Ur Duſlerflal, 2 fat ls NI g ee eee eee eee Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ and Amisplatt Isa ſerttons preis: irg, Feiertage. i 8 i 8 935 Der Abonanementsprets betcägt nondtiich Mk. 1.— Ar Brger meister ämter Seen, Dir din ele Bel n Ae 9 5 Nfg b 8 ier Zuſtellung. e Zeile. Bei öfteren Aufnahme Waba 4 1 eee 1 Iesneim, Netkarhansen und Edlngen.„„ 0 4 eee Druck und Verlag von 6g Zimmermann, Seckenheim. i ü tter— iii ¶— 5 e.. 1 1 ie die gro Be Offenſive. 55 n eines Sieges für die n lung der Kampftruppen an der Front häufig gemiſcht ern⸗ 1 N 4 er Operationen, hängt nicht wenig von der Durchführung einer 55 Als ein grofer Sport ener ö a vorbereitet wurde. kraftvollen Verfolgung des geſchlagenen Gegners ab. Keine gebracht Racer Als„ Fran 2 805 Gefang 8. 5 s 17 40 1 ſei dieſer 2 f em deutſchen Gefangenenlager ankam N 65 D 3 5 85 a„ uhe darf er finden, um ſeine Verbände neu zu ordnen, ſeine] dieſer Lage in einem eutſchen Gefangene 9 7 6 des zur 92 däniſche Berichterſtatter Viktor Carling weilt Artillerie und Kolonnen zurückzuziehen und einen neuen Wider? brachten die engliſchen Offiziere den Wunſch vor, daß 1 5 Zeit an der deutſchen Angriffsfront im Weſten. In ttand planmäßig zu organiſteren. 1 2 850 e man ſie von den Franzoſen getrennt halten möge, und 0 1 8 Bericht in„Politiken“ gibt er die Schilderung wie- e e eee ee e ie mialen ein englischer Sergeant kam zum, Lagerkommandanten 0 0 it deut ie ihm ein mit ſeiner Unterrichtung beauftragter Generalſtabschef Gneiſenau. Damals war die Reiterei die vor⸗ mit der Bitte, Franzoſen und Engländer zu trennen, da 5 10 ref ſcher Genera lſtabsoffizier von der Vorbe- nehmſte Waffe der Verfolgung. Die feindlichen Nachhuten wur- ſouſt Schlägereien unvermeidlich ſeien. Nun hat der amt⸗ N 1 ng des großen deutſchen Angriffs gab und die von. nde 19 8 ae 5 dann„ liche franzöſiſche Heeresberi t bis zum 30. April noch 8 765 4 planmäßigen Arbeit der Oberſten deutſchen Heereslei. flutenden Maſſen e e e Wie in mit keinem Wort den Verluſt des Kemmelbergs vom„ 12 55 eine ſehr anſchauliche Vorſtellung vermittelt. Die heutigen Kriege der zuſammenhängenden, auf beiden Flügeln 25. April erwähnt, Am ſo ärgerlicher mußte der fran⸗ 1 * gorreſpondenz„Kleines Feuilleton“ berichtet über den feſt verankerten Fronten die Jernaufklärung, ſo iſt auch die zöſiſchen Regierung die fatale Feſtſtellung des engliſchen. Aufſatz: 5 5 Perfoſauna von, der, Kavallerie größtenteils auf die Flieger Bundesgenoſſen ſein, der ein Auge gibt, wenn der 1 Al⸗ 5 5 5 übergegangen. Sie überfliegen die Rückendeckungen des Jemoss 1 5 5“ beid 5 liert Die franzößſche Preſſe. 9 8 D l es feſtſtand, daß an der Weſtfront eine große und greifen mit ihren Bomben und Maſchinengewehren gerade die„Freun eine eie* e. Pre 5 dffenſive erfolgen ſollte, da ließ Hindenburg von Luden⸗ Teile des feindlichen Heeres an, die von der der 5 die Niederlage doch nicht gen ee eee können, von 5 15 5 Dorf die anze Front von Norden bis zum Süden Tages erſchüttert und durcheinandergebracht, während der Nach der, ſie ſpäteſtens am 27. April Kenntnis gehabt haben 5 — bereiſ 9 nze Front o 8 1 0 Sicherheit und Ordnung wiederfinden ſollen. Die moraliſche mußte. Ein Teil der Blätter gibt nun, anſcheinend un⸗. men en, um mit den Diviſionschefs Rückſprache 3 neh Wirkung ſolcher Fliegerangriffe iſt natürlich ungeheuer, von be ista 56 5 5 die ſt 8 75 Henfur 4 Verlust des 0 n und ſich perſönlich ein Urteil über die geeig⸗ den militäriſchen durch Verſtopfung der Straßen, Beſchädigung eanſtandet durch die ſtrenge Jenſur, den N. etſte Stelle zum Durchbruch zu bilden. Höchſt be⸗ von Geſchützmaterial. und Zufügen von Verluſten garnicht zu Berges zu, hofft aber, daß— die Engländer ihn zurück⸗ 1 keichnenderweiſe meinte jeder einzelne Diviſionär, daß eden. Der großen deſtunge zich agent unte Luftwaffe ent⸗ erobern werden. Die Franzoſen ſcheinen keine Luſt mehr 1 ger; eee zeln. ſprechend wird die Parallelverfolgung durch die Luft auf hunderte daz ben: die„Manövrierarmee“ des Genexaliſſimus. ö ade die S Luden⸗ N i fan ee werte dazu zu haben; die„Manövrierarmee“ des Ger ö ie Stelle, wo er ſtand, die geeignetſte ſei. Luden⸗ von Kilometern hinter der feindlichen Front ausgedehnt. Nicht 12(ch Weener ähli 0 vol kam indes zu der Anſchauung, daß der Angriff zu⸗ nur die geſchlagenen Truppen ſelbſt, ſondern auch die Reſerven. Foch hat als ſolche aufgehört zu ſein, ſie iſt in unzähl ge 11 eide⸗ erſt an der engliſchen Front erfolgen müſſe, und da Menſchen und Material, die zum Schutze des geſchlagenen Teile zerſplittert, ſelbſt nördlich von Ypern, bis gegen 1 1 1 mit Rückſicht die J zeit d N iff Ff der Heeres herankommen, werden auf den Eiſenbahnen und Straßen Dixmuiden hin, ſind franzöſiſche Truppen in die eng⸗* Ku Flande ſt auf die Jahre zeit der 2 ngriff au angegriffen, ja ſelbſt die Ausladehäfen für die engliſchen und liſche Front eingeſtreut worden Und da auch die amt* reibe entg ernfront untunlich erſchien, ſo wurde trotz aller amerikaniſchen Truppen am Kanal bilden ein Ziel für die Bom. kanischen Legionen zu Dienſten niedri Art. den d gegenſtehenden Schwierigkeiten zunächſt das Gelände benangriffe unſerer Nachtflieger. In vier Nächten wurden Calais kaniſchen Legionen zu Dienſten nie rigerer 1 nter 5 alle malten Sommeſchlacht zum Angriffspunkte erwählt und Dünkirchen mit 10650 Kilogramm Bomben belegt, im die Front abgeſchoben wurden und die beiden portugie⸗„ J„Nan da 1905 0 550 0 155 der deut he ganzen 132 666 Kilogramm Bomben abgeworfen. Das iſt eine ſiſchen Diviſionen nicht mehr ſind, kann' man ſich vor⸗ 5 47% meralſtab g fügen, 15 85 0 feder Ofe ſive ſche einzigartige Leiſtung unſerer Flieger, die zweifellos verheerende ſtellen, welche erdrückende Laſt nun auf Frankreich ruht* a zeig offizier,„daß der Verlauf der Offenſive ge: Wirkung gehabt hat: 1 g 5 f N 4 05 zeigt hat, daß Ludendorff nicht falſch gewählt.“ Dusch Fachs wird die hohe Bedeutung der Bombenflüge b 0 1 1 1 dee 3 5 25 8 5 0. beſſer beleuchtet, als durch die Bereitſtellung eines rieſigen ind. mit man hinzu, daß die Engländer, dem alen 5 dal begnende Januar wurde mit den Vorbe reitungen Abwehrapparates von Seiten unſerer Feinde. ungeheure Mengen Lloyd George folgend, ſchon ganz offen ausſprechen, das„ möglich. Leicht waren ſie nicht, da ſie ſo weit wie von Geſchützen. eee ee N 5 Schickſal des franzöſiſchen Kampfplatzes kümmere ſie. U 6 f g it di 3 d ich dein eigentlichen Schlachtf ent⸗ 75 r 155 5 ʒj,, è ,, p,, ,,, ,,), ̃ reite ſchöpf en ann sleit 0. ein Meer von elettriſchem Licht getaucht war, und daß das können, ſo würden ſie ſich eben wieder auf ihre Inſel 5 Kart, Hpften. Zunächſt ließ die Heeresleitung genaue Flakfeuer ſie faſt ununterbrochen auf ihrem Hin- und Rückfluge zurückziehen und den Krieg zu Waſſer fortführen,— ſo 5 )))% œ ᷣœ%%% man 1. und ſein Zuſtand deer 11 5 82 15 e. 1550 0 e ee 5 wohl begreiflich. Den Schaden ſollen die Franzoſen haben, 1 4 1 en Bau und die Ausbeſſerung der Straßen, unſerer Flugzeuge von nicht weniger als 6 Kampfeinſitzern während die Engländer glauben, mit einem mäßig blauen 3 15 U N jedes neue Parallelſtraßen an und ſorgte dafür, daß für fügung 0 0 nachts durchgeführt werden mußte, vollendet war, verfolgt und angegriffen. Aber der ganze Rieſenapparat vermag trotzdem unſere Bombengeſchwader nicht an der Durchführung ihrer Aufträge zu verhindern. Anſere großen Vögel ſind nicht 05 leicht zu treffen und haben ſcharfe Fänge. Die Drohung Auge davonkommen zu können. Auch der geriſſenſte Spitz⸗ bube iſt im Grunde doch dumm, und ſo wird auch dieſe Berechnung der Briten ſich als löcherig erweiſen. Zu⸗ nächſt einmal iſt jetzt ſchon faſt die Hälfte des engliſchen 0 5 N 8 Amerikaner, durch tauſende von Flugzeugen aus der* arte Buch von 100 Seiten ausgearbeitet, das unter Laßt zu venlelben, ie natheſch nils ale dörihies esch.] Heeres ſeit dem 21. März vernichtet. Auf Grund der Abbes be zahlreicher Kartenſligzen eine Anweſſung Far: on mie 57 8 e e ee e e nate Zunn amtlichen engliſchen Angaben berechnet ein Militär⸗ 1 900 Trotz zuthielt, wie die Offenſive vor ſich gehen ſullke. de A e auf der Erde, ſo auch in der Luſt. Gr. kritiker des„Berner Tagblatt“, daß die Engländer vom 11 N 10 nahe 70 Bedenken, die bei der Ausgabe dieſes Buches ger Sgerleutnant v. Heimburg, Offizier⸗Kriegsberichterſtatter. 21. März bis 21. April an Toten, Verwundeten und Ver⸗ 4 ö un zum dagen, entſchloß man ſich, es allen Offizieren bis i mißten etwa 620000 Mann, alſo von ihren 62 Divi⸗ 3 % Bu ompagnieführer in die Hand zu geben. Dieſes 8 ſionen die Hälfte verloren haben. Bis zum 21. April N 1 8 ee n e 1 11 1 Der Weltkrieg. verzeichneten die engliſchen Liſten 3819 vermißte, 400 l Kärz begann man dann in aller Stille mit der Her⸗ i. 5 f 8116 e i dio, feindlfꝛ 0 f a zer gi tiene, bie 0 nahe den WTB. Großes Hauptquartier, 1. Mai.(Amtlich. e 15 95 ren, fel 1 5 il zen Linien wie nur möglich in die Vorratslager Weſtlecher Kriegsſchauplatz: herigen Erfahrungen, die auch im allgemeinen in den 1 65 e wurde. Damals müſſen die Engländer wohl In Flandern lebte der Feuerkampf in den Ab⸗ Verluſtliſten der großen Offenſive wieder ihre Beſtätigung. I erkt haben, daß etwas vor ſich ging, denn in den„ In Fla G g l d i den Englä i ſchni ö l ol 5 ging, 5 Loke d D 9 finden, bei den Engländern im Durchſchnitt auf den 4 „ AFUlzenden Nächten war die Gegend überſchwemmt don ſchnitken von Loner und Daan cure zu gföfurg Berluſt eines Offtziers ein ſolcher von 38 Mannſchaften 100 Fliegern, die ſich mit Hilfe von Lichtbomben Klar⸗ Heftigkeit auf. Friſch in den Kampf geworfene franzö⸗ dent, Jo hättelt dir Guglünder inen I nſchaftsber⸗ t darüber ene en 3 fi 11 ſiſche Kräfte verſuchten vergeblich, gegen Dranoutre vor⸗. 19* uin i über 0 N ſich vorbereitete. 0 a ö Hi zu verſchaffen ſuchten, was ſich vorbereitete 2 Ihr 5 Au; luſt von 145000 Vermißten(worunter natürlich auch 5 8. 72775 90 gelang es ihnen, einen Munitionstrans⸗ e e mehrfacher Anſturm brach in unſerem] Tote und Fahnenflüchtige ſein können), 152000 Doten* zart zu treffen, aber die große Mehrzahl der Vorrats⸗ Feue 3. S 8 und 307000 Verwundeten, Zahlen, die inzwiſchen dur. kinger blieb unbeſ(digt. 5 daraufhin Auf dem Schlachtfeld beiderſeits der Som me führ. zie Schlachten 5 eee e 9—. — bre engliſchen Lager erhöhte Unrt he, und die Londoner ten 5 1 ae e fl ch von beträchtlich geſtiegen ſind. So ſagt das genannte Blatt:. i 5 5 e 8 zu 2 70 5 die No h 5 4905 5 iſe A e Fa⸗„Dieſe deutſche Offenſive trägt den 1 der Ver⸗ 5 10 5 uf der Strecke zwiſchen Arras un Quen⸗ W 5 a nichtungsoffenſive in jeder Hinſicht— die Zahlen der eng⸗ 5 1 tia eine Offenſive planten. Das war an ſich ſchon rich⸗ resnes brachten mehr als 50 0 efangene ein. iſchen Verluſtliſten zeigen es.“— Das dürfte ſtimmen. 16 bmp ſich die Engländer in Bezug auf 5 An der 1 Front 0 Bedeutung. Es werden keine großen Beſtände mehr ſein, die die. nzitbunkt. Aus irgend einem Grunde meinten ſie Oſten— Finnland. Engländer auf ihre Inſel zurückſchaffen, wenn ſie— und 3 1 n. 1 8 2 105 2 +„ g 2 2 7 12 N 6 2 7 7 geh daß der Angriff auf den Morgen des 11. März In verzweifelten Kämpfen verſuchte der Feind, un. hhre Bundesgenoſſen— den Widerſtand gegen das Schick⸗ 115 17 zum 16 ſei, und daher wirkten in der Nacht vom 10. ſere Linien nordöſtlich von Tavaſt ehus und bei Lahti al, dem ſie doch nicht entrinnen können, in der Weiſe 1 1 die den die engliſchen Geſchütze mit voller Kraft zu durchbrechen. Unter ſchwerſten Verluſten wurde ortſetzen wollen, wie ſie es derzeit um pern und Amiens 35 99 bra 5 deutſchen Stellungen. Seitdem haben einge⸗ er zurückgeſchlagen. nutzlos verſuchen. Aber freilich bauen ſie ſchneller ab,. - den Jungene mitgeteilt, aft die 3 am Finniſche Truppen haben die Feſtung Wiborg] dann 555 die. 785 e 9 1 N doen Tage einigermaßen aunt darüber waren, genommen. deren Wert mit tilliarden ſicher viel zu niedrig 5 7 e Deutſchen polige Sti tt i krai eingeſchätzt ſind. Aber ſo lange ſi ilfsvölk 1 40 a zen völlige Stille bewahrt hatten. Ukraine. ingeſchätzt ſind. Aber ſo lange ſie noch Hilfsvölker zu 6 7 Au Ein paar Tage darauf begann der eigentliche deutſche In der Krim haben wir Feodoſia kampf: opfern haben und die Franzoſen noch in der Selbſt⸗ 5 4 ahn 5 ſieben Marſchnächte in Auſpruch los beſetzt. 5 f i zerfteiſcheng nen. b 1 55 0 5 Geſchſtt 25 ee e Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Eagander 25 bei allen Kämpfen 55 Wonen. gaslanden die Engländer, daß es ernſt wurde, aber wie 1 e f 8 n dieſer Offenſive die Hilfsvölker an den Brennpunkten 1 fi eutete engliſche Generalſtabskarten bezeugen, war man Clemenceau hat die Veröffentlichung der engliſchen der Schlachten einſetzen.— Nach WTB. ſind bis 1. Mai 5 Ah über die Größe der Gefahr nicht klar. Daß die Eng. Heeresberichte in Frankreich verboten. Und er hat ſeinen in der Weſtſchlacht über 127000 unverwundete Gefangene* * Ang 5 aber immerhin die Bedeutung des geplanten e alt 5 i 1 ah egen, Kenntniſſe 1 und über 1600 Geſchütze eingebracht worden. Die am Kem⸗ 10 ugriffes verſtanden, 3 hervor, daß ſie an ge⸗ eneralſtäbler darin beſitzen, die Kriegsberichte in der nelberg gefangenen Franzoſen gehören zu auserleſenen 5 diſſen Punkten egen 1 775 e den harmloſeſten Form zuzuſtutzen und zu färben, ſo habe un Truppen Frankreichs Die erbeuteten Maſchinengewehre* M. dieſer Arbeit wurden ſie jedoch unterbrochen, als am ie doch den Verluſt des Kemmelbergs, über deſſen Wert zählen nach vielen Tauſenden.— Bei Loker(Locre) und 1 punfpen des 21. März der Sturm losbrach. Dieſer Zeit. für die Kampflage niemand im Zweifel iſt, zugegeben. dranoeter(franzöſiſch Dranoutre) ſcheiterten franzöſiſche 25 l dar bereits einen vollen Monat vorher War er doch hauptſächlich von franzöſiſchen Divi⸗ Angriffe friſch herangeführter Truppen; die bisherigen 44 1 be eſetzt worden, und Tausende von Eingeweihten kann- ionen, verteidigt. Wahrſcheinlich wollte der engliſche Be-] Tampfdiviſionen ſind alſo vorläufig aufgebraucht An* hi ihn. Aber alle hielten dicht— und ſo konnte in der richt, indem er die Tatſache des Verluſtes erwähnte, aus der Somme(Viller⸗Bretonneux, Hangard uſw.) fanden 4 geboriſchen Morgenſtunde des 21. März die ganze un⸗ drücken, daß die Schuld auf die Franzoſen falle. Die Frkundungsgefechte ſtatt, die neue Kämpfe einleiten dürf⸗* fegen kaſchine mit vollem Erfolge in Bewegung ge- Franzoſen aber ſagen ſich und jedem, der es wiſſen en. Auch an der Südfront an der Oiſe wurden Erkun⸗ 14 etzt werden. 9(Frankf. Ztg.) will: Wir haben die ſchlappen Engländer heraushauen Hungsgefechte ausgeführt.— In Finnland ſind die* N i müſſen, wir müſſen uns regimenterweiſe für ſie opfern, Roten“ jetzt ſo ziemlich fertig. Von allen Seiten um⸗ 4 Anſer. und dafür ſollen wir uns von ihnen noch ſchlecht machen kellt und nach der Eroberung der Feſtung Wiborg auch 1 e Bombengeſchwader im Rücken laſſen. Das Verhältnis zwiſchen den beiden Verbündeten[dom Rückzug auf Petersburg abgeſchnitten, wollten ſie N 0 des Feindes iſt gegenwärtig überhaupt ſo geſpannt als nur je einmal. nit der rechtmäßigen Regierung in Verhandlungen ein⸗ 1 Aus dem Felde wi e Man merkt das am beſten an dem Verhalten der neuen reten, die jedoch abgelehnt wurden. Die Regierung ver⸗ a wird uns aeſchrieben: Gefangenen zueinander, die infolge der Zuſammenwürfe⸗anat die bedinaungsloſe Unterwerfung der Rebellen. Dar⸗ 5 5 8 ö tragen ſoll. lich ausgeſprochen werde. ting zugeſteckt worden. e uf verſuchten die Roten noch einmal die deutſche Sperr⸗ ette zu durchbrechen, ſie wurden aber öſtlich von Tavaſte⸗ bus u. bei Lahti unter ſchwerſten Verluſten zurückgeworfen. — Eine Abteilung der Truppen des Generalfeldmarſchalls don Eichhorn hat die Meeresküſte der Halbinſel Krim trreicht und iſt in Feodoſig, einer der ſchönſten Städte Südrußlands, ohne Kampf eingezogen. Feodoſia(das Atgriechiſche Theodoſia) gehörte einſt lange den Genueſen, var dann von 1475 an 300 Jahre lang türkiſch und zam 1774 an Rußland. Unter den etwa 30 000 Ein⸗ vohnern befinden ſich viele Deutſche. Nun iſt der Weg ach Sewaſtopol nicht mehr weit. Die dort liegenden zuſſiſchen Kriegsſchiffe wollen, wie es heißt, die Feſtung ticht verteidigen. Laut„Temps“ iſt der Gerichtshof erſter Inſtanz in Amiens nach Beauvais verlegt worden. Neues vom Tage. Ehrennamen deutſcher Rheinbrücken. Berlin, 1. Mai.(Amtlich.) Der Kaiſer richtete im den Kronprinzen folgendes Telegramm:„Sr. kaiſer⸗ lichen und königlichen Hoheit dem Kronprinzen. Es iſt mir eine große Freude, Dir mitteilen zu können, daß ich heute befohlen habe, daß die Rhein⸗Eiſenbahnbrücke bei Engers, welche, in großer Zeit erbaut, der Lan⸗ desverteidigung wichtige Dienſte leiſten ſoll, den Namen „Kronprinz⸗Wilhelm⸗Brücke“ führen ſoll. Die Verwal⸗ tung der preußiſchen Staatseiſenbahnen, welche mir den Vorſchlag gemacht hat, will dadurch dankbar Deinen Namen als Heerführer verewigen.“— Die gleiche Ehrung ließ der Kaiſer dem Generalfeldmarſchall v. Hinden⸗ burg zuteil werden, indem er die neue Rheinbrücke bei Rüdes heim nach ihm benannte, und dem Erſten Ge⸗ neralquartiermeiſter, General der Infanterie Lu den⸗ dorff, deſſen Name die Rheinbrücke bei Remagen Luxusſteuern. Berlin, 1. Mai. Der Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags begann heute die Beratung der ihm zugewieſenen Steuervorlagen. Auf eine Anfrage des Abg. Junck betr. die Maßnahmen gegen Schiebungen mit Goldwaren und Luxusartikeln zum Zwecke der Steuerhinter⸗ ziehung antwortete Staatsſekretär Graf Rödern, der Wunſch, durch eine Bundesratsverordnung die Lüxus⸗ ſteuern zu ſichern, könne vom Bundesrat nur dann er⸗ füllt werden, wenn er von Seiten des Reichstags deut⸗ Der Hauptausſchuß beſchloß darauf, daß eine alsbald zu erlaſſende Bundesratsver⸗ ordnung Maßnahmen zur Sicherung der Luxusſtenern anordnen möge. 5 Hertling und Erzberger. Berlin, 1. Mai. Die Zeitungen fahren fort, Ar⸗ tikel über das Verhältnis zwiſchen dem Reichskanzler Grafen Hertling u. dem Abg. Erzberger zu veröffentlichen. Graf Hertling ſoll dem letzteren bei einer Begegnung charfen Vorhalt gemacht haben, daß Erzberger in Wien gegen den Kanzler Ränke geſponnen habe, was Erz⸗ berger beſtritt. Seitdem N der Reichskanzler den Abg. Erzberger nicht mehr. Die„Tägl. Rundſchau“ ſchreibt, als die Kandidatur Hertlings für den Kanzler⸗ voſten auftauchte, habe Erzberger bei den Fraktionen des Reichstags gegen dieſe Kandidatur zu wirken verſucht. Das werde er nicht beſtreiten können. Der Fall Lichnowsky. Berlin, 1. Mai. Der Fall Lichnowsky zieht wei⸗ tere Kreiſe. Dem verhafteten Hauptmann Beerfelde ſind die Schriften Lichnowskys durch den Geheimrat Wit⸗ Witting iſt ein Bruder des Maximilian Harden, der anfangs ſcharf für einen Entſchädigungsfrieden war, dann aber plötzlich auf die Gegenſeite trat. Die Unterſu hung geht weiter. Der deutſche Eid. Wien, 30. April. Die„Oeſterreichiſche Volksztg.“ meldet: Am Sonntag fand in Graz der zweite deutſche Volkstag ſtatt. Die Verſammelten leiſteten in feier⸗ licher Form folgenden Eid: Wir ſchwören im Andenken an unſere gefallenen Söhne und Brüder bei allem was uns heilig iſt, keinen Zoll deutſchen Bodens mehr preis⸗ zugeben und treu feſtzuhalten an dem Bündnis mit den Brüdern im Reich, komme was da wolle, denn hoch und heilig über allen anderen Pflichten ſteht die Pflicht der Treue gegen das eigene Volk. So wollen wir es in Zukunft halten, ſo wahr uns Gott helfe. Eine Verſammlung des deutſchen Volksrats in Lo⸗ boſitz(Böhmen) forderte den Rücktritt des Miniſter⸗ präſidenten v. Seidler. Die deutſchen Abgeordneten wurden zur ſchärfſten Oppofition aufgefordert. Bern, 1. Mai.(Amtlich.) Zwiſchen Delegierten der R engliſchen Regierung und ſolchen des Bundesrats wurde ein Abkommen vereinbart, das kürzlich von beiden Re⸗ gierungen ratifiziert worden iſt. Danach gewährt eine ſchweizeriſche Finanzorganuiſation einer engliſchen Finanz⸗ gruppe einen monatlichen Kredit von höchſtens 10 Mil⸗ lionen Franken, deſſen Höhe in direkter Beziehung ſteht zu den in europäiſchen Häfen für die Schweiz ankommen⸗ den Warenmengen. Die Vorſchüſſe werden gedeckt durch erſtklaſſige Wertpapiere neutraler Staaten. Die Dauer des Abkommens iſt auf 10 Monate, d. h. bis 31. 1. 1919 feſtgeſetzt. Die Rückzahlung der Vorſchüſſe erfolgt nach drei Jahren. Die Ereigniſſe im Oſten. Dunkel iſt der Rede Sinn. Kiew, 30. April. WTB. meldet: Nach der Kiewer Zeitung„Kiewskaja Mysl“ hat der ukrainiſche Verkehrs⸗ miniſter für die Beförderung der für die Zentralmächte Fefimmten 60 Millionen Pud Getreide die Erhebung der tarifmäßigen Abgabe angeordnet.(Was will mit dieſen unverſtändlichen Worten geſagt werden? Die„Be⸗ förderung“ geſchieht doch bekanntlich durch deutſche bzw. öſterreichiſch⸗ungariſche Transportmittel, außerdem erhebt man doch für die„Beförderung“ keine„Abgaben“. Soll ſich in Wahrheit um einen nachträglichen Zuſchlag zu dem unerhört hohen Kriegspreis des ukrainiſchen Ge⸗ treides handeln? Es wäre eine bedenkliche Lücke in dem wirtſchaftlichen Abkommen des ukrainiſchen Friedensver⸗ trags, wenn der Wortlaut eine nachträgliche Preiser⸗ höhung zuließe. Man wird wohl eine amtliche Klar⸗ ſtellung erwarten dürfen. D. Schr.) Moskau, 23. April.(Reuter. Verſpätet eingetrof⸗ fen.) Die Entwaffnung der Anarchiſten in Petersburg iſt geſtern abend ohne Widerſtand erfolgt. Die Ereigniſſe im Weſten. Der engliſche Bericht. WTB. London. 30. April. Engliſcher Heeresbericht vom 29. abends: Bei den erfolgreichen Gegenangriffen die franzöſiſche Truppen in der letzten Nacht bei Loker ausführten, wurden 96 Gefangene gemacht. Abgeſehen von örtlichen Kämpfen an verſchiedenen Punkten, fanden tagsüber Infanteriekämpfe nicht ſtatt. Weitere Meldungen beſtätigen, daß die Feindverluſte bei dem ergebnisloſen Angriff am geſtrigen Tage ſehr ſchwer waren. Südlich der Somme wurden einige Gefangene durch unſere Patrouillen eingebracht. Außer der gewöhnlichen Artillerietätig⸗ keit auf beiden Seiten iſt weiter nichts zu melden. Der Krieg zur See. Berlin, 30. April. Im Sperrgebiet um England ſind 28000 BRT. verſenkt worden. Den Hauptanteil an dieſem Erfolg hat Oberleutnant zur See Stein⸗ dorff. Das von ihm befehligte Boot hat im Aer⸗ melkanal allein 6 Dampfer mit zuſammen 23000 Be N. verſenkt. Amſterdam, 1. Mai. Ein hieſiges Blatt erfährt, daß die Abſicht beſteht, den Dampfer Nieuwe Amſterdam der Holland⸗Amerika⸗Linie nächſte Woche wieder nach Amerika fahren zu laſſen, um die 350 niederländiſchen Seeleute, die ſich noch in Amerika befinden, abzuholen. Die preußiſche Wahlreform im Landtag. f Berlin, 1. Mai. Das Haus ſetzte heute die zweite Beratung der Wahl⸗ rechtsvorlagen fort. a Abg. Dr. Lohmann(Ntl.) führte aus: Das gleiche Wahlrecht würde den Einfluß der Polen im Abgeordnetenhaus ſtark vermehren und uns vor allem in abſehbarer Zeit eine ſozialdemokratiſch⸗freiſinnige Mehrheit bringen. In ſtarkem Maße würde es eine Rückwirkung auf die anderen Bundesſtaaten und die Gemeinden ausüben. Die unabweisbare Folge würde ſein, daß das gleiche Wahlrecht auch für die Gemeinden eingeführt werden müßte. In Bezug auf die Polenpolitik wollen wir durch eine Aenderung des Wahlrechts nicht daran rütteln, daß Preußen ein Nationalſtaat iſt. Aus dieſen Bedenken heraus halten diejenigen meiner Partei⸗ freunde, die hinter mir ſtehen, an dem Widerſtand gegen die Regierungsvorlage feſt. Wir hoffen, daß die Regie⸗ rung geneigt ſein wird, über meinen Antrag, wonach das Mehrſtimmenrecht auf eine Mehrſtimme beſchränkt werden ſoll, in Verhandlungen einzutreten. Die Juli⸗ botſchaft iſt ein Regierungsakt wie jeder andere. Des⸗ halb ſollte man aufhören, mit dem Königswort Mißbrauch zu treiben. Auch die frühere durch eine Thronrede angekündigte Wahlrechtsvorlage iſt abgelehnt worden, ohne daß das Anſehen der Krone eine Minde⸗ rung erfahren hätte. Preußen wird auch unter dem gleichen Wahlrecht nicht zu Grunde gehen, aber wir wünſchen, daß Preußen zu neuer Blüte und neüer Kül⸗ tur gelangt, die durch die Demokratie nicht gewährleiſtet wird.(Beifall bei einem Teil der Nationalliberalen und rechts.) a Miniſter des Innern Dr. Drews: Aus der politi⸗ ichen Lage ſchöpfte die Staatsregierung die Ueberzeugung, daß das gleiche Wahlrecht unbedingt durchgebracht werden müſſe. Der Antrag Lohmann iſt un⸗ annehmbar für die Regierung, weil auch darin das pluto⸗ kratiſche Moment zum Ausdruck kommt. In den Oſtmarken wird unter allen Umſtänden auch unter dem gleichen Wahl⸗ recht das Deutſchtum gefördert werden. Gemeindewähl⸗ recht und Staatswahlrecht müſſen nach verſchiedenen Ge⸗ ichtspunkten gelöſt werden. Wird das gleiche Wahlrecht etzt abgelehnt, ſo wird ſpäter ein noch radikaleres folgen. Abg. Tr. Pachnicke(F. V.): Unter dem gleichen Wahl⸗ cecht hören Sie(nach rechts) auf, eine regierende Partei zu ſein. Das Anſehen der Krone wird geſchädigt, wenn ein ungekrönter König mehr Einfluß hat als der gekrönte könig. Den Antrag Lohmann lehnen wir ab. Abg. Lüdicke(Freikonſ.): Die große Mehrheit meiner Partei vird gegen das gleiche Wahlrecht ſtimmen, das nach unſerer Auffaſſung den Beſtand des preuß. Staates zu zefährden geeignet iſt. Trotz der königlichen Willenskund⸗ zebung, für die der Miniſterpräſident die Verantwortung trägt, ſind wir verpflichtet, nach unſerer Ueberzeugung zu handeln. Das gleiche Wahlrecht in Preußen würde zum Parlamentarismus und zum Scheinkönigtum führen. Auch mit Rückſicht auf den Schutz des Deutſchtums haben wir ichwere Bedenken, wie aus dem Verhalten der Polen in der Kommiſſion hervorgeht. Wenn es zur Auflöſung kommen ſollte, ſo werden wir uns damit abfinden. Abg. Hirſch(Soz.): Das Pluralwahlrecht lehnen wir unter Alen Umſtänden ab, weil die Mehrzahl der Wähler da⸗ purch entrechtet wird. Der Landtagsabgeordnete von Kardorff iſt heute aus der freikonſervativen Fraktion des preußiſchen Abgeordnetenhauſes ausgetreten. Neues vom Tage. Die preußiſche Wahlreſorm im Landtag. (Schluß.) Berlin, 30. April. Nachdem im preußiſchen Ab⸗ geordnetenhaus der Antrag des Grafen Spee mit 333 gegen 60 Stimmen bei 1 Stimmenthaltung abgelehnt war, wurde die Beratung fortgeſetzt. Miniſterpräſident Eraf Hertling: Die Staatsre⸗ gierung hofft, daß es doch noch möglich ſein wird, zu einer Verſtändigung mit dem Hauſe zu kommen und einen Weg zu finden, der die jetzt noch ſo weit aus⸗ einandergehenden Me'aungen zuſammenführt. Die Vor⸗ ſchläge der Kommiſſion ſind für die Staatsregierung ſcheinlichſten vollzieht. Die Natur überſtürzt ſich faſt. nicht annehmbar. Auch der utrag Lohmann kan zum Ziele führen. Es kann ſich nur darum hande allgemeine gleiche Wahlrecht nach den Grundsätzen Vorlage zu verwirklichen. Die Zuſage iſt gegeben muß eingelöſt werden. In allen modernen Sta 1 das politiſche Leben auf das Ziel des gleichen Wahle eingeſchaltet. Auch Preußen kann ſich dieſer Eu lung auf die Dauer nicht entziehen. Es kann ſi darum handeln, einer allzuweit gehenden Radilk die Regierung gern prüfen, denn ſie iſt feſt en 4 ſchädigenden Wirkungen des gleichen Wahlre i Möglichkeit vorzubeugen. Aber es iſt auch no daß wir bald zu einer Entſcheidung kommen, im 8 1 eſſe der Einmütigkeit unſeres Volkes. Das gleiche W recht kommt, es iſt nur die Frage, ob es ohne f Erſchütterung, kommt. 0 Abg. v. Heydebrand(Konſ.): Der Miniſtent ſident hat ſelbſt den Wunſch nach einer Verſtän gung ausgeſprochen, er kann daher nicht er wi ten, daß wir die Regierungsvorlage e in fach nehmen. Auch wir halten das gegenwärtige 2 recht für reſormbedürftig. Was aber die von der gegebene Zuſage betrifft, ſo kann ich die Auffaſſung Regierung nicht teilen, daß die Miniſter ſich hinter König ſtellen. Nach unſerer Meinung ſollen ſie vor! ſtehen. Bei der Einführung des gleichen Wahlrechts die Zuſammenſetzung des Hauſes und auch der Pa 1 mehr von Aeußerlichkeiten abhängig werden, und Charakter des Hauſes wird ſich innerlich ändern. 1. auf der Rechten werden nicht mehr zu unſerem 55 kommen, während bei einem gefunden Wahlrecht 25 Glied des Volkes zu ſeinem Recht kommen muß rung vorzubeugen. Anregungen in dieſer fc f chts 2 oder nach ſchweren inneren Kü kämpfen für uns und unſere Kinder. Vizepräſident des Staatsminiſteriums Dr. Fri berg: Eine Verſtändigung iſt noch ſehr wohl mög Der Träger der Krone iſt vor Erlaß der Botſchaft ſelöſt ſtändlich in eingehendſter Weiſe unterrichtet worden. 10 das Gemeindewahlrecht verſucht das preußiſche Wa keinen Einfluß zu nehmen. Die Verfaſſungen von 800 und Gemeinde können nach einem Ausſpruch Bebels 15 über einen Kamm geſchoren werden. Mit der Bo 100 vom 11. Juli iſt ein Programm aufgeſtellt wo das nicht mehr aufzuhalten iſt. 1 Franbfurt. 30. April. Wie die„Frankf. 31g. berich, ſprach in einer Verſammlung der Vaterlandspartei im Sande Zoologiſchen Gartens der ſozialdemotkratiſche Stadtvere 192 Krumm aus Gießen. Krumm verlangte, daß Deutsc eine Kriegsentſchädigung und Grenzberichtigungen bis zu verleibung Belgiens fordern müſſe, ſonſt würden wir dem ein, rott entgegengehen. Ein Staat, der trotz eines Sieges ge Verzichtfrieden ſchließe, verdiene auch bei den Neutralen Vertrauen. Man werde ihn für innerlich ſchwach halten. 80% würde eine dauernde Herabdrückung unſerer Valuta zur 7 haben, denn wo das Vertrauen im Geſchäftsleben fehle fehle auch der Kredit. Wenn unſere Feinde kein bares hätten, ſollten ſie uns durch Lieferung von Rohſtoffen don gefügten Schaden vergüten. Krumm lehnte das Selbſtbeſtimmm“ recht der Völker als Unſinn ab. Vermiſchtes. 4 5 Wachholder als Kaffee⸗Erſatz. Da England die Nahind verſorgung der neutralen Staaten nach Kräften zu verhen deh beſtrebt iſt, hat auch in dieſen Ländern manches e Erſatz weichen müſſen. Ein nicht. Beiſpiel fllt bilden die kürzlich in Schweden und 3 angeſſgen Verſuche, einen Kaffee⸗Erſatz aus Wachholderzweigen und it 9⁰ holderbeeren herzuſtellen. Der Wachholder findet ſchon ſe 1 älteſten Zeiten vielfache Verwendung. Ihres eigentümliche eitll ſchmacks wegen hat man die Wachholderbeeren zur 1 de ſchmackhafter Liköre, ſo des deutſchen Steinhägers un 1 holländiſchen Genevers herangezogen: in Form von Medi, Oel, Pulver und Tinktur werden die Beeren in der fert als Heilmittel gebraucht, die getrockneten Beeren ſind Bel ein beliebtes Küchengewürz, und der beim Verbrennen der Zweige und Wurzeln entſtehende Rauch leiſtet beim ute Dienſte. Allein trotz dieſer vielſeitigen Verwendung Wachholderſtrauchs kann man ſich gerade einen Kaffe een Wachholder kaum vorſtellen. Gleichwohl ſollen ſich, wie a diſche und norwegiſche Blätter verſichern, die Zweige, die en in Schweden verwendet, beſſer aber noch die Beeren, m t 50 man in Norwegen Kochverſuche angeſtellt hat, recht 9 Beck, Bereitung eines Erſatzkaffees eignen. Sowohl Zweige wie 5 fel werden ſorgſam gereinigt und getrocknet, dann geröſtet uhr 1 gemahlen, worauf der Kaffee kochfertig iſt. Das Auf ſoll ebenſo wie beim Bohnenkaffee erfolgen, nur wird ert gg vom Wachholder ein gutes Drittel mehr zu nehmen a ache echten Kaffee, um den Geſchmack etwas kräftiger zu ü Es wäre vielleicht auch bei uns eines Verſuchs wert, den, d holder einmal in dieſem Sinn zu verwerten, zumal 9475 9˙ wegiſchen Verſuche mit den Beeren wirklich gute Erfolgs? liefert haben ſollen. Der Mai. 1 Kein Monat erfreut ſich ſo großer Beliebtheit und— von den Dichtern ſo oft beſungen worden als der„Wonne e Warum wohl? Müßige Frage! wird mancher denken: 900 darum, weil der Mai der ſchönſte Monat im Jahre iſt! un en werden die begeiſtertſten Ausrufe der Menſchen über die No heit der Natur erſt im Juni laut. Der Mai iſt wohl ver 9e. in dem ſich der große Umſchwung der Mutter Erde 3 1 alles ſproßt— der leere Tiſch iſt plötzlich gedeckt! Ueberracch ſchnell haben ſich die Bäume belaubt. Zwar fehlt ihnen unt gn Sträuchern zumeiſt noch der volle Schmuck, den uns erſt der zu beſcheren pflegt. Haben auch Kirſch⸗ und Apfelbaum 9g Toilette gemacht, und ſchaukeln in den Gärten auch Tulpen, ou zinthen, ſo bereiten ſich Roſe und Kaſtanie, Akazie und Linde, Nh viele Zierſträucher doch erſt auf ihren ſchönſten Schmuck vor del kann man nicht durch„des Kornes enge Gaſſen“ ſchreite i Kuckuck iſt noch nicht allerorts eingetroffen, und die Wieſenteß 77 ö ſind noch nicht ſo wunderhübſch bunt geſtickt, wie ſie der Roſen* aufrollt. Auch das„Mailüfter!“ bläſt uns zumeiſt noch recht fen ums Geſicht; laden doch die Eismänner mit Vorliebe in Monat ihre Fröſte ab. N 4 30 Immerhin iſt der Mai wert, als Wonnemond geprieſe jung werden. Schon im Mittelalter erwies man ihm hohe Ehren ahh und alt fand ſich auf dem„Anger“ zuſammen, um ſich beim, ohl! lichen Reigen zu vergnügen. Die Birke, mit der man Tore del räume, Leiterwagen, Tiere uſw. ausſchmückte, trägt noch 0 eter au Beinamen„Maie“; außerdem erinnern verſchiedene Vert 9 dent dem Tier⸗ und Pflanzenreiche daran, welche große Bedeute Pel, Wonnemond von altersher zuerkannt wurde. Eine belieb iſt del ſönlichkeit unſerer Jugend iſt der Maikäfer; weniger bean ae Maiwurm. Maiwuchs und Maiblume, Mairegen und 155 erinnern ebenfalls an dieſen Monat— das berühmte Ma noch obendrein a 1 aueh Unſere Dichter bevorzugten den Mai in ihren Geſängen de aus techniſchen Gründen. Denn der„einſilbige“ Mai iſt n. März nicht nur der Kürzeſte Monat, ſondern er ih auch er — 2 8 —— . —. 2 8 A —— — 2 2 3 2 2 N — —.— — denen, auf die es ſich leicht reimenläßt. der Gauner ließ die Sachen an einer Vorhangſ Nun iſt der Winter vorbei, Jauchhei! Nun kommt der Mai(d. h. Lenz). 8 Welcher andere Monat läßt ſich ſo ſchön und glatt anbringen? e und unberühmten Mailieder Zahl iſt denn auch 5 1 wollen wir auch eines kleinen Scherzes Erwähnung 3 im Gaſtwirt, der in ſeinem Kaffeegarten eine Veranda mit 80 Alpenlandſchaft beſaß, bemerkte eines Tages, daß dem Pano⸗ 5 eine farbenfreudige Auffriſchung ſehr nottue. Zugleich er⸗ nerte er ſich ſeines Malers Mas, der die Landſchaft zuerſt dar⸗ geſtellt halte. Um ſich einen Scherz zu leiſten, ſchrieb er dem Maler eine Poſtkarte des Inhalts: N Komm, lieber Mai und mache Die Bäume wieder grün! d Der Maler kam, jedoch unbemerkt, und begab ſich, ohne bei em Auftraggeber vorzuſprechen, ſogleich in die Veranda. Dort 9 8 er nach Herzensluſt drauflos, um den Matten und Wäldern ie friſche Farbe der Hoffnung zu verleihen. Als er nach Verlauf von einigen Stunden ungeſehen mit ſeiner Arbeit fertig war, trat er vor dem Fortgehen an ein offenſtehendes Fenſter der Gaſtwirt⸗ ſchaft und rief hinein: Der Mai iſt gekommen! Die Bäume ſchlagen aus! N Paſſender ſind gewiß die beiden Volkslieder noch nicht ver⸗ wendet worden.— Baden. Die Erweiterung des Landſtändiſchen Ausſchuſſes. 77 (Karlsruhe, 1. Mak. Der Ausſchuß für Juſtiz und Verwaltung der Zweiten Kammer behandelte in ſei⸗ ſer geſtrigen Sitzung den Antrag der Abg. Rebmann Natl.) und Gen., in welchem verlangt wird, daß für die Zeit, in der der Landtag nicht verſammelt iſt, ein Land⸗ tändiſcher Ausſchuß aus den Präſidenten der letzten Sitzungsperiode und vier weiteren Mitgliedern der Er⸗ „ſowie acht Mitgliedern der Zweiten Kammer zur ledigung der in den Geſetzen beſtimmten und der von dem letzten Landtag mit Genehmigung des Großherzogs 8. ihn gewieſenen, ſowie zur Erörterung der nach der erfaſſung zur Beratung des Landtags geeigneten Gegen⸗ tände gebildet wird. In eingehender Beratung wurden die Auszege, und Nachteile des Antrags hervorgehoben. Der dar ſchuß kam in ſeiner großen Mehrheit zu der Meinung, aß dem nationalliberalen Antrag zuzuſtimmen ſei. Eine timmung wurde auf eine ſpätere Sitzung verſchoben. „ Karlsruhe, 1. Mai. Staatsminiſter a. D. Dr. Irhr. von Duſch iſt in dieſen Tagen mit Leiner Familie nach Heidelberg übergeſiedelt, wo er früher ſchon und zwar in den erſten 15 Jahren ſeiner Laufbahn als Staatsanwalt gewohnt hatte, während er in Mannheim 1 0 amtierte. G O Mannheim, 1. Mai. Im Einverſtindnie mit ayern und Elſaß⸗Lothringen hat das Miniſterium des Vanern fer die Dauer der durch den Krieg geschaffenen erhältniſſe mit ſofortiger Wirkung den Tarif für Höchſt⸗ scheue der Steuermannslöhne für Dampfer und Segel⸗ ilfe dahin abgeändert, daß ein Teuerungszuſchlag von 0 b. H. unter Zugrundelegung des Tarifs für Segel⸗ chifſe gewährt wird. 9) Mannheim, 1. Mai. Wegen Schleichhandels atte ſich eine Gemüſekleinhändlerin vor dem Schöffen⸗ gericht zu verantworten. Die Angeklagte wußte ſich aus den Bauland Mehl, Malkkafſe, Gerede Hong auch eiſch, Schinken und Rindfleiſch zu verſchaffen und ver⸗ kaufte dieſe Lebensmittel an ihre Kundſchaft weiter. Der ieferant der Angeklagten war ein Soldat. Das Schöf⸗ jengericht verurteilte die Händlerin zu einer Woche Ge⸗ ängnis und 200 Mark Geldſtrafe. .(Mannheim, 1. Mai. In der vergangenen, Woche Wan einem Hotel in Ludwigshafen ein raffinierter 6 äſchediebſtahl ausgeführt worden. Zwei Unbekannte hat⸗ Na ein Doppelzimmer mit zwei Betten belegt und in der Nacht ſämtliche Bett⸗ und Wäſccheſtücke Forbach 1 r au die Straße hinab, während der andere ſie auf der Straße in Empfang nahm. 5 8 J bHeivelberg, 1. Mai. Der berühmte Zoologe und z alſenteloge Geheimrat Profeſſor Bütſchli feiert am 3. Mai ſeinen 70. Geburtstag. Geheimrat Bütſchli, der dor etwas mehr als 50 Jahren ſich als Dozent für Zoo⸗ logie an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe nieder⸗ gelaſſen hatte, wirkt ſeit 1869 hier in Heidelberg, obwohl ihm von anderen deutſchen Hochſchulen ehrenvolle Be⸗ rufungen zugegangen ſind. Zahlreiche Werke des Gelehrten umfaſſen ſein weites Forſchungsgebiet. Baden⸗Baden, 1. Mai. Nach dem ſtädt. Vor⸗ anſchlag wird die Umlage auch in dieſem Jahr 32 Pfg. betragen.— Ueber den Aufenthalt und die Förderung des hieſigen Kurbetriebs hat das Miniſterium des In⸗ nern der Stadt eine ausreichende Kontingentierung von Ueb rnachtun en in Ausſicht geſtellt, ferner die Erlaub⸗ nis, daß erſt von der vierten Aufenthaltswoche ab ein ärztliches Atteſt beigebracht werden muß. Weiter hat das Miniſterium eine ausreichende Zuweiſung von Le⸗ bensmitteln, die getrennt und unbeſchadet derjenigen der ortsanſäſſigen Bevölkerung erfolgen ſoll, zugeſagt. (Ettlingen, 1. Mai. Die 15jährige Tochter des Landwirts Lum pp iſt ihren am Herdfeuer erlittenen ſchweren Brandwunden erlegen. (Müllheim, 1. Mai. Wie aus Mühlhauſen i. E. gemeldet wird, iſt der Mörder der Flüchtlingsehefrau Stucker von Sennheim, der mit Zuchthaus vorbeſtrafte Nilfsdienſtpflichtige Joſef Schmitt vom außerordentlichen riegsgericht zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wird It.„Str. P.“ durch Erſchießen vollzogen. Schopfheim, 1. Mai. Für die Erwerbsloſen⸗ fürſorge Oberbaden, der 47 Gemeinden der Kreiſe Lör⸗ rach und Waldshut angehören, treten im Hinblick auf ie Teuerungsverhältniſſe erhöhte Unterſtützungen in Kraft. Bei der Landesverſicherungsanſtalt Baden wurde ein Darlehen von 250000 Mark aufgenommen. Nach der neuen Fürſorge wird Hausgewerbetreibenden und Heimarbeitern ebenfalls aufgrund ihres Verdienſtes im Jahre vor Kriegsausburch Unterſtützung gewährt. (Konſtanz, 1. Mai. Der älteſte Beamte der bad. Dampfſchiffahrt, der bisherige Dampfſchiffahrtsverwalter ridolin Schlötterlein, konnte heuts ſein 40 jähriges bur äußert dankbar. 9 * 0 Lokales. Ar Kriegsgewinn und Vermögensabgabe. Wie man an⸗ ümmt, hat unſere Regierung den Gedanken der einmaligen Bermögensabgabe aufgegeben, trotzdem verlangt man an⸗ geſichts der neuen Steuervorlagen vom Reichstage, daß er zur einmaligen Vermögensabgabe Stellung nehmen möge. Nirgends als in der Steuerpolitik herrſchen die unklarſten Vorſtellungen über die batſächlichen Verhältniſſe. Angeſichts der Kriegsgewinne und dem unangenehmen Auftreten der Kriegsgewinnler in der Oeffentlichkeit fordern viele durch⸗ aus mit Recht, daß der Bereicherung dieſer Kriegsgewinnler Schranken geſetzt werde. Dieſem Zwecke jedoch dient nicht eine Konfiskation der Vermögen. Dies würde nur dazu führen, daß man die Henne, die die goldenen Eier legt, tot⸗ schlägt. Praktiſch bedeutet das, daß man bei einer Forderung der Vermögensabgabe, allzu leicht auch das Betriebskapital ſelbſt angreift und damit Millionen deutſcher Volksgenoſſen Arbeit und Brot nimmt. Man muß nicht ſchematiſch vor⸗ gehen, wenn man eine Zunahme der Vermögen während des Krieges ins Auge faßt. So haben ſelbſtverſtändlich, z. B. die Landwirte durch die Verkäufe von Pferden, Rindvieh wie auch dadurch, daß ſie am Betriebskapital geſpart haben, in⸗ dem z. B. der Boden nicht in der rechten Weiſe mit künſt⸗ lichem Dünger durchſetzt wurde, Erſparniſſe gemacht. Es iſt aber gerade nach dem Krieg eine unſerer dringlichſten Auf⸗ gaben, ſofort dafür zu ſorgen, daß unſer Viehbeſtand wieder vervollſtändigt wird und der landwirtſchaftliche Boden auch in einer beſſeren Weiſe bearbeitet wird, als dies infolge des Mangels an Dünger der Fall war. Dazu werden dann die Erſparniſſe, die während des Krieges gemacht wurden, ge⸗ nommen werden müſſen. Man erſieht daraus, wie ſchwer es praktiſch iſt, den Gedanken der Vermögensabgabe auch in die Wirklichkeit umzuſetzen. Daß man Mittel und Wege erſinnen muß, wie der übermäßige Kriegsgewinn der Ge⸗ ſamtheit wieder zugute kommt, weil er doch auf Koſten der Geſamtheit erfolgte, das wird die Aufgabe unſerer verant⸗ wortlichen Reichsſtellen, wie auch unſerer Abgeordneten und anderer Männer ſein müſſen. uk. Schütze die Vögel im Bauer vor den Sonnenſtrahlen! Oft kann man beobachten, wie die armen kleinen Singvögel, beſonders die Kanarienvögel, vor dem Fenſter den glühenden Sonnenſtrahlen preisgegeben ſind, indem nicht einmal eine Schutzdecke über dem Bauer angebracht iſt, geſchweige denn eine Vorrichtung zum Baden. Meiſt denken die Beſitzer der Vögelchen nicht daran, daß dieſe beſſer in dem kühleren Zimmer hängen, als vor dem Fenſter. Die Tierchen ſitzen dann mit offenem Schnabel müde und traurig in ihrem Ge⸗ fängnis und mögen im ſtillen die Menſchen vberwünſchen— hätten jedenfalls Urſache dazu!—, die ſie aus Gedanken⸗ loſigkeit der Qual ausſetzen. Man gebe den gefangenen Vögeln ein Badegefüß in den Käfig(groß genug, daß ſie darin tauchen können), das man zweimal täglich mit friſchem Waſſer füllt, und hänge das Bauer nur bei kühlem Wetter vor das Fenſter. Den Käfig aber verhänge man nicht etwa mit einem weißen Tuch, da die armen Tierchen davon ge⸗ blendet werden. 5 5 Der Mai nimmt heute ſeinen Anfang. Er if der Monat des Blühens und Gedeihens, in dem das Jahr ſich anſchickt, ſien Hochzeitskleid anzulegen. Der 1. Mai iſt offiziell den Apoſteln Philippus und Jakobus geweiht, im Volke gilt er aber ſeit langer Zeit als Gedächtnistag der heiligen Walburga oder Walpurgia. Hat fte doch ſogar für die unheimliche Macht vom letzten Hat ſie doch ſogar für die unheimliche Nacht vom letzten April auf den 1. Mai und die Hexen⸗ und Teufels⸗ orgien den Namen hergeben müſſen. Die heilige Wal⸗ burga war die Tochter Richards, des Königs von Eng⸗ land.— Der hundertjährige Kalender ſagt für den Mai folgende Witterung voraus: Er fängt mit ſchönem Wet⸗ ter an und das dauert bis zum 12., worauf es einige Tage regnet. Vom 20. bis zu Ende iſt es ſchön und warm. Eine Bauernregel ſagt: daß wenn am 1. Mai Reif fällt, die Frucht wohl gerät; eine andere: Viel Gewitter im Mai, ſchreit der Bauer juhei. — Die 8. Kriegsanleihe hat bis jetzt— ohne den Umtauſch— ein Ergebnis von 14 766 247 100 Marl aufzuweiſen, über 1 ¾ Milliarden mehr als die bisher größte, die 6. Kriegsanleihe. Viele Feldzeichnungen ſtehen noch aus. An 5 Prozent Reichsanleihe ſind gezeichnet 13297633 700 Mark, davon 2840 251800 Mark an Schuldbuchforderungen, an 4½ Prozent Reichsſchatzan⸗ weiſungen 1 468 613 400 Mark, an älteren Kriegsan⸗ leihen zum Umtauſch in 4½ Prozent Reichsſchatzan⸗ weiſungen angemeldet 125 804 900 Mark. Es ſind ge⸗ zeichnet worden: bei der Reichsbank 811029 100 Mk., bei Banken und Bankiers 8 205 769 000 Mk., bei den“ Sparkaſſen 3 778 633 700 Mk., bei den Kreditgenoſſen⸗ ſchaften 1 430 780 700 Mk., bei den Lebensverſicherungs⸗ geſellſchaften 414790900 Mk. und bei den Poſtanſtalten 125 243 700 Mark. Von den bisher bewilligten 124 Milliarden Mark Kriegskrediten ſind damit 87 730 Millionen Mark in langfriſtigen Anleihen konſolidiert. — Teuerungszuſchläge im Buchhandel un⸗ zuläſſig. Die volkswirtſchaftliche Abteilung des Kriegs⸗ ernährungsamtes teilt mit, daß Bücher, mit Ausnahme der Luxusausgaben, Gegenſtände des täglichen Bedarfs — Landwirte baut Topinambur! Der To⸗ pinambur oder die Erdſchocke iſt eine im allgemeinen zu wenig beachtete perennierende Nutzpflanze, die ganz beſonders dazu geeignet iſt, an Waldrändern und in Waldlichtungen angepflanzt zu werden. Sie lockert den Waldboden und ſchafft dadurch die beſten Vorbedingun⸗ gen für die Beſamung des Bodens oder deſſen ſpätere Beackerung. Die Knollen dienen zur menſchlichen Ernäh⸗ rung und geben ein zartes, wohlſchmeckendes Gemüſe ab. Es empfiehlt ſich, immer nur ſo viel Knollen aus der Erde zu nehmen, wie gerade gebraucht werden, da ſich der Topinambur in Mieten oder Kellern nur kurze Zeit(2—3 Wochen) hält, dagegen gegen Troſt ziemlich unempfindlich iſt. Häufig läßt man die Knollen ſogar bis zum nächſten Frühjahr in der Erde. Die Laubernte hat vor Eintritt ſtarker Fröſte zu erfolgen. Die Blätter werden auf Gerüſten oder in kleinen Bunden getrocknet und bieten ein vorzügliches Viehfutter, ebenſo wie die Knollen als Schweinefutter verwandt werden können. Im feldmäßigen Anbau liefert der Topinambur einen Durchſchnittsertrag von 150 Doppelzentner pro Hektar. Das Auslegen der Knollen kann bis in den Mai hinein erfolgen. Die Knollen werden bei 60 Zentimeter Reihen⸗ weite etwa 5—9 Zentimeter tief gepflanzt. Für kräftige Düngung und Reinhaltung des Bodens durch zweimali⸗ ges Behacken in den erſten Monaten iſt der Topinam⸗ 7 Eerny, Inhaber des Eiſ. Kr. 2. Kl. und der Bad. Verdm L Wiederanſtellung nach dem Kriege. Di Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände hat in einer Eingabe an den Staatsſekretär des Reichswirt⸗ ſchaftsamtes zum Ausdruck gebracht, daß die in der ge nannten Vereinigung zuſammengeſchloſſenen Arbeitgeben es für ihre Ehrenpflicht anſehen, ihre ehemaligen Ange ſtellten und Arbeiter nach der Entlaſſung aus dem Hee⸗ resdienſt, ſoweit es die Betriebsverhältniſſe irgend zu⸗ laſſen und nicht ungerechte Härten gegen pflichtgetrenn Erſatzkräfte damit verbunden ſind, in ihre Betriebe wie der aufzunehmen. i„ — Auswechſelung von Fenſtergriffen. Da Bekanntmachung vom 26. März 1918, betreffend Ein⸗ richtungsgegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Nickel, Alu⸗ minium, Zinn uſw verlangt die Ablieferung. aller Stücke die entbehrlich oder leicht erſetzbar ſind. Dabei wurden die Griffe von Baskülverſchlüſſen an Fenſtern zunächff ausgenommen. Inzwiſchen hat ſich jedoch die Not⸗ wendigkeit herausgeſtellt, auch dieſe Griffe in die Ent- eignung einzubeziehen. Sie ſind deshalb den mit den Durchführung der Bekanntmachung beauftragten Behör⸗ den mit zu melden. e f 5 17% — Setzt Schleien aus! Der Fiſchereidirektor Heyking gibt allen Waſſerbeſitzern und Fiſchereibe⸗ rechtigten den Rat, in dieſem Jahr das Augenmerß beſonders auf die Ausſetzung von Schleien zu ſetzen. Die Brut von Karpfen u. Schleien iſt gut aufgekommen u. hat auch gut überwintert. Die Verwertung der Schleien iſt aber in den lebten Jahren immer beſſer geworden. Auszeichnung. Unteroffizier Erny, Sohn des Mich. erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde die Oeſterr. Tapfer⸗ keitsmedaille. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Kobhlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Freitag, den 3. ds. Mis. Antrazit Duss kohlen ll. je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes ſowie für die blauen Kohlenausweiſe je 1 Zentner be Kohlenhändler Maths. Gruber Hr. 1880 bis 1370 Hr. f bis 320 und zwar i Nr. 1280 bis 1370 von 8 bis 11 Uhr 1 E Preis pro Ztr. Mk. 3.95—. Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 10 auf der Rückſeit für Nr. 1280. bis 1370— für Nr. 1 bis 320 die Nr. 1 gültig und muß entwertet werden. 8 Seckenheim, 2. Mai 1918. Sebensmittelamt. dauauauuuadadauaududanabnduundaaudaaunmadudadaudugzunoaudaundagnbduadandbanndordabadädbdbädaſl bbb, Sammel⸗Anzeiger N nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkanfsgenoſeuſchaſt. Diejenigen Mitglieder, welche Gänſedünger be⸗ ſtellt haben, können ſolchen an der Bad. Bahn Friedrichs fel abholen. Der Vorſtand. Einladung. Am Sonntag, den 12. mal nachmittags 3 d findet im Gaſthaus zum„Hlirſch“ dahier eine i Genetal-Verſauulung ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder freundlichſt einlade mit der Bitte um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Tagesordnung: „ Rechenſchaftsbericht und Bilanz. Reviſtonsbericht. Entlaſtungen. N . Wahlen. 8 f Wünſche u. Anträge der Mitglieder. Her Vorſtand. Aktilllinlintuntunittnnittn Städtische Sparkasse Mannhei unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfre Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs hafen a. Rh. a e dadauuudauuadandanuaumanaaddaaandaadanannuudnadnadduudauduuanaddddunddnan ndl. Z bangel Kirchenchor deengelm Heute ½9 Uhr f PRO BE 5 Asad gen eesagapſagggeng gern gſwſaane gene Eme gute ö f wü 5 i mittag von ibis s Abr a zu kaufen gesucht gellefert werden. Frau max Bregel Mm. Herzog ö Seckeuheimerlandſtr. ö Main-Reckarbahn. b.. Wilhbeimstrasse Ur. 7. Mr 2 Die letzten Herren von Teck. (Nach einer alten Ueberlieferung.) 3 Fortſetzung. „Seht,“ begann von Ow, mit gedämpfter Stimme, hier links, der ſchwarze Klumpen, iſt der Wielandſtein. Wohl war's vor Zeiten eine ſtattliche Burg, deren Herren konnten ſich aber gegen die böſen Nachbarn nicht halten; ſchon iſt das Dach eingeſunken und bald werden auch die Mauern gefallen ſein.— Hier, mehr rechts, auf dem Felszahn, ſeht Ihr den Turm der Dieboldsburg, wo wir unſer Nachtlager ſuchen wollen, und dort, wie aus der Luft herab, blicken die Fenſter des Söllers vom Rauber. Auf dem zechen Leute, vor denen Gott uns und alle guten Chriſten bewahren wolle. Wüßten ſie, daß wir hier reiten, wir hätten heut' Abend noch einen grim⸗ men Strauß zu beſtehen, der uns Beiden leicht das Leben koſten könnte. Sie waren indes der Dieboldsburg näher gekommen zd wurden nach verſchiedenen mißtrauiſchen Fragen dure 7* 1* iigelaſſen. Ein finſterer alter Mann empfing ſie aber Zohlwollend und führte die Ritter in einen Saal, an deſſen Wänden viele alte Waffen hingen, die Herzog Konrad zit ritterlicher Freude betrachtete. Dabei fielen ihm drei stungen, die mit ſchwarzen venetianiſchem Flor um⸗ angt waren, auf, die ihn beinahe ſchauern machten; die dazu gehörigen Schwerter hingen zerbrochen daneben, und ben wollte der Fürſt nach der Bedeutung dieſer traurigen Erinnerungen fragen, als ein Blick des Ritters Hans ihm die Lippen ſchloß. Eine ſchöne, milde Frau brachte Wein und bot mit gewinnender Freundlichkeit Obſt, Brot und gutes Wildbret an, dann ſetzte ſie ſich an das Spinn⸗ rad, das in einer Fenſterniſche ſtand. Konrad von Teck hatte Hunger mitgebracht, dennoch aber aß er nicht mit dem Behagen, mit dem er ſonſt bei Tafel ſaß; die Gaſt⸗ lichkeit dieſes Paares hatte etwas liches, was Düſteres, ja Unheim⸗ ſeiner harmloſen Natur keineswegs zuſagte. Mehrere Male verſuchte er mit dem Burgherrn ein Ge⸗ ſpräch anzuknüpfen, doch ſchon nach der zweiten Gegenrede war wieder Schluß. „Ihr habt ſchlimme Nachbarn, wie ich höre, edle Frau,“ begann er jetzt zu der Wirtin,„das muß ich ſehr bedauern.“ Die Frau erſchrack faſt ob der Anrede, ſie blickte mit ihren großen blauen Augen zuerſt den Gaſt an und dann durchs Fenſter in die Nacht hinaus zur Seite, wo der Rauber hell erleuchtet ſchimmerte. „Sie mögen allerdings nicht gar hold geſinnt ſein,“ antwortete ſie leiſe,„doch ſind wir zufrieden, wenn ſie uns in Frieden laſſen.“ Da ließ ſich hinter dem gewaltigen Ofen eine dünne, zitternde Stimme vernehmen: „Wir haben Kolben und Schwerter, fünf Finger an jeder Fauſt, Dazu ein Herz im Leibe; jetzt komm, wenn du dir's trauſt.“ 5 d en m ſo ſang ſie. Der Ton klang matt, doch ſcharf und bitter feſte Außenwerke und endlich durch das enge Haupttor trotzig. Die Frau ging raſchen Schrittes in den dunklen Winkel, aus dem der Sang kam; dort ſprach ſie leiſe beſchwichtigende Worte, die dumpf erwidert wurden; dann plötzlich erhob ſich wieder der Sang: „So ſprachen, als dem Reiche die Hunnenfürſten drohten, Herr Büceeee und Berchthold, des Königs Kammer⸗ boten.“ „Und wir,“ fuhr die Stimme zornig fort,„warum ſollen wir feig und ſchweigend alle Unbill ertragen? Haſt du nicht Kolben und Schwerter, fünf Finger an jeder Fauſt?— Doch das Herz im Leibe, das fehlt dir!“ „Schweigt, Großmutter,“ entgegnete der Burgherr in verbiſſenem Grimm,„kennt Ihr den Landfrieden des Kaiſers Rudolf nicht? Soll der Henker noch mehr des beſten Schwabenblutes vergießen?“ „Nein, o nein!“ kreiſchte die Alte plötzlich auf; aus dem Dunkel hervor kam eine Geſtalt, grauenhaft anzu⸗ ſehen, wie eine Mumie aus tauſendfährigem Grabe er⸗ ſtanden; fleiſchloſe Arme ſtreckten ſich aus, Finger wie Krallen eines Raubvogels bemühten ſich, ſich zu falten, Zu den florumhüllten Rüſtungen ſchleppte ſie ſich und küßte die Griffe der zerbrochenen Schwerter mit leiſem Weinen.— Konrad von Teck war vom Tiſche aufge⸗ ſprungen und blickte ſchauernd zu der Alten hinüber; fragend ſah er den Ritter von Ow an, doch der ſchüttelte nur traurig das geſenkte Haupt, als die Greiſin ſelbſt die Rede an ihn richtete. Rotumränderte Augen wandte ſie ihm zu, die dämoniſch funkelten, und einen gelb⸗grünen Miſtelzweig hielt ſie in der Knochenhand. f „Wie kommt Ihr hierher,“ frug ſie,„auf dieſe ein⸗ ſame, von Menſchen gemiedene Burg, die einſt die ſtrah⸗ lendſte im ganzen Allemannien war? Treibt Euch Not hieher auf die bemooſte Schwelle, ſo ſeid willkommen oder iſt es Baldur, der Hort der Wandernden, ſo eßt mein Brot und trinkt aus Erchingers Becher. Iſt es aber Neugier, die Läſtige und Verhaßte, ſo ſoll Fenris, der Höllenwolf, Euch geleiten und tückiſcher Mord Euch empfangen auf des Hauſes Flur!“ a „Hört auf, Großmutter,“ rief der Burgherr mit dröhnender Stimme,„dieſe Ritter hat das Unwetter zu uns getrieben. Sie wußten wohl nicht, daß hier im alten Eulenturm noch die Letzten unſeres unſeligen Geſchlechtes ſich verbergen, und du wirſt allemanniſche Gaſtlichkeit nicht von unſerem Herde vertreiben wollen.“ „Ja wahrlich,“ beſtätigte Herzog Konrad,„ich wußte nichts von Eurer Burg und dem Schickſale ihrer Be⸗ wohner. Ich bin vom Stamme der Zähringer und auf unwegſamem Pfade von Sturm und Nacht hierher ge⸗ trieben.“ „Und warum bleibſt du nicht zu Hauſe, auf deiner ragenden Teck?“ frug feindlich die Drude. Geh heim und pflege deinen Sohn; es wird dir nicht lange der⸗ gönnt ſein, es zu tun.“ N (Fortſetzung folgt.) 141 ELT Sprechstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr Fast gänzlich sehmerzloses Zahnziehen 8 J zeigt dasselbe Gesicht, 9 8 1 Einsetzen von künstlichen Zähnen die Rundung der 9 und da- durch die Schönhelt zurdckerhaſten hat. IIg. I zeigt ein sonst hübsches Gesicht, bei welchem durch das Fehlen der Zähne die Wangen eingefallen sind und dadureh das— 3 7 an 10 Speꝛialitat: Gediegene Ausführung von Gebissen ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. Umarbeitung nieht passender Ge- bisse innerhalb elnes Tages. D e e e ... Nn ZS..——.,—— Turn 1898. gegr. Am Montag, den s. Mal nachmittags 3 Uhr findet im Nibelungensaal des Rosengarten in Mannheim Großes Schauturnen des Turnvereins Mhm. v. 1846 ſtatt. 8 Turner und Turnfeeunde können noch Eintrittskarten zum Preiſe von 050 Mk. heute abend in der Tuenſtunde, ſowie bis Freitag abend bei Karl Klumb Hauptstrasse erhalten. Der Turnrat. S ee DSD e. Aal 1 8 alallaadte Hau Aa Hochfeine Marmelade (Markenfrei) pr. Pfd. 92 Pfg. jedes Qantum erhältlich. Filiale Greulich& Herschler. factor ad ggg ginnen pn gcn dcn b mne erein Jeckenbein Hof-NKalligraphen anders“ Ileihode , Gegründet 1887— Diplom 1862 Prämiiert 1896 Patent 1902 Handels- Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. Der Unterricht Kann bei Tage oder am Abend ohne jede Berufsstörung genommen worden. Lehrfleh er: Schönschreiben: da“. einfache, doppelte oder Buchhaltung. amerikanische Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stanographie, Maschinenschreiben. ö Zahlreiche ehrendste Anerkennungssehrelben linisterial- und Hof- Kreisen sich belaufende Frequenz las beredteste Zeugnis von der aller Orten und allsei anerkannten Trefflichkeit unseres unvergleichlich erfolggekrönten Unterrichts. ö Anmeldungen werden baldigst in unserem Unterrichts! O1, 8 erbeten. Prospekte gratis und franko. Herten und Damenkurse getrennt. 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