r. x — —— 3 N Vbeſteg zugewieſenen Bezirken Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- an De Feiertage. er Abonnementspreis betcägt monatlich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. Durch die Poft dezogen pro Quartal Mik. 2.25. . 2 ˙ Widerſtaud in der Akraine. nach 3 aß in der Ukraine nicht alles ſo iſt, wie es berauszus Friedensvertrag— der, wie ſich mehr und mehr K zustellen ſcheint, kein diplomatiſches Meiſterſtück it D ſein müßte, das iſt ein öffentliches Geheimnis. Es 1 855 wohl in Rechnung zu nehmen, daß die wirtſchaft⸗ Ruß und ſozialen Verhältniſſe in der Ukraine, wie in im mand überhaupt, infolge der Kriegswirren noch ſehr derrſchafl liegen. Namentlich hat die verhängnisvolle alle Bat der Bolſchewiki verheerend gewirkt und faſt in ande der Ordnung gelöſt, und es iſt unmöglich, Veremtem Lande, das Jahrhunderte hindurch nur die tung einer deſpotiſchen Bürokratie gewohnt war, mit 8 andlungen und Wirren der letzten Jahre wie Niger en Schlage ein geordnetes Staatsweſen zu ſchaffen, und vz die zerſtörende Arbeit der Bolſchewiki, die offen 5 ielleicht noch mehr im Geheimen betrieben wird, 20. völlig hat unſchädlich gemacht werden können. niſſ ie Schwierigkeiten liegen nicht nur in den Verhält⸗ der llrlondern auch an den Menſchen, an der Bevölkerung telbar raine. In den baltiſchen Provinzen, die unmit⸗ die Uran der Kriegsfurie heimgeſucht wurden, wovon Bolſ aine im Weſentlichen verſchont blieb, und wo die die iki ſchlimmer hauſten, als irgendwo anders, hat 8 Dedniſationskraft der deutſchen Beſetzung ſehr raſch völternebnung zuwege gebracht, die von der ganzen Be⸗ Die ure als eine Wohltat dankbar empfunden wird. Herres rainif e Bevölkerung wurde ſchon von unſerer deſe Geitung als geriſſen und verſchlagen erkannt, und jetzt wöarattereigenſchaſten ſind es vor allem, die ſich Fri es ſich um die Durchführung der Beſtimmungen ſchwe riedensvertrags handelt, geltend machen und er⸗ mehr end wirken. Der Friedensſchluß hat der Ükraine Sieg gebracht, als können geweſen wären, hätten erlangen und wünſchen Tändf e Die Mittelmächte haben ihr Freiheit und Selh⸗ ſie r gewährleiſtet, haben ſie mit Geld unterſtützt, 17 getzt noch daran, Geld⸗ und Blutopfer zu hrin⸗ chef; das Land von der Schreckens herrſchaft der Bol⸗ erlöſen; ſie verſehen ſeine Wirtſchaft mi zum Aufbau geſunder Verhältniſſe; ſie haben ihnen nem Wort ſo viel für die Ükraine getan, daß wurde. tun faſt nichts mehr übrig blieb, die Ukraine Varnum e der beſte, treueſte Freund behandelt, trotz der eite„den, die gelegentlich bon deutſcher militäriſcher 7 rberu en wurden. Neben der ſelbſtverſtändlichen ke ne ug, daß die Ukraine alte Schulden wieder aner⸗ müſſe, wurde ihr nur eine Bedingung auferlegt 85 illionen Tonnen Getreide, Hülſenfrüchte und 15 die Mittelmüchte in einem beſtimmten Zeit⸗ Krie Faliefern. Aber das war nicht etwa eine Art Ukraine entſchädigung— die wurde der reicher ein außt orb l flich erlaſſen—, ſondern es wurde ihn 500 Millordentläch hoher Preis dafür zugeſichert, etwa Regierun 5 Mark, ein Preis, den die ukrainiſche daß ſi 9 dadurch noch auf Umwegen zu erhöhen ſucht, 60 tarifmgguf die„Beförderung“ des Getreides uſw. eine daraus fig Abgabe“ legen will. Hoffentlich wird nichts bung 82 die Ukraine ſucht ſich der geringen Verpflich⸗ 5 au ieh mg dre überhaupt zu entziehen und wut di in der Beſtellung der Felder; ſie haben ſich ind wart ſprechungen der Bolſchewiki betören laſſen de 85 Aumer noch auf die verheißene„Verteilung“ kn die ſich an die Vernichtung der großen Güter ieſe großen Güter waren aber die ein⸗ o der Landbau ſachgemäß und wirt⸗ en wurde. Die Mahnungen des deutſchen in 75 Ukraine, fi. des 8 105 Sinne des eſte und im Intereſſe des Landes liegende aich der Felder hinzuwirken, blieb bei der ukrai⸗ rungen neſterung ungehört; ſie ſetzte allen Aufforde⸗ geralſet paſſtven Widerſtand Als nun Ge⸗ dieren marſchall von Eich 1 wen ernannt wurde, er ihnen alkommandos in der n Stellen, w Jaſlich betriez Fedommandos Best ensvertrags l nachdrücklichſt auf die Feld⸗ 1 5 hinzuwirken, wo angängig im Einvernehmen ach rainiſchen Landesausſchüſſen, im übrigen aber Lngsausſch 5 Ermeſſen. Darob war nun der Regie⸗ a die kleine Rada— die große Rada, der wütet und überhaupt nicht mehr zuſammen—, hoch⸗ mischung ad es wurde heftig gegen die„unerlaubte Ein⸗ 1 8 lber ieren ſüngelegenbeiten der Ukraine“ 1 er Feldmarſchall blieb feſt und die ziſche 8 ſich fügen müſſen. Wenn 15 505 ukrai⸗ 1955 alfeldmar ſcetonmen, haben wir es jedenfalls dem Ute d 115 N hall von Eichhorn zu danken. Seine tekaine ino eine Entſchloſſenheit werden ſchließlich die ingen, die Beſtimmungen des Friedensver⸗ eie nach einem Kriege, in dem ſie öglichſt wenig zur Erfüllung. Die Bau⸗ i Amtsblatt! Her Bürgermeister admter Semen, Aneskeim, Necarhansen And Eig. Druck und Verlag von 6g. Zimmermann, Seckenheim. zu ordnen, vielleicht auch noch einiges zu revidieren ir. Eine amtliche Meldung aus Berlin beſagt: In letzter Zeit machte ſich in Kiew eine ſcharfe Agitation bemerkbar, die ſich anſcheinend auch gegen den deutſchen Einfluß in der Ukraine richtete. Unſere Bemühungen, Ordnung zu ſchaffen, erfuhren von der Re⸗ gierung eine völlig ungenügende Unterſtützung, die au⸗ ßerdem keinerlei Maßnahmen traf, um die Frühjahrs ausſaat und die dadurch bedingte Erfüllung ihrer ver⸗ bertraglichen Verpflichtungen zu ſichern. Feldmarſchall von Eichhorn ſah ſich deshalb nach Einvernehmen mit dem Kaiſerlichen Botſchafter Freiherr von Mumm ge⸗ nötigt, einen Erlaß über die Ausführung der Frühjahrs⸗ beſtellungen zu veröffentlichen, der von der ukrainiſchen Preſſe entſtellt wiedergegeben wurde, was im Lande und in der Rada einen Proteſt hervorrief. Es ergaben ſich ſogar Anzeichen, daß Mitglieder der Regierung ſelbſt ſich an der Agitation gegen uns betei⸗ ligten. Unter dieſen Umſtänden gewann die willkür⸗ liche Verhaftung des Direktors der Ruſſiſchen Bank für auswärtigen Handel Dobry eine beſondere Bedeutung. Dieſer wucde ohne näheren Erklärungen im Namen des „Bundes zur Befreiung der Ukraine“ in ſeinem Quar⸗ tier überfallen und weggeſchleppt. Zu Hilfe gerufene Soldaten der Regierungsmiliz weigerten ſich, ihn zu ſchützen. Sein Nufenthalt iſt zurzeit noch unbekannt. Dobry war als ukrainiſcher Finanz⸗Sachverſtändiger mit den deutſchen Mitgliedern der Wirtſchaftskommiſſion in ö ö ö ö enge Fühlung getreten und hatte ſich große Verdienſte um die ſachgemäße Zuſammenarbeit mit der deutſchen und öſterreichiſchen Delegation erworben. Außerdem liefen Nachrichten ein, daß weitere Verhaftungen erfolgen ſoll⸗ ten. Zugleich mehrten ſich die Anzeichen für den Ver⸗ dacht, daß die Verhaftung von Mitgliedern der Regie⸗ rung ſelbſt ausgegangen war. Dieſer Entwicklung der Dinge konnte das deutſche Oberkom⸗ mando nicht ruhig zuſehen. Die Gewaltakte be⸗ deuteten einen Wiederbeginn der Anarchie und die Regierung hatte ſich als zu ſchwach erwieſen, die Rechtsfſcherhelt in Kiew zu ſchützen. Feldmarſchall von Eichhorn verfügte daher im Einverſtändnis mit dem Kai⸗ ſerlichen Botſchafter Freiherr von Mumm zur Siche⸗ rung der Stadt Kiew beſondere Maßnahmen, die im we⸗ ſentlichen auf die Einſetzung von Militärgerich⸗ ten, die ſtrenge Beſtrafung allgemeiner Verbrechen und die Androhung ſchwerer Strafen gegen jede Störung der Ordnung abzielten. Inzwiſchen war die Unterſuchung des Falles Dobry bereits dem deutſchen Militärgericht übertragen. Sie führte unter anderem zur Verhaf⸗ tung des Kriegsminiſters Shukowski, des Abteilungschefs im Miniſterium des Innern Daje ws⸗ ki, der Frau des Miniſters des Innern Tkat⸗ ſchenko, des Kommandanten der Stadt⸗Miliz Bog az⸗ ki und des Abteilungschefs im Miniſterium des Aeußern L 0 bins ki. Die gerichtliche Unterſuchung wird ſort⸗ geſetzt. 6 8 * Die ukrainiſche Negierung geſtürzt. Berlin, 2. Mai. In der Akraine ſind die alte Rada und die bisherige Regierung von in Kiew eintreffenden Bauerndeputierten geſtürzt worden.“ Die neue Regierung hat ofort erklärt, ſich auf den Boden des Breſt⸗Litowsker Friedens zu ſtellen. Wie weiter berichtet wird, ſi d die in Kiew ver⸗ haftet geweſenen Perſonen inzwischen aus der Haft entlaſſen worden. Die Ve haftung hängt übrigens nicht mit der Sta ſtsumwälzung in der Akraine zu⸗ ſammen. * Unſer Artikel war ſchon geſchrieben, als uns der Telegraph vorſtehende Meldung übermittelte. Das ukrai⸗ niſche Volk hat die Quertreibereien der Machthaber in einigen Städten ſelbſt ſatt bekommen und hat den un⸗ haltbaren Zuſtänden, unter denen das Land begreiflicher⸗ weiſe ſelbſt am meiſten leiden mußte, ein Ende gemacht. Die Klike iſt geſtürzt und durch eine neue volkstümliche Regierung erſetzt, die ſich auf den Boden des Friedens von Breſt⸗Litowsk ſtellen und den Verpflichtungen des Vertrags nachkommen will. Unter dem Schutze der deut⸗ ſchen Beſetzung wird die neue Regierung dazu auch in der Lage ſein, wenn ſie den ehrlichen Willen hat, den Geiſt Trotzkis, der trotz aller äußerlich zur Schau ge⸗ tragenen Gegnerſchaft auch in Kiew ſich breit gemacht hatte, zu bannen und unſchädlich zu machen. Die erſte ukrainiſche Regierung war, wie die bolſchewiſtiſche Re⸗ gierung in Petersburg bzw. Moskau, aus ſtädtiſchen Kliken hervorgegangen, ſie hatte keinen Widerhall bei den breiten Volksſchichten, ſie konnte ſich daher auf die Dauer auch nicht halten. Und es hat ihr ſchließlich nichts genützt, ſondern eher geſchadet, daß ſie ſich den opponierenden Landtag(die große Rada) vom Halſe hielt, indem ſie ihn nicht mehr einberief. Nur ſo hat auch in Großrußland die Sovjetregierung bis heute noch ihr in der Luft ſchwe⸗ bdendes Daſein durchfriſten können. Endlich hat aber doch ————. ß.. fil. 103. In ſertionspreis: Dis einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Wfe. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Wabett. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Cr ͤ v in der Volksrepublik der Wille der ungeheuren Mehryhen durchdringen müſſen, wie er auch in Großrußland durch dringen wird, mögen ſich die Sovjets auch noch ſo ſeh⸗ gegen die Einberufung der Geſetzgebenden Verſammlun anſtemmen. Für Deutſchland und die übrigen Mittelmächt, bedeutet der Vorgang in Kiew ſchon um deswillen einer begrüßenswerten Fortſchritt, weil jetzt am eheſten zu er warten iſt, daß das ausbedungene Getreide auch wirklich und rechtzeitig abgeliefert wird. 5 Der deutſch⸗franz. Gefangenenaustauſch. In dem am 26. April in Bern getroffenen Ab⸗ kommen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Frankreich betr. den Austauſch von Kriegsgefangenen wird beſtimmt Bei einer Mindeſtdauer der Gefangenſchaft von 18 Monaten ſollen kriegsgefangene Offiziere in der Schweiz interniert, Unteroffiziere und Mannſchaften un⸗ mittelbar in die Heimat entlaſſen werden. Austauſtk und Internierung ſollen ſich grundſätzlich Kopf um Hop vollziehen. Nur für die verhältnismäßig geringe Anzah⸗ der mehr als 45 Jahre alten Kriegsgefangenen und der mehr als 40 Jahre alten Familienväter mit mindeſtens drei Kindern konnte von dem Austauſch Kopf um Kopf abgeſehen werden. An deutſchen Kriegsgefangenen, die ſeit 18 Monaten ſich in franzöſiſcher Gefangenſchaft be⸗ finden, kommen zurzeit etwa 2000 Offiziere und 120 000 Mann in Betracht. Selbſtgerſtändlich wird der Abtrans⸗ poet ſo großer Zahlen von Kriegsgefangenen diele Monate in Anſpruch nehmen. Kriegsgefangene, die am 15. April 1918 in der Schweiz krankheitshalber interniert waren, werden, ſofern ſie vor dem 1. November, 1916 in Feindeshand geraten ſind, unverzüglich in die Heimat entlaſſen. Die früheren Verein arungen über die Entlaſſung und Internierung kranker und verwundeter Kriegsgefangener werden durch das neue Abkommen nicht berührt. a Das zweite Ergebnis der Verhandlungen ſind Be⸗ ſtimmungen über die Entlaſſung derjenigen Zivilper⸗ ſonen, die zurzeit in einem der beiden Länder interniert ſind oder jemals während des Krieges interniert waren Solche Perſonen können auf ihren Wunſch ohne Rückſicht auf Alter und Geſchlecht das Land, in dem ſie zurück⸗ gehalten werden, verlaſſen und an ihren früheren Wohn⸗ ſitz zurückkehren. Damit wird auch den noch in Frankreich befindlichen Elſaß⸗Lothringern die Möglichkeit der Heimkehr geboten. i Außerdem enthalten die Vereinbarungen eine Reihe von wichtigen Beſtimmungen über die Einrichtungen und den Dienſtbetrieb in den Gefangenenlagern, über die Ernährung der Kriegsgefangenen, insbeſondere ihre Brotration, über die Vollſtreckung gerichtlicher und diſziplinariſcher Strafen, ſowie über die Behandlung der Bevölkerung in den beſetzten Gebieten.. Die Vereinbarungen unterliegen noch der Beſtätigung durch die beiderſeitigen Regierungen. i Elſäſſer, Württemberger, Rheinländer und Weſtfalen auf dem Vormarſch. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: N J. Für die Art der Kämpfe an der Weſtfront bei der Armee v. Below bietet ein ſchönes Beiſpiel der Siegesmarſch der elſäſſiſchen Diviſion„v. D.“, in der Elſäſſer, Württemberger, Rheinländer und Weſtfalen in treuer Kameradſchaft vereinigt 1 55 der es gelang, als erſte die Stadt Ba paume zu beſetzen. Im zweiten Treffen aufgeſtellt, hatte die Diviſion bereits am erſten Scachttage von Pronville aus in die Kampfhand⸗ lung eingegriffen und den Gegner aus ſeiner Artillerieſchutz⸗ ſtellung werfen helfen. Am Morgen des zweiten Schlachttags gehen bereits zwei Züge der 5. Batterie des Feldartillerieregiments„Fleiſch⸗ hauer“ vor der eigenen Infanterie in Stellung; der eine von ihnen verliert noch vor dem Abprotzen durch Artillerie⸗ volltreffer ein Geſchütz ſamt Munitionswagen mit Pferden und Bedienung, der andere im Nahkampf faſt ſeine ganze Mann⸗ ſchaft. Ihre Reſte hauen gemeinſam mit der Infanterie die Geſchütze wieder heraus. 7 Auf der Höhe zwiſchen Beaumetz und Morchkes läßt der Gegner nach ſtundenlangem Kampf Hunderte von Gefallenen zurück. In ſeiner zweiten Hauptſtellung vor der Ziegelei von Beaumetz ſetzt er ſich wieder. Der Artilleriekommandeur Graf R. vereinigt das Feuer ſeiner Batterien auf den Punkt wo unſere Infanterie durchbrechen ſoll. Einen ſtarten feindlichen Gegen⸗ angriff ſchlägt Regiment Fleiſchhauer bei glänzender Beobachtung mit gutſitzenden Gruppen zuſammen. Zwei, dreimal traten unſere Infanterieregimenter zum Sturme an, bis er gelingt. Spüt⸗ nachmittags bricht Hauptmann Schwedler an der Spitze eines zuſammengeſetzten Bataillons durch die feindliche Linie und reißt die andern mit. Die Verluſte des Gegners an Toten lind grauſig. 1„ Am Morgen des 23. März wird Lebuequiere ange⸗ griffen und mittags geſtürmt. Die erſten engliſchen Baracken⸗ lager bergen reiche Beute. Das Sturmlaufen erhält einen neuen nahrhaften Nebenzweck. Am Nachmittag wird die Bahn Bapaume— Cambrai über⸗ ſchritten und Halt gemacht. Unklarheit der Lage beſonders rechts, wo Beugny genommen ſein ſoll. Die Regimenter ver⸗ leben eine ſchwere Nacht. Der Gegner belegt mit ſchweren Kali⸗ bern ihre offene Linie und Lebucquere. Frühmorgens klären die Erkunder die Verhältniſſe. Die nächſte Stellung, der Bapaumeriegel, iſt. 2 Die Führung der Viviſion erbennt die kritiſche Lage und ſtellt die r——— —— 1 ——— 2 i fon der Notwendigkeit entsprechend mit zur Verfügung, die das Ganze Feder f Mitten im Bewegungskrieg ein Stück Grabenkampfes. Feuervorbereitung, Trommelfeuer, Sturm auf ſchmalem Strei⸗ en! Das württembergiſche Regiment„Götz“ erkennt die Ge⸗ hr der offenen rechten Flanke, Bataillon Nicola nimmt in raſchem Handſtreich das beſetzte Beugny und ſchaffſt der An⸗ 3 uft. Regiment Ber tr am ficht frontal, Regiment olters dorf ſtößt nach. Aus Fremicourt läuft ein ſtarker engliſcher Gegenangriff Sturm und wird von den Maſchinenge⸗ wehren der Württemberger niedergemäht. Der Durchbruch gelingt nach hartem Ringen, unſer Angriff kommt wieder in Fluß. Am Abend ſtehen die Regimenter vor Bapaume juſt an dem Fleck, wo nachts zuvor die ſchweren engliſchen Geſchütze geſtanden waren. Nun ſchweigt die feindliche Artillerie. Statt deſſen ſchwirren bombenſchmeißende Flugzeuge durch die Mondnacht. In Bapaume brennt ein Stapel engliſcher Leuchtmunition und übergießt den Sternhimmel mit Funkenſtaub. Bapaume wird gehalten. Zwei n vor uns werden abgewieſen. Mit einer Handvoll eute verſuchts Leutnant Dietrich aus Stralſund zum dritten Mal. Er weicht dem Feuer einiger Maſchinengewehre 1 5 aus und ſchleicht in den Ort bis zur Kirche. Dort macht er links um, erreicht das Freie und die Höhe ſüdöſtlich der Stadt. Er vertreibt einige engliſche Maſchinengewehre und baut die eigenen auf. Dann erſcheint er vor der Front unſerer Regi⸗ menter und fordert ſie mit verbindlicher Handbewegung auf, die nur noch n bewehrte Stadt zu beſetzen. Der allgemeine Jubel iſt unbeſchreiblich, alles ſtürmt wie wild und reinigt Höhe und Ort von den Reſten ihrer Beſatzung. Doch ſchon vor Grevillers ein neuer Widerſtand. Unſere Ar⸗ tillerie ſchießt die Ortsbefeſtigung leer und bricht der Infanterie Bahn. Die ſtürmt den Ort, voran das Regiment Woltersdorf, und macht reiche Beute. Ueber die offene Hochebene geht der Kampf weiter nach Achiet le Petit. Starkbeſetzte Maſchinengewehrneſter aus der Flanke und von vorne, ein Tankangriff von rechts erſchweren den Uebergang über das glacisähnliche Gelände. Wie toll ſich auch die engliſchen Fliegerſchwärme gebärden, Major Fertſch mit dem dritten und Hauptmann Gottſchalk mit dem erſten Bataillon des Regiments Woltersdorf beſeitigen im ſchneidigen Draufgehen die läſtigen Hemmniſſe und bringen den Angriff wieder ins Rollen. Die Tanks werden mit Artilleriefeuer teils von uns, teils vom Nachbar erledigt, am 25. März abends 5 Uhr ſtehen die Regi⸗ menter vor Achiet le Petit. Ein halber Tag iſt ihnen Ruhe gegönnt. Engliſches Büch⸗ ſenfleiſch, Schokolade, Zucker, Kuchen und Tee ergötzen den inneren Menſchen, engliſche Lederjacken, Regenmäntel, Gummi⸗ ſtiefel ſchmücken den äußern. Die Diviſion verändert ihre Farbe mehr und mehr vom Feldgrauen ins Ockergelbe. Am 26. März geht der Kampf weiter über Puſieux und dann gegen das ſtark befeſtigte Hebuterne. Dort treffen unſere müde⸗ gelaufenen und mattgekämpften Diviſionen auf friſche engliſche Reſerven, der Regen fällt und mit ihm der Vorhang nach dem erſten Akt der großen Kaiſerſchlacht. i 35 Kilometer in ſieben Tagen raſtloſer Durchbruchsſchlacht zurückgelegt, 44 Geſchütze, 4 Munitionswagen, 300 Maſchinen⸗ gewehre, 5 Tanks, Unmengen von Munition und Ausrüſtung erbeutet, 2300 Gefangene abgeliefert, das iſt in kurzem das Ergebnis dieſes Siegeszuges, deſſen Erfolg den Engländern ſtets ein Rätſel bleiben wird. Glänzende Soldaten und glänzende Führer, das iſt die Löſung des deutſchen Rätſels.„Männer machen die Geſchichte.“ Oberleutnant Flach, Offizierkriegsberichterſtatter. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 2. Mai.(Amtlich.) Weſtlecher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe. Rupprecht 8 i n Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: An den Schlachtfronten iſt die Lage unverändert. Der Artilleriekampf war im Abſchnitt des Kemmel⸗ berges geſteigert. Auch zwiſchen Somme und Luce⸗ bach, bei Montdidier, Laſſigny und Noyon lebte er vielfach auf. Im übrigen blieb die Gefechtstätig⸗ keit auf Erkundungen beſchränkt. Heeresgruppe Herzog Albrecht: An der lothringiſchen Front war die franzö⸗ ſiſche Artillerie in den Nachmittagsſtunden rege. Kleinere Vorſtöße des Feindes wurden abgewieſen. i Oſten.— Ukraine. Vor Sebaſtopol brachen wir feindlichen Wider⸗ ſtand. Die Stadt wurde am 1. Mai kampflos von uns beſetzt. 0. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Der 30. April war für den Feind an der Weſtfront ein Tag blutiger Niederlagen. Nördlich von pern, bei Langhemark, ſcheiterte ein ſtarker Angriff des Feindes, — unter dem an der Frontlinie vom Meer bis über den Lucebach vor Amiens faſt immer Engländer und Fran⸗ zoſen zu verſtehen ſind. Nördlich des Dorfes Kemmel erfuhr ein weiterer Angriff dasſelbe Schickſal. Ganz be⸗ ſonders verluſtreich wurde ein ſechsmaliger Vorſtoß bei Dranoeter, den friſch herangeführte franzöſiſche Truppen in der Hauptſache auszuführen hatten. Der Feind ver⸗ ſuchte offenbar unſerer Kemmelſtellung in den Rücken zu kommen, wie unſere Truppen ihn am 24. und 25. April umgangen hatten. Aber wenn zwei dasſelbe tun, iſt es doch nicht das Gleiche, und die Niederlage wurde ſo ſchwer, daß der halbamtliche deutſche Nachbericht ſagen kann: Die rückſichtslos durchgeführten Angriffe, die be⸗ weiſen, wie wichtig für den Gegner die verlorenen Stel⸗ lungen ſind, trugen durch die Ergebnisloſigkeit der koſt⸗ ſpieligen Anſtürme nur dazu bei, die von der deutſchen Führung beabſichtigte Zertrümmerung der feindlichen Hee⸗ resmacht zu beſchleunigen.— Kleine Gefechte am Luce⸗ bach und an der Avre, ebenſo ſüdlich der Oiſe verliefen für den Feind ebenfalls unglücklich. Er rächt ſich mit der Verwüſtung der hinter der deutſchen Front liegenden Städte; Montdidier, Noyon und Rohe, ſowie zahlreiche Dörfer der Picardie ſind in den letzten Wochen in Schutt⸗ haufen verwandelt worden, Laon hat ſchwer gelitten. Wem fällt da nicht das Witzwort ein: Es geſchieht meinem Vater ganz Recht, wenn es mich in die Finger friert; warum kauft er mir keine Handſchuhe! In dieſer geiſtigen Verfaſſung ſind jetzt auch die Franzoſen.— Der Tages⸗ bericht bringt heute wieder ſeine Meldungen in der früher üblichen Form der Frontabteilungen nach Heeresgruppen, ein Zeichen, daß wieder etwas in Vorbereitung iſt. Im allgemeinen verzeichnet er nur Geſchützkämpfe von zu⸗ nehmender Stärke.— In der Krim haben die deutſchen Truppen nach einem ſiegreichen Kampf mit den Bolſchewiki vor der Stadt die Stadt Sebaſto pol am 1. Mai beſetzt. Die wohl 2300 Jahre alte Stadt— ihren jetzigen Namen erhielt ſie von den Römern zu Ehren des Kaiſers Au⸗ guſtus(Sebaſtos⸗Auguſtus)— liegt an einer 7 Kilometer angen Bucht an der Südweſtſpitze der Halbinſel Krim in herrlicher Gegend. Als die Krim 1783 an Rußland kam, gaute General Potemkin, der Günſtling Katharinas II., er Kriegshaſen- Im Krimkrieg wurde Sebaſtopol, ov⸗ gleich als Feſtung noch nicht ausgebaut, von den Ruſſen unter General von Totleben 11 Monate lang(1854 bis 1855) gegen Engländeer, Franzoſen, Türken und Italiener(Sardinier) tapfer verteidigt und nach der Er⸗ oberung konnten die Ruſſen ſich noch auf der Nordſeite der Bucht halten. Die Stadt zählt heute etwa 55 000 Einwohner. Die deutſchen Truppen werden in Sebaſtopol ſich guter Erholung erfreuen können, die ihnen recht zu gönnen iſt. Der Berichterſtatter des Mailünder„Corriere della Sera“ meldet, für den Fall der Preisgabe des Ypern⸗ zogens würden Ueberſchwemmungen den feindlichen Vor⸗ marſch hindern. Die Alliierten beſchränkten ſich heute darauf, die allerwichtigſten Punk 0 kte zurückzuerobern. Nach einer ſchwediſchen Meldung haben die finni⸗ ſchen Regierungstruppen die Eiſenbahnlinie Willmans⸗ ſtraad⸗Simola⸗Terrijeti beſeztl und 200 Kanonen und große Vorräte von der Roten Earde erbeutet. Der Krieg zur See. Verlin, 1. Mai. Im weſtlichen Mittelmeer ver⸗ ſenkte ein Unterſeeboot, Kommandant Kapitänleutnant Klaſing, bei ſchwerem Welter 5 Dampfer von zu⸗ ſammen etwa 26000 BRT. Amſterdam, 2. Mai.(Reuter.) Nach amtlicher Meldung iſt das britiſche Kanonenbobt„Cowslip“ am 25. April durch Torpedoſchuß verſenkt worden. 5 Offi⸗ ziere und ein Mann werden vermißt. Das Torpedoboot 0 iſt am 25. April bei ſtürmiſchem Wetter geſunken. Ein Offizier und 12 Mann werden vermißt.. Heute fruh wurde in Brioungton Yorreſytre erne Mine angeſchwemmt, die mit furchtbarer Gewalt explo⸗ dierte. Die Erſchütterung wurde in der ganzen Stadt geſpürt. Die Häuſer am ganzen Strand entlang wurden ſchwer beſchädigt und bei Hunderten von Häuſern wurden die Fenſterſcheiben eingedrückt. Perſonen wurden nirgends ernſtlich verletzt. 5 5 Haag, 2. Mai. Wie das„Korreſpondenzbureau“ er⸗ fährt, hat die neue engliſche Maßregel über die für die Schiffahrt gefährliche Zone nach dem Urteil von Sachverſtändigen zur Folge, daß der nördliche Eingang der Nordſee, wenn man das bereits von Deutſchland geſperrte Gebiet hinzunimmt, für die neutrale Schiffahrt tatſächlich geſchloſſen iſt. Die jetzt von England feſt⸗ geſetzte Gefahrzone läuft in der Tat von der Weſtgrenze Norwegens bis 60 Meilen öſtlich der Orkneyinſeln. Neues vom Tage. Die preußiſche Wahlreform im Landtag. Berlin, 2. Mai. heute die zweite Beratung der Wahlrechtsvorlage fort. Abg. Rewoldt(Freikonſ.): Die frühere und die jetzige Staatsregierung tragen die Verantwortung dafür, daß in der jetzigen Zeit die Wahlrechtsvorlage eingebracht wurde. Wir haben als Monarchiſten ein Intereſſe daran, daß der Träger der Krone in dieſer Sache beſſer beraten werde, als es nach unſerer Auffaſſung bisher der Fall war. Die Regierung kann den Landtag auflöſen, wir halten infolge der dann eintretenden politiſchen Ver⸗ wirrung aber die Auflöſung und Neuwahlen während des Kriegs für unnötig. g Vizepräſident des Staatsminiſteriums Dr. Fried⸗ berg: Die Königliche Staatsregierung würde es nicht für im Intereſſe des Landes liegend erachten, wenn zur Auflöſung geſchritten würde. Ob ſie in der Notlage dieſen Weg beſchreiten wird oder nicht, wird die Regie⸗ rung erſt bei der dritten Leſung kundgeben. Bis da⸗ hin iſt noch eine Verſtändigung möglich auf dem Wege, den der Miniſterpräſident angedeutet hat. Die Wahlreform abgelehnt. Berlin, 2. Mai. Das Abgeordnetenhaus hat das gleiche Wahlrecht mit 235 gegen 183 Stimmen abgelehnt. Beſuch des Kaiſers Karl. Berlin, 2. Mai. Es beſtätigt ſich, daß Kaiſer Karl in Begleitung des Miniſters Burian demnächſt einen Be⸗ ſuch im Großen Hauptquartier machen wird.(Der Be⸗ ſuch dürfte mit der Briefgeſchichte zuſammenhängen. Nach dem„Tag“ werden auch die Lage in Rumänien, die polniſche Frage und die Regelung der baltiſchen Frage beſprochen werden.) 5 8 Vom Hauptausſchuß. Berlin, 2 Mai. Im Hauptausſchuß des Reichstags brachte heute Abg. Ebert(Soz.) die Vorgänge in Kiew zur Sprache. Die amtliche Meldung 2 5 die Verhaftung von Mitgliedern der ukrainiſchen Regierung und Androhung von ſcharfen Strafen durch General⸗ feldmarſchall von Eichhorn habe auf Aeußerſte über⸗ raſcht. Er beantrage, den Reichskanzler zu erſuchen, eine ſachgemäße Darſtellung der Verhältniſſe in Kiew und der Ukraine zu geben. Der Antrag wurde ange⸗ nommen. Hierauf nahm der Hauptausſchuß die Erhöhung der mit den Porto und Telegraphengebühren zu erhebenden außerordentlichen Reichsabgaben nach den Sätzen des Entwurfes an, dazu den Antrag, unter die Befreiungen auch Einzelſendungen von Zei⸗ tungen und Zeitſchriften aufzunehmen.(Der Entwurf berückſichtigte nur Paketſendungen mit Zeitun⸗ gen und Zeitſchriften. Den Antrag betr. Aufhebung der Portofreiheit der Fürſten erſuchte Staats⸗ ſekretär Rüdlin abzulehnen oder wenigſtens nicht zur Abſtimmung zu bringen. Die Portofreiheit ſtelle ein wohlerworbenes Recht der Fürſten dar, das nicht ohne Weiteres beſeitigt werden könne. Der Ausſchuß beſchloß jedoch mit großer Mehrheit, in den Entwurf den fort⸗ ſchrittlichen Antrag einzufügen, wonach die Portofreiheit der Fürſten, ihrer Gemahlinnen und Witwen aufge⸗ hoben wird, ſoweit ſie nicht durch die Staatsverträge des Norddeutſchen Bundes mit den Königreichen Bayern und Württemberg für den inneren Verkehr dieſer Bun⸗ desſtaaten geſichert iſt. Der 1. Mai. Berlin, 2. Mai. Der neue ruſſiſche Geſchäftsträger in Berlin, Abraham Joffe, ließ den 1. Mai im ruſſi⸗ ſchen Botſchaftshaus als Feiertag halten. Es durfte nicht gearbeitet werden Das Abgeordnetenhaus ſetzte Die Dienſtpei. in Zrland verſchoben. London, 1. Mai.(Renter. Durch königliche 1 ordnung wird das Inkrafttreten des Dienſtpfli 5 ſetzes für Irland verſchoben. Papiernot in Auſtralien. Rotterdam, 1. Mai. Einem hieſigen Blatt zu folge erfahren die„Times“ aus Sidney: Durch die Mil teilung der Regierung, daß vor nüchſten Dezember keine Schiffe zur Verfügung ſtehen, um Papier aus Amerika nach Auſtralien zu befördern, iſt die Paviernot no erheblich gewachſen. Innerhalb einiger Monate werden vielleicht die fünf großen Zeitungen von Sidney un 5 1 der übrigen Zeitungen ihr Erſcheinen ein tellen. Reichstag. 1 Berlin, 1. Mai. Erſte Leſung des Geſetzentwurfs betr. Aufhebung des 8 155 der Gewerbeordnung. N Abg. Becker ⸗ Arnsberg(.): Durch die Vorlage ſolle eine Beſtimmung heſeitigt werden. die von den Arbeitern 75 eine Ausnahmebeſtimmung empfunden wird. Während Unte gehmer nur in ganz wenigen Fällen auf Grund des 8 5 der Gewerbeordnüng(Zwang zum Streik 9 beſtraft worde lind, ſind Arbeiter in 1 von Fällen darauf mit Ge . beſtraft worden. Wir werden dem Geſetzentwurf 3 ſtimmen. f Abg. Ebert(Soz.): Wir begrüßen den Entſchluß* Regierung, der endlich mit dieſem Ueberbleibſel aus der Ze des Koalitionsverbotes aufräumt.— Abg. Dove(F. V.): Wir ſtimmen der Aufhebung d 5 153 der Gewerbeordnung zu. Zweifellos liegt eine Aus- gahmebeſtimmung vor, die beſeitigt werden muß. 1 Abg. Dr. Junck(Natl.): Eine Minderheit meiner Parte hat Bedenken gegen die Aufhebung, die Mehrheit ſtimmt ihr a Abg. Schiele(Konſ.): Es handelt ſich hier nur te. veiſe um eine ſoziale Angelegenheit. Sie iſt vielmehr politiſche Ratur. Deshalb müſſen wir in eine genauere Prüfung eintreteſ, Es ſollen doch nur die unwürdigen Mittel im Wirtſchaftskampl, zeſeitigt werden. Erſtaunlich iſt die Firigkeit, mit der die 5 zierung den Entwurf eingebracht hat. Die Arbeitswilligen müß 1 zor Terror und körperlichem Zwang geſchützt werden. 5 dohnkämpfe werden verſchärft und die Arbeitgeber gezwunge werden, ſich zu organiſieren. 10 Abg. Behrens(D. F.): Die chriſtlichen Gewerkſchafte timmen der Aufhebung des Ausnahmeparagraphen zu. Es folgt die erſte Leſung des 11 8. Staatsſekretär Freiherr von Stein: Die unbeugſame En 5 ſchloſſenheit, auch im Wirtſchaftskampfe zu ſiegen, perſchlieſn ins nicht der Einſicht, daß der Weg zu dieſem Siege 1 hornenvoller ſein wird. Der Gegenſaß Arbeitskammer und A heiterkammer darf nicht mehr beſtehen. Abg. Schiffer(tr.): Die Forderung der Arbeits kammer vird von allen Gewerkſchaften erhoben. Die Wagſchale Arbeite zammern und Arbeiterkammern hat ſich im weſentlichen zu Gunftie der erſteren geſenkt. Die Frage, ob beſondere Kammern f echniſche und kaufmänniſche Angeſtellte geſchaffen werden ſollen, vird eingehender Prüfung bedürfen. Auch die Frage der Eiſen hahnarbeiter iſt zu prüfen. 5 Abg. Legien(Soz.): Auch dieſes Geſetz iſt von a Heiſt des Mißtrauens und der Bevormundung, wie alle Arbeitet, zeſetze, diktiert. Die Wünſche der Arbeiterorganiſationen 1 zöllig außer acht gelaſſen worden. Auch die Landarbeiter werde nicht in das Geſetz einbezogen. ur Abg. Wein hau ſen(F. V.): Es iſt nicht niche 10 Schatten zu ſehen. Der Entwurf bedeutet doch ein tüchtig Stück Neuorientierung, in der den Arbeitern eine öffentlich, zechtliche Vertretung gegeben wird. Allzu großen Nutzen ve prechen wir uns von den Arbeiterkammern nicht. Abg. Ickler(Natl.): Wir bedauern, daß die Staat, irbeiter in dieſer Vorlage eine Ausnahmebehandlung erfahten zaben. Als Gegengewicht für das Fehlen des Streikrechts müßte ie erheblich höhere politiſche Rechte erhalten. 35 Abg. Wildgrube(Kons.): Ueber die Befugniſſe der Ach, ſchüſſe, wie ſie in der Vorlage vorgeſehen ſind, können wit, ni hinausgehen. Wir werden in freudiger Mitarbeit nicht hinte zen anderen Parteien zurückſtehen. l die Abg. Behrens(D. Fr.): Sehr befriedigend wirkt 4 Vorlage nicht, aber es iſt erfreulich, daß ſie endlich gekomme ſt. Hie Ausſchüſſe müſſen obligatoriſch eingerichtet werder, zonſt haben ſie keinen Wert. Die Landarbeiter dürfen nicht in 3 ozialen Geſetzgebung vernachläſſigt werden, das führt onſt at Landflucht. Beſondere Kammern für die angeſteilten Kaufe halten wir nicht für notwendig. Es genügen für ſie beſonder bteilungen. Die Techniker wollen keine beſonderen Kamme Die Gewerkſchaftsvertreter ſollten als Arbeitervertreter ohne ſchränkung zugelaſſen werden. Sie haben ſich namentlich wã zes Krieges ſehr gut bewährt. Der Wert von Helgoland in f 8 dieſem Kriege. Als im Jahre 1890 Sanſibar und das Schutzgebiet vo! Witu gegen Helgoland an England 1 27 90 es ſehr viele Stimmen in unſerem Vaterlande, die mit dieſen Tauſch keineswegs einverſtanden waren. Eine gewiſſe rung fand dieſe Unzufriedenheit durch die Befriedigun welche das Helgoländer Abkommen in England aus gel hatte. Fiel doch damals drüben das bezeichnende Wort, daf man einen Hoſenknopf weggegeben und einen guten Anzug da für eingehandelt hätte. Blickt man aber heute nach 1 nähernd vier Kriegsjahren auf das zurück, was Helgolan uns in dem Ringen gegen die ſtärkſte Seemacht der Welt um ihre zur See nicht zu unterſchätzenden Verbündeten geleſte hat, 0 wird man zu der Einſicht kommen, daß der„Hosen knopf“ uns in dieſem Weltkriege ungeheure Dienſte von 777 noch gar nicht abzuſchätzender Tragweite geleiſtet hat. Ge nügt doch allein ſchon die Tatſache, daß bis jetzt noch kein, 1 5 ac 5 auf deutſchen Boden gefellt iſt, Überzeugend darzutun, welchen hochwichtigen das kleine Felſeneiland e 3 ice ragen Geſchützen unſerer Küſte mit ihren blühenden Handelsſtä. und ſtarken Marineſtützpunkten gewährt. Nachdem jetzt der Verlauf des Weltkrieges eine für 25 Alliierten immer ungünſtiger werdende Wendung genomme, hat, und die Wagſchale des Sieges ſich merklich auf die Seit, der Mittelmächte neigt, beginnt man auch, ſich in Englon, mit dem Werte von Helgoland für das verhaßte Deulſchlan zu befaſſen. So ſchreibt die engliſche Zeitung„Statiſt“ 55 9. März in ihrem Leitaufſatz, daß die Abtretung Helgoland an Deutſchland daran Schuld geweſen ſei, daß die engliſ. Flotte nicht alles hätte leiſten können, was man von ihr 5 wartet hält. Dadurch daß Deutſchland aus Helgoland ein ſtarken Flottenſtützvunkt geſchaffen hätte, wäre die englisch Flotte gehindert worden, in der Oſtſee ihre Pflicht zu— was jetzt vollkommen hoffnungslos ſei. Wäre Helgob engliſch geblieben, ſo hätte man nicht nur Deutſchland 5 der Beſetzung von Riga und der baltiſchen Inſeln verhinden ondern auch Rußland auf tauſend Weiſen helfen und trö 1 können. Rußland ſei ohnehin ſchon im Nachteil geweſen he, durch, daß ihm die Dardanellen verſchloſſen waren. ur die Abtretung Helgolands hätte ſeine nachteilige Lage 1 e e i l Blattes „Dieſe Auslaſſungen des angeſehenen englischen N dieten für uns in mehrfache 1 1 9(beigebe 12 Voraus!“? hrend „ rehrfacher Hinſicht Intereſſe. uns doch Gelegenheit, ſich dankbar der 5 S . der Ste a inter 5 fähig, 3 hab, Ib dies. eben d — rurſers zu erinnern, ber ſogleich in ſeinen erſten vee⸗ on siegten durch eine gütliche Verdnd aun mit Pfahl in unſerem Fleiſche, das einſtige Gibraltar eon Helge in unſeren Beſitz brachte. Ohne den goland wäre die deutſche Marine vor eine ungeheuer Ve geſtellt geweſen. Daß man aber in Eng⸗ daß Eng rluſt von Helgoland dafür verantwortlich macht, and den Ereigniſſen in Rußland tatenlos zuſchauen etwas beluſtigend, da nicht gut einzuſehen ſchweren Marinegeſchütze auf Helgoland der lotte den Weg nach der Oſtſee verlegen. Es ſind andere Gründe taktiſcher Art, die der eng⸗ chlacht 85 beſonders nach den Erfahrungen der See⸗ de un g ſcheinen laſſen. m Skagerrak ein Vordringen in die Oſtſee nicht ne unbe e Unſere Marine, die in der Oſtſee Selten uch rünkte Herrſchaft ausübt und die Zugänge in den änder— an Sund nachdrücklichſt bewacht, würde die Eng⸗ II. Mai 3 ebenſo blutigen Köpfen heimſchicken wie am ands un 16. Freuen wir uns aber immerhin, daß Eng⸗ koßes Stlattliche Ländergier und die Sucht, ein möglichſt helgol 0„Land einzuhandeln, den ſtrategiſchen Wert bereut, wie völlig unterſchätzte und heute dieſen Lauſch ebenſo dem je zenwir mit dem eingehandelten„Hoſenknopf“ mehr e zufrieden ſind. f Der Anfang vom Ende. Imndach Aussagen franzöſicher Kriegsgefangener. angenen er deutlicher geht aus den Ausſagen der franzöſiſchen Ge⸗ weifeln hervor, daß ſie an einer Niederringung Deutſchlands „ Je länger der Krieg dauert, deſto mehr ſehen ſie ein, daß en der Entente im Erlöſchen begriffen iſt und bald völlig iwer dasben droht. Die Gefangenen ſind mehr als erſtaunt dar⸗ dete, daß es den Deutſchen gelungen iſt, nach Paris zu ſchießen; ſie otene 5 5 Ergebnis als den Anfang vom Ende, denn eine ver⸗ is chlacht iſt leichter zu ertragen, als eine Beſchießung von keümm Es iſt ausgeſchloſſen, daß Frankreich ſeine Hauptstadt in ner ſchießen läßt. zören 5 den letzten Sou aus der Taſche geben, als Paris zer⸗ laſſen!“ erklärten ſie pathetisch. bes Lands abriken werden ſchließen, die Banken nach dem Innern rei Millor ziehen, die Reichen werden fliehen. Aber von den üſſen 80 8 Einwohnern werden mehr als zwei in Paris bleiben Reſt der dea ihnen die Mittel fehlen. Stark genug aber wird der Bevölkerung ſein, um der Regierung den Weg nach Bor⸗ verſtündi, derſperren und ſie zu zwingen, ſich mit Deutſchland zu lagen 8 1 An allem Unglück, das über Frankreich kommt, ſo ir preis, trägt der Engländer die Schuld. Ganz Frankreich gibt bekomm ſolange er nicht den Krieg am eigenen Körper zu ſpüren Jeder Franzoſe weiß, was er von den Engländern zu ndete ver In Italien, in Saloniki muß der Franzoſe ſich für den Abſ rbluten. Noch nie haben die Engländer daran gedacht, änder 3 Verdun zu übernehmen. Ueberall, wo die Eng⸗ ſtützen. ne Stellung halten ſollen, mußten die Franzoſen ſie unter⸗ ann fe den Niederlagen der Ruſſen, Italiener, Rumänen hörte auch let daß ſich die Deutſchen und Heſterreicher unterſtützen und Artill bei der neuen Offenſive ſpricht man von der öſterreichiſchen ſind ene, die im Weſten mitwirkt. Die Engländer, ſo urteilen ſie, 0 volt und kennen nur das Geſchäft. Wohl ſind ſie neſ nkreich an Deutſchland zu verkaufen. Anamiten, Chineſen, en, Engländer, Amerikaner gehen in Paris ihren Ver⸗ gen nach und verteuern die Lebensmittel. Eher fallen zehn „bevor einer der Verbündeten auch nur verwundet wird. h Elſaß⸗Lothringen?!“ a Frage El Monſieur!“ ſagen ſie und ſpucken verächtlich aus.„Die an der Fabedethringen intereſſiert keinen franzöſiſchen Soldaten Front!!! bunden franzöſiſche Regierung iſt an Händen und Füßen ge⸗ 33 kann nicht vor⸗ noch rückwärts! r eine Revolution kann Frankreich retten!“ Gefangenen ſich das alles aus den Fingern geſogen unglückli ver ob es der Niederſchlag ihres Mißgeſchicks iſt, ihrer nicht enden Gefangennahme? Es iſt kaum anzunehmen, es iſl langem l Augenblicksſtimmung, ſondern eine Stimmung, die ſeit um ſich gegriffen hat, die das ganze franzöſiſche Volk erfüllt. Vermiſchtes. Oe des füdlſaung der Naveünaſchlucht. Die den meiſten Beſuchern N 3 düchen Schwarzwalds——.— Ravennaſchlucht im Höllental zem früheren Beſitzer des Gaſthauſes zum Sternen, den 3 Höllſteig, ſeit 1913 inſofern geſperrt worden, als 4 utritt durch einen Automaten 10 Pfennige für die eren worden. Der Schwarzwaldverein beauftragte re zu ppe Freiburg, mit dem Beſitzer wegen Aufhebung der . verhandeln. Dieſe Bemühungen hatten jedoch keinen me dem raſchen Tod des Beſitzers hoffte man, mit 425 Fallers eher zum Ziel zu gelangen, doch auch andlungen ſcheiterten an den hohen Forderungen der orſtand des Vereins entſchloß ſich nunmehr, der n. Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbaus 55„Angelegenheit mit dem Erſuchen um ihre Mit⸗ terbreiten. Ehe jedoch Beſchluß darüber gefaßt war, 8 Jorſtamt Freiburg die Nachricht, daß das groß⸗ wies, glückli omänenärar den Sternenhof gekauft habe. Durch leder 5 che Löſung 15 die Ravennaſchlucht vom 1. Mai ab 5 m allgemeinen Beſuche offen. e Baden. der 9 Karlsruhe, 2. Mai. Im Haushaltsausſchuß — sass ea ee auf dieeiten Kammer erklärte der Regierungsvertreter gehrerd Bittſchrift des Verbands der Beamten⸗ und egterurreine um Erhöhung der Teuerungsbeihilfen, dis. taal ug ſei bereit, die Kriegslohnzuſchläge der im ark ienſte beſchäftigten Arbeiter auf 1.80 bzw. 2.00 eamte 0 Tag zu erhöhen, ferner die Kriegsbeihilfen für be und Bedienſtete, die bisher 540 bis 810 Mk. Aindere. auf 600 bis 900 5 Mk. jährlich zu erhöhen. Die J Fauer agen ſollen um N g 10 Prozent geſteigert werden. diesen ſoll in Städten, die in der Ortsklaſſe 1 ſind, zu ler eilen eine 20prozentige Erhöhung kommen. Fer⸗ nen. ſich der Finanzminiſter bereit, die Penſio⸗ 0 auf 5 Ruhegehaltsempfänger um 20 Prozent(von duft rozent) vom 1. Juli ab zu erhöhen. Der beträgt 10 Mill. Mark. Seit Ausbruch des letzt beliefen ſich die Geſamtauſwendungen des 1 für die Teuerungsbeihilfen uſw. auf Mark. f. 00 Dberdielbach bei Eberbach, 2. Mai. Die Witwe Nile K 0 erhielt im Auftrag des Kaiſers aus dem Sr vinett ein Schreiben, worin ihr, da ſie acht 15 Bifum Heeresdienſt ſtellte, Anerkennung gezollt und urde dnis des Kaiſers mit Rahmen überſandt due, Freiburg, 2 Mai. Die Polizei verh i 5 5 Mai. Polizei verhaftete vier 10 wle Arbeiter im Alter von 15 bis 17 Jahren, Eng⸗ Beſitz Farben verteidigten. diejenigen jungen Leute, welche der Jugendwehr beitreten wollen und das hierfür vorgeſchriebene Alter von 16 Jah⸗ läufige und bei der Einſtellung eine endgültige Beſchei⸗ nignug über vegelmüßige und erfolgreiche Teil⸗ eren Landorten Einbruchsdiebſtähle verübten. Fupbauguub Sagenla“ 1914 Hellengeim 12„ „* (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballv.) NACHRUF. Der große Kampf um die Verteidigung unseres Vaterlandes hat im Monat April 4 schmerzliche Opfer von uns gefordert. Gefreiter Friedrich Kreutzer Inhaber des Eis. Kr. 2. Kl. Unteroffz. Adam Rudolph Inhaber des Eis. Kr. 2. Kl. u. d. Bad. Verdienstm. Pionjer Emil Weick fausketier Georg Rudolph erlitten in den schweren Kämpfen den Hel- dentod. In ihnen beklagen wir den Verlust ausgezeichneter Spieler und treuer Mitglieder. Noch in aller Erinnerung ist, wie Fr. Kreut- zer, Adam Rudolph und Georg Rudolph während ihtes letzten Urlaubes in Spielen unserer èrsten und zweiten Mannschaft unsere Vieles hätten wir auch von ihnen noch erwarten dürfen. Nun müs- sen wir jedoch unsere Hoffnungen zu Grabe tragen. Groß ist unser Schmerz in Dankbarkeit und Treue werden wir den lieben Freunden in stets ehrendem Gedenken bewahren Nie wird in unserem Herzen die Dank- barkeit an die gefallenen Helden und die Erinnerung an ihre treue Mitarbeit aufhören; möge diese aufrichtige Versicherung den schwergeprüſten Angehörigen einigen Trost bieten. Der Vorstand: Nufforderung. Militärische Jugenderzlehung betr. Durch den in nächſter Zeit erfolgenden Eintritt der älteren Jungmannen zum Heer und Marine werden wie⸗ der große Lücken in den einzelnen Jugendwehrkompagnten entſtehen. Es iſt daher notwendig, die Reihen der Jungmannen wieder aufzufüllen. Aber auch die Zahl der Führer muß vermehrr werden. Es ergeht daher an alle Jungmannen, welche den Kompagnien ſchon bisher angehört haben und noch nicht zum militäriſchen Dienſt eingezogen wurden, ſowie an ren erceicht haben oder demnächſt erreichen werden, die Aufforderung ſich bei der Jugendwehrabteilung des Turnvereins Seckenheim v. 1898 an den Uebungsabenden des Vereins zu melden. Alle Jungmannen, die bei der Muſterung eine vor⸗ nahme un den Hebungen während windeſtens eines Jahrs ohne Aufforderung vorzeigen, erhalten, ſoweit es angängig iſt, folgende Vergünſtigungen: 1 Berückſichtigung bei der Wahl des Truppenteils der Waffengattung für die ſie ausgehoben ſind. 2. Ausſicht auf mehr Urlaub, Dienſterleichterungen und frühzeitige Beförderung bei den Ecſatztruppenteilen. Aber nicht die erwähnten Vorteile, die dem Jung⸗ mannen durch ſeine Zugehörigkeit zur Jugendwehr zuftehen, ſollten die Triebfeder für den Eintritt in die Reihen der Jugendwehren ſein, ſondern der ei⸗ gene Drang, dem Vaterland ein tüchtiger, wehr⸗ fähiger Kämpker und Soldat auch nach kurzer Aus⸗ bildungszeit zu werden. Anmeldungen, ſowohl von Führern als auch von Jungmannen werden auch im Geſchäftszimmer der Mili⸗ täriſchen Leitung, Rheinſtr ße 4, j den Mittwoch von 5—7 Uhr entgegengenommen. Die Oberleitung der Jugendwehren im Amtsbezirk Mannheim. gez. Dr. Strauß. Geh. Regierungsrat. Der milit. Vertrauensmann ie milit. Leitung f. d. mil. Vorbild. d. Jugend der Jugendwehr Mannheim. im Bezirk IV. gez. Klett. gez. Neuber Leutnant d. Landwehr. Generolleutnant z. D. a f Vorſtehendes briagen wir hiermit zur öffentlichen Kenninis. 5 a Seckenheim, den 3. Mai 1918. Nas germeiſteramt Bezirksmeister Klasse B 1917/8. Fe gchausgabe. Morgen Samstag den 4. ds. Mts. erhalten Nr. 1 bis 832 bei Metzgermeiſter Gropy Nr. 833 bis 1509 bei Metzgermeiſter Gruber Nr. 1510 bis 2080 bei Metzgermeiſter Hartmann Nr. 2081 bis 3000 bei Metzgermeiſter Mendeck Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.90 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 20 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Samstag nachmittag von 3 bis 8 uhr, Sonntag früh von 8 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 3. Mai 1918. Lebensmittelamt. Butterausgabe. Samstag, den 4. ds. Mts. vormittags von 8 bis 12 Uhr erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter und pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund Nr. 2525 bis 3000 u. Nr. 1 bis 1560 und zwar: 5 Nr. 2525 bis 3000 von 9 bis 10 Uhr Nr. 1 bis 750 von 10 bis 11 Uhr Nr. 751 bis 1560 von 11 bis 12 Uhr Diejenigen Haushaltungen welche bei der letzten Aus⸗ gabe ihren Butter nicht mehr erhalten konnten, und deren Nummer aufgeſchrieben ſind, können dieſelbe vormittags von 8 bis 9 abholen. Der Preis beträgt pro Pfund Butter Mk. 2.85 und pro Pfund Margarine Mk. 200. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages bei der Handlung Fenske daſelbſt. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 7 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwalds bei der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. a Seckenheim, den 3. Mai 1918. Sebensmittelamt. Sekanntmachung. Das Steuer Ab⸗ und Zuſchreiben in der Gemeinde Ilvesheim betr. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkom⸗ men⸗ und Vermögensſteuer in der Gemeinde Ilvesheim findet am Dienstag, den 7. Mai 1918 vorm. von 9— 12 Uhr und nachm. von 2—4 Uhr im Rathaus zu Ilvesheim ſtatt. Jloesheim, den 1. Mai 1918. Fürgermeiſteramt: gez. Faeger. Vorſtehendes bringen wir hiermit zu öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 2. Mai 1918 Bürgermeiſteramt Volz. Sekanntmachung. Am Montag, den 6. Mai vorm. 10 Uhr werden auf dem Rathaus dahier 16 Los Stumpen aus Abteilung XII des Gemeindewaldes(große öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 3. Mai 1918. Bürgermeiſteramt: Volz. Stube) Koch. Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Zandw. Ein. 1. Verkaufsgenoſſeuſchaſl. Diejenigen Mitglieder, welche Gänſe⸗ Hühner⸗ und Pferdedünger haben wollen, können ſich beim Lagerhalter melden; ebenſo diejenigen, welche Dickrüben abzugeben haben. Saatkartoffel ſind im Lager vorrätig. 5 Volz. Der Vorſtand. 1 Die letzten Herren von Teck. 4(Nach einer alten Ueberliefernng.) Fortſetzung. Konrad ſtarrte ſchreckenbleich die Alte an.„So ſoll es mir nicht erlaubt ſein, meinen Friedrich zu erziehen, ſtammelte er,„und mit mir ſoll mein Stamm erlöſchen?“ „Frage nicht, deute meine Rede nicht,“ kreiſchte die Mumie.„Danket dem Himmel, ihr blödes Volk, daß ihr nichts von dem Gewebe der Zukunft ſehen könnt. Was er im Dunkel webt, zu ſeinem Heil, weiß es kein Weber. Im Irren iſt euer Glück.“ e „O, bei allen Göttern eurer Jugend, wenn ihr es wißt, erfahrene Frau,“ flehte der Herzog,„ſo gebt mir die Beruhigung, daß mein Sohn nicht ohne Nachkommen abſterbe. Ein Geſicht, welches mir unten am Fuße der Teck in dunkler Nacht geworden, gibt mir des Rätſelhaf⸗ ten ſchon allzu viel!“ s i Die Alte ſah ihn durchdringend an;: ihre faltigen Wangen zuckten, wie zu höhniſchem Lächeln. „Du beſchwörſt mich bei den Göttern meiner Ju⸗ gend,“ murmelte ſie,„und dir ſoll Wahrheit werden: Um den Sarg deines Sohnes Friedrich weinen fünf⸗ zehn eigene Kinder auf der Teck!“ „Gott Lob!“ ſeufzte Konrad,—„und der Letzte dieſer Faalzeyn?“ „Er ſtirbt als Patriarch!“ war die eintönig dumpfe Antwort. Der Herzog ſprach in lebhafter Art ſeinen Dank für das Gehörte aus. Die Alte kroch wieder in ihren Winkel, aus dem, trotz aller Fragen nur noch ein höh⸗ niſch flingendes Kichern zu hören war. Und ſo blieb den Rittern ſchließlich nichts übrig, als der Aufforde⸗ rung des Burgherrn, das Lager zu ſuchen, nachzukommen. Hans von Ow ſchien weniger Gefallen an den Orakeln der Drude zu haben als ſein Lehnsherr, der die zünftigen zehn Kinder auf der Teck und der Letzte davon ſtirbt alt und hochbetagt, umgeben von auch einem Dutzend derber Burſchen, wie die Patriarchen der Bibel.“ Mit dem feſten Vorſatze, der alten Hexe, wie er die Greiſin nannte, ſolange zuzuſetzen, bis ſie ihm die Er⸗ ſcheinung der Sibylle richtig erkläre, ſchlief er endlich ein. Er erwachte als die Sonne ſchon hoch über der Schwabenalb ſtrahlte, und ſprang rüſtig auf, ſeinen Vor⸗ ſatz ins Werk zu ſetzen. Hans von Ow ſtand am Fenſter und ſchaute in das tiefe, ſchroff abſtürzende Tal hinab, aus deſſen Grunde um freundliche Dörfer grüne Wieſen glänzten, die ein klarer filberner Quell in raſchem Laufe durcheilte. Jenſeits des Tals ragten die weißen Fels⸗ wände ſenkrecht empor, ſo daß beide Ritter nicht ſatt werden konnten, ſich an dem herrlichen Anblicke zu laben. „Wie heißen dieſe Dörfer?“ frug Herzog Konrad den Gefährten. J „Ober⸗ und Unterlenningen,“ kam die Antwort zu⸗ rück, und dort hinten ſchaut Gutenberg noch hervor; da im Winkel, von Obſtbäumen verſteckt, ſeht ihr die Salz⸗ burg ragen.“— 5 Konrad's Auge ſchaute jetzt an der aus unregel⸗ mäßigen Bruchſteinen roh gefügten Mauer der Burg hinab, und er mußte ſtaunen, wie der Cyklopenbau zwi⸗ ſchen die zerriſſenen Felſen eingekeilt war. Und auf einer dieſer Zacken, wo der Fluß kaum Raum zum Stehen fand, ſtand die alte Jutta, die ihm geſtern ſo hoffnungs⸗ reiche Prophetenworte verkündet hatte. Ihr weites braunes Gewand flatterte im Winde, und einzelne Töne eines alten heidniſchen Opferliedes drangen mit dem Rauſchen des Baches zu den Lauſchenden empor. Ein ſchmaler, rauher Treppenpfad führte von einem engen Pförtchen zu dieſer ſchwindelnden Warte empor, doch die Begier, mehr noch von dem zukünftigen Schickſale ſeines Hauſes zu erfahren, drängte den Herrn der Teck, im Zwinger den Ausgang dahin zu ſuchen. Bald hatte er Verheißungen immer wiederholte:„Friedrich erzieht fünf⸗ gegr. Am Sonntag, den s. Mal nachmittags 3 Uhr findet im Nibelungensaal des Rosengarten in Mannheim — Großes Schauturnen des Turn vereins Mhm. v. 1846 ſtatt. Turner und Turnfreunde können noch Eintrittskarten zum Preiſe von 0 50 Mk. heute abend in der Turnſtunde, ſowie bis Freitag abend bei Rar Rlumb hauptstrasse erhalten. Der Turnrat. r Nr Büficher gesucht Für dringende Heeresaufträge wird eine größere Anzahl Böttcher eiligst gesucht. Gemũsekonserven-Kriegsgesellschaft m. b. H., Abteilung Bohnenzentrale, Braunschweig. N E DAM EN-E Eine grosse und schöne Auswahl garnierter Damen- Mädchen- und Kinderhüten ihn gefunden, doch draußen vor dem Pförtche Bekanntmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver⸗ 1 chung des Kgl. ſtellb. Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 25. April 1918 Nr. W. I. 1771/1. 18. KRA, enthaltend einen Nachtrag zu der Bekanntmachung über Beſchlagnahme und Beſtandserhebung der deutſchen Schafsſchur und des Wollgefälles bei den deutſchen Gerbereien. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſteräm⸗ i tern eingeſehen werden kann, wird hiermit hinge⸗ wieſen. a Mannheim, den 30. April 1918. Gross. Bad. Bezirksamt Abt. IV. a Aaanneauuadaddudeu dau dandanauuaadudaudaubnubdabnanu landau neldel An- u. Verkauf 1 ö Vermittlung von Hypotheken. fſieurg Röser. * Sommer 1 apparte Neuheiten in Fantasien Formen= Ornamente Blumen= Bänder= Ranken Umarbeiten alter Hüte und Zutaten unter Garantie tadelloser Verarbeitung und guter Sitz. Muster Mk. 3.—; farbenphoto- 9 1 von Häuser und Grundstücken. ſſſaſaaſſpſſaſpſſceſ mige mee 2 s. ..—— e ihm von den ſteilabfallenden Wänden; er es nicht wagen, zu dem Felszacken, auf dem die ſtarr wie ein Standbild ſtand, höher empor zu klimmen Er trat zurück und rief ihr zu, herab zu kommen, doch nur ein höhniſches Lächeln gab ihm Antwort.„Hier horſtete der herzogliche Aar der Allemannen,“ rief ie endlich herab;„du biſt nicht von ſeiner Brut, l ſchwindelſt du. Steig hinunter ins flache Land, wo der Storch auf dem Hausgiebel niſtet und die Seinen mit Fröſchen nährt!“ g „Herab, alte Schleiereule,“ zürnte der Fürſt, ich will noch mehr von deiner heidniſchen Weisheit hören, die du wohl von Odins Raben gelernt haſt.“ N „Hupin und Munin heißen Allvaters heilige Vögel, die ihm Kunde bringen von dem Treiben der Menſchen. Einer ſchaut zurück in der Vergangenheit Dunkel, der andere blickt voraus in das Dämmern der Zukunft, und beide lehren den Seher des blöden Menſchen Geſchick wenn er im Stande iſt, es zu faſſen und zu tragen! grollte es von der Felsſpitze,—„doch du haſt weder die Kraft zu dem Einen noch dem Andern.“ „Verſuche es, du altes Unding,“ zürnte Konrad, „das heißt, wenn du ſelber etwas davon verſtehſt, aber in klaren, deutſchen Worten.“ „Nun,“ kreiſchte die Alte,„ſo höre meine Worte und merke meinen Sinn. Wenn du deinen So nicht erziehſt, ſo können es doch Andere nach dir! Wenn fünfzehn Kinder an ſeinem Sarge weinen, ſo iſt darum noch keines erwachſen. Wenn der letzte deiner Enkel als Patriarch ſtirbt, ſo iſt er vielleicht ein Kloſter“ pfaff geworden;— wenn die wahre Sibylle auf den Schild mit den Hirſchhörnern ſich ſtützt, ſo wird er be⸗ ſtehen, und die Wappen, die ſie zur Seite ſtellte, werden neben ihm verſchwinden.“— Fortſetzung folgt.) Hochfeine Marmelade (Markenfrei) pr. Pfd. 92 Pfg. ö jedes Gantum erhältlich. Tiliale Greulich& Herschler. „Wer Brotgetreide verfüttert, versundigt sich am Vaterland.“ — flallchenſels können jeden Samstag na mittag von 1 bis s Uhr 4 geliekert werden. M. Herzog Unbeimstrasse Bt. 7. Postkarten bh von der Front, einfarbig, 100 graphische Aufnahmen, 8 Serien 48 bunte Karten Mk. 3.—; ö 50 Blumenkarten Mk. 3.—. Glaspapier g 1 e ee 5 Eine gute D flulchzloge Fehlern 100 kg Mk. 140.—; Probepostpack 5 kg Mk. 8.— (kleine Abfallstücke 10—15 cm groß 5 kg Mk. 4.— ab hier gegen Nachnahme.) Paul Rupps, Freudenstadt(Wttb.) zu kaufen gesuch Frau Max Bregel Seckenhe'merlanoſtr. 6 Main N'ickarbahn. W 1 22 a 222 2 1 2 = N 5 ö . 5