28 * * .— * * 1 * 0 müſſen * mit Ausnahme der Sonn and Feiertage. Der Abonnementspreis detcägt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal It. 2.25 . ³ A 2 Erſcheint t 4 lich, Brauchen wir Kolonien? D Von Chriſtian Pfrank, dent am Orientaliſchen Seminar der Berliner Univerſität. dreiels im Auguſt 1914 der Weltkrieg ausbrach, waren den ig Jahre verfloſſen, ſeitdem Deutſchland in die Reihe * olonialmächte eingetreten war. In dieſer kurzen fame Zeit hatten die deutſchen Kolonien ſich in wirt⸗ uhaftlicher Beziehung zu einer Höhe entwickelt, die die faluſtigſten Ausſichten für die Zukunft eröffnete. Die Flonialen Lehrjahre, die an Gut und Blut manches Ller gefordert hatten, waren vorüber. Das deutſche 905 hatte in breiten Schichten die Notwendigkeit kolo⸗ 1. Betätigung erkannt. Aber Gemeingut des deutſchen bee war der koloniale Gedanke trotzdem noch nicht wi orden. Das brachte erſt der Weltkrieg zuwege. Die eint ſchaftlichen Fragen, die ſich aus der mit einem Schlage h benden Abgeſchloſſenheit Deutſchlands vom Weltver⸗ hä ergaben, zeigten dem deutſchen Volke klar die Ab⸗ 0 gigkeit des ganzen Wirtſchaftslebens von der Einfuhr und zumeiſt aus Kolonialländern ſtammenden Rohſtofft die Genußmittel. Die Einfuhr kolonialer Bedarfsartikel, behterir heute gar nicht mehr oder nur ſehr ſchwer ent⸗ fü en können, belief ſich 1913 auf 587,3 Millionen Mk. 5 aumwolle, 113,2 Millionen für Kautſchuk, 218 Mil⸗ 1 28 für Hanf, Jute, Werg und ähnliche Faſerſtoffe, lor Millionen für Fett⸗ und Oelrohſtoffe, 368,9 Mil⸗ * für Schafwolle, 453,3 Millionen für Häute aller Ka, 38 Millionen für Kakaobohnen, 249 Millionen fil Lufee; 147 Millionen für Tabak, 335,3 Millionen fü Mil er uſw, im ganzen in den Hauptartikeln auf 3251 allionen Mk. oder 50 Mk. auf den Kopf der Bevöl⸗ mung Einen Erſatz hierfür konnte die heimiſche Scholle er bemühen war vergeblich. Wir haben trotz der Abſperrung uchgehal kriege, an die Abſperrung Deutſchlands vom Bezue 1 ohprodukte aus den Kolonialländern, um die deutſche lahm wirtſchaft in allen ihren Zweigen nach Möglichkeis Veltalegen und Deutſchland vom Wettbewerb auf den Deutſchland nter A. (in Europa beſiegbar, ſo wäre damit das Schickſal ihren n vollſtändige Abhängigkeit zu drängen, uns zu en Knechten ſeſerer Kol Hieden. 5 8 nicht liches olonialbeſitz erkämpfen, den es für ſein wirtſchaft⸗ es Beſtehen unbedingt haben muß. Was unſere bis⸗ leisteten v U imſtande ſein ſollte, uns vollſtändig unabhängig „auf die P ans zuüben, die Bildung von Truſts und Monopolen damit hindern, unſere Industrie und Landwirtſchaft und ſontit unſere Weltwirtſchaft und unſere heimiſche Ver⸗ ſorgung ſicherzuſtellen⸗ 0 ee ſeber den Austauſch des älteren Landſturms riſ n Ar flat, wie aus zahlreich eingehenden Geſuchen und gungaßen hervorgeht, vielfach linklarheit. Zur Beſeiti ſuche 1 Zweifeln und Einſchränkung ausſichtsloſer Ge⸗ wird daher amtlich bekannt gegeben: den Der Austauſch erfolgt im allgemeinen nur bei lage pen der vorderſten Linie. Solange die Erſatz⸗ ſicht zuläßt, ſoll die Maßnahme in beſonders berück⸗ ſebegenweren Linie b hn die zwar nicht zu denen der vorderſten N 5 aber trotzdem dem feindlichen Feuer ſtarl die 2. Der Austauſch erſtreckt ſich nur auf Mannſchaften, 6. Monate in vorderſter Linie Dienſt ieſe werden aus der vorderſten Stellung zogen. nc e Zurückverſetzung in die Heimat iſt dagegen e weiteres angängig, da auf die Verwendung rüdwäu älteren Landſturmleute hinter der Front, in noch michgen Formationen und in der Etappe vorläufig verzichtet werden kann. dlührigser Austauſch war zunächſt beſchränkt auf die lage e 8 mund älteren Landſturmleute. Soweit die Erſatz⸗ lüngere gestattet, ſoll die Maßmahme auch auf die nächſt Der gänge ausgedehnt werden. 5 Aus tauſch findet im allgemeinen nach dem beſondere perſönliche, wirtſchaftliche, fami⸗ 1 1 Bruder des gefallenen He den, mit 29, Hauptmann Bert⸗ Fällen auch auf ſolche Truppen aus⸗ Risi: Her Bürgermeister ämter Sent, Aaeshe irn, NMeckzr NANA MMM EHM. Druck und Verlag von Gg. Eimmermann, Seckenheim. KRäre und geſundheitliche Verhältniſſe berechtigen jedoch zu Ausnahmen. 5. Das Fortſchreiten des Austauſches kann nicht gleichmäßig erfolgen, es i ſtvon der jeweiligen Erſatz⸗ lage in, den einzelnen Korpsbezirken abhängig. 6. Ohne Rückſicht auf das Lebensalter können Väter zahlreicher unverſorgter Kinder und die letzten überleben⸗ den Söhne von Familien, die durch den Verluſt ihrer übrigen Söhne beſonders ſchwer geprüft ſind, aus der vorderſten Linie zurückgezogen werden, ſoweit es die mili⸗ täriſchen Verhältniſſe, insbeſondere die Erſaßzlage, ge⸗ ſtatten. b Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 13. Mai.(Amtlich.) Weſtlecher Kriegsſchauplatz: Im Kemmel gebiet hielt lebhafte Artillerie⸗ tätigkeit in Verbindung mit örtlichen Infanteriegefech⸗ ten an. Auch an den übrigen Kampfabſchnitten lebte ſie am Abend vielfach auf. Im An eretale ſüdweſt⸗ lich von Albert wurde ein engliſcher Teilangriff ab ge⸗ wieſen. An vielen Stellen der Front ſetzte der Feind ſeine Erkundungsvorſtöße fort. Bei ihrer Abwehr mach⸗ ten wir Gefangene. 5 Im April beträgt der Verluſt der feindlichen Luft⸗ ſtreitkräfte an den deutſchen Fronten 15 Feſſelbal⸗ lone und 271 Flugzeuge, von denen 122 hinter unſeren Linien, die übrigen jenſeits der gegneriſchen Stellungen erkennbar abgeſtürzt find.„ Wir haben im Kampf 123 Flugzeuge und 14 Feſſel⸗ ballone verloren.. Von den anderen Kriegsſchauplätzen nichts Neues. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 4 a An der Weſtfront iſt keine Veränderung eingetreten. Gegen den Kemmelberg rennen die Franzoſen mit großer Zähigkeit an und legen ihn unter ſtarkes Feuer, ohne nur einen Fußbreit Boden erringen zu können. Den Kemmel gibt unſer Heer nicht mehr heraus, er hat noch eine bedeutende Rolle zu ſpielen— vielleicht ſchon in ſehr naher Zeit. Auf feindlicher Seite iſt man wenigſtens der Meinung, daß wieder ein ſchweres Gewitter in der Luft liege, etwa von der Art, wie im März. Mit Haſt werden bald da, bald dort Vorſtöße unternommen, und wenn der Feind einmal bis an unſere Gräben herankommt oer gar ein paar deutſche Soldaten gefangen nimmt, ſo wird der„Sieg“ ſofort in den ſtärkſten Tönen aus⸗ poſaunt, aber es wird verſchwiegen, wenn er wieder zurück⸗ geworfen wird, was faſt immer der Fall iſt. Die deutſche Heeresleitung ſieht dem Getue mit klaſſiſcher Ruhe zu; ſie trifft ihre Vorbereitungen und läßt den Gegner im übrigen zappeln, ſo lang es ihm gefällt. Südweſtlich von Albert, im Tal des Anerebachs, ſcheiterte ein eng⸗ liſcher Angriff.— Das Monatsergebnis des Luftkrieg im April iſt wiederum für die Deutſchen außerordentlich günſtig und erfreulich. Zwar halten ſich die Verluſte der Feſſelballone auf beiden Seiten beinahe die Wage, — auf dieſe wichtigen Beobachtungsmittel unſerer Trup⸗ penführer haben es offenbar die Feinde ganz beſonders abgeſehen gehabt. Immerhin überſteigt der feindliche Verluſt den deutſchen noch um einen Ballon. Im eigent⸗ lichen Luftkampf kommt aber weder Engländer noch Fran⸗ zoſe an unſere Flieger entfernt nicht heran; 271 feindliche Flugzeuge ſind abgeſchoſſen, während wir einen Verluſt von 123 Maſchinen zu verzeichnen haben, der Abgang beim Feind beträgt alſo ſtark das 2½ fache unſerer Ein⸗ buße. Unter den deutſchen Luftkämpfern ſteht nach dem Tode Manfred von Richthofens in der Zahl der Siege Leutnant Bongartz mit 33 obenan, dann folgt. Leut⸗ nant Buckler mit 32, Leutnant von Richthofen, der jüngere hold mit 28. Zwölf weitere Lufthelden haben 20 bis 27 Siege, ſiebzehn 12 bis 19 Siege erfochten. Den Orden Pour le Merite tragen noch 13 Kämpfer, drei werden vermißt, nämlich Oberleutnant Doſtler(26 Siege), Leutnant Goettſch(20) und Leutnant Hanſtein(16). Der berühmte„Edelmut“ der Franzoſen zeigt ſich wieder ein⸗ mal in den Betrachtungen der franzöſiſchen Zeitungen über den Tod des Rittmeiſters von Richthofen. Dem toten Feind ſoll Achtung bezeigt werden, zumal wenn er Leiſtungen hinter ſich hat, wie Richthofen. Bei den Pariſer Blättern keine Spur. Mit Hohn und Schmähungen wird nicht, Richthofens Siege als Schwindel zu bezeichnen. — Sie beſchimpfen ſich ſelbſt und wiſſen nicht wie. Granaten auf Amiens gefallen, 1200 Häuſer ſeien getroffen, von 55 120000 Einwohnern ſeien nur noch einige hundert anßeſend. 5 a Der amerikaniſche General Wood, der an den ameri⸗ kanifchen Kriegs rüſtungen eine herbe Kritik geübt hatte, der tapfere Feind übergoſſen, ja die Blätter ſcheuen ſich Nach engliſchen Blättern ſind bis jetzt 7000 deutſche IAfertions preis: Vie etaſpa ige Petitzeile 20 195 Reklamen 60 Pig. d eile. Bet öfterer Aufnahme Wange Farginrechenſchiunß dae. 18. eee eee eee e eee * * e ſoll aus„Geſundheitsrückfichten ungenügend vorbereiteten den zuſammengedrängten duſtrie müſſe wegen der eingeſchränkt werden. zurücktreten. Truppen Seuchen. gedeckte Scheuer eingeſchloſſen darauf angezündet und alle G Bericht iſt von dem Kriegsberich Leutnant Entrayges, unterzeichnet. man die Untat wohl Beſtialitäten ſchon in groß HDeeresleitung und die Regierung werden aber doch der Sache auf den Grund gehen und, wenn ſich die neue Scheußlichkeit beſtätigen ſollte, Sühne ſchaffen müſſen, 7 Die isländiſeh Kopenhagen, 13. Mai. Auf die Erörterungen der Preſſe über das Verhältnis Islands zu Dänemark hat der däniſche Miniſterpräſident Ze hle einem Vertreter des B. Ritzau gegenüber erklärt: Als der isländiſche Frage. Ye * 2 einer isländſichen Handelsflagge. Forderung ab und ſchlug allgemeine Verhandlungen dar⸗ teilte darauf mit, daß alle Parteien ihm zuſtimmten. Da zu erwarten iſt, daß die gegenwärtige isländische Abgeordneten ſich darauf über ganz Island zerſtreuen, iſt es wünſchenswert, daß der Alting ſchnellſten Be ſcheid erhält, wie man in Dänemark über die Angelegen⸗ heit denkt. Aus dieſem Anlaß habe ich die Parteiob⸗ männer erſucht, die Parteien zuſammenzuberufen und ihmen die ſehen, daß fetzt eine allgemeine Erörterung des ganzen Verhältniſſes zwiſchen Dänemark und Island aufgenom⸗ men würde. Sollte dies beſchloſſen werden, wird et dem Altings mitgeteilt werden und wenn der däniſche die däniſche Vertretung bei dieſen Verhandlungen Be⸗ ſchluß faſſen.(Bekanntlich bemüht ſich England zurzeit ſehr um Island und es iſt in einem Teil der islän⸗ b diſchen Bevölkerung eine Strömung vorhanden, die für Anſchluß an Britannien eintritt. Es iſt nicht unwahr⸗ ſcheinlich, daß auch hier das engliſche Gold eine Rolle f Die andere Nordkolonie Dänemarks, Grönland, ſpielt. ſoll bekanntlich an Amerika kommen. D. S.) i bei Zæagreſgqe Bsfiet e u EEC TTTTbTbTbTbTbTb0TbTTbTbbTTbTTTbbT 2 f g 7 Def aiie leer em, fo games ee, 15 Spun ett ger Gee ss tig eu, au Küper Hege ee, Der Krieg zur See. Berlin, 12. Mai. Eines unſerer Tauchboote aus Flandern, Kommandant Oberleutnant zur See Schmitz (Walter) hat im öſtlichen Teile des Aermelkanals die bewaffneten engliſchen Dampfer Hungerford(5811 BRT.) und Broderick(4321 BRT.) und einen andern etwa 5000 BRT. großen hewaffneten Dampfer, zuſammen 15 000 Raumtonnen, verſenkt. Das Boot iſt nach dem Blockie⸗ rungsverſuch wohlbehalten in Zeebrügge eingelau⸗ fen. Im ganzen ſind nach neu eingegangenen Mel⸗ dungen 18000 BRT. verſenkt.. In ausländiſchen Blättern findet ſich unter Hinein auf die reiche Beute an Lebensmitteln und Krieage⸗ gz, In. Il. In den Uebungslagern herrſchen unter 6 Die In⸗ Maſſeneinberufungen ernſtlich Der Pariſer„Temps“ meldet unterm 4. Mai, bei den Gefechten am Kemmelberg ſeien Mannſchaften von drei deutſchen Maſchinengewehrabteilungen von franzö⸗ ſiſchen Grenadieren gefangen genommen und in eine ſtroh⸗ orden. Die Scheuer wurde angenen verbrannten. Der hterſtatter des Blattes, Den Franzoſen kann zutrauen, denn ſie haben ähnliche zer Zahl begangen. Die deutſche Miniſter Magnufſen ſich letzten Herbſt in Kopenhagen aufhielt, ſtellte er im Staatsrat die Forderung nach Der König lehnte die * über vor. Auf Island erwog man den Vorſchlag und Alting(Landtags)ſitzung bald geſchloſſen wird und die Frage vorzulegen, ob ſie es für richtig an⸗ Reichstag am 28. Mai zuſammentritt, wird man über vertiefen. die unſeren Truppen bei der deten ſiegreichen Offene im Weſten zufiel, der Einwand, daß der U⸗Bootkrieg nicht ganz die erwünſchte Wirkung ausüben könnte, da anderenfalls unſere Beute geringer hätte ausfallen müſ⸗ ſen. Dieſer Anſicht iſt entgegenzuhalten, daß ſich die Folgen unſerer Unterſeekriegführung ſelbſtverſtändlich in erſter Linie nicht an der Front, auch nicht in der Etappe, bemerkbar machen, ſondern weiter landeinwärts im Hei⸗ matgebiet der feindlichen Länder. Hinter der Front ſtapelt jede Heeresführung ihre Vorräte auf, um ſie im Bedarfs⸗ falle raſch zur Hand zu haben. So verfügten die Ita⸗ liener am Iſonzo über voll gefüllte Speicher bis der deut⸗ ſche Vormarſch ſie in unſere Hand brachte und ſo würde auch ein feindlicher Sieg im Weſten auf volle deutſche Proviantämter ſtoßen, wenn dieſer Sieg eben nicht dau⸗ ernd ein frommer Wunſch Englands blieb. Wie aber das Inſelreich unter dem Tauchbootkrieg leidet, darüber unterrichtet uns Churchill wieder einmal in einer am 25. April im Unterhauſe gehaltenen Rede mit folgenden Worten: In dieſem Jahre hätten 30 vom 100 mehr Granaten und die dazu gehörigen Geſchütze angefertigt werden können, wenn nur genügend Schiffsraum vor⸗ handen geweſen wäre. London, 13. Mai. Die Admiralität meldet: Der engliſche Minenſucher Stoop iſt am 6. Mai von einem deutſchen U-Boot torpediert worden und geſunken. Zwei Offiziere und 13 Mann werden vermißt. Bern, 13. Mai. Der„Temps“ meldet: Marine⸗ miniſter Leygues erſtattete geſtern dem Kriegsmarineaus⸗ ſchuß der Kammer Bericht über die Lage zur See Bezüg⸗ lich des Tauchbootkriegs habe die Lage ſich dank der vereinigten Anſtrengungen der alliierten Marinen ge⸗ beſſert, ſie ſei aber immer noch ſehr ernſt. Die Be⸗ mühungen zur Bekämpfung der Tauchbootgefahr dürften noch lange nicht nachlaſſen, ganz beſonders deshalb nicht, weil die Mittelmächte anſcheinend neue Tauchboote in Dienſt geſtellt hätten und mit dieſen eine großzügige Offenſive beabſichtigten. Der engliſche Kreuzer„Vindictive“ war nicht mi Zement beladen und iſt auch nicht von den Engländern geſprengt, wie der engliſche Bericht behauptete, ſondern er iſt von der deutſchen Marine⸗Artillerie zum Sin⸗ ken gebracht worden. Die Ereigniſſe im Weſten. Vom Großen Hauptquartier. Berlin, 13. Mai. Außer dem Kaiſer Karl, der von dem Miniſter des Aeußern Grafen Burian und dem Generalſtabschef v. Arz begleitet iſt, iſt auch König Ludwig von Bayern mit dem Miniſter des Aeu⸗ gern Dandl im Großen Hauptquartier eingetroffen. Kö⸗ nig Ludwig wird ſich an die Front begeben. Von deutſcher Seite nahmen nach dem amtlichen Be⸗ richt an der Begegnung teil: Der Reichskanzler, Generalfeldmarſchall von Hindenburg und General Ludendorff, Staatsſekretär von Kühlmann und der kaiſerliche Botſchafter in Wien, Graf von Wedel. Zwiſchen den hohen Verbündeten und ihren Ratgebern fand eine herzliche Ausſprache und eine eingehende Erörterung aller grundlegenden politi⸗ ſchen, wirtſchaftlichen und militäriſchen Fra⸗ gen ſtatt, die das gegenwärtige und zukünftige Verhält⸗ nis zwiſchen den beiden Monarchien berühren. Hier⸗ bei ergab ſich volles Einvernehmen in allen dieſen Fragen und der Entſchluß, das beſtehen⸗ de Bundes verhältnis auszubauen und zu Die Richtlinien der in Ausſicht genom⸗ menen vertragsmäßigen Abmachungen ſtehen bereite grundſätzliech feſt. In dem Gang der Beſprechungen trat erfreulicherweiſe zutage, wie hoch von beiden Sei⸗ ten das nunmehr auch im Verteidigungskrieg ſo glor⸗ reich erprobte langjährige enge Bündnis zwiſchen Oeſter⸗ reich⸗-Ungarn und dem Deutſchen Reiche bewertet wird. Lugano, 13. Mai. Italieniſche Blätter melden, man erwarte eine unmittelbar bevorſtehende große deut⸗ ſche Offenſive, doch dürfe man darüber die gleichzeitigen defenſiven Maßregeln der Deutſchen nicht unbeachtet laſ⸗ ſen, die einer engliſch⸗franzöſiſchen Gegenoffenſive ſtand⸗ zuhalten beſtimmt ſeien. Die deutſchen Angriffe mit ihrem jedesmaligen Landgewinn bewirkten eine unan⸗ genehme Verlängerung der Front. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 13. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern nachmittag: Ziemlich lebhaftes Feuer in der Gegend von eilly. Ein erneuter deutſcher Angriff auf die neuen franzöſiſchen Stel⸗ lungen nordweſtlich von Orvillers und Sorel ſcheiterte voll⸗ ſtändig. Das franzöſiſche Feuer fügte den Deutſchen ernſte Ber⸗ ſte zu, die Gefangene in den Händen der Franzoſen zurück⸗ ließen. Der Artilleriekampf war lebhaft am rechten Ufer der 2 95 im Abſchnitt des Caurrierewaldes und bei Les Cham⸗ rettes. Abends: Der Tag war gekennzeichnet durch ziemlich lebhaften Artillerjekampf in der Gegend ſüdlich der Avre.— Am 10. Mai wurden zwei deutſche Flugzeuge abgeſchoſſen und 8 ſchwer be⸗ ädigt. Ein deutſcher Feſſelballon wurde durch unſere Flieger in Brand geſteckt. Am 10. und 11. Mai warfen unſere Bom⸗ bardierungsflieger 7000 Kilogramm Geſchoſſe auf feindliche Bahn⸗ höfe, Speicher und Quartiere, beſonders bei Noyon, Chauny und Flavis⸗le⸗Martel. Am letzten Punkt wurden Feuersbrünſte beobachtet. 0 Der türkiſche Krieg. WTB. Konſtantinopel, 13. Mai. Amtlicher Hee⸗ resbericht von geſtern. Paläſtinafront: Beiderſeitige ge⸗ ringe Gefechtstätigkeit. Eine auf dem öſtlichen Jordan⸗ ufer vorfühlende feindliche Eskadron wurde von uns ver⸗ K n Neues vom Tage. Die Steuervorlagen inn Hauptausſchuß. Berlin, 13. Mai. Der Hauptausſchuß des Reichs⸗ kags ſetzte heute die Beratung der Steue, vorlagen bei den Beſitzſteuern fort. Berichterſtatter Abg. Müller⸗ ſulda(J.): Das Defizit von 2875 Millionen Mark ſoll durch Belaſtung des Verkehrs gedeckt werden. Von allen Seiten iſt verlangt, nachdem die Hauptvolksmaſſen ſo ſtark e werden, zum Ausgleich den Beſitz in höherem Maße, insbeſondere die Kriegsgewinne heranzuziehen. Die 1200 Millionen Mark, die auch — nach Anftähme der 12 Steuervorlagen zur Deckung des Fehlbetrags aufzubringen ſind, ſollen durch Beſitzſteu⸗ ern aufgebracht werden. Man könnte an eine Reichs⸗ vermögens⸗ und Einkommensſteuer denken oder auch die fehlenden 1200 Millionen Mark in Einzelſtaaten auf Matrikularbeiträge zu legen, aber dadurch würde in die Finanzen eine große Verwirrung hineingebracht werden. Es muß alſo ein anderer Weg zur Deckung des Fehl⸗ betrags geſucht werden durch eine richtige Kriegs⸗ gewin nſteuer. Die Vermögens zuwachsſteuer hat ſich in dieſer Richtung nicht bewährt. Sie hat zwar 4 Milliarden abgeworfen, jedoch demoraliſierend gewirkt. Es müſſen die Mehreinkommen wäh⸗ Mark liegenden Ein⸗ kommen in Preußen um 86 Prozent geſtiegen. Hier kann emſprechend zugefaßt werden. Ein daßingehender Antrag wird vorgelegt werden. Staatsſekretär Graf von Rödern erklärt, die neuen indirekten Steuern würden in dieſem Jahre noch nicht viel bringen. Glücklicherweiſe finde der Ausfall Deckung in den Ergebniſſen der Kriegsſteu⸗ ern, deren 5,7 Milliarden hofſenklich einen Uebergang in das Finanzjahr 1919 ohne rechnungsmäßiges Defizit ermöglichen. Der preußiſche Finanzminiſter Hergt be⸗ tonte, den Bundesſtaaten dürften die Einnahmequellen zur Erfüllung ihrer kulturellen Aufgaben nicht verſtopft und die finanzielle Ordnung nicht geſtört werden. Sie können verlangen, daß die laufenden direkten Steuern, die Ein⸗ kommens⸗ und Vermögensſteuer, als gusnutzunasfähige. und ausbaufähige Steuern ihnen belaſſen werden. Bei der Heranziehung des Vermögens ſei zu beachten, daß der Geldwert bedeutend geſunken ſei. Preußen ſei ge⸗ zwungen, im Herbſt dieſes Jahres mit einer Steuer⸗ vorlage an den Landtag heranzutreten. Wenn das Reich ſeinerſeits eine direkte, die Eiinkommen treffende Steuer machen wollte, ſo würde dadurch die Reform in Preußen gewiſſermaßen durchkreuzt. Ein Antrag Gröber und Gen. verlangt zu Gunſten des Reichs für das Rechnungs⸗ jähr 1918 eine Kriegsabgabe vom Jahreseinkom⸗ men natürlicher Perſonen von mindeſtens 20 000 Mark, beginnend mit 3 vom Hundert für die erſten 30 000 Mark „Einkommen, durchgeſtaffelt bis zu 20 vom Hundert als höchſte Staffel, ferner eine erhöhte Kriegsabgabe von der während des Krieges erzielten Einkommensvermeh⸗ rung, durchgeſtaffelt von 5 vom Hundert für die erſten 30000 Mark Mehreinkommen bis zu 50 vom Hun⸗ dert als Höchſtſtaffel, und endlich eine Ergänzungsab⸗ gabe von Vermögen über 20000 Mark in durchgeſtaffel⸗ ten Steuerſätzen, beginnend mit eins vom Tauſend für Vermögen bis zu 100000 Mark und ſchließend mit 3 vom Tauſend als Höchſtſtaffel. Dieſe Abgaben ſollen den Fehlbetrag von 1200 Millionen decken. Die Wahlrechtsreform. Berlin, 13. Mai. Heute beginnt im preußiſchen Abgeordnetenhaus die dritte Leſung der Wahlrechtsvor⸗ lage. Abg. Lohmann und Gen.(Natl.) haben wieder einen Vermittlungsantrag eingebracht, der für beſtimmte Wählerſchichten zwei Zuſatzſtimmen vorſieht. Die natio⸗ nalliberalen Anhänger des gleichen Wahlrechts beantra⸗ gen die Wiederherſtellung des Paragraph 3 der Vor⸗ lage(allgemeines gleiches Wahlrecht). Das Zentrun bringt ſeine Sicherungsanträge wieder ein(Feſtlegune der kirchlichen Rechte, der Konfeſſionsſchule uſw., die durck die Beſtimmung geſchützt werden ſollen, daß Aenderunger nur mit Zweidrittelmehrheit beſchloſſen werden können). . In Sachen Erzberger. Berlin, 13. Mai. Die Reichstagsfraktion der Fortſchr. Volkspartei beſchloß, die Abſicht des Abg. Erz berger, der Reichsleitung und Oberſten Heeresleitung be ſtimmte Richtlinien in der Oſtpolitik vorzuſchreiben, nich weiter zu unterſtützen. Die Fraktion billigte vielmeh. die bisherige Haltung des Vizekanzlers von Paye⸗ und ſprach ihm das volle Vertrauen aus; ſie iſt bereit ſeine Politik auch weiterhin zu unterſtützen. Die Abgeord. neten Gothein und Haas, die Erzbergers Vorſtof gegen die Reichsleitung beigetreten waren, werden be den Beratungen der auswärtigen Politik im Hauptaus ſchuß durch die Abgeordneten Fiſchbeck und Müller Meiningen erſetzt. Letztere ſtehen in Fragen der Oſtpoliti auf dem vom Vizekanzler vertretenen Standpunkt.(Nach Berliner Blättern hat der Abg. Streſemann den Vorſtof Erzbergers in der vertraulichen Ausſchußſitzung auf ſchärfſte zurückgewieſen.) f Graf Burian. Wien, 13. Mai. Anläßlich des Friedensſchluſſe⸗ mit Rumänien hat Kaiſer Karl dem neuen Miniſter de⸗ Auswärtigen Baron Burian die ungariſche Grafen würde verliehen.. Bukareſt, 13. Mai. Das Amtsblatt veröffentlich ein königliches Dekret, demzufolge unter Vorbehalt den ſpäteren Zuſtimmung der Kammer das Gebiet des Do naudeltas eigene Verwaltung mit Sitz in Sulina be kommt. Die Richtlinien für dieſe Verwaltung wird der Miniſterrat jeweilig feſtſetzen. Norwegiſches Ausfuhrverbot. Chriſtiania, 13. Mai.(Norsk. Tel.⸗Bur.) Den Staatsrat hat beſchloſſen, daß es vom 10. Mai al derboten iſt, Waren und Gegenſtände irgendwelcher Ar ohne Erlaubnis des betreffenden Amtes aus Norweger mszuführen. Ausfuhrerlaubniſſe, die nicht durch Waren, ausfuhr ſpäteſtens am 9. Mai erledigt ſind, können richt ohne beſondere Zuſtimmung des betreffenden Amtes jenützt werden. Dieſe Beſtimmung gilt jedoch nicht fün Fiſche und Fiſcherzeugniſſe, da alle Ausfuhrerlaubniſſ. ür dieſe Waren bis auf weiteres benützt werden können. General Maurice gemaßregelt. London, 13. Mai. General Maurice, der den An⸗ Lagebrief gegen Lloyd George und Bonar Law ver⸗ öffentlich hat, iſt verabſchiedet worden.(Lloyd George ſt wie eine Katze; man kann ihn werfen und ſchleu⸗ bern, wie man will, er fällt immer auf die Füße. D. S. Lima, 13. Mai.(Havas.) Die Regierung verbo en peruaniſchen Handelsſchiffen die Fahrt außerhalb den zordamerikaniſchen, mittelamerikaniſchen und ſüdameri⸗ aniſchen Gewäſſer ohne beſondere Erlauͤbnis. iibern zugänglich iſt, ſo it, zie von, Jegenereichter . 25 Die Ereiguiſſe im Oſten. Befreiung eines Teils der Zarenfamilie. Berlin, 13 Mai. Die Kaiſerinwitwe, die zroßfürſten Nicolai⸗Nicolaljewitſch, Pe er Nicolaijewitſch und Alexander Michaels bitſch ſind auf dem Gute Djulbar ſüdlich Jalta zuf der Krim in unſere Gewalt gefallen. zie waren bisher von 25. Matroſen bewacht und völlig on der Außenwelt abgeſchnitten. Geſchehniſſe im Oſten. Wien, 13. Mai. Die Moskauer Regierung hal zeauftragte zum Abſchluß des Friedens mit der Ukraine ach Kiew geſandt. Moskau, 13. Mai. Die Sopjetregierung hat 200 zerſonen, darunter die meiſten früheren Miniſter, begna⸗ igt und aus den Gefängniſſen entlaſſen. Auch der frü⸗ ere Kriegsminiſter Suchomlinow iſt in Freiheit geſetzt worden.(Der Sopjetregierung fehlt es an Männern. Sie hat ſie teils umbringen, teils in den Kerker werfen laſſen,— jetzt muß ſie an ihnen froh ſein, auch wenn es politiſche Gegner ſind. D. Schr. Berlin, 13. Mai. Durch ein amtliches Schreiben der Roten Garde iſt der Beweis erbracht, daß Ruß fte die finniſche Rote Garde amtlich mit Waffen unter tützt. e i e Bedingte Anerkennung. 5 Stockholm. 13. Mai. Nach„Tidningen erklärte ſich die engliſche Regierung bereit, vorläufig die Selbſtändigkeit Finnlands anzuerkennen und einen Geſchäftsträger nach Helſingfors zu ſenden, wenn Finn land die Gewähr für Neutralität leiſte, den britiſchen Un tertanen und Waren freien Durchgang nach Rußland u die Benutzung der finniſchen Gewäſſer zuſichere. gültig werde England erſt nach dem allgemeinen densſchluß Stellung nehmen. 1 . Reichstag. Berlin, 13. Mat N Haushalt der Marine. Das Haus ſtimme der Streichung von 5 Intendanturſetkre⸗ ären zu. Die von dem Ausſchuß vorgeſchlagene Entſchließung zuf Errichtung von Beamtenausſchüſſen bei den Betrieben kaiſerl. Marine, ſowie ein Antrag des Abg. Ebert, die den Angeſtellten in den Marinebetrieben für Mehrleiſtungen Zu, ſtehenden prozentualen Preisſätze auf die Teuerungszulagen 1— arine“ inzurechnen, werden angenommen. Die übrigen Teile des tats werden ohne Widerſpruch angenommen. Haushalt des Reichsſchatzamts. N Abg. Bärwinkel(Natl.) bittet, die unanſehnlich ge wordenen Schatzſcheine durch neue zu erſetzen. Abg. Werner ⸗ Hersfeld(Deutſche Fratztion): In den zegenwärtigen teuren Zeiten dürfen wir nicht die alten Keri eu zeilnehmer von 1870 und 1871 vergeſſen. Eine uf beſſerung ihres Ehrenſolds iſt dringend nötig. Auch die Alt benſionäre dürfen wir nicht im Elend verkommen laſſen. Abg. Vogtherr(Unabh. Soz.): Wie werden die 5 den Kriegswirtſchaftsſtetlen erhobenen Strafgelder, die in di Millionen gehen, ſtatiſiert und verwendet? Bei den Kriegs“ mleihen ſollte die Reklame ſich in den gebotenen Grenzen halten. Irgend ein Zwang darf nicht ausgeübt werden, namentlich beim Militär und in den Schulen. Abg. Zimmermann(Nat): Der ausgezeichnete Erfolg der Kriegsanleihen iſt der vortrefflichen Organiſation des Reichs agel zu danken. England wird Deutſchland ebenſowenig inanziell wie 1 unterbekommen. Für alle die Opfer, die gebracht worden ſind und noch gebracht werden müſſen, mü wir volle Entſchädigung von unſeren Feinden fordern. Wir könnten ſonſt nicht hell und freudig in die Zukunft blicken. Die Feinde müſſen die Laſten des Krieges mit ſich ſchleppen, nicht wir. Abg. Prinz zu Schönaich⸗Carolath(Natl.) 77. fiehlt eine Aufbeſſerung der Jeldzugsteilnehmer von 1870/7 Abg. Ebert(Soz.): Wir ſchließen uns der Forderung des Vorredners an. Abg. Müller ⸗Mein ingen(F. V.): Dieſer Dank 75 den alten Veteranen, die uns das Reich gegründet haben, baldi durch die Tat ausgedrückt werden. Die Entſchließung auf Aufbeſſerung der Veteranen 1 3 einſtimmig angenommen. Der Haushalt des Reichsſchatzamke wird angenommen. Vermiſchtes. Gefangene als Deckung. Ein aus franzöſiſcher Gefangenſchaft zurückgekehrter Aſſiſter arzt 2. ſagt unter Eid folgendes aus:„Ich wurde zugle 1 mit drei Krankenträgern und etwa zwanzig deutſchen Soldage von den Franzoſen gefangen genommen. Statt nun die die fangenen zurückzuführen und mir und den Krankenträgern 10 Pflege der herumliegenden Verwundeten zu geſtatten, zwangen uns die Franzoſen, mit ihrer Sturmkolonne im Laufgrabte gegen die deutſche Linie vorzugehen. Auch ein ſchwerverwunde 5 Deutſcher, der einen Bruſtſchuß hatte und dem mehrere Bagff abgeſchoſſen waren, mußte mit. Als der franzöſiſche* le ſtockte, mußten wir im ſchwerſten Granatfeuer der Artillen liegen bleiben. Hierbei fielen ſechs von unſeren Soldaten un zwei Krankenträger, die ebenſo wie ich durch das Genfer Kre kenntlich waren. Ein franzöſiſcher Offtzter mit der Regiment nummer 65 ſtellte an mich das Anſinnen, mit ihm an 1 Spitze der Sturmkolonne zu gehen und ihm die deutſchen 8 lungen zu zeigen. Ich ſagte ihm, daß ich mich eher erſchieß ließe, als daß ich meine eigenen Kameraden verraten w 1 Erſt als ein franzöſiſcher Offizier in der Nähe verwundet wurde durfte ich mit dieſem zurückgehen und auch die deutſchen Ver wundeten mitnehmen.“— Echt franzöſiſch!— Diebereien. Auf dem Poſtamt Podgorze bei Thon (welter ſtahl der 17jährige Poſtaushelſer Kuſas dret Po ſeutel mit 164000 Mz. Inhalt. wobei ihm drei andere jugenen liche Aushelfer behilflich waren. 15000 Mk., die vergraben waren, ſind beigebracht, den größten Teil des Geldes habe die Burſchen in Sektreiſen und anderen koſtſpieligen Borg in gungen durchgebracht.— Der Techniker Rzondza in Beg gertrümmerte durch einen Steinwurf das Schaufenster eines 257 welierladens und eignete ſich mit raſchem Griff einen Brillan, Saphir⸗Halsſchmuck im Wert von 95000 Mk. und einen Brillan ring im Wert von 25000 Mk. an. Er wurde ſogleich verse. und warf auf der Flucht das Geſchmeide weg, wobel 2 hänger im Wert von 45 000 Mk. und der Ring verloren gguch Sie ſind noch nicht gefunden. Rzondza wurde zu 4 Jahren 3 haus verurteilt. Das Land der Freiheit. Die Zeitungen in Neuvork 22 Chicago verlangen ein Geſetz, das allen amerikaniſchen Bürge den Gebrauch der engliſchen Sprache zur Pflicht macht. lit. letzte deutſche Zeitung in Brooklyn hat ihr Erſcheinen eingeſte 7 77 1— 4 lge Ein römiſches Bad für Pferde. Die Pferderäude hat ine des Krieges eine erhebliche Verbreitung* Sie wird auch den Reichstag beſchäftigen, da der Abg. Vogt eine Anfra über eingebracht hat. Von beſonderem Intereſſe iſt deshalb, 5 f Räudebad, das die Allgemeine Berliner Omnibusgeſellſchaft en 5 5 5 8 5 1 3 erd 2 richtet hat. Da die e Anlage ſämtlichen Venn Fri a— 1 — 88 T ͤ( eee * n 90 ie un ſigen J 2 g 0 bahn i beg gsi aufzufinden waren. Der Feind —— ſchw debt Witterung ſtark erſchwert. — den is Ba iſſenſchaft ajor st erhäll d en, auf n and Geſchirre d ganze verwendet. 5 0 une iworden durch vier R kühler ir 80 iſt, bis das empfindliche Tier wieder ins Freie gelangt. m werden. 5 Witze vom 8 Hunde⸗Hütt'n für den Pinſch⸗Azorl da— aber ſo, ſpäter als Kleinwohnung herricht'n kann.“— Die rlich zu Denſch ausgedrückt!“— Oe Bliemchen, der ſich jehn Naas as för änne gemeene Sudelei is! 2 Eimge dafor bezahlt hätte, tät chs gar nicht fert'ch leſen!“ Lebens e Berliner Familie, die ſich in kundig taittelnot im Bayeriſchen ein Landweſen kaufen will, er⸗ ich über den landwirtſchaftlichen Betrieb. die e Seeemig alle Arbeiten aufgezählt hat, meint mit einigem „Da werd's aba wos ham, wennt's ös die Arbeit b ſunders, Da ſagt r Dame:„Nun ja, das wird man doch noch lernen a(„Jugend.“) Unſere Flieger in der Kaiſerſchlacht. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: mand Ich hatte jüngſt Gelegenheit, von dem Herrn Kom- eine lun er Flieger einer unſerer Angriffsarmeen ſelbſt end den Schilderung der Tätigkeit unſerer Flieger wäh⸗ er Kaiſerſchlacht zu erhalten. alen„Eine derartig große Schlacht, ſagte er,„bei der wurde auf unſerem Angriffsabſchnitt Truppen verſammelt eſſte wie man ſie zu Beginn des Krieges für die ganze dag ont einſetzte, und bei der man auf einen noch nie müßte denen Verbrauch an Kräften und Material rechnen dachte erforderte naturgemäß auch bis ins Einzelnſte durch⸗ ten jn Jorbereitungen. Mehrere Hundert Flugzeuge muß⸗ auch d nerve gehalten werden, in die Hunderte gingen Luft 85 Maſchinengewehre, die ſich ſtänbig oben in der reitgeſteanden, und für die die notwendige Munition be⸗ flieger ellt und nachgeführt werden mußte. Unſere Schlacht⸗ nitſon warfen allein Tauſende von Zentnern Abwurfmu⸗ de duo Tag ab, und für unſere Bombenflieger lag wohl da albe Million Sprengmunition in den Bombenlagern. fg ungewöhnlich hoch war natürlich erſt der Vorrat an peicherten Betriebsſtoffen. 5 der unermüdlich waren unſere Aufklärungsflugzeuge in länd chrbilderkundung, mußte doch ſelbſt der kleinſte Ge⸗ der eſtreifen beim unbemerkt Maſchinengewehrneſt, keine Befehls ſtelle durfte leg t bleiben, um unſere Infanterie den Weg des hetunte zu ebnen. Bis zum Bataillon und zur Kompagnie Emnzelne mutzte ein jeder über ſein Angriffsgelände bis ins morme unterrichtet ſein, dies erforderte natürlich eine die g Maſſe photographiſchen Materials. Wichtig war eind 10 gerung, und ſie gelang vollkommen, obwohl der durch n Aüs nutzung der anhaltenden klaren Wuterung uu 40 Gwaltſamen Einſatz von Aufklärungsgeſchwadern bis femheiten ſich ein klares Bild erzwingen wollte. Er hierbei durch die unermüdliche Täligkeit un⸗ ſchw 8 dflieger in Höhen gedrückt, die die Erkundung des en, und in Luftſchlachten geſlellt, die ihm im Lau⸗ dien onats März allein vor dieſer Armeefront 127 dverluſte einbrachten. ft ge 5 erſte Angriffstag begann mit dichtem Nebel, der flieger den Mittag aufklärte. Sogleich brachen die Schlacht⸗ nahen Jagdflieger, Artillerie. und Infanterie Flieger gen ch eingeſetzt gegen den Feind vor. Die beiden ein⸗ kur Hortzont ſtehenden Feſſelballone waren innerhalb Friſt erledigt. Die feindliche Flugtätigkeit kam 5 erſten Kampftage kaum zur Geltung der Geg⸗ Lang in größter Haft ſeine Flughäfen räumen. Er n Ale Hallen und Schuppen, und was er an Flug⸗ de B cht ftartbereit hatte, doch zeigten zurückgelaſſene Teil Sebndte an Benzin und beſonders an Oel, ſowle zum ger Worte dig eingeräumte Geſchäftszimmer, daß in un⸗ e db vollkommen üßberraſchend traf. In fieberhafter der Feind Verſtärkung heran, der Kampf verſchärf⸗ Pehnumer mehr, beſonders der Luftkampf nahm an ung und Erbitterung zu. Es gelang allerorten, e an unſerer Fliegerverbände ſicherzuſtellen. lederholte ſich der Kampf, durch die jetzt einſetzen⸗ 8 Unſere Schlachtge⸗ den muff in den Kampf der Infanterie ein, verfolg⸗ f eichenden Gegner mit Maſchinengewehrfeuer und urch ſeine Widerſtandsneſter und Batterieſtellungen bei ſtrz ürfgranaten zum Schweigen. ü zu 20 ndem Regen tat der Infanterieflieger in Höhe 5 upfe, d eter über dem Boden ſeinen Dienſt, und Luft⸗ leten öigte ſich früher in 5000 Meter Höhe abſpielten, we Höhe weilen nur einen Kampfraum von kaum 100 Me⸗ 300 bunte: Der Kolonnenverkehr des Feindes wurde bis 5 Jacht— Front durch hartnäckige Angriffe geſtört. der die Welt leben unſere unermüdlichen Vombengeſchwa⸗ 15 5 rückwärts gelegenen Eiſenbahnen und Ausla⸗ ihnen 1 es Feindes mit ſchweren Sprengbomben, wobei „langenenausſagen gelang, durch Zerſlörung s und Unterbrechung der Nachfuhr nament⸗ . der feindlichen Armee ſtark zu ſchaden. 5 wert war die Bekämpfung der feindlichen ier auf unſere nachdrückenden Infanterie⸗Keſer⸗ 3 Nachſchub abgeſehen hatten und bel dem J 9 er und niedrig hängenden Wolkenfetzen von Auz Täg en ur * mit eine abgeſchoſſenen Flug; f ü 5 gzeuge liegen zahllos über Schlachtfeld zerſtteut. e 8 aid, hervorragender Zähigkeit und weit le 2 BVBVaden. ( Maunheim, 13. Mai. Stadtrat Joſef Köchler vollendet heute ſein 70. Lebensjahr. Er iſt in Bühl geboren, war eine Zeitlang Lehrer, dann beſuchte er die techniſche Hochſchule in Karlsruhe, wurde ſpäter Lehrer an der Gewerbeſchule in Mannheim und gründete das Alrchitektengeſchäft von Köchler und Karch in Mannheim. Als Mitglied der nationalliberalen Partei gehörte Köchler lange Jahre dem Bürgerausſchuß und Gemeinderat an. — Die al tkatholiſche Gemeinde hat um den Preis von 140000 Mk. ein Pfarr⸗ und Gemeindehaus erworben. Mannheim, 13. Mai. Der bei den Vereinig⸗ ten Oelfabriten beſchäftigte Arbeiter Joſef Beſch nahm in ſeinem Eſſenkächelchen längere Zeit immer ein Liter Oel mit nach Hauſe. Im ganzen hatte er ſich auf dieſe Weiſe 200 Liter widerrechtlich angeeignet. Etwa 70 Liter brachte er ſeiner Wirtin Babette Kimmer, die für das Liter 8—10 Mk. verlangte. Beſch wurde wegen Diebſtahl zu 3 Monaten Gefängnis und die Kimmer wegen Hehlerei zu 3 Wochen Gefängnis verurteilt. Mavnheim, 13. Mai. Zwei beim Proviantamt auf dem Zentralgüterbahnhof beſchäftigte Soldaten brach⸗ ten, wie das„Mannheimer Tagblatt“ berichtet, durch falſches Anſchreiben einen Waggon Butter auf die Seite und machten die Ladungen zu Geld. Wie man ſagt, handelt es ſich um 40 Zentner. Nach anderer Lesart ſagt man, es handle ſich um einen Wert von über 100000 Mk. Die beiden Diebe ſind verhaftet. Kehl, 13. Mai. An der Rheinbrücke konnte ein Gendarm eine große Ladung Branntwein, die ins Elſaß geſchmuggelt werden ſollte, beſchlagnahmen. Der Fuhr⸗ mann wollte zuerſt die Flucht ergreifen, da ihm das aber nicht mehr möglich war, warf er einen Korb mit Brannt⸗ weinflaſchen zu Boden und vernichtete ſomit 30 Liter. 80 Liter konnten gerettet werden. Der Eigentümer des Branntweins konnte noch nicht ermittelt werden. (9) Offenburg, 13. Mai. Auf der Eiſenbahnfahrt zwiſchen Offenburg und Appenweier hat der Direltor Feinde drüben feſtgelegt ſein, kein Draht⸗ Kaider von der kaiſerlichen Tabakmanufaktur in Straß⸗ burg in einem Wagen 2. Klaſſe einen engliſchen Offizier verhaften laſſen, der aus Küſtrin entflohen war. — Zu viel Zucker. Der Abteilungschef der Reichs⸗ ee für Gemüſe und Obſt Dr. Bovenſchen ſagte nach einem be heriſchen Blatt in einem Vortrag, in Deutſchland ſeien im vorigen Frühjahr von 341 Fabriken aus 338 Mill. ent⸗ ner Rüben 34 Mill. Zentner Rohzucker hergeſtellt worden, wovon ein bedeutender Teil ins Ausland habe abgeg ben werden müſſen, weil der deutſche Zuckermarkt dieſe Menge nicht hätte aufnehmen können.— Der Herr Doktor ſcheint ſeine eigene Auffaſſung von der Aufnahmefähigkeit des deutſchen Zuckermarktes zu haben. . Fahrplauänderung im Jutereſſe der Milch⸗ beferderung. Anläßlich der Wiedereinführung der Som⸗ merzeit iſt die Badiſche Landwirtſchaftskammer mit einigen Wünſchen auf Verbeſſerung der Beförderungsangelegen⸗ heiten für den Milchtransport an die Großh. General⸗ Arektion der badiſchen Staatseiſenbahnen herangetreten. Die Anträge haben Berückſichtigung gefunden. Im Som⸗ merfahrhlan, der am 15. Mai in Kraft tritt, wird der um 12.00 mittags in Karlsruhe eintreffende Per⸗ onenzug 312(W) Heiſbronn⸗ Karlsruhe, der ſeil dem 23. Januar l. Is. vorübergehend ausgefallen iſt, wieder verkehren. Die auf der Strecke Eppingen⸗Karls⸗ ruhe aufkommende Milch kann deshalb, ſoweit ſie nicht zu dem um 8.36 vorm. ankommenden Zug 310 auf⸗ geliefert wird, mit einem ſpäteren Vormittagszug be⸗ fördert werden. Auch der Perſonenzug 317(W) Karls⸗ ruhe⸗ Heilbronn, Karlsruhe ab 2.04 nachm., der ſeit dem 23. Januar l. Js. ausgefallen iſt, wird vom 15. Mai an wieder verkehren, ſodaß die leeren Milchgefäſſe wieder früher zurückgeleitet werden können.— Der um 3.00 nachm. in Friedrichshafen abgehende Perſonenzug 679 nach Radolfzell iſt im Sommerfahrplan gleich⸗ falls wieder vorgeſehen. Zum Anſchluß an dieſen Zug wird der Zug 1781 Frickingen⸗Mimmenhauſen⸗ Neufrach künftig täglich verkehren, Werktags um 2.45, Sonn⸗ und Feiertags um 3.10 nachm. in Frickingen ab⸗ fahren. Hierdruch trifft die von Frickingen kommende Milch auch Montags früh mit dem Eilgüterzug 6037 künftig q 3.12 vorm. in Karlsruhe ein. — Vom Roten Kreuz. Der Bad. Landesverein vom Roten Kreuz hatte ſeit Kriegsbeginn bis 1. April 1918 eine Geſamteinnahme von 4181981 Mk., die Ge⸗ ſamtausgaben betrugen 4438 738 Mk. Aus den Ein⸗ nahmen ſeien folgende Eingänge hervorgehoben: aus freiwilligen Spenden und Sammlungen 2892 089 Mk., aus der Wollſammlung 86 690 Mk., aus der Metall- ſammlung 134 751 Mk., aus der Haar⸗ und Filzſamm⸗ lung 16000 Mk. und aus der Sammlung für Ge⸗ fangenenfürſorge 481889 Mk. Die Ausgaben verzeichnen u. a. ſolche für Liebesgaben 2 306 000 Mk., für Gefange⸗ neufürſorge 292 000 Mk., für Schweizerurlauber 381 000 Mk., für Auslandsdeutſche 50500 Mk., für Kranken⸗ pfleger und Pflegerinnen einſchl. Familienunterſtützung und Ausrüſtung etwas über 1 Million und für auswär⸗ tige Lazarette, Verband⸗ und Erfriſchungsſtellen 40 900 Mark.— Am 9. Juli, am Geburtstag des Großherzogs, wird der Landesverein eine Landesſammlung abhalten. — Preiſe für Wrotgetreide aus der Ernte 1917. Der Badiſchen Landwirtſchaftskammer iſt bekannt geworden, daß vielfach in einigen Bezirken die beſtellten Aufkäufer bei der Abnahme desjenigen Getreides, welches infolge Kürzung der dem Selbſtverſorger pro Kopf be⸗ laſſenen Menge von 17 Pfund auf 13 Pfund für die Zeit dom 1. April 1918 bis 15. Auguſt 1918,(Ver⸗ ordnung vom 21. März 1918 R. Bl. Seite 132) zur Abgabe gelangt, den durch die Verordnung vom 24. No⸗ vember 1917 herabgeſetzten Preis bezahlen. In dieſer Ver⸗ ordnung wurden ſämtliche Preiſe für Getreide und Hülſen⸗ früchte um 10 Mk. pro Doppelzentner herabgeſetzt. Es ſei nun bemerkt, daß dieſe Preisherabſetzung nur für ſolche Getreideablieferung Anwendung findet, wo die Un⸗ kerlaſſung der Ablieferung vor dem 1. März 1918 ab⸗ ſächtlich ſtattgefunden hat und nachträglich dieſe ab⸗ lieferungspflichtigen Mengen zur Anlieferung gelangen. Gemäß eines Rundſchreibens der Reichsgetreideſtelle⸗Ber⸗ Leutnant Lampel. der Handlung Vaſek in Friedrichsfeld. (Scckenheim, den 14. Mai 1918. fäfölge der Kürzung der Selbſtverſorgerration zur As lieferung gelangende Brotgetreide die bor dem 1. März 1918 maßgebenden Höchſtpreiſe zu. Sie betrugen pro Doppelzentner für Weizen 30 Mk, für Spelz 21 Mk., für 20 Her 28 Mk., für Gerße 27 Mk. und für Kernen „— Für die alten Veteranen. Im Reichsta iſt eine Entſchließung des Prinzen Schönaich⸗Carolath 1 Gen. eingebracht worden, die für die Teilnehmer des Feldzugs 1870/71 und 1866, die einen jährlichen Ehren⸗ ſold von 150 Mark empfangen, eine einmalige außer⸗ ordentliche Zuwendung aus Reichsmitteln vorſchläat. Zur Berichtigung: In der Mittwochnummer(107) muß es ſtatt ein Haus zu verkaufen, heißen: Ein Haſe zu verkaufen Schloßſtraße 58. a Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Butterausgabe. Mittwoch, den 15. ds. Mts. nachmittags von 2 bis 6 Uhr erhalten in der Friebrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter und pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund n Alle Nummer in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 750 von 2 bis Nr. 751 bis 1500 von 3 bis Nr. 1501 bis 2250 von 4 bis 5 Uhr Ne. 2251 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.85 Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen im Laufe des ganzen genannten Tages bei der Handlung Fenske daſelbſt. ö Bei dieſer Ausgabe iſt die ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Steinzeug und des Eichwalds bei 3 Uhr 4 Uhr Nummer 8 der Innen⸗ Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen.. Lebens mittelamt. Bekanntmachung. Der Fleiseh-Verkauf am Mittwoch fällt aus. Seckenheim, den 14 Mai 1918. Lebensmittelamt. Es erhalten am Mittwoch, den 15. ds. Mts. ßFwettschrot je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei Stengel Wilhelmſtr. Mr. 361 bis 238 und zwar 55 Nr. 561 bis 650 von s bis 10 Uhr l Nr. 651 bis 736 von 10 bis 12 Uhr Bei der Ein u. Verkaufsgenoſſenſchaft Friedrichſtr. 11 eben⸗ falls am Mittwoch Hr. 237 bis 916 und zwar Nr. 737 bis 820 von 2 bis 4 Uhr Nr. 821 bis 916 von 4 bis 6 Uhr Preis pro Ztr. Mk. 2.85 Bei dieſen Ausgaben iſt die Nr. 11 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 14. Mai 1918. Lebensmittelamt. 7 Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jandm. Fin⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. vaftſutter für Pferde und Rindoirh iſt eingetroffen und kann ien Lager abgeholt werden per Ztr. 27 60 Mk. Per Norfland. Verloren eit Roblenauswels DVeErloren Felſchumſchlag fie. 220 — Ur. 909. b. Abzug ven Fried. Bühler. abzugeben Wilhelmſtr. 30. Schloßſtrate Nr. 40. b. 8 g ſuch t Herleren 8 brabor fleigiger Junge (k. Konf.) des in der Laud⸗ Ul Srolumichlag Ar. 2734 b. lin vom 5. April 1918 ſtehen den Landwirten für das wirtſchaft etwas erfahren iſt Hau piſtroße 95. 17777CTTT 3 abzugeben i. d. Geſch. d. Bl. 1 1 8 1 * 8 8 5 S Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. (Nachdruck verboten.) Trotz alledem zankte ich ihn tüchtig aus; aber dies⸗ mal half er ſich— er wechſelte das Thema. Statt aller Antwort zeigte er mit dem Daumen über die Schulter zurück und ſagte:„Da drüben gibts einen extra Ge⸗ burtstagsſpaß, Prinzeßchen— ſie graben den alten Kö⸗ nig aus!“ Mit einem Sprunge ſtand ich außerhalb des büſches. Noch blühte die Erica nicht— glatt, wie über einen Ge⸗ Tiſch, breitete ſich die grünlichbraune Pflanzendecke hin; nur fünfmal hob und wälzte ſie ſich in jäher Anſchwellung über fünf Hünengräber, über ein großes und vier klei⸗ nere. Sie deckten Rieſenleiber, wie der Volksmund ſagte, ein verſchollenes Geſchlecht, unter deſſen Schritt einſt die Erde ſeufzte, und das mit mächtiger Fauſt Felsblöcke wie Kieſel umherwarf. Auf dem Rücken des großen Hügels hatte ſich Wachholdergebüſch eingeniſtet, und an den Flanken herab ſtand gelbblühender Ginſter. Eine ein⸗ ſame alte Föhre ſtand ſeitwärts auf dem Grat des Hü⸗ Augen kalt muſternd über Heinz und mich hingleiten gels, windzerzauſt und im Wachstum unterdrückt durch die Schneelaſten des Winters; aber doch ſtolz als einziger, unbeſchützter Baum inmitten der weiten Ebene. „Da liegt der alte König begraben,“ ſagte ich als Kind zu Heinz, wenn wir auf dem Hügel ſaßen. Und ich wußte, da, wo der Baum ſtand, lag das gewaltige Königshaupt mit dem Goldreifen über der Stirn, und der lange Weißbart fiel auf die Purpurdecke, die ſie über ſeine Glieder gebreitet hatten. Bis zu dieſer Stunde war der große Hügel mein unbeſtrittenes Eigentum ge⸗ weſen. Der Dierkhof, meine Heimat, lag mutterſeelen⸗ allein in der Heide; ein ſelter betretener Weg, der ihn mit der Außenwelt verband, lief vom Walde her und ließ die Hünengräber weit abſeits liegen— nie, ſo lange ich denken konnte, war ein fremder Menſchenfuß in ihr Bereich getreten.... Nun ſtand auf ein einmal 22 2 Hhalbstrümpfe in allen Grössen Nübſel- und Vorderachlusspemden la. Chirting Leibchen in allen Grössen Hindenburgkitte! prima Qualitat KRuaben⸗ Blusen Süickerel⸗Häubeben Feen I herausgeriſſene Ginſtergebüſch lag zerſtreut; da, wo es 1 ö 0 1 Ic empiehle für den Sommer Kinder Artikel — — — — r .— — — — Träger- und hänger- Schürzen aus noch guten Stoffen. WIESER-JLLI. Luisenstrasse 40. Auuaauuuuuwananuunuuunaunuuuaaaunanduunuuunduuuuuunvnnununbbnunannunnel Turnerbund„Jahn dehenbeim. Deutsche Turnerschaft. Jeweils Dienstags und Freitags ½9 Uhr finden unſere Turnſtunden ſtatt. Neuanmeldungen werden ſtets dortſelbſt vom Turnwart entgegengenommen. Am Freitag Abend den 17. Mai findet nach der Turnſtunde eine Beſprechung betr. des Wettturnen im Ver⸗ ein ſtatt. Hierzu laden wir freundlichſt ein. Die Leitung. L T Wekanntmachung. In letzter Zeit wurde die Wahrnehmung gemacht, daß Hunde im Felde hieſiger Gemarkung jagen. Gemäß 8 147 F. Str. G. B. wird an Geld bis zu 10 Mk. be⸗ ſtraft wer ſeinen Hund im Feld oder Wald jagen läßt, ohne daſelbſt jagdberechtigt zu ſein. Seckenheim, 13. Mai 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. ä——— ——— dem Bruch hingen dicke Wurzeln, Ausläufer der Föhre, unbarmherzig zerſchnitten. dort ein Trupp unbekannter Leute; ſie riſſen große Erd⸗ brocken aus dem Leib des Hügels. Ich ſah die hochge⸗ ſchwungene Hacke, und ſo oft ſie niederſank, war es mir, als ſchneide ſie in das lebendige Fleiſch eines ge⸗ liebten Körpers. i Ohne Beſinnen lief ich querfeldein, erfüllt von un⸗ ſäglichem Weh, aber auch getrieben von dem brennenden Verlangen, zu ſehen, was dort an das Tageslicht treten würde. Spitz lief kläffend neben mir her, und als ich atemlos an Ort und Stelle Halt machte, da trabte auch Heinz in ſeinem Siebenmeilenſchritt heran. Jetzt erſt überkam mich das Gefühl der Scheu, jener kindiſche Schrecken, den mir ein fremdes Geſicht ſtets einflößte. Ich wich zurück und griff beklommen nach Heinzens Rockzipfel— das gab mir wenigſtens einiger⸗ maßen das Bewußtſein von Halt und Schutz. Am Hügel ſtanden drei Herren in ſchweigender Er⸗ wartung, während mehrere Arbeiter gruben und ſchaufel⸗ ten. Auf den großen Lärm hin, den Spitz machte, wand⸗ ten ſich die Fremden einen Augenblick nach uns um, und einer, anſcheinend der jüngſte unter ihnen, ließ ſeine und kehrte uns wieder den Rücken. Es war unter der Föhre eingeſchlagen worden. Das geſtanden, klaffte eine weite Oeffnung, und oben aus herab— ſie zeigten das weiße Fleiſch, die Hacke hatte ſie „Da wären wir auf dem Stein,“ ſagte einer der Herren, als die Werkzeuge klirrend aufſchlugen. Man räumte die letzten Erdſchollen hinweg, und es wurde ein mächtiger roher Felsblock ſichtbar. Zunächſt konnte ich nichts ſehen, denn die Herren umdrängten die Oeffnung; aber ich wollte auch plötzlich gar nicht mehr. Das Blut ſtieg mir beängſtigend nach den Schläfen, und unwillkürlich wandte ich die Augen weg, denn ich miſſe etwas Ueberwältigendes kommen. 11 2 Strümpfe weiss, schwarz u. braun Unterhosen weiss und blaues Corsetten rein Leinen Kleidchen us biqus u. Lattun weiss und farbig Sweater u. hosen Süd weste e eedcdpddtpppedpdrocrpacppcepp pppd l cl eee fue ** Speisekartoffelablieferung. Die von den Kartoffelerzeugern beim Lebensmittelamt zur Ablieferung angemeldeten Speiſekartoffel kommen am Mittwoch und Donnerstag an der Nebenbahn zur Abnahme, in der Reihenfolge, der bei der Anmeldung verausgabten Nummer und zwar: am Mittwoch Nr. 1 bis 40 von 8 bis 10 Uhe „ e e e e am Donnerſtag, 81„ 120 8„ 10 „121„Schluß, 10„ 12 Dieſe Reihenfolge muß genau eingehalten werben, und müssen alle angemeldeten Rartoffel bestimmt zur Ablieferung gebracht werden. Seckenheim, den 13. Mai 1918. Lebens mittel amt. Speisekartoffel-Ausgabe. Am Dienſtag und Mittwoch im Pfiſterer gierkeller und zwar in folgender Einteilung: am Dienſtag Nr. 1 bis 700 von 2 bis 4 Uhr 8„ h am Mittwoch„ 1401„ 2100„ 8, 10 f))))%ö;ð— Der Preis beträge pro Zentner 7 Mark. Seckenheim, den 13. Mai 1918. Lebensmittelamt. 0 alls dünnen— erloſchen. Im lang herabfließend die Purpurdecke ge mich an. Die Fremden ſchienen dies E Ordnung zu finden. Einer, der ei 2 dem Rüclen eine lange Blechbüchſe hängen hatte, k in die Oeffnung, und der junge Herr folgte ihm, wa rend der Dritte, ein großer, ſchlanker Mann, die innere Fläche des fortgewälzten Granitblockes unterſuchte. Seit Geſicht konnte ich nicht ſehen, er wandte mir den Rücken aber ich hielt ihn für alt, denn er hatte langſame wegungen, und der ſchmale Streifen kurz verſchnittenen Haares, der unter dem braunen Hut hervorſah, war entſchieden grau.. „Der Stein iſt bearbeitet,“ ſagte er, indem ſeine Hand leicht über die Fläche glitt. 5 „Die Träger auch!“ rief eine Stimme aus Hügel.„Und welch einen rieſigen Deckſtein haben win uns! Ein wahres Prachtſtück von einem eratiſchen Blo Der junge Herr erſchien wieder in der Oeffnung. mußte ſich tief bücken, und dabei entfiel ihm der Hut. Bis Männer geſehen— außer Heinz, der greiſe König mit de die Rieſenglieder unter „ Die Rieſen unkle, leere Höhle gähn dahin hatte ich wenige 9 dem alten Pfarrer des Dorfes und einigen dort an? 1 ke ſäſſigen grobknochigen und wortkargen Hofbeſitzern Ir mir nur hier und da ein ſchmutziger Beſenbind 8 über den Weg gelaufen. Ich hatte mithin keine Gelegen 10 heit gehabt, mich mit dem Begriff von Männerſchön 5 56 zu beſchäftigen. Aber auf dem Dierkhofe hing ein bir na Karls des Großen; an das mußte ich denken, als d nit unbedeckte Stirn dort aus der ſchwarzen Höhle auftauchte, 8 wie ein breiter, weißer, fleckenloſer Schild glänzte ſie dei unter den aufbäumenden kaſtanienfarbenen Haarmaſfen, 10 die mit einem energiſchen Furüswerfen des Kopfes 1 eee eee Ati alt 95 — 1— de 5 2 55 7 0 5 2 Hof-NKalligrapkh ass, 85 Sanders Ilena 0 2 8 be 1 an 0 lu Ie 2. 0 e 4 it 5 Gegründet 1887— 1 8 Pramitert 1896 Posent 1 1 tür Damen u. Merren sowie für. chene Se. ſch Ge sich für des kaufm. Beruf vorbereiten wollen, an der Unterricht kann bel Tage oder am Abend ehe bs 0 We Berufsstörung genommnswva worden.. 3 2 Lehrt schon. 3 5 sckönschreiben: e einiache, doppelte oder Buchhaltung do 85 Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stanographie, 0 Maschinenschreiben. fü 0 Zahlreiche ahrendete I und aus fast allen Berufs- zen und hohen u. höch N. uunisterial- und Hof-Kreisen ch belaufande b 1 0 das beredteste Zeugnis von der aller Orten anerkannten Trefflichheit unseres unvergleichbch al 5 erſolggekrönten Unterrichts. ne Anmeldungen werden igt in unserem* 1 O l, 8 erbeten. ba Gebrüder Gander, 6 1, 8 Man 1 FPrispckte grata uri frank. un Herren- und Damenkurse getrennt. 8 0 — 00 r 2 8 In 255 1 22 3 Marta Lösche 1 25 a. b 0 0 0 10 Seckenheim 0 rc Schlorstrasse 21. 5 AAA eee N Sprechstüxden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Ut N J w K lö 7 w. di 8 en 8 8 Nbg e ee ee von künstlichen Zähnen die Fehlen der Tahne die— Rundung der Aa und da- eingefallen ind und dureh dle das zuume Gesicht an kr Schönhent zurdekerbaken hat. holt vertocea ban. 5 9 Speꝛialitat: Gediegene Aus führung von Gebiss 40 ohne Gaumenplatte, Kronen u. B N N Umarbeitung nieht passender Ge- bisse innerhalb eines Tages. 23 1 275 5 8