— england wäh,Thrannei“ 8 br 18. Jabrüang. Grſchelm täglich, mit Ausnahme der Sonn- dd De Feiertage. 8 Abonnementspreis betcägt mondelich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. Durch die Woſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25 1 Woöchenrundſchau“ tung n den kleinen Nationen“— das be⸗ „des g, Schlagwort unſerer Feinde diesſeits und jenſeits ie Adeans. Sauberer Schutz! Die Belgier, die Serben, die zntenegriner, die Rumänen, die Portugieſen und echen können ein Liedchen davon ſingen. Wen bedrückt ſchützt“, der wird aus lauter Liebe zu Tode mäßig Und in Englands Fußtarten wandeln pflicht⸗ Wasn ſeine getreuen Trabanten. So auch Frankreich. taufen bliclich iſt die Schweiz an der Reihe. Wir abkon mit unſerem kleinen neutralen Nachbarn ein Kohlen⸗ 200 denen des Inhalts:„Du bekommſt monatlich don Tonnen Kohle zu je 180 Franken und du darfſt falls Frankreich die verſprochenen 85000 Tonnen eben⸗ ic annehmen. Wenn aber Frankreich ſeiner Lieferungs⸗ unt nicht nachkommen ſollte, dann wollen wir wiſſen, feindli unſere Kohle zur Friedens induſtrie oder aber zu nat ichen Kriegszwecken verwendeſt.“ Das iſt doch ganz rlich und begreiflich. Unſere braven Bergleute ſchaffen ton licht dafür, daß ihre Brüder nachher mit der Muni⸗ ble dgeſchoſſen werden, zu deren Herſtellung deutſche ſich 5 verwendet wurde. Die Franzoſen aber wollten wohl läſtige Kontrolle vom Halſe ſchaffen. Sie wiſſen z ober weiter nehmen und nicht ſtehlen? nachdem doch erſt ein guns franzöſiſches Kohlengebiet bei Bethune futſch ge⸗ des n iſt. Aber ſie haben der kleinen Schweiz gegen⸗ nicht mer einen Trumpf in der Hand. Will ſie ſich N Leben gen, ſo ſperrt man ihr einfach die Zufuhr von Mitt mitteln, die von Amerika über den franzöſiſchen tig telmeerhafen Cette kommen müſſen. Kohlen ſind wich⸗ 5 er eſſen kann man ſie doch nicht. So war die ſie 9 Schweiz zunächſt in einer verzweifelten Lage: Aber erreichtraute ſchließlich auf die deutſche Ritterlichkeit. Sie rin 5 es, daß Deutſchland einen jedenfalls nicht ge⸗ b chen geil der Aufſicht über die Verwendung der deut⸗ wenn yohlen der ſchweizeriſchen Regierung übertrug, und vielleicht einmal die verſprochenen franzöſiſchen Koh⸗ zufällig ausbleiben, ſo wird man ſich zu helſen wiſſen. gegen konnte die franzöſiſche Regierung nichts machen te gab ihren Widerſtand gegen das deutſch⸗ſchwei⸗ ö liche Abkommen auf. Es gab im Pariſer Miniſterhotel Geſanneraus eine rührende Szene, wo der ſchweizeriſche gefühl zugleich namens des Bundesrats, ſeinen tief⸗ und Dank an die große Nation zum Ausdruck brachte, fetemencenn gab in ſeiner bewährten Wahrheitsliebe Frankrerlichſte Verſprechen von der ewigen Freundſchaft daran eichs ab. Frankreich habe im entfernteſten nicht i gedacht, auf die Schweiz durch die Hungerdro⸗ ung eine ü ſie mö ich. n Druck auszuüben.— Na, ſie mögens unter ich ausma chen. 0 8 724 90 N dte, ten don Dann hat aber noch ein anderes kleines Volk etwas J rem köſtlichen„Schutz“ zu erfahren bekommen: die alſo au, Lloyd George braucht jetzt den letzten Mann, meinen den Iren. Daher die Ausdehnung der allge⸗ dings Wehrpflicht auf das unterdrückte Inſelvolk, aller⸗ die— der Verzuckerung, daß man zunächſt erwarte, 91 werden freiwillig zum Heeresdienſt ſich weiteren Die aber ſehen nicht ein, warum ſie ſich zur perialist, erbreitung des„geſegneten“ engliſchen Im⸗ befreien nus ſchlagen oder warum ſte Elſaß⸗Lothringen u helfen ſollen? ein Land, das in 47jähriger„deut⸗ zur ungeahnten Blüte heraufgekommen, end in derſelben Zeit unter dem Schatten Irland 1 Q* 77 7 iſt uniens wiederum um ein gutes Stück verkümmert alle 85 die Iren ſind fuchsteufelswild und rumoren an izekan 5 und Enden. Lord French, der iriſche 10 dler, läßt ſie reihenweiſe verhaften und in London ſie unter die Anklage des Landesverrats geſtellt: bonſpiriebe Beweiſe dafür, daß ſie mit den Deutſchen .* den Hilf ihrer Herzensnot richteten ſie einen ergreifen⸗ all rt an das ſtammverwandte Amerika, den Patron kündiger erorückten kleinen Völker und den beredten Ver⸗ ſie 12 5 des„Selbſtbeſtimmungsrechts“. Aber da kommen mal ſei an den rechten. Wohl hat Wilſon wieder der Vz eine fromme Stimme zu Gunſten der„Freiheit biſe ölker“ und ge 5 4 bischen Militaris gen den alles niedertrampelnden„preu smus“ erhoben. Aber den Iren recht 19; 7 5 0 9d 1 gibts nicht. Was würde ſein Herzensbruder drieg eorge dazu ſagen? Im übrigen will Wilſon den ehen gewinnen“, womöglich„würdig“ gewinnen. Sonſt 2 5 50 d illiarden, die er der Entente geliehen, zum ich dare ud wenn je die Entente verliert, ſo kann Wilſon ſer für finden. Je mehr in Europa kaput iſt, deſto däute. ſei den Amerikaner. Man kann auch aus den uotwendic ger Freunde Leder machen; es müſſen nicht 8 1 05 ſein. därtig nice den europäiſchen Freunden Wilſons gegen⸗ der nicht am beſten geht, das weiß er ſelbſt nur zu 1 8 e 8 ibo otkrieg greift eben die Nerven John 52 anger deſto ſchärfer an. Im April wieder 5 iſſshande letzt ſeit Kriegsbeginn 17116 000 Tonnen eſe deutdelsraum verſenkt! Das iſt ja ſchrecklich. Und chen Tauchbootkommandanten! Kein noch ſo ihnen 3 noch ſo gut verwahrter Kriegshafen iſſ icher. So dringt ein Kapitänleutnant Stein⸗ daß ſie die 85 000 Tonnen nicht liefern können; Amtsblatt ger BArgermeisier ämter Semennelm, AMwesheim, Macarhanzen und Edingen. Druck und Verlag von 6g. Zimmermann, Seckenheim dauer in den ſardiniſchen Hafen Carloforte ein und ſchießt nach Herzensluſt verſchiedene Dampfer in Brand und— das Schönſte— entwiſcht unverſehrt unter dem Höllenfeuer der Schiffsgeſchütze und Uferbatterien. Und dann die Schiffsbauten und die Reparaturen der vielen beſchädigten Dampfer! Woher die Arbeiter und woher die Werften dazu nehmen? Selbſt Geddes, Englands Erſter Seelord, iſt mit ſeinem ſonſt ſo guten Mund⸗ ſtück in Verlegenheit. Seine Zahlen ſtimmen nicht mehr. Seine eigenen Zeitungen müſſen ihm Rechenfehler nach⸗ weiſen. Auch mit dem Landkrieg wills gar nicht vorwärts gehen. Immer und immer wieder rennen ſie ſich die Köpfe blutig am Kemmelberg und holen ſich große Verluſte vor den Toren von Amiens im Ancretal. Jetzt müſſen die Franzoſen wieder die Zeche bezahlen. Foch ſtopft mit ſeinen Reſervediviſionen die Lücken der engliſchen Front— und ſieht mit Betrübnis, wie ſeine herrlichen Legionen zu ſchwinden beginnen, ſie, mit denen er das Vaterland retten ſollte. Die Engländer halten ſich mehr in der Reſerve und wollen den Nachſtoß machen. Aber die Deutſchen laſſen es gar nicht ſo weit kommen. Da⸗ zwiſchenhinein fliegen den Franzoſen zu allem Unglüch auch ein paar Munitionslager in die Luft. Kein Wunder, daß die Herren nach und nach kleinlaut werden. Balfour, der engliſche Außenminiſter, ver⸗ ſichert heilig und teuer:„Keine Regierung der Welt iſt mehr als die engliſche zu einem baldigen ehrenvollen Frieden bereit.“ Und der afrikaniſche General Smuts, der zurzeit eine Gaſtrolle in England gibt, bemerkte unlängſt in Glasgow ganz beſcheiden:„Der Marſch der Alliierten nach Berlin wird nicht nötig ſein. Wenn wir entſchloſſen, ruhig und vertrauensvoll in der Vertei⸗ digung ſtehen, ſo werden wir gewinnen. Wir ver⸗ langen weder Entſchädigungen noch Annexionen.“— Hört! Hört! Nicht wahr, die Zeiten ändern ſich und — die Engländer auch. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 24. Mai.(Amtlich.) Weſtlecher Kriegsſchauplatz: Die Lage iſt unverändert. 5 Im Kemmelgebiet, beiderſeits der Lys und an der Scarpe, ſüdlich von der Somme, ſowie zwiſchen Mo⸗ reuil und Montdidier lebte die Artillerietätigkeit am Abend auf und war auch während der Nacht lebhaft. Die Infanterietätigkeit blieb auf Erkundungskämpfe be⸗ ſchränkt. Eigene Unternehmungen ſüdweſtlich von Buc⸗ quo und an der Oiſe brachten Gefangene ein. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die Lage iſt an der Weſtfront„unverändert“. Es vird viel, ſehr viel geſchoſſen, aber die Infanterie über⸗ läßt zunächſt der Schweſterwaffe Krupp'ſcher Herkunft den Vortritt. Nur die nie ruhenden Patrouillen üben ihren ſchweren und verantwortungsvollen Dienſt aus. Es wird nicht viel von ihnen geſprochen und in den Tages⸗ berichten lieſt man meiſt über die Zuſammenſtöße der „Erkundungsabteilungen“ raſch hinweg. Und doch hängt oft ein großes Gefecht, eine Schlacht von der Sach⸗ lichkeit der Meldungen der Patrouillengänger, Horchpoſten uſw. ab. Ein Dienſt, der von dem einzelnen Mann ein hohes Maß von Mut, Pflichttreue, Ueberlegungskraft, Kaltblütigkeit, Entſchloſſenheit und raſcher Auffaſſung, kurz der militäriſchen Tugenden verlangt. Jetzt arbeiten ſie wieder draußen, unſere wackeren Patrouillen und bereiten den Bataillonen in der Stellung den Weg zu neuen Heldentaten. Beſonders rege ſcheint die Erkundungstätig⸗ keit in dem Raum zwiſchen Arras und Albert(Buc⸗ zuoy, Hebuterne 0 zu ſein. Die Flugzeuggeſchwader entfalten eine Regſamkeit, die ganz erſtaunlich iſt. Hüben vie drüben werden Bomben abgeworfen, deren Gewicht in die Hunderttauſende von Kilo geht. Märchenhaft!— Die Bombardierung von London hat tiefen Eindruck ge⸗ macht und ſomit ihren Zweck erreicht; die Franzosen ſuchen den Erfolg des zweimaligen Angriffs auf Paris doch zu verſchleiern und durch papierene Luftſiege ihrer Heeresberichte zu rächen. e Die Orte des Induſtriegebiets von Bethune ſind er⸗ neut mit ſchwerem Feuer belegt worden. Zahlreiche Brände und Exploſionen wurden feſtgeſtellt. Die Stadt Lillers iſt von der Zivilbevölkerung geräumt. Paris und Umgebung wurde erneut mit Bomben be⸗ worfen. ee Neues vom Tage. Antrag über die Aenderung der Ernährungs⸗ weſens. f. Berlin, 24. Mai. Abg. Dr. Röſicke(Bund der Landwirte) hat im Reichstagsausſchuß für das Ernäh⸗ rungsweſen einen Antrag eingebracht, wonach die jetzige Zwangswirtſchaft abgebaut werden ſoll. Der Antrag beſagt im einzelnen: 1. Das Reich ſoll nur ſoundſo niel Millinnen Fannen Getreide beſchlaanahmen und Inſestisnspreis: Mie eiuſpanige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Yfg. f ie Beile. Bei Sfterer Aufnahme Mebatt. Vermſprechauſchluß Nu, 18. dürch Brotkarten nur diejenigen Teile der Bevölkerung damit verſorgen, die mit dieſer Menge täglich mit ſo⸗ undſo viel Gramm Brot bei Streckung des Brotes in der bisher üblichen Form verſorgt werden können, und zwar zu einem dem bisherigen entſprechenden Preiſe Verſorgt wird zunächſt die Bevölkerung mit den niedrig ſten Einkommen, das übrige Brotgetreide iſt völlig frei gegeben. 2. Für die Kartoffeln iſt das Lieferungs prinzip des Frühjahrs 1916 anzuwenden. Die durch Lieferungsverträge feſtzulegende Menge iſt ſo zu berech nen, daß für Tag und Kopf der verſorgungsberechtigten Bevölkerung ein Pfund Kartoffeln geſichert iſt. Im übrigen bleiben die Kartoffeln von jeglicher Bewirtſchaß tung frei. 3. Die Milchpreiſe ſind gemäß den heu tigen Erzeugungskoſten, die bei freiem Markt berechtigten Marktpreiſen entſprechen würden, zu erhöhen. Die Ge⸗ meinden haben Einrichtungen zu treffen, daß die minder bemittelte Bevölkerung die Milch zu ermäßigten Preiſen empfängt. 4. Die Vieh⸗, Freiſch⸗, Fett⸗ und Zuckerver ſorgung kann zurzeit noch nicht verändert werden. Die Bewirtſchaftung des Viehs und Fetts bleibt zurzeit be⸗ ſtehen. 5. Obſt, Gemüſe, Eier bleiben von jeder Be⸗ wirtſchaftung frei. 1 e Wien, 24. Mai. Graf Bi wird im Laufe dieſer Woche nach Berlin reiſen, um an den Beſprechungen über die Neugeſtaltung des Bündniſſes der Mittelmächte teilzunehmen.„ e Das große Waſſerkraftwerk in Bayern. München, 24. Mai. Dem bayeriſchen Landtag iſt eine Nachtragsforderung für die Errichtung des ober⸗ bayeriſchen Waſſerkraftwerks zugegangen, deſſen elektri⸗ ſches Leitungsnetz mit einer Spannung von 100 000 bis 150 000 Volt betrieben werden ſoll. Die Koſten dürf⸗ ten ſich nach der„T. R.“ auf 78 Millionen belaufen. a Ausſchreitungen in Jngolſtadt. München, 24. Mai. Die Korreſpondenz Hoffmann meldet: Amtlich wird mitgeteilt: Am 22. ds. Mts abends brach in Ingolſtadt in einer Wirtſchaft ein Brand aus. Während ſich aus dieſem Anlaß eine größere Menſchen⸗ menge anſammelte, wurde durch einen Schutzmann ein Mann, angeblich ein Deſerteur, verhaftet und auf die Wache im Rathaus geführt. In Begleitung dieſes Man⸗ nes befand ſich ein Soldat, ein nervenkranker Mann, der auf dem Rathaus ein lautes Geſchrei erhob und hier⸗ durch eine größere Menſchenmenge anlockte. Es ver⸗ breitete ſich alsbald die Behauptung, man habe geſehen, wie der Schutzmann auf den Soldaten einſchlug, und es griff umſo größere Erregung um ſich, als der betref⸗ fende Schutzmann als eine in Ingolſtadt unbeliebte Per⸗ ſönlichkeit bezeichnet wird. Schließlich aber zerſtreuten ſich die Anſammlungen und es trat Ruhe ein. Erſt nach längerer Zeit rottete ſich neuerdings eine Anzahl junger Burſchen und Mädchen zuſammen, drang auf bisher noch nicht näher bekannte Weiſe in das Rathaus ein und verübte teils dort, teils vor dem Rathaus grobe Aus⸗ ſchreitungen und Sachbeſchädigungen, in deren Verfolg im Erdgeſchoß ein Brand ausbrach und zahlreiche Akten⸗ ſtücke des Magiſtrats vernichtet wurden. Infolge der großen Menſchenmaſſe, die ſich ſofort wieder angeſammelt hatte, konnte die Feuerwehr geraume Zeit nicht zu dem Brandherd vordringen. Erſt durch das Einſchreiten des Militärs ließ ſich die Menge zerſtreuen, wobei es noch in den Nachbarſtraben zu einigen Sachbeſchädigungen an Fenſtern und Läden kam. Das Geſamtergebnis der noch während der Nacht gepflogenen Erhebungen geht mit aller Beſtimmtheit dahin, daß dieſe bedauerlichen Vorfälle keinerlei allgemeine parteipolitiſche oder wirt⸗ ſchaftliche Urſachen haben, vielmehr aus roher Radau⸗ und Zerſtörungsluſt junger und unreifer Perſonen beider⸗ lei Geſchlechts entſprungen kommen wieder hergeſtellt. a 5 e Ehrung. ö 3 Leipzig, 24. Mai. Anläßlich des Geburtstags des Königs von Sachſen iſt dem Verleger der„Leipziger Neueſten Nachrichten“, Edgar Herfurth, der Titel und Rang als Geheimer Hofrat verliehen worden. Nicaragua im Kriegszuſtand. Berlin, 24. Mai. Nach der„Nordd. Allg. Ztg.“ wird die Kriegserklärung der Republik Nicaragua an Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn amtlich beſtätigt. Getreide für Holland. Waſhington, 24. Mai. Das Kriegshandelsa mt ſind. Die Ordnung iſt voll⸗ will jetzt die verſprochenen(und zum Teil längſt bezahlten D. S.) 50 000 Tonnen Getreide für Holland freigeben; 15000 Tonnen liegen bereit. Das Getreide darf aber nicht mit den von Amerika beanſpruchten holländiſchen Schiffen befördert werden, ſondern Holland muß dazu andere Schiffe aus ſeinen Häfen verwenden. Die in Amerika bisher feſtgehaltenen holländiſchen Seeleute kön⸗ nen auf dieſen Schiffen in die Heimat zurückkehren.(Die Vereinigten Staaten wollen anſcheinend weitere Schiffe aus Holland herauslocken, um ſie ebenfalls zu beſchlag⸗ nahmen. Um einen Grund wäre Wilſon nicht verlegen. Da Amerika auch jetzt noch den holländiſchen Schiffen 5 m den Krieg gab, eine Rede. die Einnahme von Schiffskohlen verweigert, ſo ronnte Wilſon ſagen: das Getreide könnte ihr holen, aber die fohlen zur Heimreiſe bekommt ihr nicht. Mit dieſer biſt haben England und Amerika bisher die neutralen Schiffe in ihre Gewalt gebracht. D. Schr.). Zum italieniſchen Jubeltag.. Amſterdam, 22. Mai.(Reuter.) Lord Roberk Cecil hielt auf einem Frühſtück, das der Lordmayor don London zur Erinnerung an den, Eintritt Italiens Er ſagte u. a., Ita⸗ ien ſei in den Krieg gegangen, weil es an die gerechte Sache der Verbündeten glaubte und weil es die Früch⸗ de eines leichten Siegs zu ernten wünſchte. Mit Ausnahme Rußlands ſeien alle Verbündeten und in⸗ ſonderheit Italien mit erneuter Kraft aus dem Kampfe hervorgegangen. Das große Ringen werde für Italien ſelbſt von gewaltigem Werte ſein. In Deutſchland werde die jensreſolution des Reichstags nur noch ner⸗ kuhlich erwähnt. Sie ſei ebenſo ein Fetzen Papier mie die demofratiſche Reform Preußens. Die ge) 5 deulſchen Profeſſoren kämen wieder aus ihren Schlupf⸗ winkeln heraus und predigten die Lehre von Blut und Eiſen. Man verlange Belgien, die Erzbezirke Frank⸗ reichs, italieniſche Häfen und vor allem eine Vernie⸗ tung von Ketten, die die öſterreichiſchen Nationalitäten feſſelten. Unter dieſen Umſtänden müſſe man die natio⸗ nalen Anſtrengungen fortſetzen und vergrößern. Rom, 24. Mai.(Agenzia Stefani.) Das neu⸗ geſchaffene Miniſterium für Verpflegung und Ernährung wurde dem Abg. Crespi übertragen. Die Erkrankung Kämpfs. Berlin, 24. Mai. In dem Befinden des Reichs⸗ tagspräſidenten Kämpf iſt eine Verſchlimmerung ein⸗ getreten.. f 6. Berlin, 24. Mai. Die erſte Notſendung von deut⸗ ſchen Lebensmitteln iſt aus Sachſen in Barnsdorf(Böh⸗ men) eingetroffen und hat große Freude hervorgerufen. — geſetzt wurde. Kaiſer Karl in Belgrad. Belgrad, 24. Mai.⸗ Auf der Rückreiſe von Kon⸗ ſtantinopel nahm das Kaiſerpaar kurzen Aufenthalt in Belgrad. Auf dem Bahnhofplatz nahm der Kaiſer den Vorbeimarſch der in Belgrad und Umgebung liegenden Beſatzungstruppen ab, worauf die Reiſe nach Wien fort⸗ Budapeſt, 24. Mai.( Abgeordnetenhaus.) Der neue Ernährungsminiſter, Prinz Windiſchgrätz, er⸗ ſtattete geſtern eingehend Bericht über den Stand der öffentlichen Ernährung und ſagte: Viele Schwierigkeiten hätten vermieden werden können, wenn Oe ſterreich in den erſten Kriegsjahren die öffentliche Verpflegung in gleichem Maße geregelt hätte, wie dies in Deutſchland und teilweiſe auch bei uns in Ungarn geſchehen iſt. Dieutſchland hat mit ſeiner verhältnismäßig geringen Pro⸗ duktion, die wenn auch knappe, ſo doch planmäßige Be⸗ friedigung ſeiner Bedürfniſſe bei einer minimalen Ein⸗ hr ſichergeſtellt, während Ungarn ſeine Ueber⸗ chüſſe nicht zu verwerten wußte. Doch haben wir jetzt aus den Erfahrungen der Vergangenheit ge⸗ lernt. Die Verſorgung des Landes bis zum Ende dieſes Wirtſchaftsjahres iſt im großen und ganzen geſichert. Die künftige Ernährungspolitik ſoll auf Vereinbarung beruhen. Gegen unſere Ueberſchüſſe müſſen wir Deckung unſerer unumgänglich notwendigen industriellen Bedarfs⸗ gegenſtände durch die öſterreichiſche induſtrielle Produk⸗ kion fordern. Dieſe muß uns zu billigen Preiſen über⸗ laſſen werden, wie wir auch unſere Lebensmittel zu ſol⸗ chen Preiſen überlaſſen werden. Diesbezügliche Verhand⸗ lungen erſtrecken ſich auch auf die Kohlenverſorgung. (Aus der Rede geht hervor, daß Ungarn mit ſeinen Ueberſchüſſen bisher der öſterreichiſchen Reichshälfte nicht, Sch 5 in beſchränktem Maße ausgeholfen hat. D. r. 8 3 Arbeiterunruhen in England. 5 Berlin, 24. Mai. Ueber große Arbeiterunruhen, die in Briſtol ſtattfanden, heißt es in der„Voſſ. Ztg.“: Zur Wiederherſtellung der öffentlichen Ordnung mußte Militär aufgeboten werden. Dabei kam es zu heftigen Straßenkämpfen, denen 14 Arbeiter, darunter der Vor⸗ ſitzende des Transportarbeiterverbandes, zum Opfer fie⸗ ken. Größere Unruhen fanden auch in Swanſea und Cardiff ſtatt. f 88 London, 24. Mai.(Reuter.) Der parlamenkariſche Sekretär des Munitionsminiſteriums teilte in der Aus⸗ ſtellung für Frauenarbeit in London mit, daß im Juli 1914 200 000 Frauen in der Munitionsinduſtrie be⸗ ſchäftigt waren, wogegen heute eine Million in dieſen Betrieben arbeite. f Das deutſche Eigentum in Amerika. Amſterdam, 24. Mai. Die„Times“ melden aus aus Neuhork: Der Verwalter fremden Eigentums in den Vereinigten Staaten, Mitchell Pallmer, ſagte in einer Rede in Detroit, daß vielleicht bis zu zwei Milliarden deutſchen Eigentums in Amerika beſchlagnahmt werden, Seit Beginn des Planes ſeien 200 deutſche große Kör⸗ perſchaften gebildet worden, um Amerika wirtſchaftlich und politiſch zu„beherrſchen“. Von dieſen Vorteilen 5 dürfe Amerika nach dem Kriege nichts mehr an Deutſch⸗ land zurückgelangen laſſen. Entlaſſung des holländiſchen Waſhington. Haag, 24. Mai.(Amtlich.) Der niederländiſche a Geſandten in Geſandte in Washington, Auguſt Philips, wurde aus Geſundheitsrückſichten als Miniſterreſident mit dem Titel eines außerordentlichen Geſandten und bevollmächtigten ö Miniſters in Waſhington entlaſſen. Diktator Wilſon. London, 24. Mak.„Daily News“ melden aus ſteuyork, Wilſon habe alle Vorſitzenden der Eiſenbahn⸗ jeſellſchaften ihrer Stellung enthoben. Vom 1. Juli ab müſſen alle Männer eines beſtimmten Alters entweder ins Heer eintreten, oder in einer nütz⸗ ichen Beſchäftigung arbeiten. Dadurch ſoll dem Arbeiter⸗ in der Landwirtſchaft, im Schiffsbau und in 4 ber. 5 ber M unitionsinduſtrie abgeholfen werden. e 88 8 8555 W reigniſſe im Wetten. 5 Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 24. Mai. Amtlicher Bericht von geſtern bend: Wechſelnde Artillerietätigkeit an einzelnen Stellen im züden der Avre.— Luftkrieg: Im Laufe des 20. Mai burde ein feindliches Flugzeug im Luftkampf abgeſchoſſen. Es ſeſtätigt ſich, daß vom 15. bis 20. Mai 8 feindliche Apparate jon unſeren Fliegern vernichtet worden ſind. Außerdem ſind Maſchinen durch Abwehrmittel niedergebracht worden. zaufe des 21. Mai und in der folgenden Nacht warfen unſere zuftgeſchwader 70000 Kg. Bomben auf die Gegend von St. Quentin, Noyon und Texranier, auf die Bahnhöfe von Peronne. 8 Nesle und den Flugplatz Ville⸗ſur⸗Selve ab. Mehrere zroße Brände, denen ene folgten, wurden in Saint Quentin und Nesle feſtgeſtellt. Im Laufe des 21. und in der Nacht vom 21. zum 22. Mai warfen unſere Flieger 30 000 Kg. Bomben über denſelben Bezirken ab und verurſachten neue Feuersbrünſte. Truppenlager und Bahnhöfe in der Gegend von Bille⸗au⸗Bois, Hirſon, La Chateau, Aulnoye uſw. haben in demſelben Zeitraum 21000 Kg. Exploſipgeſchoſſe erhalten. An dieſen Bombenwürfen haben auch italieniſche Flugzeuge teil⸗ genommen. WTB. Paris, 24. Mai.(Amtlich) Die deutſchen Flugzeuge, die an dem zweiten Luftangriff letzte Nacht teilgenommen haben, zählten etwa 30. Sie ſtießen auf das kräftige Sperrfeuer unſerer Geſchützaufſtellungen, ſowie auf unſere Verteidigungsge⸗ ſchwader, von denen 54 Flugzeuge aufgeſtiegen waren. Ein ein⸗ ziges Flugzeug des Feindes iſt über die Hauptſtadt gelangt und hat einige Bomben abgeworfen. Ein Toter und 12 Ver⸗ wundete ſind gemeldet worden. Eine gewiſſe Anzahl Bomben iſt über Ortſchaften der Bannmeile abgeworfen worden. Es har einige Tote gegeben. N . e* Der Krieg zur See. Berlin, 23. Mai. Im Sperrgebiet um England ſind 15000 BRT. vernichtet worden. 5 8 9 Kopenhagen, 24. Mai. Die ſeit Kriegsbeginn unterbrochene Dampferverbindung Stockholm— Peters⸗ burg wurde wieder aufgenommen. 7 Amſterdam, 24. Mai. Engliſche Kriegsſchiffe ha⸗ ben den holländiſchen Schleppdampfer„Eliſabeth“ nach Harwich aufgebracht.— Der amerikaniſche Frachtdampfer „Mooenlough“ iſt durch eine Mine oder einen Torpedo verſenkt worden.— Die engliſche Regierung hat ſich ge⸗ weigert, den durch engliſche Marineflugzeuge in Sluis 5 5 Provinz Seeland) verurſachten Bombenſchaden zu erſetzen. 1 . 22 1 2 Due on. 2 5 — — 5 eee, Se ue, 2 l, bee, 22 none fu une Sams, os, 2 eee, eee, le, u., Sies ce gebt Led 22 22 aten fue, ce fle„. 153 7 2 Sud uus Cee Sem ae ume, Lee, eee aue, b Su eee 7225 ee, ae bie be.. , 77 4 0 8 W Die Ereigniſſe im Oſten. Die Ernteausſichten in Rumänien. Bukareſt, 24. Mai. Nach dem amtlichen Saaten⸗ ſtandsbericht ſtehen in der Walachei die Herbſtſaaten etwa mittelgut, für Frühjahrsſaaten zwiſchen mittelgut und gut. Die Pflaumen ſtehen gut. Reichliche Regen⸗ fälle in der letzten Woche dürften zum Teil auch noch den Stand der Herbſtſaaten beſſern. Frühlingsſaat und Bemüſepflanzen werden durch Regengüſſe ſehr gefördert. In der Moldau haben die letzten Niederſchläge Frühlings⸗ ſaaten gerettet und die Weiterentwicklung der Herbſtſaaten zeſichert. Die Obſtbäume ſtehen gut. Die Weiden haben ſich durch den Regen erheblich gebeſſert. In der Moldau macht ſich Mangel an Arbeitskräften zu Feldarbeit fühl⸗ bar. ö. Die Unabhängigkeit des Baltenlands. Berlin, 24. Mai. Das Auswärtige Amt hat dem Vertreter der ruſſiſchen Regierung in Berlin eine Erklä⸗ rung des Vorſitzenden der vereinigten Landesräte von Livland und Eſthland ſowie des Gebiets von Petſchory Polniſch⸗Lävland) zugeſtellt, wonach dieſe Länder auf Grund des Selbſtbeſtimmungsrechts der Völker ihre ſtaats⸗ rechtliche Loslöſung von Rußland vollziehen und ihre Selbſtändigkeit erklären. Die Verfaſſungsfrage in Finnland. Stockholm, 24. Mai. Den Blättern wird aus Helſingfors gemeldet: Der finniſche Senat hat dem Ver⸗ faſſungsausſchuß angekündigt, daß er ihm den Vorſchlag einer neuen Regierungsform auf monarchiſcher Grundlage unterbreiten werde. Der Ausſchuß beſchloß darauf mit (ellefinnen und Schweden) gegen 8 Stimmen(Jung⸗ finnen und Agrarier), die Beratung des vor der Revo⸗ lution vorgelegenen Verfaſſungsvorſchlags aufzuſchieben. — General Mannerheim hat um ſeine Entlaſſung gebeten; die ſchwediſchen Offiziere ſeines Stabs werden ihm folgen. 8 f Kopenhagen, 24. Mai. Wie verlautet, wird ſich die Zarin⸗Witwe in nächſter Zeit über Oeſterreich⸗Ungarn nach Dänemark begeben.(Die Zarin Maria iſt bekannt⸗ lich eine geb. Prinzeſſin Dagmar von Dänemark.) Im 5 Der r„Tag. Tätigkeit aufzunehmen. Die Regierung wolle eine große Anleihe im herſtellung der früheren Wirtſchaftsordnung wäre.(Inzwiſchen hat mancher„Beſitz“ den gewechſelt. D. Schr.) Herabſetzung der Fleiſchration? der Viehbeſtand der deutſchen Landwirt ſchaft iſt während des Krieges dauernd, ſeit Dezember vorigen Jahres aber ſehr rapide zurückgegangen. Seitdem dei Schweinebeſtand ſchon ſeit Beginn des Jahres faſt nur auf dit dringend erforderliche Zahl der Zuchttiere beſchränkt wurde, die Eingriffe in die Rinderbeſtände immer größer und fühlbare! geworden. Während der Fleiſchbedarf der Bepölkerung im Frie den zu 38 Prozent durch Rinder durch Schweine gedeckt wurde, muß gung gegenwärtig faſt ausſchließlich auf das Rind geſtützt werden Das bedingt an ſich ſchon ſchmere Eingriffe in den Rinderbeſtand die aber noch beſonders dadurch verhängnisvoll werden, daß dil Zahl der aufzubringenden Tiere ſtändig anſteigen muß, weil dat Schlachtgewicht infolge der Futterknappheit ſehr zurückgegangen iſt Wenn die gegenwärtige Fleiſchration beibehalten würde, müßten in dieſem Jahre über 2 Mill. Stück Rindvieh mehr geſchlachte werden als in Friedensjahren. Eine ſolche Reduzierung müßt unſeren geſamten Viehbeſtand bei dem nahezu gänzlichen At von Schweinefleiſch aber ſehr ſchwer treffen und es wären darau⸗ nicht nur Gefahren für die nächſtjährtge Volksernährung, ſondern fü die geſamte Volkswirtſchaft zu beſorgen. Dieſe Gefahren ließen ſich zum Teil noch fernhalten, wenn es gelänge, den Rindviehbe ſtand in den nächſten ſechs Monaten mehr als bisher zu ſchonen Gerade in jetziger Zeit, in welcher die Stallfütterung zur Neig geht und der Weidegang eben erſt oder noch nicht überall begonnen hat, ſind die Tiere außerordentlich mager, und um die erfordet liche Fleiſchmenge zu erhalten, muß die Zahl der aufzubringendel Tiere ſehr beträchtlich erhöht werden. Gelänge es, die nächſte! Umlagen herabzudrücken, ſo würde nicht nur das Geſamtgewicht de weniger verbrauchten Tiere geſchont, ſondern es würde auch fü das nächſte halbe Jahr bedeutend mehr Schlachtgewicht gewonnen werden, weil die jetzt mageren Tiere die günſtigen Weidemonat voll ausnutzen könnten. Eine Herabſetzung der gegenwärtigel Fleiſchration um 50—100 Gr. die Woche während der gemüſe reichen Sommerzeit würde nicht nur die Erſparung von 350 00 bis 370 000 Rindern zur Folge haben, ſondern auch eine Schonun der Milchkühe herbeiführen, die ſich bald in einer beſſeren Milch und Butterverſorgung der Städte bemerkbar machen müßte. B. dieſer Erſparung von Rindern iſt auch ſchon in Rechnung gezogen daß den hauptberuflich in der Induſtrie tätigen Perſonen, del Schwerarbeitern und den Kranken, die bisher gewährte Fleiſch ration belaſſen bleiben ſoll. Sollte dann, was aber kaum 3 erwarten iſt, in den letzten Wochen vor der neuen Brotgetreide ernte ſich eine Herabſetzung der Brotration erforderlich machen, 5 hätten ſich bis zu der Zeit die jetzt geſchonten Rinder auf de Weide bereits ſo erholt, daß fogar eine Erhöhung der Fleiſch ratio für diefe Wochen gewährt werden könnte. Jedenfalls iſt es volk wirtſchaftlich nicht richtig, wegen der ganz entfernt liegenden Ge fahr einer Herabſetzung der Brotration im Spätſommer auf Möglichkeit einer Erſparnis an unſerem wervollſten Vieh kapite zu verzichten. — Rechtsirrtümer. 1. Das Zurücktreten vom Vertrage innerhalb vierundzwanzi Stunden. Mit merkwürdiger Zähigkeiten hat ſich noch in viele Köpfen die Vorſtellung erhalten, daß man von Verträgen, die ma eben abgeſchloſſen und unterzeichnet hat, noch zurücktreten kam wenn man eine entſprechende Erklärung binnen vierundzwanz Stunden zur Kenntnis des anderen Vertragsteils bringt. Aus B. ſtimmungen, die ſeit Anno Tobak außer Kraft ſind, hat ſich dieſe hartnäckige Rechtsirrtum in hartnäckigen Köpfen erhalten. Es 1 aber nichts damit: von einem einmal abgeſchloſſenen Vertrag bann niemand einſeitig zurücktreten, weder nach einer a noch binnen vierundzwanzig Stunden. Der Empfänger einer ſolche vermeintlichen Rücktritts⸗Erklärung braucht ſie nicht zu beachte! nicht einmal zu beantworten. 17 2. Vermeintliche Ungiltigkeit von Beſtellungen ohne Unten ſchrift. Es iſt ein häufiges Vorkommnis, daß der Beſteller, de Ausland aufnehmen, die nur bei 855 * einem Reiſenden einen Auftrag gegeben hat, unmittelbar daran die Beſtellung bereut. Hat er dann aus Zufall oder Abſicht de Beſtellzettel nicht unterſchrieben, ſo meint er, ſeiner Verpflichtun ledig zu ſein.„Ich habe ja nicht unterſchrieben!“ lautet der Eir wand. Aber der hilft nichts. Fehlt der Beweis über den erteilte Auftrag durch Unterſchrift, ſo kann er doch durch eidliche Ausſag des Reiſenden erbracht werden, und das Urteil wird im Strei falle dementſprechend ausfallen. Ein vorſichtiger Geſchäftsman gibt zwar keine Beſtellung ohne Unterſchrift, aber er gibt aul keine Unterſchrift, ohne vorher genau überlegt zu haben, wofür ſie abgiebt. 8 3. Mündliche Vereinbarungen beim Vertragsſchluß. Sie ſin meiſtens wertlos und rechtlich unwirkſam. Beim ſchriftlichen ſchluß eines Vertrages irgend welcher Art entſteht gewöhnlich au beiden Seiten eine Art plauderſelige Vertrauensſtimmung. eine Teil bittet, ihm noch dieſen oder jenen Vorteil zu gewähren oder er knüpft noch dieſe oder jene Bedingung an die Beſtellung und der andere Teil nickt großmütig Gewährung, oder er hört vol bei, oder er denkt bei ſich: Er hat ja unterſchrieben, das übrig ſt mir Wurſt!— Wer bei ſolcher Vertrauensſeligkeit hineinf dem geſchieht eigentlich recht.. 5 Vermiſchtes. Prof. Oſtermayer T. Der als Kriegsmaler bei einer württ. Diviſton im Felde weilende Prof. Ernſt L. Oſtermaner; zebürtig aus Weilheim u. Teck, iſt neulich durch eine Flieger bombe getötet worden. Ein deutſcher Aerztetag wird am 22. und 23. Juni in Eiſenach ſtattfinden. Gegenſtände der Beratung bilden die Ueberleitung der Aerzteſchaft aus dem Kriege in den Frieden un die Stellungnahme der Aerzteſchaft zu der Aenderung der Reichs verſicherungsordnung. Gemeint ſind damit ein geplanter Antrag des Jentrums, die Grenze der Verſicherungspflicht von 2500 1 auf 4000 Mk. und die Verſicherungsberechtigung von 400⁰ M. auf 5000 Mk. Einkommen zu erhöhen und ein Antrag de ſozialdemokratiſchen Reichstagsfraktion, die Grenze der Ver⸗ ſicherungspflicht auf 5000 Mk. zu erhöhen, die die Verſicherungsberechtigung aber aufzuheben. Czernins Güter. Nach der E. K. hat der frühere ostern ungariſche Miniſter Graf Czernin ſeine in Böhmen gele ene Hüter um 2½ Millionen Mk. an die Mähriſche Länder⸗ u Induſtriebank verkauft. Raubmord. Im Stadthotel in Wien wurde am Donners tag nachmittag die Geſellſchafterin der Baronin Viante nam n Juli Earl ermordet. Geraubt wurden etwa 180 000* Dillon und Schmuck im Werte von ungefähr einer halbe Million. Betrug. mann namens Müller ein umasmitteln für die Stadt geheimes Lieferungsgeſchäft in N. Nerlin⸗ Neuen ele Rixd 1 * 1 Ein Berliner Bankier wollte mit einem Kauf. 1 —— . * — EFF * e „ 9 U * Dankier gab be 0 ö ma g ö in Bele gener haben önliches urden dmme wurd, das N gentn fu 15 alle daß töbeln n f ſchu ſerſele qu de 8 treuer Begleiter. Auf dem Bahnſteig in Hagen an beim Wegtragen der Verwundeten aus einem g einen rührenden Vorgang wahrnehmen. Ein ackel ſprang plötzlich aus einem der Wagen und rn, der auf einer Tragbahre lag, auf den Leib. Tier hatte alle Gefahren des Krieges ſeit 1914 N und im heftigſten Gewehr⸗ und Granatfeuer aus⸗ Um es gegen Gasangriffe zu ſchützen, hatte man ne Gasmaske angefertigt, die er getragen hat. leitet er ſeinen Herrn mit ins Lazarett. i einſichtsvoller Bürgermeifter. In einer ſchwediſchen adt hatte ſich eine Menge Menſchen vor der Woh⸗ Surgermeiſters angeſammelt.„Was wollen Sie e das Oberhaupt der Stadt verwundert.—„Wir umpf aan um mehr zu eſſen zu bekommen!“ erſcholl dab der aus dem Haufen.—„Das iſt eine geſcheite Idee“, rgermeiſter zurück,„ich komme gleich auch hin⸗ mache mit.“ s oe Geſpräch.„Haben Sie die neueſte Rede Lloyd geleſen? Ich finde er, hat ſich ſchon um einen Keſſer.“—„Wieſo?“—„Früher war ſeine Tan⸗ erlogen, diesmal war ſie verlegen!“ arcks Anſchuld. Die Hauptſtadt des nordameri⸗ Staates Norddakota hat jetzt mit dem Namen 1 halten en. ihr ihne Gründer, deutſche Anſiedler, beige⸗ due für * n n 9200 ei Pro nu n. unter 50. on Noka * N e geſtellt, 2 7 * folg. am 0 U ß die uin 2 minis be iſter Abörd feligi und muß. zants 10 beben wurde Au 8 dem von 18 Einbruch in ein Zigarrengeſchäft, wo für 2000 wren und Zigaretten geſtohlen wurden und in enladen ausgeführt worden. Im letzten Fall Diebe Gold⸗ und Schmuckſachen im Wert von deite 10 9 ei ſich Muller zur Beſcha ſchaffung der Waren ervor. ihm über 380 000 Mk. Vorſchuß, erhielt aber T.“ die Waren nicht, da Müller behauptete. „der Kaufmann Stein in Budapeſt, habe ihn elaſſen; das Geld herauszuzahlen weigerte er ſich, zu einem verbotenen Geſchäft und zu wucheriſcher verwendet werden ſollte. Müller wurde gerhaftet. eitskleidung. In England ſollen, wie die„Times“ n den Monaten Juni, Juli und Auguſt 1 Million Ein⸗ 85 für Frauen zum Preis von 600 bis 800 Mk. an⸗ zz werden. Kleider, die nach Maß gearbeitet ſind, dürfen üöher als 1000 Mk. kommen. imp de Carpiagne. Ueber dieſes traurige franzöſiſche g nlager bei Marſeille berichtet der ausgetauſchte ngene Sanikäts⸗ Unteroffizier K.: Trotzdem das Lager vor abeſer ſtrotzte gab es einerlei Desinfektion, auch keine zum Waſchen und Waſſer überhaupt nur äußerſt gab in dieſem Lager keinen Tiſch, keinen Stuhl, 2 überhaupt keine Sitzgelegenheit. Kein Gef m⸗ fl 5 len Zigarren, Zigaretten und Schokolade. Häufig Eſſen war 1 Rationen erfahren, ſo wird man zu dem Schluß kommen, amentlich den Franzoſen gegenüber Vergeltungsmaß⸗ Nur auf dieſe Weiſe läßt ſich das Los unſerer un⸗ n Feldgrauen mildern, die in Ausübung ihrer für das Vaterland in Gefangenſchaft geraten. en kann? Es bleibt unverſtändlich, aber es gibt viel kriegsbegeiſterten amerikaniſchen Patrioten An den Gouverneur des Staates wurde die Forderung eines Namenswechſels Haupfſtadt zu unterſtützen. Er hat das jedoch ab⸗ 1 20 der Begründung, daß„Bismarck aus dem po⸗ ind mit 8 Deulſchlands ſeit einiger Zeit ausgeschieden gegenwärtigen Streit nichts zu tun habe.“ beſuchte einſt in einem Kloſter die Meſſe. In⸗ ſchauderhaften Spiels des Organiſten erlitt er deranalen. Bei dem darauffolgenden Mahle r Prior ſtolz lächelnd:„Nun, mein lieber Herr un zu meinem neuen Organiſten?“—„Er 5 1 den 3 1 5 5„Was 8 Sie „ n, er ſpielt nach dem bibliſchen Grundſatze: ke Hand nicht wiſſen, was die rechte butl“ 1 Baden. kun het nd 24. Mai. Das bad. Unterrichts⸗ t nach Benehmen mit den oberen Kirchen⸗ en beſtimmt, daß eine Beſchränkung der Zahl der darf, wisſtunden in der Volksſchule nur dann erfolgen dundem enn die Geſamtzahl der wöchentlichen Unterrichts er das im Volksſchulgeſetz beſtimmte Mindeſt⸗ ochenſtunden in den drei erſten Schuljahren vom vierten Schuljahr an) herabgeſetzt werden 5 Karlsruhe, 24. Mai. Von der Beſatzung S. Wolff“, das unter Führung des Kapitänleut⸗ o grace während ſeiner 13monatigen Kreuzer⸗ d Heuße Erfolge erzielte und mit Beute reichbeladen eimat zurückkehten konnte, trafen geſrern auf der Großherzogin Luiſe 10 Mann, die aus von men, in Karlsruhe ein. Die tapferen Badener der Großherzogin Luiſe im Schloß empfangen. inn Sberbürgermeiſter hat die Seehelden im Namen Uwohnerſchaft herzlich willkommen geheißen. annheim, 24. Mai. Die Verbrecher fangen Aöbeus Fliegeralarm Kapital zu ſchlagen. Neben in ein Herrenkleidergeſchäft, wobei Anzüge Mk. weggeſchleppt wurden, iſt ein k. erbeutet. unheim, 24. Mai. Auf dem letzten Ferkel k. Nach das Paar kaum 4wöchige Milchſchweine i wucdbein 24. Mai. In zwei hieſigen Be. 1 en in letzter Zeit mehrere Treibriem 000 Mark geſtohren im 5 77 Feinde das Eiſ. Kreuz 2. Klaſſe. auf bis jetzt noch unaufgeklärte Weiſe Feuer aus, dem die Scheune des O. Reuther und verſchiedenes Mobiliar des S. Treiber zum Opfer fiel. Gegen 3 Uhr konnte das Feuer durch die hieſige freiwillige Feuerwehr gelöſcht werden. Derichtigung. In dem in der Donnerſtag⸗Nummer erſchienenen Nachruf der„Liedertafel Seckenheim iſt uns ein Druckfehler vorgekommen; Es ſoll anſtatt Humor und Sorgen, Rummer und Sorgen heißen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zuamermann, Seckenheim Denkt an die Ludendorff- Spende! [Sammelſtellen: Sämtliche Poſtanſtalten, Sparkaſſen, die durch Aushang bezeichneten BVanken und ſonſtigen Annahmestellen, ſowie 5 die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung. Dolleadienst-Oruünung in der opangel. Kirche: Sonntag, 26. Mai. 1918. 1 Trinitatis ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Holleadlonfl- Orunung in der Aalbol. Kirche Dreifaltigkeitsſonntag, den 26. Mai 1918. 7/8 Uhr Frühmeſſe. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt. 1 Uhr Chriſtenlehre— Herz Mariä Bruderſchatsan⸗ dacht. 3 Uhr, Verſammlung der Jungfrauenkongregation. 8 Uhr Maiandacht mit Predigt und Segen. e Seo % Sie be Fnhaße ih e eee b enl eg Fe de grge 6 5 Sau as Verlag tu enge Tenge Hoen i Hau Ens DJ J · man tadan Denrennams. — 55. .** g 20 Louis Landauer, lennbeim Qi. Nx. 1. Telefon 1838. Breitestr. U Erosses Lager in Rleiderstoffe, Seidenstoffe 1 Konfektion zu angemessenen Preisen. 7.—. D 1 e n Bezirkssparkasse Ladenburg Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 B mündelsicher. Tägliche Verzinsung sämt- 40 licher Einlagen zu 0 Qiro- und Ueberweisungsverkehr: Zahlungen nach allen Plätzen Deutschlands er- folgen porto und spesenfrei. Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. Samstag nachmittags geschlossen. Annahmestelle in Seckenheim hel KARL ARNOLD, Agent. von 3 bis 6 Uhr im Kaiſerhof ſtattfindenden eingeladen. Eintritt. Der Saal wird um ½3 Uhr geöffnet. Katholiſcher Jünglings⸗Verein ̃ Seckenheim. Die Schulkinder ſind zu der morgen Nachmittag 2 Theater ⸗Hauptprobe 2 Zur Deckung der Auslagen bezahlen ſie 20 Pfg. Präſes Serg. Joh. Müller erhielt aus Tapferkeit vor dem Braudausbruch. Heute Nacht gegen 1 Uhr brach hier liegt den Hauseigentümern oder deren Stellver⸗ — Danksagung. 5 Für die Beweise herzlicher Teilnahme an dem Verluste unsrer lieben Mutter und Großmutter Frau Barbara Erny geb. Arnold sowie für die vielen Kranz und Blumenspen- den sagen wir herzl Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte u. der Krankenschwester für ihre liebevolle Pflege u. allen denen die der Verstorbene die letzte Ehre erwiesen haben. Seckenheim, den 25. Mai 1918. Die tieftrauernden Hinterbliebenen Familie Georg Sponagel. Bekanntmachung. Am 28. de. Mts. findet eine Wohnungs⸗ zählung ſtatt. Für die Wohnungszählung werden Haus⸗ liſten verwendet. Für jedes Hausgrundſtück mit mindeſtens einer Wohnung iſt eine Hausliſte aufzuſtellen, in die alle Wohnungen, die be⸗ wohnten, die anderweit benutzten und die leer⸗ ſtehenden, einzeln einzutragen ſind. Die Pflicht der Ausfüllung der Hausliſte tretern ob. Die Haushaltungsvorſtände oder ihre Stellvertreter ſind verpflichtet, dem Haus⸗ eigentümer alle zur Ausfüllung der Hausliſten erforderlichen Angaben zu machen. Karl Bihler. 6 J%%%%˙é 8 9 8 Welche Angaben zu machen ſind, ergibt ſich aus der Hausliſte ſelbſt und der ihr aufgedruckten Anleitung. Bei den Hauseigentümern zugeſtellt werden⸗ den Hausliſten ſind am 28. ds. Mts. auszufüllen und werden am 29. ds. Mts. wieder abgeholt. Seckenheim, den 27. März 1918. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Selianntmachung. Der Ortskirchenſteuervoranſchlag für 1918/19 Uegt zur Einſicht der Beteiligten von heute ab, 14 Tage im Amtszimmer des evang. Pfarramts auf. Einwendungen gegen denſelben ſind ſchriftlich oder mündlich bei Unter⸗ zeichnetem einzubringen, jedoch nur bis zu dem für die Beſchlußfaßung der Kirchengemeinde beſtimmten Tage. Seckenheim, den 14. Mai 1918. 1 Evangel. Kirchengemeinderat: Eier-Ausgabe. f 9 Montag, den 27. ds. Ints. 1 Nachmittags von 3 bis 6 Ahr f f erhalten Eier in der Frledrichschule Saal 3* Alle Aubober dor nalen Lobenamieiſ s Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug 1 ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der 1 Haushaltung 1 Ei in folgender Verteilung: 1 Nr. bis 1000 von 3 bis 4 Uhr „ r! eee 5 Der Preis beträgt pro Stück 26 Pfg. Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. i Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 31 des Lebensmittel⸗ ausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug er⸗ halten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und 4 Waſcheck. 1 Seckenheim, den 25. Mai 1918. b 5 Lebensmittelamt. 0 Sammel⸗Anzeiger 1 uur für Aaliglirder der gan. Ein- u. Perkanſsgeupſſenſcaſt. Rumäniſch. Saatmeis— Saaterbſen— Saatboh⸗ nen— u. Wicken— Möhrenſamen— alle Sorten Klee⸗ ſamen— Hühnerfutter— Getreideabfälle— Fiſchmehl Kraftfutter für Pferde— Schilfrohrhexel— Wagenfett iſt friſch eingetroffen u. kann im Lager abgeholt werden. Mitglieder welche Kohlraben abzugeben haben, wollen ſich beim Lagerhalter melden. 153 3 Der Vorſtand. 1 r— VVVVVVVVCFCCC lanunnamlmnuaanngdaumpnlnudanndnünadsgamtagugugltaannaagdd ande Kragen 5 Manschetten Evang. Kolleltur Mannheim. in allen Façonen, gar. diach I u. 2 Loch, farbig und weiss. Garnituren Manschettenknöpfe„ ebenem farbig, sehr schöne Dessins eee b. Cravatten 8 Hosenträger abzugeben gegen Belohnung grosse Auswahl in Negattes 9 1 A in der Geſchäftsſt. des Bl. f 2 f 8 mit Gummi Diplomates-Selbstbinder 8 Jiaung. kinderl. Beamten⸗ Einsatzhemden U'jacken u. U'hosen Ehepaar ſucht prima Macco m. Brust— rein Macco N f 3 Almmerwobnung rdsse Auswabl in Socken Herren- 1. Khaben-Mätzen. MIESER- ALL! 1 ö 0 „Das Heugras“ von etwa markungen Rohrhof, Edingen, Schwetzingen und Rheinau wird montag, d. 3. Juni vorm. ½ 0 Uhr im Ochsen zu Brühl losweiſe öffentlich verſteigert. mit Gartenantei a ö per 1. Juli dis zu 42 mk. an Feanuncnan ir 833 uerloren . abzugeben i. d. Geſch. d Bl. ö Ansichtskarten in grosser Auswahl f sind zu haben bei Georg Zimmermann. Hildastraße 68 „6WSSFFFFFF J e [Bekarmtmachung. Diejenigen Haushaltungen, die ihren Kunſt⸗ honig nicht erhalten haben, können denſelben am Montag, den 27. ds. Mts. bei der Hand⸗ lung Gropp abholen. 1 Seckenheim, 24. Mai 1918. i Lebensmittelamt. Bekanntmachung. Abladen von Schutt. Trotz der Wiederholten Verbote wird von der Ein⸗ wohnerſchaft allerorts beliebig und insbeſondere am Neckar⸗ vorland fortgeſetzt noch Schutt abgeladen. Da durch deſſen Dr ee vorgeſchriebene Wiederentfernung große Koſten erwachſen, hat ſich der Gemeinderat genötigt geſehen, allen denjenigen, die unerlaubte Schuttabladungen uns zur Anzeige bringen in jedem nachweisbaren Einzelfalle f eine Belohnung von 10 Mark zu zahlen. Wir bringen deshalb hierdurch nochmals zur allge⸗ meinen Kenntnis, daß es lediglich erlaubt iſt am ſogenannten Fröſchloch Schutt abzuladen und bitten unſere verehrliche Eienwohner⸗ ſchaft ſolch rückſichtsloſe Zuwiderhandlungen doch im All⸗ gemeinintereſſe uns ſofort zur ſtrengen Beſtrafung anzu⸗ zeigen. Die obige Belohnung kommt ſofort zur Anweiſung. Seckenheim, den 24. Mai 1918. gürgermeiſteramt: Volz. 8 — Katholiſcher . Jünglings⸗Verein 5 4 Seckenheim. 1. Sonntag Morgen in der Frühmeſſe iſt Generalkommunion des Verein; mit Fahne und Abzeichen, Platz bei der Fahne! Beichtgelegenheit abends benützen. 2. Am Nachmittag üben die Redner um 4 Uhr im Ralserhelsaal. 3. Jeden freien Sonntag iſt für die Fußballſpieler Training, ohne daß dies beſonders angezeigt wird. 38 ha Kollekturwieſen in den Ge ⸗ . Neue Nurse Für Söhne u. Töehter die sich dem kaufm. Beruf widmen od. sich für ein Büro ausbilden wollen; beginnen am G. Mai. Prospekt und Auskunft durch Dr. Phil. Rudke, staatlich geprüft für das Lehramt in den Handels wissenschaften. ande- LOHTünRIalk, fferaur“ fel 5070 Mannheim E 4. 2 Diplome der Universität und Handelshochschule Leipzig. . 7 d g* N ä 1 K Wöprapusche Aumann jeder Art, unter billigster Berechnung. 0 in bester Ausführung. g Dr. Postkarten: 12 Stück Ik. 3.30 0 de 8 77 77 2.5 perl Bilder: Cabinet und Visit-Format 10 . 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Blachi, Ilannheim 40 8 Telefon 989 Peflwarenfabrim Telefon 2? eee An 6 8 Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 10. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ich war aufgeſprungen und ſtellte mich neben ſie hin. „So, das hätte mir gefehlt, daß du mir auch noch im Wege herumſtündeſt!“ entgegnete ſie trocken und ſah ſeitwärts auf mich nieder. 8 Dann nahm ſie ohne weiteres die Lampe vom Tiſch — und aus und vorbei war es mit meiner heroiſchen An⸗ wandlung; den hätte ich ſehen wollen, der auf Ilſes ſetztes Wort noch etwas zu erwidern verſucht hätte. Ich rief Heinz, der eben das Haustor ſchloß, gute acht zu und folgte ihr pflichtſchuldigſt nach der Eckſtube, welcher wir beide ſchliefen. Es war dumpf und heiß in der Stube. „Hier, du Leichtſinn, ſind deine neuen Schuhe!“ agte ſie, und zeigte unter den Stuhl, der neben meinem Bett ſtand.„Wäre Heinz nicht geweſen, ſtünden ſie noch 1 und das Gewitter wüſche ſie heute nacht in den 7 1 1250 Ich fühlte, wie meine Wangen heiß wurden beim Anblick der zwei nägelbeſchlagenen Unglückskameraden. Zudem fiel das Lampenlicht grell auf den alten Kupfer⸗ ich, der an der Wand hing und Karl den Großen dar⸗ tellte. Das Bild heftete ſeine großen Augen unver⸗ wandt auf mich— ich wandte ihm den Rücken und ſtieß die Schuhe unvermerkt mit dem Fuß tief unter den Stuhl; ich mochte ſie nicht mehr ſehen, ich wollte nie mehr an die Fremden erinnert ſein, mit deren Erſcheinen peinvolle Empfindungen in mein einſames, harmloſes Leben her⸗ ꝛingebrochen waren. Ilſe verließ das Zimmer nicht eher, als bis ſie mich im Bett wußte. Allein mit klopfendem Herzen voll chlimmer Ahnungen ſchläft auch die Jugend nicht ein. Ich ſchlüpfte wieder in meine Kleider, hob den Laden aus dem Fenſter. das in den Baumbof ſah. und ſetzte mich dicht neben dasſelbe auf das Fußende meines Bettes. Das Dunkel im Zimmer lichtete ſich etwas und ich wurde ruhiger. f Geräuſchlos klinkte ich das Fenſter auf. Ein nie⸗ driger Ebereſchenbaum draußen an der Wand ſchob ſeine Zweige über die Scheiben. Hier ſaß ich geborgen und konnte doch in die dämmernde Welt hineinſehen. Im Hauſe war es ſtill geworden und Ilſe konnte nun jeden Augenblick mit dem Licht in die Schlafſtube treten. — Hei, wie mich der Gedanke auf die Füße brachte! Ich wäre ſicher binnen zwei Sekunden in dem Federbett ver⸗ ſunken geweſen, hätte nicht plötzlich das Zuwerfen einer Tür alle Balken des Dierkhofes erzittern gemacht. Ich war eben im Begriff, das Fenſter zu ſchließen, da kam es lautatmend um die Ecke, dicht am Fenſter hin, ſo daß der gewaltige Kopf meiner Großmutter in er⸗ ſchreckender Nähe an mir vorüberfuhr. „Es brennt, da— da!“ ſtöhnte ſie im Vorüberlau⸗ fen und hielt beide Hände auf die Stirn gepreßt. Ich wagte nicht, mich hinauszubiegen und ihr nach⸗ zuſehen, hörte aber, wie ſie gleich darauf ſtehen blieb, und ihre weitausgeſtreckten Arme kamen in das Bereich meiner Blicke. 5 i „Denn das Feuer iſt angegangen durch meinen Zorn,“ ſprach ſie mit erhobener Stimme und ſchritt langſam unter den Eichen hin. Sie ſtand mir nicht allzu fern, es war hell genug, daß ich ſie deutlich ſehen konnte. Was ſie hinausſprach in die lautlos ſchweigende Heide, verſtand ich nicht, bis plötzlich das Gemurmel in einem halberſtickten Schrei abriß; meine Großmutter fuhr herum und begann im Geſchwindſchritt im Hofe umherzu⸗ rennen. Ich meinte, ſie wolle auf den Brunnen zu⸗ ſtürmen— da lief ſie blindlings gegen eine der Eichen, taumelte zurück, nahm nochmals einen Anlauf und brach zuſammen, plötzlich, gewaltſam, wie niedergeriſſen durch unſichtbare Hände. a „Ilſe, Ilſe!“ ſchrie ich auf. Aber da ſtand ſie ſclon und verſuchte unter Heinzens Beiſtand die Ge⸗ ſtürzte aufzurichten. Die Beiden hatten jedenfalls von der Baumhoftür aus meine Großmutter bewacht und obachtet. Ich ſprang zum Fenſter hinaus. 3 „Sie it tot!“ flüsterte Heinz, als ich zu ihnen kral und ließ den gewaltigen Körper zurückſinken. „Sei still!“ gebot Ilſe.„Auf, vorwärts!“ um ſie faßte meine Großmutter unter den Armen und nahm ſie mit übermenſchlicher Kraft vom Boden auf, während Heinz die Füße hob. Nie werde ich den Anblick vergeſſen, als ſie ken chend über den Fleet ſchritten, und die grauen Hao. ſträhne der Lebloſen über die Steinfließen hinſchleiften, auf denen vor kaum einer Stunde noch die eldſtück umhergeflogen waren. Ich lief voraus und öffnete die Tür. Ich 12255 dieſen Raum nie betreten dürfen, ſelbſt als kleines Ki. nicht. Bei aller Gemütserſchütterung war mir doch 5 dieſem Augenblick zu Mute, als ſähe ich mit zurün 8 ſchreckenden Augen in eine neue Welt, aber in ein; 1, unſäglich düſtere. 5 2 Meine Großmutter wurde auf ein Bett gelegt. Hein hatte ſich geirrt, meine Großmutter war nicht tot. chweg atmend lag ſie da; ſie rührte kein Glied, aber Ilſe in ſo weichflehenden Tönen, wie ich ſie nie von gehört, ihren Namen nannte, da öffnete ſie für eg Moment die Lider und ſah ſie verſtändnisvoll an. II a ſchob ihr Kiſſen unter den Rücken und gab ihr ein ſizende Stellung im Bett; das tat ihr ſichtlich gu das unheimliche Geräuſch, das ihre Atemzüge begleitete, minderte ſich.. Während dem hatte Heinz bereits den Dierkhof act i laſſen, um einen Arzt zu holen. Er mußte in das näch 3 Dorf laufen, und von da nach dem eine Stunde W 68 1 5 n entfernten größeren Ort einen Wagen ſchicken, der den Doktor nach dem Dierkhof brachte; ſo 2 85 drei bis 0 vier Stunden vergehen, ehe ärztlicher Beiſtand kam. 45 (Fortſetzung folat.) i 55