focal, 27. Pia 1018. Erſchein täglich, mit Ausnahme der Sonn und Feiertage, Der Abonnementspreis detcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mek. 2.25 —P ͤ — 2* 19 Reichstagspräſtdent Or. Kämpf. Dr. Verlin. 25. Mai. Der Präſident des Reichstags 5 ämpf iſt heute nachmittag 5 Uhr geſtorben. „ cdee: Fräſident Dr. Kämpf zeigte ſeit dem vor derlich Jahre erfolgten Tode ſeiner Gattin Spuren kör⸗ ſtei icher Ermattung, die in den letzten Monaten ſich ſo Reich ten, daß er an der gegenwärtigen Tagung des 7 des getags nicht mehr teilnehmen konnte. Bei dem Alter 1 kef Präſidenten, der bis dahin außerordentlicher Rüſtig⸗ mehr erfreut hatte, war an eine völlige Geneſung kaum 5 zu denken.— Johannes Kämpf wurde am 18. Fe⸗ Rupp 1842 als Sohn eines Gymnaſialprofeſſors in Neu⸗ 9 pin(Brandenburg) geboren. Er widmete ſich dem Zweſmannsberuf und wurde bereits 1871 Direktor den kan ganſtalt der Darmſtädter Bank in Berlin. Später man die Würde des Vorſitzenden der Aelteſten der Kauf zu haft von Berlin und des Deutſchen Handelstag „ Felkreis als Kandidat der Freiſinnigen Partei in der .. able gewählt, dem er ſeither angehörte. Durch di mit 110 von 1912 war die ſozialdemokratiſche Fraktion gewo 95 Abgeordneten die ſtärkſte Fraktion des Reichstag N Besetzt en, die nach ſeitherigem Brauch ihr zukommende 1 an 1 der Stelle des erſten Präſidenten ſcheiterte aber V pfli, thun eigerung, die mit dem Amt verbundenen Ver berſtänd gen dem Hofe gegenüber zu übernehmen. Si 8 auf gdigte ſich mit der Fortſchrittlichen Volkspartei, wor erſten anpf am 14. Februar mit 193 Stimmen zun der 3 Präſidenten gewählt wurde, obwohl deſſen Fraktion N Jufofcel nach im Reichstag erſt an fünfter Stelle ſtand 1 trum gedeſſen lehnten die Konſervativen und das Zen 2 teilian dem die erſte Stelle zugekommen wäre, die Be⸗ wurde d. an der Bildung des Präſidiums ab und e— .(Fort Dr. Paaſche(Natl.) zum erſten, der Abg. Dove fan wählt heit. Volksp.) zum zweiten Vizepräſidenten ge Need Kaiſer lehnte den Empfang des unvollſtän⸗ legte Kaeichstagspräfidiums ab. Am 12. Oktober 191; erklärt ümpf, da ſeine Wahl vom Reichstag für ungültit dembe war, ſein Amt nieder, er wurde aber am 5. No⸗ folgte nochmals gewählt und am 27. November. er 954 ſeine Wiederwahl zum Präſidenten mit 190 vor Käm gültig abgegebenen Stimmen(bei 397 Mandaten) recht fe Amtsführung wird von allen Parteien als ge es dend ſachlich anerkannt. An äußeren Ehrungen ha tätigen auf den verſchiedenſten Gebiete ſo erfolgreich ernaun Manne nicht gefehlt. Die Berliner Univerſitä ihm ute ihn zum Ehrendoktor und der Kaiſer verliel Geheim 28. Januar 1916 den Titel eines Wirklichen . a8 8 mit dem Prädikat Exzellenz. Kämpf hinter ſolge ine unverheiratete Tochter.— Ueber ſeine Nach J Ie(leich— noch keine beſtimmten Angaben bekannt, wenn. ie Mehrheitsparteien angeſichts der Sachlage ſid rd ar, Frage bereits befaßt haben dürften. Vielfach Reihen genommen, daß der erſte Präſident wieder der — Vi der Zentrumsfraktion entnommen werden ſolle 5 izepräſident Dr. Paaſche weilt zurzeit in Sofia Di ö 5 5 te Große Schlacht in Frankreich 3 ben 5 Schluß) —— em Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben 8 I. 5 ö . die Die Kampftage vom 25. bis zum 26. März reifter 5 engliſche ruchsſchlacht zur höchſten Wirkung aus. Die 7 enden Führung zog ihre ſüdlich der Somme wei⸗ zwiſch Kräfte allmählich nach Norden ab und baut auf 8539 carpe und der Ancre den Widerſtand in Efie franzöſiſche 3. Armee, die ihr Haußtquartien . 1 8 mont aufſchlug, deckte ingrimmig den Rückzug 5 N orf ündeten Truppen. So entſtand, während unſen englif igel weiterhin in ſchwere Kämpfe mit der zäher und Den Infanterie verwickelt wurde, zwiſchen Somm n N — S= S.. — c E 5 die mie eine glänzende Verfolgungsſchlacht, Höhen der Eroberung von Montdidier 18 27. ihrer b. Na erreichte. Unaufhaltſam drangen die Armeen 1 n und v. d. Marwitz in ſüdlicher Richtung N wie Franzoſen, die gezwungen waren, ihre Diviſio⸗ vor die ſie eben anlangten, paketweiſe einzuſetzen und e weichenden Engländer zu werfen, wurden ir 1 n Rückwärtsbewegung mit hineingeriſſen. Dil manche Di ugriffswucht unſerer Truppen, unter dener für, da iviſion vom erſten Tage marſchierte, ſorgte da⸗ Gegner g, imer irgendwo ein bedrohteſter Punkt der ſeiner 3 er Sammlung und am geordneten Einſat K Eräfte hinderte. 1 ſtügels möglicht wurden die glänzenden Erfolge des Süd⸗ im Nordeurch die Angriffe, welche die Armee v. Belo n 5 führte. 85 gegen das Maſſiv der engliſchen Verteidigung deines 8 er Nordflügel verſah gleichſam den Dienſ 9 1 35 indem er das Gros der feindlichen Reſer⸗ uso der, ſüdlichen Front abdrückte und gegen ſich amenpreßte. Auch die nördlichen Korps der den ede v Marwitz, die am 25. und 26. gegen die er Nein ordrangen, erfüllten den gleichen Zweck. Denn f der an der Somme, wo unſere Bataillone an FSS Im Jahre 1903 wurde Kämpf im erſten Berliner 18. Jahrgang der Brgermeister mier Seen eim, Nuesheim, Neckarhansen und Edlngen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Inſertionspreis: Die einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 fg. die Zeile. Bei öfterer Aug hme Wabatt.* Fernſprechanſchiuß Nr. 18. D den Ferſen ſeiner weichenden Nachhuten über gefegz! waren, gelernt hatte, daß er die Verteidigung des Fluſ⸗ ſes auf das öſtliche Ufer vorſtrecken mußte, um Zeit für den Aufbau der Abwehr am weſtlichen Ufer zu gewinnen, leiſtete diesmal vor der Ancre den zäheſten Widerſtand. Ohne Rückſicht auf ungeheure Verluſte führte er aus der Stadt Albert heraus Gegenangriff auf Gegenangriff, trotzdem gewannen unſere Truppen langſam Boden. Dem Korps Grünert gelang es noch am 25., den Bloch des ſtärkſten Widerſtandes nördlich umgehend, den Fluß bei Miraumont zu überſchreiten. Das Korps v. Ka⸗ then eroberte am 26. Albert. Anſchließend drückte bis zum 27. die Armee v. Below ihre Linie um einige Meilen vnr. ö N So von Norden her entlaſtet, ſetzten die Armeen b. Hutier und v. d. Marwitz ſüdlich der Somme die Ver⸗ folgung fort, die bald wieder unter dem fortgeſetzten Anprall neuer franzöſiſcher Kräfte den Charakter einer ernſten, aber durchweg ſiegreichen Schlacht annahm. Am 25. traten die inneren Flügel der Armeen aus der wohl⸗ beſtellten und blühenden Ebene in das wüſte, von un⸗ zähligen Gräben und Verhauen durchzogene Gelände der alten Sommeſchlacht über. Da ſich die Hauptmarſchrich⸗ tung immer mehr nach Südweſten kehrte, um dem wach ſenden Widerſtande der aus derſelben Richtung einge ⸗ ſetzetn franzöſiſchen Diviſionen die Bruſt zu bieten, ge⸗ lang es mehrmals, den Gegner durch Vorgreifen der fe⸗ weils nördlichen Diviſion zum Weichen zu bringen. Das Korps v. Winkler nahm die Stadt Nesle, wo eben Franzoſen die engliſche Beſatzung abgelöſt hatten. Durch ſchwieriges Forſtgebiet erkämpfte ſich das Korps v. Conta den Austritt in das Hügelland nördlich der Stadt Noyon. Schon am 26. ließ das Korps v. Hofacker bei Feuilleres und Herbécvurt die Groß⸗ kampfwüſte hinter ſich. Die Städte Chaulnes und Roye wurden genommen. No yon fiel. Der ſüdlichſte 9 wurde auf den Höhen ſüdweſtlich der Stadt ver⸗ ankert. g a Am 27. März ſpornten ſich die immer noch in ge⸗ miſchten Verbänden fechtenden Verbündeten zu heftigſtem Widerſtande an. Trotzdem trieben die Korps v. Wink⸗ ler und v. Oettinger einen tiefen Keil ſüdlich des Apvrebaches vor. Teile der kühnen badiſchen Di⸗ viſion ſchlugen ſich bei Erches und Saulchoy abgeſchnitten im Rücken des Feindes. Ueberall brach die ſchier unerſchöpfliche Kraft unſerer lang aushaltenden Truppen die Wucht plötzlicher Gegenſtöße. Die vom erſten Tage ab als treueſte Helfer der Infanterie vielgerühmten Begleitbatterien fuhren in die Schützenlinien auf und kämpften mit direktem Schuß die feindlichen Maſchinen⸗ gewehre nieder. 50 Montdi dier wurde am Abend eroberk. VII 5 Mit dem Fall dieſer Stadt hatte die Durchbruchs⸗ ſchlacht den Höhepunkt unſerer Auswirkung erreicht. Mont⸗ didier war und blieb gleichſam der Nabel des Ein⸗ bruchs. Angriffe am 30. und 31. ſtreckten die zurück⸗ hängenden inneren Flügel in gleicher Höhe. Die Ein⸗ nahme von Moreuil brachte Amiens unter die Reich⸗ weite unſerer Langgeſchütze. 85 Der Erfolg des erſten Teils der„Großen Schlacht in Frankreich“ hat alle Erwartungen übertroffen und gibt dem Namen innere Berechtigung. Wir machten 90 000 Gefangene, erbeuteten 1200 Geſchütze, Tauſende von Minenwerfern und Maſchinengewehren, unzählbare Munition, unermeßliches Gerät, unſchätzbare Mengen ein⸗ gebauten Materials. Die blutige Einbuße des Feindes war erheblich. i Der eroberte Raum, in dem einer kleinen Inſel gleich das Großkampfgelände der alten Sommeſchlacht liegt, zeigt die abſolute Größe des deutſchen Sieges. Lloyd George redet wieder. London, 25. Mai.(Reuter.) Lloyd George empfing in Edinburgh das Ehrenbürgerrecht. Bei dieſer Gelegen⸗ heit hielt er eine Rede, in der er u. a. ausführte: Trotz aller ſeiner Bemühungen gewährt Amerika augen⸗ blicklich nur ein Fünftel der Unterſtützung, die der Feind infolge des Zuſammenbruches Rußlands an Streitkräf⸗ ten hinzugewonnen hat. Der Tauchbootkrieg hat zuerſt Erfolg gehabt. Wenn er geglückt wäre, würde England abgeſchnitten worden ſein. Demgegenüber mußte zunächſt der Bau der Handelsflotte neugeordnet werden, dann d war die Einſchränkung des engliſchen Eigenbedarfs, die Verminderung von Englands Einfuhr um Millionen Ton⸗ nen, ſowie die Vermehrung der heimiſchen Erz⸗, Holz⸗ und Lebensmittelerzeugung ein notwendiges Erfordernis. Seit 1916 wurde der beſtellte Boden um 4 Millionen Acres vermehrt. Die Schiffsbauproduktion wurde 1916 verdoppelt. Die Regierung hofft, ſie in dieſem Jahre zu verdreifachen, wenn nicht zu vervierfachen. Die eng⸗ liſchen Seeleute ließen nicht nach, bis ſie ſchließlich der Tauchbootpeſt Herr wurden. Sie haben die Neſter der Tauchboote angegriffen und den Zugang von zweien von ihnen, Oſtende und Zeebrügge verſchloſſen.(Beifall.) Seit dem Beginn des Jahres ſei der Admiralſtab überzeugt, daß die Flotten der Verbündeten mehr feindliche Tauch⸗ boßte verſenkten, als der Feind bauen könne, und daf die Verbündeten zuſammen Handelsſchiffe im ganzer ſchneller bauen, als die Deutſchen ſie verſenken können Die Deutſchen haben ſelbſt anerkannt, daß ſie mit dem Tauchboot nichts erreichen(J), und das iſt die Urſache der gegenwärtigen Offenſive im Weſten. Wir ſteher unmittelbar vor einem großen Angriff, aber ich kann Ihnen mitteilen, daß die beſten Kenner der Lagt das größte Vertrauen zu dem Ausgang haben. Ick freue mich bei dem Gedanken, daß wir an der Spitze der Freiheitsarmee einen Mann von Fochs überlegenem Genie haben. Für die Deutſchen und für uns gibt es in den nächſten Wochen ein Wettrennenzwiſchen Hin denburg und Wilſon. Hätte ich geglaubt, daß mit ſicheren und ehrenhaften Mitteln dieſer Krieg von Anfang im hätte vermieden oder früher beendet werden können, ſo würden mich jetzt Sorge und Schuldgefühl niederdrücken Wir haben es mit dem unbarmherzigen preußiſchen Deſpo⸗ tismus zu tun, der auf Raub und Plünderung ausgeht. Sie werden den Krieg nicht beendigen, bis ſie ihren Korb ſo voll haben, wie ſie ihn tragen können. Es beſteht kein Zweifel, daß ſich einige Iren mit der deutſchen Militärbehörde verſchworen haben Man traf Vorbereitungen zu einer großen Erhebung Irlands, und die Verſchwörer wollten den Augenblich benützen, der für die Verbündeten kritiſch zu ſein ſchien. Hätte die Regierung nicht gehandelt ſo hätte ſie verdient, in Anklagezuſtand verſetzt zu werden. Die Führer der Nationaliſten haben mit der Verſchwörung nichts zu tun Der Friedensextremiſt iſt kein wahrer Friedensfreund, ſondern ein Feind und ein Hindernis des Friedens, und er ermutigt den Gegner. Im vorigen Jahr gab es hier und in den Ländern der Verbündeten eine ſehr beträchtliche Zahl von Leuten, die zu dem Schluß ge⸗ kommen waren, daß es möglich ſei, einen ehrenvollen Frieden ohne Sieg zu erreichen. Ich glaube, daß heute wenige Leute ſo denken. Das Schickſal Rußlands hat alle vernünftigen Leute zur Einſicht gebracht. Die deut⸗ ſchen und öſterreichiſchen Staatsmännern waren mit ihren Friedensreden bloß Theaterfiguren, ſobald es den mili⸗ täriſchen Führern paßte, durften ſie ihren Friedensgas⸗ ballon loslaſſen, wenn es günſtigen Wind in der Rich tung nach den Verbündeten gab, um die Atmoſphäre 55 vergiften. Breſt⸗Litowsk enthüllte in vollſtändigſter Wei k, welche Funktionen die Militärkaſte den Staatsmännern der Mittelmächte zuwies.(Es erübrigt ſich, der giftigen Lügenrede etwas beizufügen.) e Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 25. Mai.(Amklich.) Weſtlecher Kriegsſchauplatz: Die Kampftätigkeit der Artillerien blieb tagsüber bei Sturm und Regen in mäßigen Grenzen. In Ver⸗ bindung mit nächtlichen Teilangriffen des Feindes nord⸗ weſtlich vom Kemmel, nördlich und weſtlich von Albert nahm ſie vorübergehend große Stärke an. Die feind⸗ lichen Angriffe brachen überall verlu ſtreich zu⸗ ſammen. Bei Hamel warfen wir den Feind im Gegenſtoß zurück; im übrigen wurden ſeine Sturmtrupps ſchon vor unſeren Linien zuſammengeſchoſſen. Die Beſatzung eines Beobachterflugzeugs, Leutnant Eiſenmenger und Vizefeldwebel Gund, haben am 23. Mai aus einer Kette von b engliſchen Kampfein⸗ ſitzern 4 Flugzeuge abgeſchoſſen.; Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. WTB. Großes Haußtquartier, 28. Mai. Amklich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Südlich vom Nieuwpoort⸗Kanal und beiderſeits von Dixmuiden nahmen wir bei kleineren Unternehmungen mehr als 70 Belgier gefangen. Das tagsüber mäßige Artilleriefeuer wurde am Abend an einzelnen Abſchnitten der Kampffronten lebhafter. Nach Einbruch der Dunkelheit trat im Kemmelgebiet, ſüdlich von der Somme, zwiſchen Moreuil und Montdidier, zeit⸗ weilig erhebliche Feuerſteigerung ein. Bei Bucquoy ſcheiterten mehrfach engliſche Vor⸗ ſtöße. Auch in den übrigen Abſchnitten dauerte rege Er⸗ kundungstätigkeit des Feindes an. Hierbei wurden weſt⸗ lich von Montdidier Amerikaner, im Ailettegrund Fran⸗ zoſen und auf dem Südufer der Aisne, nordöſtlich von La Neuville, Engländer gefangen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Die Erkundungsgefechte ſetzen ſich an der Weſtfront fort; ſie erfuhren ſogar eine nicht unweſentliche Ausdeh⸗ nung durch die Tätigkeit im Küſtengebiet, an der Aisne und im Ailettegrund, nördlich des bekannten Damenwegs. Daneben beſteht das ſcharfe Artillerieduell, beſonders am Kemmel und an der Avre fort. In dem Abſchnitt zwiſchen Arras und Albert, dem, worauf wir bereits hingewieſen haben, die feindliche Heeresleitung auffallende Beachtun ſchenkt, machten die Engländer mehrere Vorſtöße, 90a 7— gezeitigt.— Im Kaukaſusgebiet dringen die Türken nach gegen f 3 u nicht ferner Zeit zu erwarten ſein. Die Londoner„Times“ ſchreibt, der Verluſt des dTohlengebiets von Bethune bedeute für Frankreich die Einbuße von 5 Milliarden Volksvermögen und den Be⸗ von 4 Monaten. Die Franzoſen haben am 23. und 24. Mai zuſam⸗ men etwa 500 ſchwere Granaten in die Stadt Laon ge⸗ feuert. Die Zerſtörung ſchreitet raſch fort. . In Frankreich ſoll ein tſchechiſ ch⸗ſloveni⸗ ſches Heer, dem auch viele öſterreichiſche Italiener geſtrömt ſeien, aus Amerika gelandet ſein. Dieſes Heer, das angeblich auf 100 000 Mann gebracht werden ſoll, werde unter eigener Fähne kämpfen. 3 Der Krieg zur See. Berlin, 25. Mai. An der Weſtküſte Englands wur⸗ en 15 000 BRT. und im übrigen nördlichen Sperr⸗ gebiet 16000 BRT. verſenkt. Unker der Beute befanden 53— 5 tiefbeladene bewaffnete Dampfer von je 6000 London, 25. Mai.(Amtlich.) Der bewaffnete Hilfs⸗ kreuzer„Moldavia“(9500 Tonnen) wurde torpediert; 56 amerikaniſche Soldaten werden vermißt. Auf der Fahrt von Wales nach Irland iſt der Poſtdampfer„Junis⸗ carra“(1450 BRT.) von einem deutſchen Tauchboot torpediert worden. Der Dampfer ſank ſehr ſchnell. 37 Mann werden vermißt. Wien, 25. Mai. Auf eine Anfrage des Reichs⸗ raksabg. Denk betreffend die Vernichtung des öſter⸗ reichiſchen Kriegsſchiffs„Wien“ erklärte der Landesver⸗ idigungsminiſter, daß es feindlichen Motorbooten ge⸗ ngen ſei, ſich bis zu den mit Sperranlagen geſicherten Einfahrten des neuen Trieſter Handelshafens unbemerkt zu nähern. Die Organe, die an dem Verluſt der„Wien“ Schuld tragen, würden zur Verantwortung gezogen. 5 Stockholm, 24. Mai. Der Dampfer der Schwedi⸗ ſchen Oſtaſiatiſchen Kompagnie New Sweden 5319 Tonnen iſt auf der Reiſe von Neapel nach Nordamerika verſenkt orden. f Rotterdam, 25. Mai. Die engliſchen Häfen ſind eute nacht geſperrt worden.(Es wird alſo wieder etwas vorbereitet.) Neues vom Tage. Der Reichskanzler über den Luftkrieg. Berlin, 26. Mai. Auf die Anfrage des Abg. Kuckhoff betr. den Luftangriff auf Köln hat der Reichs⸗ anzler geantwortet, daß es keine ſicheren Mittel zur erhinderung von Luftangriffen gebe. In der fran⸗ Zzöſiſchen Kammer und im Pariſer Gemeinderat ſei nach Zeitungsmeldungen von einer Beſchränkung der Luft⸗ angriffe auf das militäriſche Operationsgebiet ge⸗ ſprochen worden, es liege aber kein Antrag vor. Sollte ein ſolcher geſtellt werden, ſo werden die militäriſchen Stellen ihn prüfen. 1 Ein preußiſcher Staatskommiſſar für Wohnungsweſen. 1 Berlin, 25. Mai. Der Kaiſer hat im Sinne eines einheitlichen Vorgehens gegen die Gefahr einer Wohnungsnot die unter verſchiedene preußiſche Mini⸗ ſterien verteilte Befugniſſe auf dem Gebiete des Woh nungsweſens dem Miniſterpräſidenten übertragen und ihm zu der Bearbeitung dieſer Angelegenheiten als ſtändigen Vertreter einen Staatskommiſſar für Woh⸗ nungsweſen beigegeben. Der Unterſtaatsſekretär im Mi⸗ niſterium für öffentliche Arbeiten, Wirkl. Geh. Rat Dr. Freiherr von Goels von der Brügghen iſt zum Staatskommiſſar ernannt worden. f Die Steuervorlagen. Berlin, 25. Mai. Der zuſtändige Reichstagsaus⸗ ſuß hat die Weinſtener in erſter Leſung angenommen edoch den Steuerſatz von 20 auf 10 Prozent des Wertes herabgeſetzt. Ferner wurden angenommen dit Bierſteuer, die Schaumweinſteuer, die Umwandlung des Branntweinhandelsmonopols in ein Reichsmonopol(mit 14 gegen 12 Stimmen), die Wechſelſtempelſteuer und die Erhöhung der Poſt⸗ und Telegraphengebühren. Der Steuerentwurf betr. die alkoholfreien Getränke iſt durch beraten. Dagegen wird die Umſatzſteuer noch einer län⸗ geren Beratung bedürfen. Das bayriſche Verfaſſungsjubiläum. i München, 26. Mai. Zum Gedächtnis der am 26. Mai 1818 von König Max Joſeph eingeführten Verfaſſung fand heute eine Feier ſtatt. Der Präſident der Kammer der Reichsräte Fürſt Fugger hielt an König Ludwig eine Anſprache, in der er betonte, wie ſehn ſich die in der erſten Thronrede ausgeſprochene Erwar⸗ tung, daß die Verfaſſung eine Stütze des Thrones und eine Wohltat für das Bayernvolk werden möge, ſich er⸗ füllt habe. Jener Tag ſei dem 18. Januar 1871 ver⸗ 3 9 2 1 3 3 3 8 5 i 8 VWR J ſ ſſVTTdddd/ ĩͤ d 8 8 . 77 ²˙ ü ²˙ JJ ⁵ AAA ⁵—2— gleichbär, wo die deutſchen Fürſten und Stämme, ge führt von dem Bayernkönig, den Reichsgedanken in ent⸗ ſchloſſene Tat wandelten. Die Stadt iſt feſtlich beflaggt. In allen Kirchen fanden feierliche Gottesdienſte ſtatt. Zum Feſtakt im Thronſaal mittags wurden die Gäſte aus den Kammern in Hofwagen abgeholt. Auf einem goldenen Poſtament im großen Thronſaal vor dem Throne lag das handſchriftliche Original der Verfaſſungsurkunde. Der König wurde mit Begeiſterung begrüßt. Unfall eines Bahnzugs. Karlsruhe, 25. Mai.(Amtlich.) Infolge eines in der vergangenen Nacht einem Güterzug zugeſtoßenen Unfalls ſind auf der Schwarzwaldbahn zwiſchen den Stationen Gutach und Hornberg beide Gleiſe auf zwei bis drei Tage geſperrt. Perſonenverletzungen ſind nicht vorgekommen. Der Perſonenverkehr wird baldmöglichſt durch Umſteigen wieder aufgenommen.(GKG.) 75 Erweiterung des Zweibunds. Berlin, 25. Mai. Der„Deutſchen Tagesztg.“ wird aus Wien gemeldet: Ueber die Reiſe des Kaiſers Kar! nach Konſtantinopel und Sofia verlautet, daß, wenn es ſich auch zunächſt nur um einen Antrittsbeſuch han⸗ delte, der Reiſe doch auch eine hohe politiſche Bedeu⸗ tung zukommt. Graf Burian hatte in Sofia lange Be⸗ ſprechungen mit dem bulgariſchen Miniſterpräſidenten Ra⸗ doslawow, in Konſtantinopel mit türkiſchen Staatsmän⸗ nern. Der deutſch⸗öſterreichiſch-ungariſche Waffenbund ſoll durch Bulgarien und die Türkei erweitert werden und auch das wirtſchaftspolitiſche Abkommen eine gewiſſe Aus- dehnung auf die beiden Länder erfahren. Burian wird in Berlin mit dem Reichskanzler und dem Staatsſekretär v. Kühlmann über ſeine Beſprechungen in Sofia und Konſtantinopel beraten. 5. Die Alpenländler bei Kaiſer Karl. Wien, 25. Mai. Kaiſer Karl empfing heute mehrere Abordnungen aus den Alpenländern, die ihre Klagen wegen der Störung des Friedens durch die Slovener vorbrachten. Der Kaiſer ſagte wohlwollendſte Erwägung der Wünſche zu. N. Die Verſorgung der Schweiz. Neuyork, 25. Mai.(Reuter.) Außer den beiden Dampfern, die bereits Getreide für die Schweiz beför⸗ dert haben, und drei anderen, die jetzt mit gleicher Ladung unter dem Schutze eines Geleitzuges unterwegs ſind, triff die amerikaniſche Regierung Maßnahmen, noch drei Schif⸗ fe mit Bedarfsartikeln nach der Schweiz zu ſenden. Erhöhung der Getreidepreiſe in Fraukreich. Bern, 25. Mai. Nach franzöſiſchen Blättern hal der Verpflegungsminiſter beſchloſſen, zur Ermutigung der Ackerbauern den Getreidepreis für die diesjährige Ernte zu erhöhen. 5* Wilſons Ermunterung an Frankreich. Rotterdam, 25. Mai. Wilſon hat durch ſeinen perſönlichen Freund. James Kerney, dem franzöſiſchen Volke folgende Botſchaft übermitteln laſſen: Das Voll der Vereinigten Staaten ſchätzt ſich glücklich, eine Waffen⸗ brüderſchaft mit dem franzöſiſchen Volke eingegangen zu ſein in einem Kriege, an dem jeder Menſch, der das Recht liebt, ſtolz ſein muß, teilnehmen zu können. Seit hundert Jahren hat ſich das amerikaniſche Volk eine Ge⸗ legenheit gewünſcht, wie ſie ihm heute geboten wird, dem franzöſiſchen Volk einen Beweis ſeiner, Dankbarkeit und ſeiner Freundſchaft geben zu können. Heute geſellt ſich dieſem Wunſch in ſſeiner Seele eine tiefe und innige Bewunderung für den Heldenmut, den das franzöſiſche Volk in einem entſetzlichen und entſcheidenden Kampf zwi⸗ ſchen Freiheit und brutaler Gewalt gezeigt hat. Die amerikaniſchen Herzen ſind bei den Armeen, die auf den blutigen Schlachtfeldern in Frankreich, kämpfen. Die Amerikaner ſind Eure Brüder in dieſer großen, heiligen und gemeinſamen Sache. 1 a Amerikaniſcher Militarismus. Waſhington, 25. Mai.(Reuter.) Die Senatskom⸗ miſſion für militäriſche Angelegenheiten befürwortete heute den Vorſchlag des Senator Reed, das Heer der Ver⸗ einigten Staaten um 3 Millionen Mann zu vermehren. Der Londoner„Daily Telegraph“ meldet, der ameri⸗ kaniſche Senator Maclean habe einen Vorſchlag einge⸗ bracht, die Dienſtaltersgrenze vom 31. auf das 45. Jahr zu erhöhen. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ ſchreibt: Be⸗ vor die 3 Millionen in Frankreich ſein werden, werden noch einige Jahre vergehen. Man hat geſehen, wie lange England dazu gebraucht hat, um eine ungefähr ebenſo große Zahl über See zu bringen, und wenn die Truppen dann auch endlich dort ſtehen, dann muß man erſt mit ihnen ſiegen. Die Amerikaner gelten als Menſchen der Reklame und man iſt infolgedeſſen nicht geneigt, ohne weiteres zu glauben, was Amerika ankündigt. Es iſt aber ſicher ebenſo gefährlich, jetzt die Anſpannung Ame⸗ rikas zu unterſchätzen, wie es ſich als gefährlich erwieſen hat, England zu unterſchätzen. Jedoch Amerika beginnt jetzt erſt und es wird noch lange dauern, bis es ſeine Kraft entwickelt hat. 5 5 Spannung zwiſchen Mexiko und Kuba. Amſterdam, 26. Mai.(Reuter.) Die diplomati⸗ ſchen Beziehungen zwiſchen Mexiko und Kuba ſind ab⸗ gebrochen worden. 5 5 d 4 2 51 5 73 Die Ereigniſſe im Oſten. Kiew, 25. Mai. Der frühere Unterſtaatsſekretär v. Lindequiſt iſt nach einer Beſichtigungsreiſe in den deutſchen Koloniſtengebieten der Ukraine heute nach Ber⸗ lin zurückgereiſt. 1 i Die ukrainiſch⸗ruſſ. Friedensverhandlungen. Kiew, 25. Mai. Geſtern fand die erſte öffentliche Vollſitzung der ukrainiſch⸗ruſſiſchen Friedensabordnung unter dem Vorſitz des ukrainiſchen Miniſters Sche⸗ luchin ſtatt. Scheluchin fragte, welche ruſſiſche Staats⸗ einheiten durch die Sopjetabordnung vertreten würden, da Weißrußland, Sibirien und die Don⸗ und Kaukaſus⸗ republiken die Zuständigkeit der Soviets abgelehnt hät⸗ 3 45 3 5 ski erklärke dies ten. Der ruſſiſche Vorſitzende Rokow Die ukrainiſche für eine innere ruſſiſche Angelegenheit. Abordnung forderte 1. die Generalvollmacht für die groß⸗ ruſſiſche Abordnung zum Abſchluß aller in Betracht kom menden Verträge, 2. eine klare Angabe der durch die groß⸗ ruſſiſche Abordnung vertretenen Gebiete. ü Moskau, 25. Mai. Der Volkskommiſſar für aus⸗ wärtige Angelegenheiten erhob beim deutſchen Geſchäfts⸗ träger Grafen von Mirbach Proteſt gegen die Verſenkung eines ruſſiſchen Dampfers durch deutſche Tauchboote an der Murmanküſte(Eismeer): derartige Vorkommniſſe er⸗ regten die Bevölkerung. Die Familien der Schiffbrüchi⸗ gen und die Verletzten müßten entſchädigt werden.(Das Sperrgebiet an der Murmanküſte iſt in den Friedensver⸗ handlungen von Breſt⸗Litowsk ausdrücklich aufrechterhal⸗ ten worden. Die ruſſiſche Volksvertretung hat dieſe Friedensbedingungen durch Ratifizierung ausdrücklich an⸗ genommen. WTB.) 8 Der Großinduſtrielle Wtorckw iſt am 20. Mai in ſeinem Bureau in Moskau ermordet worden. Vermiſchtes. AUntat. In Voigtsdorf hat der Arbeiter Nixkorf ſeine Kinder im Alter von 8 und 9 Jahren ermordet, und l erhängt. Er hat die Tat begangen, weil ſich ſeiner Heirat mit einer Kriegers witwe Hinderniſſe entgegenſtellten. Das Seßtgelage der Siebzehnjührigen. Das„B. T.“ be⸗ richte: Wegen Vebertretung der Polizeiſtunde war der Ge⸗ ſchäftsführer der Gaſtwirtſchaft„Zum 1 5 in Berlin angeklagt. Der Angeklagte war in eine Geldſtrafe von 150 Mu genommen worden, weil er wiederholt ſein Lokal jugendlichen Munitionsarbeitern zur Veranſtaltung von Sektgelagen, die i bis 2 Uhr morgens hinzogen. zur Terre chef geſtellt hatte. Wie ein Kellner bekundete ſei es gar keine Seltenheit geweſen, daf die ſechzehnjährigen jungen Leute mit ihren„Bräuten“ eine Sektzeche von 500 bis 600 Mtz. machten. Ein 17 Jahre alter Arbeiter gab bei dieſer Gelegenheit als Zeuge an, daß er in jeder Woche rund 200 Mk. verdiene. Der von dem 5 klagten gegen den Strafbefehl erhobene Widerſpruch wurde auf rund der Zeugenausſagen zurückgewieſen. Börſenhelden. In der Neuyorker Börſe wurde dez Helm eines gefallenen deutſchen Soldaten verſteigert. Es wurde ſeſtgeſetzt, daß jeder, der 100 Dollar Anleihe a e das Recht haben ſoll. dem deutſchen Helm einen Fußtritt zu geben. Vom Heuberg, 25. Mai. Hamſker bell Dieſer Tage wurden am Bahnhof Stotzingen zwei nach Höchſt a. M. aufgegeben, deren Inhalt als Schlemm kreide deklariert war. Die Schlemmkreide entpuppte ſich als eine von einem Fabrikanten aus Höchſt a. M. zu⸗ ſammengeſtellte Sendung von 4 Zentnern 82 Schinken und 483 Eiern. Für das Pfund Schinken find 8 Mark bezahlt worden. ö a N Vom Bodenſee, 25. Mai.(Eine brav Tat.) Das gjährige Enkelkind des Hirten Hechelmann in Konſtanz fiel an der Rheinfähre ins Waſſer. Vom zegenüberliegenden Ufer beobachtete das 17jährige.⸗ Büro⸗ fräulein Roſa Müller den Vorgang. Sie ſuh mil einer Gondel zur Unglücksſtelle, ſprang ins Waſſer⸗ ta und brachte das Kind ans Land. Die Wiederbelebungs⸗ berſüche waren aber ohne Erfolg. ſchoß hierauf auf fünf Meter Entfernung don hinten wu den jungen Infanteriſten, ſo daß derſelbe ſofort umfiel. In als er ſah, daß der deubche Infanteriſt noch nicht tot war drückte er die Mündung ſeines Gewehrs ganz mn den Kopf * Vor neuen Ueberſchwemmungen? Stark bedroht hegen die Engländer bekanntlich nunmehr anſcheinend die Ablicht, weite Gebiete an der belgiſch⸗franzöſiſchen Küste unter Waffe; zu ſetzen, um ſich dem Druck unſerer Offensive zu entzi Dieſer engliſche Plan wird von der natürlichen 1 1 heit des Landes nahegelegt. Denn das Küſtengebiet 28, Grawelingen, Dünkirchen bis tief in das Land hinein. war in der Vorzeit vom Meere bedeckt und liegt heute noch Lie Zu 5 Meter unter dem Meeresſpiegel. Durch ausgedehnte Waſſerbauten wurde dieſes ehedem verſumpfte Gebiet der „Wateringues“(dlamiſch watergands) in fruchtbares Land verwandelt. um die Ausdehnung desſelben zu ermeſſen. denke man ſich auf der Karte eine Linie gezogen von velti ch Calais über Guines, Ardres, St. Omer, öſtlich vom Kanal de la Colme, ſüdlich vorbei an Bergues, im weiten Bogen ſüdöſttich von Dixmuiden gegen Brügge. Für die liche Armee mag die Ueberſchwemmung des Hinterlandes von Calais und Dünkirchen als Rettungsanker erſcheinen, die Franzoſen aber hätten den Ruin weiter, fruchtbarer Land⸗ ſtriche ihren Bundesgenoſſen zu verdanken. „Was vertilgt eine Spinne? Wir Menſchen ſind eigent⸗ lich recht genügſame Geſchöpfe; es gibt ganz kleine Tiere, die verhältnismäßig das Doppelte) ja Dreifache und Mehr⸗ jache von dem vertilgen, was der Menſch an Nahrung 3a ſich nimmt; intereſſant iſt da eine Feſtſtellung, die einem 3 ſektenforſcher gelungen iſt; er berechnete die Leiſtungsfäh g. keit einer Spinne wie folgt: Wollte ein erwachſener Menſch im Verhältnis zu ſeinem Gewicht ſoviel eſſen wie eine ſo würden für ſeinen Tagesbedarf gerade zwei dreizehn Hammel, zehn Schweine und vier Tonnen Früſ g. keit ungefähr ausreichen.— Sind wir nicht wirkich cenũ ſame Leute? 5 * Schnellſchwimmende Fiſche. Die Forelle ſchwimmt ſchnellſten von allen Fischen, ſie hält mit 35 Kilometern in der Stunde den Schnelligkeitsrekord. Der Hecht egt in der Stunde etwa 23 Kilometer zurück; kürzere Strecken uimmi er mit einer 27 Kilometer⸗Geſchwindigkeit. Nach Lieſen beiden Champions des Waſſers iſt guter Dritter der Bartſe (Barbe) mit 18 Kilometern in der Stunde; es folgen Schleie und Karpfen, die gewöhnlich 12 Kilometer in der Stunde zurücklegen, was immer noch eine achtbare Dur ſchnittsgeſchwindigkeit darſtellt. e Morgen Schlachtiag! Schlagfertiger Witz ſollte end Kant das Leben retten. Als er einmal nach ſemer Gewohn heit auf dem ſogenannten Philoſophendamm ſpazieren ging, ſtürzte ein irrſinnig gewordener Fleiſcher mit getzü tem Meſſer auf ihn. Der Philoſoph floh nicht, machte nicht en mal Miene, zu fliehen, ſondern fragte ruhig, ob denn heut Sclſſachttag ſei; der müſſe ſeines Wiſſens erſt norgen et Beſtürzt zog der Metzger von dannen. 5 „ Tröſlliche Gewißheit. Hauswirt:„Sie, Zimmer mac Geben Sie mehr darauf Acht, daß nicht ſo viele Ruge 1 loren gehen.“— Zimmermann:„Seien Sie nur 0 Herr Rechmumg finden.“ 2 2 3 1 8 13 %%Fͤ́t! — Hauswirt, Sie werden dieſelben ſchon alle 4 50 0 Ermordung Verwun e 5 n deler s franzöſiſcher Gefan f 5 5 8 nach 0 genſchaft ſind kürzlich Krankenträger ber Deuschland zurückgekehrt und haben unter Eid An⸗ en über Herbſt 1915 rückt war. Kehle . durch. — ſah, rief zufen laſſen uns zu, 4 —— — = 1 bed 5 ton ie ſe gewährt techt 5 5 Deutſch beiter use ge. D d 5 55 wender A danch de leich etra uch ez ö erlangte te de den g zwer die Entk der B ei d übe 1 2 Vitbilfe bei 1 Weber gema. Das Heideprinzeßchen. 5 11. Jortſetz ung ch einer Btein. dank „Was der ben rückte Ie„Daus 8„D em — die Heide ſpri erteilt. 2 0 5 gan ad annenden und die Sicherſtellung des behördlichen ind getgemeinen Papierbedarfs gefährdenden Schleich⸗ deten ndel a 8 J. Karls 26. Mat i dadif. ruhe, 26. Mai.(Die Stellung der uss wut e cent im Zimmer?“ fragte meine Groß⸗ dögernd Vorfälle während der Champagneſchlacht im gemacht. Ein deutſcher Krankenträger bat, nnen verwundeten deutſchen Huſaren verbinden zu dürfen, bos ein franzöſiſcher Korporal jedoch verweigerte, indem er nacht 3 wird nichts verbunden, es wird alles kaput ge⸗ Der 5 in adron, di Gerftrtung Huſar gehörte zu einer Schwadron, die als der deutſchen Kompagnie in den Graben einge⸗ Er war an der Hüfte ſchwer verwundet, die därme f in 0 N 5 287i N 9 8 2 dolchm ede ö 3 heraus. Der franzöſiſche Korporal zog ſein eraus und ſchnitt dem Huſaren von vorn die Der Zeuge erzählt weiter:„Alsdann folgten poral zum Regimentskommandeur. Als dieſer er dem Korporal zu, er ſolle uns ins freie Feld und uns zuſammenſchießen. Der Korporal bat ſchonen zu dürfen, da wir ſchon einen kran⸗ luden in danndelen verbunden hätten und Krankenträger mts nicht f tſcher verwundeter junger Infanteriſt ſollte ſich n, er hatte eine Verletzung an der Hand und o ſchnell wie wir aus dem Graben beraus und dem Wee oral folgen. Als der Korporal dies ſah, rief er dem er ſolle ihn zuſammenſchießen. Zatt) Karlsruhe, 25. Mai. Das neueſte Reichsgeſetz m athält eine Bekanntmachung des Reichskanzler Mai 1918, nach der der Handel mit un- m und unbeſchriebenem Papier, Kar⸗ geſtattet dz vom 24. Mai ab nur ſolchen Perſonen Vanuar 19 fiesen 0 die mit dieſen Waren bereits vor dem 1. 6 Handel getrieben haben. Ausnahmen von elsverbot können unter beſtimmten Voraus⸗ len gen von den Landeszentralbehörden beſtimmten Stel⸗ werden. Weiterhin wird das Verfügungs⸗ nicht zum Handel mit unbedrucktem und unbe⸗ one nem P Wars, ſoweit ren— beſitzen, inſofern eingeſchränkt, als ſie die Wa⸗ das di mit Genehmigung der Kriegswirtſchaftsſtelle für apier, Karton und Pappe befugten Per⸗ ſie mehr als 50 Kg. von einer dieſer e Zeitungsgewerbe verkaufen oder ſonſtwie dürfen. Der Kriegswirtſchaftsſtelle für das tungsgewerbe iſt endlich allgemein die Be⸗ Beſchlagnahme und Enteignung von unbe⸗ unbeſchriebenem Papier, Karton und Pappe erordnung will dem in letzter Zeit über⸗ ttenhandel durch Perſonen, die nicht dem legitimen angehören, wirkſamer als bisher entgegen⸗ rauereien zur neuen Bier ſteuer.) ane f ö 5 15 Groß, chte Verſammlung von Vertretern badi⸗ ittel⸗ und Kleinbrauereien nahm Stellung Fincuen Bierſteuergeſetz. Der Verſammlung wohnte nanzminiſter Dr. Rheinboldt an. Nach ein⸗ sſprache wurde eine Entſchließung angenom⸗ te 32 welcher lebhafte Bedenken über die Höhe der erteu* zum Ausdruck kommen, welche das Bier ſehr ene werde. Die badiſchen Brauereien bitten die bei der zu erwartenden Aenderung des Malz⸗ Härten zu vermeiden, welche die Wieder⸗ bommeng des durch den Krieg in ſchwierige Lage ge⸗ raugewerbes gefährden. Sie ſtimmen dem e ie Mang zur Verſteuerung des Fertigfabrikats zu, wenn eit nicht gegeben ſein ſollte, aus der Aende⸗ Malzſteuergeſetzes die nötigen höheren Aus⸗ teus age zu vereinnahmen. Die Regierung möge u de nerſätze für Baden nicht höher feſtſetzen, als ſolche me n übrigen Bundesſtaaten beſtimmt werden und für 1 ho e Wei einſteuer eintreten. Des weiteren müſſe entſprechende Verſteuerung des Obſtmoſtes nehrte n. Die Verſammlung wünſchte eine ver⸗ ilung von Gerſte und eine fachgemäßere derſelben. Schließlich wurden noch Mittei⸗ in der Champagneſchlacht R. 327CCCͥͥ ĩÜ.] T.* Ladenburg, 26. Mai. Wegen markenfreier Ab⸗ jabe von Fleiſch und Wurſt wurde der Wirt Rufer„Zum Ochſen“ vom Mannheimer Schöffengericht zu 500 Mk. Beldſtrafe verurteilt. (J. Heidelberg, 25. Mai. Die Heidelberger Kran⸗ enerfriſchungsſtelle„Großherzogin Luiſe von Baden“ hat nfolge des Friedensſchluſſes im Oſten ihre ſegensreiche Tätigkeit in Rumänien eingeſtellt, zugleich aber einen ſtuf zu weiterer Wirkſamkeit in der Kriegsetappe der Weſtfront erhalten.„ G Wieblingen b. Heidelberg, 25. Mat. Eine chreckliche Mordtat verübte geſtern der etwa 53jährige Fabrikarbeiter, jetzt Invalide Johann Treiber von hier. Seine Frau war nichtsahnend mit dem Ausbeſſern von kinderkleidern beſchäftigt, als ſie von ihrem Manne, der im zwei Stöcken geht, überfallen und ihr mit einem leſſer der Hals abgeſchnitten wurde. Blutüberſtrömt prang die Frau auf die Straße, wo ſie tot zuſammen⸗ frach. Ihr Mann, der ein Trinker iſt und auch letztes Jahr etwa drei Monate in einer Irrenanſtalt war, lebte nit ſeiner Frau oft in Streit. Auf Bitten ſeiner Fran var er wieder aus der Irrenanſtalt entlaſſen worden. Nach Anregung der Frau ſollte er nun wieder in eine Irrenanſtalt gebracht werden. Der Täter konnte feſt⸗ zenommen werden. 1„„ () Offenburg, 28. Mai. Ein trauriges Sitten⸗ ſild entrollte die letzte Strafkammerſitzung. Auf der An⸗ lagebank ſaßen 9 junge Burſchen im Alter von 15 bis 17 Jahren, die ſich ſämtlich wegen Sittlichkeitsvergehen ju verantworten hatten. Die Burſchen wurden zu längeren Hefängnisſtrafen verurteilt. Meersburg, 26. Mai. Am 24. Mai waren 70 Jahre verfloſſen, ſeit Annette von Droſte⸗Hüls⸗ do ff auf Schloß Meersburg das Zeitliche geſegnet hatte. Die Dichterin, eine treue Tochter der weſtfäliſchen roten Erde, war 1841 nach Schloß Meersburg gekommen, wo ie eine neue Heimat fand. Sieben Jahre ſpäter ging ie hier zur ewigen Ruhe ein. (J Konſtanz, 25. Mai. In Ausführung einer Bun⸗ besratsbeſtimmung der Schweiz ſind dieſer Tage die erſten Deſerteure an der ſchweizeriſchen Grenze zurückgewieſen vorden. — Aufrechterhaltung der Lebens⸗ und Kran⸗ kenverſicherungen. Der Bundesrat hat am 20. De⸗ zember 1917 eine Verordnung über die Wiederherſtellung bon ſolchen Lebens⸗ und Krankenverſicherungen erlaſſen bei denen die Rechte aus der Verſicherung während de⸗ Trieges erloſchen oder gemindert worden ſind, weil den Verſicherungsnehmer ſeine Verpflichtung zur Beitragszah lung oder eine andere vertragsmäßige Obliegenheit in, folge des Krieges nicht rechtzeitig erfüllt hat. Das Kai⸗ ſerliche Aufſichtsamt iſt alsbald mit den ſeiner Aufſich unterſtehenden größeren Lebens⸗ und Krankenverſiche rungsunternehmungen in Verhandlungen getreten. E⸗ hat ſich hierbei herausgeſtellt, daß die Aufſtellung und Genehmigung allgemeiner Beſtimmungen für die Unter⸗ nehmungen nicht innerhalb kurzer Friſt durchgeführt wer⸗ den kann. Die Friſt, innerhalb deren die Wiederherſtel⸗ lung vom Verſicherungsnehmer beantragt werden muß läuft allerdings erſt 6 Monate nach Beendigung des Krieges ab, es iſt aber allen ſolchen Verſicherungsneh mern dringend zu raten, unmittelbar beim Vorſtand(Di⸗ rektion) der Geſellſchaft(nicht bei Generalagenten, Agen⸗ ten oder ſonſtigen Geſchäftsſtellen) ſchriftlich, am beſten durch eingeſchriebenen Brief, alsbald zu beantragen, daf die Verſicherung wiederhergeſtellt wird. Die Wiederher⸗ ſtellung ſelbſt kann allerdings erſt nach Genehmigung der allgemeinen Beſtimmungen ſtattfinden. Mag hier⸗ über auch noch einige Zeit vergehen, ſo hat der Verſicherte doch die Gewißheit, daß, wenn inzwiſchen der Verſiche⸗ rungsfall eintreten ſollte, ſeine Verſicherung nicht un⸗ gültig geworden iſt. i e ee 8 V N Hinweis. Wir machen unſere verehrl. Leſer auf den in unſerer heutigen Nummer erſcheinenden„Aufruf“ für die Ludendorff⸗ Spende aufmerkſam. Auszeichnung. Landſturmmann Ludwig Volz, Gartenſtraße8. Inhaber der Bad. ſilb. Verdm, erhielt aus Tapferheit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Verantwortlich für die Redaktfon Gg. Zimmermann, Seckenheim. .. N N .———— Aundlicher Errditverein Sechenheim E. S. m. u. G. Zigladung der Mitglieder zur General- Oersammlung aut Samstag, den 1. Juni, abends 8 Uhr im Gaſthaus zum„Badiſchen Hof“ hier. Die Rechnung liegt zur Einſicht der Mitglieder 8 Tage beim Rechner auf. Um zahlreiches Erſcheinen wird erſucht. Tagesordaung: Rechenſchaftsbericht pro 1917. Entlaſtung des Vorſtandes und Rechners. Verteilung des Reingewinnes pro 1917. Bekanntgabe des Reviſionsbeſcheid 1916. Wahlen des Geſammtoorſtandes. Sonſtige Vereinsangelegenheiten. Der Porſtand. ——————— Mostansatz Iulr Bereitung von 150, 100 u. 50 Pt. Obstmustersaiz Germania-Drogerie Ir. Wagner Rachf. Zuh. M. Föllſtin. . ο N Launen dan aauaauaaduuuumummumunemumumumnuman Apparate Messer 1 Garnituren Näpfe Spiegel s pinsel f Klingen b Pulver 5 CErome a der mania- Drugeries Fr. Hagner's Machi. J Inh. W. Höllsfin. Von E. Marlitt. ung. 5(Nachdruck verboten.) ö derieſeen ſte duch Ilſe behilflich zu ſein, wurde zurück⸗ kauerte mich aber, lbverdeckt d den Vor⸗ enge zu Fuße ch aber, ha urch nk ni mer ieder und ſah beklommen in das fremdartige Zim⸗ geſtattete mir aber, dazubleiben. n des Bettes auf eine kleine gepolſterte war das größte im Hauſe und von er 5 ter eiſanlartigen Weite; vielleicht hatte meine Großmut⸗ broßen Raund durchſchlagen laſſen, um den befremdend m zu gewinnen. date abc en bange Stunde; endlich ſchien es Skrache zueneaſſer, und plößlich kehrte ihr auch die anken zu werden. Sie ſah ſich um, iſt mit mir?- fragte ſie langſam. danse bog ſich, ohne zu antworten, über ſie— ich 8 liebkoſend ammer nahm ihr die Stimme— und ſtrich Haare aus der Stirne. dase alte Ilſe!“ murmelte ſie. Sie machte eine onderhau ng, ſich zu erheben, es ging nicht— mit einem eren, forſchenden Blick ſtreiften ihre Augen an dem link em linken Arm nieder. daräſmen ſeufzte ſie und ließ den Kopf in das Kiſſen * 5 nachte ei Ausruf: flößte mir kaltes Entſetzen ein. Ich e unwillkürliche Bewegung, das Polſterbänk⸗ weiter und die Vorhänge rauſchten. 2 0 0 Kind, gnädige Frau— Lenore,“ antwortete . U Willibald ſein Kind— ja wohl, ich kenne ugt mit den kleinen, nackten Füßen durch Ich war aufgeſtanden und trat ihr zitternd um einen Schritt näher. „Klein, wie ihre Mutter,“ murmelte ſie vor ſich hin,„und hat die großen Augen und ein kaltes, enges Herz— ihr iſt ja auch das Waſſer über der Stirn ausgegoſſen worden.“ „Nein, Großmutter,“ ſagte ich ruhig,„ich habe kein kaltes Herz!“ Die Großmutter ſah mich erſtaunt an. Ilſe zog ſich hinter den Vorhang zurück und winkte mir angſtvoll, cchweigen; ſie mochte durch mein Hervortreten einen aß zu neuer Geiſtesſtörung bei der Kranken befürch⸗ ten. Aber meine Großmutter blieb vollkommen ruhig; ihre Augen hafteten unverwandt auf meinem Geſicht. „Komm her zu mir!“ unterbrach ſie das Schweigen. Ich trat dicht an das Bett. „Weißt du, was es heißt, jemand lieb haben?“ fragte ſie, und ihre Stimme nahm einen innigen Klang an. „Ja, Großmutter, das weiß ich! Ich habe Ilſe ſo lieb, ſo lieb, daß ichs nicht ſagen kann— und Heinz auch!“ Um ihre Lippen zuckte ein leiſes Beben, und ſie ſchob unter unſäglicher Mühe ihre auf der Decke liegende Rechte nach mir hin. b „Fürchteſt du dich vor mir?“ fragte ſie. „Nein— nicht mehr!“ wollte ich hinzuſetzen, aber 5 N die zwei letzten Worte und bog mich zu ihr hin. „Nun, ſo gib mir deine Hand und küſſe mich auf die Stirn!“ Ich tat, wie ſie geheißen, und ſeltſam, ich wußte auf einmal, daß ich an dieſen Platz gehörte und fühlte das geheimnisvolle Band des Blutes zwiſchen Großmutter und Enkelin. Hingeriſſen durch dieſes plötzliche Erkennen ſetzte ich mich auf den Bettrand und ſchob ſanft meinen Arm unter ihren Kopf. ö Ein beglücktes Lächeln glitt über die ſtarken Züge; ſie lebte ſich in meinem Arm zurecht, wie ein müdes Kind. 5 115 8* „Fleiſch von meinem Fleiſch, Blut von meinem Blut — ach!“ flüſterte ſie und ſchloß die Augen. Ilſe aber ſtand hinter dem Vorhang des Bettes; ſie vergrub ihr Geſicht in den Händen und weinte. 5 Es trat wieder Totenſtille ein und abermals ver⸗ ſtrich eine bange Zeit; es hatte bereits Eins geſchlagen. Da wurde draußen das Haüstor geöffnet und Heinz ſchritt in Begleitung eines anderen Mannes durch die Tenne; er brachte alſo den Arzt gleich mit. Ilſe atmete ſichtlich auf und winkte mir, ihm an Bett Platz zu machen; ich zog vorſichtig meinen ſteir⸗ gewordenen Arm an mich und ließ das Haupt der Kran⸗ ken behutſam in die Kiſſen ſinken. a „Der Herr Doktor iſt da, gnädige Frau!“ ſagte, Ilſe zu der ſofort Erwachenden und ließ den Arzt an das Bett treten. Das Geſicht meiner Großmutter zeigte wieder einen feſten Ausdruck. Sie ſchob dem Arzt die Rechte hin, um ſich den Puls unterſuchen zu laſſen, und ſah ihn aufmerkſam an. a „Wie viel Zeit geben Sie mir noch?“ fragte ſie kurz und beſtimmt. 8 Er ſchwieg einen Moment betroffen und vermied es, ihrem Blick zu begegnen. N „Wir wollen einen Verſuch machen—“ ſagte er zögernd. 18 a 5 „Nein, nein, bemühen Sie ſich nicht!“ unterbrach ſie ihn und wiederholte unabweisbar die Frage. 5 „Nun denn— höchſtens eine Stunde.. Mir ſtürzte ein Tränenſtrom aus den Augen, und Ilſe flüchtete in ein Fenſter und preßte das Geſicht gegen die Scheiben. Nur meine Großmutter blieb ruhig. 8 hefteten ſich auf den Silberleuchter an der e. „Zünde an, Ilſe!“ gebot ſie, und während dieſe auf einen Stuhl ſtieg und Flämmchen und Flämmchen unter ihren Händen aufflackerte, wandte ſich die Kranke zu dem Arzt. 5. Fortſ. folgt.). — 5 bie 2 2 2 heit erſchüttert. Ihre Sraft dem deniſchen Wirlſchaftsleben zurüchzugewinnen, ihre Zukunft zu ſichern, il Naukespflicht der Heimal. Die Rentenverſorgung liegt ausſchließlich dem Reiche ob. Soziale Fürſorge muß ſie ergänzen. Sie auszuüben, ſind die im Reichsausſchuß der Kriegsbeſchädigtenfürſorge Das gewaltige ſoziale Werk zuſammengefaßten Organiſationen berufen. auszubauen, iſt das Ziel der Ludendorff⸗Spende! Darum gebt! Macht aus ſorgenvollen Opfern des Krieges freudige Mitarbeiter an Deutſchlands Zukunft! Ehret die Männer, die für uns kämpften und litten! Nur wenn alle zuſammenſtehen, wird das hohe Ziel erreicht. v. Hindenburg Dr. Graf v. Hertling e 72 0988 kämpft ſeinen ſchwerſten Kampf; das Ringen drängt ö zum Ende. Tauſende und aber Tauſende der Kämpfer in Heer und Flotte kehren zurück, die Glieder verſtümmelt, die Geſund⸗ Postkarten von der Front, einfarbig, 100 Muster Mk. 3.—; farbenphoto- graphische Aufnahmen, 8 Serien = 48 bunte Karten Mk. 3.—; 50 Blumenkarten Mk. 3.—. Glaspapier Sandpapier, gelb oder grau, 28: 23 cm. oder 68:56 em, mit kleinen Fehlern 100 kg Mk. 140.—; Probepostpack 5 kg Mk. 8.— (kleine Abfallstücke 1015 em groß 5 kg Mk. 4.— ab hier gegen Nachnahme.) Paul Rupps, Freudenstadt(ttb.) 0 eee eee eee Ein Geldbeutel iſt liegen geblieben Flintpapier, Georg Alter Friedrichſtraße 83. Landwirt 39 Jahre evgl. ledig, Ver⸗ mögend, wünſcht Poſtſchekhonte des Had. Heimatdankes(Ur. 13 680 Karlsruhe) einhe⸗ 1 8 zahlt werden. . Generalfeldmarſchall Reichskanzler. 1 Einheirat 2 1 v. Stein Dr. Kaempf Zuſchriften erb. unter K 574 f i Kriegsminiſter, General der Artillerie Präſident des Reichstages an Faasenstein u. Vogler 4 Der Ehrenvorſitzende: N.⸗G. mannbeim. Ludendor Ff Ff 5 Ae g Erſter Generalquartiermeiſter, General der Infanterie 2 84 ä. Od 5 An Badens männer und Frauen! 8 Sena; a 2 und g Folgt dem Ruf Eurer Führer! Gure Gaben dienen den badiſchen Kämpfern! 2 pl f 1 8 0 5 8 Der Vorſitzende des Badiſchen Heimatdanks: Der kommandierende General:. 411 D 2 Freiherr v. Bodmann JIsbert 2 fanzenſleiſch⸗Extract 3 5 Stattsminiſter und Miniſter des Innern General der Infanterie 3 zur Verbeſſerung von 2 5 2 1 5— ji 51 . Sammlung am 1. und 2. Juni 1918 K 1 een 12 2 f 2 Germania- Drogerie Spenden nehmen ſämtliche Poſtauſtalten, Sparkaſſen und die durch 2 Fr. Vagner's Nachf. Aushang bezeichneten Banken und ſonſtigen Annahmeſtellen, ſowie die 2 4 nb. W. Höl LS TIN. 2 Geſchäftsſtells dieſer Zeitung entgegen und können aunſerdem auf das 3 are l 2 AENA Wekanntmachung. Kontrolle der Wehrpflichtigen betr. 1 Nach§ 20 der Vehrordnung unterliegen im Kriege 2) die zu Zuchthausſtrafen Verurteilten, b) die durch Straferkenntnis aus dem Heere oder der Marine entfernten und c) die mit Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf beſtimmte Zeit Beſtraften, ſowie ſie im wehrpflichtigen Alter ſtehen, dem Aufruf des Landſturms und waren bisher ſchon verpflichtet, ſich zur Landſturmrolle anzumelden; ſie bleiben zwar nach 9 2011 W.⸗O. von der Heranziehung zur Erganzung des Heeres und der Marine ausgeſchloſſen, unterliegen jedoch der militäriſchen Kontrolle. ö Lediglich zwecks Durchführung der reſtloſen Kontrolle aller im wehrpflichtigen Alter ſtehenden Perſonen haben ſich ſämtliche Mannſchaften, welche unter a, b und o fallen und ſich im Amtsbezirk: in der Stadt Mannheim, in den Vdrorten und im Landbezirk Mannheim aufhalten wie folgt zu melden. A. Die ungedienten mannschalten bei dem Zivilvorſitzenden der Erſatzkommiſſion des Aus⸗ hebungsbezirks Mannheim(Zimmer ss des Grosch. De- Eirksamts) L 6, 1 in der Zeit von 9—12 Uhr vormittags und zwar: die Jahrgänge 1869-1873 am 27. Mai 1918 i 1874—1815 am 28. Mai 1918 5 5 1876-1878 am 29. Mai 1918 1 5 1879—1880 am 31. Mai 1918 5 n 1881-1882 am 1. Juni 1918 5 125 18831884 am 3. Juni 1918 8 1 1885—1886 am 4. Juni 1918 7 4 1887—1888 am 5. Juni 1918 1 1 1889— 1890 am 6. Juni 1918 5 5 18911900 am 6. Juni 1918 B. Die gedienten mannschaften beim Beritkskommande mannheim(E 7, 8) in der Zeit von 9—12 Uhr vormittags, und zwar: die Jahrgänge 1869— 1875 Infanterie am 29. 5. 18 auf Zimmer 17a; 8 Jahrgänge 1876 1881 Infanterie am 31. 5. 18 auf Zimmer 20, 5 die Jahrgänge 1882— 1886 Infanterie am 1. 6. 18 auf Zimmer 21, die Jahrgänge 1887—1894 Infanterie am 3. 6 18 aauf Zimmer 22, die Jahrgänge 1869— 1875 am 4. 6. 18 auf Zimmer 34, ſämtliche die Jahrgänge 1876—1881 5 am 5. 6. 18 auf Zimmer 34, andere die Jahrgänge 1883—1786] Waffen[am 6. 6. 18 auf Zimmer 834, g die Jahrgänge 18871894] gattungen] am 7. 6. 18 auf Zimmer 34, 3 15 1 5 RRC% 5 SSŚ!“́l n Militärpapiere und ſonſtige Ausweiſe ſind mitzubrin⸗ gen. Wer der vorgeſchriebenen Anmeldung in der feſtge⸗ ſetzten Zeit nicht nachkommt macht ſich ſtrafbar und hat Freiheitsſtrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren und die Anordnung der ſofortigen pozizeilichen Vorführung zu ge⸗ wärtigen. Mannheim, den 15. Mai 1918. Die Ktiegsersatzkommission des Ausbebungsbezirks f Mannheim. ö Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 27. Mai 1918. Bürgermeiſteramt Volz. dekanntmachung. Am 28. ds. Mts. ſindet eine Wohnungs⸗ zählung ſtatt. Für die Wohnungszählung werden Haus⸗ liſten verwendet. Für jedes Hausgrundſtück mit mindeſtens einer Wohnung iſt eine Hausliſte aufzuſtellen, in die alle Wohnungen, die be⸗ wohnten, die anderweit benutzten und die leer⸗ ſtehenden, einzeln einzutragen ſind. 958 Die Pflicht der Ausfüllung der Hausliſte liegt den Hauseigentümern oder deren Stellver⸗ tretern ob. Die Haushaltungsvorſtände oder ihre Stellvertreter ſind verpflichtet, dem Haus⸗ eigentümer alle zur Ausfüllung der Hausliſten erforderlichen Angaben zu machen. Welche Angaben zu machen ſind, ergibt ſich aus der Hausliſte ſelbſt und der ihr aufgedruckten Anleitung. N Bei den Hauseigentümern zugeſtellt werden⸗ den Hausliſten ſind am 28. ds. Mts. auszufüllen und werden am 29. ds. Mts. wieder abgeholt. Seckenheim, den 27. März 1918. Hgürgermeiſter amt: Volz. und kann abgeholt werden. N 8 Bel e 1 anntmachung. Den Verkehr mit Seife, Seifenpul und anderen fetthaltigen betreffend. Deutsche Turnerschaft. 4 Hirſch“ ein Wett-Turnen . Anſchließend allgemeine Freiübungen, Kür turnen, gemütliches Beiſammenſein und Sieger verkündigung. N Hierzu laden wir unſere Mitglieder und Männerriege ſowis alls Freunde unſeres Vere freundlichſt ein. 9 Die Leitung: 0 e FFC ſſſtaccſadaſadſeſſaſſſſſaſſaſſcſaſaacaapſacacaſacſiſdaddaddataada gangen ang 1 5 FFF 8 1 Waſchmittenn Wir machen hiermit wiederholt auf die 1 5 4 a, 1 1 chung des Stellvertreters des Reichskanzlers vom 6. nuar 1916 in der Faſſung vom 21. Juli 1916, das Ber“ bot der Verwendung von pflanzlichen und tieriſchen Oelen und Fetten zu techniſchen Zwecken betr.(R.⸗G.⸗Bl. S. 34 und Seite 765/66) aufmerkſam. Hiernach darf Butte! Butterſchmalz, Margarine, Kunſtſpeiſefett, Speck ſowie Rinder⸗, Schaf⸗ und Schweinefett in jeglicher Form zu techniſchen Zwecken nicht verarbeitet oder ſonſt verwendet werden. Pflanzliche und tieriſche Oele und Fette, ſorſt aus dieſen gewonnene Oel⸗ und Fettſäuren dürfen imm Der Herſtellung von Seife und anderen Waſchmitteln, die ge⸗ 0 nannten Oele und Fette auch zur Herſtellung von Leden. d. jeder Art, nicht verarbeitet oder verwendet werden. 7— Die genannten Oele und Fette dürfen ferner nicht 2 geſpalten werden. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafe bis D 15 000 Mk. oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten beſtraft. Mannheim, den 14. Mai 1918. 2 Groh. Ferirksamt V. 0 5 8 Veorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen id 8 Kenntnis. 5 1 Seckenheim, den 27. Mai 1918. 70 d. Kürgermeineramt 3 Volz.— Aiene donner Bekanntmachung. w zu löl Abladen von Schutt. c Trotz der Wiederholten Verbote wird von der Ein welche wohnerſchaft allerorts beliebig und insbeſondere am Neckal, andere vorland fortgeſetzt noch Schutt abgeladen. Da durch deſſen der;! vorgeſchriebene Wiederentfernung große Koſten erwachſen dindeſ hat ſich der Gemeinderat genötigt geſehen, allen denjenigen erwar. die unerlaubte Schuttabladungen uns zur Anzeige bringen neuen in jedem nachweisbaren Einzelfalle iſt. 9 eine Belohnung von 10 Mark(n w zu zahlen. 9 e Wir bringen deshalb hierdurch nochmals zur allge“ hende meinen Kenntnis, daß es lediglich erlaubt iſt i erz am ſogenannten Fröſchloch ö Schutt abzuladen und bitten unſere verehrliche Eienwohner kant ſchaft ſolch rückſichtsloſe Zuwiderhandlungen doch im All- eenkur gemeinintereſſe uns ſofort zur ſtrengen Beſtrafung anzu— oder zeigen. Die obige Belohnung kommt ſofort zur Anweiſung⸗ 5 Seckenheim, den 27. Mai 1918. Win Fürgermeiſteramt: das Volz.— Bekanntmachung. 7 5 G Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver? a kündigungsblatt veröffentlichen zwei Bekanntma⸗ chungen des Kgl. ſtellbo. Generalkommando des eich XIV. Armeekorps vom 18. Mai 1918 Nr. Q. 115 1 de 18. KRA und Nr. O. 2/5. 18. RA, enthalten? ier Nachträge zu den Bekanntmachungen über Be⸗ lu ſchlagnahme und Beſtandserhebung von Korkholt/ N Korkabfällen und den daraus hergeſtellten Hall? und Fertigerzeugniſſen, ſowie Höchſtpreiſe füt Korkabfälle und Korkerzeugniſſe. Auf dieſe Be⸗ kanntmachungen, die auch bei dem Großh. Bezirks- bird amt ſowie den Bäürgermeiſterämtern eingeſehen 155 + + + + 7 b i werden können, wird hiermit hingewieſen. 18 0 Mannheim, den 25. Mai 1918. 0 N ü kioßb. daälrtzumt-Dolseilreun pppd Lom 60. Uurnorbund-Jobn“ dabenben. e 0