W W — DU— 3—— ů rr eee eee eee —.— — 4 200 erntete Oeſterreich auf den Hektar 13,7 Millionen Doppel⸗ dermehr . dere Fulſag, 21. Jun 1018. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Saun⸗ 45 Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Deſterreichs Not. 0. Im Deutſchen Reiche haben Millionen einſt ihre Ilfnung auf Oeſterreich⸗Ungarns Hilfe geſetzt, als die engliſche Abſperrung dem deutſchen Volke im erſten Deſtgsiahre die neutrale Lebensmittelzufuhr unterband. 8 ſterreich⸗Ungarn hatte bei Beginn des Kriegs auf 76 061 Quadratkilometern 52½ Millionen Einwohner kupernähren, das Deutſche Reich auf 540 858 Quadrat⸗ metern rund 67 Millionen. Es kamen alſo in Deutſch⸗ land über 120 Einwohner auf den Quadratkilometer, in unſerer Nachbarmonarchie nur 76. Von der Geſamtfläche wurden in Oeſterreich⸗Ungarn etwa 330000 Quadrat⸗ meter landwirtſchaftlich genutzt, in Deutſchland 250000. Im Deutſchen Reich ſind 35 Prozent der Be⸗ völkerung in der Landwirtſchaft tätig, in der Donau⸗ Gh warchie aber rund 65 Prozent. Während bei uns alſo 5 Prozent der Bevölkerung durch die einheimiſche Land⸗ Gras aft zu ernähren ſind, iſt jenſeits der ſchwarzgelben 65 08pfähle das Verhältnis gerade umgekehrt. Aber dieſe 8 Prozent öſterreichiſch⸗ungariſcher Landwirte vermögen * die 35 Prozent der anderen Berufstätigen vor der ſchlimmſten Not zu bewahren, ſo daß ſie noch die deutſche Landwirtſchaft in Anſpruch nehmen müſſen, die bereits N an 1275 N um 1 2 5 e in Induſtrie u andel tätige Bevölkerun unterhalten hat! N 5. 1 . Der für die landwirtſchaftliche Kultur geeignete Bo⸗ N iſt auch in Oeſterreich⸗Ungarn inzwiſchen längſt in ſindbruch genommen worden. Aber die Anbauergebniſſe ind in den beiden Kaiſerreichen doch recht unterſchiedlich. mit den hauptſächlichſten Getreidearten Weizen, Rog⸗ Fri Gerſte und Hafer bebaute Fläche war im letzten Unedensjahre im Deutſchen Reich und in Oeſterreich⸗ 5 garn gleich groß, die deutſche Ernte aber überſtieg Und Doppelte der öſterreichiſch⸗ungariſchen an Menge. glei während in Deutſchland die Kartoffelanbaufläche im eichen Jahre um etwa 90 Prozent größer war als in aunrſerer Nachbarmonarchie, ergab die Kartoffelernte rund Prozent mehr. Im Jahrfünft von 1908 bis 1912 dentner Weizen und 13,8 Millionen Doppelzentner Rog⸗ 9 Ungarn 12,6 Millionen Doppellzentner Weizen und Millionen Doppelzentner Roggen, Deutſchland aber 7 3 5 Weizen und 17,8 Millionen 5 1 er ggen. i n ee iſt der öſterreichiſch⸗ungariſche Boden gewiß rm iger als der deutſche. Der Grund der den Pen Erzeugungsfähigkeit des öſterreichiſch⸗ungari⸗ 7 ens lag in der Hauptſache in ſeiner wenig dationellen Bewirtſchaftung infolge der Unterbindung der zerwendung von Kunſtdünger und Maſchinen, woran 8 nicht glückliche Zollpolitik die Hauptſchuld trug. Nach inſti ſtatiſtiſchen Ausweiſen des internationalen Agrar⸗ . in Rom betrug die Verwendung von Knochen⸗ Kalt Superphosphat, Thomasmehl, Salpeter, Ammoniak, uber das zehn⸗ bis hundertfache in Deutſchland gegen⸗ ſtellt Oeſterreich⸗Ungarn. Denn infolge der hohen Zölle 5190 ſich dieſe Düngemittel um 25 Prozent, Kaliſalze Auer um 100 Prozent höher im Preiſe als im Reiche. 8 7 landwirtſchaftliche Maſchinen waren durchweg um gesch 728585 teurer. Zu alledem trat noch die wenig ſort⸗ 5 rittene, oberfläch'iche Beſtellungsweiſe, wie ſie in den ehen Ländern üblich ist dieser 7 die öſterreichiſch⸗ungariſche Vieswirtſchaft konnte 8 Düngermangel nicht wettmachen. Während Deutſch⸗ vor dem Kriege 20,2 Millionen Stück Rinder und Beſtz„ Schweine zählte, betrugen die entſprechenden e 8 in der Donaumonarchie nur 16,5 und 14 Mil⸗ erſt 5 tück. Mit Ausnahme der Schweine war in den n 3 Jahren des an ag 5 leinen a g eingetreten, Deutſchland dagegen hatte ſeinen cht end in dieſer Zeit um 1200 900 Stück ver⸗ n 5 er gemeinſamen Regierung mußten die Schwä⸗ ohne er Gſterreichiſch ungariſchen Ernährungswirtſchaft wäre daeifel bekannt ſein, als der Krieg ausbrach. Es bemerk aher, wie die„Leipz. N. Nachrichten“ zutreffend gleich 18 dringend notwendig geweſen, zum mindeſten 8 ig mit dem Deutſchen Reiche eine ſtraffe Er⸗ feigten 8 Verteilung der vorhandenen und jeweils er⸗ im Auf rräte vorzunehmen, zumal Oeſterreich⸗Ungarn hatte 8 des Krieges ſchon ſtärkere Menſchenverluſte der Ruſſ eutſchland und überdies durch den Einmarſch die Ernuhr im Galizien und in der Bukowina eine für 0 5 rungswirtſchaft beſonders wichtige Provinz ver⸗ reits Ende 194 frend ſich die deutſchen Bundesſtaaten be⸗ rechte zy e 1914 unter willigem Verzicht auf alle Sonder⸗ ichen Ku einem einzigen Verſorgungsgebiet mit einheit⸗ augariſchen g zuſammenſchloſſen, fanden die öſterreichiſch⸗ nicht 5 en Regierungsſtellen zu einer ſolchen Einheit e Weg. Noch heute bilden die beiden Staaten 9 geſchiedene Wirtſchaſtsgebiete. ſchen Gez Erntezahlen der Kriegsjahre ſind aus militäri⸗ Aber diannden nicht der breiten Oeffentlichkeit zugänglich. de Annahme iſt ohne Zweifel berechtigt, daß die deutſche ungariſche Landwirtſchaft ebenſo wie die die. allen Umſtänden in der Lage ſein müßte, 5 ltnismäßig geringe öſterreichiſche Induſtriebe⸗ 18. Jabroang AMisDiaft Aer Bargergeisterämer Seen, Mueskelak, NMeckarHan sam And Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. völkerung zu erhalten. Aber dieſe Induſtriebevölrerung iſt zum überwiegenden Teile deutſch. Und hier zeigt ſich nun die geradezu unverſtändliche Tatſache, daß die nichtdeutſchen Völkerſchaften Oeſterreichs die Not der deutſchen Induſtriebevölkerung als willkommenen Bundes⸗ zenoſſen in ihrem Vernichtungsfeldzug gegen alles Deutſche betrachten und daß die Wiener Re⸗ gierung nicht die Kraft findet, dieſem vaterlandsverräteri⸗ ſchen Treiben Einhalt zu gebieten. Während— nach amt⸗ lichen Mitteilungen— zum Beiſpiel vom deutſch⸗ böhmiſchen Landwirt eine Ablieferung von faſt 10/2 Zentner Getreide auf den Hektar verlangt wird, braucht der tſchechiſche Grundbeſitzer nur etwa 3½ Zentner auf den Hektar abzuliefern! Daß bei dieſer von poli⸗ tiſchen Rückſichten diktierten ungleichmäßigen Erfaſſung der Vorräte die Ernährungswirtſchaft in die Brüche gehen muß, iſt ganz ſelbſtperſtändlich. Hier zeigt ſich auch, wo der Hebel angeſetzt werden muß. Daß dies ſofort und mit aller Energie geſchieht, iſt ein Verlangen, das neben den Deutſchen Oeſterreichs auch das Deutſche Reich mit allem Nachdruck ſtellen muß. Denn der deutſche Bauer, der das Letzte für ſein Vaterland hergibt, hat keine Neigung, indirekt das vaterlandsloſe Verhalten der öſterreichiſchen Deutſchenſeinde und die Schwäche ihrer Regierung zu nuterſtützen. „Einheitsſchule.“ Mehr als je handelt es ſich darum, bei den Eltern das Sewußtſein ihrer Bee für die Erziehung ihrer Kinder zu wecken und erhalten, ihnen hiebei auch beratend an die Hand zu gehen. Der Deutſche Bund für en evangeliſche 5 in Haus und Schule hat daher hierauf rr Augenmerk gerichtet, und dieſem Zweck galten auch die orträge, die der Direktor des Bundes für Haus und Schule Winkler, zuletzt Seminaroberlehrer in Oels, vor kurzem in Württemberg gehalten hat; ſchulpolitiſche Fragen traten dabei grundſätzlich in den Hintergrund. Der Ausſchuß des Volksſchullehrervereins hat nun aber an dieſe Vorträge angeknüpft, um ſeine Loſung der Einheitsſchule wieder auszugeben. Nicht in jeder Beziehung können oder wollen wir dieſe Loſung ablehnen. Wir nennen nur das Eine: die 1 Nach den ungemeinen Leiſtungen unſeres Volkes im Weltkrieg wird insbeſondere in allen Schulen, hohen und niederen, das Vaterländiſche, das Deutſch⸗Nationale mehr als bisher zur Geltung gebracht werden müſſen; es wird von dieſem Krieg an neue deutſche Namen geben, bei denen das Herz jedes Deutſchen, auch der ganzen deuͤtſchen Jugend höher ſchlagen wird. Dagegen würden wir die Einführung der Einheitsſchule im Sinne des e des Volksſchullehrervereins, d. h. die Einführung der ſimultanen Volksſchule, für ſehr verhängnis⸗ voll halten. Der Re lig ion wird dabei ſehr viel von ihrer Bedeutung für die öffentliche Erziehung genommen. In der evangeliſchen und katholiſchen Konfeſſionsſchule bildet die Reli⸗ 25 den belebenden Mittelpunkt, in der Einheits⸗(Simultan⸗) chule iſt ſie nur ein Fach, in dem ein Fachlehrer unterrichtet. Würde in kleinen ausſchließlich evangeliſchen oder katholiſchen Orten die Schulverwaltung wohl auf Beſtellung von Lehrern der betreffenden Konfeſſion achten, ſo würde es namentlich in größeren Gemeinden unvermeidlich dazu kommen, daß eine Klaſſe mit weit überwiegend evangeliſchen Schülern von einem hatholiſchen Lehrer unterrichtet würde und umgekehrt. Nun iſt aber im Leben unſeres Volkes der Unterſchied zwiſchen 1 und evangeliſch vorhanden, und er macht ſich wirkſam geltend. Und zwar handelt es ſich dabei um die heiligſten Fragen der Glaubens⸗ überzeugung, die ſich nicht ohne Schädigung des religiöſen Lebens und ohne Verletzung der Gewiſſensfreiheit beiſeite ſchieben laſſen. Wollte man hier die Unterſchiede verwiſchen, ſo müßten Unterricht und Erziehung in der Schule Weſentliches von ihrer Kraft und Bedeutung einbüßen. Die naturnotwendige Entwicklung treibt weiter von der Simultanſchule zur religionsloſen Schule; mancher Ver⸗ treter der Simultanſchule hat dies ſelbſt mit Nachdruck ausge⸗ ſprochen. Etwas Verhängnisvolleres aber könnte unſerer Schul⸗ erziehung nicht geſchehen. Daß gerade in dieſem Kriege die beſte Grundlage für die Vaterlandsliebe beim Heer und in der Heimat die Religion geweſen iſt, liegt am Tage. Als vor etlichen Wochen im badiſchen Landtag der Geſetzesentwurf betreffs der FJortbil⸗ Pee beraten wurde, hat der Berichterſtatter, ein National⸗ liberaler,.„Für die Erziehung eines ſtarken Men⸗ ſchen iſt die Religion, wenn nicht der einzige, ſo doch der wichtigſte Faktor.“ N Gewiß wäre es idealer, wenn auch die höheren Schulen konfeſſionell geſtaltet wären; wenn aber diejenigen, die an der Konfeſſionsſchule feſthalten, ihre Söhne in höhere Schulen ſchicken. die keine Konfeſſionsſchulen ſind, ſo tun ſie es natürlich nicht, weil ſie dort die Na billigen würden, ſondern ein⸗ fach, weil ſie keine andere Wahl haben, weil dem Staat und den Gemeinden die Mittel fehlen, in allen einzelnen Städten ein beſonderes evangeliſches, katholiſches, iſraelitiſches Gymnaſtum uſwe zu errichten. Bek der Volksſchule liegen andere Ver⸗ hältniſſe vor. Hier beſteht zum Segen unſeres Volkes die Konfeſſionsſchule, die wir nicht deshalb preisgeben dürfen, weil das Gleiche bei den höheren Schulen nicht zu erreichen iſt. Endlich iſt die Konfeſſionsſchule gewiß nicht gegen die Einheit des deutſchen Volks. Wem ſeine religiöſe Ueberzeugung ein hochgeſchätztes Gut iſt, der am meiſten wird imſtande ſein, die religiöſe Ueberzeugung des andern hochzuſchätzen. Mit Recht ſchließt das katholiſche„Deutſche Volksblatt“ ſeine Aus⸗ führungen zum Artikel des Ausſchuſſes des Volksſchullehrer⸗ vereins mit den Worten:„Wenn der Krieg ſiegreich beendet ſein wird, ſo darf dem Vaterlande das Recht auf den religiöſen Frieden nicht dadurch genommen werden, daß der Krieg gegen die Konfeſſionsſchule eröffnet wird.“ Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 20. Juni. Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Faſt an der ganzen Front nahm die Tätigkeit des Feindes am Abend zu. Das Artilleriefeuer lebte auf. Starke Infanterieabteilungen ſtießen in zahlreichen Ab⸗ u. 1e. jote Inſertiensgreis: ts einſpanige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Pee. die Zelle, Bei Pierer An nahes Wabett.* Jeruſprechauſchluß Nr. 16. 5 ſchnrrren gegen unſere Sinien vor. Sie wurden ab⸗ gewieſen. 0 8 3 Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Erneute Verſuche des Feindes, nordweſtlich von Chateau Thierry über den Clignon⸗Abſchnitt vor⸗ zudringen, ſcheiterten in unſerem Feuer. An der übrigen Front blieb die Gefechtstätigkeit in mäßigen Grenzen. Heeresgruppe Gallwitz: Südweſtlich von Ornes wurden nächliche Vorſtöße des Feindes abgewieſen. Zwiſchen Maas und Moſel drangen eigene Sturmtruppen tief in die amerikani⸗ ſchen Stellungen bei Seicheprey ein und fügten dem Feinde ſchwere Verluſte zu. b Hauptmann Berthold errang ſeinen 36. Luft⸗ ieg. i r Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. ** Gewitterſchwüle lagert über Frankreich. Der eiſerne Griff Hindenburgs hat die franzöſiſche Steſſung von Montdidier bis zur Marne ſeſt gefaßt und ore Baupr⸗ punkte dieſer Frontlinie ſind der Umſtrickung verfallen Die eroberte Höhenſtellung bei Mery(zwiſchen Mont⸗ didier und Compiegne) beherrſcht den linken Flügel der Franzoſen; vor Compiegne arbeiten ſich die deutſchen a T ruppen immer weiter heran, ſodaß bereits mit mittleren Geſchützen die Beſchießung des Platzes möglich iſt. Als Sammelpunkt des militäriſchen Verkehrs und der äußeren Verteidigungszone von Paris dürfte Compiegne ſeine Rolle ausgeſpielt haben. Ebenſo hat ſich aber auch, wie aus dem heutigen Tagesbericht hervorgeht, das Netz um Villers⸗Cotterets enger gezogen. Der im Bericht ge⸗ nannte Ort Montgobert liegt nur noch etwa 6% Kilo⸗ meter nordnordöſtlich von Villers⸗Cotterets und ſchon 3½ Kilometer weſtlich der Straße Soiſſons⸗Villers; die deutſchen Truppen haben demnach die umfaſſende Be⸗ wegung, die V.⸗Cotterets nach Norden abſchneidet, mit lg fortgeſetzt, wobei es nichts verſchlägt, wenn am 18. Juni unſere Linien nach mehrfachen Gegenangriffen der Franzoſen etwas zurückgedrängt wurden. Die fran⸗ zöſiſche Gegenoffenſive iſt nicht nur gebrochen, ſondern die Front iſt auch zermürbt und iſt kein verläßlicher Schutz der Hauptſtadt mehr. In Paris läßt man die Flügel hängen. Zähneknirſchend, aber ohnmächtig gegen die elementare Gewalt der Tatſachen, will Clemenceau das Regierungsſchifflein aus dem drohenden Gewitterſturm hinausretten. Er läd die Sozialiſten, die ihn ſtürzen wollen, ein, das Schiff zu beſteigen. Aber dieſe danken für die Ehre. Die Suppe, die Clemenceau in ſeiner Ver⸗ blendung eingebrockt hat, ſoll er nur ſelber auslöffeln; 0 0 N 9 0 1 wenn die Sache weiter ſchief geht, werden ſie ſich ſchon melden, auf keinen Fall wollen ſie für das, was jetzt unver⸗ meidlich iſt, mit die Verantwortung tragen. Clemenceau hat in ſeiner Not möglichſt viele Engländer nach Paris gezogen, denen die Rolle als Regierungswächter zweifel⸗ los beſſer behagt als der Kampf gegen die„Hunnen“, den ſie ja den Franzoſen überlaſſen können. Trotzdem iſt es Clemenceau offenbar gar nicht wohl zumute. Die Nachrichten von der Front werden immer ernſter. Und der„große Sieg“ der Italiener, der die Entente⸗Aktien vorübergehend im Kurs gehoben hat, iſt auch nur Schwin⸗ del geweſen. Jetzt ſtellt es ſich heraus, daß zwar an der Gebirgsfront der öſterreichiſch⸗ungariſche Angriff pa⸗ riert iſt, aber der faſt ebenſo ſtarke italieniſch⸗franzöſiſch⸗ engliſche Gegenangriff iſt ebenfalls geſcheitert. Dagegen hat die italieniſche Front am Piaveſtrom verſchiedene Ein⸗ beulungen davongetragen, die über Schönheitsfehler weil hinausgehen. Und der Druck von Oſten nimmt andauernd zu, und ſelbſt die leichtgläubigſten Franzoſen ſind jetz! im Zweifel, ob die Italiener ihm Stand halten werden. Es dämmert ihnen, daß, wenn die Oeſterreicher und Ungarn an einer mehr als 150 Kilometer langen Front die Offenſive einſetzten, dieſe nicht an allen Stelllen mil der gleichen Stärke durchzuführen war, umſo weniger als eine Ueberraſchungsoffenſive nicht in Frage kam. Die Siegesmeldungen aus Italien ſind denn auch alsbald ſtark gedämpft worden und das hat die Stimmung in Paris womöglich noch trüber gemacht. Das türkiſche Hauptquartier meldete, daß tür⸗ kiſche Truppen in Perſien vorgerückt ſind und Täbris, die Hauptſtadt der Provinz Aſerbeidſchan, beſetzt haben. Erläuternd melden nun die türkiſchen Blätter, daß die Beſetzung nicht auf Eroberungsabſichten zurückzuführen ſei, ſondern ſie ſei notwendig geworden, weil ein eng⸗ liſch⸗indiſches Heer über Nordperſien dem türkiſchen Heer in Meſopotamien und im Kaukaſus habe in die Flanke fallen wollen. England trachte überhaupt darnach, nach⸗ dem es vor einigen Jahren Südperſien als ſeine„In⸗ tereſſenſphäre“ erklärt und ſich darin feſtgeſetzt hatte, nunmehr nach der Verdrängung Rußlands auch deſſen Intereſſenſphäre, nämlich Nordperſien, ſich anzueignen. Das könne die Türkei weder in ihrem noch in Perſiens Intereſſe dulden. Die türkiſche Armee ſchneide alſo den Engländern wieder einmal den Weg ab wie auf den Dar⸗ danellen, in Meſopotamien und in Paläſtina. Wer Eng⸗ land richtig angreife, müſſe es in Indien angreifen. wolle. — Dieſer Tage verlangte ein Ententeblatt, England mifſſe den Angriff auf die Dardanellen und Konſtantinopel. wieder aufnehmen, wenn es den Vierbund ins Herz treffen Das war eine Drohung an die Türkei. Aber die Türkei weiß die Dardanellen ſo wohl geſichert, daß ſie ſich nicht abhalten laſſen wird, den Engländern in Perſien das Konzept zu verderben.. WTB. meldet: Unſere großen Erfolge in der Ukraine ſind nicht zum mindeſten den gewaltigen Leiſtungen un⸗ erer Eiſenbahn⸗ und Bautruppen zu verdanken, die es ermöglichten, die Strecke von unſerer erſten Stellung bis nach Roſtow am Don, 1200 Kilometer, in 79 Da⸗ gen zurückzulegen. Die Bautruppen haben bereits 82 Brücken wiederhergeſtellt. Der Bau von weiteren 40 Brücken iſt bis Ende dieſes Monats zu erwarten. ich an dem engliſchen Engliſche Zeitungen melden, der deutſche Druck habe Teil der Weſtfront verſtärkt und 28 ſei zweifellos mit neuen weitgehenden Abſichten der Deutſchen zu rechnen. Auch Schſveizer Blätter wiſſen, daß die Alliierten eine Fortſetzung der deutſchen Offen⸗ erwarten. Das Waldgebiet von Villers⸗Cotterets iſt eingekreiſt, die Stadt wird heftig beſchoſſen, auch Com⸗ piegne lag wieder unter ſchwerſtem Feuer, wobei zahl⸗ reiche Brände beobachtet wurden. Der Wald von Lea⸗ gue ſteht von drei Seiten unter dem Granatregen der deutſchen Artillerie. Die Ermattung der Gegenangriffe Fochs iſt nicht zu verkennen, die Einſetzung der Reſer⸗ ven wird ſpärlicher. Durch Angriffe deutſcher Flugge⸗ ſchwader wurde in den franzöſiſchen Flugzeuglagern von Bacay und Verines ſchwerer Schaden angerichtet; im Waldlager von La Moliere wurden Brände und Explo⸗ ſionen verurſacht und das Munitionslager von Mendi⸗ court vernichtet. Die Bahnanlagen von Amiens erhielten ſchweres Feuer. d Der Krieg zur Se. Berlin, 18. Juni. Im Mittelmeer wurden 6 Dampfer und 4 Segler von zuſammen 24 500, BRT verſenkt. f ange perey Berlin, 19. Juni. Nachdem England halbamtlich zuerſt abgeleugnet hatte, daß die im Kattegat gefun⸗ denen Minen engliſchen Urſprungs ſeien, hat der eng⸗ liſche Geſandte in Stockholm jetzt erklärt, daß engliſcher⸗ ſeits Minen in einer Tiefe von 10 Metern gelegt wor⸗ den ſeien. Dabei habe England aber die neutralen Hoheitsgewäſſer ſtreng geachtet(). Dagegen ſei es zun Kenntnis der engliſchen Regierung gekommen, daß ein deutſcher Kreuzer vom 12. bis 15. Mai im Kattegat ge⸗ weſen ſei, der offenbar Minen gelegt habe. Demgegen⸗ Aber wird amtlich erklärt, daß bereits im April von der ſchwediſchen Regierung Minen im Kattegat feſtgeſtellt wurden, die unzweifelhaft als engliſche erkannt wurden und denen mehrere ſchwediſche Dampfer zum Opfer ge⸗ Die Ereigniſſe im Westen. —— Der engliſche Bericht. Wes. London, 19. Juni. Heeresbericht vom 18. Juni: * 7 Wir machten geſtern abend einen erfolgreichen Vorſtoß nördlich von Lens. Heute morgen griffen engliſche Truppen feindliche Grüben ſüdlich von Hulluch an und machten nach heftigem Geſech efangene. i i 8 8 8 Der amerikaniſche Bericht. Amerikaniſcher Heeresbericht vom 18. Junk: Der Artilleriekampf wurde im Gebiet von Chateau Thierry und an der Marne fortgeſetzt. In der Nacht gingen Patrouillen von uns über die arne und machten mehrere Gefangene. P 8 Genf, 18. Juni.(Havas.) General Franchet Es⸗ wird an Stelle des Generals Guillaumat den fehl der Orientarmee in Mazedonien übernehmen. Der Krieg mit Italien. Wr. Wien, 19. Juni. Amtlich wird verlautbart: Der Südflügel der Heeresgruppe des Feldmarſchalls von Boroevic erkämpft in ſtetem Vordringen neue Vor⸗ gebracht. Heftige Angriffe, teile. Der Kanal Foſetta wurde an einigen Punkten über⸗ ſchritten. Der Italiener ſetzte alles daran, unſer Vor⸗ dringen zu hemmen. Aus neuen Räumen werden Ge⸗ fangen zahlreicher zuſammengewürfelter Verbände ein⸗ die namentlich beiderſeits der Bahn Oderco—Treviſo mit großer Zähigkeit geführt wurden, brachen unter ſchweren Verluſten teils in unſerem Feuer, teils im Nahkampf zuſammen. Die Diviſionen des Generaloberſten Erzherzog Joſeph durchſtießen bei Sevilla am Südfuß des Montello mehrere italieniſche Linien. Die Zahl der Gefangenen erhöht ſich. An der Gebirgsfront waren die von uns am 15. Juni genom⸗ menen Stellungen zwiſchen Piave und Brenta und ſüd⸗ öſtlich von Aſiago abermals das Ziel erbitterter An⸗ ſtürme. Der Feind vermochte trotz großer Opfer nir⸗ nds Vorteile zu erringen. Auch auf dem Baſſo Alto ieß der Italiener mehrmals vergeblich vor. An der kroler Weſtfront Artilleriekämpfe. Bozen, 19. Juni. Gelegentlich der Erſtürmung des Baſſo Alto durch Abteilungen der Gruppe des Erz⸗ Herzogs Max am 15. Juni explodierte eine Granate in unmittelbarer Nähe des Erzherzogs, der infolge des Luftdrucks einen ſchmerzhaften Defekt am Ohr erlitt. Der Erzherzogs führt ſein Kommando weiter. Die Ereigniſſe im Oſten. Berlin, 19. Juni. Aus Zürich wird der„Deuk⸗ ſchen Tagesztg.“ gemeldet, daß die Verhaftung des frü⸗ heren rumäniſchen Miniſterpräſidenten Bratianu(des eigentlichen Kriegshetzers. D. Schr.) wegen Hochverrats und Beſtechlichkeit bevorſtehe. 1 Berlin, 18. Juni. Nach Meldungen aus Peters⸗ burg iſt die bolſchewiſtiſche Regierung in Weſt⸗ fibirien nach ſchwerem Kampf bei Omsk, Jekate⸗ kimenburg und Ufa durch die Gegen revolutionäre und die Dſchechen geſtürzt und Omsk genommen worden. Lenin hat in den Gebieten der Wolga, des Ural und in den ſbiriſchen Bezirken die Mobiliſierung der letzten fünf Jahrgänge, ebenſo in Moskau die der Ingenieure und der Artillerie derſelben Ja ung angeordnet. hrgänge gegen die ſibiriſche a Moskau, 15. Füni. Der Kampf mit der Gegen⸗ revolution wird infolge des Widerſtands der ſlovakiſchen Truppen und der revolutionsfeindlichen Bewegung kleiner Teile des ruſſiſchen Bürgertums ſchwieriger. Aus Penſo zurückgeworfen, ſind die Tſchechen auf Sisran marſchiert und haben ſich der großen Wolga⸗Brücke bei dieſer Stadt und ſomit der Hauptverkehrsader nach Sibirien bemäch⸗ kigt. Die telegraphiſche Verbindung mit Omsk, Tomsk und Irkutsk iſt unterbrochen. 7 r Neues vom Tage. Die Kriſe in Frankreich. Berlin, 19. Juni. Die„Nordd. Allg. Zeitung“ meldet aus Genf, Clemenceau habe unter dem Druck der erregten Stimmung und auf Wunſch Poincares den ſozialiſtiſchen Führern den Eintritt in ſein Miniſterium angeboten. Die Sozialiſten haben abgelehnt, da ſie bei der gegenwärtigen Lage keine Verantwortung überneh⸗ men wollen. s Ein Tadel des bayeriſchen Eiſenbahnweſens im 8 i Kriege. f München, 19. Juni. Die Erkrankung des baheriſchen Verkehrsminiſters v. Seidlein an Rippfellentzündung oder nervöſer Erſchöpfung wird viel beſprochen. Es wurde nämlich bekannt, daß der Chef des Feldeiſen⸗ bahnweſens in einem von dem Erſten Generalquartier⸗ meiſter General Ludendorff unterzeichneten Schrei ben an das Verkehrsminiſterium gegen die Leiſtunger der bayeriſchen Staatsbahnen im Kriege einen ernſten Tadel ausgeſprochen hat. In dem Schreiben wird geſagt: Die bayeriſche Staatseiſenbahnverwaltung hat die Auf: gabe nicht mit dem gleichen Erfolg zu löſen verſtanden wie andere deutſche Eiſenbahnverwaltungen, obgleich dieſ durch Abgabe von Perſonal und Material zum Tei erheblich mehr geſchwächt wurden als die bayeriſche Bayern iſt in der Abgabe von Perſonal zum Feld; eiſenbahnweſen und zum Wafſendienſt und in der Be ſchaffung von Lokomotiven weit hinter Preußen, Sach ſen und Baden zurückgeblieben. Die bayeriſche Eiſen bahnverwaltung iſt mit der rechtzeitigen Erſt atzbeſchaffung für das abgegebene Material und Perſonal in Rück ſtand geraten. Auf eine weitere Unterſtützung durch Rück gabe von Material und Perſonal ſeitens des Chefs des Feldeiſenbahnweſens kann nicht gerechnet werden. n i Endlich! 3 Wien, 18. Juni.(K. K. Korr.⸗Bur.) Durch ein heute verlautbarte Verordnung wird die Bewirtſchaftun⸗ der neuen Ernte ebenſo wie im deutſchen Reiche künf tig auch in Ungarn im Sinne einer ſtraffep ſtaatlicher Bewirtſchaftung geregelt, da Oeſterreich ohne irgend welch Vorräte in das neue Erntejahr eintritt. Für die Auf bringung des vorläufigen Kontingents werden die Kron länder in Aufbringungsbezirke und die politiſchen Be zirke in Aufbringungsſprengel eingeteilt. Für jeden Sprengel wird eine Aufbringungskommiſſion eingeſetzt Die Aufbringung des vorläufigen Kontingents, die bi! Ende September abgeſchloſſen ſein muß, erfolgt von den Dreſchmaſchine weg, worauf das Getreide unverzüglich in Mühlen oder Lagerräume abgeführt wird. Bei de! einzelnen Aufnahme, die nach Ablauf der Feldbeſtellungs arbeiten von Haus zu Haus durch dieſelben Kommif 5 durchgeführt wird, werden für alle Landwirte dit engen der abzuliefernden Ueberſchüſſe endgültig feſt geſtellt. Kabinett Malinow. Sofia, 18. Juni.(Bulg. Tel.⸗Ag.) Der Köniz von Bulgarien hat Malinow mit der Bildung des neuen Kabinetts beauftragt. . Gefährliches Spiel. a Bern, 19. Juni. Deutſchfeindliche Kreiſe in den Weſtſchweiz machten Umtriebe für eine Maſſenbittſchrif an den ſchweizeriſchen Bundesrat, daß der deutſche Ge ſandte und der deutſche Militärattache in Bern aus. ewieſen werden ſollen. Der Bundesrat hat die Bitt ſchrift verboten. Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt Es iſt weit gekommen in gewiſſen Kreiſen unſeres Vol⸗ kes, daß der Gedanke einer ſolchen völkerrechtswidrigen aller Neutralität hohnſprechenden Petition greifbare Ge ſtalt annehmen konnte. Dem Bundesrat in einer Bitt⸗ ſchrift, die zugleich Beleidigungen gegen den diploma⸗ tiſchen Vertreter eines befreundeten Staates enthielt ein ſolches Verlangen unterbreiten zu wollen, grenzt an Tollheit. Das Schweizer Volk bedankt ſich dafür, ſchließ⸗ lich das Opfer einiger verwirrter Köpfe zu werden. Es könnte auch einmal an dieſen Leuten genug krie gen. Das Petitionsrecht iſt verfaſſungsgemäß gewähr⸗ leiſtet, aber nicht für landesgefährliche Treibereien. Rheinhafen in Baſeel. Bern, 18. Juni. Der Nationalrat hat 2 250000 Franken als Beitrag des Bundes an den Kanton Baſel⸗ Stadt zum Bau einer Hafenanlage auf dem rechten Rheinufer in Klein⸗Hüningen⸗Baſel für die Rheinſchiff⸗ fahrt bewilligt. ö Der neue engliſche Kriegskredit. London, 18. Juni. Das Unterhaus hat den Kre⸗ dit in Höhe von 10 Milliarden Mark einſtimmig an⸗ genommen. 8. 8 Baden. 8 ) Karlsruhe, 19. Juni. Der Verband des Sta⸗ tionsvorſteher und Betriebsaſſiſtenten der bad. Staats bahn ſtimmte in ſeiner hier abgehaltenen Tagung dei Einigung zrit dem Verein bad. Stationsvorſteher zu, während der letztgenannte Verein, der ſich mit der glei⸗ Angelegenheit befaßte, einen ablehnenden Standpunkt einnahm. Mik großer Keckheit wurd () Kehl, 19. Juni. in den Frühſtunden einer der letzten Tage in Straßburg ein Einbruchsdiebſtahl verübt. Die Diebe ſprengten das Schaufenſter eines Herrenkleidergeſchäfts, was einen der⸗ artigen Knall gab, daß die Bewohner an einen Flie⸗ erangriff glaubten. Die Diebe nahmen die ausgelegten auen mit.— Zum Präſidenten der Reichseiſenbahn⸗ verwaltung iſt der bisherige Präſident der Kgl. Eiſen⸗ bahndirektion in Königsberg, Geh. Rat Bodenſt N nannt worden. 5 N eee 724 20 ſtein er⸗ () Bötzingen bei Emmendingen, 19. Seng 4 der durch unſeren Ort gelegten Materialbahn ent die Lokomotive und 6 Wagen. Während Bremſer und Führer des Zuges ſich retten konnten, geriet der Heiße unter die umſtürzende Lokomotive und erlitt tödli Ver; letzungen. 5 5 92 (0 Konſtanz, 19. Juni. Wie nach ſchrweizeriſch Blättern verlautet, ſoll in den nächſten Tagen mit den Transport des im Berner Abkommen zyöiſchen Deu, land und Frankreich vereinbarten Austauſch von Krieg gefangenen begonnen werden. Es handelt ſich vorläuft um 160 000 Mann. 2 2 Mutmaßliches Wetter.. 5 Die Wetterlage nimmt wieder eine günſtigere Geſtal an. Zwar ſind noch einige Gewitterſtörungen in 7 ſicht, aber in der Hauptſache iſt für Freitag und Sams tag trockenes und etwas wärmeres Wetter zu erwarten. n SCB.) N 2 2 2—— Kurzer Wochenbericht 9 der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirlſch““ vom 11. bis 17. Juli 1918. Höchſtpreiſe für Vieh im Auslande. In der Schweiz ſind durch eine Verfügung des 228 wirtſchaftsamts vom 29. Mai neue Höchſtpreiſe ft Großtind⸗ ſowie für Kälber erlaſſen, welche am 1. Juni in find. Für Großvieh 1. Qualität iſt der das 2,60 Franken und für Kälber auf 2,50 Franken für em Kilogramm Lebendgewicht feſtgeſetzt worden. Dies würde eine Preiſe von etwa 105.30 Mk. bzw. 101.25 Mk. für den 3 Lebendgewicht entſprechen. Die e Anſtalt für S viehverſorgung teilt hierzu mit, daß die Erhöhung nicht sel zu umgehen war. Die Urſache der Knappheit an Schlachtvieh r neben dem allgemeinen Mangel an Kraftfutter auf die vermeſſ ten Schlachtungen der letzten Monate zurückzuführen. Der zel letzten Spätherbſt angelegte Gefrierfleiſchvorrat ſei in dieſer über des Schlachtviehmangels ſehr zu ſtatten gekommen und habe die ſchwierigſte Zeit hinweggeholfen. eren In Frankreich iſt vom 6. Juni ab auf den größer, Schlachtviehmärkten, wie Paris, Lyon, Bordeaux. Marſeille ug der Preis für Rinder 1. Qualftät auf 4.80 Franken eie das Kilogramm Netto⸗Fleiſchgewicht feſtgeſetzt, was einem hesch. von etwa 116,40 Mt. für den Zentner Lebendgewicht entſprich ——ů— ñ—ñůͤ—— Vermiſchtes. 5 * Der Ankeil des Heeres am Goldſieg. An dem Rekordergebnis der achten Kriegsanleihe mit ihren mehr 2 15 Milliarden Mark haben Heer und Flotte einen ſehr n fentlichen Anteil. Das Heimatheer hat rund 1372, Min Me., das Feldheer und die Flotte rund 638,9 Mill. Mr. dn deuiſche Wehrmacht alſo insgeſamt mehr als 2 Millar Mark aufgebracht. In Verhältniszahlen ausgedrückt. deutet das 14 Prozent der Geſamtzeichnungsſumme! dh, außerordentlich erfreuliche Erfolg zeigt die unerſchütterl Stärke der Vaterlandsliebe und des Vertrauens der deut Wehrmacht und des deutſchen Volkes zu ſeiner Zukunft. ziehen wir zum Vergleich die Ergebniſſe der Heeres geit nungen bei der ſiebenten Kriegsanleihe heran— 987— Mk. im Heimatheer und 500,3 Mill. Mk. im Feldheer und der Marine!—, ſo dürfen wir uns des nicht unerhebliche, Zuwachſes von über einer halben Milliarde Mark beſonder freuen. Das bedeutet nicht nur eine weſentliche Stärkung unſerer finanziellen Kräfte, es iſt auch das beſte Zeugms 3 dem hohen und verſtändnisvollen Geiſt des deutſchen Heer 7 das nicht nur zu ſiegen, ſondern auch für die Zukunft ſorgen weiß. der » Plündernde Engländer. Daß die Engländer, was im englischen Preſſe ſtets beſtritten wird, dee deutſchen Krieg gefangenen in unwürdiger Weiſe behandeln, zeigt der f gende Fall: Der deutſche Soldat K. geriet mit ſechs 9 raden bei Loos in eng iſche Gefangenſchaft. Nachdem Deutſchen ihre Waffen abgegeben hatten, ſchoſſen die 1— länder, welche ſie gefangengenommen hatten, von hinten un ſie, während ſie auf dem Wege in die engliſche Stellnee waren. Dadurch wurden zwei Deutſche ſchwer ve Man ließ ſie, ohne ſich im geringſten um ſie zu kümme auf dem Felde liegen. Auf der Sammelſtelle wurden, der Gefangenen von den engliſchen Soldaten in Gegenwart iht engliſchen Offiziere ihre geſamten Wertſachen und auch 5 Geld abgenommen. Die Ausſage des K. ſteht in Ueberen ſtimmung mit den Erklärungen zahlreicher aus en 15 Kriegsgefangenſchaft zurückgekehrter deutſcher Soldaten: die nau wie ihre Bundesgenoſſen, die Franzoſen, pflegen ae Engländer die don ihnen gemachten Gefangenen völlig zuplündern. 1 „Bulgariſcher Tabak. In Bulgarien waren voriges 90h 300 000 Dekar mit Tabak bepflanzt. Dieſes Jahr hat 1 die Fläche auf 500 000 vermehrt, und man erwartet bu h eine Ernte von etwa 40 Millionen Kilo. Deuſchlan bo ein großes Intereſſe daran, da es namentlich Zigarette von dort bezieht. a Gute Ausrede. Auf einem Kriegsschiff werde dee aur eingetretenen Matroſen gedrillt. Die Leute liegen der nach mit dem Rücken auf dem Boden und ein kommandiert:„Beine hoch! Strampelbewegung d 2 Fr re rs —— — —— . ern e SS S Ss S . als ob man ein Fahrrad trete. Eins, zwei drei! 8 8 1 r reer 2 * * Aer — N „„ * d Gerlich Intereſſen der Mitbewohner zu einer 5 her die perſönlichen Nachlaßgegenſtände von Kriegs⸗ 5 ute strampeln, Suche was das Zeug hält. Nur einem ſcheint dre 5 zu dumm. Er macht nicht mit.—„Fiſcher!“ ſchreit 01 Deckoffizier,„warum ſtrampeln Sie denn nicht?“—„Ick gabe Freiloof!“ gibt Fiſcher unter dem Wiehern der Mann⸗ aft zurück. Aus dem Siegerland. Zwei weſtfäliſche Landſtürmer unterhalten ſich über unſere Feldherren:„Ich glaube bei⸗ dabe ſagt der eine,„Ludendorff und Hinden⸗ da g ſind unſere engeren Landsleute.“ Aus Weſtfalen? bat iſt mir neu; wer hat dir denn das geſagt?“ 5 mir geſagt. Aber das weiß doch jedes Kind, daß beide Siegen geboren ſind.“ Kriegshumor. Die kleine Margot ißt für ihr Leben gern den dfnudeln. Ihre Leibſpeiſe kommt aber ſehr ſelten auf Nel Tiſch, da des Vaters etwas anders geartete Wünſche den ſellhenettel beſtimmen. Unlängſt erhält der Vater den Ge⸗ 15 ungsbefehl. Die Mutter, im Jammer über das Ereig⸗ , nimmt die Kleine auf den Schoß und ſagt:„Lieb's 85 Vatterle muß in Krieg, was machen wir bloß?“— Marnpfnudeln,“ antwortet eilfertig und treuherzig Klein⸗ ago. 50 Herr und Diener. Johann tritt in das Zimmer ſeines urn, der eben über eine Zigarre flucht, die nicht ziehen Ale„Verdammtes Kraut!“—„Jawohl, ſie taugen nicht,“ ichtet der Diener bei.—„Woher weißt du denn das?“— e Herr Baron werden vielleicht bemerkt haben, daß ich a Furdem nicht mehr rauche.“ f 3 ſahn reiwilliger Tod. Der noch nicht 17 Jahre alte Erbpachter⸗ weil auge Jürn in Wöbbelin(Mecklenburg) hat ſich erhängt as deine Eltern, trotz ſeiner oft wiederholten Bitten, ihn füt Ent aterland kämpfen zu laſſen, nicht die Erlaubnis zum ereilt in die Marine geben wollten, bevor er das 18. Jahn Nefalte habe. Ein Bruder des jungen Mannes iſt im Felde len, ein anderer befindet ſich in Gefangenſchaft. hen 00 000 Mark verunteeut. Der ga 0 des chriſtl.⸗katholi⸗ würd Begräbnisvereins in München, Buchhändler Barthauſer, Str. e wegen Unterſchlagungen von 166 000 Mk. von der dortigen afkammer zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. danter mugger. Die Gendarmerie in. Unter ⸗ 90000 beſchlagnahmte über 300 Stück Schafe im Wert von Die d k., die über die Landesgrenze geſchng gelt werden ſolltem wos Tiere find der Heeresverwaltung in W ord Wer abgeliefert burde.— Auf dem Zollamt der Grenzſtation Ale xcandrowo Golde, ein Händler aus Berlin verhaftet, der 30 000 holländiſche rſegulden(rund 760 000 Mk.) nach Polen zu ſchmuggeln don uche. Nach ſeiner Angabe hatte er dabei einen Gewinn bang 200 000 Mk. erzielt. Das Goldgeld wurde der Reichs⸗ zu Thorn zugeführt. bat Stvileinquartierung? Die braunſchweigiſche Regierung im cem Landtag einen Geſetzentwurf zugehen laſſen wonach Gem alle der Wohnungsknappheit im Einverſtändnis mit der nchen aufgegeben werden kann: 1. leerſtehende Woh⸗ gen oder ſonſtige Räume, die ohne Beeinträchti 500 der ohnung et werden; 2. Wohnungen oder ſonſtige Räume, die en Berechtigten 1 Aufenthalt von Menſchen. 5 Zeit fahndet ſind, an Familien zu vermieten, die keine Wohnung Können. Moorbrand. In der Herrſchaft Primkenau im Weißiger dau Schleſien) iſt ein Masthead Bis jetzt n 50 Morgen Moor in Flammen.. N ue Ein nenes Friedenshotel. Die holländiſche Regierung hat 118 fate des Indes in Haag angekauft und ſie gedenkt es olches weiterzuführen, um auf einer eventuellen Kriegs⸗ Walen in Haag die fremden Diplomaten gut unterbringen zu⸗ Das angriffstuſtege Amerika. Der amerkkanfſche Volleswirt⸗ 8517 Profeſſor o wers hat kürzlich unter dem Titer erika unter den Rationen“ ein Buch erſcheinen laſſen, in er nachweiſt, daß die Vereinigten Staaken von jeher eines ee er gereſen n e e ee Lokales. — Die Kunſt im Felde. In den nüchſten Ta⸗ 95 wird die Heeresgruppe Deutſcher Kronprinz eine mdernde Kunſtausſtellung eröffnen für Werke von ihr gehörenden Berufskünſtlern(Malern, Radierern, Bild⸗ nern). Geeignete Kunſtwerke— mit Angabe des Ver⸗ 0* 155 dem Vermerk e 8 5 on der Heeresgruppe unter„Ausſtellung“ deut Fabref 651 erbeten. Dieſer neueſten Förderung der 85 ſt gingen Preisausſchreiben in den Feldzeitungen vor⸗ den allerdings vorwiegend nur für Maler. Dafür fan⸗ die Bildhauer ein dankbares Feld der Betätigung den Kriegerfriedhöfen. Wird Der Aufwand für die Frühdornſchprämien 6 d für das von der Reichsgetreideſtelle bewirtſchaftete bebte nach denſelben Grundſätzen wie im Vorjahre auf Reichskaſſen übernommen. 3 Die Einkaufsvereinigung deutſcher Schuh⸗ arenhändler wird in ein großkapitaliſtiſches Unter⸗ An en umgewandelt, für das bereits über 1 ½ Mil⸗ e Mi n Mark gezeichnet ſind. Das Kapital ſolk auf 2 illionen Mark gebracht werden. 8 10 000 Kriegserſatzmittel. Der Sammlung 0 dolkswirtſchaftlichen Abteilung des„ 85 ſind bis jetzt über 10000 Erſatzmittel zugeführt erſoen. Zu Beginn des Jahres 1917 gab es erſt 1200 a atznahrungsmittel und einige hundert techniſche Er⸗ dormittel. Von den Erſatzmitteln ſind nicht wenige nur dul ganz kurzer Dauer geweſen, da ſie aus geſundheits⸗ udeilichen Gründen oder wegen gänzlicher Wertloſig⸗ verboten wurden. i 5 Ausländiſches Hülſenfruchtſaatgut, wie ſol⸗ 5 jetzt aus der Ükraine und Rumänien nach Deutſch⸗ läd kommt, iſt oft mit dem ſo ſchädlichen Rüſſel⸗ user behaftet und daher nicht nur wertlos, ſondern für e Verde Saaten gefährlich. Es muß daher erneut vor der den wendung von ſolchen Hülſenfrüchten, die nicht aus⸗ Nu ig als Saatgut von einwandfreier Seite gekauft dringend gewarnt werden. i ö — Verbotene Anzeigen. In Zeikungen findet nen noch hin und wieder Anzeigen, in denen Private Re oder getragene Kleider zum Verkauf anbieten. Dies begsrodula ig, da ſolche Kleider von Privaten nur an die den rdlich eingerichteten Annahmeſtellen verkauft wer⸗ dürfen. Jede andere Veräußſerung iſt ſtrafbar. die O Der Nachlaß von Kriegsgefangenen. Durch don daager Landkriegsordnung iſt eine Beſteuerung än im Inland befindlichn beweglichen Nachlaßgegen⸗ banden Kriegsgefangener ausgeſchloſſen. Es ſind man en, die in Hoſpitälern oder Feldlazaretten ge⸗ ſind, den Erbberechtigten ohne irgend eine Ein⸗ Waänkung zuzuſtellen. 5 f Vom Dünnbier. Der Präſident des Krtegs⸗ Nasrungsate v. Waldow hat auf eine Anfrage des ands beamteter Nahrungsmittelchemiker, ob Bier Auer ae. Prozent Stamnwlrze noch als Bier anzu⸗ „Keiner eindebehörde den Eigentümern oder ſonſtigen Verfügungs⸗ ö ſeinen geſunden Geſchäfts⸗ und Arbeitskameraden befindet. ſprecheit ſei öder ob ſolche Getränke nicht beſſer ore Bezeichnung Biererſatz tragen müßten, geantwortet, daß nach dem Brauſteuergeſetz und den ſonſt geltenden Be⸗ ſtimmungen eine untere Grenze für den Stammwürze⸗ gehalt von Bier nicht beſtehe. Die Notwendigkeit, das Bier nach Möglichkeit zu ſtrecken, habe auch veranlaßt, daß Anträge auf Einführung einer unteren Grenze ab⸗ elehnt wurden. Vorausſetzung für den Begriff Bier fei nur, daß das Getränk ordnungsmäßig nach dem im Brauſteuergeſetz vorgeſchriebenen Brauſtenerverfahren mit zuläſſigen Stoffen hergeſtellt ſei. Derartige min⸗ derwertige Getränke brauchten zurzeit nicht als Biererſatz bezeichnet zu werden, ganz gleichgültig, welchen Stamm⸗ würzegehalt ſie haben. — Geiratsausſichten. Bei einer Umfrage in einer Landwehrkompagnie nach der Zahl derjenigen, die nach dem Krieg ſich ein eigenes Heim gründen wollen, ergab ſich folgendes Bild: Bei 28 Prozent Ledigen wol⸗ ken 20 Prozent, das iſt jeder fünfte Mann derß Kön agnie nach Heimkehr heiraten, die übrigen 8. keel s iſt jeder dreizehnte, wollen es ſich erſt noch über legen. Bemerkenswert iſt auch die Sehnſucht nach dem Eigenhaus, bzw. Hof, der Kriegerheimſtätte: Jeder 7. Mann möchte ſich anſiedeln, nähme mit Dank eine Krie⸗ gerheimſtätte. 1 * Mehr Kückſicht auf unſere Kriegsbeſchädigten! Die Beſtre bungen, unſeren Kriegsbeſchädigten den gebührenden, wohlver dienten Dank dafür abzutragen, daß ſie mit Einſatz ihres Leben. in langjährigem harten Kampfe fürs Vaterland geſtritten, ihr Kraft und Geſundheit geopfert haben, mehren ſich erfreulicherweiſ von Tag zu Tag. Groß, unermeßlich groß iſt aber auch die Dan kesſchuld, die uns den tapferen Streitern gegenüber obliegt, für diz unvergleichlich ruhmreichen Erfolge, die ſie auf blutiger Walſtat erkämpft und denen wir es zu verdanken haben, daß unſere hei miſchen Fluren, unſere Frauen und Kinder, unſer Hab und Gu von den Schrecken des Krieges verſchont geblieben ſind. Der Größ der Dankesſchuld müſſen auch die Opfer entſprechen, die nicht nun vom Staate, ſondern auch von der geſamten Bevölkerung zu bringen ſind, um dieſe Schuld einzulöſen. In anerkennenswerter Weiſi wird allenthalben umfaſſende Vorſorge getroffen, um die heimkeh, renden Kriegsbeſchädigten vor Not und Entbehrung zu ſchützen Muß es da nicht auffällig erſcheinen, daß namentlich im öffentlichen Verkehrsleben unſern Kriegsbeſchädigten nicht immer diejenigen Rückſichten zuteil werden, auf die ſie vollberechtigten und wohlver⸗ dienten Anſpruch erheben dürfen. Wie häufig kann man die Wahr. nehmung machen, daß kranken oder verwundeten Soldaten bei Be. nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel nicht mit der wünſchens⸗ werten Rückſichtnahme entgegengekommen wird. Ein Jeder muß es doch für ſeine Ehrenpflicht halten, den, in ihrer Bewegung be⸗ hinderten, vielfach ſichtlich ſchwer verletzten Kriegsbeſchädigten, namentlich bei ſtarkem Andrange, unter Zurückſetzung des eigenen Ichs hülfreiche Hand zu leiſten und ihnen unter Verzicht auf die Sorge für die eigene Bequemlichkeit und unter Zurückſtellung der eigenen Wünſche in jeder Hinſicht Entgegenkommen zu beweiſen. Das Gleiche gilt im Kampfe ums tägliche Brot, im Erwerbsleben, wo ſich der Kriegsbeſchädigte vielfach ſehr im Nachteil gegenüber Durch Rückſichtsloſigkeiten kommt er gar in ſeinem Erwerbe zurück und verliert ſo vollſtändig die Luſt zum frohen Schaffen und den Trieb zum weiteren Vorwärtskommen. Darum Rückſicht nehmen auf unſere Kriegsbeſchädigten! Jeder Einzelne muß an ſeinem Teile dazu beitragen, ſeine Dankespflicht zu betätigen und in ſeinem ſtreiſe in dieſer Hinſicht belehrend und anregend wirken. * Nähgarn für Brenneſſeln. Eine ſehr willkommene Nach⸗ richt wird von der Neſſelanbaugeſellſchaft in Berlin ver⸗ breitet, nämlich die koſtenloſe und bezugsſcheinfreie Abgabe bon Nähgarn. Die genannte Geſellſchaft gibt allen Samm⸗ dern von Brenneſſeln, die zehn Kilo trockner Stengel durch den Vertrauensmann der Geſellſchaft abliefern, außerdem Sammellohn ein Wickel ſchwarzes oder weißes Nähgarn aus Bvenneſſelmiſchgarn, und zwar einesteils, um damit zu fleißigem Sammeln anzuregen, anderſeits, um zu zeigen, welch vorzügliches Garn aus der Brenneſſelfaſer gewonnen wird. Es liegt deshalb in jedermanns Intereſſe, die wert⸗ volle Faſerpflanze zu ſammeln und vor unbedachter Ver⸗ nichtung— dies gilt beſonders für die Zeit der Heuernte— zu ſchützen. Jeder fördere das vaterländiſche Werk der Brenneſſelſammeung und führe die Sammelergebniſſe— vielleicht lagern noch ſolche aus dem Vorjahre— der nächſten Sammelſtelle zu, wende ſich gegedenenfalls unmittelbar an die Neſſelanbaugeſellſchaft m. d. H., Berlin W. 8, um Auskunft. * Wer wird Jeldwebelleutnant? Die Laufbahn der Feld⸗ webelleumants iſt, wie ſchon im Reichstag mitgeteilt wurde, weiteren Kreiſen zugänglich gemacht worden. Die Beſtim⸗ mungen darüber liegen jetzt vor. Vorgeschlagen werden können jetzt auch Unteroffiziere des Friedensſtandes mit einer aktiben Dienſtzeit von mindeſtens 12 Jahren Friedens⸗ dienſtzeit, Friedensübungen und einfach berechneter Kriegs⸗ dienſtzeit. Sie müſſen entweder ſich am Feinde befinden oder befunden haben, aber infolge einer Kriegsdienſtbeſchädigung im Felde in den Gebieten, der Etappe oder Heimat verwendet werden, unmittelbar Frontdienſt tun, zu Offigierſtellvertretern beſtellt ſein und ſich ſo bewährt haben. Sie müſſen ſich in geordneten Verhältniſſen befinden und ihrer Perſönüchkeit nach die ſichere Gewähr bieten, eine entſprechende bürgerliche Lebensſtellung zu erringen. Auch ohne den Beſitz der wiſſen⸗ ſchaftlichen Befähigung für den einjährig⸗freiwilligen Dienſt können andere Unteroffiziere des Beurlaubtenſtandes und des Landſturms vorgeſchlagen werden, die entweder eine Mindeſtdienſtzeit von 12 Jahren aufzuweiſen oder als Un⸗ teroffizter des ungedienten Landſturms das dienſtpflichtige Alter überſchritten haben, ſonſt aber die genannten Bedin⸗ gungen erfüllen, wenn ihre bürgerlichen Verhältniſſe denen eines Offiziers des Beurlaubtenſtandes entſprechen. Für dieſe letzteren iſt mit der Beförderung zum Feldwebelleut⸗ nant ohne weiteres der Uebertritt zur Reſerve verbunden. Sie können nach der Demobilmachung ihres Truppenteils auf Antrag bis zu einem Jahr im Dienſt belaſſen werden, bis ſie eine Zivilſtellung gefunden haben. uk. Ein Wekteranzeichen ſind, was manchem Leſer noch unbekannt ſein dürfte, auch die Sterne. Der ruhige Licht⸗ ſchein deutet auf ſchönes Wetter, das lebendige Glitzern der⸗ ſelben läßt Sturm erwarten; denn dasſelbe rührt von ſtarker Bewegung in den oberen, dünneren Luftſchichten her, die leichter und viel mehr erregt werden, wie die Luftſchiffer und Bergſteiger wahrnehmen können. Erfahrungsgemäß teilen ſich aber die heftigen Luftſtrömungen der oberen Schichten in ihrer Ausbreitung den unteren mit, weshalb ein Kenner auch an der Wolkenbildung ſchon den künftigen Sturm er⸗ kennt. Achtet man nun noch auf die Windrichtung, ſo kann man auf Regen oder Trockenheit ſchließen. Bekanntlich deutet auch das Erſcheinen ſehr vieler Sterne auf Regen, da in feuchter Luft die Lichtſtrahlen ſich leichter ſpiegeln. & Ernievorausſagen und»bewirtſchaftung. In der letzten Zeit ſind in der Preſſe verſchiedentlich Nachrichten und Prog⸗ noſen für die künftige Ernte veröffentlicht worden. Es iſt bedauerlich, daß die amtlichen Stellen zu den vielen Verboten, die bereits erlaſſen ſind, nicht auch ein Verbot betreffend un⸗ jachverſtändige Veröffentlichungen über die Ernte erlaſſen 2 ö heißt abwarten, bis die Ernte haben. In den vielfach verbreiteten Darſtellungen einer un zufallenden ungewöhnlich großen Ernte liegt eine ebenſe ſroße Gefahr für die Volksſtimmung wie für die künftige ewirtſchaftung. Es iſt heute noch in keiner Weiſe abzu⸗ ſehen, welche Erträge uns das Schickſal an Brotfrucht, Kar⸗ toffeln, Futter, Obſt und Gemüſe bringen wird. Daß die Wockenheit und die Fröſte geſchadet haben, liegt auf de Hand. Wie 2 aber dieſer Schaden batſächt ech iſt und in wieweit er insbeſondere bei Kartoffeln durch Nachwuchs wieder ausgeglichen werden kann, kann niemand auch nur mit einiger Sicherheit beurteilen. wenn uns die nächſten Tage Regen bringen, läßt ſich noch in keiner Weiſe überſehen. welche Wirkung dieſer auf die Brotfrucht und das Sommer⸗ getreide haben wird. Hier gibt es alſo nur ein Mittel, das r 0 eingebr iſt. Alle anderen vorzeitigen Schätzungen können nur 0 äng⸗ lichen Hoffnungen oder zu ungerechtfertigtem Peſſinismus führen, die beide zurzeit gleich unangebracht ſind. A Papiergarnerzeugniſſe. Die bisher, ſowohl vom Handel wie vom Publikum bewieſene Abneigung gegen Papiergarn⸗ erzeugniſſe iſt heute nicht mehr berechtigt. Der Deutſchen Papiergarn⸗Induſtrie iſt es gelungen, für zahlreiche Ge⸗ brauchsgegenſtände, insbeſondere für Arbeiterſchutzkleidung wie Monteur⸗Anzüge und Schürzen, ferner für Bettwäſche, Tiſchdecken, Futterſtoffe und zahlreiche techniſche Artikel ſo ausgezeichnete Qualitäten aus Papiergarn herzuſtellen, daß dieſe als durchaus brauchbarer und einwandfreier Erſatz für die im Frieden üblichen Textilerzeugniſſe dienen können. Die allgemeine Einführung und Verwendung der Papiergarn⸗ erzeugniſſe iſt deshalb anzustreben, nicht nur im Intereſſe der Papiergarninduſtrie, die nur bei ſtarkem Abſatz ihrer Erzeugniſſe in der Lage iſt, weitere Verbeſſerungen durch⸗ zuführen, ſondern noch mehr in dem des verbrauchenden Publikums, da dieſes in Geſtalt der Papiergarnerzeugniſſe brauchbaren Erſatz für die heute ſchwer zu beſchaffenden Textilerzeugniſſe erhalten kann und dieſer Erſatz gleichzeiti den Vorteil der Bezugsſcheinfreiheit hat. Außerdem muß die Reichsbekleidungsſtelle auf die allgemeine Verwendung der Papiergarnerzeugniſſe deshalb beſonderen Wert legen, weil ſie nur dadurch in die Lage verſetzt wird, die geringen Beſtände an Textilwaren für die Bedarfskreiſe bereitzustellen, für die ſich vorläufig Papiergarnerzeugniſſe nur in be⸗ chränktem Umfange verwenden laſſen. Jede Auskunft über Papiergarnerzeugniſſe erteilt die Reichsbekleidungsſtelle Ver⸗ „(Abt. E) in Berlin W. 50, Nürnberger latz 1. 5 5 2 Engng. Kirchengemeinde. Auf Anordnung des Er. Oberkirchenrats ſoll am kommenden Sonntag, den 23. Juni in Gebet und Predigt des 30jährige Regierungs⸗ Jubiläums S. M. des Kaiſers gedacht werden. Wir machen die Gemeinde darauf aufmerkſam und laden zum Beſuche dieſes Gottesdienſtes hier ein. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Jleischausgabe. Morgen Samstag, den 27. Juni erhalten Nr. 1 bis 826 bei Metzgermeiſter Sropp Nr. 827 bis 1498 bei Mengermeiſter Gruber Nr. 1499 bis 2104 bei Metzgermeiſter Hartmann Nr. 2105 bis 3000 bei Mehgermeiſter Nendeck Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen dei Metzgermeister Schertel jedoch nur 150 Gr. Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 150 gr. für die halbe Karte 75 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.90 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 30 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit dei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt: Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr, Sonntag früh von 8 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 21. Juni 1918. Lebensmittel amt. fh. Kirchengentinde Lechenhein. EI IIe dung. Die Mitglieder der katholiſchen Kirchenge⸗ meindevertretung werden auf Sonntag, den 28. Inni nachmittags 2 Uhr zu einer ersannlung im Saal des kath. Schulhauſes einberufen. Tagesordnung: 1) Bekanntgabe der Ortskirchenſteuerrechnung für 1915/17 2) Genehmigung des Kirchenſteuervoranſchlags für 1918/20 Seckenheim, den 19. Juni 1918. Kath. Stiftungsrat: Schäfer, Pfarrverweſer. fluiden Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Herkanfsgenoſſenſchaſl. Gefunden! Eins Giebauns abzuholen bei Herrn Leonh. Söllner, Hauptſtaße. Mitglieder welche Stoppelrübenfſamen und Tabak⸗ garn haben wollen, können ſich beim Lagerhalter an⸗ melden.— Hanfſtränge, Ackerleinen, Hacken und Moſt⸗ anſtatz ſind im Lager vorrätig. Der Vorſtand. ee ee 2 8 a da drr rn ere des Hesdepeinzehchen . Fortsetzung. herab und ſchritt ſuchend die Mauer entlang; und da Es ſteckte ſogar ein Schlüſſel im Schloß; er war frei⸗ breitete ſich die betürmte Stadt hin; dann kam der ohne es zu wiſſen. Zu meiner Linken, ſo nahe, daß ich endlich ging es in den Vordergarten, pflückte eine Lev⸗ ja nicht eine einzige Blume drin! Da guck mal 770000 Bei der Sammlung für die An die Bevölkerung Mannheim! e 28 . Vefirks. Ludendorff⸗Spende * 4 0 g darf auch der Bezirk Mannheim nicht zurückbleiben. Reichs⸗ und Landesausſchuß für Kriegs⸗ beſchädigtenfürſorge haben in ihren Veröffentlichungen den Zweck der Spende bereits ausführlich dargelegt. Sie ſoll die Mittel aufbringen, die notwendig ſind, um die Fürſorgeaufgaben für unſere Kriegsbeſchüdigten ſoweit ſie vom Reich nicht übernommen werden, beſchädigten Krieger würdigen, dem Volksganzen Zeit entſprechenden Weiſe der Eöſung zuzuführen. in einer dem Helden⸗ und Opfermut unſerer dienlichen und dem ſozialen Empfinden unſerer Der Bezirksausſchuß Mannheim für Kriegsbeſchädigtenfürſorge, der ſich die Fürſorge für die Kriegsbeſchädigten dieſes Bezirks zur Aufgabe geſtellt hat, richtet deshalb an alle Be⸗ völkerungskreiſe die herzliche und dringende Bitte, Ausbau des gewaltigen ſozialen Werkes mithelfen. es möge jeder nach ſeinen Kräften an dem Die gezeichneten Gaben kommen den badiſchen und damit auch den Kriegs⸗ beſchädigten des Bezirks Mannheim zugute. Mannheim, den 10. Juni 1918. Badiſcher Heimatdauk Bezirksausſchuf Mannheim der Kriegsbeſchädigtenfürſorge Großh. Amtsvorſtand, Geh. Regierungsrat Dr. Stauf, Vorſitzender. Bürgermeiſter von Jollander ſtellvertretender Vorſitzender. f Geh. Kommerzienrat, Generalkonſul Dr. h. 6. Richard roten, Vorſitzender der Finanzkommiſſion. Bankdirektor Dr. Mar Poſſe Mitglied der Finanzkommiſſioa. Vorſtehendes bringen wir mit dem Grſuchen zur allgemeinen Kenntnis, Zeichnungen im Laufe der nächſten Woche bei folgenden Sammelſtellen erfolgen zu laſſen: 1. Bürgermeiſteramt Rathaus Zimmer Nr. 6. 2. Gvangeliſches Pfarramt. 8. Katholiſches Pfarramt. Ein Sammlung von Haus zu Haus findet nicht ſtatt. Seckenheim, den 19. Juni 1918. Bürgermeisteramt: Volz. Von E. Marlitt. 8 d g(Nachdruck verboten.) Ich ſah hinaus in die Weite; zu meiner Rechten Fluß, derſelbe, der auch die Claudius'ſche Beſitzung durch⸗ ſchnitt... Ich war alſo ganz nahe bei der Karolinenluſt, jeden Gegenſtand im oberen Stockwerk bequem überſehen konnte, ſtand ein hübſches Schweizerhaus. Vor demſelben erkannte ich den alte nGärtner Schäfer, der das ſchreiende Kind auf den Armen trug; auf dem Raſen hinter dem Hauſe ſpielte ein kleines Mädchen. Eine zeitlang ließ dieſes ſich durch das Kindergeſchrei nicht ſtören; aber kohe ab und reichte ſie dem ungezogenen Brüderchen hin⸗ auf. „Du ſollſt ja keine Blumen abreißen, Gretchen— Papa hats verboten!“ rief der junge Helldorf, den ich erſt jetzt ſah, vom Balkon herab. Gretchen ging betrübt wieder zu ihrem Wägelchen und ſetzte ihr Spiel fort. Leiſe glitt ich von der Ulme ſtand ich richtig vor einer Tür, die ins Freie führte. lich mit einer dicken Roſtſchicht überzogen und wurde augenſcheinlich nie berührt. Aber mein Verlangen, das eine Mädchen zu ſprechen, machte mich kräftig; nach nger Anſtrengung wankte der Schlüſſel unter meinen Händen, er fuhr herum, und die Tür tat ſich kreiſchend auf. Ich lief über den Fahrweg. Gretchen ſah mich mit en Augen an, kam aber gleich auf mich zu. 5 „Haſt Du aufgemacht?“ fragte ſie. Ich bejahte lachend. „Dein Garten iſt nicht hübsch,“ ſagte ſie.„Haſt alänzenden unſeren e 1 Schäfer hat viele Blumen!“ 7 3 Koch. „Ja, aber Du darfſt keine abreißen.“ „Nein,“ verſetzte ſie niedergeſchlagen. „Aber ich weiß viele blaue Glockenblumen und weiße — die darfſt Du nehmen, und Erdbeeren kannſt Du pflücken, Deinen ganzen Wagen voll!“ Sie holte ſofort den Wagen und legte ihre Hand vertrauensvoll in die meine. Ich war glücklich über meine neue Bekanntſchaft; es fiel mir nicht ein, die Tür wieder zu ſchließen, während wir in das Gebüſch eindrangen. Da gab es Erdbeeren und Glockenblumen die Menge und die Kleine fing an zu zupfen, wie wenn es gelte, den halben Wald des Herrn Claudius nach Hauſe zu ſchleppen. „Ach Gott, dieſe Menge Erdbeeren!“ ſeufzte ſie auf und mühte ſich, daß ihr Schweißperlchen auf die Stirn traten. Dabei ſummte ſie ein Liedchen vor ſich hin. „Ich kann auch fingen, Gretchen,“ ſagte ich. „So ſchöne Lieder wie ich? Das glaub ich nicht— Onkel Max hat ſie mich gelehrt— ſing doch einmal!“ Ich begann„Der Bauer hat ein Taubenhaus—“ zu fingen und hatte mich auf eine Steinbank geſetzt. Bei den erſten Tönen verließ Gretchen ihren Wagen, legte die Arme auf meine Knie und ſah mir aufhorchend in das Geſicht. Es mußte ein luſtiges Liedchen ſein, das von dem Bauer und ſeinen Tauben, die ihm davonfliegen. Gretchen ſchlug in die Hände vor Vergnügen.„Fängt er die Tauben wieder? Geht das Lied nicht weiter?“ fragte ſie. Ich begann von neuem; aber plötzlich erſtarb mir der Ton auf den Lippen. Auf die Bank zu kam der alte Buchhalter— ich mußte an die weißgekrönte Hagelwolke denken, wenn ſie der Sturm über die Heide hintrug, ſo 8 erſchien das Geſicht unter dem ſilber⸗ aar. Gretchen folgte der Richtung meiner Augen— mit einem e flog ſie auf den alten Herrn zu und ſchlang ihre Arme um ſeine Knie. apa!“ rief ſie zärtlich zu ihm hinauf I Ziffer 8 R.⸗St.⸗G.-B. und§ 23 Ziffer 1 b P. Stehen, ohne beſondere Erlaubnis des Forſtamts, das Welannt Verhütung von Waldbränden bel Zur Verhütung von Waldbränden wird gemöß g 36 das Rauchen in ſämtlichen Waldungen des Amtsbeß Mannheim bis 1. Oktober ds. Js. verboten. a ö Außerdem beſtimmt§ 64 des Forſtgeſetzes, Waldungen oder in einer Nähe derſelben von 50 lung derſelben zugleich die erforderlichen Sich 4 regeln anzuordnen hat, kein Feuer angezündet werden d Varnach iſt f. das Abkochen im Walde oder am Waldtand während des ganzen Jahres ohne Erlaubnis des Forſts 1 verboten. a 5 Zuwiderhandelnde werden vorbehaltlich etwalger folgung wegen Brandſtiftung an Geld bis 60 Mk. mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 01 Die Bürgermeiſterämter bezw. Stabhalterämten gh 6 den angewieſen, dies in ihren Gemeinden auf ortsl 1 Weiſe bekannt zu machen, das Waldhutperſonal zu gen N Aufſicht anzuhalten und Anzeige gegen Werse 8 durch Strafverfügung zu erledigen, ſolche gegen Ni angehörige aber zur Verfolgung hierher abzugeben. 10 Der Vollzug dieſer Verfügung iſt anher anzuzelg 0 CCFXFETCbCCC 8 5 5 3 Mannheim, den 11. Mai 1918. Grossb. Bad. Bezitksamt Abt. II a. Veorſtehendes bringen wir hiermit zur alla elt dun Kenntnis. 0 9 Seckenheim, den 19. Juni 1918. bas gürgermeiſteramt;: 0 Volz. N Noe 1 1 i 0 1 15 7 f a 11 18 kten Bokanntmachung. b 1 Beſchlagnahme von Tiſchwaſc. betr. 8 6 zwi Die durch die Bekanntmachung vom 20. April 1 95 der Mitteilungen der Neichsbekleidungsſtelle ausgeſp auh. neue Beſchlagnahme erſtreckt ſich nur auf die zur Be dal rung beſtimmte Tiſchwäſche in Fabrikations- u. Ver 19 f N geſchäften. Die durch die vorgenannte Bekanntmachu 11 vieſen Geſchäften erfaßte Tiſchwäſche darf im Segenſe de neu Gaſtwirtswäſche nur noch von den Kommunaloe un der erworben werden, wie auch ein Verkauf dieſer Wäg auß ges! an die Kommunalverbände zuläſſig iſt. Dasſelbe gil 115 5 für die für den Selbſtperbrauch hergeſtellten Stoff“ lar beſondere für ſogenannte Bauernleinen. dag Mannheim, den 11. Juni 1918. 9 1. Der Kommunalverband Mhm.⸗ Land uag Srossb. Bezirksamt. 75 gez. Bender. ö bie ee, ben Vorſtehendes bringen wir hiermit zur offentü 1 Kenntnis. 1 Seckenheim, den 19. Juni 1918. N 1 Hgürgermeiſteramt„der Volz.— 0 An 9 85 Junge Hübner Ein Handkalfen ds Zu verkaufen! Zu verkauf 2 5 Schloßftraße 15. b. J Kreutzer, Wilhelmſtr. Ert f eng „Wie heißeſt Du denn?“ fragte er. alle „Ach, das weißt Du nicht einmal, Großpaßa?„ den Gretchen, Margarethe Helldorf heiße ich.“ n 1 Es lag ein unbeſchreiblicher Zauber in der Stim 5 und dem ganzen Weſen des unſchuldigen Geſchöpſcheg de und der alte Mann vermochte ſich ihm bei aller en Fo ſtrengung nicht zu entziehen— ich ſah plötzlich hoh 5 beringte Hand auf dem blonden Scheitel liegen! N ſich nieder— wollte er das holde Geſichtchen küſſen ein 5 Vielleicht, wenn ihm Zeit verblieben wäre, das eren Er Weſen in ſeine Arme zu nehmen und Herz an 5 do) zu zu fühlen, daß es zu ihm gehöre durch das Biz 1 dieſe jungen Pulſe pochen machte. Aber in das Ven nende greift oft eine dunkle Hand ſtörend in die lle, 10 Webefäden, die ſich in beſſerer Erkenntnis nähern 1 M. Ich wußte nicht, warum ich ſo heftig erſchra, er, ſin ich das helle Frauengewand in der Richtung der Mende de tür durch das Gebüſch flattern ſah. Es kam in fliege, Eile näher, und plötzlich ſtand eine junge Frau vor einen 8 wenige Schritte von der Gruppe entfernt— ſie ſtieß cht.* Schrei aus und ſchlug die Hände vor das Geſi ben Der alte Herr ſchreckte empor— nie werde ich bei Ausdruck von eiſigem Hohn vergeſſen, in welchem der da tiefbewegte, ſchöne, alte Männergeſicht ſofort 18 n erſtarrte. 7. gen! au „Ach, ſieh da! Die Komödie iſt vortrefflich gelung der Man weiß ja ſeine Kinder recht gut zu verwende. e bu abzurichten!“ Er ſtieß das Kind von ſich, daß es tag men 1 0 Die Frau fuhr hinzu und fing es in ihren Zeige rr auf.„Vater,“ ſagte ſie und hob warnend den ba finger,„mir haſt Du alles antun dürfen, mich ken F u mit Füßen treten— ich leide es willig; aber e Kind darfſt Du mir nicht mit Deiner harten. m rühren— das wagſt Du nicht wieder!“ nen e Sie nahm die Kleine, von deren blaßßgeword e du . kein Laut mehr kam, auf ihren Arm und. 1 davon. 5 g e Gortſetzung ſolgt.)