dmmleldd. 22. Jaff 10s 8 368 8.300 Gd. 10 00 Eitel N tsmaß n dal 4 rſcheint taglich, mit Ausnahne der Soun⸗ und 18 Feiertage. 5 rf er Abonne mentepreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. er N— die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. . 98. eee 1 f 5 1 17 Der Weltkrieg. ehr, , ber deutsche Cagesberleht. 10 toßes Hauptquartier, 21. Juni(WTB. Amtl.) ö ö ö Weſtlicher Kriegsſchauplatz. 1 bieresgruppe des Genetalteldmatschalls Rtonprinz 0 a Rupprecht von Bayern mee dun Der Feind ſetzte an der ganzen Front heftige Erkun⸗ asvorſtöße fort. Sie wurden überall abgzewieſen. bra Nordöſtlich von Merris und nördlich von Albert achen engliſche Teilaugrißße blutig zuſammen. Waeeresstappe des Deutschen Rienptinzen. 0 Oertliche Angriffe der Franzoſen ſüdweſtlich von rden, der Amerikaner nordweſtlich von Chateau⸗ * dry ſcheiterten. Franzoſen und Amerikaner er⸗ 1 50 dierbei ſchwere Verluſte. Gefangene blieben in un⸗ een dend. Südweſtlich von Reims wurden Italiener iche angen. 1 W großen, ehemals von Franzoſen benutzten, deut⸗ 86 zwi entlich gemachten Lazarettanlagen im Vesletale e dwiſchen 1 N i ohe Ziel ken reuil und Montdigny waren in letzter Zeit das rüuß, feindlicher Bombenangriffe. 40%, Der erſte Generalquartlermeiſter: 1 7 Nn Ludendorff. be nen 18. Juni war dte tätigkeit, wie aua 150 der den Berichten zu entnehmen ist, im Bereich der Front 1 a enten Offenſive doch erheblich größer, als der Ta⸗ — Net vermuten ließ. Der franzöſiſche Angriff bei 4 arken bert, nördlich von Villers⸗Cotterets, wurde mit agen Kräften und unterſtittzt von zahlreichen Panzer⸗ unternommen. G dieſe letzteren wären unſere Truppen en in dem waldr Gelände hinter ſich, wo weden denen 8 18 5 N geweſen. Sie ich daher ſo weit ol den Wald zurück, als die 5 nicht mehr ee D e — 9 * 5 8 8 8 e 222 8 775 e n ehrte er ha f bie 9. konnten und dann mähte ein vernichtendes F franz inde nieder. Mit ſchwerſten Verluſteen brach der 5 Angriff e— Der deutſche Vorſtoß 0 eims entwickelte ſich nach franzöſiſcher Dar⸗ 110 in der Linie Vrignt.—Sillery. Vrigny liegt emeter weſtlich Reims(2 Kilometer ſüdlich des üher erſtürmten Dorfes Gueux), Sillery aber liegt 8 5 meter ſüdöſtlich von Reims auf dem linken Ufer Die Franzoſen wollen ſich gegen die deutſchen ie behauptet haben, aber man weiß ſchon, was be be ken die Franzoſen auch nur den geringſten 5 ungetragen, ſo wäre flugs ein groß 2 9 worden; in Paris hungert man ja nach achrichten, die irgendwie im Sinne Clemenceaus r ſind. Aber es iſt diesmal wieder nichts. Das nis des 18. Juni i 1 g 3 gevorben 2 iſt, daß der Ring um Reims wieder 2 . 5 85 2 f en nicht genannt; jetzt erfahren wir, A een in Beten dig beutſcr Front um eim tte ore borgeſchoben hat, als auch im Südosten Jort⸗ Perſchriten Weſten N ſind. Die Vesle iſt hier Fort naten. das auf östlichen Vesle⸗Ufer Hegende 6 f anzöſiſchen Verluſte in der Schlacht daß 50 9 8 ee geweſen. Schade, Erfolan eudendorff ſche Tagesbericht uns ſolch bedeutende vis 8 häufig nur andeutungsweiſe mitteilt. Faſt cheidenheit des Starken. Was würde man each be dichen Felt in einem feindlichen Bericht auf⸗ 5 kommen!— Bei Chateau Thierry ſcheiterte am N25 ein feindlicher Angriff zum ſoundſovielten d 5 ächtliche Ueberraſchungen bei Ornes(Lothringen) 550 5 cer den übel behommen, dagegen haben unſere f uen Amerikanern bei Seicheprey durch einen 8, der his tief in ihre Stellungen führte, Ter 1 Ugefügt, 5 ani z licgerkenart Bucler aus Mombach bes 2 iſt, wie eine Korreſpondenz meldet, zur Aus⸗ da 7 1 Schußwunde nach einem Lazarett in Lin⸗ ber acht worden. Leutnant Buckler, der bereits 33 25 ab errungen hat und mit dem Orden Pour le merite dem Juchne t wurde, iſt Dachdecker von Beruf.— Mit kurg, den daffenfübrer 5 5 ſer aus Würg⸗ en iter kurzem auf dem weſtlichen Kriegsſchauplatz b Nr ſcheidet ein Offizier aus unſerer Flieger⸗ e bunt rn e in den te fee en t er im Mai 1 ich an 30 Rund mu Deutschland beteiligt. Während des Krie⸗ küg och hatte er 1 ge 0 1 a Ug⸗ dune abgeſchoſſen. Zuletzt führte 3 0 Monate hin 1 a Jagbſtaffel, die 9 8 dem italieni⸗ daun auf dem weſtlichen Kriegs ſchaurlah Die Namen Vrigny und Sillery en eg. Beide Orte waren in den bisherigen elle iſt zu einem Trümmerhaufen zuſammen ⸗ T Tqabraand. Hmtsplatt ger Sargermeister mer Secen heine, Muza, NE Ar Hansen und EAI. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Neues vom Tage. Beſprechung beim Reichskanzler Berlin, 20. Juni. Wie das„Berl. Tagebl.“ be⸗ richtet, hat geſtern von 3 Uhr nachmittags bis gegen 8 Uhr abends eine vertrauliche Beſprechung der Füh⸗ ter der Mehrheitsparteien des Reichstags mit dem Reichs⸗ kanzler Graf Hertling, General Gröner aus der Ukraine und dem Reichskommiſſar für Kurland und Litauen, Frei⸗ Falkenhauſen, über Fragen der beſetzten Ge⸗ herrn von biete im Oſten ſtattgefunden. Der Reichstag und die Oſtfragen. Berlin, 20. Juni. Frhr. v. Mumm, der diploma⸗ che Vertreter in Kiew und der General Gröner, der Stabschef des Generalfeldmarſchalls v. Eichhorn in Kiew, ſind hier eingetroffen und werden wahrſcheinlich auch im Reichstag erſcheinen, um Aufklärung über die Verhältniſſe in der Ukraine zu geben. Kühlmann in Hamburg. Hamburg, 20. Juni. Geſtern abend traf der Staatsſekretär des Auswärtigen Amts, von Kühl⸗ nrann, mit dem Geſandten von Roſenberg, Geſandten Graf von Wedel, Geh. Legationsrat Schüler, Legations⸗ tat von Stumm und Dr. Wichert vom Auswärtigen Amt hier ein. Heute morgen fand im Rathaus eine Beſpre⸗ Hung über die Neugeſtaltung des deutſchen Auslands⸗ dienſtes ſtatt, an der Vertreter der Senate von Hamburg, Lübeck und Bremen, ſowie der Handelskreiſe der drei Hanſaſtädte teilnahmen. Abends reiſte der Staatsſekre⸗ kär wieder ab. Bethmann Hollweg geſund. Berlin, 20. Juni. WTB. meldet: Die in der Preſſe(„Köln. Ztg.“. D. Schr.) verbreitete Nachricht, der frühere Reichskanzler von Bethmann Hollweg ſei ſeit einiger Zeit leidend und ſein Befinden habe ſich durch einen kürzlich erlittenen Schlaganfall verſchlimmert, beruht, wie wir feſtſtellen können, auf Erfindung. Herr von Bethmann Dollweg befindet ſich bei beſter Geſund⸗ heit. Der Austauſch der Gefangenen. Berlin, 20. Juni. Nach den deutſch⸗franzöſtſchen Vereinbarungen über Gefangenenfragen ſollen die vor dem IZ. April 1918 m der Schwerz internterten deut ⸗ 82 5 Kriegsgefangenen in die Heimat zurückgeführt wer⸗ en. Ebenſo ſind ſämtliche 4 der Schweiz internierten Ztvilperſonen freizulaſſen. Die Ausführung dieſer Be⸗ ſtimmung hat nunmehr begonnen. Heute hat der erſth Zug mit deutſchen Internierten die Schweizer Grenz überſchritten und iſt in Konſtangz eingetroffen. Leides ben bahntechniſche Schwierigkeiten den Beginn diefes ransporte verzögert, doch ſollen ſie nun in regelmä r Zugfolge gehen und in etwa 4 Wochen beendet werden ton 200 deutsche W tere, 6000 Kriegsge⸗ fangene und 1000 Bivilinternierte der Heimat wiederge 3 5 Im Anſchluß an die Räumung der Schw ginnk vorausſicht im Auguſt die Internierung der 1 Mongte kriegsgefangenen Offiziere in der Schweiz und die Entlaſſung der mehr als 18 Monate gefangenen Unteroffiziere und Mannſchaften, ſowie der Zivilinter⸗ nierten in die Heimat. Vorausſetzun daß die franzöſiſche Regierung bis dahin eine entſpre⸗ chende Anzahl von Elſaß⸗Lothringern herausgegeben hat, für deren Zurückhaltung ſeiner Zeit Tauſend Geiſeln aus dem beſetzten Frankreich nach Holzminden und Wilna verbracht worden waren Hierüber ſchweben zur Zeit noch Verhandlungen. e. Gegen die vorzeitige Löſung der Poleufrage. Berlin, 20. Juni. Im preußiſchen Abgeordneten⸗ haus gab heute zum Beginn der Sitzung bei der dritten Beratung des Staatshaushaltsplanes Abg. Lüdike na⸗ mend der freikonſervativen Fraktion im Hinblick auf die Meldungen der Tagespreſſe, daß die öſterreichiſch⸗ ungariſche Monarchie erneut auf eine Löſung der pol⸗ nisch en Frage im öſterreichiſchen Sinne hinarbeite, die Erklärung ab, 7 der Krieg daure, eine Ent⸗ ſcheidung tber die Zukunft Polens nicht etroffen werden bürfe. Die Lebensbedingungen bes deutſchen Reichs und Preußens, insbeſondere dieje⸗ nigen der preußiſchen Oſtmarken verbieten, dieſe für das Gedeihen Preußens und das künftige Bundes verhältnis zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn überaus 3 Frage zu löſen, ehe nicht das Kriegsergebnis ſeſt⸗ Die Umſahſtener im Hauptausſchuß. Berlin, 20. Junk. Der Hauptausſchuß des Reichs kags nahm heute bei Beratung des e e en Antrag des Unterausſchuſſes an: Der Umſatz⸗ 5 e die 95 1 f führten Lieferun und ſonſtigen Leiſtungen ſolcher 2 0 die eine ſelbſtändige gewerbliche Tätigkeit mit 2— chluß der Urerzeugung und des Handels ausüben, auch wenn ſie auf Grund geſetzlicher oder behördlicher Anord nung bewirkt werden f Die ſozialiſtiſche Ronferenz. Haag, 20. Juni. Der Aba Sche idemann bol bon einem Zettel vorgeleſen. iſt allerdings, Entgelt ausge ⸗ 5 1 . IAnſesttesspreis: Wie einſpaltige Petitzeile 20 Pfg., Reklame Die Feile. Bei öfterer Anf nahes abet 4 Fornſprechonſchluß Na. 1, 5 ieee nt dem Vorſitzenden der Internationalen, dem Hollän⸗ der Troelſtra, eine Unterredung, deren Inhalt nicht be⸗ kannt gegeben werden ſoll, dagegen ſollte durch Troelſtra ein Bericht darüber der engliſchen Sozialiſtenkonferenz vorgelegt werden. Die engliſche Regierung hat nun aber abgelehnt, Troelſtra einen Paß zur Teilnahme an der engliſchen Konferenz auszuſtellen.(Troelſtra darf mit anderen Worten den engliſchen Boden nicht betreten. D. Sch.) Die feindliche Spionage. Berlin, 20. Juni. Die„Nordd. Allg. Zektung“ ſchreibt: Anfangs April ſind zwei fahnenflüchtige Matro⸗ ſen, Jakob und Knüfken, in Deutſchland verhaftet worden, die von Kopenhagen aus für den feindlichen Nach⸗ richtendienſt tätig geweſen ſind. Sie haben umfaſſende Geſtändniſſe abgelegt, aus denen ſich ergibt, daß ſie mit engliſchen Organen des Nachrichtendienſtes, wie auch mit dem franzöſiſchen Militärattache Leprevoſt in nahen Beziehungen geſtanden haben. Jakob hat bei ſeinen Ver⸗ nehmungen ausgeſagt: Es werden von England folgende rämien gezahlt: für ein Attentat auf den deutſchen niſer 1 Million Mark, für Verſenkung eines Tauch⸗ boots, gleich auf welche Weiſe, 500 000 Mark, für Spren⸗ gung don Werftanlagen oder Brücken 200 000 Mk., für Anſtiftung zur Meuterei oder zu Streiks 50 000 Mk., für allgemeine Nachrichten je nach Wert 5000—20 000 Mark. Die von England ausgeſetzten Prämien hat ein engliſcher Oberſt uns in dem engliſchen Generalkonſulat Knüfken wird dies beſtä⸗ kigen.— Knüfken hat folgendes ausgeſagt: Prämien für beſtimmte Handlungen ſind mir meiner Erinnerung nach nur von Leprevoſt verſprochen worden. Es handelte ſich dabei um Aufſtandserregungen auf Kriegsſchiffen, Beſitznahme eines Tauchboots. Dafür waren Prämien bis zu mehreren hunderttauſend Mark ausgeſetzt. Moskau, 20. Juni. Der Volkskommiſſar des Aus⸗ wärtigen, Tſchitſcherin, überreichte den Vertretern Eng⸗ lands, Frankreichs und Amerikas eine Note, die verlangt, daß dieſe Staaten ihre Kriegsſchiffe aus den nordruſſi⸗ ſchen Gewäſſern entfernen, da Rußland aus der Rethe ber kämpfenden Staaten ausgeſchieden ſei. Tſchitſcherin erhob ſcharfen Einſpruch gegen die Beſchlagnahme der ruſſiſchen Schiffe durch die Entente. Das Frauenwahlrecht in Amerkka. London, 20. Juni. Nach der„Times“ ſagte Wil⸗ ſon einer Abordnung des Verbands für das Frauenwahl⸗ recht zu, daß er ſich für die Durchführung des Frauen⸗ wahlrechts in den Vereinigten Staaten einſetzen werde. Der Krieg zur See. Berlin, 19. Junk. Um England ſind wektere 2 000 BRT. verſenkt worden. f Kopenhagen, 19. Juni. In Ringköbing auf Kln⸗ dodde ſtürzte heute vormittag ein engliſches See⸗Flug⸗ 1955 ab. Der Infaſſe Leutnant Smitſon iſt gerettet m 2 Uhr morgens in der Nordſee von einem engl ſchen Hilfsſchiff abgeflogen, landete er infolge eines Ma⸗ torfehlers f 2 i i 1 * Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 20. Junk. Amtlich wird verlautbart; Die Schlacht in Venetien dauert fort. Der Feind er⸗ widerte den Fall des größten Teiles der Piavefront durch heftige, mit zäher Ausdauer geführte Gegenangriffe. Um unſere neuen Stellungen am Foſettakanal an der Bahn Oderzo— Treviſo und auf dem Montello wurde erbit⸗ tert gerungen. Im Montellogelände geſtaltete ſich der mitunter zur Heftigkeit der großen Karſtſchlach ten. Die Italiener trieben ihre Sturmkolonnen ſtellen weiſe ſechsmal vor. Große Verluſte zwangen den Feind zu regelloſem Einſatz ſeiner Reſerven, die er divd chons-⸗ und regimenterweiſe in den Kampf warf. Alle ine Anſtrengungen waren vergebens. Die Heeres⸗ gruppe des Feldmarſchalls von Bordevic behauptete nicht nur reſtlos die erkämpften Linien, ſondern warf mit den Diviſionen des Generals der Infanterie Scharicker die Italiener ſüdlich der nach Treviſo führenden Bahn weiter gegen Weſten zurück. Auch ſüdöſtlich von Aſia go liefen die Italiener abermals und mit gleichem Mißerfol wie in den Vortagen Sturm. Beſonders rühmend wirß in Truppenmeldungen das Mitwirken der Schlachtflie⸗ er im Kampf⸗ und Aufklärungsdienſt gedacht. Von un⸗ Kampffliegern errang Hauptmann Brumowski den und 34., Oberleutnant von Linke⸗Cramford den 27. und Oberleutnant Fiala den 23. Luftſieg. g Neichstag. Nach Lale gere etiger Nechn—.— n 920 2 N niger un n wird eine ethe 9 Berichten des sſchuſſes für Pelllionen ohne Ausſpra⸗ Veischeden Bittſchriften aus Handel und Gewerbe werden ohne Ausſprache erledigt. Eine e der Geſellſchaft. für Sozialreform auf Gehaltserhöhung der Privatangeſtellten bei ä —.— 13 männiſchen, techniſchen und Bureauangeſtellten bei der Verge⸗ dung von Aufträgen eine Kriegsteuerungszulage von mindeſtens 25 Prozent auf die zuletzt gezahlten Gehälter gewährt werde. Die Bittſchrift wird als Material übergeben. f Bonar Law über die Kriegslage. London, 19. Juni. Bonar Law brachte im Un⸗ terhaus eine Vorlage über einen Kredit von 500 Mil⸗ lionen Pfund Sterling ein. Er erinnerte daran, daß am 7. März ein Kredit von 600 Millionen Pfund bewilligt worden ſei. Die Darlehen an die Alliierten und an die Dominions bleiben hinter dem Voranſchlag für den er⸗ wähnten Zeitraum um 16 160 000 Pfund zurück. Die Geſamtſchuld der Alliierten beträgt 1370 Millionen . Pfund, die der Dominions 206 Millionen Pfund. Beonar Law gab dann einen Ueberblick über die allgemeine Lage. Die letzte Phaſe in dieſem großen Kampfe iſt die öſterreichiſche Offenſive in Ita⸗ lien vom 15. Juni. Sie iſt ein Teil der gewaltigen Offenſive, die an der ganzen Schlachtfront durchgeführt worden iſt. Unſere Feinde haben recht, wenn ſie denken, daß jeder große Erfolg an dieſer Front weitreichende und ſogar entſcheidende Ergebniſſe für die große Schlacht⸗ front in Frankreich haben würde. Deshalb glaube ich, daß die Initiative für dieſe Offenſive eher von Berlin als von Wien ausging. Bis jetzt iſt der Angriff nach drei⸗ tägigem Kampfe geſcheitert.(Beifall.) Keine Offenſive von dieſem Umfang während des ganzen Krieges hat einen ſo geringen Anfangserfolg gehabt, wie dieſe. Es wäre verfrüht, zu behaupten, daß die Gefahr vorüber ſei, aber es iſt nicht voreilig, wenn ich im Namen des Unterhauſes unſeren Dank für den Anteil unſerer italieniſchen Ver⸗ Hbündeten an dieſem Krieg ausſpreche.(Beifall.) 5 Die Lage in Frankreich iſt bekannt. Der deutſche Angriff begann am 21. März. Bevor der An⸗ griff begann, wußte unſere Heeresleitung und die unſerer Verbündeten, daß ein deutſcher Angriff vorbereitet wurde. Der Angriff kam und war ſo erfolgreich, daß er all⸗ gemein die größten Beſorgniſſe erregte. Drei Monate ſind ſeitdem vergangen, und obwohl die Schlacht fortdauert, kann man auf die Ereigniſſe mit einigem Vertrauen zurückblicken. In dem ganzen Feld⸗ zug hatten die Deutſchen drei große ſtrategiſche Ziele vor ſich. Das erſte war Paris, das andere die Kanalhäfen, das dritte nicht nur die Niederlagen der Armeen der Alliierten, ſondern die Durchſchneidung der Verbindungen zwiſchen den engliſchen und franzöſiſchen Truppen. Obwohl die Alliierten ſehr viel Gelände ver⸗ loren haben, bleibt es doch wahr, daß keines dieſer ſtrate⸗ giſchen Ziele bisher während dieſes großen Kampfes er⸗ reicht worden iſt. Die Deutſchen mußten es aufgeben, unſere ſtrategiſchen Stellungen zu nehmen, und dies dürfen wir mit Recht als einen Sieg unſerer Truppen anſehen. Jeder, der dem Kampf gefolgt iſt, wird erkennen, daß die Ereigniſſe es gerechtfertigt haben, daß der Oberbefehl vereinheitlicht worden iſt.(Beifall.) Es war unzweifelhaft ein Teil des deutſchen Planes, die Reſerven der Alliier⸗ ten zu verbrauchen, bevor ſie von unſeren Verbündeten deten in Amerika verſtärkt werden konnten. Ich wünſchte, es wäre möglich, dem Hauſe die Anzahl der Verſtär⸗ kungen, die aus England an die Front abgeſandt worden ſind, mitzuteilen. Aber eine Hauptquelle der Reſerven der Alliierten bleibt Amerika. Der Zwang der Not hat das Un⸗ mögliche möglich gemacht. Die amerikaniſchen Truppen kommen nicht erſt, ſondern ſind gekommen.(Lauter Bei⸗ fall.) Ich kann Ihnen keine Zahlen angeben, aber ich werde Ihnen einen Auszug aus dem Protokoll des Ober⸗ ſten Kriegsrats geben:„Dank dem raſchen Eingreifen des Präſidenten der Vereinigten Staaten werden die Anordnungen für die Beförderung der amerikaniſchen Truppen es dem Feinde unmöglich machen, den Sieg durch die Erſchöpfung der Reſerven der Alliierten zu a bevor ſeine eigenen Reſerven erſchöpft ſind.“ (Lauter Beifall.) * Die Unterſeebootsgefahr beſteht noch und wird vermutlich der engliſchen Bevölkerung noch Schaden Al gert aber nach menſchlicher Vorausſicht beſteht nicht zur geringſte Urſache, daß England durch Aushungerung f Unterwerfung gezwungen werden könnte. Die An⸗ zahl der Truppen, die in dieſem Monat von Amerika herübergekommen iſt und weiterhin jeden Monat herüber⸗ kommen wird, iſt ſo groß, daß wir ſie noch vor ein oder zwei Monaten für völlig unmöglich gehalten hätten. (Beifall.) Die amerikaniſche Wirkung auf dem Schlacht⸗ eld in Frankreich wird nicht durch die Frage der Be⸗ förderung, ſondern durch die Anzahl der geübten Leute, die für den Kampf verfügbar ſein können, begrenzt. Dies iſt die große Tatſache dieſes Jahres.(Beifall.) Sie wird die entſcheidende Tatſache des ganzen Krieges ſein. Augenblicklich iſt eine Pauſe eingetreten, aber es wird bald ein neuer Schlag erfolgen. Die Oberſte Heeresleitung der franzöſiſchen, amerikaniſchen und engliſchen Truppen iſt auf ihn vorbereitet und ſieht ihm nicht nur hoffnungsvoll, ſondern mit Vertrauen entgegen. In den nächſten paar Monaten wird die höchſte Entſcheidung in dieſem Kampfe fallen. Wenn die Deutſchen innerhalb der nächſten drei Monate keines ihrer ſtrategiſchen Ziele erreichen, werden ſie trotz ihrer Siege den Feldzug verloren haben. Die Zukunft unſeres Landes und der Welt hängt von den nächſten paar Wochen ab. N Sie hängt vor allem von unſeren Soldaten und den Soldaten der Alliierten ab. Dieſe werden uns nicht im Stiche laſſen. (Beifall.) Aber ſie hängt auch ab von den Leuten in der Heimat. Wir müſſen, wie unſere Soldaten, die uns auf⸗ erlegten Laſten tragen. Wir können ſie mit Vertraueen, Mut und Hoffnung tragen.(Lauter Beifall.) * Nach Bonar Law ſprach Asquith. Er ſagte u. a.: Trotz der ermutigenden Erwägungen, die der Schatz⸗ kanzler vorgebracht, habe er, Asquith, doch das Gefühl, daß die Lage eine der bedrohlichſten ſeit dem Beginn des Kriegs ſei. Jedes Mitglied des Hauſes ſehe, angeſichts der Erfahrungen der letzten 6 Wochen und der Möalichkeit noch ernſterer zukünfti⸗ 5 8 Ereigniſſe, daß es die Pflicht jedes patriotiſchen . es ſei, alles, was in ſeiner Macht liege, zur 5 7 führung beizutragen. Die erſte Pflicht des Hauſes ſei letzt, der Regierung patriotiſche Ratſchläge zu were und ihre Standhaftigkeit zu unterſtützen. Asquith ver—— die Diplomatie müſſe alle Mittel aufbieten, um wi . Es wäre kurzſichtig, Rußland ſo es nicht mehr in Betracht. 2* Die Abgeordneten Page Croft(Unjoniſt) und Walter Roch(Liberal) verlangten unter dem Beifall des Hauſes eingehende Aufſchlüſſe über einige der beunruhigenden Ereigniſſe der letzten Monate. g 5 (Die Erklärungen des Schatzkanzlers Bonar Law find, wenn man das Beiwerk abzieht, nichts weniger als hoffnungsfroh, und die Rede wurde auch im Unterhaus nach ihrem wahren Inhalt wohl verſtanden, wie die Aus⸗ führungen Asquiths und die Forderung der Abgeordneten Roch und Croft beweiſen. Die Lage iſt ernſt, ſehr ernſt, und die einzige Rettung liegt in der Hoffnung, daß Amerika nicht nur viele, ſondern auch gute Truppen auf den Kriegsſchauplatz bringen kann. Das iſt Bonar Laws Urteil,— ſachlich dasſelbe, was vor kurzem Clemen⸗ ceau noch etwas offener im Heeresausſchuß der fran⸗ zöſiſchen Kammer geſagt hatte. D. Schr. zu behandeln, als käme Die wirtſchaftl. Auswirkungen Anſerer Offenſiven. Während der Waffenerfolg und Geländegewinn einer Offenſive ſoſort allen ſichtbar und verſtändlich wird, treten die finanziellen und wirtſchaftlichen Wirkungen nicht un⸗ mittelbar gleich zutage. Als z. B. im November 1917 die ſiegreiche deutſch⸗ öſterreichiſche Offenſive in Italien begann und der Frie⸗ densſchluß im Oſten heranreifte, ſprang der Kurs der deutſchen Reichsmark an den neutralen Plätzen ſchnell aufwärts. Von Ende Oktober bis Ende Dezember 1917 ſtiegen die Markkurſe in Stockholm von 33½ auf 58, in Amſterdam von 30,55 auf 47,10, in Kopenhagen von 42% auf 64, in Zürich von 61½ auf 85. Seither hat die deutſche Reichsmark, von verhältnismäßig kleinen Schwan⸗ kungen abgeſehen, nicht wieder eine ausgeſprochene Ten⸗ denz nach unten gezeigt. Dagegen haben die Entente⸗ deviſen die Rückwirkung der Siege im Oſten und den Stoß gegen Oberitalien außerordentlich geſpürt. In ver⸗ hältnismäßig kurzer Zeit ſank der Preis des Dollars von 7,30 Mk. auf 5 Mk., der Sterlingpreis von 35,50 Mk. auf 25 Mk., der Preis der franzöſiſchen Franken von 1,10 Mk. auf 0,89 Mk. und der Lirepreis von 81 auf 57 Pfg. und darunter. N Aber auch an der Haltung der Börſen im allge⸗ meinen war der Einfluß der ruſſiſchen Umwälzung und unſerer Offenſive in Italien deutlich zu merken. Wäh⸗ rend Wien und Berlin auf die günſtigen Berichte mit einer ſtürmiſchen Aufwärtsbewegung antworteten, war im November v. J. die Neuyorker Börſe demoraliſiert. An der Montrealer Börſe mußten ſogar wegen der Gefahr eines Kurszuſammenbruches Mindeſtpreiſe eingeführt wer⸗ den! In Paris fiel der Kurs der franzöſiſchen Rente auf ungefähr 58 Prozent gegenüber 88 Prozent Mitte Juli 1914. 8 N Am ſtärkſten hat natürlich Italien unter der vor⸗ jährigen Offenſive gelitten. Mit Eroberung der Provinzen Udine und Belluno fielen den Mittelmächten reiche Wirt⸗ ſchaftsvorteile in die Hand, die für ihre Kriegführung und Wirtſchaft von größter Bedeutung waren. Mit dem Vormarſch der deutſchen Truppen in ruſſiſches Gebiet erhöhte ſich die Kriegsbeute(von Dezember bis Anfan März 1918 im Werte von rund einer Milliarde Mk) und damit der wirtſchaftliche Nutzen der Offenſive. Hinzu kam die Lahmlegung der Ententebezüge aus Rußland, worunter insbeſondere die engliſche Induſtrie ſchwer zu leiden hatte. Berückſichtigt man die Erſatznotwendigkeiten, die der Entente durch die Wegnahme umfangreichen Ma⸗ terials in Italien entſtanden, ſo wird der wirtſchaftliche Einfluß der Offenſiven noch deutlicher. Die engliſche Kriegsinduſtrie mußte mit Ueberſpannung die Ergän⸗ zung der italieniſchen Materialverluſte betreiben, wor⸗ unter die Verſorgung der Weſtfront und die Fracht⸗ raumrationierung ſehr zu leiden hatten. (Schluß folgt.) f Zweite Kammer. Karlsruhe, 20. Juni. Die Zweite Kammer hat den Entwurf betr. Aenderung des Stiftungs⸗ geſetzes einſtimmig angenommen. „Geſtern ſetzte die Zweite Kammer die Beratung zum Staatsvoranſchlag fort. Die Abteilungen Staatsminiſte⸗ rium und Juſtizminiſterium wurden einſtimmig geneh migt. Bei der Anforderung von 300 000 Mk. als Staats⸗ beitrag für die zu gründende Landbank, die mithelfen ſoll, der Güterſchlächterei Einhalt zu tun, wurde von dem Berichterſtatter Abg. Dr. Schofer(Ztr.) mitge⸗ teilt, daß das in dieſer Sache ſchon früher erlaſſene Geſetz gut gewirkt habe und die im Bodenſeegebiet anſäſſiger Güterhändler von dort weggezogen ſind. Abg. Weißhaupt(Ztr.) wünſchte, daß beim An kauf von Hofgütern durch Kriegsgewinnler die Genehmi⸗ gungspflicht ſchärſer gehandhabt werde. Staatsminiſter v. Bodman bemerkte darauf, das Geſetz ſei in zweihundert Fällen ſchon zur Anwendung gekommen. Zu einer Verſagung kam es in vier Fällen, zwei davon betrafen Güterhändler und zwei betrafen Kriegsgewinnler. N Bei der Anforderung von 60 000 Mk. für Bear⸗ beitung des Entwurfs für die Schiffbarmachung und Ausnützung der Waſſerkräfte des Ober ⸗ rheins zwiſchen Straßburg und Konſtanz wies Abg. Rebmann(Natl.) auf die von der Schweiz geäußer⸗ ten Wünſche bezüglich der Oberrheinregulierung hin. In der Frage, ob Regulierung oder Kanaliſſerung, ſtehe Baden auf dem Standpunkt, daß nur die Kanaliſierung in Betracht komme. Eine Hebung der Wirtſchaftsverhält⸗ niſſe in Baden ſei nur dadurch möglich, daß man die Induſtrie ſich anſiedeln laſſe, indem man ihr billige elek⸗ triſche Kraft zur Verfügung ſtelle. Für den bad. Staat ſei es eine Landesnotwendigkeit, dieſe Kraftquellen im Oberrhein zu erſchließen. Die Zweite Kammer halte an ihrem Standpunkt feſt, daß der badiſche Staat die Ober⸗ rheinregulierung ſelbſt durchzuführen habe. Staatsminiſter v. Bodman führte aus, man dürfe hoffen, daß auch die Schweiz in der Frage der Ober⸗ rheinregulierung einer Vereinbarung mit Baden und Elfaß⸗Lothringen zugänglich ſei.— Der Titel Mini⸗ . 1 88 3 e. 5 2 111 ſreibſchafkliche Betehungen zu Rußland anzuknupfen. genommen. terium des Innern fmdet eintimmige Annahme: ä Abg. Rebmann(Natl.) berichtete hiernach über die Anforderung für Kriegsteuerungsbeihilft! uſw. Die damit in Verbindung ſtehenden Anträge wur für erledigt erklärt. Zur Frage der Beſteuerung der Teuerungsverhältniſſe erklärte die Regierung, ö f derzulagen nicht beſteuert werden. Ein Antrag Sen bert betr. der Beſetzung der Stationsämter wurde an () Karlsruhe, 20. Juni. In der heutigen Sitzung beantwortete Staatsminiſter v. Bodman die von ſort⸗ ſchrittlicher Seite geſtellte kurze Anfrage über die Er, höhung des Getreidepreiſes und die Heraufſetzung Brotpreiſes. In Baden wird die Erhöhung für Weizen 335, für Roggen 315 Mk. betragen. Außerdem wird die Druſchprämie gegenüber dem Vorjahre erhöht werden. Die dafür fälligen Koſten werden auf die Reichskaſſe übernommen. Der Preis des kleinen Laibs Brot von 1½ Pfund wird höchſtens 2 Pfg. und bei dem großen Laib von 3 Pfund höchſtens 4 Pfg. betragen. Bei einer ököpfigen Familie beträgt der Mehraufwand infolge dieſer Erhöhung im Tag höchſtens 4 Pfg. Zu der von dem Zentrumsabg. Martin geſtellten Anfrage, ob es richtig ſei, daß auf Anordnun der Reichsgetreideſtelle die Kom“ munalverbände mit Se. bſtbewirtſchaftung ihre Getreidevor“ räte abzuliefern haben, bemerkte der Miniſter, dieſe Maß⸗ nahme ſei erfolgt, weil die Reichsgetreideſtelle die Vor räte nötig brauche. Sie habe aber ausdrücklich zugeſagt, die ablieferungspflichtigen Kommunalverbände im Falle des Bedarfs rechtzeitig mit Mehl zu verſorgen. Die Kammer ſetzte ſodann die Beſprechung des letzten Abſchnitts der Regierungsdenkſchrift über die Lebens⸗ und Futtermittel fort. Abg. Hertlle(R. Vgg.) begründete die Notwendigkeit der Erhöhung der Getrelbepreiſe Abg. Maſt(3Ztr.) wünſchte, daß die Landwirte ihrer vollen Ablieferungspfllicht nachkommen, dadurch würde der Schleichhandel unterbunden und die Städte beſſer ver⸗ ſorgt werden. Abg. Kahn(Soz.) behandelte die Lie⸗ ferung der Winterkohlen. Abg. Belzer(tr.) berührte die Tätigkeit der Kommiſſionen auf dem Lande und Abg. Ringwald(Natl.) die Fragen der Erſatzmittel. Abg Reinhardt kam auf die Tätigkeit des Kommunalver⸗ bands Waldkirch zu ſprechen und Abg. Strobel(Soz. 295 115 der Tätigkeit der Reichsbekleidungsſtelle ſch itik.. (Karlsruhe, 20. Juni. Die neugeſchaffene Stelle eines Bundesratsbevollmächtigten iſt dem Hilfsreferenten beim hieſigen Miniſterium des Innern Regierungsrat Dr. Hermann Fecht übertragen worden, unter Ver⸗ leihung des Titels und Rangs eines Miniſterialdirektors. ( Radolfzell, 20. Juni. Die Konſtanzer S kammer verurteilte den zweiten Radolfszeller Poſtbeut dieb, den 15jährigen Dienſtknecht Eduard Rieſter von Radolfszell zu 6 Monaten Gefängnis. 4 70 Obſtbezug. a 5 In der Bevölkerung und in den Zeitungen wird begreiflicherweiſe zurzeit viel über die ungenügende Ver“ ſorgung mit Kirſchen geklagt. In erſter Linie die Obſtverſorgung dafür verantwortlich gemacht, als ob die Obſtverſorgung in der Lage wäre, das was uns die Natur leider in dieſem Jahre nicht in ſo(eicher Menge beſchert hat, durch eigene Maßnahmen erſetzen können. Es gibt in dieſem Jahre nur eine ee Kirſchenernte; und wenn es nur 30 000 Ztr. Kirſchen gibt, dann kann man damit nicht 2 Millionen Köpfe je mit 50 Pfund Kirſchen verſehen. Die mit der Obſtverſorgung betraute ſtaatliche Be⸗ hörde hat demnach auch angeordnet, daß, um eine m lichſt gleichmäßige Verteilung der vorhandenen kleinen Kirſchenernte auf die Bevölkerung zu fördern, der pra vate Kirſchenverſand unterbleiben ſoll. 3 Nun wünſchen aber die einen, daß geſtattet ſein möchte, 20—50 Pfund Kirſchen ſich ſchicken zu laſſen, wo“ bei man gerne bereit wäre, auch erheblich über den Höchſt preis zu bezahlen. Dadurch würde zwar eine beſch Anzahl Familien große Mengen Kirſchen zu Preiſen bekommen, weitaus der größte Teil der Bevil⸗ kerung bekäme aber nichts, und die offiziellen Au der Obſtverſorgung könnten überhaupt keine Kirſchen er halten, da ſie die Höchſtpreiſe nicht überſchreiten kön nen; infolgedeſſen würden auch die Stadtverwaltungen keine Kirſchen zur Verteilung erhalten und auf dem Mart würden ſelbſtverſtändlich auch keine Kirſchen erſcheinen. Demgegenüber beſteht der andere Wunſch, alles Obſß ſolle möglichſt gleichmäßig erfaßt und an die Bevölkerung derteilt werden, weil es jetzt in der Kriegszeit ein Un recht wäre, wenn eine Anzahl beſonders kaufkräftiger Familien den anderen alles Obſt wegſchnappen dürften. Die Behörde hat dem letzteren, zweifellos ch teren Wunſch Rechnung getragen. Sie hat bereits An“ fang Mai den ſtädtiſchen Behörden empfohlen, vechb⸗ zeitig Maßnahmen zu einer möglichſt gleichmäßigen Ver teilung(Rationierung) zu treffen. Einige Städte das getan, andere ſind im Begriff, die Ratio einzuführen. Wenn auch im Wege der Rationie nicht jede Familie die erwünſchte Menge an Erdbeeren und Kirſchen und Heidelbeeren uſw. bekommen kaum weil eben nicht genügend von jeder Fruchtart im ganzen zu verteilen iſt, ſo wird doch jede Familie eine den Ver⸗ hältniſſen entſprechende Menge Obſt(Erdbeeren oder Kirſchen oder Heidelbeeren uſw.) zum Einmachen ad dieſe Weiſe mit Sicherheit auf ihren Ausweis(Cebene, mittelkarte oder Marke) erhalten. Iſt die Reihe um un haben alle ihre erſte Ration erhalten, ſo kann das Be⸗ zugsrecht für eine zweite Ration eröffnet werden. E. beſteht dabei die Ausſicht, daß diejenigen, welche ihrem Wunſche nicht Erdbeeren oder Kirſchen il nügender Menge bekommen konnten, ihren Ateil Fri zwetſchgen Anfang Auguſt erhalten werden, von— ten eine größere Menge in Ausſicht ſteht. Die Bevöl kerung hat dabei den großen Vorteil, daß ſie das O atſächlich zu den feſtgeſetzten Höchſtpreiſen erhält, 93 zend bei jeder Freigabe, wie z. B. in Frankfurt d Obſt das Zwei- und Dreifache des hieſigen Preiſes koſtem und auf dem Markt trotzdem nichts er R 8 8 1 1 coc 35 8 erhöhten ierung chei de- 10 155 1 Pr 1 rr 88 Vermiſchtes. 838 boflesdlenfl-Orünung in der epangel. Rirche: Wa neee be di Helmſpruch. e e Tum 1918. i Kath. Kirchen eneinde Fechenheim. b 5 VVVTÜHVTtkf; ½10 Uhr Haubtgottesdſenſ 5 i 8 8 7. 1 1 elch 8 VVV ½ Uhr Jugendgottesdienſt. Einladung. Wenn— 30 Zeichen iſt dem deinen 11 1 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. ö i it. 1— 5 + 1 1 Das für 5 9 85 1 1 0 5 24 Bibliothek offen. Die Mitglieder der katholiſchen Kirchenge⸗ f Aicht Band noch Stern ſchmückt auch wie du ſo reich. Hollesdlenft-Orunung ll ler Hulhol. freche:„„ 15 ittags 2 U 1 8 Dr. Alfred Falb, Lt. d. R., vor Amiens. 5. Sonntag nach Pfingſten,(23. Juni 1918.) onntag, den.. nachmittag hr Larelbe bt n Durch 110 N ee 55 110 e. l N 1657 zu einer ö eſe U 1 Ur eiſe gekom. n re 5 Werbe e Sendelbrah be de Sean oe](el Gbeſeenehe. Ser, ment dog Letsann lung 2 en. a 1 N er Haltzuchter gegen Händler. Oie Hostien an e de e— 8 Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. im Saal des kath. Schulhauſes einberufen. ind Gemſe(Ttandenbinc) baben an die deſcheſtelle für, Obst 5 Tagesordnung: tichtet müſe eine Beſchwerde gegen die Berliner Händler ge⸗ 2 L N 5 adeauffichnſten 5 den e 1 e bn i 1 1) Bekanntgabe der Ortskirchenſteuerrechnung 8 8 2 1 a zum vorgeſchriebenen Preise in 9 851 Mengen abgelteſert 3 e ee 1 5 für 1915/17 2) Genehmigung des Kirchenſteuervoranſchlags N für 1918/20 ö Seckenheim, den 19. Juni 1918. Kath. Stiftungstat: Schäfer, Pfarrverweſer. Aenne eee eeenenenmeemdendderaprandanddonddoc Berlin f 7. 5 ee 1 ehe man aber kein Obſt, weil alles hinten herum 57 1. 15 Wucherpreiſen verkauft werde. ſt ie Obſtzüchter haben es 2. 41 Ae bon 3 für die Berliner„Hintenherumgeſchäfte zu arbeiten und eee, 0 er Stadtbevölkerung noch Vorwürfe ſich machen zu laſſen. „ 1 2 die Fb Ehrengabe der Langhans⸗Stiftung des Deutſchbundes. N S glebiheg de diegrab in Rathen zum erſten Male dem Heimatdichter Wilhelm Kotz de don chene verliehen wurde, ſoll fortan alljährlich im Betrag 7 un lo Mz. zur Verteilung gelangen, und zwar abwechſelnd 117 N 1 2 1 79— völkiſchen Dichter oder— 5 Bewerbungen ſind 6 chten an die Kanzlei des Deutſchbunds in Gotha. 0 e Berliner Kleiderabgabe. Groß⸗Berlin hat, wie berichtet,. 1 8 2 5 dran der Keichsbetzleidungsſtelle die Auflage erhalten, 90 000 ge⸗ Nat oliſcher geſtellt daß diefe Jah 1 4 cen ies 115 Sehörde 75 li V: a ieſe Za urch einen Rechenfehler 5 le über 30000 1 90 52 war. Groß⸗Berlin wird Jüng mos⸗ krein rund 60 000 Anzüge zu liefern haben. die Hinrichenng. Im Hofe des Dresdener Landgerichts wurden ö a 0 drei Mörder Ah e und Buſſek hingerichtet. Sämtliche 5— 0 Seckenheim. Mähen wolfreckungen nahmen zuſammen 22 Minuten in 5 12 Elerousfuht aus Holland beteug im Jahre 1917 nach 1 Louis Landauer, Mannheim II 577 0 dertrauensmänner kommen am Dlenstag Verte kansbode“ vom 5. 6. 18. 22 393 000 Kilogramm im 1, Nr. 1. Telefon 1838. Breitestr. Abend ½9 Uhr pünktlich zur näheren Beſprechung in den Ramm won 28 311217 Gulden. Hiervon gingen 16 408 000 Kilo⸗ Induſtrieſaal zuſammen. lien und h Deutschland 1838 000 Kilogramm nach Groß⸗Britan⸗ Grosses Lager in b 1 Kilogramm nach 8 1 i 1 5 pe i 1 err er⸗. ihler. 1e—5 e g 8 Rleiderstoffe, Seidenstofſe arl Bihler 5 e⸗Au a veſtija“ vom 16. 5. b N are geen en en ae die Ausfuhr von Tee 1 Konfektion I 1. Wie entferne ich den Schöne 4 ugleich Anleitg. z. Beizen 1 Ghindenau. Jetzt haben die Engländer und Amerikaner den AEraslk 2. Salbſtherſt 1 18 8 3. mit Bad, Gartenanteil und Weiteren nach Rußland zu verbieten.(Wohl um einen a beissenden Tabakgesth 3 N auf ſch indern. D. Schr.) 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Tsatz. ſteigerung des Nachlaſſes 5 Mienen, ußland 522 Millionen, 75 e Europa bei täglieher Verzinsung zu(ähnlich Varinasgeſchmack) der Frau Gund wegge⸗ Aſien al enen, Italien 105 Millionen, Deutſchland 84 Millionen, Darlehen zu ässigen Zinssätzen. 110 1 1455. ö nommen hat, wolle dieselben ummen illionen, Neufundland 21 Millionen Mk. In dieſen N Eröffnung von: 3 55 a 25. 1 75 5 175 d. wieder zurückgeben. Andernf dee e Guthaben-Konten(Cire-Konte) und e ee eee e gten Anleihen n in 5 2 5 5 1 5 darlehen Sar Alison bemurde g debenellglgher Fefe. FFF 3 5 1 Arkan tf. 0 f. Allinſen. uin 10 ö j erat eee bee 15* gegen den Lic beirren 16 Verwahrung und Verwaltung von Mertpapieren. eee über Wilſon geäußert hatte.— Der amerikaniſche:—12 Un itt 35 5 Hefgeant Flentje im Ausbſidungsloger Depons erhielt 30 Jahre eee ene eee, n gind stets vorrätig er ſich für„Pajor Birkner von der Rebraska⸗Nationalgarde, doch 85 für einen baldigen Frieden ausſprach, da die Deutſchen worden. t zu beſiegen ſeien, iſt wegen Hochverrats verhaftet * fängnis g. und 2—5 Uhr nachmittags. ſchen. Er hatte die Bemerkung fallen laſſen:„Die Deut⸗ 8 e 11 aller a 0 rden ſich t f ˖ amstag nachmittags geschlossen.— Bl. der en e Mie ene nden ber Miba ga alloaalgende. f Ausbnestelg in Seckenbeim be Kal. Aüol b. Aent. in der Expad. d. l dazu dite vom Tage. Un verfroren. Wie kommen Sie au bitten hier in der Kneipe um die Hand meiner Tochter eche 5„Ich dachte, Sie würden unter Umſtänden meine mitbezahlen! 28 fr aur. 5 55 ene, Nou eingetroffen! 11 und der anderen Heeresangehörigen, die ſich ſelbſt Web, Balleidung 8 en den gu 925 Nee und Strickwaren aus dem Handel keine g 4 5 igt, Klesberkeetbn ende ind breach nid berech In landwirtschaftilchen Artikeln: B. Ko pfſ eiderkartenabſchnitte entgegenzunehmen, um z. in Haushaltungsartikeln Hemden unzer⸗ Taſchentücher, Handtücher, Strümpfe, Tuchſan und Unterhoſen d abfolgen. N Emailtöpfe u. sonstiges Sine, einſchl. en d Schulſeng können Sensen P f 9 Schr n ua Aenne Inhaber von ern telle a Email gesohirr 22 7 enm 1. 0 en. 1 N ben e e ee ful Soheln Kaffeemühlen i von Beſtell i ändigenden 5 a ber Wellen be ben due been aer er Sensenwürte u. Blätschen Buttermaschinen oder ekleidungsamt an, entweder in fertigen Stücken,. Auen, un feel CWWnlr. N Waschmaschinen ge ü d 8. 1 ae Cre aach Maß zu fertigen. Die ae 125 Waagen u. Oewiohte Aleiderken Schuhwaren an Heeresangehörige, die keine i f arte beſitzen und bürgerliche Kleidung tragen müſ⸗ Hauen mit u. ohne Stiel Weoksdpparate gen. f nur auf Grund eines Schuhbedarfſcheins er⸗ er 32 20 6 Ein dunstgläser der Dr Die Kriegzerſolge im erſten Vierteljahr ung; un 9 Einmachgläser 0 nach p fſenſive. Seit dem 21. März hat die Entente 5 5. seewoechiger amtlicher Schneng einſchleßlich 2195000 Giesskannen Steintöpfe Geſchinnen rund 1 Million Mann verloren, dazu tze, über 8000 Maſch; 5 20 Geviert⸗ wi meter ſrategiſch aſchinengewehre und 6820 Gevi in dial, Steder iber 100% C nwohſer Fe Offerſte alles gute Qualität ien iſt hiebei nicht berückſichtigt. bb. O Gang. Kirchengemeinde. Auf Anordnung des Vberki einde. 88. Juni 1 ſoll am kommenden Sonntag, den 8 Jubdll und Predigt des 30 jährige Regierungs⸗ bei ums S. M i machen di l. des Kalſers gedacht werden. Wir 8 ie Gemeinde d 135 N e e ee ee een. mei dusgelchuung. Karl Hartmann, Sohn des Metzger⸗ der 1 n Hartmann et das Elf. 3 2 Klass, last 8 Albert Hartmann erhielt das Eiſ. Kreuz 2. ie Bad. Verdienſtmedaille,. Lanttd 5 lch är die Redaktion Gg. Immermann, Seckenheim —— 2 LCinmachlöpfe Das Heideprinzeßchen. Von E Marlitt. 32. Jortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ich meinte, er müſſe der ſchwerbeleidigten Frau nach⸗ ſpringen und ſie verſöhnend in ſeine Arme ſchließen; allein er war offenbar einer jener Menſchen, die es für unmöglich halten, je im Unrecht zu ſein und kommt ihnen doch das dunkle Gefühl, daß ſie geirrt, dann reizt ſie die Beſchämung erſt recht zu Trotz und Härte. Er ſandte der Davoneilenden einen erbitterten Blick nach und trat mir plötzlich mit zorngerötetem Geſicht ſo nahe, daß ich in das dornige Geſträuch hinter mir zurückweichen mußte. „Sie da, wie können Sie ſich unterfangen, auf fremdem Grund und Boden eine verſchloſſene Tür zu öffnen?“ fuhr er mich an. a Ich ſtand da wie gelähmt vor Beſtürzung, ich konnte weder Hand noch Fuß rühren. O Gott, und nun bekam dieſer Entſetzliche auch noch einen Helfershelfer!— Dicht neben mir ſtand plötzlich, wie aus der Erde gewachſen, Herr Claudius. Ich ſah zu ihm empor; er hatte die ſchreckliche blaue Brille vor den Augen und ſah dadurch noch viel bläſſer aus, als neulich im Kontor. Der verzieh es mir ſicher niemals, daß ich ſeine Gartentür geöffnet. „Herr Claudius,“ ſagte der Buchhalter, merkwürdiger⸗ weiſe ſehr frappiert durch das unerwartete Hervortreten des Beſitzers ſelbſt,„Sie ſehen mich in großer Auf⸗ regung. Ich kam auf meinem Sonntagsſpaziergang hier⸗ her, 1 „Ich habe alles mit angeſehen,“ unterbrach ihn Herr Claudius ruhig.. „Deſto beſſer— dann werden Sie mir auch zugeben, daß ich Grund habe, ungehalten zu ſein. Einmal wird ohne unſer Wiſſen eine weitentfernte Hintertür, die wir nicht überwachen können, geöffnet—“ „Das iſt allerdings unſtatthaft, Herr Eckhof. Aber Sie haben vergeſſen, daß Fräulein von Saſſen die Tochter Er war zu gut kür diese Welt * Todes Anzeige. Unerwartet und ſieferschüttert erhielten wir die Nechricht, dass mein guter Gatte unser braver Sohn, Schwiegersohn, Bruder, Schwager undlieber Onkel Gefr. Karl Marzenell an seiner 4. Verwundung bei den blutigen Kämpfen am H. Juni gefallen ist. Ssckenheim, Worms den 22. Juni 1918. In fleſer Lrauer: die baln Eulle Marsenell geb. Maas Fanllis Vall. marsenel 92 Joh. Maas. Danksagung. Zurückgekehrt vom Qrabe meiner in Gott ruhenden lieben Frau, unsere gute Schwester, Schwägerin und Tante Frau Eva Grimm 9b. Sohmitt sagen wir Allen unseren innigsten Dank. Besonderen Dank den Krankenschwestern im im Krankenhaus für ihre liebevolle Pflege sowie für die zahlfeichen Kranz- u. Blumen- spenden, und allen Denen, welche die Ver- storbene zur letzten Ruhe geleiteten. Zeskenhelm, den 21. Juni 1918. Im Namen der trauersden Hlsterbllebenen Der Gatte Johann Gg, Grimm e 2 * in uersdledenen Grdssgan zu haben hei Ph. Jobaun, Seckenheim. a ——— i meines n Gaſtes iſt und nicht in ſolcher Weiſe zur Rede geſtellt werden darf.“ Ich ſah erſtaunt auf und ſuchte nach den Augen unter der Brille— es kam ganz anders, als ich erwartet hatte. Der Buchhalter trat auch betroffen zurück. „Fräulein von Saſſen?“ wiederholte er ſpöttiſch. „Wo ſoll ich da den Adel reſpektieren? Doch nicht etwa in dieſer lächerlich herausſtaffierten Kindergeſtalt?“ „Es iſt mir nicht eingefallen, den adeligen Namen zu betonen,“ verſetzte Herr Claudius leicht errötend.„Ich habe einfach auf die Rückſicht hingewieſen, die Sie jedem Gaſt meines Hauſes, ohne Unterſchied, ſchuldig ſind.“ „Nun, Sie werden ſchon noch erleben, welchen Segen die Gaſtfreundſchaft über Ihr ehrliches Dach bringen wird! Ich habe gebeten genug— es hat alles nichts genutzt! Die heidniſchen Bilder ſind wieder ans Tageslicht gezerrt worden, und droben in der Karolinenluſt ſitzt Einer, der keinen Gott kennt und die alten Götzen wieder aufrichtet. Das Haus dork iſt in Sünden erbaut und die dort gefehlt haben gegen die Gebote des Herrn, können den Frieden nicht finden— ſie wandeln umher und wehklagen—“ Herr Claudius hob unterbrechend die Hand. „Habe ich ihn nicht gehört, den Schrei in den Sälen, vor denen die Siegel liegen?“ fuhr der Alte unbeirrt fort. Habe ich nicht geſehen, wie die Ampel an meiner Zimmerdecke geſchwankt hat unter den Tritten des Un⸗ heimlichen, der ruhelos droben gewandert iſt? Herr Clau⸗ dius, an dem Tage, wo dieſes junge Geſchöpf,“— er zeigte auf mich—„die Karolinenluſt betreten hat, iſt es lebendig geworden droben in den verſiegelten Sälen.“ Großer Gott, der Mann hatte mich belauſcht! Wäh⸗ rend ich in der ſtreng gehüteten Verlaſſenſchaft eines Toten herumgeſtöbert, hatten die ſcharfen blauen Augen drunten an der Ampel gehangen und an ihren Schwingungen jeden meiner Schritte geſehen; der alte Mann hatte den Schrei gehört, den ich vor meinem Spiegelbild ausgeſtoßen, und Drum starb er uns 80 früh als Held. benutzte nun in ſeinem finſtern Wahn den Vorfall, den Hausbeſitzer gegen meinen Vater und mich zu hetzen. Unwillkürlich ſuchte mein Blick das Geſicht des Herrn Claudius— es war mir zugewendet; allein die blauen Gläſer bedeckten ſo vollkommen ſeine Augen, daß es fich unmöglich beſtimmen ließ, welchen Eindruck die Worte des Buchhalters auf ihn machten. 8 „Sie beſtätigen mir, daß uns die Orthodoxie ſchließ⸗ lich dem kraſſeſten Aberglauben wieder zuführen muß! erwiderte Herr Claudius.„Man hat mich darauf aul merkſam gemacht, aber ich habe es nicht glauben wollen, Das Recht, Ihre Anſichten zu meiſtern, ſteht mir ſelbſt⸗ verſtändlich nicht zu— ich habe Sie nur zu bitten, dieſelben meinen Anordnungen im Hauſe gegenüber voll⸗ ſtändig aus dem Spiel zu laſſen.“ „Werde nicht verfehlen, Herr Claudius,“ entgegnete der Buchhalter.„Aber Sie werden mir erlauben, ein Bitte auszuſprechen. Ich bitte Sie, anzuordnen, daß die Sonntagsfeier künftighin nicht durch ſolchen leichtfertigen Singſang, wie er vorhin den ganzen Garten alarmiert hat, unterbrochen werde— 10 glaube, ſo viel Rück⸗ ſicht verdiene ich alter Mann ſchon.“— 2 Wieder wandten ſich die blauen Gläſer nach mir hin; ich erwartete eine ſtrenge Zurechtweiſung und Verhaltungs, maßregeln für die Zukunft— aber nichts von alledem!“ „Ich habe kein Geſchrei gehört,“ verſetzte Herr Clau⸗ dius ſehr gelaſſen.„Aber eine Szene habe ich mit an⸗ ſehen müſſen, die mein Gefühl verletzt hat. Dieſes junge Mädchen“— er neigte den Kopf nach mir hin—„hat mit ſeinem unſchuldigen Kinderliedchen nicht gegen Gebot des Herrn gefehlt; aber, Herr Eckhof, Sie kamen eben aus der Kirche— wie war es Ihnen möglich, den Tag des Herrn durch ſolche Härte Ihrem Kinde gegen“ über zu beflecken?“ „Ich habe keine Kinder mehr, Herr Claudius, daß wiſſen Sie doch am allerbeſten, ſagte er, das„Sie ſo ſcharf zuſpitzend, als ſolle es tiefe Wunden ſchlagen. Er verbeugte ſich und ging. Ich hatte gefühlt, daß Claudius mittelſt des einen ſo betonten Wörtchens verletzt Fünstige Aukaufs delegenhelt 5 Waggon Einnachtäpfe 48. Dol 5—50 Liter aufwärts...... Liter S. ron Mannheim. e eee Ker& U Badewanne 1 Bett 1 Tisch . Verſchiedenes EU Verkaufen Näh. i. d. Geſchſt. ds. Bl. Wer gibt täglich) Itr. nicht entrahmte Ziegenmilch ab? Angebote mit Preis an die Geſchäftsſtelle des Blattes. KA RL WINNER Neckarstr. 25. l2 Postkarten Mk. 3.50 6 15„ 1.30 Komme auf Wunsch ins Haus. — .—*· M’ Q—B ß.— . — Zähn-Praxis Karl Rühle Künstliche Gebisse, aus nur prima Friedensware angefertigt. Goldkronen und Brücken. Tägliohe Sprechstunden von Nachmittags 5 Uhr ab. Sonntags von Morgens 10 Uhr ab. — e....—.— 1 — att Ades e ſterbad. Mostansatz mit Sussstoff di Jtaaſhe für 150 x. Tsicend ma. 11.50 Embfis kl 5 Ex. i Wel 1 1 1. J eff f fffüff ff ff a merbund Jahn safenbeln. 8 Deutsche Turnerschaft. Am Sonntag, den 23. Juni beteiligt ſich unſer Verein bei dem Volksturnfeſt werden ſollte, und ſah ihn an— der Dolch ſaß.(F. 1 g f 5 7 in Eppelheim.— Abfahrt 11“ Badiſche Bahn Seckenheim. Hierzu ladet freundlichſt ein Ml. Salla Heute Abend 9 Uhr Seſyrechung für alle zurückzebliebenen älteren Mittlieber. ee Sonntag Mitag 8 Uhr JersammIu ng für ſämtliche Mitgläeder, auch die der Jugend⸗Mann⸗ ſchaften, zwecks Regelung wichtiger Angelegenheiten. J. A. d. Vorſtandes. . .—U— ö 0 g