2 8 Donneraſag, 27. Jun 1918. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- anb de Feiertage. r Abonnementgpreſs beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. 4 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. Der Weltkrieg. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauztauartier, 26. Juni(WB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. zeeresgruppe des Ceneralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern früh Südlich der Scarpe griff der Engländer geſtern mit mehreren Kompagnien in breiten Abſchnitten aa. 45 Feuchy und Neuville⸗Pitaſſe wurde er Cegenſtoß zurückgeworfen. 1 In den Nachbarabſchnitten ſcheiterten ſeine Vorſtöße n unſerem Feuer. 5 Am Abend lebte die Artillerietätigkeit faſt an der 1 Front auf. Zwiſchen Arras und Albert und bei⸗ 55 ts der Somme blieb ſie auch während der Nacht 0 aft. Mehrfach ſtieß der Feind zu ſtärkeren Erkun ngen vor; er wurde abgrwieſen und ließ Gefangene in i unſerer Hand. — deeres gruppe des Deutschen Kronprinzen. fegt Zwiſchen Avre und Marne zeitweilig auflebende Ge⸗ 8 tätigkeit. Westlich der Oiſe erbeuteten wir in Vor⸗ aͤmpfen franzöſiſche Maſchinengewehre. Ein feindlicher flangriff nordweſtlich von Chateau⸗Thierry wurde ab⸗ dewieſen. deeresgtupye des Generalfeldmarschalls Herrog Albrecht don Württemberg. 3 Nördlich dom Nhein⸗Marne⸗Kanal drang baieriſche wehr in die franzöſiſchen Stellungen nordwestlich von ures ein und brachte 1 Offiziere und 40 Mann ge⸗ fangen zurück. 9 iin N pli Aus einem feindlichen Geſchwader, das am 24. Juni 80 von Soiſſons bis zur Alsne zum Bombenwurf vor⸗ 1 fa 5 1 5. Flugzeuge abgeſchoſſen. Geſtern wurden ng. che Flugzeuge und 2 Feſſelballons zum Adſturz Wee Udet errang ſeinen 33., 384. und 36. . Lirchſtein ſeinen 27., Leutnant Ru mey il„ Leutnant Beltjens ſeinen 23. und Leutnant lik ſeinen 21. Luftſieg. Der erſte Seneralquartiermeiſter: Zudendorff. e e pee x eic Deweck der dſterreichiſchen Ofenſtve iſt bereits Nach neutralen Berichten finden bedeutende ru 5 Tie Fenberſchiebungen von Frankreich nach Italien ſtatt. me Grenzen ſind neee 5 a geſperrt, um die mit fieberhafter Eile een Transporte zu verdecken. Gleichzeitig meldet beeres in Mazedkgenzeitung“, ein Teil des franzöſiſchen derden. Da azedonien ſolle in die Heimat zurückgerufen eier⸗Armee aber eine eigentliche Reſerve- oder Manöv⸗ dus der ei nicht mehr beſteht, müſſen die Hilfstruppen Röt hier n Front herausgezogen werden; es berſpapft werd dort Lücken, die wieder ausgeglichen und in ae müſſen, und ſo iſt die feindliche Front de Taue und auf dem Balkan allein ſchon durch — es Angriffs in Italien in eine weitgreifende Gegner* Truppentransporte ſind jetzt für die Meer bedroht finder Aufgabe. Auf dem Adriatiſchen virkt aber ze ſie das Tauchboot, auf franzöſiſchem Gebiet Nord nach Sud ru der Hauptbahn verbindungen von andere überaus der Mangel an Kohlen und ſo vieles zeitrauber 585 hemmend. Die großen Transporte ſind allen ten und e eee ichen Gesche unk g id ſonſtigen militäri ichts⸗ lien 2 abgeſehen bringt demnach die Offenſive in Ita⸗ hrung recht fühlbare Erſchwerung der feindlichen Krieg Will n emnit ſich und ingt dieſe aufs neue unter den bam ez Hun dne d en ſowohl wie in Paris fac, 1 5 usdruck, daß das Bemühen des Generals chtbarkeit iiſchen Druck lahmzulegen, ſo lange zur Un⸗ gelinge, ſei erdammt bleiben müſſe, als es ihm nicht ich— wi en pe die Offenſive— im Großen natür⸗ des Fandel, zu ergreifen und dem Feind das„ Geſet funlauf genome, vorzuschreiben. Dreimal hat Joch den de Ii eben mmen, die durch die deutſchen Offenſiven wieder 2 ſi Alliierten entwundene Willensbeſtimmung durch die ich zu bringen: nach der Somme⸗Offenſive Temmelberg einn Gegenangriffe an der Avre, dann am au Therg und endlich an der Linie Montdidier—Cha⸗ derr 1 Es war Foch bitter Ernſt. Aber um aurzuführen aun n bleiben, genügt es nicht, Offenſtwen ian in deaf Aae ds deln den angenommen. 18. Jahr Amtsplatt der Burgermeizizrümier Semenheim, IAnes heim, Necdarhansen And Eüdlagan. Druck und Verlag von Gg. Timmermann, Seckenheim. Gegner entſcheidend ſchwächen und ſeine Kräfte verzehren. Die Kräfteverzehrung war aber bei allen Entente⸗Offen⸗ ſiven bei ihr ſelbſt durchweg ungleich viel größer als auf deutſcher Seite. Nachdem der deutſche Vorſtoß zur Marne aber räumlich ſo ziemlich feſtgelegt und die franzöſiſche Gegenoffenſive geſcheitert war, ſcheint General Foch doch Vorbereitungen zu einer großen Offenſive getroffen zu haben, um der 4. deutſchen Offenſive zuvorzukommen. Ehe er aber zur Ausführung kam, brach zur berechneten Stunde die Offenſive in Italien los, die den feindlichen Plan wieder über den Haufen warf. In dem Ringen mit Hin⸗ denburg um das Geſetz des Handelns iſt Joch abermals unterlegen. Dieſer Umſtand ſchon verleiht der Offen⸗ ive vom 15. Juni ihre große Bedeutung; Foch iſt durch ſie um— allerdings nicht ſtark begründete— Aus⸗ 7 155 und in eine neue Zwangslage gekommen, die umſo chlimmer iſt, als er ſogleich mit einer weiteren Offenſive zu rechnen hat, ſobald das geſteckte Ziel in Italien er⸗ icht iſt. An der Front dor Amiens fanden zahlreiche Kampf⸗ handlungen ſtatt. Die Franzoſen glauben, daß der nächſte Angriff Hindenburgs dem Sommetal gelte. Die Eng⸗ länder wollen das nicht gelten laſſen; ſie behaupten, Flandern ſei für die Offenſive anserſehen. Sie möchten wohl franzöſiſche Verſtärkung ihrer Stellungen haben.— In Lothringen ſind Amerikaner und Franzoſen durch deufſche Sturmtruppen überraſcht worden, wobet ſie nicht geringe Verluſte erlitten. a hat die Regierum von Chile ersucht, chileniſche Offiziere zur Ausbildung der amerikaniſchen Reſerven abzuſenden. Chile hat das Anſinnen abgelehnt, da es mit ſeiner Neutralität nicht vereinbar ſei.— Das chileniſche Heer iſt bekanntlich nach deutſchem Muſter organiſiert und das macht die Sache beſonders intereſſant. Die Maſſenflucht aus Paris nimmt eine derartige Ausdehnung an, daß die drei nach dem Süden füh⸗ renden Eiſenbahnen die Flüchtlinge nicht mehr befördern können. Die Kunſtſchätze werden in Sicherheit gebracht, auch die berühmten Wandgemälde im Pantheon ſind in die Provinz geſchafft worden. Neues vom Tage. Ein neuer Milliardenkredit. Berlin, 24. Juni. Nach dem„B. B“ wird dem Reichstag Anfang Juli eine neue Hreditvorlage zugehen. Der letzte, Mitte März dieſes Jahres bewil⸗ ligte Kredit bezifferte ſich auf 15 Milliarden Mark, ſo daß, wenn der neue Kredit in derſelben Höhe nachgeſucht wird, die geſamte Kriegsſchuld des Reiches ſich auf 139 Milliarden belaufen würde. Von den Krediten ſind bisher nicht ganz 88 Milliarden Mark durch Kriegsan⸗ leihen flüſſig gemacht worden. f Verlängerung des Reichstags. Berlin, 24. Juni. Dem Reichstag wird ein Geſetz⸗ entwurf zur weiteren Verlängerung der Legislaturperiode um ein Jahr zugehen. Die Legislaturperiode des gegen⸗ wärtigen Reichstags wäre im Januar 1918 abgelaufen geweſen, ſie iſt aber im vergangenen Jahre bereits um ein Jahr verlängert worden. Preſſe und Auslands⸗Nachrichtendienſt. Berlin, 24 Juni. Der Reichsverband der deutſchen Preſſe hat an den Reichstag eine Eingabe gerichtet wegen der Neugeſtaltung des deutſchen Auslands⸗Nachrichten⸗ dienſtes. Der Reichskanzler ſoll erſucht werden, einen aus Vertretern der Regierung, des Reichstags, der Preſſe (Redakteure und Verleger), der Landwirtſchaft, der In⸗ duſtrie, des Handels und des Verkehrs zuſammengeſetzten Ausſchuß zu berufen, der Regierung und Reichstag ge⸗ eignete Vorſchläge unterbreiten ſoll. In der Begründung wird auseinandergeſetzt, welche Wichtigkeit es hat, das Werk unter Zuſammenfaſſung aller in Betracht kommen⸗ den Kräfte ſo rechtzeitig in Angriff zu nehmen, daß mit Beendigung des Krieges unſer Rüſtzeug für den Kampf mit den Waffen des Geiſtes vollendet iſt. Neue Einſchränkungen für das Zeitungsweſen. Berlin, 2“, Juni. Der„Reichsanzeiger“ veröffent⸗ licht eine Verordnung, wonach die Zeitungen vom 1. Juli ab zu neuen Einſchränkungen gezwungen werden, die bei Zeitungen von einer Fläche bis 200 Quadratmeter im Jahre 1915 11 Prozent beträgt und ſich auf 44,5 Pro⸗ zent bei Zeitungen ſteigert, die im Jahr 1915 über 1600 Quadratmeter Fläche eingenommen haben. Verband deutſcher Journaliſten u. Schriftſteller. Nürnberg, 24. Juni. Geſtern trat hier der 26. Vertretertag des Verbands deutſcher Journaliſten und Schriftſteller zuſammen. Nach dem Bericht der Pen⸗ ſionsanſtalt zählt dieſe 1032 Mitglieder mit 1206 Ver⸗ ſicherungen und hat einen Jahresüberſchuß von 52 096 Mark und ein Geſar vermögen von 3158 622 Mark. Der Antrag, zwiſchen dem Verband und der Penſion anſtalt einen Vertrag abzuſchließen, ſowie eine ſchlie⸗ ßung, die auf Gründung einer Arbitsgemeinſchaft ſämt. licher Verbände des We ee hinzielt, wur⸗ 7755 2 5% J Inſertiosspreis⸗ Die einſpa nige ae 20 Pfg., Neklamen 60 Pfg. die Zule. Bei öfterer Aufnahme Noba. Fornſprechanſchluß Nr. 15. n Deutſcher Aerztetag. i Eiſenach, 24. Juni. Geſtern trat hier der Deutſch Aerztetag zuſammen. Nach dem Vorſtandsbericht ſind ſe dem letzten Aerztetag 3800 deutſche Aerzte geſtorben davon 1200 infolge von Kriegsurſachen. Der Vereins zund nahm Stellung gegen die„Kaſſenlöwen“ d. 4 diejenigen Aerzte, die durch eigene Ueberanſtrengung od iber durch unzuläſſige Mittel um die Gunſt der„Kaſſen⸗ kranken“ buhlen, um die Einnahmen aus der kaſſen⸗ irztlichen Tätigkeit zu ſteigern. Es wurde betont, daf 2s Grundſatz jedes anſtändigen Arztes ſein müſſe, dit kaſſenkranken mit derſelben Sorgfältigkeit zu behandeln vie die übrigen Kranken. Verſchiedene Städte beugen dem Kaſſenlöwentum dadurch vor, daß ſie eine Höchſt⸗ zrenze des Einkommens aus der Kaſſenbehandlung ein zeführt haben. In die Verträge mit den Krankenkaſſen ſollen Beſtimmungen aufgenommen werden, die es den irztlichen Ueberwachungsſtellen ermöglichen, die Aus⸗ vüchſe des Kaſſenlöwentums zu beſeitigen. Wi Neue bayeriſche Bierſteuer. München, 26. Juni. In Angleichung an die neue Reichs⸗Bierſteuervorlage wird dem bayeriſchen Landtag dieſer Tage der Entwurf einer neuen bayeriſchen Bier⸗ ſteuer zugehen, der ebenfalls den Uebergang von der Roh⸗ ſtoff⸗ zur Fabrikatſteuer bringt. Die Steuerſätze werden je nach dem Umfang der Erzeugung zwiſchen 9.50 und 12.50 Mark geſtaffelt. unglaublich! Berlin, 24. Juni. Die„Deutſche Tageszeitung“ meldet: die öſterreichiſchen Bahnbehörden in Krakax haben nach Meldungen dortiger Blätter acht Wagen deut, ſcher Feldpoſtſendungen angehalten und beſchlagnahmt Die Sendungen, in der Mehrzahl Fünfkilopakete mit Le⸗ bensmitteln, wurden den Krakauer gemeinnützigen Ver einen zur Verteilung überwieſen. Der Vertreter der deut ſchen Intendantur hat gegen dieſes Verfahren bei den zuſtändigen Stellen Einſpruch erhoben. „ i Kabinettskriſis in Oeſterreich. Wien, 24. Juni. Infolge der durch die Abſagg der Polen geſchaffenen ſchwierigen Lage hat Miniſter⸗ bräſident Dr. Seidler das Entlaſſungsgeſuch des Mini ſteriums eingereicht. Kaiſer Karl behielt ſich die Ent⸗ ſcheidung vor und betraute Seidler mit der vorläufigen Weiterführung der Geſchäfte.(Der Polenklub, in dem die radikale, zu den Tſchechen neigende Richtung die Oberhand gewonnen hat, haben die Mitwirkung bei dem don den deutſchen Parteien vorgeſchlagenen Zuſammen⸗ arbeiten abgelehnt.) „Der freigelaſſene Spion. Bern, 24. Juni. Wegen Spionage war nach dem „Berner Tagbl.“ neben anderen Mitſchuldigen ein ita⸗ lieniſcher Staatsangehöriger namens Paris verhaftet, aber auf Betreiben des(deutſchfeindlichen) Bundesrats Ador und des Nationalrats Forrer gegen eine Kau⸗ tion aus der Haft entlaſſen worden, weil, wie ſie in einem Brief an das Bundesſtrafgericht ſchrieben, die Frei⸗ laſſung des Paris, der der Hauptſchuldige war, von höchſter Stelle gewünſcht werde. Paris iſt inzwiſchen aus der Schweiz entflohen.(Bundesrat Ador ſoll ſeinerzeit die italieniſche Regierung von dem Bevorſtehen der Iſonzo⸗Offenſive benachrichtigt haben.) eee Dunkle Geldgeſchäfte. Berlin, 24. Juni. Aus Genf wird dem„Berl, Lokalanzeiger“ mitgeteilt: In der franzöſiſchen Kammer erfuhr Finanzminiſter Klotz überaus heftige Angriffe, weil er ſich weigerte, die Namen der franzöſiſchen Firmen zu nennen, die 1915 ihre Forderungen an ruſſiſche Pri⸗ vatbanken in der Geſamthöhe von einer halben Milliarde Frances aus dem franzöſiſchen Staatsſchatz begleichen lie⸗ ßen. Nächſt der Kammertribüne kam es zu ſtürmiſchen Begegnungen. f Papiermangel in Frankreich. Bern, 24. Juni.„Humanite“ meldet: Der Vor⸗ ſtand der wirtſchaftlichen Intereſſengemeinſchaft der fran⸗ zöſiſchen Tagespreſſe beſchloß in ſeiner Hauptverſamm⸗ lung vom 17. Juni, daß vom 1. Juli ab bis auf weiteres die Tageszeitungen nur dreimal wöchentlich vier⸗ ſeitig und viermal zweiſeitig erſcheinen werden. Eine große Anzahl Papierfabriken ſind wegen Mangels an Rohſtoff geſchloſſen worden. ö f Wahlſieg der Sinnſeiner. London, 24. Juni. Die„Times“ meldet: Die Sinnfeinerpartei hat einen neuen Sieg errungen. Ihr ſtandidat in Eaſt Cavan wurde mit 3975 Stimmen gegen den nationaliſtiſchen Kandidaten(Gemäßigten), der 2581 Stimmen erhielt, gewählt.(Die„Morning Poſt“ meldete, daß die iriſchen Nationaliſten im Falle ihrer Wahl⸗ niederlage dem Parlament in London weiter fernbleiben würden.) g Gibraltar. Madrid, 28. Juni. Für die nächſten Sonntage ſind in allen größeren Städten Spaniens Verſammlungen Fan in denen die Herausgabe von Gibraltar an vanien verlanat wird. Die Regierung legt bis jetzt 1 gelegt werden. em Beſuche Revals ein. ie Gäſte die Stadt. Berlin, 24 Juni. anweiſungen, fällig am 1. April 19 an das Publikum zur Verfügung geſt der Schatzanweiſungen in Stücken von Der rumän. Friedensvertrag im Genugtuung für die unmenſchlich der deutſchen Kriegsgefangen teiverhältniſſe in Rumänien ein. * Buenos Aires, 24. Juni.(Ha fallen iſt, bvorgeſtrigen Nachmittags unaufhörlich liche Schneefälle gemeldet. Die Ereigniſſe im „Matin“: die Alliiert Deutſche haben ſoll. Mail“ aus Peking erfährt, ierminiſter Tuan⸗Tſchi In Charbin und in der Nähe der G mehr geſandt werden. Die drohende Grenze fordert ſichtlich Schutzmaßnah keine Bolſchewiki in China. In zwei ann können leicht viele 0 ch glaube feſt, daß die chineſiſchen Gefühle für die die Maſſen des Volkes zwar nicht zi ingtau abzutreten und daß infolge falles Städte wie on China losgelöſt wurden. enn China heute nicht olles Vertrauen, daß der Alliierten gekrönt werden. nd in den Kampf zog zur er internationalen Moral. den hohen Idealismus, Wir Abſicht, China nach dem Krieg durch ſergbaues und der Eiſenbahnen zu erf Die N Der franzöſiſche Ber * WTB. Paris, 24. Juni. Amtlicher nachmittag: Die Franzoſen führten mehrere Montdidier und der Oiſe aus und machten Ereigniſſe im 5 bemächtigen. Ein kräftiger Gegenangriff der pbertrieb ſie kurze Zeit darauf wieder von liener Gefangene machten. wiederhergeſtellt. Der Krieg mit J Reichstag. 2 3 3 5 behrungen gewöhnt, gut kämpfen werden. i Deutſchen angeht, ſo unterſcheiden ſchen und den anderen Europäern, aber die Kreiſe haben im Gedächtnis, daß Deutſchland, als zwei Miſſionare vom Pöbel getötet wurden, uns zwangen, mehr ein Ganzes iſt. die Ausdauer und die Geduld Tuan⸗Tſchi Hen ſchloß mit der Erklärung, er Marne und Reims griffen die Deutſchen die Höhe B Es gelang ihnen, ſich einen Augenblick des Gipfels zu Unſere Linie wurde Abg. Prinz Schönaich⸗Carolath Werbetätigkeit keine Hinderniſſe in den Weg. Die amerikaniſchen Kriegskoſten. Neuyork, 26. Juni. Die amerikaniſchen Kriegs⸗ oſten für das am 1. Juli beginnende Rechnungsjahr erden auf über 100 Milliarden Mk. geſchätzt. Die ächſte Anleihe mit 25 Milliarden ſoll am 4. November Prinz Leopold in Reval. g Reval, 28. Juni. Der Oberbefehlshaber⸗Oſt, Prinz Leopold von Bayern, traf geſtern morgen in Begleitung ſeines Sohnes, des Prinzen Georg von Bayern, zu ei⸗ Abends halb 10 Uhr verließen Reichsſchatzanweiſungen. Die Reichsfinanzverwaltung hat einen begrenzten Betrag 4½prozentiger Reichsſchatz⸗ 24, zum Verkauf ellt. Der Verkauf 5000 Mk., 10 000 Mk und 20000 Mk. beginnt am 4. Juli und zwar Kurs nicht unter 97.50. Die Maßnahme hat den Zweck, die Geldflüſſigkeit für die Reichsfinanzen durch Bereitſtel⸗ lung eines Papiers nutzbar zu machen, von dem erwartet werden kann, daß es dem flüſſigen Geld einen Anreiz gibt, ohne der nächſten Kriegsanleihe Abbruch zu tun. Hauptauaſchuß⸗ Berlin, 21. Juni. Im Hauptausſchuß des Reichs⸗ tags beantragte bei Boratung des deutſch⸗rumäniſchen Friedensvertrags das Zentrum die Entſchließung, dafür zu ſorgen, daß Rumänien eine ausreichende Sühne und e Behandlung en leiſtet. Staats⸗ ſekretär v. Kühlmann leitete die Ausſprache mit vertrau⸗ lichen Ausführungen über die Dynaſtiefrage und die Par⸗ Schneefälle in Argentinien. vas.) In Buenos res und vielen Orten, wo bisher niemals Schnee ge⸗ ſchneit es. Der Schnee fällt ſeit Beginn des auf die Stadt her⸗ nieder, ein außergewöhnliches Schauspiel, denn es iſt das erſtemal, daß man weiße Dächer und Bäume ſieht. Auch aus Roſario und anderen Städten werden reich⸗ Oſten. Berlin, 24. Juni. Laut„Berliner Lokalanzeiger“ Die neue ſibiriſche Re⸗ le ruſſiſchen Patrioten um ſich. Sie en, um eine neue n ¹ verjagen. 5 hat Japan ſich zum Ein⸗ 1 Was der chineſiſche Miniſterpräſident geſagt London, 24. Juni.(Reuter.) Wie die„Daily erklärte der chineſiſche Pre⸗ Yen in einem Geſpräch: renze ſtehen chine⸗ che Truppen für ein Zuſammenwirken mit den Japanern zur Verfügung. Wenn es erforderlich iſt, werden noch Lage an unſerer men. Wir wollen Monaten hoffent⸗ lich wird der Aufſtand in Kanton unterdrückt ſein und Truppen frei gemacht werden. Truppen, an Ent⸗ Was unſere wiſchen den Deut⸗ gebildeten dieſes Präzedenz⸗ Port Arthur, Daluy und Weihaiwei So iſt Deutſchland ſchuld, Ich habe wiſſen, daß Eng⸗ Verteidigung Belgiens und Alle Nationen bewundern der England in den Krieg trieb. er habe die Entwickelung des chließen.. Weſten. icht. Bericht von geſtern Handſtreiche zwiſchen Gefangene. n igny italieniſchen Truppen dort, wobei die Sta⸗ vollſtändig talien. Der italieniſche Bericht. 158 Berlin, 24. Junt. Matl.) berichtet über die Verhandlungen im Hauptausſchuß. e Staatsſekretär Dr. v. Kühlmänn: Das deutſch⸗öſter⸗ reichiſch⸗ungariſche Bündnis ſoll nicht nur beibehalten, ſondern erweitert und vertieft werden nach der politiſchen, militäriſchen und wirtſchaftlichen Seite hin. Bei dem alsbaldigen Beſuch des Reichskanzlers in Wien wird in gleicher Richtung ver⸗ E werden. Auch mit Bulgarien, das in ſchwerer Zeit n unſere Seite getreten iſt, ſind die perſönlichen und poli⸗ tiſchen Bande immer enger geknüpft worden. Ich ſpreche ſicher das Empfinden der ganzen deutſchen Oeffentlichkeit aus, wenn ich des hochverehrten Staatsmannes Rados law ow gedenke, der eine Säule unſeres Bündniſſes geweſen iſt. Auch unter ſeinem Nachfolger wird nicht die geringſte Abweichung der bis⸗ herigen Politik eintreten. 115 5 Berlin, 24. Juni. Der Reichstag wird ſeine Sit⸗ zungen bis zum 12. Juli ausdehnen. Verſtaatlichung der Kiegsinvalidenfürſorge. Aus Anlaß der großen Sammlung, die gegenwärtig zum Beſten der Kriegsinvalidenfürſorge— als„Luden⸗ dorff⸗Spende für Kriegsbeſchädigte“— durchgeführt wird, hört man wieder ſagen, es ſei doch eigentlich Sache des Reiches, aus Steuermitteln die Koſten für die In⸗ validenfürſorge aufzubringen. Wer dies verlangt, nruß wohl auch das Weitere wünſchen, das bei der Uebernahme der Fürſorgekoſten auf das Reich notwendig käme: daß die ganze Arbeit, die mit Berufsberatung, Stellenver⸗ mittelung, Berufsausbildung, Geldunterſtützungen für be⸗ drängte Kriegsbeſchädigte und ihre Familien, und ſo wei⸗ ter geleiſtet wird, ein amtliches Geſchäft der Behörden würde. Nun hätte es viel für ſich, wenn die Arbeit ganz unter der Autorität des Staates vor ſich ginge. Wir ſind davon ja auch nicht ſo weit entfernt, denn die In⸗ validenfürſorge wird tatſächlich überwiegend von Staats⸗ beamten beſorgt, und die Amtsgewalt 3. B. der meiſten Bezirksvorſtände kommt ihr auf dieſem Weg mittelbar zu gute, wie überhaupt die Einrichtungen des Staats ihr zu⸗ gänglich ſind. Nur werden ihre Geſchäfte auch von Be⸗ amten eben nicht als Amtshandlung geführt. Man hat von Anfang an darauf gehalten, daß die Arbeit, die als Kriegsinvalidenfürſorge im engeren Sinne— neben den militäriſchen Leiſtungen der Heilbehandlung und Ren⸗ tenverſorgung— bezeichnet wird, alſo in der Hauptſache die Hilfe bei der Wiederaufnahme des bürgerlichen Be⸗ rufs, eine freie Leiſtung der bürgerlichen Geſellſchaft ſein ſolle, allerdings unter ſtärkſter Teilnahme der Beamten⸗ ſchaft. Man ſagt nun wohl, es müſſe für den Invaliden freiwillige Gabe(die an Almoſen erinnere) die Zuwendun⸗ gen empfange, die außerhalb der geſetzlichen Verſorgung für ihn nötig ſeien. Allein mit mehr Grund könnte man magen: er muß ſich freier fühlen, wenn es nicht allein die Staatsgewalt iſt, der er Berufsausbildung, Arbeits⸗ vermittelung und Unterſtützungen verdankt, ſondern eben die freie bürgerliche Geſellſchaft, die ihm das Leben in ihre Mitte erleichtert und die das ihm gegenüber einfach als eine Ehrenpflicht auffaſſen muß. Auch eignet ſich gerade die Arbeit, die bei Geldunterſtützungen zu leiſten iſt, beſſer für eine freie Wohlfahrtsorganiſation als für die Staatsgewalt: raſche Hilfe iſt ſehr oft notwendig, und es muß auf die Eigenart des einzelnen Falles frei eingegangen werden. Nun ſtützt ſich allerdings auch die Rentenverſorgung großenteils nicht mehr auf das Geſetz allein, ſondern vielfach daneben auf Verfügungen, die es möglich machen, in beſonderen Fällen das geſetzlich Zu⸗ ſtehende zu ergänzen, Härten des Geſetzes auszugleichen, und man könnte ja den Behörden auch das Recht geben, ganz nach freiem Ermeſſen den Bedürftigen zu helfen, wie es während des Krieges das Kriegsminiſterium tut, das zu dieſem Zwecke Spenden Privater erhält. Allein — würden wirklich zu ſolchem Zweck aus Reichsmitteln man den Behörden, die ſie zu verwalten hätten, ganz gewiß nicht; vielmehr würden wir alsbald erleben, daß ſie an Beſtimmungen gebunden würden, ſo daß die Abſicht raſcher Hilfe und individueller Behandlung wieder nicht ſo, wie zu wünſchen, verwirklicht werden könnte. In⸗ des— die Sache ſteht ſehr einfach: auf abſehbare Zeit iſt gar nicht daran zu denken, daß das Reich die Inva⸗ lidenfürſorge in der gedachten Weiſe übernimmt! Dieſe Arbeit will die Ludendorff⸗Spende leiſten, bu der alle, denen die Hilfe für unſere Kriegsbeſchädigten Herzensſache und Ehrenpflicht iſt, beitragen mögen. Baden.. (0 Heidelberg, 26. Juni. Ein Händler aus Frank⸗ furt a. M. hatte in Handſchuhsheim 168 Pfund Johan⸗ nisbeeren angekauft. Am Hauptbahnhof wurde er von einem Schutzmann kontrolliert. Der Händler zog ſeinen Revolver und wollte auf den Schutzmann ſchießen. Ein Bahnſteigſchaffner kam dazu und half dem Polizeibeam⸗ ten. Dabei ging es nicht ohne Verletzungen für den Händler ab, ſo daß dieſer in das Krankenhaus gebracht werden mußte. b eee () Konſtanz, 24. Juni. Wegen Schleichhandels hatte ſich der Freiburger Kaufmann Auguſt Stritt ⸗ natter vor dem hieſigen Schöffengericht zu verant⸗ worten. Er hatte von Konſtanz aus 83 Wertpakete mit Kakao und Schokolade im Geſamtwerte von 15000 Mek berſandt. Vom Amtsgericht war er dafür zu einer Geld⸗ ſtrafe von 1000 Mk. und 4 Wochen Gefängnis verurteil! worden. Gegen dieſes Urteil legte Strittnatter Berufung ein, worauf er jetzt vom Schöffengericht zu 2000 Mk. Geldſtrafe verurteilt wurde. (Vom Bodenſee, 26. Juni. Der Fremdenverkehr In ſehr bedenklichem Umfange wird aber auch, wie z. B. aus Lindau gemeldet wird, das Hamſtern von den Fremden betrieben, die in der rückſichtsloſeſten Weiſe ſich Lebensmittel anzueignen ſuchen. Aus dieſem Grunde macht ſich wieder wie übrigens auch in einigen Orten des Schwarzwalds, eine ſtarke Abneigung gegen manche Frem⸗ de bemerkbar. — Die Einberufungen vor der Ernte. gierung auf die Interpellation der Abg. Dr. Da die Wiedergabe der Erklärung der 8 1 N 8 1 F 5 5 ehrenvoller und annehmbarer ſein, wenn er nicht als Gelder verwilligt: freie Hand zu ihrer Verwendung ließe iſt am Bodenſee in dieſem Jahre größer als je zuvor. ge Re⸗ chofer und 8 RRR uns allein maßgebend ſein kann, n ee e e Genoſſen vom 11. Jum 1918, die Einberufung kändrugel Heerespflichtiger zur Erntezeit betreffend, in der 59. öffentlichen Sitzung der Zweiten Kammer am 13. Jum 1918 in der Preſſe vielfach eine unrichtige war und zu Mißverſtändniſſen führen kann, bringen wir nachſtehen die Ausführungen des Herrn Staatsminiſters und Mini⸗ ſters des Innern im Wortlaut nach dem amtlichen S gramm zum Abdruck: 3 „Meine Herren! Ich ſpreche zunächſt meinen Dan und meine Freude darüber aus, daß der Herr Abgeordnete dieſe Fragen von dem hohen Geſichtspunkt behandelt hat, der uns in dieſer Zeit allgemein leiten und fit von dem hohen Ge⸗ ſichtspunkt der unabweislichen Bedürfniſſe der Landes verteidigung. N Die Maßnahme, die den Gegenſtand der Anfrage bildet, iſt, wie der Herr Abgeordnete dargelegt hat, eine tief einſchneidende und für die landwirtſchaftliche Bevöl⸗ kerung bedenkliche. Es iſt durchaus verſtändlich, wenn draußen eine Beunruhigung darüber entſtanden iſt, zumal ja dieſe Einberufung zuſammenfällt mit den Klagen dar⸗ über, daß es nicht gelungen ſei, genügend Urlauber zur Ergänzung der vorhandenen Arbeitskräfte, worin die jetz Einzuberufenden ja noch enthalten ſind, ſicherzuſtelllen. Die Großh. Regierung verkennt deshalb die Bedeutung dieſer Angelegenheit auch nicht und hat ſich ſofort, nach⸗ dem ſie durch die Anfrage von der erfolgten Einberufung Kenntnis erhalten hat, mit dem Generalkommando ins Benehmen geſetzt und zwar in der Richkung, die der Herr Abgeordnete bezeichnet hat. Sie hat dringend um eine weitgehende Abhilfe gebeten. Nun ſind die Ver⸗ hältniſſe zurzeit ſo, daß dieſe Kräfte draußen nicht ent⸗ behrt werden können. Wir ſtehen auf dem Höhepunkt des Kampfes um unſere Exiſtenz, und es muß deshalb für eine vollſtändige Ausfüllung der entſtandenen Lücken, für eine möglichſte Bereithaltung der waffenfähigen Mann: ſchaften geſorgt werden. Es iſt deshalb wohl nicht möglich, daß allgemein der ganze Jahrgang, um den es ſich han⸗ delt, zurückgeſtelllt wird, daß von ſeiner Einberufung im allgemeinen Umgang genommen wird. Aber es im übrigen geſchehen, was geſchehen kann. Es wird zu⸗ nächſt nicht der ganze Jahrgang einberufen werden, daß man zunächſt die Nichtlandwirte einzieht, 0 daß alſo der nicht einberufene Teil ſich durchweg aus andwirten zu ſammenſetzt. Im übrigen wird man Reklamationen mög⸗ lichſt weitgehend Rechnung tragen. Wie ſich das Ver⸗ fahren im einzelnen geſtalten wird, und was desh. hinausgegeben werden kann, zur Mitteilung an die land⸗ wirtſchaftliche Bevölkerung, das ſteht noch nicht feſt, dar über finden noch Erörterungen ſtatt. Sie können aber überzeugt ſein, daß nicht nur das Miniſterium des In⸗ nern, ſondern auch das ſtellv. Generalkommando, wie bisher den Intereſſen der bürgerlichen Bevölkerung un der Volksernährung weitgehend und verſtändnisvoll Rech⸗ nung getragen hat, dies auch weiterhin tun wird, und daß dieſe beiden Stellen, das Ministerium und das Generale kommando, im Einvernehmen bemüht ſein werden, ah „% eee eee Vermiſchtes. 8 Peter Roſeggers Befinden. Aus Krieglach wird der„Graze! Tagespoſt“ gemeldet: Das Befinden Dr. Roſeggers iſt wechſelnd Während ſich Montag und Dienstag eine Erleichterung zeigte war der Zuſtand geſtern weniger günſtig. Der Kranke ſtehl in Behandlung ſeines Sohnes, Oberarzt Dr. Sepp Roſegger; der vom Kaiſer zur Pflege ſeines Vaters beurlaubt würde. Der Papſt und die Kirchenglocken. Aus vakibaniſchen Krei⸗ Möglichkeit die Schwierigkeiten zu überwinden, die aus der Einberufung ergeben.“„„ 8 kommt die Mitteilung, daß Papſt Benedikt in ähnl Flugzeugwerke eiſe wie bei der Abſicht, die Kirchenglocken in Belgien ein zufordern, ſich bei der öſterreichiſchen Regierung verwandt habe, von der beabſichtigten Einforderung der Kirchenglocken im be ſetzten Italien abzuſtehen.. Schule und Kriegsanleihe. Zur 8. Kriegsanleihe ſind von 96 989 Schülern an 423 Anſtalten in Berlin 15033 529 gezeichnet worden. Für die 7. Kriegsanleihe waren 6 944 952 Mk. aufgebracht worden. Herabſetzung der Kartoffelration. 10 inte wurde eine vorübergehende Herabſetzung der toffelration auf 5 Pfund wöchentlich angeordnet. Eine Sieafengggbern in Konzurs. Die Firma Heſſiſche in Bruchlöbel bei Hanau geriet in Konkurs. Hinrichtung. Der 21 Jahre alte polniſche Arbeiter Anton Sobieſzkoda, der am 8. März ds. Is. den Gutsbeſitzer Beyer auf dem Wege von Lauſick nach Leipzig ermordet und beraubt hatte, iſt im Hofe des Landgerichts Leipzig mittels Fallbeils hingerichtet worden. N Eine Statiſtik zum Nachdenken. Eine ſüddeutſche Verſiche⸗ diere veröffentlicht ſoeben eine Stalſte 5 Einbruch⸗ diebſtähle in Großſtädten. Danach ſind die Auszahlungen auf dem Gebiete der Einbruch- und Diebſtahlsverſicherung um faſt das Vierfache geſtiegen. Nach einer Aeußerung der Berliner Wach⸗ und Schließgeſellſchaft wurden allein in der Diebſtahls⸗ perſicherung 4400 000 Mk. ausgezahlt gegen 0000 Mk. im Jahre 1914. Eine ganz erſchreckende Summe erreichten die Diebſtähle bei den Schiffstransportgeſellſchaften und den preu⸗ ßiſchen Staatsbahnen. Im Jahre 1914 zahlten letztere 4200 an Entſchädigungen aus, im Jahre 1917 etwa 57 Millionen Ml. Was alles geſtohlen wird. Aus Innsbruck wird gemeldet: Aus der Antoniuskapelle in Häring iſt in den letzten Tagen die Kanzel geſtohlen worden. Die Kanzel war ein ſchönes Schnitzwerk aus Eſchenholz. Von den Dieben fehlt jede Spur Der„Tabaßerſatz“ im Felde. Ein Feldgrauer erhielt von ſeinem Bruder eine„Liebesgabe“ in Geſtalt von einigen Päcs⸗ chen Tabakerſatz und„Hopfen“. Der Beſchenkte ſtattete ſeinen Dank in einem Brief mit folgenden Worten ab: Nun noch eine Bitte: ſchiche um Gottes willen keinen Tabaterſatz mehr her! Alle Flöhe und Läuſe, alle Mäuſe und Ratten, alle Wanzen uſw. kamen aus ihren Verſtecken hervor, als ich mir eine Probepfeife anzündete. Die meiſten ſtarben oder baten flehentlich um Einſtellung des Rauchens. Wir Menſchen hielten es nur aus, indem wir unſere Gasmasken aufſetzten! Alſo dieſer Erſatz iſt das reine Giſt. Die Hopfenblüten ſind zur Miſchung mit echtem Tabak als Streckmittel zu gebrauchen.“ Der Zuckerzoll in England iſt auf 25,62 Mk. für Zentner erhöht worden. Vor dem Krieg betrug der rund 1 Mk. Zuckermonopol. Wie die ruſſiſche Sovjetrepublik wird auch Schweden die Herſtellung und den Verkauf des Zutchers 1 Staatsbetrieb übernehmen. 4 — Lokales. — Höchſtpreiſe für Ooſt und Gemüſe. Die bad⸗ Obſtverſorgung hat den Erzeugerhöchſtpreis für Johan? nisbeeren auf 30 Pfg., den Kleinhandelspreis(Verbra cherpreis auf 43 Pfg., den Erzeugerpreis für Stachel beeren auf 30 Pfg., den Kleinhandelspreis auf für Heidelbeeren auf 40 reſp. 55 Pfg. und für Brom CCCꝗꝗ³ͥ ꝛ A Im Regierungsbghar⸗ f * den Zuckerzoll 43 Pfg· beeren auf 40 reſv. 55 Pfa. feſtgeſetzt. In den Städte 1 3 — 0 — 20 N betrag — S 14 1 mit über 20000 Einwohnern darf der Kleinhandelsprers deid 11 für Johannis⸗ und Stachelbeeren 45 Pfg., für ben und Brombeeren 60 Pfg. Weiter wurde der uf 19 Pöchſtpreis feſtgeſetzt für ein Pfund Rhabarber ö Pfg., Erbſen 30 Pfg. und Mairüben 7 Pfg. ahn Wer wird Feldwebelleutnant? Die Lauf⸗ Neichst er Feldwebelleutnants iſt, wie dies ſchon im gängli 95 mitgeteilt worden iſt, weiteren Kreiſen zu⸗ er gemacht worden. Die Beſtimmungen darüber 1 letzt vor. Vorgeſchlagen werden können jetzt auch der altio fiiere des Friedensſtandes mit ei⸗ densdi wen Dienſtzeit von mindeſtens 12 Jahren Frie⸗ . en ait und einfach berechneter Kriegsdienſtzeit. Sie Abe ſich entweder am Feinde befinden oder befunden Felde faber infolge einer Kriegsdienſtbeſchädigung im 1 in den Gebieten der Etappe oder Heimat verwen⸗ N dertrete„unmittelbar Frontdienſt tun, zu Offizierſtell⸗ üſſen beſtellt ſein und ſich ſo bewährt haben. Sie ihrer Pele) in geordneten Verhältniſſen befinden und miſpregterſonlichteit nach die ſichere Gewähr bieten, eine ahne 8 bürgerliche Lebensſtellung zu erringen. Auch den„den Beſitz der wiſſenſchaftlichen Befähigung für afftziereahrig freiwilligen Dienſt können andere Unter⸗ ere des Beurlaubtenſtandes und des Landſturms vor⸗ ned Jahren aufzuweiſen oder als Unteroffiziere des igedien a ritten 0 Mullen 1 ſitziers des önnen eiteres der Uebertritt zur Reſerve verbunden. Sie datrag 5 — In Dii Kleider⸗Abgabe und Kleider⸗Verſorgung. cheiniſch ſchwgen beworge en g unerſetzbarer wertvoller Kleidungsſtücke erſchied dam a en J ten, 8 N ut Auen wird. Weiter ſollen für Arbeiteranzüge bra zur 8 in dehg geſtellt werden, als das bisher geſchehen iſt, Weg unſerer Kleiderbeſtände vorgebeugt werden. Saure Milch iſt ein ebenſo wertvolles Nah⸗ Wi wren ſüße Milch. Vielfach wird angeſäuerte benutzt 2 deben ner derloren. D dulenmengehen der angeſäuerten Milch beim Kochen 1 Liter Milt denden nlehtnnſes verderdert wude räftian aftigem Umru fändige Auirlen dert,——. des Käſeſtoffes in größeren Klumpen verhin⸗ uk und nich faut 5 85 Ju ohne daß detsbeſondere ernährung ja, D Gegen de. 1d ein Höch ez da den Raupenfraß wird ein höchſt ein⸗ UAbes und dabei biſſiaes hitte embfoflen, das mit mil alt en 0 r kalt das Milcheiweiß in feinflockigem Zuſtande ent⸗ RRE Sſcherheit die Weißlinge vom Kohl abhält. Im oft ver⸗ achteten Dill(Gurkenkraut) iſt uns nämlich dieſer Ret⸗ ker in der Not durch die Natur gegeben, d. h. man muß zwiſchen die einzelnen Kohlreihen, am beſten ſchon beim Pflanzen, ganz dünn etwas Dillſamen ſtreuen, der für venig Geld in den Blumengeſchäften, Drogerien und Främereien zu haben iſt, und man wird geradezu ſtau⸗ nen: Vögel gibt es nicht, die den Raupen des Kohl⸗ weißlings nachſtellen, der Igel verſchmäht ſie auch, je⸗ doch der dem Dill ausſtrömende feine, aber ſcharfe Ge⸗ ruch ſchrect die Schmetterlinge ab. Sanitätsunteroffz, W. Werle erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſ. Kreuz 2. Klaſſe. a Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim CCC Kb Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- hafen a. Rh. eee Frühdrusdikohlen. Diejenigen Landwirte, welche zum Ausdruſch Ihres Getreides die Dampfdreſchmaſchine in ihrer Behauſung benützen, müſſen am Samstag, den 29. d. Mts. ihre Kohlen bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtraße oder bei der landw. Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft be⸗ ziehen und zwar: je 5 Ztr. für den halben Tag, jedoch nicht mehr als 10 Ztr. gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes. Bei Bezug von 5 Ztr. iſt Nr. 100 und bei Bezug von 10 Ztr. Nr. 99 und 100 der Rückſeite des roten Kohlenausweiſes gültig und muß bei der Ab⸗ gabe der Kohlen entwertet werden. Seckenheim, den 27. Juni 1918. Lebensmittelant. Butter- u. Fett-Ausgabe. Morgen erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter und Fett pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund alle Nummer in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 600 von Nr. 601 bis 1200 von Nr. 1201 bis 1800 von Nr. 1801 bis 2400 von 5 bis Nr. 2401 bis 3000 von 6 bis Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.90. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 11 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des Eichwalrs bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 27. Juni 1918. Lebens mittelamt. Sammel⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkanfsgenaſſenſchaſt. Avisſcheine für Apfelwein befinden ſich beim Rechner Bühler, welche bis ſpäteſtens morgen Adend be⸗ zahlt ſein müffen. Diejenigen Mitglieder, welche ſich in die Liſte eingetragen haben, koͤnnen morgen Saatbuſch⸗ bohnen im Lager unentgeltlich abholen, dagegen muß im Spätjahr das gleiche Quantum abgegeben werden. Der Vorland. 2 bis 9 bis 4 Uhr 4 bis Irtitag, den 28. d. Mis. nachmittags 10 2 bis 7 Ihr N 1 eee Die Ausgabe der angemeldeten Speiſekartoffel findet morgen Freitag, den 28. ds. Mts. im Bierkeller in folgender Einteilung ſtatt: Nr. I bis 100 von 10 bis 12 Uhr r 4 „%„ 8 Dieſenigen, welche von Ihren selbstangebauten Kartoffel verkauft haben und diejenigen, welche bei den Ausgaben vom 16. V. und 6. VI. d. Js. 78 Pfund pro Kopf bezogen haben sind vom Bezug ausgeschlossen. Der Preis beträgt pro Ztr. 7 Mk. Seckenheim, den 27. Juni 1918. Lebensmittelamt. Belianntmachung. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke ſind ſpäte⸗ ſtens bis 15. Juli l. Js. der Steuerbehörde anzumelden. Vis 4. Juli l. Js. hat die Anmeldung bei der Steuer⸗ einnehmerei Seckenheim zu erfolgen, vom 5. bis 15. Jult ſind die Anmeldungen auf dem Rathauſe zu Seckenheim— 3. Stock Zimmer Nr. 9— wo zur Entgegennahme ein Beamter des Haupt⸗Steueramts Mannheim jeweils Werk⸗ tags von 8½ bis 12 Uhr vormittags und 1½ bis 6 Uhr nachmittags anweſend ſein wird, abzugeben. Fluranmel⸗ dungsvordrucke können bei der Steuereinnehmerei und vom s. Juli ab auch auf dem Rathauſe 3. Stock Zimmer Nr. 9 in Empfang genommen werden. Bei dieſem Anlaſſe wird auch nötigenfalls die zur Ausfüllung der Fluranmeldung erforderliche Belehrung durch den Beamten erteilt. Pflanzer die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden, ſind ſtrafbar.. Sollten Landwirte nach dem 15. Juli noch Felder mit Tabak beſtellen, ſo ſind fie verpflichtet ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Flaranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. Seckenheim, den 27. Juni 1918. gürgermeiſter aut: Volz. Koch. Wannen bcettabädubadadatbatgatadadatdaadaddadadadnadadaaen »Einmachtöpfe⸗ in verschiedenen G-üssen zu haben bei Ph. Jobann, Seckenheim. anne uenmdum mann Arbeiterinnen zucht Färberei Kramer Feudenheimer Fähre. Eine Rlucke Schön. Milchziege mit Jungen zu verkaufen zu verkaufen Leonh. marzenel! Herdſtraße 7. b. Friedrichſtr. 111. b. S Das Heideprinzeßchen. 37. f Von E Marlitt. e Nachdruck verboten Schrei ralos lief ich hin zum Spiegel— ich ſtieß einen hatte aus— o Gott, nicht mit dem leiſeſten Gedanken dacht, n Herrengeſellſchaft im Vorderhauſe ge⸗ n ſtand ich mitten drin. Hinter mir, dem piegel J i rin. Hinter u casdsrüne n gegenüber führte eine Tür in die Geſell⸗ ge es Hauſes— i tte ſie bisher nur aalen geſehen— jetzt weten hee Flügel zurückge⸗ braunen und auf der Schwelle ſtand Dagobert; ſeine roter di. Augen begegneten lächelnd den meinen. Ein Bruſt ragen leuchtete unter ſeinem Kinn, und auf der Uniforund an den Schultern blitzte Gold— er war in n und in einem Eckdiwan, neben einem alten 8 ſaß Herr Claudius. b Naar m. Atterte am ganzen Körper, da legten ſich ein vo 3 kühle Hände auf meine Arme und zogen ſie ſtand. Herr Claudius war aufgeſprungen und 4 5 8 2 ſagte“ Sie haben ſich erſchreckt, Fräulein von Saſſen,“ en er. 725 5 m; te d drückte ich ſanft in die Polſte. zu einem Seſſel und drü hegen dare ſpielte nun und ich war der Muſik von ſenden dankbar; ſie hatte die Aufmerkſamkeit der Anwe⸗ degungslon mir abgelenkt, und nachdem ich eine Zeitlang Das erſt 35 f er ſaß zr erſte, was ich ſah, war der alte Buchhalter; erde— 8 Fenſterniſche von dem Vorhang halb Der Geger Charlotte hatte Recht gehabt,„er war wütend“. genſtand ſeines Haſſes, der junge Helldorf, lehnte kerin We, Augen an der der er, Tür, durch die i 205 5 aufmerkſamſte die ich gekommen. Er war vielleicht und Zuhörer, denn er ſtand unbeweglich, 8 hingen wie feſtgezaubert an der Spie⸗ nung, der 1 8 anderer Meinung ſein als Herr Clau⸗ ei jeder Steigerung, die unter den kraftvollen 8 3 5 ſchlagen verharrt hatte, wagte ich, die Augen aufzu⸗ Händen erdröhnte, mißbilligend den Kopf ſchüttelte— alſo auch hier ſpielte er den Sachverſtändigen, der— Krämer! Ich fühlte plötzlich eine leichte Erſchütterung des Fauteuils, und ſah ſeitwärts. Dagobert ſtand neben mir; er hatte den Ellbogen vertraulich auf die Lehne meines Stuhles gelegt. Bei meinem Aufblick ſah er mir tief in die Augen, bog ſich nieder, und flüſterte mir in das Ohr:„Sie gehen heute noch zu der Prinzeſſin?“ Ich neigte den Kopf. g i „Dann denken Sie auch ein klein wenig an mich in dem Paradies, das Sie betreten werden— ich bitte darum!“ f Es kam eine Art von Schwindel über mich. Dieſe flüſternden Laute, die weich und innig baten, übten eine unbeſchreibliche Wirkung auf mein Inneres. Ich ſollte ihm, der mir in der Heide ſo ſpöttiſch gegenüber geſtanden, eine Gunſt gewähren, ihm, dem Tankred, der in ſeiner Schönheit wie ein König unter all den Krämern ſtand? — Das Blut ſtürmte mir nach den Schläfen, und ohne zu antworten, ſenkte ich den Kopf tief auf die Bruſt — ich war ſtolz, aber das brauchten ja die anderen nicht zu ſehen.. 2 Nach Beendigung des Stückes brachen die Gäſte auf. Auch Helldorf griff nach ſeinem Hut. Herr Claudius gab ihm einen Wink, und ich hörte, wie er zu dem jungen Mann ſagte:„Bleiben Sie noch, ich möchte Sie auch einmal ſingen hören; man ſpricht viel von Ihrem Bariton.“ Während des Aufbruchs ſchlüpfte ich in das anſtoßende Zimmer; vielleicht konnte ich von dort aus eine Tür erreichen, durch die ich in den Flur gelangte. An das Zimmer, durch das ich huſchte, ſtieß ein großer Salon; mein Blick blieb plötzlich auf der einen Seitenwand hängen, und ich konnte nicht weiter. Das war„der prachtvolle Offizier“, wie Charlotte ihn genannt hatte, der aus dem Rahmen niederſah!— Ein ſchöner, ſtolzer Mann mit dem Lächeln der Lebensluſt auf den ſchwellenden Lippen! Und die weiße Hand, die ſich mit ſo ungezwungener Grazie auf die Tiſchplatte ſtützte, ſie hatte wirklich die Waffe gehoben und mit einem einzigen Druck dieſe ſtrah⸗ lend heitere Stirn zerſtört? Hatte er die Tat in der Karolinenluſt verübt? War mein Fuß vielleicht über die Stelle geſchritten, wo der Mann mit dem zerſchmet⸗ terten Kopf gelegen? Faſt hätte ich aufgeſchrien vor Entſetzen— ich wandte das Geſicht weg von dem Bild, da trat Herr Claudius mit ſuchenden Blicken in das Zimmer. Alle Scheu vergeſſend, deutete ich zurück. „Iſt das Unglück in der Karolinenluſt geſchehen?“ fuhr es mir heraus. 2 1 5 Er wich mit rotüberſtrömtem Geſicht zurück, und ſeine Augen ſchoſſen Blitze. ö „Kind, an was rühren Sie da!“ ſagte er finſter. „Ich werde dieſe unberufenen Zungen denn doch bitten müſſen, ſich ein wenig zu zügeln!“ Er ſchwieg einen Augenblick und heftete ſein Auge auf das Geſicht des Bruders.„Nein,“ ſagte er dann milder,„es iſt nicht 5 25 Karolinenluſt geſchehen— ängſtigt Sie der Ge⸗ an e 14 N „Ich fürchte mich vor Geſpenſtern und Heinz auch!“ Ein Lächeln ſchwebte um ſeine Lippen.„Sie gehen heute noch an den Hof?“ 5 Ich mußte innerlich lachen, er ſtellte dieſelbe Frage, wie Dagobert. N a 1 „Ja,“ verſetzte ich und wollte raſch gehen, er hielt mich mit ſanfter Hand zurück. „Denken Sie an ſich, damit Sie ſich in der Hofluſt nicht ſelbſt verlieren!“ warnte er und hob den Zeige⸗ finger. Es war ſeltſam, faſt wäre mir dieſe Stimme zu Herzen gegangen— ah bah, das riet mir der Mann, der auch immer nur an ſich dachte! Wie ganz anders hatte doch Dagobert gebeten! Ich ſchüttelte den Kopf und lief hinaus. Ein Glück wars, daß Ilſe mein Kopfſchütteln nicht ſah— o, die Moralpredigt, die es abermals gegeben hätte! Cortſetzung folgt. Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. (Nachdruck verboten.) * . 5 Fartſetzung. dollends ankleidete; dann ging ich hinauf, um meinen Batter abzuholen. hon vor der Tür hörte ich ihn laut ſprechen u öffnete leiſe die Tür,— er war in nicht zu berkennender Aufregung; unabläſſig durchmaß er das weite Zimmer. Mich bemerkte er nicht. Wulf t Du mir nicht ſagen, was Dich ſo ſeh Korntert?“ fragte ſch endlich bittend. Ex fuhr herum. „O mein Kind, das kann ich Dir nicht ſagen. Jar es doch heute mittag eine wahre Rieſenaufgabe Ilſe egenſber!“ e a „Es iſt wahr, ich bin entſetzlich dumm in der Heide 1 ſagte ich aufrichtig.„Aber wer weiß, viel⸗ r be⸗ * biers einmal!“ auf und hielt ſie mir hin. Nun, ſieh her. 3 Stempelblume faſt unberührt erhalten... Der „den ich erwarte, verkauft ſolche Medaillen, lauter unſchätzbare Exemplare— verſtehſt Du mich, mein Kind?“ „Ja, Du möchteſt das Stück um alles nicht wieder aus der Hand laſſen—“ „Kind, ich gäbe freudig Jahre von meinem Leben „ wenn ich es kaufen könnte!“ unterbrach er mich wärmeriſch.„Aber ich bin leider außer Stande— n einer Stunde wird der Herzog die auserleſenſten . für ſein Medaillenkabinett erworben haben— und ich 8 Er verſtummte; denn der Herr mit unter dem Arm trat herein. „Nun, Herr von Saſſen?“ fragte der Herr. n meinem Zimmer fand ich die Zofe noch vor, die eicht verſtehe ich Dich doch beſſer, als Du denkſt— pro⸗ Er lächelte verdroſſen, nahm aber doch die Münze ſeinem Käſtchen ö „Ich— ich muß davon abſehen—“ „Vater,“ ſagte ich raſch,„ich verſchaffe Dir, was Du brauchſt!“ f „Du, wie willſt Du das anfangen?“ f„Das laſſe meine Sorge ſein! Aber die Münze muß ich haben.“ f Er ſah den Herrn fragend an; dieſer nickte mit dem Kopf und ich lief nach dem Vorderhauſe. Wie wollte ich Herrn Claudius bitten, mir drei⸗ tauſend Taler von meinem Gelde zu geben! Wie wollte ich ihm den Kummer meines Vaters in beweglichen Worten vorſtellen! Freilich hatte mich noch nie eine ſo unſäg⸗ liche Scheu vor ihm erfaßt, als gerade in dieſem Augen⸗ blick, wo ich, als Bittende die dunkle Hausflur wieder be⸗ trat, die ich in übermütigem Widerſpruch verlaſſen. Ich wollte eben das nächſte Zimmer betreten, da ſchlugen zwei prachtvolle Stimmen an mein Ohr— wie —— feſtgewurzelt blieb ich ſtehen, obgleich mir die Angſt um jede verlorene Minute mein Herz heftig klopfen machte. „O ſäh' ich auf der Heide dort Im Sturme dich!. Mit meinem Mantel vor dem Sturm ö Beſchützt! ich dich— ſaugen Charlotte und Helldorf. Ich ſah durch die Tür⸗ öffnung die zwei prächtigen Geſtalten nebeneinander ſtehen, während Dagobert am Flügel ſaß. 5 O, meine Heide im Frühlingsſturm! Wenn er über den Dierkhof hinfuhr und die Fenſterſcheiben einzudrük⸗ ken verſuchte, wenn er den Eichen die vorjährige ehrwür⸗ dige Blätterperrücke abriß— und ich ließ mich von ſeinen Händen forttragen—. Es riß und zerrte an meinem Röckchen, und das Haar zerpeitſchte mir das Geſicht— aber ich brauchte keinen„Mantel, der mich beſchützte“— ich kämpfte mich tapfer wieder heim. wußte wohl, warum— wie konnte man auch über ſolch „Und käm' mit ſeinem Sturme je Dir Unglück nah—“ 9 fangen ſie drinnen, und die Stimmen ſtiegen aufwärts, etui . fa 2 2 Halbstrümpfe in allen Orôössen Aahſel- und borderscblussbemden la. Ohirung Leibchen in allen Orössen Hindenburgkittel! prime Quelltät Rnaben- Blusen Slickerei⸗Hänbeben mn eee Bekanntmachung. . Der Staatsanzeiger und das amtliche Verkündigungsblatt veröffentlichen eine Bekannt⸗ machung des Kgl, ſtello. Generalkommandos des 18 K Ra, enthaltend einen Nachtrag zu der Be⸗ keanntmachung über Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Ginrichtungsgegenſtänden bezw. freiwillige Ablieferung auch von anderen Gegenſtänden aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickellegierungen, Aluminium und Zinn. Auf dieſe Bekanntmachung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſteräm⸗ tern eingeſehen werden kann, wird hiermit hin⸗ gewieſen. Mannheim, den 22. Juni 1918. 1 Greßh. gelirhsamt Abt, v. 45 * 5 . * 0 3 1 8 8 8 AI. Armeekorps vom 15. Juni 1918 Nr. M. 8. Aallnnthututumuieuunmm nau Ich Empiehle lur dan Summer Kinder- Artikel Träger- und hänger Schürzen aus noch guten Stoffen. WIESER-JLLI. Luisenstrasse 40. denen 3 1 Mumm Strinpfe welss, sobhwarz u. braun Unterdosen Wolss und blaue Corsetten rein Leinen Kleid ch en us Plqui u. eittun weiss und farbig Sweater u. hosen Süd westet Fee mmm 1 f wie der Sturm auffliegt und im vollen Ausbrauſen gipfelt Ich war wie berauſcht von den Tönen; allein ich durfte mich dem Zauber nicht länger hingeben. Ich ſah meinen Vater in der Bibliothek hin⸗ und herlaufen, und das trieb mich über die Schwelle. 55 a Da ſaß ſeitwärts Herr Claudius, ganz allein. Er vergrub Stirn und Augen tief in der Hand. Das die blonde Lockengeringel fiel über die weißen Finger wich beklommen zurück und konnte mich auf kein Wort meiner ſchönausgedachten Anrede mehr beſinnen; ich fühlte nur das Eine, daß er mich zurückweiſen würde, höflich und mit gütevoller Stimme, allein ſo beſtimmt, da jedes fernere Wort zur Zudringlichkeit wurde. Trotz alledem ſtand ich plötzlich neben ihm, bog mich zu ihm hin und nannte halblaut ſeinen Namen. Him“ mel, ich hatte ihn ja nicht erſchrecken wollen und doch fuhr er in die Höhe, als habe die Poſaune des Weltgerichts ſein Ohr getroffen. Er ſprang auf und lächelte— ich ein kleines Geſchöpf erſchrecken, das wie ein winziger Zaun⸗ könig lautlos herangehüpft war! Böſe war er nicht, das ſah ich, und doch brachte inn kein Wort über die Lippen. Hätte er doch nur die Brille vor den Augen gehabt— er ſah auf einmal ſo jung aus ſeinen feurig braunen Augen... Ich kam mir entſetzlich einfältig vor, und ihm fiel es nicht ein, mit aus meiner Verlegenheit zu helfen— er ſchwieg, während ſie drinnen ſangen: N „Dann wär“ mein Herz deln Zufluchtsort, J Gern teilt' ich's ja.“ a „Wollten Sie mich ſprechen 2“ fragte er endlich, als die Sänger ſchwiegen. f 0 „Ja, Herr Claudius, aber nicht hier.“ f Er trat ſogleich mit mir in den anſtoßenden Salon und ſchloß beide Türen. a e ö Gortſetzung folgt! Bekanntmachung. Beſchlagnahme, Enteignung und Melde“ pflicht von Einrichtungsgegenſtänden bezw. freiwillige Ablieferung auch von anderen Gegenſtänden aus Kupfer, Kupferlegie“ rungen, Nickel, Nickellegierungen, Alu- minium und Zinn betr. Unter Hinweis auf die im amtlichen Verkündigung!“ blatt vom 6. April 1918 Nr. 20 und im hieſigen Lokal blatt vom 11. April 1918 Nr. 84 veröffentlichte Bekannte machung des Kgl. ſtellv. Generalkommandos des 1. Armeekorps vom 26. März 1918 Nr. 8/1 18 KRA. in obigem Betreff bringen wir hiermit zur öffentl. Kenntnis, vom Kommunalverband Mannhe m⸗Land beauftragt ſind. Hinſichtlich der Enteignung und ihrer Wirkung ver. weiſen wir auf§ 5 der an der Nathaustafel angeſchla⸗ genen Bekanntmachung. Bezüglich der Meldepflicht, Ablieferung, Erſazbe⸗ ſchaffung, Ausbau, Uebernahmepreis, Ausnahmen von der Beſchlagnahme, Ausnahmen von der Enteignung Wieder- ruf der Enteignung, Jurückſtellung von der Ablieferung freiwillige Ablieferung, Anfragea und Anträge verweiſen wir auf§ 6 bis 17 der an der Rathaustafel ange⸗ ſchlagenen Bekanntmachung. nenmeiſter Seit in den nächſten Tagen die Fragebogen jedem in Betracht kommenden Betroffenen, insbeſonder jedem Hausbeſitzer, jedem Laden- und Geſchäftsinhaber zuſtellen laſſen und eine moͤglichſt umfaſſende Erhebung durchführen. f Da das erforderliche Erſatzbedürfnis bis längſtens 30. Juni 1918 gemeldet ſein muß, ſind die Frag⸗ bogen alsbald auf dem Rathaus⸗Zimmer Nr. 3 abzugeben, wenn nicht vorgezogen wird, dieſelben bei Ueberbringung durch Brunnenmeiſter Seitz ſofort ausfüllen zu laſſen. Sofern dem einen oder dem anderen Betroffenen bis ſſſuſfe⸗ 55 Welianntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kaminfeger heute mit dem reinigen der Kamine beginnen wird. Seckenheim, 25. Juni 1918. gürgermeiſteramt: Koch ——H—üꝓ—äͤ —— n 2 Volz. 8* rr eee B———— —— Untorbad. Mostansatz mit Süssstoff lie Fasdhe für 150 Elk. keichena ita. 11.50 empllienltt AGigorg Röser. zum 30. ds. Mts. die Vordrucke verſehentlich nicht— ſtellt worden ſein ſollten, wollen ſich dieſelben auf dem Rat⸗ haus Zimmer Nr. 3 melden. 5 Der Zeitpunkt der Ablieferung wird ſpäter im Ne⸗ kkarboten bekannt gegeben. Wir fügen bei, daß die Ent⸗ eignung der Gegenſtände der J. Reihe bis zum 31. Auguſt und diejenigen der II., III. u. IV. Reihe bis 30. November 1918 durchgeführt ſein muß. N Seckenheim, den 20. Juni 1918. Bürgermeisteramt: Volz. Schmitt. SBekarmtmachung. Am Penntag, den 30. Juni ds. Js. Nachwit tags 3 hr findet im Rathausfaalt dahier eine Mitglie derverſammlunz mit folgender ö Tagesordnung 4 ſtatt. 1. Bekanntgabe des Jahresberichtes für das abt“ laufene Rechnungsjahr 1917. 2. Aufklärung üder Bekämpfung der Nindertuberkuloſe. 3. Wünſche und Anträge der Mitglieder. Um recht zahlreiche Beteiligung wird erſucht. Seckenheim, den 26. Juni 1918. Ortsviehverſicherungsanſtalt i 7 N 1 Volz. 4. 900 2 F daß wir mit der Durchführung dieſer Bekanntmachung Wir werden durch unſeren Sachverſtändigen Brun: 1 0 W