f 1 es abe 1 N EEE ˙ Ac Erſcheint t a glich, mit Ausnahme der Soun⸗ ant Feiertage. Der Abonnementspreis detcägt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25 —. ams piatt Ger Bärgermeister ämter Secenkeim, Mesem, Nearkassen aud EGsen. Druck und Verlag von g Zimmermann, Seckenheim. Der Neichsſteuergerichtshof. 1 Der Reichstag hat zwölfhundert Millionen Mark hr bewilligt. Sie langen zwar wohl auch noch nicht, das wirkliche Gleichgewicht zwiſchen den Einnahmen 8 Ausgaben herzustellen, aber ſtopfen doch ein tüchtiges ung und jede Milliarde, die wir jetzt aufbringen, erſpart dus ſpäter alljährlich fünfzig Millionen Mark Zinſen. eee Reichsſchatzſekretär Graf Rödern wird mit dieſem dla dat nicht unzufrieden ſein. Aber er hat auch dafür 5 en müſſen und hat nicht unerhebliche Widerſtände brin Fundesrat zu überwinden gehabt. Der Reichstag 8 85 von dieſem Steuerfeldzug endlich die Errichtung auf, eigenen Reichsſteuergerichtshofs mit nach und te die bisher gegen den Widerſtand im Reichstage Ein bei den Einzelſtaaten nicht durchzusetzen war, deſſen ſetzung aber der Hauptausſchuß beſchloſſen hat. und; o lange die Trennung zwiſchen den direkten 5 indirekten Steuern eingehalten wurde, war eine ge⸗ . a ſame Spitze der Reichsſteuergerichtsbarkeit unnötig. : et die Streitfragen den ordentlichen Ge⸗ N der Bundesſtaaten und endeten in letzter Inſtanz der diteichsgericht Aber nachdem das Reich in das Gebiet Bild irekten Steuern eingebvochen iſt, änderte ſich das Art Da hatten die Verwaltungsgerichte das entſcheidende chen im Zweifelsfragen und in der Auslegung zu ſpre⸗ Bade ſo daß für dasſelbe Geſetz Preußen und Bayern, 7 5 Württemberg im Verwaltungswege andere ſchos heidungen fällte. Das hat ſich beim Wehrbeitrag 5 angenehm bemerkbar gemacht, das würde noch mehr fing all ſein bei der Umſatzſteuer und bei der Mehr⸗ ommenſteuer. Das Reichsſteuergericht alſo wird kommen. Sobald greif* einmal da iſt, wird es in ſeinen Wirkungen weiter geri 555 Zunächſt als Vorbote des Reichsoberverwaltungs⸗ zugut 8. Eine andere Folge wird dem Steuerergebnis arauf kommen. Graf Poſadowsky hat im Reichstag ſind bhüingewieſen, daß eigene Bureaus gegründet worden f ab ie gegen gute Bezahlung analyſenfeſte Steuerein⸗ der algen herſtellen, mit dem Ergebnis natürlich, daß liches kaat möglichſt wenig bekommen ſoll. Ein bedauer⸗ e für das Niedergehen unſerer ganzen Steuer⸗ bon b das nur wieder beſeitigt werden kann, wenn oben her ſcharf durchgegriffen wird und die Steuer⸗ r a f ſeleſbrechung die gleiche Unparteilichkeit überall ſicher⸗ Als Sig fü a richts 50 Sitz für den neuen Reichsſteuergerichtsho ind en 85 Städte Berlin, Leipzig, München, Stuttgar! Haupt raf urg in Betracht, ein Beſchluß iſt darüber vom ausſchuß noch nicht gefaßt worden. Reichstag de ſitſteuer iſt vom Haüptausſchuß des chstags folgendermaßen beſchloſſen worden: Die Abgabe von M ehreinkommen beträgt für die erſte * en 10 des 0 icht; 75 eh S ee Mh. des abgabepflichtigen 84 Ar di 2 8 5 für* N angefangenen oder vollen 10000 Mk. 10 v. H. für die nä hiten angefangenen oder vollen 30000 Mk. 20 v. H. für die nüchtten angefangenen oder vollen 50 000 Mk. 30 v. H. für die molten angeſangenen oder vollen 100 000 Mk. 40 v. ie weiteren Beträge 50 v. Die Kriegsabgabe vom Vermögen beträgt für die erſt für die nähen 200 000 Mb. 1 v. T. für 2 5 angefangenen oder vollen 300 000 Mk. 2 v. T. ür die nüchllem anaaffangenen oder vollen 500 000 Mk. 3 v. H. ür die weiteren Belege en oder vollen 1000 000 ee Vermögen unter 100000 Mark ſind abgabenfrei. 8 Steuerpflicht wird wie folgt feſtgeſtellt: Mehr. dommen iſt der Unterſchi iſe iedens⸗ einf 5 nterſchied zwiſchen dem Friedens d e Der Unterſchiedsbetrag wird auf volle Tau⸗ den Belr 5 15 abgerundet. Abgabepflichtig iſt nur der 1 Teil d 5 dreitauſend Mark überſteigen⸗ dommen 85 Mehreinkommens. Als Friedensein⸗ dem der 2e ſteuerpflichtige Jahreseinkommen, mit esgeſetzlichen Jallichtige bei der letzten allgemeinen lan⸗ mmenverhältnife e sveranlagung auf Grund der Ein⸗ beſtanden hältniſſe, wie ſie vor Ausbruch des Krieges Als Nan Einkommenſteuer veranlagt worden iſt, tauſend einkommen wird ein Betrag von zehn⸗ e ſchleß 8 185 5 0 00 rechn 1%, dem Kriege einſchließlich der Hinzu⸗ das aer ict. Als Kriegseinkommen gl gabepflicht 5985 Jahreseinkommen, mit dem der Ab⸗ geabei der Jahresveranlagung für das Rech nungsj ele 1018 zur Landeseinkommenſteuer veranlagt oder veranlagt wird. . Abgabepflichti f Vorſchrz epflichtiges Vermögen iſt das nach den 8 ſchriſten des Beſizſtenergeſezes auf den 31. Dezem⸗ 916 feſtgeſtellte Vermögen. 1 Der Weltkrieg. rc. 2 5 9, Großes Hauptquartier, 29. Juni.(Amtlich.) Kronprinz Rupprecht: ſind heftigem Feuer Infanterie⸗ ide der( 1 ie Eng länder gefolgt. Dreimoliger An, ſturm gegen Merrke brach unter ſchweren Ver⸗ luſten zuſammen. In der Mitte des Kampſfeldes drang der Feind in Vieux⸗Berquin ein, Gegenſtoß der Bereitſchaften brachte ihn dort zum Stehen und warf ihn über den Weſtrand des Ortes zurück. Nördlich von Mer⸗ 5 5 ſcheiterten die feindlichen Angriffe in unſerem Feuer. ö f An der übrigen Front flaute die lebhafte nächtliche Artillerietätigkeit in den Morgenſtunden ab. Südweſtlich bon Bucquoy wurden ſtärkere Vorſtöße, mehrfach Er⸗ kundungsabteilungen des Feindes abgewieſen. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz Südlich der Aisne griff der FTranzoſe nach; ker Feuerwirrung an. Veri Ambleny wurbe er nach hartem Kampf abgewieſen. Ueber Cutry hinaus gewann er Boden. Unſer Gegenſtoß warf ihn auf die Höhen beiderſeits des Ortes zurück. Verſuche des Feindes, unter Einſatz von Panzerkraftwagen den Angriff ſeiner Infan⸗ terie weiter vorzutragen, ſcheiterten. Im Walde von Villers⸗Cotterets ſtießen wir dem weichenden Feind bis in ſeine Ausgangsſtellungen nach und machten Gefangene. 5 a In der Luft erlitt der Feind eine ſchwere Nie⸗ derlage. 19 feindliche Flugzeuge wurden abgeſchoſſen. Leutnant Udet errang ſeinen 35., Leutnant Löwen⸗ hardt ſeinen 30. Luftſieg. Südweſtlich von Reims wurden bei einer kleineren Unternehmung 20 Italiener gefangen genommen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 71 5 WB. Großes Hauptquartier, 30. Juni.(Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: In den Kampfabſchnitten nördlich der Lys und ſüdlich der Aisne hielt tagsüber erhöhte Artillerie⸗ tätigkeit an. Am Abend lebte ſie auch an der übriger Front zwiſchen Yſer und Marne auf. Kleinere Infanterie⸗ gefechte. Bei ſtärkeren Vorſtößen des Feindes ſüdlich des Ourcg und bei erfolgreicher eigener Unternehmung am Hartmannsweilerkopf machten wir Gefangene. Leutnant Udet errang ſeinen 36., Leutnant Lö⸗ wenhardt ſeinen 31. Luftſieg. Leutnant Jakobs ſchoß in den letzten Tagen ſeinen 20., 21. und 22. Gegner ab. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. a Die feindliche„Abtaſtung“ der Weſtfront nimmt ihren Fortgang. Es iſt kein Abtaſten mehr mit den ſeither üblichen Mitteln der Patrouillenvorſtöße und des Streufeuers; Foch geht maſſiver zu Werke und ſucht mit gewaltigen Schlägen die Front abzuhämmern. Patrouillen und Streufeuer haben die früheren Ueber⸗ raſchungen nicht verhütet, vielleicht kommt mehr bei der der Sache heraus, wenn ſtarke Angriffe größerer Ver⸗ bände die leichteren Erkundungsabteilungen erſetzen. Durch Zufall könnte ſo ein Angriff ja doch einmal auf eine „dünne Stelle“ ſtoßen, von wo die deutſchen Truppen zu einer Offenſive an anderem Ort weggezogen ſind, und wenn es das Glück will, könnte eine ſolche Stelle dann auch durchſtoßen werden und es könnten ſich Möglich⸗ keiten ergeben, an die vorher kein Menſch gedacht hat. Drei oder vier Tage rennen nach dieſem großartigen taktiſchen Syſtem die Verbündeten gegen die deutſche Front an. Den wunden Punkt haben ſie nicht gefunden. Es iſt ſehr bemerkenswert, daß bei all den vielen, an den verſchiedenſten Orten unternommenen Angriffen die Feinde nicht den geringſten Erfolg zu erringen vermochten. In neun Zehnteln der Fälle wurden ſie mit ſchwerſten „Verluſten glatt zurückgeſchlagen; nur ganz ausnahms⸗ weiſe, wie bei Cutry, ſüdweſtlich von Soiſſons, war dem Feind unter ſchwerem Kampf ein⸗langſames und räum⸗ lich unbedeutendes Vordringen von örtlicher Bedingtheil möglich, ein Vorteil, der ihm überdies ſtets durch raſch einſetzenden Gegenangriff wieder entriſſen wurde. Schwache Stellen, die ſich zum forcierten Angriff geeignet, oder aus deren Vorhandenſein und Lage man mittelbar auf den Offfenſiv⸗ Vorbereitung hätte ſchließen können, hal Foch zu ſeinem Schaden nicht entdecken können, ja Hin⸗ denburg hat ihm nicht einmal den Gefallen getan, die Offenſiv⸗Granate jetzt ſchon zum Platzen zu bringen, falls einer der Angriffe Fochs zufällig auf die richtige Stelle wie auf den Zünder geſtoßen ſein ſollte. Die Abwehr der engliſchen und franzöſiſchen Angriffe erfolgte an allen Stellen der Front mit derſelben unheimlichen Gleich⸗ mäßigkeit, als ob ſich nie etwas Beſonderes irgendwo hinter der deutſchen Linie ereignet hätte. Das macht die Ententeſtrategen ſo unſicher und kopfſcheu. Sie wiſſen, daß die neue Offenſive bevorſteht, in allernächſter Zeit, aber alle Mittel, ſich Gewißheit oder Anhaltspunkte zu verſchaffen, bleiben nutzlos und die Opfer zwecklos.— Beſonders zu erwähnen iſt aus dem neueſten Tagesbericht ein deutſcher Vorſtoß am Hartmannsweilerokpf, dem viel⸗ umſtrittenen ſüdlichen Ausläufer der Vogeſen, ſüdweſtlich von Gebweiler, wo die franzöſiſche Front am weiteſten Inſerttsnus preis: Wie einſpa tige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 fg. die Ble. Bei öfteren Aufnahme Wabett. VNarmſurschanſchluß Mr. 18. ee auf deutſches Gebiet hereinſpringt und wo deshalb ore Vogeſenwacht eine beſondere Bedeutung hat. f Ueber die Verluſte der Oeſterreicher und Ungarn bei der letzten Offenſive teilte Miniſterpräſident Dr. Weckerle im ungariſchen Abgeordnetenhaus mit: Bei dem notwen⸗ dig gewordenen Rückzug über den Piavefluß ſeien den Italienern insgeſamt 12000 Mann in die Hände ge⸗ fallen. Viel trauriger ſei der Verluſt an Toten, Ver⸗ wundeten und Kranken, der aber die Verluſte in der 10. und 11. Iſonzoſchlacht nicht überſteige. Damals haben die Oeſterreicher und Ungarn 80 000 bis 100 000 Mann verloren; jetzt betrage der Verluſt annähernd 100 000 Mann. Am Angriff und Rückzug ſeien 33 ungariſche und 37 öſterreichiſche Regimenter, alſo 47 v. H. Ungarn und 53 v. H. Oeſterreicher beteiligt geweſen. Die Ita⸗ liener hatten einen Verluſt von 150000 Mann. Unglück⸗ licherweiſe ſei eine über den Piaveſtrom geſchlagene Brücke eingeſtürzt und hätte die beiden andern mitgeriſſen, ſo daß beim Nachſchub von Proviant und Munition unüber⸗ windliche Hinderniſſe entſtanden. Der Krieg zur See. f Berlin, 29. Juni. Im Sperrgebiet des weſtlichen Mittelmeeers verſenkten unſere Tauchboote 4 Dampfer und 1 Segler von rund 21000 BRT. 3 Berlin, 28. Juni.(Amtlich) Am 27. Juni vormittags, griff eine unſerer Marinejagdketten(4 Flug zeuge) unter Führung des Leutnants d. R. Oſterkam] an der flandriſchen Küſte ein ſtarkes feindliches Bomben geſchwader(20 Flugzeuge) an. Vier feindliche Fugzeug wurden abgeſchoſſen. 5 8 Am Abend des 27. Juni hatten Teile unſerer Tor pedobootsſtreitkräfte vor Oſtende ein Gefecht mit eng liſchen Zerſtörern. Nach etwa halbſtündigem Gefecht zoger ſich die feindlichen Zerſtörer mit hoher Fahrt zurück. Ez wurden Treffer auf dem Führerſchiff und einem der feindlichen Zerſtörer beobachtet. Unſere eigenen Bootl ſind ohne Verluſte und Beſchädigungen eingelaufen. Die Ereigniſſe im Oſten. Moskau, 29. Juni. Der Volkskommiſſar Uritzkf keilte im Petersburger Arbeiter- und Armeerat mit: Die Zeitung„Molwa“ werde durch engliſches Geld unterhalten. In Archangelsk befinde ſich ein engliſches Bureau, das mit den tſchechiſchen Truppen und mit den rechten Sozialrevolutionären in Verbindung ſtehe. Gegen⸗ revolutionäre Parteien haben von England 40 Mil⸗ lionen Rubel Unterſtützung erhalten. London, 30. Juni. Einige Blätter melden aus Stockholm, die Bolſchewiki hatten den Großfürſten M⸗ chael und ſeine Gemahlin verhaftet.(Der Großfürff ſollte nach anderer Meldung entflohen ſein.) g Kopenhagen, 30. Juni. Den Blättern zufolge gehen Gerüchte um, daß in Moskau die Regierung der Bolſchewiki geſtürzt und die Generale Kornilom und Kaledin in Moskau eingezogen ſeien. Nikolajewitſch 1 ſei zum Zaren erhoben. Finnland entflohen. Kiew, 29. Juni. Enkgegen den Abmachungen des Friedensvertrags von Breſt⸗Litowsk, wonach die ruſſi⸗ ſchen Kriegsſchiffe entweder bis zum allgemeinen Frie⸗ Lenin und Trotzky ſeien nach bensſchluß in ruſſiſchen Häfen bleiben oder in fremden Häfen entwaffnet werden ſollten, ſind verſchiedene ruſſi⸗ ſche Kriegsſchiffe im offenen Schwarzen Meer geblieben in feindſeliger Haltung gegen die Mittelmächte, ſo daß mehrmals gegen ſie eingeſchritten werden mußte. Die Sopvjetregierung hatte allen Einfluß verloren und auf zen Schiffen herrſchte, da faſt keine Offiziere mehr vo⸗ handen waren, die größte Unordnung. Die Mannſchaf⸗ hatten ihre Familien uſw. an Bord genommen und führten auch verſchiedene Flaggen. Unter den Schiffen ſelbſt herrſchte vielfach Feindſeligkeit; Mitte Inui wurde das Großkampfſchiff„Swobotnaja Roſſija“(früher„Je⸗ zaterina II“) von einem ruſſiſchen Torpedobootszerſtö⸗ rer im Streit durch einen Torpedoſchuß verſenkt, auch einige Torpedobootszerſtörer fielen dem Streit zum Opfer. Das Großkampfſchiff„Wolja“(früher„Kaiſer Alexan⸗ der III“) iſt nun am 19. Juni mit verſchiedenen Torpedo⸗ bootszerſtörern nach Sebaſtopol zurückgekehrt, wo ſich jetzt die geſamte noch brauchbare ruſſiſche Schwarzmeerflotte utter deutſcher Aufſicht befindet. Ententeoffiziere für die Schwarzmeerflotte? Berlin, 30. Juni. Das„Ukrainiſche Preſſebureau“ in Berlin teilt mit: Ueber Perſien und Transkaukaſien trafen bei den Bolſchewiſten im Kubangebiet engliſche und franzöſiſche Offziere und Mannſchaften ein, die vegen Uebernahme der Sovjetflotte verhandeln. Neues vom Tage. Fliegerangriff auf Mannheim. Gg. Karlsruhe, 29. Juni. Heute vormittag wurde die offene Stadt Mannheim von feindlichen Flie⸗ 1 5 gern angegriffen. Es wurden Bomben abgeworfen, ore Gebäudeſchaden verurſachten. Leider ſind auch 5 Perſonen getötet, ſowie 6 ſchwer und 10 leicht verletzt worden. Hintze in Berlin. 8 Berlin, 30. Juni. Der kaiſerliche Geſandte in Chriſtiania, Admiral v. Hintze, iſt in Berlin ein⸗ getroffen. f a 5 Die Aufnahme der Nede Kühlmanns in England. * Haag, 30. Juni. Reuter berichtet, wie der„Berl. Nationalztg.“ gemeldet wird, in maßgebenden Londoner ktreiſen beſtehe kein Zweifel darüber, daß Staatsſekretär b. Kühlmann durch ſeine Rede habe zu verſtehen geben pollen, daß eine deutſch⸗engliſche Verſtändigung jetzt mög⸗ lich wäre, wenn man Deutſchland in Rußland freie Hand ließe. Bedingungen ſeien, daß man Deutſchland ſeine geſchichtlichen Grenzen und diejenigen Kolonien belaſſe, die es für ſeine kolonialen wecke brauche. Unter der HPreiheit der Meere verſtehe Kühlmann wahrſcheinlich, daß Deutſchland die Möglichkeit haben möchte, ſeine Roh⸗ . In allen maßgebenden Krei⸗ Rede als ein vor allem deutſches Friedensan⸗ Das hätte Kühlmann ſich ſel 1 ſei ſein Friedensverſuch nicht zu verſtehen. Die Kriſis in Oeſterreich. 5 Wien, 29. Juni. Kaiſer Karl hat das En! gs⸗ geſuch des Miniſteriums Seidler nicht angenommen. Te de rat wird auf den 16. Juli einberufen. Der rumäniſ the Friedensvertrag. 3 Bukareſt, 30. Juni. Die rumäniſche Kammer in Jaſſy hat am 28. ds. den Friedensvertrag mit großer Mehrheit angenommen. 1 Die deutſchen Gefangenen in Rumänien. f Berlin, 29. Juni. Nach amtlicher Bekanntgabe befanden ſich 4300 deutſche Truppen in rumäniſcher Gefangenſchaft, von denen infolge der grauſamen Be⸗ handlung 1000 ſtarben und 1500 in ihrer Geſundheit geſchädigt wurden. Die Regierung verlangt Schaden⸗ erſatz. Die rumäniſche Regierung iſt verpflichtet wor⸗ den, die Schuldigen zu beſtrafen. Friedensmeſſe des Papſtes. Bern, 29. Juni. Im Anſchluß an die geſtern abend in St. Peter in Rom begonnenen kirchlichen Funk⸗ tionen mit Gebeten um einen raſchen und gerechten Frie⸗ den, die heute in allen Kirchen der katholiſchen Welt geſprochen werden, las Papſt Benedikt XIV. heute morgen 2 Uhr in Gegenwart eines kleinen Kreiſes Eingelade⸗ ner in St. Peter eine feierliche Meſſe. 3 Roſeggers Begräbnis. 3 Krieglach, 29. Juni. In größter Einfachheit und Stille iſt geſtern nachmittag Peter Roſegger zu Grabe getragen worden. Die Bevölkerung des ganzen Münz⸗ kales erwies dem treuen Landsmann und Dichter die letzte Ehre. Bauern aus Alpl, dem Geburtsort Roſeg⸗ gers, trugen den einfachen Sarg. Nach der Einſegnung der Leiche wurde er auf dem Ortsfriedhof von Krieglach beigeſetzt. Grabreden unterblieben auf den ausdrücklichen Wunſch der Familie, ebenſo waren offizielle Perſönlich⸗ keiten von auswärts auf Bitten der Familie nicht er⸗ ſchienen. f * Die Bank von Frankreich verlegt. Paris, 30. Juni. Die Bank von Frankreich hat nach einer Genfer Meldung den größten Teil ihrer Ge⸗ 3 ee nach St. Aben in der Garonne ver⸗ . egt.* Engliſche Arbeiterkonferenz. London, 29. Juni.(Reuter.) Der Vertreter aus rankreich, Renaudel, erklärte, daß die franzöſiſchen Mehrheitsſozialiſten der Konferenz verſicherten, daß die franzöſiſchen Arbeiter den Krieg fortzuſetzen beabſich⸗ tigten, bis der Feind aus Frankreich herausgedrängt und Belgien wieder hergeſtellt ſei. . London, 29. Juni.(Reuter.)„Daily Mail“ er⸗ hrt, die Regierung habe beſchloſſen, die deutſchen Ban⸗ ken ſofort und endgültig zu ſchließen. Bonar Law habe e Uebernahme der Wertpapiere durch das Schatzamt angeordnet. Das Blatt erfährt, daß die erforderliche Summe weniger als 8 Milliarden Mark betrage. f Die iriſche Frage. London, 29. Inui. Im Oberhaus übte der frü⸗ izekö„Lord Wimborn, an der Ihm ſeien als Vizekönig nicht weniger gute Nachrichten zu Gebote geſtanden als der Regierung in ondon, aber er habe von einer iriſch⸗deutſchen Verſchwö⸗ rung nie etwas erfahren, bis die Regierung ſie„ent⸗ deckt“ habe. Dieſe Entdeckung ſollte nur die Verlegung n 80 000 Soldaten nach Irland begründen, die beſſer an der Front verwendet würden. Das Vorgehen in Irland und das Fallenlaſſen der verſprochenen Selbſt⸗ verwaltung, bemerken die„Daily News“ dazu, ſeien ein Hohn auf die Beteuerungen, daß England der Vor⸗ mpfer für Gerechtigkeit und Freiheit in dieſem Kriege ei. 5 Neuyork, 29. Juni. Die Zurückziehung der Selbſt⸗ waltung für Irland(Home Rule) hat in Amerika inlich überraſcht.„Newyork World“ ſchreibt, ſelbſt reiſe, die Irlands Haltung mißbilligten, fänden Cur⸗ ns und Milners Vorgehen unentſchuldbar. hre moraliſche Wirkung. Waſhington, 28. Juni.(Reuter.) General Perſhing ſendet aus Frankreich ein Regiment amerikaniſcher Infan⸗ terie ſofort ab, das ſich mit den italieniſchen, engli⸗ ſchen und franzöſiſchen Streitkräften an der italieni⸗ en Front vereinigen ſoll. Der Zweck der Abſendung eſer Truppe ſei die moraliſche Wirkung, die, wie man hofft, auf Oeſterreich ausgeübt werden wird. Dies dürfe jedoch keineswegs als Maß der amerikaniſchen Teil⸗ ahme an der italieniſchen Front gedeutet werden, die die Kriegsgefangenen nur unter Begleitung ſpazieren F 5. ſpäter ausgeführt werden ſolle. 1 Die bisherigen amerikaniſchen Kriegskoſten. Waſhington, 30. Juni.(Reuter.) Beim Abſchluß des am 30. Juni ſchließenden Rechnungsjahres werden die ſeit dem 1. Juli 1917 gemachten amerikaniſchen Aus⸗ gaben auf 53 Milliarden Mark geſchätzt. Einſchließlich der in den drei vorhergehenden Monaten gemachten Aus⸗ gaben betragen die bisherigen Kriegskoſten der Regie⸗ rung 58 Milliarden. Amerikaniſche Hexorei. M. Selbſt wenn ſie nicht von Reuter wäre, könnte die nachfolgende Meldung doch geeignet ſein, harm⸗ loſen Gemütern in Deutſchland einiges Staunen abzu⸗ ringen. Die engliſche Großlügenfabrik meldet nämlich, daß ſich in San Franzisko eine Geſellſchaft mit einem Kapital von 200 Mill. Dollar gebildet habe, um Schiffe aus Bimſtein oder Lava zu bauen. Der Prozeß beruhe auf der Entdeckung eines beſtimmten chemiſchen Stoffes, der es möglich mache, vulkauiſche Aſche zu binden und dadurch einen Zement herzuſtellen, der eine leichte Maſſe abgebe. Es ſeien bereits Modelle von 2 Schiffen herge⸗ ſtellt, das eine von Zement, das andere aus Bimſtein. Dabei hätte ſich herausgeſtellt, daß beide Modelle den⸗ ſelben Seewert hätten. Tauſende von Aeres mit ſolcher vulkaniſchen Aſche ſtänden in Kalifornien zur Verfügung. Wer es nun nicht glaubt, daß die drückende Frage der Sazffsraumnot des Vielverbands gelöſt ſei, dem iſt niche zu belfen. Wer aber etwas von Schiffbau und Schiffen verſteht, der wird über dieſe Tartaren⸗ Nachricht ebenſo ungläubig den Kopf ſchütteln, wie ſeiner⸗ zeit über die 3000 Holzſchiffe und 50 000 Flugzeuge. Gerade die jüngſte Zeit iſt beſonders reich an Nachrichten aus Amerika, deren Glaubwürdigkeit ernſte Fachleute zum mindeſten ſtark anzweifeln. Hierzu gehört die Meldung vom Bau von 8000 Tonnen-⸗Betonſchiffen, ſowie die Nachricht, daß man einen großen Ozeandampfer in 36 Tagen von der Kielſtreckung bis zur Indienſtſtellung zu⸗ ſammengeſchlagen hätte. Demgegenüber baut England ſein größtes Betonſchiff von nur 900 Tonnen und die „Daily News“ erklären, daß man für einen 5000 Tonnen⸗ Dampfer mindeſtens 8 Monate Bauzeit rechnen müſſe. Mit derartigen Kleinigkeiten geben ſich jedoch anſcheinend die großzügigen ſmarten Yankees nicht ab. Ihre Vor⸗ liebe für große Zahlen und Rekordziffern macht ſich, je länger der Krieg dauert, deſto deutlicher bemerkbar. Viel⸗ leicht gelingt es ihnen, die Kölner Heinzelmännchen zur Mitarbeit an der Sache des Vielverbandes zu gewinnen. Dann darf man ſich nicht wundern, wenn demnächſt aus Amerika die Nachricht kommt, daß große Ozean⸗ dampfer in einer Nacht hergeſtellt werden, oder daß man wieder ein neues Baumaterial entdeckt habe oder daß die Amerikaner ſogar mit einer neuen Erfindung von Frachtflugmaſchinen uns beglücken. Den Hexenmeiſtern jenſeits des Ozeans iſt ſchließlich alles zuzutrauen, wenig⸗ ſtens auf dem Kabel und dem Papier. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 30. Juni. Amtlich wird verlautbart: Unſere Stellungen auf der Hochfläche der Sieben Ge⸗ meinden lagen geſtern ſeit 3 Uhr früh unter dem ſchwerſten feindlichen Artilleriefeuer, dem einige Stunden ſpäter ſtarke Angriffe gegen den Col del Roſſo und den Monte di Val Bella folgten. Während die gegen den Col del Roſſo gerichteten Anſtürme von Haus aus erfolglos blieben, vermochte auf dem Monte di Val Bella der Italiener nach erbitterten Nahkämpfen in unſere erſte Linie einzudringen; doch wurde er durch Bataillone des ungariſchen Infanterieregiments Nr. 131 und des Wara⸗ ſtinerregiments Nr. 13 im Gegenſtoß wieder hinausge⸗ worfen. Weitere Angriffsverſuche ſowie Teilvorſtöße ge⸗ gen den Siſemol und bei Aſiago erſtickten in unſerem Ge⸗ Shas Sonſt überall Artilleriekampf von wechſelnder Stärke. 8 Fer eeebel, Baden. 0 Karlsruhe, 30. Juni. Der mit den Völkern des ehemaligen Kaiſerreichs Rußland abgeſchloſſene Friede bringt es mit ſich, daß den ruſſiſchen Kriegsgefangenen vor ihrem Abtransport in die Heimat einige Erleich⸗ terungen gewährt werden müſſen, welche, ſoweit ſie die deutſche Bevölkerung angehen, folgende ſind: Im Be⸗ reich des 14. Armeekorps iſt den ruſſiſchen kriegsgefan⸗ genen Mannſchaften geſtattet, an Sonn⸗ und Feiertagen von 12—8 Uhr nachmittags frei und ohne Begleitung in einem begrenzten Bezirk ihres Unterkunftsortes ſpa⸗ zieren zu gehen. Der Beſuch von Wirtſchaften und Läden iſt dabei verboten. Auch kommen nur Landbezirke d. h. ſolche Ortſchaften in Betracht, die hauptſächlich landwirt⸗ ſchaftliche Betriebe haben. In größeren Städten werden —⁵ð⁵ ⸗ù 5 1 3 Grenze ihrer Ortsunterkunft überſchritten haben, »Man gab das Mißtrauen aber nicht auf und 3 — Auch den ruſſiſchen Offizieren ſind Spazier unter Begleitung geſtattet; einzelnen älteren, zuverläſſig und als deutſchfreundlich anerkannten Stabsoffizieren es erlaubt, ohne Begleitung in einem beſtimmten Gelände Spaziergänge zu machen. Außerdem wird den kriegs gefangenen, ruſſiſchen Offizieren geſtattet, körperlich Uebungen auf Spielplätzen, teilweiſe außerhalb der Lage vorzunehmen. Nun iſt es in letzter Zeit gerkek onen die Spaziergänge zu Mißbräuchen geführt haben, ine fern, als ruſſiſche Mannſchaften ſich betrunken 1 it 1 ihnen ſogar ſeitens der Zivilbevölkerung Fahrräder zul Verfügung geſtellt worden ſind, mit denen ſie weiter Touren gemacht haben. Es wird darauf aufmerkſam ge macht, daß Zivilperſonen, welche den Kriegsgefangenen Alkohol verabfolgen oder ihnen Fahrräder leihen, be ſtraft werden. Es liegt im allgemeinen Intereſſe, daß Zivilbevölkerung mit dazu beiträgt, daß Ausſchreitungen der Kriegsgefangenen verhindert werden.. Den franzöſiſchen Offizieren und Mannſchaften ſind Erleichterungen gewährt worden, die in Spaziergängen und körperlichen Uebungen auch außerhalb der Lager be⸗ ſtehen. Doch ſind ihnen Einzelſpaziergänge, wie Ruſſen nicht gewährt worden. Es wird noch bem daß die kriegsgefangenen Offiziere ihre Lager nur gegen Ehrenwortgabe, keinen Fluchtverſuch zu machen oder etwas Feindliches gegen Deutſchland und ſeine Bundesſtaaten zu unternehmen, verlaſſen dürfen. Eine möglichſte Beach tung der kirchlichen ruſſiſchen und jüdiſchen Feſttage if vorgeſehen worden. a (9) Karlsruhe, 30. Juni.(Redaktionswech ſel.) Die„Freibg. Volkswacht“ teilt mit, daß der an Stelle Kolbs gewählte Abg. Redakteur Weißmann nichl auch in die Redaktion des Karlsruher„Volksfreund“ füt Kolb eintreten, ſondern daß er in der„Freibg. Volks⸗ wacht“ bleiben werde. Nachfolger Kolbs in der Redaktion werde der frühere Lehrer Emil Hauth, jetzt Redak⸗ teur an der„Schwäb. Tagwacht“ in Stuttgart. a () Mannheim, 1. Juli. Die Akt.⸗Geſ. für Kine matographie und Filmverleihung in Mannheim hat den Bernhardushof auf 10 Jahre gepachtet, um darin ein großes Lichtſpielhaus einzurichten. b ( Lahr, 30. Juni. Auf dem hieſigen Friedhof wurden laut„Lahrer Zeitung“ geſtern die beiden fei lichen Flieger, die in unſerer Gegend im Luftkampf den Tod fanden, in einem gemeinſamen Grabe zur letzten Ruhe gebettet.(g. K.) ( Freiburg, 1. Juli. Ein ſchwerer Verbrecher, der 52jährige Otto Gersbacher aus Warmbach, der ſchon 28 Jahre ſeines Lebens im Zuchthaus zugebracht hat, hatte ſich wiederum wegen ſchwerer Diebſtähle vor der Strafkammer zu verantworten, die ihn zu 2 Jahren Zucht⸗ haus verurteilte. 2 s ( Freiburg, 1. Juli. Am 4. Auguſt können 5— kath. Geiſtliche das 50jährige Prieſterjubiläum eiern: Mſgr. Scheu in Konſtanz, die Pfarrer Engert in Hochhauſen, Huber in Bollſchweil, Ketterer in Jeſtetten, Walz in Winzenhofen und die penſ. Pfar⸗ rer Kunz in Bruchſal und Hamburger in Aachern. () Schlatt bei Engen, 1. Juli. In der hieſigen Delmühle ſpielten mehrere Kinder, wobei das Söhnchen des Landwirts Dunz von einem Treibriemen erfaßt u jofort getötet wurde. berletzt. 5. 5 () Villingen, 1. Juli. Nach ſchwerem Leiden iſt m Alter von 55 Jahren Gewerbeſchulrektor Karl Bo 08 zeſtorben. () Hauingen Amt Lörrach, 1. Juli. Infolge un zorſichtigen Hantierens mit einem geladenen Revolver wurde Sergeant Seorg Wöchner, der ſich zurzeit hier uf Urlaub befindet, von einem Kameraden tödlich verletzt. Vom Bodeuſee, 30. Juni. Zwiſchen Fiſch⸗ bach und Seemoos ſtürzte ein Soldat aus dem Zug Radolfzell— Friedrichshafen. Es wurden ihm beide Beine abgefahren und er ſtarb bald darauf. Vermiſchtes. Jubiläum. Die„Leipziger Illuſtrierte Zeitung“ beging an 29. Juni die Feier ihres 75 jährigen Beſtehens. Ehrung kinderreicher Familien. Die bürgerlichen Kollegien 1 Melle(Hannover) haben eine Ehrung kinderreicher Familie. 9 Darnach erhalten Familien mit vier Kindern unte 15 Jahren mit einem Steuerſatz bis zu 25 Mk. einen Gemeinde ſteuererlaß von 50 Prozent, für jedes weitere Kind nochmal“ 10 Prozent, eine Ermäßigung des monatlichen Gas⸗ K zelds von 10 Prozent und der Umſatzſteuer bei Grundſt 8 berkäufen um 50 Prozent. Soweit dieſe Familien keine 15 neindeſteuern bezahlen, erhalten ſie eine einmalige Ehrengen zon 25 Mk., bei fünf Kindern eine ſolche von 60 Mk nen für jedes weitere Kind eine ſolche von 5 Mk. Befähig Rindern wird Gelegenheit zur weiteren koſtenloſen Ausbilr a dei freiem Bezug von Schulheſten, Schulbüchern und Schre nitteln gegeben. Bei der beabſichtigten Kleinſiedelung un e Abgabe von Wohnungen werden dieſe kinderreichen Fami n erſter Linie berückſichtigt. i 5 Kriegsſchwindel. Der„Bad. Beob.“ berichtet aus W 2 fach Seit 2 Jahren iſt der Sohn einer Familie in Weiler-Fiſchebre n engliſcher Kriegsgefangenſchaft. Dieſer Tage kam nun an Angehörigen ein Telegramm, nachfolgenden Wortlauts: angekommen, bitte telegraphiſch 600 Mk. nach Rotterdam ingegeben) J. E.“(Rame des Gefangenen).— Da den detr. Gemeinde ſchon verſchiedene Schwindeleien verübt wur le⸗ route man der Geſchichte nicht und ließ zunächſt ein Mk zramm ab des Inhalts:„Heutigem Telegramm mit 6 en nißtraut. Telegraphiere zur Probe an Engelwirt mit Namag Mutter.“ Es kam die Rückantwort:„Bin als Kranker 1 Holland ausgekauft, alles gut, ſendet mir n 4 nei orderte weiteren Depeſche den Abſender auf, die Vornamen der Geſchwiſzſe des Soldaten zu telegraphieren. Der Schwindler beſtand Probe natürlich nicht. Grand 1 n der Stadt Kartal an der kleinaſiatiſchen Küſte des Marmon, urde alte mug⸗ Schm mil er und ver hatte er ein Ein anderes Kind wurde ſchwer FETT r ˙ 0—» c — — — verſandt 1 eine F abz 1 zugeben. bartof * 0. Wfſel artoffen, alſo 5 a eſitzer in Konſtanz wohnt, und das Jenaer an der Grenze 1 5 iſt, führte unterirdiſch eine Schm röhrenleitung auf badiſches Gebiet hinüber, durch die die 55 es gelware befördert wurde. Bisher ſind 6 Perſonen des S verhaftet. Es ſind dies 5 deutſche Kriegerfrauen und der j Schmugglerorganifator Fürer. lage ur Kriegserwerb. Franzöſiſche Blätter führen darüber licht be zaß gewiſſenloſe Spekulanten in den von den Kämpfen ſich 1 Teilen des Landes alle Wohnräume pachten, um lnerhörte ie Flüchtlinge aus Paris und den Kriegsgebieten zu de 5 ucherpreiſen weiter zu vermieten. der Erzieher der Kaj önkirchen in olſteiſ Kaiſerin geſtorben. In Schönkirchen ii ſealtei ſtarb Paſtor Miülſkenbardt, der Erzieher unſerer Kai⸗ Im Alter von 73 Jahren. ſüfnailedaſteng. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Schiller⸗ zür Wahl 5 hat die Wahl eines Generalſetzretärs bis Verwaltungsrats im nächſten Jahre verſchoben und e gsra Fes then ede Großherzoglichen Bibliothek cf er 7 3 dee i iterfü er Ge⸗ ſchäfte beauftragt. ertretungsweiſen Weiterführung erufung. Der türkziſche Kriegsminiſter Enver Paſcha hat bern netancsbeſiger Rüster Mach auf Sallmow(Pom⸗ zungen ach Konſtantinopel berufen, um ſeine ausgedehnten Be⸗ Mi nach deutſchem Muſter einzurichten. dugenielch in Blöcken. Die„Zeitſchrift des Vereins deutſcher Strecken ſchreibt: Zur Verſendung von Milch auf weite der Mil hat es ſich als zweckmäßig erwieſen, etwa ein Drittel Mi dieß in Blöcken von 10 bis 25 Kilogramm zu 919 dustriebieſen Blöcken werden, wie die Eis⸗ und Kilte⸗In⸗ ſicherten daitteilt, die durch ſchlechtleitende Stoffe gegen Wärme ge⸗ 6 0 Verſandbehälter von Schiffen oder Eiſenbahnwagen, die Naum 250500 Liter faſſen, zu einem Drittel belegt; der übrige N dufgefüirde mit keimfrei gemachter, auf 2 Grad gekühlter Milch ahne dilt. Die ſo behandelte Milch hält ſich drei bis vier Wochen, 0 daß ihre Zuſammenſetzung leidet, und kann beliebig weit 602. Bundes. Erſatzlebensmittel ni enehmigt. Auf Grund der mitten dalsverordnung über bie ö Seh ung von Erſatzlebens⸗ lebens dom 7. März d. I. iſt bereits nicht weniger als 452 Erſatz⸗ von zmitteln„die Genehmigung zur Herſtellung und zum Vertriebe ſten He zuſtändigen Erſatzmittelſtellen verſagt worden. Die mei⸗ wie überſteller wohnen in Leipzig und Vororten, in Dresden, Müncheerhaupt im Königreich Sachſen, dann in Hamburg und 5 ackpuld Die Mehrzahl der verbotenen Erſatzlebensmittel ſtellen pulver der, alkoholfreie Getränke und Punſcherſatz, Eierſatz⸗ würzerſ iererſatz Kaffeerſatz, Fruchtaromas, Pfeffer⸗ und Ge⸗ „Fabric dar. Von eigentlichen Lebensmitteln ſind verſchiedene aufſtri gate“ von Leberwurſt, Bratwurſt, Brühwürſtchen und Brot⸗ ch dem Verbot verfallen. 9, 288 750 di 15 ba Mark Geldſtrafe. Wegen Beihilfe zum Ver⸗ a Nan Gold ins Ausland wurde der Börſenmatkler Glaß 0 000 ran zu 100 000 Mk., die Exportvertreterin Stein zu alle dref. die Händlerin Arpe zu 35000 Mz. Geldſtrafe, urteilt ei zuſammen zu einem Wertſat¼z von 63 750 Mt. ver⸗ lt in Die Verurteilten hatten an einen Kaufmann Bern⸗ . Konſtantinopel größere Poſten in gemünztem Gold dorf de Friedengpappel in Dänſchendorf. In dem Dorf Dänſchen⸗ 90 der ſchleswigſchen Inſel Fehmarn in der Oſtſee ſteht ne Pappel, von der im Jahre 1871, als der Baum blühte, werde(sſagung ausging, daß der Krieg ſein Ende erreichen die sobald der Baum verblüht habe. Das traf damals ein: beendet maraner Krieger tzehrten heim, als die Pappel die Blüte domals batte. Im Jahre 1916 blühte die Pappel wieder, hat rieden aber die daran gekniſpften Hoffgun den, eines baldigen Friedens nicht erfüllt. Jetzt kommt die a daß die bal im Abſterben iſt. 74 955 iht, Obſtaus uhr. libe Auf die Veröſ fentlichungen einiger Zeitungen hier⸗ r ſei nachſtehendes mitgetei! tli Austal Rachſtehendes mitgeteilt. Nach dem amtlichen ein weis hat die Bad. Obſtverſorgung in der letzten Woche dest ſaſund Obſt außerhalb Baden geliefert; auch iſt kein 8 n 9 einem kleinen Poſten Stachelbeeren(60 Pfd.) die Konſervenfabrik gangen. Auch die Verſand⸗ berich briken gegangen. ö Füldbte der vorhergehenden Woche ergeben ein ähnliches der di Lagegen iſt richtig, daß in den allererſten Tagen aber fer jäheigen Obſternte mehrere Wagen Erdbeeren telle 3 Kirſchen) gemäß den Dispoſitionen der Reichs⸗ für Gemüſe und Obſt in Berlin nach norddeutſchen Städte 0 1 ten a verſandt worden ſind und verſandt werden muß⸗ Mein iſt in den Kreiſen der Bevölkerung meiſt die ſchränkt berbreitet, Baden könne ſein Obſt uneinge⸗ d b für ſich behalten. Das iſt nicht der Fall. Nach maßgebenden Reichsverordnung iſt der Obſtverkehr ch fümtliche außerbadiſchen Städte und Händler in hade u. Obſt aufkaufen! auch aus Baden unge⸗ timaerk wegſchaffen, wenn ſie die hiefür vorgeſehene Legi⸗ mation d 875 1 e. b er Reichsſtelle beſitzen, die ſie ſicherlich be⸗ Baumen würden. Da in Städten wie Frankfurt, Köln, erlin 5 25 ö. bad; uſw. drei bis viermal ſo hohe Preiſe als die n den Obſtpreiſe bezahlt werdcn, ſo würde ſicherlich in B 3 in Baden bleiben; es müßte denn der Preis im Iden ebenſohoch ſteigen. Beides iſt aber keineswegs Im& a Aichtunkereſſe der badiſchen Konſumenten. Nur die Er⸗ ung einer eigenen amtlichen Verſorgungsregelung Gelcerſorgung, die das Obſt im ganzen Lande durch Ausra Aufkäufer ſelbſt erfaßt, hat das Land vor dieſer iſt ug Gerettet. Nur auf Grund deren Errichtung aus. Großh. Regierung erlaubt worden, die Ausfuhr zuhalt aden zu ſperren und die fremden Aufkäufer fern⸗ N aber dieſe Genehmigung wurde Baden ebenſo Bedingun anderen ſüddeutſchen Städten nur unter der gemeſſenn g, erlaubt. daß ſie ſich verpflichteten, eine an⸗ ſtelle ne Menge Obſt nach den Weiſungen der Reichs⸗ ür Gemüſe und Obſt nach außerbadiſchen Staaten inleuchte; 5 wird auch jedem vernünftigen Menſchen iſt, ten, daß, wenn man, wie es in Baden der Fall Norddeaufe a ngewieſen iſt und den Anſpruch erhebt, von beltefert ſchlauld mit tauſenden Waggons Lebensmittel 5 8 zu werden, um leben zu können, man auch bſt hergeben muß. Nach der letzten Denkſchrift Miniſteriums des Innern haben wir aus chland im Jahre 1917 853000 Zentner Speiſe⸗ deutſ eln bezogen; a o über eine Million Zentner Kar⸗ ſeines während Baden aus eigener Ernte zur Deckung bringen 5 kur 830 000 Zentner Speiſekartoffeln auf⸗ a Ferner haben wir 11470 Zentner But⸗ b a ein Drittel unſeres Bedarfs an Getreide und mittel große Mengen Gemüſe und auch andere Lebens⸗ hauptſächl he zem Umfang aus anderen Bundesſtaaten, 0 3 Norddeutſchland, erhalten. Wenn ge⸗ rb, daß nur Baden hergebe, dagegen Bayern und erg nicht, ſo iſt das unrichtig. In München und ku a lh urchaus bern betgabſternte hat en. an ſich ger Deutſchen Reiche freizügig; es können alſo dazu kommen noch 150 000 Zentner ö fentlich und geheim darauf hinarbeiten, daß doch dil „Obſtverſorgung“ aufgehoben werden möchte, ſo wiſſen dieſe offenbar nicht, wie ſie den badiſchen Intereſſen ſchaden. Bereits haben außerbadiſche Stellen, durch die Zeitungsveröffentlichungen aufmerkſam gemacht, in ener⸗ giſchſter Weiſe auf ſtärkere Belieferung mit Obſt aus Baden gedrängt. Sollte die innere Obſtverſorgung auf⸗ gehoben werden, ſo würde die Stimmung ſicherlich ſehr raſch umſchlagen. Die Großh. Regierung würde als⸗ dann die größten Vorwürfe zu hören bekommen, daß ſie im Gegenſatz zu den anderen ſüddeutſchen Staaten den badiſchen Obſtbau ſchutzlos der Ausraubung preis⸗ gegeben hätte. Einen Vorteil davon hätten nur einige wenige geſchäftliche Intereſſenten, die, wie in⸗ zwiſchen bekannt geworden iſt, auch zum Teil die Ver⸗ anlaſſer der jeßigen Zeitungshetze ſind. ——— Lokales. — Mit dem Monat Juli hat das Jahr ſeinen Höhepunkt erreicht. Der Juli iſt der Monat der Reife⸗ und Erntezeit. Deshalb ſagt auch das alte Sprichwort „Nur in Juliglut wird Obſt und Wein dir gut“ und „Im Juli großer Sonnenbrand iſt gut für alle Leut und Land“. Der Monat hat ſeinen Namen von dem Römer Julius Cäſar, deſſen Geburt in dieſen Monat fiel und deſſen Kalenderreform ihn zum 7. Monat des Jahres machte. Andere leiten den Namen auch vom Julfeſt der nordiſchen Völker ab. Die Tageslänge nimmt im Juli ſchon wieder, wenn auch in geringem Maße ab. Die Tagesdauer iſt am 1. Juli über 16 Stunden und am letzten Tag des Juli 15 Stunden 35 Minuten. — Eine neue Kriegsbeſchädigten⸗Organiſation. Ein Verband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs⸗ teilnehmer iſt unter dem Vorſitz des Reichstagsabgeord⸗ neten Behrens gebildet worden. Die neue Organiſation iſt ſo aufgebaut, daß zwiſchen den Kriegsbeſchädigten und Kriegsteilnehmern und den zuſtändigen wirtſchaftlichen und Standesorganiſationen ein zweckmäßiges Gegenſeitig⸗ keitsverhältnis hergeſtellt wird. An der Gründung ſind beteiligt die chriſtlichen Gewerkſchaften, die Hirſch⸗Dunker⸗ ſchen Gewerkvereine, mehrere Verbände der kaufmänni⸗ ſchen und techniſchen Angeſtellten, einige Eiſenbahner⸗ Organiſationen und eine Anzahl Beamtenverbände, die katholiſchen und evangeliſchen Arbeitervereine uſw. An der Spitze des Verbandes ſteht ein Vorſtand, der aus Kriegsbeſchädigten und Kriegsteilnehmern gebildet wird. Ihm ſteht ein Hauptausſchuß zur Seite, in den die wirt⸗ ſchaftlichen Standesorganiſationen Vertreter entſenden. Die Ortsgruppen ſollen auf der gleichen Grundlage ge⸗ bildet werden. In Berlin wird eine Reichsgeſchäftsſtelle errichtet, die eine Verbandszeitung herausgeben ſoll. Der Beitrag wird auf 50 Pfg. monatlich feſtgeſetzt. — Verbot des Handelns von Gemüſe mit Kraut. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt, Verwal⸗ tungsabteilung, hat verfügt, daß künftighin Rhabarber nur noch mit einem Blattanſatz bis zu 3 Zentimeter, Mairüben, Möhren und Karotten überhaupt nicht mehr mit Kraut gehandelt werden dürfen, falls die Ware nicht vom Erzeuger mit Fuhrwerk und dergleichen auf kurze. Entfernungen— ohne Benutzung der Bahn— — an die Abſatzſtelle, beſonders auf öffentliche Märkte, gebracht wird. ö 5 — Papierſäcke ohne Schein. Die Sackfabriken und händler ſind nach einer Verordnung der Reichs⸗ Sack⸗Stelle vom 12. Juni berechtigt, innerhalb eines Mo⸗ nats an ein und denſelben Verbraucher bis zu 500 Stück geklebte Papierſäcke ohne Belegsſchein abzugeben. Sie haben jedoch am 1. und 15. eines jeden Monats der Reichs⸗Sack⸗Stelle eine Nachweiſung über die auf Grund dieſer Ermächtigung abgegebenen Säcke einzureichen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Schweinekutter. Bei der Mannheimer Abfallverwertung wären täglich reichlich Küchenabfälle zu billigem Preis erhältlich. Bei der gegenwärtigen Futternot wollen wir im Falle genügender Beteiligung die Frage ei⸗ nes gemeinſamen Bezugs desſelben prüfen und erſuchen daher alle Intereſſenten ſich morgen, Dienstag, den 2. dä. Mis. orig unter Bezeichnung der event. abzunehmen beab⸗ ſichtigten Mengen auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7. gefl. anmelden zu wollen. Seckenheim, den 1. Juli 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Sammel ⸗Anzeiger nur für Zliglieder der Landw. Ein- u. Derkaufsgeuoſſenſchaft. Mitglieder u. Nichtmitglieder erhalten Morgen Vor⸗ mittag von 8 bis 12 Uhe Faeühdcuſchkohlen. Mitglieder welche Stoppelrüben anbauen wollen müſ⸗ ſen ſich bis Morgen mittag in die Liſte eintragen. Diejenigen welche noch leere Säcke im Beſſtze haben wollen dieſelben im Lager abgeben. Lebensminelumſchlug Nr. 2593 verloren abzugeben Hauptſte. 111. Junge hasen (Belgiſche Rieſen) zu verkaufen. mim. herzog Wilhelmſtraße 7. 5 Der Voarſtand. Belianntmachung. Stellvertretendes Generalkommando XIV. Armeekorps Abt. IVe— Abwehr— Nr. 50696. Verordnung betreffend Verhalten gegen Kriegs⸗ und feindliche Zivilgefangene. Auf Grund des§ 9b des preuß. Geſetzes über den Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 und auf Grund des Reichsgeſetzes vom 11. Dezember 1915(Reichsgeſetz⸗ blatt 1915 Nr. 179 Seite 813) beſtimme ich im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit für die zum Großherzogtum Ba⸗ den und zu den Hohenzollernſchen Landen(Regierungsbe⸗ zirk Sigmaringen) gehörigen Gebietsteile meines Befehls⸗ bereichs das Folgende: Es iſt verboten: 1. jeder perſönliche oder ſchriftliche Verkehr mit Kriegs⸗ oder feindlichen Zivilgefangenen, ſowie die entgeldliche oder unentgeldliche Ueberlaſſung von Sachen irgend welcher Art (3. B. Geld, Nahrungs⸗ und Genußmittel, Gebrauchsgegen⸗ ſtände, Zeitungen, Schriften, Bücher uſw.) an ſolche; 2. das Betreten der Gefangenenlager, Unterkunfts⸗ räume oder Arbeitsſtätten der Kriegs⸗ und feindlichen Zi⸗ vilgefangenen; 3. jede Begünſtigung oder Vermittlung der unter 1 und 2 erwähnten Handlungen. 5 8 2. Ausnahmen von§ 1 Ziffer 1 und 2 ſind nur geſtat⸗ tet entweder: 1. bei erteilter ausdrücklicher Erlaubnis der zuſtän⸗ digen Militärbehörden, oder 2. im Betrieb der von der Inſpektion der Gefange⸗ nenlager beſonders zugelaſſenen Verkaufsſtellen, oder 3. ſoweit die Abgabe von Sachen an Gefangene oder der Verkeht mit ihnen durch ihre Ueberwachung, Mitwir⸗ kung bei der Arbeit, Verpflegung und Unterbringung un⸗ bedingt erforderlich iſt. § 3. Es iſt verboten: 1. Entwichene Kriegs- oder feindliche Zivilg fangene bei und während der Flucht irgendwie, z. B. durch Auf⸗ nahme, Ueberlaſſung von Nahrungsmitteln oder dergl. zu begünſtigen. Wer von dem Aufenthalte eines ſolchen Gefangenen glaubhaft Kenntnis erlangt, iſt verpflichtet, der nächſten Polizeibehörde unverzüglich Mitteilung zu machen. 2. Gefangene zur Verweigerung oder Niederlegung der Arbeit zu beſtimmen oder ihnen hierbei durch Rat und Tat wiſſentlich Hilfe zu leiſten. 3. An Gefangenentransporte ſich heran zu drängen oder gegenüber ſolchen Transporten durch Zurufe und auf andere Weiſe Kundgebungen zu veranſtalten. 8 4 Wer die vorſtehenden Beſtimmungen übetritt oder zu übertreten unternimmt oder zu einer ſolchen Uebertretung auffordert oder anreizt, wird, wenn die beſtehenden Geſetze keine höhere Strafe beſtimmen, mit Gefängnis bis zu ei⸗ nem Jahre beſtraft. Beim Vorliegen mildernder Umſtände kann auf Haft oder Geldſtrafe bis zu 1 500 Mark erkannt werden. § 5.. ö Dieſe Verordnung tritt mit dem Tage der Verkün⸗ dung in Kraft und erſetzt die gleichzeitig anßer Kraft tre⸗ tenden Verordnungen vom 4. März 1916, betreffend den Verkehr mit Kriegs⸗ und Zivilgefangenen, vom 3. Juli 1915, betr. Begünſtigung des Entweichens von Kriegs⸗ und Ziwilgefangenen, vom 22. November 1915, betr. das Ver⸗ bot der Abgabe von barem Geld und Alkohol an Kriegs⸗ und Zivilgefangene feindlicher Ausländer. Karlsruhe, den 17. Dezember 1917. Der kommandierende General: Jsbert, Generalleutnant. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 1. Juli 1918. gürgermeiſteramt: Volz. d Sitzt Pelz-u. Wollsachen vor Mottenschadenl Hierzu elgnen sich: Moltenkablollen, Molkenlafeln, ſiollenwur zel. ffokkonnulber. Hunblalinaugeln, manolaun. Hellas ſollen-Fluld. Germania- Drogerie Fr. Maguer's Hachl. Inh. W. Höllstin. Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 11. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Die fürſtliche Frau erzählte mir von dem Zuſam⸗ menſein mit meiner Mutter an dem engbefreundeten Leſchen Hofe, was das für eine glückliche, luſtige Zeit geweſen ſei, wie viel Talent und Wiſſen meine Mutter beſeſſen, und was für wunderhübſche Verſe ſie gemacht habe. Unbemerkt lenkte ſie dann das Geſpräch auf meinen eigenen Lebensgang. Ich erzählte und ließ Heinz und Ilſe und Mieke und die ſchreienden Elſtern im Eichen⸗ wipfel durch das Prinzeſſinnenzimmer ſpazieren; auch die alte Föhre raſſelte mit ihren Nadeln darein, und aus dem Torfſumpf ſtiegen die Waſſergeiſter und ſchlepp⸗ ten die weißen Gewänder mit ſchwernaſſem Saum über die nachtſtille Heide. Manchmal fuhr das hübſche Hof⸗ fräuleingeſicht wie erſchrocken unter der Gardine hervor und ſtarrte mich mit ſpöttiſchem Erſtaunen an; allein das beirrte mich nicht— die großen Augen der Prinzeſſin ſtrahlten ja immer heller auf und ruhten voll Innigkeit auf mir. Ich weiß nicht mehr, wie es kam, aber plötz⸗ lich reihte ſich auch das große Hünenbett meiner Schil⸗ derung an— ich ſaß auf ſeinem Rücken, zwiſchen den gelben Ginſterblüten, und ſang, die Arme um die Knie gelegt, in die unermeßliche Weite hinaus. Die Prinzeſſin griff auf einmal nach meinen Hän⸗ den, zog mich zu ſich hin und küßte mich auf die Stirn. „Ich möchte wohl wiſſen, wie die einſame Mädchen⸗ ſtimme in der Heide geklungen hat,“ ſagte ſie. Wohl ſchauerte ich in mich zuſammen vor Scheu, aber ich nahm all meinen Mut zuſammen und ſang ein kleines Lied. Schon während des Geſprächs hatten zwei Lakaien geräuſchlos einen Teetiſch in das Zimmer getragen, und eben, als mein letzter Ton verhallt war, trat ein Herr ein ſchwarzem Frack ein. Er verbeugte ſich tief, dann ſchnellte er empor und ſchlug mit unleugbarer Grazie ayplaudierend in die lederbekleideten Hände. N zeſſin vorgeſtellt hatte, verſchiedene Komplimente, in denen das Gänſeblümchen meines Vaters zur Roſenknoſpe er⸗ hoben wurde, und ſchalt auf„den lieben Doktor“, daß er b 3 dem Hofe meine beglückende Gegenwart entzogen habe. „Und Sie wohnen nun mit dem Vater im Claudius⸗ ſchen Hauſe?“ fragte er mich ſchließlich. „Wir wohnen nun in der Karolinenluſt,“ antwortete ich. „Ah, in den Räumen des armen Lothar!“ rief er in bedauerlichem Ton nach der Prinzeſſin hin. „Ei. bewahre,“ rief ich eifrig,„da drin doch nicht! Die ſind ja verſiegelt.“ Ich ſah, wie ein helles Rot bis unter das lockige Stirnhaar der Prinzeſſin lief. „Noch immer verſiegelt? Aus welchem Grunde?“ fragte dieſe denn auch den Kammerherrn.„Iſt nicht ſein Bruder der einzige Erbe?“ Herr von Wismar zuckte die Achſeln. Er verſicherte, nichts Näheres zu wiſſen. i ö„Die Siegel ſollen an den Türen bleiben bis in alle Ewigkeit,“ ſagte ich ſchüchtern— ich war meiner Lauſcherfünden ſehr wohl eingedenk und ſchämte mich; aber trotz alledem wollte ich die Prinzeſſin nicht ohne Aus⸗ kunft laſſen.„Der Tote hat es ſo gewollt; Herr Clau⸗ dius leidet deshalb nie, daß ſolch ein Siegel angerührt wird, er iſt ja ſo ſtreng, ſo furchtbar ſtreng!“ 8 „Ei, das klingt ja faſt, als ob Sie ſich vor ihm fürchteten, meine kleine Gnädige?“ lachte der Kammerherr. „Ich mich fürchten? Nein— nein!“ proteſtierte ich voll Aerger.„Aber ich kann ihn nicht leiden!“ fuhr es mir heraus. i „O, den Mann hat niemand lieb, und das verſteht ſich von ſelbſt!“ rief ich lebhaft.„Er liebt ja auch nur zwei Dinge, die Arbeit— ſagt Charlotte— und ſein großes Zahlenbuch.... Blumen hat er, ſo unermeßlich viel Blumen, daß er ſich und ſein häßliches Haus drin Herr von Wismar ſagte mir, nachdem ihn die Prin 817 22 312 38 2 Seen l 7 775 27% e 289 7777 — 4 5 Al 08 108 955 21 2 15 Seckenheim Ak See Neri 25 3 Jrrehstunden: Sonntag u. Mittwoch v. 9—1 Uhr 5 Fast gänzlich schmerzloses Zahnzieben 799 Nachher. 1 reigt dasselbe Gesicht, 5 ches durch das Einsetzen von Künstlichen Zähnen die Rundung der Wangen und da- dureh die Schbnhelt zurckerhaſten hut. ðpenialitat: Gediegene Ausführung von Gebissen G ohne Gaumenplatte, Kronen u. Brücken. 5 5 Umarbeitung nieht passender Ge- Wekanntmachurtg. Die mit Tabak bepflanzten Grundſtücke ſind ſpäte⸗ genus bis 15. Juli l. Js. der Steuerbehörde anzumelden. Bis 4. Juli l. Js. hat die Anmeldung bei der Steuer⸗ einnehmerei Seckenheim zu erfolgen, vom 5. bis 15. Juli ſind die Anmeldungen auf dem Rathauſe zu Seckenheim— 3. Stock Zimmer Nr. 9— wo zur Entgegennahme ein Beamter des Haupt⸗Steueramts Mannheim jeweils Werk⸗ tags von 9 bis 12 Uhr vormittags und 1½ bis 6 Uhr nachmittags anweſend ſein wird, abzugeben. Fluranmel⸗ dungsvordrucke können bei der Steuereinnehmerei und vom 5. Juli ab auch auf dem Rathauſe 3. Stock Zimmer Ne. 9 in Empfang genommen werden. Bei dieſemm Anlaſſe wird auch nötigenfalls die zur Ausfüllung der Fluranmeldung erforderliche Belehrung durch den Beamten erteilt. Pflanzer die ihre Grundſtücke nicht bis zum 15. Juli ſteueramtlich anmelden, ſind ſtrafbar. Sollten Landwirte nach dem 15. Juli noch Felder mit Tabak beſtellen, ſo ſind fie verpflichtet ſpäteſtens am 3. Tage nach der Anpflanzung die Fl ranmeldung bei der Steuereinnehmerei einzureichen. Seckenheim, den 27. Juni 1918. Vürgermeillerwrot: Volz. Koch. nud mmmmmmeeeenemmeeem meme N* 0 1 5 0 Frauenverein Seckenheim. Dienstag, den 2. Juli D Frauenhaar- Ablieferung bei Frau Keppler, Hauptſtraße. vergraben könnte, aber in dem Zimmer, wo er von fil bis ſpät arbeitet, duldet er nicht ein grünes Blättchen neben ſich... Mit der Uhr in der Hand ſchilt er fein Leute, wenn ſie einen Augenblick zu ſpät kommen, unn nachts betrachtet er ſich die Sterne am Himmel nur, wen er ſie auch ſo zählen kann, wie die Taler auf ſeinel, Tiſche. Er iſt geizig und gibt nie einem Armen e Almoſen—“ f „Halt, mein Kind,“ unterbrach mich die Prinzeſſih „das muß ich widerlegen! Die Armen unerer„ haben keinen beſſeren Freund, wenn er auch viele in etwas beſonderer Weiſe gibt und wirkt, und beharrli ſeine Unterſchrift auf Kollektenliſten und dergleichen bet weigert.“ Ich ſchwieg einen Augenblick betroffen.„Aber iſt hartherzig und kalt wie ein Eiszapfen gegen— geih⸗ Charlotte,“ ſagte ich dann raſch,„und alles will er beſſt( wiſſen als andere.“ „Ein hübſches Sündenregiſter!“ lachte der Kamme, herr.„Uebrigens hat der Mann vor kurzem gezeil daß er wirklich manchmal etwas beſſer verſteht, als au dere,“ wandte er ſich an die Prinzeſſin.„Unſer schlauer Graf Zell iſt endlich auch einmal zu unſer aller Genugtung gründlich heimgeſchickt worden; ſein Darling, den 10 von der letzten Reiſe mitgebracht hat, iſt ein Prachtſiſt an Schönheit und Eleganz, aber eine heimtückiſche Best Manche behaupten, es ſei ein Zirkuspferd, es hat ſo 97. ſonderliche Gewohnheiten. Zell mochte es gar zu 9 N wieder los ſein; in unſerem Kreiſe hat natürlicherweif keiner angebiſſen, aber man war in Rückſicht auf 59 diskret, um andere nicht kopfſcheu zu machen.. 5 junge Leutnant Claudius war denn auch Feüer 2 Flamme; der Herr Onkel aber hat Darling angeſehel und— gedankt, ſehr zum Beſten des jungen Mannes denn vor einer Stunde hat das Tier den Sohn 5 a Bankier Treſſel, der es gekauft und ein ganz reſpektable Reiter ſein ſoll, abgewor en s ihn obendrein mit ſeinen Hufen übel zugerichtet.“(Fortſetzung folgt.) Hof-Ralligraphel Gegrbadet 18867— Oplom 1882 Pramllert 1896 patent 902 Handels- Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Sahne u. Töchtef die sich für den kaufm. Berul vorbereiten wollen. ber Unterricht kann bel Tags oder am Abend ohne 6e Berufsstörung genommen worden. Le hrflehee: Schönschreiben: ee einfache, doppeſto oder Buchhaltung W. Kontor-Ar Stanograptiio, e ee tor- Arbeiten, i g Zahirefche ehrendste und aus fast allen Berufs- rien und hohen u. Ministerial- und Hof-Kreisen sich belaufende F. das beredteste Zeugnis von der aller Orten anerkannten Trefflichkeit unseres un K ö erfolggekrönten Unterrichts. nmeldungen werden baldigst in unserem 5 erbeten. Gebrüder Gander, 6 1, 8 Mannhein bisse innerhalb elnes Tages. Frospekte rats und fraubu S ode I T daa dds ed e a n Herren- und Damenkurze getrennt.—, 1 2* 87 9 58* 5 2 8. N 8 Georq Zimm Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere b Auch. Sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. Teldpostkartons in allen rissen, spmie fersab. derten Auziedtskarten empfiehlt Hildastrasse 68. ermann e „ r e r 82 JJ VVT„