d Fr Erscheint taglich, mit Ausnahme der Sonn- und Den A Feiertage. donnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. Durch dte Poſt bezogen pro Quartal Mi. 2 25, rr. ĩ. ̃ Die Geldverhältniſſe der kriegführenden Länder. Q. ſteue den den letzten Tagen der Beratung der Börſen⸗ rhernovelle war viel auch vom Geldmarkt und der r r — —— die D. wir Ange zu betrachten, wie ſie heute liegen und da ſehen kung anf checken, wie der Krieg ſeine zerſtörende Wir⸗ La 0 Veutch ausgeübt und dadurch die Preisbaſis für den lig ver in Waren, Effekten und Gütern aller Art völ⸗ geschäfte hat. Welche Unſicherheit dadadurch in alle f haupt ichen Beziehungen getragen iſt, ſoweit ſolche über⸗ — Nana beſtehen, lehrt jeder Tag aufs neue. Die wurden men, die von den einzelnen Ländern ergriffen haben„ um die Währungen einigermaßen zu feſtigen, fung 0 einen teilweiſen Erfolg gehabt. Die Beſchaf⸗ luta-Anle; Krediten im Auslande durch ſogenannte Va⸗ trolle d 7 und die Zentraliſation und ſcharfe Kon⸗ ſortſchr es Deviſenhandels im innern Verkehr haben den den Entwertungsprozeß der Landeswährun⸗ nicht hl vorübergehend aufhalten und zurückbiegen, aber 1—5— verhindern können. Das unvermeidliche * einzi beirn der Einfuhr über die Ausfuhr wirkt als dur etündiger Faktor und drängt alle Maßnahmen Vorgang ung der Valuta zurück. Anſchaulich iſt dieſer ausge 9 i einer vom Schweizeriſchen Bankverein her⸗ wärtige enen Ueberſicht über die Entwicklung der aus⸗ 0 als Bast Wechſelkurſe, für welche der Schweizerfranken geht en angenommen iſt, dargeſtellt, aus der hervor⸗ im„daß die Deviſenkurſe aller kriegführenden Länder A 5 im * rtgeſen Halbjahr 1918 ihre Abwärtsbewegung weiter Juni tzt haben. Von neutralen Ländern notierte Ende werllch us einzig die ſpaniſche Peſeta in der Schweiz et knapp üb ber pari, die ſchwediſche Krone hielt ſich nur unter e 15 pari, nachdem ſie kürzlich bis 3 Prozent dar⸗ kriegſuh altlich war Dagegen weiſen die Valuten der t: erhebli renden Länder durchweg ein mehr oder weniger 955 eruntergehen auf. a Fres. 5 hing der amerikaniſche Dollars von(Schweiz) Juni 19 7 im Dezember 1914 auf Fres. 3.97 im der fear 18, das engliſche Pfund von 25.47 auf 18.95, 7 deutſganzöſiſche Franken von 101.12 auf 69.80, die — wichſſh Mark von 114.50 auf 69.00 und die öſter⸗ e Krone auf(Schweiz) Fres. 40.00 je im gleichen im herunter. 5 emerkenswert iſt, daß zwiſchen den Valuten der er Wetländer ſich eine ziemlich vollſtändige Solidarſtät land 1 chſelkurſe herausgebildet hat, was auch für Deutſch⸗ id Oeſterreich zutrifft. Seit Eintritt der Vereinig⸗ daten in den Krieg ſteht der amerikaniſche Dollar dat ſi en neutralen Märkten unter pari; das Diſagio Juni d zuſehens ehöht und betrug in der Schweiz Mitte auf„. J. u deine leidende Handelsbilanz zurückzuführen, ſie iſt ü Wen auptſache das Ergebnis der zwiſchen dem Dol⸗ liche erſeits, dem franzöſiſchen Franken und dem eng⸗ N fund anderſeits geſchaffenen engen Solidarität; auch zeruntergehen der beiden letzten Währungen hatte einigt e Entwertung des Dollars zur Folge. Die Ver⸗ Verbünd Staaten hatten bis Ende März 1918 ihren ſeſchoſſoe ten insgeſamt 23.21 Milliarden Franken vor⸗ kelezeſſen und es iſt ſicher, daß dieſe Kredilpolitik fort. 1 Dies erklärt, weshalb im Gegenſatz zum Valute e Dollarkurſes in der Schweiz der Stand der geld 5 ſowohl in London wie in Paris, bei einem Auf⸗ Aubert be 0 Prozent bzw. 10 Prozent, nahezu unver⸗ Schwei lieb. Was Deutſchland betrifft, ſo äußert ſich der 0 Heriſche Bankverein dahin, daß es zweifelhaft ſei, . deutſch⸗ſchweizeriſche Wirtſchaftsabkommen itige erkliche Erholung des Markkurſes in der Schweiz auſten, wird, da die ſchweizeriſchen Industriellen und füge 5 noch über ſehr beträchtliche Markguthaben ver⸗ die ſich täglich um den Gegenwert der auf dem chwege erfolgenden Exporte erhöhen.. U„ e. Der Weltkrieg. 0 D Großes Hauptquartier, 12. Juli. Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: 8 derte i„ Artillerietätigkeit lebte am Abend auf und ſtei⸗ 5 auf Nach während der Nacht zu kräftigen Feuerüberfällen 25 Ype mpfſtellungen und Hintergelände. Südweſtlich von ſurden 3 1 ſowie nördlich von A 5 11 un ere Vorſtöße, ach Erkundungsabtei⸗ gen des Feindes abgewiesen. 79 8 iußeeresgruppe deutſcher Kronprinz: Fran 5 iſchen Aisne und Marne blieb die Tätigkeit der ker; rege. In Vorfeldkämpfen im Walde von lch 8 Cotterets machten wir Gefangene. Oeſt⸗ FDurück. „ J. 24 Prozent. Dieſe Tatſache iſt nicht etwa Reims ſchlugen wir Erkundungsvorſtöße des Her Bürgermeister amter Semen deim, AHasshelm, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Leutnant Neckel errang ſeinen 20. Luftſieg. Von den geſtern im Anflug auf Koblenz gemeldeten amerikaniſchen Geſchwader fiel auch das ſechſte Flug zeug durch Abſchuß in unſere Hand. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Die deutſche Artillerie benützt die andauernden Er⸗ kundungsvorſtöße des Feindes und die dadurch nötigen Truppenverſchiebungen hinter der feindlichen Front zu kräftigen Feuerüberfällen auf das Hintergelände und ver⸗ wirrt dadurch die planmäßige Aufmarſchmöglichkeit der feindlichen Stoßtrupps. Der vorgeſtern gemeldete Vor⸗ ſtoß aus dem Cotteretswalde heraus konnte offenbar trotz des Anfangserfolges der Franzoſen von unſeren Truppen noch rechtzeitig aufgehalten werden, denn heute meldet der Tagesbericht ſchon die deutſche Ueberlegenheit, der es gelungen iſt, in Vorfeldkämpfen im Walde von Villers Cotterets Gefangene zu machen. Der Ae Beſuch in der ſchönen Rheinſtadt, der zweifellos nur als„hoher“ Beſuch gedacht war, iſt für die Amerikaner ein„bleibender“ geworden: der zeſtſtrige Tagesbericht konnte den Abſchuß auch des letzten der 6 amerikaniſchen Flieger melden. Ob nach dieſem läglichen Fiasko die Amerikaner noch ſo auf das Bom⸗ zardement der deutſchen Städte ſind? a Reichstag. Börſenſteuer. Abg. Dove(F. V.): Daß die Kriegsanleihe ganz be⸗ freit werden ſollte, wäre nicht richtig. Nach dem Kriege werden wir weiter in ſcharfen wirtſchaftlichen Kämpfen ſtehen. Abg. Zimmermann(N.): Eine Beſteuerung der Kriegs⸗ anleihe können wir nicht vertreten. Abg. Bernſtein(U. S.): Der Gedanke, mit der Steuer die Spekulanten zu treffen, iſt nicht haltbar. Die Kriegsge⸗ winnler ſind doch gewiſſermaßen Eindringlinge an der Börſe. Der reelle Verkehr wird Rieſengewinne einzelner Unternehmungen, dann trifft man das Uebel an der Wurzel. Dieſes Gelegenheitsgeſetz lehnen wir ab. Abg. Rieß er(Natl.): Ich möchte gegen die übermäßige Anſpannung der Börſenſteuer meine warnende Stimme erheben. Line Strafſteuer darf nicht eingeführt werden. Das wäre ge⸗ fährlich für die Zukunft nicht nur der Börſe, ſondern des ganzen deutſchen Wirtſchaftslebens. Der Artikel wird angenommen. Die Abſtimmung über den Kompromißantrag erfolgt bei Artikel 26. Artikel 7 regelt die Tantiemen⸗ und Dividendenſteuer der Aufſichtsratsmitglieder. Die Vorlage ſieht 20 Prozent vor. Abg. Keil(S.) befürwortet einen Antrag auf Ein⸗ führung einer Staffelung bis zu einem Betrag von 5000 Mk. 10 Prozent, von 100 000 Mk. 20 Proz ent uſw. bis 60 Prozent. Staatsſekretär Graf Rödern: Ich bitte, es bei dem Be⸗ ſchluß der Kommiſſion zu laſſen. Die Regel iſt es nicht, daß die Dividende ein müheloſer Gewinn iſt. Die vorgeſchlagenen Sätze überſteigen alles Maß. 0 Abg. v. Trampezynski(Pole): Ich halte die Tan⸗ tieme für einen müheloſen Gewinn. Die Tantiemeverteilung iſt geradezu ein Unfug geworden. Es gibt Perſonen, die bis zu 55 Aufſichtsratspoſten haben. Abg. Bernſtein(U. S.): Im allgemeinen trifft der ntüheloſe Gewinn zu. Die Steuer ſollte aber von den Perſonen, nicht von den e erhoben werden. Artikel 8, betreffend die Beſteuerung der Geldumſätze aller ür die Beſchaffung und Darleihung von Geld dienenden Ge⸗ ee Hierfür iſt eine Staffelung vorgeſehen bon 5 v. Tauſend bis 6 v. Hundert. Ermäßigung iſt nach dem Ausſchußbeſchluß vorgeſehen für genoſſenſchaftliche Darlehenskaſſen und öffentliche Sparkaſſen. Befreit ſein ſollen die Habenzinſen aus Reichs⸗ oder Staatspapieren. 5 Abg. Keil(S.) befürwortet einen Antrag auf Befreiung der Sparkaſſen, gegebenenfalls auch der nichtöffentlichen. Die Kommiſſion hat die Abgabepflicht der Einzelperſonen hinſichtlich einer außerordentlichen, Kriegsabgabe vom Jahres⸗ einkommen und vom Vermögen eingeführt und den Namen des Geſetzes in„Außerordentliche Kriegsabgabe für das Rechnungs⸗ jahr 1918“ abgeändert. Die Abgabe von Mehreinkommen be⸗ krägt für die erſten 10 000 Mk. 5 Prozent, für 30 000 Mk. 20 Prozent, 50 000 Mk. 30 Prozent, 100000 Mk. 40 Prozent und darüber 50 Prozent. f Abg. Bernſtein(U. S.) beantragt Erhöhung dieſer Staffel⸗ Berlin, 10. Juli. ätze n Der Antrag wird abgelehnt, ebenſo ein Antrag der unab⸗ hängigen Sozialdemokraten auf Erhöhung der Staffelſätze bei der ee vom Vermögen. Das Geſetz wird nach den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes ange⸗ nommen. Neues vom Tage. Die Erſatzwahl für Kämpf. Berlin, 11. Juli. Im 1. Berliner Reichstags⸗ wahlkreiſe findet, wie die„Freiſ. Ztg.“ hört, die Erſatz⸗ wahl für den verſtorbenen Abgeordneten und Reichstags⸗ präſidenten Dr. Kämpf am 15. Oktober ſtatt. Der Reichsſinanzhof. Berlin, 10. Juli. Dem Reichstage iſt ſoeben der Entwurf eines Geſetzes über die Feſtſtellung des Nach⸗ trages zum Reichshaushaltsplan für das laufende Rech⸗ nungsjahr zugegangen, worin u. a. die Mittel für den Reichsfinanzhof angefordert werden. Die Zuſammenſet⸗ zung dieſer neuen, mit dem 1. Oktober ds. Is. in Wirk⸗ ſamkeit tretenden Behörde iſt folgende: Der Präſident (26 000 Mk. Gehalt und 5000 Mk. Aufwandsgelder, ſowie freie Dienſtwohnung), ein Senatspräſident(15000 Mk. Gehalt) und ſieben Räte mit je 13000 Mk. Gehalt, ferner 5 f 3 25 1 n . dee 5 n 2885 4 2 1*.. 5* 1 chwer geſchädigt. Beſchneidet man die Inſerttanspreis Die einſpanige Petitzeile 20 Ae Neklamen 60 Mfg. die Ze. ahme Rabatt. Wernſprechanſchluß Ns. 18. Bei öfterer Au ein Bureauvorſteher, vier Oberſekretäre und ein Kanzlei vorſtand, ſowie das erforderliche Kanzlei⸗ und Unter beamtenperſonal. Für Geſchäftsbedürfniſſe, Schreibgebüh ren und ſonſtige vermiſchte Ausgaben ſind 30000 Mk für das Halbjahr vom 1. Oktober 1918 bis 31. Mär; 1919 veranſchlagt. 1 05 Die ſoz. Ablehnung der Kriegskredite im Ausland. Bern, 11. Juli. Mehrere franzöſiſche Blätter befaſſen ſich mit der von Scheidemann angedrohten Ab. lehnung der Krigskredite im Reichstag. Im„Evene ment“ ſtellt Varenne ſich auf einen völlig ablehnenden Standpunkt. Scheidemanns Tugendanwandlung komme zu ſpät.— Aehnlich ſchreibt„Humanite“: Man habt zu lange darauf gewartet, als daß die Kreditverweige⸗ rung die bisherige Haltung der deutſchen Sozialdemo⸗ kratie verwiſchen könne. Man dürfe nicht mehr auf das deutſche Parlament rechnen, das die alldeutſch ge⸗ wordene deutſche Regierung zur Vernunft bringen könnte, Aber wenn Scheidemann heute zur Oppoſition übergehe, habe er unbeſtreitbar dem Drängen der großen Maſſe nachgegeben, was immerhin ſchon kennzeichnend ſei.— „Journal des Debats“ bemerkt, der deutſchen Arbeiter⸗ ſchaft gingen allmählich die Augen auf. Scheidemanns Erklärung ſei ebenſo kennzeichend wie die Kühlmanns. Deutſchland ſcheine nicht mehr an den Sieg zu glau⸗ ben.—„Journal“ glaubt, die Haltung Scheidemanns ſei durch die Furcht vor den Amerikanern veranlaßt. Ungarn und das Wirtſchaftsbündnis. Budapeſt, 11. Juli. Miniſterpräſident Wekerle beantwortete die Interpellation des Abg. Hugo Lehne (Karolyi⸗Partei) über die landwirtſchaftlichen Zölle. Auf die Frage des Interpellanten, ob die Regierung das Wirtſchaftsbündnis mit Deutſchland derart wünſche, daß innerhalb des Wirtſchaftsbündniſſes die landwirtſchaft⸗ lichen Zölle nicht aufrechterhalten werden können, er⸗ klärte der Miniſterpräſident, daß diesbezüglich nur Vorbe⸗ ſprechungen ſtattgefunden haben. Die Abſicht war jedoch, daß wir mit Deutſchland ein Zollbündnis abſchließen, in dem keine landwirtſchaftlichen Zölle beſtehen ſollen. In⸗ duſtriezölle dagegen konnten nicht entbehrt werden. Auf die Frage des Interpellanten, welche Stellung die Re⸗ gierung gegenüber den bekannten Aeußerungen des Vize⸗ kanzlers von Payer einnehme, verwies der Mi⸗ niſterpräſident auf ſeine in dieſer Angelegenheit bereits abgegebene Erklärung, daß dieſe Journaliſten gegenüber gemachten privaten Aeußerungen Payers nicht als eine offizielle Kundgebung betrachtet werden können. Der Abſchluß der Verträge iſt ausſchließlich zwiſchen Deutſch⸗ land, Ueigarn und Oeſterreich geplant. Wenn auch an⸗ dere Staaten in das Bündnis einbezogen werden ſollten, müßte dafür geſorgt werden, daß für unſere landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeugniſſe das Abſatzgebiet unter allen Um⸗ ſtänden gewahrt bleibt. Schließlich erklärte der Miniſter⸗ präſident, daß er die von dem Interpellanten gewünſchte Entſendung einer parlamentariſchen Kommiſſion, die über das Material und den Verlauf der Verhandlungen mit Deutſchland zu berichten hätte, nicht für zweckmäßig hält. Finniſche Regierungsnöte. 5 Stockholm, 11. Juli. Wie„Svenska Dagbladet“ aus Helſingfors erfährt, erklärte Senator Setla in Wiborg, daß es für die finniſche Regierung nahezu un⸗ möglich ſei, eine äußere Stütze zu bekommen, die Finnland brauche. Könne die Frage der Regierungsform nicht in nächſter Zeit entſchieden werden, ſo halte die 9 Pen veitere Arbeit für nutzlos. Am Montag abend beſpra die Regierung mit den Landtagsgruppen in einer geheimen Konferenz die Regierungsform. Dabei teilte Regierungs⸗ chef Paſikivi mit, daß die Regierung beſchloſſen habe, die Annahme der monarchiſtiſchen Staatsform zur Ka⸗ binettsfrage zu machen. Die Revolutionäre betonen, dies ſei illoyal und verlangen eine Volksabſtimmung, vor der ſich jedermann beugen werde. Gleiche Seelen finden ſich. London, 10. Juli. In einer Anſprache bei einem Eſſen des nationalen und liberalen Klubs zu Ehren der amerikaniſchen Offiziere warf As quith einen Rückblick auf die Gründe, die Amerika zum Eintritt in den Krieg deranlaßten. Er ſagte: Es iſt das erſtemal in der Ge⸗ ſchichte, daß eine große Demokratie, die nicht für den ſtrieg, ſondern für den Frieden gerüſtet war, die durch Tauſende von Meilen vom nächſten Kriegsſchauplatz ge⸗ trennt iſt, ſich entſchloſſen hat, die Waffen in einem Streit zu ergreifen, an dem ſie nicht den Funken eines territorialen materiellen Intereſſes und zu dem ſie weder eine direkte noch eine indirekte vertragliche Verpflichtung hat. Wilſon hat mehr als irgend ein anderer Staats⸗ mann der Entente dazu beigetragen, die Geiſter Amerikas, der Alliierten und der Neutralen auf dem Gedanken einer Liga der Nationen zuſammenzufaſſen. Dieſe Liga iſt keine leere politiſche Abſtraktion, keine hohle redneriſche Formel, ſondern ein konkret beſtimmtes Ideal, deſſen Verwirklichung in praltiſcher Geſtalt bei weitem das dringendſte Aufbauproblem internationaler Staatskunſt iſt. n s AUnter ſtrengem Vertrauen. Berlin, 11. Juli. Um ¼12 Uhr vormittags ſtellte im Hauptausſchuß des Reichstags der Vorſitzende Eber: den Entwurf betr. den 15 Milliardenkredit zur Beratung. Einleitend erklärte Vizekanzler v. Payer, der Reichs⸗ kanzler werde ſeine Ausführungen zum Teil vertrau⸗ lich geben. Nun ſeien bei früheren Anläſſen trotz be⸗ ſchloſſener Vertraulichkeit Meldungen hinaus⸗ gegangen, die verwirrend gewirkt hätten. Deswegen wün⸗ ſche er, daß dem vorgebeugt und alles, was der Kanzler als vertraulich erkläre, auch als vertraulich behandelt werde, alſo nicht in die Preſſe komme. Nach einer kurzen Geſchäftsordnungserörterung ſtimmte der Hauplausſchuß einem Vorſchlag Erzberger zu, entſprechend dem frü⸗ her geübten Verfahren die Berichte über die Reden vom Regierungstiſch von der Regierung ſelbſt geben, die Be⸗ richte über die Reden der Abgeordneten durch die Schriftführer prüfen zu laſſen. Der Reichskanzler leitete ſeine Rede über die politiſche Lage mit den Worten ein: Ich werde Ihnen alles offen darlegen, wenn die durch den Antrag Erzberger gezogenen Grenzlinien der Berichterſtattung eingehalten werden. 8 Die Vereinigung Islands mit Dänemark. Kopenhagen, 11. Juli. Zu den däniſch⸗isländiſchen Verhandlungen meldet„Berlingske Tidende“ aus Reik⸗ javik, daß die Ausſichten für eine Verſtändigung jetzt bedeutend günſtiger ſeien als in der leten Woche. Die radikalen Mitglieder des isländiſchen Iltthing fordern, daß das Verhältnis zwiſchen Island und Dänemark durch Vertrag feſtgelegt werde. Im isländiſchen Volke 9 wächſt die Stimmung für eine feſte und enge Union 5 * mit Dänemark. Nach einem Telegramm aus Reikjavik verlautet, daß beiderſeits Zugeſtändniſſe gemacht wor⸗ den ſind. In der Flaggenfrage hat Dänemark nachge⸗ geben, ſodaß Island ſeine eigene Flagge erhält. In der Frage des Eingeborenenrechtes hält Dänemark an ſeinem Standpunkt feſt. a i Japan iſt noch unſchlüſſig. Genf, 11. Juli. Die Stellung der japaniſchen Regierung zu den Vorgängen in Oſtaſien iſt noch im⸗ mer nicht geklärt. Gewiſſe japaniſche Blätter wollen wiſſen, der Kronrat habe beſchloſſen, von jeder Inter⸗ vention abzuſehen, während andere Blätter behaupten, daß nur der günſtige Zeitpunkt für die Expedition abge⸗ wartet werden ſolle. ändern werde. unſere Feinde machen, ein; Reichsleitung mit der Ober Der Wechſel im Auswärtigen Der Reichskanzler im Hauptausſchuß. Berlin, 11. Juli. Die heutige Beratung des Haupt⸗ ausſchuſſes des Reichstags über die allgemeine politiſche Lage wurde durch eine Rede des Reichskanzlers Grafen Hertling eröffnet. Der Kanzler erklärte, daß der Wechſel in der Leitung des auswärtigen Amtes an dem Kurſe der geſamten Reichspolitik nicht das geringſte Sowohl die innere, wie die äußere Politik des Reiches werde ſich nach wie vor auf den Bahnen bewegen, die in den früheren Erklärungen des Kanzlers vorgezeichnet ſeien. Soweit der Wille der Re⸗ gierung in Betracht komme, ſeien in innerpolitiſcher Hin⸗ ſicht alle gegebenen Zuſagen eingehalten worden. Die Regierung werde auch mit voller Energie auf der Durchführung der in die Wege geleiteten Reformen be⸗ ſtehen und dieſe zu Ende führen. Nach außenhin ſei die Reichspolitit programmatiſch in der Antwort auf die Friedensnote des Papſtes feſtgelegt. Aller Wielt ſei die ehrliche Friedensbereitſchaft der deutſchen Regierung ſeit langem bekannt. Es habe ſich daran weder bisher etwas geändert, noch werde dies in Zukunft geſchehen. Demgegenüber ſtehe nun aber die Tatſache feſt, daß der Vernichtungswille der Feinde nach wie vor aufs ſtärkſte hervortrete, zuletzt er ſtwieder in den Reden von Wilſon und Balfour. Solange darin kein Wandel geſchehe, ſeien wir zum Weiterkämpfen um unſere Freiheit und Wohlfahrt genötigt. In der Bereit⸗ willigkeit, auf wirklich ernſte Verhandlungsvorſchläge, die ugehen, ſei aber die politiſche u Heeresleitung vollkom⸗ men einig. Der Kanzler berührte dann noch im Ein⸗ zelnen die politiſchen Zukunftsprobleme im Oſten und Weſten und kam dabei zu dem Ergebnis, daß das Regierungsprogramm ſich nach beiden Richtungen hin mit den Erklärungen decke, die ſchon im November 1917 abgegeben und von der überwiegenden Mehrheit des Reichstags gebilligt worden ſeien. Die anderweitige Be⸗ ſetzung des Auswärtigen Amtes ſei nicht auf ſachliche Meinungsverſchiedenheiten, ſondern nur auf Erwägungen perſönlicher Art zurünzuführen,e über die der Kanz⸗ ler vertraulich nähere Aufſchlüſſe gab. Der als Nachfolger des Staatsſetretärs v. Kühlmann in Ausſicht genommene Geſandte v. Hintze habe die bindende Erklärung abgegeben, daß er in jeder Hinſicht die bisherige Politik des Reichskanzlers mit⸗ 4 machen werde. Nach dem Kanzler ergriff das Wort der Abgeordnete Gröber. N g i Der Reichskanzler hat geſprochen; der Geſamtein⸗ druck einer Rede hat, wie von Berlin berichtet wird bei den Parteien im allgemeinen beſrieoigr uno es wiro von einer Entſpannung der Lage geſprochen werden können; ſelbſt Herr Scheidemann hat ruhig und ſachlich geſpro⸗ chen und es wird nicht mehr daran gezweifelt werden önnen, daß die ſozialdemokratiſche Mehrheitsfraktion die neuen Kriegskredite bewilligen wird. Die Rede bringt, nach der für die Oeffentlichkeit beſtimmten Faſſung wenig⸗ ſtens, nichts neues: es bleibt alles beim ſeitherigen Kurs, nur die Perſon des Außenminiſters hat gewechſelt und es bleibt für uns nur übrig, die Taten des Herrn v. Hintze zu ſehen; Herr von Payer ſoll heute ſich mit Herrn von Hintze perſönlich ins Benehmen geſetzt haben. Herr nen Hintze hat an der Beſprechung im Haupt⸗ ausſchuß einſtweilen nicht teilgenommen, da ſeine Ernen⸗ nung noch nicht erfolgt iſt und man zunächſt einmal dem Reichstag den Vortritt laſſen wollte. Der Krieg mit Italien. 9 Nom. 11. Juli,. Heeresbericht vom 10. Jul 1* * eine Verfolgung und Feſtſtellung. emzeire Arrtuertegeſechte, ſtarnere, haufigere auf der Yvon fläche von Sen in der weſtlichen Grappa; Gegend Südlich vom Stilfſer Joch trieb die Beſat zung eines unſerer vorgeſchobenen Poſten in 2931 Meter Höhe die non einer feindlichen Abteilung angegriffen wurde, dieſe ii die Flucht. Im Brentatale kleinere glücklich durchgeführt Unternehmungen zur Berichtigung unſerer Stellung brachten un 24 Gefangene ein. In Alb anien erreichten unſere Truppen an der weſtlichen Front den unteren und mittleren Semini und erweiterten an der öſtlichen Front die Er, oberung der Höhen am oberen Abfluß des Tomoricatales Im Zentrum beiderſeits des Oſum trieben ſie den Gegner zurück eee, g. e 8 f 55 ge, f. 8, 0 e e, CA eee e, Oe, Lidl 880 H SG lie Kämpfe an der Piave n — Ein U⸗Krenzer im Gefecht mit einem franzö⸗ ſiſchen Truppentransportdampfer. Heiß brannte die Tropenſonne an einem Januartage auf den vollkommen ſpiegelglatten Atlantiſchen Ozean hernieder. Kein Windhauch bewegte die Luft, faſt kein Wölkchen unterbrach das tiefe Blau des Himmels. Doch die Fernſicht ließ zeitweiſe zu wünſchen übrig, denn von der in Sicht befindlichen weſtafrikaniſchen Küſte zogen ſtrichweiſe flatternde Nebelſchwaden herüber und breiteten für kurze Zeit einen Vorhang vor einen Teil der naſſen Bühne. Tagelang kreuzte„U... in dieſer Gegend, aber noch war ihm in dieſer Woche kein Schiff in den Weg gelaufen. Das ewige unbefriedigende Warten begann bereits langweilig zu werden, als eines Nachmittags gegen 2 Uhr plötzlich der Ausgucksmann durch ſeinen lauten Ruf„Segler an Steuerbord voraus“ Leben in die geſamte Beſatzung brachte. Richtig, dort geiſterten hinter einer vorbeiziehenden Nebelwand die verſchwommenen Schattenriſſe eines kleinen Seglers. Es wurde Fahrt aufgenommen und Kurs auf den noch ziemlich weit abſtehenden Segler genommen. Kurz darauf erſcholl zum zweiten Mal der Ruf über das Sichten eines Schiffes. Dieſes Mal aber galt er einem Dampfer, der rechts voraus auf⸗ tauchte. Nahe genug herangekommen, eröffnete der U-Kreuzer das Feuer und deckte den völlig überraſchten Dampfer bald mit Treffern ein. Der Dampfer hatte den flachen U⸗Kreuzer noch nicht bemerkt, ſondern glaubte ſich von dem in der Nähe mit ſchlaffer Leinwand treibenden Segler angegriffen. Flink machte er ſeine Geſchütze klar und begann auf den harmloſen Segler heftig zu ſchießen. Schließ⸗ lich ſah er ſeinen Irrtum aber doch ein und richtete nun ſein Ge⸗ ſchützfeuer auf„U...“, wenn auch ohne Erfolg. Dröhnend hallte das Echo des Geſchützdonners über das Meer, hochauf ſpritzten die Waſſerfontänen von den einſchlagenden Granaten. Sehr bald war der Dampfer zu der Ueberzeugung gekommen, daß er dieſem Gegner nicht gewachſen war, und er verſuchte deshalb ſein Heil in der Flucht. Mit höchſter Fahrt lief er davon, gab drahtloſe Hilferufe ab, warf Nebelbomben und beſchrieb die tollſten Schlangenlinien, um dem verheerenden Feuer zu entgehen. Dann und wann ver⸗ ſchwand er für kurze Zeit hinter einer Nebelwand, wurde aber immer mehr an die Küſte gedrängt, ſo daß er unter der Wirkung des treffſicheren deutſchen Feuers endlich gegen 3 Uhr ſeinen Wider⸗ ſtand aufgab und die weiße Uebergabeflagge aufzog, nachdem der eherne Mund ſeiner Geſchütze verſtummt war. Durch drahtloſe Signle wurde ihm nun der Befehl erteilt, daß die Mannſchaften das Schiff verlaſſen und in den Booten warten ſollten. Ein halbes Dutzend Rettungsboote flog in höchſter Haſt zu Waſſer. Alle füllten ſich bis zur äußerſten Grenze der Tragfähigkeit“ mit Menſchen, deren einheitliche Kleidung den U⸗Kreuzer⸗Leuten beim Näher⸗ kommen auffiel. Ohne aber erſt das Herannahen von„u..“ abzuwarten, ruderten die Boote ſchleunigſt auf die nahe Küſte von Spaniſch⸗Weſtafrika zu. Der U⸗Kreuzer ging darauf an den Dampfer heran und ſchickte das Priſenkommando mit dem Schiffsarzt an Bord, da man an Dec eines Nermyndete liegen ſah. Wie ſich nun herausſtellte, hatte man einen franzöſiſchen Truppentrans portdampfer niedergekämpft, der ſenegaleſiſche Tirailleurs an Bord hatte. Der größte Teil von ihnen war nach dem Lande ent⸗ kommen, ebenſo wie auch die Dampferbeſatzung, einſchließlich dee franzöſiſchen Schiffsarztes. Auf dem Dampfer traf das Priſen⸗ kommando nur noch den Kapitän nebſt zwei Matroſen und etwa 30, zum größten Teil verwundete, farbige franzöſiſche Soldaten an. Ein Dutzend Soldaten war während des Artilleriegefechts durch die einſchlagenden Granaten des U⸗Kreuzers getötet, einige Mann ſchwer, die meiſten leicht verwundet worden. Hilfreich wurden die Verwundeten von dem deutſchen Marinearzt verbunden und dann auf zwei zu Waſſer gelaſſene große Flöße geſetzt, um mitſamt den übrigen noch auf dem Dampfer weilenden Franzoſen nach Land entlaſſen zu werden. Die Geſchütze des Dampfers wurden alsdann abmontiert und auf den U⸗Kreuzer hinübergeſchafft, um mit in die Heimat überführt zu werden. Als dieſe Arbeit fertig⸗ 11185 war, konnte der Dampfer mit drei Sprengpatronen verſenkt werden. Und der Segler, wird man fragen? Der war in der Hitze des Gefechts nach See zu davongelaufen, um ſich vor den franzöſiſchen Granaten zu bergen. Leider verbot die bald hereingebrochene Nacht „Irren it 71 Ob der arm menschlich e Teufel wohl auch gedacht hat; „ Hinter ihm erhoben ſich die kahlen Berge Weſtafrikas. hat.. zu ſchon ſeit längerer Zeit den Schleichhandel betrieben a Baden (Karlsruhe, 10. Juli. ſchen Deutſchland und der Schweiz noch Meinungsverſchie denheiten über die Frage ob Kanaliſierung oder Reg lierung des Rh inſtroms, wobei man ir den deutſchen An⸗ grenzerſtaaten ſich für die Kanaliſierung, in der Schwein ſich aber bisher nur für eine Regulierung durch Vertie fung der Fahrrinne ausgeſprochen hat. Einer Zuſchrif an das„Heidelberg. Tagbl.“ iſt zu entnehmen, daß 11 die Fragen demnächſt Verhandlungen zwiſchen der 1 ſchen Reichsregierung im Verein mit den beteiligten Ba desregierungen(vor allem Baden und Elſaß⸗Lothringem und der ſchweizeriſchen Regierung beginnen werden. 0 Karlsruhe, 11. Juli. Am letzten Sonntag tagt hier eine Landesverſammlung der„Freireligiöſen 3 meinde Badens“. Es wurde beſchloſſen, eine Landes gemeinde der Freireligiöſen in Baden zu gründen. (0 Durlach, 11. Juli. Beim Baden in der Pfint ist der 11jährige Volksſchüler Ludwig Huber ertrunken. ( Durlach, 11. Juli. In der abgehaltenen 3 ſammlung des hieſ. ſozialdem. Vereins gab Landtage abg. Weber der Meinung Ausdruck, daß einer Reorgant ſation innerhalb der Partei in Baden näher getrete N werden müſſe. Der Redner nahm dann Stellung dem Antrag der Mannheimer Wahlkreiskonferenz ba die Aufſtellung der Kandidaten für die nächſte Landtat⸗ wahl und kam dabei nach dem Bericht im„Volksfreun 4 zu dem Schluß, daß dieſer Antrag in allen ſeinen Teile abzulehnen ſei, weil er jedes demokratiſche Gefühl ver⸗ miſſen laſſe. werden, wonach in erſter Linie die Parteimitglieder 4 Benehmen mit dem Landesvorſtand die Kandidaten fle den Kreis aufſtellen. Dieſe Ausführungen fanden vo Zuſtimmung. 5 g 0 Mannheim, 11. Juli. Der Obſt⸗ und Gemüte kleinhandel in Baden hat ſich zur Förderung ſeger wirtſchaftlichen Intereſſen zuſammengeſchloſſen. Die 1 0 tung der Organiſation für Baden wurde Herrn e Kirchberger in Mannheim übertragen. Die neue Organ ſation beſitzt bereits Ortsgruppen in Mannheim, He delberg und Karlsruhe und in Pforzheim und Freiburg ſollen gleichfalls Ortsgruppen errichtet werden. a () Tauberbiſchofsheim, 11. Juli. Die piece Lagerhausgenoſſenſchaft hielt kürzlich hier ihre 13. 5 neralverſammlung ab. Aus dem Bericht für das 12. 1 ſchäftsjahr geht hervor, daß neben dem Inventarkon auch das Gebäudekonto auf 1 Mk. abgeſchrieben wer 35 konnte. Der Geſamtumſatz in Einnahmen und Au. aben hat die Höhe von über 15 Mill. Mark erreichf Pie Referven ſind mit dem diesjährigen Reingewinn 153 765 Mak angewachſen. f 2 () Pforzheim, 10. Juli. Die hieſige freiw. Feue wehr konnte am Sonntag auf ein 60 jähriges De, Ge. e denktags, die ſich natürlich in einfachſtem Rahmen 255 fand eine Sitzung des Landesfeuerwehrverbandes unten Leitung des Präſidenten Müller⸗Säckingen ſtatt, wos bei u. a. auch in Anweſenheit von Vertretern der Militär behörde über die Tätigkeit der Feuerwehr bei Flieger angriffen beraten wurde. Anläßlich des Feuerw hr tt läums ſelbſt fand eine große wohlgelungene Uebung ſtall, an welche ſich ein Feſtakt im Rathaus anſchloß. (Pforzheim, 11. Juli. Eine geriebene S lerin von hier iſt von der Karlsruher Strafka für einige Zeit unſchädlich gemacht worden. Es mmer han“ delte ſich um eine berufsloſe Math. Huber, welche hie; eine Wohnung gemietet hatte, großſprecheriſch auftrat un neben anderen Betrügereien ihrem Dienſtmädchen 4 Mark abzuſchwindeln wußte. Die gefährliche Perſon e hielt 2 Jahre Gefängnis. 1 ( Vaden⸗Baden, 10. Juli. Am Dienstag waz 40 Jahre verfloſſen, ſeit Stadtpfarrer Dekan 9. 15 Ludwig als Geiſtlicher in der hieſigen evang. Kirchen⸗ gemeinde wirkt. f brik () Raſtatt, 11. Juli. In einer hieſigen Ja ch wurde eins 36jähriger Schloſſer von Grünwinkel dul 5 mehrere umfallende Schiebetüren von Eiſenbahnwagen ſofort getötet. 3 5 der () Offenburg, 11. Juli. Der Landesverband, 5 bad. Obſt⸗ und Kleinbrenner hielt kürzlich in Frei 2555 ſeine 1. Tagung unter dem Vorſitz des Herrn Gepe Bühl ab. Es wurde beſchloſſen, an das Miniſterium 15 Innern eine Eingabe betr. weitere Belaſſung der 3 keſſel zu ſenden. Eine andere Eingabe über die Weichs der bad. Klein und Obſtbreuner ging an den Rei be⸗ kagsausſchuß ab, welcher das Branntweinmonopol zu arbeiten hat. 5. der () Rheinweiler b. Müllheim, 11. Juli.„Von 15 Brückenwache wurde der Sohn eines Bürgermeiſters g einem nahegelegenen elſäſſiſchen Ort angehalten und ſdert 11 Pfund Butter abgenommen, welche er hier gehamf cht Er ſteht laut„Freib. Tages poſt“ im Verdach. haben. (0 Hornberg b. Triberg, 10. Juli. Im Alter v 69 Jahren iſt der Leiter der hieſigen Höheren Bürg 3. ſchule, Oberreallehrer Hummel, der Vater des Landtag abgeordneten Hummel, geſtorben. a N () St. Blasten, 11. Juli. Großadmiral a. D. per⸗ Tirpitz wird den Sommeraufenthalt wieder hier bringen. () Konſtanz, 10. Juli. Der Bürgerausſchuß der Einführung der Kurtaxe zugeſtimmt. Bei den tungen kündigte Oberbürgermeiſter, Dietrich für die der kunft eine Luſtbarkeitsſteuen an, die zuſammen mi ſoll. Fremdenſteuer 3—4 Steuerpfennige im Etat decken ſich Käme dieſe Steuer nicht zur Einführung, ſo würgaſſen. eine Erhöhung der Gaspreiſe nicht vermeiden flaſeits ( Inſel Reichenau, 11. Juli. In dem jenen des Rheins gelegenen Ermatingen ſtürzte eine im dar⸗ begriffene Scheune ein, wobei drei Zimmerleute, aiſſen unter ein deutſcher Internierter, in die Tiefe ger und verletzt wurden. 7 Ueber die Ausnübung der Waſſerkräfte des Oberrheins beſtehen bekanntlich zur? Der ſeitherige Modus ſollte beibehalten des . — 1 * Vermiſchtes. die ducgeungeige Ernte im Gange. Laut„N. W. T., erhielt iſche Kriegsgetreidegeſellſchaft bisher die erſte volle Meterzentner von gerne Getreides geliefert. Infolge N crordnung über raſchen Druſch wurde die Ernte noch nie ind bereiten geheimſt wie diesmal. Den füdungariſchen Mühlen iefert 7 die erſten Getreideſendungen zum Vermahlen einge⸗ nungen orden. Schon in nächſter Woche werden erſte Liefe⸗ neuer Ernte nach Wien und Oeſterreich erfolgen können. Indien er Reformen iſt 835 Indien auf dieſe Weiſe Waffen erhalten und dann in r bemiſ Dat 10 man e, Kreiſe befürchten, daß die Veröffentlichung des des indiſchen Staatsſekretärs Montagu neuen Gä⸗ die Bevölkerung werfen werde. 5 Lokales. Notz Die Kürzung der Fleiſchmenge. Unſerer Aug daß in Ausſicht genommen ſei, in den Monaten 5 September, Oktober je eine fleiſchloſe Woche ö wir nach, daß für die Erſparung f nao ſcberigte ur gübren, tragen Sch inder in Frage kommen, da das Abſchlachten von lt. deinen ohnehin auf das allernotwendigſte eingeſchränkt diehs aß bei der Fettknappheit der Schlachtwert des Rind⸗ ſoch dark geſunken iſt, bedarf keines Hinweiſes. Aber värtz eine weitere Einſchränkung werden wir zu ge⸗ itte haben und zwar ſoll, entgegen unſeren geſtrigen uf wänden, auch eine Herabſetzung der Fleiſchmenge die Kachentlich 200 Gramm beſchloſſen werden, ſobald rtoffel⸗ und Brotration auf ihre alte Höhe ge⸗ worden ſind. 5 Futteruerſorgung der heimischen hunde. E Sicherſtellung der Verſorgung des Feldheeres g ienſthunden und zur Förderung ihrer Nachzucht hat dat e verwaltung Futter für die Kriegshundraſſen: rier Schäferhunde, Dobermann⸗Pinſcher, Airedale⸗Ter⸗ „Venn 5 ottweiler und rauhaarige Jagdhundſtämme gegen 40 0 ung bereitgeſtellt. Die einzelnen Tiere müſſen eine erhöhe von 48 bis 64 em beſigen und dürfen im Jahre nicht überſchreiten. ie Futterausgabe für erſigt be. Großherzogtum Baden Kriegshundmeldeſtelle Raſtatt, 9 Amtsaktuar Braun in Raſtatt. ten Hu orthin find Anträge von Beſitzern der oben erwähn⸗ nderaſſen auf Ueberweiſung von Futter unmittelbar du ri i b aus blen. Die näheren Bedingungen werden von dort mitgeteilt a mit ter 6 Leiter dee One M Ger euangel Kune: 1 Sonntag, 14. Juli 1918. ö 1710 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Jugendgottesdienſt. 9 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Fe allen Ortnung u. der kalba. Kirche: g Sonntag nach Pfingſten,(14. Juli 1918) g 145 Uhr Frühmeſſe mit Predigt. ö 70 Uhr Hauptgottesdienſt mit Predigt. 8 Uhr Chriſtenlehre— Herz Mariä⸗ Andacht. Uhr Kriegsbittandacht mit Segen. I Sero- 0 1 A Ea 2 e eee drirkssparkasse Ladenburg mit Bi Gathaus) urgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 A mündelsieher. nabe Dol öparelnlagen 4⁵ ei täglicher Verzinsung Darlehen zu mässigen Zinssätzen. Eröffnung von; a 0 f f Wonthaben-Konten(Giro-Konte) und * scehkuss-Konten(Laufend. Rechnung) 5 Very, 1 Provision und spesenfrei. 0 zurung und Verwaltung von Wertpapieren. denstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags. Uuah Samstag nachmittags geschlossen. in Seckenbeim bel Kü Rl, Ano p. Agent ˖—— 0 Louis Landauer, Mennůheim QI, Nr. 1. Telefon 18388. Breitestr. 1 Grosses Lager in Rleiderstoffe, Seidenstofle 1 Ronfektſon 2 zu angemessenen Preisen. 1. Mahnung. Die beiden erſten Viertel der Gemeindeumlagen ſind verfallen. 5 Säumige Schuldner werden gebeten, inner⸗ halb einer Woche zu zahlen, widrigenfalls per⸗ ſönliche Mahnung und Zwangsvollſtreckung er⸗ folgt. U Die Gemeindeverrechnung: Volz. Bekanntmachung. Das diesjährige Ab⸗ und Zuſchreiben der Einkommen⸗ und der Vermögensſteuer wird am Duonlnerolag, Freiſag und samslag, den 11, 12 und 13. Juli 1918. vormittags von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 2 bis 4 Uhr im Rathaus hier vorgenommen werden. In dieſer Friſt müſſen die Einkommen⸗ und die Ver⸗ mögensſteuererklärungen abgegeben werden. Wer Hilfsper⸗ ſonen in anderer Weiſe als lediglich in ſeinem Haushalt oder beim Betrieb der Landwirtſchaft gegen Entgeld be⸗ ſchäftigt, hat das hierfür vorgeſchriebene Verzeichnis aus⸗ zufüllen und bis zum Beginn obiger Friſt beim Schatzungs⸗ rat einzureichen. Die hierzu erforderlichen Vordrucke ſind, ſofern ſie nicht zugeſtellt werden, beim Schatzungsrat abzuholen. Wer die ihm obliegenden Steuererklärungen und Anmeldungen der Hilfsperſonen nicht rechtzeitig oder wahrheitswidrig erſtattet, macht ſich ſtrafbar. Zur näheren Belehrung werden die Steuerpflichtigen auf die an der Ortsverkündigungstafel angeſchlagene Be⸗ kanntmachung verwieſen. Seckenheim, den 8. Juli 1918. Der Vorſitzende des Schatzungsrats. Volz. Relianntmachung. Jeſtſetzung der Großhandels⸗ and Kleinhaudels⸗ preiſe betr. Auf Grund des 57 der Verordnung des Reichskanz⸗ lers vom 3. April 1918 über Gemüſe, Obſt u. Südfrüchte und auf Grund der Bekanntmachung der Bad. Gemüſe⸗ verſorgung vom 3. Juni 1918 werden hiermit mit ſofor⸗ tiger Wirkung für den Kommunalverbandsbezirk Mannheim⸗ Land die Groß, und Kleinhandelspreiſe für nachſtehende Gemüſearten wie folgt feſtgeſetzt: Es koſten pro Pfund: Im Großbandel: 5 Im Klein handel: Gelbe Rüben ohne Kraut 19 Pfg. 25 Pfg. Karotten ohne Kraut 25„ 3 Kohlrabi 218 8 Früh⸗Weißkraut 15„ 29 Früh⸗Wirſing aan e 2 e Dieſe Preiſe ſind Höͤchſtpreiſe und dürfen nicht über⸗ ſchritten werden. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Mannheim, den 2. Juli 1918. Der Kommunalverband Mhm.⸗Land 9 N 142 Wekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Erntezeit betr. Wie bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Beſitzer von Tauben verpflichtet ſind, letztere in der Erntezeit, das iſt vom 15. Juli bis 4. Auguſt d. J., einzuſperren. Zuwiederhandlungen werden auf Grund des § 143 Ziff. 1 P.⸗Str.⸗ G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, 13. Juli 1918. gSürgermeiſteramt: Volz. Koch Bekanntmachung. Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Einrichtungsgegenſtänden bezw. fretwill. Ablieferung auch von anderen Gegenſtänden aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickel⸗ legierungen, Aluminium und Zinn betr. Unter Hinweis auf unſere Bekanntmachung vom 20. Juni l. Js. fordern wir alle diejenigen Hausbeſttzer die ihre Beſtandsanmeldung in obigem Betreff bis jetzt noch nicht erſtattet haben, hiermit auf dieſelbe längſtens bis Montag, den 15. Juli l. Js. vormittags 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 auf den vom Brunnen⸗ meiſter Seitz zugeſtellten Vordrucken nachzuholen, da andernfalls behördliche Erſatzbeſchaffungen nicht mehr an⸗ gemeldet werden können.. Seckenheim, den 18. Juli 1918. Hürgermeiſteramt N Volz. 3 denſelben in der Geſchäftsſt. Schmitt. Welianntmachung. Auf Antrag hieſiger Landwirte bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Aehrenleſen ſeitens der⸗ ſelben erſt nach vollſtändiger Aberntung d. h. wenn gerecht iſt, geſtattet wird. Seckenheim, den 12. Juli 1918. Lürgermeiſteramt: Volz. Koch. Steiukohleubrikettsausgabe. Am Montag. den Is. ds. mts. findet im Gemein⸗ dehaus Bahnhofſtr. 5 die Ausgabe der Steinkohlenbriketts ſtatt und zwar in der Reihenfolge der ausgegebenen Num⸗ mer: Nr. 1 bis 30 von 8 bis 10 Uhr Vormittags V 5 5 „ 61„ 90„ 2, 4„ Nachmittags ß Am Dienstag, den 10. ds. mts. in der Scheune von Gg. L. Seitz am Rathaus Nr. 121 bis 180 von 8 bis 12 Uhr Vormittags Es entfallen auf eine Nummer 4 Ztr. zum Preiſe von 3 40 Mk. pro Zentner. Da dieſe Brikett ohne Anrechnung auf die Kohlen⸗ karte ausgegeben werden, können wir der Einwohnerſchaft nur empfehlen, davon Gebrauch zu machen, und für den Winter aufbewahren, da vorausſichtlich in den Wintermo⸗ naten die Kohlenverſorgung wieder ſehr mangelhaft ſein wird Anmeldungen hierfür werden am Montag, den 1s. ds mts. Vormittags von 2 bis 12 Uhr auf dem Lebens⸗ mittelamt noch entgegengenommen. Seckenheim, den 13. Juli 1918. Lebensmittelamt. Kohlen ⸗Ausgabe. Es erhalten am Montag, den 15. ds. Mts. Fettſchrot je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei der Kohlenhandlg. Heierling Riedſtr. Nr. 351 bis 520 ö in folgender Einteilung: 255 Nr. 351 bis 440 von 4 bis 6 Uhr 7 Nr. 441 bis 520 von 6 bis 8 Uhr ö Bei der Kohlenhandlg. Gruber Neckarſtr. f Nr. 521 bis 890 b in folgender Einteilung: Nr. 521 bis 640 von 2 bis 4 Uhr a Nr. 641 bis 770 von 4 bis 6 Uhr f Nr. 771 bis 880 von 6 bis 8 Uhr 5 0 Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.85. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 14 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. 4 Seckenheim, den 13. Juli 1918. 1 Lebens mittelamt. Fabd- bels Seckenheim 1898 Heute abend 9 Uhr 5 N Zusammenkunft für alle Mitglieder.(Jugend⸗ u. Schülermannſchaft ſelbſt⸗ verſtändlich nicht.) f Der Vorſtand. N Sammel ⸗Anzeiger ö nur für Miiglieder der Laudw. Ein⸗ u. Verkaufsgensſſeuſchaft. Mitglieder welche Senfſaat für Gründünger anbauen wollen können ſich beim Lagerhalter anmelden, ebenſo für Sgmmerraps. Torfſtreu iſt im Lager vorrätig. Der Vorſtand. Hilfsarbeiter u. Arbeiterinnen für kriegswichtige Betriebe gesucht. pubeznadhwels der Induffe Mannheim schwetzingerstrasse 17. e; UHerlore 1 Knabenfahrrad 3 f 1 Schuanzer Vor längerer Zeit wurde ein Berren regenschirm 1 Haſe m. Jungen Zu verkaufen! Day. Station. b. Ansichtskarten 3 ſtehen laſſen. Näheres gegen Belohnung i. d. Geſchäftsſt. verloren Ein blauer Arheitskittel. Der Finder wird gebeten, ds. Bl. abzugeben, andernf. Anzeige erſtattet wird. b.. 4 Sesecebeeeef Seo ο,οrůeοο,jb * n Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 51. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Ilſe ſah ſehr verwundert drein; allein es blieb keine Zeit zu näheren Erörterungen. Draußen über das Pflaſter des Hofes raſſelte ein Wagen. „Frau Ilſe, Sie müſſen fort,“ ſagte Herr Claudius; vor der Hoftür ſtand ſeine Equipage, der alte Erdmann hob eben Ilſes Kiſte hinein. „J was, in dem Wagen ſoll ich doch nicht fahren?“ rief ſie erſchrocken. i „Warum nicht?... Ich meine, der Abſchied voll⸗ e ſich raſcher, als wenn Sie zu Fuß das Haus ver⸗ aſſen.“ „Na, denn in Gottes Namen.... Da, Kind, ver⸗ giß den Schlüſſel nicht“— ſie ſchob ihn mir in die Taſche—;„ich weiß zwar nicht, was es für ein Be⸗ wenden damit hat; aber Herr Claudius gibt ihn Dir, und da laſſe ich ihn ungeſehen in Deinen Händen.“ Sie ſchüttelte ihm herzhaft die Hand und ging. Draußen in der Hausflur ſtanden Fräulein Fliedner und Charlotte. Ich konnte den funkelnden Blick, das ſtrahlende Lächeln des jungen Mädchens nicht ertragen und lehnte ſchluchzend das Geſicht an Ilſes Bruſt. Die Starke rang heftig mit dem Weinen, ich hörte ihren müh⸗ ſamen Atem; einen Augenblick umſchloſſen mich ihre Arme krampfhaft. Wie durch einen Schleier ſah ich drüben zwiſchen den grünen Vorhängen Herrn Claudius ſtehen; er winkte Ilſe verſtohlen zu, die Qual abzukür⸗ zen; ſie brauchte es nicht— ich tat es ſelbſt. Die Hände auf die Schläfen gepreßt, floh ich durch den Hof in den Garten hinein; als ich über die Brücke lief, hörte ich den Wagen durch den Torweg brauſen. Ich ſchlug die Läden vor meine Fenſter, verriegelte die Türe und warf mich in die Sofaecke, wo Ilſe zuletzt wie Herr von Wismar und das Hoffräulein den Kranich ſcheltend fortjagten, der jedenfalls der Durchlauchtigſten Dame mit ſeinen Verbeugungen zu nahe gekommen war. Im erſten Stock verſtummten die Schritte der Hinauf⸗ ſteigenden, die Prinzeſſin verharrte wahrſcheinlich vor den geheimnisvollen Siegeln— eine entſetzliche Beklem⸗ mung ſchnürte mir die Bruſt zuſammen, Ilſe war ja nun fort und der Augenblick nahe, mit welchem ich mich anheiſchig gemacht hatte, die Beweiſe zu den Mitteilungen des Buchhalters zu bringen— ich griff in die Taſche und ſchleuderte den Schlüſſel, als ſenge er mir die Finger, weit in das Zimmer hinein.... Man vertraute mir, wo ich hinterging. Seltſam, der Mann im Vorderhauſe ſtand an meiner Seite, wohin ich mich auch wenden mochte, zartvorſorglich, ernſt und ſtill, aber unabweis⸗ bar.... Und ich wollte doch keine Gemeinſchaft mit ihm, ich hielt zu den anderen; eines Tages mußte er das erfahren— zu ſeinem Schaden. f Die Prinzeſſin kam wieder herab, und mein Vater klopfte an meine Tür, er wollte mich holen. Ich rührte mich nicht und war froh, als ich alle das Haus ver⸗ laſſen hörte; aber nicht lange nachher kam Charlotte ge⸗ laufen; ſie rüttelte ungeſtüm an dem Türſchloß und rief gebieteriſch meinen Namen. Schöner als je und in der brillanteſten Toilette ſtand ſie draußen, als ich die Tür öffnete. 1 „Schnell, ſchnell, Kind, die Prinzeſſin will Sie ſehen!“ rief Charlotte ungeduldig.„Sie ſind nicht bei Troſt, ſich einzuſchließen und das nur, weil Sie eine haus⸗ backene Moralpredigerin losgeworden ſind!“... Sie fuhr mit den Fingern durch das Haar und zupfte mein zerdrücktes Kleid zurecht, und der Arm, der ſich um meine Taille legte, dirigierte ſo kräftig, daß ich mich raſch auf dem Weg nach dem Vorderhauſe befand. „Ich war mit Dagobert zufällig im Garten, als die Prinzeſſin nach den Treibhäuſern ging,“ erzählte ſie; bei all meiner Naivität ſah ich doch ein wenig zweifel⸗ fällig“ zerſtreuter Vater, der mich ſonſt nicht vom alten Erde mann zu unterſcheiden vermag, hat uns vorgeſtellt, und denken Sie ſich, es ging— es ging wirklich ganz vor trefflich, er hot mich nicht einmal mit Dagobert ver⸗ wechſelt!“ Das war wieder der übermütige Ton, der mich durch ſeine Sicherheit ſtets einſchüchterte. „Onkel Erich iſt auch zwiſchen die Hofgeſellſchaft ge“ raten— natürlich ſehr gegen ſeine Abſicht,“ fuhr ſie fort;„er ließ gerade an der Felſenpartie im gro en Warmhauſe etwas ändern, als die Prinzeſſin mit uns eintrat. Er hat ſich mit aller Ruhe und Gelaſſenheit ſeiner Bürgertugenden umgürtet und ſieht aus, als be⸗ ehre er die hohe Geſellſchaft... Lächerlich, ich glaube gar, das imponiert der Prinzeſſin— ſie hat womöglich an jedem Blümchen gerochen und iſt nun nach dem Vor⸗ derhauſe gegangen, um das geſamte Anweſen gründ⸗ lichſt zu begucken— die gräßliche Hinterſtube zum Bei⸗ ſpiel... Brr— na, das iſt Geſchmackſache!“ Wir betraten gerade den Hausflur, als die Prinzeſ⸗ ſin die Hinterſtube verließ. Sie ging an Herrn Clau⸗ dius' Seite und hielt ein prachtbolles Bukett in der Hand. „Wo hat Heideprinzeßchen geſteckt?“ fragte ſie und drohte mir lächelnd mit dem Finger.... Ach, Charlotte hatte bereits Gelegenheit gefunden, ſie mit dem mir auf gedrungenen Titel bekannt zu machen! „In einem ſtockfinſtern Zimmer, Hoheit,“ antwortete die junge Dame an meiner Stelle.„Die Kleine traurig, weil ſie ſich heute von ihrer alten Magd tren⸗ nen mußte.“ „Ich möchte Dich doch bitten, Frau Ilſe anders zu bezeichnen, Charlotte,“ ſagte Herr Claudius.„Sie hat Fräulein von Saſſen an Liebe und treuer Sorge jahre lang die Mutter zu erſetzen geſucht.“ 3 „Nun, dann verdient ſie auch, daß Sie ſich die Augen ſo rot geweint haben,“ ſagte die Prinzeſſin li geſeſſen. So lag ich ſtundenlang in dumpfem Schmerz. Mittags kam die Prinzeſſin Margarete; ich hörte! haft auf die ausgeſuchte Eleganz, in welche ſie ſich„zu⸗! reich zu mir und küßte mi auf die Stirn.(8 10 geceesessesesseeessessess sss ee S N Ansichtskarten 5 8 Biancn S liger ac at ö 0 Broschen, Medaillons, 7 11 erlen-, Tostkarten Etc. 5 90. Herren- U. Inaben-Mätzen 8: bange. 8 87 e mit Emaille- Bild 10 9 8.: nach jeder Photographie:; 0 U 0 L 10 10 7 0 1 2 80 Kuwert 4 Mk. Nachnahme 5 7 1 Stahl, Double und Gold. E N N N 8 5(Württemberg. 422. f K i WI 0 ö 1 1 13 5 mAunuαν nn 3 Kunstseidens Kindermützen ndnd Näf! Wimmer b 222 o 1 4 3 Neokarstrasse 25. 8 3 E S e . 3 8 85 8 S 8 8 Stickereihärbehen- Büdpester WIESER-ALLI Luisenstrasse 40. Plan ux Pflanzenfleiſch⸗Extratt zur Verbeſſerung von 3 Juppen, Gemüſen elt. Germania- Drogerie Fr. Wagner's Nachf. Inh. W. HOLLSTIN. FEUUUL ILLLLILILILLILILILLL SGS 5————— Katholiſcher Seckenheim. 1. F Nachmittag 3 Uhr iſt Vereinsverſammlung. „Es spricht dabei Herr Richard Eberhardt aus Mannheim ⸗ Sandhofen über die Gewerkſchaftliche Jugend.“ Der Redner iſt bekannt, im Arbeiter⸗ verein, der deshalb in dieſe Verſammlung eingeladen iſt. 2. Die Reduerprobe mit Stoffverteilung iſt am Montag Abend ½9 Uhr im Saal. 3. Mit Rückſicht auf die am Sonntag, den 21. Jull ſtattfindende Mannheimer Männerwallfahrt nach Leutershauſen iſt wie jedes Jahr für uns zuvor Jungmännerapostolat am Freitag Abend 9 Uhr in der Kirche. . Der Präſes. Jünglings⸗Verein Auuuuanunaaunduadadunaddanaandunnnunddon dlc f Arbeiter und Arbeiterinnen werden eingestellt hei Reis à Co. Friedrichsfeld I. Baden. Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meiner lieben Frau, Mutter, Tochter, Schwiegertochter, Schwester und Schwägerin Marie Friedrich geb. Koch sagen wir allen Denen, die der Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen haben, unsern in- nigsten Dank. Ganz besonders danken Wir Herrn Pfarrer Kunz für die trostreichen Worte der teuren Entschlafenen. Auch herzl. Dank den Schwestern für die liebevolle Pflege; und für die reichen Blumenspenden; sowie den Mitarbeiterinnen der Firma H. Lanz für die Kranzniederlegung. Seckenheim, den 13. Juli 1918. Im Namen der trauernden Hleterbliebenen lulius Friedrich 2. Zt. i. Feld nebst Kinder. „Einmach töpfe in verschiedenen Grüssen zu haben bei Ph. Joh un. Seckenheſm. 5 3 8— a— gehüllt hatte—„und was ſagen Sie dazu, Ihr Mostansatz Fur Berellung von 150. 100 u. 50 El. Obstmostersatz Germania ⸗Drogerie Ir. Wagner Nachf. Zuh. W. Höllflin. U KARL WIMMER Neckarstr. 25. 12 Postkarten Mk. 3.50 g Zilder auf Karton, in allen Grössen. Zahn- Praxis Karl Rühle Künstliche Gebisse, aus nur prima Friedensware angefertigt. Goldkronen und Brücken. Tägliche Sprechstunden von Nachmittag „ 5 Uhr ab. Sonntags von Morgens 10 Uhr ab. — — 1— VVT 2.—-—¼.—— 28. 82...———— 22 92— 22———. r ͥ. 8 2 2 2——