8 — 8 vom G Fdiicl Lawe und Naenalag 10. Ja 1918 ieee eee eee eee e. Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 0 Feiertage. r Abonnementspreig beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Duuch die Poſt bezogen pro Quartal Pik. 2.25. Die Schlacht von Avmentieres. Aus i(Fortſetzung./ e 8 dem Großen Hauptquartier wird uns geſchrieben: de Bereitſtellung unſerer Sturmregimenter wurde Vorbe Jner wenig geſtört. Früh 4 Uhr 15 ſetzte unſer 8 Uhr eitungsfeuer ein. Bei dichtem Nebel ergoß ſich auf de 5 vormittags die Sturmflut unſerer Infanterie geſtellt überraſchten Feind. Fünf Heerſäulen waren auf⸗ gern e die man nach ihrer Anordnung den fünf Fin⸗ kleine Fing ausgeſtreckten Hand vergleichen kann. Der Untern anger als der ſchwächſte, hatte während der ganzen lichen 91 ung am linken Flügel außerhalb des eigent⸗ Finge ugriffsraumes zu verhalten. Die drei mittleren ken Walo ben, ſich fächerförmig ſpreizend, vorwärts rük⸗ heran ga hrend der Daumen zunächſt an den Zeigefinger den Gesogen werden ſollte, um hernach deſto kräftiger lieres 5 in die Flanke zu ſtoßen, ohne jedoch Armen⸗ Die Abe im Angriffsplane ausgeſpart war, anzugreifen. ſehendeſccht gelang bolltommen. Tas füdlich La Baſſee Platze 5 orps beſchäftigte den Gegner, ohne ſelbſt vom und me unſere d 4 Vormittags 10 Uhr lberſchri 115 Infanterie die dritte feindliche Linie überall kei 80 85 Aber nun begann die ungeheure Schwierig⸗ Geprä 8 15 Schlacht von Armentieres für alle Zeit das 8 eihen wird: es galt mit Fahrzeugen und Ge⸗ te Trichterſeren Sturmwellen über das völlig verſchlamm⸗ zeichnete ergelände zu folgen. Die auf den Karten ver⸗ men n Straßen erwieſen ſich mit vereinzelten Ausnah⸗ dererſeitg benutzbar, das Trichterfeld war Sumpf. An⸗ feindlich war jedes Geſchütz für die Ueberwindung der ſchätz Ben Widerſtände durch unſere Infanterie von un⸗ illensk erte. Das Bewußtſein hiervon ſpornte die antwort raft zur äußerſten Kraftleiſtung, ein hohes Ver⸗ nes, 5 ungsgefühl bemächtigte ſich jedes einzelnen Man⸗ 0 gela 15 als Helfer in Betracht kommen konnte, und und Tien den gemeinſchaftlichen Bemühungen von Menſch cheinen„ was nach den Regeln der Erfahrung unmöglich 5 Ge mußte: der zertrichterte Sumpf wurde angeſichts . zunächſt von den leichten Batterien über⸗ 155 te planmäßige Herſtellung brauchbarer Ver⸗ aller 7 bon den Pionieren und Armierungstruppen mit 5 kraft und größter Aukopferung gefördert, ſo Stellun am erſten Tage einzelne ſchwere Geſchütze das len unsere nde überſchreiten konnten. Anderwärts tra⸗ Beuteb 55 Geſchützbedienungen raſch entſchloſſen an die iner atterien und beſchoſſen den weichenden Feind mit dir fegen b die bei Flü dliche Gegenwirkung war gegen die beiden kanten erblich da hier die Sorge um den Beſitz von charfe 55 und die Erzgruben von Bethune beſonders flügel 10 ache hielt. Dies hatte auf dem äußerſten Nord⸗ nächst zeiger zu beſagen, da Armentieres ohnedies zu⸗ ben 3 unſerem Angriffswill en unterlag. Die Trup⸗ Vaaſt e d. Fnerals v. Bernhardi ſtürmten Richebourg⸗ e Tacobuture und erreichten gegen Abend bereits img eren Stellen die Lawe. Im Wettlauf mit ihnen it gten die Sturmdiviſionen des Generals von Carlo⸗ über Laventie bi. 4 5 wichen Sailly e bis an die Lys, deren Uebergänge ſie 98 Hinter den die zagen abwehrbereit die Notreſerven der Engländer, eine Sailly durch Handſtreich zu erzwingen und durch ichen bis Croix d chern. Vorbramit war die Vorausſetzung für unſer weiteres mee gcgen und das Eingreifen des Südflügels der Ar⸗ macht irt v. Armin“ gegeben. Indem die Streit⸗ und 8 dieſes Flandernverteidigers zwiſchen Armentieres dleichkiellebeke auf etwa gleichgroßem Raume mit unver⸗ 0 5 weniger Kräften angriff als die ſüdliche Haupt⸗ eiſtue erfüllte ſie das Geſetz der Steigerung, das die u Sugen unſerer bewundernswerten Truppe von Schlacht zu be lacht, ja von Gefechtsabſchnitt zu Gefechtsabſchnitt ung rrſchen ſcheint, auch im Rahmen ihrer Teilhand⸗ der In der Nacht vom 9. zum 10. April ſetzten Teile Lereitgeſtellten Augriffstruppen unter dem Schutze Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 18. Jabroang. Amtsblatt der Fürgermeiſterämter Heckenheim, Avesheim, Reckarhauſen und Edingen. der Nacht über die Lys. Nach ausgiebiger Artileriepor⸗ bereitung brach ſodaun früh 5 Uhr 15 Minuten der In⸗ fanterieangriff auf die feindlichen Stellungen herein. Un⸗ mittelbar hinter unſeren Sturmwellen wurden dem feind⸗ ſeligen Fluſſe im Feuer des Gegners zwei Pontonbrücken aufgezwungen und ſo der Uebergang unſeres Nachſchubs ins Werk geſetzt. Die Kampfverhältniſſe waren außer⸗ ordentlich erſchwert. Die Mittags⸗ und Nachmittags⸗ ſtunden mußten vor ällem dazu verwandt werden, die leichte und ſchwere Artillerie über Lys und Trichterfeld zu bringen; dazu kam, daß diesmal der Geſichtspunkt der Ueberraſchung wegfiel, und die Engländer auch von der Reichweite ihrer entfernter ſtehenden Geſchütze rück⸗ ſichtsloſen Gebrauch machten, den Aufenthalt unſeres Vorſtoßes zu vergrößern. Der in der Flandernarmee ſteckende ſtarke Wille brach jedoch unter unſäglichen Mühen alle Hinderniſſe. Der hochgelegene feſtungsartige Ort Meeſen wurde frühzeitig durch Umfaſſung genommen. Dann brachen die bereitgeſtellten engliſchen Reſerven zu N Gegenangriffen vor. Gleichwohl gelang es en Unſerigen nicht nur, die Linie zu halten, ſondern ſo⸗ „gar den Angriff bis an den Wald ſüdweſtlich von Holle⸗ beke und im Anſchluß daran 800 Meter vor dem Ort Wijtſchaete heranzutragen. Südlich von Meeſen erwies ſich der Ploegſteertwald als ein Hindernis, das in zähem Widerſtande unſere Front zu beiderſeitiger Umgehung zwang. Dagegen waren Ploegſteert⸗Ort und Le Bizet ſchon am Nachmittage in unſerer Hand. In Richtung auf Armentieres wurde Houplines erreicht. eee — abel: 85 dees See VVV 7 5 S Zebelee 0 2 1 15 Nes 2 7 1 77 2 O 8 G 8 50.. So e dweſor bei, , e e Lie ante, d e 5 S A 8 0 Csbbine 8 0 2 oH„ ee, 2 Serge(Seeg e A Aensbeen Seemuercil, 7 e ArmenfiEres 5 5, e S C 2 Neur Sr gluun 0 Leblgl hes o bee eee Südlich Armentieres erweiterte ſich am zweiten Tage der Schlacht die Einbruchſtelle nach allen Seiten ſtrah⸗ lenförmig, wobei ſich der zunehmende Druck der neu in den Kampf geworfenen engliſchen Reſerven in ver⸗ zweifelten Gegenangriffen äußerte. In tatkräftigem Nach⸗ ſtoß führte General Höfer nach wechſelnden Kämpfen um Croix du Bac ſeine inzwiſchen verſtärkten Kräfte bis Steenwerk vor, nahm das Dorf und ermöglichte dadurch auch den bei Erquinghem kämpfenden Truppen den Ueber⸗ gang über die Lys. Bei Pont Mortier lagen andere Teile des Korps„v. Stetten“ und Truppen des Generals v. Carlowitz mit dem dauernd ſich verſtärkenden Gegner in ſchwerem Kampf. Oeſtlich Eſtaires ließ ſich ſchon am frühen Morgen angriffsluſtige Infanterie durch wage⸗ mutige Pioniere über die Lys ſetzen und behauptete ſich, das Waſſer im Rücken, gegen ſofort einſetzenden Gegen⸗ ſtoß. In dem Ort Eſtaires wogte ſtundenlang der Häuſer⸗ kampf, bis er nach teilweiſer Umfaſſung von Norden her fiel. f Die ſtärkſte Gegenwehr fanden wir auf unſerem ſüd⸗ lichen Flügel, wo der Brite die Erzgruben von Bethune verteidigte. Die hier fechtenden Diviſionen des Generals v. Kraevel hielten den feindlichen Anſturm tapfer aus, mußten ſich aber ſchließlich unter Verzicht auf eine Erwei⸗ terung der Einbruchsſtelle mit dem Ergebniſſe begnügen, die Taganlagen der bedrohten Bergwerke in den Bereich unſeres Artilleriefeuers gebracht zu haben. Am 11. April kam Wijtſchaete vorübergehend in un⸗ ſeren Beſitz, mußte aber wieder geräumt werden. Unſere Linie hielt ſich ſtandhaft am Oſtrand des Ortes und ver⸗ lief tauſend Meter öſtlich Wulvergem vobei weiter nach Süden.. Zwiſchen Douvebach und Nordrand des Ploegſteert⸗ waldes folgte General v. Eberhardt dem weichenden Feind, durchbrach mit ſeinem linken Flügel bei Romarin eine neue engliſche Stellung und reichte bei Pont de Nieppe der ſüdlichen Angriffsgruppe die Hand. Das Korps„v. Stetten“ hatte ſchon tags zuvor ſeine Poſten⸗ kette bis La Chapelle d'Armentieres herangeſchoben und in der Nacht zum 11. April einen weiteren Angriffs⸗ bogen um den Oſtrand von Armentieres nach Houplines geſchlagen. Weitere Kräfte waren zwiſchen Weſtrand von Armentieres und Lys eingedrungen, hatten den Fluß überſchritten und Nieppe genommen. Das Schickſal der Stadt war durch allgemeine Umzingelung beſiegelt. Ihre Beſatzung ergab ſich nach zäher Gegenwehr am ſpäten Nachmittage des 11. April.(Schluß folgt.) flo. 163. JInſerstonstgreis: Die eiuſpauige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 60 Pfg des 7 le. Bei öfterer Auf ab me Babst. Hormſprechenſchluß Nr. 18. eee Reichstagsſchluß. Berlin, 18. Juli. Der Reichstag beeilte ſich, trotz noch vorliegenden großen Penſums an Arbeiten ſeinem programmäßig feſtgelegten Ende nahezukommen. In der Freitagſitzung wurden zunächſt einige Anfragen 8 von denen nur die des Abg. Müller⸗Meiningen(F. 5 über die militäriſcherſeits getroffenen Maßnahmen hin⸗ ſichtlich der Gewährleiſtung des Verkehrs zwiſchen den Heeresangehörigen und den Reichstagsabgeordneten in militäriſchen Angelgenheiten von allgemeiner Bedeutung iſt. General v. Wrisberg beantwortete dieſelbe da⸗ hin, daß ein allgemeines Verbot des Verkehrs zwiſchen den Angehörigen der Armee und den Reichstagsabgeordneten nicht beſtehe. Ob bei einzelnen Truppenteilen ſpezielle, dahingehende Verbote beſtehen, ſei der Heeresverwaltung nicht bekannt. Nachdem auf eine Anfrage des Abg. Gu nußer(F. V.) über die wirtſchaftliche und finanzielle Lage unſerer kriegsgefangenen Offiziere General v. Owen erklärt hatte, daß eine allgemeine Gewährung eines Teiles des Offiziersgehaltes bei Bedürftigkeit erwogen werde, wurde die 2. Leſung des Branntweinmonopols zu Ende geführt und das Geſetz angenommen. Die Abänderung des Geſetzes über den Abſatz von Kaliſalzen und das Geſetz betr. die Zuſammenſetzung des Reichstags und die Verhältniswahl in gro⸗ ßen Reichstagswahlkreiſen wurden in dritter Beratung an genommen. Weiterhin wurden die zurückgeſtellten Ab ſtimmungen über die Reſolutionen zu den vor einigen Ta zen entgegengenommenen Berichten über Ernährungs; fohlen⸗ und Bekleidungsfragen vorgenommen. i Die Frage der Papierbelieferung der Zei zungen beſchäftigte den Reichstag nur kurz, ſie wurd durch Annahme einer von Abg. Gothei n(F. V.) emp johlenen Reſolution auf Fortzahlung der bisherigen Zu⸗ ſchüſſe zu den Koſten der Papierbelieferung der Zeitun zen erledigt. i Die dritte Leſung der Steuervorlages ergab die Annahme des Kriegsabgabengeſetzes, des Bien teuergeſetzes und des Bierzolls, des Wein⸗ und N veinſteurgeſetzes, der Mineralwaſſer⸗ und Limonaden teuer, der Zölle auf Kaffee, Tee und Schokololade owie der Reichsabgabe bei den Poſt⸗ und Telegraphen. jebühren, ebenſo werden nach Ablehnung einiger ſozial⸗ demokratiſchen Anträge das Reichsſtempelgeſetz, das Um⸗ atzſteuergeſetz, das Steuerfluchtgeſetz und das Geſetz betr zie Errichtung eines Reichsfinanzhofes angenommen. Die Samstagsſitzung erledigte in raſcher Folge die dritte Leſung des Branntweinmonopols; da⸗ nit wird im deutſchen Reiche erſtmals die Fabrikation ind der Vertrieb eines Produkts monopoliſiert und ein teue Aera in der Finanzwirtſchaft des Reiches eingeleitet Darauf rief der Präſident die zweite Leſung der Fredivortlage auf. Kurz bgründete der Vorſitzende der ſo⸗ ſialdemokratiſchen Fraktion, Abg. Ebert, warum dieſe viederum die Kriegskredite bewillige. Dann hielt der mabhängige Geyer eine kurze Brandrede, die teils mil Entrüſtung, teils mit Lachen aufgenommen wurde und hi den Zuruf eintrug:„Mit ſolchen Reden verlängern Sie den Krieg“. Hierauf gelangte die Vorlage in Ab⸗ beſenheit der Polen allein gegen die Stimmen der Un⸗ ibhängigen Sozialdemokraten zur Annahme. Hierbei gab s noch einen vielbelachten Zwiſchenfall. Ledebour ſtimmte mus Verſehen mit der Mehrheit. Stürmiſche Heiterkeit lärte ihn über dieſen Irrtum auf; er ſetzte ſich ſchleu⸗ ligſt. Mit einer warmen Anſprache entließ ſchließlich bräſident Fehrenbach das Haus bis 5. November, erhielt iber nichtsdeſtoweniger die Ermächtigung, es nötigen⸗ alls ſchon früher einzuberufen. Berlin, 13. Juli. Am Bundesratstiſch: v. Payer, Graf Rödern, Schiffer, zeneral v. Wrisberg. Präſident Fehrenbach eröffnet die Sitzung um 10.20 Uhr. Nach Erledigung von Petitionen wird in die dritte Leſung es Branntweinmonopols eingetreten. Eine große Reihe von zaragraphen werden ohne weſentliche Ausſprache nach den Be⸗ chlüſſen in zweiter Au men angenommen. a Bei§ 252 b(Aufwendungen für 2 5 und Wirt⸗ hoftszwecke) beantragt Abg. Müller ⸗ Meiningen(F. V.), dem deichskanzler zur Bekämpfung der Trunkſucht und des Alkohols att 4 Millionen nur 1 Million Mk. zur Verfügung zu ſtellen. Abg. Mumm(D. F.) bittet, es bei einem Betrage von Millionen Mh. zu belaſſen. 5 5 Abg. Davidſohn(S.) wendet ſich ebenfalls gegen die herabſetzung des Betrages. a Abg. Kiel(F. B): Die Vorredner wiſſen es ſelber icht wofür ſie die 4 Millionen Mk. verwenden ſollen. 5 Abg. Graf Poſadowsky⸗ Wehner(D. F.): Ich bitte. en Antrag abzulehnen. Zur Alkoholbekämpfung muß etwas urchgreifendes geſchehen. 0 Abg. Wurm(. S.): Wir lehnen den Antrag ab, wenn uch 4 Millionen nicht ausreichen. Das Monopol bringt dem ſeich auch Pflichten. Am beſten wäre es, wenn es überhaupt ichts einbrächte. Die Abſtimmung bleibt zweifelhaft. Der Hammelſprung er⸗ ibt 109 Stimmen für die Herabſetzung des Betrages, 117 da⸗ egen. Es bleibt alſo bei 4 Millionen Mk. 2 Zum nächſten Abſatz des§ 252 b worin 16 Millionen Mk. zückvergütung für Arzneien aus Alkohol feſtgeſetzt ſind, beantragt lug. Kreth(Kons.) einen Zuſatz, wonach den Krankenkaſſen J knappſchaftlichen Krankenkaſſen für jedes Mitglied und gahr mindeſtens 60 Pfg. als Rückvergütung gewährt werden dll. Der Antrag findet Annahme.„„ 3 — Das Branntweinmonopol wird hierauf gegen die Orkmmen ſer Polen und der beiden ſeglaldemöhratiſchen Fraktionen im Janzen angenommen. Staatsſekretär Graf Rödern: Mit dieſem Beſchluß ſtehen vir am Ende einer weittragenden Geſetzgebung. So bald werden vir den Weg 3 Steuern nicht noch einmal zu gehen haben. 5s iſt ganze Arbeit geleiſtet und damit ein neues Werk der Steuergeſetzgebung errichtet worden, ein Bau, von dem wir Fragfeſtigtelt und Haltbarkeit erwarten. Mit dieſem Geſetz ſt unſeren Anleihen Sicherheit verliehen worden. Steuergeſetze nachen iſt keine dankbare Arbeit. Sie haben ſich damit den dank des Volkes und der verbündeten Regierungen erworben. der Herr Reichskanzler hätte gern perſönlich dieſen Dank aus⸗ zeſprochen, hat aber im Großen Hauptquartier wichtige Beſpre⸗ hungen. Aufrichtiger Dank gebührt auch dem Ausſchußvorſit⸗ enden wie den Berichterſtattern. Alle Mitglieder waren Schwer⸗ Arbeiter.(Heitere Zurufe.) Auf die Beamten fällt bei der Ausführung der 1985 eine pet Laſt.(Bravo.) 5 Präſident Fehrenbach ſpricht dem Staatsſekretär fü eine Worte den Dank des Hauſes aus, in den er auch das uxeau des Hauſes einzubeziehen bittet. Sodann werden Reſte des Etats in dritter Leſung erledigt, 5 Staatsſekretüär Graf Rödern teilt mit, daß im Herbſt ben Beamten Teuerung zzulagen gewährt werden ſollen.(Bravo! Eine Reſolution Gröber auf Ernennung eines Ausſchuſſes ur Sozialpolitik wird angenommen. Es folgt die zweite Leſung der Kreditvorlagen. 5 Berichterſtatter Abg. Fiſchbeck(F. B): Ueber die Aus⸗ ee iſt durch die Preſſe ausgiebig berichtet worden. er Ausſchuß hat mit allen gegen zwei Stimmen die Kredite ſewilligt. Damit iſt dem Volke durch ſeine Vertretung bekundet „vorden, daß dieſes bereit iſt, auszuharren und Opfer zu bringen is zum ehrenvollen Frieden. 5 Abg. Ebert(S.): Wir bedauern aufs tiefſte, daß das rchtbare Blutvergießen fortdauert. Das deutſche Volk iſt er⸗ ülll von ehrlichem Friedens willen. Auch die Regierung hat wieder ihre Friedensbereitſchaft erklärt. Die feindlichen Regie⸗ tungen, Parlamente und leider auch die Arbeitervertretungen haben es an ähnlicher Frie usbereitſchaf berhündigen immer von neuen täuſchen über die Widerſtands hinweg. Da die Gegner den Iri rwei auch diesmal die Mittel zur Erreichung des Friedens bewilligen (Beifall. Ziſchen bei den Unabhängigen.) Abg. Geyer(U. S..: Der Krieg iſt niemals ein Ver (Pfuirufe, Lärm.) Die Regierung ſchütz ilitärpartei herrſcht. Das beweiſt auch en Amt. Rußland und Rumänien . ungen worden.(Lachen.) Die Mili tärautokratie will auch für den Weſten einen Gewaltfrieden. Die Not 1 Hunger und Elend verwüſten, was der Krieg übriggelaſſen hat.(Zuruf: Sie verlängern mit ſolcher Rede den Krieg.) Wir wollen die Menſchheit vom Untergang erretten. Des halb ſtimmen wir gegen die Kredite. Proletarier aller Sän⸗ der vereinigt Euch!(Lachen auf allen Seiten des Hauſes. Bei⸗ fall bei den unabhängigen Sozialdemokraten.)— Die Kriegs⸗ kredite werden hierauf in zweiter und dritter Leſung gegen die Stimmen der unabhängigen Sozialdemotzraten, bei Stimmenthal⸗ tung der Polen angenommen.(Beifall.) Die Ergänzung des Beſoldungsgeſetzes und ein Geſetz be⸗ treffend Bürgſchaſten des Reiches zur Förderung des Klein⸗ wohnungsbaus für Reichs⸗ und Militärbedienſtete, unter Ein⸗ bezfehung der Krieg⸗witwen, werden einſtimmig angenommen. Damit iſt die Tagesordnung erledigt. Es liegt eine Zeit außerordent⸗ lich anſtrengender Arbeit hinter uns. Die Friedensverträge mit dem Oſten werden vom Volk im ganzen mit Dankbarkeit auf⸗ genommen. Er oriente pax! Das iſt ein gutes Wort für unſer Bek. Dem Staatsſekretär, deſſen Name unter dieſen Verträgen ſteht und der jetzt aus dem Amte geſchieden iſt, gebührt tiefer Dank.(Bravol) Ueber die Notwendigkeit der neuen Steuern, die für jeden bedeutungsvoll ſind, werden wir das Volk auf⸗ klären müſſen. Es wird ſie opferbereit zu tragen wiſſen. Den äußeren Frieden können wir unſerem Volke nicht bringen, aber unfere Schuld iſt es nicht. Wir werden auch im kommenden Winter vor Not geſchehn ſein. Die Ernte reift heran, und auch aus dem Oſten wird etwas mehr hinzukommen. Unſere Feinde wollen den Frieden nicht. Sie leben in dem Wahn des Ver⸗ kichtungswillens gegen unſer Volk. Dieſer Vernichtungswille muß zu ſchanden gemacht werden. Wir vertrauen auf Gottes Schutz und unſer unvergleichliches Heer, das uns die Grund⸗ lagen zu einem dauernden Frieden ſchaffen wird.(Lebh. Beifall.) Der Präſident ſchlägt vor, die nächſte Sitzung am 5. No⸗ zember abzuhalten, er erhält abee die Ermächtigung, gegebenen⸗ ſahs den Reichstag früher zuſammenzuberufen. 5 Der Weltkrieg. i WTB. Großes Hauptquartier, 15. Juli.(Amtlich.) 6 Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: teidigungskrieg geweſen. die Annexioniſten. Die der Wechſel im Swi iſt ein Gewaltfrieden auf Präſident Fehrenbach: früh nach ſtarker Feuervorbereitung an und drang in geringer Breite in unſer Kampfgelände ein. Beiderſeits der Lys tagsüber Artillerietätigkeit; ſie lebte am Abend auch an der übrigen Front auf. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: „Zwiſchen Aisne und Marne blieb die Gefechts⸗ tätigkeit lebhaft. Oertliche Infanteriegefechte ſüdlich von St. Pierre⸗Aigle und im Savierres⸗Grund. 5 Leutnant Löwenhardt errang ſeinen 35. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. . 1 ö. Nachdem Franzoſen und Amerikaner vergeblich ver⸗ ſuchten, in dem alten Wetterwinkel Montdidier— Chateau Thierry uns aus der wohl überlegten Reſerve heraus⸗ 3 probieren es jetzt die Engländer, wohl durch Franzoſen unterſtützt, in Flandern und zwar in dem blutdurchdrängten Ypernabſchnitt. Diesmal zunächſt mit Erfolg. Der Tagesbericht meldet nicht die genaue Stelle der Kämpfe, ſondern ſagt nur„ſüdweſtlich von Ypern drang der Feind in geringer Breite in unſer Kampfge⸗ lände ein“. Es iſt aber nach allem wie unſere Front dort verläuft und im Vergleiche mit dem engliſchen Hee⸗ resbericht, der ſtarke deutſche Artillerietätigkeit im Kem⸗ melgebiet erwähnt, die wohl den Truppenanſamm⸗ lungen hinter der feindlichen Front galt, anzunehmen, daß die engliſchen Stürme der Wiedereroberung des Kemmel⸗ gebiets dienen ſollten. Bei der Heeresgruppe deutſcher Kronprinz wollen die Franzoſen ihre neulichen Erfolge im Savieresgrund(ſüdlich von Longpont), die ihnen eine tatſächliche Zurückdrückung der deutſchen Front entlang des öſtlichen Randes des Villers⸗Cotteretswaldes ge⸗ bracht haben, erweitern; ob ihnen das aber ebenſo ge⸗ lingen wird, wie die immerhin leichtere Hinabſtoßung werden. 0 Der Krieg zur See. i Kopenhagen, 13. Juli. Das Miniſterium des ern teilt mit, 99 däniſche Dampfer Kar! iner telegraphiſchen Meldung des däniſ chen Ge⸗ Südweſtlich von Ypern griff der Feind geſtern unſerer Poſten in den Savieresgrund muß abgewartet — U——.— K—— wieder herzuſtellen. 1 in London im Atlantiſchen Ozean verſenkt wor⸗ ſandten den iſt. 11 Mann der Beſatzung wurden gerettet, der Reſt der Beſatzung, nämlich der Kapitän, beide Steuer⸗ leute und 13 Matroſen, werden bisher vermißt. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 14. Juli. Amtlich wird verlautbart: Zwiſchen dem Gardaſee und der Et ſch war beider⸗ ſeits das Geſchützfeuer ſehr lebhaft. An der venetia⸗ niſcher Gebirgsfront hat ſich die Gefechtstätigkeit wie⸗ der geſteigert. Geſtern warfen auf dem Saſſo Roſſo un⸗ ſere Sicherungstruppen feindliche Erkundungsabteilungen zurück. Heute früh griffen italieniſche Bataillone ſüd⸗ öſtlich von Aſiago und nördlich des Monte di Valbella an. Auch ein Gefecht am Weſthang des Brentatals endete zu unſeren Gunſten. In Alband en fühlen die Gegner allmählich gegen unſere neue Widerſtandslinie vor. Im Devolital wurde eine franzöſiſche Schwadron abge⸗ wieſen. Der Chef des Generalſtabs. —— Neues vom Tage. Der Reichskanzler über die Weſtfragen. Berlin, 14. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ er⸗ zänzt den Bericht über die Rede des Reichskanzlers durch folgende Abſchnitte derſelbden:„Was den Weſten be⸗ trifft, meine Herren, ſo ſteht die belgiſche Frage im Vordergrunde. Daß wir nicht daran denken, Belgien dauernd in Beſitz zu nehmen, das iſt von Anfang des Krieges an die Abſicht geweſen. Daß wir in Belgien die Zivilverwaltung eingeführt haben, entſpricht durchaus der Haager Landkriegsordnung. Belgien iſt in unſerer Hand das Fauſtpfand für künftige Verhandlungen. Das Fauſt⸗ pfand Belgien bedeutet alſo für uns: Wir nüſſen uns in den Friedensbedingungen dagegen ſichern, daß Belgien nicht wieder das Vormarſchgebiet für unſere Feinde wird, auch nicht in wirtſchaftlichem Sinne. Wir müſſen uns dagegen ſichern, daß wir nicht nach dem Kriege wirtſchaftlich abgeſchnürt werden. Belgien iſt durch ſeine Lage, durch ſeine Entwicklung auf Deutſchland an⸗ gewieſen. Wenn es gelingt, mit Belgien in wirtſchaftliche enge Beziehungen zu gelangen, wenn es gelingt, daß vir uns mit Belgien auch über die politiſchen Fragen berſtändigen, die lebenswichtige Intereſſen Deutſchlands berühren, ſo haben wir die beſtimmte Ausſicht, daß wir darin die beſte Sicherung gegen künftige Gefahren haben werden, die uns von Belgien aus, bzw. über Belgien don England und Frankreich aus, drohen könnten. Auch hiermit iſt der Staatsſekretär v. Kühlmann einverſtanden geweſen. 5 Gegen die rumäniſchen Kriegshetzer. Bukareſt, 14. Juli. Aus den Anklagepunkten der In der rumäniſchen Kammer verleſenen Auklageſchrift ge⸗ gen den ehemaligen Miniſterpräſidenten Jon Bratianu, der vor Ausbruch des Krieges gleichzeitig Kriegsminiſter und ſpäter Miniſter des Aeußern war, ſowie gegen die Miniſter Vintila Bratianu, Emil Coſtinescu, Alexander Konſtantinescu, Mortzun, Viktor Antonescu, Dr. C. An⸗ gelescu und den ehemaligen Vizepräſidenten des Mini⸗ ſterrats Take Jonescu ſind folgende erwähnenswert: 1. Verfaſſungswidrig wurde der Einmarſch ruſſiſcher Trup⸗ pen in rumäniſches Gebiet ohne Zuſtimmung der Volks⸗ vertretung geſtattet. 2. Die Regierung hat ſchuldhafter⸗ weiſe die Vorbereitung der Armeee vernachläſſigt, trotz⸗ dem ihr reichlich Zeit und Geld zur Verfügung ſtanden. 3. Die Armee war desorganiſiert, weil die vorbereitenden Arbeiten nur wenigen unfähigen Händen anvertraut waren und der Generalſtab ausgeſchaltet war. 4. Oeffentliche Intereſſen wurden dadurch geſchädigt, daß gewiſſen Per⸗ ſonen Ausfuhrermächtigungen für Getreide, Benzin uſw. zur Erzielung unberechtigter Gewinne und zum Scha⸗ den des Staates bewilligt wurden. 5. Ungeſetzlicherweiſe wurden der Staatsſchatz, Depots von Privatbanken und öffentliche Urkunden und Archive ins Ausland geſchafft. 6. Eiſenbahnzüge und Transportmittel wurden mißbräuch⸗ lich zur Rettung der persönlichen Habe der Miniſter und Günſtlinge, anſtatt zum Transport von Verwundeten, Truppen und Munition verwendet. Aus dieſem Grunde gingen ein großer Teil des Kriegsbedarfs und Geräte in den beſetzten Gebieten verloren. 7. Die Regierung hat, ohne die Zuſtimmung der Volksvertretung einzuholen, geſetzwidrigerweiſe die rumäniſche Flotte dem ruſſiſchen Staate abgetreten, der ſie unter ſeiner Flagge verwendete. Der König von Italien ehrt ſeine Getreuen. Bern, 13. Juli. General Diaz hat durch königliche Verfügung in beſonderer Anerkennung ſeiner militäri⸗ ſchen und organiſatoriſchen Vordienſte ſeit der Uebernahme des Oberkommandos die höchſte Auszeichnung des mili⸗ täriſchen Savoyenordens erhalten. Die amerikaniſche Kontrolle der Kleinſtaaten. Waſhington, 13. Juli.(Reuter.) Um die Auf⸗ ſicht über die Rohwollverſorgung zu ſichern, wird die Regierung die Einfuhr für Wolle von Argentinien, Uruguay und Südafrika in die Hand nehmen. Die Ereigniſſe im Oſten. Der erſte öſterreichiſche Geſandte in Rußland. Wien, 13. Juli. Wie die Wiener Politiſche Rund⸗ ſchau vernimmt, iſt als öſterreichiſch-ungariſcher Geſandter it Rußland der jetzige Geſandte in Dänemark Freiherr von Franz in Ausſicht genommen. Die Cholera in Petersburg. Kopenhagen, 13. Juli. Dem„Svenska Dag⸗ bladet“ zufolge hat die ruſſiſche Regierung die Um⸗ gebung von Petersburg für choleraverſeucht erklärt. Ententearbeit in Sibirien. London, 13. Juli.(Reuter.)„Daily Mail“ er⸗ fährt aus Charbin vom 12. Juli, daß der ruſſiſche Ge⸗ neral Horvet zum Provinzialvorſtand von Sibirien er⸗ nannt wurde mit dem Programm, die Verträge der En⸗ tente wieder in Geltung zu bringen, eine diſziplinierte Armee dort zu errichten und die Eigentumsverhältniſſe ——— denen ſich ihr geſamte Zeit ausgeführt wird, in der man durch die neue Ernte mit Auterkunftshöͤhlen an der Matz. In den ſchweren Kämpfen der letzten Offenſive an der Matz hatten unſere Truppen bombenſichere Unterkun. in den dortigen natürlichen Rieſenhöhlen gefunden, in e e ff 0 8 3 Nie Hgsefihd 3 Leben abſpielte, wenn nicht der Sturm auf den Feind ſie in die vorderſten Linien rief. Hier hatten ſie ihr Gepäck verwahrt, ihre Munition ge⸗ lagert und hier ruhten ſie aus von ihrer erfolgreichen blutigen Arbeit. a Widmung. 5 Von C. D. „Wenn ich wieder einmal auf Urlaub nach Hauſe komme, wie vill ich ihr alles Unrecht, das ich ihr früher angetan, abbitten! — Dieſes Gelübde hatte er täglich, für ſich, ſeit er wieder an Front zurück war, erneuert. Er brauchte es aber nicht abzulegen und hätte es auch nicht über die Lippen gebracht— und das wäre nuch garnicht nötig geweſen, las ſie ihm doch ſein Geſtändnis von den Augen ab. Hatte ſie ſich nicht ebenfalls vorgenommen gehabt diesmal recht lieb zu ihm zu ſein— denn, im Stillen, bei ſich, 9. ſie zu, die kleinen häuslichen Szenen oft mit verſchuldet zu haben, Wie wollte ſie ſpäter ſo ganz anders ſein, wenn ihr nur der liebe Gott ihren Mann ließe. Ach ja, man ſoll ja nicht ſelbſtlüchig ſein; ſie wünſche dasſelbe jeder Frau, ſei ſie Braut oder er Aber auf beiden Seiten, zu jeglicher Stunde, in hundert ver⸗ ſchiedenen Mundarten, löſt ſich das gleiche Flehen von Frauen? und Kinderlippen, und von Jemandem müſſen doch die Opfer ge“ bracht werden. a So traf ich ſie jüngſt Beide wieder, eng aneinandergeſchmielg auf einſamem Pfade, als ſuchten ſie dem grauſamen Geſchick un den Menſchen aus dem Wege zu gehen. Sicher hatten ſie dieſelben Spaziergänge wiederholt, die ihnen von früher, als ſich ihre. Herzen fanden, in Erinnerung geblieben waren. In der rauhen Alltäglichkeit hatte ſich ihr Empfinden abge, ſtumpft und es bedurfte erſt dieſer Trennung, daß ſie ihre See neu entdeckten. Es tut wohl, von Neuem zu fühlen, was iht einf in eurem Brautſtande empfunden hattet—wie das Herz noch jung war. Des ſtummen Zeugen vor ihnen brauchten ſie ſich auch nicht zu ſchämen— er war ſich gleich ihnen der Weihe des Augenblicks bewußt. Wie damals, lud alles zum Lieben ein: ringsum die ſtille Natur, die blumenreichen Wieſen, auf denen das Vieh friedl! weidete— dazu die ganze, traute Landſchaft vom goldenen Abende ſonnenſcheine überflutet— und dann der Vögel Sang, in dem das Leid der Welt mit ſeinem Sehnen und Hoffen widerzuſpiegeln ſchien. Trotz der Wonne, inmitten der Freude des Wiederſehens der Blick ſo lange, voll dumpfen Ahnens, im Bewußtſein der be⸗ vorſtehenden Trennung. Ihr tapferen kleinen Frauen und Bräute— Euer Heldentun 8 auf Sie ſind e 1 mitzugeben. Euern Mund zuckt, wobei das Auge mit einem Tränenflor um ſchleiert iſt. Fern ſei es ihnen, Euch darob Vorwürfe zu me 1 — aber zeigt Euch ihrer würdig, ſeid ſtark im Scheiden, macht ihnen den Abſchied nicht ſchwer und— auf Wiederſehen! Herabſetzung der Fleiſchration. Wie uns aus wohlunterrichteten Kreiſen mitgeteilt wird, ſtätigen ſich die in letzter Zeit häufiger verbreiteten Gerüchte be⸗ über Intereſſe unſerer Volksernährung im erſten Augenblick als äuße f bedauerlich erſcheint, ſo muß es doch jeder objektiv Urteilende 1. der ganzen Schwere dieſer neuen Laſt als eine ilderung empfinden, daß dieſe Maßnahme, wenn ſie auch der Anſchauune unſerer maßgebenden Stellen einmal erforderlich war, zu 2 8 Erhöhung unſerer Brotration rechnen kann, in der weiterhin eiweiß Monate reicherem Maße zu erwartenden Gemüſe⸗ und Obſtlieferungen ich die verringerte Fleiſchmenge zur Verfügung ſteht. 5 6 noch leichler mit dieſen Neuerungen abfinden, wenn man aus 0 Urſachen erkennt, daß ſie ganz unumgänglich notwendig 9b und trotz der augenblicklichen Einſchränkung für die Zukunft, 5 ſonders die ſchweren Wintermonate, einen ganz bedeutenden Vo teil in unſerer Ernährungswirtſchaft bieten. Wir befanden 151 in dem erſten Halbjahr 1918 in unſerer Viehbewirtſchaftung 1 ſehr abſchüſſiger Bahn. Infolge der Unmöglichkeit, aus den 5 reduzierten Schweinebeſtänden größere Fleiſchmengen aufb bringen, mußten die Rinderbeſtände immer mehr allein der Fleiſchverſorgung tragen und ſtändig mehr liefern a den normale Abgabefähigkeit erlaubte. Das führte bei dem durch cht großen Futtermangel der Wintermonate ſtark geſunkenen 5 gewicht zu einem derartigen Eingriff vor alſem in unſere Mi 1 2* 0 8 — ſtark die Laſt 155 als ihre 3 S 2 des nge zum 26. A dviehzucht einem auf Jahre hinaus nicht wieder Tiefſtand entgegeneilte. Ganz beſonders nach⸗ en ſich die Folgen dieſer viel zu weitgehenden Ab⸗ dadurch, daß die Milch- und Fettverſorgung in kurzer mehr hätte eingeſchränkt werden müſſen und auch die ung in abſehbarer Zeit verſagt hätte. Dieſen dro⸗ 1 8 mit allen ihren unüberſehbaren Folgen hat man das vo en erwähnten Neuregelungen vorgebeugt. So gering inzelnen derart zu bringende Opfer an und für ſich ie fi 8 mtwirkung dieſer Maßnahme. Denn e für den Einzelnen nur geringe Erſparnis h 5 Deutſch⸗ täglch 0 Viertelſahr weit über 300 000 Rinder und vermehrt il mere Erzeugung an Molkereierzeugniſſen um etwa 750 000 Unter ilch oder um ungefähr 50 000 Kilogramm Butter. 1 wrückſichtigung dieſer Vorteile, namentlich für die kom⸗ auf ſich 5 wird die Bevölkerung gerne gewillt ſein, dieſes Opfer Kreiſe 5 nehmen, zumal da die Vorrechte der ſchwerarbeitenden nahmen 858 der Kranken in keiner Weiſe durch die neuen Maß⸗ Baden. Karlsruhe, 14. Juli. Der Bad. Militärver⸗ ol erband hat ſeinen Geſchäftsbericht für das Jahn Ende FTausgegeben. Nach dieſem umfaßte der Verband aub 1917 Ehrenmitglieder, 182 Einzelmitglieder, 56 der erbände mit 1572 Vereinen, deren Geſamtmitglie⸗ n l 128 656 Mitglieder zählt. Von dieſen ſind 60 450 ſtarb Heeresdienſt eingezogen. Auf dem Felde der Ehre des R. 5930 Militärvereinsmitglieder. Das Vermögen Verbands beziffert ſich auf über 1,3 Mill. Mk ) Durla⸗ wurde der 51fa. ſchwer verl 0 einsverh jährige Fabrikarbeiter Kaſpar Mutter ſo etzt, daß der Tod alsbald eintrat. mit Flein anheim, 14. Juli. Wegen Schleichhandele Jose Flolſch, Butler, Mehl uſw. war der 43jährige Metzger feu Armbruſter aus Oberkirch vom hieſigen Schöffen⸗ die 15 zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt worden. Auf höhte dz der Staatsanwaltſchaft eingelegte Berufung er⸗ die Strafkammer die Strafe auf 4 Monate Ge⸗ in„Kehl, 14. Juli. Die Schiffahrt auf dem Ober⸗ r 51, 14. Juli. Die 15 it ſeit einiger Zeit äußerſt lebhaft. Täglich treffen ſcwere be Schiffe im Kehler Rheinhafen ein. Lange und belader Schleppzüge mit Kohlen und anderen Gütern haben fahren weiter ſtromaufwärts nach Baſel und die Eiſenbahn erheblich entlaſtet. Der Waſſer⸗ rf ah Rheins iſt augenblicklich ein günſtiger; er züge nien nicht höher werden, ſonſt kommen die Schlepp⸗ Die Ol unter den beiden Rheinbrücken hier hindurch. dem Nrberlegung der beiden Brücken wurde ſchon vor berſchoben w 1 908 mußte dann aber auf Kriegsende dern greiburg, 14. Juli. Die Brauereigeſellſchaft Tagen geyer u. Söhne in Riegel feierte vor wenigen ein Doppeljubiläum und zwar das 80 jährige Be⸗ ſte Geh rauerei und das 30jährige Beſtehen der fängnis Milliardenkredit. Der Reichstag hat nunmehr die lage in Höhe von 15 Milliarden Mk. als Nach etwa teibungen, audngehörende glef auslän if eſchzeitj g au n Zinsſcheine können ſämtlich oder teilweiſt e oder auch nach einem beſtimmten Wertverhültnis us fand ine und ausländiſche Währungen ſowie im In; kur haltniſſes zahlbar geſtellt werden. Die Feſtſetzung des Wert; N usland Hide die der näheren Bedingungen für Zahlungen itte Mir leibt dem Reichskanzler überlaſſen.— Der letzte auf 15 Mi) ads. Os. bewilligte K dits dialliarden M* 8 1 90 15 bein Kriegsſchuld des Reichs illiarde ö liarden Mk. durch Kriegsanleihe flüſſig gemacht worden. Adnete zuſtändz ten beſchloſſe b g . d Rei gelle mg, den Rat zu erſuchen, bei den 10 Reich bil ichsſteu 5 N 1 5 dee Roſhe nahof ſeinen Sitz in Leipzig erhält. Ober ol 5 ihre zentr. 5 5 8 3 8 n crichtshofs ah Lage die Stadt Leipzig zum Sitz eines aß die f N f g fallen werde Hließung der zuſtändigen Stellen in dieſen 0 5 bands undslage Am 16. Juli mit dem Frühaufgang dez bis(Sirius) nehmen die Hundstage ihren Anfang und Jahr uguſt. Dieſe Zeit wird als die heißeſtt jahres angeſchen. Von Hitze haben wir in den letzten u ter war an nig verſpürt, im Gegenteil, bei dem naßkalten 5 verachten an einzelnen Tagen ſogar ein warmer Ofen nicht 7 Hoffentlich bringen die Hundstage jetzt endlich ztund mes, Wetter. Bald beginnt die Kornernte, denn den Stand der Fruchtreife getreten. liallummium. Aus San Franzisko laſſen ſick ne neue Meer Morgenblätter melden, es verlaute dort; i. D ethode zur Herſtellung von Aluminium entdech! don die Sta 155 dieſe neue Methode werde Aluminium ebenſo g stahl het wobei das Gewicht nur ein Elſtel des Gewichts ellun W Dieſe Erfindung ſei namentlich für die S. Ilugmaſchinen von großer Wichtigkeit. chweiger zum Tod verurteilt. sgerſcht j; Durch das franzöſiſche weed e Mons wurde der Züricher Bürger Louis 110 knee von diesen Tod verurteilt. Das politiſche Departe⸗ erfahren. Di eturteilung erſt durch die franzöſiſchen Zet⸗ für er ſchweizeriſche Geſandtſchaft in Paris wurde 0 e Jei 5 1 die Jeier de: Goldene 0 lamen in Br b. Stäe Defteiung Flandael, das Goldſporenfeſt zur Erinnerung Ver 5 us vom franzöſiſchen Joch. In allen bern Bahnen eh diene ſanmlangen ſtatt, die einen 97 0 len 1 en beim Nat von Telegramme aus allen Teilen Flan⸗ ster. Es gibt unter uns noch Leute unken, U 1: L 5 1 m chon 4 Aline die da meinen, mit England könne man Nutaegenüber fei 110 verständigen als mit den andern Feinden. en e gatsmännern de rei J Je vor rage, Inſelreichs neben Lloyd George geben i A Stelle unden ee Aeußerung wiederge⸗ lber fiel. Eröffnung des zwiſchenparlamentariſchen Han⸗ Abe, angebliche Gre Schatzkanzler Bonar Law verbkeitete ſich Ein er mit dem reueltgten der Deutſchen und fügte hinzu: ait wildes Tie erede über dieſe Dinge iſt nichts zu gewinnen. Nur ihm auseine nern freier Bahn. Auf es einzureden, ſich s 2 eins bleibt erzuſetzen, hat nicht den geringſten Nutzen. m5 vernich 288 übrig(Stimme: es totzuſchlagen!)— lese erbülndeten Piltees ist unſere Pflicht, und die Pfiacht aller Ziel errei c unſere Zähne aufefnanderzuſetzen, bis 8 . Juli. In einer hieſigen Fabril er auch in die Zug⸗ und Zuchtviehbeſtände, daß N 2 Jur Herſtellung von Sauerkraut. Um e n Eine Friedensprophezeiung. Ein japaniſcher Prieſter, Seihachi Komochita, tritt diesmal als e 5 5 ſein Tempel befindet ſich in Mitake, nicht weit von Tokio. Die Prophezeiung lautet. Der große europäiſche Krieg wird bis in den September 1918 hinein dauern. Die Friedensver⸗ handlungen beginnen jedoch erſt im November und werden ſi h bis zum März 1919 hinziehen. Es iſt indes nicht un⸗ möglich, daß die Beratungen der Staatsmänner und Diplo⸗ maten nicht das erſehnte Ergebnis, d. h. den Frieden, her⸗ beiführen werden. Dann beginnt der Krieg von neuem und dauert ein ferneres Jahr, bis endlich, im März 1920, ein Friedensſchluß dem langjährigen Ringen ein Ende machen wird. Dieſer Friede wind aber für das Vaterland Komoſchitas nur von kurzer Dauer ſein, denn im Sommer 1921 wird ein neuer großer Krieg entbrennen, in welchem Japan gegen drei große Weltmächte wird kämpfen müſſen. Dieſer Krieg wird neun Jahre dauern.— Der Prieſter be⸗ duft ſich darauf, daß ſeine Vorausſagen über den ruſſiſch⸗ japaniſchen Krieg von 1901 bis 1905 wärtigen ſich wörtlich erfüllt haben. ſowie über den gegen⸗ Der Trompeter in den Lüften. J Fam Abaß der 8 5 n Lüf In Gotha kand aus Zoldwoche im Orangengarten ein Promenaden⸗ konzert ſtatt, bei welchem das Publikum durch ein Trom⸗ petenſolo aus der Luft überraſcht wurde. Kurz vor 7 Uhr erſchien ein Flugzeug von weitem, das die Kapelle mit dem Liede„Was kommt dort von der Höh'?“ begrüßte. Als Antwort wurde von oben das Poſtſignal geblaſen. Im An⸗ ſchtuß daran machte der Führer des Flugzeuges, Bohlig, Chefpilot der Herzog⸗Karl⸗Eduard⸗Fliegerſchule, ganz ſtefle Kurvengleitflüge mit abgeſtelltem Motor, wobei der Trom⸗ peter das Lied„Kommt ein Vogel geflogen“ blies. Dieſe Vorführung wurde zweimal wiederholt. Wieder ſetzte die Kapelle ein und ließ die Weiſe ertönen:„Ich glaube, ich glaube, da oben fliegt ne Taube; ſie kommt aus einem deutſchen Neſt, wenn ſie bloß nichts fallen ſäßt“. Aus dem Flugzeug wurden nun zwei Pakete mit Poſtkarten als Flug⸗ poſt herabgeworfen. Das Flugzeug machte noch einen Gleit⸗ flug und verſchwand dann in den Lüften. Höher gehts nimmer. Daß einer Leder ſtiehlt, iſt nichts Ungewöhnliches mehr. Daß einer dabei dem Sprungpferd des Turnvereins die Haut abzieht, iſt ſchon ein Ausnahme⸗ fall. Daß aber der Spitzbube das ergatterte Leder dem Turnwart des beſtohlenen Vereins ins Haus bringt und zum Kaufe anbietet, iſt gewiß die höchſte Unverſchämtheit. Und doch iſt auch das neulich vorgekommen, und zwar in König⸗ ſtein(Sachſen). Der Trick mißlang im letzten Augenblick. * Auf Arlaub. Der Onkel iſt wieder einmal auf Urlaub, den er als Landſturmmann einer Garniſon öfter bekommt als ſein Bruder, der Frontſoldat iſt. Deſſen Töchterchen, die kleine A⸗B⸗C-Schützin Erna, ſieht den Onkel nachdenklich an und ſagt:„Onkel Fritz, du ſchwänzt aber oft den Krieg!“ Wahres Geſchichtchen. Mein ſiebenjähriger Junge fragt mich neulich:„Multi, was iſt ein Kabinetts“, worauf ich erwideve:„Ein kleiner Raum, ein Schlafzimmer oder der⸗ gleichen.“ Am andern Morgen lieſt er mir aus der Zeitung bor.„Das rumäniſche Schlafzimmerchen hat abgelehnt.“ Jeder nach ſeiner Kraft. Im Schalterraume einer Bank ſreibt ſich ein ſehr zurückgekommen ausſehender Mann herum. Er wird gefragt, was er da wolle und antwortet: „Ich möchte hundert Mark Kriegsanleihe zeichnen!“„Ja, haben Sie denn ſo viel Geld?“„Nee, Geld hab' ich nicht, Haber ich könnte die Summe ja abſitzen.“ *Die Hilfe von drüben. Den 10 000 amerikaniſchen Kran⸗ kenſchweſtern ſind nunmehr nach genauen Berichten 10 000 amerikaniſche Totengräber gefolgt. * Seilbild.„Schrecklich, diefer Krieg! Dreißig Einladungen zu dem Eſſen haben wir ergehen laſſen— und nicht eine einzige Abſage!“ s Laubheu. Durch das Sammeln des Laubheues und der jungen Triebe können, ſollen und müſſen Millionen von Zentnern neuen Futters beſchafft werden. Nach den auf Grund eingehender wiſſenſchaftlicher Verſuche beruhenden Feſtſtellungen ergibt die Verarbeitung des bheues unter Zuſatz geeigneter Nährſtoffe einen vollen Erſatz für Hafer. Das preußiſche Kriegsamt hat durch die Kriegswirtſchafts ämter und Kriegswirtſchaftsſtellen bis in die kleinſten Orte hinein Orts⸗ ſammelſtellen errichtet, die das Einſammeln des Laubheues und der jungen Triebe, insbeſondere durch die Schuljugend, zu bewirken haben und von den Behörden mit genau feſtgeſetzten Richtlinien verſehen ſind. Gleichlaufend hiermit iſt ſeitens der Reichsfuttermittelſtelle, Geſchäftsabteilung(Bezugsvereinigung der deutſchen Landwirte) über ganz Deutſchland eine großzügige Organiſation geſchaffen vorden, der das Inempfangnehmen und Bearbeiten und danach das Weiterverſenden des Laubheues obliegt. Die Reichsfuttermittel⸗ ſtelle hat im ganzen Reich Darren angeſtellt, denen das Trocknen und Vermahlen des Laubheues obliegt. Soweit ein Heranbringen des von den Organen der Kriegswirtſchaftsämter geſammelten Laubheues direkt an die Darren der Reichsfuttermittelſtelle möglich iſt, nehmen deren Einkaufsſtellen das Laubheu auch in frischem Zustande an; wo die Möglichkeit nicht gegeben iſt, muß das Laub⸗ heu ſeitens des Ortsſammelleiters der Organiſation des Krtegs⸗ wirtſchaftsamtes in lufttrockenem Zuſtande abgeliefert werden. Die Einkaufſtellen bezw. Kreisſtellen der Reichsfuttermittel'telle, Ge⸗ ſchäftsabteilung, liefern Säcke zum Einſammeln des friſchen Laub⸗ heues und zum Abtransport der lufttrockenen Ware. n Aus den Darren und Mühlen der Reichsfuttermittelſtelle, Ge⸗ ſchäftsabteilung, geht die Ware an die Fabriken des Kriegsaus⸗ ſchuſſes für Erſatzfutter, und hier werden unter Mitverarbeitung geeigneter Zuſatzſtoffe Kuchen hergeſtellt, die in feſter, handlicher und dauerhafter Form einen Eiſenbahnverſand auf weiteſte Strecken ermöglichen und es geſtatten, ſie als eiſerne Ration in der Satteltaſche mitzuführen, um jederzeit dem Pferde genügendes Futter zu geben. 0 Aus den Blättern der deutſchen Wälder Millionen von Zentnern feſte Futterkuchen an die Front zu liefern und ſo unſere Haferernte wertvoll und namhaft zu ergänzen, iſt eine Aufgabe, deren Löſung angeſtrengteſter Arbeit wert iſt und deren Durchführung zu einer Verkürzung des Krieges erheblich beitragen wird. In den Kreiſen einiger Waldbeſitzer iſt Verſtimmung darüber eingetreten, daß nun die Schuljugend auf den Wald losgelaſſen werden ſolle und die ſchöne Poeſie der Jagd durch das Verſcheuchen des Wildes arg gemindert werde. Aber der Waldbeſitzer mag ſich beruhigen; auch der Wald muß merken, daß Krieg iſt, und die Be⸗ dürfniſſe des Krieges müſſen allem vorgehen. Das Wild wird ſich ſchon wieder einfinden. Zum Ernten des Laubheues werden geeignete Rechen Harken) koſtenlos zur Verfügung geſtellt, die ein Herunterholen des Laubes auch von den Bäumen ermöglichen. Zum Weiterverſand des vor⸗ getrockneten Laubheues werden unentgeltlich Preſſen geliefert, deren fachmänniſch vorgeprüfte Bauart eine durchaus leichte Bedienung mit der Hand geſtattet und keinerlei Schwierigkeiten bei der Auf⸗ ſtellung und Montierung erfordert. Lokales. eine Entblößung Reichsſtelle für 83 es Friſchmarktes zu verhindern, hat die NP§+'IIVßßss... Gemuſe und durch eme im„Reichsanz.“ Nr. 154 ver- 7. 2—.* 2 öffentlichte Bekanntmachung die gewerbsmäßige Verarbei- tung auch von Weißkohl aller Art zu Sauerkraut für die Zeit vom 1. Juli Ausgenommen von dieſem Verbote bis 20. Auguſt dieſes Jahres verboten. ſind die an den Friſch⸗ märkten verbleibenden Ueberſtände von Weißkohl, die durch Einſäuern vor dem Verderben geſchützt werden müſſen. Das Verbot gilt ferner inſoweit nicht, als Weißkohl auf Grund beſonderen Auftrages der Reichsſtelle zur Deckung des Be⸗ darfs von Heer und Marine zu Sauerkraut eingeſchnitten werden wird. i A Beſcheinigungspflicht von Beſchlagnahmen. Um Miß⸗ bräuchen bei der Beſchlagnahme von Lebens⸗ und Futter⸗ mitteln vorzubeugen, hat der Staatsſekretär des Kri ernährungsamts die Bundesregierungen erſucht, Anord⸗ nungen zu treffen, daß die zur Ueberwachung des Verkehrs mit Lebens⸗ und Futtermitteln beſtellten. Beſchlagnahme von Waren, die ſie in Ausübung dieſer ihrer Ueberwachungstätigkeit vornehmen, eine Beſcheinigung aus⸗ ſtellen. aus der Art und Menge der beſchlagnahmten Gegen⸗ ſtände, Ort und Tag der Beſchlagnahme, Name und ort des Betroffenen ſowie Dienſt⸗ und Auftragſtelle der bo⸗ ſchlagnahmenden Perſon erſichtlich ſind. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm Bekanntmachung, Fleisch-Verkauf am mittwoch fällt aus. Seckenheim, den 16. Juli 1918. Lebensmittelamt. Belianntmachung. Dreſchſcheine betr. Das Ausdreſchen von Getreide ohne Dreſch⸗ ſchein iſt verboten. Dieſelben können auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 in den üblichen Ver⸗ kehrsſtunden gelöſt werden. Seckenheim, den 16. Juli 1918. Sebensmittelamt. Bekanntmachung. Reichsreiſebrotmarken betr. Da die Wahrnehmung gemacht wurde, daß in letzter Zeit vielfach von auswärtigen Perſonen Brot und Mehl aufgrund von Reichsreiſebrotmarken bezogen wurde wird den Bäckereien und Mehlhandlungen verboten, gegen Reichs⸗ reiſebrotmarken Brot oder Mehl zu verabreichen. Diefel⸗ ben müſſen vielmehr beim Lebensmittelamt gegen örtliche Brotmarken umgetauſcht werden. Seckenheim, den 16. Juli 1918. Lebensmittelant. Sammel ⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchaſt. Mitglieder welche Sommerraps anbauen wollen, koͤn⸗ nen ſich beim Lagerhalter anmelden. Mostansatz per Flaſche 11 Mk. iſt im Lager vorrätig. Schützt vor Mottenschadenl Mollonkablolten, Mollenkafoln, onlenwurzel. Molkenpulber. fanblalinäugeln, Ranolaun. Hellas mollen-Sluld. Germania- Drogerie Fr. Hagzer's NHachi. f Inh. W. Höllstin. Pelz- u. Wollsachen Perſonen bei der Hlerzu eignen sieh: 1 * Cinmachtöͤpfe in verschiedenen Grössen zu haben bei Ph. Jobaun. Seckenbeim. Kinderloſes Ehepaar ſucht 2 b. 2-3 immer u. Rüche etwas Garten u. Stall er⸗ wünſcht per 1. Sept. oder Soor Zimmermann. Okt. Offerten an die Zeitung. ä Seckenheim. 3 1 in grosser Auswahl sind zu haben bei Ansichtskarten 3 Dias Heideprinzeßchen. a Von E. Marlitt. 53. Fortſetzung. Nur Dagobert maß ſeinen Onkel mit einem ver⸗ ächtlichen Blick, und ein höhniſches Lächeln kräuſelte ſeine Lippen— er war ſeiner Sache gewiß, er war der unumſtößlichen Ueberzeugung, daß der Mann dort ge⸗ logen... Welcher von beiden war im Unrecht? Noch wünſchte ich den Geſchwiſtern den Sieg; aber ich meinte auch, nie in meinem Leben einem Menſchen wieder glau⸗ ben zu können, wenn es ſich beſtätigte, daß ein Mann wie Herr Claudius ſich zu einer gemeinen Lüge herab⸗ gelaſſen habe. 5 5 Die zwei Abgeſandten kamen unverrichteter Sache aus dem Glashauſe zurück, und das Flakon fand ſich ſchließlich in der Taſche der Prinzeſſin, die plötzlich ihre ganze Ruhe wiedergefunden hatte. Nur auf ihren Wan⸗ gen, die ſonſt wie von einem zartroſigen Flaum über⸗ haucht ſchienen, war ein tiefer Purpur liegen geblieben. Fräulein von Wildenſpring verſicherte ängſtlich, der Himmel hänge voll ſchwarzer Gewitterwolken, eine Aus⸗ ſage, die auch durch die ſich auffallend verdichtenden Schat⸗ ten in den Zimmern beſtätigt wurde. Gleichwohl ſetzte ſich die Prinzeſſin und nahm von den köſtlichen Früch⸗ 5 die ihr Fräulein Fliedner in einer ſilbernen Schale ot. ö Mir war ſo beklommen und unheimlich zu Mute, als müſſe ſich jeden Augenblick das Unglaubliche ereignen, daß der ſchöne Lothar aus ſeinem Rahmen mitten in die Geſellſchaft herabſteige. Wie furchtbar ſprechend ſeine Augen niederſahen, und wie lebendurchſtrömt die Hand, die den verhängnisvollen Reif trug, ſich von dem dunk⸗ len Sammet des Hintergrundes hob! i Vielleicht las die Prinzeſſin dieſe beängſtigenden Ge⸗ danken auf meinem Geſicht; ſie winkte mir. „Mein Kind, Sie dürfen nicht ſo traurig ſein,“ ſagte ſie mild, während ich unwillkürlich vor ihr hinkniete— 8 (Nachdruck verboten) * ich hatte das ja auch oft bei Ilſe getan. Sie legte die Hand auf meinen Scheitel und bog mir den Kopf in den Nacken.„Heideprinzeßchen! Wie hübſch das klingt! Aber Sie ſind doch eigentlich kein Kind der nordi⸗ ſchen Heide mit Ihrem braunen Geſichtchen und der klei⸗ nen, orientaliſch gebogenen Naſe, mit den dunklen, wil⸗ den Locken und dem ſcheuen Trotz in Ihren Zügen— weit eher eine Prinzeſſin der ungariſchen Steppe, die ſich mit köſtlichen Perlen aus dem Orient behängt— ach, ſehen Sie, wie recht ich habe?“ lächelte ſie und er⸗ faßte die Perlenſchnur, die mir tief über die Bruſt herabgefallen war; einen Augenblick ließ ſie dieſelbe über⸗ raſcht durch ihre Finger rollen.„Aber das ſind ja die ſchönſten Perlen, die Sie da tragen!“ rief ſie bewundernd. „Sind ſie Ihr Eigentum, und von wem haben Sie dieſe Schnur auserleſener Stücke?“ „Von meiner Großmutter.“ „Von der Mutter Ihres Vaters?... Ach ja, wenn ich nicht irre, war die eine Geborene von Olderode, aus dem alten, reichen Freiherrngeſchlecht— nicht wahr, mein Kind?“ Eine Bewegung über dem Haupte der Prinzeſſin machte mich raſch aufblicken— da ſtand Dagobert mit gehobenem Zeigefinger und ſein Blick traf magnetiſch und durchbohrend den meinen „Nichts ſagen!“ warnte mich ſeine Gebärde. Wie ein Traum flog es in meiner Seele auf, daß er mich ſchon einmal gewarnt hatte; aber ich fand in dieſem häß⸗ lichſten Moment meines Lebens weder Zeit noch Klarheit, an das„Warum“ zu denken. Einzig von dem Blick beherrſcht und in eine unbeſchreibliche Verwirrung ver⸗ ſetzt, ſtammelte ich:„Ich weiß es nicht!“ Was hatte ich getan? Mit den letzten Worte wich der Zauber, und ich entſetzte mich vor meiner eigenen lügenhaften Stimme. Wie, ich hatte eben vor all dieſen Ohren erklärt, ich wiſſe nicht, ob meine Großmutter aus dem Freiherrngeſchlechte der Olderode ſtamme? Lüge, Lüge! Zu welchem Zwecke dieſe entſchiedene Verleug⸗ nung der Wahrheit? Noch heute muß ich ſagen, wußte es nicht.“ Ich hatte mechaniſch unter frei daß ich mich Zeitlebens dieſes Augenblicks ſchämen mii Und wenn auch alle, ſo wie eben Dagobert, mir Beis zugenickt hätten— was half es? Einer richtete mi 0 doch ſtreng— er ſah mich mit unverhohlener Beſtürzung an, wandte ſich ab und ging hinaus, und das 4 Herr Claudius. a Ich rang nat mir, aber ich fand nicht den Mut, durch ſofortige Offenheit den Fehler zu fühnen. Scha und die Furcht, mich lächerlich zu machen, verſchloſſen 13 die Lippen; auch wurde das Schweigen, das meile Antwort folgte, raſch abgeſchnitten— der erſte 5 des Gewitterſturmes fuhr jäh durch die Straße und wo 5 die graue Staubſchicht des ſonnenheißen Pflaſters gege die Fenſter. 10 Die Prinzeſſin erhob ſich; auch mein Vater kan ſchlennigſt wieder herein. In meiner ſtillen Verzweiflun ſah und hörte ich alles, was um mich her vorging, m. im Traume. Ich ſah Herrn Claudius wieder eintreten hoch und feſt und völlig unbewegt in den Linien ſeine Geſichts; aber ich wußte gerade in dieſem Augen be erſt, weshalb ihn die Prinzeſſin ſo unverwandt aneh wenn er zu ihr sprach— er hatte dann genau das dich in ſeinen Augen, wie das Bild dort, das Licht, welchen ſie„die Seele“ nannte. Sie legte die Hand auf ſeine Arm und ließ ſich die Treppe hinabführen; mechan nachfolgend, kam ich an Fräulein Fliedner vorüber,. milder Blick hatte etwas Kühles, Fremdes, als er 1 traf— ach ja, ſie hatte ja auch neulich im Glashaul Dagoberts Warnung mit angehört und ſah nun bi ſchwarze Siegel der Lüge auf meiner Stirn— ich le die Zähne auf die Unterlippe und ſchritt über die Schwelle Die ſeidenen Schleppen der Damen rauſchten die Treis hinab, und dazwiſchen hinein klang die lieblich ſchmeicheln 0 Stimme der Prinzeſſin— mir ſchien es, als habe ſie 10 nie in ſo herzlichen Tönen geſprochen.(F. 0 . ———.—— gegr. 1898. Die Uebungsſtunden für die Turner finden regel⸗ mäßig Dienſtags und Freitags von ½9 bis 10 Uhr abends ſtatt. N ö Mit Rückſicht auf die vielen turneriſchen Vorbe⸗ reitungen für das am 1. September d. Js. hier ſtattfindende Gau-Wettturnen muß von allen Turnern pünktlicher und vollzähliger Be- ſuch verlangt werden. Unentſchuldigtes Wegbleiben kann nicht mehr geduldet werden. Der Turnrat. FSFtrahseiler und einige Ztr. Kornſtroh(Maſchinendruſch) a hat zu verkaufen Albert Karl. 5 5 1 5 2 5 a 9 * 1 — + 9 52 — Wekanntmachung, Auf Antrag hieſiger Landwirte bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Aehrenleſen ſeitens der⸗ f 1 1 5 Postkartenalbum So. S Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere b duch sämtliche Schulartikel. Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. ä eldpunthartens in alen Grisren, zunie ferzeb. Arten Autirdts kanten Oeorg Zimm 0 ſelben erſt nach vollſtändiger Aberntung d. h. wenn gerecht iſt, geſtattet wird. Seckenheim, den 16. Juli 1918. gürgermeiſter amt: Volz. Wekarmtmachung. Beſchlagnahme, Enteignung und Meldepflicht von Einrichtungsgegenſtänden bezw. freiwill. „Ablieferung auch von anderen Gegenſtänden aus Kupfer, Kupferlegierungen, Nickel, Nickel⸗ legierungen, Aluminium und Zinn betr. Unter Hinweis auf unſere Bekanntmachung vom 20. Juni l. Js. fordern wir alle diej nigen Hausbeſitzer die ihre Beſtandsanmeldung in obigem Betreff bis jetzt noch nicht erſtattet haben, hiermit auf dieſelbe längſtens bis Montag, den 15. Juli l. Js. vormittags 12 Uhr auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 auf den vom Brunnen⸗ meiſter Seitz zugeſtellten Vordrucken nachzuholen, da andernfalls behördliche Erſatzbeſchaffungen nicht mehr an⸗ Koch. gemeldet werden können. Seckenheim, den 16. Juli 1918. Bürgermeiſteramt empfiehlt 3 0 N Hildas trasse 68. Dekanmtmachung. Das Ginſperren der während der Erntezeit Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, da bett. Erntezeit, das iſt vom 15. Juli bis 4. Auguſt d. einzuſperren. Zuwiederhandlungen werden auf Grun 8 143 Ziff. 1 P.⸗Str.-G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. 9 mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, 13. Juli 1918. Hürgermeiſteramt: Koch Volz. Fur Bereitung von 150, 100 u. 50 Lil. Obstmosfersaiz Germanſa⸗Drogerle Fr. Wagner Nachf. Zuh. W. Höllſtin. Einfluſſe geſprochen und fühlte nur unter tiefem Jammer, f Tauben 1 die Beſitzer von Tauben verpflichtet ſind, letztere in 3 N d des der Mostansatz