70 Erotzes Hauptquartier, 16. Juli(WBB. Amtl.) 3 . 9 6 i 10 die Entente beeilt ſich vor Wiedereintritt des Win 0 zen era mungen an der Murmanküſte und zu 0 Aansöſiſc den Streitkräften haben ſich nunmehr auch Dold. 17. Jal 1018. 0 CCC Erſcheint t d glich, mit Ausnahme der Soun- nb De Feiertage. * Abonnementsprets detcägt monatlich Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal f. 2.25 ——— Der Weltkrieg. Der deutsche Tagesbericht. Weſtlicher Kriegs ſchauplatz. heeresgruppe des Ceneralfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht ven Bayern Oefili In einzelnen Abſchnitten lebte die Kampftätigkeit auf. lich ich von Ayette wurde ein nächtlicher Vorſtoß, öſt⸗ wi 50 Nerd ein ſtarker Angriff des Feindes abge⸗ ler haben während der Nacht neue örtliche ämpfe entwickelt. N 8 5 Heeresgruppe des Deutschen Rtonprinzen. Gh wischen Aisne und Marne und öſtlich von Heiner e au⸗Thierry lebhafter Attilleriekampf. In ſübwe 5 Unternehmungen und im Vorſtoß über die Marne iche 118 von Jaulgonne brachen wir in die feind⸗ n Linien ein und brachten Gefangene zurück. früh Sud weftlich und öſtlich von Reims ſind wir geſtern 98 Teile der franzöſiſchen Stellungen eingedrungen. hatten Porbereitungen für die artilleriſtiſche Kampfführung Mine ermeſſungstruppen beſonderen Anteil. Artillerie, nwerfer und Gaswerfer öffneten durch ihre vernich⸗ werfer irkung im Verein mit Panzerwagen und Flammen⸗ n der Infanterie den Wig in den Feind. ſchen Ge Armee des Generalsberſten von Böhn hat zwi⸗ ul gon ne und öſtlich von Dormans die Mar⸗ turmt Pioniere ſetzten im Morgengrauen die la ruppen über den Fluß und ſchufen damit die Grund⸗ r den erfolg des Tages. ufer denfanterie erſtürmte die ſteilen Hänge auf dem Süd⸗ rücenſ, f arne. Unter ihrem Schutze vollzog ſich der zäh 5 ag. In ſtetem Kampfe durchſtießen wir das und warfanste Waldgelände der erſten feindlichen Stellung eden den Feind auf ſeine rückwärtigen Linien bei La Chapelle—Cemblizy—Mareuil zurück. nördlich der Marne entriſſen wir Franzoſen ine. ener ihre erſte Stellung zwiſchen Ardre und Chain l ſtanden am Abend im Kampfe öſtlich der Linie 1 Cuchery-Chaumizy. nem leilemeen der Generale von Mudra und von öſtlic 7 ffen den Feind in der Champagne von Prunay mpfe von Reims) bis Tahnre an und nahmen im die mit dem ſich unſerem Anzriff entziehenden Feinde Sub tasche Stellung. die böhennc von Nouroy— Moronvillers ſtießen wir über . Tornillet— Hochberg— Keilberg— Gelberg im di nichterfeld der vorjährigen Frühjahrsſchlacht alsgelä omerſtraße nordweſtlich von Prosnes und in 0 nde ſüdlich des Fichtelgebirges vor. dumpff abc der Suippes entriſſen wir dem Feind das und fü end der Champagneſchlachten zwiſchen Auberive A von Tahure. der Nein unſerer Angriffsfront öſtlich von Reims hält eine zweite Stellung nördlich von Prosnes Perthes. fthenob tiefer Wolken und böigem Winde waren die mit B30 räfte tätig. In niederer Höhe griffen Flieger der Erde 8 und Maſchindngewehren in den Kampf auf 81 feindlic n. Sie ſchoſſen geſtern über dem Kampffelde nants Lache Flugzeuge und 4 Feſſelballons ab. Die Leut⸗ awenhardt und Menkoff errangen ihren 36., Leut⸗ * 21. Luftſieg. 0 le Zahl der bi 1 g eträgt mehr alz N eingebrachten Gefangenen ker 7 ägtuppe det Generalkeldmatschalls Herzog Rlbrecht den Württemberg. Von In kleineren Unternehmungen in Lothri an gen in Lothringen, in den len und im Sundgau machten wir Gefangene. Der General tiermeiſter: Die Sd e Vorgänge an der Murmanküſte. im hohen N i i glich 9e orden Rußlands zu erreichen, was irgend ch it nach eingetretener Pauſe häufen ſich ſeit der die Nachrichten über die engli⸗ und amerikaniſche Truppen geſtellt. Das ſaſſen Unternommene läßt fich kurz 2— folgt zuſammen⸗ lenndun Anfangs Juli die erſten Meldungen über die derds enengl ſcher Truppen in den Eismeerhäfen Ruß⸗ ber Nui vernahm man auch ſchon Vorkehrungen En. Druck und Verlag von 6g. Eimmermann. Seckenheim. n Regierung gegen dieſen neuen Eingrif te in fremde Intereſſen. Bei der Meldung, 18. Jubraang. Amtsblatt der Fürgermeiſterämter gemenheim, Avesheim, Rekarhanſen und Edingen. daß ſtarke bolſchewiſtiſche Truppenabteilungen im An⸗ marſch gegen die Murmanküſte ſeien, hatte es aber ſein Verbleiben, was bei dem geringen Machtbereich der jetzigen ruſſiſchen Regierung nicht zu verwundern iſt. In⸗ zwiſchen machten die Alliierten raſche Fortſchritte und haben jetzt tatſächlich von der ganzen dem Weißen Meer vorgelagerten Halbinſel Kola und den eisfreien Meeres⸗ häfen Beſitz ergriffen und beherrſchen dadurch die ganze handelspolitiſch und ſtrategiſch wichtige Murmanbahn, di die wichtigſten ruſſiſchen Hafenorte landſeits verbindet Das Kommiſſariat für die auswärtigen Angelegenheiten hat allerdings an den Vertreter Großbritanniens in Mos⸗ kau eine Note gerichtet, in der die unverzügliche Zurück⸗ ziehung der engliſchen Abteilung verlangt wird, die ir Murmanſk gelandet iſt und gleichzeitig ſeinen Einſpruck gegen den Aufenthalt engliſcher Kriegsſchiffe in Murman erneuert. Wieviel die Entente nach ſolchen papierener Einſprüchen fragt, iſt ja nun hinlänglich bekannt, umſo⸗ mehr, als ſie gewichtige Gründe für ihr Vorgehen vor⸗ zubringen hat. Die Oberbefehlshaber der Ententetruppen an der Murmanküſte, der engliſche Admiral Kemp, der Fran⸗ 955 de Lageveraut und der Kommandeur der amerikani⸗ chen Streitkräfte haben nämlich bereits und zwar, was uns aber unglaubhaft erſcheint, gemeinſam mit dem Ge⸗ bietsſovjet eine Proklamation erlaſſen, worin die Be⸗ ſetzung des Gebietes durch die Ententetruppen mit der Notwendigkeit des Schutzes des Ententeeigentums geger Deutſche und Finnen begründet wird. Die Sopjetbehörder mußten nach anderen Meldungen infolge Truppenmangel⸗ und Unterbrechung wichtiger Strecken der Murmanbahr die nördlichſten Gebiete verlaſſen. Welche ungerechtfer⸗ tigten Eingriffe in die Rechte anderer Nationen den Vielverband hier wieder unternimmt, geht aus Kund⸗ gebungen hervor, die die Bewohner jener Landſtriche er⸗ laſſen haben. Danach neigt die ganze Bevölkerung des nördlichen Oſtkarelien dem benachbarten Finnland zr und dieſer Stimmung dürfte das eben dieſer Tage in Uthug(Weißes Meer) vom 12. bis 14. Juli ſtattfin⸗ dende Nationalfeſt Ausdruck geben. Die Schlacht San f Armentieres. chluß. 5 Nachdem Armentieres gefallen war, hatten unſer⸗ im ſpitzen Winkel nach Nordweſt vorgeſchobenen Kräfte im wechſelvollen Kampfe den Bahnhof von Steen⸗ werk behauptet und den Anſchluß nach rechts ge⸗ ſichert. Hierdurch ergab ſich eine Linie, die als Grundſtellung für den weiteren Angriff auf die Fron Bailleul⸗Nienwekerke und das von ihr gedeckte Hügel⸗ land der Kemmelkette dienen konnte. General v. Bern hardi kämpfte ſich, nachdem der Uebergang ſeiner rech⸗ ten Flügeldiviſion über die Lawe bei La Gorgue ge⸗ lungen war, bis nach Merville durch. Seine links nach⸗ ſchließenden Truppen nahmen Leſtrem, erreichten zunächſ in weſtlicher Richtung Le Gd. Pacaut und ſchwenkten dann gleichfalls auf Merville ein, das nach ungemein zäher Verteidigung nachts zwiſchen 10 und 11 Uhr von 1 unſerer Regimenter mit lautem Hurra geſtürmt wurde. f f Der 12. April brachte uns geringe Fortſchritte. In örtlichen Kämpfen um Wulvergem und nördlich Romarin wuchs unſere Abſicht auf die Linie Bailleul—Sebaſtia— Sieuwekerke zur Bedrohung des Gegners von vorne und aus der Flanke heran. In den folgenden Tagen verlegte ſich der Schwerpunkt unſeres Angriffs gegen die Linie Bailleul—Sebaſtia—Nieuwekerke, da es für uns darauf ankommen mußte, möglichſt tief in das Höhengeländt um den Kemmelſtock einzudringen und ſo die Einwirkung auf unſere in der Niederung ſtehenden Truppen mög⸗ lichſt zu beſchränken. Der linke Flügel der Armee„Sixt b. Armin“ vermochte am 13. April, verſtärkt durch die rechte Flügeldiviſion der Armee„v. Quaſt“, das Dorf Nieuwekerke und die Höhen weſtlich davon im Angriff zu nehmen und zu halten. a Der 14. April änderte an der Geſchäftslage nur we⸗ nig. Der 15. April beſcherte uns wieder ſchöne Sturm⸗ erfolge. Am frühen Morgen entriſſen Teile des Korps „Sieger“ nach kurzer Feuervorbereitung dem Gegner ſein Grabennetz öſtlich Wulvergem, dann den Ort ſelbſt und überſchritten die Straße Wijtſchaete—Wulvergem. Die Truppen der Generale v. Eberhardt und Freiherrn Marſchall erſtiegen am Spätnachmittage die beherrſchen⸗ den Höhen weſtlich Wulvergem und öſtlich Bailleul. An der übrigen Front feſtigten wir die errungenen Vorteile. General v. Carlowitz nahm am 13. April Merris, Vieux Berquin, ſowie die Ortſchaft Verte⸗Rue und ſicherte den Erwerb teils durch Abweiſung ſtarker Begenangriffe, teils durch weitere eigene Vorſtöße, die uns reichlich Gefangene einbrachten. M Unſere Erfolge bis zum 12. April hatten unſere Ge⸗ amtfront ſeitlich nicht nur nach Weſten bis in die Höhe des engliſchen Etappenorts Poperinghe vorgeſchoben, ſon⸗ zern zughzich in der unmhmung an das Hügelland in Linie öſtlich Bailleul⸗Nieeuwekerke eine unmittelbare Be⸗ drohung der engliſchen Zubringerwege von Jeperen aus ſüdlicher Richtung geſchaffen. Demgegenüber mußte die Inferttosspre is; Wie etufpanige Petitzeile 20 Pfg., Reklamen 60 Mfg dig Helle, Bei Zfterer A ahme Naber Nexuſnretdauſchluß Mr. 18. Ausbeukung der engliſchen Linien im Jeperenbogen kar⸗ tiſch als eine ungeſunde Uebertreibung erſcheinen. Hatten doch die Engländer voriges Jahr die kleine Ausbuchtung des deutſchen Wijtſchaeteßb gens für gefährlich genug ge⸗ halten, ſie durch ein in Jahr und Tag vorbereitetes Sonderunternehmen auszugleichen, ehe ſie an den Haupt⸗ ſtoß in Richtung unſerer U-Boot⸗Baſis herangingen. Und damals waren wir noch die Angegriffenen. Um wieviel unangenehmer mußte ihnen der Verlauf einer Linie werden, die uns als Angreifern geſtattete, die ſeit⸗ liche Ueberholung ihrer Jeperenfront der Tiefe nach aus⸗ zunützen. Trotzdem franzöſiſche Unterſtützung im An⸗ marſch war, verlor der mit dem Blutopfer von ½ Mil⸗ lionen Menſchen erkaufte Bodengewinn der Flandern⸗ ſchlacht 1917 für die Engländer ſeinen Wert. Als„tak⸗ tiſche Maßnahme“ bezeichneten ſie die Zurücknahme ihrer Front, zu der wir ſie mittelbar durch unſere bisherigen Erfolge, unmittelbar durch Unternehmungen zwangen, die uns in wenigen Tagen wieder in den Beſitz faſt des ganzen Geländes bringen ſollten, das ſie uns voriges Jahr in viermonatigem ſchweren Kampfe entriſſen hatten. Im Laufe des Nachmittags des 16. April ſtellten un⸗ ſere Erkundungstrupps im Jeperenbogen von Poelcapelle bis zum Kanal von Hollebeke das Abbröckeln der feind⸗ lichen Linie feſt, deren vorgeſchobenſter Punkt, Pasſchen⸗ daele, von uns beſetzt wurde. In raſch gefaßtem Ent⸗ ſchluſſe gab die Armee„Sixt v. Armin“ den Befehl zum Angriff, um im Nachſtoß das Weichen des Feindes auszunutzen. Nach kurzem Feuer brachen die zur Ver⸗ fügung ſtehenden Truppen unter dem Kommando des Ge⸗ nerals von Böckmann aus dem Houthoulſter Forſte in die feindliche Linie ein und erreichten im Verein mit den übrigen in Fluß geratenen Kräften noch am Abend die ungefähre Linie Mangelaare—Langenmarck—Zonnebeke Veldhoek. Auch an den übrigen Frontteilen waren wir an die⸗ ſem Tage vom Glück begünſtigt. Seneral Sieger nahm morgens halb 8 Uhr das zäh verteidigte Wijtſchaete ſamt den Höhen nordweſtlich und weſtlich davon ſowie die Höhen nördlich des Weſtausgangs von Wulvergem. General v. Eberhardt gꝛwann im Nachdrängen hinter dem weichen⸗ den Feinde gleichfalls Boden bis zum Douvebach und kemmelbach und General Frhr. Marſchall beſetzte das bom Gegner geräumte Bailleul. Bei der Armee 8 5 Quaſt“ verbreiterte General v. Stein unſere Frontlinie Nieuwekerke—Bailleul durch die Einnahme des Dorfes Meteren, das er gegen verſchiedene von Tanks unter⸗ 17 kräftige Vorſtöße von Engländern und Franzoſen ielt. In den folgenden Tagen machte ſich die Verſtärkung der feindlichen Kräfte mehr und mehr geltend. Die Artillerie des Gegners hatte beſonders an ſchweren Kali⸗ bern zugenommen und ſchoß planmäßiger, ſeine Infan⸗ terie war durch Einſchieben friſcher Diviſionen weſentlich vermehrt worden und hatte ſich zu neuer zäher Verteidi⸗ gung eingerichtet. Nach neuntägigem unaufhaltſamen Kampfe gegen Gelände, Waſſer und Feind wurde unſer Siegeslauf am 18. April aus freiem Entſchluß gezügelt, noch ehe er ſeine Kräfte aufgezehrt hatte. Die Schlacht von Armentieres hat in verhältnis⸗ mäßig kurzer Zeit nicht nur unſern vorjährigen Gelände⸗ verluſt in Flandern ausgeglichen, ſondern den damaligen Erwerb der Engländer weit übertroffen. Die Gegner haben außer den ſehr hohen blutigen Verluſten rund 20 000 Gefangene, 400 Geſchütze, Tauſende von Maſchi⸗ nengewehren, Gerät und Vorräte in großer Menge als Beute an uns verloren. Eine neue Grundlage für wei⸗ teres Vorgehen war geſchaffen und ſollte ſich in Bälde bewähren. 8 Munitionskolonnen in Flandern. Mit Recht preiſt man die ſelbſtloſe Tapferkeit unſerer Infanterie, aber wir ſollen dabei auch nicht unſere ſtillen Helden ſergeſſen. Nur Wenige in der Heimat kennen den Munitions⸗ ahrer und gerade die Kolonnen haben es verdient, daß inan richt achtlos an ihnen vorübergeht. Auf einen Kolonnenwagen ſehört ein ganzer Mann, ein Mann mit Pflichtgefühl und Ge⸗ viſſen. Aben dfür Abend raſſelt die lange Reihe der Wagen iber das holperige Pflaſter des flandriſchen Dörfchens. Zwanzig dilometer Weg liegen vor ihnen, geſtern war es ein Höllenweg. vie mag es heute werden? Doch bleibt ihnen nicht lange Zeit zu olchen Gedanken, dann ſind ſie wieder mitten drin in dem beulen und Krachen, dem Schimpfen und Schreien, mitten rin in der Schlacht. Im Trab wird die erſte„brenzlige Ecke“ iberwunden. Eine Lage Schrapnells davor, eine dahinter, es ſat gut gegangen. Die Wagen fahren mit großen Abftänden beiter, jeder iſt 555 eigener Führer, jeder iſt auf ſich ſelbſt an⸗ jewieſen. Der böſeſte Feind ſitzt der Kolonne im Nacken: bie ſchwarze Nacht. Da vertrauen Reiter und Fahrer blind auf hre Pferde, denn ſehen kann niemand etwas. Vorne ſcheint ie Hölle los zu ſein. Der Segner weiß, daß jetzt eben auf en Straßen herrſcht und ſucht durch ſein Sperkfeuer die Muni⸗ ionszufuhr abzuſperren. Aber die Batterien müſſen Munition jaben. Stundenkang hält die Kolonne vor einer Straßenkreu⸗ ung; wenn dann das Feuer etwas abbebt, dann geht es vor⸗ värts, hinweg über Pferdeleichen und zertrümmerte Wagen, zurch Trichter und Gräben, im Trab, im Galopp.. Die Batterie iſt erreicht, Mann und Pferd haben ihr Beſtes hergegeben. Doch nicht alle ſind angekommen. Dem inen hats die Pferde vorm Wagen erſchlagen, der andere itzt noch feſt in irgend einem Sumpf, und mancher Brave jc ſeine Pflichttreue mit dem Leben bezahlen meſſen. Zwiſchen as eintönige Alarmläuten. miſcht ſich der gedämpfte Knall Im nachſten Augenblick iſt die Gasmaske mf und den Pferden wird der naſſe Futterſack vorgebunden. Feine Minute darf verſäumt werden, nur möglichſt ſchnell wieder jon hier fort. Mühſam werden die ſchweren Geſchoſſe zu ihrem zagerplatz geſchleppt. Das Geſicht beginnt unter der eng an⸗ jegenden Maske zu glühen, die Lungen arbeiten ſchwer. Endlich ollt der letzte„Zuckerhut“ vom Wagen. Nun, was die Pferde 5 können, zurück, fort von hier. Und dann wiederholt ich derſelbe beſchwerliche Weg, über Sperrſeuerriegel Geſtrüpp ind Stacheldraht. Der Morgen iſt ſchon längſt hereingebrochen, ils die lange Reihe der Wagen wieder im Ruhequartier anlangt. Wahrlich, es iſt ein Leben voll von hartem Dulden und mann⸗ jaftem Ertragen, das Leben unſerer Kolonnen. Neues vom Tage. Hakki Paſcha über die Lage. . Wien, 15. Juli. Die„Neue Freie Preſſe“ ver⸗ öffentlicht Aeußerungen des türkiſchen Botſchafters Hakki Paſcha, die dieſer gegenüber dem in Berlin weilenden Chefredakteur des„Hilal“ machte. Hakki Paſcha ſagte unter anderem: Ich bin überzeugt, daß das Bündnis der Türkei mit den Mittelmächten ſich nach dem Kriege nicht auflöſt, ſondern von langer Dauer ſein wird. Hinſichtlich der beiden Feinde, nämlich Frankreich, eine vollſtändige, end⸗ gültige Niederlage erleiden. Aber man muß zugeſtehen, daß wenn Frankreich auch außer Gefecht geſetzt wäre, Großbritannien wahrſcheinlich den Krieg noch fortſetzen würde. Um nun den furchtbarſten, verbiſſenſten unſerer Feinde zu beſiegen, wird es notwendig ſein, ihn in ſei⸗ nem aſiatiſchen Reich zu treffen, wo die engliſche Herr⸗ ſchaft auf dem Preſtige Englands beruht. Wenn die jetzigen großen Schlachten von vollem Erfolg gekrönt wären, ſo glaube ich, daß dies es unſerer Koalition er⸗ möglichen würde, alle Maßnahmen zu treffen, um Eng⸗ ſand im Orient zu beſiegen. Es wird kein allgemeiner Frieden ſein, ſolange England nicht Frieden machen will. Wenn aber dieſe Macht ſich entſchließt, den Kampf zu beenden, ſo glaube ich nicht, daß die Ver⸗ einigten Staaten darauf beſtehen werden, den Kampf fortzuſetzen. Ich halte ſomit einen allgemeinen Frieden für geſichert, wenn der Krieg im Orient die Niederlage Englands herbeiführt. l Die Antwort der engliſchen Arbeiterſchaft. London, 14. Juli.(Reuter.) Zu Ehren der fran⸗ zöſiſchen Arbeiterſchaft fand heute nachmittag eine von dem engliſchen Arbeiterverband veranſtaltete Kundgebung im Hyde Park ſtatt. Es wurden Entſchließungen an⸗ enommen, mit Frankreich Schulter an Schulter zu kämp⸗ fen, Elſaß⸗Lothringen wiederherzuſtellen und den preu⸗ ßiſchen Militarismus vollſtändig zu vernichten. Die Red⸗ ner wieſen den Gedanken zurück, mit den feind⸗ lichen Sozialiſten Beſtrebungen auf der Grundlage ihrer Antioort auf die Kriegszieldenkſchrift der Arbeiterkon⸗ erenz der Alliierten anzuknüpfen. Eine ſozialiſtiſche Kundgebung auf dem Trafalgar Square zu Ehren der Alliierten, in der die Sozialiſtenführer Tillet, Thorne, Hyndmen und Vertreter des amerikaniſchen ſozialiſtiſchen Verbandes teilnahmen, nahm eine Entſchließung an, in der erklärt wurde, daß die Arbeiter von London nicht her Frieden wünſchten, bis die Hohenzollern und Habsburger militäriſch vernichtet wären. Ob⸗ wohl ſie einen Frieden ohne militäriſche Erweiterung der Kriegsentſcheidung wünſchte, erklärte ſie jedoch, daß kein Friede ohne Enkſchädigung für die von den Deut⸗ ſchen angerichteten f ſer Gasgranaten. . Verwüſtungen und die Wiederher⸗ ſtellung dieſer Gebiete möglich ſein werde. In dieſem Sinne wurden Botſchaften an Clemenceau und Wilſon geſandt. f Die Amerikaner und die deutſchen Verſicherungs⸗ geſellſchaſten. Waſhington, 15. Juli.(Reuter.) Der Betrieb von 19 feindlichen Verſicherungsgeſellſchaften wurde geſchloſſen. Ihr Eigentum wurde in öffentliche Verwaltung über⸗ nommen. f 3 im Buchdruckgewerbe. Berlin, 15. Juli. Der Tarifausſchuß der deut⸗ ſchen Buchdrucker be. oß eine e der bisher bezogenen Teuerungszulagen. Nach mehrtägigen Verhandlungen wurde den Gehilſen eine weitere Teue⸗ rungszulage von 13 bis 15 Mk. für die Woche gewährt, zahlbar in zwei Raten am 1. Auguſt und 1. Dezember. Ferner wurde eine weitere Erhöhung der Druckpreiſe um 25 v. H. am 1 Auguſt und weitere 15 v H. am 1. Dezember beſchloſſen. Gefangennahme amerikaniſcher Flieger. Elberfeld, 15. Juli. Am Montag abend, etwa um 4½10 Uhr, ſah der Gymnaſiaſt Gerlach, der bei Erntearbeiten beſchäftigt war, über dem Hundsrückdorf Schwarzen einen Doppeldecker, aus welchem eine große Stichflamme hervorſchoß. Der Doppeldecker ging nie⸗ der, und ſeine beiden Inſaſſen, zwei Amerikaner, wur⸗ den von Gerlach angehalten. Nachdem noch zwei wei⸗ tere Perſonen hinzugekommen waren, wurden die bei⸗ den Amerikaner der Behörde übergeben. Ihr Flug⸗ zeug war mit zwei Maſchinengewehren und Bomben aus⸗ gerüſtet. Die Amerikaner ſagten aus, daß ſie an der Bombenexpedition gegen Koblenz teilgenommen hätten, aber durch dichte Wolken von den übrigen Flugzeugen abgetrennt worden ſeien.. Die Rückkehr der verſchleppten Elſäſſer. Konſtanz, 15. Juli. Heute vormittag halb 12 Uhr trafen mit Sonderzug von Singen kommend 800 Elſäſſer hier ein, die bei Kriegsausbruch nach Frank⸗ reich verſchleppt worden waren. Der deutſch⸗engliſthe Gefangenenaustauſch. 8 Berlin, 15. Juli. Nach Meldungen aus Haag ſind die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land ſo gut wie abgeſchloſſen. Sie haben zu einem be⸗ friedigenden Ergebnis geführt. Die Ratifizierung ſoll ſo raſch wie möglich erfolgen, ſo daß mit dem Gefange⸗ kenaustauſch bereits in den nächſten Wochen begonnen werden kann. 5 5 Die Beſatzung von Paris an die Front. . Zürich, 15. Juli. Laut„Victorie“ hat die fran⸗ zöſiſche Heeresleitung angeordnet, die bsher ge Beſatzung bon Paris ausnahmslos ſofort an die Front zu ſchicken. die Gründe dieſer Maßnahmen ſind nicht angegeben. die„Victorie“ bezeichnet ſie als große Härte, da da Schlachten in Frankreich kann einer der iter viele Familienväter und Verwundete ſeien. Als Erſatz kommen nach Paris belgiſche Truppen der ſog. J. Gruppe, das heißt, verheiratete 30—35jährige mit veniger als drei Kindern. f Die Lage in Rußland. Rotterdam, 15. Juli. Das„Journal de Paris“ neldet aus Rußland, daß es Lenin gelungen ſei, die mfſtändiſche Bewegung in Moskau zu unterdrücken. Der korreſpondent erwartet jedoch neue Zuſammenſtöße mit en Anarchiſten, deren Macht täglich anwachſe. ——— 4 0 S Hertlings Erklärungen über Belgden. Die Erklärung des Reichskanzlers Grafen Hertling pielt in den Betrachtungen der Morgenblätter eine große olle. Man mißt ihr ganz allgemein auch im Hinblick uf das Ausland eine erhebliche Bedeutung zu. Die Tägliche Rundſchau“ verſucht zwar Hertlings neueſte darlegungen als bedeutungslos hinzuſtellen, denn ſie ent⸗ ſielten nichts weiter, als was Graf Hertling ſchon bei rüherer Gelegenheit geſagt habe, ſie ſteht aber damit m alldeutſchen Lager ſo ziemlich allein. Auf der zinken iſt man anderer Anſicht. Die nationalliberale„Börſenzeitung“, ſagt inter anderem: „Die Erklärung des Reichskanzlers über Belgien ſei ſehr präziſe und klar, darin liege das Neue an ihr, und das unterſcheide ſie von den vielen Aeußerungen, die die verſchie⸗ denen Reichskanzler bereits über Belgien getan haben. Die demokratiſche„Vollszeitung“ ſchreibt: Die Erklärung des deutſchen Reichskanzlers über Belgien iſt geeignet, die internationale Friedensausſprache ein gutes Stück vorwärts zu ſchieben. Sie iſt eine Tat, die ſicher kriegs⸗ abkürzend wirken wird. 5 5 Das Zentralorgan der Soziald emokratie, der Vorwärts“, faßt ſeine Aeußerungen über die belgiſche prage in folgenden Sätzen zuſammen: 5 Wir dürfen nicht erwarten, daß uns die Feinde nach dieſer Erklärung gerührt um den Hals fallen werden, dürfen aber hoffen, daß ſich eine Wendung vorbereitet, falls an der 5 der Richtlinie der deutſchen Politik feſtgehalten wird. Im Gegenſatz zu dieſen Auslaſſungen der Blätter her Reichstagsmehrheit ſind die Aeußerungen der Blätter ber Rechten, denen die Erklärung des Reichskanzlers un⸗ ſefriedigend erſcheint. Jedenfalls aber, ſoviel kann ge⸗ agt werden, geht aus ihnen das klare Bekenntnis zum einen Verteidigungskrieg und zum Verſtändigungsfrie⸗ hen hervor. — „ Notts Die Ereigniſſe im Weiten. Der franzöſiſche Bericht. WTB. Paris, 15. Juli. An licher Bericht von geſtern achmittag: Nördlich von Montdidier örtliche Artillerietätig⸗ eit, hauptſächlich in den Wal! genden von Senecagt, Tartigny⸗ zournay am Aronde. Franz he eee ee eee führ⸗ en in der Champagne mehrere Handſtreche durch, wobei je Gefangene machten. Auf der übrigen Front war die Nacht uhig. s Der engliſche Bericht. Wer. London, 15. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern: Beſtlich von Loker wurden feindliche Ueberfälle abgewieſen. Die eindliche Artillerie iſt nordweſtlich von Albert, weſt lich de s demmelberges und ſüdweſtlich von Ypern tätig. Anſere Artillerie war an zahlreichen Punkten tätiß Der Krieg zur See. Feindliche Schiſfsverluſte. Bern, 15. Juli. Der„Temps“ teilt mit: Es iſt kürzlich vor Brindiſi der franzöſiſche Torpedojäger Fauz mit dem italieniſchen Torpedojäger Graf Mancini zu⸗ ſammengeſtoßen und geſunken. Die Verluſte dürfen nich bekannt gegeben werden. f () Karlsruhe, 15. Juli. Staatsminiſter und Mi⸗ niſter des Innern Dr Freiherr v.. Bodman hat am 15, einen mehrwöchigen Urlaub angetreten, auch der Mini⸗ ſter des Kultus und Unterrichts Dr. Hübſch iſt heute in die Ferien gegangen. 8 1 5 5 () Karlsruhe, 15. Juli. mit Frühzwetſche der nächſten Zeit beginnt in Mittelbaden die Früh⸗ zwetſchgen⸗ und»pflaumenernte. Aller Voraus ſicht nach kann mit einer mittelguten Ernte gerechnet werden. Die Badiſche Obſtverſorgung ſtellt eine ſo reichliche Beliefe⸗ rung der Kommunalverbande mit Zwetſchgen und Pflau⸗ men in Ausſicht, daß der Bedarf der Haushaltungen daran zum Friſchgenuß, zum Kochen und Einmachen in normalen Grenzen gedeckt werden kann. Wie wir hören, rechnet man damit, 25 bis 50 Pfund für jeden Haushalt bereitſtellen zu können. Dieſe Zuſicherung hat aber zur Fo ge, daß von den Kommunalverbändey Vor⸗ kehrungen für eine ſofortige und gleichmäßige Werte lung getroffen werden. Die zweite Bedingung für das Gelingen der Obſtverſorgang iſt, daß die Gepflogen⸗ heit der„Beväölkerun lich beim Erzeuger zu verſorgen, (Die Verſorgung n und Frühpflaumen.) In —— unterblewwt. Auch wird vor dem Serbſteinkauf auf dem Land gewarnt; in den in Frage kommenden Gebieten wird die Ueberwachung ſcharf gehandhabt werden. a widerhandlungen haben neben der Beſchlagnahme des Obſtes empfindliche Strafen zu gewärtigen. . Karlsruhe, 15. Juli.(Der Wiederzu“ ſammentritt des Landtags.) Wie wir erfah⸗ ren, wird der Landtag im Auguſt wieder zuſammentreten und das Bierſteuergeſetz und eine Novelle zum Ein⸗ kommenſteuergeſetz beraten. Der Haushaltausſchuß der Zweiten Kammer wird ſich zur Vorberatung der Ge ſetzentwürfe am 16. Auguſt verſammeln. Am 22. Au⸗ zuſt wird der Landtag vollſtändig an der Feier des 100j jährigen Beſtehens der Verfaſſung teilnehmen. (Karlsruhe, 14. Juli. Ein ganz geriebener Burſche ſtand in dem erſt 17jährigen Kaufmannslehrling Theodor Billing aus Karlsruhe vor der Strafkammer. Er iſt wegen Diebſtah's ſchon vorbeſtraft und hat erneut Diebbähle durchg führt, wobei ihm größere Geldbeträge in die Hand fielen, die er in Wirtſchaften des Albtales berjubelte. Die Strafe lautete auf 1 Jahr Gefängnis. () Durbach, 15. Juli. Heute wurde der 30jäh⸗ rige Holzakkordant Anton Eckenſell, Vater von 9 Kin⸗ dern, von einem Baumſtamm ſo unglücklich getroffen daß der Tod augenblicklich eintrat. ( Königsbach b. Durlach, 15. Juli. Der 63˙ jährig! Waleh' ter Joh. Bauer wurde von zwei Farren derart an die Wand gedrückt, daß er innere Verletzungen erlitt, an denen er ſtarb. (J Heidelberg, 15. Juli. In einer hieſigen Fabri ſtürzte der 57jährige verh. Schloſſer Ludw. Bott aut Wieblingen aus 2 Meter Höhe von einer Leiter herab erlitt einen Schädelbruch, an deſſen Folgen er ſtarb (0) Heidelberg, 14. Juli. Der Bad. Landesverein der Guſtav⸗Adolf⸗Stiftung hält am 16. und 17. Jul. hier ſeine Jahresverſammlung ab. 7 Wiesloch, 15. Juli. Von dem Schöffenge richt wurde die Landwirtsehefrau Marie Tſiſter 2 11 Walldorf wegen Milchfälſchung zu 200 Mark Geldſtraf, verurteilt. Sie hatte unter 18 Liter Milch etwa Liter Waſſer gemiſcht. 1 U reiburg, 15. Juli. Die rechts⸗ und ſtaats wiſſenſchaftliche Fakultät der bieſigen Univerſität hat dem Generalmajor Friedrich in Anerkennung ſeines perſön⸗ lichen Verdienſtes um die rechtliche Sicherheit der deut⸗ ſchen Gefangenen im feindlichen Ausland die Würde er nes Ehrendoktors der Rechtswiſſenſchaft verliehen. (J Offenburg, 15. Juli. Kürzlich iſt es hier vorgekommen, daß eine von Kindern im Kinzigbett auf gefundene Fliegerbombe(Blindgänger) unter zahlreicher Begleitung von Kindern auf die ſtädt. Polizeiwache ge⸗ bracht wurde. Durch dieſe Unvorſichtigkeit hätte natürlich großes Unglück entſtehen können. Es ſei deshalb ernen darauf aufmerkſam gemacht, daß ſolche Funde nicht berührt werden dürfen, ſondern unverzüglich der nächſten Militärſtelle Mitteilung zu machen iſt. O Konſtanz, 15. Juli. Privatmann Otto Schmalb hat die Geſamtbaukoſten für die Erſtellung eines Zep⸗ pelindenkmals in Höhe von 35000 Mark geſtiftet. Die Lebensmittelverſorgung in Baden. 90 Karlsruhe, 14. Juli. Die Organiſation für den rug, druſch iſt beendigt und dieſer ſebſt dürfte in der allernächſtas Das iſt notwendig, weil die Erwartungen, aben ſich nicht erfüllt U Zeit beginnen. der Ukraine Getreide zu erhalten, 7 und man auch nicht hoffen darf, ſo bald erhebliche Getreide. mengen aus der Ukraine nach Deutſchland einzuführen. 1 Enttäuſchung bereitet auch Rumänien, das eine Mißerot in dieſem Jahr zu, verzeichnen hat. Die Nachrichten von,** lauten ſehr ungünſtig. Deshalb iſt ein ſchnoller Ausdruſch de deutſchen Getreides notwendig. 17 1 Was die Kartoffelverſorgung anbetrifft, ſo dürfe ich der Uebergang zur Verſorgung mit Frühhkartoffeln in e glatt vollziehen, da noch Vorräte an alten Kartoffeln vorhang 1 ind. Für die Frühhartoffelernte werden keine Bezugsſche iusgegeben, dagegen ſolche für die Späternte, obgleich 50 zicht ſo gut wie im vorigen Jahr ausfallen dürfte. Die 1 ſichten haben ſich zwar nach dem Regen der letzten Woche An beſſert. Um zu verhindern, daß die Frühhartoffeln nuf fegt zalbreiſem Zuſtand auf den Markt kommen, iſt auch jus vieder vom Miniſterium angeordnet worden, daß die Heran nahme der Frühkartoffeln aus den Aeckern nur mit zung der Bürgermeiſterämter erfolgen darf. 0 Ueber die Einführung fleiſchloſer Wochen ſind in der Preſſ ſchon zutreffende Mitteilungen erfolgt. Hand in Hand dam jeht aber eine Ermäßigung der Fleiſchration. 700 dll in den Städten mit 100 000 Einwohnern und darüber 75 Hramm in der Woche mit 50000 Einwohnern 150 Gram ier für Gemeinden unter 50 000 Einwohnern 100 Hramm 1 Woche betragen. Dabei wurde vom Kriegsernährungsamt— eordnet, der Induſtriebevölkerung auf jeden Fall 200 n Fleiſch in der Woche zu verabreiczen. Um nun eine verſchieden, artige Fleiſchbelieferung in den Städten zu vermeiden, 16 11 wir hören, von der badiſchen Regierung beabſichtigt, in ar uf zuhe und Mannheim 200 Gramm Fleiſch in der Wo n den Kopf auszugeben. Weiterhin iſt beabsichtigt bei günſtigiß⸗ Ernteausfall mit den Landwirten Schweinehaltungsverträge⸗ der zuſchließen und die Preiſe ſo zu geſtalten, daß die Haltung Schweine für die Landwirtſcha rentabel wird. 17 Ein günſtiges Bild gibt die Milch: und Sete ſorgung. In dieſem Jahr ſind durchſchnittlich 91 Proben der Sollmenge abgeliefert worden, 33 Prozent 19 15 5 an Vorjahr. Bei der Eierverſorgung war es trotz angel Hühnerfutter möglich, eine Beſſerung zu erzielen. —— Vermiſchtes. Das Ergebnis der Kriegsſteuern. Ueber das Ergebnis Beſitz⸗ und Kriegsſteuer⸗Veranlagung liegen noch keine gültigen Zahlen vor Die vorläufige Berechnung, die dem tag zuging, ſchätzt die Veranlagung auf 31. Dezember 1 Deutſchen Reich für die 1 auf 294 486 789 Mk. un zu 6 die Kriegsſteuer auf 5 585 184059 Mk. Auf die größeren desſlaaten verteilen ſich die Beiträge wie folgt: 24 ſich 9 folg e ſteuer ——— de end Beſitzſteuer f Mk. 1 Preußen 179 339 147 3482 500 3 7 4 Bayern 23 525 210 371 525 21 1 Sachſen. 26 7379337 417 736.4 Württemberg 13 651547 302 358 242 Baden 110173559 243 354 6 219 405 112 250 260 ge Heſſen 8 Siaſe Statiſtik iſt ein unwiderlegliches Zeugnis der brochenen Wirtſchaftskraft des deutſchen Volkes. Das Ende der Zuiderſee. Nachdem die holländiſche Kammer den Geſetzentwurf über die Trockenlegung der 5775 ſee angenommen hat, wird dieſe für die Geſchichte der N lande von allergrößter Bedeutung werdende Tat in keit umgeſetzt werden. Das Land erhält dadurch eine nere Provinz, die eine zahlreiche Bevölkerung zu ernd 1 mag. Der Pian ſelbſt geht wie den älteren unſerer Leſet 9 6 Genehmi⸗ die Wirklich g eine gabi 5 ver —. — Meeresbucht rocken le bleiben d 8 — Schi wurde aber immer wieder mit Rückſicht auf Jiſcheref u drgeg fe rt beiſeite geſchoben. Nach dem jeh angenommenen ſee dul damit begonnen werden, daß man die ganze Zuider⸗ Arch einen Deich von 29,3 Kilometer Länge, der von Wieringen nach Friesland führen ſoll, von der chließen wird. Die 9 5 dieſes Deiches, der 30 Ipipuurch ziemlich tiefes Waſſer führt, werden auf minde⸗ Millionen Mk. veranſchlagt! Nur ein Stück der großen ſoll außerhalb des Deiches bleiben. Von dem der Zuiderſee will man mehr als die Hälfte „während das mittlere Stück als See beſtehen rigen Teil es ganzen 985 Namen Pflemeer erhalten ſoll. Die„ Mil 525 Aiden hen, Jahre beanſpruchen und insgeſamt ö iergeld 1 4 kauf befſedgeldumlauf in Rußland. Das in Rußland im Um 5 agil Papiergeld wich nach„Financial Times“ vom 5 auf 43 bis 44 Milliarden Rubel geſchätzt. r neue Blüten der engli Kriegspſychoſe. Ueber ein de engliſchen Kriegspſy rprez Helm ackvolles⸗ asche berchet der„Daily iſt in 8 Bei der Feier des amerikaniſchen Unabhängigkeitsfeſtes zufgefüh ondon ein neues Spiel„Bombardierung des Kalſers“ von Lu et worden. Ein 4 Fuß großes Karikaturbild des Kaisers, kanaten gezeichnet, wird mit einer beſonderen Art von Hand⸗ indigun beworfen die ſchwarze Flecken hinterlaſſen. Bei Be⸗ dieſe Fle des Spieles wird das Bild des Kaiſers durch ecken vernichtet ſein. vürde oder Verluſt von Paris für den Verband bedeuten L Juli: Albert Thomas ſchreibt im„Daily Chronicle“ vom Stelle Jeder glaubt, daß eine Schlacht bevorſteht. An welcher berſucht. fi der Feind offenbar gegen die Engländer abzielt und tete in die See zu treiben, oder ob er 6e nach Paris e 12 daß er „ es aa ſehr die dn Ktgeges dar wird, muß großen Einfluß auf den Verlauf an noralj victlachen Standpuntzte aus beurteilen. Es iſt noch immer ein vürdeer militärischer Punkt eicht würde 5 dur Kar möglich i daltwagen und Nebenlinien zu verſorgen, aber es wäre artes Denn Paris iſt das große Zentrum der ** verden dinsgaben der Vereinigten Staaten. Nach dem„Temps“ 0 e Ausgaben der ereinigten Staaten in dem am ar 48 endenden Rechnungsjahre auf über 12.6 Milliarden glei hatt. Unter Hinzurechnung der im letzten Vierteljahr Regierung Summen belaufen ſich die Kriegsaufwendungen der Feledens bis zum 1. 7. af 13,8 Milliarden Dollar. In da zeiten perausgabte die Regierung in einem ganzen Jahre 50 eine Milli a. 0 Milion 0 Vollat jetzt betragen die täglichen Ausgaben rund Lokales. Di Hanf⸗ und Flachsernte 1918. zenbaues Werbetätigkeit zur Förderung des Geſpinſtpflan ſende es hatte die erfreuliche Folge, daß in Baden tau⸗ lehrten on Landwirten zum Hanf⸗ und Flachsbau zurück dürfte dan ein Hinweis auf die zweckmäßigſte Erntemethod⸗ ernte aher gut ſein, weil von einer rechtzeitigen Stengel üte eren guter Einbringung und Behandlung, dil durch 85 Haltbarkeit ſowie die Bewertung der Faſer iſt bein Aufkäufer abhängt. Der Zeitpunkt der Ernt abgeſto. gekommen, wenn nahezu ſämtliche Blätter beginne den ſind und die Samenkapſeln gelb zu werden wenn beim Hanf das Gelbwerden auch der ei getreten stengel und das Abſterben der unteren Blätter en iſt. Der Flachs wird durch Ausziehen mit der der Hanf dagegen mit Sichel, Senſe oder ſchine geſchnitten. Da die zu erbauende bad ſt mit Beginn des kommenden Jahres un⸗ trohhanf und Strohflachs abnehmen kann, ie Tauröſte dem Anbauer mit wenig Ar⸗ ewinn bringt, muß im Intereſſe ſchneller ng der Röſtprozeß durch den Landwirt vor⸗ wird die werden. Wo Waſſerröſte nicht möglich iſt, ſes in d amöſte durch Auslegen des Hanfes und Flach⸗ mit meunnen Lagen auf Stoppelfeldern oder Wieſen borgenhrmaligem Wenden durch Stäbe oder Rechenſtiel gewinn men. Abgeſehen von dem zu erzielenden Mehr⸗ geröſt iſt die Gefahr des Verderbens beim Lagern tau⸗ f. Stengeln geringer. Der Röſtprozeß iſt be⸗ durch wenn ſich beim Flachs die Holz⸗ und Baſtteile utf eiben der Stengel zwiſchen den Fingern leicht Stengel laſſen, und beim Hanf das Mark aus den lelbſt u geſchwunden iſt und die Hanffaſer anfängt, ſich Er ewi geno 9 winnu Flachſe n Stengel loszulöſen. Die Samenkapſeln des tels Rimüſſen vor dem Auslegen durch Abriffeln mit⸗ Sten 15 elkämmen, niemals durch Dreſchen, von den nenhanf getrennt werden. Zwecks Gewinnung von Sa⸗ elder f werden an den Enden oder Seiten der Hanf⸗ cheuch eine Anzahl weiblicher Hanſpflanzen unter Vogel⸗ schutz ſtehen gelaſſen. Auch kann man zur Hanf⸗ unkünung das Schneiden des Hanfes auch bis Angs die enden„Samenreife verſchieben, wodurch aller⸗ dene de Qualität des überreif gewordenen männlichen anſes beeinträchligt wird. meiſt„ Warnung vor dem Rauchen von Wald⸗ ſeifente Waldmeiſter wird jetzt oft zur Streckung des a ertabaks benutzt. Von ärztlicher Seite wird darauf Reist r8 am gemacht, daß dieſe Verwendung des Wald⸗ ſches g. ſehr bedenklich iß, da dieſe Pflanze ein ſchäd⸗ aben kunnift enthält, das leicht Herzſchlag zur Folge Deuter, Der Te man el. Allgemein hatte man in wuſechland von der Wiederaufnahme des Warenaus⸗ bor un mit Rußland und der Ukraine eine beſſere Ver⸗ 0 5 mit Tee erwartet. Tatſächlich ſind aber dieſt tung dagen enttäuſcht worden. Eine merkliche Steige fung 5 Teezufuhren iſt nicht eingetreten. Eine Erklä⸗ chen Hierfür liefern Nachrichten, die ſich in ukraini⸗ und wlättern finden. Darnach herrſcht ſowohl in Ruß⸗ Grö 1 e in der Ukraine ein ſehr ſtarker Mangel an Tee beft 5 Vorräte lagerten noch vor kurzem im Privat⸗ ſierun t Odeſſa. Ein Teil davon wurde von der Re⸗ 8 zur Verſorgung der Bevölkerung mit Beſchlag Gerlaß ie übrigen Vorräte blieben dem freien Verkehr Spekn. en. Sie fielen infolgedeſſen in die Hände von in Rußenten und Schleichhändlern und werden jetzt auck 1 i 1 85 und in der Ükraine zu außerordentlich hoher ialaß erkauft. Jufolgedeſſen liegt für den Handel kein ieſen Voz einen Abſatz im Ausland zu ſuchen. Ar was 5 dehältniſſen dürſte ſich in abſehbarer Zeit kaun a weite ern. Wir haben in Deutſchland infolgedeſſen bie i rechnen nicht auf eine beſſere Verſorgung mit Te e g maßregeln Symptome der Vergiftung ſind: Heftige Leib⸗ und Magen⸗ ſchmerzen, unlöſchbarer Durſt, Erbrechen, 0 keit, Schwindel, ſpäter Irreden, ſelbſt Starrkrampf. ſelbſt durch Brechmittel nicht hervorzurufen. Dieſe Symptome treten 1 bis 2 Stunden nach ſtattgefundener Vergiftung auf und können ſchon nach 8 bis 10 Stunden, manchmal auch erſt nach 2 bis 3 Tagen zum Tode führen. In günſtig verlaufenden Fällen zieht ſich die Geneſung mehrere Tage, in unmgünſtigeren fort ärztliche Hilfe in Anſpruch 9 9 18 1 Kranken weinſtein Zentigramm auf 100 Gramm Waſſer al 10 Minuten 1 Eßlöffel voll). 5 5 gebe man ein Abführmittel(am beſten nach Hufemann 30 einen Eßlöffel voll). ein, verabreiche man Wein, lögſten iſt der Fliegenpilz, 1 5 Aeußeren, wohl gibt. giftungen ſelten. Immerhin iſt aber natürlich Vorſicht ſtets ſandinangleſtunden erinnerlich ſein wird bis auf das 8 It Gegen die Jammerbrieſe aus der Heimal. Daß die Ernährungsverhältniſſe bei uns nicht friedensmäßig ſind, es nicht ſein können, iſt jedermann im deutſchen Volke ängſt klar geworden. Denn wir ſind von überſeeiſchen Zufuhren abgeſchnitten, im weſentlichen auf die Erzeugniſſe unſerer eigenen Landwirtſchaft angewieſen. Daß Mißſtände bei der Verteilung der Lebensmittel zutage treten, iſt nichts Unge⸗ wohntes mehr; es iſt begreiflich, wenn auch nichts weniger als angenehm. Das Zetern und Jammern hierüber ändert jedoch nichts an dem beſtehenden Zuſtand—„noch ſteht die Tat über dem Wort“! Ganz verkehrt aber und direkt unſeren Intereſſen zuwiderlaufend iſt es, in Briefen an Angehörige, die im Felde oder gar in Gefangenſchaft ſind, Verpflegungs⸗ nöte zum Gegenſtand der Erörterung zu machen. Denn in überaus raffinierter Weiſe benutzen unſere Feinde jedes ſolche Schriftſtück, das ſie in ihrer Gewalt befindlichen Deutſchen abnehmen, um im eigenen Lande den Willen zum Durchhalten zu ſtärken! In Frankreich beiſpielsweiſe hal man bereits eine ganze Sammlung deulſcher Briefe heraus⸗ gegeben, die ſich mit Klagen über Lebensmittelverhältniſſe beſchäftigen, und in einem einleitenden Aufruf finden ſich flammende Worte des Anſporns zum Weiterkämpfen und die Verheißung des Sieges über Deutſchland! Eine ganze Reihe ähnlicher Machenschaften und Macheverke, auch in anderen feindlichen Ländern, ließe ſich anführen. So natür⸗ lich es iſt, daß man ſeinen Angehörigen an der Front ader im Gefangenenlager alles das ſchreibt, was die Seele am meiſten bewegt, ſo verſtändig wäre es, wenn man ins Klagen kommt, das größte Maß von Ueberlegung zu Rate zu ziehen, ehe die Feder unbewußt Worte ſch reibt, die dem Feinde nützen, der deutſchen Sache ſchaden und den Mann da draußen in Feindesland letzten Endes mit zwetkloſen Sorgen und Bangen belaſten * Erſparnis von Strümpfen. In verſchiedenen Städten hat man in letzter Zeit die erfreuliche Beobachtung machen können, ſcheuen, Holzſandalen ohne Streckung unſerer Vorräte an Textilwaren wäre es dringend zu wünſchen, daß dieſer Brauch ſich immer mehr und mehr einbüngerm würde. keiten gibt es immer noch viele, die davor zurückſchrecken, ſich mit bloßen Füßen auf der Straße ſehen bor ihren Mitbürgern lächerlich zu machen. notwendig, daß einzelne, wie es ja ſchon hier und da ge⸗ ſchehen iſt, mit gutem Beiſpiel vorangehen, und der Bann ſſt gebrochen. dentenſchaft beiderlei Geſchlechts kann hier vorbildlich wirken. daß Leute beiderlei Geſchlechts ſich keineswegs Strümpfe zu tragen. Zur Ein jeder weiß, mit welchen Schwierig⸗ heute der Erwerb neuer Strümpfe verknüpft t. Leider zu laſſen, aus Furcht ſich Es iſt nur Namentlich die Schuljugend und die Stu⸗ * Enkflohene Gefangene. Ueber diejenigen wehrpflich⸗ 150 Perlonen, die ſich durch die Fucht der feindlichen Ge⸗ valt entzogen eine Anfrage merkenswerte Erklärung abgegeben. Wehrpflichtigen nur auf ihren Wunſch an der Front ver⸗ 1 9 Sauce i zuſtand zwiſchen Deutſchland und d beſteht, im Heere 1 Generalgouvernements⸗ und der Militärverwaltung Ru⸗ mäniens zu verwenden. en, hat der vroußiſche Kriegsminiſter auf des Abgeordneten rdt 75 be⸗ Danach dürfen dieſe übrigen ſind ſie, ſolange der Kriegs⸗ f ö betreffenden Staaten nur im Heimat⸗ und Etappengebiet, in der ul. Bei Pilzvergiftungen läßt ſich durch ſchnelle Gegen⸗ faſt unfehlbar ein ſchlimmer Ausgang abwenden. Durchfall, Mattig⸗ Zuckungen, Bewußtloſigkeit, Manchmal fehlt das Erbrechen und iſt en und ſelbſt Monate hin. Selbſtverſtändlich muß ſo⸗ genommen werden. In⸗ ein Brechmittel ein(Brech⸗ Iſt kein Brechmittel zur Hand, ramm Rizinusöl mit einem Tropfen Crotinöl stündlich Tritt Mattigkeit oder Bewußtloſigkeit Rum oder Kognak. Am gif⸗ der jedoch, infolge ſeines. charat⸗ f hl kaum zu Verwechſelungen Anlaß Im Allgemeinen ſind Todesfälle infolge von Pilzver⸗ n Platze. — Vorverkauf von Oelpflanzen. Es fauchen bei Beginn der Oelfruchternte Zweifel auf, ob die Frucht auf dem Halme vorverkauft werden darf. Nun iſt zwar in dieſem Jahre nicht, wie 1915, ein Verbot des Vorver⸗ kaufs ſolcher Früchte auf dem Halme erlaſſen; es würde jedoch ein großer Irrtum ſein, im Vertrauen darauf an⸗ zunehmen, daß dieſe Vorverkäufe rechtlich gültig oder geſtattet ſind. Alle derartigen Kaufverträge ſind, worauf wir zur Vermeidung von Schwierigkeiten beſonders hin⸗ weiſen möchten, nichtig; ſolche Verträge ſind auf eine rechtlich unmögliche Leiſtung gerichtet, weil ihre Er⸗ füllung der geſetzlich vorgeſchriebenen Ablieferungspflicht widerſprechen würde. Dementſprechend treffen die Straf⸗ beſtimmungen auch die Lieferung von Vorräten, die an andere als den Kriegsausſch ordnung vom 23. Juli 1917). uß geliefert werden(Ver⸗ — Keine Kleiderbeſchlagnahme. Der Verband Deutſcher Handlungsgehilfen gibt Kenntnis von einer Antwort der Reichsbekleidungsſtelle an die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der kaufmänniſchen Vrbände, die gegen die ange⸗ kündigten Zwangsmaßnahmen Verwahrung eingelegt hat⸗ te. Es heißt darin: 1) Es iſt nicht richtig, daß die Reichsbekleidungsſtelle gelegentlich dieſer Sammlung als geſetzliches„Höchſtmaß“ an Männeroberkleidung zwei An⸗ züge(einen Sonntags⸗ und einen Werktagsanzug) feſt⸗ geſetzt hat. ſichten der Reichsbekleidungsſtelle in Widerſpruch ſtehen; 2) von einer Enteignung vorhandener Beſtände iſt nir⸗ gends die Rede.— Damit erledigte ſich der dort ge⸗ 1 Antrag auf Herabſetzung des ſogenannten„Höchſt⸗ maßes“.— Anzügen iſt lediglich auf freiwillige Abgabe abgeſtellt. Diejenigen Perſonen, die entbehrliche Oberkleidung be⸗ ſitzen, ſollen dieſe für die Zwecke der Heimarmee zur Verfügung ſtellen. Da Zwangsmaßnahmen bisher über⸗ haupt nicht beabſichtigt ſind, können auch über das von dem dortigen Verbande vorgeſchlagene Verfahren hin⸗ ſichtlich der Befreiung beſtimmter Kreiſe nach den Ein⸗ kommensverhältniſſen Erklärungen zurzeit nicht abge⸗ geben werden. Die Aufforderung zur Abgabe von Ober⸗ kleidern richtet ſich auch an die Heeresangehörigen, ſo⸗ weit ſie entbehrliche bürgerliche Kleidungsſtücke beſitzen. Ein ſolches Verfahren würde mit den Ab⸗ Die im Gange befindliche Sammlung von %%% ⅛˙m 7 ͤũ_'M!. ̃ ͤ ertrunken. Beim Baden im Neckar ertrank geſtern Abend 6 Uhr der 12 Jahre alte Artur Heidt Sohn des ö Schloſſers Guſtav Heidt von Seckenheim. Die Leiche konnte f bis jetzt noch nicht geländet werden. f Auszeſchnung. Für beſondere Verdienſte und Tapfer ⸗ keit in ſchweren Kämpfen wurde dem aus Ladenburg ſtammenden Leutnant und Batterieführer Baumann das Eiſ. Kreuz J. Klaſſe verliehen. Kriegsgefangene zur Erntearbeit. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß wir vorüber⸗ gehend zur Erntearbeit einige Kriegsgefangene erhalten können. Wer Intereſſe an ſolchen hat wird deshalb aufgefordert dies morgen Donnersfag, den 18. ds. ils. orm. von 8 bis 9 Ur auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anzumelden. Selbſtverſtändlich müßten die Bewerber für die hierdurch erwachſenden Sonderunkoſten aufkom⸗ men. Ausdrücklich heben wir hervor, daß die ſeit⸗ herigen Anmeldungen hierfür ungültig ſind, alſo alle Intereſſenten dies melden müſſen und daß Anmeldungen nach 9 Uhr nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden können. Säumige hätten deshalb jegliche Schuld lediglich ſich ſelbſt zuzuſchreiben. Eine Nachforderung kann unter keinen Umſtän⸗ den ſtattfinden. Seckenheim, den 17. Juli 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. ———— 2 bangel Kirchenchor decenbelm: Behufs Einübung der Trauergeſänge — Freitag 9 Uhr— PRO BE Sammel⸗Anzeiger nur für Aitglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenaſſenſchaft. Mitglieder welche Sommerraps anbauen wollen, kön⸗ nen ſich beim Lagerhalter anmelden. Kachſalz, Viehſalf, Torfüren und Moſtauſatz ſind im Lager vorrätig. Anduunnnuaununaaaunnunnannununnuununnadnulununaaaunanmnuudauudumnumumammmmunuuuſ Stadt. Sparkasse Soehibetaiugen wi Cemeindebursschaft— mũndelsicbec. Post. scheeHRonO% Harlsruhe o, 2950. Telephon Wo. 61. Samtliehe Hinlagen werden dom Lage der Hinaahlung an su 4%t% berzinst. Massenstunden: 812 Ur vormittags, 2 Uhr adehmittags. Agenturstello: Gdeorg Röser, Seckenheim. daigss asg geen een ecm Mehrere Zigarren- und Wickelmacher sowie auch Lehrmädchen gesucht J. Reuther Zigarrenfabrik. Ochsena und Plantux flanzenfleiſch⸗Eatrack zur Verbeſſerung von Jappen, Gemüſen elt, Germania- Drogerie Fr. Wagners Nachf. Jud. V. HölLSTII. ANAT plättügin Horron-Wäsche dient zum Stirken vun Kragen und Manschetten Ste. Fr. Waonor 8 flach. unh. W. Hillstin fiülchauswels r 604 Mundharmonikas vErlore in allen Grössen d. Geſchſt. d. Bl. empfiehlt Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim J d ĩ ⁵ ⁵ 3J)öCͤͤ ³ĩðͤ K ͤÄ0“; ĩᷣͤ ß 8 8 . Abzug. i. b. Georg Zimmermann 3 5 3 PPC J 3. 2 „Nun, nun, mein Kind, wir ſind nicht in der Heide!“ Sale 1 N Um zerrissene Strümpfe wieder gebrauchsfähig zu machen, haben wir uns entschlossen, eine Abteilung zur zenissener Strün 1 n „Wahrhaftig, wie ein Schwälbchen, das f 5 J verwies er mir lächelnd den Ungeſtüm. Das Höflings⸗ 5 en, das der St Das Heibeprinzeßchen. paar war entſetzt zur Seite geprallt, als ich vorüber⸗ aus dem Neſte geſtoßen hat!“ lachte Dagobert, der Von E. Marxrlitt. brauſte, und auch die Prinzeſſin wandte erſtaunt den folgte und ſich wankend am Türpfoſten feſthielt. 54. J—ortſetzung.(Nachdruck verboten.) Kopf 855 dem auffallenden Geräuſch. 8 l Ich ließ 1 1 Arme ee P d das i 8 g ei l r„Schelten Sie mir die kleine wilde Hummel nicht, wandte das Geſicht weg— das war das Lachen, T 1 Doktor,“ wehrte ſie gütig.„Seien wir froh, daß ihr mich in der Heide unter das Dach des Tierkhofes ge⸗ ö ſpring und der Kammerherr ſteckten die Köpfe zuſammen beiteres Naturell 15 5 raſch wieder durchbricht und den jagt hatte. e 4 i i und dann nahm die Hofdame ihre Schleppe auf und Abſchiedsſchmerz überwindet. 1„Kommen Sie in das Vorderhaus zurück; E au⸗ warf mißtrauiſche Blicke auf die Treppenſtufen, und Herr a Es war zum Verzweifeln nun galt meine Em⸗ reichen die Karolinenluſt nicht mehr,“ ſagte Herr Ela don Wismar fyhr lächelnd mit ſeinem Taſchentuch durch pörung auch noch für kindiſchen Uebermut, und Herr dius ſanft zu mir. 3 die Luft, genau ſo wie Dagobert am Hügel getan hatte Claudius meinte es auch— er ſah über meine kleine Ich ſchüttelte den Kopf.. 5 — eine Demonſtration gegen den fürſtlichen Entſchluß, Perſon hinweg, ie ſchien für ihn nicht mehr zu exiſtieren 5„Nun, daun will ich mit Ihnen gehen e wie ſie ſich draſtiſcher nicht denken ließ. Charlotte ging— recht ſo, die Strafe hatte ich ja verdient. ſchützt können Sie ſich unmöglich auf Ihren kleinen Fuß hinter ihnen; ich ſah, wie ihr Geſicht aufglühte und die Die Prinzeſſin beſtieg eiligſt ihren Wagen, und mein erhalten S beſchüth ſcharfgeſchwungene Linie ihres Mundes ſich in ſprachloſer Vater, der zum Herzog beordert war, begleitete ſie. Ich 1 meinem Mantel vor dem Sturm 2 12 dare Erbitterung verzerrte— auch das berührte mich augen⸗ wandte ſofort allen den Rücken, ſchritt über den Hof und ich Dich!“ klang es 9 5 e ee 65 ehen 5 blicklich nicht; aber jezt fuhr ich empor aus der Be- öffnete die Gartentür. Ich hatte Mühe, mich auf den nein, ich wollte nicht! mochten ſie doch Beide geg f täubung, die mich gefangen hielt. Füßen zu halten, denn der Sturm brach los und raſte den dort, mit der Falſchheit hinter der Stirn ſprac „Bravo!“ flüſterte es neben mir.„Heideprinzeßchen über das weite Feld. Grimmig fiel er mich an und riß ſcheute ich, und vor dem, der ſo ſanft zu mir ſpr hat ſich tapfer gehalten— nun bin ich ruhig in Betreff] mir die Tür aus der Hand; alle meine Kraft aufbietend fühlte dich tieſe Scham und Furcht. 14 6 ben des Geheimniſſes!“ Und Dagobert neigte ſich ſo nahe und fing ich ſie wieder auf und warf ſie hinter mir in ch N keinen Mantel, der mich beichen und 2 dertraulich zu mir, daß ich den Hauch ſeines Mundes das Schloß. wwill mich allein durchkämpfen,“ ſagte ich gde Tränen, r fühlte. Wäre mir plötzlich ein heimtückiſcher, ſchmerz⸗ Nun vorwärts. Ich taumelte, nach Atem ringend, ſah zu ihm auf—aber durch funkelnde, zittern ke ließen. licher Schlag verſetzt worden, es hätte mich nicht mehr einige Schritte weiter und hatte das Gefühl, als ſei ich die ſich bei aller Anſtrengung nicht niede ucken 85 aufbringen können als dieſes Flüſtern. Ich fühlte Groll] mitten in wogende Waſſer geſchleudert. Ich hatte plötzlich Herr Claudius ſah mich an; eine unerklärliche 0 gegen die braunen Augen, die mich anlachten— ſie] keinen Boden mehr unter den Füßen— zunächſt flog ich] wegung ging durch ſeine Züge.„Sie ſind krank, Ja hatten mich zu der unbeſonnenen Handlung hingeriſſen, mitten in das Heliotropenbeet, dann prallte ich gegen. er, ſich zu mir herabbückend, leiſer.„Ich darf Sie nun 1. und das Wehen des Atems, das lau meine Wange be⸗] die Hofmauer zurück. Mit hochgehobenen Armen an recht nicht allein laſſen. Seien Sie gut und gehen 1 M. rührte, reizte und beleidigte mich— das war der Mann die unebenen Steine mich anklammernd, drückte ich meinen] mit mir.“ 28. 1 10 1 8 nicht mehr, für den ich jeder Anfeindung gegenüber mutig] Kopf gegen ſie und ließ nun die Wucht des Unwetters Dieſe nicht zu erſchöpfende Geduld und Nachſich 1 in die Schranken treten wollte— er war falſch, der[über mich ergehen. Scheu ſah ich unter den Haarmaſſen dem kleinen unwürdigen Geſchöpf, das er verachten mu chen 1 ſchöne Tankred, und ſeine bewunderten kaſtanienfarbenen] hervor, die mir um das Geſicht flogen, denn die Tür und das bei alledem ſich auch noch trotzig verhielt, brachen la Locken waren Schlangen, die ſich von der Stirn nieder⸗ nicht weit von mir fuhr auf, und Herr Claudius trat meinen Widerſtand.. 15 El ringelten— meiner nicht mächtig, ſtieß ich mit der[heraus— er wandte ſuchend den Kopf nach allen Rich- Noch ſtand Dagobert an der Tür. Jedenfalls ha ge⸗ ſch Hand nach ihm, dann lief ich wie toll die Treppe hinab tungen— da ſah er mich. 5 die wenigen Worte, die Herr Claudius leiſe zu mir. fol und hing mich an den Arm meines Vaters, der neben„Ah, hierher hat Sie der Sturm verſchlagen?“ rief] ſprochen, und meine plötzliche Bereitwilligkeit mitzuſe, aal der Prinzeſſin eben die letzte Stufe verließ. er. Sofort ſtand er ſchützend vor mir— nicht eines Jſein Mißtrauen geweckt— er legte den Finge 1.6 a 8 meiner Haare hob ſich mehr im Winde. 1 Mund und hob drohend die Rechte. Fortſ. f) ſch — einzurichten f E 8 75 f we S Die Wiederherstellung ohne neues Material geschieht in der Weise, dass aus Ep fiehlt un S 12 32 i„ erf b Paar alten Damenstrüm pen 4 Faar ö 5 . und aus— 0 b Paar alten Herrensocken ader Kinderstrümpfen. 3 Paar 1 1 — n N wieder gebrauchsfähig gemacht werden. 2 14 zu f 5 8— 1— a —— Ber Preis für die 5 2 5 5 88 i 7 5 Luisenstrasse 40 N I kemaratur stellt sich auf Mark 1.25 bis 1.80 pro Paar eee „ Je nach Beschaffenheit derselben.— S /r rr ˙·˙ꝛmꝛů—¾0.˙7˙⅛˙¹̃̃̃ Ü ̃ ͥÜÜ]«7«˙. min JJJCJCCTCT(ͤͤĩ ͤͤ00T0T0ß0b0bT00T0T e 2 N Die Annahme der Strumpfreparaturen befindet sich in der 2 2 a 2* ö 11 15 10 8 Strumpfwaren- Abteilung unseres Hauses Parterre. 7 5 85 — 5 N 8 5 Murr. 1* 0 Si 8 Zur Reparatur Können zur 22 ouene Surample angenommen Verden.] Wekanntmachung. a 0 S N. Wir bringen hlermit nachſtehend die Bekanntmachuh lid 5 5 4 S der Bad. Kartoffelverſorgung vom 1. Mai 1918 Frch ſet 7— 1 An 410 1 kartoffelpreis betr.(Staatsanzeiger vom 2. Mai 1955 — 1 i 1 1 Nr. 101) zur öffentlichen Kenntnis. 23 0 — 3— 2 Ausdrücklich wird hierzu noch bemerkt, daß der Höch, 5 5 5= fpfeis auch für die in Mſſtbeeten, Treibhäuſern und garten 5 = ee 5 8— 5 ̃ I aaäßigen Kulturen gezogenen Kartoffeln gilt. die Alafadaaaaanaagaaaaaaaaaadaadaaanaeaunaaaanaaauaddaddaadaaanaana eee 0 —— 2. Groth. Setirksamt v. 0 6 5 good OI GGG 2 Bekanntmachung über Frühkartoffelpteiſe. 5 W Wekanntmachung. 1 f 8 Mit 8 5 9 5 5 Reichskartoffelſtelle gaahe die f mit beſtimmt, daß der Preis für den Zentner Fr 1 it Auf Antrag hieſiger Landwirte bringen wir hiermit 85 Zur f f 992 feln aus der Ernte 1818 beim 3 durch 5 Eiter, im zur öffentlichen Kenntnis, daß das Achrenleſen ſeitens der⸗ 8 empfihlt* ger mit 1 vom 1. Juli 1918 an 9 Mk. uch ee N ſelben er llſtändiger Abernt d. h. wenn gerecht ſteigen darf. Der Preis wird allmählich herabgeſeht 0 9 e ſtändiger Aberntung d. h. wenn gerech Haar wasser, Kopfwassef, 8 5 wc ele e eee abe de 5 10. 5 5 N N 612 erbſtkartoffeln, der vorausſichtlich wieder 6 Mk. fur, 3 Sedeaheim, den 16. Jul 1618 8 Sohuppenwesser, Haaréle G Pelte, wactat ger de ee gürgermeiſteramt: 2 Brillantine, Pomaden, werden jeweils rechtzeitig bekannt gegeben werden. 15 12 be Vol goch 3 2 Der vorſtehend angegebene Höchſtpreis ſowie die pie 0 olz. 9 1 Schampoon ter noch A ee Höchſtpreiſe ſchließen ieee 0 15 5 3 8 Koſten der Beförderung bis zur Verledeſtelle de 3 Auunnbalundalnanananbananndiubnodneunbidindagab and id ingen nbab tdb 8 Haarbürsten, Kämme, 8 von dein din Ware int ber B n ober i We versandt 8 g 2 2 5 5 ö n 8 wird, ſowie die Koſten des Einladens daſelbſt ein. un 2 inmachſop E* 9 Staubkämme, Taschen- 8 Karlsruhe, den 1. Mai 1918. f 6 f bürsten, Taschenkämme 8 Badische Rartoftelversorgung. f 10 2 1 i denn!“ in verschiednen Gi; BDssen 8 ö Germania Drogerie 8 5 1 wird hierdurch zur allgemeinen Renn 1 0 f 5 d f nis gebracht.. a 5 15 9 : 9 9 25 05 3 Fr. Wagners flach. Ing. W. Höllfün. SI abe in dan un. N h. un, Seckenheim. 27. f gürgermeineramt: f 5 OOO eο Volz. 1 25 5 II L d 8 95 5 2 5 2 35 5 55 8 5 15 1 5