u* 13 ckelt 7 u g 11 ch, alt Ausnahme der Sonn- and Det Ab Feiertage. onnementszpreis beträgt monatlich Mk. 1.—. dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. i Exzaren Nikolaus[I. 14 Rede das Drama im Leben des Zaren, das am Aff. 1 ri Ja it d 1 Abdankunz des vorigen Jahres mit der erzwungenen 8 endlich der ſeinen gewaltſamen Anfang nahm, iſt nun 3 N. b be e ehr und einstige er. Vorhang gefallen. Nikolaus Romanow, der mehr. gächtige Selbſtherrſcher aller Reußen, iſt nicht neuen In Jekaterinenburg auf der Fahrt nach einem pfer ſicheren⸗ Aufenthaltsort iſt er einer Kugel zum Nonateffallen. Schon einmal war, wie erinnerlich, vor malige friſt das Gerücht von der Ermordung des ehe⸗ Gewißfe Zaren zu uns gedrungen. Jetzt iſt es zur endet 55 geworden. Damit hat ſich ein Geſchick voll⸗ Thron as von Größe und Macht eines der glänzendſten ſängnif dieſer Welt über die Verbannungsorte und Ge⸗ Ertieiſſt von Zarskoje Selo und Tobolfk durch tieſſte den Jugung zum elenden Tode unaufhaltſam hinab geſchich nahm. Das Bild, das der geweſene Zar in der mud de ke uns darbietet, iſt wie ſeine ganze Perſönlichkeit inzelzu Charakter zuſammengeſetzt aus widerſprechenden kalität gen, unter denen krankhafte Schwäche und Bru⸗ Egenzälgirößenwahn und Blutdurſt, Schüchternheit und ſta Aenne. im wirrer, grotesker Abwechſlung hervor⸗ nſelhſand ie kann es da Wunder nehmen, daß dieſer dige Charakter im Laufe der Jahre immer ſteht mehr zum Spielball der, wie zweifellos feſt⸗ chrgei aer Englands politiſchem Einfluß hirndelnden, britif, zigen Großfürſtenpartei und der wohl auch im noch 10 Sold ſtehenden Höflingsgeſellſchaft wurde. Den⸗ Er hat das Schickſal Nikolaus II. nicht unverſchuldet. Freund dadurch, daß er die ein Jahrhundert alten ſcmählſchaftsbande mit dem preußiſchen Königshaus Kriegstre zerriß und dem Drängen der großruſſiſchen baren 3 willensſchwach nachgab, mit den furcht⸗ den Rand tenbrand entfachen helfen und ſein Land an liche Sud, des Abgrunds gebracht. Er hat das gefähr⸗ und piel um Szepter und Krone leichtfertig begonnen bezahlen verloren, und mußte es nun mit ſeinem Leben 5 N 75 des ent wollen dieſem ſo überaus kläglichen Schicha borenth 1 o Mächtigen ein menſchliches Mitgefühl nicht es 55 ten. Aber wir dürfen doch nie vergeſſen, daß ropa di al in ſeiner Hand gelegen hat, uns und ganz Eu⸗ ges aller blutigen Geſchehniſſe dieſes ungeheuerſten Krie⸗ die Hand Zeiten zu erſparen. Dennoch verdammen wir 3 die ſich an einem wehrloſen„Bürger“, als der ſeit ſeinem Sturz ja anzuſehen war, vergriff; ga kürzlict die rohen Gewalttaten eines Terrors, dem fiel; 00 unſer Geſandter Graf Mirbach zum Opfer das t die Tat erregte mit Recht unſeren Abſcheu, muß un ſetzen der ganzen Welt erregen. Man a f in England ſcheint man anderer Anſicht zu ſein. f 98 nur einmal die eigenartig gleichültigen, ja ungen die haltene Befriedigung ausdrückenden Aeuße⸗ beim en t ie die engliſche Preſſe vor knapp einem Monat mordes en Auftreten von dem Gerüchte eines Zaren⸗ ſchein 1 ren Leſern vorſetzte. Es hatte ganz den An⸗ Manz ſeh wollte man dort andeuten, daß ihnen„dieſer Rettur ehr gelegen ſtarb“. u als ſich Abene Schuld der Brandſtiftung am Weltgebäude von ungſt an fan dann, als er in Not kam und in Todes⸗ man ihm 1 einſtigen Freunden Hilfe erbat, gab N 1 ſiuſelreic 10 den W᷑ inuchen zu d ein g kerne halte alen können aus Pflichten der e grauffoe ekten müſſen, hat ihn kaltherzig ſeinem uſgen Geschick berlaſen 1 Der Weltkrie 8 6 Weltkrieg. Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: — gliſche Abteilungen ſtießen an vielen Stellen wieſeent gegen unſere Linien vor. Sie wurden abge⸗ auf, 1 Die Artillerietätigkeit lebte am Abend wieder se, 2. 8 75 Ayeeresgruppe Deutſcher Kronprinz: Sbdlicn den Kampffronten trat zeitweilig Ruhe ein. Feeku er Aisne hat der Zeind ſchwerer der Artille ſeine Angriffe geſtern nicht erneuert. Auch derſeitg des kampf hat hier an Stärke nachgelaſſen. Bei⸗ der Feind Durcq und zwiſchen Ourcg und Ardre führte Sie 5 faſt an allen Abſchnitten heftige Teilangriffe. ie unſer en abgewieſen; ſüdlich des Ourcg brachte den, dier Gegenſtoß zum Scheitern. Feindliche Abteilun⸗ roßes Hauptquartier, 23. Juli.(Amtlich) rſeits von Jaulgonne in unſere Vorpoſten⸗ Amtsblatt der gürgermeiſterämter Heckenheim, Ilvesheim, Neckarhauſen und Edingen. Druck und Verlag von 6g. Zimmermann, Seckenheim. ſtellungen an der Marne eindrangen, wurden im Gegen⸗ ungriff an den Fluß zurückgeworfen. Oertliche Kämpfe ſüdweſtlich und öſtlich von Reims. Geſtern wurden 52 feindliche Flugzeuge und 4 Feſſel⸗ zallons abgeſchoſſen. Leutnant Löwenhardt errang einen 42. und 43., Leutnant Billik ſeinen 26., Leut⸗ nant Bolle ſeinen 25. und Leutnant Pippard ſeinen 20. und 21. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. 0*— Nach dem vierten Tag iſt bei der Foch'ſchen Gegen⸗ offenſive die Ermattung eingetreten, die bei der ge⸗ waltigen Anſtrengung und der Aufbietung aller Kräfte erwartet werden mußte. Dies iſt die Folge und der Er⸗ folg der Räumung des Brückenkopfs jenſeits der Marne, die im erſten Augenblick eine verblüffende Wirkung her⸗ vorgebracht hatte. Die deutſche Heeresleitung hat den Damm, der unſere Flanke zwiſchen Aisne und Marne deckte, raſch ſo verſtärken können, daß die ganze ſchwere Offenſive des Generals Foch abprallen mußte. Ob da⸗ bei einige Kilometer Boden aufgegeben wurden, ſpielt zar keine Rolle, das einzige poſitive Ergebnis, das Foch einer allerdings ſehr gut vorbereiteten Gegenoffenſive zuſchreiben darf, iſt eine zeitliche Hemmung der Hinden⸗ burg'ſchen Abſicht. Aber es iſt General Joch nicht gelungen, die Initiative, die Hindenburg ihm ſeit dem 21. März d. I! entwunden hatte, wieder in die Hand zu bekommen und das Geſetz des Handels vorzuſchrei⸗ ben. Die Gegenoffenſive iſt eine Epiſode im letzten Ringkampf, großartig zwar in ihrer Anlage und Durch⸗ führung, aber doch unzureichend und deshalb ohne ent⸗ ſcheidende Bedeutung. Hindenburg und Ludendorff ha⸗ zen, wie wir bereits bemerkten, dem feindlichen Plan die Spitze abgebogen und ſie bleiben nach wie vor Herren der Lage. Die Gegenoffenſive iſt unter der Wirkung der ungeheuren Verluſte abgebrochen. Ohne Zweifel nicht für immer; es iſt im Gegenteil wohl mit Sicherheit zu erwarten, daß Foch noch weitere Reſerven heranzieht und ſeinen Generalplan, die deutſche Weſtfront in der Mitte zu ſpalten, wieder und wieder aufnimmt. Aber ein Generalangriff, einmal unterbrochen, führt nie mehr zum Ziel. Der große Krieg hat mit ſeinen vielen Ein⸗ zelerſcheinungen je und je die bündigſten Beweiſe dafür zeliefert. 5 An Teilangriffen hat es am 22. Juli nicht gefehlt. Weſtlich und ſüdweſtlich von Soiſſons machte ſich die feindliche Erſchöpfung wohl am ſtärkſten geltend; die harten Kämpfe um Villemontoire und Tigny, wo die Franzoſen unter dem Schutz der vorgeſchobenen Maſſen der ſchwarzen Hilfstruppen bis zu ſieben Angriffen wag⸗ ten, hatten Ströme von Blut gekoſtet. Das deutſche Feuer hat die Reihen der in wahnſinniger Wut anſtürmenden Feinde weggefegt. Stehend ſchoſſen unſere Feldgrauen ihre Munition, ſoviel das Mauſergewehr gab, in die wan⸗ kenden Kolonnen, in denen die dichtauf gefahrene Ar⸗ tillerie entſetzliche Lücken riß und die Maſchinengewehre ihre furchtbare Arbeit verrichteten. Im Ourcq⸗Tal wur⸗ de dagegen heftig gekämpft und der Feind mußte hier durch einen ſtarken Gegenangriff aus unſeren Vorſtel⸗ lungen, in die er eingedrungen war, geworfen werden. Nördlich und nordöſtlich von Chateau Thierry lebte der Kampf gleichfalls auf. ſi Der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent Clem enceau befand ſich an der Front; er hatte Chateau Thierry einen Beſuch gemacht. Voll Entſetzen berichtete er in Paris, das Marneſtädtchen ſei ange⸗ füllt von Trümmern und Toten. Franzöſiſcher Wahn⸗ witz hatte nicht geruht, bis auch dieſer anmutige Ort in Trümmern lag.— Bei Jaulgonne drangen die Feinde, wie aus dem Tagesbericht hervorzugehen ſcheint, über die Marne nach Norden vor und kamen bis in unſere Vorpoſtenſtellung n. Unſere Reſerven warfen die Gegner aber wieder an das Flußufer zurück. Die nördliche Fluß⸗ ſeite ſcheint an dieſer Stelle im Beſitz des Feindes zu ſein. Auch weiter öſtlich ſind mehrere Teilangriffe zu verzeichnen. So ſind beſonders auch größere Kämpfe un Reims ausgefochten worden. 780 f Der einzige Sohn des früheren Reichsernährungs⸗ kommiſſars, Oberpräſidenten für Oſtpreußen v. Batocki der Leutnant und Kompagniechef im 1. Garderegiment 8. falt Karl Otto v. Batocki iſt an der Weſtfront gefallen... ZVV Dem„Temps“ zufolge haben die franzöſiſchen Ko⸗ lonien bisher 680 000 Soldaten und 238 000 Arbeiter nach Frankreich geſchickt. 5 be 0 5 Der Krieg zur See. Berlin, 22. Juli. meeres wurden drei wertvolle Dampfer und ein Segler von rund 19000 BRT. verſenkt. 5„ Einer unſerer U⸗Kreuzer, Kommandant Korvetten⸗ dapitän v. Noſtiz und Jänkendorff hat verſenkt: 15 Dampfer und 12 Segler mit zuſammen rund 61000 BRT. Unter den verſenkten Dampfern befand ſich der zdewaffnete engliſche Truppentransportdampfer Dwinsk ati BRN 8 iet. 0 b. Beſchwindigkeit von 135 Klm. in der Stunde. Im Sperrgebiet des Mittel⸗ 2 A2 nn In ſertions preis: Mo einſpanige Petitzeile 20 Pfg., Neklamen 80 Pfg. die Zeils. Bei öfteren Aufnahme Nabate. Nornſprechauſchluß Wr. 18. Die Verſenkung des amerikaniſchen Truppenkrans portſchiffs„Leviathan“ an der Nordküſte Irlands an 20. Juli erregt Aufſehen und Genugtuung. Der 54 28 Tonnen große Dampfer gehörte urſprünglich der Ham burg⸗amerikaniſchen Paketfahrt⸗Aktiengeſellſcheft(Hapag und trug den Namen„Vaterland“. Als größtes Schif der Welt wurde der Dampfer ſtets mit Staunen un Neid betrachtet, ſo oft er das Weltmeer durchfurchte. Be Kriegsausbruch befand er ſich mit einer Reihe andere Schiffe im Hafen von Boſton. Vielfach wurde damals gegen die Leitung der deutſchen Politik der Tadel aus geſprochen, daß ſie, obwohl der Kriegsausbruch in ſicht⸗ liche Nähe gerückt war, die Ausreiſe der größten un! a beſten deutſchen Dampfer nicht verhindert habe. Vor anderer Seite wurde behauptet, die Schiffsgeſellſchaften haben ſelbſt angeſichts der drohenden Lage die Ausfahr! ihrer Schiffe nach Amerika betrieben, um ſie vor dem erwarteten Angriff der engliſchen Flotte auf die deut⸗ ſchen Seehäfen in Sicherheit zu bringen. Die Amerikaner warteten auf die gute Gelegenheit, wo ſie der internierten Schiffe ſich bemächtigen konnten, die die großen Lücken des Handelsſchiffsraums der Entente ausfüllen ſollten. Der Dampfer„Vaterland“ ſollte, wie Wilſon ſagte, jähr⸗ lich ein Dutzend amerikaniſcher Diviſionen nach Europa befördern. Aber unrecht Gut gedeiht nicht.„Vater⸗ and“ iſt ſchon der dritte der uns geraubten großen Dampfer, der von den Tauchbooten verſenkt iſt, und wenn nuch Einzelheiten noch nicht bekannt ſind, ſo kann doch zeſagt werden, daß die Verſenkung der„Vaterland“ für die Amerikaner einen Schaden bedeutet, der einer ver⸗ orenen Schlacht faſt gleichkommt. Es mag dem deutſchen fommandanten nicht leicht geworden ſein, das verderben⸗ bringende Geſchoß auf das einſt ſo ſtolze Schiff, das die Amerikaner zum„Meerungeheuer“ umgetauft hatten — es ſoll auch ſein ſchmuckes Innere faſt ganz ver⸗ ſoren haben—, zu richten, aber es mußte ſein. Die deutſche Tauchbootwaffe hat einen neuen Beweis ihrer Leiſtungsfähigkeit erbracht. „Vaterland“ war von den Amerikanern mit ganz be⸗ onderen Sicherungsmaßregeln und mit ſehr ſtarken Netzen jegen Torpedierung ausgerüſtet worden, ſodaß ſie feſt zarauf bauten, daß das Schiff, ſelbſt wenn es ein Tor⸗ bedo erreichen ſollte, nicht zum Sinken gebracht werden könnte.„Vater land“ war außerdem mit doppelten Wan⸗ hungen und zahlreichen Schotten verſehen. Berlin, 23. Juli. Mit dem bei Caſablanca ver⸗ enkten ſpaniſchen Dampfer Sardinero war bekanntlich much eine Ladung Getreide vernichtet worden, die für zie Schweiz beſtimmt war. Der ſchweizeriſche Bundes⸗ zat war deshalb bei der deutſchen Regierung vorſtellig jeworden. Die deutſche Regierung hat ihr Bedauern über ſen Vorfall ausgedrückt und Schadenerſatz verſprochen. der ſchweizeriſche Bundesrat betrachtet damit die An⸗ zelegenheit für erledigt. f Berlin, 23. Juli. Von unterrichteter Seite wer⸗ den wir auf die beachtenswerte Tatſache hingewieſen, daß die Seeflieger des Marinekorps in den letzten Wochen 5 engliſche Curtis⸗Großflugboote in der ſüd⸗ lichen Nordſee und vor der Themſemündung vernichtet ſaben. Dieſer Erfolg wird vielleicht nicht überall hoch zenug eingeſchätzt. Er bedeutet fraglos mehr als den Abſchuß irgend eines gewöhnlichen Flugzeuges. Die Engländer hatten gehofft, in dieſem Flugboot ein wich⸗ tiges Mittel zur Unterbindung des Tauchbootskrieges in ihren Küſtengewäſſern gefunden zu haben. Unſere Flieger an der flandriſchen Küſte haben gezeigt, daß ie auch mit dieſem nicht zu verachtenden Gegner, der in jeder Hinſicht eine neue Entwickelungsſtufe der Luft⸗ vaffe darſtellt, fertig zu werden wiſſen. Das Curtis⸗ Boot iſt ausgerüſtet mit zwei ſtarken Motoren zu je 360 PS., hat für 10 Stunden Betriebsſtoff 9 Seine Beſatzung beſteht aus einem Kommandanten und 4 Mann. Als Angriffswaſſe gegen unſere Tauchboote führt 2s 4 ſchwere Waſſerbomben mit. Außerdem trägt es eine Bewaffnung von 5 Maſchinengewehren. 5 88 f l Die Ereigniſſe im Weſten. Der amerikaniſche Bericht. 5 Heeresbericht vom 21. Juli, 9 Uhr abends: Zwiſchen Aisne und Marne errangen unſere Truppen heute neue Erfolge. In unermüdlichem ſchneidigen Draufgehen zwangen ſie den Feind von neuem, hart umſtrittene Stellungen preiszugeben. Im Laufe der in den letzten Tagen gelieferten Kämpfe machten unſpre Diviſionen mehr als 6000 Gefangene und erbeuteten über 100 Geſchütze ſowie eine große Anzahl von Grabenmörſern und Maſchinengewehren. Orientbericht vom 20. Juli: Der Tag war an der ganzen Front ruhig, außer in der Gegend von Eborske, wo der Feind eine Beſchießung unſerer Stellungen ausführte, ohne jedoch einen Infanterieangriff zu unternehmen. In Albanien ſtellten wir eine geſicherte Verbindung mit den italieniſchen Trup⸗ pen auf den Nordabhängen des Tomor her,. 3 Der Krieg mit Italien WTB. Wien, 23. Juli. Amtlich wird verlautbart: Auf dem italieniſchen Kriegsſchauplatze Artilleriekämpfe wechſelnder Stärke. An der albaniſchen Front ſetzte der 1 5 0 Feind Neiite Afgriffsverſuche beiderſeits des oberen Vevdl bort. Sie wurden alle abgeſchlagen. Neues vom Tage. Fliegerangriff auf Rottweil. 75 GKG. Stuttgart, 23. Juli. Geſtern vormiktag zriffen feindliche Flieger die Stadt Rottweil mi omben an. Dieſelben verurſachten nur geringen Sach⸗ und Häuſerſchaden; Perſonen wurden nicht verletzt. Die heimgekehrten Internierten. Straßburg, 23. Juli. Der„Oberelſäſſiſchen Lan⸗ deszeitung“ zufolge war der Zug der aus franzöſiſcher Befangenſchaft ankommenden Internierten ein Bild herz⸗ jerbrechenden Elends. Nicht bloß die Altdeutſchen wur⸗ den in Frankreich ſchlecht behandelt, ſondern auch die Elſäſſer.. a b i Die Austauſchgefangenen. Konſtanz, 23. Juli. Geſtern abend 8.20 Uhr krafen aus Frankreich 370 deutſche Sanitätsſoldaten, darunter zwei Sanitätsoffiziere und zwei Aerzte hier ein. Am Bahnhof war der Großherzog von Baden mit Ge⸗ ſolge erſchienen. Die Angekommenen marſchierten nach dem Stadtgarten, wo der Großherzog eine Begrüßungs. inſprache hielt. Von einer Anzahl deutſcher Bundes⸗ fürſten und den deutſchen Städten waren wieder Be⸗ zrüßungstelegramme eingegangen. Namens der Aus⸗ zetauſchten dankte ein Oberarzt für den Empfang. Hier⸗ uf zogen die Ankömmlinge im Zuge durch die Stadt, don der Bevölkerung herzlich begrüßt. Der Großherzog iſt heute vormittag 8.52 Uhr wieder nach Karlsruhe ab⸗ zereiſt und wird am 30. Juli zur Fortſetzung des Aus⸗ auſches hier wieder eintreffen. a 5 Der Rohſtoffbedarf des Handwerks in der 8 Uebergangszeit. Berlin, 23. Juli. Wegen Ermittelung des vor⸗ Asſichtlichen Rohſtoffbedarfs des Handwerks in der lebergangszeit haben vor einiger Zeit im Reichswirt⸗ ſchaftsamt Beſprechungen ſtattgefunden. Zu den für die Bedarfsermittelung nötigen Erh bungen ſollen in erſter Linie die Handwerkskammern herang zogen werden. Die Beſprechungen werden fortgeſetzt. 75 Berlin— Helſingfors. Berlin, 23. Juli. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ meldet zus Stockholm: Blättermeldungen zufolge iſt eine direkte Verbindung Berlin—Helſingfors geplant, die über Reval zehen ſoll. Von Reval nach Helſingfors ſoll ein Fähr⸗ derkehr eingerichtet werden. 8 Cooreman gegen Hertling. Le Havre, 23. Juli.(Havas.) Bei einem von der belgiſchen Regierung beliſchen Parlamentariern ge⸗ e Frühſtück erk ärte Miniſterpräſident Cooreman: Belgien will keinen Frieden, als einen Frieden der Ehre und des Rechtes und es weiſt die kühne, kürzlich im Reichstag ausgeſprochene Theorie, aus Belgien ein Fauſt⸗ fand in den Händen ſeines Schuldners zu machen, der zon Belgien Bürgſchaften gegen ſeinen Angreifer verlangt, zurück. Belgien wird ſich über die Reorganiſation der Beziehungen zu den Staaten nur in vollem Einvenehmen mit den Mächten aussprechen, die mit ihm für die Sache des Rechtes kämpfen. g 8 Wieder einer. Waſhington, 23. Juli.(Reuter.) Das Staats⸗ umt meldet, daß die mittelamerik. Republik Honduras mum 19. Juli Deutſchland den Krieg erklärt habe. Der 5 8 der diplomatiſchen Beziehungen erfolgte am 1. Mai. s Rücktritt des Miniſteriums Seidler. Wien, 22. Juli. Am Schluß der Sitzung des Abge⸗ ordnetenhauſes teilte Präſident Groß mit, daß Miniſter⸗ präſident Dr. Ritter von Seidler und die ganze Regierung ihre Entlaſſung gegeben haben, daß die Ent⸗ loſſung angenommen wurde(Beifall bei den Tſchechen) und daß die Regierung mit der Fortführung der Ge⸗ ſchäfte betraut wurde. i Die Miniſteranklage abgelehnt. Wien, 23. Juli. Das Abgeordnetenhaus hat nach weitägiger Verhandlung in namentlicher Abſtimmung mit 215 gegen 162 Stimmen den tſchechiſchen Antrag auf Erhebung der Anklage gegen Miniſterpräſident Dr. Ritter 9. Seidler und den geweſenen Miniſter des Innern Grafen Toggenburg, wegen Erlaſſung der Kreisord⸗ ung in Böhmen abgelehnt. Zur Lage in Frland. Berlin, 23. Juli. Dem„Berliner Lokalanzeiger“ zufolge wird aus London gemeldet, daß am Samstag 1 Männer und 4 Frauen in Kilmanock verhaftet worden ſeien, als ſie Waffen und Munition nach Irland ſchmug⸗ zeln wollten. Sie hatten große Mengen Sprengſtoffe und Zündlunte. 3 350 f Lichtloſe Nächte in Amerika. 5 Bern, 23. Juli. Der„Matin“ berichtet aus Neu⸗ hork, daß die Regierung für unbeſtimmte Zeit vom 25. Neilt ab für die Staaten New⸗Egland, New⸗Jerſey, New⸗ 9erk, Pennſylvania, Delaware und Maryland, ſowie für den Diſtrikt Kolumbia vier lichtloſe Nächte, in den übri⸗ gen Staaten zwei lichtloſe Nächte in der Woche angeord⸗ net! habe Die Ereigniſſe im Oſten. Kiew, 22. Juli. Die meiſten Zeitungen bringen Artikel über die Ermordung des Zaren. Bürgerliche Zeitungen ſprechen die Ueberzeugung aus, daß die Hin⸗ richtung des Zaren geeignet ſei, den monarchiſchen Ge⸗ danken, der ſich überall bereits rege, zu ſtärken. Der Metropolit Antonius hielt geſtern in der Sophien⸗Ka⸗ khedrale eine feierliche Seelenmeſſe für den verſtorbenen Zaren. Die Kathedrale war überfüllt. d London, 23. Juli. Die„Times“ meldet aus Chri⸗ ſtiania, die Vorpoſten der finniſchen Truppen ſeien in der Nähe der Murmanbahn in ein Gefecht mit briti⸗ ſchen Truppen verwickelt. e Deutſche unterſtützung der Rückwanderer in 8 Polen. erfahr n, ſind dem polniſchen Finanzminiſterium io M nter⸗ Dilfsdienſtmeldeſtellen vor. Warſchau, 23. Juli. Wie wir an amtlicher 5 g dur 1 ſkützung der polniſchen Rückwanderer zur Verfügung ge⸗ ſtellt worden.. WTB. Kurzer Wochenbe sicht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 16. bis 22. Juli 1918. Durch eine Verordnung des Oberkommandos der Heeresgruppe Herzog Albrecht iſt das Gebiet der Kommunalverbände Elſaß Und Lothringen als Frühdruſchgebiet erklärt. Mit der Durchführung der Dreſchmaßnahmen werden die Kommunal⸗ berbüände Elſaß und Lothringen beauſtragt. Die Kommunalver⸗ hände handeln im Einvernehmen mit dem Kriegswirtſchaftsamt Slſaß⸗Lothringen und mit den Krkegswirtſchaftsſtellen. Die Kom⸗ munalverbände ſind berechtigt, den vollſtänbigen und ſofortigen Ausdruſch innerhalb einer beſtimmten Friſt anzuordnen. Jeder Landwirt, der Getreide angebaut hat, oder deſſen Stellver⸗ treter hat dafür zu ſorgen, daß ſein Getreide innerhalb der be⸗ ſtimmten Friſt reſtlos ausgebroſchen wird. In Fällen drin⸗ genden Bedürfniſſes kann der Kommunalverband verlangen, daß die Landwirte Getreide auch aus den Vorräten abliefern, die zur Ernährung der Selbſtverforger, zur Fütterung des im Betriebe gehaltenen Viehes und zur Beftellung der zum Betkiebe ge⸗ hörigen Grundſtücke beſtimmt ſind. Soweit das den Land⸗ wirten verbleibende Getreide für die bezeichneten Zwecke nicht hinreicht, ſind die abgelieferten Mengen ſobald wie möglich, von dem Kommunaverband zurückzuliefern. Die Verordnung findet ſinngemaße Anwenden auch auf die Gewinnung von Korner⸗ mais und Hülſenfrüchte, beſonders Ackerbohnen. Sie trat mit dem 13. Juli in Kraft. Durch eine Bekanntmachung der K. Bahyeriſchen ſtellv. Ge⸗ neralkommandos 1., 2., 3. Bayeriſchen Armeekorps werden alle abgeernteten Kultur⸗Hopfenreben, ſowohl roh in ge⸗ trocknetem und ungetrocknetem Zuſtande, als auch entfaſert ulld präpariert beſchlagnahmt. Nicht betroffen werden Blätter, Seitentriebe und Dolden der Hopfenreben. Trotz der Beſchlag⸗ nahme iſt die Verwendung als Aufleitungsmaterial im eigenen Betriebe des Erzeugers erlaubt. Eine weitergehende Verwendung oder Bearbeitung ſowohl in gewerblichen Betrieben, als im eigenen Betriebe des Erzeugers iſt nur auf Grund eines Erlaubnis⸗ ſcheines der K. Bayer. Feldzeugmeiſterei geſtattet. Die Ver⸗ kußerung und Lieferung der beſchlagnahmten Gegenſtände iſt trotz der Beſchhagnahme erkaubt: 1. vom Erzeuger an die von der K. Bayer Feldzeugmeiſterei ermächtigten Firmen und deren mit einem Ausweis der Feldzeugmeiſterei verſehene Unterauf käufer gegen Schlußſchein; 2. auf Grund eines Freigabeſcheines der K. Bayer. Jeldzeugmeiſterel. Die abgeernteten Hopfenreben unterliegen einer Meldepflicht. Die Meldung iſt an das K. Bayer. Kriegsminiſterium, Kriegsamt, Meldeſtelle, München r 14, mit der Aufſchrift„Betrifft Hopfenrebenbe⸗ ſchlagnahme“ auf dem Umſchlag zu erſtatten. Die Beſtands⸗ anmeldung hat innerhalb 14 Tagen nach der Aberntung zu er⸗ folgen. Die nachſtehenden Preiſe dürfen bei der Veräußerung nicht überſchritten werden: für Hopfenreben, wie ſie anfallen, für je 50 Kilogramm 6 Mh., für Hopfenreben, von Laub, Seiten⸗ trieben und Aufleitungsmaterial befreit, für je 50 Kilogramm 16 Mk., desgleichen auf Längen von nicht weniger als 1 Meter geſchnitten und gebündelt für je 50 Kilogramm 20 Mk., des⸗ 2 auf gleiche Längen von 1,50 Meter geſchnitten und ge⸗ ündelt für je 50 Kilogramm 23 Mk. Die Bekanntmachung trat am 15. Juli in Kraft. Saden. Zweiter Tag der Bad. Landeswohnungstagung. () Karlsruhe, 23. Juli. In der geſtern vormit⸗ tag fortgeſetzten Beratung der Hauptverſammlung des des Bad. Landeswohnungsvereins verbreitete ſich zuerſt Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer aus Mannheim über die Aufbringung der Mehrbaukoſten und forderte dabei jährliche Rentenzuſchüſſe, die ſich den jeweiligen Bau⸗ koſten und Mieten anpaſſen und die für den Beſitzer geeignet ſind, eine Rente aus dem Haus zu ziehen, ohne zu übermäßiger Mietsſteigerungen greifen zu müſſen. Stadtrechtsrat Neukum aus Karlsruhe ſprach über den Ausbau der Mieteinigungsämter, die vor allem in der Uebergangszeit wichtige Aufaben zu erfüllen hätten und die den Intereſſen der Vermieter und der Mieter gleicher⸗ maßen Rechnung tragen müſſen. Ein von den Herren Manz und Hof eingebrachter Antrag dahingehend, der Landeswohnungsverein möge beim Generalkommando vorſtellig werden, daß bis zur geſetzlichen Verbeſſerung des Mietſchutzes ein militäriſcher Erlaß die Genehmi⸗ gungspflicht für Mietserhöhungen und Kündigungen durch die Mieteinigungsämter zur Einführung bringe, wurde mit großer Mehrheit abgelehnt. (Karlsruhe, 23. Juli. Der Bad. Verband gemeinnütziger Bauverein igungen hielt ge⸗ ſtern hier ſeine Hauptverſammlung ab. Der Vorſitzende Landeswohnungsinſpektor Dr. Kampffmeyer erſtattete den Geſchäftsbericht, dem zu entnehmen war, daß die Bau⸗ tätigkeit vollſtändig geruht hat. Sechs neue Genoſſen⸗ ſchaften ſind gegründet worden, ſechs weitere werden in nächſter Zeit ins Leben gerufen werden. Das Vermögen des Verbands beläuft ſich heute auf 4469 Mk. Die finanzielle Lage des Verbands wurde als günſtig bezeich⸗ net. Eingehend beſprochen wurden ſodann die Verein⸗ harungen der Baugenoſſenſchaften über die Ueberweiſung wegziehender Mitglieder und über die Grundſätze bei der Vergebung von Mietwohnungen. Es wurde dabei betont, daß die kinderreichen Familien und die Kriegs⸗ teilnehmer eine beſondere Berückſichtigung erfahren ſollen. Die Landeswohnungsſtiftung zugunſten der kinderreichen Familien iſt auf nahezu drei Viertel Millionen Mk. an⸗ zewachſen. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen vurde noch die Vorbereitung der künftigen Bautätigkeit ꝛrörtert. 24. Städtetag der mittleren Städte Badens. (Oberkirch, 22. Juli. Am Samstag wurde hier der 24. Städtetag der mittleren Städte Badens ab⸗ gehalten, bei welchem 49 Verbandsſtädte vertreten waren. An den Bericht des Vorſitzenden des geſchäftsführenden Ausſchuſſes knüpfte ſich eine Ausſprache über die Frage der Arbeitsloſenfürſorge nach dem Kriege. Der don dem Verband Bad. Arbeitsnachweiſe hierüber ausge⸗ arbeitete Entwurf, über welchen Bürgermeiſter Dr. Wettſtein aus Weinheim Bericht erſtattete, ſieht als erſte Hilfe und positive Al beitsloſenfürſorge die Einſetzung der Arbeitsnachweiſe mit ihren 56 Filialen der bad. Erſt wenn keine Arbeitsge⸗ legenheit zu verſchaffen ſei, ſoll nach einer Wartezeit don drei eine von den Gemeinden feſtzuſetzende Beldunterſtü., treten. Dem Entwurfe wurde grund⸗ 1 5 5 7E wiſſen Vorausſetzungen verpflichtet ſein ſollten, eme ff willige organiſatoriſche Zuſammenfaſſung aller der gendfürſorge dienenden Beſtrebungen zu bewirken. Verſammlung ſtimmte dem zu. Zur Sprache kam dam weiter die Rohſtoffverſorgung in der Uebergangsze und die Spätobſtverſorgung, wobei die ſchon mitgeteil ten Leitſätze Annahme fanden. Der nächſte Städteta ſoll in Säckingen ſtattfinden.„ O Hurlach, 23. Juli. Durch Bligſchlag wur in der Gemeinde Stupferich das Anweſen des Landwirb Gregor Schneider vollſtändig eingeäſchert. C Mannheim, 22. Juli. Zwei ſchwere Verbrechen der Taglöhner H. Scharenbeck und der Elektromonkem Franz Fackers aus Pirmaſens, die im Frühjahr dpruchsdiebſtähle in die Räume des natl. Frauendienſte und des Roten Kreuzes in Mannheim unternommen jatten, wurden von der Frankenthaler Strafkammer 1 zeurteilt. Scharenbeck erhielt 5 Jahre Zuchthaus 1 Fackers 2 Jahre Gefängnis. () Singen⸗Hohentwiel, 23. Juli. Letzter Tag amen zahlreiche Schweizer Familien auf der Reiſe von Moskau in die Heimat hier durch. Es waren meiſt be nittelte Leute, die wieder in ihr Vaterland zurückkehren Sie wußten viel zu erzählen von den unſicheren Zuſtänden m Rußland und vor allem der ungeheuren Teue 90 zaſelbſt. i () Albbruck bei Waldshut, 23. Juli. ind des Holzhändlers Schmid⸗Nann fiel in eine Springbrunnen und ertrank. 5 ( Konſtanz, 23. Juli. Wegen übermäßiger A 5 teigerung hatte ſich der Güterhändler Hermann Schü 5 tus Meßkirch vor der hieſigen Strafkammer zu verant b vorten. Der Angeklagte hatte verſchiedene Güter Seekreis angekauft und die Fahrniſſe, Aecker uſw. wiede inzeln verſteigert, wobei er hohen Gewinn erzielte. n. nal brachte ihm die Fahrnisverſteigerung einen G oon über 43000 Mk. Der Staatsanwalt beantragte ieben einer Freiheitsſtrafe eine hohe Geldſtrafe und En, iehung des Gewinns. Vom Gericht wurde der Auge, lagte freigeſprochen, weil er die Erlaubnis zu Verſtei zerungen nachgeſucht und erhalten hatte. 5 (J Konſtanz, 23. Juli.(Der Willkomm de großherzogs an die Aus tauſchgefangene n der Großherzog von Baden hat bei der Ankunft der Aus, auſchgefangenen dieſen einen herzlichen Willkomm ee oten. Der Großherzog führte dabei aus, kein Tag fe ergangen, ohne daß die deutſche Heimat nicht ihr baderen Söhne jenſeits unſerer Kampflinien gedacht die ind wo nicht unſer aller Denken und Sorgen für at ſeutſchen Gefangenen die Aufgabe ſo vieler in der Heim jeweſen wäre. Die Austauſchgefangenen dankten 17 Heimkehr der unabläſſigen Arbeit, welche die deut driegsverwaltung ſich hatte angelegen ſein laſſen. der Hroßherzog gedachte dann der freundlichen Aufnahme„ Internierten in der Schweiz und ſagte den Schweze. Zehörden herzlichen Dank dafür. Des weiteren wies 175 Hroßherzog auf die Erfolge unſerer Truppen hin 1 bürdigte auch die Mitarbeit der Heimatfront, an welcher N mch die Angehörigen der jetzt Heimkehrenden ihren 1 eil haben. Man dürfe hoſſen, daß die in die Heim urückkehrenden Krieger gleichfalls treu mithelfen werden,. im zu einem ſiegreichen Abſchluß des Völkerringens, zelangen, auf dem ſich ein erfolgreicher Friede und ein 5 ingefährdete Zukunft für unſer Vaterland aufbauen kane, der Großherzog überbrachte die Grüße der Gro 975 ſoginnen Hilda und Luiſe und ſchloß mit einem deen achen Hurra auf den Kaiſer. Sammelt Brenneſſeln! be Dieſer Ruf ergeht an Alle, auch an ae 9e. m Sammlerdienſt in dieſem Jahre ſchon Großes 10 eiſtet haben. Wie die Kämpfer an der Front Ermüdnen ticht kennen, weil die Not des Vaterlandes ihren N zollen Einſatz erfordert, ſo darf auch die Heim elt ticht erſchlaffen. Darum ſammelt Brenneſſeln, fun hen ie mit dem gleichen Eifer, ſammelt ſie mit der glei ele dingabe, mit der Ihr Laubheu und mit der Ihr v. indere wichtige Dinge geſammelt« habt; denn die B Stoff ꝛeſſelſammlung ſoll großer Not vorbeugen, ſoll die!“ der tot vermindern helfen. Und daß ſie es kann, beme! ßer Imſtand, daß wir heute in Deutſchland ſchon in au und ardentlich beträchtlichem Maße aus Neſſeln Garn Bad. Hewebe für unſer kämpfendes Heer herſtellen. Die fir Reſſelgeſellſchaft in Schopfheim hat im ganzen Land ner ede Gemeinde einen Ortsvertrauensmann— meiſt e 2 der Herren Lehrer der Volks⸗ und Mittelſchulen eter zeſtellt, dem die geſammelten, mindeſtens 60 Sent 2 angen Neſſeln abgeliefert werden können. Die Sateferg erhalten als Vergütung für 100 Kg. trocken abgele halt NReſſeln 28 Mk. Die Sammlung von Brenneſſeln ener aoch einen beſonderen Reiz dadurch, daß jeder Sam der zewiſſermaßen am eigenen Leibe die„Bedeutunh Kg Sammlung in der- Weiſe erfährt, daß ihm für 1 355 getrocknete Neſſeln 1 Wickel weißes oder ſchw z zes Nähgarn durch den Ortsvertrauensmann ehändigt wird. 1 . So ziehet denn hinaus zu neuer Arbeit mit den gleichen Ernſt und dem gleichen Eifer, den Ihr de feinen lich bei der Laubheuſammlung bewieſen habt. Laß eheuen Tag ungenützt verſtreichen. Die Stoffnot iſt— it gro, aber gewaltig roß ſind auch die Möglichen. Ih zu mildern, wenn Ihr kurz entſchloſſen, nach 5 dieſes geleſen, hinausgeht und Brenneſſeln ſammel höchſte Tag darf mehr verſäumt werden; es iſt die aller he Zeit, die entſcheidende letzte Stunde.. — 1 ** 3 S Vermiſchtes.. e . Sfeiſchloſe Wochen für Kurgäſte. In Neichenhal u e, 1 ee aben nach den„M. N. N.“ die obne ämter je eine fleiſchloſe Woche für die Kurgäste angaen für da infolge des Schleichhandels und der i die Hotels das Fleiſch ſo rar geworden iſt, daß es einheimiſche Bevölkerung nicht mehr ausreicht. 5 Schäden Eine Windhoſe hat in Frankfurt a. Oder größen r plele angerichtet. Tauſende von Bäumen wurden entwurze nedeckt. Telegraphenſtangen zerbrochen und zahlreiche 8 9 Explosion. Die in Plauen befindliche Mun der N. E. G.(Allgemeinen Elektrizitäts⸗Geſellſchaſt Berlin Im 19. Juli nachmittags vermutlich durch Selbſtent Brennſtoffen teilweiſe zerſtört worden, wobei außer 91 lichem Sachſchaden leider auch eine größere Anda Menichenleben. zu beklagen ſind. Der mar die and Das eiähr, e Saugen Im Herter Faule 1 eresliefe betragen. 8 Einbruch mter(Poſen wurden aus der hatholiſchen nee agen 5 1 5 Meßzkelche ein Reliquienbehälter mit einem Span vom Chriſti und andere mit Edelſteinen beſetzte Reliquien Di in 3 Im Lande es A. e A e de dn e AAA * * — S N 8 lich 12 f ie ſich anſehe 8 de tauchen ſah in iſt unbeg kommen, ein, das Nuß unnel eben Das wirſt Du die glauben, e kelegraphiſche den Ihre 1 dur; 2 ein zah s Beſitztum d chleppt 5 orden it, in d den baltiſchen um Teil erſetzen usverkau ſt gewi amlich, eking, ni et und Waben erlichen Paläſten n Erfindun Betrieb 15 Feuerwehr gelöscht. A. ſt lt 1 8 0 it d Ußiſchen Kül⸗ f ü ellt im Einvernehmen mit dem preußiſche. Lehnimiſter 15 zuſtändige Armeeoberkommando proviſorkſch den Deutſchland anerkannt werden, ſo daß, wie in früheren . in den chi e 5 Reglern g, t nur die Einkünfte des Telegraphenweſens ondern ſie hat in veranſtaltet; ſelbfſt haft ſoll dieſes Monopol in der Hoff⸗ aben, den Opiumhandel im ganzen Lande en zu können, obwohl nach einer Uebe der Opiumhandel nicht mehr zuläſſig iſt. holera iſt nach einer Meldung aus K openhagen auch au ausgebrochen und breitet ſich raf Zu Lande und zu Waſſer. der Erfindungen und freilich auch der ſchwindel⸗ gen— Amerika— hat man jetzt ein Automobil Dee 4 2 um, B, Oles, Sf Rr „s A & — D, rn das nicht nur au auch oh indet. erweiſen. heim Neustes kückiſche A0 5 iſe 0 Engländer.. Rantetier H. befand ſich 3 1917 mit etwa zwölf kapelle; plötzlich war ndern umringt. Die in ein m einem Be mußten den Befehl hatte,“ be 7 n uns als ecchichelegraphiſte 1 chen berich un Bog lunge enn as Nil daß Ihn f dem feſten Lande ſeinen Weg macht, ne weiteres im feuchten Element ſein„Vorwürts⸗ ie es ſich bewähren wird, dürfte erſt die tonſtollen bei Poel deutschen en den ewa fünfzig Engl änder m ſich ergeben und erhielten von einem Eng, „Noch bevor ich abge⸗ richtet K.„legte ein engliſcher Infanteriſ ß auf mich ab, der mich durch den Auch noch andere engliſche In. auf uns, obwohl wir unſere Hände er⸗ Gefangene erklärt hatten.“ n unter ſich. Ein nettes Eiſenbahn⸗ t„Nya Daglight Allehanda“: In einem t das Blatt—, in dem ein kürzlich erſt ſaß, ſtiegen zwei junge Männer ein er gegenüber Platz. Offenſichtlich waren „denn alsbald begannen ſie ſich ſtumm ſie mit ihren Taſchenmeſſern kurze „Was für ein entzückendes kleines eine.—„Ja,“ antwortete der zweite, 3 jung verheiratet.“—„Sieh nur, wie —„Kannſt Du verſtehen, daß dae ein ſolches Nilpferd vergafft hat? reiflich!“—„Sobald wir in den ſtehe ich auf und gebe ihr einen doch nicht wagen!“—„O ja, ſie es ihr Nilpferd war.“— Hi Unterhaltung roh unterbrochen, in⸗ hemann ſeinerſeits ein Taſchen'neſſer s damit zu klopfen anfing. Er ſandte „Ich bin Telegrapheninſpektor, chſten Station nicht ausſteigen, ſobald wir in den Tunnel ein⸗ del derartig gegeneinander⸗ lüſte vergehen dürften.“ Di der ſtummen Drohung nicht * abzuſchnallen. euerte einen 1 hte iwatetes 580 2 nahmen ein egraphenb imterha ten, inde chläge gaben. knackte der ein ie gan 5 epaar and eamte und ebenfa Telegramm Sie auf der nä pferd Ihnen, Mane ſollen 8 a 5 üßge 0 ben. e Ausführung * Der abkommandierte Bräutigam. Kürzlich ſollte in der Rafſer⸗Wilhelm⸗Gedächtniseirche in Berlin die Trauung der dekannten Tanzkünſtlerin Lucy Kieſelhauſen mit dem Leut⸗ mant v. P. im Husarenregiment v. Schill ſtattfinden, indeſſen janden die vielen Schauluſtigen, die dem feierlichen Akte bei⸗ vohnen wollten, die Türen verſchloſſen. Statt der Trauung aſen ſie aber einen Zettel mit folgenden Worten an der Kirch⸗ ür:„Die für heute 8 Uhr angeſetzte Trauung des Herrn 2. P. muß abgeſagt werden, weil er abkommandiert iſt. Der Küſter.“ Plattdeulſcher humor.„Plattdüſch Land un Water⸗ kant“, das Blatt der Vereinigung Quickborn in Hamburg, erzählt:„Dor loppt en Mann von Altno de Elvſchoſſee dol. He will no Dübelsbrüch. De Wegg ward em wat lang, un koletzt frogt he ein Burn:„Is't noch wiet bit Dübelsbrüch?“ „Ah“, ſeggt de Bur,„Dübelsbrüch, dor büſt all lang öber weg, hier büſt jo all meiſt no Blanknes hen!“„Dammal“ coppt de Mann,„denn mutt ick jo den ganzen Weg trüch⸗ loopen!“„Trüchloopen,“ ſeggt de Bur,„dat heſt nich neudig. Dreihſt die eenfach um un geihſt grodut!“ *Das Verſuchskaninchen.„Warum weinſt du denn, Pepi?“—„Weil der Vater einen neuen Seifenerſatz er⸗ funden hat,... jedesmal, wenn in Kunde kommt, werde ich zur Reklame gewaſchen!“ Merkwürdig. Ein Gaſt ſchickt den Pikkolo an einen andern Tiſch mit dem Auftrag:„Bitte doch den Herrn dort für mich die Zeitung— er lieſt ſie ja ſchon drei Viertel⸗ ſtunden!“ Der Pikkolo kehrt unverrichteter Dinge zurück. „Der Herr,“ berichtet e,„gibt ſ' nicht her. Er ſagt, es ſteht ſo nichts drin.“ * Selbſtbewußl.„Ihr Töchterchen, gnädige Frau, wird Ihnen mit jedem Tage ähnlicher!“„Nicht doch, Herr Aſſeſſor— Kindern ſoll man nicht ſchmeicheln!“ 5 * Anverhoffte Wirkung. Ein Altbayer berichtet einen Diebſtahl. Der Pfarrer richtet die Frage an ihn:„Da haſt du wohl den Opferſtock auch beſtohlen?“— Beichtk.:„Wie wär denn dees möglich, der is doch halt verſchloſſen.“— Pfarrer:„Na, ſo a bisl mit ner Leimrute?“— Beichtk.: „Tan hab i's halt net, aber's leucht mer ei.“ * Sie(ſchwärmeriſch):„Weißt Du Mann, an den kom⸗ menden Feſttagen wollen wir das Leben in vollen Zügen ſenießen.“— Er(trocken):„Recht ſo, machen wir einen Pfingftausflug mit der Eiſenbahn!“ Lokales. — Haſelnußreiches Jahr. Einen außergewöhn⸗ lich ſtarken Fruchtanſatz weiſen in den meiſten Gegenden in dieſem Jahr die Haſelnußſtauden auf, ſodaß die Ausſicht beſteht, daß aus den Haſelnüſſen die Oelernte eine erwünſchte Bereicherung erfahren wird. 5 — Beihilfe an Veteranen. Nach einer Mittei⸗ lung des Reichsſchatzſekretärs hat die Reichsverwaltung beſchloſſen, auch in dieſem Jahre eine einmalige Bei⸗ hilfe an die Kriegsteilnehmer des Feldzugs von 1870/71 und der früheren Feldzüge zu gewähren. Der Reichstag hatte in ſeiner letzten Sitzungsperiode einen dahingehen⸗ den Antrag des Abg. Prinzen zu Schönaich⸗Carolath einſtimmig angenommen. f 5 — Fahrpreisermäßigung für Schüler. Die Generaldirektion der Bad. Staatsbahnen hat angeordnet, daß für Schulausflüge zum Sammeln von Pilzen, Bu⸗ cheln, Eicheln, Kaſtanien und ähnlichen für die Volks⸗ ernährung wichtigen Naturerzeugniſſen auch in dieſem Jahr wieder eine Fahrpreisermäßigung in der 4. Wa⸗ genklaſſe um die Hälfte zugeſtanden wird N * Aeber die Aeberkragbarkeit der Grippe ſind die An⸗ ſichten geteilt; während die einen Sachverſtändigen der An⸗ icht ſind die Seuche werde durch Luftſtrömungen über⸗ ragen, ſind andere entgegengeſetzter Anſicht. So ſchreibt eim Mediziner in der„Tägl. Rundſchau“: Kein Lehr⸗ und Handbuch der Hygiene oder Bakteriologie vertritt jetzt einen underen Standpunkt als den, daß es ſich bei jeder Grippe um ein nur von Menſch zu Menſch ſich verbreitendes ontagium handelt. Die große Epidemie 1889/90 hat zu einem abſchließenden Bericht in den„Arbeiten des baiſer⸗ ichen Geſundheitsamtes“ geführt, der von Friedrich verfaßt ſt und die Miasma⸗Hypotheſe auf das beſtimmteſte zurück⸗ weiſt. Beſonders eindrucksvoll iſt ferner der„Bericht des chweizeriſchen Geſundheitsamts“ über die Influenza in der Schweiz, die 1895 erſchienen iſt und namentlich nachweiſt, daß in die vielen einzeln gelegenen Häuſern, Almen, Hoſpize uſw. die Influenza nie anders ihren Einzug gehalten hat, nachdem ein perfönlicher Verkehr mit Erkrankten ſtattge⸗ zunden hat. Praktiſch iſt es von großer Bedeutung, daß das Publikum über den rein„kontagiſiſen“ Charakter auf⸗ geklärt wird. Die Uebertragung erfolgt nur durch die Ein⸗ atmung der beim Huſten von Kranken verſtreuten Erreger oder durch Auswurfteilchen, die durch Berührungen in Mund und Naſe der Geſunden gelangen. Tunlichſtes Fernhalten bon huſtenden Kranken und häufigere Reinigung und Des⸗ infektion der Hände ſind wirkſame Schutzmittel, die in ſehr vielen Fällen die Weiterverbreitung der Krankheit hemmen können. Gegen ein„atmoſphäriſches Miasma“ würde eine ſoſche Hilfe nicht möglich ſein. Witterungsverhältniſſe ſpielen nur inſofern eine Rolle, als durch manche Witterung leichter Erkältungen ausgelöſt werden, welche die Empfänglichkeit für die Grippe erhöhen. * Jahrpreisermäßigung beim Beſuche der im neutralen Auslande inkernierten Kriegs- und Zivilgefangenen. Zur Erlangung der Fahrpreisermäßigung beim Beſuche der vom Feinde im neutralen Auslande internzerten deutſchen Kriegs⸗ und Zivilgefangenen genügt fortan neben dem Ausweis der Orts poſizelbehörde die Reiſegenehmigung, aus welcher her⸗ vorzugehen hat, daß es ſich um eine Reiſe zum Beſuch oder zur Veerdigung von deutſchen Kriegs- oder Zivilgefangenen hande't und daß der Fahrt nichts entgegenſteht. Der um⸗ ſtändlichen Beibringung einer Beſtätigung der Lazarettver⸗ waltung oder des behandelnden Arztes bedarf es daher fernerhin nicht mehr. Jerriſſenes Papiergeld. Es iſt im Publikum immer noch nicht genügſam bekannt, daß für beſchädigte oder un⸗ brauchbar gewordene Darlehnskaſſenſcheine nur dann Erſatz geleiſtet wird, wenn das eingelieferte Stück zu einem Schein gehört und größer als die Hälfte iſt. Gleichgüſtig iſt es, ob der zerriſſene Schein, alſo das eingelieferte Stück, das größer als die Hälfte iſt, die Nummer trägt. uk. Ueber den Jinderlohn ſind im Pubakum immer noch irrige Anſichten verbreitet. Das B. G.B. fixiert denſelben nach§ 791 auf 5 Prozent vom Werte bis zu 300 Mark, vom Mehrbetrage 1 Prozent. Wer alſo z. B. zwei Tauſendmark⸗ ſcheine findet, erhält demnach 32 Mark Finderlohn. uk. Jumilten des wogenden Halmenmeeres, zwiſchen die rauſchenden Aehrenfelder drängen ſich zum Verdruß des Land⸗ mannes allerlei Unkräuter: Klatſchroſen, Raden, Treſpen, Winden, Wucherblumen, Wachtelweizen und andere. Viele 8 dieſer Eindringlinge machen ſich umgebührlich breit und drücken manches Hälmlein zu Tode. Die unverſchämteſten Burſchen ſind der Klappertopf und der Augentroſt. Legen . 8 1* RCC ſie doch ihre Saugwurzeln dicht an die Wurzeln der Halme und rauben dieſen faſt allen Saft. Da ſteht dann der Bauer vor dem bunten Blumenfe de und zieht die Stirne kraus in Falten:„Ich hab den Acker wohlbeſtellt, auf reine Ausſaat ſtets gehalten! Nun ſeh mir eins das Unkraut an!“ Dem ſcharf beobachtenden Auge gefällt jedoch das bunte Bild. Welch wunderbare Farben ſind hier zuſammengeſtellt. Welch ein zarter Uebergang vom dunkeln Grün des jungen Hafers zum goldenen Glanz des reifenden Korns. Das herrliche Blau der Kornblume Kaiſer Wilhelms neben dem ſatten Rot der flatterhaften Klatſchroſe, das reine Weiß der Wucher⸗ blume neben dem zarten Rotvpiolett der ſto zen Kornrade, der rötliche Schmelz der Ackerwinde neben dem reinen Gelb des Ackerhederichs, der niedliche Augentroſt neben der ſchwankenden Treſpe, das freundliche Blau des Ackervergiß⸗ meinnichts neben der ſtarren Diſtel. Fürwahr, Feldblumen genug, an Düften ſo arm, doch an Farben ſo reich! Die grellſten Gegensätze ſchaut das Auge im bunten Feldblumen⸗ 2 125 uns jetzt erfreut und des Sommers Anfang deutlich verkündet. uk. Bon der Plage der Inſektenſtiche werden zur Jetztzeit manche Menſchen ganz ſpeziell heimgeſucht, während andere wenig und nichts von ihr zu leiden haben. Ein ſicheres Schutzmittel gegen das Geſtochenwerden gibt es nicht, denn alle Vorkehrungsmaßregeln bieten nur bedingten Schutz. Man muß ſich in der Hauptſache darauf beſchränken, durch geeignete Mittel die ſchümmen Folgen des erhaltenen Stiches abzuwenden. Es iſt bekannt, daß die Inſekten Rauch verab⸗ ſcheuen. Den Raucher verſchonen ſie mit ihren Stichen, ſo⸗ lange er die brennende Zigarre im Munde hat. In Gärten mit vielen Mücken iſt man auf das Auskunftsmittel ge⸗ kommen, multriges Holz, das ſtark qualmt, in eiſernen Pfannen anzuzünden. Außerdem gibt es Räucherkerzen, die man neben ſeinem Platz zum Vertreiben der Mücken an⸗ zündet. Eine andere Art von Schutzmitte n beſteht in der Anwendung von ätheriſchen Oelen und Eſſenzen: Nelken⸗, Kampfer⸗, Lavendelöl, Salmiakſpiritus, Aether uſw. Dieſe lindern die Schmerzen, wenn man ſie cs den hen er⸗ haltenen Stich ſtreicht. Beſonders eignet ſich Nelbenõ und Salmiakſpiritus, zwei Teilen Weineſſig 5 La- vendelöl, die man am beſten gebrauchsfertig in einem Fläschchen mit ſich führt. Ein vorzügliches Hausmittel iſſ auch grüne Peterſilie; befindet mam ſich in einem Garten, in dem man ſie zur Hand hat, ſo pflücke man einige Stengel, zerquetſche die Blätter und lege ſie auf die geſtochene Stelle. Feuchte Gartenerde oder feuchter Lehm, öfter erneuert lindern ebenfalls den Schmerz, indem ſie die Hitze ausziehen: Eine Einreibung mit feuchtem Salz tut auch gute Dienſte bei Bienen⸗ und Mückenſtichen; iſt die Geſchulſt bereits vor⸗ geſchritten und die Hitze groß, ſo muß man kühlende Um⸗ ſchläge mit Eſſig⸗ oder Salzwaſſer auflegen. 3 — Die Ueberführung der Heeresangehörigen in das Wirtſchaftsleben durch die Heeresver⸗ waltung. Die grundlegenden Vorarbeiten für die ſpä⸗ tere Ueberführung der Heeresangehörigen in das Wirt⸗ ſchaftsleben ſind abgeſchloſſen. Sie haben im engen Zuſammenwirken der Heeresverwaltung, der Behörden und der maßgebenden Organiſationen des Wirtſchafts⸗ lebens ſtattgefunden. Gerade die beſonders wichtige Auf⸗ gabe der Arbeitsvermittlung iſt bis ins einzelne mil den Fachkennern der Arbeitsnachweisorganiſationen, der öffentlichen Arbeitsnachweiſe der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer durchgeführt worden. Die näheren Be⸗ ſtimmungen werden rechtzeitig bekanntgegeben werden. — e e Verarbeitung von Gemüſe. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt hat beſtimmt, daß Gemüſe ſowie Erzeugniſſe daraus für eigene oder fremde Rechnung nur mit Genehmigung der Reichsſtelle oder der zuſtändigen Kriegsgeſellſchaft gewerbsmäßig verarbeitet werden dürfen. f i Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Butterausgabe. Morgen Donnerstag, den 25. d. Mis. nachmitlags von 2 bis 6 Ahr erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ age des neuen Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung ¼ Pfund Alle Nummer in folgender Einteilung: Nr. 1 bis 750 von 2 bis 3 Uhr Nr. 751 bis 1500 von 3 bis 4 Uhr Nr. 1501 bis 2250 von 4 bis 5 Uhr Nr. 2251 bis 3000 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Pfund Butter Mk. 2.90. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 14 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des Eichwalts bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, den 24. Juli 1918. Sebensmittelamt. Sammel ⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft. Sommerraps iſt eingetroffen und kann im Lager abgeholt werden. D Geiunden Zwei Ohrenſchützer abzuholen bei Ph. Gropp Wtw. Friedrichſtraße 54. Der Vorſtand. Au eeeeeeeeeeeeeeeeneenenununuunuuuunuuuuuununauanmanudummuumum abhanden 8 Ansichtskarten Diejenigen welche zur herbei 5 führung der Hühner behilf⸗ in grosser Auswahl lich ſind erhalten eine Beloh⸗ sind zu haben bei nung von 20 Mk. Georg Zimmermann. Emil Laborgen Bahnwart: Soeckenheim. Neuen We mManufaklurwaren Aumunumnunununummndandaannnbnnamgugnmaoa Alaunnumunumdunnata tanga andanndamunauddandeac Joile bedruckt und bestickt 2 * OooOOOOOOOOOOOOOIOOOOO OOO Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 60. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Der ernſthafte, ruhige Herr Claudius?“ fragte ich atemlos vor Ueberraſchung. „Das war er eben damals nicht. Er ſuchte Ruhe und Beſchwichtigung in der Muſik, und wie ſpielte er! Er hielt nicht lange hier aus. Er reiſte ziellos durch die Welt, dann kam er zurück, völlig umgewandelt, und nahm als der ernſte, ſchweigſame Mann, als den Sie ihn kennen, das Geſchäft in die Hand. Ich habe ihn nie wieder eine Taſte berühren ſehen, ich habe nie wieder ein leidenſchaftliches Wort von ihm gehört, eine heftige Bewegung an ihm bemerkt. Er hatte anders überwunden, als ſein Bruder, der an ſeinem Seelenſchmerz zu Grunde gegangen war— ſein ſtarker Geiſt hat ihn das richtige Beſchwichtigungsmittel, die Arbeit, finden laſſen. Und ſo iſt er das geworden, was er heute noch iſt, ein Ar⸗ beiter im ſtrengſten Sinn des Wortes, ein ſtahlharter Charakter, der in Ordnung und Tätigkeit den Geſund⸗ brunnen für die Menſchenſeele ſieht, und ſie überall an⸗ gewendet wiſſen will.“ Fräulein Fliedner hatte mit einer Lebhaftigkeit ge⸗ ſprochen, wie ich ſie an der liebenswürdigen, aber ſtets ſehr zurückhaltenden alten Dame noch nicht geſehen. Und ich ſaß an ihrer Seite und ſah mit zurückgehaltenem Atem in eine ungekannte Welt— ein Wunder war ſie für mich, die leidenſchaftliche Liebe des Mannes zum Weibe! Und der Mann, der die treuloſe Frau nicht vergeſſen konnte, den der Schmerz um ihren Verluſt wie wahnſinnig durch die Gärten gejagt hatte, es war Herr Claudius geweſen— er konnte ſich wirklich etwas ſo tief zu Herzen nehmen? . Liebt er wohl die Frau noch immer?“ unterbrach ich mit leiſer Stimme das plötzlich eingetretene Schweigen. „Mein Kind, darauf kann ich Ihnen nicht antworten,“ ſagte lächelnd die alte Dame.“ Seidens ofle für Kleider und Blusen in gestreift u. Karo. Waschstoffe Ged. Dessins waschechte Qualitäten. Orléans g Costüm u. Kleiderstoffe Oaranl. Rein Leinen schwarz, Anzug auch passend für Blusen. coco qοοõοõõοq,οοοοꝓο οοο,ỹS ο Sulceretstofſe u. Volant für Blusen und Uttaillen. Panama Chirting noch gute Qualität. Wieser- Illi Lulsensfrasse 40. Es war dunkel geworden. Fräulein Fliedner hatte vorhin ein Fenſter geöffnet, weil es ſchwül im Zimmer war; der plätſchernde Regen hatte aufgehört. Da kamen ſchallende Schritte das Trottoir entlang, und im Vor⸗ übergehen, unter dem offenen Fenſter, ſagte eine haſtig erzählende Stimme:„Eine gelähmte Frau, die ſich nicht hat retten können, iſt ertrunken!... Es ſoll ſchrecklich draußen ſein!“ Wir fuhren empor, und Fräulein Fliedner begann raſtlos im Zimmer auf⸗ und abzugehen. Nun erſcholl auch lebhaftes Sprechen im Hausflur.„Noch keine Nach⸗ richt aus Dorotheental?“ hörten wir Charlotte über das Treppengeländer herabrufen, als Fräulein Fliedner die Tür öffnete. „Von unſeren Leuten iſt noch keiner zurück,“ ant⸗ wortete der alte Erdmann. Er ſtand inmitten der dienſt⸗ baren Geiſter des Hauſes und ſeine rauhe Stimme zitterte. „Aber andere erzählen, es ſei zu ſchlimm draußen,“ fuhr er fort,„und unſer Herr iſt der erſte Mann beim Retten — daß Gott erbarm, er fragt viel danach, ob ſolch eine Nußſchale umkippt! Dafür ſind doch auch andere Leute da! Der Herzog ſoll auch draußen ſein.“ „Wie, Seine Hoheit ſelbſt?“ rief Dagobert herab. Erdmann bejahte. Die Tür droben wurde zuge⸗ ſchlagen; aber gleich darauf kam Dagobert die Treppe herak— er ließ ſich ſein Pferd vorführen und jagte davon— der ſchöne Tankred— wie erbärmlich erſchien er mir jetzt! Ich kauerte mich wieder in die Sofaecke, während Fräulein Fliedner tief aufſeufzend in die Fenſterniſche trat. Ich mußte an das Waſſer denken, wie es wütend über die Erde hin tobte. Es mußte ſchrecklich ſein, in den trüben toſenden Waſſern umzukommen! Aber„Herr Claudius fragte viel danach, ob die Nußſchale umkippte“; er hatte die Menſchen und das eigene Leben wohl nicht mehr lieb, und er hatte auch Recht. Die Frau, die er nicht vergeſſen konnte, war falſch geweſen, und die Geſchwiſter und der alte Buchhalter waren es auch, 1 und ich, für die er ſo viel Güte zeigte, ich hatte vor Fee e SS 2 weiss und farbig. U. Hosenstoffe 8 5 8 8 5 2 S 8 8 8 g 8 5 5 0 8 2 2 8 28 2 i — wenig Stunden erdrückende Beweiſe gegen ihn und ſein Handeln an das Tageslicht gebracht. Nur Fräulein lied⸗ ner hielt zu ihm, ſie brauchte ſich mit keinem Vorwurf zu quälen, wenn die Waſſer über den blonden Kopf hinweggingen. Faſt hätte ich aufgeſchrieen bei dieſer Vor⸗ ſtellung, aber ich biß die Zähne zuſammen, und gann von Neuem angſtvoll auf jeden Schritt zu horchen. So verrann Stunde um Stunde. Mein Vater war auch noch nicht heimgekommen; Mitternacht kam heran. Da bog ein Wagen in die Mauerſtraße ein— mit einem leiſen Aufſchreien, einem Gemiſch von Angſt und Freude, fuhr die alte Dame empor, und ich flog durch den Hhusflur, riß die Hoſtür auf und lief blindling dem daherbrauſenden Wagen entgegen. „Sind Sie es ſelbſt, Herr Claudius?“ rief bebender Stimme über das Rädergeraſſel hinweg. „Ja,“ ſcholl es vom Kutſcherſitz herab. „Stehts wirklich ſo ſchlimm, Herr Claudius?“ fragte der alte Erdmann.„Wirklich vierzigtauſend Taler Ver⸗ luſt, wie Schäfer ſagt?“ 5 N 1 „Der Schaden iſt größer— es iſt alles verwüſtek; wir müſſen in Dorotheental ganz von vorn anfangen. Mich ſchmerzen nur meine jungen Koniferen— nicht eine ſteht mehr,“ ſagte er bewegt.„Nun, das läßt ſich woll alles mit der Zeit erſetzen; aber hier“— er brach ab und öffnete den Wagenſchlag. 0 2 Er half jemand ſorglich über den Tritt herab. Das Licht mehrerer herbeigebrachter Lampen quoll jetzt durch die Hoftür und fiel auf ein junges Mädchen. Ein kram 4 haftes Schluchzen erſchütterte die zarte Geſtalt, und das Haar hing aufgelöſt um ein ſchönes, aber in verzweifel tem Schmerz verzogenes Geſicht. 2 „Ihre Mutter iſt ertrunken,“ flüſterten die Leuke, die mitgekommen waren.. 2 Herr Claudius ſchlang ſeinen Arm um ſie und führte ſie die Stufen hinauf. Er ſtrich im Dunkeln dicht an mir vorüber— ſeine Kleider waren ſchwernaß. Seceseeeee es eeseee,,,mvů̃esseseο ee (Fortſetzung folgt.) f Jͤ Wekanntmachung. Fernhaltung unzuverläſſiger Per⸗ fonen vom Handel betr. Auf Grund der Bundesratsverordnung vom 23. Sep⸗ tember 1915 betr. Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel(RO Bl. Seite 603) in Verbindung mit 8 1 der Verordnung Gr. Ministeriums des Innern vom 14. Oktober 1915 wird hiermit der Eliſe Noller geb. Flößer hier der Handel mit Gegenſtänden des täglichen Bedarfs ſowie jegliche mittelbare oder unmittelbare Beteiligung an einem ſolchen Handel wegen Unzuverläſſigkeit in Bezug auf dieſen Handelsbetrieb unterſagt. Mannheim, den 22. Juni 1918. Grossh. Bezirksamt.— Abt. III. Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt⸗ nis gebracht. Seckenheim, den 24. Juli 1918. FHürgermeiſteramt: Volz. Koch CCC ͤ Stadt. Sparkasse Sehioetgingel mil Gemeindebuegsehaft mũndelsiohor.— ost. seheeR Ron Harlsruhe o, 2950.— Telephon. 51. Samilio he Hinlagen werden oom Lage der Hinsallung an zu 40% verzinst. Massenstunden: 6-12 U- vormitiags, 2—6 Uhr naehmittags: entursiolls: Georg Röser, Seckenheim. coco dοοοοοοοοοοοοο Danksagung. Allen denen die an unserem unersetz- lichem Verluste teilgenommen haben, danken — wir auf diesem Wege herzlichst. Seckenheim, den 24. Juli 1918. die trauernden Hinterbliebenen Familie Gustav Heidt Heinrich Klumb. Arbeiterinnen sowie Büglerinnen kinden Beschäftigung. Walchanitalt WM. Wörner. Hussain. 1185 2 Auuauuuuuuamnauummuuamauundanununnonaananmaunundbdanunbuaodanaunb ndl ſſſadaacaacanag dada g gaggdadangaggagdadadataa nagt ndannandgaannan Mostansatz Jul Boroilung von 150. 100 u. 50 Lil. Obstmastersaiz Germanla⸗Drogerie Ar. Wagner Nachf. Inh. W. Höllflin. Zur Haarpflege empfihlt Haarwasser, Kopfwassef, Schuppenwasser, Haaröle Brillantine, Pomaden, Schampoon Haarbürsten, Kämme, Staubkämme, Taschen- bürsten, Taschenkämme Germania Drogerie F ih t 3 Herren- U. Aaaben-Mütien Fcdilernitzen Kunstseidene Kindermützen Stickereibändehen- Jüdwester MIESER-ALLI Luisenstrasse 40. Seeeeeeeeese eee SSeeeeeee — 5 8 N Fr. Mucnors Nucl. Inb. U. Holla. 5 Sooo ee cecf 4 1 1 %% ̃—[—r—, ˙¹o, f,..,, ̃ↄö̃. ˙.. 1 *