0 1 or⸗ be⸗ en. ar M. nit 5 rch 95 Lrſcheint täglich, mit Ausnahme der Soun- And ö Feiertage. zte Der Abonnementöprets beträgt monatlich Mk. 1.— er⸗ dei freier Zuſtellung. — Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25. 82 en.—— T 1 T 0 Eine neue diplomatiſche Aktion 5 des Kaiſers Karl. h B. verbreitet folgende Meldung des W. K. Bur.: f- 0 e ie aus dem Haag gemeldet wird, veröffentlicht a. 5 in Neuyork erſcheinende„Evening Poſt“ den Wort⸗ el t eines angeblich an König Ferdinand von Rumänien f er ceten Privatbriefs Kaiſer Karls, der in die! die gweiten Hälfte des Februar abgeſandt worden ſei und bee; galtung Rumäniens in der Friedensfrage entſcheidend le der uflußt haben ſoll. Der Brief ſei einem Vertreter 1 Hauser kaniſchen„Aſſociated Preß“ in Jaſſy durch Ver⸗ habe Kmißbrauch bekannt geworden. In dieſem Brief 1 Kaiſer Karl den König Ferdinand mit herzlichen i ie zen auf die großen Gefahren aufmerkſam gemacht, ſchen ans der über den Oſten hereinbrechenden ſozialiſti⸗ gehen Walle für alle monarchiſtiſchen Staatsweſen hervor⸗ die bez Kaiſer Karl habe dann die Gefahren geſchildert, ruſſt ei der Ausbreitung des Bolſchewismus über die in ſiſche Grenze für Oeſterreich⸗Ungarn entſtünden und die wüdeicher Weiſe das rumäniſche Königshaus bedrohen ein en. Deshalb ſei Kaiſer Karl in ſeinem Brief dafür 8 und deten, daß der rumäniſche König ſich mit ihm 5 die Au anderen Monarchen Europas zum Kampf gegen cen darchie vereinige. Auch habe der Kaiſer verſpro⸗ 1 laſſe daß falls König Ferdinand die Verbündeten ver⸗ 95 Naben deſterreich Ungarn und Deutſchland ihn in der 5 Kart 9 5 ſeines Thrones unterſtützen würden. Kaiſer Nüſn Hlfloſe ülerreichen hing wi ſ en. Seinen Brief habe der Kaiſer e denden Sas geſchoſſen:„Dies iſt die geit, i Die 0 zuſammenſtehen müſſen“. i und, wi orſtehende Mitteilung über den angeblichen en t 92 a mäneoffizier beauftragt, dem König von Ru⸗ ehen zn auf mündliche m Weege eine Mitteilung zu⸗ We ea lee Zu jener Zeit haben die Mächte des wögeſcht bereits ihren Waffenſtillſtand mit Rumänien and oſſen gehabt, der Friedensvertrag mit der Ukrain⸗ die Nen jenem Zeitpunkt in ſeinen Grundzügen feſt, und in daffiedenede ſeineg rn, G Kimm fgg dadurch, daß er die für König Ferdinand bnliche 1 tuteilung des Kaiſers Karl einem das per⸗ 5 dhe in zwei Unterredungen gemachten mündlichen iated Pre aus denen der Berichterſtatter der„Aſſo⸗ Ferdinanb n dase einen Brief des Kaiſers an Köniz n i 8 ein Falls der. gemacht hat, lauteten: ö es I bürde Friedens an die Mächte des Vierbunds wenden von ſez o hätte f den ſeinem bbrenvoll sein j ichtun n e g 1 ligen Verbünde entrit in den Kampf gegen ſeine derzei⸗ am mit Nierbundmachten zu dem Zwecke treffen, gemein⸗ i lut ihnen die Gefahren einer internationalen Revo. 8 8 9 Anarchie zu bekämpfen. Aus einer ſolchen bunds nicht machung könne jedoch den Mächten des Vier⸗ einem Ka die Verpflichtung erwachſen, Rumänien in Nierbund ff gegen Rußland Hilfe zu leiſten, da der Friegs ch mit der Räteregierung nicht mehr im iter, umäniens anlange, ſo bemerkte der entſandte gzeichiſch⸗ungarſſche iter in d ſchni aer Rane Hufe Off zer, daß in dieſem Abſchnitt Feber den 8 vielmehr ebenſo wie alle weiteren Einzelheiten Da er hangen der Bevollmächti ten vorb halten ſei. zufttag n dem öſterreichiſch⸗ungariſchen Offizier erteilte ſellärte 3 Weitergabe dieſer Mitteilung erledigt war, kannt bat hiermit ſ densver So weit 8 dor Buren bie ſalbamtliche Darſtellung des Wiener del wirklich„ Ueberraſchend bleibt ſie dennoch, auch 5 ſein ſoll die amerikaniſche Meldung abſichtlich ent⸗ did rige 5 was ja nicht verwunderlich wäre. Man krxerliner 55 wohl auch eine amtliche Aeußerung der warten a Kreiſe zu dieſer Angelegenheit zu * Druck ſtellten nem im Einvernehmen mit den Verbündeten 10 a 4 850 rumäniſche Regierung kurz darauf den 18. Jabruang. Amtsblatt der Fürgermeiſterämter Seckenheim, Avesheim, Reckarhanſen und Edingen. und Verlag von 63 Zimmermann, Seckenheim. F Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 24. Juli.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Lebhafte Artillerietätigkeit nördlich der Lys, bei Urras und bei Albert. Auf dem Weſtufer der Avre tieß der Franzoſe bei örtlichen Angriffen bei und ſüdlich on Mailly vorübergehend bis an die Avre vor. Unſer Begenſtoß ſtellte die Lage wieder her und ſchlug am Abend aus Mailly und nördlich davon vorbrechende Teil⸗ ingriffe des Gegners zurück. „ Zwiſchen Aisne und Marne ſetzte der Feind eſtern früh nach Heranführung neuer Diviſionen ſeine Naſſenangriffe fort. Die Armee des Generaloberſten „ Boehn brachte den mehrfach wiederholten Anſturm jes Feindes völlig zum Scheitern. Franzoſen imd Amerikaner erlitten wiederum ſchwere Verluſte. Zwiſchen Nohant und Hartennes ſtürmte den Feind fünfmal vergeblich an. Beiderſeits von Ville montoire gewann er vorübergehend etwas Boden Unfer Gegenangriff warf ihn über ſeine Ausgangslinier hinaus zurück. Villemontoire wurde dem in dichten Men. gen von unſerer Artillerie beſchoſſenen, zurückflutenden Feind wieder entriſſen. Nördlich des Ourcg zerſchlug unſer Vernichtungsfeuer feindliche Angriffe in ihrer Be⸗ keitſtellung und bei ihrem erſten Anſturm. Panzer⸗ vagen, die unſere Linie durchſtießen, wurden zu⸗ ſammengeſchoſſen. Infanterie, die ihnen⸗ folgte, vurde im Gegenſtoß zurückgeworfen. Auch die zwi⸗ ſchen Ourcg und Marne kämpfenden Truppen wehrten ſtarke feindliche Angriffe meiſt ſchon vor ihren Linien ab Von der Höhe nordöſtlich von Rocourt und aus dem Walde von Chatelet warfen wir den Feind im Gegen⸗ toß wieder zurück. Am Nachmittag fanden nur noch Teilkämpfe ſtatt; der Gegner wurde abgewieſen. Südweſtlich von Reims dauerten ſchwere Kämpft kagsüber an. Zwiſchen Marne und Ardre ſtieß der Feind mehrfach vergeblich zu heftigen Teilangriffen vor. Nörd⸗ lich der Ardre warf der Franzoſe neben weißen und ſchwarzen Truppen auch Italiener und Engländer in den Kampf. Der Angriff der in der Bereitſtellung virkſam getroffenen Italiener kam nur ſchwach zur Ent⸗ vickelung und wurde ſchnell zuſammengeſchoſſen. Auch Franzoſen und Engländer wurden nach vielfach er⸗ bittertem Kampfe und teilweiſe rückgeſchlagen. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff 4 General Foch will die Entſcheidung erzwingen, koſtt 2s was es wolle. Kaum ſind die erſchöpften Dibiiſionen, die am 22. Juli nicht mehr konnten, einigermaßen auf⸗ zefriſcht oder erſetzt, ſo wird der große Angriff wieder iufgenommen; die Teilkämpfe ſcheiden aus und an ihre Stelle tritt wieder die einheitliche, zuſammenhängende Offenſive. Ein grandioſes Kriegsſchauſpiel in ſeiner All⸗ meinheit, ſchauerlich, wie kaum ein zweites in der eltgeſchichte in den Einzelheiten. Nicht Tauſende,— Zehntauſende werden in jeder Schlacht dem fanatiſchen Willen, Deutſchland durch Waffengewalt zu vernichten, zum Opfer gebracht. Allein die Amerikaner ſollen ſchon ſeit der Gegenoffenſive Fochs nach einem holländiſcher Bericht einen Verluſt von gegen 100 000 Mann zu ver. jeichnen haben, ſo daß ihre Angriffskraft, die anfänglich unter dem anfeuernden Beiſpiel der beſten franzöſiſchen Truppen nicht ſchlecht geweſen zu ſein ſcheint, ſchon merk⸗ fich nachgelaſſen hat. Drüben in Amerika wird man allerdings von den Blutopfern wenig erfahren. Vien größer noch ſind aber die Verluſte der Farbigen, die don der feindlichen Heeresleitung in unüberſehbaren Maſſen wie wilde Tiere gegen die Deutſchen gehetzt werden. Mit dieſen„Hilfstruppen“ muß erſt gründlich tufgeräumt werden, ehe die Großſchlacht zwiſchen Aisne und Marne zu Ende kommt. Die Entſcheidung wird dann fallen, aber in einem anderen Sinne, als Foch ſie wünſcht. Vorläufig iſt etwas anderes nitht möglich, als die mit rückſichtsloſeſter Gewalt immer wieder vorgetriebenen Maſſenangriffe abzuwehren und die feindliche Streitmacht durch gröſtmögliche Dezimierung zu erſchöpfen. Das war im ganzen Krieg das Schickſal jeder feindlichen Offen⸗ ſive, ſo viele ihrer ſind. Und die jetzige, nächſt der des Bruſſilow'ſchen Millionenheeres vielleicht die gewaltigſte im ganzen Kriege, wird ebenſo zuſammenbrechen; der bereits am zweiten Tag(19. Juli) gebotene Stillſtand der Vorwärtsbewegung und die notwendig gewordene Pauſe am 22. Juli weiſen untrüglich darauf hin. Was der Tagesbericht über die Kämpfe am 23. Juli meldet, ſtützt dieſe Auffaſſung durchaus. In ungeſtümen Angriffen, tiefgegliedert, läßt Foch neue Maſſen ſich in die Schlacht ſtürzen, die betrunken gemachten Schwarzen voraus, die mit beſtialiſcher Wut und zähnefletſchend ſich auf die Deutſchen ſtürzen. Man hat ihnen geſagt, daß die Deutſchen jeden Schwarzen, der in ihre Hände fällt, zu Tode martern. Zwiſchen ihnen und hinter ihnen die Amerikaner und einzelne franzöſiſche Truppenteile, dann als Triarier, als Haupttruppe, folgen die Fran⸗ wien. Es macht Mühe. die zum Kanonenfutter beſtimm⸗ 925 . n D 3 We durch Gegenſtöße zu ⸗ —— 1 1 fig. 171. JInerttessprets. Die etnſpa ige Petttzeile 20 Pfg., Neklamen 60 fg ie. ls. Bei öfterer Arfnahme Nabe. Wernſyrechanſchluß Me 18. ten Maſſen zu erledigen oder zur Umkehr zu bringen und ſo iſt es den franzöſiſchen Sturmtruppen ſchon verſchiedene Male gelungen, durch ſie gedeckt, in die dünnere Vorlinie der Deutſchen ein⸗ zubrechen, die Lininie zurückzudrängen, bis ein Ge⸗ genſtoß unſerer Reſerven ſie wirft. In den meiſten Fällen bricht aber der Hauptſtoß ſchon an der deutſchen Linie zuſammen. So war es am 23. Juli im Nordabſchnitt des großen Ringens, von der Aisne bis Hartenne— der Straße Soiſſons— Chateau Thierry); das heißumkämpfte Dorf Villemontoire wurde dem Feind wieder entriſſen. Ein feindlicher Angriff im Zentrum der Weſtflanke, dem zielgenannten Ourcq⸗Tal wurde durch ein raſendes Ver⸗ tichtungsfeuer unſerer Artillerie im Entſtehen unter⸗ drückt und kam nicht zur Entfaltung. Mehrere der Pan⸗ jerwagen, die Foch bei dieſer Offenſive zu Hunderten berwendet, wurden in unſeren Linien zuſammengeſchoſſen. Auch die feindlichen Angriffe ſüdlich des Oureg bis zu ju den Höhen nördlich von Chateau Thierry blieben ergebnislos An der Marne blieb es verhältnismäßig ruhig. Zu ſchweren Kämpfen führten aber die feindlichen Verſuche, die Umklammerung von Reims zu ſprengen, die ietzt oder nie mehr geſchehen kann. Alle Arten von „Alliierten“ wurden in den Kampf geworfen; am meiſten Verluſte hatten wieder die Italiener, die hier ebenfalls als eine Art Kanonenfutter Verwendung zu finden ſcheinen. Aber auch die Franzoſen und Engländer wurden in hartnäckigem Kampfe geworfen.— In Flandern, im Arrasbogen, an der Anere und Avre bis gegen Mont⸗ didier zeigte ſich geſteigertes Geſchützfeuer, im Süden ſchloßen ſich Teilkämpfe an. b Der Krieg zur See. 2 Berlin, 24. Juli. Im nördlichen Sperrgebiet ver⸗ nichteten unſere Unterſeeboote 13 000 Bor T. Berlin, 24. Juli.(Amtlich.) Unſere in Flandern ſtehenden Marinejagdflieger ſchoſſen in den letzten Wo⸗ chen 24 feindliche Flugzeuge ab. f Berlin, 23. Juli.(Amtlich) Im Monat Juni ſind insgeſamt 521000 BRT. des für unſere Feinde nutzbaren Handelsſchiffsraums vernichtet worden. Der ihnen zur Verfügung ſtehende Welthandelsſchiffsraum iſf ſomit allein durch kriegeriſche Maßnahmen ſeit Kriegs⸗ beginn um rund 18251000 BRT. verringert worden. piervon ſind rund 11175000 BRT. allein Verluſte der engliſchen Handelsflotte. Nach inzwiſchen gemach⸗ ien Feſiſtellungen ſind im Monat Mai außer den ſeined zeit bekanntgegebenen Verluſten der feindlichen oder im Dienſte unſerer Gegner fahrenden Handelsſchiffe noch peitere Schiffe von rund 48 000 BRT. durch kriegeri⸗ ſche Maßnahmen ſchwer beſchädigt in feindliche Häfen gebracht worden. Der Chef des Admiralſtabs der Marine Neupyork, 23. Juli.(Reuter.) Am Sonntag ver⸗ ſenkte ein Unterſeeboot bei Cod einen Schlepper und drei Kohlenkähne. f J Die Ereigniſſe im Wetten. Die Abwehr des Großaugriffs. Berlin, 24. Juli. Von der Armee des General- werſten v. Boehn ging dem Großen Hauptquartier am ſcachmittag des 23. Juli folgende Meldung über die erfolgreiche Abwehr des feindlichen Großangriffs am Vor⸗ nittag ein: Nach etwa einſtündiger Feuervorbereitung don höchſter Feuerkampfſtärke ing der Feind auf der . Weſtfront der Armee(Boehn) zu neuen einheit⸗ chen Angriffen über. Von ſtarker, zum Teil neugruppier⸗ er Artillerie unterſtützt, griffen Franzoſen, Schwarze ind Amerikaner, von zahlreichen Kampfeinheiten, an. Auf der ganzen Front wurden die ſich mehrfach wieder⸗ polenden Anſtürme des Feindes teils vor, teils in den Stellungen, zum Teil im Gegenangriff abgewieſen. Der inheitliche Großangriff des Vormittags iſt zu Ungun⸗ ten des Feindes entſchieden. Te langr ffe ſind noch im Gang.— Im Einzelnen: Den gegen den Abſchnitt zes Generals v. Watter(Württbg.) anſtürmenden wei⸗ zen und ſchwarzen Maſſen gelang es beim erſten An⸗ turm, unter Begleitung von bis zu 40 gezählten Tanks, wiſchen Buſancy und Tigny zunächſt Boden zu ge⸗ vinnen. Bald hinter ihren vorderſten Linien fingen die Diviſionen den Angriff auf und ſchlugen den Feind im Begenangriff zurück. Villemontoire wurde dem in bichten Mengen, von unſerer Artillerie beſchoſſen, zu⸗ tückflutenden Feinde wieder entriſſen. Bis zu viermal zolte der Feind zu neuen Angriffen vergeblich aus. Das torps hat mehr als ſeine alten Linien wieder gewonnen. Ein erneuter Feindangriff iſt zurzeit nördlich Tigny vieder im Gange. Zahlreiche zerſtörte Tanks iegen hinter der Front. Mit ſichtbar gutliegendem Ver⸗ zichtungsfeuer nahm der Abſchnitt des Generals v. Etze! Ege 6 Uhr vormittags den gleichfalls von zahlreichen anks begleiteten feindlichen Angriff an. Er wurde im ſtahkampf und im Gegenſtoß abgewieſen. Gegen 8 Uhr zormittags drangen neue Infanterie⸗ und Tankwellen tax. Der Hauptbruck richtete ſich gegen die Linie beider⸗ — eis Le Pleſſier Huleu. Der Feind wurde ab ⸗ zewieſen. Tanks, die über die große Chauſſee hinter r Front durchgebrochen waren, wurden zuſammenge⸗ ſchoſſen. Auch im Abſchnitt des Generals v. Winkler mtwickelten ſich ſchwere Kämpfe. Seine Diviſionen ſchlu⸗ zen alle Angriffe ab. Die Höhe 141 ging vorübergehend derloren und wurde im Gegenangriff wieder genommen. In dem Dorf Armentieres an der Straße Soiſſons— Cha⸗ Lau Thierry gelang es dem Feinde, Fuß zu faſſen. Begenangriffe ſind im Gange. 7 ie Diviſionen der Ab⸗ ſchnitte der Generale v. Schöler und v. Kathen ſchlugen den gleichfalls in großer Stärke mit Tanks ingreifenden Feind ab. Nur im nördlichen Teile des Chatelet⸗Waldes, in den der Feind eindrang, ſind Ge⸗ zenkämpfe noch im Gange. Sonſt hat die Kampftätigkeit hier nachgelaſſen. Jagd⸗ und Schlachtflieger wurden mit Erfolg in den Kämpfen eingeſetzt. Vorbereitung. Bern, 24. Juli. Die Mailänder Blätter bereiten ihre Leſer vor, daß mit einem Fall von Reims ge⸗ rechnet werden müſſe. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 24. Juli. Amtlich wird verlautbart: An der italieniſchen Front keine nennenswerten Kampf⸗ handlungen.— Auf dem albaniſchen Kriegsſchauplatz haben unſere braven Truppen die anhaltenden Anſtren⸗ zungen des Feindes, unſere Linien im Devoliabſchnitt zu durchbrechen, durch zähen Widerſtand vereitelt. eee eee Neues vom Tage. Neue feindliche Fliegerangriſſe. Gs. Karlsruhe, 22. Juli. Auch heute griffen feindliche Flieger Mannheim und Ludwigshafen an. Ein Schaden iſt nicht gemeldet. GKG. Karlsruhe, 23. Juli. Geſtern nachmittag griff eine größere Anzahl feindlicher Flugzeuge aber⸗ mals Offenburg an. Durch die abgeworfenen Bom⸗ ben wurden 4 Perſonen leicht verletzt; ein Mann wird bermißt, mehrere Gebäude wurden beſchädigt. Auflöſung des preußiſchen Landtags? Berlin, 24. Juli. Der Reichstagsabgeordnete Scheidemann hatte in einer Parteiverſammlung in Kaſſel mitgeteilt, Graf Hertling habe ihm(Scheide⸗ mann) und dem Genoſſen Ebert gegenüber zugeſichert, daß das preußiſche Abgeordnetenhaus noch in dieſem Jahre aufgelöſt werde, wenn es das gleiche Wahlrecht nicht annehme. Dazu bemerkt die„Nordd. Allg. Ztg.“: Die Worte, die hier dem Reichskanzler in den Mund gelegt werden, ſind entweder mißverſtanden oder beruhen auf einer mißverſtändlichen Aeußerung des Kanzlers. Wir glauben nicht, daß Graf Hertling geſagt hat, der preußiſche Landtag werde noch in dieſem Jahre auf⸗ elöſt. Der Miniſterpräſident hat vielmehr wiederholt und getan, daß eine Auflöſung des Abgeordnetenhau⸗ ſes erſt erfolgen wird, wenn alle verfaſſungsmäßigen Mittel zur Durchführung einer der königlichen Botſchaft entſprechenden Wahlreform erſchöpft worden ſeien. Da das Herrenhaus aber ſich demnächſt der Aufgabe zuwenden wird und die Hoffnung beſteht, daß dieſes Haus zu einem Ergebnis kommen wird, dem auch die preußiſche Staats⸗ regierung zuzuſtimmen in der Lage ſein wird, kann von der Notwendigkeit oder Gewißheit einer Landtagsauflö⸗ ſung noch in dieſem Jahre vorläufig keine Rede ſein. Dr. Helfferich in Moskau. Berlin, 23. Juli. Der frühere Stellvertreter des Reichskanzlers, Staatsminiſter Dr. Helfferich, iſt zum diplomatiſchen Vertreter des deutſchen Reiches in Moskau ernannt worden. Lohnbewegung der Tabakarbeiter. Berlin, 24. Juli. Die Tabakarbeiterverbände ha⸗ ben beim Fabrikantenverband eine weitere Lohnerhöhung beantragt. Die bisherigen Zuſchläge betragen 50—80 Prozent des Grundlohnes. f Das Miniſterium Huſſarek. Wien, 24. Juli. Freiherr v. Huf ſarek hat die Bildung des Kabinetts übernommen. Die deutſchen Parteien werden das Miniſterium nur unterſtützen, wenn Bürgſchaften für die Beibehaltung des deutſchen Kurſes gegeben werden. a Deſterreichiſche Genoſſenſchaftskaſſe. 5 Wien, 24. Juli. Durch Regierungsverordnung wird eine öſterreichiſche Genoſſenſchaftskaſſe zur Förderung des Geldausgleichs und des Kreditweſens unter den Genoſ⸗ ſenſchaften errichtet. Die Genoſſenſchaftskaſſe ſteht unter ſtaatlicher Aufſicht und Leitung und erhält vom Staat eine unkündbare Anleihe von 35 Millionen Kronen. Das polniſche Wahlrecht. Warſchau, 23. Juli. In der letzten Sitzung der Staatsratskommiſſion für Landtagsverfaſſung wurde be⸗ ſchloſſen, das Alter für das aktive Wahlrecht entſprechend dem Regierungsentwurf auf 25 Jahre feſtzuſetzen. Die Zulaſſung von Frauen zum altiven Wahlrecht wurde mit 9 gegen 8 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen abgelehnt. Die Spionage. Bern, 24. Juli. Der Stationsgehilfe Wi llòy und der Telegraphiſt Rahm in gürich haben vom Dezem⸗ ber 1917 bis März 1918 18 Telegraphenrollen mit Telegrammen der öſterreichiſchen, bulgariſchen und tür⸗ kiſchen Regierung an ihre Geſandten in der Schweiz . und an den ttalieniſchen Militärattache in ern für 600 Franken verkauft. Die Täter ſind ver⸗ haftet und geſtändig. Wühlereien der Entente. Berlin, 24. Juli. Wegen der Umtriebe der En⸗ tente in Peru wandte ſich die in Lima erſcheinende Zeitung„La Cronica“ in der Nummer vom 15. März. die erſt jetzt hierher gelangt iſt, in außerordentlich ſchar⸗ jen Worten gegen die Umtriebe peruaniſcher Kaufleute, die an die Entente, d. h. an Amerika, gebunden ind, und deshalb in höherem Auftrage Peru zu einer jerli Krie land treiben wol genommen. 1 1 1 ſchiff in die Sperrzone zu ſenden, damit es dort verſenkl verde, worauf man nach Wunſch in„nationaler Em⸗ dörung“ mit allen Folgen beginnen. könne. Das letzte ziel ſei die Beſchlagnahme deutſcher Schiffe in Peru, die in einer Geheimſitzung des Senats(Mitte März) ſchon beſchloſſen worden ſein ſoll.— Dieſe Meldung des Blattes ſcheint ſich tatſächlich beſtätigen zu wollen. Es heißt auch, daß die deutſchen Schiffe einer kriegführenden Macht Amerika) übergeben werden ſollen, um ſie„ausbeſſern“ zu laſſen. Das verrät nur, wer der Auftraggeber und was die Abſicht iſt.„La Cronica““ bekennt überdies, daß die peruaniſchen Gold⸗ und Valutaverhältniſſe in hohem Grade von dieſer Bereicherung durch fremde Schiffe ab hängig geworden iſt. Wir wollen trotzdem hoffen, daf Peru ſich doch noch beſinnt, einen Schritt zu tun, der ſchland dauernd entzweien, und ſeiner ſtaat⸗ 28 mit Deutf 8. lichen Würde ſchweren Abbruch tun mitte. Die Ereigniſſe im Oſten. Berlin, 23. Juli. Nach einer Mitteilung Tſchitſche⸗ rins an den kaiſerlichen Geſchäftsträger in Moskau ſind bis zum 19. Juli mehr als 200 linke Sozialrevo⸗ lutionäre, die an der Ermordung des Grafen Mirbach und an dem Aufſtand gegen die Sopjetregie⸗ rung beteiligt waren, erſchoſſen worden. Mehr als 100 Schuldige wurden verhaftet. 8 Kiew, 23. Juli.„Kiewskaja Lyſl“ ſchreibt zu dem Eiſenbahnerausſtand, daß nur ein kleiner Tei! der Eiſenbahner den Streik wolle und den übrigen durch Einſchüchterung zur Teilnahme zwinge. Die Minderheit, die den Streik wolle, ſei durch bolſchewiſtiſche Hetzer, die in der letzten Zeit zahlreich über die Grenze ge⸗ kommen ſei n. aufacreizt worden. Der Verkstrsminiſten habe erklärt, daß alle am 20. Juli nicht arbeitenden Eiſenbahner als Streikende angeſehen, entlaſſen und ent⸗ ſprechend dem Geſetz vom 19. Juli ent Verantwortung gezogen würden. e Kiew, 23. Juli. Gruſiniſche Truppen rücken an der Küſte des Schwarzen Meeres nach Norden vor. Gudount und Gagri ſind genommen.„ Moskau, 23. Juli. Wie die Preſſe meldet, haben die Sovjettruppen Orenburg aufgegeben. An der Spitze der neuen Orenburger Regierung ſteht⸗ Dotow. Die Bolſchewiki heben alle Wertſachen mitgenommen. Die Großfürſten Igorj. Konſtantinowitſch, Konstantin und Iwan Konſtantinowitſch und Serges Michaelo⸗ witſch, die in Alapajewsk gefangen gehalten wurden, ſind laut amtlicher Nachricht am 18. Juli befreit wor⸗ den. Sie ſind verſchwunden. Am 18. Juli waren in Petersburg 328 Cholerafälle, am 19. Juli 109 zu verzeichnen.— Die frühere Zarin iſt aus Jekaterinen⸗ burg fortgeſchafft worden. Mit der Ueberſiedlung der Ententebotſchafter aus Wologda nach Archangelsk muß gerechnet werden. f Japan will in Sibirien einrücken? Tokio, 19. Juli.(Reuter.) In einer Sonderſitzung hat der Staatsrat unter dem Vorſitz des Kaiſers die Maßnahmen der Regierung hinſichtlich Sibiriens an⸗ Die Regierung überreichte eine Note an die Alliierten, in der ſie ſie um ein gemeinſames mili⸗ täriſches Vorgehen erſucht. Die Haltung der Alliierten wird von der Lage in Oſtſibirien abhängig ſein. Gepfefferte Worte. Vor dem Kriege hielt man ja wohl den Kaiſer aller Reußen für den mächtigſten Monarchen der Welt. Er hauchte jetzt, ſofern man den neuerlichen Meldungen Glauben ſchenken darf, ſein Leben unter den Kugeln der Bolſchewikl aus. Wenn man aber heute die Frage beantworten wollte, welcher Landesvater wohl jetzt über die größte Macht verfügte, man würde kaum ſofort auf den Ge⸗ danken kommen, daß dies weder ein Kaiſer noch König, ſondern ein republikaniſcher Präsident iſt, Herr Wilſon, das. Oberhaupt der Vereinigten Staaten. Und doch muß es ſo ſein nach den Worten, die Senator Brandegee(Connecticut) Ende April anläßlich der Beratung der Overman⸗Vorlage im Senat ausſprach:„Der Präſident hat jetzt mehr Macht als irgend ein Monarch auf der Erde.“ Es muß an jenem Tage etwas ungewöhnlich heiß in dem amerikaniſchen Oberhaus hergegangen ſein, und man gehl nicht fehl in der Annahme, daß es in den Vereinigten Staaten doch noch eine Anzahl angeſehener Politiker gibt, die nicht geſonnen ſind, mit Wilſon durch Dick und Dünn zu gehen, ſondern, wenn auch infolge des großen Anhanges der Wilſon⸗ kligue ohne Erfolg, ihrem Herzen zu gegebener Zeit kräftig Luft machen. i Die erwähnte Overman⸗Bill(der Name des Antrag⸗ ſtellers mutet ſonderbar deutſch an) hatte den Zweck, Wilſon noch mehr Befugniſſe einzuräumen, die der unumſchränkten Gewalt eines Diktators völlig gleichkommen. wie nicht anders zu erwarten war, von dem gehorſamen Stinnmvieh im Senate angenommen und Wilſon damit zum zmächtigſten Herrſcher der Welt“ gemacht. äußerung des genannten Senators Brandegee dürfte jedoch auch für uns einiges Intereſſe haben, da ſie überzeugend darbut, daß das Land„der Freiheit und Gleichheit“ jeden anderen als dieſen Namen verdient. Brandegee ſagbe mannlich: „Ich habe nicht die Abſicht, wie ein ab gerichteter Schoßpudel auf Befehl zu apportieren und zwiſchen dem Weißen Haus und dem Kapitol hin⸗ und herzu⸗ kraben. Nicht ein Drittel der demokratiſchen Senatoren glaubt in ſeinem Innern, daß dies ein gutes Geſetz ſei, und doch werden alle dafür ſtimmen, weil ſie fürchten, ſonſt mit der Regierung in Streit zu ge⸗ raten. Das Verhalten einiger Senatoren iſt bedauerlich. Es gleicht dem von zabgerichteten kleinen Hunden in einem Hundezirkus(). Die ganze Vorlage iſt ein unver⸗ ſchämter Verſuch(ö), den Kongreß ſeiner Rechte zu berauben und ſie dem Präſidenten zu übertragen. Es iſt nicht nötig, in den Vereinigten Staaten eine Auto katie zu errichten, um die Welt für die Demokratie zu gewinnen“ a Auch der Senator Shermann(Illinois) hielt mit ſeiner Kritik nicht hinter dem Berge. Er gab eine mit draſtſchen Bemerkungen gewürtzte Ueberſicht der der unrechte Mann am unrechten Platze ſtände. Und derartige Verhältniſſe will der„Völkerbegläcker“ Wilſon unſerem, mit ſeiner jetzigen Staatsform zum weitaus größten Teile durchaus zufriedenen deutſchen Volke auf⸗ zwingen! Aemterhandel, politiſchen Schacher, Rechtloſigkeil des Volkes, Sippenwirtſchaft und Alleinherrſchaft einer Groß⸗ kapitaliſtengruppe mit einem willigen Werkzeug als Präſi⸗ denben an der S des Staatsweſens. Eine ruſſiſche Zei Sie wurde, Die Meinungs⸗ politiſchen Er. nennungen durch Wilſon und dam zu dem Schluß, daß überall Kapitat hal Geſchmact am Kriege bekommen Es ſſt veſwenn inalßel, der Krim er 1 ge „ Heidelberg, 24. Juli. Von zei iſt eine Milch⸗ und Gemüſehändlerin wegen ict! lei an erhaft wor! 1 mach Vernichtung Deutſchlands und nach finanzieller Unter. jochung der Verbandsmächte ſeine unbegrenzte Weltherrſchaft„. aufzurichten. Die Volksmaſſen der ganzen Welt ſind Sklaven died. des amerikaniſchen Kapitals, und das Geſchick der Mencch⸗ genon heit wird an der amerikanischen Börſe beſtimmt.“ 2 geſan Obwohl man der Zeitung in manchen Punkten nicht 0 Unrecht geben bann, darf man aber zu dem letzten Satz derbe wohl hinzufügen, daß bei der Beſtimmung des Welden chön ſchickſals gottlob auch unſere U⸗ Boote und die tapferen Fed/ n grauen noch ein kräftiges Wörtlein mitzureden haben. aſſ 8 bn 5 8 ein. Munitionskolonnen in Flandern. Mit Necht preiſt man die ſelbſtloſe Tapferkeit unſerer Ir burg fanterie, ſpricht man von dem todesmutigen Schneid unſerer Flieger 15. aber dabei ſollen wir auch nicht unſere ſtillen Helden vergeſſen. Gaſtl wiß muß man der Infanterie den Löwenanteil an allen deshe Erfolgen zuſprechen, und doch gewährleiſtet nur ihr Zuſammem arbeiten mit allen Waffen den Erfolg. 5 5 Nur Wenige in der Heimat kennen den Munitionsfahrer, unt geſſer die größtenteils auch nur dem Namen nach. Und gerade die Joſe lonnen haben es verdient, daß man nicht aus Unwiſſenheit ach 15 bfor an ihnen vorübergeht. Auf einen Kolonnenwagen gehört ein* ganzer Mann, ein Mann mit Pflichtgefühl und Gewiſſen. Ja, aber die Kolonnen ſind doch immer weit hinten, wohner in friedlichen Quartieren, während die Infanterie tagelang in 8 ſchlammigen Granatlöchern zubringen muß, und wenn die Schlach ö Dach vorbei iſt, dann fahren ſie Munition zu den Batterien. Es iſt l Ga auch unmöglich, mit Pferd und Wagen mitten hinein in die Schl.. Nen zu fahren! So und ähnlich ſind die Vorſtellungen des Laien. 1 ahr; Weit gefehlt! Ganz anders iſt es in Wirklichkeit. Abend fü ben Abend raſſelt die lange Reihe der Wagen über das holperige Pflaſte. Rolle des flandriſchen Dörſchens. Im Munitionsdepot gab es ſchon m v ſchwere Arbeit, und nun fahren ſie hinaus in die dunkle Nacht amn Zwanzig Kilometer Weg liegen vor ihnen, geſtern war es en die Höllenweg, wie mag es heute werden? Doch bleibt ihnen nich 900 lange Zeit zu ſolchen Gedanken, dann ſind ſie wieder mitten dri en in dem Heulen und Krachen, dem Schimpfen und Schreien, mitte gage drin in der Schlacht. Im Trab wird die erſte„brenzlige über überwunden. Eine Lage Schrapnells davor, eine dahinter, es gut gegangen. Die Wagen fahren mit großen Abſtänden weiter zen jeder iſt ſein eigener Führer, jeder iſt auf ſich ſelbſt angewieſen für Mit einem gewiſſen Neid ſieht der Kolonnenmann auf die Stif gänger herab, die ſo frei an ihm vorbeilaufen. Sie hören ſchon 8 wenn die Granate herangeheult kommt, und werfen ſich in dlz nächſten Granattrichter. Währenddem ſitzt der Fahrer hoch ohe 0 auf ſeinem Wagen. Er kann ſich nicht verſtecken vor den umher Ab ſauſenden Eiſenbrocken, er muß ſtillhalten.. 1 Der böſeſte Feind ſiht der Kolonne im Nacken: die ſchwan, An Nacht. Und die flandriſchen Straßen! Bis an die Achſen ſinken 5 der ſchweren Wagen in dem aufgeweichten Boden ein, und daß 5 in die Munition drei und noch mehrere Male ab⸗ und aufgeladen 1 Qu werden muß, gehört nicht zu den Seltenheiten. Ganze Wegſtreckee Da ſind in ein Trichterfeld verwandelt. Da vertrauen Reiter um n 5 Fahrer blind auf ihre Pferde, denn ſehen kann niemand etwas f Vorne ſcheint die Hölle los zu ſein. Der Gegner weiß, daß jett en Du reges Leben auf den Straßen herrſcht und ſucht durch ſein Spere nac feuer die Munitionszufuhr abzuſperren. Aber die Batterien müſſen Die Munition haben. Stundenlang hält die Kolonne vor einer Straßen hel kreuzung; wenn dann das Feuer etwas abebbt, dann geht es von wärts, hinweg über Pferdeleichen und zertrümmerte Wagen, Ba Trichter und Gräben, im Trab, im Galopp. Br Die Batterie iſt erreicht, Mann und Pferd haben ihr Beste eit hergegeben. Doch nicht alle ſind angekommen. Dem einen r die Pferde vorm Wagen erſchlagen, der andere ſitzt noch feſt 1 irgend einen Sumpf, und mancher Brave hat ſeine Pflichttren* mit dem Leben bezahlen müſſen. Die Kolonne ſcheint eine 8 Hölle in die andere hineingeriſſen zu ſein. Zwiſchen das eintönig D Alarmläuten miſcht ſich der gedämpfte Knall der Gasgranaten. 15 de nächſten Augenblick iſt die Gasmaske auf und den Pferden 1 de der naſſe Futterſack vorgebunden. Mühſam werden die ſch 1 Geſchoſſe zu ihrem Lagerplatz geſchleppt. Das Geſicht beginnt unte 0 der eng anliegenden Maske zu glühen, die Lungen arbeiten ſchw.. in Endlich rollt der letzte„Zuckerhut“ vom Wagen. Nun, was f N Pferde greifen können, zurück, fort von hier. Und dann wieder de ſich derſelbe beſchwerliche Weg, über Baumſtämme, durch ta 1 ü Moraſtſeen, Sperrfeuerriegel, Geſtrüpp und Stacheldraht. 9 de Morgen iſt ſchon längſt hereingebrochen, als die lange Reihe de 5 Wagen wieder im Ruhequartier anlangt. 2 15 Wahrlich, es iſt ein Leben voll von hartem Dulden und mand 1 haftem Ertragen, das Leben unſerer Kolonnen. f N — g 1 2 Einſt und jetzt. 1 Nach dem Frieden von Ryswick, der dem Kriege wich, d England und Frankreich unter Ludwig XIV. im Jahre 1697 en 05 Ende bereitete, fragte man ſich in London, was man mit d l 87 000 Mann, aus denen das Heer beſtand machen ſolle. 50 0 i Zu einer Zeit, wo England, wie im verfloſſenen nent ö Milliarden Mark für den Krieg verausgabte und das Parlam anſtandslos weitere Kredite bewilligte, läßt ſich obige Frage dhe Ne derſtehen. Aber damals war von Weltpolitik noch nicht viel jetz* Rede und die alie Fehde zwichen den beiden Erbfeinden— f die wärzeſten Freunde— war, wie geſagt, eben glücklich beigel f worden. Das damalige Parlament ſtellte ſich aber auf den hen⸗ f punkt, daß ein ſtehendes Heer und eine freie Verfaſſung nicht nes 0 einander exiſtieren könnten und die Verteidigung des Landes get 10 der Marine und der Miliz überlaſſen werden könne, womit 11 N iber nicht behaupten wolle, daß letztere möglicherweise gegen 5 Berufsarmee aufkäme.. 60 rn der Thronrede ſchnitt nun der König dieſe Frage elbe ſedoch war das Parlament in keiner ſolchen Geberlaume, 1 heutige und ſo bot es ein ſtehendes Heer von ganzen fünfau, Mann an: Später einigte man ſich auf 10 000 mit einem Alma von 350 000 Pfd.(7 Millionen Mk.). Für die Flotte hatte man 1000 ich damals auch ſchon mehr übrig; es wurden für dieſe Marineſoldaten und 10 000 Metroſen glattweg bewilligt. 906 Mit einem Herrſcher fremder Herkunft— denn n den Oranien war von ſeinen jetzigen Untertanen zum Schutz 97 10 angeſtammten ſchottiſchen König Jacob II. herbeigerufen. ebe — konnte man das ſchon machen; das erklärt auch die Vage jenes Landes für eingewanderte Dynaſtiere, denn auch 8 ſcchüc N wärtige it keine 200 Jahre alt und madle in Germany. Ta feine. hat England ſeit Starold— alſo nahezu 900 Jahren— 0 Herrſcher eigener Nationalität gehabt. daß ſie⸗ ac. So groß war die Abneigung gegen ſtehende Heng 00 noch gegen den ausgeſprochenen Wunſch des Königs, dem 20 Armer u wenig erſchienen, beim nächſten Budget, die Sbärke det ische mf 7000 Mann feſtſetzten und dabei ſtipulierten, daß ſolche e Leih, Abſtammung ſein müßten. Das war auf die boländiſch zh brigade gemünzt, die Englands Freiheit mit dem Blut i hätte und von der ſich der König nicht trennen wollte. Land Der Geſchichtsſchreiber fügt hinzu, daß dem König eg land einer Wahl dadurch recht verleidet wurde und er nach g eiſte, ohne aber ſeine Drohung der Abdankung wahren Baden. rann ** 5 ſchiedene lic keſandt werden. 2 Juadratmill Hingratmilimeter 0 A Odenwald. e in irbenwald Butter, Eier und Mehl auf und ſetzte es * ubermüßig hohen Preiſen hier ab.** ie) Weinheim, 24. Juli. In Hemsbach ſind ver⸗ Verhaftungen wegen Geheimſchlächtereien vor, ſenommen worden. Das Fleiſch ſollte nach Frankfurt 00 urt, 5 twangen, 24. Juli. Ein ungeheures Fiſch⸗ 15 hat in der Brege ſtattgefunden. Tauſende der Waſſe 5 Forellen ſchwammen tot auf der Oberfläche des ab rs. Die Urſache iſt noch nicht aufgeklärt, ſie dürfte fin im Ableiten von Giftſtoffen in das Waſſer zu ſucher 0 Ueberlin tl 1 N.. gen, 24. Juli. Nicht nur in Meers⸗ 16.9 10 ndern im ganzen Bezirk wird vorausſichtlich bis Haſthäusnſt an nichtortsanſäſſige Perſonen in den Wahelb ern kein Brot mehr verabreicht. Fremde tun gut, ihr Brot mitzubringen. N deset) Kuſplingen bei Meßkirch 24. Juli Bei Aus Jdoſef N am Scheunendach ſtürzte der Landwirt Wlort 5 ab. Er erlitt einen Schädelbruch und war VE 3 Vermiſchtes. Sucheb Die Finanzen der Baſler Miſſion. Wie auch die ag der Miſſion unter den drückenden 8 stones leiden hat, zeigt der Stand der Finanzen der Baſler eueſten geſellſchaft. Die Generalkaſſe ſchließt, wie aus den ahr mit 5 ichten aus Baſel hervorgeht, ihr Rechnungs⸗ Eine nem Geſamtabmangel von 155 666,85 Frantzen. Unter Tollelte“ ahmen ſei hervorgehoben der Ertrag der„Halbbatzen⸗ in vergangnnt, 8459240 Sranten, 1200, Srantzen medr. au lannnen genen Jahr. Von Württemberg ſind eingegangen: zu⸗ die Beiträ 692 Franken gegen 591689 Franken im Vorfahr: 2000 5 von Deutſchland im ganzen haben ſich dagegen um en. een gehoben. Die Geſamtausgaben betrugen 1830670 ie Geſeil Wie ſich infolge des Vorgehens der Engländer gegen in sft auf der Goldküſte und in Indien ihre finanzielle n. ukunft geſtalten wird, läßt ſich heute noch nicht 1 Stiſtun 8 ö zen, g. Prinz Friedrich Heinrich von Preu⸗ für ene Giite Sohn des 5 Prinzen Albrecht, hat 1088 in e mit einem entſprechenden Kapital eine and Klei bai Wirtſchaftsfonds begründet, der der Säuglings⸗ Au. 8 inderfürſorge, Geſundheits⸗ und Krankenpflege, der völkerung und Erziehung, wirtſchaſtlicher Unterſtützung der Be⸗ Witeftraftübertragn 1 ie Kri 5 uinteilung 8 Krig von 110 000 Volt. Die Kriegsrohſtoff ernlei riegsamts in Berlin hat im Oktober 1917 zinnen laſſen, bf. von elektriſcher Kraft mit 110 000 Vol, be⸗ 2 zaſſen, die dieſer Tage fertiggeſtellt worden iſt. Die Länge itun 5 in beträng von Golpa⸗Iſchornewitz(Prov. Sachſen) bis Ber. Quazeträgt 132 Kilometer 0 drei Auueninkufellen 208 je 120 und chnitt, die auf eiſernen Maſten an m Entfern Abſpanniſolatoren verlegt find. Die Mäſten ſind dei weite ungen von 250 Meter aufgeſtellt und können noch Hue eiſerncsettungeſeile aufnehmen. Ueber den drei Leitern U 2 ch die ebertragun um tägli Ball Salla frag eit Pro en ann 5 haust Täbakſendung vinzen S auptſächlich aus den Regierundnkaniſches Getreide für die Schweiz. Die franzöſiſche uur 0 gage der Schweiz mit Getreide in Marokko eine 1 Der Wet me„Vaterland“, ſpäter„Leviathan“, wurde auf u 5 1 zugleich das erſte Rieſenſchiff 4 5 neuen Art, war ekanntli r„Vaterlich unverſehrt im Hamburger Hafen liegt. Der Damp⸗ Mal“ 19 erland“, am 3. April 4913 vom Stapel, trat im 8 Probefahrt an und gleich darauf jeine ng, 30½ Mittſchiffs türmten e Ko E Kiel. andobrücke lag nicht 1 77 als 40 Meter hoch über ihre er D edge durch Turbinenmaſchinen von 61 000 Wellen⸗ und 8 4200 ande und wa K r für 4050 Reiſende in vier Klaſſen und für 80 Schiffsperſonal eingerichtet. en 2 an auf einen Güterzug. In der Nacht vom 22. Rierhauſen Nhl wurde ein auf der Fahrt von Duisburg nach müubern berfallnprcvin befindlicher Güterzug von bewaffneten zerſonal allen, die mit vorgehaltenem Revolver das Bahn⸗ Ausraubung ihrer Wagen zuzulaſſen. Eine b Oberhauſen abgegangene Hilfsmaſchine, die mit miſett war, gelangte am Ort der Tat ein, als die 5 t der Fortſchaffung der Säcke beſchäftigt waren. 1 Bahnbeamten, von den geſtohlenen Säcken neun Die Bande konnte bisher 99— 5 1 5 Ko 5 5„Frankf. Ztg.“) fach, Mena Bei Schirnding, Bez A. Wunſiedel(Ober. fufgefunden 0 er„Amberger Volksztg.“ ein großes Kohlenlager ſegtellung 9 Die Kohle eignet ſich hauptſächlich zur schaft wird dedriketts. Eine in der Gründung befindliche Ge⸗ Ae, mit der Ausbeute beginnen. m amen da vor einiger Zeit zwei Damen ugend 6 orchenland! in eine Molkerei in der Bodenſer. Wählt, zwiſche entſpann ſich, wie das„Tettnanger Amtsblatt“ uſlegeſpräch: Soleſen und dem Molkereibeſitzer nachſtehendes ir vielleicht wagen Sie mal. Sie Herr Butterbaron. könnten ja 5 Fett bekommen, ja?“—„Aber erſt wenn naten eſſen, Wü„Nanu, wir können unſer Brot doch nicht türlich ohne bezahlen Ihnen für das Kilo Butter 10 Mk.“ gahlen, Betonen Marken).„Und wenn 10 20 Mk. be⸗ de bekommen e Sie keine. Wenn wir übrlge Hutter haben Benkönnen ſie ſie zuerſt unſere Soldaten an der Weſtfront wrot eſſen ber brauchen.)—„Und ehe wir trockenes i 75 eſſen Sie Gras.“(wöge—„Karo, da 0— 5 7 und jag' mir die beiden Vogelſcheuchen Adern n ieſe aber warteten die Ankunft Karos nicht ab, iſt chleunigſt Reißaus, indem die eine noch meinte: — N as aber mal ein grober Käſefritze!“ Ukraine e mit der Ukraine. Nach der karten 9 8 955 fortan gewöhnliche offene Briefe, Poſt⸗ läufig die 5 arenproben befördert. Zugelaſſen ſind vor⸗ dungen maßſeutſche und die ruſſiſche Sprache. Die Hen; gemacht 15. nach den Sätzen des Weltpoſtvertrags frei⸗ nach de. werden. 8 des Gefangenen-Poſtverkehrs 28 z gelan urüczuhole kraine beſondere Verfugung ergehen. g, ſowie der Errichtung von Erholungsſtätten dienen ſoll. Lokales. — Vorläufiges Ergebnis der erſten Kriegs⸗ ſteuer. Die erſte Kriegsſteuer hat nach amtlicher Stati⸗ ſtik ergeben 5 585 184059 Mark. Da aber noch Zugänge zu erwarten ſind mit 150 bis 200 Millionen Mark, ſo wird ein Geſamtergebnis von rund Mark ſich herausſtellen. An erſter Stelle ſteht Preußen mit 3 482 518 347 Mk., dann Sachſen mit 417 736 411 Mk., Bayern mit 371525 210 Mk. Der zweitgrößte Bundesſtaat Bayern iſt ſomit nicht der zweit⸗ ſondern der drittſteuerkräftige. Württemberg mit 302 858 249 Mk. kommt an vierter Stelle. Baden bringt 243 354 108 Mk. auf, Heſſen 112 250 268 Mk. Vor Heſſen kommt aber die freie Stadt Hamburg mit 205 492 761 Mk., nach eſſen Elſaß⸗Lothringen mit genau 100 Millionen Mark. f — Ergebnis der Beſitzſteuer. Am 31. Dezember 1917 wurden die Vermögenserklärungen zur Beſitzſteuer im ganzen Reich einverlangt. Das Ergebnis der Ver⸗ mlagung liegt nunmehr vor mit 294486 789 Mark. An der Spitze marſchiert Preußen mit 179339 147 Mk., am Ende kommt Schaumburg⸗Lippe mit 152829 Mk., Bayern bringt 23 525 210 Mk. auf, Sachſen 26 737 337 Mk., Württemberg 13 651 548 Mk., Baden 11173 559 Mk., Hamburg 8 581524 Mk., Heſſens 219 405 Mk., Elſaß⸗Lothringen 4½ Millionen Mark. — Warnung vor polniſchen Bonbons. Durch Unterſuchungen, die im ſtaatlichen hygieniſchen Inſtitut in Lodz ausgeführt worden ſind, iſt nachgewieſen wor⸗ den, daß polniſche Fabrikanten von Bonbons in letz⸗ ter Zeit häufig anſtelle von Zitronenſäure die giftige Oxalſäure benützen. Da trotz des beſtehenden Ausfuhr⸗ derbots aus Polen und des deutſchen Einfuhrverbots anzunehmen iſt, daß durch Schmuggel oder bei der Ein⸗ teiſe von Militärperſonen uſw. immer noch Bonbons aus Polen nach Deutſchland gelangen, wird vor dem Ge⸗ nuß der ſogenannten polniſchen Bonbons hiermit ge⸗ varnt. 5 Zum bevorſtehenden Frühdruſch. Auch heuer wieder erweiſt es ſich als Notwendig⸗ keit, das zuerſt geerntete Getreide auf dem Wege des Frühdruſches möglichſt raſch der Allgemeinheit zur Er⸗ nährung zuzuführen.. Ganz beſonders iſt die am früheſten reifende Win⸗ tergerſte hiezu ins Auge gefaßt, weshalb die Beſtim⸗ mung getroffen iſt, daß dieſe Feldfrucht, vom nötigen Saatgut für die nächſte Ernte abgeſehen, reſtlos ab⸗ geliefert werden muß, ſo daß für die Selbſtverſorgung Wintergerſte nicht in Betracht kommt. Um jedoch die Anbauer von Wintergerſte nicht zu be⸗ nachteiligen, iſt weiterhin beſtimmt, daß Betriebe, die Wintergerſte abliefern mußten und in denen eigene Som⸗ mergerſte nicht in die Lücke treten kann, zum Selbſtver⸗ brauch, d. h. zu Selbſtverſorgungs⸗ und— ſoweit das Geſetz dies geſtattet— zu Futterzwecken von der Reichs⸗ getreideſtelle durch Vermittlung des Kommunalverbands die zu äſſige Gerſtenmenge in Natu ra wieder zugewie⸗ ſen e. ür dieſe Gerſtenrückerſtattung gilt dann als Preis der Höchſtpreis, der zur Zeit der Rücklieferung in Gel⸗ tung iſt, eine Frühdruſchprämie bleibt alſo dem Landwirt als Gewinnſt. Abgeſehen von den Pflichten für die Ernährung unſeres Volkes und Heeres, an das unſer Durchhal⸗ ten in dieſem unerhörten Völkerringen geknüpft iſt, bringt der Frühdruſch für den Landwirt weſentliche wirtſchaft⸗ liche Vorteile mit ſich. Zunächſt gibt friſchgedroſchenes Getreide bekanntlich mehr Zentner, als ſolches, das ſchon einige Zeit gelagert hat, ein Umſtand, den rechnende Betriebsleiter noch immer im Auge behielten. Denn es treten natur⸗ notwendig bei Lagerung Verluſte durch Waſſerverdun⸗ ſtung ein, zu denen jedoch oft noch Verluſte anderer Art ſich geſellen. ö Der Vorteil frühzeitiger Ablieferung wird indeſſen zurzeit noch ganz weſentlich erhöht durch die zugeſicherte Frühdruſchprämie, die ſich bei Getreide, das bis zum 1. Auguſt zur Ablieferung kommt, auf 100 Mk. für die Tonne, alſo auf 10 Mark für den Doppelzentner belauft. Es mögen deshalb die landw. Betriebe mit allen Mitteln darauf hinzielen, ſämtliche mit dem Frühdruſch bzw. der rechtzeitigen Ablieferung des Getreides irgend⸗ wie zuſammenhängende Vorbereitungen möglichſt voll⸗ ſtändig und möglichſt rechtzeitig zu treffen. W. Wochenbl. f. d. Landw. — RNohſtoffverſorgung des Handwerks. Kürz⸗ lich tagten unter dem Vorſitz des Stadtrats Maier⸗ Ulm die ſüddeutſchen Handwerkskammern im Rathaus in Augsburg, um zu der Frage der Ro h⸗ ſtoffverſorgung in der Uebergan sw irtſchaft erneute Stellung zu nehmen. Nach einem durch Hand⸗ werkskamm rfekretär Schule r⸗Ulm erſtatteten Vortrag, zu dem auch die Vertreter der württembergiſchen, badi⸗ ſchen, bayeriſchen und elfaß⸗lothringiſchen Regierungen ſich zuſtimmend äußerten, fand nachſtehende Entſchließung Annahme:„Die in Augsburg vollzählig verſammelten ſüd deutſchen Handwerkskammern heben nach eingehender Beratung einſtimmig beſchloſſen, hinſichtlich der Rohſtoff⸗ beſchaffung für das Handwerk während der Uebergangs⸗ wirtſchaft an der Gründung einer beſonderen ſ üddeut⸗ ſchen Rohſtoffzentralſtelle mit dem Sitz in Ulm feſtzuhalten. Für Norddeutſchland wird eine beſondere Rohſtoffzentralſtelle errichtet. Die norddeutſchen und ſüd⸗ deutſchen Rohſtoffzentralſtellen erhalten in der bei der Geſchäftsſtelle des deutſchen Handwerks un d Ge⸗ werbekammertags zu bildenden Rohſtoffhaupt⸗ ſtelle eine zuſammenfaſſende gemeinſame Vert re⸗ tung. Im übrigen werden die Grundſätze der vom Fachreferenten des Reichswirtſchaftsamts au gearbeiteten Richtlinien für die Rohſtoffverſorgung des Handwerks während der Uebergangswirtſchaft im allgemeinen ange⸗ nommen, mit der ausdrücklichen Hervorhebung, daß die Mitglieder der fachlichen Zentralſtellen des Handwerks, die ſelbſtverſtändlich ſür Süddeutſchland im Anſchluß an die ſüddeutſche Rohſtoffzentralſtelle in Ulm geſondert ge⸗ bildet werden, durch dis ſüddeulſchen Handwerkskammern in wileſtgeh ndem Einvernehmen mit den fachlichen Or⸗ ganiſationen des ſüddeutſchen Handwerks beſtimmt wer⸗ 5750 Millionen JJjJͤĩ]ù( C ⁵˙·¹¹AAAC NA 7 ͤ ͤ den Träger der Bezirksſtellen ſind die Handwerke“ kammern, die die vorgeſehenen Fachausſchüſſe und die Ortsſtellen bil en. Die Handwerkskammern ſind befugt, die den Bezirksſtellen zuſtehenden Aufgaben den Wirt⸗ ſchaftsverb enden(Wirtſchaftsſtellen) ihres Kreiſes zu über⸗ tragen. Die Rohſtoſfgenoſſenſchaften des Handwerks müſ⸗ ſen ohne zeitliche Beſchränkung in vollem Umfange als Groß⸗ bzw. Kleinhändler anerkannt werden.“ 4 — Die Teilnehmer an früheren Feldzügen, die einen jährlichen Ehrenſold von 150 Mark emp⸗ fangen, erhalten ab 1. Auguſt d. J. eine einmalige außerordentliche Zuwendung von 25 Mark aus Reichs⸗ mitteln. — Für Erſatzkaſſenmitglieder. Verſicherungs⸗ pflichtige, die Mitglieder einer Erſatzkaſſe ſind, können den Antrag auf Ruhen ihrer Rechte und Pflichten als Mitglieder der Pflichtkaſſe(RVO. 8 517) nach neue⸗ ſter Entſcheidung des Reichsverſicherungsamtes zurückneh⸗ men und auch erneut ſtellen. a Dem Vizf. Jakob Marzenell Inhaber des Eiſ. Kreuzes 1. u. 2. Klaſſe und der Bad. Verdienſtme⸗ daille wurde das Verdienſt⸗Kreuz verliehen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Butterausgabe. Morgen Freitag, den 26. ds. Mts. erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ age des neuen Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haushaltung/ Pfund Nr. 2501 bis 3000 u. 1 bis 512 von 4 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Pfund Butter Mk. 2.90. Diejenigen Haushaltungen welche bei der Ausgabe am 12. Juli ihre Menge nicht erhielten bekommen dieſelbe ebenfalls morgen. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 13 u. 15 der In⸗ nenſeite des Fleiſchausweiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des Eichwalrs bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Beſitzer von Großvieh und wer geſchlachtet hat, ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Seckenheim, 25. Juli 1918. Lebensmittelamt. Kohlen ⸗ Ausgabe. Es erhalten am Freitag, den 26. ds. Mts. Brikett je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenausweiſes bei der Kohlenhandlg. Gruber Neckarſtr. Nr. 940 bis 1380 in folgender Einteilung: Nr. 940 bis 1040 von 2 bis 4 Uhr Nr. 1041 bis 1260 von 4 bis 6 Uhr Nr. 1261 bis 1380 von 6 bis 8 Uhr Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.40. . Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 15 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 25. Juli 1918. Lebensmittelamt. Wekanntmachung. Diejenigen Schüler, die bei der Raupenvertilgung im Waldẽ behilflich waren, können die Vergütung hierfür am Freitag, den 26. Juli 1918 Vormittags von 9 bis 12 Uhr auf dem Wachtzimmer im Rathaus in Empfang nehmen. Seckenheim, den 25. Juli 1918. Bürgermeiſteramt Volz. Sammel⸗Anzeiger unr für Mitglieder der Landw. Ein- u. Perkaufsgenoſſenſchaft. Stoppelrübenſamen— Sommerraps— Saatwicken ſind im Lager zu haben. Der Vorſtand. Aunauuuunmanaaumuuaaundaaananaunndaandunununununnuuumuuuabuunuunununmul buen b. Verloren. nenn 1 Jünfmarkschein 1 Pläftögin 0 Herren wie 1 Gutschein mit Aufdruck Jakob Nraut Mannheim, u. Jakob hirsch Jeckenheim. — Der ehrliche Finder wird ge⸗ dient zum beten dieſelben Wilhelmſtr. Stärken vun 47 abzugeben. b. Kragen und Ich fordere Denjenigen auf, i Ste. Fk. Wagner 5 flach. Inh. MW. Höllstin. welcher meine Gerſte auf meinem Acker in der Rhein⸗ ſchall weggefahren hat, die⸗ ſelbe bei Heinrich Herrmann „Kapellenſtr. 12 abzugeben. 11111 3 n 5272—T—T—T—T—WZͥ 557 2 CCC. Das Heideprinzeßchen. a Von E. Marlitt. f 61. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) Auf der oberſten Skufe ſtand Fräulein Fliedner und ſtreckte ihm die Hände entgegen; was er ihr ſagte, konnte ich nicht verſtehen— ein unerklärliches Wehegefühl hatte mich tiefer in den Hof hineingeſcheucht— aber ich ſah, wie die alte Dame ſanft den Arm der Weinenden in den ihren legte und ſie hinwegführte. Herr Claudius ſprach noch einen Augenblick mit Charlotte. Es entging mir nicht, daß er dabei ſuchend umherblickte— hatte er doch vorhin meine Stimme erkannt und wollte ſich nün überzeugen, ob ich, der er zürnte, es wirklich geweſen ſei? Was für törichte Gedanken! Er hatte jetzt Wichti⸗ geres zu denken— wie viel Unglück hatte er heute mit anſehen müſſen; und hatte er nicht eben ein verwaiſtes Mädchen in ſein Haus eingeführt— eingeführt mit zärtlicher Sorgfalt und tiefem Mitgefühl? Sie war nicht ſo undankbar wie ich; ſie ſtieß die Hand nicht zurück, die ſie ſtützen wollte— vertrauensvoll hatte ſie ſich dem Arm hingegeben, der ſie umſchlang.. Und da ſollte er ſich noch des trotzigen Kindes aus der Heide erinnern? . Ganz gewiß nicht. Er kam die Stufen wieder herab, blieb in der Hof⸗ kür ſtehen und ſah angeſtrengt in das Dunkel hinaus. Unterdes war auch ein Herr aus dem Wagen geſtiegen, der zu ihm trat— ich erkannte meinen Vater. Verwun⸗ dert ſah ich, wie er Herrn Claudius, dem mißachteten „Krämer“, in herzlicher Weiſe die Hand bot und ſich unter warmen Dankesworten von ihm verabſchiedete. Im Gar⸗ ten ſchlüpfte ich neben ihm her und hing mich an ſeinen Arm. Er war ſehr überraſcht, mich hier zu finden. Er hatte den Herzog nach Dorotheental begleitet und dann die Rückfahrt in Herrn Claudius Wagen angenommen. Während wir nach der Karolinenluſt ſchritten, erzählte er und ſprach auch von Herrn Claudius. „Was für ein Mann!“ rief er ſtehenbleibend.„De Turnerbund Jabn“ donenbaln. Deutsche Turnerschaft. g Am Freitag Abend 26. Juli 9 Uhr nach der Turnſtunde findet wegen Beteiligung an dem Gauturnfeſt in Seckenheim eine Verſamm⸗ lung ſtatt. Hierzu ladet freundlichſt ein 5 Die Leitung: ö NB. Die Aufnahmen für Turner und Zög⸗ lings findet jeweils in der Turnſtunde ſtatt. Die Leitung: Val. Heierling. ett ttatttt td ttttttttti te Städtische Sparkasse Mannheim 1 unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- hafen a. Rh. Herzog iſt entzück von dieſer Ruhe und Kalthlütigkeit, Claudius' Schreibzimmer zu gehen. Abzug. Mittelſtraße No. 1. von der ſtillen Würde, mit der er ſein Mißgeſchick hin⸗ nimmt.... Ich habe den Mann für ein lebendiges Rechenexempel gehalten— das muß ich ihm abbitten..“ Ja, was für ein Mann!...„Nun, das läßt ſich wohl alles mit der Zeit erſetzen, aber hier“— mit dieſen einfachen Worten hatte er ſeine ungeheuren Verluſte dem Unglück des jungen Mädchens gegenüber abgewogen. Und das war der Jahlenonkel, der eiskalte Geldmenſch?. Nein,„der Arbeiter“, der nicht lediglich um des Erwerbs willen wirkte, ſondern weil er„in Ordnung und Tätig⸗ keit den Geſundbrunnen ſeiner Seele ſah“. Ach, jetzt verſtand ich ihn ſchon beſſer!. ö In dieſer Nacht ging ich nicht mehr zu Bett. Ich ſetzte mich in die Fenſterecke und wartete auf das Morgen⸗ licht.— Mit dem Tage, der ſo blaß hinter den Bäumen aufglomm, wollte ich ein neues Leben anfangen. e, Am Nachmittag nahm ich den mir anvertrauten Gar⸗ kenſchlüſſel und ging hinüber in das Schweizerhäuschen. Ich wußte, daß Gretchens Vater Lehrer an der höheren Töchterſchule war— er ſollte mir helfen, ein anderer Menſch zu werden. Es bedurfte keiner langen Vorſtellung in der Familie. Frau Helldorf erkannte mich ſofort wie⸗ der und Gretchen flog mir um den Hals. Der Vorfall im Garten, den ich verſchuldete, wurde mit keiner Silbe erwähnt. d „Wollen Sie mir Unterricht geben?“ fragte ich Herrn Helldorf, der eben Schulhefte korrigierte.„Ich will ler⸗ nen, ſo viel lernen, wie nur in meinen Kopf hineinzu⸗ bringen iſt! Ich bin ſchon ſo alt und kaun nicht einmal ordentlich ſchreiben.“ Er lächelte, und ſeine reizende Frau auch, und wir machten aus, daß ich täglich drei Unterrichtsſtunden erhalten ſöllte. Dies teilte ich Fräu⸗ lein Fliedner mit; ſie erklärte ſich damit einverſtanden und übernahm es auf meine Bitte, die Geldangelegenheit dabei zu beſorgen— ſo brauchte ich doch nicht in Herrn Curuttbund„Jahn“ Fechenheim. Hackhkruf. Auf dem Felde dor Ehre starb unser Mitglied und Turner Muskstier Peter Falter Er trat als Zögling in unseren Verein ein und nahm immer regen Anteil an allen Veranstaltungen des Vereins. Mit seinem frohen und offenen Wesen erwarb er sich die Liebe aller Turner und Mitglieder. Wir verlieren an Ihm einen treuen Freund und edlen Turngenossen, dem wir sein Andenken stets in Ehren halten. Die Leitung Val. Helerling. Jolüpoflbortöns in allen Grössen empfiehlt Georg Zimmermann Hildastraße 68. Lebenonelumchag Nr. 2068 b DeEerloren Ich lernte von da ab unermüdlich. Freilich flog Feder anfangs oft genug unter den Tiſch, und ich 1 mit tränengefüllten Augen in den Wald hinein„ kehrte auch aufſeufzend wieder um und malte weiter, 1 allmählich die feſten hübſchen Züge, flink über das Paß hinlaufend, der Ausdruck lebendiger Gedanken wurden 0 da fiel es mir wie Schuppen von den Augen!. 95 kam zur Freude meines Lehrers unglaublich raſch a0 wärts, und nun dehnte ſich der anfangs auf wenige Füch beſchränkte Unterricht auch auf die Muſik aus. 1 kam mir meine natürliche Begabung ſehr zu ſtaten bald ſtand ich am Klavier neben dem jungen Helldo und ſang Duette mit ihm.% Ne Dieſer Verkehr im Schweizerhäuschen, den mein 1 ter billigte und welchen Herr Claudius und Fräue Fliedner offen unterſtützten, wurde von anderen Seiten mit grimmigen und ſcheelen Augen angeſehen. 1 war wütend, und Charlotte wurde in einer mir uube 1 lichen Weiſe hämiſch. Ich traf letztere oft hinter der En 4* 0 tenmauer, wenn ich nach dem Schluß der Stunde i ſprühenden Augen und in faſt verletzen!“ * 5 eintrat; mi ö Weiſe meinte ſie ſtets, der kleine Vogel erfreue ſic N einer recht lauten Kehle— ſie habe ſo im Vorüberge einige Töne aufgefangen; als mich aber eines Sonntag Nachmittag mein Mitſänger, der junge Helldorf, den die Gartentür begleitet hatte, da fuhr ſie drinnen aus 1 Gebüſch auf mich zu und ſtieß ein höhniſches Geläch aus, das ſie mit„Darf man gratulieren, Fräulein dog Saſſen?“ unterbrach. 22 a Ich ließ ſie gewähren, weil ich in Wirklichkeit ihn Weſen nicht verſtand. Im Uebrigen beherrſchte ſie hinſichtlich des ſchwebenden Geheimniſſes weit mehr, 9 ich erwartet hatte. Nur in zwei Dingen trat der erh 4 Stolz ſchärfer zu Tage— in dem Umſtand, daß ſie Fräulein Fliedners Verdruß bei Tiſche nie anders 75 5 als in Seide erſchien, und in ihrer Verachtung des bül, gerlichen Elementes. a ö (Fortſetzung folgt.) dalaudaaununaaduaddunaanaundaaaneeeeeeee Katholiſcher Seckenheim. Dennerstag Abend pünktlich 779 Uhr iſt Neduerprobe mit Beſprechung der einzelnen Theaterrollen. g Wer unentſchuldigt fehlt, verliert jeden Anspruch 5 * Eckhoß bis an ſich Jünglings⸗Verein 1 N 6 ſeine Rolle.„ 1 der Vrũſos. F f »Einmachtopfe In verschiedenen Grössen zu haben bei Ph. Johann, Se l jj* TCC Felcpostkartans in allen Grössen, Sowie Fersch. Jörten Autialtabartn empfiehlt Seorg Zimmermann Hildasfrasse 68. Postkartenalbum sowie Schreibalbum 5 Geschäftsbücher, alle Sorten Briefpapiere auch sämtliche Schulartikel Mundharmonikas:: Taschenmesser in verschiedenen Preislagen. g F ckendem. ä—