A S SSA AN 5 eee 4 .* 3 1 11 0 FEE bbb Erſcheint täglich, unt Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 5 Der Abonnementspreis detcägt monatlich Mk. 1.— dei freier Zuſtellung. Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 2.25. Der Weltkrieg. Der deutsche Tagesbericht. Großes Hauptauartier, 26. Juli(WTB. Ami) beeresgtuppe des Generalfeldmarschalls Rronprimz Rupprecht von Bayern Lal Südweftlich von Albert ſchlugen wir einen engl ſchen langriff zurück und machten im Nachſtoß Gefangene. dafflereiche Vorſtöße uuſerer Erkundungsabteilungen an elen Stellen der Front. deres gruppe des deutschen Rronprinzen. uur Auf dem Schlachtfeld zwiſchen Aisne u. Ma rne ee heftige Teilangriffe des Fein des teils r, teils in unſerem Kampfgelände abgewieſen. zum Auers des Ourcg dauerten die Kämpfe bis le 8 bend an. Hier warfen wir nördlich von Oulchy e den Feind aus ſeinen vorderen Linirn. 8* des Ortes und ſüdlich ees Ourcg ſchlugen wir Uun 9 die feindlichen Angriffe ab. Auch weſtlich don—. 5 57(an der Marne) wurde der Feind im Walde Ante s nach heftigen Kämpfen vor unſeren n abgewieſen. gadände Abweflic von Reims ſäuberten wir das Wald⸗ genan e weſtlich von Vrigny und ſchlugen heftige Ge⸗ 00 05 weißer und ſchwarzer Franzoſen zurück. In Tale bampagne griff der Feind zwiſchen dem Suippes Ge und Souain am frühen Morgen an; er wurde im genftoß abgewieſen. g zeuge In Luftkämpfen verlor der Feind geſtern 28 Flug⸗ Vuge und einen Feſſelballon. 10 Leutnant Freiherr von Richthofen errang ſei⸗ 560 5 das Jagdgeſchwader Richthofen damit ſeinen nen 5 uftſieg. Leutn ent Lö wenhardt ſchoß ſei⸗ ſehen 20 tnant Billik ſeinen 27, Leutnant Bolle ab. und Vizefeldwebel Thom ſeinen 23. Gegner Der erſte Generalquarttermeiſter: Ludendorff. 5 Letzte meldungen. eberungrin auf Ofenburg uni bernsba. wunde Oels he, 26. Juli(WTB) Vergangene Nacht eindlich ftenburg und Umgebung wiederum von fel ein en Fliegern mit Bomben beworfen. Dem Angriff lei 1 erſon zum Opfer, vier wurden ſchwer, zwei 5 Es wurde einiger Sach⸗ und Gebäude⸗ gerichtet. Ei 1 N Urand eee Ein Geſchäft der Umgegend iſt in . Jernsbach im Murgtal war vergangene W feindlicher Flugzeuge. Die abgeworfenen richteten jedoch keinen nennenswerten Schaden an. Landenge Gefangenen-Abkommen. meldung 15 25. Juli.(WTB. Nichtamtlich.) Reuter⸗ ſagte. ntethaus. In Erwiderung auf eine Anfrage und die Beh 9 Haager Abkommen über den Austauſch amkeit N der Gefangenen wird nur in Wirk⸗ orden iſt. wenn es von beiden Regierungen ratifiziert orbehalt, de erner iſt es abhängig von einem beſonderen Abmag n die deutſchen Delegierten gemacht haben. ampatanten. ſehe die beiderſeitige Heimſendung aller nternierten die Al der in Holland und der Schweiz bor. Alle 80 0 e 18 Monaten in Gefangenſchaft waren, durütkehre vilperſonen können, wenn ſie es wünſchen, n, wobei die geringere Anzahl der britiſchen datanten 8 5 höhere Zahl von Kom⸗ Eine 5* der schweizer Grenze. 26. Juli.(P. T. g. K.) gibt zu da dec aus dem engliſchen Hauptquartier Tage 5 aß die Engländer mit zwei Diviſtonen zwei ſchlie lich 8 verzweifelte Defenſtve verwickelt waren, bericht ier ern die Flucht bewerkſtelligen. Der Reuter⸗ dag 95 neue Kräfte zum Widerſtand herbeizteht und ringen der verbündeten Heere aufhält. erner feſt, daß der Feind an allen Front ⸗ 18. Jahraang Amtsblatt der gürgermeiſterämter Heckenheim, Avesheim, Neckarhauſen und Gdingen. D a ruck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. fd. 173. CFFFFFFFFbCbCCwc C Inſesttonsprets: Mie etaſpg ige Petitzetle 30 Pfg., Neklamen 60 dis Zle. Bez öftere Anf me Nabatt. 185 Jornſprechanſchleßz N 18. — ——. Vermiſchtes. * Suſanna im Bade. Von der Inſel Rügen wird geſchrieben: Auf Rügen herrſcht reges Leben, denn die Saiſon hat begonnen und die Einſchränkungen ſind nicht ſehr empfindlich. Aus ganz Deutſchland haben ſich Erholungsbedürftige eingefunden, die eines⸗ teils dem Waſſer, anderſeits den Vorratskammern der Bauern In⸗ tereſſe entgegenbringen. Da aber bei den Bauern nicht mehr viel zu holen iſt, ſo iſt ſchließlich nur der Sand den meiſten übrigge⸗ blieben, und das Waſſer wimmelt denn auch an den ſchönen, ſon⸗ nigen Tagen voller Männlein, Weiblein und Kindern. Eine alte Erfahrung lehrt aber, daß nicht jedem es gegeben iſt, mit der„Maſſe zu ſchwimmen?. Begreiflich alſo, wenn eine junge Dame ſich vom Badeſtrand entfernt und ein Bad dort ſuchte, wo ſie allein war. Das Bad währte lange, und als die Schöne endlich an Land kam, fand ſie nicht ihre ſorgſam ausgebreiteten Kleider, ſondern nur das Badetuch. Ein Dieb war gekommen und hatte ohne Bezugsſchein alles mitgehen heißen, was eine junge Dame an Kleidung und Schmuck braucht. Was nützte aller Jammer: ewig konnte die Be⸗ ſtohlene nicht im Badetuch am Strand ſitzen. Niemand kam hier⸗ her, der ihr helfen konnte. Ins Badetuch gehüllt, hüpfte die Schöne zum Orte hinein; johlend verfolgt von der Dorfjugend, langt ſie ſterbend vor Scham in ihrem Quartier an. Verzweifelt ſank ſie hier auf einen Stuhl, denn eine große Frage tauchte plötzlich auf: „Womit ſoll ich mich kleiden?“ Erſt tags zuvor war ſie ange⸗ kommen. Die Sachen wurden nachgeſandt und waren noch nicht da. Ein Kleid war ihr ein und alles. Um Neues zu kaufen, hätte das Geld wohl gereicht, aber Kleider kaufen kann man heute nur, wenn man Bezugsſchein hat. Die gute Wirtin holte herbei, was ſie leihweiſe abtreten konnte, und nun verſuchte die Beſtohlene, ſich Bezugsſcheine zu verſchaffen. Sie werden nur am Heimatsort ausgegeben. Hier lag ihre Perſonalkarte nicht vor. Und die Paragraphen hatten den Fall, daß jemand plötzlich nackt daſteht, nicht berückſicht. Bezugsſcheinfreie Kleidung aber gabs im Ort nicht. So ging der Draht: Sofort expreß Kleider ſenden. Im Badetuch und in den Kleidern der Wirtin ſaß die Schöne drei Tage, bis endlich der Koffer mit den Kleidern kam. Und während dieſer drei Tage lebte ſie in der einen Angſt: Wenn dir auch dieſe Kleider auf dem Transport geſtohlen werden. Ein ganzes Dorf auf der Anklagebank. Aus Oberſchleſien wird geſchrieben: Wenn es richtig zugehen ſollte, das heißt, wenn alle die bereits gegen die tauſend und mehr Verordnungen verſtoßen haben, dafür beſtraft werden würden, müßte Reihum Dorf für Dorf, Stadt für Stadt mit allen Bewohnern auf der Anklagebank erſcheinen. Alſo überraſcht es nicht, wenn in dem 1700 Einwohner zählenden Dorfe Lubom damit der Anfang gemacht wurde. Hier wird Tabak gebaut. Jeder Bauer pflegt einen Teil ſeines Landes für Tabakbau zu benützen. Aber nur einer von allen kam der Bun⸗ desratsverordnung nach und lieferte den Tabak, der für die Ta⸗ baksgeſellſchaft in Mannheim beſchlagnahmt worden iſt, wirklich ab. Die übrigen verkauften ihn unter der Hand, ſelbſtverſtändlich zu an⸗ ſtändigen Preiſen, die den Höchſtpreis von 130 Mark pro Zentner um das fünf⸗ bis ſechsfache überſtiegen. Da Lubom, wie geſagt, ein tabakbauendes Dorf iſt, war es nicht ſchwer, die Umgebung der Bundesratsverordnung feſtzuſtellen, und es regnete infolgedeſſen fürs erſte Strafmandante, die durchſchnittlich auf 1000 bis 5000 Mark bemeſſen waren. Da taten ſich die Lubomer Tabakpflanzer, alſo alle Bürger eines Dorfes, zuſammen und beantragten gericht⸗ liche Entſcheidung. In Ratibor verſammelte ſich das Dorf auf der Anklagebank und es gelang den Tabakpflanzern zu beweiſen, daß ſie in Unkenntnis des Geſetzes gehandelt hatten. Aus der Tauſend⸗ markſtrafe wurden jetzt annehmbare Strafen von 50 bis 200 Mk. Aber das Dorf wird noch einmal vor Gericht ſitzen, denn der Amts⸗ anwalt hat Berufung eingelegt, *Die überliſtete Lieſe. Der„Landſturm“ erzählt: In Berlin auf Urlaub, hatte ich das ſeltene Glück, eine unbeſetzte Droſchke zu erwiſchen.„Kutſcher, fahren Sie mich nach Kantenerſtraße“, ſagte ich. „Kantenerſtraße“, meinte er,„det is ein mächtiges Ende, na, ſteigen Se mal in.)— Etwa auf der Hälfte der Fahrt blieb der Wagen plötzlich ſtehen.„Ach bitte, ſteigen Sie doch mal einen Momang aus,“ ſagte der Kutſcher.„Wat nämlich meine Lieſe is, die macht nur kurze Touren. Wenne ihr zu lange dauert, bleibt ſe einfach ſtehn. Wenn Se nu wieder inſteigen und die Wagentür feſt zuſchlagen, dann denkt der Gaul. et is ne neue Tour und dann jeht er weiter.“ Lokales. aß Ein folgenſchweres Verſehen der Poſt behandelt eine neue Entſcheidung des Reichskanzlers, welche in der von Hof dat Langewort ſorgfäſtig geleiteten Zeitſchrift„Geſetz und Recht“ einer eingehenden Erörterung unterzogen wird. Es handelte ſich um eine Kriegslieferung von 20 000 Meter Drell, die telegraphiſch zugeſagt war, falls der Käufer am ſelben Tage eine telegraphiſche Anzahlung leiſtete. Vermutlich hatte der Verkäufer gerade tetegraphiert, als er von anderer Seite ein höheres Angebot erhielt, denn kaum war die Drahtung abgegangen, als er wieder auf dem Telegraphenamt erſchien um ſein Telegramm zurückzuverlangen. Pflichtgemäß ginge an das Telegraphenamt des Empfänger⸗Wohnorts ein zweites Telegramm ab, das erſte ſolle angehalten und zurückgegeben werden. Zu ſpät: das etſte Telegramm war bereits beim Empfänger und zwar deſſen Dienſtmädchen abgegeben Gleichwohl ſchickte der dienſttuende Sekretär zum Empfänge! nochmals einen Boten, der wiederum nur das Dienſt⸗ mädchen antraf. Er ließ ſich das Telegramm mitgeben. Als ſpäter der Empfangsberechtigte nach Hauſe kam und vor dem Vorgange erfuhr, eilte er ſofort aufs Telegraphenamt forderte das Telegramm zurück, erhielt es aber nicht. Da ei von der Forderung der ſofortigen telegraphiſchen Anzahlung nichts wußte, kam das Geſchäft nicht zuſtande und er hatt nach ſeiner Angabe 14 000 Mk. Schaden. Das Reichsgericht verurteilte die Poſt lediglich deshalb, weil ſie widerrechtlick in den Beſitz des Empfängers am Telegramm eingegriffen hatte. Nachdem dieſes abgegeben war, hatte die Poſt keiner lei Rechte mehr davan gehabt. n der Jeind im Korn! Jetzt, da allenthalben die Gekreide⸗ ernte im Gange iſt, ericheint es notwendig, auf einen Feind des Menſchen, im Korn hinzuweiſen, der für die allgemein Geſundheit ſehr gefährlich werden kann. In den reifenden Kornähren, beſonders denen des Roggens, findet man viel⸗ fach— und in dieſem Jahre in ganz beſonders ſtarkem Maße— große ſchwarze Körner, die man Mutterkorn nennt. Sie verdanken ihre Entſtehung dem Mutterkornpilz Der Landmann hat in ihnen einen gefährlichen, unſcheinbaren Feind, weil die beim Mähen leicht abfallenden Körner dit Winterkälte und Herbſt⸗ und Frühjahrsnäſſe im Acker unbe⸗ ſchadet überſtehen oder mit dem Druſchabfall im Dünger auf das Land zurückgebracht in den Aehren des nächſten Jahre⸗ neue größere Verheerungen hervorrufen und die Ente ver⸗ mindern. Das Mutterkorn enthält ein heftiges Gift, das im Brot mitgenoſſen ſch'imme Erkrankungen verurſacht Die vaterländiſche Pflicht gebietet dringend, die leicht kennt⸗ lichen, länglichen Körner ſorgfältig entweder ſchon aus den Garben oder aus dem demnächſt gedroſchenen Getreide aus⸗ zuleſen. Die Kinderhand kann da ſchon gutes ſchaffen. In der Hand des Arztes iſt das Mutterkorn ein wich⸗ tiges Heilmittel. Das Einſammeln von Mutterkorn muß alſo nicht nur um unſerer nächſtjährigen Ernte willen ſondern auch zur Verſorgung unſerer Apotheken geſchehen Die Wildfruchtſammelſtellen der verſchiedenen Städte kaufen das Mutterkorn trocken zum Preiſe von 5 Mk. für das Kilo⸗ gramm, ſo daß das Ableſen des Mutterkorns aus dem Ge⸗ treide nebenbei noch ein ſehr einträgliches Geſchäft iſt. * Sur Getreideablieferung. Man ſchreibt uns: Zur Inne⸗ haltung unſeres Brotverſorgungsplanes iſt der möglichſt früh⸗ zeitige Ausdruſch des Getreides auch in ſolchen Bezirken nob wendig, die nicht Frühdruſchbezirke ſind. Für alle Abliefe rungen gelten die Frühdruſchprämien, die bekanntlich in dieſem Jahre gegenüber dem Vorjahre noch weſentlich erhöhf ſind. In einze nen Fällen könnte dieſe hohe Vergütung dazu verleiten, das Getreide unreif zu ſchneiden oder zu feucht ab⸗ zuliefern. Beides widerſpricht im höchſten Grade den In⸗ tereſſen der Volksverſorgung. Nun läßt ſich allerdings die Einlieferung des feuchten Getreides bei ungünſtigen Witte⸗ rungsperhältniſſen nicht immer vermeiden; für ſolche Fälle ſind Vorkehrungen zur Getreidetrocknung getroffen, aber immerhin iſt dieſe Trocknung umſtändlich und koſtſpieſig, ſo daß für unſere Volkswirtſchaft Schaden entſteht. Der Preis für feuchtes Getreide iſt daher auch ein geringerer als der für Getreide von guter Qualität. Unreif geſchnittenes Ge⸗ treide wird auch durch Trocknung nicht mahlfähig und iſt daher für die menſchliche Ernährung wertlos. Die Kommu⸗ nalverbände dürfen derartiges unreif geſchnittenes Getreide überhaupt nicht abnehmen. Abgeſehen von der allgemeinen Wichtigkeit der Ein ieſerung guten Getreides, bringt die Ab⸗ lieferung ſchlechter Qualitäten daher auch für den Erzeuger erhebliche Nachteile mit ſich. Es kann daher nur dringend vor der Einlieferung unreifen und feuchten Getreides ge⸗ warnt werden. * Im Auguſt. Die Sonne ſteigt im Laufe dieſes Monats um fast zehn Grad in ihrer Mittagshöhe herab, was ſich in einer ſtarken Abnahme der Tagesdauer bemerkbar macht. Die Untergangszeit verfrüht ſich von 884 Uhr Sommerzeit bis 794 Uhr, während ſich die Aufgangszeit don 57 Uhr bis 6½ Uhr verſpätet. Für die Beobachtung des Firſternhimmels iſt das frühere Einkreten der Dunkelheit von Bedeutung. Das Ende der aſtronomiſchen Dämmerung tritt zu Anfang des Monats um 11 Uhr und gegen Ende 2 5 um 994 Uhr ein.— Der Lauf des Mon des wind urch die Zeitpunkte der Hauptlichtgeſtalten am einfachſten gekennzeichnet. Wir haben Neumond am 6., Erſtes Viertel am 15., Vollmond am 22. und Letztes Viertel am 28. Auguſt. Während dieſer Zeit finden bemerbeng merle STernbede ungen nicht ſtatt, immerhin iſt es von Intereſſe, die Tage zu kennen an denen der Trabant der Erde ſich in der Nähe der großen Wandelſterne aufhält. Wir finden ihn am 3. Auguſt bei Jupiter, am 4. bei Venus, am 7. bei Saturn, am 9. bei Merkur, am 13. bei Mars und am 31. wieder bei Jupiter, uk. Die Hundstage. Die ſogenannten Hundstage nahmen mit dem 23. Juli ihren Anfang.„Wenn die Tage langen, — Kommt die Hitze gegangen“, heißt es beim Volke, und in der Tat bringt uns jener Zeitabſchnitt, der ſich bis zum 23. Auguſt erſtreckt, die höchſten Wärmegrade. Den auf⸗ fallenden Namen haben die Hundstage nicht etwa, wie mam häufig annimmt, davon, daß mit ihnen die Zeit der tollen Hunde beginne, ſondern von dem Hundsſtern, dem am ſüd⸗ lichen Himmel ſtrahlenden Sirius, der mit dem 23. Juli, wenn er, gleichwie die Sonne, in das Zeichen des Löwen tritt, übrigens auch in Südeuropa erſcheint. Die Griechen nannten dieſe Zeit„Opora“ und tauften die Hundstage ſehr richtig„Wärmebringer“.„Wenn die Sonne in den Löwen geht,“— verkünden auch die alten Bauernregeln—„Die große Hitze im Jahr anfäht.“ 8 — Der ulriniſ“e Zucker. Der„Teufſhen gesztg.“ wird geſch r ieben, daß das Deutſche Reich in der Ukraine 487000 Doppelzentner Zucker zum Preis pon 600 Mark für den Doppelzentner(3 Mark für das Pfund) ang kauft habe, wovon 50000 Doppelzentner be⸗ reits in Magdeburg, dem Mittelpunkt des deutſchen Zuckerhandels, eingetroffen ſind. In Deutſchland beträgt der Preis für den Zentner Verbrauchszucker bekanntlich 40 Mark, der ukrainiſche Zucker ſtellt ſich demnach um 260 Mark für den Zentner höher, als das einheimiſche Erzeugnis. Die ukrainiſchen Wucherpreiſe ſeien nach dem Gewährsmann des genannten Blattes zum Teil auch auf den umfangreichen Kettenhandel zurückzuführen, den der Zucker beim Aufkauf zu durchlaufen hatte. Der Zuckerpreis ſteht wohl einzigartig in der Welt da; ſelbſt in Norwegen, wo großer Zuckermangel herrſcht, beträgt der Zuckerpreis nur 62 Mark für den Zentner und in Belgien, wo derzeit die höchſten Preiſe gelten, koſtet er 117.30 Mark. g — Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 63. Fortſetzung. n(Nachdruck verboten.) „Kindchen,“ ſagte die alte Dame ein wenig ver⸗ legen und zog meinen Kopf an ihre Bruſt,„wenn es ein⸗ mal in Ihrer Kaſſe nicht ſtimmen ſollte— nicht wahr, dann kommen Sie zu mir?“ Ich erſchrak— Emma hatte geplaudert; aber nun wollte ich erſt recht nicht meine Verlegenheit eingeſtehen. Was half es mir auch, wenn ſie mir das Geld lieh? Es mußte doch zurückgezahlt werden.... Ich dankte ihr herz⸗ lich und ging nach dem Kontor— zum erſten Mal ſeit Ilſe fort war. Schon draußen hörte ich Herrn Claudius auf⸗ und abgehen. Als ich die Tür öffnete, wandte er ſich um. Ein Schauer Durchfuhr mich— der Mann da hatte eben noch auffallend haſtigen Schrittes das halb⸗ dunkle Zimmer durchmeſſen— ich mußte der Zeit geden⸗ ken, wo ihn ein leidenſchaftlicher Schmerz ruhelos durch die Gärten gehetzt hatte. Mein Erſcheinen ſchien ihn ſehr zu befremden und ich mußte alle Energie zuſammen⸗ nehmen, als ich ein Papier vor ihn auf den Schreib⸗ tiſch legte. 8 „Wollen Sie die Güte haben und dieſe Handſchrift grüfen?“ ſagte ich mit niedergeſchlagenen Augen. Er nahm das Papier auf. „Hübſche charaktervolle Züge— ſie ſtehen feſt und trotzig, ich möchte ſagen, geharniſcht da und entbehren dennoch nicht der Grazie,“ ſagte er— mit einem halben Lächeln wandte er mir das Geſicht zu. „Alſo hübſch ſind ſie— ob aber auch brauchbar?— Ich wäre froh!“ ſagte ich gepreßt. „Ach ſo, es geht Sie näher an, als ich dachte— Sie haben, das ſelbſt geſchrieben?“ a 4 vermögen?“ Sonntag, 28. Juli 1918. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. Ude Urhfand M- ker Aura. Arme 10. Sonntag nach Pfingſten,(28. Juli 1918.) 748 Uhr Frühmeſſe. ½10 Uhr Hauptgsttesdienſt mit Predigt. 1 Uhr Herz Jeſu Andacht. 8 Uhr Trauerfeier für den Krisger Philipp Probſt. 9 Be. 7 64 3 . Lm. D. e Wee f 0 Louis Landauer, Wannbeim f i Al. Nx. 1. Teleſon 1838. Breitestr. Grosses Lager in Kleiderstolfe, Seidenstofle 1 Ronfektion 1 K. du angemessenen Preisen. N 2 9——* Bezirkssparkasse Ladenburg Rathaus) 5 mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 D mündelslehe r. amubme bon Jara 4% i bei täglicher Verzinsung Darlehen zu mässigen Zinssätzen. 1 Eröffnung von: Guthaben- Konten(Giro-Konte) und Vorsechuss-Konten(Laufend. Rechnung). provision- und spesenfrei.. Verwahrung und Verwaltung von Wertpapieren. Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormittags und 2—5 Uhr nachmittags, Samstag nachmittags geschlossen. Aebnenlg in deckenbeim 2 K Hl. Tünal9. Arn. r ddGeiunden und auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abzuholen iſt ein Schreibetui. 5 Seckenheun, den 25. Juli 1918. 5 Bürgermeiſteramt . Vol 77 8 5„Und was verſtehen Sie unter brauchbar?— Ge⸗ nügt es Ihnen nicht, daß Sie plötzlich ſo hübſch und — man ſieht es der Schrift an— ſo flink zu ſchreiben blendlen örunung l der Jodnogl Kinde: I. „O nein,“ verſetzte ich haſtig.„Ich will ſo ſchreiben können, daß— daß man mir Arbeit anvertraut.“— Jetzt war es heraus, und ich wurde mutig.„Ich weiß, Sie laſſen durch Frauenhände die Blumennamen auf die Samendüten ſchreiben— wollen Sie es einmal mit mir verſuchen?“... Ich ſah zu ihm auf, ſenkte aber auch den Blick ſofort wieder— ſeine blauen Augen hingen ſo feurig und doch wieder in einer Art von Mitleid an meinem Geſicht— ſie waren ſo glutvoll beredt, als ge⸗ hörten ſie gar nicht zu der übrigen ruhig würdevollen Erſcheinung. „Sie wollen für Geld arbeiten?“ fragte er dennoch ſehr gelaſſen, faſt geſchäftsmäßig.„Iſt Ihnen denn nicht eingefallen, daß Sie das nicht brauchen? Sie haben ja Vermögen.... Sagen Sie mir, wie viel Sie wünſchen, und zu welchem Zweck.“— Er legte die Hand auf die eiſerne Kiſte, die neben ihm ſtand. „Nein, das will ich nicht!“ rief ich haſtig.„Laſſen Sie das Geld nur liegen für ſpätere Zeiten. Meine liebe Großmutter ſagte, es genüge, um die Not abzuwehren, und in Not bin ich noch nicht— Gott bewahre!“ Er ließ ſeine Hand von dem Kaſten niederſinken— ich weiß nicht, weshalb mir bei ſeinem eigentümlichen Lä⸗ cheln der Gedanke kam, er wiſſe auch bereits um Emmas Plauderei. Das ſchlug mich ſehr nieder, aber es beſtärkte mich auch zugleich in meinem Entſchluß. „Sie haben offenbar eine falſche Vorſtellung von der Arbeit, der Sie ſich unterziehen wollen,“ verſetzte er. „Ich weiß es, nach fünf Minuten werden die Wangen » heiß werden, werden die Gedanken hinter der Stirn und die Füße unter dem Tiſch gegen das verhaßte Schreiben rebellieren—“ a i „Das iſt jetzt anders,“ unterbrach ich ihn beſchämt — er zitierte meine eigenen kindiſchen Worte, mit denen ich ihm ehemals meinen Abſcheu gegen das Schreiben geſchildert hatte.„Schwer genug iſt mirs geworden, aber ich habe mich überwinden können.“ „Wirklich?“— Das fatale Lächeln flog wieder 2 Freiw. Feuerwehr 5 Ssckenheim. Zinladung. Morgen Sonntag den 28. Juli Abends 8 Uhr findet die Trauerfeier für unſern auf dem Felde der Ehre gefallenen Kameraden Pionier Philipp Prob ſt ſtatt. Die Kameraden wer⸗ den hiermit eingeladen und erſucht dem Verdienſt⸗ vollen Kameraden die letzte Ehre zu erweiſen. Zuſammenkunft um ½8 Uhr in der Roß bei Kamerad Pfliegensdörfer Vollzähliges Erſcheinen erwartet Das Kommando: L. Rudelpb. Katholiſcher Jünglings⸗Verein 5 Seckenheim. Die Verſammlung iſt voreusſichtlich am 4. Auguſt, das Stiftungsfeſt vielleicht ſchen am 25. Auguſt, (ſtatt 1. September). 5 Am Montag Abend ½9 Uhr(nicht /) üben wir „Die Oſtpreußiſchen Helden“, ebenſo am Mittwoch. Am Dienſtag und Freitag„Die Dummen werden nie all.“ f * 4. Die Vertrauensleute liefern alle am Montag Abend im Saal das Geld ab. ö a Dor Präſes. Bihler. Waren-Vertellung. Ez kommen am montag, den 20. dz. ts. folgende Waren zur Verteilung: Nudel u. Maggiwürfel pro Kopf der Haushaltung 90 gr. Nudel zum Preiſe von Nr. 1 bis 3000 bei der Handlung Joh. Schreiber, Hauptſtr. i bei der Handlung Gg. Lud. Seitz, Luiſenſtr. Nr. 836 bis 1384 bei der Handlung Peter Seitz, Schloßſtr. S Nr. 1335 bis 2134 bei der Handlung Sußanna Seitz. Woͤrthſtr. Nr. 2135 bis 3000 Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 44 der Innenſeite des Lebensmittelausweiſes gültig und muß entwertet werden. ſelbſt. mer entwertet wird, da er ſonſt Gefahr läuft, bei der nächſten Ausgabe keine Waren zu erhalten. Seckenheim, 25. Juli 1918. Lebens mittelamt. Die Bewohner der Hochſtätt und Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſchek dort⸗ Von Seiten der Bezugsberechtigten iſt genau zu be⸗ achten, daß von dem betr. Händler keine verkehete Num⸗ um ſeine Lippen.„Sie haben alſo die Heidegewohnßhelten vollſtändig abgeworfen? Sie verabſcheuen das Baum klettern und begreifen nicht mehr, wie Sie einſt durch den Fluß laufen konnten?“ 5 80 „O nein, ſo gebildet bin ich noch lange nicht!“ fuhr es mir wider Willen heraus.„Ich kann mir überhan nicht denken, daß je eine Zeit käme, wo ich ohne Sehn⸗ ſucht das Rauſchen der Bäume und das luſtige Waſſer⸗ rieſeln hören könnte— aber ich werde die Sehnſucht ſo beherrſchen lernen, wie ich mit zuſammengebiſſenen Zäh⸗ nen dieſe Züge“— ich zeigte auf das Papier—„gegen meine Neigung erzwungen habe.“ 0 Er wandte ſich ab und ſah an dem grünen Fenſter⸗ vorhang empor, als wolle er die Webefäden zählen. Dann nahm er eine kleine Papierhülſe und hielt ſie mir hin. In ſchöngeſchwungenen kräftigen Linien ſtand darauf: „Rosa Damascena“. 3 „Denken Sie ſich, Sie müßten dieſe Aufſchriſt vier hundert Mal wiederholen,“ ſagte er nachdrücklich. f „Gut, Sie ſollen ſehen, daß ich's kann k... Gs iſt ja ein Blumenname, und wenn ich das Wort„Roſe“ kau“ ſend Mal ſchreiben müßte, ich würde mir immer ihren köſt⸗ lichen Duft dabei einbilden— ein Roſenkelch iſt für mn ein Wunder, ich habe ihn immer für das Königsſchlößchen der Käfer gehalten— das iſt auch noch ſo eine von meinen „Heidegewohnheiten“— wollen Sie mir nun die Arbeit anvertrauen?“ 8 4 Er ſchwieg, und jetzt fiel es mir ſchwer auf das Her daß er alle dieſe Schwierigkeiten nur erhebe, um 19 nicht direkt ſagen zu müſſen, daß er mein Geſchreibſe nicht brauchen könne. Tief gedemütigt 1 ich an die Lehrerswaiſe, ihre geſchickten Hände wurden ſehr ge⸗ rühmt; ſie machte die Sache jedenfalls ungleich beſſer, und es war vermeſſen von mir, mich ihr gleichzuſtellen⸗ Ach, wie bitter bereute ich, in die Schreibſtube gegangen u ſein!. Nicht ohne eine heftige Aufwallung des 11 rotzes nahm ich meine Probeſchrift und ſteckte ſie die Taſche. FFortſetzung folgt.) Wekanntmachunng. Das amtliche Verkündigungsblatt veröffent⸗ licht eine Bekanntmachung des ſtellvertr. General⸗ kommandos des IVV. Armeekorps vom 1. Ju 1918 über die Aufhebung des Verbots der Her ſtellung von Papiertiſch⸗ und Papiermundtüchern Auf dieſe Bekanntmachung wird hiermit hin gewieſen. e Mannheim, den 20. Juli 1918. Auuuunuuuuumuuauuuubauundnnulaunadnulduluakundunnbnandunlnueblbeee 5 Am Gonntag., den 28. Juli findet 4 Saale des„Kaiſerhof“ zu Gunſten des„Rote Kreuz“ eine Theater-Aufführung ſtatt. Mittags 3 Uhr für Schulkinder Abends ½8 Uhr für Erwachſene. Saal⸗Eröffnung ½ Stunde vor Beginn. 0 fl ldüdöp hp hd ghünHHtHH Kohlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Montag, den 29. di. ts Brikett ies je 2 Zentner gegen Vorzeigung des roten Kohlenaus wel?“ bei der Kohlenhandla. Stengel 5 Nr. 769 bis 989 in folgender Einteilung: Nr. 789 bis 850 von 2 bis 4 Uhr Nr. 851 bis 939 von 4 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.40. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 15 auf der gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 27. Juli 1918. Lebhensmittelamt.— c lde Zum mbslichft Pasdigen Clart 60 50 3 5 * 4 1 4 0 f 3 5 „ 1 5 1 Rull oite 8 62 u. 86 Pfg. u. pre Kopf 1 Würfel zum Preiſe von 10 Pfs. g in folgender Einteilung: 1 1 1 1 ö 1 kur ſür Miiglieder der Landw. Ein⸗ u. berkaaſzgersſfngen, einen Hilfsarbeiter Mannheimer Eierteigwaren- Fabrik AERmAun SEER. Sammel⸗Anzeiger b 5 1. atwick! Stoppelrübenſamen— Sommerraps— Sa Misch Moſtanſatz— Torfſtreu— Zuchtſauenfutter 1— futtermelaſſe— Kleienmelaſſe— Schilfrehrhäsſch g ſowie alle Sorten Düngermittel find im Lager vork Der Nerfand = Verloren 1 ä Ein Kindergeldben 5 mit Inhalt 2 Mark Her Auszugsmehl 1580 bezeten, ehrl. Finder wird ge denfelb. Mittelctr. 14 0 1 guter — 3 Immer U. Rüche entl. kleines Haus zu mieten gesueht. Angebote a. die Expedition. . Kinderwas“ Alolſcumſchlas fr. 7. 1 tzber- tappt n e Uerloren 1 Badewann Zu verkar Abzugeben Wörthſtraße 1. Schloßftraße No l 17