17 r e e eder * 3 N undig Montag. 2p. Ju 1518 Erscheint täͤglich, mit Ausnahme der Sonn- und an Feiertage. Wonnemafpert detcägt monatlich Mk. 1.—. det freter Zuſtellung. Durch die Voſt degogen pro Quartal Mk. 2.26. Der; Weltkrieg. Wed Großes Bauptquurtier, 27. Juli.(Amtlich) Wieſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Sie Die Kampftätigkeit lebte vielfach am Abend auf. Se war während der Nacht beſonders beiderſeits der f 5 pe in Verbindung mit erfolgloſen Vorſtößen eng⸗ Infanterie geſteigert. 5 U dere arnpbe Deutſcher Kronprinz: i der Schlachtfront zwiſchen Soiſſons und Reims miete Gefechtstätigkeit ben dene 1 ab. der Champagne wurden Teilangriffe der Fran⸗ dosen beiderſeits 4 Perthes abgewieſen. Heeresgruppe Herzog Albrecht: g und im 1 eee e in 1 5 55 en Dec Erſte Generalquarttermetſtee: Ludendorff. . Großes Hauptquartier, 28. Juli.(Amklich.) Weſtlicher Kriegs ſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Feindesbe,Erkundungstätigteit. Stärkere Vorſtöße bes ordres nördlich der Lys, beiderſeits der Somme und einzel von Montdidier wurden abge wieſen. In nen Abſchnitten Artillerietätigkeit. 1 5 aeresgruppe deutſcher Kronprinz: nere du der Kampfftront verlief der Tag ruhig. Klei⸗ 0 Infante iegefechte im Vorgelände neuer Stellungen. angriff der Champagne drang der Feind bei örtlichem ein. J A unſere vordere Linie ſüdlich vom Fichtelberge 8 Gegenſtoß warf ihn größtenteils wieder zurück. Erſte Generalguartiermeiſter: Ludendorff N c„** 92567 — M„Offenſipgediet, genauer zu Seiden des großer e Teleils, lieh die Kampfeskätigkeit ſo gedampfl, daß Julf 5sbericht vom 28. Juli ſogar ſagen kann, der 27 eine Jol„ruhig“ verlaufen. Das iſt ſelbſtverſtändlich ge der ungeheuren Verluste des Foch'ſchen An⸗ en Red. Die Frage iſt nun, ob General Foch die verwend eſerven, die er in großer Zahl nötig hat, dazu offenſiy en wird, die unfreiwillig unterbrochene Gegen. ob er e ſobald als möglich wieder aufzunehmen, oder auf einen ganz neuen Plan einrichten muß mpfes zwei oder wenn man will, drei Tage dauernde daß ruhe läßt es immerhin als denkbar erſcheinen jangenfz ir) von der Unmöglichkeit überzeugt habe, der bezw. im digen Durchbruch bei Reims und Soiſſons macht haß ureg⸗Tal zu erzwingen. Es muß ihn ſtutzig ge⸗ ſrategiſchen daß die deutſche Heeresleitung ihre großen noch gar n Reſerven zur Abwehr der Gegenoffenſive lichen M nicht verwendet und daß die Räumung des ſüd⸗ die drei arneufers genügt hat, die Front des Keils gegen nahme töligen Angriffe Fochs zu ſtüßzen. Für dieſe An⸗ dem bisherier ſprechen, daß die Franzoſen, während auf der Cha erigen Hauptkampfgebiet„Ruhe“ herrſcht, in bei dem apagne von St. Hilaire le Grand, das dicht lich) bis großen Truppenlager von Chalons liegt(nörd⸗ gurtnäcki nach Mesnil, über 20 Kilometer öſtlich davon, ſtoß 10 ugriffe einſetzten. Der breit angelegte Vor⸗ und 16 8 verluſtreich abgeſchlagen und das am 15. en. 8 eroberte Gebiet in der Hauptſache feſtge⸗ wohl kaum„ Enklaſtungsoffenſive iſt diefer Vorſtoß doch abschnitt 5 anzuſehen. Andererſeits haben auch im Front⸗ ſich neue Ke miens und auch wieder im Arrasbogen daß an ein ämpfe entwickelt. Dazu kommen die Berichte, galigkeit 1 en beten Teil der Weſtfront die Erkundungs⸗ lichkei nw wieder aufnehmen oder ſich gegen neue Mög⸗ ten ſic ten, das„Geſetz des Handelns“ immer 1 e 1 es 9 eb. arſchalſ den letzten Trumpf wird unſer Fel der 92 5 er Hand behalten.— Kämpfe der Englän⸗ Mappen iet der Lys brachten dieſen verluſtreiche Reims ſolche Italiener haben an den Bergen von dur englif Verluſte erlitten, daß ſie zurückgezogen und Wie de che tviſionen erſetzt werden mußten. det, verwe v ameritaniſche Preſſedienſt aus Neuyork mel⸗ außer 55 15 die amerikaniſche Armee in Frankreich nern Jertruppen eine Abteilung von roten f Wurb dom Stamm der Apachen als Aufklä⸗ n* en im Oſten Arizonas ausgehoben. gebens an ue auf diplomatiſchem Wege mehrfach ver⸗ tente a fondrebte Einſtellung der Fliegerangriffe der En⸗ ſich e G ukemburgiſches Gebiet zu erwirken, wandte mit den wo p herzogin von Luxemburg an den Papſt das Sch 40 um, Vermittelung in dieſer Avgelo»enheit. 5 Gepräg Teilkämpfe geben dem 25. Juli wiederum me no 4 9 Die Ge enoffenſive Fochs als ſolche pau⸗ e Durcg⸗ T n dem Angelpunkt der feindlichen Aktion, kctich halbkre zam ein ſtarker Angriff mit einer Front te dich eisförmig um das von den Franzoſen be⸗ dhen Dulchm e Chateau leat, zur Ausführung 18. Jabrgang. Ar. Amtsblatt der gürgermeiſterämter Seckenheim, IAvesheim, Reckarhauſen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. rie ſranzoſtſchen Stellungen greifen hier ſchon nber dit Landſtraße und Bahnlinie e e hinüber. Die konzentriſchen Angriffe. die ener ds in, der die franzöſiſche Armee zwiſchen Aisne und arne befehligt, gerade hier mit größter Kraft andau⸗ ernd einſetzt, ſollen die Bahnlinie Oulchy—Fere en Tar⸗ denois—Fismes a. d. Vesle gewinnen, die von Paris über Meaux—Crouy nach Reims führt und die in ihrem nördlichen Teil für die Verbindung des deutſchen Marne⸗ keils nach rückwärts von großer Bedeutung iſt. Der Beſitz dieſer Linie würde die Marnefront von unſerer Baſis ab⸗ chneiden. Seit der erſten Hälfte des Juni hat daher Foch in ſeinen Gegenangriffen ſein Hauptaugenmerk auf das Ourcq⸗Tal gerichtet und mit der Durchführung ſeines Plans den General Mangin betraut, einen Mann von roßer Energie und roher, faſt tieriſcher Rückſichtsloſig⸗ it. Die deutſche Front iſt unter den wuchtigen Stößen Mangins an dieſer Stelle etwa 10 Kilometer zurückge⸗ nommen worden. Dann wandte ſich das Blatt. Am „Juli wurden die feindlichen Angrifffe blutig ab 9585 am 25. wurden die Franzoſen durch einen tſchen Angriff nördlich von Oulchy über die Haupt e zurückgedrängt, öſtlich und füdlich von Oulchy feind⸗ Mugriffe im Gegenſtoß gebrochen. Ein weiterer Teilkampf von Bedeutung— 4 gegen Amerikaner — entwickelte ſich nördlich von Dormans an der Marne bei Vincelles, das ebenfalls in Feindeshand zu ſein eint ſcheint. Ueberhaupt wird man annehmen dürfen, das unmittelbare Marneufer von unſeren Truppen zeräumt iſt und daß die anſchließenden Höhen, wie der Riswald, beſetzt ſind.— Vor Reims, bei dem in den Kämpfen Ende Mai öfters genannten Vrigny, wurde zer Feind aus dem Waldgelände vertrieben. Nördlich ron Suippes und der von Reims zum Argonnerwald ührenden Römerſtraße, zwiſchen Auberive und Souain machten die unter dem General Goureau ſtehenden Franzoſen einen Angriff, der im Gegenſtoß abgewieſen vurde.— An der Ancre, ſüdlich von Albert, ſcheiterte zin engliſcher Angriff.— Die Jagdſtaffel Bölcke⸗Richt⸗ ſofen hat mit dem 30. Luftſieg des Leutnant Frhrn. don Richthofen das halbe Tauſend ihrer Siege vollge⸗ macht Bei den Gefangenen der weſtlich von Reims einge⸗ ſetzt geweſenen italieniſchen Diviſionen wurden Befehle vorgefunden, aus denen hervorgeht, daß die italieniſchen Soldaten in großer Anzahl ſich von der Truppe zu ent⸗ fernen ſuchten. Es mußte daher auf den franzöſiſchen Bahnen ein vollkommener Ueberwachungsdienſt einge⸗ richtet werden. Laut Befehl wird jeder Militär⸗ oder Zivilperſon, die einen italieniſchen fluchtverdächtigen Sol⸗ daten anhält oder zur Meldung bringt, eine Belohnung von zwei Franken verſprochen. Wie groß muß die Zahl der fortlaufenden Italiener ſein, wenn man die Be⸗ lohnung für die e eines Flüchtigen nicht höher anſetzt? In immer neuen Befehlen wird von den höheren Kommandoſtellen darüber geklagt, daß man in jeder ſich nur nähernden deutſchen Pautrouille ſchon einen deut⸗ ſchen Maſſenangriff ſehe. Jedes kleinſte nächtliche Ge⸗ räuſch rufe eine ſolche Panik hervor, daß oft ſtundenlang Sperrfeuer angefordert werde. Die Truppen ſchienen „dergeſſen zu haben, daß ſie Gewehre und Handgranaten beſäßen. Dieſe ängſtliche Furcht vor den Deutſchen müſſe behoben werden. Zwei Ernennungen von Bedeutung ſind aus der letzten Zeit zu berichten. Der frühere Admiral, der in Kiautſchau ſich hervorragend bewährt hatte, und dann deutſcher Geſandter in Norwegen war, v. Hintze, iſt an Stelle Kühlmanns zum Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amts ernannt worden. Hintze gilt für einen klugen und tatkräftigen Mann. Er hatte bereits Ge⸗ legenheit, über ſein Programm ein wenig den Schleier zu lüften. Da war der Vizekönig von Aegypten, Ab⸗ bas Hilmi II., in Berlin, der erſte Herrſcher des Pharao⸗ nenlands, der in der Reichshauptſtadt einen Beſuch macht. Abbas Hilmi möchte gern wiſſen, wie die deutſche Regie⸗ rung ſich zur ägyptiſchen Frage ſtellt und ob die Aegyp⸗ ter far die Erfüllung ihres heißeſten Wunſches, von der engliſchen Herrſchaft befreit zu werden, auf deutſche Un⸗ terſtützung und Hilfe rechnen können. Es iſt natürlich leichter, die Frage zu ſtellen, als öffentlich die Antwort darauf zu geben. Daher beſchränkte ſich Hintze in ſeiner Begrüßung des Gaſtes, die vorſichtig gefaßt war, auf die Verſicherung, daß Deutſchland den Aegyptern und ihrem Khediven die aufrichtigſte und wärmſte Freund⸗ ſchaft entgegenbringt. In dem Teil der Unterhaltung, der nicht amtlich mitgeteilt wurde, wird der Staatsſekre⸗ tär dem Khediven auch noch einige Mitteilungen zu ma⸗ chen gehabt haben. Jedenfalls aber wollte die deutſcht Regierung ſich in keiner Weiſe feſtlegen. Der Empfangs⸗ abend fand daher auch nicht beim Reichskanzler ſelbſſ att. In dem Antworttelegramm auf die Glückwün ⸗ che der Deutſch⸗iriſchen Geſellſchaft hat aber der Staats⸗ ekretär es ausgeſprochen, daß Deutſchland ſich bewuß ei, wie viel für die künftige Sicherheit und Erhaltung des Weltfriedens von dem Freiheitskampf des tapferen Irland und den nationalen Beſtrebungen Indiens und Aegyptens abhänge. Das iſt ſchon deutlicher. Aegypten aber iſt das Herz des britiſchen Weltreich... flo. 174. 8 eee eee Inſertioensgeets! Die einſgalitge Petitzeile 39 Pfg., Neklamen 60 g bie Belle, Bel Ffteres 8 iahme Wedatt. 158 Jernſprechanſchluß Nu. 18. Der frühere Vizekanzler Dr. Helfferich iſt ale Nachfolger des ermordeten Grafen von Mirbach als Ver⸗ treter des Reichs nach Moskau entſandt worden und iſt bereits dahin abgereiſt. Helfferich iſt, wie geſagt wird, ein guter Kenner der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Ruß lands. Seine eigentliche diplomatiſche Befähigung zu zeigen, hatte er bisher als Staatsſekretär des Innern nicht viel Gelegenheit. Er iſt ein Mann, der nicht mil ſich ſpaſſen läßt. Das mag bei den Bolſchewiki in Mos⸗ kau wohl angebracht ſein. Leicht wird ſeine Aufgabe nicht ſein. Vom nördlichen Eismeer her ſind die Eng⸗ länder, unterſtützt von einigen Franzoſen und Serben, in Rußland eingedrungen,— nur im Intereſſe Ruß lands natürlich, das das größte Verlangen nach den Engländern hat, und ſie bedrohen bereits auch Finn⸗ land, in der Erwartung, daß die Deutſchen den Finnen zu Hilfe eilen und damit ihre Kräfte verzetteln müſſen Vielleicht hegen ſie auch die ſtille Hoffnung, dabei einen Konflikt zwiſchen Deutſchland und Schweden bzw. den ſkandinaviſchen Staaten entfachen zu können. Auf der anderen Seite ſcheint nun Japan entſchloſſen zu ſein, um Verein mit China in Sibirien wirklich einzugreifen D um den deutſchen Einfluß im Oſten des rufſiſchen Reichs lahmzulegen. Deutſche und öſterreichiſche Ge⸗ fangene ſeien— ſo behauptet die, Entente— von der zolſchewiſtiſchen Regierung besßaffnet worden und ſie hätten ſich dem Durchmarſch der fahnenflüchtigen 15 000 Tſchecho⸗Slowaken nach Wladiwoſtok, von wo ſie nach Frankreich wollten, entgegengeſtellt. Daß es aber den Japanern um die Befreiung der Tſchechen zu tun ſei, glaubt kein Menſch; ſie haben ihre eigenen Abſichten, die mit denen der Engländer und Franzoſen nicht in allen Teilen übereinſtimmen dürften. Immerhin wird bie Stellung Helfferichs unter dieſen Umſtänden ſehr viel »Umſicht, Klarheit und Tatkraft verlangen. Im Weſten iſt die Gegenoffenſive des Ge⸗ nerals Foch nach ſchweren Kämpfen ins Stocken geraten. Darüber, daß die deutſche Offenſive vom 15. Juli an den Feind verraten worden iſt, ſo daß Foch noch Zeit fand, nicht nur ſich entſprechend dagegen zu rüſten, ſondern auch ſeine gewaltige Gegenoffenſive ge⸗ gen unſere, wie er glaubte, ungeſchützte Flanke vorzu⸗ bereiten, ſcheint leider eine Tatſache zu ſein. Um die beſten Früchte der Offenſive ſind wir dadurch ja wohl gebracht, aber unſere großen Heerführer haben doch die Abſicht JFochs zu vereiteln vermocht und jeder Tag bringt die Wirkſamkeit der mit unglaublicher Schnelligkeit und Sicherheit durchgeführten deutſchen Umgruppierung zu ſtärkerer Geltung. Wir dürfen dem Ausgang des gegen⸗ wärtigen großen Kampfes mit voller Zuverſicht entgegen⸗ ſehen. Haben doch auch unſere wackeren Tauchboote dem Landheer wieder mächtig vorgearbeitet. Das Mo⸗ tatsergebnis für Juni iſt mit 521000 verſenkten Brut⸗ wregiſtertonnen allerdings unter den als Normalzahl betrachteten 60%%% Tannen zurn ten und die Feinde werden nichk verſäumen, dieſe Datſache für ſich auszubeuten. Aber als der Admiralſtab vor 1% Jah ren ſeine Schätzung aufſtellte, war er gewiß nicht der Meinung, daß für alle Kriegszeit hinaus jeden Monat 500 000 Tonnen verſenkt werden könnten, ſonſt müßte ja die Zahl der feindlichen Handelsſchiffe mindeſtens ſtets gleichbleiben, während ſie trotz Neubauten fortwährend ſtark abnimmt. Dagegen iſt in den letzten Tagen ge⸗ meldet worden, daß eines unſerer großen Tauchboote nicht weniger als 61000 Tonnen verſenkt hat und am 20. Juli wurde nach engliſchen Berichten eines der größten enfliſchen Schiffe die„Juſticia“(32 100 To.) an der Nordküſte Irlands verſenkt. Die„Juſticig“ ge⸗ hörte eigentlich den Holländern und hieß ae „Statendam“. Beim Ausbruch des Kriegs befand ſi das Schiff noch auf der engliſchen Werft; die engliſche Regierung beſchlagnahmte es und nannte es„Juſticia“ (Gerechtigkeit), weil ja England„zum Schutz des 1 und der Gerechtigkeit“ den Krieg angezettelt hat. Is alſo auch, wenn man dem engliſchen Bericht glauben darf, nicht der amerikaniſche„Leviathan“, ſondern die kleinere„Juſticia“ den Tauchbooten zur Beute geworden, ſo iſt auch dieſer Fang noch groß genug, um vorzeitige Schadenfreude in England über die„Unterbilanz des Juni“ zu dämpfen. Die Verſenkungsziffer im Monat Juli wird ſich vorausſichtlich wieder anders geſtalten. An dem Zaren haben die Bolſchewiki die„Todes⸗ ſtrafe“ vollzogen, d. h. es war ein gewöhnlicher Mord, der verhindern ſollte, daß der Zar den Tſchecho⸗Slowaken, die zurzeit in Sibirien ihr Unweſen treiben, in die Hände falle und damit befreit werde. Ueber das Schickſal der Zarin und des Zarenſohnes fehlen ſichere Angaben; die Regierung in Moskau müßte darüber Beſcheid geben können. Im übrigen iſt es Sache der Ruſſen, was ſie mit ihrem Zaren anfangen wollen, und es wäre verkehrt, aus dem Mord eine internationale Angelegenheit zu machen. Darum hat auch eine Sendung des Kaiſers karl an den König Ferdinand von Rumänien im ver⸗ angenen Frühjahr, von der man jetzt durch ein ameri⸗ aniſches Blatt erfahren hat, Befremden erregt. Kaiſer Karl ließ dem durch ſeinen Treubruch an ſeinen früheren Verbündeten nicht gerade vorteilhaft bekannten König 8 heftiger Angriffe, nigſt den Frieden mit den Mittelmächten ſchließen; die Fürſten müßten jetzt zuſammenhalten, da von Rußland die Revolution drohe. Was konnten die Fürſten der Mittelmächte durch einen Bund mit dem König von Rumänien gewinnen, ſelbſt wenn wirklich die Revolution über Rußland hinauszugreifen gedroht hätte? In Oeſterreich hat man, nachdem Dr. Seid⸗ ler ſich verabſchiedet hat, wieder einen Miniſterpräſi⸗ denten in dem Frhr. Huſſarek von Heinlein. Aber ſchon jetzt wird auch dieſem Miniſterium das Toten⸗ glöcklein geläutet; ſeine Gefolgſchaft im Reichsrat ſoll noch kleiner ſein als die Seidlers, der ſich wenigſtens ſicher auf die deutſchen Parteien und auf die Ruthenen und Rumänen in Galizien ſtützen konnte. Beſonders rabiat ſind natürlich hochverräteriſchen Umtrie den ſchon gar kein Hehl mehr machen. So erklärte ihr Wortführer der Abg. Dr. Stranski dieſer Tage im Reichsrat ganz offen:„Die Tſchechen erklären, Oeſterreich in alle Ewigkeit haſſen und bekämpfen zu wollen. Sie werden es ſchließlich voll⸗ ſtändig zertrümmern. Denn Oeſterreich iſt ein hundert⸗ jähriges Verbrechen gegen die Freiheit des Menſchenge⸗ ſchlechts. Es iſt die größte nationale Pflicht der Tſche⸗ chen, Oeſterreich zu ſchädigen, wo und wann immer es möglich iſt. Das erfordert die Treue gegen das tſchechiſche Volk und die Treue gegen die böhmiſche Krone, und dieſe Treue kann nur im Verrat gegen Oeſterreich beſtehen. Wir ſind deshalb auch geſonnen, wo immer wir können, es treu zu verraten.“— Da iſt es kein Wunder, wenn Tauſende von tſchechiſchen Soldaten in 100 Kriege mit Sack und Pa: zu den Feinden übergelaufen ſind, wenn immer noch Verrat und Spionage im Schwange gehen. DD. U 1 2 5 Sent, fm, hee, eee, Fife, uu ee, Alter ud frre. 8 Der Krieg zur See. Berlin, 25. Juli. Im Mittelmeer verſenkten un⸗ ſere Unterſeeboote 4 Dampfer von rund 13 600 BRT. Nach der Angabe des Präſidenten der Cunard⸗Linie, der bedeutendsten engliſchen Schiffahrtsgeſellſchaft, hat dieſe Geſellſchaft allein im letzten Geſchäftsjahr durch den Tauchbootkrieg rund 70 Millionen Mark verloren. Weit größer iſt der Schaden an verſenkten Waren. So hatte der kü lz ich an der amer k niſchen Küſte verſenkte, von Südamerika k mmende norweg ſche Dampfer„Vin⸗ deggen“(3167 BT.) eine Ladung von Kupfer und Wolle im Wert von lun 3 Mi lonen Mark an Bord. Berlin, 26. Juli.(Amtlich.) Wie wir hören iſt jeabſichtigt, Tauchkreuzern den Namen beſonders verdien⸗ er Kommandanten zu verleihen. So hat einer der Kreu⸗ er den Namen Kapitänleutnant Weddigen erhalten. Die Ereigniſſe im Weſten. Berlin, 26. Juli. Die ungeheuren Verluſte, die bie Entente ſeit dem 21. März im Weſten erlitten hat, haben dazu geführt, daß in den letzten Monaten mehrere ingliſche und franzöſiſche Diviſionen infolge Mannſchafts⸗ mangels aufgelöſt wurden. Der franzöſiſche Bericht. WB. Paris, 26. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern bend: An der Ourcafront haben ſich die Kämpfe mit demſelben Erfolge 21 an den vorhergegangenen Tagen abgeſpielt. Nörd. ſich des Fluſſes beſetzten wir Oulchy⸗la⸗Ville. Südlich erzielten die. Truppen einen Fortſchritt, der an nigen Stellen drei Kilometer erreichte. Trotz ſehr lebhaften Widerſtandes, beſonders in der Gegend von Dormans, üdöſtlich von Armentieres, nahmen wir die Höhe 141 und überſchritten den Bach Manteuil. Weiter ſüdlich nahmen wir das Dorf Coinen und den größten Teil des Waldes von Tournelle und drangen weil in den Wald von La Fere vor bis zur Höhe der allgemeinen Einie Beuvardes⸗le⸗Charmel. Wir rückten auch unter guten Be⸗ dingungen im Walde von Ris und nördlich von Dormans weiter vor. üdweſtlich von Reims gelang es dem Feinde infolge gegen unſere Stellung zwiſchen Vrigny und St. Euphraiſe auf der Höhe 240 Fuß zu faſſen. Unſere Truppen gewannen dieſe Höhe beinahe gänzlich wieder und machten etwe 100 Gefangene. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 26. Juli. Amtlich wird verlautbart: Italieniſcher Kriegsſchauplatz: Bei Canovo in den Sie⸗ den Gemeinden ſcheiterte ein feindlicher Vorſtoß. Sonſt keine beſonderen Ereigniſſe.— Albanien: Zwiſchen Kuci und dem Meere ſind wir an mehreren Stellen bis an den Semeni gelangt. Unſer Vordringen löſt heftige Gegenſtöße des Feindes aus. Neues vom Tage. Fliegerangriff auf Offenburg. WTB. Karlsruhe, 26. Juli. Vergangene Nach wurde Offenburg und Umgegend wiederum von feind lichen Fliegern mit Bomben beworfen. Dem Angrif fiel eine Perſon zum Opfer, vier wurden ſchwer, zwe leicht verletzt und einiger Sach⸗ und Gebäudeſchaden ange richtet. Ein Gehöft der Umgegend iſt in Brand geraten Auch Germersbach im Murgtal war vergangene Nach Ferdinand durch den Oberſt Randa ſagen, er möge ſchleu? wieder die Tschechen, die aus ihren 4 zum Umkippen gebracht. Der dais Ziel feindlicher Flugzeuge. Die abgeworfenen Bombe: richteten jedoch keinen nennenswerten Schaden an.(zenſ. Törichte Gerüchte. Berlin, 26. Juli. Der„Lokalanzeiger“ tritt törich ten Gerüchten, die ſich mit der Perſon des General feldmarſchalls v. Hindenburg beſchäftigen, entgegen Der Feldmarſchall erfreut ſich beſter Geſundheit. Brotkartenſchwindel. Königshütte, 26. Juli. Dem„Oberſchleſiſchen Ku⸗ rier“ zufolge wurde geſtern abend der Verleger des „Myflowitzer Anzeigers“, Kliematz, wegen umfangrei⸗ chen Brotkartenſchwinde“s und Fälſchung verhaftet. Klie⸗ matz hatte ſich aus einer Kattowitzer Druckerei Kliſches verſchafft, womit er in ſeiner Druckerei Brotkarten für die polniſchen Kreiſe Bendzin und Soſnovice herſtellte. Die Hälfte der in dieſen Kreiſen den Bäckermeiſtern abgelieferten Brotkarten iſt gefälſcht. Die Druckerei wur⸗ de geſchloſſen und das Erſcheinen der Zeitung ein⸗ geſtellt. 5 8 5 England gegen die deutſche Farbinduſtrie. London, 26. Juli. Im Unterhaus teilte der Präſi dent des Handelsamts, Sir Robert Stanley, mit, daf die Regierung die engliſche Farbenindurſtie unterſtütze, in dem ſie zur Erweiterung der Werke Anleihen und Geld bewilligungen gewährt habe. Nach dem Kriege werde die Einfuhr von Farbſtoffen 10 Jahre lang dur Erlaubnisſcheine eingeſchränkt werden. Gleichberechtigung der Juden in Rumänien. Bukareſt, 26. Juli. Die Geſetzvorlage über die Naturaliſierung der Juden wurde geſtern vom Senat * 62 gegen zwei Stimmen angenommen. Amerikanismus. Genf, 26. Juli. Wie der„Temps“ aus Waſhington meldet, iſt der Herausgeber der im Staate Miſſiſſippi erſcheinenden„Deutſchen Tageszeitung“ wegen„Ver⸗ letzung des Spionagegeſetzes“ zu 10 Jahren Gefännis und 2500 Franken Geldſtrafe verurteilt worden. Der Name des Verurteilten wird nicht genannt. Braſilien gegen die deutſchen Banken. Rio de Janeiro, 26. Juli. Der Finanzminiſter hat auf Beſchluß der Regierung mit der Auflöſung ſämtlicher deu ſcher Banken in ganz Braſilien begonnen. Die Ereigniſſe im Oſten. Finnland Monarchie. Helſingfors, 26. Juli. In feierlicher Sitzung hat der finniſche Landtag mit 16 Stimmen Mehrheit be⸗ ſchloſſen, dem neuen Staat die monarchiſche Verfaſſung zu geben und eine Abordnung an den Prinzen Jo⸗ hann Albrecht von Mecklenburg⸗Schwerin abzuſenden, die dem Prinzen die Königskrone anbieten oll. Der neue König ſoll mit der Abordnung auf einem der neuen finniſchen Kriegsſchiffe nach Helſingfors kom⸗ men. Der Senat hat dem Beſchluß zugeſtimmt. qm engliſchen Unterhaus erklärte der Staatsſekretär zes Auswärtigen Balfour, die engliſche Regierung habe Finnland wiederholt vor den üblen Folgen zewarnt, die entſtehen würden, wenn Finnland Monar⸗ hie würde und wenn die finniſche Regierung dulde, daß das Land unter deutſchen Einfluß gerate.— Das iſt das Selbſtbeſtimmungsrecht der kleinen Völker nach eng⸗ liſcher Auffaſſung! Kiew, 26. Juli. Die Zeitung„Rußki Golos“ mel⸗ det, daß die Bolſchewiſten Stawropol geräumt haben, das von dy Freiwilligen⸗Armee beſetzt wurde. Kiew, 26. Juli. Im Eiſenbahn erſtreik iſt eine offenbare Wendung zum Beſſeren eingetreten. Auf den Haupclinien verkehren täglich je zwei Zugspaare, auf Alen Nebenlinien je ein Zugspaar für die Zwecke des deutſchen Militärs. Moskau, 26. Juli. Die Zarin Maria bak den Patriarchen Tſchonin, ihr und ihren Töchtern den Ein⸗ tritt in ein Kloſter zu ermöglichen. Baden. 9 Karlsruhe, 26. Juli.(Lehrerinnenprü⸗ fung.) Wie ſchon kurz mitgeteilt wurde, hat das bad. Unterrichtsminiſterum eine neue Prüfungsordnung für den Volksſchuldienſt herausgegeben. Nach der bisherigen Prüfungsordnung war eine erſte Prüfung für Lehrer⸗ innen an Volksſchulen und eine zweite für ſolche an Höheren Lehranſtalten vorgeſehen. Künftig wird nur noch eine Prüfung für alle Lehrerinnen abgehalten, die an der Volksſchule oder zur Unterrichtung in den Volks⸗ ſchulfächern an den Höheren Mädchenſchulen Verwendung finden können. Die Ausbildung umfaßt für alle Lehrer⸗ innen drei Jahre. Die Prüfung iſt nur noch in einer Fremdsprache abzulegen, wobei den Kandidatinnen die Wahl zwiſchen englif chund franzöſiſch überlaſſen bleibt. Während bisher die zweite Prüfung als Erſatz für die Dienſtprüfung angeſehen wurde, milſſen ſich künftig alle Lehrerinnen dieſer neuen Prüfung unterziehen. 2 () Mannheim, 25. Juli. Am geſtrigen⸗ Jahres- tag des Hinſcheidens des Reichstagsabg. Ernſt Baſſer⸗ mann war die Grabſtätte ſchön geſchmückt worden. () Heidelberg, 26. Juli. Am Neckarufer bei del Schlittſchuhbahn in Neuenheim wurde in einer Schachtel die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. () Bad Dürrheim, 26. Juli. Das Gr. Bezirks⸗ amt Villingen gibt bekannt, daß es ich gezwungen ge⸗ ſehen hat, zwei hier zur Kur weilende Lebensmittel. hamſterer, einen Kaufmann aus Elberfeld und eine Schau⸗ ſpielerin aus Chemnitz, gegen verbotenen Erwerb von Lebensmitteln mit ſofortiger Wirkung aus dem Amtsbe⸗ zirk Villingen auszuweiſen.. ) Wertheim, 26. Juli. Während ſich ein 21jäh riger Soldat aus Elberfeld auf dem Main mit Kahn. fahren vergnügte, wurde dieſer durch heftigen Windſtof Soldat fiel ins Waſſer un 4 ertrank. 8 3 Appenweier, 26. Juli. i Ueber die Bewir! tung engliſcher Offiziere in der hieſigen Bahn⸗ mit Ausweiſen* werden. werden. der 4% hofwirtſchaft 1. und 2. Klaſſe iſt vor einigen Wochen viel geſprochen worden. Die Angelegenheit kam in der bad. Zweiten Kammer und im Reichstag in kurzen Anfragen zur Sprache. Auf die in Reichstag von dem Aba. Gu⸗ U e 3 8 3„jFFͥͥ 7Ü germeter⸗Lörrach geſtellte Anfrage iſt jetzt vom Re lch amt des Innern eine Antwort ergangen, wonach es f bei dem Vorfall um einen Transport von 15 krieg gefangenen engliſchen Offizieren handelte. Sie ſaßen in einem kleinen Nebenraum des Warteſaals bei einer Taſſ Tee. In dem großen Hauptraum ſaßen fünf deutſch Perſonen, darunter zwei Offiziere. Als der Kommanda der Bahnhofskommandantur Appenweier erfuhr, daß mar ſich über die Anweſenheit engliſcher Offiziere im. Wirts raum aufgehalten habe, ordnete er an, daß die Eng länder das Lokal zu verlaſſen haben, was ſofort ausge führt wurde. Von einer Verdrängung zahlreicher deut ſcher Offiziere und Mannſchaften könne nicht die Rede ein.* (Steinegg b. Pforzheim, 26. Juli. Während dit Frau des im Felde ſtehenden Lammwirts Erſch auf einer Spirituslampe Milch für ihren Säugling wärmen wollte, ſchüttete ſie Spiritus nach und die Lampe explodiert! Dabei wurden die Kleider der Frau in Brand geſte und die Bedauernswerte erlitt ſo ſchwere Brandwunden daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. St. Blaſien, 26. Juli. Ein Kaufmann vom Rhein weilte in Höchenſchwand zur Kur. Dabei hat er das Hamſtern ſo arg getrieben, daß das Großh. Be⸗ zirksamt St. Blaſien ihn aus dem Großherzogtum Ba⸗ den ausgewieſen und durch Anſchlag den Namen bekannt gemacht hat. f i . 1 W E V ermiſ chtes. Oer Erreger der ſpaniſchen Krankheit. Der Leiter des In fer für experimentelle Therapie in Frankfurt a. M., 5 eſſor Dr. Kolle, fand bei zahlreichen Unterſuchungen von 5 wurf einen Krankheitserreger, deſſen bakteriolo iſche Ei enſchafte Kolle in der letzten Nummer der Deutſchen Medi iniſchen 1 chenſchrift beſchreiht. Danach handelt es ſich nicht um 2. Bazillus(ein Stäbchengebilde), wie bei Influenza, ſondern. 1 einen Kokkus lein e der unter e Züchtung maßnahmen in langen Ketten, teils iſoliert, dem Pneumakokkus, dem W der Lungenentzündung, entwickelt. ai Kolle hält die bisherige Annahme, d 110 4 liche Seuche eine Influenza⸗Epidemie ſet, für un⸗ richtig. l 5 g der ließe dukte Oiſſier in, Seren F. den Richar, Gärtner, der zu Beginn des Kriegs Kommandeur er, Erſatz⸗Truppenteiles in Hannover und 3 in Delmenhe z war, iſt daſelbſt im 83. Lebensjahr verſtorben. Er machte 991 Kriege 1864, 1866 und 1870 mit und war zuletzt bis Bir Bezirkskommandeur in Hagenau. Bis 1912 war er dann Bur germeiſter in Rinteln i. W 3 Ausweiſe für die Beſucher der Leipziger Meſſe. Zum erste Male werden in dieſem Jahre die Beſucher der e Me Der Zweck dieſer Ma 585 iſt, unbefugte Perſonen von den Meßkaufhäuſern fern zuhalten. N Auch ein Zeichen der Zeit.„Meine Verlobung mit Irin lein Agnes Prüſſing, Tochter des Herrn Poſtſekretärs Pri ing Kaſſel, Kantſtraße 5 a, wurde von den Eltern der Braut 10 5 vor der Hochzeit aufgehoben, da ich denſelben inbezug auf dung in Kaſſel nicht nobel genug Na Jul. Böning. Lehre Lippolusberg.“— So zu leſen in Kaſſeler Zeitungen. i Siedelung. Der Kommunallandtag für den Regierun beſchn Kaſſel hat einſtimmig, zwecks Anſiedlung von Krioſſe beſchädigten, Kriegswitwen mit Kindern, ſonſtigen Hinterbl benen von Kriegsteilnehmern und heimiſchen ländlichen Arbeit at im Regierungsbezirk Kaſſel die Bezirksverwaltung ermã 9 ſich an der in Kaſſel begründeten Siedlungsgeſellſchaft m. b. 5 zu beteiligen. Die königliche Staatsregierung und die Landesve. ſicherungsanſtalt treten gleichfalls dem Unternehmen bet, erſter mit einem Beitrag von 250 000 Mz., letztere mit 50 000 des Zunächſt ſtehen 2600 Hektar fiskaliſchen Streuparzellenlan königlicher Domänen für dieſe Anſiedlungen zur Verfügung. Hundewurſt. Die Strafkammer in Eſſen verurteilte e at Schlächtermeiſter, der Hundefleiſch zu Wurſt verarbeitet 0. zu 1 Jahr Gefängnis. Polniſche Keks. Intereſſante Auftzlärungen über den 5 mancher der überall käuflichen„ausländiſchen Keks“ wn in einer Berliner Gerichtsverhandlung gegeben.— Wegen Ketten handels und Handels mit Lebensmitteln ohne Erlaubnis war ge Kaufmann angeklagt. Der Angeklagte hatte, ohne im Be 1 der Handelserlaubnis zu ſein, für etwa 9000 Mk., aus ſchau ſtammende Keks für 90 Pfg. die Rolle einem fte. Kaufmann verkauft, der ſie für 1,25 Mk. weiter verkaunt; Dieſe Kekſe ſind nach einer Aeußerung des Kriegswuchergcht, ein für die Ernährung völlig wertloſes Zeug, das im Yb falle einen Wert von etwa 12 Pfennigen die Rolle hat den leider vielfach gekauft werde, um Kranken und Lazarettinſaß f. „etwas Gutes“ anzutun. Das Gericht erzennte auf 500 Heldſtrafe. 9. Jungmannen in die Etappe! Am Dienstag ſind 800 Sen mannen aus Weſtfalen(ältere Schüler der höheren Lehranſta 470 und 200 aus Hamburg mit Sonderzug nach dem Weſten gefagzer. um in der Etappe für Ernte⸗ und andere leichte Arbeiten wendung zu finden. Sie ſind vom Militär mit Anzügen i 0 Stiefeln verſorgt i Verpflegung. Auf je 25 Schüler kommt ein Oberlehrer als gleiter. 0 Die Perlen der Engländerinnen. In Fondon iſt man die Idee verfallen, zu Gunſten des Roten Kreuzes eine Pe uf⸗ ſammlung zu veranſtalten. Man bat jede reiche oder reich und kretende Dame, eine Perle aus ihrem Schmuck zu ſtiſten, ann wollte aus dieſen Perlen eine Kette zuſammenfügen, die olle. n„Chriſties“, dem Außtionshauſe verſteigert werden 3 Wie eine Londoner Korreſpondenlin der„Neuen Züricher Zeit zun derichtet, iſt der Erfolg ſehr groß. Es wurden bis Ende N 2500 Perlen geſtiftet, die einen Geſamtwert von 16 Mill. die haben, und die Einſendungen dauern fort. Auch Indien und . Jen t hat man die Pioten Folonien wollen ſich beteiligen. Zunächſ öffentlich ausgeſtellt, das Eintrittsgeld ſoll gleichfalls dem Kreuz überwieſen werden. rl⸗ Grubenunglück. In Johannesburg(Südafritza) in der 10 ongrube riß das Seil des Aufzuges, ſo daß der Fahr den . Juß in die Tieſe ſtürzte. 21 weiße Arbeiter wu“ etötet. n Die finnländiſche Staatsflagge. Landtag und Senat 75 Finnland haben beſtimmt: Die finnländiſche Staatsflagge nen leht aus einem rechteckigen Tuch mit einem ultramarinbie in Freuze auf weißem Grunde. Das Kreuz teilt die Flagge ze⸗ ner rechtwinklige gleichhohe Felder. In der Mitte des Kre und ſt das finnlän iſche Wappen angebracht. Als Schiffahrts⸗ iegs⸗ andelsflagge wird die Staatsflagge ohne Wappen, als Kr lagge die Staatsflagge mit 3 Zacken geführt. Lokales. 4 — Zur Beſchlagnahme der Brennkeſſel. 1 einer Anweiſung des preuß. Kriegsminiſteriums an der Kommunalverbände können in jeder Gemeinde ein tellt mehrere Brennkeſſel auf beſtimmte Zeit zurückgeſten Kohlenpreiſe? Infolge Lohnerhöhung durch die 0 an — Erhöhung der rneuten Forderung der arbeiterorganiſationen haben die Zechenbeſitzer den preuß. Handelsminiſter wegen Erhöhung der lenpreiſe ab 1. September gewandt, da ſie ſonſt ni der Lage ſeien, die Arbeitslöhne zu erhöhen.. Wie —— Die Trinkgeldfrage in den Gaſthö fen. eils zuſammen iu 3 5 und worden und erhalten auch eine militär ze, 2— — , 1 geſtellten als 10 8 R hon früher die Neltnerorganiſationen, haven uch Jer r olengalbofbeſther auf ihrer internttionelen Tagung elds ausgeſprochen. Unter Vorausſetzung eines Zu⸗ gs von 10 Prozent auf die Preiſe, der auf die An⸗ daf Gehalt zu verteilen ſei, wurde von Banz⸗ Teil tuttgart angeregt, ihnen einen verhältnismäßigen zu am Tagesumſatz entſprechend der Arbeitsleiſtung Brundaüſtren. Für den Kellner käme demnach neben dem ber f gehalt ein Zuſchlag von 6—8 Prozent in Frage, kann gleich bei der täglichen Abrechnung vergütet werden hunde fiele es ſich um Revierbedienung und Barzahlung ein Zu r den Hausdiener iſt neben dem Grund ehalt für uſchlag von 20—25 Pfg. für jeden Gaſt börgecher, Dem Zimmermädchen ein ſolcher von 10—15 Pfennig. gewährt wart(Portier) ſoll ein angemeſſenes Gehalt Stellu werden, um tüchtige Kräfte dauernd in ihrer ng zu erhalten. 5 ſteng, Einſtellung des Küchenbetriebs. dog der 8 3755 erſorgungsmaßnahmen haben eine Reihe Mün⸗ ſellen Gaſtſtätten begonnen, den Küchenbetrieb einzu⸗ ordunn eue Seſtimmungen zur Reichsgetreide⸗ eine an. Das badiſche Miniſterium des Innern hat ache Verordnung erlaſſen, in welcher die bisheri 0.. ö gen g ungen eſtimmungen auf Grund der gemachten Erfah⸗ erungen gänzt und unter Gewährung gewiſſer Erleich⸗ der Vero 18 Beſtimmungen verſchärft werden. Aus munalverbänung iſt hervorzuheben, daß die ländl. Kom⸗ bis zum 1 05 möglichſt frühzeitig und zwar ſpäteſtens ungsſchuldi. Oktober 1918 die ihnen auferlegte Abliefe⸗ zulegen digkeit auf die Gemeinden ihres Bezirks um⸗ Gemeinden darüber eine Zuſammenſtellung den ach der zu überſenden haben. Ferner ſind undler v neuen Bauordnung die Bäcker und Mehl⸗ le tzuſtelſ en bflichtet, den Verbrauch an Mehl wöchentlich u und nach näherer Weiſung des Konmunal⸗ en, die d. in eine Mehlverbrauchsnachweiſung einzutra⸗ allenden en zmmunalverband einzureichen iſt. Bei auf⸗ unmungſ ungen oder Unregelmäßigkeiten hat der N Mee rt eine Nachbrükung vorzunehmen. 1 ürdige Skein bildungen. s 15 110 Gewalt Regen, Wind und fließendes Waſſer erdelngen ſie ſelbſt. das härteſte Geſtein in jahrtau⸗ ien ber, Arbett zernagen, abschleifen und 5 pnders d 1 5 19 ders die Gezone, das ſind die außerordentl „„„. „ ee ee, engen ſes in he tiefen Taler im Gebiete des Colorado⸗Fluſ⸗ wunde: ordamerika. daß diese Grſeime vielſag ol 1 5 8——— a e Sei le f bei G N eſenes⸗Ai VVV Seng 885 Neuerdings fand man in Amerika ein ardeberg in 8, einen Krokodilkopf darſtellt, und in 3 eine zdahern ein eigentümliches Spiel der Na⸗ big en Stein, der deutlich die Züge des valten Fritz“ fran: 1 ei Lon ber tööſiſcher Gefangenſchaft zurück. 30 Leumantandter Seite wurde uns folgender Brie) erfü es, Sohnes einer Karlsruher Familie ſcchder nilaff geſtellt, der das Glück hatte, nach der 1 85 zu werden, nachdem er faſt vier Jahr ef aft geſchmfen bei Baccarat) in franzöſiſcher Gefan. Hichtieben und tet hatte. Der Brief wurde in Weggis f entnehmen an die Eltern des Offiziers gerichtet che j an En„Schon ſeit dem erſten Tage hier er glaubt uch und Fraule einen Brief zu ſchrei⸗ eſanden u 9 es war mir nicht möglich. Wir aren Ged in einer ſolchen Aufregung, daß ich daß fanken ſaſſen konnte. Immer nur das ehandl ich frei, erlöſt ſein ſoll aus der furcht⸗ ie uns in dem verhaßten Land zu⸗ ir da ähle dort 0 oblenz für eine völlige Abſch affung des Trink⸗ degli die Reichsgetreideordnung für die Ernte 1918 urg die geöffneten Fenſter, wir wurden mit allem, was wir jahrelang entbehren mußten, überſchüttet. Spre⸗ chen konnte keiner von uns, alle waren wir hin, ge⸗ heult haben wir, wie die Kinder, daß es nun doch kein Traum mehr iſt, ſondern Wahrheit und Euch meine Lieb⸗ ten, darf ich endlich wiederſehen. Ich kann es mir zar nicht vorſtellen.— Dann gings weiter nach Bern, dort ähnlicher Empfang, und dann weiter nach Luzern. Da kam nun die Hauptſache. Auf dem Bahnhofe eine ungeheure Menſchenmenge. Offiziere und ihre Damen, Zivilbevölkerung, Oberſtleutnant mit Frau, Haupt⸗ mann..., der mich gleich richtig gehend umarmte. Eine ganze Menge Bekannte traf ich. Im Triumph wurden vir dann in ein Hotel geführt zu einer feſtlich gedeckten ue Beim Hereingehen ſpielte die Muſik einen alten eutſchen Marſch, eine ganze Menge junger Mädels bil⸗ deten Spalier. Ich glaube, in unſere Gefühle kann ſich nur der verſetzen, der die Leiden und Qualen einer bierjährigen Gefangenſchaft kennt. Dann bekamen wir ein glänzendes Eſſen. Reden wurden gehalten, eine ſchöner als die andere, vom Vertreter des Kriegsminiſte⸗ riums uſw. und dann kam das herrlichſte, ein Tele⸗ ramm von Exz. v. Stein und eines von S. M. dem aiſer. Wie das vorgeleſen wurde, da hättet ihr uns hen ſollen: alle weiß vor Erregung, aber mit vor eude glänzenden Augen.— Alſo wir waren nicht dergeſſen und verlaſſen, wie man ſo oft glaubte, ſondern zeehrt ſind wir worden und als tapfere Soldaten emp⸗ ſangen. Das war eine ſchöne Genugtuung nach all dem Elend. Mittags fuhren wir dann mit dem Dampfer nach Weggis. Wir wurden überall hin verteilt. Nun hoffe ich, daß bis Ihr kommt, ich mich einigermaßen rholt habe, denn augenblicklich bin ich noch recht klapprig. der Umſchwung war zu groß und zu plötzlich... a Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Bekanmmachung. Wegen des Monatsabſchluſſes bleibt die Gemein⸗ dekaſſe am ſfiilwoch, den 31. Jull ds. 38. geſchloſſen. Die Auszahlung der nächſten Kriegsunter⸗ ſtützungen findet wie folgt ſtatt: am donnerälag, den 1. Nuguft nr. 1 bis 500 vormittags von 7 bis 12 Uhr fr. 501 bis schluß nachmittags von 2—0 Uhr. An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. zonstige Ein- und Auszahlungen können am ge⸗ nannten Tage nicht ertolgen. Wir machen insbeſondere auch darauf aufmerkſam, daß alle Veränderungen in den Verhältniſſen, wie Ent⸗ laſſungen zur Arbeitsleiſtung, Vollendung des 15. Lebens⸗ jahres von feindern pp. unaufgefordert und ſofort dem ein Sitzbord an der Dreſchmaſchiene am Samstag mor⸗ II 0 bKanntnachung. Brotpreiſe betreffend. Durch die Erhöhung der Zuteilung an Gerſtenmehl iſt die Neufeſtſetzung der Brotpreiſe nötig geweſen. Aufgrund des 8 59 a der Reichsgetreideordnung vom 29. Mai 18 wird daher in Abänderung unſerer Verfügung vom 12. April 18. für den Kommunalverbandsbezirk Mannheim Land mit ſofortiger Wirkung der Brotpreiſe in den Bäckereien wie folgt feſtgeſetzt: Für den gtoszen Calb Brot— 1800 gt. auf 70 Pfg. 72 77 kleinen 72= NN 730 gr. 50 35 2 Ueberſchreitungen dieſer Höchſtpreiſe werden aufgrund des§ 80 Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung mit Gefäng⸗ nis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 50 000 Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Mannheim, den 18. Juli 1918. Rommunalverband mannheim⸗Land. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 29. Juli 1918. Lebensmittelamt. Sammel ⸗Anzeiger unt für Mitglieder der gaudm. Ein- 1. Berkanfsgenoſſenſchafl. Mitglieder welche friſchmelkende Kühe und Rinder, (Raſſe Holländer Simentaler u. Riga) haben wollen kön⸗ nen ſich beim Lagerhalter anmelden, ebenfalls veredelte Landſchweine u. Zuchteber aus Norddeutſchland. Stoppelrübenſamen— Sommerraps— Saatwicken Moſtanſaz— Torfſtreu— Zuchtſauenfutter— Miſch⸗ futtermelaſſe— Kleienmelaſſe— Schilfrohrhächſel— ſowie alle Sorten Düngermittel find im Lager vorrätig. Abhanden gekommen! gen, es wird gebeten dasſebe wieder abzugeben bei Robert Volz, Friedrichſtraße 51. i ö Der Vorſtand. f 4 L e eee 3 Trauer-Tapiere 2 4 4 Lulluuuuuuuuuunuununanununnnnddnuaumen eee 2 Schlafstellen Jleischausweis per 1. September Nr. 1066 b. zu vergeben. verlor Ju erfr. in b. Gef. b. Bl. abzugeben Frledrichftr. 12. Rechner zu melden ſind. Seckenheim, 29. Juli 1918. Fleischausweis Neue krobseiler Nr. 863. d.] hat zu verkaufen ö halbstrümpfe in allen Qròssen Rahſel- und Vorderachlusshemden . la. Ohlrung Leibchen in allen Oròssen hHindenburgkitte! prime Qualltst Ruaben Blusen Stickerei⸗Häubehen Ib faden nnen innuneecemeneeeun mud FCC 3 4. R 5 r R 5.. Gemeinderat: verloren gckmelzinger Volz. Koch. abzugeben Friedrichſtr. 79. Luiſenſtraße 35. b. Al 85 ieee Idi empiehle für den Summer 3 Kinder- Artikel Träger- und hänger Schürzen aus noch guten Stoffen. WIESER-JLLI. Luisenstrasse 40. 1 Seen ö 10 Feen strümpfe weiss, schwarz u. braun Unterbosen welss und blaue Corsetten rein Leinen Rleidchen us Plaus u. Cattun weiss und farbig Sweater u. hosen Südwester 0 „ 0 — Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 64. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) „Ich fühle, daß ich unbeſcheiden geweſen bin und eine zu hohe Meinung von meinen Leiſtungen gehabt habe,“ ſagte ich mit fliegendem Atem. Haſtig ſchritt ich nach der Tür, aber da ſtand er auch ſchon neben mir. d „Gehen Sie nicht ſo von mir,“ ſagte er in ſeinen weichſten Tönen.„Ich handle töricht! Sie geben mir den erſten Beweis eines ſchwach aufkeimenden Vertrauens, und ich widerſpreche Ihnen.— Aber ich kann nicht zugeben, daß Sie ſich einer Marter unterziehen, die Ihrer ganzen Natur zuwiderläuft. Ich will ferner nicht, daß Ihre reine Hand, die bis jetzt das Geld mit ſeinem anklebenden Fluch kaum berührt, ſich um den Groſchen müht. Ich habe Ihnen gleich zu Anfang erklärt, daß das wildtrotzige Element in Ihrer Natur gezügelt werden müſſe— das Ungebärdige entſtellt in meinen Augen das Weib, und mögen es Tauſende als wilde Grazie preiſen— aber Ihre Eigenart darf dabei nicht angetaſtet werden.“ „Nun, das Zügeln übernehme ich ja, indem ich an⸗ zeſtrengt arbeiten will,“ verſetzte ich hartnäckig.„Ich veiß es, andere ſuchen die Heilung auch in der Arbeit.“— Er lächelte. f Ich ſtand auf dem Punkt, die Ausſicht auf den einzig möglichen Erwerb zu verlieren, weil ich es nicht über 15 gewinnen konnte, den geſchäftsmäßigen Ton wieder umzuſchlagen, der ihn ſelbſt treulos verlaſſen hatte. Alles, was er ſagte, klang ſo verhalten und gedämpft, als fürchte er, jede lautere Hebung der Stimme könne eine in⸗ nere Glut zum Brand ſchüren, ihn zur Heftigkeit fort⸗ reißen.— War denn ein Wort gefallen, das die Erin⸗ nerung an die treuloſe Frau geweckt hatte?... Bewegt durch ein unerklärliches Mitgefühl für den einſt ſo ſchwer — zu der Bitte. Ich ſprach und bat in warmen Tönen, vor denen ich ſelbſt erſchrak. auf ſich Ein Aufſtrahlen flog wie Sonnenſchein über ſein Ge⸗ icht. „Nun denn, Sie ſollen haben, was Sie wünſchen!“ agte er wie nach kurzem Ueberlegen.„Ich begreife jetzt, weshalb ſelbſt die ſtrenge Frau Ilſe ſo wenig mit dem„Heideprinzeßchen“ auszurichten vermocht hat! Nein, nein, ſo raſch ſind wir nicht fertig!“ rief er, als ich nach einigen Dankesworten das Zimmer verlaſſen wollte. —„Es iſt nicht mehr als billig, daß auch ich mir nun Etwas erbitten darf, nicht wahr?... Erſchrecken Sie nicht, Sie ſollen mir keine Hand geben“— wie bitter und beſchämend klang dieſe Beſchwichtigung für mich!— „Ich will Sie nur bitten, eine Frage aufrichtig zu beantworten.“ g Ich kehrte zurück und ſah zu ihm auf. „Habe ich mich nicht getäuſcht— war es wirklich Ihre SStimme, die mich anrief, als ich in der Unglücks⸗ nacht von Dorotheental zurückkehrte?“ Ich fühlte, wie mir ein brennendes Rot über das Geſicht lief; aber ohne Zögern verſetzte ich:„Ja, ich bin es geweſen— ich hatte Angſt“— ich verſtummte, denn die Tür ging auf, und der alte Erdmann trat eins.. Mit dem Ausdrucke des tiefſten Verdruſſes zeigte Herr Claudius auf ein Paket Briefe, die nach der Poſt ge⸗ tragen werden ſollten. Der alte Mann hatte ſchon einen Brief in der Hand, den er auf den Tiſch legte, während er ſeine Umhängetaſche mit den Geſchäftsbriefen füllte. „Von Fräulein Charlotte,“ ſagte er, als er bemerkte, daß der Blick ſeines Herrn mit ſichtlichem Befremden an dem kleinen Siegel des mitgebrachten Schreibens Bekränkten, griff ich zu dem einzigen Mittel, das mir blieb Hof-Kalligraphen Prämiert 1890 Patent 1002 Handels- Kurse kär Damen u. Merren sowie für erwachsene 8hne u. Tdohter 18 die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. Der Unterricht kann bel Tage oder am Abend ohne hode Berufsstörung genommen werden. Lebhrflocheet Schönschreiben: a-“ de debe seg Buchhaltung. Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stenographie, Maschinenschreiben. Latein eder 4 Zahlreiche ehrendste Anerkennungssehreſben and aus fast allen Berufs- Kategorien und hohen u. hochst Ministerial- und Hof-Kreisen sich belaufende Frequenz i das beredteste Zeugnis von der aller Orten und alls ei 50 anerkannten Trefflichkeit unseres unvergleichlich 2 erfolggekrönten Unterrichts. Anmeldungen werden baldigst in unserem Unterrich 0 85 erbeten. Gebrüder Gander, C J, 8 Mannheim Prospekte gratis und frank. Herren- und Damenkurse gettennt. Ich suche zum möglichst baldigen Eintritt einen Hilfsarbeiter Mannheimer Eierteigwaren- Fabrik HERMRnn SoEnRER. nnlunnuauuuuuuauauuuuaunuauuuuubanuublcnbnnunuuuunn bbb erdbeer Ein grusser Posen Weiden-Körbe b 2zu verkaufen Erny. Nolenlfr. 32. Aauhununummmuumuununudeb unn nenuebnbbn neee „ Einmachlöpfe⸗ in perschledenen Grössen zu haben bei um ihn gelitten... Was war das nur? Boden unter den Füßen; Brille— wie ein Phantom war dieſe anfängliche Vor⸗ ſtellung in alle Lüfte verflogen; und von allem, w mir beim Eintritt in die neue Welt einen tiefen Eindrun gemacht, kam nichts mehr auf neben der imponiere Erſcheinung des„Krämers“. 905 Ich huſchte die Treppe hinauf nach den Geſellſchafts räumen. Drei aneinanderſtoßende Zimmer— das Char lottens mit inbegriffen— waren ſtets behaglich 2 0 wärmt und beleuchtet. Die Türen ſtanden weit offen, un Herr Claudius liebte es, im Geſpräch dann 5 langſamen Schrittes die Räume zu durchmeſſen. Dee, Kreis, der ſich um den Teetiſch verſammelte, war ein ſehr enger. und zu: mein Vater und ich, ſowie der junge waren ſtändige Gäſte; auch Luiſe, die junge Waiſe fen ſich ein. Dagegen hatte ſich der Buchhalter ein für alle mal entſchuldigen laſſen. Bei meinem Eintreten in den Salon hantierte lein Fliedner unter den klirrenden Taſſen des Teetiſche? Sie war erregt, fuhr unter ihren Händen ein wenig konfus du Lä⸗ ... Charlotte beobachtete ſie mit einem malitiöſen L cheln. „Guten Abend, Prinzeßchen!“ rief dieſe mir z reichte mir die Hand und zog mich neben ſich au 5 Sofa.„Da bleiben Sie hübſch ſitzen, Kind, und enn nicht immer wie ein Irrwiſch durch die Zimmer! ſag för klopfenden Pulſen in der Hausflur. Ich atmete tief — der alte Erdmann war im glücklichen Moment eingetreten; um ein Haar hätte ich mich hinreißen laſſen, Herrn Claudius zu bekennen, was ich an jenem Abend Nan. Ich verlor allen der alte Herr mit der blauen und wann Einige Freunde aus alten Zeiten kamen ar Helldug 22 Fräu⸗ die alte Dame, denn das Porzellan rcheinander. G u. Sie f F das haftete. 127 5 Onkel aberma „Der Brief wird erſt morgen früh abgehen, Erd⸗ ſie gebieteriſch.„Sonſt ſetzt mir der Onkel abenden nör mann,“ ſagte Herr Claudius kurz und nahm ihn an ſich Bat Nachbarin Zur—— die 5 1 ewithe Währenddem hatte ich die Titr erreicht, und ehe Botiſſitkeves zur een dhe er mich noch einmal anrufen konnte, ſtand ich mit heftig Fortſetzung folgt.) 80% Amn mmm 88 l— 2 a— kan eee, 2 Fast gänzlieh schmarzluses Zabnzisben 4 —— 5 7 510 4 1 + umenplatto, Umarbeitung nieht 2 isse Innerhalb elnes Tages. f l ostkartenalbum scw-e Schreibalbum. 22 5 17 N Geschäſtsbücher, alle Sorten Briefpapiere i e auch sämtliche Schulartikel n 3 „Mundharmonikas: Taschenmesser 1 3 in verschiedenen Preislagen. 7 8 Telgistkaruns i alen üriszen, zöpie Mrsch. Jarten Autiodtebu 1 empfiehlt 1 0 Seorq Zimmermann 5 Hildastrasse 68. 8 2 2 291 U N NN n