J dalalüd. 30. Ja 1918 Erſcheint täglich, mit Ausnahme Der Ab Feiertage. onnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. a bei freier Zuſtellung. ud die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25 der Sonn⸗ und Der Weltkrieg. 5 Der deutsche Tagesbericht. roßes Hauptquartier, 29. Juli(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. gruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern wrd! Telangriffe, die der Engländer nördlich der Lys 2 er f nördlichen* und in breiter Front auf dem der Scarpe führte, wurde abgewieſen. heeresgruppe des deutschen Rronprinzen. Vor In den Kampfabſchnitten ſüdlich der Aisne ruhiger wento te Am Nachmittag wurden nördlich von Viller⸗ kumpf do Leilangriffe des Feindes, denen heftiger Artillerie⸗ brausging im Gegenſtoß abgewieſen. etwa 0 der Nacht vom 26. zum 27. Juli haben wir zwiſchen Oureq und Ardre unſer vorderes Kampf⸗ planmäßig geräumt und die Verteidigung in die 8 ere-en Tardenois— Velle⸗en⸗Tardenois verlegt. la Iner blieb unſere Bewegung verborgen. alten dan moch das Feuer ſeiner Artillerie auf unſeren heerez ö Linien 5 mitta Nachhuten verhinderten ſeine erſt am Nach⸗ ſenahnt bernd vorfühlenden Tr ppen an kampfloſer Be⸗ verſu es von uns ab egebenen Geländes. Geſtern dong an die feindliche Jufanterſe ſich unter ſtarkem Feuer⸗ S 1 8 neuen Linien heranzuarbeiten. pfingen 18 855 im Vorgelände belaſſene Abteilungen em⸗ und Maß 1 Feind auf nahe Entfernung mit Gewehr⸗ ſte chinengewehrfeuer und fügten ihm empfindliche Artillerie dn Auch die ſeit dem Tage vorher eingerichteten golonnen und Schlachtflieger fanden in anmarſchierenden Vor Härtere. anzerwagen des Feindes lohnende Ziele. . kolonnen des Gegners bei und ſüdoſtlich Eiledigun n⸗Tardenois wich unſere Vorfeldbeſatzung nach Die hrer Aufgabe befehlsgemäß auf ihre Linien führten zu mehrfach wiederholten Angriſſe des Feindes Gegnerg endelig n Kämpfen, die mit Zurückwerfen des L. eutnant Löwenhardt errang ſeinen 45. Luftſieg. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Admiral o. Holtzendorff über den Tauchboottrieg. hatte 55 Berliner Vertreter der„Kölniſchen Zeitung“ Womiraf„ interredung mit dem Chef des Admiralſtabs, f age ſtellte oltzendorff, in der er zunächſt die iſcher ats ob er bereit ſei, zu der Behauptung eng⸗ zu nehmen männer und des Admirals Jellicoe Stellung 85 er auf daß der Tauchbootkrieg verſagt habe, kuten, 50 dert habe, für England eine Gefahr zu be⸗ ngen an Ser Schiffsneubau des Verbands die Verſen⸗ chiffen überſteige und mehr Tauchboote ver⸗ gebaut würden. Admiral von Holtzendorff . Die 3 1 5. fend, und fahrten Behauptungen ſind unzutref⸗ fin ſie ſich al man drüben an ſie glauben ſollte, wer⸗ 0 ie Gegne g ein verhängnis voller Irrtum gung unſerere weiſen. Tatſächlich iſt nun in der Ver N 0 5 Gegner mit Schiffsraum eine vorüber⸗ ralen Ss eingetreten. Durch die Aneignung ie den, ihre chüffsraums iſt es den Gegnern ge⸗ barentiiäriſche doerſcezufuhren zu berbeſſern, namentüic bocau inweſſe von Amerika her. Ich möchte aber dock iche riegführn u was wir bereits jetzt mit der Unterſee⸗ Gals für 1 nach dem Grundſatz„Angriffsziel iſt rial d abgesehen Feind fahrende Schiff“ erreicht haben ind der den ſehr großen Mengen Kriegsmate⸗ wanittelbar militäriſchen Zwecken mittelbar oder orden zenenden Zufuhr, die vernichte ie wirtſchaftliche Schädigung geheuer. Der den Gegner treffend wei flen und Landungen hat am 1. Jul Weiſe 50 Milliarden Mark über engliſche Schiffsraum iſt auf den 5 O in ſeiner Entwicklung um 18 Jahr 7ſt de. Unſere Tauchboote haben der bar Men wirtſchaftlich reg ins eigene Land getragen und gemacht. Di ich am eigenen Leibe empfindlich fühl Krieg e für das engliſche Wirtſchaftsleben nach e ie engliſcheiege ſich ergeb 85 ö der g 8 Fachleuten sehr weh dee werden auch von an England art, die Fund L Ver 5 N erkannt. Je länge! deſto ſicherer entgleite! gen edie wir tſchaftliche Füh⸗ eini 775 an andere, vor allem ar ame: Wenn die g. en Staaten und Japan über hebli kaniſcher 790 1 1 7— Schu). geweſen t pentransportdampfer bisher nicht er ern t, ſo verweiſe ich einerſeits auf di vom angreifenden Tauchboot aus Ar Amtsblatt Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Zahlen prüfen. Am 27. gerückt. 18. Jabroang. der Kürgermeiſterümter geckenheim, Avesheim, Neckarhanſen und Edingen. und Namen des verſenkten Schiffes feſtzuſtellen, wenn ez ſich nicht etwa um große Paſſagierdampfer von gewal tigen Abmeſſungen und charakteriſtiſchem Aeußern, wi 2. B. die in den beiden letzten Monaten vernichteten Dampfer Cowington und Präſident Lincoln handelt, an. dererſeits auf jene Schwankungen, denen der Zufall über, all die Erfolge der Tauchboote unterwirft. Zu der Frage, wie er zu der Behauptung des Geg ners ſtehe, daß die Schiffsneubauten des Verbands di Verſenkungsziffern überſteigen und daß mehr Tauchboot vernichtet als gebaut werden, erklärte Admiral v. Holtzen dorff: Zu dem letzten Teil möchte ich gleich feſtſtellen daß der Fall umgekehrt liegt. Der Staatsſekretä⸗ des Reichsmarineamts hat das ja kürzlich ausgeſprochen Das Verhältnis der Schiffsneubauten des Verbands 8¹ den Verſenkungen kann man nur an der Hand den Von Januar bis Juni einſchließlick haben im Monat durchſchnittlich nach engliſchen und amerikaniſchen Angaben gebaut: England 127208 BRT. Vereinigte Staaten 112869 BRT., zuſammen alſo mo natlich durchſchnittlich 240 194 BRT. Rechnet man noch monatlich 50000 BRT. der dem Verband zufließenden Neubauten aus anderen Ländern hinzu, ſo ergibt ſich eint monatliche Durchſchnittsneubauziffer— und auf dieſe kommt es an, nicht auf das Ergebnis irgend eines beliebig herausgegriffenen Monats— von rund 300 000 BR. Der monatliche Durchſchnitt unſere! Verſenkungser ge bniſſe von Januar bis ein ſchließlich Juni 1918 ˙ beträgt rund 630 000 BRT. Es wurden alſo monatlich im Durchſchnitt rund 330000 BRT. mehr verſenkt, als für den Verband ge⸗ baut wurden. Daß ſich die Verſenkungsziffern bisher au ſolcher Höhe gehalten haben, verdanken wir der Uner ſchrockenheit und Tüchtigkeit unſerer tapferen Tauchboots⸗ beſatzungen. Die Behauptungen von feindlicher Seite, daß ihre Moral und ihre Spannkraft nachgelaſſen habe, wird auch weiterhin Lügen geſtraft werden. a Wie ſteht es mit der Sperrung von Oſtende und Zeebrügge, fragte ich: 1— E Die an ſich tapfer durchgeführten Sperrverſu che ſind mißglückt. Die Ausfahrten ſind für den Ver⸗ kehr offen. Kurzum, ſchloß der Admiral nach einer Pauſe, die Tauchbootgefahr iſt für unſere Gegner, wie dieſe ſelbſt wiſſen, nicht beſeitigt. Unſere Vorkehrungen für die zukünftige Tauchbootkriegführung tragen ſowohl der beobachteten Gegenwirkung wie der wohl zu erwartenden Vermehrung der Schiffsneubauten in England und den Vereinigten Staaten Rechnung. Wir dürfen der Zukunft mit Vertrauen entgegenſehen. Dieſes Vertrauen ſtützt ſich auf die hervorragende Tüchtigkeit und aufopfernde Hingabe unſerer Tauchbootbeſatzungen, wie auf die un⸗ ermüdliche, erfolgreiche Arbeit unſerer Hochſeeflotte. Nur ie kann die für die Durchführung des Tauchbootkriegs iotwendigen Vorausſetzungen ſchaffen, nur ſie ſeine Stütz⸗ punkte ſichern u. die Wege nach der freien See offen halten. Dieſes Vertrauen ſtützt ſich ferner auf die Schaffens⸗ kraft aller mitwirkenden militäriſchen Stellen und auf die Leiſtungsfähigkeit unſerer Werften und Werkſtätten mit ihrem hochſtehenden, vortrefflichen Perſonal. Dies alles zuſammen verbürgt und bedingt den Enderfolg. Der Krieg zur See. Wien, 27. Juli. Amtlich wird verlautbart: In der Nacht vom 24. zum 25. Juli haben unſere Seeflug⸗ zeuge die italieniſchen Fluganlagen am See Almini Piccolo bei Otranto angegriffen. Die Flugzeughallen zingen in Flammen auf. Die Fluganlagen können als bernichtet betrachtet werden. Unſere Flugzeuge ſind ein⸗ Flottenkommando. London, 27. Juli.(Amtlich.) Der Hilfskreuzer Marmora(10509 BRT.) iſt am 23. Juli von einem deutſchen Unterſeeboot torpediert worden und geſunken. 10 Mann der Beſatzung werden vermißt.— Ein eng⸗ liſcher Torpedobootszerſtörer iſt am 24. Juli geſcheitert und geſunken. 13 Mann der Beſatzung werden vermißt. Das amerikaniſche Marineamt hat die Belohnung ür die Auffindung deutſcher Tauchbogte auf 100000 Dollar ehöht. Der Schiffsverkehr aus Mexiko ſoll ſtren beaufſichtigt werden. Der franzöſiſche Dampfer„Lydia“ wurde korßediert 40 Mann der Beſatzung ſind umgekommen. Der Krieg mit Italien. WTB. Wien, 28. Juli. Amtlich wird verlautbart: Im Südweſten keine größeren Kampfhandlungen. In Albanien wurden bei Ardenica abermals mehrere italie⸗ niſche Vorſtöße abgewieſen. —— Neues vom Tage. Staatsſekretär v. Hintze im Hauptquartier. Berlin, 28. Juli. Der Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen von Hintze hat ſich ins Große Hauptquartier begeben, wo zurzeit auch der Vizekönig von Aeypten weilt. Wie vielfach angenommen wird, ſollen im Großen Haupt⸗ quartier Fragen grundſätzlicher Art über die Politik im 2 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die Zeile. Bei Ateren Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Oſten und über gewiſſe Vorkommniſſe in Oeſterreich beſprochen werden. 9 Wechſel im Militärkabinett. 5 Berlin, 27. Juli. Der bisherige Chef des Mili⸗ kärkabinetts des Kaiſers, Generaloberſt Frh. v. Lynch er, hat aus Geſundheitsrückſichten um Entehbung von ſeinen Dienſtſtelle gebeten. Der Kaiſer hat Frhrn. v. Lyncker zum Präſidenten des Reichsmilitärgerichts ernannt. Ge⸗ neral Lyncker hat zwei Söhne im Felde verloren. Die Geſchäfte werden von dem bisherigen Abteilungschef des Kabinetts, Generalmajor Frh. v. Marſch all verſehen. Ordensverleihung an Payer. Berlin, 28. Juli. Dem Vizekanzler v. Payer wurde vom Kaiſer der Rote Adlerorden 2. Klaſſe mit dem Stern verlieben. Deutſcher Wirtſchaftsrat. Berlin, 28. Juli. Eine Verſammlung von Ver⸗ tretern der Induſtrie, des Handels, der Schiffahrt und der Geldwelt beſchloß die Gründung eines„Deutſchen Wirtſchaftsrats für Mitteleuropa“. Die Verwendung der Kriegsentſchädigung. München, 28. Juli. Zu dem Antrag des inzwi⸗ ſchen im Felde gefallenen Grafen Preyſing, der von Frhr. von Frankenſtein übernommen wurde, daß ein Teil der Kriegsentſchädigung zur Unterſtützung der in ihrer Exi⸗ ſtenz gefährdeten Kriegsteilnehmer und zur grundſätz⸗ lichen Umbildung des Renten⸗ und Fürſorgeweſens ver⸗ wendet werde, führte Miniſterpräſident von Dandl im bayer. Reichsrat aus, die bayeriſche Regierung habe nach der Richtung dieſer Aufgaben bereits gearbeitet und werde die Sache im Auge behalten. f Die Austauſchgefangenen. Kouſtanz, 28. Juli. Aus Genf werden wöchent⸗ lich zwei Züge mit deutſchen Austauſchgefangenen, Dienstag und Samstag vormittags 9.58 Uhr, hier an⸗ kommen. Nach Genf geht Dienstag und Sonntag abend ein Zug mit franzöſiſchen Gefangenen ab. Zwiſchen Sin⸗ gen und Bouveret verkehrt je ein Zug mit Zivilinter⸗ nierten. e Für den Austauſch mit England(über Holland) werden je 170 000 Kriegsgefangene und Zivilinternierte in Betracht kommen. 1 1 10 Die litauiſche Königskrone. f Berlin, 28. Juli. Wie verlautet, iſt die Mittei⸗ lung, daß die Thronkandidatur des Herzogs Wilhelm bon Urach für Litauen als erledigt zu betrachten ſei, nicht zutreffend. 5 6 Kaiſer Karls Sendung. f Berlin, 28. Juli. Entgegen der halbamtlichen Be⸗ hauptung aus Wien wird hier beſtimmt verſichert, daß die deutſche Regierung von der Sendung des Kaiſers Karl an den König von Rumänien nicht unterrichtet worden ſei. Das habe auch zu einer Verſtimmung zwiſchen Kai er Wil⸗ helm und Kaiſer Karl geführt, worauf letzterer ſich ins Große Hauptquartier begeben habe, um die Angelegenheit zu glätten. n Budgetproviſorium und Kriegskredit im öſter⸗ reich.⸗ungar. Abgeordnetenhaus angenommen. Wien, 27. Juli. Das Abgeordnetenhaus hat mil 215 gegen 96 Stimmen ein ſechsmonatiges Budgetprovi⸗ ſorium, ſowie den Sechsmilliardenkredit angenommen. Die Mehrheit ſetzt ſich zuſammen aus den Chriſtlich⸗ Sozialen, den deutſch⸗nationalen Parteien, auch den Deutſch⸗Radikalen, den Rumänen, dem Polenklub und einem Teil der Italiener. Das Haus hat ſodann die Sommerferien angetreten. a i Wien, 27. Juli. Die Deutſch⸗nationale Partei und die Deutſch⸗notionale Vereinigung des Abgeordnetenhauſes haben ihren Zuſammenſchluß vollzogen und werden unter dem Namen„Deutſch⸗nationale Partei“ nunmehr einheit⸗ lich auftreten. Die Deutſch⸗nationale Partei zählt nun⸗ mehr 35 Mitglieder. f Die Politik des Vatikans. f Köln, 28. Juli. Nach der„Köln. Volksztg.“ wird der Papſt vorläufig keine Friedensanregung bei den krieg⸗ führenden Mächten unternehmen. Dagegen ſollen die diplomatiſchen Beziehungen des Heiligen Stuhls zu den verſchiedenen Staaten ausgebaut werden. Wichtige Be⸗ ſchlüſſe ſtehen bevor, denen eine päpſtliche Botſchaft fol⸗ gen ſoll. 20 Jahre Zuchthaus. Stockholm, 27. Juli. Der frühere Sekretär von Ford's Friedenskonferenz, Lockner, wurde in Amerika zu 20 Jahren Zuchthaus verurteilt, weil er ſich nicht davon abhalten ließ, ſeine Arbeit für den Frieden auch in Amerika fortzuſetzen. Ausſtand der engliſchen Munitionsarbeiter. Stockholm, 27. Juli. Wegen der zwangsweiſen Einſtellung von ungelernten Arbeitern durch die Regie⸗ rung haben bereits über 150 000 Munitionsarbeiter in England die Arbeit niedergelegt. Der Kriegsminiſter hat gedroht, die Ausſtändigen an die Front zu ſchicken. — Der Ausſtand breitet ſich weiter aus. In Birmina⸗ . 8 m feiern über 100 000 Arbeiter. In Leeds beſchloſſen ie Vertreter den allgemeinen Streik, wenn die Zwangs⸗ nſtellung der Ungelernten nicht zurückgezogen werde. Island unabhängig. N Kopenhagen, 28. Juli. Der Entwurf eines Bun⸗ desvertrags zwiſchen Dänemark und Island beſtimmt, em gemeinſamen König(von Dänemark, ſein ſollen. Die Wahrung des auswärtigen Angelegenheiten und die Aufſicht über die Fiſcherei wird von Dänemark ausgeübt, 8 auch die oberſte Gerichtsgewalt behält, bis Island in eigenes höchſtes Gericht einſetzt. Island erklärt ſich 1 neutral. Der Vertrag tritt am 1. Dezember 1918 n Kraft und läuft zunächſt bis 1940. Amerikaniſche Verletzung der Neutralität. Bern, 27. Juli. St. Galler Blätter melden: Das merikaniſche Konſulat in St. Gallen verſieht neuerdings von ihm öffentlich angeſchlagenen Kriegsberichte mit eberſchriften, deren eine wörtlich lautete:„Die Hunnen iehen Hat über die Marne zurück.“ Wie das„St. Galler Tagblatt“ meldet, iſt eine Unterſuchung wegen Verletzung der ſchweizer ſchen Neutralität eingeleitet. Die Ereigniſſe im Oſten. in Breſt⸗Litowsk, hat bereits ein Geſtändnis abgelegt. 8 Die Angeklagten wurden zu Gefängnisſtrafen von 2 und 1 Jahren verurteilt. Kiew, 28. Juli. Bei Kursk ſind neue bolſchewiſtiſche Truppen gegen die Ukraine im Anmarſch. Die Moskauer Regierung erk ärte, an der Bewegung habe ſie keinen An⸗ teil, ſie ſei von fremdem Einfluß veranlaßt. Moskau, 27. Juli. Die Geſandten der Entente⸗ mächten ſind aus Wologda nach Archangelsk abereiſt. Der Komm ſſar für auswärtige Angelegenheiten, Tſchit⸗ ſcherin, erklärt herzu in der„Isveſtia“, auf die Politik der ruſſiſchen Republik werde dieſe Tachtſache keinerlei Ei f uß haben. Die Räteregi rung bedauere die Abreiſe der Entented' plomaten.(Die Geſandten der Entente hat⸗ ten trotz der Einladung der Sopjetregierung den Aufent⸗ halt in Moskau abgel hut, da hier der deutſche Geſandte ſich befinde. Sie ließen ſich in Wologda, etwa 600 Kilo⸗ meter öſtlich von Petersburg, nieder. Da die Entente aber nunmehr ſich in einer Art von Kriegszuſtand mit der Sopjetregierung befindet, hielten die Geſandten es am Weißen Meer aufzuſuchen. D. Schr.) Peking, 25. Juli.(Agence Havas.) Aus Omsk wird gemeldet: Die einſtweilige Regierung rief die Un⸗ abhä gegk it Sib riens aus, u ter der Autorität des Mi⸗ niflerrates mit dem Sitze in Omsk. Ferner ſetzte ſie alle bolſchewiſtiſchen Verordnungen außer Kraft, bildete Arbeiter- und Soldatenräte, ſtellte die ſibiriſche Duma wieder her und hob die Beſchlagnahme des Eigentums auf, bis die verfaſſunggebende Verſammlung die Boden⸗ frage gelöſt hat. Die einſtweil'ge Regierung erſuchte die Regierungen in Wladiwostok, dieſes Vorgehen zu billigen. Baden. (Mannheim, 27. Juli. Der Polizeibericht mel det: Anläßlich der Feſtnahme eines Deſerteurs entſtank 3 abend in der Neckarvorſtand ein größerer Men⸗ chenauflauf, bei dem zwei Schutzleute verwundet wurden Nach Erſcheinen eines g ößeren Polizeickufgebots zerſtreut ſich die Menge. Vier Perſonen wurden verhaftet. e Seidelberg, 27. Juli. Ueber den Stand dei Neckarkanaliſation machte in einem vom Verein der Fort, ſchr. Vo k pe rei obgeh elt enen Vortragsabend Prof. Dr. Häberle intereſſante Mitte lingen. Nach ſeinen Aus fh rungen will das jüngſte Projekt, deſſen Durchführung Sch ffen lein ſolches Sch f; faß! e wa 60 Eſenbahnwagen! auf dem Ne ar ermöglichen, während heute 20 ⸗Tonnen⸗ Schiffe verk hren. Im Neckarlauf von Heilbronn bis Man heim ſind 17 Stauwe ke geplant. K ttenſchi fehr und Flößerei würden in Wegfall kommen. Ein Schif würde nach Durchführung der Neckarkanaliſation von Heilbronn bis Mannheim drei Tage Fahrzeit bean⸗ ſpruchen. Die Baukoſten ſind auf insgeſamt 33 Mill, Mark berechnet, wovon 19 Mill. auf Baden, vier auf Heſſen und zehn auf Württemberg entfallen würden. Die jäh lichen Unte h lungskoſten ſind auf eine halbe Million Mark veranſchlagk. Die alth'ſtoriſche Heidel⸗ berger Büle klebt ungefährdet. 5 () Heidelberg, 27. Juli. Am Neeckarufer bei Neuenheim wurde in einer Schachtel die Leiche eines neu⸗ ge bor nen Kindes gefunden. ( Bruchſal, 26. Juli. Prinz Johann von Sach⸗ ſen, der Bruder des Königs von Sachſen, traft geſtern mittag in Begleitung des Un verſitätsprofeſſors Dr. Sauer aus Freiburg, des Konſervators der kirchlichen Altertümer in Baden, hier ein, um die Baudenkmäler der Stadt eingehend zu beſichtigen. i f 5() Staufen, 27. Juli. Aus Heiters heim berichtet der„Kaſtelberger Bote“: Die hieſige Gendar⸗ gterie hatte Wind bekommen, daß im benachbarten Tun⸗ ſel ein Einwohner, der dazu noch Staatsangeſtellter iſt, mit Sch eichh ndel gu ſe G ſchä tte michte, indem er Fleiſch, Speck, Mehl, Butter, Eier, Oel und andere be⸗ Jehrte Artikel aufkauſte und noch Freiburg ſchaffte. Bei nüner Beſichtigung ſeiner Wohnung wurde eine ganze Fiauhre voll Lebensmittel beſchlagnahmt. Neben dem Schleichhän ler werden auch die Bhuern auf der Anklage⸗ bank Platz nehmen, die merie ermitte t ſind. In einer weiteren Notiz des Blat⸗ „die ſich mit der ſtaatl ichen Kont olle beſchäftigte, heißt ſe; Das ei te hat die ſtrenge Kon⸗ ß beide Länder freie und unabhängige Staaten unter für geraten, das von den Engländern beſetzte Archangelsk; 4 wah ſden ich ſein dü fte, den Verk hr von 1200⸗Tonnen. als Lieferanten von der Gendar⸗ — trolle doch, hamſternde Ofk zi ersburſchen, die unſere Ge⸗ gend übe ſchwemmten, werden ſeltener. ö Lörrach, 27. Juli. Infolge der Ausdehnung der Grippe in der Schweiz ſind im Kanton Zürich größere Anſammlungen, Schauſtellungen uſw. verboten worden and die örtlichen Geſundheitsbehörden wurden ermäch⸗ tigt, dieſes Verbot auszudehnen, wobei auch Einſchrän⸗ kungen der Gott sdi nde uſw in Ausſicht genommen ſind. Bis Mittwoch abend waren in Bern an der Grippe ———— —— ———1ꝓU8ñha—ä 5 126 Perſonen geſtorben. Die ſchwe zeriſche Armee hatte bis Donnerstag früh 305 Todesfälle an der Krankheit zu verzeichnen, jedoch iſt im Schweizerheer die Zahl der Erkrankungen im Abnehmen begriffen. ——— Wermiſchtes. g Schleichhandel. Nach einer Feſtſtellung im Staatsminiſterium ſind im letzten Vierteljahr in Bayern 400 000 Rinder heimlich geſchlachtet worden. Das Fleiſch wanderte in bayeriſche und außerbayeriſche Gaſtwirtſchaften und Hotels. Unerhört ſet die Hamſterei von Butter. Die Regierung hat angeordnet, daß die Speiſenkarte der Münchner Gaſtwirtſchaften nur noch zwei Fleiſch⸗ ſpeiſen enthalten dürfen. ö Auf dem Duisburger Hauptpoſtamt wurde für 90 000 Mk. Schoholade beſchlagnahmt.„ Bedingte Kündigung. Die Stadt Mainz har an⸗ geordnet daß Ein⸗ bis Fünf⸗Zimmerwohnungen nur dann gekündigt und anderweitig vermietet werden dürfen, wenn die Kündigung durch das ſtädtiſche Mieteinigungsamt genehmigt iſt. verre were Eine Ausnahme bildet nur der Fall, daß Mieter und Vermieter ö über die Auflöſung des Mietsverhältniſſes einig ſind. 6 Ein Rembrandt ins Ausland verkauft. Die Stadt Kolmar l. E. hat durch Vermittlung eines Münchner Kunſthändlers aus ihrem Muſeum ein beſonders wertvolles Werk Rembrandts, das Bild ſeiner Schwiegertochter, an einen ſchwediſchen Sammler berkauft. f ö Die Gräber der feindlichen Krieger. Als im Frühjahr 1918 unſere Offenſive begann, hatten wir Gelegenheit feſtzuſtellen, daß unſere Feinde ſich hatten Gräberſchändungen zuſchulden kom⸗ men laſſen. Demgegenüber ſei jetzt, bei Ablauf des vierten jahres, zuſammengeſtellt, welche große Anzahl von Gräbern feindlicher Heeresangehörigen von unſerer Heeresverwaltung ge⸗ pflegt wird. Es ſind, ſowohl im Fronkbereich als auch in der Heimat 90 611 Gräber von Franzoſen, 13812 Gräber von Eng⸗ ländern, 292 533 Gräber von Ruſſen, 4190 Gräber von Bel⸗ ziern, 1172 Gräber von Serben, 27 691 Gräber von Italienern, im ganzen 433 033 Gräber, darunter 4257 von Offizieren. Hoftrauer um den Zaren. König Georg von England hat für den ermordeten Zaren eine vierwöchige Hoſtrauer ange⸗ ordnet. Die Mütter des Zaren und diejenige des Königs Georg ind bekanntlich Schweſtern, Georg V. und Nikolaus ſind alſo Vettern. ö n Große Waldbrände wüten nach e Zeitungen in derſchiedenen Gegenden Frankreichs, ſo beſonders bei Bordeaux, wodurch croße Holzbeſtände vernichtet worden ſind. Franzöſiſche und amer e kaniſche Truppen ſind zur Unterdrückung des Feuers herangezogen worden. Lokales. — Die Lehrer im Kriege. Von den evangeli⸗ ſchen Lehrern Württembergs ſind nunmehr 759, von den katholiſchen Lehrern 289 fürs Vaterland geſtorben. Das Eiſerne Kreuz(darunter eine große Anzahl 1. Klaſſe) erhielten 1467 württ. Volksſchullehrer, andere Auszeich⸗ nungen 1108 Lehrer. e — Eine äußere Kennzeichnung von Tabak⸗ miſchwaren und tab käh lechen Waren ſchreibt eine Be⸗ kanntmachung vom 18. Juli vor. In deutſcher Sprache und in einer für den Käufer leicht erkennbaren Weiſe müſſen die Packungen folgende Angaben enthalten: Name der Firma und Ort, die Bezeichnung„Tabakmiſchung“ oder„tabakähnliche Waren“ und die in Gewichtsteilen ausgedrückte Angabe der darin enthaltenen Mengen reinen Tabaks, ſowie die Bezeichnung der zur Herſtellung ſonſt verwendeten Stoffe. Auch der Inhalt nach deut⸗ ſchem Gewicht und der Kleinverkaufspreis in deutſcher Währung iſt anzugeben. Vom 1. Oktober ab dürfen Wa⸗ ten ohne dieſe Kennzeichnung nicht mehr verkauft werden. — Die Honigpreiſe. Aus Imkerkreiſen wird uns geſchrieben: Mit der Honigbewirtſchaftung ſind ſchwere Fehler gemacht worden, inſofern, als man die Preiſe zu nieder anſetzte. In manchen Landesgegenden hat es eit drei Jahren nicht ordentlich; gehonigt. Dieſes Jahr ſchien es beſſer, auch der Schwarzwald verſprach zu honi⸗ gen. Aber das Wetter, bald zu kalt, bald zu trocken, machte immer wieder einen Strich durch die Erwartungen, ſo daß im Ganzen bis jetzt die Erträgniſſe nicht befriedi⸗ zen. Und was wird nun aus dem wenigen Honig, der chließlich geerntet wird. Der Imker hat bekanntlich die pälfte davon an die Kommunalverbände abzuliefern; da⸗ ze; hat er für das Pfund nur 2,75 Mark erhalten. Dies iſt zu wenig. Alles hat rieſig aufgeſchlagen, was man zum imkern braucht: Wohnungen(über 100 Prozent), Kleingerät, Wachs, Tabak, Futterzucker uſw. die Zeit und die vielen Stiche nicht zu rechnen! Während für alle not⸗ wendigen Lebensmittel ſo hohe Höchſtpreiſe ſeſtgeſetzt wur⸗ den, daß der Bauer gut auskommen kann und ein Anreiz zur Erzeugung gegeben iſt, hat man für einen ſtets als Luxus bezeichneten Artikel, wie den Honig, einen Spott⸗ preis feſtgeſetzt. Außerdem droht man den Imkern, den notwendigen Futterzucker für die Einwinterung, der ſchon ſeither knapp zugewieſen wurde, vorzuenthellen, was den Ruhr⸗ oder Hungertod der Bienen im Winter bedeutet. Der pflichttreue Imker liefert nun die Hälfte ſeines Er⸗ trages wie verlangt zu 2,75 Mark ab und behält den Reſt für ſeine Familie und die vielen ihn anbettelnden Bekannten. Aber er ſieht, wie vielfach der weniger Be⸗ denkliche ſeine verfügbare Hälfte zu Preiſen verkauft, die ein Hohn auf die 2,75 Mark ſind. Unter 5 bis 6 Mk. das Pfund iſt nichts zu haben. Dieſer Preis ſoll aber durchaus nicht als Wucherpreis bezeichnet werden. In der Regel wird aber 6 bis 7 Mark und noch mehr be⸗ zahlt, bis 10 Mk. das Pfund iſt gar keine Seltenheit. Und das letztere kommt auf Rechnung der Behörde. Denn gäbe ſie dem Imker einen anſtändigen Lohn, der den heutigen Verhältniſſen augeme ſen wäre, a ſo mindeſtens 5 Mk. für das Pfund,.* aufhören. Jetzt aber ſieht ſich mancher veranlaßt, für das, was er durch Pflichtablieferung ungerechtfertigt ein⸗ büßt, ſich anderweitig ſchadlos zu halten. Wenn dem ab⸗ geholfen werden ſoll, ſetze man ſofort den Höchſtpreis hinauf. Wer meint, das ſei zu viel, der treibe einmal ſelbſt Bienenhaltung. i i — Fohrpr isermäßigung zugunſten der Feld⸗ beſtellung. Im Intereſſe einer Mehrerzeugung an Lebensmitteln beantragte die Bad. Landwirtſchaftskammer ſo würde der heimliche Wuchen in einer Eingabe an die Großh. Bad. Generaldirektion f durchgeſchlagen. 9 Schriſtſhke find, ſtehen die Schreibmaſchinendurchſchlage Eine Aenderung der Vo⸗ Sinne würde jeden il fender eines Briefes in die Lage verſetzen, die Arſchri des mit der Schreibmaſchine geſchriebenen Bri rückzuhalten und lediglich der Portoerſparnis wegen die Druckſachentaxe abzuſenden, derartiges Verfahren hätte einen unabſehbaren renausfall für die Poſtkaſſe zur Folge. — Zur Entlaſſung des Jahrgangs 1870 Die Enklaſſung auch nur eines Fahrpreisermäßi gelegene, eigene ˖ A doch mehrmals in der Woche bearbeiten. Leider chrer badiſchen Landwirtſchaftskammer ein ablehnender Be bung ſcheid zu Teil geworden; im Intereſſe einer Steigerung liche der Bodenerzeugniſſe iſt dieſe Entſcheidung zu bedan? das ern. Steuerfreie Arbeiterkarten dürfen na den reich feet: gesetzlichen Beſtimmungen über die Perſonenverkehrsſteuet mit nur an Arbeiter und Arbeiterinnen im engeren Sinne dun 9 abgegeben werden. Eine ſonſtige Fahrpreisermäßigung Bern hat das Großh Miniſterium der Finanzen abgelehnt mit Scha Rückſicht auf die Schwierigkeit, die mißbräuchliche Inan⸗ delt ſpruchnahme der Vergünſtigung wirkſam verhüten zu kön⸗ der nen. Perſonen, die regelmäßig zum Zwecke der Feldbeſtel⸗ pfli 0 lung die Eiſenbahn benützen, können alſo nur Monat unter karten 4. Klaſſe löſen, die übrigens nicht erheblich teurer gern ſind, als 4 Arbeiterwochenkarten. 0* — Beſchlagnahme von getragenen Schuhwa⸗. ren und von Altleder. Um getragenen Schuhwaren, Altleder und gebrauchte Waren aus Leder, die von dem Eigentümer nicht mehr ihrer Zweckbeſtimmung gemäß be⸗ nutzt werden, einer rationellen Verwertung im Inter“ eſſe der Verſorgung der bürgerlichen Bevölkerung mit Schuhwaren zuzuführen, hat die Reichsſtelle für Schul, verſorgung eine Beſchlagnahme dieſer Gegenſtände aus“ mit der Beſtandsanmeldung zu verbinden iſt, auch Men- gen über 10 Kg. Altleder freige ebe ſchlagnahmte Altleder ſoll in erster nalverbänden zur eigenen den. — Nichtbeförderung von Schreibmaſchinen! durchſchlägen als Druckſache. welt war mitunter die Anſicht vertreten, daß auch Schrei als Druckſache befördert werden müßten, ähnlich den hektographierten Schriftſtücken. einer an den Reichstagsabg. Felix Marquart gegebenen Auskunft weiſt nun das Reichspoſtamt darauf Wunſch zum Bedauern des Poſtamtes nicht erfüllen zu können. Nur ſolche Vervielfältigungen von mit der maſchinendurchſchläge Schreibmaſchine gefertigten Schriftſt dert, die durch Abdruck oder Abzug, Bei den durchſchlägen wird nicht der fertige Satz gedruckt oder a es werden die einzelnen Bu Durchſchlags hergeſtellt ſind. gezogen, ſondern Mit Hektogra; Rien, nicht auf derſelben Stufe. 0 ſchrift a. a. O. in dem gewünſchten Durchſchlag gegen uns mitgeteilt: des Jahrgangs 1870 wird aus in abſehbarer Zeit nicht möglich ſe ſpricht es den Tatſachen, wenn behauptet wir 1869„mit ſeinen i. Monaten“ ſo gut wie gar keine Entlaſſung geweſen. 1. Entlaſſung des Jahrgangs dhen, Orcheſtrions uſw.) ſowie zugehörige 7. Billards und deren Zu zen und dergl.; dandwaffen, deren Beſtandteile und Das chf In der Ge hin, den 9 ücken werden beför⸗ nicht aber mitte 0 Schreibmaſchinen chan die Abzüge fertige Ab⸗ es zu⸗ 2 2 einen Gebüh⸗ lab werd Teils miltäe chen Gun in. Dagegen 8 5 5 daß die bad wenig — Keine Rückbeförderung der in Holla N Internierten. Einige Zeitungen veröffentlichten edet 1 00 Mitteilung aus dem Haag, wonach Holland wegen 725 eigenen Ernährungsſchwierigkeiten keine weiteren In eil mit nierten und Gefangenen aufnehmen wolle und die zune in Holland untergebrachten engliſchen und deutſchen at ſie fangenen zurückbefördert werden ſollen. Hierzu wird a ol i lich bemerkt, daß eine Zurückbeförderung der in 8 5 land internierten deutſchen Kriegsgefangenen nach ie⸗ iet land nicht in Frage kommen kann. Die deutſche 1 10. rung hat ſich der holländiſchen gegenüber verpſtigher übe für die Ernährung der von England nach Holland fan⸗ 9 führten und dort untergebrachten deutſchen Kriegsgeſd“? genen zu ſorgen. 0 eh e unſatzſteuer auf Luxusgegenſtände. 10 15 dem am 1. Auguſt d. J. in Kraft tretenden Reichs be⸗ a ſatzſteuergefetz unterliegt die Lieferung der nachfolgen ire zeichneten Gegenſtände, wenn ſie im Kleinhandel erfeuer e mit Wirkung vom 1. Auguſt d. J. an einer Umſabſ del an don 10 v. H., nämlich: 1. Edelmetalle, Perlen,„ſen⸗ 8 ſteine, ſynthetiſche Edelsteine, Halbedelſteine und Gehe. ſtände aus oder in Verbindung mit dieſen Stoſſt gern; 5 doch mit Ausnahme von Faſſungen von Augengl 00 Nen 2. Taſchenuhren, ſofern das Entgelt für die Lieferung n Sg Mark überſchreitet; 3. Werke der Plaſtik, Malerei ſcher chr Graphik, ſorwie Kopien und Vervielfältigungen saar zu Werke, ſofern das Entgelt für die Lieferung Drucke m überſchreitet; 4. Antiquitäten, einſchließlich alter Samm⸗ 10 und Gegenſtände, wie ſie aus Liebhaberei von ruck kürt ſern erworben werden, ſowie Erzeugniſſe des Buch ho, Ich zuf beſonderem Papier mit beſchränkter Auflage; lle ul mich tographiſche Handapparate, ſowie deren Beſtandte. Vor Inn Zubehörſtücke; 6. Flügel, Klaviere, Harmonien zraliſcher eichtungen zur mechaniſchen Wiedergabe muſeto og. Stücke(Klavierſpielapparate, Sprechapparate, Pho Wal 1e latten, W bebörſc. adden beſtinmte Munition; 9. Land- und Bekanntmachung. 1 Die Marken find im Saal ſofort nachzuzählen, da fee dee eee ee e 8 4 attfinde m eine raſche Abfertigung zu geſtatten kön⸗ dungs⸗ t ran, e 9 155 10 Aa e e zwei Ausweis angenommen werden. 5 9 2 e eee 8 eher Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß die gledchen Tank n uh 2 dae e ee rk für den Qadratmeter reie] Rentenquittungen am 1. Auguſt keiner Beglaubigung be⸗ 7 85 0 che bete Felle zur Herſtellung von Pelzwerl dürfen, dagegen aber wieder am 1. September und ſo Seckenheim, den 30. Juli 1918. 1 ade, ne gewöhnlicher Schaffelle; ſowie Beklei⸗ dann alle 3 Monate. Lebensmittelamt. 1 Serbe nneneinrichtungsgegenſtände aus oder unter Die Rentenempfänger können ihre Quittungen zu 11 ge 3 von Pelzwerk mit Ausnahme gewöhnlichen Hauſe ausfüllen, unterſchreiben, und das Geld bei der ö. „ Dies, ſoweit es ſich nicht um bloßen Aufputz han⸗ Poſt erheben. 3 bl andel⸗ und Gewerbetreibende, die Lieferungen eee OOO 5 li auſge geführten Luxusgegenſtände ausführen, ſind ver⸗ In denjenigen Monaten(1. September, 1. Dezbr., „ mere dieſe Luxusgegenſtände in jeder von ihnen 1. März und 1. Juni) in denen die Quittungen einer 2 Nut ltenen Niederlaſſung neben ihren ſonſtigen B15 Beglaubigung bedürfen, müſſen die Unterſchriften wie Zur Haarpflege ö rn ein Lagerbuch und ein Steuerbuch zu führen. 5„ ſeither vor dem Beglaubigungsbeamten vollzogen werden. 33 Trübe Ausſichten für die Raucher. Die Diejenigen Rentenempfänger dis keine Jormulare im Be⸗ 12 ber an 15 n Ta abakhandelsgeſellſchaft m. b. H. in Bremen, 98. 1 erhalten dieſelben auf dem Rathaus— Zimmer e eignung chließlich das Recht der Beſchlagnahme und Ent⸗ 2. Ale auſche e n mit 7 7 den 30. Juli 1918. i e zuſteht, i t dazu übergegangen, die bei. 1 7 Lahe tanten noch 5 längst 5 eſchla nahm. Bürgermeiſteramt: f te zu enteignen. Die enteigneten Vorräte olz. Schmitt. empfihlt Haarwasser, Kopfwasser, Schuppenwasser, Hàaröle Brillantine, Pomaden, einem beſtimmten Schlüſſel auf die ein⸗ agen giherrenen gleichmäßig verteilt. Hiervon * 1 . 95 Schampoon 6000001000000 25 Haarbürsten, Kämme, g D 0 dr ö abriken etwa 40 ent ihrer normalen Pro „ mn an gi Prozen 5 8 0 igarren herſtellen. Dieſe 40 Prozent kom⸗ a* 5 0 r 5 kei 0 e e ee 1 5 wer⸗ 1er Us a 0. Staubkämme, Taschen- J E ng in Anſpruch genommen. 22 f 1 Zivil ane 1 dient zur Deckung 0 Be⸗ 5 N bürsten, Taschenkämme e.. 5* e benengtas gen]. Nugust Cemwene prebee bis 5 5 g 8 Ende dieſes Jahres aufrecht zu 5 erhalten Eier in der Fnlediichzcbule Saal 3 8 I. Waoners Hach. In. ll. Höldetin. d ies 0 Die an Jwangsbewirtſchaftung des Friſch⸗ a 11e Il ö i e auch in dieſem Herbſt durchgeführt werden.—— Fend dee der wohn eng nagen Here Illbor dor Aougn Lebonamillelgarte . fan aabrennach wieder für die Konſervenfabriken be⸗ ee die Hühner halten ſind vom Bezug agnahmt 9 lleibende 1 werden und der für die Verbraucher frei⸗ ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der e er gehen, 1 wird gering ſein, es wird alſo wohl wie⸗ Haushallung 1 Ei in folgender Verteilung: b aun and den Joh F Nr. I bis 1000 von 3 bie 4 Uhr ö zamli unisbeeren ſeither gegangen iſt, da 5 . aich Ein Friſchobſt nichts zu ö iſt, wenn man 2 e, o 2* r fin paaunden und Tage auf der Lauer ſtehen will, um e eee . rc 1 Pfund ſich zu erkämpfen. Die Ausſicht, dafür Der Preis beträgt pro Stück 26 Pfg. Das Geld iſt Wermäße berü 1 hmten Fabrikmarmeladen, die obendrein abgezählt bereit zu halten. 7 ö ane er ſind, entſchädigt zu werden, hat 20 Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 45 des Lebensmittel- 5 f ausweiſes gültig und muß entwertet werden. a da eee belegen Frühkartoffeln mehr. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug er⸗ f b 1000 Wal nach dem Berl. Lokalanz. bis jetzt halten 72 W bei der Handlung Fenske und dee a Frühkartoffeln. nach 15 W418 e ck fun abe. en f EEC eben de e. du 1s ehe Aachen hab 3 e Lebensmittelamt 11 1 5 ke 1 w II„ 5 5 08 llen c e dee Kohlen⸗ Fr. Wagner 8 Bachl. 5 8 1 J e e den ue abgeben. Weitere Werhand⸗ Wrot⸗Zucker und a* Adaktion Gg. Zimmermann, Seckenhelm Seifenmarken 77 Ausgabe. Kat loffolmar Lonausg he. 8 5 den 31. nachm. von 2 bis 6 Uhr Die Ausgabe dieſer Marken für den Monat Auguſt auf dem Lebensmittelamt Saal 3 ſtatt. rr reer a. ſie lauter.„Man hebt ſie hoch über den gemeinen dell lden 175 Duett mit Ihnen ſingen, wenn Sie Menſchentroß.... Sehen Sie, ſo, ſo— Sie allerliebſtes Nichtschen!“ ö zu i Sti bebte dem ge ſchen es es, 5 tete 1217 etwas Ich ſchwebte plötzlich hoch in der Luft und lachend f 10 flog, ſie mit mir 155 925 e 1 ich W cemdend er wußt irlich die Augen ſchloß.... Da durchfuhr jäh ein Sch ag og ern Juhbrerne das Meier kannte meine Scheu vor meinen Kopf— wir waren gegen den niederhängenden ine Hand d Mit einer lebhaften Bewegung Kronleuchter gerannt. Ich ſtieß einen zitternden Schrei Flügel. an ſeine Lippen; dann traten wir[aus— die Anweſenden ſtürzten auf uns zu. Wie durch einen Schleier ſah ich noch, daß Herrn Claudius' Arme wenn ldrucsvon ig habe nie in meinem Leben ſo gut mich auffingen— dann wurde es dunkel um mich. FRN/ ô b ngen, ugſt zuch no wie an jenem Abend. Eine Wie lange die„Betäubung gedauert, weiß ich nicht 8— 5 ande e Erregung ließ mich die— aber es kam mir vor, als erwache ich ganz in der l äuſchl gigen des Geſanges ersten Töne umſchleierte..] Weiße, wie ich als Kind ſo oſt auf Ilſes Schoß aufgewacht dum Schluss nach dem 18 waren die Anweſenden ge⸗ war. Ich fühlte mich ſanft umſchlungen, und an meinem 6 Da luß üb überſchütt tteten ett anderen, herübergekommen, und Ohr hin ſtrich dann und wann ein geflüſterter Hauch, kame kam a uch C ſie uns mit Beifall. den ich nicht verſtand, und der mir doch genau ſo klang, 5 Ich eren wich, zu und 525 2565 herübergerauſcht. Sie wie Ilſe's koſende Schmeichelnamen, die ich eigentlich 8 mich, daß an vor legte ihren Arm um meine Taille. auch nicht hören ſollte. Aber das Herz, an welches mein N b ante, ab ch die funde bog ſich tief genug über[ Kopf gedrückt wurde, war ein heftig klopfendes— das ren T ränen in ihren Augen ſehen[war anders als bei Ilſe.. Erſchrocken ſchlug ich die t begrif ſchlucken walt ge. Zornes, die ſie gewalt⸗ Augen auf und ſah in ein völlig entfärbtes Geſicht, deſſen 1 en, ätte ich damals nur ent⸗ Ausdruck voll leidenſchaftlicher An ſt ich nie vergeſſen N chtb g erregte 50 rt die Leidenschaft war, die werde. h 5 00 gen. 5 leicht wäre es mir geworden, dec begriff plötzlich die Lage, in der ich mich 17 e n c een e und bod Kalle 3 1 ——— Inh. W. Höllstin. 2 milebziegen Ein einfach moͤdlſertes ſowie ein 5—6 5 altes Zimmer e 5 „Sie ſind ein klein wenig in Ohnmacht gefallen. Herzchen,“ ſagte Fräulein Fliedner, erfreut über meine Munterkeit. „Wir wollen das Tuch wieder abnehmen, Fräulein Fliedner— es iſt wirklich nicht nötig“— ich griff danach. „Ach meine Roſe!“ rief ich unwillkürlich. „Sie ſollen ſie wieder haben,“ ſagte Herr Claudius .— ich ſah, wie ein Seufzer ſeine Bruſt „Ich muß ſie in Ehren halten, Frau Helldorf hat ſie für mich gepflegt— wir haben zuſammen jedes Blättchen beobachtet und wachſen ſehen,“ 0 agte ich zu ihm aufblickend, als er mir ſie hinreichte. Dieſe wenigen Worten hatten eine ſeltſame Wirkung — mit ihnen verflog das finſtere Gepräge auf Herrn Claudius' Stirn bis auf die letzte Spur, und dort rauſchte die Gardine, und Charlotte, die ſich offenbar in der erſten Beſtürzung in das ſchützende Dunkel der Fenſterniſche geflüchtet hatte, trat raſch hervor. Sie kam auf mich zu und warf ſich auf die Kniee nieder. „„„Prinzeßchen“— flehte ſie in weichen Tönen und ſtreckte mir, um Verzeihung bittend, die Rechte hin. Herr Claudius trat zwiſchen uns. Ich zitterte— ich hatte ja noch nie dieſe großen, blauen 9 r auflodern 9 1225 eee Fe! 1 9 1 18 1 i 5 Zieglein zu mieten gesucht. Morgen 5 Der Brot und Lebenzmittelausweis iſt mit vorzule S ae b Näheres Wörchſr 7 0 abrikſtation t den,. mittwoch, 5 31 ul Um Gedränge und langes Warten zu vermeiden, iſt e ſtoblonauswols na folgende Zeit der Abholung einzuhalten: 0. 81 chmittags von 2 bis 6 Uhr Ar„ dis 1500 von 4 bis ub Crossträcht. Rind r f 0 der i 5 u wirt Reihenfolge wie bei der Aus⸗ VVV e e e Abzug. i. d. Geſchſt. d. Bl. 0 arken. a 8 5 4 8* 4 ildaſtraße 25. 5 ahn 5 a ede öfen at, dns oe Föfügbſlkürfös Lebenene meg 5. e de e e e en been, See, . ine nachträgliche gabe ge L* n dr 8= in allen Grössen 4 e Lebensnittelamt ſten Verhinderungsfällen jedoch erſt am Montag den 5. ds. empfiehlt Uerloren 4 n Mts. in den l ne. Zimmermann abzugeben Ackerſtr. 19. J 4„77 e. 5 l 1 a Das 8 5 debe einer die fleine Heidelerche an!“ lachte Arm von meinen 1 zurück, und Herr Claudius, . 9 Heideprinzeßchen. ſie auf,„und ſie ſchmettert, daß die Wände zittern!“ der neben mir auf dem Sofa geſeſſen hatte, ſprang auf. 5 i Selen, Von E M arlitt. Ehe ich mich verſah, hatte ſie mich aus dem Kreiſe„Ach, mein ſüßes Kindchen— Gott ſei Dank, da ſind ö m ter b(Nachdruck verboten.) der Umſtehenden mehr in das Dunkel hineingezogen,— ja Ihre großen Augen wieder!“ rief Fräulein Fliedner, f a it He 85 g einer der Herren Charlotte, ein Duett ſie fuhr mit der Hand heftig über meinen Scheitel, und die eben ein Leinenſtück in einer Schüſſel ausrang. 1 . ſie„Nein f Sadie 12 die Roſe aus meinen Locken weit in den Ich griff nach meinem Kopf, 5 125 W ö a in nach, ute nicht— bi dent alon hinein. ſchneller als ich gedacht hätte, war i err über meine g 10 10 0 in Ton ih kin nüt cuſgelegt, ſaßte 8 9 1 0 959 5 3 ſſolch Nerven und die wunderbare, ungekannte N die . f 7 wie glanzvoll durchgeführt— wer hätte geda aß ſolch mich für einen Augenblick ſo eſchreiblich ſüß dur 1 10 bmg leich e e N 52 5 10 id die ein gefährliches Element in dem Barfüßchen ſtecke!“ raunte fc hatte. l b 15 b eeh ain wen, f f ichbdeword es nicht ertragen, daß ein Glied 57 mir ſo ſie mir mit mühſam beherrſchter Stimme zu.„Wiſſen„Was habe ich denn für Streiche gemacht?“ fragte N 0 mich. enen Familie beleidigt wurde. Mutig erhob Sie auch, wie man es mit den Gefeierten macht? rief ich, mich energiſch aufrichtend. 2 Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt.. 65. Fortſetzung.(Nachdruck verboten.) iie verſtummte und ſah nach der offenen Tür, auf eu Schwelle Herr Claudius geräuſchlos erſchien. Nicht im mindeſten verlegen, erhob ſie ſich und begrüßte ihn. Er trat, ihren Gruß kurz erwidernd, an den Tiſch und hielt das Siegel des Briefes, den er im Schreibzimmer an ſich genommen hatte, nahe an das Lampenlicht. „Wie kommſt Du zu dieſem Wappen, Charlotte?“ Tons er ruhig, wenn auch mit bedeutender Schärfe im Ton. Sie erſchrak— ich ſah es an dem Zucken ihrer halbgeſchloſſenen Lider, unter denen hervor ſie mit gut⸗ geſpieltem Gleichmut auf das Wappen hinblinzelte. „Wie ich dazu komme, Onkel?“ wiederholte ſie und zuckte in faſt ſcherzhafter Weiſe die Achſeln.—„Es „ mir leid— darüber kann ich Dir keine Auskunft „Was ſoll das heißen?“ „War ich nicht deutlich genug, Onkel Erich?— Nun denn, ich habe auch ſo meine kleinen Geheimniſſe, wie ja deren genug im alten Claudiushauſe herumfliegen. Geſtohlen hab ichs nicht; ebenſo wenig gekauft; es iſt herrenloſes Gut; ich könnte Dir ſchließlich die kindiſche Freude laſſen, ferner Deine Briefe mit dieſem gekrönten Adlerflügel zu ſiegeln, wenn— Du nicht Charlotte wärſt — einem notoriſchen Spieler aber, den man heilen will, gibt man keine Karten in die Hände. Ich verbiete Dir hiermit ein für allemal, das gefundene Petſchaft in Ge⸗ brauch zu nehmen!“ „Onkel, ich frage Dich, ob Du in Wirklichkeit das Recht dazu haſt!“ rief Charlotte in unaufhaltſam her⸗ vorbrechender Leidenſchaft. Ich zitterte vor Angſt und Aufregung— ſie ſtand auf dem Punkte, mit einem einzigen Hiebe den Knoten zu durchhauen. Herr Claudius trat um einen Schritt zurück und maß ſie mit einem ſtolz erſtaunten Blick. „Du wagſt, es anzuzweifeln?“—. Er zürnte, und doch blieb er vollkommen beherrſcht in ſeiner äußeren Hal⸗ tung.„In der Stunde, wo Ihr— Du und Dein Bruder— an meiner Hand Madame Godin's Haus ver⸗ laſſen habt, iſt mir dieſes Recht zugefallen. Ich habe Dir den Namen Claudius gegeben, und kein Gericht der Welt kann es mir verwehren, wenn ich darauf beſtehe, daß Du ihn ohne alle Verunglimpfung trägſt. Sollte wirk⸗ lich der Augenblick gekommen ſein, wo ich bereuen müßte, dieſes hochgehaltene Kleinod meiner Väter als Schild über Dein und Dagoberts Haupt gedeckt zu haben? ion Mein und Sein: Freilch diess Waſpen it ſchöpfte tief Atem— 7 7 gleich nach ihr Helldorf dieſe Beiden hatten ja keine Ahnn von dem vulkaniſchen Boden, auf welchem der friedliche Teetiſch ſtand, ſie unterbrachen in zwangloſer Weiſe dumpfe Schweigen, das ſeit Herrn Claudius letztem Luiſe trat ein und ziehung— war ich Kind auch im Hauſe ſeines Bruders geworden. Er reichte mir mit verſtändnisvollem Lächeln und i vorſichtigen Fingern eine weiße Papierdüte in. wußte, was ſie enthielt— eine kaum roſe, die Frau Helldorf für mich gepflegt, und von det ſie mir am Morgen geſagt hatte, noch an den Teetiſch ſchicken, falls ſie im Laufe des Tages den Kelch öffnen ſollte. Ich ſtieß einen Freuden⸗ ruf aus, als ich das Papier auseinanderſchlug— matk⸗ weiß, tief im halberſchloſſenen, ſtrotzenden Kelch blaßgelb angehaucht, ſchwankte die ſtarkduftende Blüte ſchwer am Stengel. Mit einem Blick auf Herrn Claudius' finſter gefal⸗ tete Brauen ergriff Fräulein Fliedner die Roſe und ſteckte ſie mir in die Locken. 5 1 „Sie ſehen prächtig aus, kleine Orientalin!“ ſagte ſie/ mich freundlich auf die Wange klopfend. 7 Trotz des häßlichen Wetters fanden ſich noch ein lee, Worte herrſchte, auch hatte ich in Helldorfs Nähe ſtets das Gefühl des Beſchütztſeins, einer trauten, heimiſchen Be? doch allmählich das zärtlich gehegte aufgebrochene Tee? ſie werde ſie mit mir auch nicht geſchenkt worden.“— Sie ging in ihrer 1„Haup! 5 5 r. 5 Kühnheit ſo weit, vor dieſem tiefernſten Geſicht das ver⸗ Mein Bruder hat es geſchädigt, indem er dieſes Unding“ Gäſte aus der Stadt ein. Ein lebhafter Wortwechſe 0 verhängnisvolle Rätsel wie einen Spielball in die Hand O er zeigte auf dar Siegel daran knüpfen ließ; entſpann ſich ſofort, und Charlotte erwachte aus ih, zu nehmen. mit meinem Willen ſoll es nie wieder aufleben!“ Ein ſcheinbaren Apathie— der Lockung, mit ihrer Konverſa N „Die geiſtreiche Löſung iſt, daß Du es gefunden ſpöttiſch überlegenes Lächeln huſchte durch Charlottens J tionsgabe zu glänzen, konnte ſie nicht widerſtehen. Heu haſt, wenn ich mir auch nicht denken kann, wo,“ ſagte er Züge; er ſah es und runzelte finſter die Brauen. ſprühte ihr Geiſt förmlich Funken; ich hatte ſie nos augenſcheiftlich widrig berührt durch ihre kecke Art, mit„Kindiſch ſchwache und angekränkelte Seele in einem] nie ſo hinreißend beredt geſehen.. 4 ihm zu ſcherzen.„Es fällt mir nicht ein, weiter in ſo kräftigen geſunden Körper!“ ſagte er und ließ ſeinen Mit einem Gemiſch von Grauen und Bewunderung Dich zu dringen— behalte Dein Geheimnis. Dagegen Blick über die impoſante Geſtalt des jungen Mädchens] hing mein Blick wie feſtgebannt an ihr— da glitt lang, frage ich Dich ernſtlich: Wie kommſt Du dazu, dieſes] hinſtreichen. 5 ſam eine Hand vor meinen Augen nieder, als wolle ſie Wappen zu führen?“ Charlotte warf ſich wieder in die Sofaecke— ihre] mir den Blick verwehren— es war Herr Claudius, der „Weil— nun, weil es mir gefällt!“ f Wangen glühten; es koſtete ihr offenbar einen ſchweren neben mir ſaß. Zugleich forderte er Helldorf auf, ein „Ach ſo— das iſt ja ein wunderbarer Begriff! Kampf, die Zunge zu zähmen. Lied zu ſingen.(Fortſetzung folgt.) f 3 3 1 WBekanntmachung. Rekianntmachung. Belanntmachung. Den Verkehr mit Schlachtpferden und Pferdefleiſch t Auf Grund des 8 64 lit. n Reichsgetreideord nus dateehſend. 8 Brotpreiſe betreffend. wird hiermit 5 Anlieferung bezw. Uebernahme 1— f 4 4 ö i ie ezw. Zum Vollzug der Verordnung des Staatsſekretärs Durch die Erhöhung der Zuteilung an Gerſtenmehl es Age s ben Nit 5 auf welke auf die des Kriegsernährungsamts vom 14. Juni 1918 über Pfer⸗ defleiſch(Reichs⸗Geſetzblatt Seite 655) wird verordnet was folgt: i § 1. Vom 1. Auguſt 1918 ab ift der Ankauf von Pfer⸗ den zur Schl chtung, der Bet ieb des Pferd metzgergewer⸗ bes und der Handel mit Pferde flaſch außer den Kommu⸗ nalverbänden nur ſolchen Perſonen und Stellen geſtattet, denen von der Fleiſchverſorgungsſtelle eine beſondere Ge⸗ nehmigung bierzu erteilt worden iſt. i Zur Schlachtung beſtimmte Pferde dürfen nur an dieſe Perſonen oder Stellen abgegeben werden. 8 2. Die Genehmigung wird in der Regel nur an un⸗ ter amtlicher Aufſicht ſtehende Gemeinſchaften und an ſolche Perſonen erteilt, die das G werbe ſchon vor dem 1. Au⸗ guſt 1914 ausgeübt haben. Die Inhaber der Genehmigung erhalten von der Fleiſchverſorgungsſtelle eine Ausweis⸗ karte, aus der die zeuliche und ö tliche Gültigieit der Ge⸗ nehmigung, Art und Umfang des genehmigten Gewerbes und die an ſeine Ausübung gekaüpften beſonderen Be⸗ dingungen erſichtlich ſind. Für die Ausſtellung der Ausweiskarte iſt eine Ge⸗ bühr von 10 Mk. zu entrichten. d 5 8 3 Die Genehmigung kann jede zeit widerrufen werden. Sie iſt zu widertufen, wenn der Inhaber der Genehmi⸗ gung den beſtehenden Vorſchriften zuwider handelt oder ſich ſonft als unzuverläſſig erweiſt. E teilung und Widerruf der Genehmigung ſind von den Fleiſchverſorgungsſt⸗lle dem für den Sitz des in Frage ſth enden Gewerbehetriebs zu⸗ fändigen Bezirksamt mitzuteilen und durch dieſes im amt⸗ lichen Verkündigungsblatt auf Koſten des Gewerbetreiben⸗ den öffentlich bekannt zu machen. Beſchwerden gegen die Ver ſagung oder den Widerruf der Genehmigung niſcherdet das Miniſterium des Innern. 8 4. Die nach§ 1 zum Gewerbebetrieb zugelaſſenen Stellen und Perſonen haben über ihren Betrieb Bücher zu führen und dieſe der Fleiſchv rſorgungsſtelle, dem Landes⸗ preisamt und den Polizeibehörden auf Verlangen vorzu⸗ legen. 8 5. Der Verſand und die ſonſtige Verbringung von Schlachipferden, Pferdefl iſch, aus dieſen hergeſtellten Wür⸗ ſten, Konſerven oder ſonſtigen Fleiſchwaren, ſowie von Pferdefett nach außerbadiſchen Orten bedarf der Geneh⸗ migung der Fleiſchverſorgungsſtelle. Für die genehmigten Sendungen werden Verſandſch ine ausgeſtellt. migung iſt nicht erforderlich, ſoweit es ſich um Fleiſch nnd Fliiſchwaren in einem Güſamige wicht von nicht mehr als 2 Kilog amm handelt. 86 Zuwiderhandlungen gegen die Beſtimmungen dieſer Ve ocdnung werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Gel ſtraf bis zu 10 000 Mk oder mit einer die⸗ ſer Stiafen beſtroft 1 § 7. Die Wire dung tritt mit dim Tage ihrer Ver⸗ ku dung in K aft. Kaluls uhe, den 4. Juli 1918. Großh erzogliches Miniſterium des Innern. von Bodmann Dr. Schüly. Vo'ſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zuf allg meinen Kenntnis. Mannheim, den 16 Juni 1918. Grossh. Bezitksamt.— Abt. III. Vorſt hendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt⸗ nung bracht. eck nh im, den 30. Juli 1918. Fürgermeiſteramt 40 Volz. Koch. 23 iſt die Neufeſtſetzung der Brotpreiſe nötig geweſen. Zeit von vormittags 6 Uhr bis abends Aufgrund des 8 59 a der Reichsgetreideordnung vom 29. Mai 18 wird daher in Abänderung unſerer Verfügung Zuwiderhandlungen werden auf Grund 5 5918 vom 12. April 18. für den Kommunalverbandsbezirk Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung von 29. Ma 18 in mit Gefängnis bis zu 1 Jahr und mit Geldſtrafe b Mannheim Land mit ſofortiger Wirkung der Brotpreiſe in den Bäckereien wie folgt feſtgeſetzt: Für den giossen Lalb Brot— 1800 gr. auf 70 Plg. kleinen 750 gr.— 50 000 Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. ö Mannheim, den 18. Juli 1918. Der Kommunalverband Mannheim⸗Land⸗ Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Ueberſchreitungen dieſer Höchſtpreiſe werden aufgrund Kenntnis. des§ 80 Ziffer 12 der Reichsgetreideordnung mit Gefäng⸗ 8 nis bis zu einem Jahre und mit Geldſtrafe bis zu 50 000 ee 8 3 A Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. gürgermeiſteramt: Volz. Mannheim, den 18. Juli 1918 27 57 27 25 81 5. — Kommunalverband mannheim⸗Land. ö n 4 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen WBeliarmtmachung. enntnis. Seckenheim, den 29. Juli 1918 Getragener Männerkleidung 1 Bi Da im Bezirk des Kommunalverbands Mannheſeg ee goch Land, die auferlegte Zahl getragener Männer⸗ Anzüge 55 225 och. zur Ablieferung gelangt iſt, hat die Reichsbekleidungs oa, verfügt, daß die Sammlung bis 15. Auguſt ds. 9s. längert wurde. f Mannheim, den 24. Juli 1918. Kommunalverband Mannheim ⸗Land. Sroſßh. Hezirksamt. Betanmmachung.“ Die Geneh⸗ Wegen des Monatsabſchluſſes bleibt die Gemeinde⸗ gez. Stehberger. kaſſ an inen 1 i Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemenn Iflillwoch. den 31. Illi 11 J8. Kenntnis. geſchloſſen. Seckenheim, den 30. Juli 1918. Die Auszahlung der nächſten Kriegsunter⸗ ö gürgermeiſteramt: ſtützungen findet wie folgt ſtatt: Volz. Schm. am bonnerslag, den 1. Ruguft ü. 1 bis 500 vormittags von 7 bis 12 Uhr 8 lr. 501 bla öchluß nachmittags von 2— 6 Uhr. N An dieſem Tage müſſen alle Unterſtützungsbeträge abgeholt werden. Sonstige Ein⸗ und Auszahlungen können am ge⸗ nannten Tage nicht erfolgen. Wir machen insb ſondere auch darauf aufmeckſam, daß all, Bänderungen in den Ver hältniſſen, wie Ent⸗ f ing n zur As beitskeiſtung, Vollendung des 15. Lebens⸗ Three von Kindern pp unaufgefordert und ſofort dem Richner zu mulden ſind. Bekanntmachung Fleisch- Verkauf am mittwoch fällt aus. Seckenheim, den 30. Juli 1918. Lebensmittelamt. Scaenhelm, 29. Jul! 1918. Sammel⸗Anzeiger 1 25 6 8 uur für Milglieder der Landw. Ein- u. perbauſskensſenld e meinderat: 1 der, Volz. Koch Mitglieder welche friſchmelkende Kühe und 1 (Raſſe Holländer Simentaler u. Riga) haben 1 alu nen ſich beim Lagerhalter anmelden, ebenfalls vere g D Gefunden Seckenheim, den 30. Juli 1918. gürgermeiſteramt: g Volz. 1 Deutſcher Kleeſamen ſowie alle Sorten Düngermi im Lager vorrätig.. i Der Vorſtanb. 8 Uhr chez, g Landſchweine u. Zuchteber aus Norddeutſchland. bwin Stoppelrübenſ— S 3— Saa und auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— abzuholen e Toren 5 Zäch 2 Misc. iſt ein Geldſchein. futtermelaſſe— Kleienmelaſſe— Schl frohehäch ſb N . 0 di D ſe R N 0 de . e U 8 U N et b 1 m el d. * 11 G 2 8 2 i 5