2 5 1. g a 0 5 eee ee eee e eee end beſcheint t äglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und ö zu 12 Feiertage. tern Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Poſt bezogen pro Quartal Mk. 2.25 — di . 85 2 2 2 75 Der Weltkrieg. 3 ber deutsche Cagesberiedl. 12 cauptguartler, 1. Auguſt(WWB. Agul) 5 ö er Woſtlicher Kvbsgsſchauplatz. 80 tesgruype des Leneralfeldmarschalis Nronptinz 55* Rupprecht von Bapern dem weben Ypern und Bailleul am frühen Morgen n uber 11 185 lebhafter Fenertampf. Die töge⸗ 1 Sullen, 55 Arlillerietätigkeit lebte am Abend au vielen *. ver* 8 11 5 7 e. 5 men fechten auf. Front in Verbindung mit Erkundungsgz⸗ 3 Obenmesgnaye des deutschen Rrenprinzen. Vel dae d von Fere- en⸗Tardenois ſetzte der e beiſfen am Nachmittage wiederholt zu heftigen Teilan⸗ Auz an. Wir warfen den Feind im Gegenſtoß in ſeine Ag, Jangelintie. tlleriekene n zurück. An der übrigen Kampffront Ar⸗ wechſelnder Stärke. Kleinere Vorfeldgefechte. bee gas von Pertes verſuchte der Feind nach 1% dſenen küer vorbereitung den ihm am 30. Juli ent⸗ ö Verluft ubrunkt wieder zu nehmen. Er wurde unter biol. de wie ſe n. 5 berge 8 eigener Vorſtoß ſuͤdlich des Fichtel⸗ 1 g n den Argonnen. 2% Deregrnz 9 1 buppe des Generalleldmarschalls herneg Albrecht daf von Württemberg. ö Wal de anteriegefechte an der Moſel und am Para y⸗ Wir machten hierbei Gefangene. 0 i del kumpf 1 0 Gegner verlor geſtern an der Front im Luft⸗ 1 0 Welterhin durch Abſchuß von der Erde 25 Flugzeuge. el, den 5e bee ein im Angriffsfluge gegen Saarbrük⸗ deſſll Rampf liches englisches Geſchwader von ſechs Groß⸗ 110 kräf eaten von unſeren Front- und Heimat Jagd⸗ n Aus 1 s ſeine Bomben abwerfen konnte vernichtet. 45„ wit ein 3 zweiten ihm folgenden Geſchwader ſchoſſen gelle weiteres engliſches Groß⸗Kampfflugzeug ab. 0 f 155 Der erſte Genezalquartiermeiſter: 10 1 Ludendorff. a, D 15 er N 1 i. Verrat in der Piaveſchlacht. 1. zan Morgen Wiener Kriegspreſſequartier wird gemeldet: 0 Fr. von den d 15. Juni ſetzte unſer Angriff in brei⸗ e Neont mit ei Tiroler Bergen bis zur Adria reichender 101 brei nd aer Stoßkraft ein, wie ſie nur die glückliche * bebetketen einer bis in die kleinſte Einzelheit ausge⸗ fen und einheitlichem Zuſammenwirken aller bur chert hae vermag. Gleich zu Beginn der Kämpfe rade an je 1 Wahrnehmung gemacht, daß der Feind 1 müßd e Stellen, die für den Fall des weiteren vüß in Ausſicht genommen waren, zu plan⸗ d unſeng Te Talſache feſtgeſtellt, daß der Gegner über Viczet war 85 ꝛtunde unſeres Angriffs genau unter⸗ In ie Ueber as für das Gelingen einer Offenſive ſo d, kur raſchungsmoment war damit vereitelt. da felt zer Zeit ko ö. 105 pet, itali, werden, da unte auch bereits aktenmäßig feſtge⸗ ſen duiſchen e ene Reihe von Ueberläufern der ein Lergleich u nd Leitung Material lieferten, durch deſ⸗ den erh giemlich ge gegenseitige Ergänzung es möglich war, Nalten genaues Bild unſerer Angriffsabſichten zu . die italien Gefangen den dimeniſch ſchaft geratene engliſche, franzöſiſche und e Offtziere 1. Offtziere und Manuſchaften zahlreicher Re⸗ pe alter age 1 5 ll dankörper gen übereinſtimmend ans, daß il Trup⸗ n us, daß ihren Trup Be. den i un Abend des 14. Juni mitgeteilt wurde, ingariſche Offenſive am kommen⸗ . Herd ankt ſollen r einſetzen werde. Den genauen . fc 8 en Bigeſlawviſche Ueberläufer verraten haben. 10 fut die ſi orkehrungen gegen die erwartete Gasbe⸗ n. 1 allerdings nachträglich als unzuläng⸗ Vlieri n einige 7 75 e 95 5 Patr Taſchenmunitasdn I/XX erhöhte am 14. bid Die 8 jeden Mannes um 72 auf 240 bent ereit. J e i Die 250 dee eee een äll, um Mit wachen verſchärſen die Wachſam⸗ % Lille Flei ſkoernacht wird warmer Kaffee und für alle mit den een tag n Gage r Alarm am 15. um f* ru 3 1 5 N. affpuneh wenfſen 1 ppe iſt auch wach zu erhalten e e.„ Druck und Ve Wa fusführ ac bung mit größter Pünktlichkeit in em 5 5 , wohlvorbereitetem Gegenangriff ſchritt. Auch 9 Nl 3 Is. Jabruang. der gürgermeiſterämter Heckenheim, Inesheim, Neharhanſen und Edingen. rlag von dg. Eimmermann, Seckenheim. n Es iſt begreiflich, daß die italieniſche Heeresleitun die Namen der Ueberläufer, denen ſie es verdankt, daß die Niederlage nicht in einen Zuſammenbruch der italieni⸗ ſchen Wehrmacht ausartete, mit dem Schleier der Ver⸗ ſchwiegenheit deckt. Dennoch gelang es der ſcharfen Durchſicht der zahlreichen erbeuteten italieniſchen Dienſt⸗ ſtücke und den daran ſich ſchließenden gründlichen Er⸗ hebungen ein umfangreiches Aktenmaterial von vollſter Beweiskraft zu erlangen. Eine Reihe von Ueberläufern iſt bereits bekannt und der Inhalt ihrer verräteriſchen Ausſagen durch italieniſche Amtsſtücke feſtgeſtellt. Seit einiger Zeit verſucht die italieniſche Heeresleitung, hoch⸗ verräteriſche Zerſetzung in unſere Linien zu tragen. In den italieniſchen Gefangenenlagern werden in völkerrecht⸗ lich verpönter Weiſe flawiſche Mannſchaften mit Verſpre⸗ chungen und Beſtechungen bearbeitet, ſich in die tſchecho⸗ llowakiſche Legion einreihen zu laſſen. Wenn auch die Aufhetzung zum Hochverrat und zum Eidbruch an dem eiſernen Widerſtand unſerer Trup⸗ pen ohne Unterſchied der Nationalität ſcheitert, ſo haben i WE vereinzelte Elemente gefunden, die dem feind⸗ n Kundſchaftsdienſte gefügig waren. Hier ſeien nur zwei beſonders kraſſe Fälle hervorgehoben: Der Schütze Rudolf Paprekar des Handmaſchinenzugs eines Schü⸗ zenregiments ſprang laut Darſtellung des Kommandos VIII. ak. gſtb. Abt. Bat. 6. Juni 1918 unterhalb Ville Jacur vom Piavedamm in den Strom, deſſen reißende Fluten er unter Lebensgefahr durchquerte. Er verriet die Stellungen, Stärke und Zuſammenſetzung ſeines Ab⸗ ſchnitts und machte auf Grund gründlicher Beobachtung und Ausſpähung höchſt wertvolle Angaben, aus denen auf unſere Angriffsabſichten gegen den Montello ge⸗ ſchloſſen werden konnte. Ferner teilte er Einzelheiten über dem Feind gänzlich unbemerkt gebliebene Vorkehrun⸗ gen für den Piaveübergang mit ſowie ſorgfältig regi⸗ trierte Angaben über Truppenbewegungen, Batterie⸗ ſtellungen und dergl. Den größten Teil am Verrat ſchreibt die italieniſche Heeresleitung nicht ohne Grund dem Leutnant Karl Stiny eines Infanterie⸗Regiments zu, der in der Nähe von Moventa derſertierte. Aus umfangreichen italie⸗ niſchen Dienſtſtücken, in welchen ſeine Ausſagen geſam⸗ melt und verlbeitet ſind, geht hervor, daß er unſere Vorbereitungen am Piave gänzlich verraten und auch ſonſt dem Gegner eine Reihe höchſt wertvoller Nach⸗ richten ausgeliefert hat. Die italieniſche amtliche Charak⸗ deriſtik Stinys lautet: Der Leutnant iſt ein höchſt intel⸗ ligenter, von glühender Nationalempfindung und von lebhaften antiöſterreichiſchen Gefühlen beſeelter Jung⸗ tſcheche. Seine Ausſagen tragen den Charakter voll⸗ tommener Zuverläſſigkeit. Er hat abſichtlich vor dem Ueberlauf viele Nachrichten geſammelt, um ſie uns mit⸗ mteilen. Er flößt vollkommenes Vertrauen ein. Stiuy, der genügend ſachmänniſches Wiſſen beſitzt, ſammelte mit großer Umſicht und Syſtematik alle ihm von Wert ſcheinenden Daten. Seine Darſtellung über Vorberei- tung und Anzeigen betr. die Offeuſive ſind ſo gründ⸗ lich und durchdacht, daß aus ihnen geradezu auf das Velen der WMigriffsdiſpoſition geſchloſſen werden konnte. Nebenbei ſei ermähnt, daß Stinn durch kügenhafte über öſterreichiſch'ungariſche Verh an ber Front und im Hinter die er bei den italie⸗ tiſchen Kommandos machte, ſich in ein gutes Licht zu bellen verſuchte Chovofteriſtiſch Merfir id dein, Un- gabe, daß ſich im Falle einer Offenſive öſterreichiſch⸗ ungariſche Truppen zum größten Teil ergeben würden, wenn nicht deutſche oder bulgariſche Bajonette ihnen auf den Ferſen folgen ſollten. Das weitere Aktenmaterial wird zeigen, wie ehr und pflichtvergeſſen noch andere in ihrer Verblendung zu handeln vermochten. Zur Verhütung der Steuerflucht. Nach dem Kriege werden die Perſonalſteuern in Deutſchland eine derartige Höhe annehmen müſſen, daß zweifellos ein Anreiz zur Auswanderung in das Ausland — ———̃ ͤa—äͤ entſtehen wird. Zwar werden auch in den uns jetzt feindlichen Ländern die Steuerlaſten gewaltig wachſen, aber gegenüber gewiſſen neutralen Ländern wird doch der Unterſchied und damit der Anreiz zur Auswanderung ſehr groß ſein. Einesteils wird der Verſuch der Auswan⸗ derung, andernteils das Verbringen von Vermögensge⸗ genſtänden in das Ausland an manchen Kriegsgewinn⸗ ler herantreten. Dem hilft das Geſetz gegen die Steuer⸗ flucht ab. Reichsangehörige bleiben, wenn ſie ihren dauernden Aufenthalt im Inland aufgeben, der inländi⸗ ſchen Steuerpflicht in Beziehung auf die Perſonalſteuern ſowohl des Reichs wie der Bundesſtaaten drei Jahre lang nach Ablauf desjenigen Jahres, in dem der Krieg mil allen Großmächten(England, Frankreich, Italien, Ame⸗ rika, Japan) beendet iſt, unterworfen. Sie haben die Reichsſteuern im einfachen Betrage, die bundesſtaatlichen Steuern im zweieinhalbfachen Betrage zu zahlen und mindeſtens einen Monat vor der Aufgabe des dauernden Aufenthalts im Inland der Steuerbehörde Anzeige zu erſtatten und eine Vermögenserklärung abzugeben. Zur Sicherheit des Steuereingangs haben ſolche Auswanderer vor dem Wegzug ein Fünftel ibres Vermögens als Sichor⸗ fh. 178. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 60 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. hett zu leiſten, auch iſt die Steuerbehörde ermächtigt, das im Inland befindliche Vermögen des Steuerpflichki⸗ gen in Höhe der Sicherheit mit Beſchlag zu belegen. Wer ohne die vorgeſchriebene Anzeige oder ohne Sicherheits leiſtung ins Ausland abwandert, wird wegen Steuer- flucht mit Gefängnis nicht unter drei Monaten und Ver luſt der bürgerlichen Ehrenrechte veſtraft, wozu noch eine Geldſtrafe bis zu 100000 Mark kommt. Schon der Ver⸗ ſuch iſt ſtrafbar; die Verurteilung wird auf Koſten des Steuerflüchtlings öffentlich bekannt gemacht. Auch kann der Steuerflüchtling, ſeine Ehefrau und Kinder, der Staatsangehörigkeit verluſtig erklärt und aus dem Reichs⸗ gebiet ausgewieſen werden. Die Verbringung von Ka⸗ pital ins Ausland zu Zwecken der Steuerhinterziehun iſt ſchon nach der beſtehenden Steuergeſetzgebung traf bar. Da Verſuche gemacht werden können, die Anmeldung und Sicherheitsleiſtung zu umgehen, ſo wurde neben der Gefängnisſtrafe und dem Verluſt der bürgerlichen Ehren⸗ rechte eine neue eigenartige Strafe, die Expatriierung (Entziehung des Staatsbürgerrechts) vorgeſehen. Ihre Rechtfertigung findet ſie in dem Gedanken, daß die Steuerpflicht in Zukunft ebenſo wie die Wehrpflicht ein ſittliches und ethiſches Gebot iſt für jeden Deutſchen, der im Kriege den Schutz der deutſchen Heere genoſſen hat. Als beſonders wirkſam wird die Erſtreckung der Expatriierung auf Ehefrauen und minderjährige Kin⸗ der angeſehen. 1 Luftſchlachten. WTB. meldet: In den Großkampftagen des Mo⸗ nats Juli verſuchten Engländer, Franzoſen und Ame⸗ rikaner in gewaltigem Einſatz zuſammengefaßter Flug ⸗ zeugmaſſen ſtarke Erkundungs⸗ und Bombengeſchwa⸗ der weit über unſere Linien vorzutreiben. In großen Luftſchlachten warfen ſich unſere Jagdflieger ihnen entgegen und ſchoſſen allein an der Hauptkampffront 177 feindliche Flugzeuge ab. Sie hielten damit die Ueberlegenheit in der Luft reſtlos aufrecht. Am 22. Juli gelang es einer Beſatzung in ſechsſtündigem Fluge bis weſtlich Paris und Seine⸗aufwärts aufzuklären und wichtige Meldungen zurülzubringen. Sie vollbrachte da⸗ mit eine fliegeriſch und militäriſch gleich hervorragende Leiſtung. Schlacht- und Jagdſtaffeln zerſtreuten mit Ma⸗ ſchinengewehrfeuer, Bomben und Wurfminen am 16. und 18. Juli bei unſerem eigenen Angriff heranmar⸗ ſchierende feindliche Kolonnen und brachten Batterien auf Stundenlänge zum Schweigen. Am 18., 20. und 22. Juli ſetzten ſie in der neuen Abwehrſchlacht eine Reihe von Tanks bei Villers⸗Cotterets und La Ferte⸗ Milon außer Gefecht, zerſtreuten lange Infanterie⸗Kolon⸗ nen und bereitgeſtellte Kavalleriemaſſen. Gewaltig war die Tätigkeit unſerer Bombengeſchwader, die Nacht für Nacht ſelbſt bei Regen und Sturm die ihnen wohlbekann⸗ ten militäriſchen Ziele hinter der feindlichen Front mit ihren verderben bringenden Geſchoſſen überſchütteten. Da⸗ neben gelang unſeren Geſchwadern in großem Umfange nächtliche Bahnerkundung, die unſerer Führung wich⸗ tige Aufſchlüſſe gab. Vom 15. bis 22. Juli verlo⸗ ren unſere Gegner insgeſamt 239 Flug⸗ zeuge, 16 Feſſelballone, außerdem vier Flug⸗ zeuge durch den Heimatluftſchutz, wir dagegen 49 Flug⸗ zeuge und 41 Feſſelballone. Damit ſind die höchſten Abſchußzahlen für eine Wochenfriſt ſeit Kriegsbeginn erreicht. Die Ereigniſſe im Weſten. Fliegerleutnant Menkhoff vermißt. Köln, 30. Juli. Die„Kölniſche Zeitung“ meldet aus Bielefeld: Fliegerleunnant Menkhoff aus Her ford iſt ſeit Donnerstag nicht von einem Flug zurück⸗ gekehrt. Das Flugzeug iſt, nach dem„Herforder Kreis⸗ blatt“, hinter den feindlichen Linien gelandet. Das Schick⸗ ſal Menkhoffs iſt ungewiß. Fliegerangriffe. WTB. Karlsruhe, 30. Juli. Mehrere feindliche Flieger, die heute nacht über Mittelbaden kreiſten, war⸗ fen eine Anzahl Bomben in ein Gefangenenlager. Wei⸗ teren Schaden verurſachten ſie nicht. Durch Fliegerangriff auf Lahr und Offenburg wurde heute vormittag einiger Sach⸗ und Gebäudeſcha⸗ den verurſacht. In Lahr wurden zwei Perſonen leicht verletzt. Ein feindliches Flugzeug wurde N Genf. 5 Der engliſche Bericht. London, 30. Juli. Amtlicher Bericht von geſtern abend Bei einer erfolgreichen kleineren Unternehmung in der Nach zum 29. Juli im Abſchnitt von Morlancourk machten w 143 Gefangene, erbeuteten 36 Mäſchinengewehre und erreichten alle Ziele. Drei Gegenangriffe wurden unter ſchweren Ver luſten für den Feind abgeſchlagen.— Paläſtinafron! Im Küſtenabſchnitt machten Sikhs(Indier) einen erfolgreichen Angriff, wobei ſie Gefangene machten, Geräte erbeuteten um dem Feind Verluſte zufügten. Araber überrumpeiten eine tür kiſche Abteilung im ſüdlichen Hedſchas und töteten alle ode nahmen ſie gefangen. Amerikaniſcher Bericht vom 29. Juli: Schwer Kämpfe jenſeits des Oureg, Sergy, das viermal den Beſitze wechſelte, verblieb in unſerer Hand f r eee ee. 88 bieten. Verzweiflungskampf der Rumänen vermieden und ein Die franzöſiſche Jahresklaſſe 1920 einberufen. Paris, 30. Juli. Der Heeresausſchuß hat dem Geſetzentwurf Clemenceaus, daß ſofort die Jahresklaſſe 1920 einberufen werde, zugeſtimmt. Clemenceau begrün⸗ dete die Vorlage damit, daß die militäriſche Lage Frank⸗ reichs die letzten Hilfsmittel erfordere. Der Krieg zur See. Berlin, 29. Juli. Im Sperrgebiet um England wurden 15 000 BRT. verſenkt. Der Krieg mit Stalien. WTB. Wien, 30. Juli. Auf dem ita lieniſchen Kriegsſchauplatz wirkungsloſe feindliche Feuerüberfälle und Störungsfeuer gegen rückwärtige Räume. Oberleutnant Dinke⸗Crawford erzielte ſeinen 27. Luftſieg. An der albaniſchen Front erneuerte der Feind ſeine ſtarken Angriffe gegen unſere Stellungen am ſüd⸗ lichen Semeni⸗Ufer und auf dem Höhenrücken des Mali Siloves. Alle Anſtrengungen der Angreifer wurden zu⸗ nichte gemacht. n 5 Der Deutſchenfreſſer Boſſi. Berlin, 30. Juli. Nach einer Meldung des„Ber⸗ liner Lokalanzeigers“ aus Lugano wurde einer der un⸗ verſchämteſten Kriegshetzer Italiens, Gründer und Prä⸗ ſident der deutſchfeindlichen Liga, Profeſſor Boſſi, nach längerer Unterſuchung vom oberſten Rat des italieni⸗ ſchen Unterrichtsminiſteriums wegen ſchwerer Verfehlun⸗ gen auf zwei Jahre vom Aut und Gehalt zurückgeſetzt. Griechenland und Italien. 5 Athen, 30. Juli. In einem Geſpräch mit einein Dertreter der Zeitung„Patris“ erklärte der Miniſter des Aeußern Politis, daß die Meinungsverſchiedenheiter zwiſchen Griechenland und Italien auf der Grundlage des Nationalitätenprinzips geſchlichtet werden würden. Neues vom Tage. Kühlmann Reichstagskandidat? Berlin, 30. Juli. Einige Blätter melden, der frühere Staatsſekretär Dr. Kühlmann habe ſich als Kandidat für den erſten Berliner Wahlkreis(an Stell' 3 der Fortſchr. Volkspartei zur Verfügung ge⸗ ellt. g Das Reichswirtſchaf! amt. Berli, 30. Juli. Wirkl. Geh. Oberregierungsrat Dr. Würmeling iſt zum Direktor, Geh. Oberreg.⸗Rat im Reichsjuſtizamt Dr. Simſon zum Vortrag. Rat im Reichswirtſchaftsamt, der Miniſterialdirektor im Mini⸗ ſterium für Landwirtſchaft Brümmer zum Unterſtaats⸗ ſekretär ernannt.. Berlin, 30. Juli. Der türkiſche Botſchafter Hakki Paſcha iſt geſtern abend nach§tägigem ſchweren Lei⸗ den geſtorben. 1 Beamtenverſicherung. München, 30. Juli. Dem bayeriſchen Landtag iſt das Beamtenverſicherungsgeſetz, das erſte ſtaatliche dieſer Art in ganz Deutſchland, zugegangen. Es zerfällt in die Kinderzulagenverſicherung, die Witwenrentenverſiche⸗ rung und die Kapitalverſicherung. Zur litaniſchen Throufrage. Dresden, 30. Juli. In der letzten Zeit h ben li⸗ tauiſche Führer verſchiedene Wünſche in Dresden vorge⸗ bracht, die Sachſen zwar nicht erfüllen kann, zu deren Erfüllung aber gewiſſe Schritte getan werden ſollen. B. T. Trennung des Baltenlands von Rußland. Berlin, 30. Juli. Die bolſchewiſtiſche Regierung hat auf Grund des Vertrags von Breſt⸗Litowsk in die Abtrennung Livlands und Eſtlands von Ru land eingewilligt. Kurland wird daher nach der„Straßb. Poſt“ demnächſt von dem Ve waltungsg biet Ob roſt ab⸗ getrennt und mit Livland und Eſtland zu einem General⸗ gouvernement vereinigt werden, das von einem deut⸗ chen Gouverneur verwaltet wird, wie dies bereits in Litauen durchgeführt iſt. 8 5 Erklärung Huſſareks. Wien, 29. Juli. Im Herrenhaus gab Dr. Frei⸗ herr von Huſſarek eine Erklärung ab. Der Mi⸗ niſterpräſident führte aus: Daß der Krieg für unſere Mächtegruppe von Anfang an ein Verteidigungskrieg war, darüber beſteht für niemand, der ſeine Vorgeſchichte kennt, ein Zweifel. Er hat dieſen Charakter auch ſtets behalten. Wir ſind jederzeit bereit, einen ehrenvollen Frieden zu ſchließen, ſobald die Gegner ihre feindlichen, auf unſere Vernichtung oder Zurückdrängung gerich⸗ teten Abſichten aufgeben. Neben unſerer Friedensbereit⸗ ſchaft liegt für uns das einzige Mittel, den Krieg ab⸗ zukürzen, in der Nachdrücklichkeit der Kriegführung(Lebh. Beifall.) Wir werden einen guten ehrenvollen Frie⸗ den erreichen. Das Bündnis mit dem Deutſchen Reiche wird eine Vertiefung im Sinne einer dauernden Friedens⸗ . erfahren. Der kriegeriſche Inhalt unſerer ündniſeſ wird ihnen nur von den Gegnern aufgezwun⸗ gen und hört auf, ſobald ſie die Hand zum Frieden Unſere Bündniſſe ſind ihrem Weſen nach ge⸗ eignet und beſtimmt, ſich in eine Friedensorganiſation aller Kulturvölker der verſöhnten Welt einzufügen. Czernin über die Sendung an König Ferdinand. Wien, 30. Juli. Das Herrenhaus hat das Budgetproviſorium angenommen. Graf Czernin er⸗ klärte über den Schritt des Kaiſers beim rumäniſchen König, daß der Schritt auf ſeinen Rat und unter ſeiner vollen Verantwortung geſchehen ſei. In Breſt habe er aus guter Quelle die Nachricht erhalten, daß der König von Rumänien ſeine iſolierte und daher hoffnungsloſe Lage zu verſtehen beginne und einen Weg ſuche, um ſich mit Kaiſer Karl in Verbindung ſetzen zu können. Ich teilte, ſo fuhr Czernin fort, dieſen Wunſch des rumäni⸗ ſchen Königs Herrn Staatsſekretär v. Kühlmann mit und riet dem Kaiſer zu dem Schritt, der ſeitdem bereits verlautbart wurde. Er hatte den Erfolg, daß der letzte ſofortiger Frieden herbeigeführt wurde. Es ſei nicht die lufgabe der Diplomatie, unter ſchweren eigenen Opfern den Kampf bis zur vollen Vernichtung des Geg⸗ ners weiterzuführen, ſondern ſo bald als möglich einen ehrenvollen Frieden zu erreichen.(Lebhafter Beifall.) Asquith wieder Miniſter? Berlin, 30. Juli. Der„Voſſ. Ztg.“ wird aus Topenhagen berichtet, Asquith, der Führer der Liberalen, werde in das Kabinett Lloyd Georges eintreten.(Die berale Partei in England iſt in der letzten Zeit in immer ſchärferen Gegenſatz zu Lloyd Georges Politik zeraten. Der Schritt Asquiths, wenn er ſich beſtäti⸗ zen ſollte, würde demgegenüber zum Ausdruck bringen, daß auch die liberale Partei ſich für die Fortſetzung des Kriegs einſetze. D. Schr.) Der Streik in England beendet. London, 30. Juli.(Reuter.) Die ausſtändigen Munitionsarbeiter in Cowentry haben die Arbeit wieder aufgenommen. 1 5 Vergewaltigung Islands durch England. Kopenhagen, 30. Juli. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Isländern und Engländern haben die Ein⸗ ſetzung eines Ausfuhrausſchuſſes in England zur Folge gehabt, demzufolge ſämtliche isländiſche Erzeugniſſe zu den von den Verbands mächten feſtgeſetzten Preiſen ver⸗ kauft werden müſſen. Für Wolle z. B. beträgt der Preis genau die Hälfte des bisher üblichen; für Klippfiſche bekommen die Isländer 74 Kronen, während auf den Faröern 220 gezahlt werden. Weigert ſich ein Erzeu⸗ ger zu dem Preiſe ſeine Waren abzuſetzen, ſo werden ſie beſchlagnahmt. Ebenſo wie die Ausfuhr iſt auch die Einfuhr, ſelbſt von Waren aus Dänemark, einem beſon⸗ deren Ausſchuß unterſtellt. Anleihe für China. Waſhington, 30. Juli.(Reuter.) Das Staats⸗ Departement genehmigte eine Anleihe amerikaniſcher Ban⸗ iers für China. Die Anleihe beläuft ſich, wie es heißt, uf 50 Millionen Dollars. Die Verhandlungen über eine gemeinſame Beteiligung engliſcher, japaniſcher und franzö iſcher Banken ſchreiten fort. Die Ereigniſſe im Oſten. Charbin, 25. Juli.(Reuter.) Bewaffnete Damp⸗ fer, die von General Horvath abgeſchickt waren, vertrieben die Bolſchewiki an der Mündung des Sungarj in den Amur. Ein bewaffneter Dampfer, ein Motorboot und 4 Dampfer mit großen Vorräten wurden erbeutet. Japans Eingreifen in Sibirien. Haag, 30. Juli. Die holländiſche Preſſe iſt der Meinung, daß das Eingreifen Japans in Sibirien, das angeblich eine Hilfeleiſtung für die tſchecho⸗flowakiſchen Truppen gegen die Bolſchewiſten und die mit ihnen ver⸗ hündeten deutſchen und öſterreichiſchen Gefangenen ſein ſoll, dem Weltkrieg eine neue Wendung gebe. Man wiſſe nicht, welchen Preis Japan gefordert habe dafür, daß s dem Drängen der Entente nachgegeben habe. (England ſoll Japan die holländiſchen Beſitzungen in Aſien verſprochen haben, was zunächſt wohl als ein Truck auf Holland aufzufaſſen wäre. D. Schr.) Der Aufſtand in Tibet. London, 29. Juli. Wie die„Times“ hai vom 24. Juli erfährt, melden Briefe aus Ta⸗Tſien⸗ Lu(in der chineſiſchen Provinz Letſchwan), daß Chando (Chandum⸗Draya) in Tibet nach einer Belagerung von drei Monaten durch Hunger zur Uebergabe an die Tibe⸗ taner gezwungen worden ſei. Dabei fielen 700 Gefangene und 100 Gewehre, ſowie einige Kanonen in die Hände der Tibetaner, die nun das ganze Gebiet ſogut wie be⸗ herrſchen. Der engliſche Vizekouſul in Ta⸗Tſien⸗Lu be⸗ abſichtigt, mit Unterſtützung der bedeutendſten Miſſionare als Vermittler aufzutreten. Der Aufſtand der Tibetaner, der von Chaſa geleitet wird, iſt ſehr geſchickt in Szene geſetzt. Der Widerſtand der Chineſen bedeutet nicht viel. Baden. (90) Karlsruhe, 30. Juli. Wie der Staatsanzeiger meldet, wurde das Kollegialmitg lied bei der Zoll- und Steuerdirektion Geh. Finanzrat Fritz Rüde zum Ver⸗ waltungsgerichtsrat ernannt. a (0) Karlsruhe, 30. Juli. Das Heimatfronttheater, das mit dem Ziele gegründet wurde, dem Sammlungs⸗ und Ablenkungsbedürfnis der Heimarmee im Bereiche des 14. A.⸗K. entgegenzukommen und vor allem dort in Tä⸗ tigkeit zu treten, wo die Möglichkeit entweder einer Thea⸗ terverſorgung überhaupt oder einer Volkskunſtpflege im beſonderen bisher noch nicht gegeben war, gab am Sonn⸗ tag abend im hieſigen Hoftheater ſeine 200. Aufführung. Zu der Vorſteflung hatten ſich zahlreich geladene Gäſte, darunter der ſtellv. kommandierende General, Vertreter der Miniſterien und der Stadtverwaltung eingefunden. Zur Aufführung kam die Kleinſtadtkomödie„Das Alter“ von Paul Quenſel; die gute Vorſtellung fand lebhaften Beifall. 5 (Mannheim, 30. Juli. Wegen Hamſterns größerer Mengen Zigarren und von Regenſchirmen wur⸗ den hier ein Unteroffizier und ein Landſturmmann bei der Polizei angezeigt. In der Wohnung des einen fand man tauſende don Zigarren und 36 neue Regenſchirme, die beſchlagnahmt wurden. () Mannheim, 30. Juli. Der 7jährige Sohn eines beurlaubten Wirtes ſpielte in der elterlichen Wohnung mit dem ſcharf geladenen Revolver ſeines Vaters. Die Waffe entlud ſich, wobei das faſt 5jährige Töchterchen des Wirts in den Unterleib getrofſen wurde und bald darauf ſtarb.— In einer Schloſſerwerkſtätte wurde der Lehrling Albert Zügel von einem anderen Lehrling durch einen Schlag mit einer Feile ſo ſchwer am Kopf verletzt, daß er ſtarb.— Im Elektrizitätswerk ſtürzte der 48jährige Taglöhner Friedrich Feder von einer Hochbahn herunter und erlag den erlittenen Verletzungen. ö () Weinheim, 30. Juli. Der hieſige Kaufmann Anton Hellſtern wurde vom Schöffengericht wegen un⸗ befugten Einkaufs von Sch hachtvieh und Geheimſchläch⸗ terei in Verbindung mit Fleiſchabgabe ohne Fleiſchmarken zu 5 Monaten Geſänanis verurteilt. Die Unterſuchungs⸗ aus Shang⸗ — haft von 2 Monaten 19 hinzuweiſen, daß zurzeit in Preußen mehr als 11 000 e Tagen wird ihm abgerechn (Heidelberg, 30. Juli. Der Staatsanzeiger öffentlicht heute die ſchon früher angekündigte Erne des Direktors der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Kon Profeſſors Dr. Karl Wilmanns zum Direktor des chiatriſchen Klinik der hieſigen Univerſität. Profeſſor manns hatte ſeinen Poſten bisher nicht angetreten, wei er in militäriſchen Dienſten ſteht.. ) Buchen, 30. Juli. Im 67, Lebensjahr iſt he Forſtmeiſter Friedr. Mangler geſtorben. Er ſtammt* Spielberg b. Ettlingen. Der Verſtorbene gehörte der Landwirtſchaftskammer an. () Triberg, 30. Juli. Dieſer Tage wurde eine Frau aus Geislingen ertappt, die Schinken zu Mart das Stück verkaufen wollte. Die Ware wurde chlagnahmt. 9e ) Aach bei Engen, 30. Juli. Durch Feuer wa hier ein unbewohntes Haus zerſtört. Der Brand gr nuch auf das Anweſen des Landſturmmanns Ferdinant be⸗ Rimmele über und äſcherte das Oekonomiegebäude ein. Nan vermutet Brandſtiftung. 9 (0) Heudorf, bei Stockach, 30. Juli. Durch Fenz wurde das Anweſen des im Felde ſtehenden Landwir Ludwig Maier zerſtört. () Von der Enz, 30. Juli. ö 5 Pforzheimer Goldkettenfabrik Fr. Speidel, die ihn in Nagold eine Filiale hat, feierte am Samekaß n 50 jähriges Beſtehen, aus welchem Anlaß ſie eine Stif 15 von 180000 Mark errichtete. Auf die Stadt Nagold e fällen davon 10000 Mark. 5 . f Vermiſchtes. „ Das Eſſerne Kreuz 1. Klaſſe. Ueber 80 000 Eiſerne ue 1. Klaſſe ſind, wie der„Berl. Lok⸗Anz.“ mitteilt, ſeit Kriegsheg z verliehen worden, während die Zahl der Kreuze 2. Klaſſe in 00 Hunderttauſende geht. Von dieſen 80 000 der 1. Klaſſe mac 153 auf fürſtliche Truppenführer, 967 auf Generale, 26 auf h 1 Staatswürdenträger und 51 386 auf Stabs⸗ und Subalternofftzier 12 645 Unteroffiziere tragen das E. K. 1. und insgeſamt 4068 mug ſchaften, ferner 645 Militärperſonen, deren Dienſtgrad noch n genau feſtgeſtellt werden konnte. Außer dieſen Genannte a (Jubiläum.) bei den Luftſtreitkräften 3934, in der Marine 4562, bei 11 den täts⸗ und Veterinärkorps 1053, bei der Feldgeiſtlichkeit 84, l Intendanturperſonal 472 und bei der Feldpoſt 26 Ritter der 1. Kl des Eiſernen Kreuzes. „ Aeberfüllung im Lehrerinnenberuf. Trotz wiederholter 1 nung hält auch in neueſter Zeit der Andrang zum Lehrerinne iten an. Die Bewerbungen um Aufnahme in die Seminare überſ lo⸗ die vorhandenen Plätze um ein vielfaches. Auch die Zahl der 5 eb ſopgie ſtudierenden Frauen, deren Ziel die Ablegung des lehrerinnen⸗Examens iſt, ſteigt von einem Semeſter zum d ſehr erheblich. Es iſt unter dieſen Umſtänden 11 000 1 Lohrerinnen vorhanden ſind. 4 „Ein unfehlbares Mittel gegen die jetzt läſtigen Fliegen verbſ licht die Zeitſchrift„Bergſtadt“ mit folgenden Worten: enn nehme ein Stück Kreide und male an die Wand einen Teufel. W 1 man den Teufel an die Wand malt, kommt er. Alſo er ko 5 Nun entfernt man aus dem Zimmer alles Genießbare und verſchli l feſt die Fenſter und die Türen. In der Not frißt der Fliegen. Er frißt ſie alſo, ſobald ihn hungert. Nach einiger läßt man den Teufel zum Fenſter hinaus und die Fliegen verſchwunden.“ enn * Ffriegslazaretl. Viſite: Stabsarzt, Schreiber, Schweſtern. Schwerverwundeter. Zwei Bruſtſchüſſe, ein fauſtgroßes Loch er, Oberſchenkel, von einem Sprengſtück herrührend. Dem Sch ren, der zu Häupten des Schwerverwundeten ſteht, entgleitet der ſtift und fällt dem Liegenden auf den Kopf, worauf derſelbe alle rüſtet auffährt:„Ick gloobe, ihr wollt einen hier wohl mn 0 Jewalt lazarettfehich machen...“(„Sim * Witze vom Tage. In einem Zügle der ſchwäbſche Ei 100 begrüßt mich der Schaffner mit wohlwollendem Lächeln und lebe „Saget Se mal, wie heiſcht der ihrige auf franzöſiſch?“ Ich lic nicht recht verſtanden zu haben. Er wiederholt ebenſo freu „Ha na, wie der ihrige auf franzöſiſch heiſcht?“ Darauf noche erſtaunte Rückfrage meinerſeits.„Da überſetzet S' doch mal: laren, hat die ihrige Supp nit geſſe!“ Noch immer nicht ganz im klar was er eigentlich beabſichtigt, ſage ich:„Marie n'a pas iſſe, sd soupe.“ llt. sa soupe, dank schön!“ eilte er davon. Als er nach einige an: mit freundlichem Zunicken an mir vorbei will, halte ich 4 85 „Wozu wollten Sie das vorhin überſett haben?“„Ja, wiſße ihne im andere Wage, da ſitze zwei Realſchülerinne, die mache Schularbeite und konnte's nit überſetze. Da hab' i gſagt, 75 Wage ſitzt a Herre, der hat a Schmiß, der wird's ſcho wist e, f( ugend.! ſind Haus, Hof, Garten. 0 „ Faulende Früchte an den Obstbäumen. Man findet weg Jahre, beſonders war dies 1906 der Fall, häufig ſaulendesg et von brauner Farbe, das mit weißgrauen, fleiſchigen Polſtern eit an iſt, ſowie auch ſchwarze Früchte von lederartiger Beſchaffenh ur⸗ den Obſtbäumen hängen. Auch die durch Wind oder ſonſter gh ſache abgefallenen und zuerſt noch ganz grün ausſehenden Y ſage zeigen, falls man ſie nicht ſofort ſammelt, ſchon nach ein 5 von die braune Farbe und die weißgrauen Polſter. Solches Obſt inen Monilia fructigena befallen. Es iſt dies ein Pilz, der an als Paraſit auftritt und ſie entweder lederartig mit ſchwarze dieſer bung oder weich und braun macht. Aber auch das Obſt kann finete Pilz nur angreifen, wenn es ganz feine, freilich für das unbe Auge oft nicht erkennbare Riſſe oder andere Verletzunge chen Dar'n liegt auch die Erklärung, weshalb dieſer Pilz in asc Jahren faſt gar keine Früchte befällt und in anderen, 1 wit ſolchen mit ſchroffem Witterungswechſel und ſtarkem Winde Am 1906, beſonders auch nach Hagelſchlag, meiſten ſind die zartſchaligen Obſtſorten gefährdet, da ſie am Verletzungen durch Witterungseinflüſſe oder Tiere, 3. ſtellen von Blattläuſen bekommen. Mißieln, wie rechtzeitige Bekämpfung der Schädlinge, gute hüben der Bäume, damit ſich die Früchte normal ausbilden können,“ ger⸗ wir nur noch die Möglichkeit, eine weitere Ausbreitung Früchte hindern, indem wir die von Nonilia fructigena befallenen h oder ſanmeln und ſofort verbrennen. Die Bäume müſſen da jeden zweiten Tag nach ſolchem fauligen Obſt durchgeſehen, täuben, ſofort wenn möglich abgepflückt, damit die Sporen nicht 5 rbran andernfalls mit einer Stange abgeſchlagen und ſogleich v werden. die Früchte an den Bäumen, weiche nur die geringſte f haben, verfaulen und die Ernte ſtark vermindert wird. ühner⸗ „ Wie alt ſoll man ein Legehuhn werden laſſen? Da die ruhen holtung zur Kriegszeit wegen Körnermangels mit beſonder sn ter Schwierigkeiten und Unkoſten verbunden iſt, muß auch hier S0 70 Mit vergnügtem:„Sa soupe, döſch wollt 1 3% verheerend dean e f 1 i enden Außer den vorbe agfleh tälich gelbe Nur auf dieſe Weiſe läßt es ſich verhindern, egg f Viele Tierhalic t —. 15, im g. ein Huhn für das 0 etwa 5 Eier. Aus dieſer Feſtſtellung geht hervor, höchſtens 4 Jahre alt werden darf, ſpäter verdient Eierlegen das Futter nicht. Lache in Haushalt vorkommenden Zahlungen eignen ſich Der alt Begleichung auf bargeidloſem Pege? leh W 0 der es unternimmt, dem bargeldloſen Zahlungsver⸗ Antworte, Anhänger zu werben, erhält oft auf ſeine Anregungen ind orten wie folgende:„Ja, was Sie mir ſagen, iſt ja alles ſchön Geldinſtit wäre ja auch gern bereit, mir ein Konto bei einem nutzen 10 anzulegen, aber ich kann das Konto ja doch nicht be⸗ habe.“* ich keine Zahlungen, die ſich dafür eignen, zu leiſten ſchaft 0 er„Ich bin kein Freund von Vorg⸗ und Anſchreibewirt⸗ ine e alles bar beim Kaufmann und das ſind dann ſo qu mache ge. daß es ſich nicht lohnt, ſich erſt viele Schreibereien Ke n. Solche Einwände haben natürlich einen berechtigten err leben iſt wirklich nicht erwünſcht, Zwergbeträge durch Schech bahn 8 weiſung zu zahlen. Niemand wird etwa auf der Straßen; gibt in feder grgeld durch Bankanweiſung begleichen. Aber es der Kein m Haushalt eine Menge von Zahlungen, die ſich trotz ugnen gfügigkeit des Betrages zur bargeldloſen Begleichung G3 ſind vor allem alle regelmäßig wiederkehrenden Zah⸗ Feuer. U as, Waſſer, Elektrizität, Schulgeld, Steuern, Lebens⸗ ö Hagel⸗, Haftpflicht und ähnliche Verſicherungsbei⸗ nügt„Pacht uſw. werden viel bequemer bargeldlos beglichen fal, di 5 einmaliger Antrag bei der das Konto führenden 6 85 dieſe periodiſchen Zahlungen dann gern übernimmt du 57 ſelbſt nicht mehr daran zu denken und iſt der Sorge lu 5 ſäumnis Unannnehmlichkeiten zu haben, ledig. Den Zah, hö rn beſonders wenn es ſich um Kommunen, Be⸗ dargeldloſe große Geſellſchaften handelt, iſt zudem faſt immer dit ine weablung viel erwünſchter als Bargeld. ie 8 eitere Art in jedem Haushalt vorkommender Zahlunger en, ir ernzahlungen. Jeder wird einmal in die Lage verſetzt „ei 85 welche Waren außerhalb ſeines Wohnortes zu be⸗ e t geleſ s, daß er in der Zeitung ein beſonders günſtiges An Orte n 58 hat, ſei es, daß es ſich um Waren handelt, die an du erhältlich ſind. Bisher wurden dieſe Warenlieſerunger karte 5 fanweiſung, Geldbrief oder allenfalls die blaue Zahl g Alle dieſe Zahlungsarten ſind aber mit beſonderer Fr Beträge d Koſten verknüpft. Die Poſtanweiſung koſtet ſchor Die g ſten unter 5 Mark 10 Pfennig und 5 Pfennig Beſtellgeld bei höher ſteigern ſich bei Beträgen von 800 Mark auf 65 Pfennig eträgen muß ſogar ein zweites Formular ausgefüll 1 Mark koſten ſchon 60 und 30 Pfennig und 10 Pfennig noch 15 1 Mark. Bei einem Wertbrief treten zu den Porto. e ie Koſten für Siegellack und den aus beſſerem Papier zwar billige daher teueren Briefumſchlag. Die blaue Zahlkarte is on nicht y n aber, wie die anderen Beförderungsarten we ie ei nge zur Poſt, dem damit verbundenen Warter eren Verse cc iſt dagegen die bargeldloſe Zahlung! Da dil dich d— ſandfirmen ſaſt ſtets ein Konto haben, ſo kann mar Adeit iſt l bedienen, die völlig koſtenlos iſt. Die einzig. 40 uch bei 5 Ausfüllen eines Formulars. Aber geſchrieben muf di rgeidl oſtanweiſung, Geldbrief und blauer Zahlkarte werden igſte un. oſe Zahlungs weiſe iſt in dieſen Fällen wiederum den bequemſte Weg. Es gibt kaum einen Haushalt, den heit hätte, ſie oft anzuwenden. Vorſicht bei Geſprächen! Es iſt ez wird al iſt ein altes Wort, daß niemals ſoviel Phantaſie entwickel als dad 555* Wahlen, während des Krieges und nach der Jagd sur en Kriele, Welt während des jetzt faſt ſchon vier Jahr. 05 reges ein Liedchen ſingen. Auch wir in Deutſchland meiſt—— und wilden Erzählungen und Mutmaßungen werden nach kurzer Umlaufzeit zu poſitiven„Talſachen“ 0 Gerüchte 5 nicht verſchont geblieben. Wenn auch die Hochflu, nterliegen allmählich verebbt iſt, ſo kann es doch keinem Zweife Horaliche e heute noch mancher ſchwere militär ſche und ſpder Leuze 9 aden durch leichtſinnige Schwätzereien unverantwort⸗ mache ber erurſacht wird. Einerſeits kann durch die offene Aus, heli b geheimzuhaltende Dinge, weil noch immer die uner, en heiten. dente doch ein klares Bild gewinnt, militäriſch ein nicht ertriebene h angerichtet werden und zweitens kann durch get durch b auf Grund unſinniger Verſprechungen, wil ſpanten N oſen Peſſimismus die ſiegesſichere Stimmung der Under iſt, bee! die zur Erringung des Endſieges unbedingt er⸗ ost länden n und untergraben werden. Unter dieſen gegebenug wiede ie Mahnung„Vorſicht bei Geſprächen!“ nich! nd r, die 42 werden. Und nicht allein jenen Leuten be er auch een nicht allen zugänglicher Kenntniſſe ſind, sh ancher eren Feldgrauen und ihren Angehörigen gegen⸗ behalten. von draußen Neuigkeiten, die er beſſer für er len Roden e. Seine Angehörigen aber ſollten davon unter alan teils um etwas verlauten laſſen. Und mancher Urlauber N 1 eugieriger 8 wenig zu prahlen, teils unter dem Drucke viellei cht Fagen allerlei Erlauſchtes und Kombiniertes, 7 55 80 Auunchen richtig iſt, das meiſt aber in freier 8 mi beſteh 3 t 0; 5 anrichten, indem kann er im Lande ſelbſt ſchwerſten delt oder ſchwärzeſte 12 entweder übertriebene Erwartungen inde 55 eſorgnis ausſtreut. Er kann aber auch ä em Ppantaftiſ e Nachrichten übermitteln, weil dieſer leicht en wei iſchen Wuſt den Kern der Tatſachen herauszu- i 5 heißt es heute, in der entſcheidenden Phaſe t energiſ 99 5 je: Vorſicht bei Geſprächen und zugleich 5 urechtwei 3 2. er den grauen. jedes Schwätzers, trage er Lokales. m Der M A N a bei christlichen Kal uguſt. Der Monat Auguſt, der nach Sigi en alten Römerder der 8. Monat des Jahres iſt, ſtand ern an 6. Stelle, weshalb er bei ihnen ede Dieſen Namen vertauſchte er . letzegen und zwar zu Ehren des etrof er in dieſem Monat von beſonderen 0 8 it ſen. Auch die Namen Ernte-, Lander wohl»die Karl der Große ihm beilegte, ſrdelkute, de jeh 1 Am meiſten empfinden dies die hetberab, ohne Auvom Gutsherrn bis zum unterſten Ge⸗ . d lahme Schlag 3 Uhr morgens ſich vom ache einige Stunden ſchwerer Arbeit N blinzeln. an hat, mühen ſich 1 N regen ſich da die 1 und ls A en ſengenden Strahlen der Sonne uſw lie noch mit denne ſpürt den Erntemongt inſofern. dendeneſchäftigt it. Nantegen von Bohnen, Gurken, Kirſchen Winter Bauernre 9 den immer noch Anwendung fin. fang. ſchließen geln läßt ſich vom Auguſt auf den folgenden viel 0 58 9 ib. es gilt von ihm: Iſt Auguſt im An⸗ ben rauch 085 der Winter lange weiß. Im Auguſt 5 Folat ein ſtrenger Winter auch. Malen⸗ 0 dariedene feindliche Spionage in Deutſchland überall ihre ält und aus tauſend kleinen und kleinſten Einzel. im 8. ewa 75, im 6. eiwa 58, im 7. ewa 40, im 8. ſtaub und Auguſtkot— —— 23222ͤĩ“5?1Ä«ö. Machen uns ein teuer Brot.— Wet im Heu nicht gabelt— Im Kornſchnitt nicht zappelt. uk. Aftronomiſches vom Auguſt. Obwohl uns der Auguſt Sommerfreuden in Hülle und Fülle ſchenkt, ſo nahen doch ſchon langſam die erſten Vorboten des Frühherbſtes. Frau Sonne hält es nicht für nötig, ſich für uns am 1. eher als 4 Uhr 26. Min. aus ihrem„Bett“ zu erheben und dasſelbe ſpäter als 7 Uhr 45 Min. wieder aufzuſuchen. Sie ſpendet uns ſomit an dieſem Tage 15 Stunden 19 Min. ihre„Hellig⸗ keit“. Am 31. Auguſt beträgt die Tageslänge nur noch 13 Stunden 36 Min., da die Sonne alsdann erſt 5 Uhr 12 Min. erſcheint und 6 Uhr 48 Min. wieder verſchwindet. Sie tritt am 24. früh 2 Uhr in das Zeichen der Jungfrau. Am 5. Auguſt 7 Uhr 30 Min. iſt Neumond zu erwarten, am 13. d. Mts. 2 Uhr 54 Min. früh erſtes Viertel, am 20. d. Mts. 8 Uhr 7 Min. nachmittags Vollmond und am 27. d. Mts. 9 Uhr 26 Min. nachmittags letztes Viertel. Der Mond rückt am 12. in Erdferne, am 25. in Erdnähe. uk. Blühende Heide. Ein ſeltener rötlicher Schimmer lagert über der welligen Landſchaft. Er geht von zarten, roſawioletten Blüten des Heidekrautes aus, das den dürftigen Boden ziert. Schmetterlinge umflattern die beſcheidenen Blüten, Grillen ſchwirren; in erſter Linie aber tönt das Summen zahlloſer Bienen durch die Luft. Sie ſammeln ſüßen Honig aus den zahlloſen Erikablüten. Man ſchätzt ihn zwar nicht als den beſten, den hellen Heidehonig; aber er iſt immerhin ein gutes, geſundes Naturprodukt. Die Erikapflanze nimmt mit dem kraftloſen Boden vorlieb. Ihre Ranken bilden ein feſtes Geflecht, das dem Regen den Zu⸗ gang zum Boden verſagt, ſo daß andere Pflanzen verkümmern müſſen. Daher führt mancher Forſtmann harten Kampf gegen die Heidepflanzen. Erika finden wir nicht nur in ganz Europa, ſondern auch in Nordamerika, Nordaſien, ja ſogar auf den Azoreninſeln. In Deutſchland bietet uns die Lüne⸗ burger Heide eine Großzucht von Erikapflanzen. Die fort⸗ ſchreitende Kultur engt aber den Heidebezirk immer mehr ein * Aeber die Heizung der Jüge im kommenden Winker wird geſchrieben: Maßgebend für die Einſchränkung der Zugheizung im letzten Winter war nicht nur der allgemern herrſchende Kohlenmangel, ſondern vor allem die Unmög⸗ lichkeit der Beſchaffung neuer Heizſchläuche, deren Haupt⸗ beſtandteil Gumm iſt. Dieſem Mangel iſt nunmehr nach vielfachen Verſuchen mit Erſatzſtoffen abgeholfen worden. Do ſich aber die Lage auf dem Kohlenmarkt noch nicht in dem Maße gebeſſert hat, daß eine ausreichende Beheizung der Wohnräume durchaus ſichergeſtellt iſt, iſt anſcheinend auf eine vegelmäßige Heizung aller Züge nicht zu rechnen. Im übrigen werden die Fernzüge im kommenden Winter wieder geheizt werden; zu dieſen rechnen alle Schnell⸗ und Eilzüge, ſowie diejenigen Perſonenzüge, die nicht dem Nahverkehr dienen, Züge, die im allgemeinen länger als zwei Stunden unterwegs ſind. & Unſere zurückgekehrlen Gefangenen. Man trifft häufig noch auf Menſchen, die ſich darüber wundern, daß die aus ruſſiſcher und rumäniſcher Gefangenſchaft Zurückgekehrten wieder im Frontdienſt Verwendung finden, während die von Frankreich oder England Ausgetauſchten nur mehr im Hin⸗ terlande beſchäftigt werden. Zwiſchen beiden Kategorien be⸗ ſteht ein grundlegender Unterſchied. Diejenigen Gefangenen die jetzt aus Rußland oder Rumänien heimkehren, kommen aus Ländern, mit denen wir Frieden haben. Sie gleichen mithin in gewiſſer Weiſe ſolchen, die etwas aus neutralen Ländern erſt jetzt Gelegenheit haben, in die Heimat zu kommen und hier ihrer Dienſtpflicht zu genügen. Die Aus⸗ getauſchten aus Frankreich und England dagegen kommen aus Ländern, mit denen wir im Kriege liegen. Ihre Heim⸗ kehr iſt ja nur dadurch möglich gemacht worden, daß wer die bindende Verpflichtung auf uns nehmen mußten, ſie nicht wieder gegen den Feind, der ſie herausgibt, zu verwenden Man hüte ſich alſo wohl, einen Vergleich zu ziehen, der gar nicht gezogen werden kann! Die aus Rußland heimkehrenden 1 ſind durch den Friedensſchluß, den das Schwer ihrer Brüder herbeigeführt hat, befreit worden. Sollen die unglücklichen Kriegsgefangenen, die ſchon ſo lange in Eng⸗ land oder Frankreich ſchmachten und zu deren Austauſch die Gegner nur unter der beſagten Bedingung ſich bereit er⸗ klärten, noch länger in der qualvollen franzöſiſchen oder eng⸗ liſchen Gefangenſchaft auszuharren gezwungen werden, bloß damit jene keine Veranlaſſung zum Neide hätten? Das wäre eine Ungerechtigkeit und Hartherzigkeit, die des deutſchen Namens unwürdig ſein müßte. * Wie ſorgt der Mann am beſten für ſeine Frau, falls ſie, ihn überlebt? Dieſe Frage tritt an jeden Ehemann heran. In der Zeit vor dem Bürgerlichen Geſetzbuch gab es in den verſchiedenen deutſchen Rechtsgebieten gewiſſe eingebürgerte Einrichtungen, die herkömmlich benutzt wurden und offenbar erprobt waren, in Berlin z. B. das ſogenannte Berliner Teſtament. Seit der Jahrhundertwende, dem Geltungsbe⸗ ginn des Bürgerlichen Geſetzbuches, ſcheint ſich noch keine beſtimmte Foom der Fürſorge für die überlebende Frau ein⸗ gebürgert zu haben. In ſehr dankenswerter Weiſe macht nun Geheimrat Marcus in der Zeitſchrift„Geſetz und Recht“ auf die Benutzung der allgemeinen Gütergemeinſchaft aufmerk⸗ ſam, die übrigens in weiten Teilen des Reichs, nur nicht in den Gebieten des früheren preußiſchen Landrechts, noch aus alter Gewohnheit vereinbart wird. Vorausſetzung iſt aller⸗ dings, daß die Verhältniſſe der Eheleute geordnet ſind, und — wie man hinzuſetzen muß—, daß auch die Frau Ver⸗ mögen zu verwalten verſteht. 5 iE Die Erhöhung der Pofigebühren bedeutet eine nicht un⸗ erhebliche Belaſtung des privaten und geſchäftlichen Ver⸗ kehrs, aber die Zwangslage, in der ſich das Reich infolge der von Monat zu Monat ſteigenden Kriegsaufwendungen befindet, machte die abermalige Erhöhung unerläßlich. Vom 1. Oktober ab werden koſten: Ortsbriefe 10 Pf., über 20 Gramm 15 Pf., Poſtkarten im Ortsverkehr 7 Pf., im Fern⸗ verkehr 10 Pf., Druckſachen bis 50 Gramm 5 Pf, bis 100 Gramm 7% Pf., über 100 Gramm 15 Pf., Geſchäftsbriefe, Warenproben über 100 Gramm 5 Pf. Zuſchlag, Pakete bis 5 Klgr.(1. Zone) 10 Pf., ſonſt 15 Pf. Zuſchlag, über 5 Klgr. (1. Zone) 20 Pf., ſonſt 30 Pf. Zuſchlag, Poſtanweiſungen bis 100 Mark 5 Pf., über 100 Mark 10 Pf., Abgabe(Scheck⸗ verkehr bleibt frei), Telegramme das Wort 8 Pf., bisher 7 Pf., Fernſprechverkehr 10 v. H. Zuſchlag. Geſamtertrog 125 Millionen Mark. Zur Begnadigung von Kriegsteilnehmern hat das bad. Juſtizminiſterium beſtimmt, daß als Kriegsteilnehmer außer den ins Heer eingeſtellten auch alle Perſonen anzuſehen ſind, die ſonſt vermöge eines wenn auch nur privatrechtlichen Dienſtverhältniſees, Amts oder Berufs zu dem mobilen oder gegen den Feind verwendeten Teile der Land⸗ oder Seemacht oder zur Beſatzung einer Feſtung gehören oder gehört haben: Perſonen dagegen, die von einem mit Heeresarbeiten be⸗ faßten Unternehmer als Zivilarbeiter beſchäftigt und von den Militärbehörden als zum Heeresgefolge gehörend bezeichnet werden, ſind nicht ohne weiteres als Kriegs⸗ teilnehmer im Sinne des Gnadenerlaſſes zu betrachten. * —— Fahrpreisermäßigung für Schulfahrten. abzugeben Friedrichſtr 27. abzuholen Hauptſtr. 95. 83 J ͤ K ö * 198 8 7 V 7 ͤ T 9 ö Die vorübergehend aufgehobene Fahrpreisermäßigung fur Schulfahrten wird mit ſofortiger Wirkung bis 55 wei⸗ keres wieder gewährt, dagegen nicht für Fahrten zu wiſſenſchaftlichen und belehrenden Zwecken und für Fahr⸗ ten im Intereſſe der Jugendpflege. Für Schulfahrten zum Zwecke des Einſammelns von Laub, uſw. wird der halbe Fahrpreis 4. Klaſſe bewilligt. J N 0 6 Pilzen, Eicheln „. Herabſetzung der Schuhwarenpreiſe. Durch Beſchlüſſe der Gutachterkommiſſion für Schuhwarenpreiſe und des Ueberwachungsausſchuſſes der Schuhwaren ⸗In⸗ duſtrie in Berlin wurde eine Herabſetzung der Kleinver⸗ kaufspreiſe der Schuhwaren herbeigeführt, ſodaß die höchſtzuläſſigen Kleinverkaufspreiſe der Schuhwaren um etwa 5½—6 Prozent verringert werden. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenherm Bekanntmachung. Begehung des Tabakfeldes betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kennt⸗ nis, daß am Montag, den 5. Auguſt 1918 mit der Begehung des Tadakfeldes in hieſiger Gemarkung begonnen wird. Gleichzeitig machen wir beſonders darauf aufmerkſam, daß bis zu dieſem Tage jedes mit Tabak eingebaute Grundſtück an den beiden kur⸗ zen Seiten mit einem Holzſtäbchen verſehen ſein muß auf welchem deutlich der vollſtändige Name des Pflanzers geſchrieben iſt. „—.—— 4 1 0 0 ö Grossträcht. Rind Auf Einhaltung dieſer Auerdunng muß ditſes Jaht gan; beſanders grachtet werden, da durch den Piftrikt⸗ wichſel der Feldhäter dieſe die nölige Auskunft nitzt er ⸗ teilen können. Her die Juerduung nicht befolgt, hat ſitz die un ⸗ augenchmen Folgen ſelbſt zunnſchreiben. Seckenheim, den 2. Auguſt 1918. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. Dhekanntmachung. Kartoffelverſorgung betr. Es wurde in letzter Zeit die Wahrnehmung gemacht, daß Frühkartoffeln an auswärtige Perſonen zu ungemein hohen Preiſen verkauft wurden, währendem die hieſige verſorgzungsberechtizte Bevölkerung ihren Bedarf nicht ein⸗ deken konnte. Wir verwarnen die Kartoffelerzeuger, ein⸗ dringlichſt vor ſolchen, die hieſigen Ernährungsverhältniſſe ſchwer ſchädigenden Handlungen. Die Polizei iſt angewie⸗ ſen in jedem Falle Anzeige zu erſtatten. Nach Schluß der Frühkartoffelernte ſind die eingelöſten Kartoffelmarken auf dem Lebensmittelamt abzuliefern. Seckenheim, den 2. Auguſt 1918. Lebensmittelamt. Fleisch-Verkauf Wegen Beanſtandung von Vieh, wird die Wochenkopſmenge erſt in der morgigen Zeitung bekannt gegeben. Seckenheim, den 2. Auguſt 1918. Lebens mittelamt. ———— E Ostram-Birne Sind eingetroffen bei Zu verkaufen! Hildaſtraße 25. b. Eine noch gut erhaltene Ein junger Wolfsbune Enfla fen. Abzugeben gegen Belohnung Scheuerrolle Riedſtraße 309. b. mit ca. 20 m. Geil ſowie Ein Sportwagen Tabakſtuhl 7 4 zu verkaufen! 5 Wörtſtr. 4. b. Zu erfr. in d. Geſ. d. Bl. Jleischausweis Ein Maulkorb bperlbr er gefunden 7 5 8 5 * * 5 . 2 ſtellt, angeboten, feilgehalten, verkauft oder ſonſt in den Beauftrogten Das Heideprinzeßchen. Von E. Marlitt. 5 69. Jortſetzung.(Nachdruck verboten.) Das waren ſchwere Tage für mich; denn auch noch eine andere Laſt bedrückte meine Seele— mein Vater erſchien mir plötzlich unheimlich verändert. Sein ganzes Weſen erinnerte mich an die Zeit, wo es ſich um den Ankauf der Münzen gehandelt hatte; er aß nicht, und des Nachts hörte ich ihn ruhelos umherwandern. Eine befremdliche Flut von Briefen aus allen Richtungen her überſchwemmte ihn, und mit. jedem neuen, den er haſtig erbrach, erhöhte ſich die Fieberglut auf ſeinem einge⸗ fallenen Geſicht. Er ſchrieb anhaltend, aber nicht an dem Manufkript, das den Fund in der Karolinenluſt be⸗ handelte— es lag unberührt auf dem Schreibtiſch. Nie werde ich die Stunden vergeſſen, in denen ſeine gewaltſam beherrſchte innere Unruhe endlich zum Durch⸗ bruch kam! Es war an einem jener trüben, dunklen Win⸗ ternachmittage, die ſich wie Blei über die Erde und die Menſchenſeelen legen. Mein Vater hatte ſich nach Tiſche in ſein Zimmer zurückgezogen und die eben eingelaufenen Zeitungen mitgenommen. Schon nach wenigen Minuten hörte ich ihn drinnen aufſpringen; er ſchlug die Tür krachend zu und rannte hinauf in die Bibliothek. Angſt⸗ voll ging ich ihm nach. g „Vater!“ rief ich bittend und umſchlang ihn, als er, ohne mich zu bemerken, an mir vorüberſtrich. Ich mußte wohl ſehr erſchrocken ausſehen; denn er bemühte ſich, ruhig zu ſcheinen. 3 „Es iſt nichts, Lorchen,“ ſagte er gepreßt.„Gehe nur wieder hinunter, mein Kind. Die Leute lügen! Sie gönnen Deinem Vater den Ruhm nicht— ſie wiſſen, daß ſie ihm den Todesſtoß verſetzen, wenn ſie ihm ſeine Autorität antaſten. Und nun kommen ſie zu Haufen, und jeder hat einen Stein in der Hand. Ja, ſteinigt ihn, ſteinigt ihn! Er hat ſchon allzulange geleuchtet!“ — Er ſchwieg plötzlich und ſah über meinen Kopf hin⸗ weg nach der Tür. Eine Dame war geräuſchlos einge⸗ treten, eine hohe Erſcheinung in ſchwarzem Sammet⸗ mantel und breitem Hermelinkragen. Sie ſchlug einen weißen Schleier zurück— Himmel, welche Schönheit! Ich mußte an Schneewittchen denken— Augen, ſchwarz wie Ebenholz, die Stirn weiß, und auf den Wangen lag eine ſanfte Roſenglut. 5 Mein Vater ſtarrte ſie befremdet an, während ſie auf uns zukam. „Er kennt mich nicht,“ ſagte ſie in wohllautenden Tönen, als mein Vater konſequent ſchwieg.„Ich werde ihn wohl an die Zeit erinnern müſſen, wo wir im Garten zu Hannover geſpielt haben.“ Mein Vater wich zurück, als kämen aus dem Sammet⸗ mantel der wunderſchönen Frau die Krallen eines Un⸗ geheuers. Mit einem eiſigen Blick maß er ſie von Kopf bis zu Füßen. a„Ich kann mir unmöglich denken, daß Chriſtine Wolf, die allerdings einſt im Hauſe meines Vaters, des Herrn von Saſſen, gelebt hat, in der Tat meine Schwelle be⸗ tritt,“ ſagte er ſtreng. „Wilibald—“ „Ich muß ſehr bitten,“ unterbrach er ſie und hob ab⸗ wehrend die Hand,„wir haben nichts mit einander ge⸗ mein!.. Wäre es nur die Verirrte, die aus unbe⸗ ſiegbarer Neigung zur Kunſt heimlich das mütterliche Haus verlaſſen hat— ich nähme ſie ſofort auf— mit der Diebin aber will ich nichts zu ſchaffen haben.“ „O mein Gott!“ Sie ſchlug die Hände zuſammen und ſah ſchmerzhaft gen Himmel— ich begriff nicht, wie er dieſem Madonnenblick widerſtehen konnte, wenn mich auch das Wort„Diebin“ wie ein elektriſcher Schlag berührt hatte.„Wilibald, ſei barmherzig! Richte nicht ſo ſtreng dieſe eine Jugendſünde!“ flehte ſie. „Konnte ich denn die heißerſehnte Laufbahn mit leeren Händen beginnen?“ b N 1 „Hatte ich nicht ein Recht darauf, Wilibald?“ „Auch auf die Brillanten unſeres damaligen Ga der Baronin Hanke, welche mit Dir ſpurlos verſchwan und die meine Mutter mit den größten Opfern erſe mußte, nur um unſer Haus vor der öffentlichen Schand zu bewahren?“ „Lüge, Lüge!“ ſchrie ſie auf. ſagte mein Vater zu mir und führte mich nach der Tilt „Nein, gehe nicht, mein ſüßes Kind! Ja, Du bi 5 Lenore!“... Sie zog mich in ihre Arme und küßte mich — der weiche Samtmantel fiel über mich her; ein kü licher Veilchenduft entſtrömte ihrem Buſen und berauſcht! mich förmlich. N Mit harter Hand riß mich mein Vater von ihr „Betöre mir mein unſchuldiges Kind nicht!“ rief heftig und führte mich hinaus. 1 Ich ging die Treppe hinab und kauerte mich auf unterſten Stufe wie betäubt nieder.. Das war meine Tante Chriſtine,„der Schandfleck der Familie hatte!.. Ein Stern war ſie, dieſe hinreißend f 5 11 Frau!... Alles, was ich an weiblicher Lieblichkeit bis jetzt geſehen, es erblaßte neben dem Farbenreiz, dem Jugendhauch auf dem Geſicht meiner Tante!.. Wi ſchwer und wuchtig lagen die ſchwarzen Locken auf dem weißen Hermelin! Die ſchlanken Hände, die mich ſo wer und lind angefaßt,— ſie ſollten geſtohlen haben! Nein, nein, die Entrüſtung meiner Tante widerlegte dieſe Beſchuldigung vollſtändig— ſah ich doch Tränen in ihren Augen blitzen! 5 3 Mit klopfendem Herzen horchte ich auf den Work“ wechſel droben in der Bibliothek— ich konnte kein Wort erhaſchen, und er dauerte auch nicht lange an. Die 1. wurde geöffnet—„Gott mag Dir vergeben!“ hörte ich meine Tante ſagen, dann rauſchte ihre Schleppe die „Nur zwölftauſend Taler, die Du aus ihrem feſtver⸗ ſchloſſenen Sekretär mitnahmſt—“ g m ̃ 2A. ꝶwtr! ˙!iIiiirirr!rrr;r;;; Bekanntmachung.“ Die Genehmigung von Erſatz⸗ mitteln betreffend. Nachſtehend bringen wir die 8 1, 4, 5, 6 und 9 bis 17 der Bundesratsverordnung vom 7. März 1918 über die Genehmigung von Eſſatzmitteln ſowie die Verordnung vom 29. April 1918 zur öffentlichen Kenntnis. Mannheim, den 18. Mai 1918. Grossb. Bezitksamt.— Abt. III. 8 1. Erſatzlebensmittel dürfen gewerbsmäßig nur hege⸗ Verkehr gebracht werden, wenn ſie von einer Erſatzmittel⸗ ſtelle(5 2) genehmigt ſind. Der Reichskanzlers kann Grundſäͤtze darüber aufſtellen, welche Gegenſtände Erſatzlebensmittel im Sinne dieſer Verordnung ſind. Die Grundſätze ſind im Reichsanzeiger zu veröffentlichen. Die von einer Erſatzmittelſtelle erteilie Genehmigung gilt für das ganze Reichsgebiet. § 4. Der Antrag auf Genehmigung iſt von dem Her⸗ ſteller, bei Erſatzlebensmitteln, die aus dem Ausland ein⸗ geführt werden, von dem Einführenden zu ſtellen. Will ſich ein anderer als der Herſteller oder der Ein⸗ führende das Erſatzlebensmittel unter ſeinem Namen oder ſeiner Firma in den Verkehr bringen, ſo iſt der Antrag von dieſem zu ſtellen. Zuständig zur Erteilung der Genehmigung iſt die⸗ jenige Erſatzmittelſtelle, in deren Bezirk der zur Stellung des Antrag Berechtigte ſeine gewerbliche Hauptnieberlaſſung oder in Ermangelung einer ſolchen ſeinen Wohnſitz hat. 8 5. Die Genehmigung kann an Bedingungen geknüpft werden. Soweit reichsrechtliche Vorſchriften über Erſatz⸗ lebensmittel getroffen ſind, darf die Genehmigung nicht an abweichende Bedingungen geknüpft werden. Der Reichs⸗ kanzler kann Grundſätze für die Ertetlung und Verſagung der Genehmigung aufſtellen. Die Geundſätze ſollen eine Verſagung der Genehmigung insbeſondere für die Fälle vorſehen, in denen Bedenken geſund heitlicher oder volks⸗ wirtſchaftlicher Art oder perſönliche Gründe der Erteilung entgegen ſtehen. f Die Genehmigung gilt für das El ſatzlebensmittel nur inſoweit, als es entſprechend den im Genehmigungsantrag enthaltenen Angaben und den bei der Ef teilung der Ge⸗ nehmigung auferlegten Bedingungen hergeſtellt und in den Verkehr gebracht wied. Jede Abweichung, insbeſondere in der Zuſammenſetzung, Bezeichnung ober im Pu eiſe, iſt nur nach Genehmigung der E ſatzmittelſtelle zuläſſtg. i Die Genehmigung kann außer in den Fällen des § 8 Abf. 2 auch zurückginommen werden, wenn ſich nach⸗ träglich Umſtände ergeben, die die Verſagung der Geneh migung rechtfertigen. 8 6. Gegen die Verſagung und die Zurücknahme der Genehmigung ift nur Beſchwen de zuläſſig. Sie hal keine aufſchiebende Wirkung. Die Landeszentralbehörden beſtimmen, welche Slellen zur Entſcheidung über die Beſchwerde zuſtändig ſino. § 9. Bei jeder Veräußerung von E ſatzmiet lu an Händ⸗ ler oder bei der Uebergabe an dieſe zum Zwecke der Ver⸗ äußerung hat der Veräußerer dem Erwerber eine Beſchein nigung auszuhändigen, aus der e ſichtlich iſt, von welcher Stelle, wann, unter welche Nummer und unter welchen Bedingungen das E ſatzlebensmittel genehmigt iſt. Der Gcwerber darf Erſatzlebensmittel nur gegen Aushändigung dieſer Beſcheinigung erwerben; er hat die Beſcheinigung aufzubewahren und auf Verlangen den Angeſtelten oder der Polizei und der Erſatzmittelſtellen vor⸗ 1 4 zulegen 3 1 § 10 Die Angeſtellten und Beauftragten der Polizei und der Erſatzmittelſtellen ſind befugt, Räume, in denen Erſatzlebensmittel hergeſtellt werden, jederzeit Räume, in denen ſte verpackt, aufbewahrt, feilgehalten oder ver⸗ kauft werden, während der Geſchäfts zeit zu betreten, dort Beſichtigungen vorzunehmen, Geſchäftsaufzeichnungen ein⸗ zuſeben und nach ihrer Auswahl Proben gegen Empfangs⸗ beſtätigung zu entnehmen. Die Beſitzer dieſer Räume ſowie die von ihnen be⸗ ſtellten Betriebsleiter und Aufſichtsperſonen haben den nach Abſ. 1 zum Betreten der Räume Berechtigten auf Auffordern über das Verfahren bei der Herſtellung der Erſatzbebensmittel und über die zur Herſtellung verwende⸗ ten Stoffe, insbeſondere uͤber deren Menge, Herkunft und Preis, Auskunft zu erteilen. 83 11. Die nach§ 10 Berechtigten ſind vorbehaltlich der dienſtlichen Berichterſtattung und der Anzeige von Geſetzeswibrigkeiten verpflichtet, üder die Einrichtungen und Geſchäfisverhältniſſe, welche zu ihrer Kenntnis kommen, Verſchwiegenheit zu beobachten und ſich der Mitteilung und Verwertung der Geſchäfts⸗ und Betriebsgeheimniſſe zu enthalten. § 12. Die Borſchriften dieſer Verordnunz finden auf Erſatzlebens mittel, deren Herſtellung oder Vertrieb von ei⸗ ner dem Reichskanzler unterſtellten Stelle beaufſichtigr wer⸗ den, mit der Maßgabe Anwendung, daß an die Stelle der Grſatzmittelſtelle die beaufſichtigende oder eine vom Reichs⸗ kanzler beſtimmte Stelle tritt. § 13. Der Reichskanzler kann die Vorſchriften dieſer Verordnung auf Erſamittel für andere Gegenſtände des täglichen Bedarfs ausdehnen. Soweit er von dieſer Be⸗ fugnis keinen Gebrauch macht, können die Landeszentral⸗ behörden dahingehende Beſtimmungen tteffen. § 14. Die bei Inkrafttreten der Verordnung bereits im Bel kehr befindlichen Erſatzlebensmittel dürfen vom 1. Juli 1918 ab nur noch im Verkehre bleiben, wenn ſie genehmigt ſind. i Der trag auf Genehmigung ſolcher Erſatzlebens⸗ mittel kann auch vom Eigentümer geſtellt werden. Die Landeszentralbehörden können beſtimmen, daß die nach den bisherigen Beſtimmungen im einzelnen Bun⸗ desſtaaten erteilte Genehmigung eines Erſatzlebensmittels als Genehmigung im Sinne dieſer Verordnung gilt. 3 15. Der Reichskanzler kann Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen und Ausnahmen von den Vorſchriften dieſer Ver⸗ ordnung zulaſſen. N Soweit er von der Befugnis, Ausführungsbeſtim⸗ mungen zu erlaſſen, keinen Gebrauch macht, können die Landeszentralbehörden ſolche erlaſſen. 8 16. Mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geld⸗. ſtrafe bis zu zehntauſend Mark oder mit einer diefer Stra⸗ fen wird beſtraft: 1. wer Erſatzlebensmittel ohne die erforderliche Geneh⸗ migung gewerbsmäßig herſtellt, anbietet, feilhält, verkauft oder ſonſt in den Verkehr bringt oder den bei Erteilung der Genehmigung auferlegten Bedingungen(§ 5) zuwider⸗ handelt; 2. wer ben Vorſchriften über die Verpflichtung zur Aus⸗ ſtollung, Aushändigung, Aufbewahrung und Vorlegung der Beſch einigung in 8 9 zuwider handelt; 3. wer den Vorſchriften im§ 10 Abſ. 1 zuwider den Eintritt in die Raume, die Beſi helgung, die Einſicht und die Geſchäftsaufzeichn ngen oder die Entnahme von Pro⸗ ben verweigert oder die gemätz§ 10 Abſ. 2 von ihm ge⸗ forberte. Auskunft nicht erteilt ober wiſſentlich unrichtige oder unvolltändige Angaben macht; 4 wer den Vorſchriften im§ 11 zuwider Ve ſchwiegen⸗ heit nicht besbachtet oder der Mittetlung oder Verwertung von Geſchäfts⸗ oder Betriebsgeheimniſſen ſich nicht enthält; 5. wer den von dem Niichskanzler sder den Landeszen⸗ tralbehöeden erlaſſenen Ausführungsheſtimmungen zuwider⸗ handelt. Im Falle der Nr. 4 tritt die Verfolgung nur auf Aatrag des Betriebsinhabers ein. 5 Neben der Strafe kann in den Fällen der Nummer 2 5 75 17 1 0 1 8 1 i faßte ihre Hand.(Fortſetzung PPPCCTTTTTTTbTbVTVVVTCT(TbT(TTé'' Treppe herab.. Ich ſprang die Stufen hinauf und folgt.) 14 1, 2 und 5 auf Einziehung der Segenſtände erkannt 5 den, auf die ſich die trafbare Handlung bezieht, ohne terſchied, ob ſie dem Täter gehören oder ncht. Berlin, den 7. März 1918. Der Reichskanzler. In Vertretung: von Waldo w. Kenntnis. Seckenheim, den 2. Auguſt 1918. gürgermeiſteramt: Volz. 3 fruchtablieterung. 1 1 ausgedroſchene Frucht alsbald abgeliefert wer den muß.* Lediglich beſtimmte Mengen werden 5 Eigentümmern belaſſen. a pie f Das Lebensmittelamt errechnet jeweils 1 vorläufig abzuliefernde Menge und teilt dies 2 Eigentümern und dem Aufkäufer mit. Der Au käufer iſt verpflichtet, den Abliefernden eine Be⸗ ſcheinigung auszuhändigen. g Seckenheim, den 1. Auguſt 1918. f Bürgermeiſſeramt Volz. Ka Tekanntmachung. Am Montag, den 5. Auguf 1918, ternitfags 10 40 wird auf dem Rathaus dahier das Auf e des Holzes an den Wenigſtnehmenden öffen verſteigert. Seckenheim, den 1. Auguſt 1918. GHemeinder at: Volz. — eee Bei Benützung meiner Dreſchmaſchine die Erlaubnis von Herrn Martin Bürge mit eigenhändiger Unterſchrift unbedingt forderlich. i Vordrucke von Erlaubnisſcheinen bei mir abgeholt werden. Albert Karl-. Fc rr TTT re dennen ⸗»FEinmachtöple in verschledenen ürhsse zn haben bei 1 25 ö Ph. Jobsun. Seckenbeim. g 1 c H faden 111115 . 1 4 „Gehe hinaus, Lorchen— das iſt nichts für Dich! g 0 11 9* 4 ö der 25 45 17 ah 1 wie ſie Ilſe,„der Stern“, wie ſie ſich ſelbſt genau * Un Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentliche f Wir bringen zur allgemeinen Kenntnis, daß Air 28 1 ö können § 17. Dieſe Verordnung tritt am 2. Mai 1915 in Kraft g — —-. SC Or S S . e