3 A — 2 D 8 18 1 . ä ö ö 6 ö ö ö 1 8 0„ 00 5 noch an N 5 mit a * 8 De eee, Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 3 N Feiertage. r Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zustellung. Durch die P oſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 ä SBindenburg an die Heimat. 6k. ir ſtehen in ſchwerem Kampf mit unſeren Feinden Vurgte zahlenmäßige Ueberlegenheit allein den Sieg ver⸗ Der 8 läge Deutſchland längſt zerſchmettert am Boden Fanden weiß aber, daß Deutſchland und ſeine Ver⸗ egen mit den Waffen allein nicht zu be⸗ rah n ſind. Der Feind weiß, daß der Geiſt, der unſeren ma 7285 und unſerem Volke innewohnt, uns unbeſiegbar deutſche Deshalb hat er neben dem Kampf gegen die Geist n Waffen den Kampf gegen den deutſcher der aufgenommen. Er will unſeren Geiſ sum difften und glaubt, daß auch die deutſchen Waffen 1. wenn der deutſche Geiſt zerfreſſen iſt. Wir dehmendieſen Plan des Feindes nicht leicht Fand en. Den Feldzug gegen unſeren Geiſt führt der Front mit verſchiedenen Mitteln und überſchüttet unſert ſondern icht nur mit einem Trommelfeuer der Artillerie, druckt auch mit einem Trommelfeuer von ge⸗ en, die n Papier. Seine Flieger werfen neben Bom⸗ Geiste den Leib töten, Flugblätter ab, die den Weid den ſollen. Unſere Feldgrauen lieferten an an Ju ſtfront von dieſen Flugblättern im Mai 84 000, Auge St 000 und im Juli 200 000 ab, eine ge⸗ Omcteigerung. Im Juli 10 000 Giftpfeile täglich, Seſamtheit täglich der Verſuch, dem Einzelnen und der Sache und den Glauben an die Gerechtigkeit unſerer zu nehm die Kraft und die Zuverſicht zu einem Endſieg großer Teil Dabei können wir damit rechnen, daß ein aufgefunden wa en Flugblätter von uns nicht terer r„Jeind begnügt ſich aber nicht damit, den Geiſt * Front 85 er will vor allen Dingen welche Huseiſt in der Heimat vergiften. Er weiß, ruhen uellen der Kraft für die Front in der Heimat dugehängtete Flugzeuge und Ballone tragen zwar die rn 9 Flugſchriften nicht weit in unſere Heimat. dergebeng ihr liegen ja die Linien, in denen der Feind hofft, daß um den Waffenſieg ringt; aber der Feind o harm mancher Feldgraue die Blätter, die ind! mlos aus der Luft heruntergeflattert dann 2 Hauſe ſchickt. Zu Hauſe wandern ſie brachen, n Hand zu Hand. Am Biertiſch werden ſie be⸗ Fabriken n den Familien, in den Nähſtuben, in den diele 2 auf der Straße. Ahnungslos nehmen lenden wien ende den Giftſtoff in ſich auf. Tau⸗ dad ch ird die Laſt, die der Krieg ihnen ohnehin bringt, einen ſi vergrößert und der Wille und die Hoffnung auf domme egreichen Ausgang des Kriegs wird ihnen ſo ge⸗ Oweifeln Alle dieſe ſchreiben dann wieder von ihren und E an die Front, und Wilſon, Lloyd George emenceau reiben ſich die Hände. 2 1 5 5 8 5 8 8 85 auch 125 here gr uſinnigſten Gerüchte, geeignet, unſere 855 Widerſtandskraft zu brechen, 1 75 Umlauf ir ſtellen ſie gleichzeitig in der Schweiz, in und Dänemark feſt. Von dort breiten ſie ſich kuchen 1g über ganz Deutſchland aus, oder aber ſie ſtimm gleichzeitig, in unſinnigen Einzelheiten überein⸗ m Der Fei dale auf, ind, in den entlegenſten Gegenden unſerer Heimat leſien, Oſtpreußen und im Rheinland und 'on da aus ihren Weg über das übrige Heimats⸗ uber uch dieſes Gift wirkt auf die Ur⸗ vieder zudefließt in Briefen zur Front, und reiben ſich die Feinde die Hände. Der eind 5 wischen it klug. Er weiß für jeden das Pülverchen zu tin ö nehmen 5 5 lautet ie Dimpfer an der Front lockt er. Ein Flugblatt daß die Keutſche Soldaten! Es iſt eine ſchamloſe Lüge, „Iranzoſen die deutſchen Gefangenen mißhandeln. e a 9 ung 5 keine Unmenſchen. Kommet nur getroſt zu ut Vert rr! Hier findet ihr rückſichtsvolle Aufnahme, erzu dieflegung und friedliche Unterkunft.“ Man frage U te tapferen Männer, denen es unter unſäglichen U u un gelang, der feindlichen Gefangenſchaft zu entrinnen: Pferdeblündert bis aufs letzte, im Draht- Dur und ohne Obdach, durch Hunger und für verräteriſche Ausſagen gefügig tdem T zwungen, auf dem Transport zur ſchwe⸗ de be N rbeit von der franzöſiſchen Bevölke⸗ Naht mit Unrat beworfen, ſo ſieht nahrheit das Paradies aus . 9 vorgaukelt. 1 g keügenuch nachgedruckte Originalbrfefe von Ge⸗ wie 5 werden abgeworfen, in denen dieſe ſchildern, und dt es ihnen geht. Gott Lob, wird es in England das der mand ankreich auch noch anſtändige und menſchliche Kom⸗ anten v on Gefangenenlagern geber; ſie ſind aber dict, ſud ra hm e, und die Briefe, die der Feind ab⸗ Kleie, Eu 15 ſchüchtert der Feind ein:„Euer Kampf iſt 5 nur drei verſchiedene. Dieſe aber ſendet vielen Tauſenden von Exemplaren vervielfältigt. Unte Amerika wird Euch den Garaus machen. i berſtuboote taugen nichts, wirſbauen mehr Schiffe, f en„Euer Handel iſt vernichtet, wir ſperren em Kriege die Rohſtofſe ab, dann muß Deutſch⸗ eder durch Schläge und Bedrohung ode zum Verrat an den Kameraden Amtsblatt der gürgermeiſterämter Seckenheim, [Avesheim, Neckarhanſen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. lands Induſtrie verhungern. Eure Kolonien ſeht Jyr niemals wieder.“ So etwa klingt es aus ſeinen Flug⸗ blättern, bald Lockung, bald Drohung. Wie ſteht es in Wirklichkeit? Wir haben im ! Oſten den Frieden erzwungen und find ſtark genug, es auch im Weſten zu tun, trotz der Amerikaner. Aber ſtark und einig müſſen wir ſein! Das iſt es, wogegen der Feind mit ſeinen Zetteln und Gerüchten kämpft. Er will uns den Glauben und die Zuverſicht, den Willen und die Kraft nehmen. Warum ſucht der Feind immer noch nach Bundesgenoſſen im Kampfe gegen uns? Warum trachtet er noch, die noch neutralen Völker zum Kampfe gegen uns zu preſſen? Weil wir ihm an Kraft gewachſen ſind. Warum hetzt er Schwarze und andere Farbige gegen die deutſchen Soldaten? Weil er uns ver⸗ nichten will!. a, Zum anderen ſagt der Feind:„Ihr Deutſche, Eure Regierungsform iſt falſch. Kämpfet gegen die Hohen⸗ zollern, gegen den Kapitalismus helfet uns, der Entente, Euch eine beſſere Staatsform zu geben!“ 1 3 *Der Feind weiß genau, welche Stärke unſerem Staate und unſerem Kaiſerreiche innewohnt, aber gerade des⸗ halb bekämpft er ſie. Der Feind verſucht auch alte Wunden im deutſchen Volkskörper aufzureißen. Mil ſeinen Flugblättern und durch Gerüchte verſucht er, Zwie⸗ tracht und Mißtrauen unter den Bundesſtaaten zu ſäen. Wir beſchlagnahmten am Bodenſee viele Tauſende von Flugblättern, die nach Bayern ge⸗ ſchickt werden und gegen die Norddeutſchen auf⸗ reizen ſollten. Was der jahrhundertelange Traum der Deutſchen war, was unſere Väter uns erſtritten, das deutſche Kaiſerreich will er zerſtören und Deutſchland zur Machtloſigkeit des 30jährigen Kriegs verurteilen. Auch unſere Bündnistreue zu unſeren Verbündeten will der Feind erſchüttern. Er kennt nicht deutſche Art und deutſches Manneswort. Er ſelbſt opfert ſeine Verbündeten. Wer Englands Verbündeter iſt, ſtirbt daran. Und ſchließlich verſendet der Feind nicht den un⸗ gefährlichſten ſeiner in Druckerſchwärze ge⸗ tauchten Giftpfeile, wenn er Aeußerungen deutſcher Männer und deutſcher Zeitungen abwirft. Die Aeußerungen deutſcher Zeitungen ſind aus dem Zuſammenhang geriſſen. Bei Aeußerungen Deut⸗ ſcher, die wiedergegeben werden, denket daran, daß es Verräter am Vaterlande zu jeder Zeit gegeben hat, bewußte und unbewußte. Meiſt ſitzen ſie im neu⸗ tralen Ausland, um nicht unſere Kämpfe und unſere Entbehrungen teilen zu müſſen oder als Hochverräter gerichtet zu werden. 5 Auch die Verfechter extremer Parteirichtungen dürfen nicht den Anſpruch erheben, für die Allgemeinheit des deutſchen Volkes zu ſprechen. Es iſt unſere Stärke, aber nuch unſere Schwäche, daß wir auch im Kriege jede Meinung ungehindert zum Worte kommen laſſen Wir dulden bisher auch den Abdruck der feindlichen Heeres⸗ berichte und der Reden der feindlichen Staatsmänner, die mit vergifteten Waffen gegen den Geiſt des deutſchen deeres und Volkes kämpfen in unſeren Zeitungen. Das iſt Stärke, weil es Kraftbewußtſein beweiſt, es iſt aber zuch eine Schwäche, weil es duldet, daß des Feindes Gift bei uns Eingang findet. Darum, deutſches Heer und deutſche Hei⸗ mat, wenn Dir einer dieſer ausgeworfenen Giftbrocken in Form eines Flugblatts oder eines Gerüchts vor die Augen oder die Ohren kommt, ſo denke, daß er vom Feinde ſtammt, denke daran, daß vom Feinde nichts kommt, vas Deutſchlandfrommt! Das muß ſich jeder ſagen, gleichgültigwelchem Stande oder wel⸗ her Partei er angehört. Verachte ihn, ſtelle ihn öffentlich an den Pranger, damit auch leder andere wahre Deutſche ihn verachtet! Wahre Dich, deutſches Heer und deutſche Heimat! Großes Hauptquartier, 2. Sept. 1918. v. Hindenburg, Generalfeldmarſchall. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 5. Sept.(Amklich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht und Böhn: Zwiſchen Ypern und La Baſſee drängte der Feind gegen unſere neuen Linien nach. Im Vorgelände be⸗ laſſene Abteilungen wichen dort befehlsgemäß auf dieſe zurück. Bei Wijtſchaete wurden Teilangriffe des Feindes abgewieſen. Zwiſchen Scarpe und Somme fühlte der Gegner gegen unſere neuen Linien vor. Infanteriegefechte mit unſeren Sicherungsabteilungen Zwiſchen Somme „An der Somme Artillerietätigkeit. Oiſe haben wir die am 26. Auaufß berſicht und das Vertrauen zu erſchüttern. . Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Außt ahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ee e aus der Gegend von Roye begonnenen Bewegungen fort⸗ geſetzt und uns in vorletzter Nacht ohne Kampf vom Feinde losgelöſt. Die am Feinde belaſſenen Nachhuten ſind geſtern nachmittag langſam gefolgt; der Feind hatte am Abend etwa die Linie Voyennes—Guiscar d Appilly mit ſchwächeren Teilen erreicht. In der Ailetteniederung wurden Vorſtöße des Feindes ab gewieſen, ebenſo ſcheiterten ſtarke feindliche Angriffe dich ſüdlich der Ailette, bei Terny⸗Sorny, Clamec! und Buc⸗le⸗Long. Vizewachtmeiſter Schoele dez 9. Batterie Feldartillerieregiments Nr. 92 hat hier bei den letzten Kämpfen 8 Panzerwagen vernichtet. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Oeſtlich von Soiſſons legten wir die Verteidigung von der Vesle zurück. Die Bewegungen wurden plan gemäß und vom Feinde ungeſtört durchgeführt. Wir ſchoſſen geſtern 32 feindliche Flugzeuge ab. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff Neulich haben franzöſiſche Blätter ausgeplaudert, die Vorbereitungen der Verbandsheere zur gegenwärtigen Offenſive, der gewaltigſten Schlacht der Weltgeſchichte haben ein ganzes Jahr gedauert. Immer noch tobl auf der Front von 135 Kilometern der gräßliche Kampf jeden Augenblick bereit, weitere Frontſtücke in den ſchauer lichen Wirbel mit herein zu ziehen. Trotzdem hat dit Feindesmaſſe von 2 ½ Millionen Menſchen den Durch bruch nicht erzwungen. an dem elaſtiſchen Wall der deutſchen Verteidigung abgeprallt und die Feindverluſte überſteigen weit dit Opfer der Champagneſchlacht von 1917 unter General eivelle, den ſeine Truppen den Blutſäufer nannten. Aber in einem haben die Feinde doch Erfolg gehabt ie haben unſere innere Front eingebeult 9 1 indem ſie die durch lange tücliſche Bearbeitung aus dem Gleichgewicht gehobene ſeeliſche Widerſtandskraft des deut⸗ ſchen Volks überrumpelten. Kriegsglücks traf weite Kreiſe ganz unvorbereitet. Dit halbamtliche Berichterſtattung— nicht zu verwechſeln mit den amtlichen Tagesberichten Ludendorffs, die an Sachlichkeit für alle Zeiten muſtergültig bleiben!— hatte ſich bei uns ſeit langem nicht darauf beſchränkt, den überzeugenden und beredten Tatſachen das Worf zu laſſen, und ſo manchmal ungeheuerliche Vorſtellun⸗ gen erzeugt, als ob der Feind am Letzten wäre. Tat⸗ ſächlich findet die Auffaſſung, ſoweit wir ſehen können. in der deutſchen Preſſe und in poliliſchen Kreiſen im⸗ mer mehr Boden, daß die Entente die furchtbaren, die Entſche dung um jeden Preis erſtrebenden Anſtrengunger gerade jetzt mache, weil ſie die amerikaniſche Hilfe nich gar zu teuer bezahlen möchte, weil die innere Politil in Frankreich, Italien und England ein längeres Hin⸗ ausſchieben nicht verträgt; weil der Stand der Dinge im Oſten eine kräftige Förderung von der Weſtfront her notwendig machte; weil der Tauchbootkrieg die No der Zufehr, ben ſers de Kehlen ſo ſehr geſteigert hatte und die Handels- herrſcheft Bretanniens j den Tag mehr bedrohte. Marſchall Foch mag auch den Ehrgeiz ge⸗ habt haben, ohne Wilſon Sieger zu werden. Trotzdem alſo die Entente wirklich in einer ſchwierigen Zwangs⸗ lage ſich befindet, war es nicht gut und nicht klug, Meldungen wie jene vom 16. April 1918 zu verbreiten! „Die gewaltigen Vorräte der(erbeuteten) Bekleidungs⸗ und Verpfl gungslager in Ruß and, Ital en und Nord- frankreich laſſen ſich überhaupt nicht abſchätzen. Ihr Wert beträgt das Vielfache jener 1 ½ Milliarden(fn Waffen). Die Beute an Gummi und Kupfer allein in Nordfrankreich deckt den deutſchen Heeresbedarf auf ein Jahr.“— Und bald darauf wurden unſere Kleider und die Türklinken abverlangt. Daß hiedurch Enttäuschung und Mißtrauen hervorgerufen wurde, nachdem derartige Erwartungen geweckt waren, iſt begreiflich. Mit ſol⸗ chen Uebertreibungen beſorgt man letzten Endes doch nur die Geſchäfte der Gegner, die es als den Haupt⸗ zweck ihrer Kriegführung betrachten, bei uns die Zu⸗ Wie denn die Londoner„Times“ Northeliſſes am 7. Auguſt ſchrieb: „Der Verluſt des Selbſtvertrauens iſt es, nicht der Verluſt von Boden, Mannſchaften oder Material, was Sieg oder Niederlage ausmacht. Der Feind muß den Glauben an ſich ſelbſt oder an ſeine Führer verlieren.“ In dieſem hinterliſtigen, infernaliſchen„Kampf geger ſen deutſchen Geiſt“ haben die Feinde einen Sieg errungen. Übgeſehen von einer verſchwindenden Minderheit Bös⸗ billiger iſt zwar der Glaube an unſere großen Heerführer m deutſchen Volk noch felſenfeſt verankert; den haben zie Northeliffe und Konſorten trotz der raffinierteſten detzmittel noch nicht zu erſchüttern vermocht. Aber der Hlauben des deutſchen Volks an ſich ſelbſt, das Bewußt⸗ ſein des eigenen Rechts, die Gewißheit der unzerſtör⸗ baren eigenen Kraft und damit den unerſchütterlichen Willen, auszuhalten bis zum ſiegreichen Ende,— dieſer Glauben haben ſie leider bei einem nicht geringen Tei unſeres Volks— nicht vernichtet, aber ins Wanken ge⸗ bracht, ſo daß ein Mann der Tat wie Hindenburg es ich nicht verſagen kann, ſo ſehr er jetzt mit wichtigſten Tag um Tag ſind die Wogen Der plözliche Wechſel des Wedanken und Arbeiten an der Weſſe un fette Pic b das deutſche Volk in ernſteſter Weiſe an ſeine Pflich zu erinnern, die bei aller Einſchränkung und vielfach jo auch Entbehrung doch noch weit leichter zu erfüllen iſt als draußen im Weltkampf um Deutſchlands Sein oder Nichtſein. Hindenburg weiſt an Beiſpielen nach, welche Anſtrengungen die Feinde machen, den deutſchen Geiſt der Heimat zu vergiften. Seit vier Jahren hat die Reichs⸗ kegierung es zugelaſſen, daß die feindlichen Heeresberichte Tag für Tag dem deutſchen Volk bekannt gegeben wer⸗ den, während die feindlichen Regierungen ſich hüten, die deutſchen Berichte bei ihren Völkern bekannt werden zu laſſen. Das war bei uns ein Beweis des Vertrauens gegen das Volk, und dieſes Vertrauen hätte es erfordert, daß unſeren amtlichen Berichten das unbedingte Ver⸗ trauen entgegengebracht worden wäre. Das iſt bei vielen nicht geſchehen. Den feindlichen Berichten wurde Glauben geſchenkt, auch wenn die Lügen handgreiflich waren; was be ungunſten unſerer Kriegslage ſprach, wurde für bare ünze genommen und geſchäftig weiter verbreitet. Den Kleingläubigen und Zweiflern ruft Hindenburg zu:„Wir haben im Oſten den Frieden erzwungen und ſind ſtark Fate es auch im Weſten zu tun, trotz der Amerikaner!“ ßt euch durch falſche und erlogene Berichte nicht blenden end täuſchen, behaltet euren feſten Glauben. Nichts was don dieſen Feinden kommt, kann Deutſchland frommen. Die Giftmiſcher und Verbreiter aber ſollen der allge⸗ meinen Verachtung anheimfallen.— Mögen Hindenburgs Worte auf guten Boden fallen! Die Loslöſung der deutſchen Front vom Feinde wurde mich am 3. September ſowohl in Flandern als im Somme⸗ and Oiſegebiet fortgeſetzt; infolgedeſſen war der Kampf tuf wenige örtliche Gefechte beſchränkt. Die deutſche Front derläuft nun von Wytſchaete(ſüdlich pern), weſtlich Ar⸗ mentieres, öſtlich La Baſſee, weſtlich Lens, öſtlich Vimy, Arleux, öſtlich Roeux, Moeuvres, Fins, Athies, Voyennes, peſtlich Ham, Guiscard bis Appilly(an Bahn und Oiſe⸗ kanal Noyon— Chauny, genau in der Mitte) in faſt fburchweg gerader Linie. Alle vorſtehenden Winkelſtellun⸗ zen ſind jetzt ausgeglichen; der Feind ſteht auf völlig derwüſtetem Boden, der zudem großenteils, d. h. an n Bächen und Flüſſen Sumpfland iſt. Die Ver⸗ idigung der Vesle von Fismes bis Muizon wurde tufgegeben. Die Loslöſung von der amerikaniſchen Front keſchah ohne Zwiſchenfall. Die deutſchen Truppen ſind tun hinter die Aisne zurückgegangen und haben die Stellungen wieder bezogen, die ſie vor der Champagne⸗ Afenſive des Generals Nivelle 1917 inne hatten. . Im Kampf gegen militäriſche Ziele hinter der feind⸗ ichen Front warfen unſere Bombengeſchwader im Mo⸗ nat Auguſt die bisher unerreichte Menge von 1157957 Kilc gramm Sprengſtoff ab. Mehrere Hallen mit neuen Faudangln wurden zerſtört. Heftige Exploſionen und ganhelt nde Bren e ken z ichn ten die Angr ffe gegen die Munitionszüge auf den Bahnhöfen Epernay und Crevecoeur, ein Munitionslager ſüdlich Chalons und die Sprengſtoff⸗Fabrik Oiſſel⸗ur⸗Seine. Das große Mu⸗ nitionslager Vailly, ſüdlich Arras, flog am 25. Auguſt in die Luft. Sehr ſtarke und langanhaltende Brände entſtanden außerdem in den Ortsunterkünften oder La⸗ fern von Chalons, Epernay, Amiens, St. Pol und Villers⸗Cotterets. ö „Echo de Paris“ meldet, in Marokko haben were Kämpfe ſtattgefunden. Erſt nach furchtbaren ämpfen ſei es gelungen, ſich der Aufſtändiſchen zu er⸗ wehren. Die Engländer haben die Stadt Douay mit weit über 100 Fliegerbomben und 60 Granaten beſchoſſen. 77 Häu⸗ ter ſind zerſtört, viele Einwohner getötet oder verwundet. Der engliſche Bericht aus Oſtafrika be⸗ ſchreibt die ſcharfe Verfolgung der Ueberbleibſel der deutſchen Streitmacht in Teutſch⸗Oſtafrika durch ver⸗ ſiedene britiſche Heeresabteilungen, denen die Deut⸗ n ſich nordwärts gegen das Duriotal hin zu entziehen verſuchen. Die deutſchen Truppen erreichten am 30. Auguſt Lioma gleichzeitig mit den Vortrup⸗ pen der britiſchen Abteilungen von Norden und Oſten. Am 31. Auguſt griff der Feind an. Er wurde abgewie⸗ ſen und nach Süden getrieben, nachdem ihn von Oſten Eingetröfſene britiſche Abteilungen in der Flane ge⸗ faßt hatten. Viel Gepäck, ſowie zahlreiche Lebensmittel wurden erbeutet. 5 . 8 2 5 Die Exeigniſſe im Weſten. „Engliſcher Heeresbericht vom 4. September nachmittags: Von zer Front werden kleinere Kampfhandlungen an verſchtedenen Stellen gemeldet. Wir erreichten die Oſtſeite des Vaux⸗Waldes zördlich Moislaine und ſind an anderen Punkten leicht vor⸗ jerückt. Im allgemeinen erreichten unſere Truppen die Linie zes Nordkanals und nördlich der Straße Arras— Cambrai haben vir Ecourt—Saint Quentin beſetzt. Im Lysabſchnitt wurden jeſtern und heute nacht von uns weitere Fortſchritte ſüdlich und lördlich des Fluſſes gemacht. Unſere Truppen nähern ſich Neuve⸗ habelle und Laventie und haben Sailly⸗ſur⸗Lys, Nieppe und Le⸗ wonarin(2) genommen. s Baben Karlsruhe, 5. Sept. Das Miniſterium Innern hat ſoeben eine Verordnung über die Verſor⸗ gung mit Kartoffeln für die Zeit vom 15. Sep⸗ tember 1918 bis zum Schluß des Wirtſchaftsjahrs er laſſen, die im weßentlichen den für das Vorjahr er gangenen Vorſchriften entſpricht. Insbeſondere wurde wiederum der unmittelbare Bezug des Winterbedarfs durch die Verbraucher beim Erzeuger in Höhe von zwei Zentnern frü den Kopf mittels des Bezugsſcheinverfahreng zugelaſſen. 7 ( Karlsruhe, 5. Sept. Vom 6. Sept. an wird der um 4.35 vorm. in Karlsruhe abfahrende Perſonen⸗ zug 1418 nach Konſtanz zwiſchen Appenweier und Of⸗ ſenburg früher gelegt. Appenweier ab 6.55 vorm. Wind ſchläg ab 7.01, Offenburg an 7.09 Uhr. Im bisherigen Fahrplan des Zuges 1418, Appenweier ab 7.16, Offen burg an 7.31 Uhr vorm., verkehrt vom gleichen Tag an der Perſonenzug 900, der in Appenweier die An⸗ ſchlüſſe von den Zügen 1351 von Oppenau an 7.0. und 348 von Straßburg an 7.03 Uhr aufnimmt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim. Deklanntmachung. Sir erinnern die Erzeugern von Frühkartoffeln, nochmals an die Abgabe der vereinnahmten Marken. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß alle, noch vorhandenen Frühkartoffel beim Lebensmittelamt anzumelden ſind. Seckenheim, den 5. September 1918. Lebhensmittelant. Neischausgabe. Morgen Samstag, den 7. September erhalten Nr. 1 bis 834 bei Meggermeiſter Hartmann Nr. 885 bis 1500 bei Metzgermeister Nendem Nr. 1501 bis 2121 bei Metzgermeiſter Gropp Nr. 2122 bis 3000 bei Mengermeiſter Gruber Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die. ganze Karte 150 gr. für die halbe Karte 75 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.90 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 45 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt Samstag nachmittag von 3 bis 8 uhr, Sonntag früh von 8 bis 9 Uh. Seckenheim, den 6. September 1918. Lebensmittelamt. 3 Die feindlichen Brüder. ö i 5 einrich Riff. . 6 e 1 verboten.) Die arme Frau ſank auf einen Stuhl und ſchluchzte beſtig. 6 8 war am Tiſche ſitzen geblieben und hakte den Kopf auf die Hand geſtützt. Er allein war ruhig geblieben und wer in ſein Inneres hätte ſchauen können, würde wahrgenommen haben, daß es dort vergnügt lachte. 5 Der Bauer hatte wiederholt einen unwilligen Blick über ihn hingleiten laſſen. 8 „Gibt es keine Arbeit?“ rief er endlich. Vinzenz verließ ſchweigend das Zimmer, er hatte ſei⸗ Vater noch nie widerſprochen.— Erich ſtand im Pferdeſtalle vor einer einfachen Lade, die ſeine wenigen Sachen barg, und blickte ſtarr auf die⸗ ſelbe. Er wußte, daß er an dem Wendepunkte ſeines Lebens ſtehe, aber eine Stimme rief ihm zu:„Grete wird nun Dein, das iſt ja Dein Wille!“ Weiter hinaus wollte er nicht denken. Seine Mutter trat zu ihm. 5 „Erich, Du willſt wirklich gehen?“ rief ſie ſchluchzend. „Ja, Mutter, ich muß!“ gab er gefaßt zur Antwort. „Tu' es nicht, bitte den Vater, er wird Dir ver⸗ eihen, wenn Du verſprichſt, von dem Mädchen zu laſſen!“ fuhr die Frau fort. 5 „Das kann ich nicht verſprechen und lügen will ich nicht. Mutter, ich war vorige Nacht dort oben, mit Gewalt hat es mich hinaufgetrieben, ich weiß nicht, ob es zu meinem Glück ſein wird, allein ich muß meinem Her⸗ ſtzen folgen. Was heute geſchehen iſt, das mußte kom⸗ men, und es iſt vielleicht gut, daß es bald kam.“ g„Dein Vater wird nie nachgeben, wenn Du einmal gegangen biſt!“ ſchluchzte die Frau. „Ich verlange es nicht. Die Welt iſt groß und es t nicht alles nach einem Kopfe zu gehen!“ Erich, Du vergißt, daß ich es nicht ertragen werde!“ 5 nem 77 g* ch . 2 8 machte. ö Mukter, zwiſchen uns liegt ja nichts!“ ſprach er, und ſein Auge ruhte ſtarr auf der harten, arbeitgewohn⸗ ten Hand ſeiner Mutter. Dieſe Hand war immer gut und weich für ihn geweſen; wie oft war ſie halb beruhigend, halb ſchmeichelnd über ſein Haar hingefahren, wenn er durch irgend etwas den Zorn ſeines Vaters erregt hatte. „Glaubſt Du, daß ich Dich weniger liebe, wenn ich nicht bei Dir bin?“ fügte er hinzu. „Nein, nein, ich weiß es, denn Du biſt gut, aber dennoch wird es mir das Herz abdrücken, wenn Du fort biſt!“ f „Auch dann, wenn Du weißt, daß ich mich glücklicher fühle als hier?“ Die Frau antwortete nicht, ſie bedeckte ſchluchzend das Geſicht mit beiden Händen. Ob ſie ſich ſagte, daß der ſtrenge, harte Sim ihres Mannes zu weit ging, ob ſie ſich geſtand, daß unter dem harten Drucke ſeines unbeug⸗ ſamen Willens kein Glück aufblühen konnte? Dem Sohne durfte ſie dies nicht ſagen, denn der, den im Stillen ihr Herz anklagte, war ſein Vater. Erich nahm die wenigen Sachen aus ſeiner Lade und knüpfte ſie in ein Bündel zuſammen.„Du darfſt noch nicht gehen!“ rief ſeine Mutter verzweiflungsvoll. „Soll ich mich vielleicht daran erinnern laſſen, daß ich hier nichts mehr zu ſuchen habe!“. „Nimm dies!“ ſchluchzte die Frau und drückte ihrem Sohne einen kleinen Beutel in die Hand, der ihre jahre⸗ langen, geheimen Erſparniſſe enthielt. 5 „Ich nehme es, Mutter,“ ſprach Erich, der mit Ge⸗ walt ſeine Erregung zurückzudrängen ſuchte.„Was Deine Hand mir gibt, das bringt mir Segen!“ N Die Frau warf ſich laut ſchluchzend an die Bruſt ihres Sohnes. 3 „Mit Dir geht alles Glück von mir!“ rief ſie. „Nein bleibt Ch Die 9 en nd Stärke. Ein harter Kopf iſt noch nie dur An die Fettbezugsberechtigten Morgen a Samstag, den 7. ds. Mis. 4 erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 640 0 lage des neuen Fleiſchausweiſes Butter peo Haushaltung/ Pfund Nr. 961 bis 1072 von 11 bis 12 uhr vormittag“ Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.95. Bei dieſer Auszabe iſt die Nummer 17 der ſeite des Fleiſchausweiſes guͤltig. 5 Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug. Eichwalrs bei den Handlungen Fenske u. Waſche N Seckenheim, den 6. September 1918. und zwar: dyn 55 Lebens mittelaſmt. 1 85 8 1 Te. 10 Sudan uten fe 114 dle . Seen ein. * ö 100 alan Bezirkzneister Ben, den (Nitgl. 5. Bess. Sab Kei f 43 Heute Abend ban N N Training. Nach demſelben im Lokal 100 Besprechung u n ſämtlicher Spieler wegen dem am Sonntag tattſin 100 Wettſpiel.* 8 um vollzähliges Erſcheinen erſucht 6 um sau 5 Der Se die der b Sammel ⸗Anzeiger dic ur für Mitslirber der gandm. Ein-. agel 10 1 U Repskuchenſchrot— Sonnenzlumentuchenmebl de ſauenfutter— Saatreps— alle Sorten Düngerm i Abe Wagenfett— Maſchinensl— Koch u. Biehfal digu Lager vorrätig. 5 merz Der Vorſt berlt Wee eee 1 den Eine ante bol. oder ei- r m — e Braves u. flelßil 8 Bettstelle aädchen zu kaufen geſucht. iu licht Schlobſtraße 25. d. nicht unter 17 dude 10 a r Wagen l. 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Leicht, wenn er daran dachte, daß ihn um er in die Zukunft ſchaute und zurückdachte an ſeine i und deren harte, liebe, gute Hand. Rechten* Das Bündel in der Linken, den Stab in der er denn 0 ſo ſtieg er langſam bergauf. Es wurde ihm ſche ne Ruhe 19 nach all' den Anſtrengungen hatte er noch kei 16 war, gefunden. Als er auf einer Bergkuppe ang ft eines von der aus er den A Blick auf das Ge a Vaters werfen konnte, ſetzte er ſich auf einen r ſah Wie ſtill und friedlich das Gehöft dalag! erade 2 wie aus dem Kamin der Rauch langſam und hauch be⸗ dem klaren Winterhimmel emporſtieg, kein Luf 90 kult wegte denſelben, und welcher Sturm hatte noch 3 Hauch zer Zeit unter dem grauſchimmernden Dache 1 getobt! 10 kaut Er dachte nicht an 13 0 Vater, er empfa aaa Groll gegen denſelben. 1 g feſt, gleich zähe im Feſthalten eines einma Entſchluſſes, nur daß ſeiner friſchen und e, weh, gend noch der Ernſt und die ſtarre Härte fehr gt, l ein mühſam durchgerungenes Leben mit ſich ber dere d. N bewußt fühlte er, daß dieſe gleichgearteten 1 die Dauer doch nicht neben einander 2 1 Stirke denn es ſtieß Schwäche auf Schwäche h d mehr von Grete e, konnte, ſchwer, wenn uttes K 8 A . 2 — 2 5 8 — 0 5 .... 5 N.