A 8285S . r T ˙· r neee — N men g inne zwiſch oſcheink t äglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ Feiertage. D. in Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1—— bei freter Zuſtellung. 5 Vokumente zur franzöſiſchen 1 1„Kultur“. 3 Das Trugbild der franzöſiſchen 0. Der deri 5 Schriftſteller Francois Guizot(17871874) 0 55 bereits ſeit den Tagen des„Sonnenkönigs“, kute der Fraern, etwas Angenehmes ſagen wollten, das Voll faſngeſſeſen betört hatten. Wie in unheilvoller Maſ⸗ er i** 10 erhild diefes kunflich geſchaffenen und ebenſo künſt d Ferrit Erde, die bald in einen Grad der Abhängigkei N eum Der oder doch ſchwer ſchädigen mußte. deberſchä ſo von den Franzoſen ſelbſt geſchickt genährten lcgenheit bung ihrer angeblich hohen kulturellen Ueber⸗ igenen 19 5 Verherrlichung Frankreichs als der ur⸗ Feiheit Ftätte der Zivilisation und aller menſchlichen kenüchte folgte bedauerlicherweiſe erſt recht ſpät die Er⸗ krieg erung. Die deutſchen Freiheitskriege und der er 1870/71 hatten zwar ſchon unbarmherzig lberhezum Schleier von dem Götzenbild der franzöſiſchen Maltkrteang geriſſen.— Aber erſt der Verlauf des ſügenhaft, in dem ſich politiſche Verderbnis, hinterliſtige im igkeit und Mangel an jedem menſchlichen Ge⸗ wimochte franzöſiſchen Volke ſo unverhüllt offenbarte, den 10 die Welt gänzlich von ſeiner Hohlheit zu über⸗ ſeſchritten m vollem Umfange den ſchon längſt vor⸗ üüchzuweiſen dolltiſchen wie ſittlichen Verfall dieſes Volke Aschen Glen, das einſt Bonaparte mit dem ſchmeichle⸗ gewußt. en der„Grande Nation“ zu berauſchen D legenden een ſchmachvollen, dieſer en Handlung ie f 8 f 5 A großen. gen, die ſich gerade die Angehörigen allen 5 haben Ur 8 3 2 2 bangen An Urteilsfähigen und Einſichtigen in Sgötzentu 185 te A 8 faite Binn 900 oſen ve one j 2 1 8 5 0 dagedeihen 85 1 demſelben ihm SSorgfalt und Pflege des Roten Kreuzes ald— achten und endlich auch die feindlichen Toten Neon Muheſtätten zu ehren, war moraliſch ſchon Die zügut der geſamten geſitteten W ti anſchenpffſcht planmäßge Verletzung dieſer einfachen nen doppelt en im gegenwärtigen Kriege ſtellt daher grant Aälcher lame Gewohnheiten längſtvergangener Zeiten 0 8 84 und Verrohung dar, der den ſchuldigen preis ſſten Verachtung der ganzen kultivierten Mit⸗ S 5 muß. g den im Jahre 1864 in der ſog. erſten „Juli 1906 in der ſog. zweiten Genfer ie pon Ale ſſenen Vereinbarungen über das Völ beihe im land Mächten— darunter einer ganzen e nigen Sinne noch als halbzivilieſtert zu deren 8— unterzeichnet worden waren, iches gemeine Grandſätze wenn auch noch un⸗ lee aller gebildeten und kulturell 85 r geweſen, ſo daß es nicht Wunder ii 878 nge ſgewelenermzen in der 90 d 1581 weniger als 291 Einzelverträge in die⸗ orn. waren. en Kriegführenden zum Abſchluß gekom⸗ 1 lch 1907 tru 5 das Haager Abkommen vom 18. Ok⸗ Aber an derben gen Grunmſiten der Menſch 10 men alle di gender Stelle ausdrücklich Rechnung. N teſe rechts 5 0. züſichen Haben in de niedergelegten Ueberein em nwärti ö ˖. müßen Truppen in gegenwärtigen Kriege die fran in un zi in zahlloſen Fällen häufig ſogar plan⸗ li 1% Das bom f d ger Weiſe derſtofen. 1 ür⸗Unterfriegsminiſterium durch die„Mi⸗ Gem 0 es, Kriegseſuchungsſtekle fü 5 ie 4 e für Verletzungen dich lateriaf elt bisher geſammelte amtliche Be⸗ licher Verne das Ergebnis auf Grund eidlicher ge⸗ ner uhmungen und dienſtlicher Meldungen vor⸗ der eſtgeſtellt 1 dar, iſt daher als einwands⸗ g Et g f dellun wanglegend zeichnen und trotz der in der Natur Wolge glichkeie z 3 5 5 2 von Jachkeit überaus umfangreich. Es bildet eine Lon Dok i 1 5 5 g olumenten zur richtigen Einſchätzung der — Lurch die Poſt bezogen pro Quartal Mt. 3.25 N ſchwerwiegenden Rückfall in unmenſchliche en Beſchrankung der tatſächlichen Feſt⸗ Amtsblatt der Fürgermeiſterämter Jeckenheim, Avesheim, RNeckartzanſen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann. Seckenheim. einſt vielgeprieſenen ſog. ſranzöſiſchen„Kultur“, die um ſo vernichtender wirken muß, da es ſich ganz überwiegend nicht etwa um bedauerliche Einzelfälle, ſondern zumeiſt um eine vorbedachte Nichtachtung dieſer Vereinbarungen handelt, für die der franzöſiſche Staat und die franzöſiſche 7 7 Heeresleitung rechtlich und moraliſch die Schuld agt. N e 5 ö Die Note Burians an den Vatikan. Wien. 17. Sept. Der Miniſter des Aeußern Graf Burian hat an den apoſtoliſchen Nuntius in Wien, Mfgre. Valfre di Bonzo, am 14. d. M. eine Note gerichtet, welche in deutſcher Ueberſetzung folgendermaßen lautet: Nach vier Jahren unerhörten Ringens und un⸗ geheuerer Opfer hat der Kampf, der Europa verheert, noch keine Entſcheidung zu bringen vermocht. Die k. und k Regierung, von dem Geiſte der Verſöhnlichkeit geleitet, der ſchon in ihrer Note vom 12. 12. 1916 zum Ausdruch kam, hat beſchloſſen, an alle kriegführenden Staaten heranzutreten und ſie einzuladen, durch einen vertrau⸗ lichen und unverbindlichen Gedankenaustauſch einem für alle Teile ehrenvollen Frieden die Wege zu ebnen. Hier⸗ bei gedenkt die k. und k. Regierung voller Dankbarkeit des ergreifenden Appells, den Se. Heiligkeit der Papſt im verfloſſenen Jahr an alle Kriegführenden mit der Mahnung richtete, eine Verſtändigung zu ſuchen und wieder in brüderlicher Eintracht zu leben. In der ſiche⸗ ren Ueberzeugung, der Heilige Vater erſehne es auch heute, daß die leidende Menſchheit bald wieder der Segnungen des Friedens teilhaftig werde, hoffen wir zuverſichtlich, daß er unſeren Schritt mit Sympathie begleiten und mit ſeinem auf der ganzen Erde aner⸗ kannten moraliſchen Einfluß unterſtützen wird. Von die⸗ ſem Gedanken geleitet, bitte ich Ew. Exzellenz, den zu⸗ 577 955 Text der Note Sr. Heiligkeit unterbreiten zu wollen. 5 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 17. Sept.(Amtlich.) Weſtlicher Kriegs ſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern rege Erkundungstätigkeit. Südlich von Ypern ſcheiterten Teilangriffe des Feindes. An der Kanalſtellung brachten pommerſche Grena⸗ diere von erneuten Vorſtößen gegen den Feind bei Sauchy⸗ Cauchy Gefangene zurück. In der Gegend von Havrin⸗ court ſteigerte ſich der Artilleriekampf am frühen Mor⸗ gen e zu großer Stärke. Keine Infanterie⸗ tätigkeit. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Zwiſchen Ailette und Aisne dauerten die heftigen An⸗ zriffe des Feindes fort. Wir nahmen den Oſtrand der Höhe öſtlich Vauxaillon, auf der der Feind Fuß faßte, wieder. An der von Laffaux nach Oſten führenden Straße drückte uns der Feind etwas zurück. Am Nach⸗ mittag nach ſtärkſtem Artilleriefeuer erneut vorbrechende Angriffe des Feindes ſcheiterten an den Gegenſtößen der dort kämpfenden hannoverſchen, braunſchweigiſchen und oldenburgiſchen Reſerveregimenter. Sie ſchoben am Abend ihre Linien zum Teil wieder vor. Auch die ſüdlich anſchließende brandenburgiſche 5. Infanteriediviſion ſchlug mehrfach durch Panzerwagen unterſtützte Angriffe des Feindes ab. Im Südteil von Vailly dauerten Klein⸗ kämpfe an. In der Champagne wurde ein nächtlicher Vorſtoß des Feindes ſüdlich von Ripont abgewieſen. Heeresgruppe Gallwitz: An der Cote Lorraine, bei St. Hilaire und weſtlich von Jonville führten wir erfolgreiche Unterneh- mungen durch. Teilangriffe des Gegners gegen Haumont und nordöſtlich von Thiaucourt wurden abgewieſen. Die Artillerietätigkeit beſchränkte ſich auf Störungsfeuer. Wir ſchoſſen geſtern 44 feindliche Flugzeuge ab. Oberleutnant Lörzer errang ſeinen 40., Leutnant Ru⸗ meh ſeinen 35. und Leutnant Thuy ſeinen 30. Luftſieg. Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. * Nun hat er doch eine Pauſe gemacht, der Marſchall Haig. Es ging nicht mehr. Was half es, die Diviſionen immer aufs neue den Deutſchen entgegenzuwerfen! Bis über die Knie ſanken die Truppen im Schlamm ein und ohne Strümpf und Schuh mußten Hunderte von er⸗ matteten Soldaten keuchend zurückbleiben. Das waren die Strapazen, die vordem die deutſchen Feldgrauen bei ihrer Offenſive im März wie jetzt wieder beim Rück⸗ zug auf die Hindenburgſtellung durchzumachen hatten. Jetzt hat der Engländer das Vergnügen und er wird noch lange daran zu dauen haben. Und der kommende Winter eröffnet erſt recht keine günſtige Perſpektive. Haig be⸗ treibt daher die Heranſchaffung der ſchweren Artillerie ſo energiſch, als es die Beſchaffenheit der Straßen im aufgegebenen Gebiet irgend zuläßt. Dieſe ſind aber aller⸗ dinas in einem troſtloſen Zuſtand. Was die deutſchen Ancre und an der Somme; Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark die Zeile. Bei Akterer Auf ahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. Pionfere und Armierungsſoldaten in 5 Monaten geſchaf⸗ fen hatten, das haben ſie beim Rückzug in 14 Tagen wieder erſtört und jetzt kommt der für die Engländer entſtehende Zeitverluſt unſeren Truppen doppelt zugut; ſie konnten die unter erſchwerenden Umſtänden angreifende feindliche Uebermacht mit größten Verluſten abwehren, ſolange der Feind die Unterſtützung ſeiner Artillerie großenteils ent⸗ behren mußte, bleiben in dem durch Regen und geſprengte Kanäle aufgeweichten Boden doch ſelbſt die Panzerwagen ſtecken. Zugleich aber konnte die deutſche Verteidigungs⸗ ſtellung weiter ausgebaut werden. Jetzt endlich ſcheint wenigſtens ein Teil der ſchweren Artillerie von den Eng⸗ ländern in Stellung gebracht worden zu ſein und ſie verſäumten nicht, das Ereignis ſofort durch eine aus⸗ giebige Kanonade anzumelden. Der Nachſchub von Muni⸗ tion iſt fortab nicht mehr ſo leicht wie weſtlich der f im Munitionsverbrauch wird man das mit der Zeit vielleicht ſpüren. Wir wollen ſehen, wie lange die Engländer ihre unfreiwillige Kamp⸗ fespauſe einhalten. Ueber den Nordkanal hinüber mach⸗ ten pommerſche Grenadiere einen Vorſtoß gegen die Fran⸗ zoſen bei Sauchy⸗Cauchy, 11 Kilometer nordweſtlich von Cambrai, 3½ Kilometer nördlich der Straße Cam⸗ brai— Arras, und brachten Gefangene zurück. Der Zweck des Angriffs dürften Erkundungen und vielleicht auch Störungen von Sicherungsarbeiten des Feindes— gerade hier iſt ia die Hauptbruchſtelle des Kanals— geweſen ſein. Der Zweck wurde erreicht.— In Flandern ſind die Dinge noch ungewiß; offenbar iſt Marſchall Haig noch nicht entſchloſſen, ob er auch hier einen Angriff größeren Stils wagen ſoll. Inzwiſchen erhalten Teil⸗ kämpfe die Parteien in Bewegung.* Südlich der Ailette dauern die Großkämpfe an. Gelänge es den Franzoſen, den öſtlich Vauxaillon liegen⸗ den Höhenrücken von Pinon(ſüdlich der Ailette) in Beſitz zu bekommen, ſo würden ſie die Damenwegſtellung im Rücken bedrohen. Sich dieſer Bergſtellungen zu bemäch⸗ tigen, iſt daher das von Marſchall Foch zäh feſtgehaltene nächſte Ziel. Bis zum Rand der Vorberge, weſtlich der Straße Anizy—Soiſſons, war der franzöſiſche Angriff ſchon gelangt. Ein ſcharfer Gegenſtoß verdrängte den Feind wieder. Der weitere Angriff von Laffaux—Alle⸗ mant aus, der in der Richtung der Straße Soiſſons Laon unmittelbar auf den Damenweg bei Fort Mal⸗ maiſon abzielt, gewann in öſtlicher Richtung etwas Boden, doch wurden Hauptangriffe des Nachmittags von Han⸗ noveranern, Braunſchweigern und Brandenburgern ſo energiſch abgeſchlagen, daß der Feind ſogar ſeine am Morgen gewonnene Stellung wieder aufgeben mußte. Dieſer rechte Flügel der Heeresgruppe Kronprinz hat eine überaus wichtige Poſition zu verteidigen. Die Panzer⸗ wagen können in dieſem zerklüfteten Gelände nur ver⸗ Kältnismäßig wenig eingeſetzt werden. Aber wo nur entfernteſte Möglichkeit vorliegt, da greift Foch zu die, ſeinem beliebteſten Kampfmittel. Auch in dem Angr, m Laffaux hat er ſie zur Anwendung gebracht. Bei Vailly wird noch gekämpft, es iſt aber wohl an⸗ zunehmen, daß die Deutſchen das Städtchen aufgeben werden, da die nordoſtwärts gelegenen Höhen völlig ge⸗ nügen dürften, die Aisne und die im Aisnetal liegende Straße und Bahnlinie zu beherrſchen. In der Woevre⸗Ebene ſind unſere Truppen bei Fres⸗ nes, St. Hilaire und Jonville bereits wieder zu An⸗ griffen übergegangen, die zunächſt ſich in engeren Rah⸗ men hielten und von günſtigem Erfolg begleitet waren. Es iſt daraus wohl zu ſchließen, daß der Rückzug wenig⸗ ſtens vorläufig ſein Ende gefunden hat. Wollen die Amerikaner das Verſprechen Wilſons erfüllen, Frank⸗ reich das von den Amerikanern eroberte Elſaß⸗Loth⸗ ringen zum Geſchenk zu machen, ſo werden ſie jetzt unter anderen Bedingungen zu fechten haben, als um den Winkel von St. Mihiel. Wir werden bald davon hören. Zunächſt ſind einmal amerikaniſche Teilangriffe bei Hau⸗ 5 5 Thiaucourt geſcheitert. Durchkommen werden ie nicht. 5 Ein franzöſiſcher Doppeldecker überflog am Montag Mittag in geringer Höhe die Stadt Baſel. Infolge eines Maſchinenbruchs ſahen ſich die Flieger zu einer Notlan⸗ dung gezwungen. Aber in der Meinung, ſich noch auf ſchweizeriſchem Boden zu befinden, gingen ſie hart an der Grenze auf deutſchem Gebiet nieder. Die beiden In⸗ ſaſſen wurden von deutſchen Militärperſonen im Emp⸗ fan nommen und auf die Kommandantur St. Ludwig geführt. 5 Die portugieſiſche Regierung hat dem Anſuchen des Generals Perſhing um portugieſiſche Arbeiter, die dem amerikaniſchen Heere in Frankreich zugeteilt werden ſollen, damit amerikaniſche Soldaten, die jetzt zur Arbeit hinter der Front verwendet werden, für die Front frei kommen, ſtattgegeben. Mehrere Tauſend portugieſiſche Arbeiter werden demnächſt nach Frankreich abgehen. Wieder eine Kriſe?s? Berlin, 16. Sept. Nachdem der Reichskanzler geſtern die Führer der Zentrumsfraktion, der Fortſchr. Volkspartei und der Sozialdemokraten in 2½ſtündiger Anterredung empfangen batte. waren heute nachmittag 2 8 Graf Weſtärp(Konſ)), darauf Abg. Streſemamm(Matt.) und ſpäter die Staatsſekretäre Wallraf, Graf v. Rödern und v. Hintze erſchienen.— Wie bekannt gegeben wird, ſoll infolge der öſterreichiſch⸗ ungariſchen Friedensnote der Fraktionsvorſitzende des Zentrums, Abg. Gröber, vurde nach Blättermeldungen im Sonderzug von Heil⸗ ſronn nach Berlin zu den Beratungen beim Reichskanz⸗ er geholt. 5 Beſondere Bedeutung legt man in politiſchen Kreiſen iner Beſprechung bei, die der Führer der National⸗ liberalen, Streſemann, am Montag mit dem Zen⸗ krumsführer, Gröber, hatte. 1 Wie verlautet, wird ſich die Reichsregierung dem Schritte der öſterreichiſchen Regierung anſchließen, wenn⸗ Keich ſie ſich nicht verhehlt, daß die Ausſicht auf Erfolg ing iſt. Gegenüber den Blättermeldungen, daß die führer* Mehrheitsparteien dem Reichskanzler ihr Be⸗ emden ausgedrückt hätten, daß ſie von der Reichs⸗ ng vorden ſeien, wird mitgeteilt, daß die Reichsregierung Fppwar von der Abſicht des Friedensangebots Kenntni⸗ zehabt habe, daß ihr aber die Einzelheiten auch erſt zurch die amtliche Note bekannt geworden ſeien, ſo daß nicht in der Lage geweſen ſei, den Parteiführern iher Mitteilung zu machen. 5 Der„Vorwärts“ ſchreibt: Eine tiefe Bewegung geht ſurch Deutſchland. Ihr erſter Niederſchlag iſt die Ein⸗ berufung des Hauptausſchuſſes. Der Vorſitzende, Ge⸗ roſſe Ebert, drängte ſeit Wochen auf die Einberufung. Hoffentlich wird es auch gelingen, baldigſt den Reichs⸗ dag zuſammentreten zu laſſen. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion iſt für morgen zu einer gemeinſamen Sitzung mit dem Partelansſchuß eingeladen. Die national⸗ lberale Reichstagsfraktion tritt heute zuſammen. Die ö Nationalliberalen haben offenbar die Empfindung, daf der Schwerpunkt der Entſcheidung von der gegen ⸗ wärtigen Regierung abrückt immer mehr zur Reichstaasmehrheit binüberrückt. De möchte ſie den Anſchluß nicht verpaſſen. Alle dieſe Augen⸗ blicksanzeichen, meint das Blatt, laſſen erkennen, daß man in Deutſchland im Vorgefühl einer ernſten Kri⸗ ſenſtimmung lebt. ö 5 5 5 Frankfurt a. M., 17. Sept. Der„Frankf. Ztg.“ wird von parlamentariſcher Seite geſchrieben: Wenn Graf Burian und Kaiſer Karl trotz der von deutſcher Seite geäußerten Bedenken das Friedensangebot einſeitig un⸗ ternommen haben, ſo könne der falſche Schein entſtehen, als ob der Friedenswunſch des Deutſchen Kaiſers weniger ſtark ſei. Die jetzt zum erſtenmal(2) erſcheinende Unter⸗ ſchiedlichkeit werde die Welt zu der Frage veranlaſſen, ob Oeſterreich⸗Ungarn mit oder ohne Zuſtimmung Deutſch⸗ lands die Führung übernommen habe. Die Stellung der deutſchen Regierung und des Staatsſekretärs d. Aus⸗ wärtigen(v. Hintze) ſei durch das Vorgehen nicht bequemer geworden. —— Die Ereigniſſe im Weſten. i Franzöſiſcher Heeresbericht vom 16. Sept. nachmittags: Oeſt⸗ lich von Vauxailton nahmen wir den Pfaffenberg, wober gegen 300 Gefangene gemacht wurden. Wir bemächtigten uns Vaillys. In Lothringen führten die Franzoſen einen Handſtreich in der Gegend von Leintrey aus und machten Gefangene. Der Krieg zur See. Berlin, 16. Sept. Im Sperrgebiet um England wurden wiederum von unſeren Unterſeebooten 7000 BRT. verſenkt. Der Krieg mit Italien. Italieniſcher arte vom 16. Sept.: Heute morgen führten unſere Infanterieabteilungen in der Gegend nördlich und nordweſtlich des Grappa kühne Handſtreiche gegen die feindlicher Linien aus. Zahlreiche Maſchinengewehre wurden erbeutet. Luft⸗ Falke des Heeres und der Marine bewarfen militäriſche Ziele inter der feindlichen Front mit insgeſamt 50 000 Kilo Bomben. 5 Neues vom Tage. Die chriſtlichen Metallarbeiter an den Kaiſer. Duisburg, 17. Sept. Die 8. Vollverſammlung des Christlichen Metallarbeiterverbands hat folgendes Telegramm an den Kaiſer abgeſandt: Die in Duis⸗ burg tagende Generalverſammlung des Chriſtlichen Me⸗ tallarbeiterverbandes Deutſchlands, Mitglieder umfaßt, ſendet Ew. Majeſtät ehrerbietigen Dank für die landesväterlichen Worte, die Ew. Majeſtät von den Krupp'ſchen Werken aus an die geſamte deut⸗ ſche Arbeiterſchaft gerichtet haben und die in unſer aller Herzen wärmſten Widerhall fanden. Die chriſtlich⸗ nationale Arbeiterſchaft gelobt Ew. Majeſtät unverbrüch⸗ liche Treue und weiſt den Verſuch der Feinde, zwiſcher dem deutſchen Volk und ſeinem Kaiſer Mißtrauen zu ſtiften, mit Verachtung und Empörung zurück. Wir wollen durch raſtloſe Pflichterfüllung, hart wie Stahl an der Front wie in der Heimat, helfen, den Vernich⸗ tungswillen der Feinde zu brechen und dem deutſchen f Vaterland eine neue glückliche Zukunft zu ſichern. 8 Der Alldeutſche Verband. Hannover, 17. Sept. Im Verlauf des Tagung des Alldeutſchen Verbands teilte der Verbandsvorſitzende Juſtizrat Claß mit, daß der geſchäftsführende Ausſchuß die Stellungnahme des Verbandes zur Judenfrage eingehend prüfen und dann der nächſten Verbandsſitzung Vorſchläge unterbreiten werde. b 5 Die ukrainiſche Zufuhr. Berlin, 17. Sept. Nach dem neuen Handelsab⸗ kommen mit der Ukraine erhalten die Mittelmächte das Recht, vom 1. Dezember 1918 bis 1. Juli 1919 aus der Ukraine 11 200 Wagen Holz auszuführen, ausge⸗ ſchloſſen Brennholz, Bauholz und Grubenholz. Die Aus⸗ fuhr von Flachsſtroh iſt frei. Den Mittelmächten wird Hanf eine Menge von 750000 Pud(1 Pud gleich hrfrei; ebenſo Alteiſen. Den Mitte Hauptausſchuß des Reichstags am 24. September zu aner außerordentlichen Sitzung zuſammentreten.— Der über den Schritt Burians in Unkenntnis gelaſſen der etwa 100 000 6,38 Kg.) freigegeben. 37¼ Mill. Pud Eiſen und Mill. f dürfen ausgeführt werden. Alt- au + 1 2 das Recht der Ausfuhr von 600 000 Wagen Großkier⸗ häuten und 7000 Wagen Kleinhäuten(Kälber⸗, Ziegen⸗ und Schaffellen) erteilt. Die ukrainiſche Regierung ge⸗ währleiſtet den Mittelmächten 250000 Pud Tabak aus der letzten Ernte zur freien Ausfuhr. Die entſprechende Menge aus der neuen Ernte wird ſpäteſtens am 1. De⸗ zember 1918 feſtgeſetzt mit der Maßnahme jedoch, daß mindeſtens 25000 Pud zur Ausfuhr gelangen. König Haakon in Stockholm. Stockholm. 16. Sept. Der König von Norwegen iſt hier eingetroffen. Es iſt das der erſte Beſuch des Königs ſeit ſeiner Thronbeſteigung bzw. der Lostren⸗ nung Norwegens von Schweden. Neutrale Friedensbemühungen? „Bern, 16. Sept. Gerüchtweiſe verlautet, die neu⸗ tralen Regierungen wollen in Gemeinſchaft mit dem Vatikan Schritte zur Einleitung von Friedensunterhand⸗ lungen unternehmen. N Die Feinde über Buriaus Friedensangebot. London, 17. Sept. Der Miniſter des Auswärtigen Balfour beſprach bei einem Feſteſſen der Preſſe die öſterreichiſche Friedensnote. Die Note gebe nicht die zeringſte Hoffnung zum Frieden; die Vorſchläge könnten zu nichts führen. 5 Rom, 17. Sept. Die italieniſche Preſſe lehnt das Friedensangebot Burians entſchieden ab;„Giornale „Italia“ ſagt, Oeſterreich⸗Ungarn wünſche den Frieden zoch mehr als Deutſchland, weil ſeine inneren Zuſtände ane tragiſch ſeien. Jetzt müſſe die Entente alle räfte ſammeln, um den feindlichen Heeren die letzten Schläge zu verſetzen. N i Bern, 17. Sept. Das„Berner Tagbl.“ meint: Es iſt anzunehmen, daß Wilſon nun den günſtigen Augenblick ergreifen wird, um ſeine ſelbſtgewählte Rolle als Weltfriedensbringer durchzuführen. Wenn er heute ſeinen Verbündeten erklärt, jetzt müſſe verhandelt wer⸗ den, ſo bleibt dieſen rein nichts anderes übrig, als ja und Amen zu ſagen, denn allein werden ſie nicht mehr kämpfen wollen. 5 Die Ereigniſſe im Oſten. Moskau, 17. Sept. Da über die Durchführung der Roten Schreckensherrſchaft(Terror) gegen die Gegen⸗ revolutionäre mit dem Vorſitzenden des Revolutions⸗ gerichtshofs, Krylenko, Meinungsverſ chiedenheiten entſtan⸗ den waren, iſt der Volkskommiſſar für Juſtiz zurück⸗ getreten. Zu ſeinem Nachfolger wurde Rurky ernannt. Petersburg, 17. Sept. Die Bolſchewiki wurden von engliſchen, amerikaniſchen und franzöſiſchen Abtei⸗ lungen an der Front von Archangelsk geſchlagen. Eine Anzahl Offiziere ging zu den Engländern über. Die(amerikaniſche) Nachricht, daß Petersburg in Flammen ſtehe, wird von Reiſenden für unrichtig er⸗ klärt. Es herrſche äußerlich Ruhe, aber die Hinrich⸗ tungen dauern an. f Enttäuſchungen. Von Senatspräſident Dr. Flügge. Als unſere Feinde den Weltkrieg begannen, waren ſie ſo feſt zavon überzeugt, daß ſie den Sieg davontragen würden, daß die gliſchen Staatsmänner ihr Volk mit der Verſicherung beruhigen u dürfen glaubten, die Geſchäfte würden ihren Fortgang nehmen vie immer. Ja, Sir Edward Grey, der damalige engliſche Miniſter zer Auswärtigen Angelegenheiten, meinte, es werde für England o ziemlich dasſelbe ſein, ob es am Kriege teilnehme oder nicht. So ganz unbegreiflich war dieſe übermütige Zuverſicht nicht. Wenn nan die Stärke der Armeen und der Kriegsflotten unſerer Feinde nit dem verglich, was Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn ihnen intgegenzuſtellen hatten, wenn man daran dachte, daß Rußland eit vielen Monaten, Frankreich mehrere Wochen früher als wir im geheimen mobiliſiert hatten— daß unſere Oſtgrenze ſtrategiſch überaus ungünſtig verlief, ſo iſt es nicht unbegreiflich, daß unſere Feinde den Sieg ſicher zu haben wähnten, ja, daß ſie hofften, uns in einem ſchnellen Anlauf in kurzer Friſt zu überwältigen. Und wenn dieſe Hoffnung auf einen kurzen Krieg ſich nicht erfüllen ſollte, ſo hatten unſere Feinde ja noch einen anderen Trumpf in der Hand, einen Trumpf, der zwar der von ihnen mit Worten zeprieſenen Humanität und chriſtlichen Menſchenliebe höhniſch ine Beſicht ſchlägt, den in brutalſter Roheit bis zum äußerſten anzu⸗ wenden ſie aber entſchloſſen waren— die Aushungerung unſeres Volkes. Es ſchien völlig unmöglich, daß Deutſchland, auf ein oder gar auf mehrere Jahre von der Zufuhr über See völlig abge⸗ ſchloſſen, imſtande ſein könnte, ſeine ſiebzig Millionen Menſchen zu ernähren. Daß das unausführbar ſei, hatten ja in Friedens zeiten ſelbſt deutſche Gelehrte mathematiſch ſicher bewieſen— wie ſollten unſere Feinde deſſen nicht gewiß geweſen ſein? Wie fürchterlich ſind dieſe Träume, in denen unſere Feinde ſich bei Ausbruch des Krieges wiegten, enttäuſcht worden! Trotz der bis zum letzten möglichen Augenblick hinausgeſchobenen Mobil machung iſt unſer Heer im Weſten im ſtürmiſchen Siegeslauf tie in das feindliche Land eingedrungen, hat für unüberwindlich ge⸗ haltene Feſtungen in wenig Tagen überrannt, ganz Belgien und die reichſten Provinzen Frankreichs erobert und feſt in der Hand behalten bis zum heutigen Tage. Im Oſten aber iſt nicht nur die ruſſiſche Dampfwalze zerſchmettert, ſondern, was auch im be geiſtertſten Ueberſchwange kein Deutſcher für möglich gehalten hätte es iſt auch das rieſige ruſſiſche Reich in Trümmer geborſten keutſche Truppen ſtehen unter der Mitternachtsſonne des Lande der zehntauſend Seen, ſtehen an den lieblichen, italieniſch⸗heißer Geſtaden der Krim, und von Finnland bis zum Schwarzen Mee ſind ihre Bataillone nicht als gehaßte Unterdrücker aufgenommen ſondern als Befreier von blutiger Gewalttat und wüſter Unord nung. Und die Aushungerung? Vier Jahre haben unſere Feind. ſie an uns erprobt, und wir wollen ruhig zugeben: es iſt ſeh. knapp bei uns geworden, von der Behaglichkeit des Friedens if nichts mehr übrig geblieben. Aber vom Verhungern ſind wir heute ſo weit entfernt wie im erſten Kriegsjahre. Und noch mehr— unſere unübertrefflichen U⸗Boote ſind unſeren Feinden geworden was ſie ihnen nach den erſten Heldentaten Weddigens als Schimpf wort zuriefen, eine Peſt, die am Marke der feindlichen Wider ſtandskraft unheilbar zehrt. Unſere Feinde erfahren jetzt im eigenen Lande, womit ſie uns bedroht haben, Knappheit und Mangel den Lebensmittel, machen uns unſer Kartenſyſtem nach, ſchielen ängſt lich zu uns herüber⸗ wie wir unſere Lebensmittel zu ſtrecken und zu erſetzen verſuchen. 8 Kann es eine furchtbarere Enttäuſchung geben für jener frevelhaften Siegestaumel vom Auguſt 1914? 5 0 Wir müſſen aber zugeben: die verbrecheriſche Hartnäckigkei der feindlichen Regierungen iſt ſehr groß. Das iſt freilich nicht eir Verdienſt für ſie, das auf irgendwelche Anerkennung ein Rech hätte. Davon iſt keine Rede. Es iſt die Hartnäckigketi des Böſe wichts, der ſein ſchon verlorenes Spiel nicht aufgeben kann, wei weiß un gen geht: auf das 1 5 an den Galgen wandern die feindlichen Staatslenker, we f Betrug zu Ende und die betrogenen Völker erwacht ſind. der letzte Grund ihrer boshaften Hartnäckigkeit. Hartnäckig len es indeſſen doch, und dieſer Hartnäckigkeit iſt es gelungen, en Gegner gegen uns aufzuhetzen, vor allem Italien und Rum 1 Von dem Eingreifen dieſer unſerer treuloſen einſtigen Verbünde erhofften ſie die ihnen verſagt gebliebene günſtige Wen gaben dieſer Hoffnung den ungemeſſenſten Ausdruck. Mit diese Jubel, mit zügelloſen Worten feierten ſie bei dem Eintritt Reiche in den Krieg wider uns ihren vermeintlich in Kürze loſer ſtehenden Sieg und ſchwelgten von neuem in Plänen maßlo 00 Haſſes, wie ſie uns demütigen wollten. Und wieder ſind das dess Phantaſien zu nichte geworden, alle dieſe Erwartungen auf n N ſtörun bitterſte enttäuſcht. Rumänien iſt erledigt, und die Falieneg ben* weit in das eigene Land hinein zurückgeſchlagen worden, wir leid unter Mangel an Lebensmitteln und Kohlen viel mehr als Na Aber noch einen Trumpf haben unſere Feinde in den 0 1 ann gehabt, die Beteiligung der Vereinigten Staaten von Motdageſeh acht Anderthalb Jahre ſind jetzt vergangen, ſeitdem ſie ihn ausg 1 brechu kaben, und als ſie es taten, ſchwoll ihr Haß gegen uns von. koch in blutdürſtigen Siegesphantaſien bergehoch an. In dieſem Schuch den iſt nun zum erſtenmal die amerikaniſche Armee an der n ben. front im Weſten aufgetreten. In größeren Formationen 5* amerikaniſche Soldaten an den Kämpfen der letzten Wochen, 61 den furchtbaren Angriffsſchlachten teilgenommen. Und de 5 ihre Verwendung nicht den erſehnten Erfolg gezeitigt. Der liel ſichtigte Durchbruch wurde von unſeren braven Truppen ve en 1 Hä und die Front ſteht weiter als die Mauer von Stein und ern dieſen die die ganzen vier Kriegsjahre hindurch den Feind von a bar Grenzen fernhielt. Und ſollten ſie noch mehr amerikaniſche. c und bark ſenden, ſo werden auch ſie die erhoffte Wendung im W ren ſorſ 0 damit die Entſcheidung zugunſten der Entente nicht herb de können. 1 benen Während alles dieſes geſchieht, ſieht England mit neh Wei Augen ſeine Handelsflotte unrettbar dahinſchwinden, 11 5 piß⸗ in e engliſchen Reeder und Kaufleute in der unabwendbaren n der heit, daß es mit der Vorherrſchaft des engliſchen Handels 1 5 Welt endgültig vorbei iſt— daß dieſe Herrſchaft der getreue 0 kaniſche Bundesgenoſſe ſchon heute angetreten hat. ich ſie ſc⸗ i Graufamere Enttäuſchungen, als England und Frankreich ee nicht erlebt haben, ſind wohl noch niemals Völkern widerfahren, 9 5 5 Nachbarn. in frevelhaften Eroberungskriegen überfallen haben. ne biete Wie aber— ſind wir verſchont geblieben von Enttäufchun th, Vöͤde Nun, in jenen Auguſt⸗ und Septemberwochen des Jahres rant⸗ tung als unſere Fahnen in faſt märchenhafter Schnelligkeit nach 8 glos gerte reich hineingetragen wurden, da haben wir vielleicht ausn eff nice auf einen kurzen Krieg und einen nahen Sieg gehofft. Dieſe hren un nung iſt nicht erfüllt worden. Auch haben wir in den vier 7 5 gun die ſeitdem vergangen ſind, hin und wieder einmal eine en bela erlitten, hier und da Gebiet eingebüßt. Auch in den letzten Keiner 0 1 haben wir an zwei Stellen den Feinden Raum gegeben. uns, ewe iſt unter uns, der das nicht tief bedauert. Aber iſt einer unter 5 müf der geglaubt hätte, es werde ohne ſolche geringfügigen Miß. alles gefal abgehen— in dieſem Kriege, der an gewaltiger Furchtbarkeit be⸗ weit hinter ſich läßt, das je die Welt geſehen hat? Und was n tun deuten dieſe Mißerfolge gegenüber den furchtbaren Nieder. bolt unſerer Feinde? Was bedeuten ſie gegenüber den ungeheuren 91⁴ N ni folgen, die wir davongetragen haben? Wer hätte im Auguſt 155 5 es auch nur im entfernteſten für denkbar gehalten, daß wir 5 9 Jahre des Krieges überſtehen würden? Und nun haben wir 5 m nicht nur überhaupt überſtanden— wir ſind nicht überwölligt fe wir ſind, auf das Ganze der kriegeriſchen Ereigniſſe geſehe uffe Sieger geblieben und ſtehen aufrecht da in ungebrochener N daue Iſt einer unter uns, der ſagen möchte, wir ſeien entt füll neu worden durch den Gang der Geſchehniſſe? Mehr iſt uns eren, dene worden durch den Löwenmut von Heer und Flotte, durch Hi ten fernt burgs Genie und dank der Gnade Gottes, als unſere ſtogeſe fenen Träume gehofft haben; Gewaltigeres iſt an uns geſchehn, 5 des hier begeiſtertſte Vaterbandsfreund erwartet hätte, und die Lä j lezt Krieges dient nur dazu, unſern Sieg größer zu machen den wih könnten wir nun, da wir den vollen Erfolg faſt ſchon in den Ha fi 0 halten, unmutig und unſere Hände laſch werden im Streite? und 9 Art jetzt noch uns halten, nur eine kleine Zeit noch unentwe ge⸗ willensſtark bleiben— und unſer Volk wird mit einem Siege die „„ in seiner zwelkaulendfahrtor K a — N ernz Handel und Verkehr. Lein Kurzer Wochenbericht 5 fg der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats a vom 10. bis 16. September 1918. ffel⸗ In Holland iſt die Roggen⸗, Hafer⸗ und Frühkart hey. Um ernte, wie der„Wirtſchaftliche Nachrichtendienſt“ vom 1 petzen Fur, tember berichtet, im allgemeinen gut ausgefallen: Buchwe im hat und Bohnen ſind dagegen nicht beſonders gut geraten. afts⸗ u für die Ernte 1919 bereits vorzuſorgen, hat der Landwirtſchalte⸗ und preise für 6 chiedene Maßnahmen getroffen. Er hat G50 war für preiſe für Erzeugniſſe aus der Ernte 1919 feſtgeſetzt, und 0 10⁰ zöh ür 100 Kg. für Winter⸗ und Sommerweizen fl. 30.—( M) g 90˙ Mk. für die Tonne), für Roggen fl. 33,50 565,15 40490 a Wintergerſte und vierreihige Sommergerſte fl. 24.—( Mk.), N 157 Mk.), zweireihige Sommergerſte fl. 25—( 221,7 3740 5 0 Raps 6 50.—( 84350 Mt.), Hafer 20. Coffein lein M.), Buchweizen fl. 36.—( 607,30 Mk.), Speiſekar eh. Ge fl. 750( 126,55 Mk.) und Zwiebein fl. 5.—( 94% Jutter⸗ noc E üben fl. 13.—( 21 Mik) und Kogirülben f. iaßeizen⸗ ein 23,60 Mk.).— Ferner hat er beſtimmt, daß für den Wiramie ein und Roggenanbau auf ungepflügtem Weideland eine wee e von fl. 100.— pro Hektar gewährt werden ſoll. la 5 0 1— Vermiſchtes. 4 Deutſche Schule. In Warna(Bulgarien) iſt am Il. erſten fa tember die neue deutſche Schule eröffnet worden, zu deren f ch Kurſen bereits 96 Kinder angemeldet ſind⸗ Maß ern Schenkung. Der vor kurzem verſtorbene Maler Prof. Nach⸗ de Lieber in Karlsruhe hat ſeinen geſamten künſtleriſchen enten⸗ laß, beſtehend aus 200 Gemälden und Studien, der Weimar und Penſionsanſtalt für deutſche bildende Künſtler in letztwillig überwieſen. 5 Ein grauenhaftes Bild von Verrohung enthüllte ein Pran keit der ſich vor der Kölner Strafkammer ab“ pielte. Eine ließ; Rämer war angeklagt, daß ſie ihre Kinder verhunge aafolge⸗ gu Die Frau war eines Diebstahls bezichtigt, und es war worden. N deſſen in ihrer Wohnung eine Hausſuchung vorgenommen rt vor. 0 N Dabei fanden die Beamten zwet Kinder halb verhungegenaben 0 Auf dem Kleiderſchrank lag ein Skelett, die Leiche eines Fleiſch der Frau, von der Fliegen, Maden und Würmer n voll⸗ nic dereits ganz vertilgt hatten. Ein viertes Kind iſt an führte tändiger Entkräftung Hungers geſtorben. Die Frau Has 8 zs Granatendreherin einen leichtfertigen Lebenswande einem du Hericht verhängte über ſie eine Gefängnisſtrafe von— 5 um Jahr. a 0 fi e Baden. 1 O Mannheim, 17. Sept. Wie die„Südd. 0„ fi zeitung“ mitteilt, iſt die diesjährige Tabakernte 5 de groß wie im Vorjahr. Die 1918er Tabake werde affen ſie berſchieden ausfallen. Das Wetter hat auf die Beſchaſſder eit des Tabakblatts günſtig gewirkt; blieb! bis jetzt 9 5 3 zu den 5 Flugzeugen, die von der Kampfſtaffel chosen Angriff auf Karlsruhe am 22. Auguſt abge⸗ dä dude das fünfte beim Abſturz völlig zertrümmert Gad Zwei weitere Flugzeuge desſelben feindlichen Ge⸗ N 3 75 wurden bekanntlich am 22. Auguſt an der chen abgeſchoſſen. Außerdem iſt ber Motor eines feind⸗ Fampfpiugzeugs ausgeſtellt, das am 31. Mai von der tafel abgeſchoſſen wurde. 8 des Kc.) Stuttgart, 17. Sept.(Die Opfer irn Fliegerüberfalls.) Die ſchon gemeldete Zer⸗ chung eines Privathauſes durch eine engliſche Flie⸗ e bei dem Angriff vom Sonntag vormittag hat geworden war. Bei den raſtloſen, auch in der brech durch Berufsfeuerwehr und Militär ohne Unter⸗ noch fortgeſetzten Abräumungsarbeiten ſind leider den weitere Tote geborgen worden, 2 von ben Schwerverleßten ſind im Spital geſtor⸗ 8 2 Perſonen werden noch vermißt. ö. 8 ee eee 1 1 . Lokales. 5 Häuf; Kartoffellagerung. 5 deem ig hört man die Befürchtung, daß die Kartoffeln in pen bar ſei Jahre infolge der vielen Regenfälle wenig halt⸗ 15 Tie Einwirkung der Witterung auf die Halt⸗ 2 Kartoffeln iſt aber noch nicht genügend er⸗ been dz edenfalls haben wir feuchte Jahre gehabt, in Nacht d kechung i ieee ee. . ie Kartoffel ſich doch recht gut hielk. b Weiche c. alle Sorten eignen ſich für lange Lagerung ß. im Feteonten verbrauche man zuerſt! Auch bei den jetzt 55 wi ember ausgemachten Kartoffeln bedarf es einer 5 Sa Vorſicht, da nicht alle Kartoffelſorten ſchon im ſchmie ber reifen; ſoweit die jetzt gekauften Kartoffeln 5 nicht 1 und naß ſind, wird man gut daran tun, ſie Au lange lagern zu laſſen. 12 lind i beſten Bedingungen für die Knollenlagerung 14. 59 die Keller. Vielfach werden ſie aber auch au 5. tung gelagert werden müſſen, da nicht alle Haushal⸗ 05 berteme Aber geeignete Keller verfügen. Die beſte La⸗ ff.. ni ratur iſt 2—6 Grad Reaumur. Keller, die ſick en ungerin weit abkühlen laſſen, ſind für die Lagerung pe nen det da die Kartoffeln ſehr bald zu faulen be⸗ 15 0 elannt aß die Kartoffeln Froſt nicht ertragen, iſt 1 1 bepahrn öden ſind daher weniger als Keller zur Auf⸗ 0 müſſen ng. geeignet; wo ſie dennoch benutzt werden gefahr wird man gut tun, die Kartoffeln bei Froſt⸗ es hr, aber a e uch nur dann, mit Tüchern gut einzudecken. enn tung ner der häufigſten Fehler iſt eine zu hohe Schich⸗ 5 wert. Eine Schütthöhe von 80 om ſollte ei eine schritten werden; bei größeren Mengen iſt 5 64 anzubri Gang freizuhalten und kleine Durchzugskanäle ohen, Beſteht der Raum aus Zement, ſo legt n emen Lattenroſt unter, damit unter den Kar⸗ dauernd urchzug ſtattfindet. Die Beſtände müſſen dann f dealeſaten Auſſicht bleiben und etwa alle zwei Wochen denen i en werden, damit die faulenden Kartoffeln, von fernt we die Fäulnis ſehr ſchnell verbreitet, ſofort ent⸗ n ist en. Aufbewahrung in Säcken und geſchloſ⸗ ehr en iſt ganz zu verwerfen, da die Kartoffeln legten 0 ſchnell faulen. Dagegen haben ſich in den währt. Jahren die ſogenannten Kartoffelkiſten wohl be⸗ geri ſie ſind allerdings reichlich teuer, man kann Däre jebttete Kisten aber auch ſelber herſtellen und es die bert ie Zeit, in dieſer Beziehung vorzuſorgen, boffeln haupt den Keller für bie Aufnahme der Kar⸗ f ür dieſe Ordnung zu bringen. Eine gute Anleitung f dcnährun 3 artofſelpftege gibt auch die vom Kriegs⸗ f lemrat amt herausgegebene kleine Schrift von Ge⸗ e u bpel„Die Kartoffellagerung“, die im Ver⸗ 1 eimar Hobbing, Berlin SW. 61, Groß⸗ 17, erſchienen iſt. ö 6 Un die erhöhung der Preiſe für Getreidekeime. 10 Entteimung des Getreides weiter an⸗ dat der Kri für die Mühlen noch rentabler zu geſtalten, and Fette degsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele fur Rogg mit Wirkung vom 1. September ab die Preise bt: 10. Weizen und Gerſtenkeime, wie folgt, er⸗ N„ Kl bis 5 90 Beimengen von 50 Mk. auf n 83 Jh laſſe I bis 15 0% Beimengungen von 45 Mk. 185 Mr auf Klaſſe III bis 25 0 Beimengungen von Gme er 6 Mk. für die 100 Kg. Geringere Weizen⸗ erſtenkeinen nicht angenommen. Von Roggen⸗ und auch mit zen werden in Fällen, in denen die Mühlen 1 genüge blen geſchwierigkeiten zu kämpfen haben und N 5 Klafße= Putzen nicht durchführen können, noch llaſſe y bis 80 5 35 0 Beimengungen zu 35 Mk., allen, wäh 50 9% Beimengungen zu 25 Mk. zuge⸗ 15 Futtermnend geringwertigere Anlieferungen, ſoweit ſie erechnet 3 verwendbar ſind, zum Preiſe von 13 Mk. ſoben ſind 3 und der zuständigen Stelle weiter zu große M achdem die Getreide⸗Entkeimung bis jetzt bvarket man gen von Fett und Eiweiß ſchaffen konnte, wi Anfall n. daß durch die bedeutende Preiserhöhung d. an Getreidekeimen noch weſentlich zunehmen bhreict 8 Gerichtsſerien atten geſtern i icht. Di. atten geſtern ihr Ende beit Aitenen en le haben 0. ihre volle Tätig⸗ „& ASA ee eee eee bung 8 Stab doſtmärkte. Wie die Bad. Obſtverſor⸗ 1 ſie mit Rii eberlingen auf eine Anfrage mitteilt, tei ckſicht auf di ö d ger uf die geringe Obſternte und den 15.— der Marmeladeſabriken ihr Einver⸗ ct erteilen. haltung von Obſtmärkten grundſätzlich n Fin Zur Tabakſt l 98 im Fzminiſteriums feuer Mit Genehmigung des aug winblick auf den 15 die Zoll⸗ und Steuerdirektion ahmsweiſe angel an Tabak bis auf weiteres dale(Spndel gedatet, daß die Tabatpftaugel die Ar derbe ſammeln Geizen, nicht geratene Pflanzen und fäl Taba 1925 und verwerten, die bei der Behandlung dem Sebören 50 vor der Ernte entſtehen. Die Ab⸗ ö teuerſag. ſteuerpflichtigen Tabak und unterliegen k 3 einen Doppelzentner, wenn d Tabak, welcher 20 Steuer 11 bſ. 1 der Flächenbeſteuerung unter⸗ die Abfälle i f 1 des Tabafſteuer rden. Zwei weitere befinden ſich in Hagenau, bern noch mehr Opfer gefordert, als bis Sonntag abend das Faulen ſehr begünſtigt und die Kon⸗ DID er nach dem Gewicht beſteuert dem Steuerſatze f Steuereinnehmerei vorher anzuzeigen und haben die Ab⸗ fälle jedesmal an dem Tag, an welchem ſie eingeſammell wurden, der Steuereinnehmerei unter Angabe des Ge⸗ wichts anzumelden. Will der Tabakpflanzer die Abfälle vor der Trocknung veräußern, ſo hat er dies der Steuer⸗ einnehmerei anzuzeigen. Veräußert der Pflanzer die Ab⸗ fälle erſt nach der Trocknung, ſo hat das gewöhnliche Ver⸗ fahren Platz zu greifen. i — Die Sammlung von Bucheckern iſt jeder⸗ mann geſtattet; daneben kann für eine Gemeinde eine planmäßige öffentliche Sammlung erfolgen. Wer Buch⸗ eckern bei den örtlichen Abnahmeſtellen, die möglichſt in allen Gemeinden mit Buchenwald gebildet werden, ab⸗ liefert, erhält 1,65 Mk. für das Kilogramm. Außerdem hat er das Recht, die Lieferung von 6 v. H. der abge⸗ lieferten Gewichtsmenge Oel gegen Zahlung des Oel⸗ preiſes zu verlangen. Macht er hiervon keinen Gebrauch, ſo erhält er einen Oelſchlagſchein über die gleiche Menge, die er abgeliefert hat; jeder Sammler kann hiernach gegen Ablieferung der einen Hälfte die andere Hälfte der bon ihm geſammelten Bucheckern für ſeinen eigenen Be⸗ darf zu Oel ſchlagen laſſen. In letzterem Falle werden ihm auch die bei der Verarbeitung gewonnenen Oel⸗ kuchen zurückgegeben. ö — Unbegründete Befürchtung. Auf dem Lande herrſcht da und dort die Meinung, daß nach dem Krieg das Geld der Darlehenskaſſenvereine vom Staate einge⸗ zogen werde. Hier liegt nun eine Verwechſlung mit den ſog. Kriegs⸗Darlehenskaſſen vor, die einige Zeit nach Beendigung des Kriegs aufgehoben werden, d. h. die jetzt im Umlauf befindlichen Darlehenskaſſenſcheine(zu 1, 2. 5, 20 und 50 Mark) werden dann wieder ein⸗ gezogen werden. Dieſe Kriegs⸗Darlehenskaſſen haben mit unſeren landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften nicht das Geringſte zu tun, es iſt daher jede Befürchtung über eine etwaige Geldenteignung bei den bäuerlichen Dar⸗ lehenskaſſenvereinen mehr als überflüſſig. Dieſe auf der Selbſtverwaltung beruhenden Darlehenskaſſenvereine werden nach menſchlichem Ermeſſen niemals anderen als den ſeitherigen Zwecken dienen. 5 — Erhöhung der Preiſe für Getreidekeime. Um die ſo wichtige Entkeimung des Getreides weiter an⸗ zuregen und für die Mühlen noch rentabler zu geſtalten, hat der Kriegsausſchuß für pflanzliche und tieriſche Oele und Fette mit Wirkung vom 1. September ab die Preiſe für Roggen⸗, Weizen und Gerſtenkeime, wie folgt, er⸗ zöht: Klaſſe 1 bis 5 9% Beimengen von 50 Mk. auf 50 Mk., Klaſſe II bis 15 0 Beimengungen von 45 Mk. auf 53 Mk., Klaſſe III bis 25 0% Beimengungen von 40 Mk. auf 46 Mk. für die 100 Kg. Geringere Weizen⸗ jeime werden nicht angenommen. Von Roggen⸗ und Gerſtenkeimen werden in Fällen, in denen die Mühlen noch mit Anfangsſchwierigkeiten zu kämpfen hahen und ein genügendes Putzen nicht durchführen können, noch eine Klaſſe IV bis 35% Zeimengungen zu 35 Mk., tlaſſe V bis 50% Beimengungen zu 25 Mk. zuge⸗ laſſen, während geringwertigere Anlieferungen, ſoweit ſie als Futtermittel verwendbar ſind, zum Preiſe von 13 Mk. berechnet werden und der zuſtändigen Stelle weiter zu geben ſind. Nachdem die Getreide⸗Entkeimung bis jetzt ſchon große Mengen von Fett und Eiweiß ſchaffen konnte, erwartet man, daß durch die bedeutende Preiserhöhung 1 an Getreidekeimen noch weſentlich zunehmen wird. Der Fahrer Friedrich Glaſer hat aus Tapferkeit vor dem Feind das Eiſ. Kreuz 2. Klaſſe erhalten. Wir Gra⸗ tulieren dem Jugendlichen Helden! Musketier Anton Winkler Sohn des Franz Winkler erhielt aus Tapferkeit vor dem Feinde das Eiſerne Kreuz 2. Klaſſe. Die Tabakpflanzer, welche die Abfälle von gewichtsſteuer⸗ pflichtigem Tabak verwerten wollen, haben dies ihrer Todes-Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daf es Gott dem All- * mächtigen gefallen hat, meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwester Schwä⸗ gerin und Tante Frau Kath. Erny geb. Seitz im Alter von 46 Jahren nach langer Krank- heit heute Früh 11 Uhr zu sich in die Ewig- keit abzurufen. N Seckenheim, den 17. Sept. 1918. die trauernden Hinterbliebenen Familie Erny und Grossmutter. Die Beerdigung findet morgen Donner- stag Nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause Wörtstralle 10 aus. statt. eee eee F Danksagung. Allen Denen, welche uns bei dem herben Verluste unseres 5 lieben Kar herzliche Teilnahme bewiesen, sagen wir hier- mit innigen Dank. Besonders gedacht sei der Bahnmeisterei II und dem Kath. Jüng- lings- Verein für die Kranzspende und das letzte Geleite. Seckenheim, den 18. September 1918. Familie Karl Winkler. 2 N Frei. Feuerwehr Seckenheim. Lialadung. Heute Abend ½9 Uhr Verantwortlich für die Redakkſon Ga. Zimmermann, Seckenheim. SIEUEL Photographien! bade Nusfflbrung:: Billige Preise. 12 Postkarten Mk. 4.— 8 7* 3.— S loll- und Cabinel-Slaer feinster Tonung. [ 2 N Die Necekarstrasse 25. SIL »Enlegesohlen⸗ Ammer und Winter empfiehlt 5t Wagner's Hacht. Inh. W. Höllstin. 8 Cerwaltungsratsitzung im Hirſch. Vollzähliges Erſcheinen iſt dringend erfor⸗ derlich. f i Das Kommando: L. Rudolph. Hatholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. Theaterprobe Donnerstag und Samstag ½9 Uhr werden alle Theater⸗ ſtücke im Kaiſerhof geprobt. Die Spieler werden dringend erſucht, pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand Hch. Blümmel. Sammel ⸗Anzeiger uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkanfsgenaſſenſchaſt. Mitglieder, welche Saatfrucht beziehen wollen, müſſen zur Erlangung einer Saatkarte einen Antrag unter⸗ ſchreiden, wobei folgende Fragen zu beantworten ſind: 1. Geſamtanbaufläche a g 5 2. 1 in Getreide N 5 1 des ganzen Betriebes 4. Fläche für die beantragte Saatgutmenge. Der Vorſtand. Aluutuunuunanbnnnuanaanaunanunan dan unnanbndnunaanununnuumndaamnmnunmſudon N Ein Rind. Wachſamer (Rotſcheck) 2¼ Jahre alt, Hoflzun 8 32 Wochen trächtig Schnauzer od. Fox Terrier zu verkaufen! 2 1 kaufen geſucht Ils sheim, Hauptſtraße 20. ſagt die Geſch beg und nun ſagt mir, ob Ihr Eure Drohung, noch 8 5 5 Nachdruck verboten.) „Ia, ſo iſt beſten,“ ſprach der Bauer mik voller e un und ſtreckte dem Müller die Hand entgegen.„Es freut mich, daß Ihr verſtändiger ſeid.“ „Ja, die Weiber ſind ſchnell mit der Zunge und zauch ſchnell im Handeln,“ fuhr Sulzer fort.„Ihr dürft knicht verlangen, daß ſie ſo ruhig überlegen wie wir. Ich e, Ihr tragt ihr nichts nach.“ 5 „Mir iſt es recht, denn ich habe ſie nicht fortgetrie⸗ 0 d ich weiß auch, wer ihn dazu bewogen hat!“ F führen wollt?“ „Nun ſetzt. der Bauer blickte ihn fragend an. Weshalb nicht es kommt nur auf Euren Willen an, ob Ihr die Zügel 5 ſtraff anziehen wollt oder nicht.“ 8 1 Der Bauer ſchwieg und ſchritt langſam im Zimmer auf und ab; er ſchien die Worte ruhiger aufzunehmen, als Sulzer es erwartet hatte. „Ich bin ganz offen gegen Euch,“ fuhr der Müller, dieſe günſtige Stimmung benutzend, fort.„Dorothea wollte nicht hieher zurückkehren, aber ich habe ſie ge⸗ zwungen. Ich habe ihr geſagt, daß eine Frau dahin gehört, wo ihr Mann iſt. Das habe ich ihr mit ernſten Worten vorgehalten und ich denke, darin ſtimmen wir beide überein. 5 9 „Ja,“ gab Amring zur Antwort. „Gut,“ ſprach der Müller weiter,„für einen jungen Koßf iſt es aber nicht leicht, ſich zu fügen, und ich be⸗ greife, daß es Vinzenz ſeiner Frau gegenüber peinlich iſt, daß er eigentlich nicht viel mehr als ein Knecht iſt, und wollt Ihr es einem jungen Weibe verargen, wenn ſie wünſcht, daß Ihr Mann auch etwas zu ſagen habe? Nun ſagt mir auch Eure Meinung“ 5 5 „Der Bauer ſchritt noch einige Male durch das Zim⸗ mer hin, dann blieb er vor dem Müller ſtehen. %„„Ihr habt ruhig und offen geſprochen, ich werde es auch tun,“ begann er.„Alles, was Ihr mir geſagt habt, habe ich bereits bei mir ſelbſt erwogen und mehr denn einmal. In manchem, was Ihr geſagt habt, gebe ich Euch Recht, aber glaubt Ihr, daß es gut tut, wenn Zwei den Herrn ſpielen? Ich glaube es nicht. Wenn wenn Ihr etwas gegen mich habt, ſo iſt es mir lieber,„Zwei an einem Zügel faſſen, dann zieht der Eine rechts g ſagt, ich brauche niemand zu fürchten.“ f ö e „Ich habe nichts gegen Euch?“ fuhr Sulzer „aber behandelt Ihr Vinzenz nicht etwas zu ſtrenge? Verſteht mich nicht falſch, ich will Euch keinen Vorwurf machen. Ihr habt das Recht, weil er Euer Sohn iſt! und Ihr hier Herr ſeid, er darf ſich nicht gegen Euren] was Ihr geſchaffen habt, unter Euren Augen wie Willen auflehnen, das würde ich auch nicht dulden, ſos] vernichtet zu e 78 Lange ich die Zügel in den Händen hätte, aber ich meine, 16 ——.———— ieee Staclt. Sparkasse Sehioetziugen mit Cemeindebũegschaft mũndelsio hoer. ost. seheeEEont⁰ Harlstuhe o, 2950. Telephon o. 51. Sdmtliahe Hinlagen werden dam Lage der Hinzablung an 81 40% oerzinst. Massenstunden- GI Uhe vormittags, 2—5 Uhr nachmittags. Ageaturstelle: Georg Röser, Seckenhelm. C SS Sr 2 B—— Prauzrperein Jeckenbein Abtig. Rotes Kreuz. Weihnachtsbitte! Der Badiſche Landesverein vom Roten Kreuz bittet um Geldspenden um eine allgemeine Verſorgung der Truppen mit Weihnachtsgaben durchführen zu können. Es ſollen die Truppen des XIV. A., K. einſchließlich der Truppenteile des XV. A.⸗K., deren Erſatztruppenteil infolge der Kriegsverhältniſſe nach Baden verlegt werden mußte, ohne Rückſicht auf die Staatsangehörigkeit der eingeteilten Mannſchaften badiſche Weihnachtsgaben er⸗ halten. 5 Wir bitten herzlich um Gaben für unſere Krieger, die nunmehr das fünfte Weihnachtsfeſt fern der Heimat verbringen müſſen. Eine Haussammlung findet nicht ſtatt. Wir bitten zugedachten Geldſpenden bei Herrn Bürgermel⸗ ster Volz, Herrn Plartverweser Schäler und UAnterzeich⸗ netem bis spätestens 30. September abgeben zu wollen. 2 2 — 2— 3 — * Wekanmntmachung. Kartoffelbezugſcheine betr. Die Ausgabe der Kartoffelbezugſcheine findet morgen Donnerstag, den 19. ds. Mts. und Freitag, den 20. ds. Mis. auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 ſtatt und zwar: Nr. 1 bis 1500 am Donnerstag von 8 dis 12 Uhr Nr. 1501 bis 3000 am Freitag von 8 bis 12 Uhr Diejenigen, welche Kartoffel angebaut haben, mit den⸗ ſelben aber nicht ausreichen, erhalten ihre Bezugſcheine am Freitag, den 20. ds. Mts. Vormittags von 8 bis 12 Uhr. Wir müſſen den Bezugs berechtigten nochmals dringend anraten, ihren Bedarf noch dieſe Woche bei den Landwirten ſicherzuſtellen. 8 g Die Menge beträgt pro Kaopf 2 Ztr. und auf Grund von Ginlagerungsſcheinen 1 Ztr. weiter. Seckenheim, den 18. September 1918. — gleichen Halbjahr oder Nachurlanb und der Andere links. Ich habe ſchon daran gedacht, Vinzenz den Hof zu übergeben, denn ich fühle, daß ich mich nicht dazu entſchließen, denn er hat nicht die Um⸗ gerichtet habe. Würde es Euch gleichgültig ſein, das, der ſehen?“ a„ 3 nicht,“ fiel„Ich kann micht e e anntmashußg. 6 Behandlung von Reklamations⸗ Geſuchen betr. Auf Erſuchen des ſtello. Generalkommandos des 14. Armeckorps Abt. Ile und gemäß Anordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 6. 9. 18 Nr. 54230 weiſen wir die Bürgermeiſterämter im Intereſſe einer beſchleinigten 45 * 40 N 9 1 9 4 75 Erledigung von Urlaubs⸗ und Zurückſtellungsgeſuchen für die Landwirtſchaft auf die genaue Beachtung nach⸗ folgender Punkte hin. 1.) Es häufen ſich neuerdings die Fälle wieder, in denen Geſuche um landwirtſchaftlichen Arlaub von den Geſuchſtellern unmittelbar beim Generalkommando eingereicht werden. Dies bewirkt unnötige Mehrarbeit und verzögert die Erledigung der Reklamationen. Geſuche ſind, und zwar rechtzeitig auf dem vorgeſchriebenen Vordruck beim Bürgermeiſteramt einzureichen, das ſte nach gut⸗ achtlicher Aeußerung an das Bezirksamt weiterleitet. 2.) Leute bei mobilen Truppenteilen, die bereits beurlaubt waren, können regelmäßig im gleichen Halbjahr nicht abermals beurlaubt werden, da mobile Truppenteile fämtlichen Landwirten in beſtimmter Reihenfolge Uc⸗ laub gewähren wollen, die Bevorzugung einzelner Land⸗ wirte durch reichlicheren Urlaub aber nur auf Koſten der üurigen Landwirte erfolgen könnte; aus dem gleichen Grun⸗ de ſind im allgemeinen auch Nachurlaubsgeſuche für von mobiler Truppe beurlaubte Leute zwecklos. Solche Geſuche die die Zeit der mit ihnen befaßten Stellen in Anſpruch nehmen und die die Erledigung der andern dring⸗ lichen Geſuche verzögern, werden deshalb tunlichſt zu ver⸗ meiden und gegebenenfalls bereits von den Bezirksämtern zurückzuweiſen fein. Nur wo wiederholte Beurlaubung im durch ganz beſonders gelagerte Umſtände geboten iſt, deren Nichtberückſichtigung einen Notſtand zur Folge hätte, kann eine Weiterleitung ſolcher Geſuche an die mobilen Truppenteile in Frage kom⸗ men. Vorausſetzung der Weiterleitung durch das Ge⸗ neralkommando auch bei telegrafiſchen Ge⸗ ſuchen iſt, datz die beſonderen Umſtände dargelegt und be⸗ zürksamtlich beſtätigt ſind. Wir geben den Bürgermeiſterämtern zur künftigen Darnachachtung und zur geeigneten Verſtändigung der Be⸗ teiligten Nachricht. Mannheim, den 10. September 1918. Gressb. Bezirksamt gez. Büchelin. Kenntnis. Seckenheim, den 14. September 1918. Bürgermeiſteramt Volz. Wekanntmachung. Kartoffelverſorgung betr. Wir erſuchen die Kartoffelerzeuger den Verſorgungs⸗ berechtigten von hier ihre auf Grund von Marken, oder Bezugſeheine zu beanſpruchenden Kartoffel vorerſt zu be⸗ liefern und für auswärts die Bezugſcheine erſt ab nächſter Woche zu unterſchreiben. Sollte der hieſige Bedarf nicht gedeckt werden, ſo wären wir gezwungen, die Ausfuhr zu ſperren, was ſicher nicht im Intereſſe der Kartoffelerzeuger gelegen wäre. ä 4 vebens mittelamt. 8 Seckenheim, den 18. September 1918. 5 Lebens mittelamt. alt werde und bin oft recht müde, dennoch kann ich 8 Bau ſicht, das zu erhalten und fortzuführen, was ich auf- Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Euch. Vinzenz iſt noch jung, g Freiheit und überzeugt Euch, gibt ja Naturen, die unter jed die aber feſt und ſicher einhergehen, laſſen werden!“ Der Bauer ſchüttelte zweifelnd den Kopf. Aufbäumen iſt es nicht, was mich bei ihm beſorg denn er hat es zum erſten Male verſucht. Er mütig und läßt ſich durch Andere leiten, es ſe an Umſicht und— ich ſage es ungerne— zur Arbeit. Wäre er morgen hier freier He er von morgen an den großen Herren habe, wie hätte es nicht mehr nötig, zu arbeiten, die ich könne nicht genug bekommen. ich arbeite, weil es mir Freude macht. Wozu ha dieſe beiden Arme, wenn ich ſie nicht benutzen Vinzenz denkt anders „Nacht den Verſuch mi beurteilen, wie weit Ihr Recht habt, aber ich glu ebt ihm einſtweilen 1 wie er ſie benutzt em Druck ſich aufbäum wenn ſie rr, ſpiele Ihr wißt, ſchwere Zeiten dur 17 befürchtet, ſo ſeid Ihr ja noch immer Herr hi Der Bauer ſchwieg eine Weile.„Gut, dann,„ich Schlägt es fehl, ſo kann ich mir ſagen, will es verſuchen, ich will Eurem Ra 2 Schuld trifft.“ 5 „Amring,“ rief der Müller aufſpringend, zwei verſtändige und ehrliche Männer mit einand handeln, dann kommen ſie immer bald zum Ziele. habe Euch doch recht taxiert! Ihr habt einen en ſchließt Euch auch einem vernünftig! 177 „entgegnete der, Kopf, aber Ihr verf Rate nicht, ſo muß der Mann ſein!“ „Gebe Gott, daß ſie alle ſo wären, er, den Händedruck des Müllers feſt erwidernd. 8 Der Müller ging zu ſeiner Tochter, dann zu Vinzenz in den Stall und kurze Zeit darauf des Bauern heriſchte eite Sinne 1 0 5 f 9(Fortſ. 15 Bezugnehmend auf die Sept. ds. erſuchen wir die Landwirte, welche nicht genugend oder Gemenge aus Hafer und Gerſte geerntet vergnügt davon. Auf dem Hofe b wie nach einem ſchweren Gewitter. 77 e 5 e kam Er iſt Das iſt es aber frei an 915 5 ſo würde o weg Wente ich N. — eute ſagen, t ihmp kommt es, wie Ißt ier. 71 ſagte er te folgen, daß mich kein trat er; ful 9 23 Atmachung. Verfütterung von Gerſte und Hafer betr. im Neckarboten Js. ergangene Bekanntmachung obigen vom 5 Betreff el ihren Fehlbedarf zwecks Nachſuchung bei der zuſtän nge Stelle um Freigabe an Gerſte für die fehle zu beantragen. Die Zahl der Pferde, Zugochſen od kühe, ſowie die angebauten Flächen von Hafer menge, das Druſchergebnis, wenn letzteres no geſtellt— ſchätzungsweiſe— iſt hierbei anzugeben. Landwirte, welche genügend Hafer geerntet, verpflichten, die entſprechende Menge über ihre rungspflicht abzuliefern, können ſich ebenfalls anme unter Angabe der Menge, welche Sie an Gerſte gegeben haben wollen. Wir werden dann verſuchen Erlaubnis für die betreffenden zu erwirken. Seckenheim, den 18. September 1918. Lebensmittelamt. ch nicht oder, ber Abliefe“ 75 tel“ ſte feu, 0 ä und aus fast allen Berufs- Kategorien und hohen u. 0 chönschreiben:: — Hui-Kalligrapher anndArrE IHefnnus . 25 eggrüün det 1887 Diptom Prämilert 1896 8 Handels- Kurse Berufsstärung genommen werden. Lehr fü oben Zahlreiche ohr endste ntinisterial- und Hof-Kreisen sich belaufende ass beredteste Zeugnis von der aller Orten u anerkannten Trefflichkeit unseres anvergieicher erfolggekrönten Unterrichts. ö 5 Kameldungen werden baldigst in unserem Unter O, 8 erbeten. o e* ſolle ö sram- Sind eingeiruflen Pl. bei 4 Damen u. Nerren sowie für— x die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen, der Unterrieht kann bel Tage oder am Abend cn Gebrüder Gander, 6 1, 8 Manabes 2 Frospektz gratis und franku. Berren- ung Damenkurse getreunt. — 3——— 20 0 2 0 5 r f d 0 ——