2 15 Große 11 N 5 leoſchnitte von fag, 20. enfenser 1918. D Erſcheint t äglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 5 Feiertage. ir Adonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 Der Weltkrieg. Der deutsche Tages bericht. Hauptquartier, 19. Sept.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. deeresgtuppe des Generalfeldmarschalls Rronprinz Rupprecht von Bayern und von Beebn. in d. Nordöſtlich von Bixſchoote ſänderten wir Teile der nen 0 Rämpfen vom 9. September dem Feinde verbliebe⸗ Gate rabenſtücke und nahmen 136 Belgier gefangen. Rege Wöedlcangstättigkeit zwiſchen Ppern und La Baſſee. N ich von Armentiereß und füdlich vom Ja Vaſſee⸗ al wurden Teilangriffe des Feindes adgewieſen Im Moevres und Havrincourt ſtarker Aetll⸗ 1 ſankampf. Bei örtlichen Angriffen machten wir hier Ge⸗ angene. Stell Der Engländer nahm ſeine Angriffe gegen unſere ungen vor der Siegfriedfront im Abschnitte vom nürdlich on Havrincourt bis zur Somme wieder auf. Die dichtend don Gouzeaucourt und gegen den Ort ſelbſt ge⸗ diger. Angriffe ſcheiterten in unſeren Linien. Deutſche if atailone haben Havrincourt zäh verteidigt. Auch Englänt Gonzeaucoutt und Hargicourt ſchlugen wir den mender, der mit ſtarken Kräften und Panzerwagen 5 ſtürmte, ab. Kampf, d und Nonſſoy blieben nach wechſelvollem auf 35 in ſeiner Hand. Am Abend wiederholte der Feind 958 ganzen Front ſeine Angriffe, ſte wurden überall Auſtr en. Zwiſchen Hargicoutt und Pontru drangen gelang ler in unſere Stellungen ein. Nach hartem Kampf es, den von Hargibourt und Pontru vorſtoßenden ae wich von Bellicourt⸗Bellengliſe zum ſtehen zu deeresgruppe des deutschen Rtonpnnzen. unf dwiſchen Ailette und Aiſne nahm der Artillerie⸗ eta, en Nachmittag wieder beträchtliche Stärke an. kalen Teſlangriffe, die ſich im beſonderen gegen unſere uichtet beiderſeſts der Straße Laffauz—CTChavignon en, wurden abgewieſen. SDeeres gruppe von Gallwitz. ngen der Cotes Lorraine lebte die Gefechts⸗ auf M auf kleinere Vorfeldkämpfe. Bei einem Vorſtoß anheulles machten wir Gefangene. Der erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff. Kaiſer und Volk. Aus g Von Rudolph Stratz. te rg e S Nen umgſüht. f auf Deu g die Demokratie“. Richtiger ſollte es„Kampf n die Monarchie“ heißen. S zeigt, mit grimmi 1 88 ger Ironie, die Welbgeſchichte an duschtoſſen ka, faßt aller Kroneniröger, die ſich der Entente 10 um den der Jar wurde geſtürzt, ohne daß Frankreich Belgier langfähigen Verbündeten kümmerte, der König Fadi dvurde auch heimatlos, beſſer: engliſche und ümmen, wanaden legen ſeine Städte und Dörſer in ton Monten Die Könige von Rumänien und Serbien und ſtädter— wurden geſchlagen und aus ihren Haupt. im Schoßenrieben, und im Westen ſah man mit den Händen d die Krypton, Die Republiken Frankreich und Amerika de Wenarchtorerutbeic England führten den Kampf gegen bar mit auch bei ihren Bundesgenoſfen, und da un men i dre berem Enfolg als gegen uns. Denn an den 25 3 fiene deten Kai 1e des Bulgaren. me machtlos z. an ite ſollte uns ein S ſein: Was der Feind Niten, Lon chempft, iſt cher unsere größte Stärke. Dit elt al George und Clemenceau werden nicht müde, m, wider de Haupfkriegsziel den Kreuzzug wider„Pots. Ader den deuten„Hohenzollerismus“, mit anderen Worten ugen Verbre ſchen Kaiſergedanken, zu predigen. Denn dieſe en, Deutſcner wiſſen ganz genau: In ihm ſiegt, zum „Dieſe Krafdd rande unüberwindliche Kraft. beit. di un t wurgelt tief in der geſchichtlichen Vergangem Rare wie Wilen* von heute 1 Land von nt gon, der jetzige geiſti evater von neum un een der Menschheit, f n e Juf um. Der geheimnisvolle, ſich wechſelſeitig and im anmenhang zwiſchen Fürst und Volk war in gekrönten ger da. Die Vorſtelkung, daß jeder Staat baanderung ſelb daupt. haben müſſe, war ſchon der Völken aten R ſtwerſtändlich und verkörperte ſich in der ſagen. 0 en ge Dietrichs von Bern. Als aus dem Ju, der alten Welt d Gberſchattelg 0 er neue des Großen Ni Stirn und leerem Reichsbegriff auf. Rieſenericheinung. di? der gürgermeiſterämter geckenheim, Avesheim, Reckarhanſen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann. Seckenheim. WMenſchheik.„und ein Kaiſer war wieder auf Erden Und ein deutſcher Kaiſer blieb in deutſchen Landen durck die Jahrhunderte. Man kann ſich deutſche Art ohne deulſche⸗ Kaiſertum nicht denken. Es war, in wechſelnder äußever Form, immer da. Es iſt die tauſendjährige Grundlage, auf der der Bau Deutſchlands ruht, und nichts iſt, vom Stand⸗ punkt unſerer Gegner, begreiflicher, als daß ſie ſich, wenn auch fruchtlos, bemühen, dieſe Grundlage nicht nur 2 g die Gewalt der Waffen, ſondern auch durch die Macht Lüge zu erſchüttern. Woher kommt dieſe Grundlage? Wozu brauchte und draucht Deutſch and den Kaiſergedanken wie ſeine Lebens luft? Aus Haß gegen demokratiſche Einrichtungen gewiß nicht— zählt das deutſche Kaiſerreich doch unter ſeinen Bun, desſdaaten in den drei freien Hamſeſftädten Hambung, Lübeck und Bremen drei Republiken!—, ſondern aus der dlaren Erkennunis unſerer Lebensbedingungen. Wir haben uns unſern Platz unter den Völkern nich ausgeſucht. Wir fanden ihn, nach der Fügung des Schick ſals, im Herzen Europas, in einem nach allen Seiten offenen Lande, rings umgeben von einer feindlichen Welt. Von An⸗ fang unſeres Daſeins ab hatten wir nach Nord und Süd, nach Oſt und Weſt Angreifern die Stirn zu bieten. Die Normannen landeten an der Elbe, die Mongolen über⸗ ſchwemmten Schleſien, die Türken drangen bis Wien, die Franzoſen überſchritten als Mordbvenner den Rhein, die Schweden ſetzten ſich in Pommern feſt, die Ruſſen ver⸗ heerten ſchon im achtzehnten Jahrhundert Oſtpreußen. Es gibt keine Windrichtung, aus der uns Gottes Wille nicht im Lauf eines Jahrtauſends immer neue Widerſacher, neue Not, neue Gefahr geſchickt hätte. Gegen Feinde gibt es nur ein Mittel: Slärke! Gol wollte, daß wir ſtark ſein ſollten, und wir wurden es im der ehernen Schule des Schickſals. Stärker als ivgend etwas auf der Welt. Die Welt ſieht es jetzt. Die Stärke eines Volkes, nach außen zufammengefaßt, iſt ſein Heer. Die Stärke eines Heeres noch obenhin 1— körpert, iſt ſein Haupt. s Das Heer bvaucht ſein Haupt, zu dem es aufſieht, in dem ſelbſt wiedererkennt, für das es in Kampf und Tod e een e e een, a rauchen utſchen ger ihren ie auch Deutſchland ſeinen Kaiſer! 0 Deutſchland war immer genau ſo ſtauk wie ſein Kaſſer. Solange die deutſchen Kaiſer noch mächtig waren, wagte durch viele Jahrhunderte kein feindlicher Fremdling, ſich den deutſchen Grenzen zu nähern. Erſt mit dem Verblaſſen des Kaiſergedankens und der Kaiſermacht kam auch Deutſchlands trübſte Zeit, kamen die ſchwarzen Tage, da uns Elſaß⸗Loth⸗ ringen entriſſen wurde, der Däne Schleswig⸗Holſtein er⸗ hielt, Napoleoniſche Kreaturen ſich auf deutſchen Thronen blähten, der Deutſche in Europa uneinig und ſchwach und draußen auf den Meeren wehrlos gegen England war. Wie änderte ſich das mit einem Schlag an dem Tag, an dem in Verfailles der Deutſche Kaiſer neu auferſtamd! Es war wie ein Zauber in deutſchen Landen: Wenige Jahre nur nach 1870 und überall begann es zu grünen und zu blühen, unzählige fleißige Hände regten ſich, venborgene Kräfte quollen zu Tag, die Geiſter erwachten, es war eine Luſt, zu leben. Deutſche Induſtrien ſproßten auf, deutſche Schiffe ſegelten auf allen Meeren, die deutſche Flagge wehte über fernen Kolonjen, die Träume unſerer Väter erfüllten ſich: Deutſchland ſtand endlich, nach Jahrhunderten, wieder ſtark und ſtolz im Licht vor anderen Völkern. Sein Wohl⸗ tand ſtieg veißend. Seine Bevölkerung wuchs in andert⸗ 3 Menſchenaltern um beinahe 30 Millionen, Künſte und iſſenſchaften blühten und frug man:„Woher kommt dies Glück des Friedens, der Wohlfahrt und Geſittung?“, ſo konnte die Antwort nur lauten: vom Tage der Kaiſerver⸗ kündigung in Verſailles; Von Stund' an, wo es hieß: vor bei die baiſerloſe, die ſchreckliche Zeit f Unſer Gedeihen und unſere Friedfertigkeit under dem Blanz der neuen Kaiſerkrone waren zu groß. Sie erveaten nicht den Neid der Götter, aber den Neid der Menſchen. Die Welt verband ſich, uns niederzuwerfen und wieder in die dunkſe Zeit zurückzuſtoßen, da der Deutſche auf Erden nichts galt, weil wir keinen ſtarken Kaiſer und bein ſtarbes Heer mehr hatten. Aber wir haben ſie. Sie kämpfen. Sie dalten draußen in Feindesland die Wacht, daß kein Feind deutſche Erde betritt und betreten wird. Denn unſer Heer iſt ſtärker als der Vernichtungswille einer verblendeten Menſchheit. Es iſt ſo ſtark, weil es den Kaiſer als leuchten⸗ des Sinnbild ſeiner Kraft über ſich ſieht und mit ihm und für ihn ſtreitet. So rettet uns der Kaiſergedanke aus der furchtbarſten Not, in der je ein Volk ſich befand. Er ſteht ſchirmend mit flammendem Schwert vor jeder friedlichen deutſchen Hütte, vor jeder deutſchen Frau, vor allen ſpielenden deulſchen Kindern, vor deutſchen Feldern und Fluren wor deutſchen Kirchen und Städten, vor deutſchem Geiſt und deutſcher Ehre, vor allem, was wir Deutſche ſind und haben. Denm das deutſche Kaiſertum— das ſind wir alle ſelbſt! Das iſt unſere Kraft und unſer Halt und in ihm bleiben wir unbe⸗ ſiegbar! D. K Nie Siegfriedſtellungen und die feindlichen Auhriffsbewegungen. 5 Von Max von Verſen. Die deutſchen Armeen haben im Weſten die alte Siegfried⸗ ſtellung erreicht, ohne daß der Feind während des Abmarſches der deutſchen Truppen in die neuen Stellungen eine beabſichtigte enge Fühlung dauernd halten konnte. Schon ſeit einer Reihe von Tagen wurden nur an einzelnen Stellen der Weſtfront ſcharfe Kämpfe geführt, die deutlich ergaben, daß die zurückgehenden Armeen ihre volle Kraft bewahrt haben. Neben großen Kämpfen, wo die Amtsblatt f f Inſerttonspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark die Zeile. Bei öfterer Auf ahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. CCC ͤ bbb geſechren von kteineren deutſchen Abtenungen dem nachruckerden Feinde geliefert. So fand der Feind bei dem Ueberſchreiten der Somme am rechten Ufer des Fluſſes zwiſchen Ham und Peronne deutſche Truppen bereit, die ſich auf ihn ſtürzten, als er mit ſeinen Avantgarden den Fluß zu überſchreiten ſuchte. Dem Gegner wurden auf dieſe Weiſe ſtarke Verluſte zugefügt. Dann folgten die deutſchen Nachhutabteilungen, die in dieſen Kämpfen die Ueber⸗ legenheit deutſcher Truppen bewieſen, den bereits abmarſchierten deuiſchen Hauptkräften. Erſt am Holnonwalde bei Vermand, nord⸗ weſtlich St. Quentin fand wieder ein größeres Gefecht der über die Somme abmarſchierten Truppen ſtatt, wo der Gegner nunmeh⸗ wieder zurückgeworfen wurde. Es ſind die franzöſſſchen Armeen Humbert und Debeney, die in allgemeiner Richtung auf St. Quentin vorgehen. Im Anſchluß an dieſe franzöſiſche Armeen greifen weiter nörd⸗ lich drei engliſche Armeen an. Ihre Streitkräfte waren auf dem ſüdlichen Flügel im Sommetale, von Bray auf Peronne, und dann am Colognebach entlang vorgedrungen. Sie ſtießen darauf bei Epehy und Gouzeaucourt gegen die vorgeſchobenen Linien der Siegfriedſtellung.. Noch weiter nördlich ſuchten die Engländer im Tale von Hapringcourt nach Oſten vorzugehen. Ihre Angriffsmaſſen breiteten ſich von Havrincourt über Graincourt nach Norden aus. Sie ſtanden unmittelbar vor dem kleinen Ort Bourlon, der 10 Kibo⸗ meter weſtlich Cambrai liegt. Es waren die engliſchen Armeen Rawlinſon und Byng, die in allgemeiner Richtung Cambrai ange⸗ ſetzt worden ſind. Ihr Flügel wurde nach Norden hin durch die engliſche Armee Horne verlängert, die nördlich der Scarpe vorging. So ergab ſich aus den Kämpfen der letzten Tage, daß auf einem verhältnismäßig ſchmalen Raum von 30—40 Kilometer drei engliſche Armeen vorzudringen ſuchten. Ihr Beſtreben ging dahin, die Siegfriedſtellung bei Cambrai zu durchbrechen. Schon frühen bildete dieſe Stadt ein Operationsobjekt der Engländer und bereits damals mißglückte ihnen ein auf dieſes Kampfziel geſtellter Ope⸗ vationsplan. Trotz der großen Verluſte des Feindes in letzter Zeit waren es doch nur leichte Kämpfe, die der Feind im Anmarſch bis zu ſeiner jetzigen Stellung zu beſtehen hatte. Die feindlichen Streitkräfte brauchten nur den deutſchen Truppen zu folgen. Jetzt aber ſtößt der Feind auf einen Verteidiger, der nicht mehr aus⸗ gedehnte Gebiete zu räumen beabſichtigt. Es beſteht daher die Möglichkeit, daß die feindlichen Streitkräfte jetzt die volle Wuche kämpfender deutſcher Armeen fühlen müſſen, wenn ſie, wie die franzöſiſche Preſſe betont, eine große Kampfentſcheidung herbes⸗ führen wollen. 8 Die Engländer fürchteten, daß der deutſche Abmarſch ledig⸗ lich zu dem Zwecke unternommen wurde, um ſie in eine Falle zu locken. Wenn ſie auch bisher noch keine Gefahr für ihr weiteres Angriffsunternehmen zu beſtehen hatten, ſo geht doch aus der Ge⸗ ſamtlage hervor, daß die Engländer ſich in voller Abhängigkeit von den Kampfentſcheidungen an den franzöſiſchen Linien befinden. So⸗ bald aber die Franzoſen einen Rückſchlag in der Durchführung des Angriffskampfes erleiden oder womöglich in der Offenſive unter⸗ liegen, wie ſich überhaupt die Kampfausſichten für das deutſche Heer günſtig erweiſen, ſo muß der Einfluß eines derartigen Waffen ganges auch an der engliſchen Frontlinje zur Geltung gelangen. Gerade der von Südweſt nach Nordoſt auf Cambrai gerichtete engliſche Angriff der Armee Rawlinſon auf dem engliſchen Süd⸗ flügel bietet den öſtlich ſtehenden deutſchen Truppen die Flanke dar. Es zeigen auch die Kämpfe bei Epehy die Sorge des Feindes für den engliſchen ſüdlichen Angriffsflügel, wenn das Vorgehen auf Cambrai fortgeſetzt wird. Die Engländer gebrauchen mim ſtets die Bahnlinie für das Vortragen des Angriffs und deshalb muß ihr Hauptſtoß auch fernerhin auf Cambrai erfolgen. Die Kämpfe bei Epehy haben mehr oder weniger die Bedeutung einer Sicherung aller weiter nördlich Epehy vorgehenden engliſchen An⸗ ö griffskolonnen durch offenſives Vorgehen. Solange die Jahreszeit noch nicht die Angriffsbewegung hindert, kann ein weiteres Einſetzen engliſcher Maſſen zu neuen Opfern erwartet werden, trotzdem ſich für den Feind auch alle Kampfbedingungen geändert haben. Es hat das deutſche Heer die Möglichkeit, den Gegner an den inzwiſchen verſtärkten Linien der Siegfriedſtellung niederzuſchlagen, während die deutſche Führung auf neue Mittel und. Wege ſinnt, um große Kampfentſcheidungen vorzubereiten. K. Die koloniale Zukunft— ein deutſches Volksziel. Von Emil Zimmermann. „Ich darf es heute ausſprechen, daß die Sicherſtellung unſerer kolonialen Zukunft nicht allein als das Ziel unſerer Regierung und beſtimmter Intereſſentengruppen gilt, ſondern daß es ein deutſches Volksziel geworden iſt,“ führte Staatsſekretär Dr. Solf in ſeiner Rede in der Deutſchen Geſellſchaft aus, und er fuhr fort, es ſei heute bis tief in die Arbeiterkreiſe hinein das Bewußtſein lebendig, daß die Erhaltung unſeres kolonialen Beſitzes eine Ehren⸗ und Lebens⸗ frage für das deutſche Volk ſei. Dieſe Feſtſtellung iſt um ſo wichtiger, als unſere Gegner glauben, über den deutſchen Willen zur Kolonialgeltung verhält nismäßig leicht hinweggehen zu können, weil ſie ihn mehr al: Ausfluß der Meinungen und Wünſche einer kleinen Gruppe vor Kolonialintereſſenten anſehen, hinter denen nicht das deutſche Voll ſteht. Die Feinde irren aber ganz gewaltig, durch den deutſchen Mann g im Schützengraben, der täglich die afrikaniſchen und aſiatiſchen Horden Frankreichs und Englands vor ſich hat, wird der Wille zur Kolonialpolitik ins Volk getragen. Durch die Verwendung Far⸗ biger in Maſſen ſeitens der Engländer und Franzoſen an der Weſt⸗ front wird dem deutſchen Volke ein Anſchauungsunterricht über Kolonialpolitik von einer Wirkung erteilt, wie ſie der glänzendſte deulſche Kolonialſchriftſteller beſſer nicht erzielen kann. Nach dem„Temps“ haben allein die franzöſiſchen Kolonien bis Juli 1918 an die Weſtfront 680 000 Soldaten und 238 000 Ar⸗ beiter geliefert. Wenn ein Friede zuſtande kommt, der die Fran zoſen und Engländer zu Herren Afrikas macht, werden ſie den Erd⸗ tell n. wenigen Jahren vollkommen militäriſtecen. und auf bre anheere geſtützt, werden dann Frantreich und Bug zund dem europäiſchen Kontinent die Geſetze vorſchreiben. Man uſſe heute Deutschland durch die Weſtmächte und den Troß ihrer Soldknechte knebeln, wie lange werden ſich dann Spanien und Holland der Selbständigkeit erfreuen? Frankreich hat ſchon wieder ⸗ holt ihre Selbſtändigkeit antaſten wollen; wird es ſie noch achten, wenn es über ſchwarze Millionenheere verfügt? Aber wenn ſelbſt Deutſchland unbeſiegt bleibt, womit ja mit Sicherheit zu rechnen iſt, wie lange werden wir Ruhe haben, wenn wir geſtatten, daß dann die Weſtmächte ungeſtört farbige Millionen⸗ heere aufſtellen und bewaffnen können? Wenn ſie damit fertig ſind, werden ſie uns aufs neue den Krieg erklären, und wir und unſere Söhne werden dann gegen drei⸗ und viermal ſo viel Far⸗ dige kämpfen müſſen wie in dieſem Kriege. Die weißen Gegner werden ſich zurückhalten, bis ihr farbiges Kanonenfutter uns mürbe zemacht hat, wie die Meute der Hunde den wehrhaften Keiler er⸗ müdet; erſt dann werden ſie zum Fangſtoß ausholen. Dieſe Gedanken ſind angeſichts der farbigen Maſſenheere im Weſten ſo naheliegend, daß ſie ſich dem Frontſoldaten geradezu zufdrängen, und deshalb iſt der Wunſch nach Kolonialbeſitz Ge⸗ meingut der kämpfenden deutſchen Truppe geworden. Nicht wollen wir ein großes Kolonialreich, um, wie Lord Cecil ſagt, ſelber rieſige Kolonialarmeen aufzuſteklen und damit den Frieden der Welt zu bedrohen; wir brauchen es lediglich als Sicherung gegen Ueber⸗ chwemmung unſerer Grenzen mit farbigen Truppen. Wir wollen u Afrika nur Farbige bewaffnen, um dadurch zu verhindern, daß künftig die Gegner ſchwarze Truppen auf europäiſchen Schlacht⸗ eldern verwenden. Die Heimat hat den Anſturm der ſchwarzen und gelden Horden gen unſere Linien nicht mit eigenen Augen geſehen; ſie hat die Fbofoniale Not in anderer Weiſe gefühlt. Vis zum letzten Arbeiter uumter haben wir erkannt, daß wir Oelfrüchte und Textilfaſer uben müſſen. Was die letztere betrifft, ſo haben wir ja noch Fcſatz wie die Stapelfaſer, das Papier- und Zellulongarn. Aber dr Oelfrüchte gibt es keinen Erſatz, und in ausreichenden Mengen nm ſie nur tropiſcher und fubtropiſcher Boden liefern. Daran iſt br tem Iweißel mehr möglich. Was in der Ukraine, in Rumänien d in Kleinaſien angebaut u. von dort zur Ausfuhr gebracht werden bonn, deckt nur einen Bruchteil des deutſchen Bedarfs. Das weißt deute der einfachſte Mann in Deutſchland wie der höchſtgeſtellte, und darum iſt die Kolonialſoche Volksſache auch in der Heimat orden. Sie wird von den breiteſten Schichten des deutſchen olkes getragen, allerdings nicht mit flammender Begeiſterung, Her mit nachhaltigem Wollen, jenem Wollen, das aus reifer Ein⸗ icht geboren iſt. Dies its, was unſere Feinde nicht öberſehen dürfen, foll jenes Verstehen zwiſchen den Völkern zur Tat werden, das Staatsſekretär Botf als Vorbedingung eines dauerhaften Frisdens fetzt. Lord secil hat bereits wieder angekündigt, daß die engliſche Regierung zn neues Blaubuch über deutſche Kolonialgreuel veröffentlichen wolle. Ihm könnten wir ganze Bände voll Greuelgeſchichten aus ungliſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Kolonien entgegensetzen. Da⸗ unt wird aber dem Frieden wenig gedient. Die engliſche Regie ⸗ ung dürfte ſich auch ſchwer täuſchen, wenn ſie glaubt, daß Greuel⸗ czähtungen auf das deutſche Volk Eindruck machen können. Unſer Polk hat durch den Krieg zu ſehr erfahren, wie England und 3 Kolonien für ihre eigenen militäriſchen Zwecke aus⸗ n, wie ſie durch ihre Kolonialpolitik die Ruhe des feſtländiſchen Buropa bedrohen, als daß es dazu gebracht werden könnte, auf dotonſalbeſitz zu verzichten. Lieber werden wir vom erſten bis zum letzten das Aeußerſte an Gut und Blut einſetzen als zugeben, daß Afrita das Feld wird, auf dem England und Frankreich in Nuhe unſern Untergang bereiten. 4 Zur Torpedierung der„Kronprinzeſſin Cetilie“. Sir Joſeph Maclay, der Leiter der engliſchen Schiffahrt, gab Emang Auguſt eine bemerkenswerte Erklärung über die Beförde⸗ tong der amerikaniſchen Truppen nach Frankreich ab. Er ſprach 8. d. von dem„Transportwunder“, das die Amerikaner geleiſtet horten, obgleich ſie nur wenig zum Transport von Truppen ge⸗ gnete Dampfer beſeſſen hätten. Aber die dem Feinde in ameri⸗ toniſchen Häfen weggenommenen feindlichen Perfonendampfer bötten ſich als ungeheuer wertvoll erwieſen. a Es iſt angebracht, auf dieſe jüngſte Auslaſſung Maclays in wen Tagen hinzuweiſen, wo aus Waſhington die Nachricht her⸗ Woergekabelt wurde, daß der Truppentransportdampfer„Mount Vernon“(früher„Kronprinzeſſin Cecilie“) am Donnerstag, den A September, auf der Rückfahrt nach Amerika, 300 Seemeilen von der franzöſiſchen Küſte entfernt, torpediert worden ſei. Die Mel⸗ dung ſagt weiter, das Schiff hätte noch den nöchſten Hafen er⸗ teichen können. Welcher Hafen dies iſt, wiſſen wir nicht. Da ſich der Vorfall 300 Seemeilen von der Küſte zugetragen hat, wird der Fapitän zweifellos den nächſtgelegenen Hafen zu erreichen beſtrebt geweſen ſein ohne Rückſicht darauf, ob der betreffende Küſtenplatz über eine Werft mit Dockanlage für das große Schiff verfügte oder nicht. Es wird ſich alſo für unſere Feinde zunächſt darum handeln, den ſchwerbeſchädigten Transportrieſen in einen geeig· deten, vermutlich engliſchen Reparaturhafen zu bringen. Dazu wird es eines beſonderen Sicherungsapparates bedürfen; denn die U⸗Boote werden auf der Lauer ſein. Glückt es jedoch, das Schiff hinüberzubringen, dann heißt es, aus dem ohnehin ſchon ſo ge⸗ ungen Stamm der gelernten Schiffsbauer die nige Zahl feei⸗ anmachen, um die Repa-atur des Dampfers in Angriff zu nehmen, und dieſe ſelbſt wird wieder Wochen oder gar Monale beanſpruchen. Der Erfolg des U⸗Bootangriffs iſt alſo auf alle Fälle recht boch einzuſchähen; denn gerade dieſe großen Perſonenſchnell⸗ dampfer ſind es, die den Amerikanern die wertvollſten Dienſte ge⸗ keiſtet haben, wie der engliſche Schiffahrtsleiter ſelbſt beſtätigte. Für die nächſte Zeit alſo werden ſie auf die Dienſte dieſes ge⸗ wubten großen Schiffes zu verzichten haben. Mögen bald tpeitere folgen! 5 Kali und Welthrieg. N. K. Seit Juſtus von Liebig im Jahre 1840 ſein wellbe⸗ rühmtes Buch„Die organiſche Chemie in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Phyſiologie“ erſcheinen ließ, hat die Kulturmenſch⸗ heit in immer ſteigendem Maße von der Verwendung des Kunſt⸗ oder Mineraldüngers für die Zwecke des Ackerbaues Gebrauch gemacht. Ganz beſonders gilt dies für Deutſchland. Verbrauchte doch die deutſche Landwirtſchaft in dem letzten Friedensjahre 85 Millionen Doppelzentner Mineraldünger, was einem damaligen Werte von 570 Millionen Mark entſprach. Zwiſchen der Inten. ät der Mineraldüngung und dem Bodenertrag aber beſteht ein unleugbarer Zuſammenhang. Wie ſtark dieſer Zuſammenhang iſt kehren beiſpielsweiſe die auf dem landwirtſchaftlichen Verſuchs⸗ elde der Univerſität Göttingen gewonnenen Zahlen. der Hektar für Roggen bei mineraliſcher Volldüngung 18,1 pelzentner, bei Düngung allein mit Stickſtoff und Phosphor ohne Kali 17,6 Doppelzentner und ungedüngt nur 17,1 Doppel ⸗ auf 17,5, 16,0 und 13,3, für Kartoffeln auf 132,93 und 81, für Rüben auf 344,299 und 221 uſw. Was ſolche Zahlen für die Volksernäh⸗ nung bedeuten, bedarf keiner näheren Ausführung. Ka, Phosphor und Stickſtoff ſind die drei Hauptnährſtofft der Pflanze, und in Kali beſitzt Deutſchland ein Weltmonopol, das ihm aller Wahrſcheinlichkeit nach auch niemals entriſſen werden kann. Dieſe Tatſache iſt für uns ſowohl während des Krieges „5 Danach er⸗ Für Sommerweizen ſtellten ſich die entſprechenden Zahlen wie nach demselben von eminenter volkswirtſchaftlicher Bedeu⸗ w Die deutſchen Kalitager ſich nach dem geolaaiſchen Arter wie nach der geographiſchen Verbreitung in zwel große Gruppen, das mittel⸗ und norddeutſche Vorkommen des Zechſtein⸗ kalis und die Fundſtätten des tertiären Kali Elſaß⸗Lothringens. Das Gebiet des bisher einem regelmäßigen Abbau unterworfenen Zechſteinkalis, deſſen Bildung in einer mindeſtens 50 Millionen Jahre zurückliegenden Periode vor ſich ging, iſt nach dem Greifs⸗ walder Geologen Prof. Dr. Roth etwa durch folgende Linie um⸗ grenzt: Boitzenburg⸗Salzwedel Magdeburg⸗Bernburg⸗Halle⸗Quer⸗ furt⸗Weimar⸗Schmalkalden⸗Hersfeld⸗Göttingen⸗Höxter- Steinhuder Meer⸗Verden. Außerdem hat man gleichaltrige Kalilager im Weſten bei Weſel und im Oſten bei Hohenſalza erobert. Seiner geſchicht⸗ lichen Entwicklung nach geht der deutſche Kalibergbau auf die fünfziger Jahre des vorigen Jahrhunderts zurück, wo man die Kali⸗ ablagerungen des ſpäterhin ſo berühmt gewordenen„Staßfurter Sattels“ entdeckte, ohne zunächſt ihren Wert zu ahnen. Da man es auf das in der Tiefe ruhende Steinſalz abgeſehen hatte, ſo be⸗ zeichnete man die darüber liegenden Salze verächtlich als„Abraum⸗ ſalze“. Erſt anfangs der ſechziger Jahre erkannte man den Wert der in den Abraumſalzen enthaltenen Kaliverbindungen, und ſeit⸗ her haben Förderung und Abſatz dieſer Salze einen immer ſtei⸗ genden Umfang gewonnen. Zu den mittel⸗ und norddeutſchen Kali⸗ funden haben ſich dann die elſaß⸗lothringiſchen geſellt. Als man 1904 nördlich und nordweſtlich von Mühlhauſen auf Steinkohle und Petroleum bohrte, ſtieß man in etwa 600 Meter Tiefe auf rieſige Steinſalzlager, in denen zwei Kalilager eingeſchloſſen ſind. Ihre Oberfläche umfaßt insgeſamt etwa 270 Kubikmeter, der In⸗ halt dürfte auf rund 300 Millionen Tonnen Reinkali zu ſchätzen ſein. Das elſaſſiſche Kali iſt weſentlich jünger und gehört dem älteren Tertiär an, d. h. einer Erdperiode, die vielleicht 10 Milli⸗ onen Jahre zurückliegt. Die Geſamtgewinnung von Reinkali in Deutſchland hob ſich von 68 600 Tonnen im Jahre 1880 auf 1110 400 Tonnen im Jahre 1913. Von der Fördermenge des letzt⸗ genannten Jahres wurden 506 100 Tonnen ausgeführt. Zur Zeit ſind 206 Werke im Betrieb, von denen 137 in Preußen und 69 in anderen Bundesſtaaten liegen. Als ein ſehr erfreulicher Umſtand muß es bezeichnet werden, daß der inländiſche Verbrauch für die Landwirtſchaft auch im Kriege weiter geſtiegen iſt; er betrug im Jahre 1913 5,36 Millionen und im Jahre 1917 etwa 8,34 Millionen Doppelzentner Reinkali. N Wie ſieht es nun hinſichtlich der Kaliverſorgung und ihrer Ausſichten bei unſeren Feinden aus? Sicherlich nicht beſonders roſig. Amerika nahm in den letzten vier Jahren vor dem Kriege durchschnittlich„ Million Tonnen Reinkali oder faſt genau die Hälfte unſerer Geſamtausfuhr in Anſpruch. Dieſe Bezugsquelle iſt nun verſiegt, und man macht drüben fieberhafte Anſtrengungen, um ſich Kalierſatz zu ſchaffen. So iſt man eifrig dabei, das Problem der Gewinnung von Kaliſalzen aus Feldſpat, Glimmer, Leuzit und anderen kalihaltigen Minevalien zu löſen, iſt aber bisher trotz hun⸗ derten von Patenten noch ſehr weit von einer Löſung entfernt. Und ſelbſt gelungene Laboratoriumsverſuche ſtellen, wie die Erfahrung längſt bewieſen hat, die Exiſtenz einer auf ihnen begründeten Groß⸗ induſtrie noch keineswegs ſicher. Ferner werden krampfhafte An⸗ ſtrengungen gemacht, um die rieſigen Tangwälder, die die ganze Weſtküſte Nordamerikas von Alaska bis Kalifornien umſäumen, auf Kali hin auszubeuten. Aber auch dieſen Verſuchen ſteht man auf deutſcher fachmänniſcher Seite mit begründeter Skepſis gegen⸗ über. Kurz alles, was die Vereinigten Staaten bisher zur Ab⸗ ſtellung des bedrohlichen Kalimangels getan haben, iſt Zukunfts⸗ muſik mit unzulänglichen Inſtrumenten. Selbſt wenn man noch ſo günſtig rechnete, könnte man den Geſamtbetrag der nordame⸗ rikaniſchen Kaliproduktion doch höchſtens auf 50 000 Tonnen Rein⸗ kali oder ein Fünftel des Friedensbedarfs veranſchlagen. Der Kalimangel Amerikas aber macht ſich bereits in einem merklichen Rückgange der Ernteerträge geltend, und zwar ganz beſonders bei der Baumwolle, Amerikas wichtigſtem landwirtſchaftlichen Pro⸗ dukte. Nach den„Financial Times“ betrug die amerikaniſche Baum⸗ wollernte im Durchſchnitt der letzten Friedensjahre 15,15 Mill. Ballen, im Mittel der drei Kriegsjahre 1915—1917 dagegen nur 11,3 Mill. Ballen. Wenn nun natürlich auch nicht der geſamte Rückgang dem Kalimangel zur Laſt gelegt werden darf, ſondern auch andere Faktoren dabei mitwirken, ſo iſt doch ſicherlich etwa die Hälfte des Rückganges auf mangelnde Kalidüngung zurück⸗ zuführen. Das würde aber immerhin noch 17 Mill. Ballen oder 10 Prozent der Friedensernte ausmachen. a Noch eklatanter tritt der Rückgang der Ernteerträge'nfolge Kalimangels in Frankreich zutage, deſſen Boden ja ſchon um Jahr⸗ hunderte länger unter Kultur ſteht. Frankreich verbrauchte vor dem Kriege rund 42 000 Tonnen Kali, während es ſich jetzt küm⸗ merlich aus Tunis und Erythräa und mittelſt der Erzeugung von Kalierſatz dus Rübenzuckerabfüllen, Tangaſche und Wollſchweiß ver⸗ ſorgt. Zweifellos iſt es hierauf mit an erſter Stelle zurückzuführen, daß die franzöſiſche Getreideernte, wie wir den Aufſtellungen von Edm. Thery im Ekonomiſte Europden aus dem März dieſes Jahres entnehmen, im Mittel der Jahre 1906—1913 158,9 Mill. Doppel⸗ zentner, 1916 aber nur 112,8 und 1917 gar nur 89,6 Mill. Doppel⸗ zentner oder 1915 und 1916 bloß 70 Prozent, 1917 ſogar bloß 56 Prozent des Friedensdurchſchnitts betrug. 0 Endlich England. Auch hier iſt man natürlich in Sorge, wie man ſich für die 28 000 Tonnen Reinkali, die man im Frieden von Deutſchland bezog, auch nur den notdürftigſten Erſatz verſchaffen ſoll. So iſt auf einer Inſel der Königin⸗Charlotte⸗Gruppe in Britiſch⸗Columbien s eine Verſuchsſtation eingerichtet worden, um aus Tang Kali zu gewinnen, und es werden Verſuche angeſtellt, um Feldſpat aufzuſchließen. In der Hauptſache aber iſt der Blick des Briten, entſprechend ſeinen brutalen Raubtierinſtinkten, auf die Eroberung der oberelſäſſiſchen Lager gerichtet. Beiſpielsweiſe heißt es in der engliſchen Zeitſchrift„Statiſt“:„Wir müſſen danach ſtreben, zu verhindern, daß das Elſaß je wieder an den Feind zu⸗ rückfällt, damit ſeine ungeheuren Mineralſchätze in den Beſitz unſeres Verbündeten kommen.“ Das Leitmotiv hierzu iſt allerdings zuerſt in Frankreich erklungen. Dort ſchwelgt man ſchon in allerlei Zu⸗ kunftsträumen und Zukunftsplänen bezüglich der Ausbeutung des oberelſäſſiſchen Kalis. Ein Groſchiffahrtsweg Marſeille Mühl haufen ſoll die Salze abtransportieren, Deutſchland ſoll als eine Art beſonderer Naturalentſchädigung im Frieden die Förderungs⸗ einrichtungen aus den Staßfurter Gruben unentgeltlich hergeben, und was dergleichen Phantaſieen mehr ſind. Dieſes Leitmotiv aber iſt von England, ſeiner Natur gemäß, mit Begierde aufgegriffen worden und wird von ihm weiter verarbeitet. Mit galliſcher Hab⸗ ſucht, die zweifelsohne neben der Eitelkeit in der ſogenannten Re⸗ vancheidee als Kriegsgrund mitgewirkt hat, paart ſich britiſche Raubgier. Aber die Herrſchaften mögen ſich gedulden. Elſaß⸗Lothringen · ift deutſches Land und wird es immerdar bleiben. Damit aber zerflattern auch alle die ſchönen Träume unſerer Feinde, die das elſäſſiſche Kali als Monopolbrecher gegenüber Deutschlands etab lieren wollen, in nichts. Die mindeſtens 6—8 Milliarden Tonnen Kalt, die eine einzigartig glückliche Vereinigung geologiſcher Momente, wie ſie kaum ein zweites Mal anzutreffen ſein dürfte, in den Tiefen deutſcher Erde gebettet hat, verleiht uns einen für mehrere tauſend Jahre ausreichenden Vorrat an dieſem koſtbaren Monopolartikel. Wir haben mit ihm einen handelspolitiſchen Faktor erſten Ranges in Händen. Zu den Wällen und Dämmen, an denen ſich der wirt⸗ ſchaftliche Vernichtungswille unſerer Feinde brechen wird und muß, gehören mit in erſter Reihe die deutſchen Kalilager. Vermiſchtes. „ Verſicherung von Reiſegepäck. Bei der immer mehr überhand nehmenden Unſicherheit im Gepäckverkehr auf den Eiſenbahnen wird die jetzt ſich bietende Möglichkeit. Reiſe⸗ und Handgepäck ver⸗ ſichern zu können, dankbar empfunden werden. Die Europäiſche weil man überzeugt war, daß derjenige, der ab wie. ö else 7 Verſiche s* durch Reiſegepäck⸗Verſicherungspolicen. Verſicherungsf a Wertmarken ſind alle Gegenſtände, die von den Gepäckabf f als Reiſegepäck angenommen worden ſind. Die einzelne ag 90 kann mit 1000 Mark oder dem Vielfachen dieſes Betrag m ſichert werden. Der Abſchluß der Verſicherung erfolgt Wertmarken, die den Namen der Geſellſchaft, die Verſiche 1 de ſumme und ⸗gebühr enthalten. Die Wertmarken werden 3 Gepäckſchein aufgeklebt; die Verſicherung beginnt mit der A 2 gung des Gepäckſcheines und endet mit Auslieferung des n 50 f Die Gebühr beträgt für 1000 Mark 50 Pf. für Entfernunge wein 1 bis 150 Tarifkilometer und ſteigt bis zu 3 Mark auf e Entfernungen. Durch Policen verſicherungsfähig iſt das 1 Hand⸗ und aufgegebene Gepäck, d. i. die Geſamtheit der Gege len, die der Verſicherte zu ſeinem eigenen und zum Gebrauch af N Familienmitglieder, Dienerſchaft oder ſonſtiger Begleitung ee Reiſe oder auf außerhalb ſeiner ſtändigen Wohnung 1 Aufenthaltsorte mitgenommen hat. Der Verſchermmgs hee folgt durch Löſung einer oder mehrerer Policen. Das auf mt de Gepäck oder das Handgepäck iſt während der Beförderung 00 Bahn, dem Schiff. oder der Poſt gegen Verluſt, Minder Beſchädigung verſichert. Außerhalb dieſer Beförderung 1 95 jeden Schaden durch höhere Gewalt, Einbruch, Feuer a K ſichert. Die Policen ſind 60 Tage gültig und können auf trag von 500 Mark oder ein beliebig Vielfaches dieſes 1 für! ausgeſtellt werden. Die Gebühr beträgt zurzeit 1 Mark an 500 Mark. Es kann jedem Reiſenden nur dringend ange werden, ſein Gepäck in der angegebenen, ſehr einfachen epütlb wirkſam zu verſichern. Nähere Auskunft erteilen die fertigungen. Es iſt ratſam, die Verſicherung nicht auf Augenblick der Abfertigung des Reiſegepäcks zu verſchieben. „Zum Amlauſch zerriſſener Geldscheine. Es iſt im 1 r. immer noch nicht genügſam bekannt, daß für beſchädigte Grſaß 9 brauchbar gewordene Darlehnskaſſenſcheine nur dann l leiſtet wird, wenn das eingelieferte Srück zu einem echten 0b gehört und größer als die Hälfte iſt. Gleichgültig iſt es, als b gerriſſene Schein, alſo das eingelieferte Stück, das größer Hälfte iſt, die Nummer trägt. „Die kleinſte Gemeinde in Deutſchland iet, der aeg e die im nördlichen Oldenburg(Jeverland) nicht weit von 10 0 haven belegene Gemeinde Weſtrum. Sie zählt nur re beſuch Einwohner und die Schule wird nur von neun Kinde. Für dieſe Volksſchule, welche auch wohl die kleinſte in Den Se ift, hat der Staat einen beſonderen Lehrer angeſtellt. In en gche fehlen einige ganze Jahrgänge, weil eben in den betreſſerd aher 0% keine Kinder geboren wurden. Die Gemeinde beſaß f 14 kein! einen eigenen Pfarrer. In verſchiedenen Jahren kamen f arto Eheſchließungen oder Sterbefälle vor. Nun werden die 5 lichen Geſchäfte von Jever aus wahrgenommen. f » Dachdecker und Jliegerleuknant. Wie die„acdc ger o, mitteilt, iſt Fliegerleutnant Rumey, der bisher dreißig Ge ga 1 11 geſchoſſen hat und mit dem Orden Pour le merite auge, Soho 0 wurde, ein Dachdecker aus Königsberg. Er war als einf ins Heer eingetreten. 50 . Biütenleſe aus dem-Simplieſſimns-; Als der Giecge ihr ſagte, daß die Eier ſechs Mark per Dutzend koſteten, ir do Frau aus:„Sechs Mark— das wären ja fünfzig Pfenne bel Eil“—„Allerdings,“ ſagte der Höker,„aber Sie dürfen geſſen, daß ein Ei die Tagesarbeit eines Huhnes iſt. „Die Handſchrift. Dr. Neumann hat ſein Dienſtmödchen öh ollzu großer Frechheit und Faulheit entlaſſen müſſen. 1 1 Morgen kommt die Mutter des Mädchens und bittet flehentlich, ihr doch nicht dieſe Schande anzutun, und ihr, 10 wieder zurückzunehmen. Aber Dr. Neumann bleibt weden de „Ach, Herr Doktor“ fleht die verzweifelte Mutter,„Sie mi 0 wenigſtens meinem Kinde ein gutes Zeugnis ausſtellen, nn D050 bald eine andere Stellung findet?“— Wie kann inem liebe Frau? Ich darf doch nur ſchreiben, was ich vor mei pot ue wiſſen verantworten darf.“— Die alte Frau blickt ſtumm gen nieder.—„Aber den 1 S Dr.“, ringt es ſich von ihren Lippen, ſchreiben Sie dam f das Zeugnis mit derſelben Schrift wie Ihre Nezepte. Lokales. af Das Schlafen bel oſſenem Feuſter wird felt 0595 von den Aerzten empfohlen, und zwar nicht feichſuch 4 m hebung der Nervoſität, ſondern auch von B f Blutarmut. Nur auf zwei Umſtände muß dabes a, werden. Erſtens darf kein Gegenzug entſtehen der Wo, durch, daß auch auf der entgegengeſeßzten Seite Peder nung ein Fenſter offen ſteht. Zweitens muß die oe des Schläfers eine ſocche ſein. daß er trotz den uh Nachtluft behaglich warm liegt und ein Fröſtelg Wöärſe Körpers nicht eintreten kann. Sonſt entſteht em verluſt im Körper, der den Schläfer ſchwächt, un Gefallen müſſen Sie mir e C Wiederausgleich eine höhere Fettverbrennung e 0 ſtattfinden muß, wodurch Abmagerung eintritt. kältungen können durch zu leichtes Zudecken Fenſter leicht eintreten. a a 3 if, A Die Dreipfennigmarke bleibt. Die braune Drees ge Briefmarke iſt doch nicht ganz ein Opfer des Welke 1 worden, wie es kürzlich hieß. Sie lebt weiter in den Zeitungsſendungen und Nachrichtenſen Zeitungen. Denn auf Grund der Befreiung und 7 über die Erhöhung der Reichsabgabe von den Poſt eich, graphengebühren vom 26. Juli 1918 ſind von der 10 abgabe befreit: Druckſachen, die nur Zeitungen eiccchgnſe ſchriften enthalten, wenn die Zeitungen oder 3 ſo vom Verleger an andere Zeitungsverleger oder 5 dem verſchickt werden, die ſich nicht gewerbsmäßig mi en; 75 trieb dieſer Zeitungen oder Zeitschriften befaſſee, h ſolche Druckſachen, die nur politiſche, Handels 5 ge 77 10 richten allgemeiner Bedeutung enthalten, wenn Jeitſchr richten von Nachrichtenbüros an Zeitungen, Je oder Zeitungsverleger verſchickt werden. Die ſen. ſtimmungen werden durch die Poſtordnung erlaf ellen ſind alſo gerade die Zeitungen und Nachrichte der Dreipfennigmarke das Leben gerettet haben 000 Die Beleuchtungsnok auf dem Lande. acdc* Weſtarp hat im Reichstage folgende Anfrage Bel 90 8 „Was gedenkt der Reichskanzler zu tun, um dente 1 0 tungsnot auf dem platten Lande rechtzeitig vo 155 Spälherbſtes abzuhelfen und die mit ihr verbundene 9 wirtſchaftlichen Schädigungen abzuwenden? uk. Achtung, Herbflzeſtloſen! Achtung, jetz. zurſog So möchten Eltern und Lehrer den Kindern das b bars, f 0 — Faſt alle Teiſe der Blume enthalten ſtarkes Gif, darhann nannte„Colchicin“, das nicht nur in der nolle 18 fag iſt, ſondern auch in dem bitter ſchmeckenden Grieg den Blättern und der Blüte. Schon die abe Per kannten die Gefährlichkeit dieſer Blume und w 775 ihren Genuß. In der Arznei findet das Gift 77550 wendung, ſo z. B. gegen Gicht und Waſſerſucht auch unter dem Namen„Wieſenſafran“ in den bracht. Man nannte die Herbſtzeit oſe die„to noch am ſelben Tage ſterben „ 1 0/ alle ſehnſuchtsſchwere Lied füllt uns wieder ein, wenn nun 13 zur es doch auch ſo gut haben und ſein Bündel ſchnüren * könnte, wenn es ihm paßt und leben dürfte, wo es ihm 115 du gefallt! Das alte„ubi bene, ibi patria“ ſcheint hier zur hn e Praxis ausgebildet. Wenn aber die kleinen Segler 22 bel Lüfte erzählen könnten, ſo würden ſie uns bald darüber n elehren, daß dieſe ſo luſtig erſcheinende Lebensweiſe des wol f Sigebundnen Herumvagabondierens doch vecht große en ſchattenſeiten hat. Sie würden uns von den Gefahren er⸗ tun ählen, die mit einem derartigen Lebem untrennbar verybunden sen,„ſo von den Grauſamkeiten des in Italien ſchonungs⸗ auf l is geübten Maſſenvogelfanges.(Denn es ſcheint tatſächlich cler dh Privilegium Italiens zu ſein, auf dieſem Gebiete mit 15“ daß dungs lpſeſter Barbarei vorzugehen, unbekümmert darum, egen Sti der Landwirt in den kleinen Singvögeln die ſtärkſte mit b. tütze hat in ſeinem Kampfe gegen Inſekten, und daß er g 0 neſen vettungslos unterliegen muß, wenn er nicht mehr 2 5 wü die zahlloſen Scharen der Vögel rechnen kann. Merk⸗ 1. 00 ürdigerweiſe ſcheint auch die italieniſche Regierung hierfür en aun Verständnis zu haben, denn ſie hat es ſich bisher durch⸗ etw us nicht angelegen ſein laſſen, dieſem unglaublichen Unfug fn! f ſteuern.)— Je mehr wir aber die Gefahren des Wander⸗ gert weßes einsehen lernen, um ſo berechtigter erſcheint auch die Peß ehmütige Stimmung, mit der wir den kleinen„Mutter⸗ gottespögeln“— wie ſie der Volksmund getauft hat— bei Bid Abzuge nachſchauen. Und doch liegt gerade in dieſem N — —— „ 8 We ein ſo reicher Troſt für den denkenden Menſchen! n, denn einſt das Frühjahr kommt kehren auch unſeve leben , deinen Sänger zurück. Lenz und Vogelſamg, neus Blühen, 1 9 2 Sprießen, alles beat uns das Leben wieder, wenn 5 N* n 60 6 Ble Beſcanfiägung twelbucher Arbeitskräfte im beſetzten oh 0 biet. Der Frauenarbeit in der Etappe und im beſetzten al? Bidet bringt das Publikum geſteigertes Intereſſe entgegen i efach iſt damit auch die Bildung von unkontrollierbaven ful Ded welfach durchaus unzutreffenden Gerüchten verknüpft el demgegenüber erſcheint es jetzt angebracht, der Oeffentlich lch““ dat Mitteilung zu machen über die Organiſation, die durch bau, Ha Kriegsamt für dieſes Arbeitsgebiet geſchaffen worden iſt n dale Grundprinzip diefer Organffation iſt die völlige Aus Sch Vatung jeder privaten Vermitilungstätigkeit. Anwerbung Sah dormittkung und Einstellung liegen ausſchſießlich bei den r 00 8 05 Kriegsamt eingeſetzten Stellen. Vevtragsform und b be gun ſähe ſind einheitlich geregelt. Nach Art der Beſchäfti⸗ rr ung ſind die Helferinnen in vier Klaſſen eingeteilt. Die ebf rbringung erfolgt grundſätzlich in Heimen unter Lei 5 1 Feiedeter ſozjal geſchulter Frauen. Eine Referentin beim 00 und gesamt ist Sachverſtändige für alle Fragen der Fürsorge wache un Disziplin, die weibliche Arbeitskräfte betreffen. Die 0b orderungen der weiblichen Arbeitskräfte für die Etappe 0 5 beſetzten Gebiete konnten bisher nur zum Teil gedeckt zs ben. Verſtärkte Anwerbung iſt nötig, und zwar handel , m ch im erſter Linie darum, bisher nicht berufsgtige Frauen ef auf goinnen. Keineswegs aber darf der Bedarf der Etappe u, de oſten anderer kriegswichtzger Betriebe gedeckt werden 1 0 Nedenen vielfach wie, B. in der Munitionsin dustrie, ſdarken ſeat an Arbeitskräften vorhanden iſt. Dem Kriegsam! ve, daran, möglichſt gebildete Frauen und Mädchen zu % Fopmnnen, und es werden für pieſe auch Unterrichts. und 1 00 der Et ungskurſe eingerichtet. Jedenfalls verdienen die in Loch Lob appe und im beſetzten Gebiet helfenden Frauen volles 125 i 0 b ſie ſtehen tapfer und geduldig auf vorge⸗ 1 1% lone e again Im Zertalter des Erfatzes, it es de⸗ h eines wichtig, die Merkmale feſtzuftellen, die das Weſen 1„ ſtimr zuläſſigen Erſatzmittels, beſonders für Nährſtoffe, be⸗ a fe Hauen. Ein bedeutender Nahrungsmitlelchemiker legt das 0 ſtugervicht auf den Begriff der Aehnlichket, und awar 77 als der ündlich weniger auf die der äußeren Eigenschaften i Erſ ſtofflichen Zuſammenſetzung. Als ein faſt idealer 0 werden kann in diefer Hinſicht der Kunſthonig betrachtet dur ſchrauch die Margarine, da ſelbſt die Chemiker bei beiden Fett hwer einen Unterſchied gegen Naturhonig und tieriſches Nah wer weiſen können, Ausschlaggebend it natürüch der nach der auch nicht lediglich, wie es ſo oft geſchieht, 19 i Maſchi alorien, d. h. Wärmeeinheiten für die Heizung den 5 dem Get des menſchlichen Körpers, ſondern wenigſtens nach b 0 wende halt an Eiweiß, Fett und Kohlehydraten beſtimmi each 1 ung en muß. Daher können ais Fleiſcherſatz nur Zuberei⸗ a 5 Wich aus Eiweiß anerkannt werden, die aus Blut oder Woh ö werd 8 vielleicht auch noch aus Kleber oder Hefe bereitel — maß, Ur einen Eierſatz iſt der Gehalt an Stickſtoff Sgebend; bei Genußmitteln kann man ſich eher mit einer Aehnſ ran ede ac Geruch und Geſchmack begnügen, ebenſo . . „Wenn die Schwalben heimwärts ziehn.— Dos g 8 Bekanmimtechüng Kartoffelbezugſcheine betr. Die ausgegebenen Bezugſcheine müſſen mit der Un⸗ terſchrift des Lieferers verſehen ſein, ſodann ſind dieſelben auszufüllen und an das Lebensmittelamt zurückzubringen, damit dieſelben beſcheinigt werden. Bezugſcheine, welche nicht mit dem Stempel des Le⸗ bensmittelamtes verſehen ſind, haben keine Gültigkeit und dürfen auf dieſelben keine Kartoffel geliefert werden. Seckenheim, den 19. September 1918. Sebensmittelamt. Nleischausgabe. Morgen Samstag, den 21. September erholten Nr. 1 bis 834 bei Meitzgermeiſter Hartmann Nr. 835 bis 1500 bei Metzgermeister Aendeck Nr. 1501 bis 2121 bei Metzgermeinler Grapp Nr. 2122 bis 3000 bei Mehgermeiſter Genber Die Bewohner der Hochftätt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. N Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 170 gr. für die halbe Karte 85 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 1.90 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 46 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufsgeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſetzt Samstag nachmittatz von 3 bis 8 Uhr, Sonntag früh von 8 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 20. September 1918. Lebensmittelamt. Butteräusgabe. bene die Jettbezugs berechtigten Freitag, den 20. ds. Mts. erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haus⸗ haltung/ Pfund Nr. 2753 bis 3000 u. Nr. 1 bis 200 von 5 bis 6 Uhr Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.95. Bei dieſer Ausgabe ift die Rummer 19 der Innen⸗ ſeite des Fleiſchausweiſes gültig. i g Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des Eichwalts bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Seckenheim, den 20. September 1918. Sebensmittslamt. Dieſenigen Landwirte! welche geſonnen ſind, Tabakſtengel halb ge⸗ trocknet abzuliefern, können ſich anmelden bei Georg Pfliegensdörler 15 Wörtſtraße 17. ZET r mt ffir Builzltrdrr der Jendn Ein- u. Perkenfsgevsftulgelt. VVP———WWWWWGVVVVVVTVTVV TWG e 1 7 Sammel⸗Anzeiger Saatgut Auf Verordnung des Kommunalverbandes Mhm.⸗Land wollen ſich ſämtliche Mitglieder welche Getreide anbauen beim Lagerhalter perſönlich in die Liſte eintragen. 5 Mitglieder, welche Saatfrucht beziehen wollen, muͤſſen zur Erlangung einer Saatkarte einen Antrag unter⸗ ſchreiben, wobel folgende Fragen zu beantworten ſind: 5 1. Geſamtanbaufläche a. 2. in Getreide a 3. 8 des ganzen Betriebes a 4. Fläche für die beantragte Saatgutmenge Pfd. f Der Porktand. wp pppd p e e J Uurnerbund„John“ Senlenbeln. Deutsche Turnerschaft. 1 Am Samstag, den 21. September„ Abends ½9 Uhr findet im Gaſthaus zum „goldenen Hirſch“ 5 Jersammlung f ſtatt. Paſive und Aktive Hierzu laden wir unſere Mitglieder freundlichſt ein. Die Leitung. eee. Helterer Zuverlassiger 1 Mann e für NMaditmädzferpusten gesucht. ä Reis 3 Co. eee Osram-Birnen Sind eingefraflen bei Ph. Joka, Ssekenkein. eee eine Pferdedecke auf den Wörtelwieſen DeErlor ez b. Der Finder wird gebeten die⸗ ſelbe gegen Belohnung ab⸗ zugeben bei N. Schmelringer Neckarſtraße 15. 8 Aidlingen f Wachſamer Hofbund Schnauzer od. Fox⸗Terrier zu kaufen geſucht. Wo? ſagt die Geſchäftsſtelle. Verare Dlak nan. Gomireen 2 l für die Redaktion Gg. Aumer mann, Secenheim 3 8 8 2 Die feindlichen Brüder. 17% 16 Von Heinrich Riff. a1 9 5 105(Nachdruck verboten.) 50 81.„Je früher es in Ordnung kommt, um ſo beſſer iſt 1 4 KHerſicherte Vinzenz. 5 esel fork. aun an mir ſoll es nicht liegen,“ fuhr der Müller 77 and„Ich habe geit und mir iſt es recht, wenn ich 0 mich freſchon hinauffahre. Allzu freundlich wird er e bon freilich nicht aufnehmen, allein gutmütig iſt er 115 ihm Fuend auf geweſen, deshalb werde ich ſchon mit 15 5 Tab cen 1 0 f Vinzeräuſcht Euch in ſeiner Gutmütigkeit nicht!“ rief 75 e 111 bitterem Lächeln.„Ich habe ſie ihm nie hren als 5 0 gutmütig, mag auch ſein heißer Kopf mehr 1 0 Müller al mit ihm durchgegangen ſein,“ ſprach der + bi mir itt e 0 wir wollen nicht ſtreiten, wer Recht hat, n. ich vorh. gleichgültig, wenn mir nur gelingt, was G a ü 0 5 1 1 c 8 Waſſemner ein herrlicher Sommermorgen, als der 10 0 bpßpannten Wa in leichtem, nur mit einem Pferde be⸗ tt% denn die S agen bergauf fuhr. Es ging nur langſam, war obenef te idung war eine ziemlich fande und der Weg nachgeholf 95 ſchlecht, denn hier war ja ſeit Jahren nicht ihre Rinnen worden und die Regenwaſſer hatten ſich begquemſten und Betten da gegraben, wo es ihnen am gewann er geit der Müller hatte keine Eile ohnehin genau 95 dberlehen alles, was er Erich ſagen wollte, 8 hatte er das kleine Haus nicht erreicht, als ihm N u ei kalte 80 Waldes ſchallende Axtſchläge und Erich 85 es, kaſtiges Pfeifen entgegendrang. Wenn L Tat. äre? dachte der Müller, und dieſer war es ah er 71 Sulzer um eine Biegung des Weges belag, zungen Mann in geringer Entfernug da⸗ mit Ex e .— hielt das Pferd an, befeſtigte den Zügel an einem Baum⸗ aſte und ſchritt dann auf den Arbeitenden zu, der i den Rücken zugewandt hatte und ihn deshalb nicht ſah. Wie ſchlank und kräftig ſich Erich's Geſtalt abhob, wie leicht er die ſchwere Axt handhabte! Es konnte kein leich⸗ tes Stück Arbeit ſein, einen ſolchen Baumrieſen zu ſpalten, und doch pfiff er luſtig dabei. Es klang dem Müller nicht angenehm ins Ohr, denn er ſagte ſich, wer ſo luſtig bei der Arbeit pfeift, dem geht es gut, und wem es gut ergeht, der wird wenig Luſt haben, auszuwandern. Er gab indeſſen das Vertrauen auf ſeine Ueberredungskunſt nicht auf. i Schnell krat er näher. a „Guten Tag, Erich!“ rief er, als er Schritte von ihm entfernt war.„FFF. Der Angerufene blickte ſich verwundert um, denn hier oben vernahm er ſelten einen Gruß. Ueber ſein von der Arbeit leicht gerötetes Geſicht glitt ein unwilliger Zug hin, als er den Müller erblickte, doch ſchwand derſelbe ſchnell wieder. 2 7 5 e ö „Nun, was führk Euch hieher?“ entgegnete er, den „Zum Spaziergange geht es zu ſteil kaum noch drei Gruß erwidernd. auf von der Waſſermühle!“ 25 „Da haſt Du recht!“ lachte der Müller.„Ich bin zwar nicht gegangen, aber auch zur Spazierfahrt iſt es 90 und den Weg haſt Du auch nicht gut im Stande gehalten.“ 5 ö „Für wen?“ erwiderte Erich, auf den Scherz ein⸗ gehend. Er ſtützte ſich mit der Linken auf die Axt und trocknete mit der Rechten den Schweiß von der Stirne. „Beſuch bekomme ich wenig und wer mich beſucht, kommt nicht ſtolz angefahren. Was führt Euch herauf?“ „Geſchäfte, Erich. Ich wollte mir den Schlag hier oben anſehen, um beurteilen zu können, ob ſich ein Ge⸗ ſchäft mit dem Holze würde machen laſſen.“ a „Habt Ihr den Kornhandel aufgegeben?“ aus!“ taugte!“ .„Ich „Das nicht, allein weshalb ſoll i handel mein Glück chen?“ nicht auch im en müchtigen Stamm zu ſpalten. e. 5 glaub' doch,“ fiel Erich ein.„Einen Hof 0 ich nicht und Knecht ma ich nicht ein; hier bin ich wen „Mir hat neulich der Förſter erzählt, daß Ihr viel Geld beim Korne verdient hättet!“ 5 1 „Ich bin wenigſtens zufrieden,“ erwiderke der Mül⸗ ler mit behaglichem Lächeln.„Es iſt mir lieb, daß ich Dich treffe, Du kannſt mir Auskunft über den Schlag geben— doch zuerſt, wie geht es Dir? Du ſiehſt woc „Und ich bin auch wohlauf!“ enkgegnete Erich. 15 „An Arbeit hat es mir noch keinen Tag gefehlt, was kann ich mehr wünſchen?“ 5 1 1 „Das freut mich!“ verſicherte Sulzer.„Jetzt trink einmal mit mir und dann ſetz' Dich hier zu mir an N 905 Stamm, eine Viertelſtunde wirſt Du wohl übrig haben.“ 0 8 5 1 Er holte eine Flaſche aus ſeinem Wagen, reichte ſie Erich und derſelbe trank in vollen Zügen. 5 „Es iſt doch eine ſaure Arbeit,“ fahr der Müller „Ich will Dir offen geſtehen, daß ich nicht dazu 5 „Ich fühle mich wohl dabei.“ g 3 ſehe ich Dir an, wenn nur der Lohn ein beſſerer wäre!“ 1 5 „Ich komme damit aus,“ entgegnete Erich.„Noch habe ich keinen Hunger gelitten und werde es auch nicht, ſo lange ich geſund bin und die Arme rühren kann.“ „Das weiß ich, denn Du biſt von Jugend auf ein tüchtiger Arbeiter geweſen. Ich habe noch keinen Zwei⸗ ten geſehen, der ſo pflügt wie Du. Zieht es Dich denn nicht zurück zum Felde?“ o Erich ſchwieg einen Augenblick.„Es kann ſich nicht ein Jeder die Arbeit ausſuchen, die ihm am liebſten iſt,“ gab er dann zur Antwort.„ „Das iſt wohl wahr,“ fuhr der Müller fork,„aber ſchwer könnte es Dir doch nicht fallen, wenn Du Luſt hät⸗ teſt, zur Landarbeit zurückzukehren.“ 1 1 lat verbunden worden ſind, das ſoll mich indeſſen nicht hin⸗ Privathaushalt oder in einer Dienſtwohnung befinden und lediglich dem Bedürfniſſe des Haushaltes oder dieſer Dienſtwohnung zu dienen beſtimmt ſind von den Beſtim⸗ keehrsanſtalten befindlichen und zur Verwendung beſtimmten 1 1 Als Stichtag gilt der 28. Juli 1918. . Von Heinrich Riff. (Nachdruck verboten.) „So habe ich es auch nicht gemeint. Zum Knecht taugſt Du nicht, aber weshalb kannſt Du Dir nicht ſelbſt einen Beſitz erwerben? Muß es denn hier ſein?“ Erich blickte den Müller forſchend an. „Ich verſtehe Euch nicht,“ erwiderte er dann. „Erich, ich habe Dich immer gern gehabt, das Ge⸗ ſchick hat es nicht gewollt, daß wir näher mit einander 17. dern, ganz offen mit Dir zu ſprechen. Ein gerades Wort iſt noch immer das beſte geweſen. Rechne nicht darauf, 78 Vater zu verſöhnen, Du kennſt ſeinen harten Ropf.“ e „Ich rechne nicht darauf, und ich werde es auch nicht verſuchen!“ rief Erich bitter lachend.„Und ehe er mir nachgeht, um mir die Hand zu reichen, eher würde wohl Euer Mühlbach hier über den Berg fließen!“ „Du haſt leider recht,“ ſprach der Müller mit einem Seufzer, als ob ihm des Bauers Härte gegen ſeinen Erſt⸗ geborenen ſchwer auf dem Herzen läge.„Du weißt, daß Dein Vater ein Teſtament gemacht hat?“ „Gewiß; es erzählen ſich ja alle Leute, daß Vinzenz den Hof erhält und ich enterbt ſei!“ „Es iſt ſo!“ fuhr Sulzer fort.„Ganz enterben kann Dein Vater Dich indeſſen nicht, das Pflichtteil muß er Dir immer laſſen, und wär' ich an Deiner Stelle, ſo würde ich mir das Pflichtteil auszahlen laſſen, ich würde Dir gern behilflich ſein, daf Du es erhälſt.“ „Wozu?“ warf Erich ein, ohne aufzublicken. „Damit Du Dich ankaufen kannſt.“ „Haha! Es würde ein großes Beſitztum ſein, was ich dafür erwerben könnte!“ f ö„Muß es denn hier ſein?“ fragte der Müller und bog ſich halb vertraulich zu ihm. 8 „Das wäre freilich nicht nötig.“ Wekanntmachung. Beſchlagnahme, Beſtandsaufnahme und Inteignung von Sonnenvor⸗ hängen und ähnlichen Gegenſtän⸗ den betr. Aufgrund des g 1 und 2 der Bundes ratsverordnung über Befugniſſe der Neichsbekleidungsſtelle vom 22. Juli 1917 hat dieſelbe durch Bekanntmachung vom 25. Juli 1918 über Beſchlagnahme, Beſtandzerhedung und nteig⸗ nung von Sonnenvorhaͤngen und ähnlichen Gegenſtänden eine Beſtandsaufnahmt von Sonnenvorhängen, Gardinen, Stores, Rolleaux, und ähnlichen Vorhängen an Fenſtern, Türen, Wänden, Schränken, Schaukäſteu, Regalen ſowie ſonſtigen Gegenſtänden, Aufbauten und Vorrichtungen vor⸗ geſchrieben. a Meber die nüheren Fottmmungen vorweiſen wir auf den Auſchlag an der Rathanstafel. Hervorzuheben iſt, da nach 8 1 der betr. Verord⸗ nung an ſich betroffenen Gegenſtände, die ſich in einem mungen dieſer Bekanntmachung befreit ſind, ferner ſind (befreit Behänge die ſich in einem zum Gottes dienſt deſtimmten Gebäude befinden und lediglich dem Gottesdienſt zu dienen be⸗ ſtimmt find, ferner ſolche die in Eigentum der offentlichen Ver⸗ Behänge, ferner Tüllgardinen und durchbrochene Gar⸗ dinen, Behänge aus Selde, Halbſeide, und Kunftſelde, Behänge zu deren Herſtellung ausſchließlich Papiergarne verwendet ſind; ſowie alle von der Heeresverwaltung oder der Marineverwaltung für ihren Bedarf beſchlag⸗ nahmten Behänge. ö Von der Bekanntmachung werden betroffen: Alle Beſitzer— Cigentümer, Gewahrſamsinhaber— (natürliche und juriſtiſche Perſonen, einſchließlich öffentlich⸗ rechtlicher Körperſchaften und Verbände) der von der Be⸗ ſchlagnahme betroffenen Gegenſtände. Die Beſchlagnahme erſtreckt ſich alſo auch, ſoweſt nicht die Ausnahmefälle vor⸗ liegen, auf Gegenſtände in kirchlichem, ſtiftiſchem, kommu⸗ nalen Beſttz, Reichs⸗ oder Staatsbeſtz. Hiuſichtlich der Wirkung der Feſchlagnahme verweiſen wir auf 8 5 der aſtimmunzen. Wir laſſen allen Betroffenen vor dem 20. ds. Mts. einen Meldebogen(A und B) durch die Polizei zugehen. Die Meldepflichtigen daben die Bogen vollſtändig und * auszufüllen und zur Abholung bereit zu egen. Die Abholung erfolgt nach dem 25. ds. Mts. gind keiur meldepflichtigen Segenſtände ner. handen, ſe il ein eutſyrechender Vermerk auf die heiden Ausfertigungen des Moelbebogens in ſetzen. Sollte dem einen oder anderen Betroffenen ein Meldebogen verſehentlicht nicht zugeſtelt werden, ſo iſt derſelbe verpflichtet, denſelben auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 abzuholen. Strafbeſtimmungen: Gemäߧ 3 der Bundes ratsverordnung über Be⸗ fugniſſe der Reichsbekleidungsſtelle vom 22. März 1917 wrd mit Gefängnis bis zu einem Jahr und mit Geld⸗ ſtrafe bis zu 10 000 Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft, wer den Beſtimmungen des 8 5 Abſ. 1 und 2 des 8 7 Abſ. 1 und des 3 12 zuwiderhandelt. Neben dieſen Strafen kann auf die in 8 8 der ge⸗ nannten Bundesratsverordnunz bezeichneten Nebenſtrafen erkannt werden. Seckenheim, den 18. September 1918. Bürgermeisteramt Die feindlichen Brüder. fuhr Erich fort.„Dem ſagt, daß es mir hier ganz gut „Erich, ein Vetter von mir iſt vor acht Jahren nach Amerika gegangen, weil er es hier zu nichts brin⸗ gen konnte; er nahm auch nichts mit hinüber und jetzt hat er dort eine große, große Beſitzung und iſt ein reicher Mann! Wahrhaftig, wenn ich hier zu klagen hätte und zehn Jahre jünger wäre, dann verkaufte ich alles und ginge ſelbſt hinüber. Dort kann Jemand, der ſtarke Arme und einen offenen Kopf hat, ſein Glück ſchnell machen.“ f AAlſo dahinaus läuft es!“ entgegnete Erich und ſeine Brauen zogen ſich zuſammen. „Ich kann Dir keinen beſſeren Rat erteilen, und daß mein Vetter Dir dort ſofort unter die Arme griffe, dafür würde ich Sorge tragen!“ „Hat Euch mein Vater geſchickt?“ fragte Erich. „Nein, wahrhaftig nicht! Er weiß nichts davon!“ Nun, irgend jemand wird ſchon darum wiſſen,“ gefalle und daß ich deshalb hier bleiben werde! Nun will ich Euch nicht länger aufhalten. Ueber den Schla kann ich Euch keine Auskunft geben, wenn Ihr wirklich Holz kaufen wollt, dann wendet Euch an den Förſter, dort ſeid Ihr an der rechten Quelle.“ Er erhob ſich und nahm die Axt wieder zur Hand. „Erich, Du haſt mich ganz falſch verſtanden,“ ſuchte der Müller einzulenken. 5 „Ich glaub' nicht, und wenn es wäre, was tut es 2 Ich bleibe hier, und wenn es Eurem Vetter in Amerika gut ergeht, ſo gönne ich es ihm.“ „Du ſcheinſt wahrhaftig zu glauben, daß es mir darum zu tun wäre, Dich von hier fort zu bringen!“ fiel Sulzer ein.„Ich habe es immer gut mit Dir gemeint.“ „Es iſt nur ſchade, daß ich das nie gemerkt habe! Doch laßt es gut ſein, Ihr habt Euren Auftrag erfüllt und es auch klug genug angefangen, aber ich habe keine Luſt, mich ſortſchicken zu laſſen! Das richtet aus, wenn Ihr dort unten wieder angelangt ſeid.“ Jekangfnachung. Behandlung von Reklamations⸗ chen betr. Auf Erſuchen des ſtellb. Generalkommandos des 14. Armeekorps Abt. Ile und gemäß Anordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 6. 9. 18 Nr. 54230 weiſen wir die Bürgermeiſterämter im Intereſſe einer beſchleinigten Erledigung von Urlaubs- und Zurückſtellungsgeſuchen für folgender Punkte hin. 1.) Es häufen ſich neuerdings die Fälle wieder, in denen Geſuche um landwirtſchaftlichen Arlaub von den Geſuchſtellernn unmittelbar beim Generalkommando und zwar rechtzeitig auf dem vorgeſchriebenen Vordruck beim Bürgermeiſteramt einzureichen, das ſie nach gut⸗ achtlicher Neußerung an das Bezirksamt weiterleitet. 2.) Leute bei mobilen Truppenteilen, die bereits beurlaubt waren, können regelmäßig im gleichen Halbjahr nicht abermals beurlaubt werden, da mobile Truppenteile laub gewähren wollen, die Bevorzugung einzelner Land⸗ wirte durch reichlicheren Urlaub aber nur auf Koſten der de ſind im allgemeinen auch Nachurlaubsgeſuche für von mobiler Truppe beurlaubte Leute zwecklos. Solche Geſuche die die Zeit der mit ihnen befaßten Stellen in Anſpruch nehmen und die die Erledigung der andern dring⸗ lichen Geſuche verzögern, werden deshalb tunlichſt zu ver⸗ meiden und gegebenenfalls bereits von den Bezirksämtern zurückzuweiſen ſein. Nur wo wiederholte Beurlaubung im gleichen Halbjahr oder Nachurlanb durch ganz beſonders gelagerte Umſtände geboten iſt, deren Nichtberückſichtigung ſolcher Geſuche an die mobilen Truppenteile in Frage kom⸗ men. Vorausſetzung der Weiterleitung durch das Ge⸗ neralkommando auch bei telegrafiſchen Ge⸗ ſuchen iſt, datz die beſonderen Umſtände dargelegt und be⸗ zirksamtlich beſtätigt ſind. Wir geben den Bürgermeiſterämtern zur künftigen Darnachachtung und zur geeigneten Verſtändigung der Be⸗ teiligten Nachricht. Mannheim, den 10. September 1918. Cressbh. Bezirksamt gez. Büͤchelin. Kenntnis. Seckenheim, den 14. September 1918. VBürgermeiſteramt Volz. Sekanntmachung. Nr. W. M. 1000/11. 16. K. R. A. vom 1. Februar Web⸗, Wirk⸗ und Strickwaren. Vom 31. Auguſt 1918. Nachſtehende Bekanntmachung wird auf Grſuchen des Königlichen Kriegsminiſteriums hiermit zur allgemeinen Kenntnis gebracht mit dem Bemerken, daß jede Zuwlider⸗ handlung gegen die Beſchlagnahmevorſchriften nach 8 6 der Bekanntmachung üder die Sicherſtellung von Kriegsbedarf in der Faſſung vom 26. April 1917(Reichs⸗Geſetzblatt S. 376) und jede Zuwiderhandlung gegen die Meldepflicht gemäß 5 b der Bekanntmachung über Auskunftspflicht vom 12. Juli 1917(Keichs⸗Geſetzbl. S. 604) beſtraft wird. Auch kann der Betrieb des Handelsgewerbes gemäß der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverläſſiger Perſonen vom Handel vom 29. September 1915(Reichs⸗Geſetzblatt S. 603) unterſagt werden. i Artikel J. 1 Volz. 6 Schmitt. 15. KN. A. werden hinter die Worte„oder auch unter 3 Axt und fuhr in ſeiner abe Pe kurz zurückgewieſen haſt,“ rief Sulzer. 1 1 1 5 g ſein; vorläufig denk' ich noch nice an Reue!“ lachte Erich und pfiff wieder luſtig zu fan Arbeit. 5 Sulzer ging fort ohne Gruß; es ärgerte ihn, Erich ihn ſo ſchnell durchſchaut, denn das hatte er nicht zugetraut. 5 ö dan ihn fich zu reißen. die Landwirtſchaft auf die genaue Beachtung nach⸗ eingereicht werden. Dies bewirkt unnstige Mehrarbeit und verzögert die Erledigung der Reklamationen. Geſuche ſind, ſämtlichen Landwirten in beſtimmter Reihenfolge Ur⸗ übrigen Landwirte erfolgen könnte; aus dem gleichen Srun⸗ Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen 1916, betreffend Beſchlagnahme und Beſtandserhebung von qm 3 2 der Bekanntmachung Nr. W. M. 1000/11. Vinzens Groll auf ſeinen Bruder war weil er überzeugt war, Erich habe die Hoffnung, trotzdem noch zu erhalten, nicht aufgegeben. D danke nagte fortwährend an ihm, und der nicht imſtande, ihm denſelben zu nehmen. Der alte Amring hatte Wort ge als früher, bei Vinzenz einmal offen hervorbrach, ſo Vater dies nicht zu beachten Schlimmer ſtand es mit Dorothea; es nicht, daß ihr er ſollte allein 2 nicht, Groll an Obgleich ſie an der Arbeit fich ſie doch, wenigſtens im H Mitverwendung von Papier“ die Worte: eingefügt. Artikel II. Artikel III. W. M. 1000/11. 15. K. R. A. erforderlichen genſtände, welche gemäß handene Beſtand maßgedend. Artikel IV. Kraft. Karlsruhe, den 31. Auguſt 1918. Der Stellvertretende Kommandierende 3 Vorſtehende Bekanntmachung bringen zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 19. September 1918. Bürgermeisteramt: Volz. noch gewachſe halten; Vinzenz mehr Freiheit, und dieſer nahm ſich zu um dem Willen ſeines Vaters nicht entgegen deln. Beide kamen jetzt ſogar beſſer mit einan. und wenn auch dann und wann der Mann etwas ſelbſtändiger gewordene herrſchen. Tag für Tag überhän ihn mit Vorwürfen und ſuchte ihn gegen ſeinen aufzureizen und je weniger ihr dies gelang, bitterter wurde ſie. Dem Bauer wich ſie aus un ihm entgegenzutreten, um ſo mehr ließ ſie Vinzenz Mutter und Schweſter aus. wenig teilnahm, auſe die He (Fortſetzung fo „oder 7 Abſ. 3 und 4 des 9 6 der Bekanntmachung 3 W. M. 1000/11 15. K. R. A. werden aufgeboben. 13 Die erſte der gemäߧ 12 der Bekanntmachung ih N Meldungen ge, All die unter Mitverwendung von Kunſtſeide hergeſte 1 Artikel 1 meldepflichtig. 15 10 ſſt bis zum 8. September 1918 zu erſtatten. 1 R der am Beginn des 1. September 1918 tatſächlich U Dieſe Bekanntmchung tritt mit ihrer Verkündung Jsbert, General der Infanterie. n Ho S0 ochm, ſchien ſei 115 geen we — habe 1 act 19 0 cha rrſ 70 — ede gunfiſ General, wir heran Koch Nr. W. M. 1300/8. 18. KRA. Zu der Bekanntmachung Nr. W. M. und Beſtandserhebung von ſtücken für Heer, Marine und Feldpoſt. Vom 31. Auguſt 1918. Nachſtehende Bekanntmachung wird Kenntnis gebracht. Artikel l. Artikel II. in Kraft. ö Karlsruhe, den 31. Auguſt 1918. 1 Isbert, General der Infanterie. hen N Vorſtehendes bringen wir hiermit zu öfen Kenntnis. 6 ö Seckenheim, den 18. September 1918. f gürgermeiſteramt: goch Wekanntmachung⸗ KRA. vom 1. Februar 1916, betreffend Beſchla⸗ Bekleidungs⸗ und Ausrü öni f f allg einen Rotſtand zur Folge hätte, kann eine Weiterleitung des Königlichen Kriegsminiſteriums hiermit zur Ni. Abſ. 2 und 3 des 8 6 der Bekanntmachung W. M. 1300/12. 15. KRA. werden aufgehoben. Dieſe Bekanntmachung tritt mit ihrer Ve Der ſtellvertretende kommandierende General! — 1300/12 gnahn, tung Erſ uchen auf 5 meinen Volz. unter Angabe der Menge, welche Sie an laubnis für die betreffenden zu erwirken. ö 1 Lebensmittelan t. Bekanntmachung. n Verfütterung von Geiſte 5 Gerſte ben haben wollen. Wir werden dann verſuchen, Seckenheim, den 19. September 1918. rtündulh 0 Hafer betr. 1 16. Bezugnehmend auf die im Neckarboten 5etreff Sept. ds. Js. ergangene Bekanntmachung obigen Hafel erſuchen wir die Landwirte, welche nicht genügen haben oder Gemenge aus Hafer und Gerſte geernte ändigen ihren Fehlbedarf zwecks Nachſuchung bei der zu enge zu Stelle um Freigabe an Gerſte für die fehlende 10 305 beantragen. Die Zahl der Pferde, Zugochſen 99 75 G˙ kühe, ſowie die angebauten Flächen von Hafer acht feſt menge, das Druſchergebnis, wenn letzteres noch geſtellt— ſchätzungsweiſe— iſt hierbei anzugeben abe Landwirte, welche genügend Hafer geerntet, Abliefe“ verpflichten, die entſprechende Menge über ihre elde rungspflicht abzuliefern, können ſich ebenfalls 5 eg