Fülul. 12. Oülober 1978 ö 8 Sicherheit der Kriegsanleihen. e eee ee eee e ee t e Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bet freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 dr sein Voderland 8 ber E ,,., 2 25 See ö 9 77 18 7 2 J ane ,, 22 9115, e Fan dein geliebten Dentertan de. in Treue gegen 5 Altar und Thron haben Gatte und Söhne mit ö einer Kleinen Schar Getreuer ihr Ceben dahin gegeben in der feſten Zuverſicht. daß das deutſche. Dolk in der Heimat vollenden wird, was ſſe drangen anf verlorenem Poſten angeſtrebt haben .= 9 Ir Der Saatsſekretär des Reichsſchatzamts Graf v. Rö⸗ Ausſp hatte mit Parteiführern des Reichstages eine ih prache über die Kriegsanleihe. Der Staatsſekretän rte folgendes aus: Wir brauchen einen guten Erfole rie der neunten Kriegsanleihe; denn die Koſten des die kennen kein Nachlaſſen. Die Mittel für dit Steig anleihe ſind wohl vorhanden. Das geht aus der r erung der fremden Gelder bei den Banken her⸗ die wie auch aus den Einlagen bei den Sparkaſſen, fi dae ren die jeder Einſichtige als haltloſes Gerede emp⸗ Ich habe allen Anlaß, anzunehmen, daß un⸗ . bei der Ausſprengung derartiger Gerüchte nleihe ſind. Man fragt nach der Sicherheit der n. Ich erkläre deshalb: Die Auleihen ſind ö geſichert, formell durch das Verſprechen von Regie⸗ 1 ihnen und Reichstag; materiell durch das, was hinter eutsche d die Arbeits⸗ und Steuerkraft des ganzen anle! en Volkes. Trefſend hat man die deutſche Kriegs⸗ leihe als eine Hypothek auf unſer Volksver⸗ im Ferie bezeichnet. Unſer Volksvermögen hat zwar Kriegsführ durch den Verbrauch vieler Güter für die Hauptfach ang eine gemiſſe Einbuße erlitten; aber in der 15 8 95 ſteht es noch unangetastet da. Unſere Kohlen⸗ er, 9 unſere Aecker, Wieſen, Felder und Wäl⸗ und lere Eiſenbahnen, Induſtrieanlagen, Grundſtücke Häuſer, alles iſt noch vorhanden. Das deutſche Volkseinkommen, alſo das ge⸗ 5 Jimemmen unſeres Volkes, betrug vor dem Kriege Milliarden Mark. Es iſt im Kriege zweifellos eine Geng erheblich geſtiegen.„Dieſe Summe bietet anleih ähr dafür, daß auch der Zinſendienſt der Kriegs⸗ cen geſichert iſt. f villt std ane Bundesrat und Reichstag ge⸗ werden en eingegangenen Verpflichtungen gerecht zu en, insbeſondere für Deckung der Kriegsan⸗ bedarf denen in voller Höhe Sorge zu tragen, die Krieg ats beſonderen Hinweiſes. Wir haben ſoeben 25 9 illicleuern des Jahres 1918 verabſchiedet, die uns dmg ge Mark laufende und 1,8 Milliarden Mark „ 4 Bundesrat gewillt iſt, auch weiter für ent⸗ und ich 0 ſglechte werden, der Beſitzer von Kriegsanleihe nicht zur eilt werden wird, als der, der ſeiner Pflicht kom Mung in dieſer en Bird; ſie iſt endlich darin ausgeſprochen, daß ung merkäufen aus den Heeresbeſtänden die Bezah⸗ lung nit Kriegsanleſhe ſogar der Barzah⸗ inch bet bnange hen ſoll. Dieſe Bevorzugung wird uge gelaſſen 9 19 Steuergeſetzen nicht aus dem deten Sig rriegsanleihe iſt eine Volksanleihe im u den 0 des Wortes geworden, ſie iſt bereits jetzt tmittelte unden von Millionen zum großen Teil wenig rundſtog deutſcher Reichsangehöriger, ſie bildet den f Achaftede Vermögens ungezählter Sparkaſſen, Ge⸗ ken, wohltätiger Stiftungen, die unſeren Aerm⸗ 18. Jabfgung Amtsblatt der Hürgermeiſterüämter Feckenheim, Ilnesheim, Neckarhauſen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. en dienen. Und weil das der Fall iſt, würde kein Parlament und keine Regierung es wagen können, durch geſetzliche Maßregeln an der Sicherheit ihres Zinsertrags zu rühren. Ess iſt ſelbſtverſtändlich, daß jeder, der ſeinem Vater⸗ land das Geld zur Verfügung ſtellt, dieſes Geld auch dem Vaterlande möglichſt bis zum Ende des Krieges belaſſen ſoll. Nur in Fällen dringenden wirtſchaftlichen Bedürfniſſes ſoll er zu einem Verkauf ſchreiten und die⸗ ſem Falle iſt bekanntlich dadurch Rechnung getragen, daß die Reichsbankanſtalten Beträge bis zu 2000 Mark den Zeichnern zum Kurſe von 28 Prozent— das iſt der Ausgabekurs— abnehmen. Auch größere Ver⸗ käufe vermittelt die Reichsbank zum Börſenkurs, wenn ihr ein wirtſchaftliches Bedürfnis nachgewieſen wird. Es iſt mir bekannt geworden, daß das Gerücht, die Kriegsanleihe ſei um 30—40 Prozent entwertet, a b⸗ ſichtlich von gewiſſenloſen Spekulanten ver⸗ breitet wird, um unerfahrenen Leuten— insbeſondere auf dem platten Lande— Kriegsanleiheſtücke zu niedrige⸗ rem Kurſe abzunehmen, um ſie dann zum wirk⸗ lichen Werte an Banken uſw. zu verkaufen. Wer auf dieſe Machenſchaften hineinfällt, wird für ſeine Aengſt⸗ lichkeit und Leichtgläubigkeit am eigenen Beutel geſtraft. Für die Zeit nach dem Kriege iſt eine Auf⸗ nahmeaktion in großem Stil in Ausſicht ge⸗ nommen, die einen Kursſturz verhindern ſoll. Durch dieſe Aufnahmeaktion werden Schwankungen grö⸗ ßeren Umfangs vermieden werden, und darin liegt eine beachtenswerte Bevorzugung der Kriegsanleihe anderen Werten gegenüber. i Die Parteiführer erklärten ihre volle Uebereinſtim⸗ mung mit der Auffaſſung, daß es weiter für Reichstag und Reichsregierung erſte Pflicht ſein müſſe, den Zinſen⸗ dienſt der Kriegsanleihen in zugeſagter Höhe mit allen Mitteln ſicherzuſtellen und daß der Beſitzer von Kriegs⸗ anleihe bei allen ſteuerlichen und ſonſtigen Maßnahmen keine Benachteiligung, vielmehr nach Möglichkeit eine Be⸗ dünſtigung erfahren W 1 Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 11. Okt.(Amtlich) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Südweſtlich von Dou ai ſetzte der Feind zum Angriff gegen den Trinquige⸗Abſchnitt ſüdlich der Scarpe an. Kanadiſche Regimenter, die über Sailly hinaus vorzu⸗ brechen verſuchten, wurden unter ſchweren Verlu⸗ ſten zurückgeworfen. An der Schlachtfront öſtlich von Cambrai und St. Quentin ſind ſtarke Angriffe des Feindes gegen unſere neuen Stellungen und ihre im Vorgelände belaſſenen Vortruppen geſcheitert. Der Feind ſtand am Abend etwa in Linie Naves— St. Vaaſt auf den Höhen weſt⸗ lich von Solesmes und Le Cateau, weſtlich der Linie Souplet—Vaux Aubigny— Aiſonville und auf dem Weſt⸗ ufer der Oiſe zwiſchen Origny und La Fere. Teilangriffe des Gegners bei Berry⸗au⸗ Bac, an der Aisne, an der Suippe und an der Arnes wurden abgewieſen. Zwiſchen St. Etienne und der Aisne haben wir unſere Truppen in rückwärtige Linien⸗ beider⸗ ſeits von Grandpre auf das Nordufer der Aisne plan⸗ gemäß vom Feinde ungeſtört zurückgenommen. Auf dem weſtlichen Maasufer ſetzte der Feind erneut zu ſtarken vergeblichen Angriffen beiderſeits der Straße Charpentry—Romagne an. Auf dem öſtlichen Maasufer griff der Amerikaner tagsüber mit ſtarken Kräften zwiſchen Sivry und dem Haumontwalde an. Brandenburgiſche, ſächſiſche, rheiniſche und öſterreichiſch⸗ungariſche Regimenter ſchlugen in hartem Kampfe alle Angriffe des Feindes ab. Das öſterreichiſch⸗-ungariſche Infanterieregiment Nr. 5 unter ſeinem Kommandeur Oberſtleutnant Popelka zeichnete ſich hierbei beſonders aus. Im Monat September wurden an der Weſtfront 773 Flugzeuge, davon 125 durch Flugabwehrkanonen, und 95 Feſſelballone vernichtet. Hiervon ſind 450 Flug⸗ zeuge in unſerem Beſitz, der Reſt iſt jenſeits der ſeind⸗ lichen Linien erkennbar abgeſtürzt. Trotz der vielfach großen h Ueberlegenheit der Gegner haben wir im Kampfe nur 107 Flugzeuge verloren. Der erfolg⸗ reiche Kampf in der Luft ſchuf die Grundlage für das tatkräftige Eingreifen unſerer Flieger bei den Kämpfen auf der Erde. Durch Aufklärung bei Tag und bei Nacht, durch Bombenangriffe gegen militäriſch wichtige Ziele im feindlichen Hinterlande und durch Angriffe auf dem Schlachtfelde mit Maſchinengewehren und Wurfminen haben ſie Jufanterie und Artillerie überall wirkſam unterſtützt. Trotz hartnäckiger Angriffe des Feindes auf unſere Feſſelballone, bei denen wir 103 einbüßten, konnte der Gegner unſere ſich rückſichtslos einſetzenden Beobachter au ihrer erfolgreichen Tätigkeit nicht hindern. Süböſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf dem ſüdöſtlichen Kriegsſchauplatz neu einge⸗ troffene Truppen ſtehen in der Gegend ſüdlich von Niſch (Serbien) in Gefechtsfühlung mit Serben und Franzoſen. Der ue Generalanartiermeiſter: Ludendorff. lig. 239. g 7J77)777VVCCõõõ 9 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Auſhahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. ehr Licht l 1 Mehr herz! Mehr Ehrl 1 Auch die Unfreiwilligen vor! Zeichnet die Neunte! Sonderbericht der 5 Heeresgruppe Herzog Albrecht: i Keine beſondere Gefechtstätigkeit. Bei Wiederho ung der Bombenangriffe feindlicher Flieger auf die Stadt Metz entſtand wiederum geringer Sachſchaden. Aus dem feindlichen Geſchwader wurde ein Flugzeug abgeſchoſſen Heeresgruppe Herzog Albrecht. * S Der letzte feindliche Angriff auf Douai(22 fem nordöſtlich von Arras) war durch die Kämpfe bei Neuvz⸗ reuil(12 Klm. weſtlich Douai) blutig abgeſchlagen worden. Am 10. Oktober verſuchten nun kanadiſche Truppen von Südweſten her, zwiſchen Senſeebach und Scarpe, vo ſtoßen. Bei Sailly(etwa 11 Klm. ſüdweſtlich Douai wurde der Kampf zu unſeren Gunſten entſchieden; der Feind iſt mit ſchweren Verluſten zurückgeworfen. Von beſonderer Bedeutung iſt aber die große Schlacht vom 9. Oktober zwiſchen Cambrai und St. Quentin geweſen Der Feind hatte weitgeſteckte Ziele. War doch die ge⸗ ſamte Reiterei des engliſchen Heeres im Raume Serain Premont entlang der Straße Cambrai—Bohain, und zwar zu beiden Seiten der hier kreuzenden Römerſtraße Vermand—Le Cateau, bereitgeſtellt mit dem Auftrag, auf Le Cateau durchzuſtoßen und die Bahnverbindung nach Valenciennes zu unterbrechen. Aus Gefangenen⸗ Ausſagen und gefundenen Heeresbeſehlen konnte dieſe Ab⸗ ſicht feſtgeſtellt werden. Weſtlich der Römerſtraße wurde ja auch nach dem geſtrigen Tagesbericht der Kampf mit zrößter Heftigkeit geführt. Wäre der Plan gelungen, ſo wäre einem großen Teil der deutſchen Truppen der Rückzug abgeſchnitten und ſie wären verloren geweſen. Aber nicht nur die angreifende feindliche Infanterie wurde aufgehalten, ſondern jene Kavalleriemaſſen wurden mit⸗ ſamt den bereitgeſtellten beſpannten Batterien durch eit fürchterliches Artilleriefeuer und einem kühnen n zriff deutſcher Fliegergeſchwader zerſprengt. Der Durch⸗ bruch war alſo vollkommen geſcheitert. Am 10. Oktober nahm der Feind trotz ſeiner ſtarken Verluſte die An⸗ griffe auf der ganzen Linie wieder auf. Unter scher en Kämpfen der Nachhut konnten aber unſere Tippen den Rückzug ſortſeßen und es gelang dem Feind aber⸗ mals nicht, unſere Front zu durchſtoßen, ſo erheblich auch die Rückzugsbewegung räumlich an den beiden Schlachttagen war. Im Nordweſten von Cambrai iſt das aufgegebene Gebiet nur von ganz geringer Ausdehnung; hier mußte und konnte die Frontrichtung im allgemeinen gehalten werden und die Einbuße beträgt gegenüber dem Stand vom 8. Oktober etwa 4 Kilometer d. h. ſo viel als die Entfernung von Ramillies bis Naves beträgt. Naves liegt an der von Cambrai nach Bravay führenden Brün⸗ hildenſtraße(es gibt deren mehrere in Nordfrankreich), 6 Klm. nordöſtlich von Cambrai. Von Naves an zieht ſich die Front derzeit der Bahnlinie Cambrai—Bavag entlang über St. Vaaſt bis Solesmes(19 Klm. öſtlich Cambrai), von wo ſie ſüdlich abbiegend jener Bahnlinie Le Cateau—Solesmes— Varennes entlang Le Cateau er⸗ reicht und weiter ſüdlich über St. Souplet, Vaux, und Aiſonville nach Origny⸗Ste. Benoit an der Oiſe und dem bekannten La Fere am Zuſammenfluß der Serre und Oiſe fortſetzt. Origny liegt etwa 14 Klm. öſtlich von St. Quentin.— In der Champagne wurde das bisher gehaltene Ufer der Suippe geräumt und unſere Truppen ſind auf das Nordufer der Aisne(Neu⸗ ſchatel) zurückgenommen worden. Die Operation wurde ohne Störung durch den Feind ausgeführt. Starke Vor⸗ ſtöße der Amerikaner weſtlich und öſtlich der Maas, hier insbeſondere bei Haumont(3 ½ Klm. öſtlich vo Brabant a. Moſel) wurden zurückgeſchlagen. 755 „Dem heldenmütigen Kampf unſerer Feldgrauen dür⸗ fen ſich aber die erſtaunlichen Leiſtungen der Flieger ⸗ und Flaktruppen ebenbürtig an die Seite ſtellen. In den großen Luftkämpfen haben die Feinde im Monat Sep⸗ ber weit über das Siebenfache mehr Verluſte an Flug⸗ zeugen gehabt als wir: 773 gegen 107. Aber troßdem behaupten Engländer und Amerikaner in ihren am lichen Berichten, ſie ſeien uns üm Flugweſen weit über. An Feſſelballonen haben wir, wie es bei dem Rückzug je wohl erklärlich iſt, etwas mehr verloren als der Feind 103 gegen 95, aber auch dieſes Verhältnis iſt in An; betracht der Umſtände ehrend für unſere braven Truppen In ſeiner letzten Rede in Glasgow ſagte der eng⸗ liſche Miniſter Churchill: Wir haben in den ver⸗ gangenen Wochen jeden Tag eine größere Menge Gra⸗ naten verfeuert als in irgend einem der verfloſſenen Zeitabſchnitte dieſes Kriegs. In 15 aufeinanderfolgender Tagen wurden von unſeren Geſchken mehr a 40 00 2 — ä .—— 2 — . Die Zahl der Flüchtlinge geht in die Tauſende. Zentner Granaten pro Tag auf den Feind geſchleudert — In genaueren Ziffern wurde das Maß des An⸗ teils, den England an der Verwüſtung Frankreichs und und Belgiens hat, nie ausgedrückt. 5 Die Flucht der franzöſiſchen Bevölkerung aus den dem engliſchen Feuer ausgeſetzten franzöſiſchen Ortſchaften hat in Erwartung der Beſchießung auch auf Lille und die benachbarten. Städte übergegriffen Dit deutſche Oberſte Heeresleitung iſt bemüht, das Los der Flüchtlinge nach Möglichkeit zu lindern, und bereitet amtliche Schritte zur Durchführung dieſer Beſtrebungen vor. i Neues vom Tage. Die Note Wilſons. Berlin, 11. Okt. Die amerikaniſche Note iſt nun⸗ mehr im amtlichen Text in Berlin angekommen. r und Bukareſt zugeſtimmt. vichtigkeit i Regierung könne nichtim Namen der deutſchen Demokratie Berlin, 11. Okt. Das ſogenannte Kriegskabinett der neuen Regierung, beſtehend aus Reichskanzler, Vize⸗ kanzler und den Staatsſekretären ohne Fach(Portefeuille) hat ſchon auf Grund des zuerſt vorliegenden Wortlauts der Wilſon⸗Note die ſich für die deulſche Politik ergebende Lage durchgeſprochen und iſt nach Verhandlungen mit der Oberſten Heeresleitung zu einer grundſätzlichen Einigung über die Antwort gekommen. Die endgültige Faſſung der⸗ ſelben muß bis nach Prüfung des ganzen Wortlauts der Wilſon⸗Note vertagt werden. Nachdem der amtliche Text laut„Nordd. Allg. Ztg.“ geſtern in den Abendſtunden der deutſchen Regierung übermittelt wurde, dürfte die letzte Redaktion der Antwort nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. i Berlin, 11. Okt. Die konſervative Reichstagsfrak⸗ tion hat dem Reichskanzler ihre ſchweren Bedenken gegen die Annahme der Antwort Wilſons ausgeſprochen.. Konſtantinopel, 11. Okt. Die öffentliche Mei⸗ nung in Preſſe und Publikum drückt die ſtarke Hoffnung zus, daß diesmal das neue Angebot angenommen werde. Sie beruft ſich darauf, daß keinerlei weſentliche Unter⸗ ſchiede in der allgemeinen Auffaſſung der Friedens⸗ ziele vorhanden ſeien. Mit Genugtuung ſtellt die Preſſe ſeſt, daß die Prinzipien Wilſons auch die Integrität der Türkei zuſicherten.(2) Eine halbamtliche franzöſiſche Erklärung. Paris, 11. Okt. Eine Note der Agence Havas gagt, Präſident Wilſon habe mit klugem Scharfblick von der deutſchen Regierung weitere Aufklärungen über Sinn und Tragweite ihres Friedensangebots verlangt, um die Löſung des gegenwärtigen Kouflikts durch keinerlei Zweideutigkeiten fälſchen zu laſſen. Veutſchland habe erſt Jeſtimmt zu erklären, ob es unverzüglich und ohne Exörte⸗ tung die geſtellten Bedingungen annehme. In Wirk⸗ ichkeit haben die Mittelmächte nur erllärt, daß ſie die Bedingungen als Grundlage für eine Erörterung anneh⸗ nen. Aber ſelbſt wenn der Reichskanzler nachträglich unter dem Druck der Ereigniſſe, rückhaltlos zuſtimmte, bunte man ihm nicht trauen, da er ſeine Anſicht über eine Hauptfrage in wenigen Tagen geändert habe. In ſeinem Brief an den Prinzen Alexander von Hohenlohe habe Prinz Max von Baden einen Maßſtab für die Auf⸗ ſeiner politiſchen Anſicht gegeben. Die neue ſprechen; der Reichstag habe ohne Vorbehalt dem An⸗ griff von 1914, allen alldeutſchen Maßnahmen des Ge⸗ neralſtabs und den Friedensverträgen von Breſt⸗Litows! Der Perſonenwechſel der Reichsregierung ſei eine Verhöhnung der Teilnahme de Volks an der Regierung, die den Zweck habe, die ver antwortlichen Urheber des Kriegs der Verantwortung u entziehen. Uebrigens werde der Waffenſtillſtand auck c die Tatſache der bedingungsloſen Annahme des amerikaniſchen Programms(Neuorientierung der deut⸗ ſchen Politik, Räumung der beſetzten Gebiete uſw.) noch nicht geſchaffen, ſondern Wilſon werde dann erſt in den Lage ſein, die Einſtellung der Faeindſeligkeiten den Völ⸗ kern der Entente vorzuſchlagen, die dann zu ſagen haben, welche Bürgſchaften ſie von Deutſchland verlangen, ehe ſie die Waffen niederlegen. Paris, 10. Okt.(Havas.) Die Antwort Wilſons die geſtern in Paris bekannt wurde, macht einen ausge⸗ J 9 0 zeichneten Eindruck. Neuyork, 11. Okt.(Reuter.) Die„Neuyork Tri⸗ bun“ ſchreibt, Wilſon habe im Geiſt des amerikaniſchen geſchaffen werden ſolle. des neuen Regierung eintreten.(Das Kriegskabinett, der Volks geſprochen, als er die Unterwerfung Deutſch⸗ lands zur Bedingung der Friedensverhandlungen ge⸗ acht habe. Die neue Regierung. Berlin, 11. Okt. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ erfährt, daß für den Abg. Konrad Haußmann die Stellung eines vierten Staatsſekretärs ohne Fach(Portefeuille) Er werde in das Kriegskabinett engere Rat der neuen Regierung, beſteht aus dem Reichs⸗ kanzler, dem Vizekanzler und den vier Staatsſekretären ohne Fach. Von den Mitgliedern ſind 1 ein Badener, der Reichskanzler, 1 ein Preuße, Scheidemann, 4 Würt⸗ temberger, Payer, Gröber, Erzberger und Haußmann.) Dem bisherigen Unterſtaatsſekretär des Innern Wahnſchaffe wurde vorübergehend die Leitung der Reichskanzlei übertragen. Zuſammentritt des Reichstags. Berlin, 11. Okt. Die nächſte Sitzung des Reichs⸗ i tags findet am Mittwoch den 16. Oktober nachmittags 1 Uhr ſtatt. Die preußiſche Wahlreform. Berlin 11. Okt. Wie die„Voſſ. Ztg.“ hört, wird iſchen den Parteien des preußiſchen Abgeordneten⸗ 5 und einflußreichen Kreiſen des Herrenhauſes über die Möglichkeit einer ſchleunigen Erledigung der Ver⸗ ſaſſungsvorlage verhandelt in der Weiſe, daß die Re⸗ 5 en in ihrer urſprünglichen Form(gleiches ahlrecht ohne Zuſatzſtimme) gelten ſolle. Als einzige Sicherungen ſollen die vom Zentrum geforderten kon⸗ jeſſionellen Garantien eingefügt werden. Dr. Solf gegen feindliche Verleumdungen. Berlin, 11. Ott. Der Staatsſekretär des Aus⸗ igen Amts, Dr. Solf empfing heute den Direk⸗ kiſchen Armee nicht me or des WTB., Dr. Mantler, und mathe for ⸗ gende Ausführungen:: Ein beſonders gehäſſiger Zug der Ver hetzung, mit der ein Teil des feindlichen Nachrichtendienſtes die gegenwärtige Kriſis des Kriegs begleitet, iſt die immer wiederholte Beſchuldigung, wir derwüſteten bei unſerem Rückzug abſichtlich und plan⸗ mäßig das beſetzte Gebiet. Es iſt unwahr, daß deut⸗ ſche Truppen Krankenhäuſer und Schulen vorſätzlich in die Luft geſprengt, Kirchen beraubt und andere Verbrechen an eeindlichen Gefangenen und der Bevölkerung der beſetzten Gebiete begangen haben. Die Zerſtörungsarbeit, die bei unſerer, wie bei jeder Rückzugsoperation in der Ge⸗ ſchichte aller Zeiten unvermeidlich war, hat ſich überall zuf das Maß der wirklich unerläßlichſten harten Kriegs⸗ iotwendigkeit beſchränkt, die dem ſich zurückziehenden Heere verbietet, in ſeinem Rücken dem Gegner Stützpunkte von erheblichem militäriſchen Werte zu hinterlaſſen. Trotz⸗ dem blieb bei unſerer Rückzugsoperation im Jahre 1917 die Stadt Noyon von uns unverſehrt. Sie iſt alsbald den engliſchen und franzöſiſchen Geſchützen zum Opfer gefallen. So ſehr wir den Verluſt unerſetzlicher ſunſtwerte bedauern, die Rückſicht auf die ehrwürdig⸗ ſten Kulturſtätten muß die Rückſicht auf das Leben unſerer Vaterlandsverteidiger nachſtehen. Wenn von feindlicher Seite dieſe Notwendigkeit beſtritten vird, warum betrachtet dann der Feind, der doch An⸗ zreifer, nicht Verteidiger iſt, die vernichtende Beſchießung on Roulers, Cambrai, St. Quentin, Douai und anderer ranzöſiſchen Städte hinter unſerer Front als militäri⸗ ches Gebot? Denkt er gar nicht an die Leiden der Zivilbevölkerung, die unter ſtrömendem Regen in Scharen die gefährdeten Orte verläßt und auf allen Straßen ind Wegen ſchutzſuchend nach Belgien ſtrömt, der Zivil⸗ zevölkerung, deren Verpflegung zurzeit an die Kräfte 5 e Beſatzung faſt unerfüllbare Anforderungen ſtellt? l f 5555 Die Salzburger Verhandlungen unterbrochen. Berlin, 11. Okt. Die Salzburger Verhandlungen ſind wohl im Hinblick auf die bevorſtehende ſtaatsrechtliche Umbildung Oeſterreich⸗Ungarns unterbrochen worden. Kabinettswechſel in Deſterreich. Wien, 10. Okt. Miniſterpräſident Freiherr von huſſarek eröffnete den Parteiführern, daß ſie gegen⸗ wärtig Wien nicht verlaſſen ſollten, da Berufungen zum taiſer bevorſtänden. Man bringt dies mit einem mög⸗ lichen Kabinettswechſel in Zuſammenhang. Der Name Lammaſch ſteht immer mehr im Vordergrund. Abzug der Deutſchen aus Soſia. Berlin, 11. Okt. Nach dem„Lokalanz.“ hat der letzte deutſche Soldat geſtern abend Sofia verlaſſen. Das zur Beſetzung der bulgariſchen Hauptſtadt beſtimmte franzöſiſche Regiment wird darnach in der Nacht zum Freitag in Softa einrücken. Eine Verbindung zwi⸗ ſchen Berlin und Sofia wird fortan, wenn überhaupt, nur noch unter franzöſiſcher Kontrolle möglich ſein. Auch der deutſche Geſandte wird mit dem Perſonal der Ge⸗ ſandtſchaft, dem deutſchen Konſul uſw. Bulgarien über Bulareſt verlaſſen und den Schutz der deutſchen Inter⸗ eſſen dem holländiſchen Geſandten übertragen. Zu glei⸗ cher Zeit wird auch der Reſt der deutſchen Kolonie ab⸗ reiſen.. g Schekow abgeſetzt. Sofia, 10. Okt. Der bulgariſche Oberkommandie⸗ rende, General Sche kow, der ſich in Wien in Be⸗ handlung befindet, iſt abgeſetzt worden.(Schekow hatte gegen den Treubruch der bulgariſchen Regierung prote⸗ ſtiert.) Lloyd George ſchwer erkrankt? Köln, 11. Okt. Nach der„Köln. Ztg.“ ſei Grund zu der Annahme vorhanden, daß Lloyd George ſchwer er⸗ krankt ſei.(Er ſoll einen Schlaganfall erlitten haben. Hie Ereigniſfe im Weſten. Neue Schlachten an der Weſtfront. Baſel, 11. Okt. Die Neue Korr. meldet aus Paris, ſüdlich von Lille ſei eine große Schlacht im Gange. Marſchall Foch beabſichtige(laut Havas), zwiſchen Cam⸗ brai und St. Quentin durchzubrechen und von der Cham: pagne aus bei Vouzier die Deutſchen im Rücken zu faſſen. g Franzöſiſcher Heeresbericht vom 10. Okt. nachmittags: Wäh⸗ rend der Nacht dauerte die Verfolgung öſtlich von St. Quentin an. Die Franzoſen beſetzten den Wald von Landricourt und drangen über Beautroux und Jontafne⸗Rotre⸗Dame hinaus vor. Mörd⸗ lich der Aisne drängten die Franzoſen dem Jemde in der Gegend öſtlich Oſtel kräftig nach. Die Franzoſen halten die Hochfläche von Croix⸗Sousterre(7). Sie überſchritten den Aisnekanal ſüd⸗ öſtlich der Gegend Villers Brayer. In der Champagne brachte ein flotter Angriff die Franzoſen in den Beſitz von Liry, woben ſie Gefangene machten. 5 Engliſcher Heeresbericht vom 9. Okt. abends: Wir brachten zeſtern dem Feinde eine ſchwere Niederlage zwiſchen St. Quenttn ind Cambrai bei. Wir nahmen über 10 000 Mann gefangen und erbeuteten zwiſchen 100 und 200 Geſchützen. Nicht weniger ils 23 deutſche Divifionen waren an den Kämpfen dieſer Fron zeteiligt und wurden ſchwer mitgenommen. Das Ergebnis dieſei Operationen iſt, daß es heute unſeren Truppen möglich war, ar der ganzen Front zwiſchen Somme und Senſee vorzugehen. Sie nachten ſchnelle Fortſchritte in öſtlicher Richtung, nahmen Nach⸗ utabteilungen des Feindes gefangen. Iſolierte Batterien und Maſchinengewehrpoſten fielen in ihre Hand. Eine Anzahl Ein⸗ vohner, die in den genommenen Dörfern zurückgelaſſen wurden degegneten unſeren vorrückenden Truppen mit Begeiſterung. Ganz Cambrai iſt in unſerem 1 Kanadiſche Truppen der erſten Armee rückten heute am frühen Morgen von Norden her in dil Stadt, während ſpäter engliſche Truppen der dritten Arme zurch den ſüdlichen Teil der Stadt kamen. Seit dem 21. Auguft zaben die engliſche erſte, dritte und vierte Armee die großen ſorgfältig ausgearbeiteten Reihen der tiefen Verteibigungszon⸗ durchbrochen, die in aufeinanderfolgenden Gürteln ſchwer be⸗ ſeſtigter Grabenlinien beſtehen. Das ganze Hindenburgſyſtem in einer Front von über 34 Meilen von St. Quentin bis Arras ehört uns. Nachdem ſie dieſes Schlachtgebiet bis zu einer Tiefe von 30—40 Meilen durchſtoßen hatten, operieren unſere Truppen jetzt bereits jenſeits und im Oſten der Hmdenburg⸗ ſtellung. Im Verlaufe dieſer Operationen wurden zeit dem erwähnten Datum dem Jeinde ſchwere Verluſte an Toten und Verwundeten beigebracht. Wir haben ihm über 110 000 Gefangen und 1200 Geſchütze abgenommen. Engliſcher Paläſtinabericht: Franzöſiſche und engliſche Kriegs⸗ ſchiffe fuhren am 6. Oktober in den Hafen von Beirut em und fanden die Stadt vom Feinde geräumt. Am 8. Oktober heſetzten Vorhuten der britiſch⸗indiſchen Infanterte den Ort. Aus⸗ ſchließlich derer, die von der arabiſchen Armee gefangen wurden, iſt die Zahl der Gefangenen auf über 75 000 geſtiegen. Man ſchätzt, daß von der. der 4., 7. und 8. tür⸗ hr als 47000 Mann entkommen ſind, 1 FVVVVEVVVVVVVTVVCVV Der Krieg zur See. Reuter meldet über die dierung des japaniſchen Dampfers„Hirano Mar Torpe⸗ f Moskau, 10. Okt.„Prawda“ meldet, daß 6 lars fälle infolge Hungers vorgekommen. Moskau, 11. Okt.(Ruſſ. Tel.⸗Ag.) 5 rat hat folgende Grundgeſetze beſtätigt: 1. Das Don gebiet iſt ein ſelbſtändiger Staat, der auf den Grund lagen des Völkerrechts aufgebaut iſt; 2. Die oberſte g. ſetzgeberiſche Gewalt gehört dem Koſakenrat; 3. a oberſte Vollzugsgewalt wird durch den Atanmann un den Sopjet der Abteilungsleiter verkörpert. Der Tankſchrecten. f Eine Epiſode von der Front wie ſie ſich Tag jut Tag in unzähligen Abſchnitten wiederholt: Gefechts ſta eines Regiments, umhügelt von den waldigen pen der Argonnen. Der Morgen fröſtelt herauf. Ordonnauzel ſtampfen in Dauerläufen die Nachtkühle aus den dern. Am überlaſteten Telephon müht ſich der Adjutant Klarheit über die Lage vorn zu verſchaffen. Es 1 etwas in der Luft, trotz des mäßigen Artilleriefeneſ während der Nacht. Es ſpannt die Nerven aufs außer an; es läßt den Kommandeur nicht ruhen. Gewißhe 10 haben über jenes dumpf ſich Vorbereitende, treibt 1 aus dem Unterſtand. Auf der Höhe in breiten Schwab, liegt der Nebel auf den Feldern. Auf dem Hügel 1 70 wachſen die Einſchläge pröglich baumhaft empor. 7 dungsfeuer blitzt auf jener Anhöhe, die die Mitte 1 5 zwiſchen Gefechtsſtand und dem vom Feind gehaltenen Hügel. Niemand begreift zuerſt den Sinn dieſer frühe Abſchüſſe, denn es iſt kein Zweifel mehr, daß das geſchütz feuert. Nach allen Richtungen wenden f Augen. Der Nebel gibt die Sicht nur ſchwer frei. P wie dus dem Boden gewachſen, fauchen aus der in langer Linie die ſchwarzen Koloſſe heran. Durchs Gn laſſen ſie ſich zählen: 12, 15, 16, 19 Tanks, eine un heimliche Auffahrt, die das Blut mit Eis beſchlägt⸗ Spannung: Wird die Abwehr Herr der Lage br lt das Blut wieder in Wallung. Das Abwehrgeſchütz. 1 wie beſeſſen. Die erſten Schüſſe liegen zu kurz. Fie 5 haft werden die Gläſer gezogen und in die Augen 5 preßt. Der dritte Tank von links ſtoppt. Ein glatter Vo 5 treffer. Schuß auf Schuß rollt und räumt auf. ie muß der vierte Tank ſich ſtrecken. Eine zweite 1 greift ein. Stichflammen verteilen den Nebel. In 5 Abſtänden liegen 8 Koloſſe zuſammengeſchoſſen im Kg Gedeckt durch die ſtruppigen Gebüſche, macht der men kehrt. Das Tankgeſpenſt, ſo überraſchend es erſchief⸗ ſo ſchnell iſt es vertrieben. Von den 19 ſiegesgewiß als gefahrenen amerikaniſchen Sturmwagen verrauchen a formloſe Gerippe in der aufgehenden Sonne. i 3 Baden.. (J Karlsruhe, 11. Okt. Im 58. Lebensjahr 5. nach langem ſchweren Leiden der Großh. 2 5 meteorologe Prof. Dr. Chr. Schultheiß geſtor Er war in Nürnberg geboren. ichts 0 Karlsruhe, 11. Okt. Die nächſte Geric 5 ſchreibergehilfenprüfung wird mit dem März 1919 abg halten werden. infall () Mannheim, 11. Okt. Einen böſen Here ger beim Zuckerſchleichhandel erlebte ein Dachde an meiſter aus Bad Dürkheim. Er hatte gehört, daß ern in Ludwigshafen von aus Holland kommenden E f Zucker bekommen könne und er kam in Ludwigs b mit den Schwindlern zuſammen, die ihm 3000 Nek. 1 nahmen. Hierauf führten ſie ihn an den Rhein, ite ihm den Zucker zu zeigen, verſchwanden aber und der 9 Mann ſtand allein und um 3000 Mk. erleichtert chen ie Dadurch wurde er aber keineswegs klug, denn er ſiel s am andern Tag einer anderen Schwindlergeſellſchaft, 1 ld Hände, die ihm 5000 Mk. abnahm, ihn an den Lu hen hafen führte und ihn ebenfalls dort ohne Zucker 1 ließ. Der Polizei gelang es dann, zwei Angehörige ten. erſten Gaunergeſellſchaft in Bad Dürkheim zu verhaf h Die erſten 3000 Mk. wurden wieder beigebracht/ 85 rend die 5000 Mk. verloren ſein dürften. Fran (Heidelberg, 11. Okt. Eine hier wohnhafte i908 nahm ſich durch Gift das Leben, weil ihr 13jäht Töchterchen vor wenigen Tagen geſtorben war. er⸗ (0 Heidelberg, 11. Okt. Die Familie des Meth il meiſters Barth erkrankte an Pilzvergiftung. Bart den bereits geſtorben, die übrigen Familienmitglieder 45 in ſich noch in Lebensgefahr.— Auf dem Bahngle liche der Nähe der Heinſteinſchen Fabrik wurde eine män Leiche mit abgefahrenem Kopf aufgefunden. g. ds. (J Lahr, 11. Okt. In der Nacht vom 7. auf bier, Mis. wurden der Firma Karl Aſal, Pappenfabrik 1000 drei Treibriemen im Wert von mindeſtens Mk. geſtohlen. 51 (Freiburg, 11. Okt. Der Kaufmann Ferd. Liter lermann hatte im Schleichhandel etwa 2400 f uft⸗ Kirſchwaſſer mit einem großen Gewinn weiterver einm Innerhalb drei Monaten wurde ihm ein Reingel nt⸗ don 9000 Mk. nachgerechnet. Er zahlte für den Bra um wein zwiſchen 16 und 20 Mk. und verkaufte ihn 5 Preiſe bis zu 29 Mk. für den Liter ins R weiter. Die Strafkammer verurteilte Höllermann igen 2500 Mk. Geldſtrafe und Einziehung des übermäß 5 Gewinns in Höhe von 6000 Mk. a Müllheim, 11. Okt. Ein Paketmarder, den che Hauptbahnhof ſeit einiger Zeit ſein lichtſcheues Genn trieb, wurde in der Perſon eines 16jährigen Bahn f helfers verhaftet. 1 —— Sammelt Bucheotern!! 3 7 5 heinlann —— — „„ A r r r A A SSS br. 744 Fanzen e ß auen ken ſind geſchloſſen worden. nom es Reichstagsabg. Mumm wurde eine Entſchließung Febin men, daß die Unverſehrtheit des Reichsgebiets die erſte Racbaung für den Frieden ſei. Daher dürften die beſetzten Voſſdpe nicht vorſchnell geräumt werden. dempelh diebſtahl. Aus dem von Könitz(Weſtpreußen) nach oſboa urg fahrenden Eiſenbahnzug iſt aus dem geſchloſſenen mit 30 nabteil eine an das Poſtamt Kamm gerichtete Wertkiſte des W4000 k. in Papiergeld geraubt worden. Die Scheibe ede Sugenfenſters fand man zertrümmert. Von dem Cäter fehlt pur. J Aber das Schickſal der ruſſiſchen Kirche wird der„Frankf. eſprechungen über„Sozialis⸗ 0 ünddrteben⸗ Bei öffentlichen nge pmiſſar für Kirchen⸗ und Schulweſen(Kultusminiſter) gelte keſcharf ki j, der Kampf des neuen Geiſtes in Rußland duch emeswegs nur den Pfaffen innerhalb der Kirche, ſondern. . 15 wirklich Gläubigen. Denn in den fetzigen Zeiten ſer ge Ne Schild der Demut nötig, ſondern das Schwert. Die auf Seitedierung rufe zur Auflehnung. Selbſt Chriſtus wäre jetzt iges d. des Bolſchewismus.— Die Enteignung des Kloſter⸗ Mang ie Vertreibung der Kloſterinſaſſen uſw., war nur der 8. Justi ach einer am 24. Auguſt veröffentlichten Verfügung döſen Heoſſenſgufte Kurſkij verlieren alle Kirchen und reli⸗ Amun noſſenſ aften ihre Rechte als juriſtiſche Perſonen. Das enſtär aller Kirchen und religiöſen Genoſſenſchaften an Kultus⸗ e eg den geht in die Verwaltung der örtlichen Räte über, enſcaftrerſeits den Angehörigen der betreffenden Religtonsge⸗ fern nur zur koſtenloſen Nutzung überlaſſen. Alles Kirchen ⸗ Junta das nicht ausdrücklich für gottesdienſtliche Zwecke be⸗ Sia slit wird„verſtaatlicht'“. Die Kirchenbücher ſind den Ahenduzämtern der örtlichen Räte zu übergeben. Die Abhaltung iibrig er religiöſer Handlungen und Zeremonien und die ſenlicherg religiöſer Abzeichen in den Räumen ſtaatlicher oder lur* Verwaltungen iſt verboten. Religibſe Umzüge ſind ba Ki ſchriftlicher Erlaubnis der Ratsbehörden erlaubt. Aus ledige n ſind alle Gegenſtände,„die das revolutionäre Gefühl Kadi können“ zu entfernen. In allen Schulen, außer den Ale 75 Seminaren, wird der Religionsunterricht abgeſchafft. en lter für Religionslehrer werden geſtrichen. Die Kirchen⸗ Sllesbinsehen in die Verwaltung der örtlichen Räte oder des gaßen angskommiſſariates über. Man ſieht zuweilen auf den deen Moskaus als änner im langen Haar und im Prieſter⸗ datkir Zeitungsverkäufer. Die in Rußland ſehr zahlreichen chen und Kapellen in Privatgebäuden, Schülen und Es kann geſchehen, 5 ages auch die großen Kirchen geſchloſſen werden, 8 Zulaufs, den ſie aus den bedrückten Kreiſen des niche heute finden. Vielleicht gerade deswegen. Vielleicht ſchen o ſehr dazu beigetragen, das Gebäude der alten 0 rchenautorität zu unterhöhlen wie die Aufklärungs⸗ Deo Tolſtols. Diein Tefl zum Heile dieſer Welt. 1 So Werbeverſe zur 9. Kriegsanleihe. Frisch und froh zur Zeichnung geſchritten, St euch nicht lange mahnen und bitten, Ant mit Geldkraft Haus und Herd, eigt euch der Brüder im Felde wert. Auf zum Milliardenſte 87 Daß bald zu Boden lieg er Feinde haßerfüllte Schar nd frei wieder ſchwinge der deutſche Aar, aus iſt Englands Tyrannei nd Meer und Länder wieder frei, o trage bei mit deinem Geld Fritz Salomon. Die Schulaufgabe. Der Lehrer gab den Kinderlein hr zeichnet was euch grad fällt ein, uf Eure Tafel drauf; Da zeichnet Fritzchen eine Maus Der Moritz eine Katze er Paul ſein Garten und ſein Haus Der Max des Lehrers Pratze. zeichnet jeder irgend was Tiſch, Eſel oder Schrant 2 Lehrer macht es großen Spaß r lacht ſich halber krank. ö 5 Zur Schulaufgabe auf 1 1 Arie 5 Und als er kam zum Hänschen dann lieb er vor dieſem ſtehn a fing der Hans zu lachen an Bei mir iſch nichts zu ſehn. 8 Gtechnet haſt du keinen Strich Alec pas ich dich am Ohr, u! Guter Lehrer zupfe nicht 8 Sie zuvor. a las ich recht mein junger Held Damit der Sieg gedeiy Urdek. du zur Bank erſpartes Geld 88 1 Kriegsanlei' as ift die beſte Zeichnung heut 82 50 haft du heute frei! a du beſchämſt ſelbſt alte Leut bat noch nicht dabei berg 0 deckenheim 10 2 1„Okt. Der für Seckenheim an⸗ ff Cie Vaterländiſche Abend nahm einen würdigen Ver⸗ deim geleitet wurde der Abend durch einen Marſch des at 5 dür den aus Mannheim. Herr Bürgermeiſter⸗ N diegel aus Heidelberg ſprach über die gegenwärtige Fanter auch Ine r begrüßte die ahlreich Erſchienenen: emomierat u r Pr pete der Karte die derzeitige Front nach. 95 Boſch aus Mannheim beleuchtete die 9. duch zahle und über die Siehe der Zeichnungen. fab eutſ eiche Zeichnungen ſollen unſere Gegner erkennen dien Feinddland noch ungeſchwächt daſteht und von un⸗ ul der Auf nicht zerſchmettert werden kann. Er ſchloß kl ligen, d Forderung alle ſollen ſich an der Neunten be⸗ zen ſie eine Volkskriegsanleihe wird, auch die n feſt en eilbeträge ſollen dazu beitragen. Die Chöre des Kirchenchors fanden allgemeinen Beifall, erung„Orcheſter des Heimalfronttheaters. Große 5 Gaspaa erregte das Violin⸗Soli des Herrn Hofmu⸗ falls große Die Rezitationen eines Feldgrauen fanden n de 5 Beifall. Mit Intereſſe folgten die An⸗ Aufführung des Stückes: Die kechte Hand. Ehriſtentum“ in Moskau erklärte der bolſchewiſtiſche Ein Reicher wird darin zur Zeichnung der 9. Kriegsan⸗ leihe bekehrt und zeichnet eine große Summe. Herr Pf. Kunz ſagte allen Mitwirkenden Dank und forderte noch⸗ mals auf, ſich recht zahlreich an der 9. Kriegsanleihe zu beteiligen. An dem Vaterländiſchen Abend fehlten leider diejenigen hieſigen Einwohner, für die der Abend zugedacht war. Einige Jungen, deren Namen bekannt ſind, führten ſich durch freches, dummes Schwätzen und Lachen ganz ungebührlich auf zum Aergernis der Anweſenden. Verantwortlich für die Redaktion(6g. Zimmermann, Seckenheim Drei Helden Spee 9 N gaben mutig ihr Ceben fürs baterland. Willſt Du zurück ſtehen, wenn die neunte Kriegsanleihe Dich an Deine Seichnungspflicht erinnert? LCeiht Euer Geld dem Vaterland! 1 Hobeödlont rung in ger cpongcl fleche: Sonntag, 13. Oktober 1918. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½½1 Uhe Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mäbchen. Hollgadlenft-Orunung in der algo. Rlrche: 21. Sonntag nach Pfingſten,(13. Oktober 1918.) ½8 Uhr Frühmeſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 12—3 Uhr behördlich angeordnete Kriegsbetſtunden. 4 Mannheim 5 K 75 15 0 Louis Landauer, N Qi, Nr. 1. Telefon 1888 Breitestx. Grosses Lager in Kleiderstoffe, Seidenstoffe J Ronfektion J zu angemessenen Preisen. .* N Rachen Die Scheideſtunde ſchlug zu früh, Doch Gott der Herr beſtimmte ſie. Wiederum haben wir die traurige Pflicht, eines im Weltkriege gefallenen Kameraden zu gedenken, unseres lieben und guten Kame- raden, Vizefeldw. Gropp der uns durch den schnellen Tod entrissen worden ist, sprechen wir den Hinterbliebenen unser tiefstes Beileid aus. f Dir aber, lieber und un vergeblicher Ka- merad, rufen wir wehmutsvoll ein„Habe Dank“ und„Ruhe sanft“ in die Ewigkeit nach. Ein liebes treues Kameradenherz Hat aufgehört zu schlagen! i Wir fühlen es mit tiefem Schmerz, Was wir verloren haben. Du aber hast gekämpft Tag und Nacht Warst stets auf unser Wohl bedacht, Drum hab Dank, lieb KRameradenherz Du hast den Frieden und wir den Schmerz! Im Felde, den 1. Oktober 1918. Die trauernden Kameraden: Vizefeldw. Hohnemann Jergt. Herbert nebst Kompagnie. Zablungs-Nufforderung. Ich fordere alle diejenigen Kirchenſteuerpflichtigen, die mit Zahlung ihrer Kirchenſteuerſchuldigkeit für 1918 noch im Rückſtand ſind, hiermit auf innerhalb s Tagen Zohlung zu leiſten bei Vermeidung perſönlicher Mahaung. Die Kaſſe bleibt ausnahmsweiſe morgen bis 3 Uhr nachmittags geöffnet. Seckenheim, den 12 Oktober 1918. Evang. Kirchenſtenerverrechnung Schmitt. Bekanntmachung. Kartoffelbezugſcheine betr. Es iſt eine Sendung genehmigter Kartoffelbezugſcheine bei uns eingegangen. Die Kartoffelerzeuger können dieſel⸗ ben auf dem Lebensmittelamt abholen. derholt darauf aufmerkſam, daß die Kartoffel nur aufgrund der Abſchnitte C auf welchem der Tag der Beförderung, ſowie der Stempel des Lebensmittelamts enthalten ſein muß, nach außerhalb Seckenheims verbracht werden dürfen. Seckenheim, den 12. Oktober 1918. Lebensmittelamt. Wir machen wie⸗ N Bekanntmachung. Am Montag, den 14. Oktsber 1918, vorm. 10 Uhr wird auf dem Rathaus dahier Zimmer Nr. 6 der ſog. Werderplatz auf ein weiteres Jahr öffentlich verpachtet. Seckenheim, den 10. Oktober 1918. Bürgermeiſteramt . B. Dirner Koch Kohlen⸗ Ausgabe. Es erhalten am Montag, den 14. ds. Mts. Brikett Nr. 149 bis 227 in folgender Einteilung: 7 Nr. Nr. 149 bis 200 von 8 bis 12 Uhr 201 bis 227 von 2 bis 5 Uhr bei der Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaft Nr. 228 bis 285 nachmittags von 2 bis 6 Uhr bei der Kohlenhandlung Gruber Nr. 286 bis 368 nachmittags von 1 bis 6 Uhr. Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 2.50. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 14 auf der Rück⸗ ſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 12. Oktober 1918. Lebensmittelant. Morgen Sonntag, nachmittag 3 Uhr findet im„Kaiſerhof“ eine i Theaterauffützrung für Kinder zu Gunſten der„neuen Glocken“ ſtatt. Eintritt 20 Pfg. eee Jupballälub Balena 1014 :: Folliollheim V Bezirksmeister Klasse B 1917/8 (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballv.) 91 2* * Morgen Nachmittag 1 Uhr ſpielt unſere Mannſcha in Mannheim gegen Kriegsmannſchaft 1918. Abfahrt /½12 Uhr. Der Spielausſchuß. Sammel⸗Anzeiger kur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufsgenoſſenſchaſt. Rohmelaſſe— Kleiemelaſſe— Hühnerbackfutter und Miſchfutter iſt im Lager vorrätig. 5 Der Vorſtand. 2 L 1 4 2 5 Diejenigen Landwirte! welche Tabakſtengel verkauft haben, wollen ſich bei der Steuereinnehmerei zur Unterſchrift melden. Gg. Pfliegensdörfer. je 4 Ztr. gegen Vorzeigung des Kohlenausweiſes bei den Kohlenhandlung Stengel 1 Aunduanananuanundanunnannanndennenn enen Feldpost- N a Schachteln Bettnässen aus fester, starker Lederpappe, Auskunft umsonst. in 6 Größen. Musterpakete mit Alter und Geschlecht 60 e 12. Nach- angeben. nahme. . Merkur- Versand Ansichtskarten München 314 Neureutherstr. 18 100 ff. verschiedene Serien-, Glückwunsch-, Soldaten-, Blu- men-, Mädchen- etc. Postkarten, 100 Muster Mk. 6.—. f Ein guterhaltener Glüekwunschkarten Gramopbon bur aue 10 St. M. zu verkaufen dan Briefmappen Wilhelmſtraße 44. mit 5 ff. Briefbogen und 5 Hül- len. 16 Mustermappen Mk. 4.— Paul Rupps, Freudenstadt (Württemberg). 422 1 Cimſnanner wagen Zu verkaufen I 1 1 Schloßſtraße 10. b. — * Sie feindlichen Brüder. 753 Von Heinrich Riff. (Nachdruck verboten.) Erich arbeitete eines Tags in der heiterſten Stim⸗ mung auf dem Felde, als der Schulze mit ernſtem Geſichte an ihn herantrat. 5 a „Nun, was habt Ihr denn?“ rief Erich mit ſcherzen⸗ dem Tone.„Ihr macht ja ein Geſicht, als ob Ihr mir etwas ſchlimmes brächtet!“ ö „Ich habe mit Dir zu ſprechen,“ gab der Schulze zur Antwort. N 5 i i „Dann ſagt mir nur heraus, was es betrifft,“ fuhr Erich unbefangen fort. N „Hier lies,“ ſagte der Schulze, zog eine Zeitung aus der Taſche und reichte ſie dem jungen Manne. Kaum hatte Erich einen Blick auf das Blatt gewor⸗ fen, als das Blut aus ſeinem Geſichte wich, ſeine Hand, die die Zeitung hielt, zitterte heftig. n Die Zeitung enthielt die Bekanntmachung, daß das Gehöft des Bauers Vinzenz Amring in wenigen Tagen gerichtlich verſteigert werden ſollte. Erich blickte ſtarr vor ſich hin. N „Ich habe es längſt kommen ſehen, trifft es Dich ſo unvorbereitet?“ fragte der Schulze. Erich ſtöhnte laut.„Ich wußte es ja, daß das Leben, das mein Bruder führte, kein gutes Ende nehmen könne, allein ich glaubte nicht, daß dies ſo bald eintreten werde,“ gab er zur Antwort.„Ich kann mir nicht vorſtellen, daß er bereits ſo weit herabgekommen iſt, den Hof ver⸗ kaufen zu müſſen.“ „Es iſt ſo,“ entgegnete der Schulze.„Ich trage die Zeitung ſchon mehrere Tage in der Taſche, wollte ſie Dir aber nicht zeigen, ehe ich Erkundigungen einge⸗ zogen. Geſtern war ich unten im Dorfe. Es iſt ſo, wie es in der Zeitung ſteht.“ „Ich werde den Hof kaufen,“ ſagte Erich mit feſter Stimme. 5 „Tu' es nicht,“ fiel der Schulze ein.„Ich kann mirs 10. Erſt ſechs Jahre nach dem Tode des Bauers Günther Amring waren geſchwunden. Wer in Erich's Haus ein⸗ trat, ſah auf den erſten Blick, daß dort Zufriedenheit wohnte, und Erich hatte in der Tat allen Grund, mit ſeinem Geſchicke zufrieden zu ſein. Er wünſchte nicht mehr, als er beſaß. Die Zahl ſeiner Kinder hatte ſich um zwei vermehrt, und Grete ſah noch ſo friſch und blühend aus, als ob ſie kaum das zwanzigſte Jahr überſchritten habe. a i Wer den jungen Bauern ſah, wie er zum Pflügen nach dem Felde ritt und vor ſich auf dem Pferde ſeinen älteſten Jungen ſitzen hatte, wie er ſelbſt dem ärmſten Manne einen Gruß zurief, der wußte, daß ihm nichts mehr zu ſeinem Glücke fehlte, und es war nie⸗ mand im ganzen Dorfe, der ihm dasſelbe mißgönnte. Die Jahre waren Erich günſtig geweſen, und an Fleiß hatte er es nicht fehlen laſſen. Noch jetzt war er ſtets der Eifrigſte bei der Arbeit, und wenn Grete ihn zuweilen bat, ſich etwas mehr Ruhe zu gönnen, rief er lachend:„Laß mich nur gewähren, es macht mir ja Freude. Das habe ich von meinem Vater.“ Chriſtine lebte noch immer bei ihm. Es hatte ihr nicht an Heiratsanträgen gefehlt, ſie hatte ſich indeſſen noch nicht entſchließen können, das Haus des Bruders, in dem ſie ſich ſo glücklich fühlte, zu verlaſſen. Die Pachtzeit war abgelaufen geweſen, allein kei⸗ ner hatte daran gedacht, den Pachtkontrakt zu verlängern, weil ſich dies ganz von ſelbſt verſtand. Die alte Bäuerin hatte ſogar all' ihre Angelegenheiten in Erichs Hand gelegt, und er gab die Pachtſumme, von der ſie nichts gebrauchte, mit derſelben Gewiſſenhaftigkeit auf Zinſen, Hof erhalten ſolle,“ ſprach er.„Es iſt anders ge als wenn es ſein eigenes Geld geweſen wäre.— —ü ö—ñä—j'ẽ ͤ—— denken, daß dieſer Gedanke in Dir aufſteigen würde, es lieber gehen. Du fühlſt Dich hier wol niemand hat Dir etwas in den Weg gelegt, und wenn Du den Hof auch nur in Pacht haſt, ſo kamſt Du 5 ung 5 N zu kurz dabei. Hier haſt Du alles in die beſte O 5 gebracht, willſt Du dort unten von vorn wieder aufang 4 Es läßt ſich nicht in einem Jahre wieder herſtellen, 80 5 ſeit Jahren vernachläſſigt iſt. Hier haſt Du keine gen, dort unten würden ſie nicht ausbleiben“ „Es iſt der Hof meines Vaters,“ gab Erich Antwort, ohne aufzublicken. 4 „Laß Dich nicht durch dieſen Gedanken verleiten fuhr der Schulze in beſter Abſicht fort.„Gelüſtet es 175 ein eigenes Beſitztum zu haben, ſo bedarf es nur 5 of Wortes, und die alte Bäuerin verkauft Dir den Nen Sie ſieht Dich ja wie ihren Sohn an, übervortel N wird ſie Dich nicht.“ Wieder ſchwieg Erich einige Augenblicke. wohl, daß die alte Frau alles tun würde, was te, er fühlte ſich ſo wohl hier oben, und doch eine Stimme zu:„Du darfſt den Hof Deines nicht in fremde Hände gelangen laſſen!“ 2 „Es war der letzte Wille meines Vaters, daß ich ö komme jetzt zeigt das Geſchick mir den Weg, den Willen meine a Vaters zu erfüllen, ich werde den Hof kaufen. der „Du mußt wiſſen, was Du tuſt,“ bemerkte Schulze.„Du wirſt mir hier fehlen.“ 11 1 „Dort unten werdet Ihr mir um ſo willkommen zur Er mußte er wünsch rief ihn, Vaters ſein!“ rief Erich, ihm die Hand entgegenſtreckend, wich ich denke, Ihr werdet den Weg nicht ſcheuen und m oft aufſuchen.“. Der Schulze behielt Erichs Hand in der ſeinigen, „Kannſt Du hier ſo leicht abkommen?“ fragte 275 (Fortſetzung folgt.) 2 5 N 55 esatz aus einfarbig. Stoffen 3% 4 138.00 aus gutem, schwarzen Stoff, bree. 130.00 füdttunaudadnaaa / lang, aus warm., flausch- artigem Stoff, mod. Oürielfom 95.00 / lang, aus kräftig. Stoffen, in verschiedenen Faben 3 785.00 Damen-NMostüm jugendl. jose Form 2* dune 2 Rinderbüt tut Mou, Haarfilzhut kleg. Velourhüte gg 00 in Samt und 8 14.95 Samut, garn. 33.00 mit Bandgarnitur 42.80 in modernen Farben 50. n ragen f pelzkragen Pehzkragen 8100 nannheim, T ff 1 43.25 Faden 58 75 ehe Polzgarnituren Nenad ee Nane 5 JJC, en 15 eee ee, been, 78 00 rg g. d ee ee, ben e. U.a0] Fang., 100 Damen. Losfüm Damen-paletut Damen-Faletot frauenmante! Mantelleid eee enneeneecneeunem n nine moderne, kleidsame Form, in verschiedenen 195.00 Farben schwarz Astrachan, lange, eleg. Form, auf 295.00 teiner Seide gef. 66„„„ .„ ee . D 6 Samt u. 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Verwahrung und Verwaltung von Wertpaple: Kassenstunden: Werktags von 9—12 Uhr vormitta und 2—5 Uhr nachmittags. 5 Samstag nachmittags geschlossen. 1 gelt, nabmestelle in Seckenheim be KARL ARO Db Seckenheim 1 (Mitgl. d. Deutſch. Fußball⸗Bundes u. d. Verb. Süd Sonntag nachmittag 3 Uhr m Spiel auf dem Platze bei der Station.. r—— 5 B.. ee 1 Auunaunbanndnnaunubnduhdnauuunduududuaunbndauudaudlubudluunnuub l I 8 Ostam- Birne! e 8 . Johan, Seeker“ ſſſſaſſaaaapa I 1 3 sind eingetroffen 2 2 4 L. * N. 21 106