5 al La 9 ⸗ — 8 4 ich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 5 Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.— bei freter Zuſtellung. 8 Durch die Poſt dezogen pro Quartal Mk. 3.25 9 Erſcheint t 491 LD 1 U 1 25 E. gab abs ganger Nomi. dat ds Bababrocher und Meiner der deuiſchen Tampfflieger naiter chckſichtsloſem Einſatz aller Kräfte zieſdeo wu denne Cuſtwaffe fühete. Die Früchte feines IPirkens deen lanchtond oor unſeren Hugo in den herr- chen Caten ſeiner Schüler und ſtachfolget im Cufl⸗ Tampf. Ein Stück von jenem Heldengeiſte labte in m, der mit klarem Bewußtſein ſelbſtlos auch das dachte fürs Datorland hoczugeden ſtůndig bereit i Der Brief des Prinzen Max. Der vielbeſprochene Brief, den der jetzige Reichs⸗ koder Preuß Magz von Baden am 12. Januar 18 an ſeinen Vetter, den Prinzen Alexander von f ohenlohe, einen Sohn der Fürſten Chlodwig, ge⸗ ſörieden hat, wird nun in dem von engliſchen Blättern eröffentlichten Wortlaut auch in Deuültſchland bekannt ſegeben. Ob dieſer Wortlaut dem echten Brief entſpricht, un leider nicht nachgeprüft werden, da von dem Brief 8 Abſendung keine Abſchrift genommen wurde und W Original dem Prinzen Alexander angeblich geſtohlen orden iſt. Der Brief ſtellt die Antwort auf einen da Brief dar, den Prinz Alexander nach der be⸗ unten Rede des Prinzen Max in der Erſten Kammer A arlsruhe gehalten hat und ſoll die abweichenden denſchauungen des Prinzen Max von den Gedanken und bri ätigkeit des Prinzen Alexander zum Ausdrud in aden, der bekanntlich ſeit Jahr und Tag in der Schweiz bielfner Weiſe für den Frieden wirkt, die in Deutſchland die fach Anſtoß erregt hat. Es iſt aber begreiflich, daß Entente den Brief mit wahrer Gier aufgegriffen haf als Zankapfel in die Verſammlung der neuen den wirft, in der Hoffnung, den Parteihader mu 1 entfachen und in Deutſchland die Stim⸗ Hong der Mutloſigkeit und Entſagung, die ja in der auſleb ache ein Erfolg der fremden Hetztätigkeit iſt, wieder eben zu laſſen. er Brief lautet: 5 age Vielen Dank für den letzten Brief. Mir geht es ſehr Scho mit meiner Anſprache. Meine Worte finden ein chweim, In⸗ und Ausland, das mich verblüfſt. Die doh elzer Blätter konſtruieren einen Gegenſatz zu der da enzollern, was ein direkter Unſinn iſt, wenn man ci elegramm geleſen hat, das der Kaiſer mir ſandte Neun unter uns), in dem er meine„Rede“ eine„Tat“ ſie e und mir zu den hohen und ſchönen Gedanken, die zanthalten, Glück wünſcht. Die Alldeutſchen fallen üben deutf her, obgleich ich ihnen zum deutſchen Schwert den nucheden Geiſt gab, mit dem die Welc Croberunger Linden könnte, ſoviel ſie wollte, und die Blätter den uten, voran die mir höchſt unſympathiſche„Frank. beutli, eitung“, loßen mich durch ein Brett, obgleich ich worte genug die demokratiſche Parole und die Schlag. mus der Partei⸗Dialektik, zumal des Parlamentaris, nein geißle. Ein Wort fachlicher Vernunft, ernſt ge⸗ Nenſch praktiſchen Chriſtentums und nicht ſentimentaler Narri heitsgewiſſens kann die Welt in ihrer ſuggerierten A nicht mehr„an Pied de la lettre“ nehmen ſellten 90 Heſin ene. ſein, die In 5 i Worteechts bis links verſtanden und das aus meiner mö genommen, was ein Jeder ſich gern beherzigen orten Achte. Then angdeinden eimal ordentlich an den Kragen zu Schuldfr ihre affektierte Richterhaltung in Dingen den war sagen und der demskratiſchen Parole zu verhöhnen, dürfnis 15 ſchon lange ein Bedürfnis. Das gleiche Be⸗ enpand ich, dem heidniſchen Gebaren die Berg. auch ie Hegenzuhalten und mit dieſer Lehre der Liebt Nenſchhei flich des Starken, die Rechte der ganzen a über it zu wahren, in ein deutliches Licht zu ſtellen, ein beide Dinge eine beklagenswerte Unſicherheit e neauriger Wirrwarr der Begriffe entſtanden iſt erſeits verſtellen unſere Feinde dieſe heiligen 8 85 te durch ihre böſe Verleumdung, und anderer gen zen wir unter dem Peitſchenhieb dieſer nieder⸗ e 8 gachenſchaften auf eine zum Teil geradezu eiſe auf dieſe feindlichen Anzapfungen. 5 wein Eintreten für Ehriſtentum * 0 genannten der Fürgermeiſterämter Peckenheim, Avesheim, Meckarzauſen und Edingen. Menſchheitsgewiſſen meiner innerſten Ueberzeugung, ſo kommt doch auch als faktiſches Moment hinzu, daß in der Betonung dieſer Anſchauungen, die nach meiner An⸗ ſicht dem deutſchen Geiſt und ſeinem Weſen tiefer inne liegen, als dem der Engländer und Franzoſen, auch ein Angriff auf die feindliche Suggeſtion von Pazifis⸗ mus und Humanität zu finden iſt, den man, wenn man will, eine moraliſche Offenſive nennen kann. Ich leugne nicht, daß mir dieſer Gedanke unſym⸗ pathiſch iſt, da ich von je der Anſchauung war, daß Chriſtentum und Menſchenliebe für ſich allein auftreten ſollen, und der Gewinn, der in ihnen liegt, nicht in ein beſonderes Licht geſtellt werden dürfte. Aber dieſer Gewinn wohnt ihnen nun einmal inne, und wenn ihr der Frieden gelingt, ſo dient ſie einer guten Sache. Anfang und Ende wäre alſo mit der Offenſive ge⸗ gen die Lüge und der ſogenannten moraliſchen Offenſive gegeben. Wollte ich aber die demokra⸗ tiſche Parole der Weſtmächte verhöhnen, ſo müßte ich mich mit unſeren inneren Erſcheinungen abfinden. Da ich den weſtlichen Parlamentarismus für Deutſchland und Baden ablehne, ſo mußte ich dem badiſchen reſp. dem deutſchen Volke ſagen, daß ich ſeine Nöte verſtehe, daß aber die Inſtitution(der Par⸗ lamentarismus) kein Heilmittel ſei. So ge⸗ winne ich eine Plattform, bei der ich die Führung ſelbſt in der Hand behalte, und die Badener laſſen ſich gerne führen, denn ſie fühlen, daß man für ihre Sorgen und Nöte Verſtändnis hat. In der Friedensfrage ſtellte ich mich auf den Standpunkt: ich wollte nur den Geiſt andeuten, in dem wir an dieſe Frage herantreten ſoll⸗ ten im Gegenſatz zu den Machthabern des Weſtens. Das„Wie“ iſt mir hier deshalb von größtem Wert, weil das„Was“ ſo ſchwer zu beſtimmen iſt, denn auch ich wünſche natürlich eine möglichſte Ausnützung unſerer Erfolge, und im Gegenſatz zu der ſo⸗ Friedensreſolution, die ein ſcheußliches Kind der Anaſt undder Berliner Hundstage war, wünſche ich möglichſt groß! Vergütungen in irgendwelcher Form, damit wir nach dem Frieden nicht zu arm werden. Meine Anſicht deckt ſich hierin nicht ganz mit der Deinen, denn ich bin heute noch nicht dafür, daß mehr über Belgien ge⸗ ſagt werde, als ſchon geſagt iſt. Die Feinde wiſſen genug, und Belgien iſt einem ſo ſchlauen und mächtigen Gegner gegenüber wie es England iſt, das einzige Objek! der Kompenſation, das wir beſitzen.— Etwas anderes wäre es, wenn die Vorbedingungen eines dauern⸗ den Friedens ſchon gegeben wären. Aber gerade hier haben Llohd George und Churchill die Brücken abge⸗ brochen. Damit haſt Du alſo meine genaue Auslegung meiner Rede, die in 100000 Exemplaren als Flugblatt für Volksaufklärung vom Miniſterium verbreitet worden iſt. Eines nur möchte ich noch dazu ſagen, die Rede iſt ein Ganzes. Der Anfang lächelt, das Ende iſt umgekehrt. Ich habe eine ſehr ſchlechte Meinung von der moraliſchen Verfaſſung der Machthaber unſerer Feinde, von der ſchreck⸗ lichen Urteilsloſigkeit ihrer Völker. Wir haben hier gegen eine Niedertracht der Geſinnung zu kämpfen, wie ſie ſchändlicher wohl nie beſtand. Wir dagegen ſün⸗ digen durch Dummheit, denn Alldeutſche und Frie⸗ densreſolution ſind alles dumme Erſcheinungen, wenig ⸗ ſtens in der Form, in der ſie auftraten. Auch ſonſt gibt es Gemeinheit genug, auch bei uns. Aber ſie iſt weniger bewußt, weniger Sünde wider den Heiligen Geiſt. .* 8 In einer Beſprechung mit den Vertretern der Mehr⸗ heitsparteien des Reichstags gab der Reichskanzler eine Erklärung ab. Er führte aus, daß er Ende Januar 1917 gegen den verſchärften Tauchbootkrieg und für eine Unterſtützung der Friedensnote Wilſons durch eine deutſche öffentliche Kriegszielerklärung ein⸗ getreten ſei. Am 15. Juli habe er den aus einem Brief an Prof. Delbrück bekannten Vorſchlag eingereicht über die Form, in der Michaelis ſich zur Friedensreſolution bekennen ſollte. Im Februar 1918 vor der Offenſive habe er eine unzweideutige Erklärung über Belgien und eine genaue Ausführung des Rahmens des Breſt⸗ Litowsker Friedens in Sinne des Rechts be⸗ fürwortet und dieſe Forderungen wiederholt, als wir auf dem Höhepunkt unſerer militäriſchen Erfolge ſtanden. Er habe immer geglaubt, daß das Recht in dieſem Krieg iegen werde. Er ſei ebenſo Gegner der alldeutſchen iegsziele wie eines Programms der Programmloſig⸗ keit geweſen und ebenſo von Friedensangeboten, die ſich an Regierungen wandten, die nichts von einem Rechts⸗ frieden wiſſen wollten. Er habe unzweideutige Klar⸗ heit über unſere Kriegsziele, insbeſondere über Belgien gefordert. Was sſeine Stellung zur inneren Poli⸗ tik betreffe, ſo habe er Ende 1917 für die Einführung des allgemeinen, gleichen, geheimen und direkten Wahl⸗ rechts in Preußen ſich eingeſetzt, im Juli 1917 ſich gegen ein Koalitionsminiſterium und für eine Re⸗ gierung, die den Majoritätswillen überzeugend ausdrücke. Allerdings habe er damals eine ſo weitgehende Parla⸗ mentariſierung, wie heute, nicht für möglich 8 Er geſtehe offen, daß er ein erklärter Gegner Siebenerausſchaſſes zur Kontrolle der einzelnen Re. 1 1 3 g Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Neu die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Tudwigshaken a. Rh. r. 5799. 5 n N gierungsſchritte geweſen ſei, denn dieſe ſei nur bei eines Mißtrauensverhättnis zwiſchen Parlament und Regis rung berechtigt. Er glaube, daß gerade auch innerhan der großen Demokratien Raum für das Vertrauen die Führung ſei. Gegen eine kritikloſe Uebernahme wee licher Einrichtungen ſei er auch heute noch, da die deutſcht Entwicklung ſich nach unſeren eigenen inneren Geſetzen vollziehen müſſe. Die Verfaſſungsentwicklung in dieſen Tagen habe ſich in unwiderruflichem Schritt vollzogen Die Parteivertreter könnten nicht erwarten, daß dh demokratiſche Programm, das er heute vertrete, ſchon von Anfang des Kriegs an bei ihm feſtſtand. Auffaſſung habe ſich während des Kriegs in gerader Linz fortentwickelt, und er ſpreche nur aus, daß 8 wofür er heute überzeugt eintrete, ein folgerichtiget Schritt in dieſer Eatwicklung ſei. Er ſelbſt empfind manchen Ausdruck ſeines Briefes heute als unrichtig und irreführend. Wenn die Parteiführer ihm darum mißtrauten, ſo ſollten ſie das rückhaltslos ſagen, er daraus die Konſequenzen ziehen könne. Er könne um geſtützt auf das b Verantwortung tragen und werde ſein Amt derla wenn ſeine Perſon ein Hindernis auf dem Wege des Friedens ſei. 2. Der Weltkrieg. WTB. Großes Hauptquartier, 15. Okt.(Ansich Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: In Flandern hat der Feind ſeine Angriffe au breiter Front zwiſchen Zarren und der Lys wieder aufgenommen. Es gelang ihm, über unſere vorderſtze Stellung hinaus vorzudringen. Gegen mittag kam der Kampf in der Linie Kortemark, öſtlich von Rooſelaere, das nach hartem Kampfe in Feindeshand fiel, ſüböſtlich von Iſegem und nordöſtlich von Meenen, zum Stehen. 8 Meenen und Wervik wurden gegen ſtarke Angriffe de⸗ hauptet. Uebergangsverſuche des Feindes über die Lys bei Komen wurden vereitelt. Bei erneuten An⸗ griffen am Nachmittag gingen Handzame und Kortemarz verloren. Starke, mit Panzerwagen geführte Angrifſe beiderſeits von Gits ſcheiterten. Zwiſchen Iſegem und Meenen konnte der Feind am Nachmittag nur noch wenig Boden gewinnen. Erfolgreiche Vorfeldkämpſe weſtlich von Lill und am Haute Deule⸗Kanal. Im Selle⸗Abſchnitt nördlich von Hauſſy und bei Sk. Souplet ſcheiterten Teilangriffe des Gegners. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Im dichten Morgennebel brach der Feind öſtlich von St. Quentin über die Oiſe vor und faßte vorübergeh auf den Höhen ſüdlich von Macgig ny und nördlich von Origny Fuß. Umfaſſend angeſetzter Gegenangri warf ihn von den Höhen auf die Oiſe wieder zurüch Heftige Teilkämpfe vor der neuen Front, nördlich Laon, weſtlich der Aisne und im Aisnebogen ſüdoſtag von Grandpre. a Heeresgruppe Gallwitz: Zwiſchen der Aisne und der Maas griff der Amer kan er mit ſtarken Kräften an. Schwerpunkt der K lag öſtlich der Aire und beidorſeits der von Charpen auf Bantheville führenden Straße. Die teilweiſe b zu viermal wiederholten Angriffe ſind bis auf örtlichen Geländegewinn beiderſeits von Romagny geſchei⸗ tert. 0 N 8 Südöſtlicher Kriegsſchauplatz. Auf den Höhen nordweſtlich und nördlich von Win fanden kleinere Kämpfe ſtatt. 378 f Der Erſte Generalquartiermeiſter: Ludendorff, Sonderbericht der 9 4 Heeresgruppe Herzog Albrecht: 4 Eine in Ammerzweiler eingedrungene ſtärkenm feindliche Patrouille wurde durch Gegenſtoß wieder der trieben. Sonſt keine beſonderen Exeigniſſe. Heeresgruppe Herzog Albrecht. ** In Flandern ſind am 14. Oktober die Großkämpß⸗ im Rahmen der Generaloffenſive wieder aufgenommen worden. Albert befehligt; die engliſche Nordarmee ſteht untes General Plumer. Wieder war der ganze Bogen um Ypern, von Zarren(6 Klm. öſtlich von Dixmuiden) üben Staden, Hovyglede, Rouſſelacre(Roulers), Ledeghem, Mes⸗ nen, Werwik, Komen(Commines) bis Warneton in den exzentriſchen Angriff einbezogen; nach der Karte dürfte die Front eine Breite von mehr als 35 Klm. haben. Die Schlacht wogte wechſelvoll hin und her und zumeiſt haben die Deutſchen ihre Stellungen behauptet. Gegen Norden iſt jedoch nach mehrſtündigem Kampf das Dorf Handzaeme und das 3 Klm. weiter öſtlich gelegene Kortemark, der Vereinigungspunkt der Bahnlinien Dixmuyden— Brügge und Ypern— Brügge, in Feindeshand geblieben. m Handzaeme war Vertrauen der Mehrheitsparteien de * 5 Die belgiſchen Truppen werden von König 3 chon in den erſten Tagen der dritten Flandernoffenſive bart gerungen worden, der Exielg 5 4 2 5 4 — 93 7 3 + 1 1 Feindes beſchränkt ſich daher eigenklich auf einen ſchr ſchmalen Geländeſtreifen und ein Stück der Bahn⸗ linie. Weit gewichtiger iſt der Vorſtoß gegen Oſten. Der bedeutende Verkehrsknotenpunkt Rouſſelaere, über den auch die Straße und Bahn von Lille nach Brügge führt, iſt uns verloren gegangen und, wie es ſcheint, bon Ledeghem aus konnte der Feind bis gegen Iſeghem % Klm. ſüdöſtlich von Rouſſelaere) vordringen, wo⸗ mit die weitere Verbindung von Doornick(Tournay) und Kortryk(Courtrai) mit Brügge gefährdet werden könnte. Die Stadt Meenen(Menin) ſowie Werwick an der Lys wurden behauptet, ebenſo iſt der Verſuch, den Uebergang über die Lys bei belgiſch Komen zu erzwingen, geſcheitert. Auch wurde ein ſtarker Angriff bei Gits(6 ½ Klm. nördlich von Rouſſelgere) an der Bahnlinie nach Brügge zurückgeſchlagen. Westlich von Lille und nordweſtlich von Douati am Deule Kanal zog der Feind in mehreren örklichen Gefechten den kürzeren. Im Selle⸗Abſchnitt, d. h. zu beiden Seiten von Le Cateau wurden engliſche Angriffe abgewieſen. Im Oiſe⸗Abſchnitt drang der Fran⸗ zoſe auch nördlich von Origny über den Fluß vor; der Stoß ſcheint in der Richtung der Straße Origny—Guiſe geführt worden zu ſein. Schon war es dem Feind gelun⸗ gen, auf dem öſtlich der Oiſe gelegenen Höhenzug Fuß zu faſſen, aber ein Gegenangriff warf ihn wieder in das Flußtal zurück, doch dürfte er auf dem öſtlichen Ufer verblieben ſein. Das im Tagesbericht genannte Macquigny liegt 6 Klm. nordöſtlich von Origny und ebenſoviel ſüdweſtlich von Guiſe, das das nächſte Angriffs⸗ ziel in dieſem Frontabſchnitt ſein dürfte. Im übrigen haben die feindlichen Angriffe gegen unſere neue Front von der Oiſe bis zum Aisnebogen bereits eingeſetzt und ſich in verſchiedenen Teilangriffen ausgewirkt. Die Frontſtellung, die wir geſtern mutmaßlich zu zeich⸗ nen verſuchten, wird durch die neueſten Heeresberichte im weſentlichen beſtätigt. Die taktiſche Fühlungnahme des urſprünglich weſtlich der Argonnen an der Aisne und öſtlich des Bergwaldes an der Aire getrennt operierenden Feindes ſcheint nun auch im einzelnen vollzogen zu ſein; die ganze Linie von Dirmuhden bis Ornes(nordöſtlich don Verdun) bildet demnach nun eine einzige Kampfes⸗ front im eigentlichen Sinne. Weſtlich der Maas ſind neue Durchbruchsverſuche der Amerikaner im Airetal und bei Romagny, das jetzt in Feindeshand iſt, geſcheitert.— Bei Ammerzweiler(bei Dammerkirch, Oberelſaß) wurde eine ſtarke franzöſiſche Erkundungsabteilung, die in das Dorf eingedrungen war, verjagt. Was die Franzoſen wohl erkunden wollten? Die ſchwierige Räumung des Chemin des Dames Purde ohne Störung vom Gegner planmäßig durchge⸗ führt. Während vorne die Juſanterie die Franzoſen be⸗ ſchäftigte, konnte nicht nur die geſamte Artillerie mit allen Munitionsvorräten zurückgeſchafft, ſondern gleichzeitig und Stützpunkte geſprengt werden. Als alles zurückge⸗ ſchafft war, begann auch die Infanterie ſich unbemerkt bom Feinde zu löſen. Starke Kampfpatrouillen deckten ihren Abmarſch. Erſt viele Stunden nach der glücklich vollendeten deutſchen Rückbewegung merkten die Fran⸗ und begannen nachzudrängen. Hinter einer Meutevon Hunden, die verborgene deutſche Maſchinengewehre und Stüspunkte der Kampfpatrouillen verbellen ſollten, Artillerie Infan Erſt nach tagelangem aufma chieren laſſen mußte. N zoſen das Gelände zu beſetzen. Bei der Abwehr der engliſchen Kavaller ie⸗ auch durch Pionierkommandos alle Unterſtände, Höhlen zoſen, daß ſie nur noch ſchwache Kräfte vor ſich hatten, 0 Allein die deut⸗ Kamp unter ſchweren Verluſten vermochten die Fran⸗ angriff im Raume öſtlich Cambrai und St. Quentin zeichneten ſich beſonders deutſche Radfahrerfor⸗ mationen aus, die in den Nachhutkämpfen Hervor⸗ kagendes leiſteten. Die engliſchen Reitermaſſen, die teils in Schwärmen, teils in geſchloſſener Linie anrückten, erreichten an keiner Stelle ihr Ziel. Blutig brachen ſämtliche Attacken zuſammen. Die Verluſte des engliſchen Havalleriekorps ſind außerordentlich hoch. ö Nach dem„Zürcher Anzeiger“ gehen die engliſchen blutigen Verluſte zäglich über 8000 Mann hinaus, ſodaß für 60 Tage ann d eite halbe Million Mann Abgänge zu verzeichnen ſind. Bei den Offizieren erſcheinen Majore von 21, Hauptleute von 20 und 21 Jahren in großer Zahl, in manchen Liſten ein Dutzend ſo jugendlicher ffiziere mit hohem Rang. 0 Wiedervergeltung. Die Forderung nach„RNepreſſalien“ nimmt ſeit etwa Liner Woche in der franzöſiſchen Preſſe einen breiten Raum ein. Es wird Vergeltung für alle Städte, Dörſer und Kunſtbauten verlangt, die die Deutſchen auf ihrem Rück⸗ ug zerſtört haben ſollen. Das Comité national d' Action pour la Rsparation integrale des Domages cauſes pour la Guerre hat einen Aufruf an die Alliierten und die franzöſiſche Regierung erlaſſen, in dem nachdrücklich ſcharfe Repreſſalien gefordert werden. Das Comité —— ational fordert die Regierungen auf, die an dieſem neuen legen, das Geſetz einer Vergeltung zu verwirklichen: Stadt für Stadt, Dorf für Dorf, Kirche für Kirche, Schloß für Schloß, Eigentum für Eigentum. g * 35 Der Balkankrieg. 55 WTB. Wien, 15. Okt.(Amtlich) Balkankriegs⸗ ſchau pl atz. Das von uns geräumte Durazzo iſt von den Italienern beſetzt worden. 0 * Neues vom Tage. Die Austauſchgefangenen. Kreuzzug teilnehmen, feierlichſt ihren Entſchluß feſtzu⸗ Konſtanz, 15. Okt. Am Donnerstag Morgen 3.58 Uhr trifft ein großer Transport deutſcher Kriegs⸗ efangener aus Frankreich hier ein. Ferner werden am 19, 24, 26., 31. Oktober, am 2., 7. und 9. November zur ſelben Zeit je 750 unverwundete deutſche Kriegs⸗ gefangene aus Frankreich hier ankommen. Am 18. Okt. borausſichtl 4.50 Uhr kommen 30 internierte Offi⸗ e internierte Mannſchaften aus der Schweiz. Me 1 im Sonderzug der Schweiz kommend, 177 Rück wanderer— eigentlich ſollten 500 kommen— hier ein, die in der üblichen Weiſe feſtlich begrüßt wurden. Verlin, 15. Okt. preuß. Abgeordnetenhauſes hat der Stufe der höchſten Not des Vaterlandes alle inneren Kämpfe zurückzuſtellen und zu ieſem Zweck auch ſchwere Opfer zu bringen. Sie glaubt nach wie vor, daß eine veitgehende Radikaliſierung der preußiſchen Verfaſſung nicht zum Heile des preußiſchen Volkes dienen wird, iſt aber bereit, den Widerſtand zegen die Ein⸗ führung des gleichen Wahlrechts in Preu⸗ gen aufzugeben. 5 5 Staatsſekretär Scheidemanns ahlrede. Berlin, 15. Okt. Im 1. Berliner Reichstags⸗ wahlkreis, für deſſen Vertreter(den verſt. Präſidenten Kämpf) eine Erſatzwahl notwendig iſt, fand f ſtern eine jozialdemokratiſche Wahlberſammlung ſtatt, in der Staats⸗ ſekretär Scheidemann ſprach. Er führte: Wir haben keinen Anteil an allem dem, was zum chaden des deutſchen Volkes geſchehen iſt. Das deutſche Volk derlangt das Ende dieſes Völkergemetzels durch einen Frieden, der uns vom Wettrüſten befreit. In der vollen inneren Befreiung erblickt es ſeine Erhebung aus die en Zuſammenbruch und die Möglichkeit ſeiner Wiedergbur k. Das Programm, Wilſons will Freiheit und Gleich⸗ berechtigung aller Völker und das iſt auch das Programm der deutſchen Sozialdemokratie. Der kommende Frieden wird uns auch ſchwere Opfer auferlegen. Für das, was wir heute als Opfer empfinden, werden wir reichlich Er⸗ ſatz finden, wenn das Programm Wilſons als ein un⸗ teilbares Ganze durchgeführt wird. Dazu gehört aber eine tiefgehende Reform unſerer Wirtſchaftsverfaſſung im Geiſte der ſozialiſtiſchen Solidarität des Sozialismus. Vatocki wieder berufen. i Berlin, 15. Okt. Wie die„B. Z.“ hört, iſt an Stelle des aus dem Amte ſcheidenden Herrn von Wal⸗ dow wieder Herr von Batocki als Staatsſekretär des Reichsernährungsamts in Ausſicht genommen. „ Bukareſt, 14. Okt. Der deutſche Geſandte, Graf Jherndorff, iſt aus Bulgarien abgereiſt. 5 Die polniſchen Anſprüche. Berlin, 15. Okt. Nach der„Voſſ. Ztg.“ fanden un Warſchau Beſprechungen ſtatt, die ein Zuſammenarbei⸗ en der Polen in Deutſchland, Oeſterreich⸗Ungarn und ſtongreßpolen für die Errichtung eines Groß⸗Polen zum Ziele hatten. Die deutſchpolniſchen Reichstagsabgeord⸗ 2 rampzinski und Seyda waren anweſend. 5 8 ankfurt a. M., 14. Okt. Die„Frankf. Ztg.“ bezeichnet in einem Leitartikel den Aufruf der preußiſchen Polen als die ſchwerſte der Bedrohungen bei den Frie⸗ densverhandlungen. Er enthalte eine falſche Ausdeutung des Wilſons⸗Programms, der das deutſche Volk und ſeine Zukunft rettungslos verſtümmeln würde. Das wäre das Gegenteil deſſen, was zum Frieden zwiſchen Deutſchland und Polen, zum Frieden der Welt führen könnte. Der polniſche Anſpruch auf die Provinzen Poſen, Weſtpreußen und einen Teil Schleſiens würde Oſtpreußen des Zuſammenhangs mit dem Reich berauben und für eine viel größere Zahl Deutſcher die Fremdherrſchaft brin⸗ gen. Deutſche und Polen ſeien in unentwirrbarer Ge⸗ mengelage. Eine klare Scheidung gäbe es nicht. Darum könne nicht in Trennung, ſondern in Verſöhnung die Löſung liegen. i Wien, 14. Okt.(Amtlich.) Die öſterreichiſch⸗unga⸗ riſche Monarchie iſt bereit, die Mlitärverwaltung in Polen aufzulöſen und die Verwaltung der polniſchen Regierung zu übergeben. Warſchau, 14. Okt. Die von den linken Parteien für heute proklamierte eintägige Arbeitsruhe iſt eingetre⸗ ten. Ganz Warſchau feiert. Flugblätter der radikalen Parteien ſtellen die bekannten weitgehenden Forderungen auf(Einverleibung preußiſcher Provinzen und Galiziens in Polen). 5 Kabinettswechſel in Ungarn. Budapeſt, 14. Okt. Miniſterpräſident Dr. Wekerle begab ſich nach Wien, um Kaiſer Karl das Rücktrittsgeſuch des Kabinetts zu überreichen. Das deutſche Angebot genügt nicht. London, 15. Okt. Die Blätter bezeichnen die Ein⸗ ſetzung einer geniſchten Kommiſſion für die Einleitung des Waffenſtillſtands für unannehmbar. Auch Elſaß⸗ Lothringen müſſe geräumt werden. Die Wiederherſtellung habe ſich auch auf die verſenkten Schiffe zu erſtrecken. Deutſchland müſſe zur Entſcheidung gezwungen werden ſonſt würde man Foch vor den Kopf ſtoßen, der die deut⸗ ſchen Heere nicht zu Atem kommen laſſen wolle. Einen anderen Weg zum Frieden gebe es nicht. Anſchlag auf Enver Paſcha. 5 Berlin, 15. Okt. Die„Morgenpoſt“ meldet, auf den türkiſchen Kriegminiſter Enver Paſcha ſeien am vorigen Mittwoch in Konſtantinopel, als er in Begleitung eines deutſchen Offiziers ſich ins Miniſterium begab, mehrere Schüſſe abgegeben worden. Enver Paſcha blieb unverletzt, der deutſche Offizier wurde verwundet. Belagerungszuſtand in Portugal. Liſſabon, 15. Okt.(Havas.) Ueber das portu⸗ zieſiſche Gebiet wurde der Belagerungszuſtand verhängt. Der Präſident übernahm den Oberbefehl über die Streit⸗ kräfte zu Lande und zur See. Die Ereigniſſe im. Oſten. Paris, 15. Okt.(Havas.) Die franzöſiſche Re⸗ 1 hat die Anerkennung der Selbſtändigkeit Finn⸗ kands zurückgezogen, da der finniſcha Landtag durch die Einſetzung der Monarchie und die Wahl des Landgrafen von Heſſen eine„Ungeſetzlichkeit“ begangen und ſein Anſehen und ſeine Macht verloren habe.(Das nennt dann die Entente„Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker“. a ſtücke und Häuſer aufkaufen. ereignet, ob an der Aisne oder am Rhein, veubänken eröffnet worden, die von den Ruſſen 25—————— Die Grippe. 85 Geheimrat Profeſſor Strüm pell in Leipzig ſchrer mem der„Münchener mb chen Wochenſchrift“: Es aan en Zweifel unterliegen, daß wir ſeit etwa Anfang e ish eine Influ enzaepidemie haben. Nach allen 9 90 Berichten ſcheint ſich die Krankheit wiederum in 1 Ha über einen geoßen Teil von Europa ausgebreitet zu ha e nk⸗ Volk nennt die Krankheit diesmal meiſt„die Spaniß heit“ oder die„Spaniſche Grippe“, weil die erſten 0 richten über das Auftreten der Krankheit aus Span 130 Es handelt ſich aber unzweifelhaft um die echte Inf d 1890. ian dieſelbe Krankheit wie in dem Jahre 1889 4 1 Samals war die Krankheit bei den Aerzten faſt ganz ar a geſſenheit geraten. Zum Teil hat ſich das kurze eſch n der Aerzte auch jetzt wieder geltend gemacht. Wenigſter gegen die ſpaniſchen Aerzte auch diesmal der„neuen Krankheit ir nach über anfangs ziemlich ratlos geweſen zu ſein. Wenn 5 urſten, der Pfeifferſchen Entdeckung des Influenzabazillus hoffen uenza endlich zu einer ſchärferen Abgrenzung des Begriff⸗ der les 30 und zu einer ſicheren Diagnoſe eines jeden Emzelfalhn he⸗ kommen, ſo hat ſich dieſe Hoffnung bisher doch, u weite e Maße erfüllt. Anaufgeklärt iſt die raſch ird der usbreitung der Krankheit. Vielfach hervorgehoben 1225 plötzliche Beginn der ſchweren Krankheitserſcheinung t nicht vom Volk oft gebrauchte Name„Blitzkatarrh“ iſt, auch ice Bei⸗ elten wieder angewandt worden. Es gilt in der Tat bezſegen e wo die Erkrankten plötzlich„umfielen wie die 5 rofl Als Anfangserſcheinungen werden meiſt angegebe z wäche zuweilen ausgeſprochener Schüttelfroſt, große allgemeine f rech⸗ und Hinfälligkeit, ſtarke Kopfſchmerzen, Uebelkeit un rſchmet⸗ neigung, Rücken⸗ und Kreuzſchmerzen, allgememe Gliede mehr ⸗ zen. Nicht ſelten geht den ſchweren Erſcheinungen 0 fachen tägiges Vorläuferſtadium vorher, das gewöhnlich mit entpege katarrhaliſchen Erſcheinungen von ſeiten der oberen einhergeht und ſich nun plötzlich zur ſchweren Erkrankung oder auch allmählich in ſie übergeht. Ich unterſcheide folgende Formen: phbſe 1. Die rein toxiſche giftige Form, zuweilen auch als ty roßer Form bezeichnet. Akuter Anfang mit Froſt, Kopfweh, 0 allgemeiner Hinfälligkeit, Gliederſchmerzen und derge, Tagen, kleber. Geringe katarrhaliſche Erſcheinungen. Nach einigen 7. ten nach längerer Krankheitsdauer. Heilung. 5 mn wie 2. Die ſchwere ne rvöſe Form. Akuter Beg Be⸗ der vorigen Form. Schwere Erſcheinungen: 1 Brech⸗ Inmenheit oder intenſiver Kopfſchmerz mit anhaltende Jung und Erbrechen. der ba⸗ 3. Die katarrhaliſche Form. Vorherrſcher ung der haliſchen Erſcheinungen(Angina) mit intenſwer 1 Bron⸗ jenteile, Schnupfen und vor allem oft ausgebreite mplome ). Daneben Fieber und 5 5 1 1 4% fweh, Gliederſchmerzen, Augenſchmerzen ut. a.). euma⸗ f 1 Die*** For m. Vorherrſchen der he l Gliederſchmerzen, Muskelſchmerzen, Waſeükſchme eie die c s Gelenkſchwelkungen. Daneben in weczſelnder * en Influenzaſymprome. 3 Anun⸗ f Die aebi teſtän ale(mit Magen- Darmerſchneſtr ge orm. Vorherrſchen der gaſtriſchen(Erbrechen) 1 nan(Durchfälle) Symptome. Dieſe Form haben m achteten nur vereinzelt beobachtet. Ob die einige Male beo, elch dysenteriſchen Erſcheinungen(blulig⸗ſchleimige Durchfälle) 2 Dye Influenzaſymptome waren, oder Komplikationen mit echt enterie(Ruhr), muß unentſchieden bleiben. 5 Form der 6. Die pneumoniſche(mit Lungenentzündung) idemie, Influenza. Dieſe Form gibt der diesjährigen Influenzaeden ur⸗ wenigſtens ſoweit man nach den Krangenhausbeobachtun teilen darf, ihr beſonderes Gepräge. Was der Feind ſagt. Ein Wort an deutſche Zweifler Die„Krieger⸗Zeitung(Parole)“ ſchreibt:(äckiſchen Die tückiſe et steigert Der Rieſendampf drängt zur Entſcheidung. Geg Launen des Kriegsgbttes ſind vorübergehend dem lichen hold geweſen. Wir können das ertragen mit dem ſee herr. Gleichmut, der in dem felſenfeſten Vertrauen auf unſe iner liches Heer und ſeine bewährten Führer begründet iſt. a un deutſchen Armeen, die in weitaus kritiſchenen Stund nen der gewaltigen Ueberzahl unſerer Feinde in Oſt un fertig geworden ſind und ſie beſiegt haben, werde ſcher diesmal wieder— daran zweifelt kein verſtändiger De unsere — das Waffenglück erzwingen. Davon ſind ſelhſt end Gegner trotz ihres überlauten Triumpfgeſchweis übe neben Sie ſuchen daher mit anerkennenswerter artnäckigkeit em die der Durchbrechung unſerer militäriſchen Front vor all Heer Bezwingung unſerer moraliſchen Widerſtandskraft donn iſt und Heimat, denn ſie wiſſen ganz genau, nur daungen Deutſchland beſiegt und damit verloren, wenm es Reunſeber iſt. das Vertrauen zu unſerer Widerstandskraft, zu ndern, eigenen Stärke, zu unſeren Soldaten und ihren Fühte kunz, das Selbstvertrauen zu vernichten.„ bonn Sie ſchreg gung Dieſe Tatſache ſpricht die Londoner„Times 7. Auguſt 1918 mit klaren Worten aus. „Unter Sieg iſt nicht der Beſitz dieſer oder jener als wil zu verſtehen oder das Beibringen größerer Verluſte, gen ſie ſelbſt erleiden, ſondern den Feind davon zu üben ther, daß er dupch Fortführung des Krieges nur ſeine Gesche luſte vergrößern würde. Seine Moral muß erf 5 1 werden. Der Verluſt des Selbſtvertraue erz es, nicht der Verluſt von Boden, Mannſchaften oder Malen was Sieg oder Niederlage ausmacht. Der Feind eine den Glauben an ſich ſelbſt oder Führer verlieren! 6s fich Wenn dies nur eintrifft, iſt es gleich gültig, mast 1 f 5 5u, Haiffsge oder in Kiew. Wir erſchüttern langſam den Ange do des Gegners im Weſten; es ſind jedoch keine Anzeſche ted für e er 8 175. in ſeime 15. gungskraft verloren hat. an muf daran iche daß er vor dem Zuſammenbruch Rußlands trotz 85 9s zahlenmäßiger Unterlegenheit ſeine Verteidigung im 5 hinlänglich aufrecht erhielt. Er glaubt, daß er, wöennm einmal fertig gebracht hat, auch wiederum vollbringen ſchen Es beſteht eine Meinungsverſchiedenheit unter den 2 en an i wegen der Zweckmäßigkeit dieſer koſtſpieligen Offenſio der Weſtfront: über die Möglichkeit erfolgreicher ung W gung in Frankreich beſteht bisher nur eine pid Deutſchland. Sobald daüber zwei Meinungen berrſchehahen 5 der Zuſammenbruch der Mora des Gegners begonnen Meiles und ſobald derſelbe begonnen hat, werden wir fünfzig genau ſo ſchnell vorrücken wie fünf Meilen heute. Gegnen In dieſen Sätzen ſpricht unſer rückſichtsloſeſter“ E ganz unzweideutig aus, was die Stunde uns gebi Willen i ſollen uns ein Weckruf ſein und von neuem den feſten al!“ erzegen: Wir laſſen uns nicht demo? ſteven! 1 Die Kohlennot der Entente die Fochſche Offenſtve iſt mehrſach als Kohlenoffenſ eher zeichnet worden, weil in der Kohlennot und den Beſorgniſſen gen 751 S SS SSS S „ SSE— 3 S S. 2 2 7 —., ß S 2 ————— des gunzen Ernſtes der Lage zu erhöhten nſtre r Förderung anzuſpornen. Nach der„Times“ aber liegt das uma ſo: genügend Kohlen in England bedeuten weniger det kikaniſche Truppen in Europa, und damit die Wahrſcheinlich⸗ 5 nahezu die Sicherheit, daß der Sieg nicht erreicht wird. Der Wi„Daily Chronicle“ aber meint: Kommt ein harter 5 e ſo wird das Volk ſchwer zu leiden haben. Auch die Waffen⸗ uſtrie dürſte einen Rückgang erfahren. eiter führt dann das Blatt aus, daß der Mangel an Heizung 8 ab, leuchtung in der engliſchen Bevölkerung nichts bedeuten tei im Vergleich zu dem Elend, das die Völker Frank⸗ ate; und Italiens erwartet. Denn in Frankreich er⸗ . e ſchon im vergangenen Jahre die Kohlenration nur ein Zehntel nden lichen, und inzwiſchen haben ſich die Schwierigkeiten des f 8 infolge der Zerſtörung weiterer Kohlengruben infolge erer Frühjahrsoffenſive und der wachſenden und gewiß nicht lan irgendwelchen Rückſichten auftretenden Anſprüche des ameri⸗ aniſchen Heeres in Frankreich ins Ungemeſſene geſteigert. daß en ganzen Ernſt der Lage Italiens läßt die Tatſache erkennen, 95 ſchon im Sommer ein Teil— man ſpricht von ſechs Zehntel e Munitionsfabriken infolge Kohlenmangels den die 3 einſtellen mußte. Die Wälder ſind abgeholzt, bord lwenbäume, eine Quelle des Nationalwohlſtandes, geopfer! f bachrän Eiſenbahnverkehr und Gasverbrauch ſind aufs äußerſte eh ränkt, Amerika vermag ſeit ſeinem Kriegseintritt keine Kohle 1 ch an Italien zu liefern, und der Transport aus England voll⸗ ſich heute infolge des U⸗Bootkrieges ungefähr zur Hälfte auf wege über Frankreich, deſſen mangelhafte Transport⸗ dem Land Nee mancherlei Stockungen in der Zufuhr veranlaſſen. Selbſt aber Amerika iſt von Kohlenſorgen nicht verſchont ge⸗ ſeht be Infolge des ſtark geſtiegenen Bedarfs der Kriegsinduſtrien 10 as Land vor einem Defizit von 50 bis 60 Millionen Tons, bis jetzt iſt Newyork noch völlig ohne Kohle für den Winter. 55 aus dieſen Ausführungen der ſtarke Einfluß der Kohlen⸗ and heit auf die Kriegführung zur Genüge hervor, ſo ſind auch f krerſeits die politiſchen Wirkungen einer Kohlenkriſe nicht zu di chägen. Denn die frierende Bevölkerung der Ententeſtaaten wille nur ſchwer geneigt ſein, dem kriegswütigen Vernichtungs⸗ * Elemenceaus, Lloyd Georges und Wilſons gegen Deutſch⸗ und bedingt Folge zu leiſten, und daneben dürfte, wie auch „ 2 Chronicle“ empfindet, die Kohlenknapßheit auf 5 inigkeit zwiſchen den Verbündeten ſtö⸗ en Einfluß haben. Friedrich der Große und die Engländer. ber de hinterhältige, heuchleriſche Geſchäftspolitik Englands gegen land e Staaten, ſelbſt gegen verbündete, iſt Jahrhunderte alt. Eng⸗ eto ſtets nur einen Staat zum„Freunde“ und Verbündeten men n, wenn ihm das geſchäftlichen Vorteil brachte. Auch nicht Weft Augenblick länger dauerte die„Freundschaft“, als der Ge⸗ dus en es erheiſchte. Wnte b hat auch Friedrich der Große bitter erfahren müſſen. Er Aachen ben harte Jahre hindurch einen Krieg um Sein oder möcht n ſeines Staates mit einer Welt von Feinden. Die damals wie ten Staaten: Oeſterreich, Rußland Frankreich. Schweden, Nönia ine ganze Reihe deutſcher Kleinſtaaten ſtanden gegen den uach m Waffen. Auf Friedrichs Seite ſtand England, das ihm ich Geld zum Kriegführen gab und auch eine hannoverſche ihru armee ſtellte. Aber nicht aus bloßer Freundſchaft oder Ver. i 5 den Preußenkönig unterſtützte England ihn, ſondern le⸗ ols 8 ein fettes Geſchäft zu machen. Denn zur ſelben Zeit, und edrich feinen ſiebenjährigen Landkrieg führte, kämpfte Eng⸗ 8 Icchen g. Ses gegen Frankreich. Es hatte es auf die franzöſiſchen 7 Lehen. olonien in Nordamerika, beſonders auf Kanada, abge⸗ bez Damit nun Frankreich nach beſten Kräften von Friedrich uppen werden könnte, erhielt er von England Geld und Hilfs⸗ wertvoll, das war freilich für den Preußenkönig eine überaus de engt, Hilfe. Ja, es iſt ſogar ſehr fraglich, ob Friedrich ohne da lein iche Unterſtützung hätte ſo lange Zeit durchhalten können, im kleines Land zu arm an Hilfsmitteln war. Im Jahre 1761 blgte Herbſt— ſtarb der engliſche König Georg II., und Georg III. Stelle bm. Nach kurzer Zeit wechſelten auch die Miniſter. An Dand, Pitts . E nisve kam Lord Bute. Dieſer kündigte dem König den rtrag und entzog ihm die Unterſtützungen an Geld und Das geſchah gerade zu einer Zeit, als Friedrichs Lage Verpfle lich zu werden anfing, da es ihm an Truppen, Geld, Nittel nung mangelte, und die feindlichen Streitkräfte und Hilfs⸗ och immer ſehr ſtark waren. Aber Englands Geſchäft wegen Uließen war gemacht, die Franzoſen wollten mit den Briten Frieden Adern der denn auch wirklich 1762 zuſtande kam. Den Eng⸗ el Kanada zu, und Preußen wurde ſchmählich im Stich wen Die Freundschaft war plötzlich verſchwunden, der noch 0 igen Wochen gefeierte Sieger in zahlreichen Schlachten weit 8 emem Male gehaßt und als Feind behandelt. Ja, ſo lech 2575 die Schäbigkeit der Geſinnung, daß England an Oeſter⸗ dußtand denerbieten machte, ihm Schleſien zu erobern. Und in dem 1 Keen Zar Peter III. Friedrichs Verehrer war, und mit 5. Inig Frieden gemacht hatte, verſuchte England unter Auf⸗ 9 585 verwerflichen Mittel, den Zaren mit Friedrich zu ver d l s allerdings nicht gelang. Friedrich war tief empört, dab een e Verhalten des einſtigen Bundesgenoſſen. Er Venn 05 ntrüſtung in kräftigen Worten Ausdruck und ſchrieb: i ſch hier ungeſchminkte Ausdrücke wählen, ſo geſchieht es, detg mit den ich e Handlungen in der Geſchichte deſchitd en niedrigen und abſtoßenden Zügen, die ihnen gebühren, Lerſch,rt werden ſollen. dernen können n und v. 8 AAA — * 0 i e über 5 ren he ee ee 2 d zum„Freund und Verbündeten“ erkürt, iſt bis dieter So war's vor Jahrhunderten, ſo wird's ſo lange een vernichtet am Boden liegt. K.K. Baden. 2 ben 15. Okt. In dem vor 17 Jahren, Acherune Krematorium wurde diefer Tage die 3000. Ein⸗ vorgenommen. a ö 2 „ re goftee Dannheim, f d 7 Natter 855 Hehlerin ſtanden heute vor dem Gericht. nsbeſondere in der Neckarſtadt viele Haſen 9 zu geſtohlen. Der Führer, Dachdecker Karl Fin! der zu 2 K. Jahr 4 Monaten, der Schmied Hch. Ren⸗ 1 übrigen hren, der Taglöhner Fr. Hölzel zu[1 Jahr, 1 Hu u mehreren Monaten Gefängnis verurteilt. d Söhngen hardt bei Mosbach 15. Okt. Das 5iäh⸗ ben der nd 8 wur egen en des Landwirts Alfred Si gmann ſtürzte elterlichen Scheungab. und ſtarb an den er⸗ Der 3 der hieligen Wunde Mannheim, 15. Okt. Eine achtköpfige Diebes⸗ verheirgtete 8 „Poſtmiüthle“ n das Getriebe der Räder, ſo daß von denſelben förmlich zerdrückt wurde. () Pforzheim, 15. Okt. Der Kaufmann Krel ler von hier wurde wegen verbotenen Malzhandels z. 20000 Mk. Geldſtrafe 1 1 1 i Preiswuchers zu 7000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. () Pforzheim, 15. Okt. Auf dem Bahnhof im benachbarten Königsbach ſprang ein 21jähriges Mädchen von dem noch in Bewegung befindlichen Abendzug von Karlsruhe, wobei es unter die Räder geriet und ihm beide Beine abgefahren wurden. Das Mädchen iſt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Forchheim bei Kenzingen, 15. Okt. Auf dem Weg zur Jagd erhieet der hieſige Hauptlehrer Schweickert plötzlich von hinten einen Schuß in die Schultergegend. Schweickert blickte zurück, um nach dem Täter zu ſehen, als er plötzlich noch einen Schu ßins Geſicht erhielt. Der Schwerverletzte mußte in die Klinik näch Freiburg ver⸗ bracht werden. Der Gendarmerie iſt es lt.„Freiburger burger Ztg.“ gelungen, noch im Laufe des Tages den dermutlichen Täter in der Perſon des Karl Brauch, zurzeit Soldat, aus Kiechlinsbergen zu verhaften. () Säckingen, 15. Okt. Wegen ſtarken Auftretens der Grippe wurde hier die Real⸗ und Volksſchule eſchloſſen. 885 0 Waldshut, 15. Okt. Im Alter von 86 Jahren iſt Rechnungsrat a. D. Richard Stocker, bekannt unter dem Namen der Hegauer Sänger, geſtorben. Rechnungs⸗ rat Stocker gehörte zu dem engeren Scheffelkreis und war auch Vorſitzender des deutſchen Scheffelbundes. Vermiſchtes. Cholera. Die„Zürch. Poſt“ meldet: In Cette, Marſaille und Perpignan(Südfrankreich) herrſcht Cholera, bei aus Portbou zurückgekehrten ſpaniſchen Arbeitern wurden Peſtfälle feſtgeſtellt. Augenſeuche der Gemſen. An Gemſen in Nordtirol und in den bayeriſchen Alpen iſt eine ſonderbare, ſeuchenartige Erkrankung der Augen beobachtet worden. Die Hornhaut der Augen entk⸗ ündet ſich und wird ſo getrübt, daß die Tiere in vielen Fällen ganz erblinden. Man glaubt, daß die Seuche durch kranke Ziegen oder Schafe auf die Gemſen übertragen worden iſt. Der Mittelpunkt des Schleichhandels. Landgerichtsdirektor Schulze in Cleve ſchreibt in der Deutſch. Strafrechtsztg.“: Die Stadt Cle ve iſt infolge der Nähe der holl. Grenze wie geſchaffen zum erlaubten, noch mehr aber zum unerlaubten Handel mit dem Nachbarland. Kaum, daß die erſten Ernährungsſchwierigkeiten bh fühlbar machten, ſetzte auch ſchon der Schmuggel ein. Zunächſt urch Einheimiſche; Kind und Greis, Mann und Frau, hoch und niedrig, Soldat und Beamter, alles und jeder ſchmuggelte. Bald geſellten ſich zu ihnen aus dem benachbarten Induſtriegebiet gewaltige Arbeiterſcharen. Die Bewegung nahm nach nicht langer eit einen ſo erſchreckenden Umfang an, daß ſie zu Gegenmaß⸗ nahmen geradezu heraus forderte. Es wurde eine Sperrzone an der Grenze geſchaffen, die Zureiſe erſchwert, die Grenzwache ver⸗ ſtärkt und eine beſondere Ueberwachung der Bahnhöfe eingeführt. Aber die Geifter, die man geduldet hatte, wurde man nicht 5 leicht wieder los, und der Schmuggel iſt ein glänzendes Geſchäſt. Rieſengewinne ſind dabei, faſt möchte man ſagen über Nacht ge⸗ macht worden. Im vergangenen Jahre ſind einem Taglöhner rund 50 000 Mk., die er t einer Familie im Laufe zweier Jahre durch Schmuggel erworben hatte, aus ſeinem Schlaf⸗ zimmer geſtohlen worden. In einem Nachbarorte feierte jüngſt ein Waſſerbauarbeiter mit mehreren Genoſſen ſeinen Geburts- tag in einem Hotel und machte dabei eine Zeche von 3000 Mk., in der Hauptſache für franzöſiſchen Sekt, Kognak und Zigarren. Dieſe Beiſpiele ließen ſich leicht vermehren. Die Genußſucht der Schmuggler ſteht der ar r Kriegsgewinnler in nichts nach. Ein Taumel hat die chen erfaßt. Freilich, ſo ganz ungefährlich iſt das G ht. Mancher Schmuggler, iſt ſchon der Kugel der Gren hier zum Opfer gefallen oder hat im ſumpfigen Grenzgraben ſein Leben laſſen müſſen. Von weit größerem Ausmaße aber ſind die Gefahren, die das Schmuggler⸗ unweſen über die Allgemeinheit heraufbeſchworen hat. Die Ver⸗ een unſerer Valuta einträchtigung der Em⸗ aufsmöglichkeiten der Ze Genoſſenſchaft mögen noch erträglich ſein; bedenhliche zum. Zwecke des Tauſches uns ſelbſt unentbehrliche Gegenſtände ausgeführt werden.“ 1 6 K Lokales. — Weihnachtspaketverkehr nach dem Felde. Aus Berlin wird amtlich gemeldet: Um die über die Mili⸗ tärpaketämter zu leitenden Weihnachtspakete für die Truppen im Felde möglichſt bis zum Feſte ihren Empfän⸗ gern zuführen zu können, müſſen ſie bis zum 2. Dezember ds. Is. aufgeliefert ſein. In der Zeit vom 3. bis 25. Dez, ds. Is. werden Pakete für das Feld zur Beförderung nicht angenommen. Wegen der ſchwierigen Beförderungs⸗ verhältniſſe nach den entfernter gelegenen Gebieten wird jedoch die Auflieferung von Paketen dahin bis zu den nachſtehend angegebenen Tagen empfohlen: Nach der Türkei und dem Kaukaſus bis 20. Okt. ds. Is.; nach Ru⸗ mänien und Italien bis 10. Nov. ds. Is.; nach Finn⸗ land bis 20. Nov. ds. Is. Für Frachtſtücke werden dieſelben Aufgabetermine empfohlen, doch tritt für ſie die Annahmeſperre ab 3. Dez. nicht ein. Der Päckchen⸗ 1515 wird Durch vorſtehende Anordnungen nicht be⸗ rührt. ö 8 F f . Kriegsarbeiter⸗Kompagnſen. Durch die Ausführungsverordnung zum Geſetz zur Einziehung von Heeresunfähigen iſt verfügt worden, daß die durch ſtraf⸗ erichtliches Urteil vom Heeresdienſt ausgeſchloſſenen Leute jetzt zu unmittelbaren Kriegsdienſten herangezogen werden. Sie werden von den ſtellv. Generalkommandos ausgehoben, zu Kriegsarbeiter⸗Kompagnien vereinigt und der Oberſten Heeresleitung zur Verfügung geſtellt, um im Frontbereich, einſchließlich der Feuerzoͤne, Verwen⸗ dung zu finden. Die Kriegsarbeiter gelten nicht als Per⸗ ſonen des Soldatenſtandes, ſie werden nicht vereidigt, doch tragen ſie Uniform(grau mit braunem Kragen und Achſelklappen), erhalten militäriſche Löhnung(des Gemeinen) und Verpflegung, unterſtehen den militäri⸗ ſchen Strafgeſetzen und werden unter militäriſche Aufſicht zeſtellt. Vorgeſehen iſt eine Einteilung in zwei Füh⸗ cungsklaſſen, um Leute mit ſchlechter Führung von den übrigen zu ſondern und ihnen durch die Ausſicht auf Einreihung in die erſte Führungsklaſſe einen ſittlichen Anſporn zu ſchaffen. Die Verſorgung der Kriegsarbeiter und ihrer Hinterbliebenen richtet ſich nach dem Mann⸗ ſchaftsverſorgungsgeſetz und dem Militär hinterbliebenen⸗ geſetz. Die Auswahl der für dieſen Arbeitsdienſt in Betracht Kommenden ſoll mit Schonung erfolgen. Außer den Arbeitsunfähigen ſollen auch alle die berückſichtigt werden, die in der Heimat nützliche Arbeit verrichten und ein geregeltes Leben führen. Wichtig für Empfänger von Hinterblie⸗ ezüge. Wenn in der Auszahlung 5 ſorgungsgebührniſſe Verzögerungen eintreten, was de ſonders beim Wohnungswechſel vorkommen kann, ſo ſind die örtlichen, amtlichen Fürſorgeſtellen dazu berufen, den Empfängern von Verſorgungsgebührniſſen beralenz a und nötigenfalls aushelfend zur Seite zu ſtehen. Für den Fall einer Reiſe empfiehlt ſich, vorher noch den für en nächſten Monat fälligen Betrag bei der Poſt abzu- beben. Der Hauptzahlungstag für die fälligen Gebũhv⸗ giſſe des vorhergehenden Monats iſt der 29. oder— wenn dieſer ein Sonn⸗ oder Feiertag iſt— der 28 s iſt geboten, dieſe Zahlungstage genau einzuhalten. „ Kleiderſtoffe für die Zivilbevölkerung. Das Krie samt hatte der Reichsbekleidungsſtelle bereits im Augeſt für den Bedarf der bürgerlichen Bevölkerung außer anderen Webwaren mehrere Millionen Meter An⸗ zugſtofſe, mehrere Millionen Meter Damen⸗ und Kinder ⸗ bekleidungsſtoffe, ſowie mehrere Millionen Meter Wäſche⸗ ſtoffe ü rlaſſen. Weitere Mengen von Unterbekleidungs⸗ ſtoffen, ähgarnen, Wäſcheſtoffen für Krankenanſtalten und von koffen für Arbeiterbekleidung werden zur Ver- fügung geellt. 9 Hinweis. In der heutigen Nummer unſerer Zeitung erſcheint ein neuer Roman:„Die. Myrthe als Symbe der Liebe“, welchen wir unſern verehrl. Leſern aufs Beste empfehlen. 7 1 Es Hauptmann Bölckes geldentod j ſoll das deutſche Volk zn ö dankbarem Gedenken an ſeine Ruhmestaten und zur 1 Seichnung auf die neunte Kriegs-Anleihe mahnen. 5 Teiht Euer Geld dem Vaterland! —— 5 25„ 1 Verantwortlich für die Redaktlon Gg. Zimmermann, Seckenheim Beranstmachung. Der Staatsanzeiger und das amtliche Ver⸗ kündigungsblatt veröffentlichen eine Bekannt⸗ machung des Königl, ſtellb Generalkommandos des 14. Armeekorps vom 5. Oktober 1918 No. Bst. 200/10. 18. KRA, betreffend Beſchlagnahme von Ferngläſern ſowie von Objektiven für Photo⸗ graphie und Projektion. Auf dieſe Bekannt⸗ machung, die auch bei dem Großh. Bezirksamt ſowie den Bürgermeiſterämtern eingeſehen werden kann, wird hiermit hingewieſen. 1 Mannheim, den 12. Oktober 1918. rod. Seöirirunl-Potzeldlrenun. Wekanntmachung. Petroleumverkauf betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Händler gehalten ſind, an jedermann gegen Marken Petroleum abzugeben, die Kundeneinteilung iſt für Petro⸗ leum aufgehoben. Gegenwärtig iſt bei folgenden Händler Petroleum zu haben: 5 1. Valt. Würthwein, Herdſtr. 2. Suſanna Seitz, Woͤrthſtr. 3. Jakob Würthwein, Nekarauerſtr. 4. Johann Friedel, Hildaſtr.. 5. Johann Eder, Hildaſtr. 6. Jakob Weinle, Schloßſtr. Seckenheim, den 16. Oktober 1918. Lebensmittelamt. Sammel⸗Anzeiger 5 nur für Riilglirder der Laudm. Ein- u. Verkanfsgenoſenſthafl. Morgen Vormittag wird Schwefelſaures Amonjak ausgegeben per Ztr. 29 Mk. die Säcke ſind mitzubringen. Diejenigen Mitglieder welche noch kein Geld für ihr Saatgut erhalten haben konnen ſich beim Lagerhalter melden. N Ver Porſtand. bünggl. Kirencor senenbeln: Morgen Donnerstag ½9 Uhr 1 PRO BE Vollzähliges Erſcheinen erwünſcht, da ein neuer Chor ein⸗ geübt wird. i 72 e pp ppb uuduunuuuauunaunaunnnandundanuudubus Bettnässen Ein kleiner roter Auskunft umsonst. 8 u R 8 Alter und Geschlecht= Zuzelanien angeben. Abzugeben gegen Einrük⸗ Merkur-Versand kungsgeb. und Futtergeld bei München 314 Neureutherstr. 3 Beh. Weickum. Hauptſtr. 113. Ausichtskarten 4 eee auf Bezugſchein d. eind zu haben bei zu kaufen geſucht. Georg Zimmermann aße 68. Die Myrthe als Symbol der Liebe. Es war in dem Florenz der Medici); die Hebräer bewohnten damals das Ghetto in dem Viertel von San⸗ Lorenzo, deſſen Tor von Sonnenuntergang bis Sonnen⸗ oſſen ſein mußte. Kein Jude durfte es in ſen, keiner es wagen, dann die Stadt mit den Chriſten aufgang geſchl dieſer Zeit verlaf e a zu betreten. Alle, welche Geſchäfte Ch hatten, eilten, ſie vor Sonnenuntergang abzuſchlie um dann in ihre feſt verſchloſſenen Häuſer zu ihren Familien zurückzukehren. Ihre Frauen und Mädchen verließen ſelten ihe Aſyl, die reichen zu beſtin Stunden und am Sabbat, um in der Caseine ſich zu Nur au den letzten Karnevalstagen bii des Ghetto Tag und Nacht geöffnet. Eines Abends ging Lorenzo, aus dem alten Foren Aner Adelsgeſchlechte der Altoviti, durch 8 es war die Zeit, wo die ſchönen Töchter Iſraels an den vergitterten Fenſtern ihrer Häuſer ſtanden und auf ihre Väter, Gatten und Brüder warteten, die aus der Stadt ö heimkehren ſollten. Lorenzo war ein großer, ſchön ge⸗ bauter junger Mann von etwas über zwanzig Jahren, ſein edles, beinahe ſanftes Antlitz wurde von reichen blonden Locken und zartem goldenen Flaum um Kinn und Lippen eingerahmt, die knappe, ſchmiegſame Tracht jener Tage kleidete ihn vortrefflich, und wie er, den Degen an der Seite und mit den Sporen klirrend, auf der Straße dahinſchritt, blieb mehr als ein dunkles Mäd⸗ kchenauge an ihm haften. Plötzlich fiel, wie vom Himmel ab, eine rote, glühende Roſe vor ſeine Füße, er hob ie auf und ſuchte die Hand zu entdecken, welche ſie ihm aber vergebens, ringsum ſchien alles aus⸗ ben. Er ſetzte ſeinen Weg fort, N 0 teuer beſchäftigte ihn immer wieder, und am näch⸗ ſten Tage ging er zur ſelben Stunde wieder durch das Ghetto. An derſelben Stelle, wie am Vorabend, flog ) 13.—17. Jahrhundert. i Die Renten der Kriegsbeſchädigten. Immer größer wird die Zahl der wegen Kriegsunbrauchbar⸗ Nichtsdeſtoweniger beſteht auch aber das holde keit aus dem Heere Entlaſſenen. heute noch vielfach in beteiligten Kreiſen ziemliche Unklarheit über die geſetzliche Verſorgung der Kriegsbeſchädigten, trotzdem ſchon viel hierüber geſchrieben wurde. Die Heeresverwaltung iſt nach Kräften bemüht, die Geſundheit und Arbeitsfähigkeit der verwundeten und kranken Krieger wieder herzuſtellen. Sie macht ſich hierbei die neueſten Errungenſchaften der ärztlichen Wiſſenſchaft und der Verluſt und Gebrauchsunfähigkeit von Gliedern ſucht ſie durch Kunſtglieder, Arbeitsbehelfe und Stützapparate ſo vollkommen, wie ſie heute hergeſtellt werden können, auszugleichen. Soweit trotzdem noch eine Beſchränkung in der Erwerbsfähig⸗ keit von mehr als 10 Prozent zurückbleibt, erhalten die Mann- ſchaften und Unteroffiziere und das auf dem Kriegsſchauplatz ver⸗ wendete Perſonal der freiwilligen Krankenpflege, wenn ſie ihr Leiden im Dienſt erworben haben oder ein ſchon beſtehendes Leiden ſich im Dienſt verſchlimmert hat, eine Rente, die ſich nach dem Dienſtgrad und dem Maß der Erwerbsbeſchränkung bemißt. Bei der Beurteilung des Grades der Erwerbsunfähigkeit wird der vor der Einſtellung in den Heeresdienſt ausgeübte Beruf berückſichtigt⸗ Die Höhe des tatſächlichen Verdienſtes iſt ohne jeglichen Einflug auf die Bemeſſung der Rente. Die Vollrente beträgt beim gemeinen Soldaten jährlich 540 Mark, beim Unteroffizier 600 Mark, beim Sergeanten 720 Mark, beim Feldwebel 900 Mark. Iſt die Beſchädigung durch die beſonderen Verhältniſſe des Hrieges verurſacht, ſo kommt hierzu die bei allen Mannſchaften und Unteroffizieren gleiche Kriegszulage von monatlich 15 Mark. Bei Verluſt oder der einem ſolchen gleichkommenden Ge⸗ brauchsbeſchränkung eines Gliedes, bei Störungen der Bewegungs⸗ und Gebrauchsfähigkeit beider Hände, Arme, Füße oder Beine, die dem Verluſt je eines dieſer Glieder gleichzuachten ſind, ferner bei Verluſt der Sprache, des Gehörs auf beiden Ohren und bei Gefundheitsſtörungen, die beſondere Pflege und Wartung nötig machen, wird eine für alle Dienſtgrade gleiche Verſtümmelungs⸗ zulage von monatlich 27 Mk. gewährt, die auch mehrfach ausbe⸗ zahlt wird, wenn ihre Vorausſetzungen bei einem Kriegsbeſchädigten mehrfach gegeben ſind. Kriegsblinde, die an ſich immer die Voll⸗ rente bekommen, erhalten eine doppelte Verſtümmelungszulage von Bis zu dieſem Betrag kann die Verſtümmel⸗ ungszulage auch für Geiſteskranke und Sieche, die dauernd Krankenlager gefeſſelt ſind, erhöht werden. Müſſen Soldaten Technik zunutze. monatlich 54 Mk. körperlicher Gebrechen werden, haben ſie aber nach dem Geſetz keinen Anſpruch auf Rente, ſo kann ihnen im Falle dringender Bedürftigkeit vorübergehend eine bedingte Rente bis zum halben Betrage der Vollrente ihres Dienſtgrades gewährt werden. ö g Da die Renten nicht mehr den heutigen keueren Lebensver⸗ hältniſſen entſprechen, erhalten Kriegsbeſchädigte, die über 507 er⸗ werbsunfähig ſind, nunmehr mit Wirkung vom 1. Juli 1918 ab— bis zur Abänderung des Geſetzes— ohne Prüfung der Bedürfnis⸗ frage Rentenzuſchüſſe in beſtimmter, nach dem Grade der Er⸗ werbsbeſchränkung abgeſtufter Höhe. Vorliegen eines Bedürfniſſes nach wie vor Kriegsbeſchädigten ohne Rückſicht auf den Grad ihrer Erwerbsbeſchränkung von der Heeres⸗ verwaltung Zuſchüſſe, ſogenannte Zuſatzrenten, gewährt werden. Anſprüche auf den Zivilverſorgungsſchein haben nur Milttär⸗ anwärter, auf den Anſtellungsſchein für den Unterbeamtendienſt nur ſolche Kriegsbeſchädigte, die infolge ihres Verſorgungsleidens unbe⸗ dingt ihren Beruf wechſeln müſſen und außerdem zum Beamten würdig und brauchbar ſind. Wenn ſie aber als Beamte oder in öhnlicher Eigenſchaft im öffentlichen Dienſt eingeſtellt werden, ruht nach dem Geſetz ein Teil ihrer Rente— nicht der Kriegs- und Verſtümmelungszulage—, während im Privatdienſt die Rente js⸗ weils unverkürzt neben dem Lohn gezahlt wird. 5 Unabhängig von der Militärrente erhalten Kriegsbeſchädigte die Invalidenrente, wenn ſie invalid im Sinne der Reichsverſicherungs⸗ ordnung ſind, die Wartezeit erfüllt und die Anwartſchaft aufrecht erhalten haben. Außerdem können beim Wann gebaut werden darf. Die Kriegsamtſtellen ſind angewieſen worden, ſoweit eine Wohnungsnot wirklich beſteht und die Dringlichkeit ihrer Beſeiti⸗ gung nachgewieſen iſt, die erforderlichen Bauten wirkſam zu unter⸗ ſtützen und die benötigten Bauſtoffe freizugeben. Die Feſtſtellung der Dringlichkeit erfolgt im Einvernehmen mit den zuſtändigen Zivbilbehörden. In Betracht kommen: Umbauten und Ausbauten, insbeſondere Umbau von großen Wohnungen durch Zerlegung in kleinere. für Wohnungszwecke Ausbau der Dachböden von Kellerwohnungen. Letztere ſind jedoch nur zuläſſig in ganz beſonderen Notfällen und unter baulich und geſundheitlich beſonders günſtigen Verhältmiſſen bei ſchärfſter Beurteilung. Notſtandsbauten, z. B. Baracken, ein el zur beſchleunigten Beſeitigung der W und nahm dann ſein Baret ab, die Schöne zu grüßen. Sie erſchrak nicht wenig, als ſie ihn mit einem mal ihm wieder dieſelbe, Liebe und Glück verheißende Blume An dem nächſten Tage, einem Sabbat, zu, diesmal ſah er das Fenſter, aus dem ſie kam, und reizenden Frauen und Töchter der 1 fing die liebliche Spende mit den Händen auf, zugleich Stoffe gekleidet, mit Juwelen bedeckt, an erſpähte er eine lichte Frauengeſtalt, welche von dem Ufer des Arno zwiſchen dem Ponte vechi a Gitter entfloh. Die Straße bildete hier einen Vorſprung, von San⸗Trinita ſpazieren. Die Damen de er trat hinter eine Säule und wartete. 1 die Frauen der 0 eden f 10 Nicht lange, und ein wunderbarer Mädchenkopf, an rend die männliche Jugend ſich zahlreich 8 die Braut des Hohen Liedes gemahnend, das reiche nacht⸗ um die orientaliſchen Schönheiten zu bewun ſchwarze Haar mit Perlenſchnüren durchflochten, neigte wo es nur ging, mit denſelben ein ee ſich herab und ſeine großen, dunkeln Augen ſuchten ſtändnis anzuknüpfen. Es fiel alſo durchaus 7 den, der ihr ſo nahe war, in 5 e 00. 111 5 1 gleichfalls unter Leiſe näherte ſich junge lmann dem Fenſter und Abwandelnden miſchte. 5 e f Er hätte die Roſenſpenderin beinahe nicht ganz anders erſchien ſie jetzt, wo ſi Bürger mieden dann jene Gegend, ch auch ihre te und der 3 entdeckte und ſo nahe war, daß ihre Hände ſich berühren königliche Geſtalt ſeinen Blicken zeig Euch zu danken.“ f Mädchen mit einer Stimme, welche das Herz des Jüng⸗ lings wehmütig ergriff,„mir der Jüdin, die es gewagt hat, einen Chriſten und 1 ien wie es mir ſcheint, in dieſer Weiſe zu beläſtigen LL? 5„Sprecht nicht ſo,“ rief der Jüngling,„ich muß dann glauben, daß Ihr meiner ſpotten wollt, und ich würde wünſchen—“ „Was, edler Herr!“ „Taß Ihr mir vertraut, und mehr noch— „Mein Vater kehrt nun bald zurück,“ flüſterte die Jüdin.„Wenn es wahr iſt, daß Ihr mich nicht ver⸗ achtet, ſo gebt mir morgen, eine Stunde vor Sonnen⸗ untergang, wenn ich mit anderen Frauen meines Stam⸗ mes mich am Arno ergehe, ein Zeichen. Jetzt aber lebt wohl.“ 3 5 Sie reichte ihm die Hand durch das Gitker, welche er raſch, ehe ſie es hindern konnte, an die Lippen führte. c ee Neubauten, Fertigſtellung der ſtillgelegten Wohnungsbauten Die Weiterführung iſt von Fall zu Fall zu prüfen und kann, wenn es die Verhältniſſe einigermaßen zulaſſen, namentlich bei geringe Anforderung von beſchlagnahmten Bauſtoffen, genehmigt werden 5 Bau von Einzelwohnungen und Häuſergruppen: Die Anträge ſind von Fall zu Fall zu prüfen, jedoch unter ſchärfſter Beurteilung, foweit es ſich um große Wohnungen handelt. Luxusbauten ſind verboten. Kleinwohnungsbauten ſind mit allen Kräften zu fördern Anträge aus der Induſtrie auf Herſtellung von Arbeiterwohnungen ſowie ſeitens der Gemeinden ſind der Bautenprüfſtelle umgehend zur Prüfung vorzulegen. Die Genehmigung iſt abhängig zu machen von der Zuſtimmung der zuſtändigen Landes⸗ und Gemeindebe⸗ hörde. 0 Die Kriegsamtſtellen ſind angewieſen worden, die zur Förde⸗ rung dieſer Aufgaben etwa erforderlichen Einzelbefreiungen oder grundſätzlichen Befreiungen von den beſtehenden feuer⸗ und bau⸗ polizeilichen Vorſchriften bei den zuſtändigen Behörden zu erwirken. Eine Entſcheidung über den Zeitpunkt, an dem nach dem Kriege die durch Um⸗ und Ausbauten neuentſtandenen Wohnungen ge⸗ räumt werden müſſen, hat durch die jeweils zuſtändige Regierung in Preußen durch den Oberpräſidenten) zu erfolgen. Für die Zu⸗ führung der notwendigen Bauſtoffe iſt als Grundſatz feſtzuhalten, daß die nächſtgelegenen Bezugsquellen zu wählen ſind und daß Landfuhrwerk ſowie Waſſerwege für die Beförderung möglichſt ausgenutzt werden. 5 Funbail- Gesellschaft Seckenhelm 1898. Nachruf. Wiederum wird es uns zur Pflicht, Mitgliedern Freunden und Gönnern unſerer Geſellſchaft einen ſchmerzlichen Verluſt bekannt zu geben. Abermals ward durch das toſende Völkerringen ein klaffender Spalt in die Reihen unſerer Vorſtände geriſſen. Es ſtarb im blühenden Burſchenalter von kaum 20 Jahren den Heldentod für ſein teures Vaterland unſer Vor⸗ ſtands⸗Mitglied Karl Würthwein Rltter des Eis. Kreuzes 2. Klasse. Im April ds. Is. zog er, von einer Verwun⸗ dung geneſen, zum 2. ale zur Front als un⸗ erſchrockener und tapferer Kämpfer, um daſelbſt ſein junges, hoffnungsvolles Leden hinzugeben. Uner⸗ ſchrocken und tapfer war er aber nicht nur als Streiter der Farben„ſchwarz⸗weiß⸗ rot“, ſondern auch für die Farden„blau⸗weiß“ war er unentwegt mit Energie und Zielbewußtſein tätig, wie er überhaupt immer um das Ergeben der Geſellſchaft, ſowohl innerhalb als auch außerhalb derſelben beſorgt war. Keine Arbeit und Mühe ſcheute er, wenn es galt für unſere Geſellſchaft einzutreten, und war es nicht zuletzt ſein menſchenfreundliches Weſen, das ihn jedem zum gu⸗ ten Freund und Kameraden machte; Darum wird man ihn für die Folge im Kreiſe unſerer Geſellſchaft ſchmerzlich miſſen und ſein Verluſt ſich ſehr ſchwer erſtehen laſſen. Doch nicht allein bei unſerer Geſellſchaſt, ſon⸗ dern beſonders zu Hauſe und auch bei den Geſchäften ſeines Berufes war er ein ſtets treuſorgender, vor⸗ bildlicher und karaktervoller Menſch, weshalb es um ſo bedauerlicher iſt, daß auch er unhaltbar dem Weltkriege zum Opfer fiel. a In unſerer Geſellſchaft, die ihm in ihrem vollen Sein nachtrauert, iſt dem Heimgegangenen ein dauerndes und ſtets ehrendes Gedenken bewahrt. Dieſe Zuverſicht möge ſeinen Anverwandten und be⸗ ſonders der ſchwergeprüften Mutter, denen wir un⸗ ſer aufrichtiges Beileid aussprechen, ein wenigſtens ſchwacher Troſt in ihrem ſchwerem Herzeleid ſein. Der Vorſtand: J. V. K. Bf. sind stets vorrätig in der Exped. d. Bl.“ 3 b, es war nicht mehr d as ihn hinter dem Gi es war ein ſtolzes Weib mit den konnten; ſie machte eine Bewegung, zu entfliehen, aber Luxus Aſiens ſie umga anlächelte, ſie floh nicht. f Id ſanfte Mädchenantlitz, d „Vergebt meine Kühnheit, edles Fräulein,“ begann 05 Lorenzo,„aber ich kann nicht von hinnen gehen, ohne Formen, n dem goldgeſtickten Seidengewande den f edelſten Perlzwerk beſetzten Damaſtkafton gen „Ihr habt mir zu vergeben,“ erwiderte das ſchöne Diadem von Rubinen und Diamanten in dem 1 hen. Haar, eine Herrſcherin dahinſchritt. Er wagte es nicht, ſie zu grüßen, aber i Beredtſamkeit, was ihren Lippen ver nmal ganz nahe an ihr vorbei kam, 9 es ihm, unbemerkt ihr einen Zettel in die Ha drücken. Die ſchöne Jüdin das dem jungen Edelmann mit dem erſetzten an und als er ei dankte ihm mit einem für einen Augenblick dac⸗ ſte vor Seligkeit. Zu Hauſe las ſie dem roten Licht der heili ming en, ſtille ſtehen mach Zettel heimlich bei Jig itte dich scan ebrder „Ich liebe Dich, ſchöne Hebräerin, ebenſo redlich mit mir, wie ich mit Dir, ſo le. Dich von Deinem Vater zum Weibe be ehren. Du mein Vorhaben, ſo wirſt Du Di der großen Meſſe im Dome einfinden. Lorenzo (Fortſehung folgt.] lampe S οοοοqοοοοο,οοlEùm ie οο ατ ο οσ Wir haben anzubieten: Sehr schöne Hüngekörbe mit und ohne Deckel Spankörbehen Schulranzen, Schultaschen, Markitaschen, Geldbeutel, Frisier- u. Aufsteckkàmme, Aufstecknadeln, Toilettenschwämme Zahnbürsten Zahnpulver Zahnpasta Nöhzeug— Knöpfe— Bänder Rosshaar- Staub- u. Handbesen Verschiedene Bürsten Taschenmesser:: Schlachtmessef Reine lössliche Stärke per Paket Mk. 2 50. Zapf's Kunstmostenaatz mit und ohne Sülsstoff Buündelholz per Bündel 55 Pfg. Zügelkohlen per Paket 55 Pfg. 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