Der Ab 1 ro ßes Ihr In Da delfach d e U 1 Auf unſerer erſter 2 bor U 9 f erneut igen den duch der ſhelter hat W* 1 Nor ordöſtli ichen Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. D 0 10 und wieſen ere Linien deeresgruppe des deutschen Rronptinzen. Zwiſchen Bohain und der Oiſe griff der Feind nach ſtarker Artilleriewirkung an. Nördlich der 8 . Fuabe Bohain⸗Atſonville hielten wir ihn durch unſer Lbeuer nieder. Auen kräften nur n 9 ch von Cunel „Auntelbeit ihren Abſchluß. Auf dem öſtlichen Maas⸗ dun zerſplitterten ſich die zwiſchen der Maas und nördlich n * heſt en G bern wiederum Außerordentlich ſchwere Verluſte. St gatsſekretär Grö ber über eee eee eee e— Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. onnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. 3.25 eee erſönlicher Schneid, trendentſcher Mut ſichern dem deutſchen Flieger den Sieg. 1 Rittmeiſter Freiherr Manfred von Richthofen bat uns dies bewieſen. Sein Heldengeiſt lebt in uns deutſchen Kampffliegern fort und ſpornt uns an zu neuen Taten, zum Miterringen des End · ſieges im Vertrauen auf die Hilfe der Heimat. —— ö———— er deutsche Tagesbericht. Hauptquartier, 16. Okt.(WTB. Amtl.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz. heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern Flandern ſetzte der Feind ſeine Angriffe fort. Hauptſtoß richtet ſich auf Torhout und gegen die ſegem und Kortrik. Auch gegen die übrige Kampffront führte der Feind urch Panzerwagen unterſtützte heftige An⸗ einzelnen Stellen haben unſere Truppen ihre mien gehalten, an anderen Stellen wichen ſte kämpfend den Feind an rückwärtigen Stützpunkten ſach durch Gegenſtoß ab. dem nördlichen Angriffsflügel blieb Torhout Hand. Verſuche des Feindes, zwiſchen Werkem in. Torhout in nördlicher Richtung vorzuſtoßen, wurden 5 Linie durch Truppen der 38. Landwehrdiviſton gabindert * ervelde⸗Iſegem gehalten. Südlich von Iſegem gelang dem Gegner, über die Bahn Iſegem⸗Kortrik hinaus dringen; öſtlich der Bahn brachten wir ihn zum hen. Weſtlich und ſüdweſtlich von Lille ſetzten wir Südlich von Torhout haben wir die Linie etwas vom Feinde ab. Aiſonville wurde nach heftigem Kampfe beiderſeits des Ortes und den Ort ſelbſt mit mehrfach anſtürmenden Gegner gehalten. nördlich der Oiſe vorbrechende feindliche Angriff te vor unſeren Linien. Heeresgruppe van Gallmitz. ſefti Swiſchen den Argonnen und der Maas ſind erneute a ugriffe der Amerikaner geſcheitert. Der Feind arker 5 geſtern trotz Einſatzes weit überlegener Kräfte, tillerie und trotz Unterſtützung durch Panzer⸗ venig Geläude gewonnen. dlich von Juvin, im Walde Lantheville und fanden die Kämpfe bei Einbruch gerichteten Angriffe in dem ſehr unüber⸗ alvgelände in ſehr heftige Teilkämpfe, die zu unſten endigten. Der Amerikaner erlitt auch Der erſte Generalquartiermeiſter Ludenborff. die Kriegsanleihe: Keine Regierung, kein Reichstag wird s jemals wagen dürfen, die Sicherheit der Kriegsanleihe anzutaſten. Druck und Verlag von Gg. Timmermann. Seckenheim. auch ſie wünſchen dringend Frieden: es bäme ihnen nur 18. Juhraang. * 0 Amtsblatt zer gürgermeiſterämter Heckenherm, Mvesheim, Neckarhauſen und Edingen. Das wahre Friedenshindernis. Von R. R. von Scheller⸗Steinwartz. Zu wenig iſt beachtet worden, daß Präſident Wilſon in ſeiner Rede vom 27. September d. Is. in der er die fünf Be⸗ dingungen des Friedens feſtſetzte, abermals die ſchwerſten Anklagen gegen die deutſche Regierung ausgeſprochen hat.„Die Regierungen der Mittelmächte haben uns über⸗ zeugt, daß ſie l ehrlos ſind und keine Gerechtigkeit beab⸗ ſichtigen.“„Sie nehmen keine Grundſätze an, als Gewalt und ihre eigenen Intereſſen.“„Wir können nicht das Wort derer annehmen, die uns dieſen Krieg aufzwangen.“„Deutſch⸗ land wird ſeinen Ruf neu zu verdienen haben.“ Endlich nennt er die deutſche Regierung„outlaws“, Leute, die außer⸗ halb des Geſetzes ſtehen, Geächtete, Freibeuter, Vogelfreie. „Ehrlos und vogelfrei.“ Mit der Bezugnahme auf die Rede vom 27. September als Friedensgrundlage muß eine ſcharfe Verwahrung gegen dieſe Anklagen Hand in Hand gehen.„Sie ſcheinen es nicht beſſer zu wiſſen, Herr Wilſon, und an die törichten Greuel⸗ märchen zu glauben, die ſyſtematiſch von Schuften und Hyſterikern mit perverſer Phantaſie erfunden und verbreitet wonden ſind. Sie ſind das Opfer eines Rieſenbetrugs ge⸗ worden und werden als ehrlicher Mann gewiß erleichtert aufatmen, wenn Sie ſich überzeugen können, daß Ihre An⸗ ſchuldigungen unwahr ſind. Einmal wird doch die Wahrheit ans Licht kommen: die Wahrheit, daß Deutſchland unſchuldig iſt an dieſem Kriege und erſt im äußerſten, letzten Augenblick ſich gegen ruſſiſchen Ueberfall zur Wehr ſetzen mußte, den der Räuber Frankreich mitmachte und den England dann auch für ſeine ſelbſtiſchen Zwecke ausnutzen wollte; die Wahrheit, daß Deutſchland durch den franzöſiſchen Aufmarſch und den erwieſenen belgiſchen Verrat gezwungen war, in Belgien einzudringen und dies mit aller Schonung und Rückſicht zu tun bereit war; die Wahrheit, daß i hm dabei ſcheußliche Grauſamkeiten angetan wurden— Schreiber dieſes hat ſolche mit eigenen Augen geſehen—, die die Ge⸗ duld ſeiner braven Soldaten auf härteſte Proben ſtellten und Notwehr rechtfertigen; die Wahrheit, daß der Schild der deutſchen Soldaten rein iſt von jedem Flecken wie am erſten Tag, während ſich die Akten über Völkerrechtsbrüche unſerer Feinde, Grauſamkeiten gegen Kämpfer und Gefangene, Miß⸗ brauch des Roten Kreuzes uſw. bei uns turmhoch häufen, ganz abgeſehen von den beſtialiſchen Roheiten lynchender Mobs in Ihrem Volke, gegen die Sie' ſelbſt tade nd ſich wandten. Jetzt aber, wo es in Ihres Volkes und Ihrer Bundesgenoſſen Inkereſſe liegt, wie in unſerm, dem Blutbad ein Ende zu machen, prüfen Sie noch einmal die Grundlagen Ihrer An⸗ ſchuldigungen: Helfen Sie der Wahrheit zum Siege!“ Beſchimpfungen ſollen im ſachlichen Verkehr der Völker nicht beachtet werden. Hier aber haben ſie ſachliche Wir⸗ kungen und unheilvolle Folgen für beide Teile, weil ſie die Grundlagen für ſachliche Beurteilungen und Handlungen ſchief erſcheinen loſſen. Wir hörten ja auch Asquiths„un⸗ ſterbliche Infamie unſerer Greuel“, Lord Hugh Cecils„Krebs⸗ ſchaden der Ziviliſation“, Balfours„furchtbare Räuberei“ und Clemenceaus„betrunkene Beſtie“. Wir ſtehen verſtänd⸗ nistos, mitleidsvoll vor ſolcher Geiſtesverfaſſung. Aber die ganzen Völker unſerer Feinde ſind davon infiziert, befangen, irregeſeitet. Jeder Engländer, Amerikaner, Franzoſe ſchwört auf die Säcke mit abgehauenen Kinderhänden und hat doch früher mie einen Deutſchen geſehen, dem er Beſtialitäten zu⸗ trauen konnte. Wir müſſen uns nur darüber klar ſein, daß hier das tärkſte Friedenshindernis liegt. Man kann es den Feinden kaum verdenken, daß, ſolange ſie ſoſches glauben, ſie ſich für gottbeauftragte Kämpfer gegen Feinde des Menſchenge⸗ ſchlechts halten. Aber auch ihre Kraft geht zu Ende 7 ſehr gelegen, wenn ſie irgendwie ihres Irrtums ſich mit Anſtand entledigen dürften; mit der Friedensoffenſive muß daher eine Wahrheitsoffenſive Hand in Hand gehen, die ſchließlich auch den Feind und die ganze Welt überzeugt, daß das deutſche Volk nach Charakter und Geſinnung die ſtärkſte Stütze eines friedlichen Völkerbundes zu werden geeignet und ewillt iſt. . Der Stolz auf den reinen Schild, das Bewußtſein der Unſchuld muß in unſerm ganzen Volk ſo ſtark aufflammen, daß es die Wahrheit ausſtrahlt in die belogene Welt. Nicht als reuige Büßer treten wir an den Verhandlungstiſch: von der Gerechtigkeit heiſchen wir unſer Recht. D. K. Laß die Sonne nicht untergehen über Deinen Groll. Von Ella Lindner. Sie hatten ſich gezankt, zum erſtenmale, ſeit ſie verheiratet waren. Frau Dora wußte beſtimmt, daß das Recht auf ihrer Seite war und dasſelbe behauptete Heinz von ſich. Sie konnte bei Tiſch keinen Biſſen eſſen, er aber ſtellte ſich ganz unbefangen und würgte eine unheimliche Menge Spargel hinunter. Schweigend erhob man ſich endlich und verließ nach verſchiedenen Seiten ſchweigend das Eßzimmer. Frau Dora warf ſich in ihrem traulichen Boudoir ſchluchzend auf die Chaiſelongue und ſchalt ihren Heinz einen ab⸗ ſcheulichen Barbaren. Heinz ſtand indes am Fenſter ſeines Zimmers und trommelte den Deſſauer Marſch an die Fenſter⸗ ſcheiben. Unmutig runzelte er die Stirn. Dieſe Dora war doch ein rechter Trotzkopf! Wenn ſie verlangte, daß er nachgeben ſollte, konnte ſie warten bis zum jüngſten Tag. Sie mußte das erſte Wort ſprechen, das war ſie ihm ſchuldig. Wenn er es tat, dann wäre ja gleich der Reſpekt fort, dann würde er wohl auf dem beſten Wege ſein, ein Pantoffelheld zu werden, und das konnte, durfte er ſich doch nicht bieten laſſen, er, Dr. Heinz Vollmar, vor dem das halbe Gymnaſtum zitterte. Er zündete ſich entſchloſſen eine Havanna an, nahm Hut und Mantel und verließ pfeifend das Haus. Frau Dora hob bei dieſen Tönen lauſchend das Köpfchen. 1 — flo. 243. - Eee e eee eee 9 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die geile Bet Ikterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Cudwigshafen a. Rh. nr. 5799. (00 Dann ſprang ſie auf und lief ans Fenſter. Wahrhaftig, er ging! Und wie vergnügt er zu ſein ſchien! Er brachte es über's Herz. ohne Abſchied fortzugehen! Ol— Von neuem vergrub ſie das tränenüberſtrömte Antlitz in den Kiſſen. 5 Langſam verging der Nachmittag, ſo langſam, daß Frau Dora meinte, er würde überhaupt kein Ende nehmen. Ob Heinz wohl zum Abend heimkommen würde, eventuell, ob er gleich den Klub aufſuchte und dort ſpeiſte? Er hatte es bisher noch nie getan, aber heute— heute traute ſie es ihm wohl zu. Mochte er 5 trotzig preßte ſie die feinenhände zuſammen— mochte er! Sie würde ja wohl nicht davon ſterben, wenn ſie einmal allein eſſen mußte, aber— ſchon kamen die dummen Tränen wieder— traurig war es doch, ſehr traurig! Ob ſie ſich nun am Ende ſcheiden ließen? O, erſt ein halbes Jahr waren ſie verheiratet und hatten ſich ſo gut vertragen bisher und ſich ſo lieb gehabt. Sie ſchluchzte zum Steinerweichen. Endlich aber trocknete ſie doch die Tränen und Fiobe lüch. Sie mußte ja wohl nach der Kuche ehen, es wäre möglich, daß Heinz zum Eſſen käme, und ihre Pflicht wenigſtens, die wollte ſie nicht verſäumen. Langſam trat ſie in das Schlaf zimmer, um die brennenden Augen mit friſchem Waſſer zu kühlen. Auf dem Nachttiſchchen ſtand Tante Sabines Bild, und darüber hing ein Täfelchen mit dem Schillerwort, das die alte Dame ſo beſonders liebte:„Die Gottheit ermüdet nicht im Erbarmen und wir armſeligen Würmer gehen ſchlafen mit unſerem Groll.“ Sie hatte es eigenhändig da aufgehängt und dabei die Nichte gebeten: Lies es jeden Abend, mein Kind, und gehe nicht mit irgend einem Groll ſchlafen, und ſei er noch ſo klein. Befreie Dein Herz, vergiß, ſelbſt wenn Dir Unrecht geſchehen wäre.“ Frau Dora drückte ge⸗ dankenvoll den Schwamm aus. Sollte ſie doch nachgeben? Heinz aber hatte ſie eigentlich zu ſchlecht behandelt. Na, mochte es ſein! Tante Sabine zu Liebe wollte ſie einmal die Fügſamere ſein. Und während ſie noch immer den Schwamm ins Waſſer tauchte und wieder ausdrückte, ſah ſie plötzlich die Tante im Geiſte vor ſich, ſah die ſtillen, braunen Augen und das ſanfte, liebe Geſicht, und ſie hörte dabei des Onkeis Stunme, welche ſprach:„Ja, ja, Sabine iſt meines Hauſes guter Geiſt. Sie hat den Frieden gehütet, ſie hat immer nachgegeben, wenn ich einmal zankluſtig war, ſie hat es verſtanden, die Flamme der Eintracht zu hüten.“ Dora biß un⸗ mutig die Lippen aufeinander. War ſie heute Tantes Berſpiel gefolgt, wie ſie ſich gelobt hatte am Hochzeitstag? Nein, o nein! Sie hatte nicht nachgegeben, ſondern recht zornig geantwortet und zum Schluß auch noch getrotzt. Ihre Hand hätte beinahe die Flamme der Eintracht zum Verlöſchen gebracht. O, wie war es nur möglich geweſen! Nie, nie wieder ſollte es geſchehen, der erſte Streit ſollte der letzte in ihrem Hauſe geweſen ſein, gewiß, gewiß! Sie wollte von Tante Sabine lernen, auch Heinz ſollte einmal ſo von ihr ſprechen können, wie der alte Onkel Fritz.— Energiſch trocknete ſie noch ein paar Tränen und eilte dann hinab in die Küche. Heinz ſollte ſein Lieblingsgericht finden heute abend. Wenn er aber nicht kam? Wenn er in den Klub ging? Dann würde ſie auch nicht eſſen, dann ſollte alles die arme Flickfrau haben droben in der Manſarde.— Dora unterdrückte ein Schluchzen — aber morgen früh, nein heute noch, ſie würde warten auf ihn. heute noch wollte ſie ihn bitten, wieder gut zu ſein. Und während ſie dies dachte, ging ſie, um den Tiſch zu decken, ſo, wie Heinz es liebte, und als ſie die Früchte in der Kriſtallſchale ordnete, hörte ſie Heinz über den Flur kommen. Sie wurde rot wie ein junges Mädchen und beugte ſich zitternd über das Körbchen, welches ſie in der Hand hielt. Heinz brauchte heute merkwürdig lange zum Ausziehen. Raſch entſchloſſen ging Dora nach der Tür, ihrem Manne entgegen. Als ſie die bebenden Finger auf den Drücker legte, tat Heinz dasſelbe von außen. „Heinzl“ Doras Augen füllten ſich bereits wieder mit Tränen. „Bitte, ſei gut!“ Stürmiſch zog er ſie an ſeine Bruſt und bedeckte den reizenden Mund der ſo lieb bitten konnte, mit heißen Küſſen. „Du Goldene, Einzige!“ lachte er.„Eben wollte ich Dich ganz demütig um Verzeihung bitten, denn Du warſt ja doch im Recht und nun tuſt Du es und hatteſt es doch gar nicht nötig.“ 1 Ach, Heinz, doch“, antwortete ſie,„ich war recht trotzig, und wenn Tantes Spruch nicht geweſen wäre, dann würde ich nicht nachgegeben haben—.“ »Und ich auch nicht, Lieb“, fiel Heinz ein„auch mich hat das Wort zur Beſinnung gebracht. Heute nachmittag mußte ich plötz⸗ lich daran denken und konnte es nicht wieder vergeſſen. Und ſchau, damit Du ſchneller das Leid überwinden ſollſt, habe ich Dir elwas mitgebracht. Aber wehe, wenn Du dich nicht freuſt!“ Er trat zurück an den kleinen Spiegeltiſch neben dem Kleiderhaken und überreichte ſeiner Frau ein paar köſtliche Roſen. „O Du Guter! Ich danke Dir tauſendmal. Die ſollen unſere Tafel ſchmücken.“ „Nein, die ſollen Dich ſchmücken! Und jetzt laſſe eine Flaſche von dem Geld beſiegelten holen. Wir wollen auf Tante Sabines Wohl trinken.“ „So gehſt Du heute nicht—“. „In den Klub? Aber nein! Oder will die kleine Frau mich gern los ſein?“ „O Heinzl“ Glücklich lachend ſchmiegte ſie ſich an ſeine Bruſt. Die Dauer der Rente. Der Zuſtand eines Beſchädigten kann. ſich mit der Zeit ſo⸗ wohl verbeſſern als auch verſchlechtern. Selten wird er andauernd das urſprüngliche Maß bewahren. Die Geſundheitsverhältniſſe des Menſchen ſind erfahrungsgemäß veränderlich und von allerhand Umſtänden abhängig, nicht am wenigſten von feiner Beſchäftigung, das heißt von ſeiner Arbeit. Es liegt zutage, daß die Rente in Berückſichtigung dieſer Verhältniſſe nicht für alle Zeit unveränder⸗ lich bleiben kann. Innere Leiden können vollkommen und von Grund aus beſeitigt werden. Störungen im ungehinderten Ge⸗ brauche einzelner Glieder können verſchwinden. Steifheit eines Gelenkes kann zu freier Beweglichkeit zurückkehren. In ſolchen Fällen löſen die Bedingungen ſich auf, unter denen die Rente zu⸗ erkannt werden mußte. Die Rente wird daher einer Nachprüfung auf Umfang und Begründung unterzogen. Allerdings darf das immer nur im Zwiſchenraum eines vollen Jahres geſchehen und niemals in kürzeren Friſten. Da ſich der Grad der Erwerbsfähig keit niemals mit Sicherheit beſtimmen läßt, dürfen Aenderungen — ä —————— — der Rente um nur 5 vom Hundert nicht stattfinden, weder in der Erhöhung noch in der Herabfetzung.. Durch das ſpätere Arbeitseinkommen darf die Rente auch nicht beeinflußt werden. Sie ſoll davon ganz unabhängig verbleiben. Entſcheidend für ihre Höhe darf nur der körperliche Zuſtand ſein. Die Entſcheidung über die Frage, ob im Zuſdande des Beſchädigten eine Beſſerung eingetreten ſei, hat mit ſeinem Arbeitseinkommen nichts zu tun, wie denn auf der Hand liegt, daß die Lohn⸗ und Erwerbsverhälmiſſe keine Quelle der Aufklärung über die tatſäch⸗ liche Erwerbsfähigkeit ſein können. Nicht der einzelne Fall ſoll maßgebend ſein, ſondern das ganze Arbeitsgebiet, auf dem der Be⸗ ſchädigte ſich bewegt, ſoll beachtet werden. Das Geſetz will über⸗ haupt nicht die erlittene Erwerbseinbuße durch die Rente erſetzen, ſondern nur die Einbuße an Erwerbsfähigkeit. Emem kriegsbe⸗ ſchädigten Beamten, der ſein früheres Amt wieder übernimmt und in ihm ſein früheres Arbeitseinkommen genießt, gebührt daher ſeine geſetzliche Rente genau im gleichen Maße, wie jedem Dienſtbe⸗ ſchädigten, der in kein Amt zurücktreten kann. Entſcheidend für die Rente an ſich, wie für ihre Erhöhung oder Verminderung iſt und bleibt allein der jeweilige Grad der Erwerbsfähigkeu. Zu unterſcheiden iſt zwſichen Erwerbsfähigkeit und Erwerhs⸗ leſigkeit. Erwerbsloſigkeit gibt keinen Grund zur Aenderung der Rente, denn es kann jemand völlig erwerbsfähig ſein, auch wenn er erwerbslos geworden iſt. Beide Urſachen erwachſen aus kur ſchiedenem Boden. Exwerbsloſigkeit rechtfertigt nicht das Fortbe⸗ ziehen der urſprünglichen Rente, wenn ſich die Beschädigung im Laufe der Zeit gemildert oder ganz ausgeheilt hat. Verſchlimme⸗ rung des Geſundheitszuſtandes an ſich bedingt keinen Auſpru⸗ auf Erhöhung der Rente; es kommt darauf an, ob eine weſentliche Verminderung der Erwerbsunfähigkeit ſich herausgebildet hat. Zwar ſoll auch bei einer ſolchen nur innerhalb eimer Jahresfriſt eine Ver⸗ änderung vorgenommen werden. Die Militärbehörden ſind abe gangewieſen, ſie auch in kürzeren Friſten geſchehen zu laſſen. Auch die Verſtümmelungszulage kann unter Umſtänden en zogen werden, wenn nämlich fremde Pflege oder Wartung nich mehr nötig geblieben iſt. Unter„Fremden“ ſind aber im allge meinen alle anderen mit der Pflege betrauten Perſonen zu ver ſtehen. Es können auch Verwandte und Familienangehörige dam beſchäſtigt ſein. Die Kriegszulage wird ſo lange gewährt, wie di Rente gezahlt wird, nicht etwa nur während des Krieges. Wer beſtiehlt die Pakete der franzöſiſchen 80 Kriegsgefangenen! b Ein Lieblingsthema der franzöſiſchen Hetzpreſſe iſt das Klage 5 lied von den in Deutſchland„darbenden“ franzöſiſchen Kriegsge fangenen. Nicht genug damit, daß die„barbariſchen Boches“ der armen franzöſiſchen Kriegsgefangenen unzureichendes und unge nießbares Eſſen vorſetzen; nein, ſie beſtehlen auch noch die Pakete die ihnen von ihren Angehörigen aus Frankreich geſandt werden Daß derartige Pakete häufig ihren Beſtimmungsort nicht erveichen iſt richtig. Wo aber die Diebe zu ſuchen ſind, haben wir aus fran zöſiſchem Munde mehr als einmal erfahren. So ſchreibt die Mutter eines in Straßburg(Weſtpreußen) in⸗ lernierten franzöſiſchen Fliegerleutnants M. am 13. Mai 1918 aus Mayenne an ihren Sohn: 85„Man hat kürzlich eine Diebesbande entdeckt, welche die für unſere Gefangenen beſtimmten Pakete auf dem Bahnhof von Le Mans a. d. Loire ſich aneignete und auf Fuhrwerken fort⸗ ſchaffte. Wieviele von Deinen Paketen mögen dieſe Schufte wohl geſtohlen haben? Dieſe Elenden müßten ſtreng beſtraft werden!“ „Dieſe Elenden müßten ſtreng beſtraft werden!“ Sehr richtig! Strenge Strafe verdienen aber auch die gewiſſenloſen Skribenten der franzöſiſchen Hetzpreſſe, die durch ihre Lügenerzählungen von dem„Verſchwinden“ der franzöſiſchen Gefangenenpakete in Deutſch⸗ and ſicherlich gar manche in Frankreich davon abgehalten, die ſehn⸗ üüchtig erwarteten Liebesgaben an ihre kriegsgefangenen Landsleute ach Deutſchland zu ſenden, nur damit ſie nicht den verhaßten ee deren Hände aber in Wirklichkeit rein ſind, ausgeliefert werden. 5 Warnung. Wie feſtgeſtellt worden iſt, verſuchen bisher nicht feſtgeſtellte Perſonen, die meiſtens gut gekleidet ſind, auf den Dörfern in der Weiſe gegen die Kriegsanleihe Propaganda zu machen, daß ſie den dorfbewohnern, von denen ſie annehmen, daß ſie Kriegsanleihe zeichnen können, erklären, ſie würden dabei Geld verdienen und ſie zu veranlaſſen ſuchen, die in ihrem Beſitz befindlichen Kriegsanleihen uu verkaufen. Dieſe Agenten erbieten ſich meiſtens gleichzeitig, die Kriegs⸗ mleihen zu übernehmen, und verkaufen ſie dann meiſtens an ſolche zeute weiter, die damit Kriegsgewinnſteuer bezahlen können. Auch auf den Eiſenbahnen, vorzugsweiſe in den Perſonenzügen, don denen angenommen wird, daß ſie nicht kontrolliert werden, reiben dieſe Agenten ihr Weſen. Sie ſteigen von einem ins andere Abteil und verſuchen dann im Geſpräch die Kriegsanleihen in Miß⸗ redit zu bringen. Mit Vorliebe ſuchen ſie die 3. und 4. Wagen⸗ Llaſſe auf, in der Annahme, dort Leute zu treffen, die leichter zu deinfluſſen ſind. f 5 Wenn wir auch glauben, daß alle verſtändigen Leute auf dieſen Schwindel nicht hineinfallen werden, ſo ſei doch die Bevölkerung zor dieſer landesverräteriſchen Geſellſchaft gewarnt. Die Kriegs⸗ mleihe iſt das beſte und ſicherſte Anlagepapier, was es zurzeit bt; ſie zu zeichnen, iſt vaterländiſche Pflicht. Zur militäriſchen Lage. Von als objektiv und geichzeitig im höchſten Maße ſach⸗ denſtändig anerkannten Militärkritikern im neutralen Ausland önnen ſich alle Kleinmütigen und Verzagten bei uns er⸗ nutigende Auskunft über unſere Lage an der Weſtfront zolen. So vergleicht in den„Basler Nachrichten“ der Schweizer Oberſt und Lehrer der Kriegswiſſenſchaften Egli nie augenblickliche Lage der Mittelmächte mit der des Jahres 1916, wo die zunehmende Gefahr in Deutſchland anſcheinend ils dahin brachliegende Kräfte ausgelöſt hätte und beant⸗ vortet die Frage„Werden auch dieſes Mal die Mittelmächte die Kraft. finden, eine Wendung zu ihren Gunſten herbeizu⸗ führen?“ mit folgenden Worten:„Was ich in den letzten Tagen an der Front geſehen habe, läßt mich erwarten, daß der deutſche Soldat wie bisher ſeine Pflicht auch gegen Ueber⸗ nacht tun wird. Von einem Heere, das wirklich hart be⸗ bjvängt iſt und das nur mit Mühe eine Niederlage abwenden kann, gehen nicht täglich Zehntauſende in Urlaub nach Haufe, is ob auf dem Kriegsſchauplatze eine Kampfpauſe einge⸗ weten wäre. Außerdem ſind die Ortſchaften hinter der Front noch voll Soldaten, die zu Diviſionen gehören, die in Ruhe zegen und nicht nur Kräfte zu neuem Kampfe ſammeln, ſondern auch fleißig neue Kampfverfahren üben. Und bei zen höheren Stäben herrſcht eine unverwüſtliche Ruhe und Sicherheit, die mir gerade in der gegenwärtigen Lage einen großen Eindruck gemacht hat. 9 Im Berner„Bund“ aber läßt ſich der bekannte Militär⸗ 8 ſchwiftſteller Stegemann alſo vernehmen: 0 w, Wenn die deutſche Front ihre Feſtigkeit bewahrt und Aaſtiſch in Bewegung bleibt. o iſt das Ganze trotz der geiſt⸗ pollen Führung Fochs eine Abnützungsſchlacht von gigan⸗ ichen Umriſſen, die ſich unbefriſtet in die Trübe des No⸗ dember hineimwälgt.“ N 1 Solche Urteile 1 N 5 1 5 t, jedem unberechtigten Peſſimismus bei uns den n eingeche 1 darüber: 5 1 8 2 N Durchbrechung des englischen Nachrichtenmonopols. Zwiſchen der holländiſchen Regierung und dem Bevollmäch⸗ tigten der deutſchen Telefunkengeſellſchaft iſt ein Abkommen über Einrichtung einer funkengelegraphiſchen Rieſen⸗ ſtation in Holland zum Verkehr mit dem Auslande und be⸗ ſonders zur direkten Verbindung mit Niederländiſch⸗Indien zuſtande gekommen. Die holländiſche Station wird von ähnlicher Aus füh⸗ rung ſein wie die Telefunkenſtation in Nauen bei Berlin und außer dem Verkehr mit Indien auch die telegraphiſche Verbindung mit Nordamerika und Südamerika ermöglichen. Als Aufſtellungsort für die Station auf holländischer Seite iſt die Heide bei Kotwijsk gewählt worden; die indiſche Station wird in der Nähe von Batavia errichtet.— Dem Abkommen wird in Holland weltpolitiſche Be⸗ deutung beigemeſſen, da Holland hierdurch die Gelegenheit erhält, ſich von der engliſchen Bevormundung im überſeeiſchen Telegraphen⸗ verkehr frei zu machen. In England befürchtet man, daß andere neutrale Staaten dem Beiſpiele Hollands folgen könnten; deshalb wurden von engliſcher Seite alle Hebel in Bewegung geſetzt, um den Abſchtuß des Vertrages zu verhindern oder wenigſtens zu verzögern.. a f Das Ende der Stoffnot in Sicht? Das Fachblatt der„Konfektionär“ brachte einen Aufſatz, wonach infolge einer aufſehenerregenden Erfindung in der Webwaren⸗In⸗ dustrie in kurzer Friſt mit einer durchgreifenden Verbeſſerung in der Verſorgung mit Stoffen gerechnet werden könne. Es hieß „Die Erfindung lehnt ſich an das Kunſtſeideverfahren an. Es war möglich geworden, eine kurze Faſer herzustellen, die beliebig verarbeitet werden kann. Unter dem Namen Zelluloſegarn iſt ſie in unterrichteten Kreiſen bekannt geworden. Techniſch wird dieſes Erzeugnis heute allgemein Garn aus Stapelfaſer genannt. Nach dieſem Verfahren iſt es möglich, Kleiderſtoffe jedweder Art, ſowohl für Männer⸗ wie für Frauenbekleidung, und vor allem Wirkſtoffe m höchſter Vollkommenheit herzuſtellen.“ ö. Jetzt ſchreibt dazu wieder das genannte Blatt: f „Ueber die Verwendungsmöglichkeit der neuen Stapelfaſer, über die Güte der Erzeugniſſe iſt das Urteil in Fachkreiſen ein ein⸗ mütiges, und auch jeder Laie erkennt, daß es ſich hierbei wirklich um etwas handelt, was mit allem bisher Gebrachten nicht zu ver⸗ gleichen iſt. Die Schwierigkeiten, warum eine Versorgung in größerem Umfange noch nicht ſtattgefunden hat, liegen auf anderem Gebiete. Sie betreffen Patentſchwierigkeiten. Das urſprüngliche Patent haben die Vereinigten Glanzſtoffabriken in Elberfeld käuf⸗ lich erworben, die angeblich nicht gewillt ſind, Lizenzen für Er⸗ richtung weiterer Fabriken freizugeben. Die Kunſtſeidenfabrik Fr. Küttner in Pirna ſoll gleichfalls das Patent eines Franzoſen be⸗ ſitzen. Gegen dieſe haben nun die Vereinigten Glanzſtoffabriken einen Prozeß wegen Patentverletzung anhängig gemacht, der noch nicht endgültig entſchieden iſt. Die J. P. Bemberg A.⸗G. in Oehde haben gleichfalls ein neues Verfahren patentieren laſſen und mit der Erzeugung der Stapelfaſer nach dieſem in umfangreichem Maße begonnen. Außer dieſen drei Patentinhabern ſtellten weiter die neue Faſer her die Glanzfäden⸗A.⸗G. in Berlin bezw. die Fa⸗ briken in Petersdorf(Rieſengebirge) und in neuerer Zeit auch die Vereinigten Kunſtſeidefabriken in Kolſterbach, Frankfurt am Main. Auch wenn dieſe Unternehmungen ihre Produktion ins Un⸗ ermeßliche ſteigern und bis zu den höchſten Grenzen ihrer Leiſtungs⸗ fähigkeit vollauf beſchäftigt werden, ſo kann doch keine Rede davon ſein, daß die Stapelfaſer in ſo ausreichendem Maße hergeſtellt wird, damit die deutſche Zivilbevölkerung auch nur entfernt ge⸗ nügend verſorgt werden kann. So verdient das Beſtreben der Fabrikanten, die auch in der Lage ſind, die neue Fabrikations⸗ methode anzuwenden, es auch tatſüchlich tun dürfen, alle Unter⸗ ſtützung in der Oeffentlichkeit. Vorerſt ſcheiterte die Forderung, möglichſt weite Kreiſe zur Herſtellung heranzuziehen, daran, daß für gewiſſe chemiſche Produkte, die auch für andere militäriſche Zwecke im großen Umfange benötigt werden, Erſatz geſchaffen werden muß. Wenn dies gelungen iſt, ſo wurde ſchon vor Mo⸗ naten verſichert, wird ſeitens der Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung alles dazu getan werden, um die Fabrikation auf breiter Bafis zu er⸗ möglichen. Nach den Aeußerungen von Herrn Geheimrat Beutler, dem Leiter der Reichsbekleidungsſtelle, und anderer verantwort⸗ 4 5 —— licher Stellen ſcheint dieſer Zeitpunkt jetzt gekommen zu ſein. In den Zentren der Deutſchen Kleiderſtoff⸗Induftrie, insbe⸗ ſondere in den Kreiſen der ſüchſiſch⸗thüringiſchen Fabrikanten, iſt man kängſt auf die Herſtellung in großem Maßſtabe eingerichtet und wartet nur auf die Freigabe der Lizenzen. So haben ſich in der letzten Zeit die Greizer Fabrikanten an den Magiſtrat und die Fürſtliche Verwaltung mit dem Verlangen gewendet, auch ihrer⸗ ſeits die notwendigen Schritte dafür zu tun, damit die Induſtrie wieder aufleben kann. Das Schickſal ganzer Bezirke hängt davon ab. 5 Dieſem Verlangen kann man ſich in vollem Umfange an⸗ schließen, denn nur wenn die Herſtellung der Stapelfaſer wirklich auf breiteſter Grundlage aufgenommen wird, iſt das Ende der Stoffnot in Sicht. f 5* 1 In ſeinem neueſten Vortrage in Dresden hat ſich der Leiter der Reichsbekleidungsſtelle, Geheimrat Dr. Beutler, wieder ſehr zuversichtlich ausgeſprochen. Noch in dieſem Jahre wird der 29 000 Hektar Eichenbeſtände mehr oder minder reiche Kleiderſtoffmangel in der Hauptſache behoben ſein. Die Erſatzſtoffe, die dann an die Verbraucher ausgegeben werden, können allen billigen Anforderungen genügen. Jedenfalls erſcheint die 1 85 unſerer Feinde, uns wegen Mangel an Rohſtoffen für die Be⸗ kleidung unſeres Volkes zum Frieden zu zwingen, ganz unbe⸗ gründet. Wir werden vielmehr in der Lage ſein, auch bei noch ſo langer Dauer des Krieges die früher eingeführten Rohſtoffe zu entbehren und ſelbſt, wenn es dem Feinde gelingen ſollte, nach dem militäriſchen Kriege noch einen Wirtſchaftskrieg gegen uns zu führen, auch dieſen zu gewinnen und durchzuhalten, vielleicht mehr zum Schaden der fr Produktions⸗ und Ausfuhrländer als zum Nachteil unſeres Hierzu bemerkt die Frar annimmt, das Problem der land ſchon gelöſt ſein, oder meinen, zur vollſtändigen fehlen, mag auch die Preis wortet ſein, ſo ſteht doch jedenfalls das techniſchen Errunger n einen zen Schritt fung noch weitere Verbeſſerungen rage zunüchſt noch nicht⸗ ſicher beant⸗ feſt, daß wir in dieſen zur Bewältigung eines der ſchwerſten Wirtſchaftsptoßleme des Krieges vorwärts gemacht haben oder zu machen im Begriffe ſind. Auch die neueſte dung der Textil⸗Induſtrie Alt.⸗Geſ. (Tiag) in Barmen, einen Stoff zu erzielen, der vollſtändig Erſatz für Oberleder gewährt, dürfte berechtigtes Aufſehen erregen. Durch dieſe Erfindung der mechaniſchen Flechtweberei wird ein neues Gebiet erſchloſſen, deſſen Ausdehnung ſich noch nicht überſehen läßt, da auch für andere Zwecke eine vielſeitige Verwendungsmöglichkeit außer Frage ſteht. Aber auch hier dürfte geduldiges Zuwarten zunächſt am Platze ſein. f Ein ammeln von Eicheln und Noßkaſtanien. Wenn auch unſere Schüler und Jungmannen durch ihre Sam⸗ meltätigkeit bereits ſtark in Anſpruch genommen ſind, in vielen Fällen ſogar zu befürchten ſteht. daß ihre Arbeitskraft auf Koſten der Ernte unſerer Hauptfrüchte, beſonders der Kartoffel, an weniger wichtiger Stelle ausgenutzt wird, ſo muß doch auf einige weitere Früchte verwieſen werden, deren Beerntung durch Schülerhilfs⸗ kräfte von hoher volkswirtſchaftlicher Bedeutung iſt und deshalb jo weit als irgend möglich auch neben der übrigen Sammeltätig⸗ keit durchgeführt werden muß. 55 N kung des Miniſter bruch von Gebäuden oder die Benutzung bisheriger tums für Landwirtschaft, vomänen und tragen in dieſem Jahre in den preußischen Staatsforſten 9 000 Hektar und in den übrigen Forſten der Monarchie k. 189 000 Hektar e rigen Forſt und zun Dieſe Früchte müßten nach Mie, ſtellen nicht nur ein wertvolle Kaffee⸗Erſaßz N ertigere Nh, großen Teil ſehr reiche Maſt. lichkeit geſammelt werden, denn ſie Viehfutter dar, ſondern finden namentlich auch in der induſtrie Verwendung und treten in dieſer für vollw l dadur rungs⸗ und Futtermittel, wie Roggen und Gerſte, ein; mh machen ſie dieſelben in erhöhtem Maße für die menſchliche 6 rung und als Futtermittel frei. 8 Faſt ebenſo wichtig iſt das Einsammeln der Roßkaſtanteg er zunächſt zur Herſtellung von Speiſeöl dienen und dann e werden, wobei ein zur Seifenfabrikation und für andere e Zwecke geeignetes Material abfällt. Das entbitterte Roßkaſtal n mehl findet entweder als Nahrungsmittel oder zur Herſtellung tre Glyzerinerſatz Verwendung. Glyzerinerſatz iſt in der Kriegsindu für Brems⸗ und Kühlzwecke von großer Wichtigkeit. Das Einſammeln der Eicheln und Roßkaſtanien wird Reichsfuttermittelſtelle, Geſchäftsabteilung, G. m. b. vereinigung der deutſchen Landwirte), Berlin W. 35, upt⸗ Straße 30, in der Weiſe betrieben, daß in allen Landesteilen 0 le ankäufer beſtellt ſind, die ihrerſeits wieder für die einzelnen 1 7 ihres Ankaufsgebietes Unterankäufer einſetzen. Die Unteran gelen richten an den verſchiedenen Orten ihres Bezirks Sammelſ ein, an die die Sammler die Früchte unmittelbar abſetzen. ich⸗ Eicheln und Roßkaſtanien dürfen zurzeit nur durch die Rei iht futtermittelſtelle abgeſetzt werden, und wer ſolche Früchte ngen 60 muß ſie bei der genannten Stelle anmelden und ihr auf Verla käuflich überlaſſen. deren Ausgenommen hiervon ſind die ſelbſtgewonnenen Früchte, ch im der Anzeigepflichtige zur Ausſaat oder zum ſonſtigen Verbrau n ge⸗ eigenen landwirtſchaftlichen Betriebe oder in dem dazugehörige rücht werblichen Nebenbetriebe bedarf. Die Verwendung der ien durch den Eigentümer des Waldes zur Ausführung von Fo chen turen ſowie in ſeinem und ſeiner Beamten uſw. landwirtſchaffl Betriebe iſt alſo auch fernerhin zuläſſig. 5 von der GBezule Potsdame! — chte, Die Ausgabe von Erlaubnisſcheinen zum Sammeln bar drehe die nach wie vor unentgeltlich zu geſchehen hat, ſowie das En Abſaz von Vieh in die maſttragenden Beſtände gilt nicht als ein. der Früchte im Sinne der Verordnung. 5. Früchte, Die Ankäufer der Reichsfuttermittelſtelle haben für die ate ſoweit ſie von mittlerer Art und Güte ſind, die zur Zeit des Dieſe geltenden geſetzlichen Höchſtpreiſe zu bieten und zu Zahlen. Mk. betragen zurzeit für waldfriſche, ſchalentrockene Eicheln 13 Mk. 100 Kilogramm, für waldfriſche, ſchalentrockene Roßkaſtanien 1000 f je 100 Kilogramm. Sind die Früchte von geringerer Art pol. ſo können die Ankäufer einen entſprechenden Preisabſchla 5 nehmen. 7 f Cigen⸗ Wird eine Einigung zwiſchen dem Ankäufer und dem Reich⸗ tümer der Früchte nicht erzielt, ſo hat der Ankäufer der futter mittelſtelle ſofort Anzeige zu machen. 3 zur Mieterſchutzverordnung vom 26. Juli 1917 darſtellt, die andere Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel trifft einen Die Verordnung vom 26. Juli 1917 hatte ſich im alem; gut bewährt, doch zeigte ſich im Laufe der Zeit, daß ſie noch die weiteren Ausbaues fähig und bedürftig ſei. namentlich die Mieterintereſſen betraf. Der Mieterſchutz wird durch det Novelle erweitert, indeſſen ohne die berechtigten Intereſſen. Hausbeſitzer zu verletzen. Es werden auch Klarſtellungen den nommen in einzelnen Punkten, die bisher zu Meinungsderſch e heiten und Prozeſſen geführt hatten. So wird z. B. die Anlaß frage, ob die Einigungsämter nur bei Kündigungen, aus von Mietsſteigerungen, oder auch bei Kündigungen a Gründen vom Mieter angerufen werden können, in letzterem entſchieden. Ja, die Einigungsämter können ſogar damm eingt wenn der Mietsvertrag ohne Kündigung von ſelbſt ab her war letzteres nicht der Fall und ein Vermieter konnte Mietsvertrag ſo abfaſſen, daß dem Einigungsamt ein unmöglich wurde. Neu iſt auch, daß Verlängerungen des dürfen, vertrages nicht über ein Jahr hinaus ausgemacht werden; dem ſowie, was beſonders zu begrüßen, daß das Einigungsanm Mieter das Recht zur Ab vermietung, worüber bis ſchließlich der Hauswirt zu beſtimmen hatte, auch geg Willen des Vermieters zuſprechen kann. 5 e, 0 Handelte es ſich bisher beim Eingreifen des Einigung de, immer nur um Fortſetzung oder Nichtfortſetzung alter, Bel, ſtehender Mietsverträge, ſo tritt hierin durch die neus ob ordnung inſofern eine entſcheidende Aenderung ein, als von erträhe das Einigungsamt auch in den Abſchluß neuer Mie 25 denen eingreiſen kann. Der Hausbeſitzer kann in den Fällen en will er an einen neuzuziehenden Mieter eine Wohnung vermelden zur Einhaltung eines angemeſſenen Preiſes gezwungen der Sinn eifel, Bis daher en Iſt nämlich der Staatskommiſſar für das Wohnungsweſe be. Anſicht, daß in einem Bezirk der Wohnungs mange eine ſonders ſtark iſt, ſo wird in dieſem Bezirk jedem Vermieten al⸗ Anzeigepflicht bei Neupermietungen auferlegt, er n dann ſowohl den alten als den neuen Mietspreis anzug e eu er zu höherem Preiſe als bisher vermieten will. Scheint an ds Mietspreis zu hoch, ſo kann ſich die Gemeindebehörde, f Einigungsamt wenden, welches den Betrag hevabſetzen dete rs. zwar ſelbſt gegen etwaige Wünſche des N eine äußerſt weitgehende Beſtimmung. 72 In manchen Korpsbezirken hatten die tommandierend aß Ver- rale auf Grund des Belagerungszuſtandes angeordnet,. 5 mieter Kündigungen überhaupt nur mit vorheriger Zuft ordnen des Einigungsamts ausſprechen dürfen. Die neue Ves, an. mildert dieſe Anordnung inſofern, als dafür die Veſtimmun mo Stelle tritt, daß die Landesbehörde(bezw. der S tan, für Preußen) für den Bezirk einer Gemeinde anordnen daß Vermieter nur mit vorheriger Zuſtimmung des Ein Ante, amts kündigen darf. Dieſe Anordnung kann alſo ebenſo oel 10 bleiben. In allen Fällen verbleibt es auch nach der nicht bon dem bisherigen Verfahren, daß die Einigungsämter„ e⸗ de Amtswegen, ſondern immer nur auf Antrag, ten. 1 Mieters, Vermieters oder der Gemeindebehörde, ein mange Die zweite Verordnung gegen den Wohnung? 1 gipfelt in dem Gedanken, daß das Recht, die leeren Wohn de erfaſſen und auf ſie die Hand zu legen, den Gemen hörden verliehen wird. Sie können anordnen, da hnbe et zu andern Zwecken ihrer Zuſtimmung bedarf. Leere 1 Müh müſſen ihnen angezeigt werden, ſie können dem Haus wirt zuweiſen, könnten ſogar, wenn ſich Mieter und Haus der einigen, ſelbſt den Mietsvertrag feſtſetzen. Die Sbellung, meindebehörden auf dem Gebiete der Wohnungsfrage it dene weſentlich gekräftigt, der Umfang der Kriegsarbeiten, g ehrt bisher ſchon belaſtet ſind, allerdings auch erheblich verm ndes werden unſere Gemeinden dies im Intereſſe des Vaterld der b. tragen. Iſt doch die Wohnungsfrage allmählich eine woher nendſten wirtſchaftlichen und ſozialen Kriegsfragen 9e Erlaß des Staats ſekretärs des Kriegsernährungsamts. PP ²—.ui!.Ṽ n! 43 SS eee 2 9 —— 2——=.— 14 — ſchaften nachſtehenden Erlaß gerichtet. dem deutſchen Volke durch den Krieg aufgedrungene Die 2 um Aasläufige Ernährungswirtſchaft mit ihren ſcharfen Ein⸗ bg a in das Recht jedes einzelnen wird, je länger ſie dauert, les 5 mehr als drückende Laſt empfunden. Es iſt deshalb vor⸗ aßz⸗ 8 Pflicht aller mit der Ernährungswirtſchaft betrauten . n, dieſe Laſt möglichſt erträglich zu geſtalten. uch Erforderlich iſt insbeſondere hilfsbereites und verſtändnisvolles ah⸗ jenkommen im mündlichen und ſchriftlichen Verkehr. 1 Al die Fülle der Verordnungen und die große Zahl der im 1 been entſtandenen Dienſtſtellen macht es für die Bevölkerung tert 6 A ders ſchwierig, ſich der Kriegsgeſetzgebung anzupaſſen. Es ſch Steder Pflicht der an der Durchführung der Verordnungen mit⸗ en kenden Beamten und Angeſtellten, an ſie herantretenden 00 laben nach Auskunft üer Irdalt und Sinn der vorſchten tre 1 zu entſprechen. Geſuchſteller, welche nicht den richtigen de Erledigung ihrer mündlichen Anträge gefunden haben, A nicht abgewieſen werden, ſondern ſind über die zuſtändige Aueh aufzuklären. Unrichtig adreſſierte Anträge ſind nicht zurück⸗ cht en, ſondern unter Benachrichtigung des Einſenders an die ide Stelle weiterzuleiten. e den Wünſchen der Bevölkerung nach Rat und Auskunft r wie bisher Rechnung getragen, ſo wird dadurch das Vertrauen hörde Kriegsgeſetzgebung geſtärkt und es wird damit auch den Be⸗ baden e Durchführung ihrer ſchwierigen Aufgabe erleichtert 8 e d mir Dankbar erkenne ich die hingebende und kreue Mitarbeit der decraachgeordneten Kriegsſtellen und Kriegsgeſellſchaften an. Ich * aber auch, daß ſie bei Erfüllung ihrer Aufgaben dauernd In 5 ſein werden, zur Aufrechterhaltung einer opferwilligen und Weliandhaften Durchhalten entſchloſſenen Stimmung in der Be⸗ kerung beizutragen. den Beamten und Angeſtellten erſuche ſch, von dem Inhalt Aas Kenntnis zu geben. gez. v. Waldow. 5 Vermiſchtes. den we Milliarde. Man lieſt und ſpricht jetzt ſo viel von Milli⸗ eu aber die wenigſten Leute vermögen ſich eine genaue Vor⸗ ch ung von der Milliarde zu machen. Vielleicht gelingt es ihnen aud wenn ſie ſich einige Zahlen vergegenwärtigen. Eine Milli⸗ grant in Silber 5 Millionen Kilogramm. in Gold 322 580 muriſcenm. in Tauſendmarkſcheinen 1780 Kilogramm, in Hundert⸗ bügt, emen 11 500 Kilogramm. Wenn ein Mann 100 Kilogramm f wären für den Transport einer Milliarde erforderlich: in 1 Slbararkſcheinen 18 Mann, in Hundertmarkſcheinen 115 Mann, würde 5 50 000 Mann. Eine Milliarde in Tauſendmarkſcheinen bot 000 Bände von je 500 Blättern bilden,— eine hübſche hek. Gehet hin und widmet einige Blätter für die Bibliothek „ neunten Kriegsanleihe! angeng Grippe, die in Berlin bereits einen beträchtlichen Umfang en hat, breitet ſich immer weiter aus, wenn auch in den komme Tagen der Verlauf der Krankheit günſtiger war. Trotzdem nchen immer noch Todesfälle vor. Ungünſtiger lauten die Nach⸗ ung aus dem Reiche. Von hier iſt eine allgemeine Verſchlimme⸗ laſſe und weitere Ausbreitung zu berichten. Bei der Ortskranken⸗ meldet Breslau werden täglich tauſend neue Erkrankungen ge⸗ Auch 0 Eine größere Anzahl iſt davon bereits tödlich verlaufen. bedenkſi Hannover hat die Krankheit viele Opfer gefordert. Weit en Sede wütet die Grippe in Frankreich, Spanien und vor allem werde frika, wo es gänzlich an Heilmitteln fehlt. In Kapſtadt namen alle Theater, Schulen uſw. geſchloſſen. Die Zahl der Toten, entlich unter den Schwarzen, iſt ſehr groß. 5 Nede teues originelles Stadigeſd von Niederlahnſtein. Die Stadt kama baſtein hat mit ihren erſten 50⸗Pf.⸗Scheinen, auf denen be⸗ allich Schinken neben Steckrüben mit der Inſchrift„So leben ausg. N ſo gute Geſchäfte gemacht, daß ſie auch ihren ſoeben when be en 25⸗Pf.⸗Scheinen durch die Art ihrer Ausgeſtaltung eſonderen Reiz gegeben hat. Auf der Vorderſeite ſieht man m Hintergrunde eines großen Werkes der Induſtrie mit fell enden Schloten einen Krieger und einen Arbeiter im Schurz⸗ Bis fete ab, mit dem Hammer in der Linken abgebildet; auf der Rück⸗ 1 f öffe ber innerhalb einer Stacheldrahtumrahmung einen Hüter der eifel Ha 250 Ordnung zu Pferde, der, mit dem Gewehr in der Hand, iets, ſeß ſteg aufſpürt. Während das Pferd die Naſe in ein Tinten⸗ i waffen und alſo wahrſcheinlich nach neuen Verordnungen „ Tiereg lt. findet der aufmerkſame Beſchauer über dem Kopfe des . ſehr kleiner Schrift die goldenen Worte:„Richtig ver⸗ den 3 viel Sorgen.“ Zur Rechten ſieht man einen auch im dem„die geſättigte Exiſtenz“ darſtellenden Hamſter mit über⸗ . 3 ſteigen Ruckſack im Schweiße ſeines Angeſichts eine Treppe empor⸗ be“ den 5 über ihm ſind in kleinſter Schrift Worte zu leſen, die 50 beborgen ſemer Gedanken darſtellen:„Hätt ich die Beute nur erſt n* 5 ö mög None efanten. nebermut. Während des Gaſtſpiels des Zirkus venen 1 mer Wa Hamburg waren eines Tages Maler mit dem Streichen ail. der El nd beſchäftigt. Die Arbeitsſtätte lag dicht in der Nähe c f Naum, efanten. Zur Frühſtückspaufe verließen die Maler den 3 Werac te rde und Pinſel dort laſſend. Der eine große Elefant 5e und 5 ſich den Farbeneimer, betaſtete die Sache mit dem Rüſſel, ew 9 bann 1 8 er den Pinſel auf, tauchte ihn in die Farbe und 1 r in das zu machen, was die Maler ihm gezeigt hatten. 5 N nter Nur benutzte er nicht die Wand, ſondern ſeinen Neben⸗ 505 Strömen Dieſem troff bald die weiße Farbe vom Rücken in N ſetzun a herab. Als nach einer Weile die Maler wieder zur Fort⸗ u 1 Eimng ihrer Arbeit erſchienen, war nicht mehr viel Farbe in dem 1 worden ahl aber war aus dem grauen ein„weißer Elefant“ ge⸗ * 8 5 75 ache Seandnch Student(zu einem Dienſtmann, der raſch dahin⸗ ne haben Sie Zeit?“— Dienſtmann lumkehrend und —. boch eg„Gewiß.— Student:„Na, dann gehen Sie * N 75 0 1 15 5 aas uch er Frechdachs. Vater(zum kleinen Fritz):„Weißt du, ni 17 dacht art zu meinem Geburtstage wünſche? Daß du immer ein „ nsch 55 Junge biſt!“— Fritz„Ach Papa, die wenigſten nue, enden Menſchen in Erfüllung.“ a 2 u 8 1 6 uk. 5 ere ee e de 7 Von Sta Stadt, v and e N ebe 3 Neuer beſonen Herzen, fern 15 8 nah, dumgt ein treues und , Vunſch dere herzliches Gedenken als ſtiller oder beredter um, und Liz 5 bis an den Kaiſerthron. Alle deutſchen Staaten 115 kam r blicken voll Verehrung zu ihr auf; wohin ſie „ W 5 erwerbende die deutſche Kaiſerin ſich Achtung und Liebe zu Allen Int Mit weiſem Sinn und warmem Herzen folgt ſie des ntereſſ D en ihres hohen Gemahls, ſei es das Wohl des — 1% außen, wie nach innen betreffend, oder das de⸗ 70 dem ae der Rat, Hilfe und Unterſtützung heiſchend, ſich 9% dete eteachron beend nah. Mehrere der in echt deulſchen genen Söhne ſtehen im Felde, um in dem une aufgezwungenem Kampfe mit das beure Vaterland „So iſt die Kaiſerm, die es verſteht, eine muſter⸗ er im eigenen engſten Kreiſe zu ſein, im beſten und Ir Aus auch eine Landesmutter zu nennen. Ueber⸗ ſie uuuge bereit, zu ſehen, ihre Hand zu helfen. Gott A Heile des Kaiſerhauſes nd ſtark! Das deutſche Volk wünſcht den 8 den die Heimzehn ihner ———— in allen Gauen unſeres Vaterlandes vorgekommen. Weben aus Schlacht⸗ und Kriegsnot. Den Weg zum Frieden zeigt unſer Angebot an Wilſon. Wenn wir ihn erfolgreich gehen wollen, dann muß unſere Front jetzt erſt recht ſtark bleiben. Könnte der Feind durch große Gefangenenbeute uns tatſächlich ſchwächen, dann würde er auf die von uns gezeigte Friedensmöglichkeit verzichten. Dann würde er un Glauben, uns vernichten zu können, beſtärkt werden. Dies zu vermeiden, iſt in die Hand unſerer Söhne und Väter an der Front gegeben. Sie müſſen durch den entſchloſſenen Willen, feſt und unerſchüttert zu bleiben, dem Feinde den Wahn nehmen, daß er uns zu Boden werfen und einen Frieden diktieren könne, der unſerer Vernichtung gleich käme. An euch, ihr Mütter und Frauen Deutſchlands, iſt es, denen draußen den Rücken zu ſtärken im Kampf um unſere heiligſten Güter. Nur Feſtigkeit bietet für euch, ihr Mütter und Frauen, die Gewähr für einen baldigen Frieden. f aß Einſchränkung des öffentlichen Eiſenbahnverkehrs. Um die große Zahl der Transporte bewältigen zu können, die zur Verſorgung der Bevölkerung und des Heeres mit Lebens⸗ mitteln, beſonders mit Kohlen und Kartoffeln, nötig ſind, und um die im Heeresinteveſſe ſtehenden gewaltigen An⸗ fonderungen ohne Störung ermöglichen zu können, hat ſich als erforderlich erwieſen, von jetzt ab auf einige Zeit eine ſtarke Einſchränkung der Zugverbindungen für den öffent⸗ ichen Verkehr vorzunehmen. Es fallen daher ſeit dem 14. d. M. alle Züge fort, die als„bis auf weiteres verkehren“ vorgeſehen ſind und in den Fahrplänen mit einem dicken Strich bezeichnet ſind. Während dieſer Zeit der Einſchrän⸗ kung iſt jede unnötige Reiſe zu unterlaſſen und die Eiſen⸗ . Weitere fleiſchloſe Wochen. In den ketzten„Amtlichen Mitteilungen“ des Kriegsernährungsamts heißt es ſehr über⸗ vaſchend:„Da das Ergebnis der letzten Viehzählung gezeigt hat, daß bei ſtarkem Eingriff in den Rindviehbeſtand, der bis auf weiteres die Laſt der Fleiſchverſorgung nahezu allein zu tragen haben wird, eine Gefahr für unſere künftige Fleiſch⸗, Milch⸗ und Selbſtverſorgung eniſtehen wünde, iſt größte Sparſamkeit des Fleiſchverbrauchs geboten. Die fleiſchloſen Wochen ſollen daher auch für die Monate No⸗ vember, Dezember und Januar beibehalten werden, doch iſt mit Rückſicht auf die Weihnachtsfeiertage ihre Zahl auf drei, je eine im Monat, herabgeſetzt worden. Size entfallen auf die Wochen 16. bis 21. November, 16. bis 22. Dezember und 6. bis 12. Januar. Für vechtzeitige Fleiſch⸗ ausgabe für die Weihnachtsfeiertage ſoll geſongt werden. Die Zuſagen für Kranke und Schwerarbeiter werden in den fleiſch⸗ loſen Wochen weitergewährt. * Fälle von Barlflechte ſind in letzter Zeit immer häuffger Es wird daher intereſſant ſein, einiges über die Behandlung dieſes Uebels zu erfahren. Dr. Spiegelhauer veröffentlicht darüber einen längeren Artikel. Er wendet ſich zunächſt dagegen, daß beſondere Raſierſtuben für Bartflechtenkranke eingerichtet werden, weil es überhaupt nicht ratſam iſt, daß Bartflechtenkranke ſich raſteren oder raſieren laſſen. Durch den Raſierpinſel werden die Pilze von der erkrankten Stelle aus über das ganze Geſicht des Patienten weiterverbreitet und durch das Raſiermeſſer direkt eingeimpft. Bartflechten⸗ kranke werden daher mit hren eigenen Pilzen immer weiter an geſunden Stellen infiztert. Andererſeits darf man den Bart auch nicht langwachſen laſſen, er muß vielmehr durch eine bis 1 Millimeter⸗Haarſchneidemaſchine kurzgehalten werden, ſonſt bleiben die Medikamente in den Haaren hängen und gelangen nicht bis auf die erkrankte Geſichtshaut. Den unangenehmen Anblick, den viele Patienten vermeiden wollen, müſſen ſie bis zu ihrer Geſundung in den Kauf nehmen. Der Patient muß ferner nicht nur ein Handtuch für ſeinen alleinigen Gebrauch zur Verfügung haben, er darf dieſes nicht einmal für das Geſicht benutzen, ſondern muß dafür einen eigenen Lappen nehmen. Beſonders darf er nicht mit den Händen ins Geſicht fahren, da ſonſt die Piſze an die Finger gelangen und durch Händedruck oder durch Tür⸗ klinken, Zeitungen, kurz alles, was angefaßt wird, weiter verbreitet werden. Niemand kann daher auch einen Bar⸗ bier ſchadenerſatzpflichtig machen, auch wenn er ſich nur bei dieſem einen raſieren läßt, da eine Infektion auf anderem Wege durchaus möglich iſt. * Einlöſung der 25 Pfennigſtücke. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß der Bundesrat laut Bekanntmachung vom 1 Auguſt 1918(Reichsgeſetzbl. S. 9901) die Einziehung und die Außerkursſetzung der Fünfundzwanzigpfenmnigſtücke aus Nickel zum 1. Oktober 1918 mit einer Friſt zur Einlöſung bei den Reſchs⸗ und Landesbaſſen bis zum 1. Januar 1919 beſchloſſen hat. f * Graupen. Die Graupentzentraſe in Charlottenburg hat mitgeteilt, daß in dieſem Jahre infolge ungünstiger Ernte⸗ witterung in einzelnen Landesteilen erhebliche Mengen roter und dunkler Körner in den Graupen enthalten ſein werden. Das Vorhandenſein ſolcher Körner in den Graupen kann nicht als Grund zur Bemängelung angeſehen werden.(Wenn die Hausfrauen nur Graupen bekommen, das übrige ſoll ſie wenig ſchmerzen.) 25 8 N * Wie bei den früheren Kriegsanleihen und ſeinerzeit bei der Goldankaufswoche, werden wiederum die Werber des Helmatbienſtes dieſer Tage an allen Türen klopfen, um die Bevölkerung an ihre vaterländiſche Pflicht zu mahnen. 5 i Es darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß diesmal jede Klage über unfreundliches Verhalten den Werbern gegenüber ausgeſchloſſen iſt. Der Ernſt der Zeit hat gewiß allen, auch den bisher Fernſtehenden die Augen geöffnet über die Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes zu gemeinſamer Ardeit. 8 Hinweis. Wir verweißen auf die in der heutigen Nummer erſcheinende Bekanntmachung über den Verkehr mit Kriegs⸗ und Zivilgefangenen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Die Erinnerung an Richthofen mahnt das deutſche Voll 2 zur Seichnung auf dte . 9. Kriegs- Anleihe. Euer Geld dem Vaterland! 5 Leiht ö erer zer Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannneim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf Kostenfreie die Einlage folgenden Tag an zu 4% Eüzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs hafen a. R,.. 5 lll Jodler besonderen anzeige. Verwandten und Bekannten machen wir hiermit die traurige Mitteilung, daß unsere Mutter Frau Ea Kath. Weissling geb. Hörner ö im 89. Lebensjahre heute früh 5 Uhr sanft entschlafen ist. b Seckenheim, den 17. Oktober 1918. Im Namen der Geschwister: B. Dörsam gab. Meissling. Die Beerdigung findet Samstag Nach- mittag 2 Uhr vom Trauerhause Wörthstrasse 25 aus statt. f Auf Wunsch der Verstorbenen möchte man alle Blumen- und Kranzspenden unter- lassen. Veliammtmachung. 5 Den Verkehr mit Kriegs⸗ und Zivil⸗ gefangenen betr. 8 f Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß der Ver⸗ kauf von Zigaren und Zigaretten an Kriegsgefangene ver⸗ boten iſt.. a 4 Bei Zuwiderhandlungen erfolgt Beſtrafung nach 881 und 4 der V. O. des ſtellv. Generalkommandos XIV. Ar- meekorps vom 17. Dezember 1917. 8 Mannheim, den 4. Oktober 1918. 0 broßb. Saöirfsum-Pollzelatrogfton. Bekanntmachung. Diejenigen Haushaltungen, die ihren Kartoffelbedarf für das ganze Jahr noch nicht gedeckt haben, müſſen dies morgen Freitag den 18. d. Mis auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 anmelden. b Seckenheim, den 17. Oktober 1918. Lebensmittelamt. Zutterausgabe. An die Fettbezugsberechtigten f Morgen 5 8 Freitag, den 18. Oktober erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Vor⸗ lage des Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Haus haltung ½ Pfund a N Nr. 2216 bis 3000 u. Nr. 1 bis 1077 und zwar: Nr. 2216 bis 2800 von 3 bis 4 Uhr 1 Nr. 2801 bis 3000 u. 1 bis 500 von 4 bis 5 Uhe Nr. 501 bis 1078 von 5 bis 6 Uhr 85 Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.95. Bei diefer Ausgabe iſt Nummer 21 von 2216 bis 3000 und Nr. 22 von 1 bis 1077 der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig.— Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des Eichwalrs bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Seckenheim, den 17. Oktober 1918. 9 Lebensmittelamt. Sammel⸗ Anzeiger nur für Atitglieder der audw. Ein- 1. Perkanfsgenoſſenſchaft. Diejenigen Mitglieder, welche für geliefertes Getreide noch kein Geld erhalten haben, wollen ſich beim Lager⸗ halter in die Liſte eintragen laſſen. 5 Der Vorſtand. Z bangel, Kiechencar semenbeln: Heute ½9 Uhr 2 PRO BE im Konfirmandenſaal. Derjenige, welcher die 5 Schuhe u. Strümpfe meinem 40 bis 50 Zentner Kinde während des Turn⸗ 2. 2 feſtes am Wörtel entwendet Dickrüben 3 hat, wird erſucht dieſelben— 5 3 zu kaufen geſucht. ſofort zurückzubringen, an⸗ 5 1 dernfalls Anzeige erfolgt da Ding Bäckermeiſter. b. Schulentlaſſenes 5 der Täter erkannt. ſuubores Mäochen L. Würthwein Ziegelſtr. 6. f Brotaus weit b für leichte Hausarbeit. = gesund g N ö Nr. 1844 verloren b. N nich Raule Näh. in der Geſchäftsſtell Wörthftraße 4.—ʃ. abzug. bei F 5 Die Myrthe als Symbol der Liebe. 8 21 Das ſchöne Mädchen las den Zettel noch einmal, küßte ihn und verbarg ihn dann unter dem ſchwellenden Pelzwerk und den Perlenſchnüren, von denen ihre jung⸗ fräuliche Bruſt bedeckt war. Am nächſten Tage nach der Meſſe erwartete Lorenzo im Dome, hinter einer Säule verborgen, die Geliebte. Kaum hatten die Andächtigen die Kirche verlaſſen, ſo erſchien die ſchöne Jüdin, dunkel gekleidet und dicht verſchleiert, und ſetzte ſich in einen Beichtſtuhl, welcher ſeitwärts tief im Schatten ſtand. Lorenzo verſtand den Wink. Er näherte ſich und kniete vor dem kleinen Gitter⸗ fenſter wie zur Beichte nieder, ſo konnten ſie ungeſtört ſprechen. N 5 a Sie erzählte ihm zunächſt von ſich, ſie hieß Rachel, ſtammte aus Livorno und war erſt ſeit Kurzem in Florenz, wo ſich ihr Vater, ein reicher Jude, als Bankier niedergelaſſen hatte. Dann ſprach ſie von dem tiefen Eindruck, den ihr ſeine Erſcheinung damals in der Straße des Ghetto gemacht, und geſtand ihm endlich, daß ſie ihn mit aller Glut eines reinen Mädchenherzens liebe und bereit ſei, Chriſtin zu werden, um ihm vor Gott und den Menſchen als ſein Weib angehören zu können. Dann begann er, ihr die ſüßeſten Worte inniger Lebe, die heiligſten Schwüre ewiger Treue durch das Gitter zuzuflüſtern, bis ſie den Beichtſtuhl verließ, um nach Hauſe zurückzukehren. Jetzt ſchlang er, da er ſich mit ihr allein ſah, den Arm um ſie und führte ſie zu dem nächſten Altar. Dort knieten ſie Beide nieder, und er ſteckte ihr einen Ring an den Finger, der zwei verſchlungene Hände darſtellte, ein Sinnbild, daß ſie vereint ſeien in Leben und Tod. 8 Als ſie ſich erhoben, ſchlang Rachel licher Zärtlichkeit die Arme um den Mann, und ihre Lippen begegneten ſich in einem Kuſſe, der kein Ende b nehmen wollte. K- T——⁰»wiꝛim̃ ̃ ˙1¹Ü¹idA in leidenſchaft Bekanstmachung. Freiwillige Grunoſtücksverſteigerung betr. i F Im Wege der freiwilligen Verſteigerung ſollen die nachſtehendbeſchriebenen Grundſtücke der Gemarkungen Mannheim und Seckenheim auf Antrag der Eigentümer Wegfahrt durch das unterzeichnete Notariat am woch. aon 23. Oälober 1018 porn. 10 Uhr im Rathaus zu Mannheim⸗Neckarau öffentlich verſteigert werden. Die Verſteigerungsbedingungen werden im Termin bekanntgegeben. A. Gemarkung Mannheim. 1. Lgb. Nr. 11470 à 10 a 80 qm Ackerland im Nieder⸗ feld, Grüngewann Schätzung 3200 M. 11978, 13,13 a Ackerland, Niederfeld Zah⸗ nig Schätzung 3939 M. 12379 a 10 àa 18 qm, Ackerland Aufeld J. Tiefgewann Schätzung 2036 M. 12487, 10 a 30 qm Ackerland, Aufeld l. Schwinngewann Schätzung 3090 M. 12608 15 a 32 qm Ackerland Caſterfeld bei Hinterhofen Schätzung 6128 M. 12623 17 a 47 qm Ackerland, Caſterfeld un⸗ terhalb der Grub. Schätzung 5241 M. Nr. 13598, 20 4 87 qu Ackerland Caſterfeld beim Schelmenanwänder Schätzung 2504 M. 2. Lgb. Nr. 3. Lgb. Nr. 4. Lgb. Nr. 5. Lgb. Nr. Lgb. Nr. Lgb. 8. Lgb. Nr. 13954, 10 4 70 qm Ackerland Morchfeld Morchlach Schätzung 2354 M. 9. Lgb. Nr. 12235 8 a 80 qm Ackerland, Aufeld J. Ge⸗ wann Schätzung 2860 M. „gb. Nr. 15282, 9 a 27 qm Ackerland Herms heimer Bösfeld Neunmorgengewann Schätzung 834,30 M. Lgb. Nr. 15571 15 a 12 qm Ackerland Hermsheimer Bösfeld ⸗Schlittengewann Schätzung 1663,20 M. Nr. 15815, 13 à 80 qm Ackerland Hermsheimer Bösfeld Remiſe Schätzung 1656 M. Nr. 16151 10 a 52 qm Ackerland Großfeld In⸗ nere Schwatzgewann Schätzung 3156 M. 16387, 15 a 10 qm Ackerland, Großfeld bei der Dreſchhalle Schätzung 8305 M. 16753, 13 a 17 qm Ackerland, Großfeld Münchwörth Schätzung 6985 M. gb. Lgb. Lgb. Nr Lgb. Nr B. Gemarkung Seckenheim. . Lgb. 7581, 15 4 33 qm Ackerland Kloppenheimer⸗ feld Rohrlach Schätzung 1200 M. Nr. 8005 10 a 21 qm Ackerland Kloppenheimer⸗ feld auf den breiten Weg. Schätzung 1000 M. Nr. 8200 17 a 58 qm Ackerland Kloppenheimer⸗ feld Rindezunge Schätzung 1500 M. Nr. gb. „gb. Ladenburg, den 15. Oktober 1918. „Gott ſchüge dich, Rachel,“ ſprach dann der Jüngling. „Und dich, Lorenzo,“ erwiderte ſie und eilte davon. Rachels Vater ſaß in ſeiner kleinen gewölbten Wechſelſtube gegen die Straße zu und legte Goldmünzen auf die Wage, um zu prüfen, ob ſie nicht einer ſeiner Glaubensgenoſſen in übertriebenem Handelsgeiſte be⸗ ſchnitten habe, als Lorenzo Altoviti bei ihm eintrat. Der alte Jude meinte nicht anders, als der junge Edel⸗ mann ſuche Geld bei ihm aufzunehmen, und erhob ſich daher dienſteifrig, um ihm einen Stuhl zu bringen. „Womit kann ich dienen, Exzellenz,“ ſprach er in demütig näſelndem Tone. b „Ich will ohne Umſchweife offen und redlich mit Euch ſprechen,“ begann Lorenzo,„und bitte Euch, mir ebenſo zu erwidern.“ N 8 „Nach Kräften, Exzellenz,“ ſeufzte der Bankier,„aber die Zeiten ſind ſchlecht, das Geld ſelten—“ „Ich will nicht Euer Geld,“ unterbrach ihn Lorenzo, „ich liebe Euere Tochter Rachel und bitte Euch, ſie mir zum Weibe zu geben.“ 5 „Herr, meine Tochter!“ ſchrie der Alte auf.„Hat Euch Gott den Verſtand genommen, wißt Ihr nicht, daß ſie eine Jüdin iſt und daß eine Jüdin niemals eines Chriſten, eines Edelmannes Weib werden kann!“ „Eine Jüdin allerdings nicht,“ ſagte Lorenzo ge⸗ laſſen,„aber Rachel liebt mich und iſt bereit, die heilige Taufe anzunehmen.“ a „Die Taufe, mein Kind, meine Rachel!“ jammerte der Jude,„und ſie liebt Euch! Verflucht ſei die Stunde, wo ſie geboren wurde, Ihr habt mir meine Tochter verzaubert, Herr, mit ſchwarzer Kunſt für Euch ge⸗ wonnen. O, meine Rachel!“ ö „Beruhigt Euch,“ ſprach Lorenzo,„die Verbindung einer Jüdin mit dem Sohne eines edeln Florentiner Hauſes kann für Euer unterdrücktes Volk von unberechen⸗ bar glücklichen Folgen ſein.“ Grundstücks versteigerung. Auf Antrag nachverzeichneter Eigentümer werden am Freitag, den 18. Oktober 1918 Vormittags 11 Ahr auf dem Rathaus in Seckenheim freiwillig nachverzeichnete Aecker öffentlich meiſtbietend unter den allgemein üblichen Be⸗ dingungen zu Eigentum verſteigert. Eigentümer und Grundſtücksbeſchrieb. Marie Maas in Heidelberg. Lgb. Nr. 5708 Acker im Sandfeld in der oberen Hall 19,24 ar gb. Nr. 5731 Acker im Sandfeld in der oberen 5 Hall 13,51 ar Suſanna Maas in Seckenheim. Lgb. Nr. 4217 Acker im Oberfeld Klettengewann 8,12 ar Lgb. Nr. 2796 Acker im Mittelfeld Rheinſchall 12,20 ar Emma Seitz Witwe in Heidelberg. Lgb. Nr. 667 Acker beim Bauerspfad 19,38 ar Lgb. Nr. 729 Bauplatz im Ortsetter 5,78 ar Lgb. Nr. 688 Bauplatz im Ortsetter 3,17 ar Egb. Nr. 3555 Acker beim Stock im Oberfeld 11,84 ar Lgb. Nr. 1165 Acker im Niederfeld Mulde 17,62 ar Lgb. Nr. 9115 Wald im Diſtelſand 68,79 ar Seckenheim, den 14. Oktober 1918. b gürgermeineramt f Volz. Koch Ackerverpachtung. Anſchließend an die Grundſtücksverſteigerungen wer⸗ den am kreitag, den 18. Ollüber 1918 vormittags 11 Abr auf Antrag des Eigentümers Kar Bühler 2 Grund⸗ ſtücke auf 3 Jahre öffentlich meiſtbietend verpachtet. Bedingungen und Grundſtücksbeſchrieb werden bei der Verſteigerung bekannt gegeben. Seckenheim, den 16. Oktober 1918. Bürgermeiſteramt Volz. Annneneeneceneeeneunenuunuuuudunuanndumuuunauaſanumnadauuunlaman Ländlicher Credituerein Feckenheim E. G. m. b. H. Zeichnungen auf die 9 te Kriegsanleihe bum 23. depfember bis 23. Olober werden in den üblichen Kaſſenſtunden entgegen genommen. Wir erſuchen unſere Mitglieder und Spar⸗ kaſſen⸗Einleger längſtens bis 21. Oktober Zeich⸗ nungen bei uns einzureichen. Der Vorſtand. Sroßh. Notariat. TT ö Be d d d f i „Und Euere Eltern, die ſtolzen Altoviti, werden die ſeines ſeidenen Kaftans betrachtete und d koſtbaren Pelzwerks, mit welchem derſelbe verbr aufblies.„Geht hin und redet mit Euern Eltern 0 ſie Euch ihren Segen geben, gebe ich Such auh meinen.“ Lorenzo wollte dem Alten danken. 1 „Dankt mir nicht,“ ſagte dieſer mit einem fei Lächeln,„redet erſt mit den Euern.“ 1 Der junge Edelmann eilte nach Hauſe, flog Treppe empor und warf ſich ſeinen Eltern, wels 5 beim Schachſpiel ſaßen, zu Füßen, ihnen ſeine Liebe ſeine Abſichten mit Rachel enthüllend. wehe 8 1 . 2; tte Staunend hörte ſein Vater zu, während die Mu 10 1 85 0 ö 5 8 5 7 ng In? über die Verwirrung des Sohnes die Hände rang laut zu weinen begann. i, keilig „Nie wird cine Jüdin, auch wenn ſie die 1 Taufe empfangen, als Tochter mein Haus betre her ſprach dann der alte Altoviti, ohne ſich zu regen Dis nur einen Augenblick eine Miene zu verziehen. ehe mein unumſtößlicher Wille, Lorenzo, und kein Wort von der Sache.“ Lorenzo, der den Starrſinn ſeines Vater erhob ſich und kehrte verzweifelt zu dem alten zurück. f „Habe ich nicht geſagt, dankt mir nicht, dieſer,„ich habe es gewußt, daß die Altoviti u ſtt einwilligen werden, aber ſo viel ſagt ihnen, 0 mein ihr Wappen zu gut finden für eine Jüdin, ich. und Geld zu gut für einen Chriſten. Ich bitte Euch, gel verfolgt mein Kind nicht weiter.“— (Fortſetzung folgt.) Verordnung. (vom 24. September 1917). kannke, 5 Juden „ ſprac⸗ 63 niema richten betreffend. den Auf Grund des§ 9 des preuß. Geſetzes ab lech Belagerungszuſtand vom 4. Juni 1851 und des 1 1915 geſetzes vom 11. Dezember 1915(Reichs Gessler affen Nr. 179 Seite 813) beſtimme ich im Intereſſe der i ben Sicherheit für die zum Großherzogtum Baden un ungen Hohenzollernſchen Landen(Gegierungsbezirk Sig ende gehörigen Gebietsteile meines Befehlsbereichs das folg f 8 1: 1. Jede böswillige, für die öffentliche 5 Ordnung, für die Machtſtellung oder für das Anſeh Deutſchen Reiches oder eines Bundes ſtaates ſchädli ſie gefährende Kundgebung. über den W l ö 1 f ö ö ö ö 7 3 2. Jede Verbreitung unwahrer Nachrichten Krieg, die deutſche Kriegsführung oder erhebliche ſchaftliche Vorgänge iſt verboten. . Wer das Verbot übertritt oder zu ſolcher Uebertr auffordert oder anreizt, wird, wenn nicht die be 5 Geſetze eine höhere Freiheitsſtrafe androhen, mit 6 nis bis zu einem Jahr, beim Vorliegen mildernder Mart ſtände mit Haft oder mit Geldſtrafe bis zu 1500 beſtraft. f 8 3. Die Verordnung tritt mit dem Tage ihrer lat digung im Badiſchen Geſetzes⸗ und Verordnungs bla Kraft. ün⸗ 0 oven b 0 er Gleichzeitig wird die Verordnung vom 6. N 5 Seit 1914— Staatsanzeiger 1914 Seite 499 und 191 609— aufgehoben. Karlsruhe, den 24. September 1917. Der ſtellvertretende kommandierende General des XIV. Armeekorps Jsbert, Generalleutnant. Wanne trockenes feingeschnittenes Holz per Ztr. 6 Mark in Bündeln 5s Pig. Creulieh& Herschlet Friedrichstr. 38. Osram- Birnen sind eingetroffen bei Johann, Scekenh 5 1 1 1 1 1 f 6 1 5 1 8 Fb. d Verbotene Kundgebungen ac, 5 Verbreitung unwahrer — 7 7 55 ö r r e r 3 2325Fͤ TT.