abet zeile * 0 eſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und 9 Feiertage. 5 Der Adonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.— bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 5 e eee 8 N 2 3.25 eee Mk. Kundgebung des Miniſters 15 von Dandl. er 16. Okt. Miniſterpräſident v. Dandl e ze in ſeiner Rede in der bayeriſchen Kammer weiter gran Niemand wird verkennen, daß das Friedenspro⸗ dum Wilſons für weite Kreiſe den Verzicht auf Wünſche dank offnungen bedeutet. Aber der entſcheidende Ge⸗ eriſte muß bleiben, daß das deutſche Volk in dieſem won enzkampf faſt gegen die ganze Welt den Kampf führt, ſen ach wir auch allein unſere Kriegsziele bemeſſen dür⸗ in G Dieſen Verteidigungskampf aber hat Deutſchland von hren beſtanden. Noch iſt es nicht entſchieden, ob der Frieden Reichsleitung unternommene Schritt wirklich den ni cht. bringen wird, der uns unſer Leben läßt; denn icht jeden Frieden werden wir annehmen. uns Friede, der uns als Volk zerſtückeln wollte, der Baſerer Zuſammengehörigkeit und unſeren wirlſchaftlichen mgungen das Leben raubte, wäre nicht zu ertragen. Deutußte die letzten Kräfte zur Entſcheidung wachrufen. ſchen ſcland hat ſich nunmehr auf den Boden des Wilſon⸗ die don rogramms geſtellt, aber in der Erwartung, daß Anwdert aufgeſtellten Grundſätze nach allen Seiten gerechte gun endung finden werden. Würden uns nun Bedin⸗ nge zugemutet, die in entehrender Weiſe unſere na⸗ würd en Lebensbedingungen zu verkümmern drohen, dann NReicze ein neuer Sturm der Entrüſtung ſich im ganzen ſind e erheben. Das deutſche Heer und das deutſche Volk nn icht ſo zermürbt, daß ſie ſich gegen eine Vergewalti⸗ uind mehr zu wehren vermöchten. Die ganze Na⸗ ande de einig ſein in dem Willen, das Vaterland vor teidi 8 e und vor Untergang bis zum Aeußerſten zu ver⸗ 8 Bayern gehört mit voller Ueberzeugung dem vor d an. Manche unleugbaren Mißſtände verſchwinden bernen Größe des geſchichtlichen Augenblicks dem nüch⸗ ezü 19 8 des Betrachters unſeres Wirtſchaftslebens. 5 ich der Zentraliſierung in Berlin ſind ſoweit als len. 8 wieder normale Wirtſchaftsverhältniſſe herzuſtel⸗ m N 1 Machenſchaften, die Zweifel und Mißſtimmung das 8 erregen, die öffentliche Meinung vergiften und dur das narchiſche Gefühl zu untergraben ſuchen, können ie gau führen, Land und Volk ins Verderben zu ſtürzen. ewufetbolitiſche Neuordnung im Reich kann ſich der 5 en, vertrauensvollen Mitarbeit der Bundes⸗ richts verſichert halten, u'ter der Vorausſetzung, daß gat ifſchieht, was dazu dienen könnte, den bundes⸗ Man ichen Charakter des Reichs zu beeinträchtigen. tag 8 aber auch erwarten, daß die aus dem Reichs⸗ Volks 0 ie Regierung berufene Vertretung des deutſchen Rech er im Stammesbewußtſein wurzelnden Auffaſſung 5 trägt, das ein geſchloſſenes, kraftvolles Auf⸗ uch fünft außen unter zielbewußtter Führung erfordert, n igkett die Berückſichtigung der Eigenart und Se heiten i der deutſchen Stämme in inneren Angelegen⸗ tra 10 dem durch die Reichsverfaſſung und Bundes⸗ laſſen 5 geleiſtetem Umfang gewahrt wiſſen will. Wit Schöpfer an den Grundſätzen rütteln des von ſeinem un(Bismarck) kunſtvoll gefügten Gebäudes der bun⸗ 0 eich en Verfaſſung, denn wir wollen und müſſen * 2 1 8 ba 55 Staatsregierung, wie das bayeriſche Königs⸗ reihe ichen der fortſchrittl' hen Entwicklung einer von die ein 5 Geiſt durchdrungenen Verfaſſung des Landes deugeſtalt indernis in den Weg gelegt. Hinſichtlich der ag algh ald 9 der Kammer der Reichsräte wird dem Land⸗ dat ein Geſetzentwurf zugehen. Die Staatsregie⸗ in wiederholt erklärt, daß ſie keine grundfätzliche ö er Verhältniswahl iſt, wenn ſie auch erhebliche dandere 1 deren allgemeine Durchführung, insbe⸗ deüden den Rückſicht auf das flache Land nicht zu unter ⸗ ag. Ferner beabſichtigt die Staatsregierung 9 den beiden Kammern des Landtags zu er⸗ i Verhälcleher Weiſe unter Berückſichtigung der bayeri⸗ dderungs tniſſe Mitglieder der Volksvertretung zu den geſchäften herangezogen werden können. 1 1 dir ſind erhalten, zu dem die Bundesſtaaten treu ſtehen. die bare ein Volk, einig wollen wir handeln. Sowohl 5 Druck und Verlag von Gag. Zimmermann. f 1 7 18. Jübround Amtsblatt der Fürgermeiſterümter Fechenheim, Aves heine, Neckarhauſen und Edingen. Seckenheim 8 Der Weltkrieg. T. Großes Hauptquartier, 18. Okt. untlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht: Auf dem Kampfſelde nahmen wir unſere Front in die Linie öſtlich von Torohut—Koolskamp—Ingelmünſter im Auſchluß hieran hinter die Lys zurück. Nach ſtärkſtem Feuer auf das geräumte Gelände, fühlte der Feind an unſere neuen Stellungen heran. Beiderſeits von Kools⸗ kamp griff er ſie mit ſtarken Kräften, bei Torhout und Ingelmünſter in Teilvorſtößen an. Auch gegen die Lysfront bei Kortrik und Menen führte er hef⸗ Angriffe. Der Feind wurde überall abgewieſen. Gegen unſere neue Front zwiſchen Lille und Doual iſt der Feind geſtern bis in Linie Capinghem— Allennes les Marais—Carvin— Oignies gefolgt. Im Selleabſchnitt drang der Gegner bei Hauſſy in unſere Linien ein. Radfahrerbataillone warfen den Gegner im Gegenangriff zurück und nahmen die alte Stellung ö„Die Beſchießung der Stadt Denain durch eng⸗ i ie hielt an und hat weitere Opfer unter den franzöſiſchen Einwohnern und Flüchtlingen geforderr. Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: An der Oiſefront zeitweilig Artilleriekämpfe. Erneute Augriffe der Franzoſen nördlich von Origny wurden abgewieſen. An der Aisne und an der Aire ſchei⸗ terten ſtarke franzöſiſche Angriffe vor unſeren neuen Linien weſtlich von Grandpre. Heeresgrppe Gallwitz: Oeſtlich der Aire wurden amerikaniſche 8 1 5 deren Hauptſtoß ſich gegen Champigneulle und Lan⸗ dres richtete, abgewieſen. Beide Orte wurden gehal⸗ ten. Die Höhe ſüdöſtlich von Landres blieb nach wechſel⸗ vollen Kämpfen in Feindeshand. 2 Auch auf dem Oſtufer der Maas ſcheiterten erneute Angriffe des Feindes. Bei Abwehr des weſtlich von Flabas mit Panzerwagen vordringenden Gegners zeichnete ſi chbie 1. Landwehrdiviſion beſonders aus. Südvöſtlicher Kriegsſchauplatz. Vor unſerer neuen Front zwiſchen Jago dina und Niſch hat der Feind die weſtliche Morava, Kruſevac und Alekſinec erreicht. Teilangriffe, die er aus dieſer Stellung heraus führte, wurden abgewieſen. Der Erſte Generalguartiermeiſter: Ludendorff. a Sonderbericht der Heeresgruppe Herzog Albrecht: Keine beſonderen Ereigniſſe. N Heeresgruppe Herzog Albrecht. Staatsſekretär Bauer über die Kriegsanleihe: Es komme, wie es wolle, die — 1 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Auf ahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. R und Meenen wäre ein ziemlich weit vorſpringender Ken in komplizierter Lage. Vielleicht meint aber der Tages⸗ bericht unter der Lysſtellung eine Linie längs dem Kanal, der oberhalb Kortryk von der Lys abzweigt und in nörd⸗ licher Richtung nach Brügge führt. Aufklärung werden die nächſten Berichte bringen. Weſtlich Lille hat ſich der Feind bis auf etw 6 Kilometer bei, Capinghem der Stadl genähert. Die engliſchen Granaten haben ſchon einen großen Teil von Lille, das zu den bedeutendſten Induſtrie⸗ plätzen Frankreichs zählt, vernichtet. Vor Capinghem zieht ſich die Frontlinie in ſüdlicher Richtung über Allen nes⸗les⸗Marais bis zu dem Städtchen Carvin an des Straße Lens Lille, 11 Klm. nordöſtlich von Lens, ſon und wendet ſich dann über Oignies in der Richtung auf Douai nach Südoſten. Auch Douai wird bald nu noch ein Trümmerhaufen ſein; glücklicherweiſe konnte dit deutſche Heeresleitung, wenn auch mit großen Anſtren gungen und ſelbſtloſeſten Opfern, die Bevölkerung rech zeitig in Sicherheit bringen, freilich nicht ohne daß manch franzöſiſche Zivilperſon durch die engliſchen Fliegerbom ben und Granaten noch Schaden genommen hätte. Bi jetzt wird Douai noch tapfer verteidigt.— Das Vor dringen der Engländer gegen Valenciennes wurde in einem heftigen Kampfe bei Hauſſy(an der Bahnlinie Cateau- V.) gehemmt Radfahr.truppen entriſſen dem Feinde eim bereits genommene Höhe weſtlich der Linie. Die Städte Quesnoh und Denain an der Schelde liegen unter ſtar kem feindlichem Fernfeuer. Quesnohy liegt etwa 12 Klm hinter unſerer Front.— Im Oiſe⸗Abſchnitt wurden fran. zöſiſche Angriffe nördlich Origny zurückgeſchlagen; der nördlich des Städtchens liegende Höhenzug, der ſich ie zur Oiſe hinzieht, hat den Feind ſchon viel Blut gekoſtet und doch iſt er ſeit einer Woche um keinen Schritt weiter gekommen. Weitere Angriffe ſcheiterten an der Aisne und Aire. Das beweiſt, daß unſere Truppen, die erſt Tags zuvor den Aisnebogen geräumt hatten, in guter Ord⸗ nung zurückgegangen ſind. Oeſtlich von Grand Pre, bei Champigneulle(2½ Klm. nördlich des geſtern genannten St. Juvin) und Landres ſind Vorſtöße der Amerikaner in der Hauptſache geſcheitert. Jenſeits der Maas wurd 5 Flabas(5Klm. nördlich von Beaumont) ſcharf ge⸗ kämpft. ö Bis zum gegenwärtigen Augenblick ſind faſt eine Million britiſcher Untertanen im Kriege umgekommen. Die„unmenſchlichen Praktiken“ der Deutſchen— laut Wilſon. WTB. meldet: Da ſich in der Gegend von CTam⸗ brai und Douai ſchon wochenlang ſchwere Kämpfe Kriegsanleihe iſt geſichert, dafür wird Reichstag ſorgen. N 5 Nach den Kämpfen vom 16. Oktober in Flandern, die ſich beſonders um Thourout, Lichtervelde und Iſeg⸗ hem entſponnen hatten, hat die Führung unſere Linien in dem Kampfeswinkel bei Thourout und gegen Oſten weiter zurückgezogen. Thourout iſt, wie man dem Tages⸗ bericht wohl entnehmen darf, geräumt, auch Lichtervelde ſcheint aufgegeben zu ſein, der Feind wäre alſo im Beſitz der Bahnlinie von nördlich der Grenzſtadt Meenen an der Lys, die übrigens gegen ſtarke feindliche Angrifſe weiter behauptet wurde, bis Thourout. Das im Tages⸗ bericht genannte Kooleskamp war heiß umſtritten. Es liegt an der Bahnlinie Dixrmuyden—Gent, 4 Klm. öſtlich der Linie Meenen— Thourout, und dieſe Entfernung gibt einen ungefähren Maßſtab für die Einbuchtung unſerer Front öſtlich von Thourout. Die Stadt Iſeghem iſt aufgegeben, wenigſtens liegt das ebenfalls hart umſtrittene Dorf Ingelmünſter bereits nordöſtlich von Iſeghem, je⸗ doch in unmittelbarer Nähe. Wenn der Tagesbericht davon ſpricht, daß die Front ferner hinter die Lys zurückge⸗ nommen worden ſei, ſo iſt die Ortsbeſtimmung nicht ohne weiteres verſtändlich, denn die Lys fließßt von Eſtaires an über Armentieres, Komen, Werwick, Meenen, Kortryf im allgemeinen in gleichbleibender nordöſtlicher Richtung auf Gent zu, wo ſie ſich mit der Schelde vereinigt. Iſt alſo unſere Front auf das Oſtufer der Lys zurück⸗ genommen, Jo exſchiene auch Kortruk(Courtrai) aerüum * e und Regierung ——— abſpielen, hat ſich die Heere eitung verpflichtet geſehen, die Bevölkerung rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Cam⸗ brai und Douai ſind bereits Anfaug September, als eng⸗ liſche Kanonen die Stadt zu beſchießen begannen, ge⸗ 2 1 räumt worden. Die Abbeförderung war ſehr ſchwierig, da vor allem die Oſtausgänge der Stadt unter Feuer ge⸗ halten wurden. Man hatte der Bevölkerung durch öffent⸗ liche Anſchläge mehrere Tage zuvor den Abtransport bekanntgegeben. Darauf erfolgte die perſönliche Auffor⸗ derung an die Familien, Beſprechungen mit dem Bürger⸗ meiſter, Ausgabe von Einteilungskarten an Familien, Einteilung in Kolonnen, die Verpflegungsausgabe für mehrere Tage. Auf halb des Ortes wurden Sammel⸗ plätze angelegt und von der Militärbehörde Pferde, Wa⸗ gen und Eiſenbahnzüge zur Verfügung geſtellt, die fin die Zeit und die Dauer des Abtransports der Bevölke⸗ rung für Heereszwecke geſperrt waren. Die Kolonnen wurden von Begleitmannſchaften übernommen, die ſit⸗ auf befohlenen Straßen nach Orten des Hintergeländez brachten, nach denen Quartiermacher vorausgeſchich waren. Man hatte dafür Sorge getragen, daß Familien. angehörige beiſammen blieben und hatte es der Bevölke rung erlaubt, das Nötigſte von ihrem Hab und Gut mitzunehmen. Sie machte davon auch ausgiebig Ge⸗ brauch und führte auf Karren und Wagen alles Mög⸗ liche mit ſich. Auf den Waſſerſtraßen Nordfrankreichs beförderte man Greiſe, Kranke und Kinder, die den An⸗ ſtrengungen des Fahrens auf den Landſtraßen nicht ge. wachſen waren. So wurden ſachgemäß auf Kähnen aus Douai 500 Kranke und Krüppelkinder und 250 krank Frauen aus Privathäuſern und Hoſpitälern unter Auf⸗ ſicht eines Arztes und mit Unterſtüt ang von Pflege mannſchaften vor den engliſchen Granaten in Sicherheü gebracht. Zur Wilſonnote. Berlin, 17. Okt. Der Verein deutſcher Studen⸗ ten hatte an Hindenburg einen Gruß geſandt, in dem er gelobte,„alles einzuſezen zur Sicherung der Zu⸗ kunft unſeres Volks“. Hindenburg antwortete:„Auch ich vertraue feſt darauf, daß das deutſche Volk einig und opferfreudig zuſammenſtehen wird, wenn die Stunde es verlangt.“ Berlin, 17. Okt. Die„Tägk. Rundſchau“ ſchreibt: Wer einen Blick in die Seele des Volks werfen wollte, der hatte geſtern abend Gelegenheit dazu im e haus in Berlin, wo der Unabhängige Ausſchuß für einen deutſchen Frieden eins Kundgebung veranſtaltete. Tau ſende e, Kopf an Kopf in den zwei Sälen des Hatkſes, Unzählige draußen vor dem Eingang, ohne Einlaß finden inden mußte, der Stimmung weiter amerikaniſcher Kreiſe a Eugen mit ſich bringt.— Die„Times“ Dalmatien). die lichen dens zu können.— Der militäriſche Mitarbeiter der„Voſſ Zeitung meint: Das äußerſte Bemühen der Oberſten Heeresleitung muß es ſein, die unbedingte Vermeidung eines Durchbruchs des Feindes zu erreichen. Bleibt der innere Zuſammenhang der deutſchen Front erhalten, ſo ſt alles gerettet.— Im„Berl. Lokalanzeiger“ heißt es, venn man die neueſte Leiſtung Wilſons gebührend kenn⸗ zeichnen wolle, könne man auf eine bekannte Rede Schei⸗ demanns verweiſen. Scheidemann ſagte u. g.:„Dik⸗ iert die Entente den Frieden, dann wehe dem deutſchen Handel, wehe der deutſchen Induſtrie, dreimal wehe der zeutſchen Arbeiterſchaft. Es iſt ſo: die Brotlosmachung zon Millionen deutſcher Arbeiter ſteht auf dem Spier, venn wir einen Frieden der Entente annehmen müßten. Elend und Not durch viele Jahrhunderte hindurch würde ins zum Bettelvolk von Europa ſtempeln.“— Die „Nordd. Allg. Ztg.“ ſchreibt: Es iſt nicht zu bezweifeln, daß Präſident Wilſon und ſeine Partei in ſchwerem Fampfe ſtehen gegen dieſe populären Richtungen. Präfi⸗ zent Wilſon hat durch ſeine erſte Note gezeigt, daß er auch u der Friedensfrage entſchloſſen iſt, ſeinen Willen durch⸗ zuſetzen und ſich zunächſt nicht zu einem brutalen Zu⸗ ſchlagen der Friedenstür hinreißen zu laſſen. Das bewies eine Note vom 8. Oktober. Dagegen ſcheint es unver⸗ ennbar, daß Wilſon in ſeiner 2. Note an die deutſche Regierung es für nötig gefunden hat oder es für nötig Rechnung zu tragen, die aus dem Uebermut eines in Bergrößerung geſchauten Siegs geboren iſt. Ob ſich Herr Wilſon nur taktiſch von dieſer Richtung hat beinfluſſen uuſſen, oder ob ſie dauernd Ton und Inhalt der amerikani- chen Politik beeinfluſſen wird, muß ſich im weiteren Verlaufe des Friedensgeſprächs herausſtellen. Königsberg, 17. Okt. Die„Königsberger Hartung⸗ che Zeitung“ ſchreibt zur Wilſonnote: Geſprochen hat die deutſche Regierung bei allen ihren Friedensange⸗ boten verſtändlich: Entſchloſſen zur Abwehr bis aufs Weſſer. Aber verhandelt wurde in der letzten Zeit nicht mehr ganz danach. Vielmehr ſchien es ſo, als hätten wir ne Piſtole auf der Bruſt. Was dabei an Selbſtver⸗ kauen im deutſchen Volke verloren gegangen iſt, wird ſich nicht leicht wieder gewinnen laſſen. Stark regt ſich kberall mit deutſcher Vaterlandsliebe, die unzerſtörbar it, das Angebot reſtloſer Hingabe aller Kräfte zur Ver⸗ eeidigung. Freiſchärlergeiſt wird im Volk erwachen. Er⸗ geht der Aufruf zum letzten Aufgebot, ſo braucht uns zicht bange zu ſein. Es wird uns nicht an Kämpfern ſehlen, um die Fremdherrſchaft abzuwehren, in die jetzt Wilſons Verhandlungsweg hinzuführen ſucht. Nach Schweizer Blättern hat die zweite Antwort⸗ tote Wilſons an die deutſche Regierung die franzöſiſche Preſſe zu noch größerer Kriegsbegeiſterung angefeuert. Wilſon ſoll nach Havas erſt die Anſicht des Marſchall 5 erbeten haben, ehe er die Antwort abgehen ließ. och habe weitere militäriſche Erfolge in Ausſicht ge⸗ ſfellt und er ſei einem Waffenſtillſtand durchaus abgeneigt. London, 17. Okt.(Reuter.)„Daily Telegraph“ chreibt: Die Note Wilſons iſt eine der zutreffendſten Mplomatiſchen Mitteilungen, die jemals veröffentlicht vurden. Das iſt der Tag der Rache.—„Morning Poſt“ ſchreibt: Wilſon verdient die Dankbarkeit der ziviliſierten Welt damit, daß er die Lage rettete. Deutſchland wird jetzt verſtehen, daß die bedingungsloſe Ueber⸗ abe eine weſentliche Vorausſetzung für den Waffen⸗ ſtillſtand iſt und daß die Gewährung eines Waffenſtill⸗ ſtands noch keinerlei Verſprechen für die Friedensbedin⸗ ſagt: Wir in gland haben ſehr hohe Anſprüche an die Antwort Wilſons geſtellt„faber er hat ſie befriedigt. London, 16. Okt.(Reuter.) Nach Anſicht der eng⸗ liſchen und der alliierten Regierungen brauche zurzeit mäßigerweiſe nichts zu der ſehr klaren Antwort Wil⸗ ſons hinzugefügt werden. Deutſchland habe jetzt die er⸗ betene Antwort. Soweit ſie die Alliierten betreffe, ſei die Angelegenheit eine Sache ihrer Truppen an der Front und dieſe ſcheinen ſie in ſehr befriedigender Weiſe zu erledigen. Nom, 17. Okt. Die Preſſe fordert die Räumung nicht nur des italieniſchen Bodens, ſondern auch aller der Gebiete, die Italien ſchon vor dem Kriege von Oeſterreich⸗-Ungarn verlangt hat(Südtirol, Iſtrien und Sonſt wäre die Fortſetzung des Kriegs Waffenſtillſtand vorzuziehen. EntſchlieFßung des franzöſiſchen Senats gegen i die„deutſchen Greuel“. ö Paris, 15. Okt.(Havas.) Senator Couyba dem 4 erklärte im Senat im Namen des Ausſchuſſes für aus⸗ wärtige Angelegenheiten, die Vernichtungswut des Fein⸗ des ſei ſeit Auguſt 1918 noch größer geworden als früher Er ſagte: Ohne militäriſche Notwendigkeit hat der Feind die Kirchen, Gehöfte, Dörfer und Städte verbrannt und hinter ſich eine Trümmerwildnis gelaſſen, nachdem er eraubt hatte, was zu rauben war. Aus Gefangenenaus⸗ agen und beſchlagnahmten Schriftſtücken geht hervor, daß dieſe Zerſtörungen von der deutſchen Heeresleitung ins Werk geſetzt worden ſind. Der Befehl trägt die Adreſſe von Py, X. deutſche Infanteriebrigade, und ordnet an, daß künftig die Zerſtörungen planmäßiger und weniger läſſig ausgeführt werden ſollen. Alle Truppen haben flicht, ihr Möglichſtes zur Ausführung dieſes Auf⸗ trages zu tun und auch überall die Brunnen zu ver⸗ giften. Couyba forderte die Annahme folgenden An⸗ trags: Der Senat bekräftigt ſeine früheren Entſchlie⸗ ßungen und iſt entſchloſſen, den durch die glänzenden Siege der Alliierten glücklich befreiten Bevölkerungen die Wiedergutmachung der durch den Feind verübten Schäden, Verwüſtungen und Völkerrechtsverletzungen zu⸗ uſichern und billigt den Entſchluß der Regierung, den Feinde die nötige Warnung und Schadenerſatzforderunger eutgegenzuſetzen. Er fordert die Regierung auf, ſich zu dieſem Zweck mit den verbündeten Regierungen ins Ein vernehmen zu 500 und die Unterſuchung fortzuſetzen, um zu einer Beurteilung der für dieſe Miſſetaten Verantwort⸗ zu gelangen, da die Gerechtigkeit die erſte Frie⸗ (Einſtimmiger und anhalten bedingung ſein muß. fall Mini chon antwor des Aeußern Pi e Aufforde werter, um DBeurſchland wiſſen zu laſſen, Daß es dit volle Verantwortung für die jetzt und fürderhin auf fran⸗ zöſiſchem Gebiete begangenen Verbrechen trage. In ei⸗ ner feierlichen“ Warnung an Deutſchland ſei geſagt, daß die Deutſchen nicht der unerbittlichen Sühne entgehen werden. Dieſe Warnung wiederhole er von der Tribüne des Senats herab. Nicht ungeſtraft ſollen unſere unglück lichen Mitbürger in den beſetzten Gebieten gemartert, ihre Beſitztümer zerſtört und ſie ſelber als Geiſeln fortge⸗ ſchleppt werden. Es wird darüber materiell Recht ge⸗ ſprochen werden.(Allſeitige Zuſtimmung). Wir werden es nicht zugeben, daß die Verantwortlichkeit ſchamlos bei⸗ ſeite gerückt wird. Der Antrag Couyba wurde angenom⸗ men. Der Senat beſchloß den Auſchlag der Erklärungen Neues vom Tage. Die neue Regierung. Berlin, 17. Okt. Wie verlautet, ſchweben zwiſchen den Mehrheitsparteien Verhandlungen über die Aufnahme eines nationalliberalen Reichstagsabgeordneten in das Kriegskabinett als Staatsſekretär ohne Fach. Daneben ſoll ein Nationalliberaler als Unterſtaatsſekretär in das Reichsarbeitsamt und in ein preußiſches Miniſterium eintreten. 8 Berlin, 17. Okt. Auf Grund der kaiſerlichen Ver. 2A treffen hat, hat der Reichskanzler den Staatsſekretän Gröber zu ſeinem Vertreter für dieſen Geſchäftsbereich beſtellt. 4 f Verlin, 17. Okt. Der Chef des Admiralſtabs der Marine, Admiral Scheer, iſt in Berlin einge⸗ troffen.(Die Anweſenheit des Admirals in Berlin dürfte mit der von der Regierung behandelten Frage der Einſtellung des Tauchbootkriegs gemäß einer Forderung Wilſons zuſammenhängen. D. Schr.) i Nach der„Kreuzztg.“ hat Oberpräſident Batoc⸗ dehnt Uebernahme des Kriegsernährungsamts abge⸗ lehnt. ö 8 lins, ſo ſchreibt der„Vorwärts“, ſprechen manche Leute von einer neuen Regierung Haaſe⸗Ledebour als von einem kommenden Ereignis, Haaſe⸗Ledebour wäre für ſie ungefähr die deutſche Ueberſezung von Trotzki⸗ Ven in. Die Regierung Haaſe⸗Ledebour ſoll die Dik⸗ tatur des Proletariats verkörpern, die auf der Herrſchaft der Arbeiterräte gegründet ſein ſoll. Würden dieſe Phan⸗ taſten das ruſſiſche Vorbild kennen, ſo würden wahr⸗ ſcheinlich auch ſie nicht glauben, auf dieſem Wege etwas für das zukünftige Glück des Volks erreichen zu können. Ob der Bolſchewismus je dazu kommen wird, das ruſſiſche Volk glücklich zu machen, iſt noch ſehr die Frage. Wir appellieren an die Einſicht und an das Gewiſſen der Genoſſen, die in Jahrzehnten des Klaſſenkampfs geſchult ſind. Törichte Streiche machen wir nicht mit. Berlin, 17. Okt. Der Vorſtand des Bundes der Induſtriellen hat einſtimmig beſchloſſen, ſich in dieſer ernſten Zeit hinter die neugebildete Regierung zu ſtel⸗ len. Sollte der angeſtrebte ehrenvolle Friede nicht zuſtandekommen, iſt der Bund der Induſtriellen bereit, gemeinſam mit der Volksvertretung und allen Kreisen und Ständen des deutſchen Volks an der Organiſation der nationalen Verteidigung mitzuwirken. Der Bund der Induſtriellen ſtellt ſeine geſamte Organiſation und die Arbeitskräfte ſeiner Mitglieder zur Verfügung, wenn es gilt, das deutſche Volk zum letzten entſchloſſenen Wi⸗ derſtand aufzurufen. Die Eutlaſſung der Arbeiter aus dem Heeresdienſt nach der Demobiliſierung. Berlin, 17. Okt. Für die Vorarbeiten zur Rege⸗ lung der Arbeiterentlaſſung nach der Demobiliſierung wurde dem Reichswirtſchaftsamt, das die Verantwor⸗ tung nicht allein tragen wollte, eine beſondere gemiſchte Kommiſſion von 12 Vertretern der hauptſächlichſten Reichsbehörden, ferner von Vertretern der bundesſtaat⸗ lichen Regierungen und einer Anzahl von Arbeitgebern, Angeſtellten und Arbeitnehmern beigegeben. Dieſe große Kommiſſion hat einen aus 10 bis 12 Perſonen beſtehen⸗ den kleinen Arbeitsausſchuß gebildet, der ſeine Sitzungen heute beginnen wird. Dittmann begnadigt. Berlin, 17. Okt. Der Reichstagsabgeordnete Wilh. Dittmann(unabh. Sozialdemokrat), der infolge des Januarausſtands zu einer Feſtungsſtrafe von 5 Jahren verurteilt worden war, iſt begnadigt worden. Kundgebung der Unabhängigen. Berlin, 17. Okt. Geſtern nachmittag veranſtalte⸗ ten etwa 1000 unabhängige Sozialiſten eine lärmende Kundgebung vor dem Reichstagsgebäude und Unter den Linden. Sie wurden von der Polizei mit blanker Waffe zerſtreut. N 5 Neue deutſche Schiffahrtslinie. Hamburg, 17. Okt. Die Hamburg⸗Amerikaniſche Schiffahrtsgeſellſchaft hat einen täglichen Dampferverkehr zwiſchen Reval und Helſingfors eingerichtet. Die galiziſchen Ukrainer gegen Polen. Kiew, 17. Okt. Die„Kiewskaja Mysl“ meldet: Die galiziſchen Ukrainer werden ſich mit aller Kraft der drohenden Angliederung an Polen widerſetzen, wenn Oeſterreich Galizien an Polen übergeben wolle. Die Ukrainer in Galizien werden ſich an die Ukraine anſchlie⸗ ßen, ſelbſt wenn die Ukraine in ein föderatives Verhält⸗ nis zu Rußland treten ſollte, nur um nicht an Polen zu 5 Päpſtliches Konſiſtorium. Dugano, 17. Okt. Der Papſt wird angeſichts der jüngſten Friedensſchritte das wiederholt vertagte Konſi⸗ ſtorium für Dezember einberufen. Möglichſt alle Kar⸗ kommen dinäle der ganzen Welt ſollen daran teilnehmen. Im Konſiſtorium ſollen eine größere Anzahl neuer Kar⸗ dinäle ernannt werden. 5 i 5 Die Auflöſung der Donaumonarchie. Der Miniſterpräſident machte Berlin, 17. Okt. In einigen Fabriken Groß⸗Ber⸗ torpediert. 9 Mann kamen um. a 9898 5 an 1 8 5 8 8 1 konnten zune 0 des Feindes. Zuletzt raſten auch die panne der um Stellungswechlß 0 de über die Bildung der Nationalſtaaten und Natio rungen in Oeſterreich. Die nationalen Verſammmihe der Völker ſollen aufgefordert werden, die Nationalregierungen vorzunehmen. Damit wäre die bildung Oeſterreichs in einen Bund nationaler& al geplant. Zunächſt ſei die Bildung von vier nation, Staaten in Ausſicht genommen, eines deutſch hen chiſchen, eines tſchecho⸗ſlowakiſchen, eines illhriſchhaih⸗ eines rutheniſchen. Dieſen Staaten würde das ol. oberhaupt, die Vertretung nach außen, das 10 und das Handelsweſen und die Landesverteidig zemeinſam ſein. In die Bundesverſammlung( des bisherigen Reichsrats) haben die Nationalverſe ren lungen ihre Vertreter zu entſenden. Die Gebietsabg zung ſoll durch beſondere Kommiſſionen erfolgen. Auch die Ungarn! er Budapeſt, 16. Okt. Im Abgeordnetenhaus klärte Wekerle, daß der Kaiſer das Rücktrittsgeſuch hen Kabinetts nicht angenommen habe.(Zurufe: Sie 127 die Demokratie verraten!) Nachdem Oeſterreich ſich az föderativer Grundlage organiſiert hat, ſtellen wil zuf die Grundlage der reinen Peroſonalunion und ang demgemäß unſere Politik in wirtſchaftlicher Beziehigh und auch in Bezug auf unſer Heer unabhängig ber ſelbſtändig organiſieren. Graf Michael Karol langte die ſofortige Eröffnung von Friedensverh 15 lungen ohne Rückſicht auf die bisherigen Intereſſe ler meinſchaft. Ungarn müſſe durch einen eigenen dit ten vertreten ſein. Unter heftigen Ausfällen gegen, Partei Tiszas forderte er, daß die Urheber des af zur Verantwortung gezogen würden. Martin* daß Nitglied der Karolhipartei, rief: Wir erklären, wir Ententefreunde ſind. Bei dieſen Worten hob ſich ein großer Lärm.„ melde Berlin, 17. Okt. Die„Tägl. Rundſchau“ nien ms Wien: Graf Julius Andraſſy befindet ſich zeit in der Schweiz, wo er mit Vertretern liſchen Ariſtokratie Verhandlungen führt. regung zu dieſen Verhandlungen ſoll von 1 Seite ausgegangen ſein. Es verlautet, daß ladrafſt dem Ausfall der Schweizer Verhandlungen An a zum Außenminiſter und zum Friedensunterhändler erſehen ſei. Anſchlag auf Tisza. Budapeſt, 17. Okt. ſtern nach Sitzungsſchluß des Abgeordnetenhauſes halb⸗ Tisza das Haus verließ, näherte ſich ihm 55 Del wückſiger Junge mit einem Revolver in der Ha woa Kraſewagenführer ſchlug dem Vurſchen ins Geſicht, men. dieſer den Revolver fallen ließ. Er wurde ſeſtgent te an, Bei dem polizeilichen Verhör gab der Verhaf Bean daß er Lekay Leitner heiße, 23 Jahre alt u 5 ter der Futtermittelzentrale ſei. Den Anſchlag berübt, weil er in Tisza einen der Urheber Hebe längerung des Kriegs erblicke. Er habe auch! bach Die engiſchg habe tigt, den deutſchen Staatsſekretär von Hin rend ſeines Budapeſter Aufenthalts zu töten, der Staatsſekretär vor der Ausführung abgerer Das Börſenbarometer. 14 Bukareſt, 17. Okt. Die Börſe, die geſte, zweijähriger Unterbrechung wieder eröffnet wur ie Höh die Kurſe der rumäniſchen Bankaktien ſtark in b Her getrieben. Nationalbank notierte mit 6100 Lei wert 500). 2 3 I 9 Nach Zeitungsmeldungen des Partei chen Truppen in Sibirien nach Wladiwoſtok entſandt.* 6, Berlin, 16. Okt. einem Moskau, 17. Okt. Wladiwoſtok hat Japan Abgeordnete aller Parlaments zur Unterſuchung der Lage der fal Die ruſſiſche Geſandtſcha klärt die Meldung eines Leipziger Blattes von Anſchlag auf Lenin für unbegründet. det, Kiew, 17. Okt. daß der frühere Finanzminiſter Kekowzow un ſtsgeric here Handelsminiſter Schachowkoj durch ein Vo 5 wor⸗ zum Tode verurteilt und ſtandrechtlich erſchoſſe den ſeien. a Der Krieg zur See. am Stocholm, 16. Okt. Der ſchwediſche Ae „Maja“(2200 Bot T.) wurde an der englische 5 Artillerie bei Nacht. Aus dem Felde wird uns geſchrieben: nen. Im Jurewald ſtanden einige deutſche Batten zur Beobachtungen lagen, dem Gelände angepaßt, ein weder a5 auf den Höhen von Dannevoux. Von hier beherrſchte Ma das vorliegende Höhengelände und reichte weit in 15 tal hinein bis Brabant und Samogneux. chwer Im Walde von Jure ſtanden die Batterien, ben leichte, ſolche die nur von Autokoloſſen bewegt were un und andere, die P wenige Geſpanne über Höhe mit Leichtigkeit fortbewegen. Im Jurewald telter daß des terien den 5 des Feindes aus und feuerten Zone o. n nach vorne. Durch das vergaſte Dannevoux mußte lonnen, wo die Reſte menſchlicher Wohnungen als 25 den Jahrern um die Köpfe ſpritzten. Dann ging Chauſſee, wo die ſchweren Kaliber in kleinen Abſtande bei Trichter ſetzten und dann endlich hinem in dien de ten. Jurewaldes, wo die Baumkronen unter den Griffanſrauſchtge ſchoſſe wie Stahl klirrten und wie em Meer beute ang Aber die Munition kam nach vorne. Alte Landwehr aber hier, nicht mehr für den Batteriedien“ geeignet. n. fähig, ein 1 in den Rachen des Todes zu fü en a fielen hier, alte Veteranen des Kolonnenkriegs, Helden die unbekümmert um die Einſchläge und klirre Schritt für Schritt ihres Weges dähinſtampften, w. 90 oder Reiter es wollte. Und die Batterken erhielt tigen Zeit die gewichtigen Körbe, die ihnen 8 der Schlacht begehrter und angenehmer jund als Sr g zerer Die Batterien im Jurewald feuerten mit immer weil fernung. Immer wieder mußte abgebrochen werde uſantet Sturmwellen ſich näherten. Schon warfen unſere die 1 ihre Handgranaten im Jurewald ſelbſt. Da ſchwiegen attertel Langrohre. Die Schleppautomobile knatterten und 16 5 i die koſtbaren Ungetüme aus dem Walde in Sicherheit Stato 9 g, Al. (Ungar. Kor.⸗Bur.) A ö Ver Die Ereigniſſe im Oſten. 15 Aus Moskau wird ber fe 0 1 ſelhe- e 8 ra ö d De der Feind mit allen Kalibern den Wald. Es harf nichrs: anonjere mußten aus den Stollen, aus denen die Geſchoſſe der Hände lange Kette ſeit Stunden unentwegt zum Ver⸗ dc ſtiegen, ſie mußten heraus, um die Geſchütze, um ſich zu etten. Was fertig war, preſchte ab, ſuchte ſich durch die Feuer⸗ en hindurchzuſchlängeln. Der Morgen graute ſchon. Gott ank verhängte dichter Nebel die Fernſicht. Nicht alle kamen kaans nicht alle Menſchen, nicht alle Geſchüze. Aber faſt ebermenſchliches wurde geleiſtet. durch 5 ihre 15 die 1. Batterie eines Fußartillerie⸗Bataillons bekam m. angrohre nicht aus dem Wald heraus. Die Schleppauto⸗ obile verſagten den Dienſt. Räder waren zerſchmettert, Motore urchlöchert. Die Schloſſer arbeiteten mit Schlüfſel und Bohrer d er vergebens. Die Koloſſe erzitterten, kamen aber nicht von 5 Stelle. Inzwiſchen erreichte der Infanteriekampf die Stel⸗ nag. Zwei Kompagnien traten gerade zum Gegenſtoß an. Da aim der Batterieführer ſeine Kameraden zuſammen und mi dengedrehtem Kolben machten die Artilleriſten den Gegenangriff Eni Infanterie mit, bis ſie Raum gewannen und auf die neue ie zurückgehen konnten. ö 0 on den Höhen von Danneveux, wo die Beobachtungen lagen, h man im Morgengrauen die Linien der Amerikaner ſich aus dem Walde von Jure entwickeln. In dichten Maſſen ent⸗ ch an, ſie dem Gehölz, immer neue Reihen und Kolonnen ſchoben nach vorne. Da zogen ſich auch die Beobachter zurück, ihren Pretteten Batterien nach. Als der Nebel ſich hob, hatten die matterien aus dem Jurewalde ſchon wieder mit dröhnender Stimme N en Kampf eingegriffen, aller Lücken, aller Schrecken der acht ungeachtet. Leutnant Harich, Preſſeoffizier. Baden. 6 Karlsruhe, 17. Okt. Der Staats miniſter Dr. örhr. v. Bodman hat die Mitglieder des Präſidiums 17 beiden Kammern und die 1. Vorſitzenden der Frak⸗ n irn der Zweiten Kammer zu einer Beſprechung 19 7 die derzeitige Lage auf Samstag den Oktober nach Karlsruhe eingeladen. 9 ( Konſtanz, 17. Okt. Der Küfer Franz Weiße mus Berlin 75 fich mit 14 Genoſſen wegen mehrfachen 5 trugs, Betrugsverſuchs und eines Einbruchsdiebſtahls⸗ 1 ſuchs zu verantworten. Sie hatten verſchiedene Leute dt Beträge von 5000, 3000, 2800 Mk. uſw. betrogen 0. Schwindler betrieben ihr Geſchäft hauptſächlich mit gecharin und Gummi. Der Angeklagte Weiße und ein derer Angeklagter namens Huck erhielten je 1 Jahr 5 onate Gefängnis, während die übrigen Angeklagten monatigen Gefängnisſtrafen verurteilt wurden. Vermiſchtes. Oe Sri nimmt in Spanten ſo überhand, daß die eberden 75 7905 Maßnahmen treffen. In Barcelona hat ſich Bud aß! der Todesfälle verdreifacht.— Emem Forſcher in rape, Wladimir Schulz, ſoll es gelungen ſein, den bereder der Krankheit in Reinkultur zu züchten, mit dem J verſchiedene Perſonen geimpft wurden. 5 5 iſt e Schieberbörſen und der„drohende“ Frieden. na bekannt, 15 auch die 1 des Deutſchen feige halter hat neueſtens darauf hingewieſen, daß es dle Börſen gibt, die den Verkehr mit den Schleich⸗ 5„ Schieberwaren im großen organiſieren, die internationalen teiſe feſtſetzen und für die Beſchaffung der Waren, die vꝛelfach 5 en großen Diebſtählen herſtammen, Sorge tragen. Solche dſen, an denen rieſige Summen umgeſetzt und mühelos verdient gibt es namentlich in Polen eine große Zahl. Wie die Schleſiſchen Wirtſchaftlichen Nachkichten“ mitteilen, iſt unter chieberbörſen ein lähmender Schrecken gefahren, als das Frie⸗ leztzangebot der deutſchen Regierung bekannt wurde. In den Seife Tagen wurden bedeutende Mengen Pelze, Wolle, Leder, deife, Ju er, Kolonialwaren, Webwaren, Oele uſw., die bisher Hanzucheriſcher Abſicht verborgen gehalten wurden, in den freten brindel geworfen, was natürlich ein ſtarkes Fallen der Preiſe wird. ngen Lokales. — Die Beratungsſtelle für Handwerk und Gewerbe, die der 0 der bad. Gewerbe⸗ 18 Handwerkervereinigungen, Sitz Raſtatt, an 61 Stel⸗ den eim Großherzogtum errichtet has, haben den Zwech Handwerkern und Gewerbetreibenden in allen Fra⸗ den des gewerblichen und wirtſchaftlichen Lebens unent⸗ zelt lich Rat und Auskunft zu erteilen. Vor allem burt ie ſich den wirtſchaftlichen Wiederaufbau aller wurch den Krieg geſchädigten, ehemals geſunden Hand⸗ nerkereriſtenzen zur Aufgabe gemacht. Zu dieſem Zwech aterſtützen ſie die Hanwerker und Gewerbetreibenden der der Beſchaffung der notwendigen Betriebsmittel, bei Vergebung öffentlicher Arbeiter und Lieferung zu an⸗ 1 eſſenen Preiſen, ſie beraten den gewerblichen Mit⸗ f. ſtand in techniſchen, wirtſchaftlichen und in Rechts⸗ Müden, in Verſicherungsſachen, bei Anfertigung von Ver⸗ gen, Berechnungen und Steuererklärungen. Die Be⸗ Geungsſtellen ziehen Forderungen der Handwerker und Boaberbetreibenden ein und wirken bei Bekämpfung dez orgunweſens, des unlauteren Wettbewerbs und der indelfirmen mit. Beſondere Aufmerkſamkeit wer⸗ Lu die Beratungsſtellen der Berufsberatung und der tehr ellen vermittlung ſchenken, denn die Lehr⸗ As frage iſt und bleibt eine Zukunftsfrage für das Hand gend zen Handwerkern und Gewerbetreibenden iſt drin. ge au empfehlen, in ihrem eigenen Intereſſe von dieſer machen übigen Einrichtung weitgehenden Gebrauch zu * — — berſorau Höchſtpreiſe für Rüben. Die Bad. Gemüſe. Rübergung berichtet, daß der Erzeugerhöchſtpreis für bei en. aus der Ernte 1918 für den Zentner beträgt: Erd Jutterrüben und weiße Rüben 1.50 Mk, bei gelber oder Joder Bodenkohlraben 2.25 Mk., bei weißen Erd⸗ b Bodenkohlraben 1.75 Mk. und bei Futtermöhren 3 beit Hat der Erzeuger beſondere Aufwendungen an Ar⸗ eder an Koſten für die Aufbewahrung gehabt und er die Ware erſt nach dem 30. November 1918 Ache erhält er als Vergütung bei Futterrüben einen bon 05 don 40 Pfg., bei weißen Rüben einen ſolchen einen 3, Pfg., bei gelben oder weißen Bodenkohlraben olchen uſchlag von 40 Pfg. und bei Futtermöhren einen n on 50 Pfg. Alle dieſe Rübenarten dürfen nur dufgera Geſchäftsſtelle der Bad. Gemüſeverſorgung 1 emal und abgeſetzt werden. Die Gemüſeverſorgung dem 1.cgligt, für Lieferungen von Runkelrüben, die vor fab„November 1918 erfolgen, eine beſondere Ver⸗ zahle von 80 Pfg. je Zentner an den Erzeuger zu erung Ferner darf die Gemüſeverſorgung für Lie⸗ hunde ls rei Bahn- oder Schiffsverladeſtelle einen Groß⸗ chlag von 40 Pfg. für den Zentner berech⸗ uſsur den Ankauf der Rüben dürfen dem Orts⸗ Wahlter höchſtens 15 Pfg als Gebühr für den Zentner Wade, Die Kleinhandelspreiſe werden von den — Ein Anchtkalb Zu verkaufen I Näh. i. d. Geſchſt. ds. Bl. Einige Zentner Dickrüben Zzu verkaufen Friebrichſtraße 66. 3 Schulentlaſfenes füuberes müdchen für leichte Hausarbeit. gesucht Näh. in der Geſchäftsſtelle. Möbl. Zimmer mit Verpflegung b. zu mieten gesucht. Zu erfr. in d. Geſch. d. Bl. een dg C Ge bee 5 §itrovin Essig empfiehlt Germania⸗Drogerie Er. Wagner Nachf. Inh. W. Höllſtin. — und Tante eee eee Seeed eee Sie war 80 gut und starb 80 früh Wer Sie gekannt, vorgisst Sie nie. Dein gutes Herz ruhtstill in Frieden EWig beweint von Deinen Liehen. Todes-Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten die schmerzliche Nachricht, dab unsere liebe gute Tochter, Schwester, Schwägerin EMMA SEITZ nach kurzem schwerem mit Geduld ertragenem Leiden heute früh 6 Uhr sanft entschlafen ist. Sockenheim, den 17. Oktober 1918. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen: Vater u. Mutter Bruder Leonh. Seitz u. Frau 2, Zt. im Kelde Familie Marzenell Sohwester Marie, Die Beerdigung findet Sonntag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause Hildastrasse 37 aus statt. Ab Abgabe von Sieiengeſchirren durch die Heeresverwal⸗ kung. Die in der Landwirtſchaft aus Mangel an Roh- material und Arbeitskräften ſich immer fühſbarer machende Not an brauchbaren Pferdegeſchirren erfährt nach Mittei⸗ lung des Herrn Reichsbanzlers(Reichswirtſchafts⸗Amt) eine Linderung dadurch, daß ſich die Heetesverwaltung bereit er⸗ lärt hat, zunächſt 30 000 Paar gebrauchte Sielengeſchirre in erſter Linje für die Landwirtſchaft,. auch für Handel, Gewerbe und Induſtrie zur Verfügung zu ſtellen. Die Ge⸗ ſchirre werden von der Sattler ſedergeſellſchaft m. b. H. Verlin zu einem näher feſtzuſetzenden Abſchätzungspreiſe im ganzen übernommen. Die Verteilung wind durch die Sabb⸗ lerledergeſellſchaft m. b. H. vorgenommen, welche ſich zur Unterverteilung hauptſächſich der Organiſationen des Sattſer⸗ handwerks bedient. In Lieferſchein wird dem Vep⸗ braucher die liefernde S net. Vordrucke für An⸗ forderungsſcheine und L cheinigungen werden durch die Sattlerledergeſellſchaft m. b. H. zur Verteilung an die Kriegsamtsſtellen geliefert. ab Bewirtſchaflung der Runkelrüben. Die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt macht im„Reichsanzeiger“ Nu. 232 bekannt, daß ſie ihre Verordnung über Herbſtgemüſe und Herbſtobſt vom 19. Jui 1918 für das Gebiet des Deniſchen Reiches auf Runkelrüben ausgedehnt hat. Die Rumkelrüben werden nunmehr ebenſo wie das bisher ſchon bewirtſchaftete Gemüſe behandelt werden und insbeſondere den Abſatzbe⸗ ſchränkungen gemäß der vorgenannten Verordnung der Reichsſtelle unterliegen. Die Maßnahme der Reichsſtelle er⸗ wies ſich als notwendig, um den äußerſt gesteigerten Bedarf des Heeres an Futtermitteln zu decken und um der Kaffee⸗ erſatzinduſtrie ein geeignetes Erzeugnis zur Verfügung ſtellen zu können. Der Erzeuger darf, wie hierbei wiederholt her⸗ vorgehoben ſei, für ſich behallen, was er im eigenen Haus⸗ halte verbrauchen oder im eigenen Betriebe verwenden will. Setzt er indes Runkelrüben ab, ſo beſtimmt die Reichsſtelle für Gemüſe und Obſt, wohin die Ware zu leiten iſt. AE Genehmigungspflicht für Erſatzlebensmitfel. Am 1. Ok⸗ tober 1918 iſt die Genehmigungspflicht für Erſatzlebensmittel, die durch die Bundesratsverordnung vom 7. März 1918 eim⸗ geführt worden iſt, in vollem Umfange in Kraft getreten. Von nun ab dürfen nur noch Erſatzlebensmittel hergeſtellt, ange⸗ boten und verkauft werden, die von der zuſtändigen Erſatz⸗ mittelſtelle genehmigt worden ſind- Soweit die Erſatzhebens⸗ mittel nicht auf der Packung den Vermerk tpagen, von welcher Stelle, wann und unter welcher Nummer ſie genehmigt ſind und zu welchem Preiſe die Packung abzugeben iſt, muß der Händler durch eine beſondere Beſcheinigung oder aber durch entſprechende Vermerke auf der Rechnung jederzeit den entſprechenden Nachweis führen können. Zuwiderhand⸗ kungen ſind der Polizei oder der nächſten Erſatzmittelſtelle, bekanntzugeben. a z Verkehr mit Jucker. Der Bundesrat hat mit Wirkung vom 1. Oktober den Fabrikverkaufspreis für Rohzucker 1 27,50 Mk., den Fabrikverkaufspueis füür Verbrauchszucker aau 42,0 Mk. für den Zentner feſtgeſetzt. Die Neufeſtſetzung war mit Rückſicht auf die im Frühjahr erfolgte Erhöhung des Zuckerrübenpreiſes und die Steigerung der Unkoſten für Löhne, Kohlen und andere Betriebsmittel erforderlich. Der für den unmittelbaren Bedarf der Bevöl'erung beſtimmte Zucker wird wie im Vorjahre im Wege des ſogemannten Ppeisausgleichs um 6 Mk. für den Zentner im Preiſe er⸗ mäßigt. Für den Großhandel iſt an Stelle des bisherigen prozentualen Zuſchlages von 4—7 Prozent zum Verbrauchs⸗ zuckerpreis ein feſter Zuſchlag von 2,30 Mk. vorgeſehen, der unter beſonderen Umſtänden auf 3,45 Mk. erhöht werden kann. Die Zuſchläge für den Kleinhandel werden von den Kommunalverbänden feſtgeſetzt. * Wiedereinſtellung Kriegsbeſchädigter. Ein an die nachgeord. neten Stellen gerichteter Erlaß des Kriegsminiſteriums befaßt ſich mit der Wiedereinſtellung Kriegsbeſchädigter. Die militärischen Dienſtſtellen, einſchließlich der Betriebe der Heeres verwaltung, werden in dem Erlaß angehalten, allen anderen Arbeitgebern mi gutem Beiſpiel voranzugehen. Alle geeigneten und paſſenden Stellen müſſen mit Schwerkriegsbeſchädigten beſetzt werden, und wo ſolche fehlen, dürften andere Perſönlichkeiten herangezogen werden. 2 Ev. Rirchengemelnde. Infolge anderweitiger dienſtlicher Inanſpruchnahme des Geiſtlichen. können die Anmeldungen der Volksſchüler zur Aufnahme in den „Ronſirmandenunterricht“ nicht am kommenden Sonntag, ſondern erſt am Sonntag, den 27. Oktober l. Is. von 2— ½¼54 Uhr entgegengenommen werden. Die An⸗ meldung hat durch den Vater, bezw. die Mutter zu ge⸗ ſchehen. Bei auswärts Getauften iſt Taufſchein bezw. Familienbuch vorzulegen. Ii Feſiſetzung der Fleiſchratſon der Selbſtverſorger. Ent⸗ ſprechend der vom 1. Auguſt 1918 ab erfolgten Verringerung der wöchentlichen Fleiſchmenge für die verſorgungsberechtigte Bevölkerung hat der Staatsſekretär des Kriegsernährungs⸗ amts durch Verordnung vom 20. September 1918 auch die Sätze für die Selbſtverſorger feſtgeſetzt, ſo daß ein Selbſtver⸗ ſorger in Zukunft 400 Gramm Schlachtviehfleiſch, gleichviel welcher Art, oder Wildpret in der Woche für ſich verbrauchen darf. Die Neuregelung tritt mit dem 25. September 1918 (R.⸗G. Bl. Nr. 126) in Kraft. Für Hausſchlachtungen, die vor dieſem Zeitpunkt vorgenommen ſind, verbleibt es bei den bisherigen Anrechnungsvorſchriften 2. Ed. Kirchengemeinde. Der Ev. Oberkirchenrat hat auf kommenden Sonntag einen Landesbe ttag angeordnet durch folgenden Erlaß an alle Geiſtlichen: Wir ſtehen in einer Zeit harter innerer und äußerer Bedrängnis. Auf unſerm Volk laſtet vor allem ſchwer die Sorge um unſer geliebtes Vaterland. Noch iſt es nicht entſchieden, wie ſich ſeine Geſchicke in der nächſten Zukunft geſtalten werden. Aber ſoweit wir heute ſehen, trachtet Lüge und Gewalttat der Feinde auch weiterhin trotz all unſerer Friedensbereitſchaft auf die Vernichtung unſerer Ehre und unſeres Beſtandes. Es dürfte das Bedürfnis in weiten Kreiſen unſeres Volkes vorhanden ſein, in dieſer Not die Zuflucht in gemeinſamem Gebet zu Gott zu nehmen, daß Er uns die Herzen ſtärke und uns Seine Barmherzigkeit und Hilfe nicht verſage. Verantwortlich für die Redaktion g. Zimmermann, Seckenheim Aufforderung. Ich Unterzeichneter habe durch Augenzeugen feſt⸗ geſtellt, daß derjenige wo am Dienſtag Morgen im Wört⸗ feld mir meine Kartoffel entwendet hat erkannt wurde, ich fordere denjenigen auf, die Sache binnen 3 Tagen bei mir im guten Wege zu verhandeln, andernfalls ich ſofort Anzeige erſtatte. Joh. Maas, Schloßſtraße 11. . Cbangel Kirchenchor decnenheim:; Anläßlich der Begräbnisfeier einer Sängerin am Sonntag 2 Uhr 5 PROBE im Könfirmandenſaal. Das Erſcheinein jeden Mitglieds bleibt Ehrenſache! Sammel⸗Anzeiger uur für Miiglieder der Landw. Ein- u. Verkaufsgenoſſenſchafl, . Hefunden Ein Sack Welchkorn, in der Nähe der Feudenheimer Fähre. Derſelbe kann im Lager abgeholt werden. Diejenigen Mitglieder, welche Saatfrucht beſtellt haben, können ſolche im Lager abholen. Der Vorſtand. Kohlen⸗Ausgabe Es erhalten morgen Samstag, den 19. ds. Mts. Vormittags von 8 bis 12 Uhr N Fettſchrot je 4 Ztr. gegen Vorzeigung des Kohlenausweiſes bei der Kohlenhandlung Heierling Riedſtraße Nr. 369 bis 453 Der Preis beträgt pro Ztr. Mk. 285. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 14 auf der Rück⸗ ſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 18. Oktober 1918. Lebensmittelamt 1 Die Myrthe als Symbol der Liebe. 5 5 ſie mit einer Strenge, welche ſie bisher an ihm nicht gekannt hatte, und ließ ſie nie mehr allein ausgehen; ſie ſah Lorenzo nur auf der Promenade oder wenn er au ihrem Hauſe porüberging und ſie an dem Gitter⸗ ſeuſter ſtand. ü g So kam die Zeit des Karnevals. Nacht für Nacht erglänzten die Paläſte der Vornehmen von Tauſens von Lichtern, und das Volk trieb ſeinen Mumm in den Straßen. Lorenzo benutzte die Freiheit Gelegenheit dieſer tollen, lärmenden Tage und zog als einmal mit ſeinen Freunden maskiert durch das Ghetto, aber vergebens ſpielten die Muſikanten, welche der fröhlichen Schar voranſchritten, vor Rachels Hauſe, ſie war nicht zu ſehen, ihr Vater hieß ſie jedesmal in die hintere Stube gehen, wo ſie einſam weinte. Da wollte ein für die Liebenden glücklicher Zufall, daß „Rachels Vater, der in Livorno noch Gelder ausſtändig hatte, durch ein dringendes Geſchäft dahin abreiſen mußte. Er übergab die Tochter der Hut einer alten treuen Dienerin, und reiſte ab. N 5 Rachel gelang es bald, die Alte durch ihre Bitten Tränen zu rühren, und als Lorenzo ſich an dem vor⸗ letzten Karnevalstage maskiert dem Hauſe näherte, winkte ſie ihm einzutreten. Er durfte indes nur wenige Augen⸗ blicke mit der Geliebten ſprechen. Morgen iſt der letzte Karnevalstag, Lorenzo,“ ſagte Rachel,„die letzte Nacht, in der das Tor des Ghettos offen bleibt, ich will mit Dir die Veglione beſuchen, in welcher Maske wirſt Du erſcheinen, damit ich Dich erkennen kann.“ N N „Als Sarazene, und Du?“ fragte der Jüngling. Velour Fantasies, Fe Pele und Haupts Rachel hatte nun ſchlimme Tage, ihr Vater bewachte Alte Hüte werden nach neuesten Modellen umgearbeitet, alte Zutaten mitverwendet. Halt wirt Uodernisiert. trasse zenden Mantel einhüllte, fuhr ſie fort:„So, mein Ge⸗ liebter, bin ich nicht vermummt genug.“ N Lorenzo umſchlang das ſchöne, liebreizende Mädchen und bedeckte ihr Antlitz und ihre Hände mit Küſſen. „Wie alſo?“ g 8 „Als Zigeunerin. An Deinem Ringe wirſt Du mich erkennen.“ Morgen alſo! „Nach Sonnenuntergang.“ Die Veglione iſt ein Ma in den meiſten Städten Italiens in der Faſtnacht ſtatt⸗ findet, und zur Zeit der Jianca Capella, welche aus einer Diebin und Mörderin die Gemahlin Francesco II. von Medici und die„Tochter der Republik“ geworden iſt, in Florenz eingeführt wurde. Aſchermittwochs die lange und in jenen finſteren Zeiten wahrhaft traurige Faſtenzeit begann, ſo erreichte die Luſt in jener letzten Faſchingsnacht ihren Höhepunkt, alle Welt ſchien toll geworden, Alt und Jung, Arm und Reich trieb die unglaublichſten Poſſen. Mitten in dieſer Verwirrung fanden ſich die Lieben⸗ nerinnen, aber keiner der erſteren hatte den hohen Wuchs wie Lorenzo, keine der letztern ihr ſchwarzes Haar in perlendurchflochtenen Zöpfen beinahe bis zur Erde herab, wie Rachel. Daran erkannten ſie ſich. „Gib mir das Zeichen,“ ſagte Lorenzo, ihre Hand faſſend. Sie wies ihm den Ring. „Du biſt es,“ ſagte er. „Und du,“ flüſterte ſie,„nun wollen wir aber zu⸗ ſammen tanzen, ich ſehne mich ſo ſehr darnach, in deinen Armen zu ruhen und bei den Klängen der Muſik dahin zu ſchweben, wie jene glücklichen, mit Weinlaub und Pan⸗ Danen- Mädeke in FIZ s Samt U. P! 1 Nenheiten in. dern, Reiher, Blumen. 1 1. Linterküte 100 0 222 N 153. 5—— f 2— 54 8 8 8 „ 1 g F ß Falh. Arbeiterverein Seckenheim E. J. Am Sonntag, den 20. d. ts, Nachmittags ½4 Uhr findet im Nebenzimmer„Zum Engel“ eine außer⸗ ordentliche Genetalbersammlung Tagesordnung: Beſchlußfaſſung über die obligatoriſche Einführung der Sterbekaſſe um Beitragserhöhung. Sämtliche Mitglieder und Kriegerfrauen werden hierzu freundlichſt eingeladen. g Der Portland. att. f —— T——— 2 D——. Mlil- Sb Seckenheim 1898 (Mitgl. d. Deutſch. Fußball⸗Bundes u. d. Verb. Südd. Fußball. Morgen Samstag Abend 9 Uhr Versammlung wozu das Erſcheinen erforderlich iſt. aller Mitglieder unbedingt 7 2 9 9 5 3 2 5 5 2 2E — Sessel Eingetroffen sind: a Reiserbesen Echte Reisstrohbesen Sehr schönes Weisskraut per Ztr. Mk. 10.— Pfd. 12 Pig. Neingeschnittenes trockenes An feuer holz per Zir. 6 Mk. in Bündeln 55 Pig. 88 W SpislwWaren in reicher Auswahl. Wegen der Schwierigkeit im Nachschub von Spielwaren ist es sehr ratsam, solche schon jetzt für Weihnachten einzukaufen. „ οοοοο ο οο ⏑οõẽẽv ee TPiliale: Greulich& Herschler Seckenheim Frisdriohstrasse 58. SSS See 2 8 G kenball, welcher heute noch Da mit dem Anbruch des den. Es fehlte weder an Sarazenen, noch an Zigeu⸗ 5 i a ſcheint“, lachte ein anderer;„wie wäre es, wenn ſchon riß einer Rachel die Larve herunter. 4 friſchung zu nehmen, dann tanzten ſie wieder, und inm 5 fort, und immer leidenſchaftlicher, bis ſich ihre groß 5 ſchweren Zöpfe löſten und ſie mit flatterndem ſchwarz Haare dahinraſte. Ta ſchlug die Glocke der Segovia Mitternacht. 1 Mit dem letzten Schlage war der Karneval 1 g Ende, und ein jeder war verpflichtet, ſich zu— N deshalb verließen die Liebenden beim erſten Glockenſchlo den Saal und eilten, aus dem Gewühl der Vas ken das Freie zu kommen. f Shut In der Via Calcajioli wurden ſie von einer 5, Vermummter überfallen. Der Führer derſelben, ein bin ßer, athletiſch gebauter Mann, ergriff die ſchöne doe bei den Haaren und rief:„Das iſt Rachel, ich m aden meinen Kopf, kein anderes Weib in Florenz hat diele dunkeln Mantel, ihre göttlichen Reize zu verhüllen. „Laßt uns vorbei!“ ſprach Lorenzo gelaſſen. „Der Bräutigam des ſchwarzen Täubchens, wi e e ihm ſeine ſchöne Beute abjagten.“ f ben „Recht haſt du, Coſimo,“ ſtimmte der Erſte „mach' fort, Jude, und mir das Mädchen.“ 1 „Die Straße frei“, befahl jetzt Lorenzo empört. er „Das iſt kein Jude,“ murmelten einige der Gegn er, 165 Stephano, einen Neffen des Herzogs. „Laßt uns vorbei,“ rief er nochmals. 9 „Die Masken herab,“ ſchrie der tolle Haufe, ul (Schluß folgt.) 8 Mehrere hundert Frauen und mädchen für die Kriegsinduſtrie geſucht. Nicht nur kräftige Frauen und Mädchen, ſondern auch weniger kräftige können ſich melden, da auch Arbeitskräfte für ſitzende Arbeit in großer Zahl gebraucht werden. Meldungen nimmt jederzeit mündlich und ſchriftlich entgegen die Hilfsdienſtmeldeſtelle Mannheim, (Städt. Arbeitsamt) N 8, 3 H. Stock, Zimmer 5. i 77!CCb e 777Gb. S RE b Wekarmtmachung Weihnachtspaketverkehr nach dem elde 5 eln Um die über die Militär⸗Paketämter zu leiten Weihnachtspakete für die Truppen im Felde möglich üſſen zum Feſte ihren Empfängern zuführen zu können, 15 Zeit ſte bis 2. Dezember d. Js. aufgeliefert ſein. In der vom 3. bis 25. Dezember d. Js. werden Pakete für Feld zur Beförderung nicht angenommen. Wegen aer ſchwierigen Beförderungsverhältniſſe nach den entfe 17% gelegenen Gebieten wird jedoch die Auflieferung vo gen keten dahin bis zu den nachſtehend angegebenen empfohlen: g 93 Nach der Türkei u. d. Kaukaſus bis 20. Oktober 5 bis „Rumänien, Bulgarien, Mazedonien und Italie 95. 10. November? Finnland bis 20. November d. Js. mine Für Frachtſtücke werden dieſelben Aufgabete ah empfohlen, doch tritt für ſie die Annahmeſperre pol“ Dezember nicht ein. Der Päkchenverkehr wird dur ſtehende Anordnungen nicht berührt.. Neischausgabe. alten Morgen Samstag, den 19. Oktober erh Nr. 1 bis 831 bei Metzgermeiſter Hartmann Nr. 832 bis 1489 bei Metzgermeister Neudeck Nr. 1490 bis 2224 bei Metzger meiſter Gropp Nr. 2225 bis 3000 bei Motzger meier Gruber Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre bei Metzgermeiſter Schertel. Es entfällt auf den gültigen Wochenanteil ganze Karte 150 gr. für die halbe Karte 75 gr. Deer Preis pro Pfund beträgt 190 Mk. det Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 49 amel Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß enn werden. ö eſehl Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtg g Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr/ Sonntag früh von 8 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 18. Oktober 1918. i 0 Mente für di