en en Dr reren — 1 1 ö Zeit. 7.000.000.0000 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ un Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 Die Entwicklung im deutſchen 8 Elſaß⸗Lothringen. Nu der franzöſiſchen Preſſe, ebenſo wie in Aeuße kungen franzöſiſcher Staatsmänner, findet man immer ieder den Anſpruch Frankreichs auf Elſaß⸗Lothringen mit der Behauptung begründet, die Elſaß⸗Lothringer ſeien Tnechtet“ und„unterdrückt“ und ſehnten ſich nach Be⸗ ng vom„unerträglichen deutſchen Joche“ Wie Regen die Dinge in Wirklichkeit? b 0 Bei der letzten Volkszählung im Jahre 1910 haben 87 Prozent der Bevölkerung Deutſch, nur 11 Prozent Barsch als ihre Mutterſprache angegeben. Nach den Zahlen der Bevölkerungsſtatiſtik zeigt Elſaß⸗Lothrin⸗ — ſeit 1871 beſonders in ſeinen rein deutſchen Land⸗ Innen eine bedeutende Geburtenzunahme. Im Jahre 1871 wurden 106,8 Perſonen auf den Quadratkilometer lt, 1910 bereits 129. Straßburg hat ſeine Ein⸗ hnerzahl ſeit der Wiedervereinigung mit dem Deut⸗ Een Reich mehr als verdoppelt und zählt heute 180 600 Hinwohner gegen 85600 im Jahre 1871. 5 Die Schul⸗ und Bildungszuſtände in den Reichslan⸗ ergeben den beſten Beweis dafür, was dort ſeil 1 85 Wiederanſchluß durch deutſche Arbeit geleiſtet wurde noch geleiſtet wird. Im Jahre 1877 wurden 2409 kunnliche Schüler auf 154 höheren Schulen 945 bt 1 07 bereits mehr als das Vierfache, nämlich 10 915 auf dd entſprechenden Anſtalten. Der deutſche Staat gal . den Koſten der öffentlichen Elementarſchulen 1877. 5 000 Mk., 1914: 4 239 000 Mk.; das bedeute! A weit mehr als eine Verdoppelung in 25 Jahren f Witicher Verwaltung. Auch die Entwicklung der Kaiſer⸗ ber ms⸗Univerſität in Straßburg zeigt den empor⸗ d 1 henden Weg der Reichslande nach ihrer Wiederver⸗ Sa ung mit dem deutſchen Stammland; ſie hatte im * 1872 nur 212 Beſucher(darunter 69 Elſaß⸗Loth Wide im Jahre 1907 aber bereits 1709 Beſucher, ber franzöſiſchen Zeit verhältnismäßig nur ſehr wenig J Fuse wurde, hat die deutſche Regierung tatkräftig dit 5 fande alung unterſtützt und gefördert, ſo daß die Reichs Vone Alle ihre Hilfsquellen nutzbar zu machen vermochten 2 Jahr 1875 bis zum Jahr 1907 wuchs die Zah r arbeitenden Bevölkerung von 245 799 auf 421.158 der chen an. Ein weiteres Bild von dem Auſſchwung er Reichslande geben die Verkehrszahlen. Die Betriebs. 5 Kilometer, 1912: 1221 Kilometer. Auch die Zahl muß eſtauſtalten wuchs mit dem Anſchluß an Deutſchland 35 5 im Jahre 1874 ſich noch 232 Einwohner mit auf einer Poſtanſtalt begnügen, ſo wurden 1907 ſchor dige 125 1232 Einwohner eine Poſtanſtalt gezählt. Das Elsaß iche Kennzeichen der neudeutſchen Entwicllung ir 1 Lothringen beruht auf der Steigerung der land; tſchaftlichen Erzeugung. So erzeugten die Reichs⸗ N län 3 1 5 7 9 8 700* east 768. Eiſenbahnen in Elſaß⸗Lothringen betrug 187 a 1 2 2 5 ude auf einem Hektar im Jahre 1873: 0,93 Tonnen 0 28 8 28 a to ggen, 908 Jahre 1912: 1,57 Tonnen, ferner Kar⸗ ile 1878: 5,49 Tonnen, 1912: 13,53 Tonnen. Auch 15 in der Franzoſenzeit ſtark vernachläſſigte Viehhal wurde igte eine erhebliche Steigerung. Im„ ie n 418 484 Rinder gezählt, im Jahre 1907 544 663 Zahl der Sckeine verdoppelte ſich nahezu in dieſeſ . 1 Die wirtſchaftliche Erſchlieſſun 6 1 1 g der reichen Boden 90 Elſaß⸗Lothringens, Erz und Kohle in Lothringen zentren Elſaß, hat zur Errichtung mächtiger Induſtriet mungs geführt, deren hohe Blüte deutſchem Unterneh ſichen 5 zu danken iſt. Stellen wir die wirtſchafb ringens gebniſſe während der Franzoſenzeit Elſaß⸗Loth o find derjenigen unter deutſcher Herrſchaft egenüber im Ja wir eine Eiſenerzförderung in Elſaß⸗Lokhringer Mili hre 1872 von 685000 Tonnen; 1912 von 20 von 2900 Tonnen, eine Kohſenförderung im Jahre 1872 Entſpre ch Tonnen, 1912 von 3½ Millionen Tonnen Gebiete dene den wirtſchaftlichen Steigerungen auf aller Lothring entwickelte ſich auch die Ausfuhr aus Elſaß⸗ 5 Mi n in den Jahren 1884 bis 1912 von 1½ g Wohlſtand Tonnen auf 12¼ Millionen Tonnen. Der N 4871 55 der Bevölkerung hat ſich dementſprechend ſeit hingewiege heuer gehoben. Es ſei hier nur noch darauf 5 eſen, daß die Zahl der öffentlichen Sparkaſſen zam Jahre 1872 auf 131 im Jahre 1912 ge⸗ iſt, die Einlagen von 7 Millionen auf 177 Mil⸗ Wr„ er Weltkrieg. 8. Großes Hauptquartier, 23. Okt.(Amutlich.) Weſtlicher Kriegsſchauplatz: Dis eresgruppr Krouprinz Rupprecht: Angriffe. in der Lysniederung dauern an. Heftige der Stad es Gegners beiderſeits von Deynze Nördlick 1 dach 1 wurden ſie abgewieſen, ſüdlich der Stad N alichem Ge ändegewinn durch Gegenftoßl weſtk 1 7 1 3 0 . Druck und Verlag von Gg. immermann, Seckenheim. enen allein 987 aus den Reichslanden ſtammten⸗ Auf allen Gebieten des Wirtſchaftslebens, auf dener Amtsblatt der gürgermeiſterämter Feckenheim, Nwvesheim, Reckarzanſen und Gdingen. we 5 g Dehnze⸗Olſens zum Steyen gebrach Oeſtlich von Kortryk wurden wir vom Weſtrande von Vichte auf den Oſtrand zurückgedrückt. Beiderſeits des Orts ſind ſtarke feindliche Angriffe geſcheitert. In erbitterten Kämpfen wurden die Höhen bei Keiberg ter ſeinem Kommandeur Major Grüner gegen vier⸗ vom ſchleſiſchen Reſerve⸗Infanterieregiment Nr. 10 un⸗ fachen Anſturm des Gegners gehalten. Teilkämpfe in der Scheldeniederung beiderſeits von Tornai und Aglenciennes. ö . Heeresgruppe deutſcher Kronprinz: Südlich von Marle räumten wir den vorüber gehend verteidigten Brückenkop an der Serre und Souche ind nahmen unſere Linien hinter die Bachabſchnitte zu⸗ rück. An der Aisne wieſen wir heftige Angriffe des Geqg ners beiderſeits von Nanteuil ab. „Auf öſtlichem Aisneufer beiderſeits von Vouzies und öſtlich von Olizy haben die Kämpfe größeren Um⸗ fang angenommen. Unter ſtärkſtem Artillerieeinſatz griff — 9 der Feind am frühen Morgen zwiſchen Terron und Falaiſe ſowee zwiſchen Olizy und Beaurepair an. Auf den Höhen weſtlich von Baellay konnte der Angriff etwas Boden gewinnen. An der übrigen Fron iſt er vor unſeren Linien geſcheitert. Auch am Nach mittag brach der Feind nach erneuter ſtärkſter Artillerie vorbereitung zum Angriff vor. Das 1. bayeriſche In⸗ fanterieregiment unter Führung ſeines Kommandeur; Major Schmidler hat in zäher Verteidigung die Höher öſtlich von Cheſtres gegen heftigen Anſturm über legenen Gegners gehalten. Auch auf der übrigen From wurde der Feind unter ſchweren Verluſten für ihr abgewieſen. N f Heere Callwitz: Zwiſchen Argonnen und Maas und zwiſchen Maas und Moſel rege nächtliche Feuertätigkeit. Teilkämpfe weſt⸗ lich der Maas und weſtlich der Moſel ohne beſonderes Ergebnis.. a dee eee ee Leutnant Büchner errang ſeinen 40. Luftſieg. 184. Der Erſte Generalguartiermeiſter: Ludendorff Staatsſekretär Scheidemann über die Kriegsanleihe: Seid pflichtbewußt! Helft unſerem Lande! Gedenket der Soldaten und ihrer Familien! Wer Geld hat, der zeichne! Es iſt kein Opfer, ſein Geld mündel⸗ ſicher zu fünf Prozent anzulegen. , 2 Vl, . Sonderbericht der Heeresgruppe Herzog Albrecht Die beiderſeitige Gefechtstätigkeit beſchränkte ſich au die gewohnte Artillerie- und Patrouillentätigkeit. In Gegend von Metzeral brachten Bayern vor einer erfolgreichen Streife Gefangene zurück. f Heeresgruppe Herzog Albrecht. * In Flandern hat ſich die Lage kaum verändert. Von unſeren Truppen wird die Lysniederung nördlich und füdlich von Deynze(füdweſtlich! von Gent) gegen dil Angriffe der Engländer und Belgier noch feſt behauptet Zwiſchen Deynze und Olſene(7 Klm, ſüdweſtlich von Deynze) hat der Feind ſich den Uebergang über die inviel fachen Krümmungen ſich windende Lys erkämpft, er wurde aber noch weſtlich der Straße Gent—Deynze Kortryk aufgehalten. Um das kleine Städtchen Vicht! Der Ort 2 — 2. 7. ck(Tournay) im Hennegau ſchon ganz in Feind d iſt, läßt ſich aus dem Tagesbericht nicht mit Sicherheit erkennen, faſt möchte es aber ſo ſchei⸗ nen, da nördlich und ſüdlich der Stadt Teilkämpfe aus⸗ gefochten wurden und der Feind ſchon am 21. Cktober an einigen Stellen über die Schelde vorgegangen war. Aehnlich ſteht es bei Valenciennes an der Schelde, das von engliſcher Artillerie ſchon vor einigen Tagen beſchoſſen worden war. Südlich von Valenciennes, bei Solesmes und Le Cateau dauerte die Waffenruhe noch an; die Eng⸗ länder ſind wohl damit beſchäftigt, ihre ſchwere Artillerie zur Stelle zu bringen, die erſten Granaten haben ſie ſchon nach Quesnoy und Landrecies hineingeſchickt. In Paris ſoll man bereits eine Rechnung für die zerſtörten Landes⸗ teile aufgemacht und bis jetzt die Summe von 16 Mil⸗ liarden Mark errechnet haben. Kommt ein„Rechtsfrie⸗ den“ zuſtande, ſo würde das engliſche Konto davon mit reichlich 10 Milliarden zu belaſten ſein und von dem im⸗ merhin noch recht anſehnlichen Reſt müßte der weitaus größte Teil der Artillerie und dem Fliegerkorps der ranzoſen vorbehalten bleiben.— Von Rechtswegen.— Im Serre⸗Ablchnitt Laben. unſere. Trunpen die Uebem Nu 0 a. Inſerttonspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Auf ahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5 Poſtſcheckkonto: Tudwigshaken a. Rh. Dr. 5799. FEE ˙ günge über den Souchebach, der bei Creey von Südeg in die Serre mündet, und über die Serre ſelbſt geräumg ſie ſind alſo auch öſtlich von Crecy auf das nördliche Ufes des Fluſſes ausgewichen. Bei Nanteuil, ſüdlich der Aisne. zwiſchen Chateau Porcien und Rethel, wurden ſtarke fran zöſiſche Angriffe zurückgeſchlagen. Die Operationen öſt⸗ lich der Aisne gewinnen täglich an Bedeutung, wie jetz auch der Tagesbericht ausdrücklich beſtätigt. Es ſcheint daß die Einknickung der deutſchen Front, die am Damen⸗ weg infolge des geſchickten Rückzugs auf den Serregd⸗ ſchnitt mißglückte, nunmehr nördlich der Argonnen un öſtlich der Aisne unter Wechſelwirkung des amerikaniſchen Angriffs öſtlich der Aire verſucht werden ſoll. Die Kampfesfront gegenüber dem 21. Oktober hat der Aisng entlang eine nicht belangreiche Ausdehnung bis Ter ron(3 Klm. nördlich von Vaudy an der Aisne) er fahren. Der Höhenzug bei Ballay, der den Franzosen durch die Württemberger entriſſen worden war, iſt, wis es ſcheint, zu einem Teil vom Feind wieder beſetzt won, den, im übrigen ſind die Angriffe abgeſchlagen. Auch am 22. Oktober ſetzte von Oſten her gleichzeitig ein Angriff auf Olizy und Beaurepaire(2 Klm. öſtl. von Olizy) ein Dem„Nieuwe Courant“ wird von der holländiſch⸗ belgiſchen Grenze berichtet: Die Stadt Brügge iſt in den letzten Tagen, als deutſche Truppen von der Küſtz kommend, ſich dort verſammelten, von Fliegerbomben der Alliierten ſchwer beſchädigt worden. Der Feind begann am 10. Oktober ſchießung des Bahnhofs von Denain. Seit dem 18. Oktober belegte er die innere Stadt täglich mit eino 100 Geſchoſſen mittleren Kalibers. Der Gebäudeſcha⸗ den iſt beträchtlich. Unter den Zivileinwohnern wurden etma 50 Tote und Verwundete gezählt. Die Stadt fiel am 19. Oktober in Feindeshand. Am 18. Oktober begann die Beſchießung des ſüdweſtlichen Teils der Stadt Valenciennes. Am 21. Oktober wurde Drongen weſtlich von Gent, von feinblicher Artillerie beſchoſſen. — Mittlere Kaliber lagen auf Oſt⸗ und Südrand von Toun nai, der Vorſtadt von St. Martin, Mont St. Aubert un den Ortſchaften nördlich von Tournai.„Die Bevöl⸗ kerung bereitet die Abwanderung vor. Die Zerſtörung der Orte Som, Barby und der Stadt Bethel durch feind⸗ liche Beſchießung ſchreitet fort.„ leder Chef des Admiralſtabs der Maxine, Adwirab Scheer, iſt nach dem Großen Hauptquartier abs gereiſt. 1 . Lügenhafte franzöſiſche Berichterſtattung. — Der franzöſiſche Heeresbericht vom 22. Oktober 12.35„ amtlich:„Hartnäckige Kämpfe fanden auf der Hochfläche ſüdlich von Vouziers ſtatt, Die Deutſchen haben mehrere Gegenangriffe mit ſtarf ken Kräften unternommen. Die Franzoſen haben miß Erfolg allen ihren Angriffen ſtandgehalten und ſind in Beſitze ihrer Stellungen geblieben.)“— Wir verwef ſen auf unſeren amtlichen Heeresbericht vom 22. Okt 5 wonach wir die Höhen öſtl. von Vandy, Ballay u. Cheſt und nördlich von Falaiſe dem Feinde wieder entriſſen un gegen ſtarke Gegenangriffe des Gegners behauptet 38 ben. Der Feind fälſcht ſeinen Bericht, weil er nicht wa ſeinen an dieſe Nachrichten gewöhnten Völkern die ih durch unſere tapferen Regimenter beigebrachte Schlappe einzugeſtehen. 5„ Reichstag. . 18 (Schluß.) i e Abg. Herold(3.): Wir ſtimmen den bedeutfamen Ausführungen des Reichskanzlers vollkommen zu. Daz deutſche Volk hat ſeine Geſchicke ſelbſt in die Hand ge⸗ nommen. Die neue Regierung iſt das ausführende Organ des deutſchen Willens. Die vorliegenden Geſetzentwürß halten wir nicht für genügend. Jeder Krieg, ob Ven keidigungs⸗ oder Abwehrkrieg, muß von der Zuſtimmung des Reichstags abhängig ſein. Mit Entrüſtung weiſen wir den Vorwurf unmenſchlicher Handlungen unſeres res zurück. Verwüſtungen ſind nicht im deutſchen E rakter und deutſche Sitte. ee e eee Abg. Ebert(Soz.): Wir billigen die Anton der Regierung auf die Wilſonſchen Gegenfragen Der uneingeſchränkten Unterſeebootkrieg haben wi von jeher bekämpft. Das Recht der Selbſtbeſtimmung wird das deutſche Volk ſich nie wieder entwinden laſſen Der 5. Oktober iſt der Geburtstag der deutſcheß Demokratie. Die Geſetzentwürfe auf Abänderung dez Reichsverfaſſung gehen nicht weit genug. Erſt wenn Reichstag bei der Ernennung und Verabſchie; dung des Reichskanzlers mitzuſprechen hat, il die parlamentariſche Regierungsform geſichert. Die abſaß lutiſtiſche Stellung des Großen Generalſtabs nicht mehr haltbar. Auch für das perſönliche Regi⸗ ment iſt in Deutſchland kein Raum mehr. Deutſchland muß frei werden oder untergehen. Die unheilvollen Scha den der Militärpolitik müſſen beſeitigt werden. Die rau muß politiſche Rechte verliehen erhalten Vir bekennen uns wie am 4. Auguſt 1914 Zur Sanden 2 — — 8 Zerlin, 22 Out.. W 8555 e 0 3 . r — 2 verteidigung, rere vs not Wir der Gegner vernichten, N wir ihm zu: Jede Knechtſchaft ein Ende! a Abg. Naumann Fortſchr. Vp.): Unſer Dank und Gruß gilt unſerem Heer, das gerade jetzt beſonders große Leiſtungen vollbringt. Während die draußen Helden erſter klaſſe waren, galten die daheim bisher noch als Staats⸗ bürger dritter Klaſſe. Jetzt will der Reichskanzler die Nation nicht blind zum Verhandlungstiſche führen. Die deutſche Regierung hat in dieſem Kriege der Einheitlich⸗ keit enbehrt und dadurch das deutſche Volk in den Ruf der Unehrlichkeit gebracht. Aber unehrlich war es nicht, nur unorganiſiert. Auch in der Regierung kämpften ſtets zwei Richtungen gegen einander, Bethmann Hollweg und Tirpitz. Der Zuſammenbruch des alten Syſtems iſt da. Die neue Zeit müſſen wir beginnen mit dem Aus⸗ bau der Stellung des Reichskanzlers, namentlich ſeiner Veerantwortlichkeit. Während bisher Parlamentarier, dit in die Regierung übernommen wurden, den Zuſammen hang mit ihren Parteien verloren, werden künftig din Fäden herüber und hinüber gehen, womit ſich auch der Charakter des parlamentariſchen Handelns ändert. D oberſte Geſetz der neuen Regierung muß ſein, Zweideutig keiten zu vermeiden. Eine Nation der Arbeit und des Gedankens iſt nicht tot zu machen. Abg. Streſemann(aftl.): Die Friedensſchritt⸗ der Regierung werden von uns gebilligt. Unſer Heer lei⸗ et in dieſem Augenblick, wo es nicht zu ſiegen vermag, Unmenſchliches. Das Blut, das noch weiter vergoſſen weird, fällt nicht auf unſer Haupt. Von einem Verrat Bulgariens möchte ich nicht ſprechen. Die Geſchichte wird geigen, wieweit der Friede von Bukareſt da mit⸗ Priche Deutſch⸗Oeſterreich war ſtets ein ſicherer Hork deutſchen Empfindens und wird es bleiben, und Ungarn bird niemals eine Tat der Untreue gegen Deutſchland begehen. Wir haben an einen deutſchen Sieg geglaubt und ſchämen uns deſſen nicht. Wir ſehen den Krieg kicht als verloren an, auch wenn dieſes oder jenes nicht erreicht wird. Das Syſtem, das uns bis hierher rte, hat ſein Recht verwirkt. Bismarck forderte einge nſtante Mehrheit im Reichstag, um das Gleichgewichk verwirklichen. Weil wir keine Gleichgewichtslage hat n und ihr Fehlen durch perſönliches Hervortreten d Trägers der Krone verſchärft wurde, ſind unſere Vers zältniſſe im Ausland ſo verkehrt beurteilt worden. Win kraten mit der Ueberzeugung in den Krieg ein, das deut, ſche Syſtem wäre dem der feindlichen Länder überleg Die Geſchichte der Oſtpolitik vor dem Kriege und wä rend des Krieges war ein einziger diplomatiſcher Fehler. Die Vorgeſchichte des Weltkrieges iſt vol] von unglücklichen diplomatiſchen Aktionen und Depeſchen Was aber das Schlimmſte iſt, unſer Syſtem hat ſelbſt da verſagt, wo es ſeine ſtärkſte Stütze hatte, nämlich kriegstechniſch. Daß wir uns von den Amateuren det Kriegstechnik in England und Amerika ſchlagen laſſen mußten, iſt eine große Enttäuſchng für die, die geglaubt hatten, daß wir die Lehrmeiſter der Welt wären Wiz hatten zwar keinen Organiſationskünſtler wie N George, aber wenn man weiß, daß Angebote der d ng l 15. wir ſind aber überzengk⸗ ö glerung 3 das Friedensangebot dem en oder Parteiführern nicht Gg e reg worden. Ich klage nicht, ich ſtelle nur die Verantwort⸗ lichkeiten feſt. Wir ſchädigen unſer Heer gerade in der jetzigen ſchwerſten Zeit, wenn wir die Tätigkeit des Ge⸗ geralſtabs unter die Einwirkung des Reichstags ſtellen Wir lehnen die Verantwortung für dieſe Ent, wicklung ab, wie wir die vorliegenden Verfaſſungsände⸗ 5 f Verlier, Allgemeine politiſche Ausſprache. 5 Abg. Haaſe(Unabh. Soz.): Nach der letzten Ta⸗ Alte hat ſich die Weltrevolution ſtürmiſch entwickelt. Alte Reiche ſtürzen. Das Programm Helgoland. Bag dad iſt zuſammengebrochen. Das deutſche Volk fühlt ſich be, logen und betrogen. Meine Partei hat als einzige die Er⸗ e 25 vorausgeſehen und vorausgeſagt. Die Friedeus⸗ Feſolution ſollte endlich begraben ſein. Mit den Grund⸗ lade Wilſons paßt ſie nicht zuſammen. Die geſtrige de des Reichskanzler hat ebenſo enttäuſcht, wier die Die Note iſt unklar und zu unbeſtimnit, als daf an von ihr einen Waffenſtillſtand awarten Ei. uf 23, Okt Den Dieben fielen 8000 Zigarren i en elne, 5. Ci Wc der meien Regierung ftamme dieſes* 1. 1 9 5 f nicht; Hindenburg und Ludendorff haben das Waffenſtill⸗ ſtandsangebot gefordert gegenüber dem Beſtreben, die nationale Verteidigung, d. h. die Verſchärfung des Kriegs u organiſieren. Ueberall rollen die Kronen über die Straßen. Da ſollen in Deutſchland allein die Träger vieler Kronen und Krönlein bleiben?(Großer Lärnt rechts und in der Mitte.) a 5 a Wer Krieg zur See. Berlin, 23. Okt. Feinde nutzbaren Handelsſchiffsraums vernichtet. Nach neuen Nachrichten ſind außerdem weitere 36 000 BRT. Schiffsraum ſchwer beſchädigt in feindliche Häfen ein⸗ gebracht. N e Ereigniſſe im Oſten. Moskau, 18. Okt.(Roſta.) Die rumäniſche Re⸗ gierung hat alle rumäniſchen Hääſen im Schwarzen Meer und in der Donau für geſchloſſen erklärt. 1 * 15 Neues vom Taz 1 5 Der Reichskanzler erkrankt. „ Berlin, 23. Okt. Der Reichskanzler iſt au einer i Elbe Krippe erkrankt. FFV 5 8 5 5 Fliegerangriſſesß»s»s ce Karlsruhe, 22. Okt. Geſtern abend gr ſchen Fund 10 Uhr verſuchten mehrere feindliche Flug⸗ zeuge die offenen Städte Mannheim und Lu d⸗ wigshafen anzugreifen. Unſere im Verein mit Schein⸗ werfern vorzüglich wirkende Flakſperre verhinderte ſie je⸗ doch über das Weichbild der Stadt vorzudringen. Die ubgeworfenen Bomben gingen ſämtlich in der näheren und weiteren Umgebung nieder. Nur in einem Falle wurde geringer Sachſchaden angerichtet. Ueber Perſonen⸗ den iſt nichts gemeldet. Auch die offene Stadt Kai⸗ erslautern wurde heute nacht von mehreren feind⸗ lichen Fliegern angegriffen; die abgeworfenen Bomben gerurſachten Sachſchaden in der Stadt. Leider wurde uch ein Mädchen getötet und eine Frau verletzt. Fer⸗ den fielen bei Hettenleidelheim einige Bomben auf frries Gelände, ohne icgend welchen Schaden anzurichten. 8885 Baden. N Karlsruhe, 23. Okt. Die ſozialdem. Landlags⸗ fraktion der Zweiten Kammer ſtellte bezüglich der„Neu⸗ ordnung in Baden“ folgende Forderungen auf: 1) Schaf⸗ fung einer nur der Volksvertretung verantwortlichen Regierung aus den Vertrauensmännern des Volks. Mit der Uebernahme eines Staatsamts erliſcht das Abgeord⸗ netenmandat nicht; 2) Einführung der Verhältniswaß für die Zweite Kammer, Abſchaffung der Erſten Kammer; 3) Ausbau und Demokratiſierung der Selbſtbeſtimmungs⸗ körperſchaften. Reform der Kreisverfaſſung und Wahl der Bezirksräte auf demokratiſcher Grundlage; 4) Al⸗ ſchaffung des Klaſſenwahlrechts für die Gemeindewahlen, Beſchränkung der Staatsaufſicht über die Gemeinden; 5) Vollſtändige Gewiſſens⸗ und Religionsfreiheit. Zur Be⸗ ratung und Beſchlußfaſſung ſind die badiſchen Land⸗ ſtände zu einer außerordentlichen Tagung unverzüg⸗ lich einzuberufen.— Die Forderungen wurden doeh Staatsminiſter und ö„% tags überreicht.. () Karlsruhe, 2. Die wir aus ärztlithen Kreiſen erfahren, iſt von einem Abnehmen der Grippe in Karlsruhe noch nichts zu bemerken, es dann eher noch von einer weiteren Ausdehnung geſprochen werden. In den meiſten Fällen, zu denen alsbald der Arzt gerufen wird, nimmt die Krankheit keine ſchlimme Wendung; die Zahl der Todesfälle hat aber auch hier zugenommen. Im Ortsgeſunbheitsrat wurde von ärztlicher Seite ausge⸗ führt, daß der Verlauf der Erkrankungen weniger harm⸗ los erſcheine als zu Beginn der Epidemie. Die viel; fach verbreitete Meinung, es handle ſich um Lungenſeuche iſt irrig. Den polizeilichen Schluß der Theater, der Kinos und der Kindergrippen konnte der Ortsgeſundheisrat nicht befürworten. Auch die Nachrichten aus dem Land laſſen Das Friedensangebol N noch keinen merkbaren Rückgang der Grippe erkennen. erlaſſen einen ſcharfen Proteſt ace daß die Schlie⸗ Mannheim, 22. Okt. Die Mannheimer Aerzte ßung der- Theater, Kinos und öffentlichen Veranſtal⸗ i tungen ſchon af einem Tage auf die„Beſchwerde“ des Stadtrats mit ſofortiger Wirkung aufgehoben wurde. In dem Proteſt heißt es am Schluß: Die Seuche hat in hohem Maße an ae und Gefährlichkeit zu⸗ genommen. Die Aerzte ſind an der Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit. Die Krankenhäuſer ſind überfüllt, das Pflegeperſonal in unerhörter Weiſe überlaſtet, Betrieb auf Betrieb muß eingeſchränkt werden, aber ruhig laden nach eintägiger Pauſe die Litfaßſäulen zum Beſuch von allen möglichen Zuſammenkünften ein, der beſten Gelegen⸗ Pit epiemie⸗ weiter zu verbreiten. Dagegen erheben wir Aerzte Einſpruch und lehnen jede Verantwortung für die weiteren Folgen ab, denn ſo lange unſer wirk⸗ ſamſtes Mittel, nämlich die Verhütung der Seuche un⸗ möglich gemacht wird, ſind alle unſere Bemühungen zu ihrer Bekämpfung. kraftlos. 8 e e eidelberg, 22. Okt. Am letzten Samstag weil⸗ ten eine Anzahl von Großinduſtriellen, Gelehrten, Land⸗ wirten und Jrurnoliſten aus Finnland hier gu Be⸗ J Galäangelloch, bei Heidelberg, 22. Okt. Gen eriewachtmeiſter Winter aus Neckargmünd ver; haftete drei Kerle, die einem hieſigen Landwirt eine großträchtige Kuh im Stalle geſchlachtet hatten, und das Fleiſch fortzuſchaffen verſuchten. Die Bande ſcheint auch die Ziegendiebſtähle in hieſiger Gegend verübt zu haben. () Neckargmünd, 22. Okt. Dem Fiſcher Valentin töth von hier wurde in der Nacht zum letzten Don⸗ tstag ein Nachen im Werte von 300 Mark geſtohlen. (St. Leon, 22. Okt. In einer der letzten Nach Furde in eine hieſige Zigarrenfabrik eingebrochen n die Hände 1 5 N ö N Im Monat September haben! die Mittelmächte rund 440 000 BRT. des für unſere kek här Sieſer Tage vier Kinder füſolge der G Möteiburg, 22. Oit. Die M g ſports wird immer mehr anerkannt. Von verſchied Stellen ſind jetzt einer militäriſchen Stelle zum A i des Militärſports Beträge zugegangen, die insgeſaut . E 3 die hohe Summe enen „von Liwa 50000 Mark ergeben 2 5 1 „ 55 Ales. 195 95 1 2„— 1 1 „— Warnung! Von zuſtändiger Seite wird 5 geſchrieben: Ueberall da, wo ſich Luftverteidigung lagen befinden, iſt es verboten, das betr. Gelände um 12 55 auf demſelben ſich befindlichen Bauanlagen zu betr Motoren, Winden, Kabel, Spanndrähte, Wulgege Drachen, da mit Lebensgefahr verbunden, zu Beſonders wird davor gewarnt, abgeriſſene Drachen Balloneinheiten mit anhängendem Kabel zu ber da durch unſachgemäße Behandlung elektrische E hervorgerufen werden, die ſofortigen Tod zur Folge— ben können. Bei Ballonen ſind zur Vermeidung en Exploſionen, brennende Zigarren uſw. auf minde⸗ 50 Meter fern zu halten. Bei Auffindung abgeriff Einheiten wird um ſofortige telephoniſche Bena gung der nächſten militäriſchen Stelle gebeten. 10 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Sue ann. on Unſeren werten Leſern zur Kenntnis, daß wir weg eingetretenen Krankheltsfällen unſeres Werſonals gezwung find, den Text unſeres Blattes einzuſchränken. Verlag: Near Chemandusſfris Hohindusfrie Nüblenindssfrie Schiffahrt Baugenerde Hendwerlc „ Heiellindustrie Ale eue 5 ewerb⸗ 1 5. Marnhelmn-Ludwigs hafen. 5 Vermittlungsstellen: Mannheim: Schwetringerstr. 17. Rheinau, Neuhoferstr. 17. Neckarau, Neckarauerstr. 89. Neckarstadt, Langstr. 6. Waldhof, Oppauerstr. 6. Ludwigshafen: Zellhofstr. 7. 2 giek Arbeitsuehende sparen Zeit and Geld, wenn 2 direkt an die am nächsten gelegenen Vermittlungastelle e dei allen Vermittlungsstellen ind eamtllehe, eie, Stellen gemeldet, sodass Zuweisung zu allen Arbeitep erfolgen kann. 5 Gesucht werden: Männl. U. weibl. Arbeitsgrüftaa der fr. E lnsbes. Dreher, Schlosser, Elektriker, Wiekler, Hiob Stosser u. Früsser, Elnsteller, Mechaniker, Schleifer, 8g Kesselschmiede, Vorhalter, Zuschläger, Stemmor, 7 1 Nornmacher, Modell- Bau- u. Möbelschreiner, Klefer, dreher, Zimmerer, Maschlnenarbeiter a. Holz, installs Spengler, Schweisser, Maurer, Müller u. S. W. sowie kräfte für Munſtlons- u. andere Arbelten.— Butterausgabe. An die Fettbezugs berechtigten Morgen Freitag, den 25. Oktober 125 erhalten in der Friedrichſchule Saal 8 gegen 18. lage des Fleiſchausweiſes Butter pro Kopf der Ha haltung/ Pfund Rr. 1078 bis 2624 und zwar: Nr. 1078 bis 1600 von 3 bis 4 U Nr. 1601 bis 2200 von 4 bis 5 U Nr. 2201 bis 2624 don 5 bis 6 K Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 2.95. eite Bei dieſer Ausgabe iſt Nummer 22 der Innen des Fleiſchausweiſes gültig. ode Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug un Eichwalbs bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. Seckenhein, den 24. Oktober 1918. Sehens mittelarat. 0 9 2 * 1 Zlegenbock⸗ Versteigerung. Am 1 Irrilag, den 25. Obtsber 1918, bern. 11 Hie, wird in der Ziegenbockhaltung Weſch, dahier Frier he ſtraße 108 ein zur Zucht untauglicher junger Zieg oͤffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 23. Oktober 1918. Gemeinderat: Volz Eigige junge Mädchen 5 er Sofort f 2 ee 2 Mannheimer Eierteigwarenfabril UERmMn sdEUNE R. „ usbau die f 3— 7 8 7 5 J—.——T——————n.nt..tt...t.,.... ⁵. ᷑. 8