lis 92 i aaglnn 9. Mente 15. Sr. 85 Aceint t ä 1h, mit Ausnahme der Gonn- und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 8 EP ³ꝛw—m¹!!!! Der deutſche Tagesbericht. rn. Großes Hauptquartier, 8. Nov. Weſtlicher Kriegsſchauplatz. 1 Der Franzoſe, der ſich nördlich von Ouden⸗ Wird e erneut auf dem öſtlichen Scheldeufer feſtſetzte, Jwir. Gegenangriff wieder über den Fluß geworfen. 1 iſchen der Schelde und der Maas haben wir Bewegungen in letzter Nacht planmäßig weiter⸗ Flabrt. Vor unſeren neuen Linien entwickelten ſich tchhutkämpfe, die ſüdlich der Straße Valen⸗ Mennes⸗Mo ns, an der Sambre, nördlich zun Avesnes und auf den Maashöhen ſüdweſtlich 5 Sedan größeren Umfang annahmen. Sie en⸗ 10 überall mit der Abwehr des Gegners. Der Aud ſtand am Abend öſtlich von Bavai— nördlich un Avesnes, öftlich von Capelle, ſüdweſtlich u Hirſon— ſüblich von Vig ny la Bay bei dh x Peronne und auf den Maashöhen ſüdweſt⸗ 0 don Setfan. Oeſtlich der Maas Teilkümpfe im Laldgelände weſtlich von Brandeville. Der erſte Generalquartiermeiſter: Groener. Entſendung der Parlamentäre. Veurſpruchwechſel zwiſchen der Oberſten Heeres⸗ 5 leitung und Marſchall Foch. . T.. Berlin, 7. Nov.(Amtlich.) Folgen ⸗ fin d u nkſypruch iſt dieſe Nacht von deutſcher Seite ausgegangen: ie deutſche Oberſte Heeresleitung auf Anordnung deut egierung an Marſchall Foch: Nachdem die Freight Regierung im Auftrage des Präſidenten der fo nigten Staaten benachrichtigt iſt, daß Marſchall cen ermächtigt iſt, beglaubigte Vertreter der deut⸗ a Regierung zu empfangen, um ihnen die Waffen⸗ üdsbedingungen mitzuteilen, ſind folgende Be⸗ tigte ernannt: General der Infanterie von I. Staatsſekretär Erzberger, Gefandter Graf Ie worff, General von Winterfeldt und Kapitän Vanſelow. Junzie Bevollmächtigten bitten um Mitteilung durch tref pruch, wo ſie mit Marſchall Foch zuſammen⸗ N fen können. Sie werden begleitet ſein von uud miſſaren und Dolmetſchern nebſt Unterperſanal im Kraftwagen an dem zu bezeichnenden Orte Inter en. Die deutſche Regierung würde es im Entreſſe der Menſchlichkeit begrüßen, wenn mit dem if ffen der deutſchen Delegation an der Front der det erten eine vorläufige Waffenruhe ein⸗ M. könnte. dberkrſchall Puch hat darauf gefunkt: An das deutſche hen emmando von Marſchall Foch: Wenn die deut⸗ Naff Bevollmächtigten mit Marſchall Foch wegen des ih benſtillſtandes zuſammentreffen wollen, mögen ſie Thime den franzöſiſchen Vorpoſten auf der Straße 83 ind dvurmies La Capelle—Guiſe einfinden. nud Befehle erlaſſen, ſie zu empfangen und ſie an r die Zuſammenkunft beſtimmten Ort zu ge⸗ 8 2 Walz Fühlung iſt aufgenommen: Marſchall Foch don Ftet die deutſche Delegation. Auf der Straße lo de imai nach Guiſe, nordöſtlich von St. Ouenän, brpoß Zentrum der Weſtfront werden die feindlichen ind walten unſere Abordnung in Empfang nehmen Ran en dort zu dem Oberkommandierenden geleiten. leria erſieht aus dem Depeſchenwechſel, daß alle bis⸗ K gen. Mitglieder der Delegation die Frontlinie fi toeiten werden, alſo nicht nur die zunächſt be⸗ en Angehörigen des Landheeres und der Flotte. 5 wird es dankbar begrüßen, daß die Reichs⸗ 1180 den Verſuch gemacht hat, eine ſofortige äufige Waffenruhe herbeizuführen. Joch glaubte die Antwort darauf ſchuldig aß, nich ürfen; damit iſt allerdings nicht geſagt, enſtin och noch vor dem formellen Abſchluß des Rel geledſtandsvertrags dem nutzloſen Morden ein letzt werden könne. Darauf wartet eine Welt! . Ein ſchwerer Gang! 1 ge ng! Ei äglich trauriges Ende. Es Sezerdlen zn Ae e der Feind genen hat. Die deutſchen Tg naungen eiten es ihre Vollmacht und das Maß der Ein ſetzen e— ihren Namen unter das Schrift⸗ das balt geboterden, wodurch dem ſchreckensvollen Morden 15 tragiſche(e wird, werden mit ihrer Unterſchrift zugleich ande des ne Ende eines Abſchnitts deutscher Geschichte, das 8 ſawerer Gangſiſchen Zeitalters beglaubigen. Wahrlich, Gan Nicht Die Eutſchädigtrus. nath 9 ſpricht deutli 5 utſch; utlicher als das ungeſtüme Verlangen 5 ſchüldignng. Alker' Schade, der„durch Augriſſe 10 Allein Waffer und in der Luft der Ziuilbevölkerung rten und 5 9295 iſt 5 et werd ihrem Eigentum zugefügt“ worden iſt, Ei N gen ſchwerer Ga ordert dies zwar tellung 10 g 1 Druck und Verlag von Ag. Jiamer mann, Geckenheim. 8. Jhreant Amtsblatt den Fürgermeiſtsvaämter Jecenheim, NMnesheim, Neckarhesſen und Gdingss. Sehfere, nder wer mochte veſtrerten, duß deuter weſer won; abſichtlichen Unklarheit(ſoll ſich der Erſatz auf den im beſetz⸗ ken Gebiet angerichteten Schaden beſchränken?), die ſchran⸗ kenloſeſten Forderungen der Weſtmächte zum mindeſten ver⸗ borgen ſtehen können und daß dieſe bereit ſind, auch den Schaden, den der Tauchbootkrieg an Menſcheu, Schiffen und rachten angerichtet hat, zum Erſatz anzumelden? Dann önnten unſere Feinde zu den wahnenunigſten Forderungen kommen, und dann wäre der Anfang des Zeitalters des Nölkerbundes und der Gerechtigkeit nichts anderes als der Beginn der Verſklavung eines freien, tapferen Volkes. Nann das/ wirklich das Ziel ſein, ein Ziel, dem auch Wilſon fich zutreiben ließe? Das bedeutete den vollkommenſten Gewaltfrieden— mit unauslöſchlicher Erbitterung würde das deutſche Volk dieſes Schickſal nur dann auf ſich nehmen, wenn ihm phyſiſch nichts anderes als dieſes Elend übrig liebe. In Belgien ſind wir eingefallen, im Glauben, dies ſei zu unſerer Rettung unerläßlich— wir vergüten der Be⸗ ſtern bereits Meran erreicht. völkerung den Schaden. Frankreich aber war von Anfang an der nächſte und gefährlichſte Gegner— auf ſeinem Bo⸗ den mußte gekämpft werden; das muß berückſichtigt werden. Unb ebenſo muß berückſichtigt werden, daß das deutſche Volk ſchon ſeit zwei Jahren zum Frieden bereit war; die Ver⸗ wüſtungen bei den Rückzügen in Frankreich waren nur die Folgen einer uns aufgezwungenen Fortſetzung des Krieges. Unòd ſchließlich der Tauchbootkrieg— er brachte großes Un⸗ heil, aber weite Kreiſe des deutſchen Volkes glaubten in ihm ein Mittel zu ſehen, um der Aushungerung und Vrenich⸗ tung zu entgehen. Den Verlierenden für all dieſe Schäden herftbar zu machen, wäre unmenſchlich. Ansſicht auf abmildernde Vereinbarungen. Eine deutſche Delegation, der neben einem Mitglied der Regierung bewährte deutſche Militärs und Diplomaten von Rang angehören, hat die Reiſe nach dem Weſten angetreten, um im Hauptquartier des Marſchalls Joch den begehrten Waffenſtillſtand nach dem größten Ringen aller Zeiten ab⸗ zuſchließen und Friedensverhandlungen aufzunehmen. Wir hören gleichzeitig aus Berlin, daß die Hoffnung beſtehe, un⸗ ſere Abordnung werde nicht nur ein unabänderliches Diktat des Oberkommandierenden unſerer Feinde entgegenzuneh⸗ men haben, ſondern ſie werde noch für Vereinbaru Naum finden, und es iſt gewiß bemerkenswert, daß die Zu⸗ ſammenſetzung der Delegation die Abſicht einer ſehr um⸗ faſſenden Tätigkeit ihrer Mitglieder anzudeuten ſcheint; nach der Sachlage ſehen wir aber im Augenblick keine Veranlaſ⸗ ſung, daraus günftige Rückſchlüſſe zu ziehen, wie es denn auch nicht erwieſen iſt, daß ſämtliche Delegierten als Par⸗ lamentäre die Kampflinie überſchreiten werden. * Die Waffenſtillſtandskommiſſion im Großen Haupt⸗ quartier. Berlin, 7. Nov. Die Waffenſtillſtandskommiſſion iſt, wie verlautet, im Großen Hauptquartier eingetrof⸗ fen. Die Mitglieder der Friedenskommiſſion ſind noch nicht beſtimmt. Es werden ihr aber mehrere Sozialdemokraten, unter ihnen Staatsſekretär Dr. David, angehören. Die deutſchen Unterhändler bei Joch eingetroffen. Rotterdam, 7. Nov. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus zuverläſſiger Quelle, daß die deutſchen Unterhändler ſchon bei Foch eingetroffen ſind. ———— Grenzſchutz im Süden Deutſchlands. München, 7. Nov. Kriegsminiſter v. Hellingrath machte heute im Hauptausſchuß des Abgeordneten⸗ hauſes mehrere Mitteilungen über die von der baye⸗ kiſchen Heeresverwaltung getroffenen Maßnahmen zur Sicherung des Grenzſchutzes. An der böhmiſchen Grenze ſei die Lage augenblicklich nicht gefahrdrohend, da die Tſchechen kaum Neigung ſpüren würden, ſich in kriegeriſche Abenteuer zu ſtürzen und genug damit zu tun hätten, bei ſich ſelber Ordnung zu ſchaffen. Die Verteidigung der Südgrenze müſſe notgedrungen auf Tiroler Gebiet verlegt werden. Der Feind hatte ge⸗ Deutſche Verteidigungsmaßnahmen in Tirol. Die„Münchener Neueſten Nachrichten“ erhalten aus Innsbruck die Meldung, das bayeriſche Kriegsminiſterium 29 5 dem Tiroler Nationalrat mitgeteilt, daß infolge der edingungen des Waffenſtillſtandes zwiſchen Oeſterreich und der Entente eine Entſendung deutſcher Truppen nach Tirol zur Sicherung unſerer Landesgrenzen notwendig ſei. Unſere Vortruppen haben am Mittwoch bereits die Grenze überſchritten. Jum deutſchen Einmarſch in Tirol. W. T. B. Junsbruck, 6. Nov.(Nicht amtlich.) Die „Innsbrucker Nachrichten“ bringen an der Spitze ihres heutigen Morgenblattes folgende Meldung: Das bayeriſche Kriegsminiſterium in München hai dem Präſidenten des Tiroler Nationalrates am 5. November 1918 um 411 Uhr nachts folgende De⸗ peſche übermittelt: ö „Die Waffenſtillſtandsbedingungen zwiſchen Oeſter reich und der Entente zwingen uns, zur Sicherung unſerer Landesgrenze Truppen nach Nord⸗Tirol zu ſchicken. Gleichzeitig ſollen die Truppen mithelfen, um dem Abzug aufgelöſter Teile des öſterreichiſchen Heeres nach Oſten zu ordnen, und das Land vor Zuchtloſigkeit zu ſchützen. Unſere Vorhuten über⸗ ſchreiten am 5. November die Grenze. Starke Kräfte werden folgen. Wir kommen als Freunde und er⸗ warten, daß uns bei unſeren Bewegungen keine Hin⸗ darniſſe nan leiten des deutichöſterreichiſchen. Natia; 3 Inſertionspreis. 18 Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Neklamen 1 Na., die Zeile. Bei öfterer Auf ahme Rabatt. 0 Fernſprechanſchluß Nr. 16. n Poſtſcheckkonto: Eudwigsbafen a. Rh. r. 5799. ſtakrates und ver öſterreichiſchen Kommandodehorden in den Weg gelegt werden. Sollte das trotzdem der Fall ſein, ſo ſind unſere Truppen angewieſen, ſich mi Waffengewalt dagegen zu wehren. Der kommandes⸗ rende General von Krafft von Delmenfingen. W. T. B. Salzburg, 6. Nov. Heute nachmittag tra⸗ fen hier bayeriſche Truppen in einer Stärke von un gefähr 2 Bataillonen ein, die ihre Fahrt ins Gebirge fortſetzen wollten. Die Feldtransportleitung verwel gerte die Weiterbeförderung. Hierauf begab ſich ein bayeriſcher Offizier zum Militärſtationskommandan⸗ ten und forderte die Freigabe des Schienenweges. Der Stationskommandant verweigerte dies und legte, als der Offizier auf ſeinem Verlangen beharrte, gegen den Durchzug bayeriſcher Truppen Proteſt ein. Auch der Nationalrat legte ſchriftliche Verwahrung gegen den Durchzug bayeriſcher Truppen ein. Die Bayer ſetzten ſodann die Fahrt in der Nichtung Salzburg St. Veit fort. Wit verteidigen Tirol. „Wien, 7. Nov. Die Nachrichten über den Eiumarſch Duve, riſcher Truppen in Nordtirol erregten in der geſtrigen Nach mittagsſitzung des Staatsrats außerordentliches Aufſehen Bevor jedoch der Staatsrat über eine Stellungnahme en dieſen neuen Ereigniſſen ſchlüſſig werden konnte, traf die amtliche Berliner Meldung ein, welche beſagte, daß Dels⸗ gierte der Oberſten deutſchen Heeresleitung zu den Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen nach dem Weſten abgereiſt ſeien. Dieſe Nachricht trug weſentlich zu einer ruhigeren Beurtes⸗ lung der Lage bei. Allgemein wurde der Meinung Aus⸗ druck gegeben, daß ſich die Ereigniſſe in Nordtirol ohne große Reibungen abspielen werden und daß ihre Entwick⸗ lung durch die nun im Gang befindlichen direkten Waffen⸗ ſtillſtandsverhandlungen Deutſchlands mit der Enten einen raſchen Abſchluß finden müßte. 5 Die Weſtfront. Seit drei Tagen haben die deutſchen Armeen an der Weſtfront einen neuen Abſchnitt ihrer großzügigen Rück⸗ zugs bewegungen begonnen. Es kann dahingeſtellt bleiben, inwieweit der kürzlich gemeldete ſchwere Einbruch der Eng⸗ länder zwiſchen Schelde und Sambre und die in den letzten Tagen mit größter Energie und ſichtbarem Erfolg wieder aufgenommenen Flügeloperationen der Amerikaner an der Maas zur Veſchleunigung der deutſchen Abwehrmaßnahmen beigetragen haben. In jedem Fall ſteht feſt, daß der neue Rückzug in Ordnung und ſtraffer Disziplin entſprechend den Weiſungen der Oberſten Heeresleitung von den tapfe⸗ ren, unzähligemale erprobten Diviſionen der Weſtfront durchgeführt wird. Das deutſche Heer kann mit Genug⸗ tuung darauf verweiſen, daß in den letzten fünf furchtbaren Wochen Truppen und Führer ihr Beſtes getan haben, um die drohende Kataſtrophe zu vermeiden, und daß die deut⸗ ſchen Parlamentäre in einem Augenblick die Verhandlungen beginnen werden, in dem die Armeen eine gewaltige unend⸗ lich ſchwierige Operation mit gutem Gelingen ausführen, ie dazu beſtimmt iſt, die Frontlinie radikal zu verkürzez das Heer in rückwärtigen Stellungen neu aufzubauen. un wir nun wirklich vor dem Ende ſtehen, ſo werden dig Schlachten des Weltkrieges für die Truppen wenigſten⸗ einen würdigen Abſchluß finden. Der letzte Tagesbericht nennt Frontpunkte, aus denen ſich ergibt, daß der Hauptteil unſerer Schlachtfront in Frank⸗ reich, der Abſchnitt des nach Südweſten bisher noch immer ſtark vorgewölbten Frontbogens zwiſchen Sambre u Maas, bereits am dritten Tag des neuen Rückzugs zu einer ſehr beträchtlichen Abflachung geführt hat. Die Front näher: Fe ganz allmählich der Geraden: Tournai—Maubeuge edan— Metz. Der Feind ſucht mit größter Entſchloſſenheit durch ſchärfſten Angriff gegen die beiden Flügel dieſer Bewegungslinie, bei Valenciennes und an der Maas, die Gunſt des Augenblicks auszunützen, um auf die Etappen⸗ linien und in den Rücken des den Rückzug ausführenden Frontabſchnitts durchzuſtoßen. Die deutſche Abwehr hat aber bis jetzt vermocht, dem Zentrum die Bewegungsfreiheit zu ſichern; auch die feindlichen Berichte laſſen erkennen, daß es den Verfolgern oft nur gelingt, loſe Fühlung mit unſeren Rachhuten zu behalten. Aufmerkſamſte Beachtung verdient aber noch immer der Angriffsraum der Amerikaner au der Maas. Der Feind iſt hier bereits ganz dicht an ein; unſerer Hauptverbindungslinien herangelangt. Während auf dem weſtlichen Maasufer der ſtarke Erfolg der Amerika⸗ ner durch elaſtiſches Ausweichen der deutſchen Linie wieder ausgeglichen werden konnte, ſuchen andere amerikaniſche Fräfte durch flankierenden Angriff über den Fluß unſere bisherigen Stellungen auf dem öſtlichen Ufer unhaltbar zu machen und ein Baſis zu gewinnen. Bei Dun war dieſes Bemühen neuerdings inſofern erfolgreich, als die Amerika⸗ ner ihren ſtarken Brückenkopf auf den öſtlichen Maashöhen erweitern konnten. Dem Umſtand, daß die Heeresgruppe Gallwitz den Durchbruch der Amerikaner im Maas⸗Abſchnitt Dun Stenay in dem wochenlangen Ringen bis heute hat verhindern können, verdanken wir mit in allererſter Reihe das Gelingen der Abwehr und der Rückzugsbewegungen, von deren ruhigem Verlauf ſo unendlich viel abhängt. Entſpannung unſerer Ernährungslage. W. T. B. Berlin, 8. Nov.(Tel.) Nicht amtlich. Seit 4 Jahren hat das deutſche Volk die Laſten und Entbehrungen des Krieges mit bewundernswerter Standhaftigkeit ertragen. Jetzt ſteht der Frieden und die Aufhebung der Hungerblockade in naher Ausſicht. Damit wird auch die Entſpannung unſerer Ernäh⸗ rungslage eintreten. Am 1. Dezember wird die Brot⸗ ration erhöht und andere Erleichterungen werden all⸗ mählich folgen. Vorausſetzung dafür wie überhaupt für die Winterverſorgung des Volkes iſt die unbe⸗ dingt Autrechterkaltung der Ordnung. Jede Stör — —— — rung verhindert die regelmäßigen Lebensmittelzufuy⸗ ren und bedroht die Großſtädte und Induſtriegebiete mit unſagbarem Elend. Wir wenden uns an das geſamte deutſche Volk, dieſe ſchwere Gefahr abzuwen⸗ den. Der Staatsſekretär und Vorſtand des Kriegs⸗ ernährungsamts. Aufruf an Bayerns Volk. Wahrt Ruhe und Ordnung! München, 7. Nov. Der Miniſter des Innern v. Brettreich exläßt an die Bevölkerung Bayerns folgenden Aufruf: Die Waffenſtillſtandsverhandlungen ſind im Gange. Sie wer⸗ den baldigſt zum Abſchluß kommen. Die Bevölkerung hat ſeine Pflicht. Die Bepölkern: gegen jegliche Willkür und Ger finden wird, den das ganze Volk von ſeiner Regierung er⸗ wartet. Deutschland. Der Kaiſer verweigert die Abdankung. Berlin. 7. Nov. Der Kaiſer ſelbſt hat ſich, wie auf dem Umweg über Budapeſter Blätter hier bekannt wird, mit voller Entſchiedenheit auf den Standpunkt geſtellt, daß er gerade mit Rückſicht auf die Erhaltung unſerer inneren Ruhe unbedingt auf feinem Poſten bleiben müſſe. Danach hat der Miniſter des Innern, Dr. Drews, dem Kaiſer über die Scheidemannſche Forderung nach Abdankung des Kaiſers Bericht erſtattet. Bei ſeiner Rückkehr aus dem Großen Hauptquartier teilte Dr. Drews mit, daß ſeine Miſſion erfolglos geblieben ſei. Scheidemann hat das Verhalten ſeiner Partei damit begründet, daß, wenn Kaiſer Wilhelm nicht abdanke, die Unabhängigen Sozialiſten die Einfüh⸗ rung der Republik fordern wollten. Die Regierungs⸗ ſozialiſten würden dann gezwungen ſein, Schulter an Schul⸗ er mit den Unabhängigen Sozialiſten zu kämpfen. Der Kaiſer erklärte, daß er mit Rückſicht auf die heutige verworrene Lage freiwillig unter keinen Umſtänden ſeinen Platz räumen würde. Er könne Deutſchland im Augenblick des Friedensſchluſſes unmöglich der Entente ausliefern. Seine Abdankung würde eine völlige Anarchie und eine Ueberhandnahme der bolſchewiſtiſchen Ideen zur Folge haben. Für ſolch furchtbare Zuſtände wolle er nicht die Ver⸗ antwortung übernehmen und deshalb im gegenwärtigen Au⸗ genblick nicht abdanken. Die Lage in Bremen und Hamburg. Bremen, 8. Nov. Auf dem Marktplatze wurden von einem unabhängigen Sozialdemokraten, der vor wenigen Tagen aus dem Gefängnis entlaſſen worden war, und von einigen Militärperſonen Reden gehalten, die zur Bildung einer ſozialiſtiſchen Republik und eines Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrates aufforderten. Der Befreiung von Militärgefangenen ſchloß ſich die Oeffnung der Zivilgefängniſſe an. In den großen Werken iſt alles ruhig. Auf den Straßen herrſcht Ordnung. Zwt⸗ ſchenfälle find bisher nicht gemeldet. Für den Abend wurde in einer Verſammlung Liebknecht als Redner erwartet. In einer Sitzung der Bürgerſchaft ſtand ein ſozialdemo⸗ kratiſcher Antrag auf Einführung des gleichen, direkten Wahlrechts zur Erörterung. N Aus Hamburg wird gemeldet: Das Zentralbureau des Arbeiter⸗ und Soldatenrates teilt folgendes mit: Sämt⸗ liche Amts⸗ und Militärgebäude ſind beſetzt. Die Nahrungs⸗ mittelmagazine werden bewacht; Plünderungen werden mit ſofortigem Erſchießen beſtraft. Zurzeit finden Verhandlun⸗ gen mit dem Senat ſtatt. Der Zugsverkehr iſt bis auf zwei Züge eingeſtellt. Poſt⸗ und Telegraphenamt waren zur Stunde nicht beſetzt. Die Leitung der Bewegung erließ einen Aufruf an die Bevölkerung, Ruhe und Ordnung zu bewahren. Ein Ultimatum der Sozialdemokratie an den Reichs⸗ kanzler. N Berlin, 7. Nov. Die ſozialdemokratiſche Partei⸗ leitung hat Ebert und Scheidemann beauftragt, dem Reichskanzler folgendes zu erklären: a 1. daß die Vrſammlungsverbote für heute aufgehoben werden, 2. daß Polizei und Militär zur äußerſten Zurück⸗ haltung angehalten werden, 3. daß die preußiſche Regierung ſofort im Sinne der Reichstagsmehrheit umgeſtaltet werde. 4. daß der ſozialdemokratiſche Ein⸗ fluß im Reiche verſtärkt werde, 5, daß die Abdankung des Kaiſers u. der Thron⸗ verzicht des Kronprinzen bis morgen mittag bewirkt werden. Werden dieſe Forderungen nicht erfüllt, ſo tritt die Sozialdemokratie aus der Regierung aus. Gleich⸗ zeitig ergeht eine neue Mahnung an die Arbeiter zur Beſonnenheit. Aufruf zur neutralen Republik Elſaß⸗Lothringen. Straßburg i. Elſ., 6. Nov. In Straßburg werden zurzeit Flugblätter angeſchlagen und verteilt, in denen dagegen Berwahrung eingelegt wird, daß Elſaß⸗Lothringen der Zankapfel beider nachbarlicher Großſtaaten iſt. die Forderung auf das Selbſtbeſtimmungsrecht aller Völker erhohen und der Wille ausgedrückt, künftighin einen neu⸗ tralen Staat zu bilden wie die Schweiz. Das erſte Flug⸗ blatt ſchließt:„Unſer Landtag ſoll dieſen unſeren Willen — in freier geheimer Abſtimmung— feierlich kundtun und zur Kenntnis aller Völker bringen. Wir hoffen, daß dann in Zukunft Elſaß⸗Lothringen als Teil des neutralen Staa⸗ tenbundes zwiſchen dem Meer und den Alpen zum Ausgleich der Intereſſengegenſätze der Großmächte im Oſten und Weſten und damit zu einem künftigen Weltfrieden weſent⸗ lich beitragen kann. Elſaß⸗Lothringen den Elſaß⸗Lothrin⸗ gern und niemand anderem!“ Aus einem zweiten Flugblatt ſeien folgende Sätze mit⸗ geteilt:„Das Land und ſeine Schäke gehören uns. Niemand oll uns unſere Eigenart nehmen. Die deutſche und franzö⸗ iſche Sprache ſollen bei uns gleichberechtigt ſein, und die Deutſchen und Franzoſen, die ſich mit uns vertragen, ſollen un unſerem Lande als unſere Gäſte wohnen dürfen; aber mere eigenen Herren wollen wir ſein. Nur wenn Elſaß⸗ Fothringen weder deutſch noch franzöſiſch iſt, kann es auernd Frieden in der Welt geben. Kein Blut ſoll mehr ür uns vergoſſen werden, und wir wollen nie mehr Kauno⸗ tenfutter für andere werden. Auf zur Freiheit! Keine . 9 5 Es lebe die freie, neutrale Republik Elfaß⸗Loth⸗ eingen 5 Hus Baden und den Nachbargebieten N Leluche um Erlaubnis zum Brennen von Obſterzengniſſen. 5 verſorgung Es wird Nach der Bekanntmachung der Reichsſtelle fer Gemufe und Obſt vom 5. Juli 1917(Staatsanzeiger 1917 Nr. 188) dür⸗ fen Obſt, Obſterzeugniſſe aller Art und Rückſtände von Obſt gewerbsmäßig zur Branntweinherſtellung nicht verwendet werden. Ausgenommen hiervon ſind nur Brennkirſchen, d. h. ſolche Kirſchen, die ſich zum Genuſſe im rohen Zuſtande nicht eignen. Außerdem können von der Badiſchen Obſt⸗ (Verwaltungsabteilung in Karlsruhe, Fried⸗ richsplatz 11) Ausnahmen von dem Brennverbot für Obſt zugelaſſen werden, das zum menſchlichen Genuß untauglich iſt und wegen ſeiner Beſchaffenheit zur Herſtellung von Marmelade nicht verwendet werden kann, unter den glei⸗ chen Vorausetzungen auch für Obſterzeugniſſe und Rück⸗ ſtände von Obſt. Sämtliche Geſuche um die Erlaubnis zum Brennen von Obſt, Obſterzeugniſſen und Rückſtänden von Obſt müſſen die Brenner und Stoffheſitzer, einerlei ob das Brennen gewerbs⸗ mäßig oder nichtgewerbsmäßig geſchehen ſoll, in Zukunft ausnahmslos zunächſt mündlich beim Steuererheber vor⸗ bringen. Ergibt ſich bei Prüfung des Antrags, daß die Aus⸗ beute höchſtens 10 Liter Alkohol betragen wird und iſt der Branntwein nach Verſicherung des Antragſtellers ausſchlteß⸗ lich zum Verbrauch in ſeinem eigenen Haushalt beſtimmt, ſo bedarf es keiner weiteren Brennerlaubnis der Badiſchen Obſtverſorgung. Ergibt aber die Prüfung des Antrags durch den Steuer⸗ erheber, daß die Ausbeute vorausſichtlich mehr als 10 Liter Alkohol betragen wird, ſo hat der Antragſteller zunächſt die Genehmigung der Badiſchen Obſtverſorgung zum Abtrei⸗ ben der Rohſtoffe einzuholen. Zu dieſem Zweck erhält er vom Steuererbeber einen Vordruck zu einem ſchriftlichen Geſuch, den dek Antragſteller auszufüllen und dann unmit⸗ telbar portofrei an die Badiſche Obſtverſorgung einſenden muß. Die Steuereinnehmereien werden in Fällen dieſer Art die Abfindungsanmeldungen erſt dann entgegennehmen, wenn ihnen die ſchriftliche Erlaubnis der Badiſchen Obſtver⸗ ſorgung vorgelegt wird. Branntwein aus Kleinbrennereien und aus Obſtbren⸗ nereien darf der Brenner nur an die Sammelſtelle der Reichsbranntweinſtelle in Karlsruhe(Roonſtraße 15) oder nach deren Weiſungen abſetzen. 0 Wer dem Verbot zuwider Obſt, Obſterzeugniſſe und Rück⸗ ſtände von Obſt zur Branntweinherſtellung verwendet, hat Gefängnis bis zu einem Jahr und Geldſtrafe bis zu 10 000 Mark zu gewärtigen.:: Brauntwein⸗ Brennereien. Nach 8 213 des Geſetzes über das Branntweinmonopol vom 26. Juli 1918 werden Brennereibeſitzer, die ihre Bren⸗ nerei gänzlich abmelden, beim Vorliegen beſtimmter Vor⸗ ausſetzungen entſe gt. Die Eutſchädigungen werden 10 Jahre lang bezahlt 1 betragen für ein Liter des auf der Brennerei ruhenden! rechts oder, wenn die Brennerei kein Brennrecht beſitz ein Liter der in den Betriebs⸗ fahren 1904/05 bis 1913/4 durchſchnittlich hergeſtellten Wein⸗ geiſtmenge 1 M., im ganzen mindeſtens 50 und höchſtens 2000 M., in beſonderen Fällen 2500 M jährlich. Die Ent⸗ ſchädigungsanträge müſſen innerhalb 5 Jahren nach Inkraft⸗ treten des Monopolgeſetzes geſtellt werden. Die Entſchä⸗ digung wird auch für die Brennereien bewilligt werden, die ſchon vor dem Inkrafttreten des Monopolgeſetzes, aber nach ſeiner Erlaſſung abgemeldet werden. Es können alſo die Entſchädigungsanſprüche beim Vorliegen der übrigen Vor⸗ ausſetzungen für alle nach dem 26. Juli 1918 abgemelde⸗ ten Brennereien geltend gemacht werden.:: Eigenerzeugung durch die Eiſenbahnkautinen. Da die Belieferung der Kantinen der Badiſchen Staats⸗ bzahnen durch die Badiſche Nährmittelverſorgung immer ge⸗ kinger wurde und die vermehrte Tierhaltung in größerem Umfange Futtermittel erfordert, mußte von der Staatsbahn⸗ verwaltung der Frage näher getreten werden, ob die Kan⸗ tinen nicht noch mehr und in größerem Stil zur Eigenerzeu⸗ zung übergehen ſollten oder wie ſie ſich ſonſt etwa durch Abſchluß von Lieferungsverträgen mit leiſtungsfähigen land⸗ wirtſchaftlichen Betrieben ihren Bedarf ſelbſt decken können. Zu dieſem Zweck wurden in Ettlingen und in Mug genſturm größere Flächen teils bahneigen, teils gepachte⸗ ken Geländes in eigene Bewirtſchaftung genommen. Weiter wurden mit größeren Gutspächtern Verträge über Liefe⸗ rung von Nahrungsmitteln abgeſchloſſen. Um dem Perſonal Einblick in die Fragen der Nahrungsmittelverſorgung zu gewähren, und es zur lebendigen Mitarbeit heranzuziehen, wurden in Beſprechungen mit den Arbeiterverbänden die getroffenen Maßnahmen erörtert und ein Ausſchuß gebil⸗ det, der in die Geſchäftsführung der Landesverſorgung Ein⸗ ſicht nehmen und eine Kontrolle ausüben ſoll. Hohe Kriegsanleihezeichnuung in Freiburg. W. T. B. Freiburg i. Br., 7. Nov. Bei der hieſigen Reichs⸗ banknebenſtelle, den anderen Banken und der Städtiſchen Sparkaſſe ſind auf die 9. Kriegsanleihe rund 31 Millionen Mark gezeichnet worden. Die Zeichnung der Truppenteile, Dienſtſtellen und Refervelazarette beim Standortkommando Freiburg i. Br. hat als Endergebnis die Summe von 132 Millionen Mark ergeben. Dieſe Zeichnung ſteht allen frü⸗ heren würdig zur Seite, im Verhältnis zur gegenwärtigen Kopfzahl übertrifft ſie ſogar die letzte um ein Beträchtliches. ze Karlsruhe, 7. Nov. Das Geſamtergebnis der Karls⸗ ruher Zeichnungen für die 9. Kriegsanleihe beträgt 85 Mil⸗ lionen Mark gegenüber 126 Millionen bei der 8. Kriegs⸗ anleihe. den 175 Millionen Mark gezeichnet, bei der Reichsbank⸗ nebenſtelle, den anderen Banken und der Lädtiſchen Spar⸗ kaſſe in Freiburg 31 Millionen Mark, bei den Truppen⸗ teilen, Dienſtſtellen und Reſervelazaretten beim Standort⸗ kommando Freiburg 13,2 Millionen Mark. ze Karlsruhe, 7. Nov. Dem Bürgerausſchuſſe iſt eine Vorlage des Stadtrates zugegangen, in der beantragt wird, zur Deckung der vom Bürgerausſchuß bewilligten, aus An⸗ lehensmitteln zu beſtreitenden Ausgaben bis zu 15 Millio⸗ nen Mark im Wege der Kapitalaufnahme zu beſchaffen. ** Bruchſal, 5. Nov. Die erſte badiſche Landes⸗Kaninchen⸗ Ausſtellung fand am Sonntag in Grötzingen ſtatt. Es waren über 200 erſtklaſſige Tiere ausgeſtellt. * Heidelsheim, 5. Novy. Eine ältere Frau, die geiſtes⸗ geſtört war, und eine Frau aus Sorge um das tägliche Brot, die zwei vaterloſe Kinder hinterläßt, machten hier ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. *: Meinheim, 7. Non. Die 48jährige Frau Emma Eckert ſtürzte ſich vom dritten Stockwerk ihrer Villa durch das Fen⸗ ſter in den Hof hinab. Sie fiel auf den Kopf und war auf der Stelle tot. Die Frau ſcheint in geiſtiger Umnachtung gehandelt zu haben; ſie lebte in den beſten Vermögensver⸗ hältniſſen. a ie Schönwald(A. Trißerg), 7. Nov. Landwirt Gregor Hettiſch ſtürzte von der Heubühne auf die Tenne ab und erlitt einen Schädelbruch. — Sperre des Privatpaketverkehus nach der Weſtfront. Die Annahme ſämtlicher Privatpakete an Heeresangehörige der Weſtfront ſowie im Generalgouvernement Belgien und in Luxemburg iſt bis auf weiteres laut Anordnung des Reichs⸗Poſtamts eingeſtellt. — Einſchätzung und Feuerverſicherung. Alljährlich in den drei letzten Monaten des Jahres findet die regelmäßige Einſchätzung der Gebäude zur ſtaatlichen Feuerverſicherung ſtatt. Nun begegnet man hie und da der Anſicht, als ob die bei dieſer regelmäßigen Schätzung neu aufgenommenen Ge⸗ bäude ſchon mit dem Tage der Schätzung mit dem Schät⸗ zungswert gegen Feuer verſichert ſeien, ſo daß im Falle eines Brandes ſchon eine Entſchädigung nach der neuen Ein⸗ ſchätzung eintreten könnte, wenn der Brand noch im alten Jahre ſtattgefunden hat. Dieſe Anſicht iſt irrig. Die Ein⸗ ſchätzung anläßlich des regelmäßigen jährlichen Umgangs der Bauſchätzer tritt erſt am kommenden 1. Januar in Kraft, ſo daß z. B. ein Gebäude, das im November 1918 eingeſchätzt würd, erſt vom 1. Januar 1919 ab als verfchert ailt, Es „Vereidigung auf die Verfaſſung, Bei der Reichsbanknebenſtelle in Pforzheim wur⸗ erledigen, bevor die feindlichen Heere die Grenze, Werk geſetzt. Die Bauern verbürgen ſich für die kann daher den Beteiligten, die für einen ſolchen Fäll keimen Nachteil erleiden wollen, nur dringend empfohlen werden die Feſtſetzung der Verſicherungsſumme und die Aulnahng in das Feuerverſicherungsbuch mit augenblicklicher Wirkun zu beantragen(vergl. 8 23 des Gebändeverſchernngsgeſehig und§ 31 der Vollzugsverordnung dazu). Das Gebäude al⸗ dann ſofort mit dem Tage des Antrages gegen Feuer ſtaal lich verſichert. Heueste Nachrichten. N Die Aufſtandsbewegung. T. U. Bremen, 8. Nov.(Tel.) Es ſind jetzt Kiel Hamburg, Bremen, Lübeck und Hannover in den die der Revolutionäre. Auch im Bremer Hafen hat ſich Garniſon dem Soldatenrat unterſtellt. Ebenfalls beine ſich Lübeck und Eutin in den Händen der Soldaten rer, Diebe, ob Zivil oder Militär, werden ſtandrechtlich ſchoſſen. Noske Vorſitzender des Soldatenrates in Kiel. Tü. Chemnitz, 8. Nov.(Tel.) Die Chemnitzer „Volksſtimme“ meldet die Ernennung des Reichstags abe ordneten Noske durch den Kieler Arbeiter⸗ und Soldaten zum Gouverneur und Vorſitzenden des Arbeiter⸗ und Sol datenrats in Kiel. Demonſtrationen der Arbeiterſchaft in München. 15 München, 7. Nov. Die ſozialdemokratiſche Partei ha 3. die Bevölkerung Münchens mit Ausnahme des beim Tran port und beim Verkehr beſchäftigten Perſonals auf 25 Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, auf die Thereſienwieſe ber berufen, um, wie die Parteileitung erklärt, im Geiſte Freiheit und Verantwortung zu den großen Tagesfras Stellung zu nehmen. Schon in den Mittagsſtunden l lich ten die Arbeiter zu der großen Wieſe, die einſt bauptſächntz s Ort des Münchener Oktoberfeſtes berühmt war, bploſfe⸗ Von den größeren Werken waren die Arbeiter in geſchto hen Zügen erſchienen. Schließlich mochten 80 000.409 es, Arbeiter am Verſammlungsplatz vereinigt ſein. Dort 6 ten verſchiedene Redner kurze Anſprachen. ute Es wurde eine Entſchließung gefaßt, welche die he 9 üblichen Forderungen aufſtellt, ſo z. B. Abdankung 10 Kaiſers und des Kronprinzen, weiteſte Demokratiſiern 0 Ausgeſtaltung des ng. ſchwerderechts uſw., unter anderem auch eine gegen die tionale Verteidigung. he. Die Maſſenverſammlung verlief in erſtaunlicher 117 Parteileitung und Gewerkſchaften ſetzten offenbar ih Stolz darein, zu zeigen, wie ſehr ſie die Menge in der Ha hatten. Auch als man ſich zu einem Zuge formierte, neu unter Vorantritt einiger hundert Soldaten mit Fah nt⸗ durch die Stadt an der Reſidenz vorbei zum Frieden gden z mal zog, wo der Zug ſich auflöſte, kam es trotz der reinen gehungen für Republik und ſofortigen Frieden zu keine gefährlichen Ausſchreitungen. Die Lage in Bremen. 1 6 Tu. Bremen, 8. Nov.(Tel.) Von 11 biß uhr nachmittags ruhte die Arbeit auf den großen Werken und auch der Straßenbahnverkehr wurde 2 2 bis 6 Uhr nachmittags ſtill gelegt. Um 2 Uhr na mittags fand eine große Volks⸗ und Militärverſa lung im Freien ſtatt. Daran anſchließend bewegte ſich ein Zug von etwa 40 000 Militär⸗ und Zivi m ſonen mit roten Fahnen und Vereinsfahnen zu 7 Marktplatz und Bahnhof, wo Mann an Mann ſt 20 iner Kundgebung drängte, wie ſie in einem ſolch er Umfange Bremen noch nicht erlebt hat. Die dee rderten unter anderem die Abdankung der deutſaſche Fürſtenhäuſer und feierten die f ozialdemokratiſ in Republik. Umzug und Verſammlungen verliefen zroßer Ordnung. 2 (Nicht auttlich euten Unruhen, die im weiteren Verlauf zur Ausrufung gen Republik Bayern führte. In der Nacht zum heut ad Tage bildete ſich ein Rat der Arbeiter, Soldaten anni Bauern, zu deſſen Vorſitzenden Kurt Eigner ern wurde. 5 ———— Ausrufung der Republik Bayern München, 8. Nov. Im Anſchluß an eine Maſſen verſammlung auf der Thereſienwieſe kam es 9e ger; in München zu ernſten Unruhen, die im weiteren 17 laufe zur Ausrufung der Republik Babeſich führten. In der Nacht zum heutigen Tage bildete n ein Rat der Arbeiter, Soldaten und Bauern, zu en Vorſitzenden Kurt Eisner ernannt wurde. 2 Rat erließ an die Bevölkerung Münchens folgenden Voll ruf: Das furchtbare Schickſal, das über das deutſche ung hereingebrochen iſt, hat zu einer elementaren Bewegu, der Münchener Arbeiter und Soldaten geführt. Ein, bach viſoriſcher Arbeiter-, Soldaten⸗ und Bauernrat hat 155 in der Nacht zum 8. November im Landtage gehn 1 Bayern iſt fortan ein Freiſtaat. Eine Vo en regierung, die von dem Vertrauen der Maſſen gerte wird, ſoll unverzüglich eingeſetzt werden. Eine konſen in, rende Nationalverſammlung, zu der alle mündigen 5 ner und Frauen das Wahlrecht haben, wird ſo ſch t wie möglich einberufen werden. Eine neue Zeit hellen Bayern will Deutſchland für den Völkerbund t die Die demokratiſche und ſoziale Republik Bayern hat er⸗ moraliſche Kraft, für Deutſchland einen Frieden 3 gi wirken, der es vor dem Schlimmſten bewahrt. Die ibi Umwälzung war notwendig, um im letzten Auger dick durch die Selbſtregierung des Volkes auch die En 1 lung der Zuſtände ohne allzuſchwere Erſchütterunge ſer⸗ N iſier⸗ fluten, oder nach dem Waffenſtillſtand die Demobiliſe ten deutſcher Truppen das Chaos herbeiführen. Ord⸗ Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernrat wird ſtrengſte. nung ſichern. Ausſchreitungen werden rückſichtslos 1 wird drückt. Die Sicherheit der Perſon und des Eigentums urch verbürgt. Die Soldaten in den Kaſernen werden auf⸗ Soldatenräte ſich ſelbſt regieren und die Disziplin. en recht erhalten. Offiziere, die ſich den Anforder nge⸗ der veränderten Zeit nicht widerſetzen, ſollen 121 af taſtet ihren Dienſt verſehen. Wir rechnen auf die ſthei⸗ fende Mithilfe der geſamten Bevölkerung. Jeder„Bo- ter an der neuen Freiheit iſt willkommen. de ſo, amten bleiben in ihren Stellungen. Grundlegeuch ins ziale und politiſche Reformen werden unverzügli for, gung der Städte mit Lebensmitteln. Der alte Gegelus zwiſchen Land und Stadt wird verſchwinden. Der 5 l mm⸗ per 9 S 1 e AA rr A 1 * 5 ich per Lebensmittel wird rationell organfſierk werden. eiter und Bürger Münchens, vertraut dem Großen Gewaltigen, das in dieſen ſchickſalsſchweren Tagen vorbereitet. Helft alle mit, daß ſich die unvermeid⸗ 105 Umwälzung raſch, leicht und friedlich vollziehe. dieſer Zeit des ſinnloſen, wilden Mordens verab⸗ ſaeuen wir neues Blutvergießen. Jedes Menſchenleben 5 heilig ſein. Bewahret die Ruhe und wirket mit an 805 Aufbau der neuen Welt! Der Bruderkrieg der Izialiſten iſt für Bayern beendet. Auf der revolutio⸗ . beten Grundlage, die jetzt gegeben iſt, werden die Ar⸗ termaſſen zur Einheit zurückgeführt. Es lebe die 0 heriſche Republik! Es lebe der Friede! Es lebe die caffende Arbeit aller Werktätigen. München, Landtag, lider Nacht zum 8. November 1918. Der Rat der hhbeiter, Soldaten und Bauern. Der erſte Vorſitzende: Art Eisner.. 8 l„„ 1 München, 8. Nov. Der Rat der Arbeiter, Sol⸗ 10 en und Bauern erließ eine Bekanntmachung: Zur Auf⸗ ſeaterhaltung der Ordnung und Sicherheit arbeitet von zaute an das geſamte Polizei⸗ und Sicherheitsperſonal Auftrag und unter Kontrolle des Arbeiter-, Soldaten⸗ 27 Bauernrats. Den Anordnungen dieſer Organe iſt un⸗ Angt Folge zu leiſten. a 8 N K 1 München, 8. Nov. An der Maſſenverſammlung 3 Thereſienwieſe, die von der ſozialdemokratiſchen maki einberufen war, nahmen Zehntauſende teil. In des g Entſchließung wurde u. a. verlangt: Abdankung l Kaiſers, Thronverzicht des Kronprinzen, Ausſchaltung nut, reaktionären Elemente aus der Verwaltung, An⸗ dame der Waffenſtillſtandsbedingungen, Ablehnung der g gnalen Verteidigung, Arbeitsloſenverſicherung und ſälſtündiger Arbeitstag. Die ſozialdemokratiſche Par⸗ a dolle nicht Streik oder Revolution, ſondern Entwick⸗ dug zum Volksſtaat. Nach Schluß der Verſammlung kern die Maſſen, darunter viele Soldaten, vor das Wit⸗ bacher Palais.. 10 Nürnberg, 8. Nov. Die Zeitungen veröffent⸗ Juen die Ausrufung der Republik durch Extrablätter. gender Stadt wickelt ſich der Verkehr in normalen enzen ab. Es herrſcht überall Ruhe und Ordnung. Unterbrechung des Telegrammverkehrs. ce München, 8. Nov. Die Oberpoſtdirektion Mün⸗ 4 5 hat von Berlin die Mitteilung erhalten, daß jeder lefellt worden iſt. ate Telegrammverkehr von und nach Bayern ein⸗ e 285 5 e er Reichskanzler an die Auslanddeutſchen. Berlin, 8. Nov. Der Reichskanzler erläßt fol⸗ lenden Aufruf: An die Deutſchen im Auslande! die In dieſen ſchw eren Tagen wird Euch Volksgenoſſen, 5 außerhalb der Grenze des deutſchen Vaterlandes chor Schadenfreude und Haß umgeben ſind, das Herz f . Folkzwerden. Verzweifelt nicht am deutſchen Unſere Soldaten kämpfen bis zuletzt ſo helden⸗ beniewien ur ſe ein Heer gekämpft hat. Die Heimat n eine unerhörte Kraft des Leidens und Aushar⸗ derla Im fünften Jahre, von ſeinen Bundesgenoſſen die aſſen, konnte das deutſche Volk den Kampf gegen Sie wachſende Uebermacht nicht mehr weiterführen. Der 5 auf den viele hofften, iſt nicht unſer geworden. 8 einen größeren Sieg erfocht das deutſche Volk Nen es beſiegte ſich ſelbſt und ſeinen Glauben an das ddt der Macht. Aus dieſem Sieg werden wir für ſen ſchwere Zeit, die uns bevorſteht, neue Kräfte ſchöp wih auf die auch Ihr bauen könnt. Denn Euch, dit und nd der harten Kriegsjahre für ihr deutſches Vater⸗ Den geſtritten und gelitten haben, wird auch das neut A dachland feinen Dank nicht ſchuldig blechen. Soweit e⸗ Wells Macht der deutſchen Regierung und des deutſchen lade ſteht, die Leiden dieſes Kriegs und ihre Folgen zu Auslande wird ihre Fürſorge 810 den 1 im wi 8 in der engeren Heimat zu⸗ bel werden. 84 ee 5 1 1 16 64 a Reichskanzler Prinz Max von Baden. ö Die Lage ſpitzt ſich zu. 5 lag Berlin, 8. Nov. Der 7. November, der Jahres⸗ urg der bolſchewiſtiſchen Revolution, ſollte in Berlin ate eke Maſſenverſammlungen der Unabh. Sozialdemo⸗ die 2 gefeiert werden. Das Oberkommando hat aber hielt bhaltung der Verſammlungen verboten. Darau amoi Reichstagsfraktion und der Ausſchulß der ſozial⸗ purdetatiſchen Partei eine Sitzung ab, in der beſchloſſen Aufhef der Regierung folgende Forderungen vorzulegen und Hung der Verſammlungsverbote, Befehl an Polizen 1 ſilitär zu äußerſter Zurückhaltung, ſofortige Umge⸗ gsm der preußiſchen Regierung im Sinne der Reichs⸗ uff ehrheit, Verſtärkung des ſozialdemokratiſchen Ein⸗ falſer in der Reichsregierung, Abdankung des tag mittag Thronentſagung des Kronprinzen bis Frei, des 8 e Regierung hob darauf das Verſammlungsverbof mentg erbefehlshabers in den Marken auf. Die Parla⸗ dieſes gerung der preußiſchen Regierung ſoll im Laufe wie verl onats durchgeführt werden und zwar ſollen, keien erlautet, fünf Miniſter aus den bürgerlichen Par⸗ nomme rei aus der ſozialdemokratiſchen Partei ent⸗ dankung werden. Bezüglich der Forderung der Ab⸗ Minister iſt nur bekannt geworden, daß eine Sendung des geblieh rs Drews ins Große Hauptquartier ergebnislos ö. ſei.. 85 1 1 5 e 10 55 8 0 fi e 8. Nov. Wie verlautet, hat der Kaiſer Ankun igert, auf den Thron zu verzichten, da ſeine Ab⸗ narchie u den gegenwärtigen Zeitläuften eine völlige een z mund das Ueberhandnehmen der bolſchewiſtiſchen J r Folge hätte. bestehende Eutſcheidung der Kaiſerfrage. dune 1 8. Nov. Der Kaiſer, der vom Reichs⸗ den P. ber die Geſamtlage genau unterrichtet iſt, bat id en Mag von Baden, einſtweilen es erſcheinen, als ob auch der Rücktritt des Reichskanzlers 2 Frage käme. D. Schr.) 955 Lokales. — Die Großherzog⸗Geburtstag⸗Sammlun g hatte ein Geſamtergebnis von 907000 Mark. — Erhöhung der Brotration. Der Staatsſekre⸗ tär des Kriegsernährungsamts gibt bekannt, daß mit dem in Ausſicht ſtehenden Frieden und der Aufhebung der Hungerblockade eine Entſpannung der Ernährungsfrage erwarten ſei. Am 1. Dezember werde daher die Brot⸗ ration erhöht und andere Erleichterungen werden fol⸗ gen. Vorausſetzung ſei aber die Aufrechterhaltung der Ordnung; jede Störung würde die Lebensmittelzufuhr verhindern und beſonders die Großſtädte und Indu⸗ ſtriebezirke mit unſäglichem Elend bedrohen. 4 — Erhöhung der Eiſenbahntarife. Es wird uuns mitgeteilt: Am 1. April 1918 haben die deutſchen Eiſenbahnen einen Kriegszuſchlag von 15 Prozent zu den Frachtſätzen des Güter⸗ und Tierverkehrs eingeführt, um wenigſtens teilweiſe die durch den Krieg hervorge⸗ rufenen Mehrausgaben zu decken. In der Zwiſchenzeil f 5 a nne iſt das Mißverhältnis zwiſchen Einnahmen und Ausgaben durch die Steigerung der letzteren derart gewachſen, daß die Wirtſchaftlichkeit der Staatsbahnbetriebe ernſtlich in Frage geſtellt iſt. Die deutſchen Staatseiſenbahnen ſehen ſich daher gezwungen, auf eine Vermehrung der Einnah⸗ men durch Erhöhung der Tarife im Güter⸗ und Tier⸗ und Perſonenverkehr Bedacht zu nehmen. Bei den Per⸗ ſonentarifen wird auf die im Schnellzug⸗, Gepäck⸗ und Expreßgutverkehr zurzeit beſtehenden Zuſchläge Rückſicht genommen werden. Die Erhöhungen werden voraus⸗ ſichtlich im 1. Viertel des Jahres 1919 durchgeführt wer⸗ den. Die Zuſchläge werden faſt durchweg hinter denen zurückbleiben, die in anderen europäiſchen Ländern, krieg⸗ führenden und neutralen, dem Wirtſchaftsleben auferlegt worden ſind. 1 5 ö 5 b 355 — Poſtſendungen nach Kroatien. Die ungariſche Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung iſt, wie amtlich mitge⸗ teilt wird, nicht mehr in der Lage, für Poſtſendungen und Telegramme nach Kroatien und Slawonien eine Ge⸗ währ zu übernehmen. Derartige Sendungen werden daher von deutſchen Poſtanſtalten nur noch auf Gefahr des Abſenders zur Beförderung angenommen. Verkehrseinſchränkung. Die Generaldirektion der württ. Staatseiſenbahnen teilt mit: Die Züge D 60 und D 19 fallen bis auf weiteres zwiſchen Ulm und München aus; die durch⸗ laufenden Wagen 1. bis 3. Kl. verkehren nur noch zwi⸗ ſchen Ulm und Straßburg. N Von Montag, 11. November 1918 an treten im Verkehr mit Baden und weiterhin folgende Zugein⸗ ſchränkungen und Fahrplanänderungen in Kraft: 1) Zug D 18 Stuttgart ab 9.40 vorm. fällt auf Strecke Mühlacker Karlsruhe aus; er läuft ſomit nur nach Bruchſal Graben—- Neudorf zum Anſchluß an Zug D 269 nach Mannheim Köln. Der Anſchlußzug D 11 nach Frankfurt a. M. Bruchſal ab 11.51 vm., Frankfurt an 2.15 nachm. entfällt von Karlsruhe bis Frankfurt. Nach Karlsruhe beſteht mit Zug D 18 noch Anſchluß über Bretten mit Perſonenzug 312 werktags: Bretten ab 11.15, Karlsruhe an 12.00 und über Bruchſal mit Zug D 94 täglich: Bruchſal ab 12.07, Karlsruhe an 12.23 nachm 2) Zug D 52/48 Stuttgart ab 12.27, Mühlacker 1.15 —27, Metz an 11.11 nachm und Mühlacker ab 1.18, Bruchſal 1.53— 2.02, Landau an 3.04 nachm. entfällt auf der ganzen Strecke Stuttgart Metz und Mühlacker—Bruchſal— Landau. e 3) Zug D 59 fällt auf Strecke Karlsruhe—Mählacker aus; zur Aufrechterhaltung der Verbindung wird er über Bruchſal geleitet: Straßburg ab 9.52, Karlsruhe 11.2836 vorm., Bruchſal 12.00—17 nachm., Mühl⸗ acker 12.55— 1.00, Stuttgart an 2.00 nachm. Der Zug hat durchlaufende Wagen 1.—3. Kl. Straßburg⸗ Stuttgart.. 8 8„ 4) Die Züge D 69 Straßburg ab 9.17 nachm., Mühlacker 11.3748 nachm., Stuttgart an 12.48 vorm. und D 162/69 Ludwigshafen ab 9.13, e 9.50 10.02 nachm.(Karlsruhe an 11.01 nachm.), Bruch⸗ ſal ab 10.47, Mühlacker an 11.28 nachm., fallen aus. Damit entfällt die Spätverbindung Frankfurt⸗ Stuttgart, Frankfurt ab 7.00 nachm. Zug D. 69 Bruchſal— Mühlacker— Stuttgart läuft letztmals in der Nacht vom Sonntag, 10. auf Montag, 11. Nov. 5) Zug D177 Karlsruhe ab 6.40, Mannheim an 7.39, Ludwigshafen an 7.54 vorm. fällt aus.. 6) Züge D 21 Offenburg ab 4.07, Bruchſal an 6.07 und D 94 Bruchſal ab 12.07, Offenburg ab 2.20 nachm. fallen zwiſchen Offenburg und Bruchſal aus. 7) Zug D 156 Frankfurt ab 12.22, Bruchſal an 2.45, Karlsruhe an 3.08 nachm. fällt aus; damit entfällt die Verbindung Frankfurt Heidelberg Stuttgart an 5.00 nachm:. a i uk. Der Monat November. Wir ſind im Zeichen des Nebelmonats, des Novembers. Reifmond, Froſtmond wird er auch noch genannt. Er kargt meiſt nicht mit Wind, Regen und Kälte. Die Feldarbeit iſt im großen und ganzen be⸗ endet. Die letzte Winterſaat wird in den Boden gebvacht, und man macht 109 nunmehr daran, das Getreide auszu⸗ dreſchen. Die Wieſen werden reguliert, und im Weinberg werden die Reben bedeckt. Im Hausgarten aber ſchützt man die Pflanzen, die im Freien üerwintern ſollen, vor den Unbilden der Witterung. Die Winterpflanzen, namentlch die Kohlarten, werden bis an die Herzblätter mit einem ſchützenden Erdwall umgeben. Auch manche Obſtbäume müſſen für den Winter beſonders geſchützt werden. Die Zimmerpflanzen bringt man an einem geſchützten Orte unter. Tulpen und Flieder blühen auch im Winter bei geeigneter Wärme. Die luſtige Jagd iſt auf dem Höhepunkt. Außerdem Kaen manchem Gänschen ans Leben. Auch Bußtag und otenfeſt fallen in den November, zwei ernſte, mahnende Tage. Bauernregeln über den Novembermond ſind in Hülle und Fülle vorhanden. Die einen weiſen auf das kommende Weihnachtsfeſt hin. Die andern geben guten Rat für Haus und Küche. Die meiſten jedoch wollen die Witterung der nächſten Monate deuten, wobei ſie November für beſonders günſtin b Mieſer ist in krzeſter Friſt zu erwarten. Darftach une Feldpos— E zum Beizen. 21.80. . Ev. Kirchengemeinde. Der Eröffnungsgottesdienſt für den Konfirmandenunterricht findet am morgigen Sonn⸗ tag den 10. 11. 18 ſtatt. 65 Konfirmanden wurden in den Konfirmandenunterricht in dieſer Woche aufgenommen. Eltern und Pathen der Kinder ſind zu dieſem Gottes dienſt beſonders eingeladen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Holleadlonſt-orunung in ger opangel. Kirche Sonntag, 10. Nov. 1918. 9 ½10 Uhr Hauptgottesdienſt.(Eröffnungsgottesdient der Konfirmandenſtunde.) 2 ½11 Uhr Kirchengemeindeverſammlung. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 bis 3 Uhr Gemeindebücherei offen. Montag den 11. Nov. 1918. 8 Uhr Nähabend. Mittwoch den 13. Nov. 1918. 8 Uhr ev. Mädchenbund. Donnerstag den 14. Nov. 1918. ½8 Uhr Abendgottesdienſt. Joleadtanft-Ofdnung In ger Höthol Aicher 25. Sonnt. n. Pf. 10. November 1918. 7/8 Uhr Frühmeſſe. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. ½2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaft. 7 Uhr Roſenkranzandacht mit Segen. Keine Bibliothek. 2—— Ar—— 2 N E ̃ ⁵——.:,. Militär- Verein Seckenheim. Einladung. Die Beiſetzung des im Dienſte für ſein Vaterland in Saaralben verſtorbenen Kameraden Georg Seitz findet morgen Sonntag Mittag 2 Uhr ſtatt. Es iſt unſere Pflicht dem Heimgegangenen die letzte Ehre zu erweiſen und uns recht zahlreich an der Totenfeier zu beteiligen. Sammlung ½2 Uhr im Vereinslokal. Der Vorſtand. g 5 2 9 83 1. Wie entferne ich den beißen⸗ den Tabakgeſchmack! zugleich Schachteln 2. Saibftberſt v. Sigatren, Sies: 2. Se erſt. v. Zigarren, Ziga⸗ 0 retten Kautabak, 12.17 Tanſenlb aus fester, starker Lederpappe, 5. in 6 Größen. Musterpakete mit 3. Verarbeiten der Tabakpflan⸗ 60 Schachteln Mk. 12.— Nach- zen zu 17 85 Pfeifentabak 24 f f Tauſ. 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Reichardt nickte nur; er wußte, der Alte wollte mit ſeinem Spiele Staat machen, er hätte ihm aber im Augenblicke keinen größeren Gefallen erweiſen können. Die Einleitung begann, ging aber in dem Schwatzen der promenierenden Geſellſchaft unter, und erſt als die Töne des Solos, mit jeder Note ſich mehr heraushebend, ſich geltend machten, blieben einzelne Paare ſtehen und begannen zuzuhören; bald war der Zuhörerkreis grö⸗ Per, die lauteſten Lacher wurden zur Ruhe gewinkt, und im kurzem hatte die Macht des Vortrags eine volle Stille geſchaffen. Reichardt warf einen Blick über ſeine Noten hinaus und ſah ringsum die Augen auf ſich geheftet; eine tiefe, wohltuende Genugtuung zog in ſeinem Her⸗ zen auf, und als er endlich den letzten Ton hatte ver⸗ klingen laſſen, als er unter dem losbrechenden Beifall auf⸗ ſah, traf ſein Blick Magarets Auge, die noch wie in voller Selbſtvergeſſenheit zu ihm aufſah, wurde es ihm plötz⸗ lich klar, warum ihm das Klagen ſeiner Violine ſelbſt Jo viel Genugtuung gegeben. Er trat hinab in den Saal, wo bereits die Promenade wieder im Gange war; noch hatte er aber hier, die Augen in das Gewühl gerichtet, keine Minute geſtanden, als dicht an ſeiner Seite zwei Damen vorüberrauſchten und er ſich zugleich ein Stück Papier in die Hand gedrückt fühlte. Nur im Fluge konnte er Harriets Geſicht erkennen. Reichardt trat auf das Orcheſter zurück und entfaltete den Zettel. Er enthielt nur zwei mit Bleiſtift hingeworfene Zeilen: 5„Gut, ſehr gut aber was hilfts? Bei der erſten Fun iſt der Nigger dennoch da!“ ö ich Reichardt biß ſich auf die Lippen, ſeine warme Stimmung verſchwand wie unter einem Sturzbade. Sein Blick flog durch den Saal, während ſich das Papier in einer Hand zerknittert zuſammenballte; dort ſtand ſie, achend und ſich unterhaltend, als habe ſie von ſeiner Be 5 Perlaside — in allen 5 mit dazu gehörigen Stiekgarn E Filoflersseide auptstrasse 153. Exiſtenz keine Ahnung— er hätte ſie haſſen mögen, wäre ſie nur in dieſer Balltracht nicht ſo ſinnberückend ſchön geweſen. Aber er behielt keine Zeit zu langem Grübeln, ein lautes Klatſchen wurde hörbar, der kleine Dirigent kam in raſchem Schritte auf das Orcheſter los, und die Paare flogen durcheinander, um ſich zur Quadrille aufzuſtellen. ichardt griff nach ſeiner Geige, loſſen, ſich durch keinen unnützen Gedanken mehr ſtören zu laſſen. Mochten ihn jetzt die Menſchen für einen gewöhnlichen Fiedler nehmen, er konnte es nicht ändern, er verdiente ſein Brot damit, und eine andere 41 1 Ent Zeit für ihn mußte auch einmal kommen. Trotzdem aber hätte er jetzt das Auge nicht über die Tanzenden werfen mögen; immer war es ihm, als müſſe er dem⸗ ſelben halb zornigen, halb ſpöttiſchen Blicke, mit welchem Harriet am Nachmittage von ihm gegangen war, oder dem mitleidigen Augen Margarets begegnen, und er konnte jetzt beides nicht brauchen. Die zweite Quadrille ging zu Ende, auch die dritte, und eine allgemeine Pauſe trat ein, ohne daß die Vermißten ſich gezeigt hätten, und faſt wußte Reichardt nicht, tue ihm ihr Verſchwinden leid, oder ſolle er ſich darüber freuen. f 5 Die Muſiker verließen während der Pauſe das Or⸗ cheſter, und Reichardt ſchlug den Weg nach der Piazza ein, wo er ſich auf einen einſamen Stuhl warf. So bitter ihn auch anfänglich Harriets Zettel berührt, ſo hatte doch nur herbe Wahrheit darin gelegen. In einem Herzen hatte ſein Spiel wohl angeklungen— Margarets ſelbſtvergeſſener Blick beim Schluſſe ſeines Spiels ſtand vor ihm, und er hätte ſich immer und immer dieſe Augen vor die Seele rufen mögen. g Da fühlte er plötzlich einen leichten Druck auf ſei⸗ ner Schulter.„Geben Sie mir für einen Augenblick Ihren Arm, Mr. Unausſprechlich!“ klang es halblaut in ſeine Ohren, und aufſpringend ſah er in Harriets mattbeleuchtetes Geſicht.„Ohne Aufſehen— kommen Sie!“ fuhr ſie fort,„ich möchte noch zwei Worte mit Ihnen reden!“ Sie ſchlug die Richtung nach dem Ende Farben Stickbücher Knüpfgarn 8 eee 3 72 2— I Bezirkssparkasse Ladenburg 5(Rathaus) mit Bürgschaft des Amtsbezirks Mannheim-Land 55 i Postscheckkonto Karlsruhe Nr. 5444 mündelsle her. nahme bon Spareinlagen 4 bei täglicher Verzinsung Darlehen zu mässigen Zinssätzen. Zröffnung von; Guthaben- Konten(Giro-Konte) und Vorsehuss-Konten(Laufend. Rechnung) 55 5 provision- und spesenfrei, 5 92 Verwahrung und Verwaltung ven Wertpapieren. 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I e . 4 16 Abt. 4 in der durch Strohſeiler gekennzeichneten 7 der daa ein, das völlig leer war, und blieb hinter einer der üppig umlaubten Säulen ſtehen. „Wollen Sie mir wohl ſagen, Sir, wie Ihnen Ihr Geſchäft jetzt behagt?“ begann ſie, und Reichard 1 wußte nicht, war es Spott oder Laune, was ihm aus 1 ihrem Tone entgegenklang. 2 „Warum fragen Sie mich das, Miß?“ erwiderte er;„glauben Sie, eine mit Selbſtüberwindung übernom mene Beſchäftigung wird leichter unter ſolchen Bemer⸗ kungen?“ f 1 „O— und Sie meinen, ich habe Sie nur aufge⸗ ſucht, um ſolche Bemerkungen zu machen? Stelle mich mit Ihnen im Dunkeln hierher, nur um meiner Laune willen?“ i „Ich habe keine Ahnung, Miß Harriet,“ ſagte er, eigentümlich von ihrem Tone berührt;„was verlangen Sie von mir? Sie haben heute abend nicht einen ein? zigen Blick und nur einen bitteren Stachel für mich gehabt—“ i f „Und würde nichts anderes haben können, Sir, ſollte i ich mich auch ins eigene Fleiſch treffen, ſo lange Sie nicht als Gentleman vor mir ſtehen!“ rief ſie mit unterdrückter Stimme.„Ich habe eine andere Aus“ ſicht für Sie— aber ſetzen Sie keinen Fuß wieder dahin, wo zum Tanz geſpielt wird, ich habe nicht im Saale bleiben mögen, ſo lange ich Sie dort oben ſah verſprechen Sie mir wegzubleiben und Gentleman 3 ein!“ ö f Sie war ihm wie unbewußt näher getreten, 1 fühlte ſeine Finger leicht von ihrer Hand gefaßt un führte dieſe in raſcher Aufwallung an ſeine Lippen. „Wäre ich denn nicht ſelbſt zu glücklich, Ihnen folge zu dürfen, Miß Harriet?“ ſagte er, die Hand feſthar tend, die einen Verſuch ſich zu befreien machte,„kan ich Ihnen denn aber von den Verhältniſſen ſprech ß welchen der Neuling hier im Lande unterliegt, ſo 3 er zu dem Nächſten greifen muß, weil ihm jeder ande 0 Weg zu einer Exiſtenz verſchloſſen iſt—2“(Fortſ.. .— a N a Lolksschule Seckenhein Der Fortbildungsſchulunterricht— für Knaben und Mädchen— beginnt erſt am Mittastz, den 13. J. Mis raczniltezs 1 Ir Wir machen widderholt darauf aufmerkſam, daß 5 fretungsgeſuche alsbald durch Vermittlung der ört 15 Schulleitung an Großh. Kreisſchulamt Mannheim richten ſind. Seckenheim, den 2. November 1918. Volksſchulrektorat: Lorentz.— Holztag. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß am Mittwoch, den 13. Bobenber B. 28. der kult Belles ſtattfindet. Gleichzeitig weiſen wir darauf hin, daß im Wald unter der Giſenbahn Abt. 1, 2 und 3, Holz nicht geriſſen werden darf. Seckenheim, den 8. November 1918. Gemeinderat: 8 b SSbl Jh heim 1898 (Mitgl. d. Deutſch. Fußball-Bundes u. d. Verb. Sid. Ju Heute Abend ½9 Uhr Mitglisderverſammlung. Morgen Mittag 3 Uhr auf unſerem Platze Wettspiel gegen Weinheim. 5 Der Worſtand Katholiſchen Jünglings⸗Verem Seckenheim. Sonntag Nachmittag 2 Uhr 8 Vereinsverſammlung. Vortrag:„Demokratie und Jugend.“ 10 ab. Die Vertrauensleute liefern in der Verſammln Der Bräe. itil 15 4 b ch für die Konfirmation ſind eingetroffen. Georg Zimmerman Hludastrasce 68. 2 et