Acheint täglich, mit Auss Feiertage. Der Mon am entspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.28 N ahnt der Senn, und 15 3—*—. er ee e, Aufruf des Reichskanzlers. Berlin, 9. Nov. Der neue Reichskanzler Ebert er⸗ ußzt folgende Kundgebung an die deutſchen Bürger: f Mitbürger! Dadder bisherige Reichskanzler Prinz Max von 81 hat mir unter Zuſtimmung der ſämtlichen 5 aatsſekretäre die Wahrnehmung der Geſchäfte des eichskanzlers übertragen. Ich bin im Begriff, die 5 e Regierung im Einvernehmen mit den Parteien eden und werde über das Ergebnis der Oeffent⸗ eit berichten. fei Die neue Regierung wird eine Volksregierung in. Ihr Beſtreben wird ſein müſſen, dem deutſchen duk den Frieden ſchnellſtens zu bringen und die teiheit, die es errungen hat, zu befeſtigen. 10 Mitbürger! Ich bitte Euch alle um Eure Unter⸗ ung bei der ſchweren Arbeit, die unſer harrt. Ihr keestz wie ſchwer der Krieg die Ernährung des Vol debt oßt erſte Vorausſetzung des politiſchen Lebens, 8 Die politiſche Umwälzung darf die Ernährung der Jevölkerung nicht ſtören! 3 be Es muß die Pflicht aller in Stadt und Land blei⸗ guf die Produktion von Nahrungsmitteln und ihre ſor 550 in die Städte nicht zu hindern, ſondern zu na Nahrungsmittelnot bedeutet Plünderung und 5 mit Elend für alle. Die Aermſten würden am werſten leiden, die Induſtriearbeiter am bitterſten offen werden. . ſich an Nahrungsmitteln oder ſonſtigen Be⸗ benßsgegenſtänden oder an den für ihre Verteilung mis Seen Verkehrsmitteln vergreift, verſündigt ſich 8 Schwerſte an der Geſamtheit. la AMitbürger! Ich bitte Euch alle dringend: Ver⸗ 85 Straße! Sorgt für Ruhe und Ordnung. Verlin, 9. November 1918. Der Reichskanzler: Ebert. e* wee———— An das Heimatheer! W. T. B. Berlin, 10. Nov. 5 3 Waffenſtillſtand ſteht vor ver Türe. Der Frie⸗ Blu e ihm folgen. Der Augenblick naht, wo das urde gieſten ein Ende hat. Auch in der Heimat Blutu trotz der tiefgreifenden Umwälzungen das 5 der teten bisher faſt ganz vermieden. Die Män⸗ Ord zer neuen Regierung erklären, daß Ruhe und 8 unter allen Umſtänden aufrecht erhalten das Hezlollen. Daran muß auch das Feldheer und dann eee mit allen Kräften mitwirken. Nur Feld ann die ordnungsmäßige Zurückführung des nitfp eres und die Entlaſſung der Mannſchaften en nur dann kann auch die Ernährung von rie und Heer wieder geſichert werden. Der Bürger⸗ lellen muß vermieden werden. Alle militärichen Dienſt⸗ zufiz 1 5 lehren. Die Bildung von Soldatenräten und Be⸗ zügung dieſer Soldatenräte an der Abwicklung des 8 iſt bei allen Formationen durchzuführen. nungg⸗ auptaufgabe iſt, bei der Einrichtung des Ord⸗ engſte und Sicherheitsdienſtes mitzuwirken und das ken Kimvernehmen zwiſchen den Mannſchaften und Angehsricr rn herzuſtellen. Von der Waffe gegen wehr rige des eigenen Volles iſt nur in der Not⸗ e bei gemeinen Verbrechen oder zur Ver⸗ ung von Plünderungen Gebrauch zu machen. 0 Ache Ugelaſſen, daß der Feind auf vollkommenſter milttä⸗ gründlich ugungen“ keines Kommentars: affnet zals es hier geſchehen foll hätte Deutſchland nicht 1 9 0 werden können. irker find wir erwartet haben, aber auch manche, die noch . Ad. Es iſt ein Gemiſch von politiſchen und militä⸗ im Unmederungen. Um beim Menſchlichen oder beſſer peigeſetzt enſchlichen zu beginnen: Die Hungerblockade wird durchs Kat wobei hinzukommt, daß die freie Durchfahrt don den egat der Entente auch die Oſtſee in die Hand gibt; 105 Re echten der anliegenden Neutralen iſt dabei nicht eit zurück Die Kriegsgefangenen müſſen ohne Gegenſeitig⸗ klücklichen gegeben werden; vermutlich ſofort. Unſere Un⸗ 5 die in Feindesland ſind, werden es weiter blei⸗ 5 zum Friedensſchluß. Der Feind erhält dadurch zungert e Menſchen zurück; um dieſe Ziffer ver⸗ En müſſe freilich auch dann die Zahl derer, die wir ernäh⸗ oldatene n, und ihre Arbeitsſtellen werden heimke enden ker zi offen ſtehen. Die militäriſche Entwaffnung ſieht 5 Dial v ebergabe einer gewaltigen Menge von Kriegs⸗ „ or, von großen Werten des Landheeres und der 5 nter ode fab dane Teiloh un ſer en C auch 5 ruck and Vewlag haben ihre Dienſtgeſchäfte unverändert weiter⸗ Amtsblatt der Fürgermsiterämter Pachengzeim, Alnes heim, Reckarhauſen und Edingen. von Gg., Ammer mann, Beckenheim. voten Unfere Marine wird überhaupt völkig enrwaffnetr, 1 beſtenfalls in neutralen Häfen. Zur militäriſchen„Siche⸗ rung“ der Entente gehört auch die Regelung der territoria⸗ len Fragen des Waffenſtillſtandes. Während Ziffer 2 die ſo⸗ fortige Räumung Belgiens, Frankreichs und Elſaß⸗Lothrin⸗ gens verlangt(was gewiffermaßen als politiſche Forderung zu betrachten iſt), wird in Ziffer 4 und 5 die Räumung des linken Rheinufers, die Beſetzung der drei entſcheidenden Nheinbrückenſtädte Mainz, Koblenz und Köln und die Her⸗ ſtellung einer neutralen Zone auf dem rechten Rheinufer diktiert. Was vom Standpunkt der Verteidigung aus be⸗ ſehen durch die Annahme dieſer Bedingung verloren geht, iſt offensichtlich: der Feind hat Zugang ins innerſte Deutſch⸗ land, und beherſcht die bedeutendſten Induſtriegebiete. In Anbetracht der neutralen Zone, die beiſpielsweiſe bis über Eſſen und Frankfurt, bis über die Hauptkümme des Schwarz⸗ walds reicht, würde die Rheinlinie niemals als Verteidi⸗ gungslinie in Betracht kommen. In dieſen Punkten iſt der veröffentlichte„Auszug“(vielleicht auch der Vertrag ſelbſt) nicht eindeutig. Man kann zwar annehmen, daß die zu räu⸗ menden Gebiete nur an den drei genannten Rheinübergän⸗ gen vom Feind beſetzt werden, und daß unter„Neutralität“ der rechtsrheiniſchen Zone lediglich die Zurückziehung un⸗ ferer bewaffneten Macht, alſo auch der Truppen, die heute die Soldatenräte gebildet haben, zu verſtehen iſt; Bürger⸗ wehren müßten dann die öffentliche Ordnung ſichern. Völlig unklar bleibt aber zunächſt die Abgrenzung der Okkupa⸗ tionsbezirke von Mainz, Koblenz und Köln.„Beſetzt vom Feind auf Radius 30 Kilometer Tiefe“. Bedeutet das einen Kreis, der auch auf das rechte Rheinufer übergreift. Oder iſt etwa daraus, daß dieſe Beſtimmung in dem Abſatz über das linke Ufer ſteht, zu ſchließen, die Beſetzung beſchränke ſich auf den Teil des Kreiſes, der jenſeits des Fluſſes liegt? Es iſt nutzlos, darüber zu ſtreiten; die Klarheit wird bald kommen. Iſt der ganze Kreis gemeint, ſo rückt die Be⸗ ſetzungsgrenze bis dicht an unſere Stadt heran. Dieſe mili⸗ käriſchen Bedingungen, die noch durch die Kürze der Friſt, innerhalb deren gehandelt werden muß, und durch unſere Verpflichtung, die Beſatzungstruppen zu verpflegen, ver⸗ ſchärft werden, wären für ein Heer, das auch nur noch die geringſte Ausſicht hat, den Kampf mit einigem Erfolg fortzu⸗ ſetzen, unannehmbar— ſo wie die Dinge aber heute in Deutſchland liegen, müſſen wir die Forderungen von einem anderen Standpunkt aus betrachten: eine Vergewalti⸗ gung, gegen die wir wehrlos ſind. Nehmen wir dieſe Tat⸗ ſache als gegeben hin, ſo ſträubt ſich zwar unſer ganzes Füh⸗ len gegen dieſes Ich, aber was bedeutet dann für unſere Kriegsmacht, nachdem ſie geſchlagen iſt, die Auslieferung der ſtriegsſchiffe und des Kriegsmaterials, und ſchließlich auch — ſo verhaßt ſie uns iſt— die Beſetzung der Rheinüber⸗ gänge? Was bedeutet dies alles nach dem Zuſammenbruch des Heeres im Vergleich zu der ungehenren Wichtigkeit der kommenden Bedingungen für den Frieden? Unter den Forderungen der Entente befindet ſich eine, die nicht ohne weiteres erwartet werden konnte und die viel⸗ leicht von manchem in ihrer vollen Tragweite nicht erkannt wird. Deutſchland hatte vor dem Krieg(1913) etwa 30 000 Lokomotiven und 670000 Güterwagen. Der Feind verlangt von uns leine Friſt iſt nicht angegeben) 5000 Lokomotiven und 150 000 W ons; außerdem 10000 Kraftwagen. Die außerordentl erkehrsnot iſt bekannt, ſie iſt vornehmlich auf den Wageumangel zurückzuführen. Sie muß ſich in der nächſten Zeit, wenn die Rieſenarbeit der Demobiliſierung ausgeführt werden und gleichzeitig die Ablieferung der Ge⸗ fangenen an die Entente bewerkſtelligt werden ſoll, notwen⸗ digerweiſe aufs äußerſte verſchärfen. Mit jedem Waggon muß gerechnet werden. Und nun verlangt der Feind eine ſylche gewaltige Abgabe! Er verlangt ſie, indem er gleich⸗ zeitig die Räumung von Belgien, Frankreich und Elſaß⸗ Lothringen„binnen 14 Tagen“ fordert:„Was von Truppen nach dieſer Zeit übrig bleibt, wird interniert oder kriegs⸗ gefangen“. o: mit demſelben Atem wird die ſofortige Räumung und eine Maßregel diktiert, welche die vollſtändige Räumung nuen 14 Tagen aufs höchſte erſchwert, wenn nicht unm lich macht. Es iſt manch hei unklar, ſo der Zeitpunkt, an dem die Lokomotiven u. gaons abzuliefern ſind. Das aber iſt klar: es beſteht die dringende Gefahr, daß es einer ſehr großen Zahl unſerer Truppen nicht mehr gelingen wird, rechtzeitig über den Rhein zurückbefördert zu werden. Dann wird ſie der Feind ſeſthalten. Er kann das, denn er wird ja die drei großen 9 bergänge, auf die es in allererſter Linie ankommt, in; chen(wann?) be⸗ ſetzen. Die Verpflichtung zur Ablieferung der Transport⸗ mittel bekommt alſo hierdurch— von allen wirtſchaftlichen Folgen abgeſehen— ihre ganz beſondere und ſeltſame Be⸗ deutung. Die Folgen gehen nach zwei Richtungen. Wir haben es zu beklagen, daß der Feind neue, wahrſcheinlich fehr große Scharen von Deutſchen in ſeine Gewalt bekommt und nach Beendigung der Kämpfe der Freiheit beraubt! Zugleich aber greift der Feind in das ganze, unendlich ſchwierige Werk der deutſchen Demobiliſferung ent⸗ ſcheidend ein, indem er durch dieſe Bedingung, die unſerem Recht Gewalt antut, den gewaltigen om der zurückflu⸗ tenden Truppen durch ſeinen jähen, unerwarteten Beſchluß fee Die Wirkung iſt überaus tiefgreifend und viel⸗ eitig, Faſſen wir das Ganze zuſammen: es bleibt ein Gefühl tiefſten Schmerzes und tiefſter Bitterkeit. So endet alſo der heldenmütige Kampf und ſo wird die deutſche Kapitulation ausſehen, ſo die Erbſchaft, mit der der zertrümmerte Mili⸗ tarismus das deutſche Volk belaſtet hat. Schauerlich, höchſt ſchauerlich. Aber dies alles, ſo hoffen wir, wird uns eine unendlich ſchmerzliche Vergangenheit ſein. Was wir hier ſehen, ſind die furchtbarſten Bedingungen des Waffenſtill⸗ ſtandes, die unſere Feinde— ſo ſagte Wilſon— Wilhelm dem Zweiten auferlegt. Mit der deutſchen Demokratie der Zukunft aber wird der Friede geſchloſſen werden. Wa⸗ gen wir es für dieſe Zukunft Erträgliches zu erhoffen! eee eee Eine ernſte Mahnung, die jeder beherzigen darf. Es beſteht ſomit zunächſt die Gefahr, daß die Entente ihre neueſte Erklärung verwirklicht, nach wel⸗ cher ſie mit einem bolſchewiſtiſchen Deutſchland über⸗ haupt keinen Frieden ſchließen, ſondern vielmehr ein bolſchewiſtiſches Deutſchland beſetzen und ſelbſt darin Ordmma ſchaffſen will. Das aber würde für Deutſch⸗ 55 Mee e se drt 8e Inſlertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 N die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Ludwigsbalen a. Rh. Br. 5799. CCC keind den Untergang als freier Staat bedeuten. So haben denn die neuen deutſchen Gewalthaber alle Veranlaſſung, im Intereſſe ihrer eigenen Beſtrebun⸗ gen und Ziele, die doch in erſter Linie das Wohl des Volkes bezwecken, alles zu vermeiden, was uns den tuſſiſchen Bolſchewismus nach Deutſchland bringen könnte, ſoll nicht bei dem dann entſtehenden Durch⸗ einander eine Hungersnot von unüberſehbaren Fol⸗ gen und eine unaus denkbar entſetzliche Zeit für unſer Vaterland anheben. So müſſen wir hoffen, daß es dem gegenwärtigen ſozialiſtiſchen deutſchen Volks⸗ ſtaat gelingt, die Maſſen in der Hand zu behalten und das Schrecklichſte von uns abzuwenden. Wir begrü⸗ ßen es deshalb, daß in Baden dieſer vaterländiſche Gedanke vor allem die neuen Gewalthaber beherrſchi und ihnen damit auch die Mitarbeit der bürgerlichen Parteien ſichern konnte, denen die Liebe zum Vater⸗ land gebot, in dieſer ſchweren Zeit Deutſchland und der badiſchen Heimat unter Hintanſetzung aller per⸗ ſönlichen Wünſche und Anſchauungen alle ihre Kräfte zu widmen. So wollen wir gefaßt und in vollem Vertrauen auf die in unſerem Volk liegenden unzen ſtörbaren edlen Kräfte den kommenden Ereigniſſen entgegenſehen. Deutſchland darf nicht untergehen — Der Kaiſer in Holland. T.Uu. Frankfurt a. M., 11. Nov.(Tel.) Des „Frankfurter Zeitung“ wird aus dem Haag gemeldet: Der Kaiſer befindet ſich in Holland, und zwar augen blicklich mit ſeinem Hofzuge in der Nähe von Maaſtrich. Er hatte ſich von Brüſſel aus an den nie⸗ derländiſchen Geſandten in Berlin gewendet und durch deſſen Vermittlung gewährte ihm die Königin ſowie die niederländiſche Regierung das Gaſtrecht in Holland. Da die niederländiſche Regierung ſelbſt mit Beſorgnis den kommenden Tagen entgegenſieht iſt es wünſchenswert, daß der Kaiſer bei ſeinem Ver⸗ bleiben in den Ldenertanden als ganz einfacher Pri⸗ vatmann lebt und daß er, ſalls die Königin ihm ein Schloß zum Aufenttalt überweiſe, er dieſes hochher⸗ zige Anerbieten ablehne. Es muß ferner als ſelbſt⸗ verſtändlich gelten, daß ſein aus Militärs beſtehendes Gefolge ſich bis zum Friedensſchluß in Holland in⸗ kernieren lüßt. Anderen Nachrichten zufolge wird der Kaiſer in einer Villa des Barons Benthingk bei Aaruheim wohnen. Internierung des Kaiſers in Holland? Amſterdam, 11. Nov. Aus zuverläſſiger Quelle verlautet, daß die holländiſche Regierung die Internierung des Deut⸗ ſchen Kaiſers beſchloſſen habe. Ameſtrdam, 11. Nov. Geſtern früh um 5 Uhr trafen in Eysden auf der Straße von Vis her 10 Automobile mit kai⸗ ſerlichen Wappen ein. Die Inſaſſen waren: Der Kaiſer, der Kronprinz, der Generalfeldmarſchall v. Hindenburg ſo⸗ wie höhere Offiziere und Würdenträger. Sie verließen Spa um 5 Uhr morgens und fuhren über Verviers und Battieg. Um 8 Uhr morgens traf in Eysden ein Hofzug mit den Archiven und dem Perſonal des Großen Hauptquartiers ein. Die Automobile wurden auf Waggons verladen und in der Eiſenbahn ſetzte der Kaiſer und ſein Gefolge die Reiſe in nördlicher Richtung fort. Amſterdam, 11. Nov. Nach einer Meldung aus Maſtricht foll der Kaiſer mit einem Teil des Stabes und der Hofhal⸗ tung heute früh bei Eysden über die Grenze gekommen ſein. Nach einer anderen Meldung ſoll der Kaiſer im Caſtell Mid⸗ danehden bei Arnheim abgeſtiegen ſein. Berlin, 11. Nov. Die holländiſche Meldung, wongch auch Generalfeldmarſchall v. Hindenburg in Holland angekommen wäre, beruht auf einem Irrtum. Hindenburg befindet ſich im Großen Hauptquartier und ſteht auf dem Boden der g neuen Regierung. Auch das Hauptquartier des Kronprin⸗ zen Rupprecht befindet ſich auf ſeinem Poſten und iſt nicht, wie die Meldung des„Les Nouvelles“ meldet, auf der Fluch! Das Gefolge des Kaiſers. T.U. Amſterdam, 11. Nov. Das Gerücht, daß der Kronprinz ebenfalls in Holland eintraf, iſt anſchei⸗ nend unbegründet. Wohl aber befindet ſich der jüngſte 5 und General Falkenhayn im Gefolge des Kar⸗ ers. ü e Neueſtes aus aller Welt. Kaiſer Karl an ſeine Völker. W. T. B. Wien, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Der Kaiſer hat folgende Kundgebung erlaſſen: Seit meiner Thronbeſteigung war ich unabläſſig bemüht, meine Völker aus den Schreckniſſen des Krieges herauszu⸗ führen, an deſſen Ausbruch ich keinerlei Schuld trage. Ich habe nicht gezögert, das verfaſſungsmäßige Leben wieder herzuſtellen und habe den Völkern den Weg zu ihrer ſelbſt⸗ ſtändigen ſtaatlichen Entwicklung geöffnet. Nach wie vor von unwandelbarer Liebe für alle meine Völker erfüllt, will ich ihrer freien Entwicklung meine Perſon nicht als Hinder⸗ nis entgegenſtellen. Im voraus erkenne ich die Entſcheidung an, die Deutſch⸗Oeſterreich über ſeine künftige Staatsform trifft. Das Volk hat durch ſeine Vertreter die Regierung übernommen. Ich verzichte auf jeden Anteil an den Staats⸗ geſchäften. Gleichzeitig enthebe ich meine öſterreichiſche Re⸗ gierung ihres Amtes. Möge das Volk und Deutſch⸗Oeſter⸗ reich in Eintracht und Verſöhnlichkeit die neue Ordnung ſchaffen und befeſtigen. Das Glück meiner Völker war von Anbeginn das Ziel meiner heißeſten Wünſche. Nur der in⸗ nere Frieden kaun die Wunden dieſes 8 5 25. 5 8 er ar I m. d. — Kaiſer Karl j in der Schwei. T. U. Lugano, 11. Nov. Wie die Züricher„Volks⸗ wacht“ mitteilt, iſt Kaiſer Karl mit ſeiner Familie angeblich in der Schweiz eingetroffen. 5 Dr. Adler f. W. T. B. Wien, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Adler iſt geſtorben. Die italieniſche Preſſe berichtet nicht über den Umſturz in i Deutſchland. 3 W. T. B. Berlin, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Wie die„B. Z. am Mittag“ aus Lugano meldet bringt die italieniſche Preſſe, offenbar Weiſungen ihrer Zenſur gehorchend, kein Dr. Victor Sterbenswörtchen über den Umſturz in Deutſchland und Oeſterreich⸗Ungarn. Dies ſei für die Befürchtung, welche die italieniſche Regierung bezüglich der Rückwirkung der . deutſchen Ereigniſſe auf die Stimmung in Italien hegt, ſehr kennzeichnend. Die Italiener dürfen in ihrem Siegesjubel nicht geſtört werden und gar nicht auf den Gedanken kom⸗ men, daß in Italien auch das Volk nach Freiheit zu ſtreben ein Recht beſitzt. f 0 Holland demobfliſſert. W. T. B. Haag, 11. Nov. Vicht amtlich.) Korr.⸗Büro. Die Regierung hat beſchloſſen, zur teilweiſen Demobiliſie⸗ rung überzugehen. Die vorbereiteten Maßregeln ſind be⸗ reits getroffen, ſo daß in den nüchſten Tagen mit der Durch⸗ führung gerechnet werden kann. Beſetzung von Gallipoli. Tu. Amſterdam, 11. Nov. Aus Wellington wird der „Times“ gemeldet: Die engliflche Regierung hat in den Vor⸗ . des Miniſterpräſidenten von Neuſeeland eingewilligt, daß die Auſtralier Neuſeelands und kanadiſche Truppen die Forts auf Gallipoli beſetzen. 5 Ein ruſſiſcher Gruß. 5 Berlin, 11. Nov. Aus dem Reichstag werden dem„Vor⸗ wärts“ vom geſtrigen Tage folgende Funkſprüche gemeldet: Heute morgen 4 Uhr wurde folgender Funkſpruch aufge⸗ ben: Freiheits⸗ und Friedensgruß an alle! Berlin und mgegend in Händen des Arbeiter⸗ und Soldatenrates. A. Hoffmann, Landtagsabgeordneter. Um 4.10 Uhr traf fol⸗ gende Antwort aus Moskau ein: Herzlichen Glückwunſch und Dank für frohe Nachricht. Auf Wiederſehen, Moskau. Frontereigniſſe. Soldatenrat an der Front. W. T. B. Hamburg, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Das Hauptquartier teilt dem Soldatenrat folgendes mit: An der Front iſt ebenfalls ein Soldatenrat gebildet worden. Die Bildung iſt ruhig verlaufen. Der Sol⸗ datenrat wird mit Generalſeldmarſchall v. Hinden⸗ burg in Verbindung treten und ſeine Forderungen vorlegen... 1 Die Bayern räumen den Brenner. W. T. B. Wien, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Die Norreſpondenz Herzog meldet aus Innsbruck: Die Bayern ſetzen ihren Rückzug aus Tirol fort und räu⸗ men bereits den Brenner, über welchen die Italiener in Automobilen folgen. Die Italiener organiſteren allmählich in Südtirol den Abtransport der Aus⸗ rüſtung und Truppen in die Heimat. Zur Zeit ſollen ſich noch etwa 300 000 öſterreichiſche Soldaten in Süd⸗ tirol befinden. 8 3 Der Durchzug der deutſchen Truppen durch Ungarn. T. U. Budapeſt, 11. Nov. Der ungariſche Miniſterrat hält nach wie vor an ſeiner Zuſage feſt, daß die Truppen unbe⸗ hindert durch Ungarn ziehen können. Die einzige Bedin⸗ gung iſt, daß ſie die Waffen abliefern. Deutschland. Die Lage in Berlin. W. T. B. Berlin, 11. Nov.(Nicht amtlich.) Der zweite Tag der Revolution verlief in Berlin verhält⸗ kRismäßig ruhig. Noch immer ſind die Straßen voll von Menſchen, die die freudige Erregung aus den Häuſern treibt. Aber die Stimmung iſt ſchon etwas lemperiert, was der Wiederkehr geordneter Verhält⸗ fahrten der ſiegreichen Arbeiter und Soldaten hat auf⸗ gehört. Automobile mit Bewaffnung und roten Fah⸗ nen ſind nur noch Dienſtautomobile. Die Forderung des Reichskanzlers, die Straßen zu verlaſſen, die Bitte der verſchiedenen Ausſchüſſe, die Verſorgung it Nahrungsmitteln aufrecht zu erhalten, hat ausge⸗ zeichnet gewirkt, ein Beweis, daß die neue Volksregie⸗ rung ſchon am zweiten Tage im Vertrauen einer un⸗ geheueren Majorität wurzelt. Jeder fühlt, daß nun alles darauf ankommt, die Revolution zu feſtigen und daß mit der Arbeit zum Neuaufbau unſeres Lebens ſofort begonnen werden muß. Alle wiſſen, wie ſchwer es ſein wird, mitten in der gewaltigen Demobiliſie⸗ rung, die uns bevorſteht, dies zu tun, aber es muß geſchehen und deswegen wird es geſchehen. Die Lage geſtattet keine Stillegung im Stadt⸗ und Fernverkehr und keine Stockung in dem Lebensmittelvertrieb, wie es heute der Arbeiter⸗ und Soldatenrat verkündet hat Die Wahl der neuen Männer hat die Arbeiter und Soldaten am Vormittag beſchäftigt, ſo daß den gan⸗ zen Tag nicht mehr und nicht andere Menſchen auf den Straßen waren, wie a: n eren Sonntag. Aufruf der terung. Berlin, 9. Nov. Die Regierung veröffentlicht folgenden Aufruf: Volksgenoſſen! Der heutige Tag hat die Befreiung des Volkes vollendet. Der Kaiſer hat abgedankt. Sein äl⸗ keſter Sohn hat auf den Thron verzichtet. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei hat die Regierung übernommen und der un⸗ abhängigen ſozialdemokratiſchen Partei den Eintritt in dieſe Regierung auf dem Boden voller Gleichberechtigung ange⸗ boten. Die neue Regierung wird ſich für die Wahlen zu einer konſtituierenden Nationalverſammlung organiſieren, an denen alle über 20 Jahre alten Staatsbürger beider Ge⸗ ſchlechter mit vollkommener Gleichberechtigung teilnehmen werden. Sie wird fſodann ihre Machtbefugniſſe in die Hände der neuen Vertretung des Volkes zurücklegen. Bis dahin hat ſie die Aufgabe: Waffenſtillſtand zu ſchließen und Frie⸗ densverhandlungen zu führen, die Volksernährung zu ſichern, den Volksgenoſſen in Waffen den raſcheſten, georoͤneten Weg muß die demokratiſche Verwaltung ſofort glatt zu ar⸗ beiten beginnen. Sei darum jeder ſeiner Verantwortung im kiſſe zuſtatten kommen wird. Die Umzüge und Rund⸗ zu ihrer Familie und zu lohnendem Erwerb zu öffnen. Da⸗ Skädt und Land, Männer im Waffenrock und in der Ar⸗ „ helft alle mit! Gez.: Ebert, Scheidemann, Lands⸗ erg. Die„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“. Berlin, 11. Nov. Die von dem linken Flügel der Unabhängigen in Beſchlag genommene„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“, die während der letzten Tage als international erſchienen iſt unter dem Titel„Die Internationale“(ſtehe geſtrige Nummer des Tag⸗ blatts), wird von heute ab wieder als Organ der geſamten Regierung erſcheinen und ſoll wieder den Titel„Norddeutſche Allgemeine Zeitung“ führen. Das Ergebnis der 9. Kriegsanleihe. 1 T. U. Berlin, 11. Nov. Von gut unterrichteter Seite wird der„Voſſiſchen Zeitung“ mitgeteilt, daß das Ergebnis der 9. Kriegsanleihe 10 Milliarden überſteigt. Kleinere Zeichmungen ſtehen noch aus, ebenſo die Feldzeichnungen, für die die Zeichnungs⸗ friſt noch nicht abgelaufen iſt. 5 Die Eiſenbahner mit der Revolution. T. U. Berlin, 11. Nov. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat teilt mit: Ueber 10 000 Eiſenbahnarbeiter und Angeſtellte tagten heute und nahmen folgende Reſolution an: Die deut⸗ ſchen Eiſenbahner erklären, mit allen Kräften für die Auf⸗ rechterhaltung des Verkehrs Sorge zu tragen. Sollten ſich gegen revolutionäre Regungen zeigen, ſo wird der Verkehr ſofort eingeſtellt werden. Heſſen Republik. W. T. B. Darmſtadt, 11. Nov. In einer weiteren Sitzung des Soldaten⸗ und Arbeiterrates wurde geſtern nachmittag Heſſen zur Republik erklärt. Der Großherzog wurde für abgeſetzt erklärt. Der Aufruf hat folgenden Wortlaut: Ar⸗ beiter und Bürger! Die Regierungsgewalt iſt auf das Volk übergegangen. Es iſt frei und mächtig, ſein Schickſal ſelbſt zu beſtimmen. Soldaten, Arbeiter, Bürger ſchließt die Reihen. Ein freies Volk ſchafft eine freie Zukunft! Kriegserklärung Rumäniens an Deutſchland. Berlin, 11. Nov. Zuverläſſige Nachrichten, die aus Budapeſt hier eintreffen, beſagen, daß die neue klärt bal Regierung an Deutſchland den Krieg er⸗ ärt hat. i Amſterdam, 11. Nov. Die dem deutſchen Bevoll⸗ mächtigten überreichte Note enthält auch gewiſſe Ein⸗ zelheiten über die Friedensbedingungen. So erklärt der Verband, daß die Beſetzung von deutſchem Ge⸗ biet, abgeſehen von Elſaß⸗Lothringen, nur vorüber⸗ gehend ſein ſoll. weiſe Zahlen für die zu leiſtende Entſchädigung für Nordfrankreich, Belgien und die Verheerung des U⸗ Bootkrieegs genannt. Dieſe Entſchädigung ſoll nicht nur in Bargeld zu leiſten ſein, ſondern auch in Geſtalt von beſchlagnahmetn Schiffen und zu lieferndem Ma⸗ terial berechnet werden. Aus Baden und den Pachbargebieten 2 Der Groſtherzog von Baden. T. U. Karlsruhe, 11. Nov. Der Großherzog und die Großherzogin⸗Mutter Luiſe befinden ſich ſeit vor⸗ geſtern nicht mehr in Karlsruhe. Der Staatsminiſter b. Bodman erklärte, daß er dem Großherzog die Ab⸗ dankung unterbreiten werde. Prinz Max von Baden in Karlsruhe. T. U. Karlsruhe, 11. Nov. Der frühere Reichs⸗ kanzler Prinz Max von Baden iſt geſtern in Karls⸗ ruhe eingetroffen. In ſeiner Begleitung befand ſich der Herzog und die Herzogin von Braunſchweig. 5 Bekanntgabe i 5 der Volksregierung und 5 2 8 und Soldateuräte Badens. ö Die neue Volksregierung hat heute nachmittag mit den Arbeiter⸗ und Soldatenräten des ganzen Landes getagt. Sie hat die Einrichtung der Soldatenräte begrüßt und gut⸗ geheißen. 5 1 Die Soldatenräte haben ſich als Landesausſchuß badi⸗ ſcher Arbeiter⸗ und Soldatenräte konſtituiert. Sie haben die militäriſche Gewalt in Händen und ſtellen ſich mit dieſer Gewalt hinter die vorläufige Regierung. Die Regierung wird mit Hilfe der Soldatenräte die öf⸗ fentliche Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten. Dazu iſt erforderlich, daß alle Zivilbehörden bis zum letzten Mann einwandfrei weiter arbeiten; aber auch, daß die bisherigen militäriſchen Organiſationen im Einvernehmen mit den Soldatenräten ihre Aufgaben wie bisher löſen. Regierung und Landesausſchuß der Soldatenräte fordern die Soldaten auf, Ordnung in den Kaſernen zu halten und Gehorſam im Dienſt zu leiſten; insbeſondere den Anordnungen der Sol⸗ datenräte und der militäriſchen Vorgeſetzten Folge zu leiſten, wenn die Soldatenräte Anordnungen der Regierung durchführen. 5 Vor Gewalttaten und Zuchtloſigkeiten wird nochmals aufs ſchärfſte gewarnt. Ruhe und Ordnung, Sicherheit von Leben und Eigentum ſind allein unſere Rettung. Badiſche Soldaten! Uuſer freies, ſchönes Land wird zerſtört, wenn Unordnung und Zuchtloſigkeit einreißt. Macht Frout gegen gefährliche Elemente. 5 8 Nächſte Aufgabe der Regierung iſt Sicherſtellung der Ver⸗ pflegung der ſtädtiſchen Bevölkerung, Fürſorge für einen geordneten Durchzug und für Verpflegung der zurückflutenden Truppen. Karlsruhe, den 11. November 1918. 5„Für die vorläufige Volksregierung: Geiß, Vorſitzender. Dr. Haas. Schwarz. Marum. Dietrich. Martzloff. Dr. Wirth. Stockinger. L. Rückert. Trunk. Für die Arbeiter⸗ und Soldatenräte Badens: Unteroffizier Buchmann⸗Mannheim. Emil Maier⸗Heidel⸗ berg. Reich nann⸗Karlsruhe. Kochen⸗Triberg. Kugler⸗ Offenburg. Dr. Monfeld⸗Freiburg. Ball⸗Freiburg. Dr. Kraus⸗Freiburg. Köninger⸗Freiburg. Bellenz Bühl. Alb. Werner⸗Pforzheim. Fr. Hoppe⸗ Pforzheim. L. Reunert⸗ Kehl. Frommer⸗Kehl. Mathies⸗Ettlingen. Der Abſchied der bisherigen Miniſter. W. Karlsruhe, 12. Nov. Der bisherige Staatsminiſter und der bisherige Juſtizminiſter haben ſich geſtern in den Räumen der betreffenden Miniſterien von der Beamtenſchaft verabſchiedet. Staatsminiſter a. D. Dr. v. Bodman führte dabei ſeine beiden Nachfolger im Amt, den Miniſter des Innern Dr. Haas und den Miniſter für Ernährungsweſen Stadtrat Trunk, in ihre Aemter ein. Die neuen Miniſter hielten kurze Anſprachen, in denen ſie die Beamten um ihre pflichttreue Mitarbeit erſuchten. Ein Vertreter der Beam⸗ tenſchaft antwortete darauf und ſagte, die Beamtenſchaft werde ihre ganze Kraft einſetzen, ſoweit das mit ihrer Ueber⸗ zeugung vereinbar ſei. Der neue Unterrichtsminiſter Stok⸗ kinger wird erſt heute Dienstag ſein Amt antreten. Die parteipolitiſche Zugehörigkeit der neuen Miniſter. ** Karlsruhe, 12. Nov. Die neuen Miniſter Geiß, Ma⸗ rum, Rückert, Stockinger und Marzloff gehören den Mehr⸗ e an, die beiden Vertreter der Soldatenräte beim und Karlsruhe, Schwarz und Brümmer, gehören U⸗Boot⸗Kreuzer und Minenleger mit ihrer Auch wurden bereits ſchätzungs⸗ nung und vollſtändigen Ausrüſtung. Sie fahren nac erleichtern, wird das Prinzip einer internatio die Regierung des Vo! den Unabhängigen Soztaliſten an. Das Zentrum stellt hae Miniſter, den Freiburger Profeſſor Wirth und den Ka 5 ruher Stadtrat Frunk Die Fortſchrittliche Volksvarken in dem neuen Miniſterium durch Rechtsanwalt Dr. Haas und die nationalliberale Partei durch den Konſtanzer Ober bürgermeiſter Dietrich vertreten. cee ere— Aenderungen der Waffenſtillſtands bedingungen zu unſeren Gunſten. Berlin, 12. Nav. Nach einem geſtern Vormit tag 6.25 Uhr vom Eiffelturm begebenen Funkſpruch der deutſchen euoſlrhchtioten an die deulſche Oberſie Heeresleitung ſind an den Waffenſtillſtandsbedingun gen noch einige Aenderungen vorgenommen worden. Die auf dem rechten Rheinufer vorbehaltene neutrale Zone ſoll ſich bis zu einer Entfernung von 10 Kilo- mieter(ſtatt 30—40) vom Fluß erſtrecken. Die Räu⸗ mung der links⸗ und rechtsrheiniſchen Gebiete muß in insgeſamt 30 Tagen(ſtatt 25) bewirkt ſein. Zahl der auszuliefernden Laſtkraftwagen wird 5000(ſtatt 10 000) feſtgeſetzt. Bezüglich der Kriegs⸗ gefangenen iſt verfügt, daß die Heimſendung der deutſchen Kriegsgefangenen, die in Holland und 11 der Schweiz interniert ſind, wie bisher fortzeſett wird. Die Heimſendung der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen wird bei Abſchluß der Friedensverhandlungen geregelt. Was die Räumung der Oſtgebiete an langt, ſo muß Oeſterreich, Rumänien und die 7 kei ſofort geräumt werden. Die vor dem Krieg 5 Rußland gehörenden Gebiete, ſobald die Alliierten unter Berückſichtigung der inneren Lage dieſer Ge biete den Augenblick für gekommen erachten. Nach Art. 14 müſſen alle Requiſitionen, Beſchlaß nahmungen oder Zwangsmaßnahmen der deu Truppen, die dazu beſtimmt waren, die Hilfsm für Deutſchland in Rumänien oder Rußland zu v ſchaffen, ſofort aufhören. Der Zugang der Alliierten zu den geräumten Gebieten, ſei es über Danzig, 45 über die Weichſel, ſollen der Verſorgung der Ber kerung und der Aufrechterhaltung der Ord dienen. Bezüglich Ostafrika wird beſtimmt, daß das Ge biet innerhalb eines Monats von allen deutſchen Streitkräften geräumt ſein muß. Die Beſtimmung über die U⸗Boote lautet: Aus⸗ lieferung aller u⸗Boote, eiuſchließlich den 9„einſch Bewaff⸗ den von den Alliierten bezeichneten Häfen. ub nicht in See ſtechen können, werden abgerüſtet u vom Perſonal verlaſſen und unter Bewachung 12 ſtellt. Die Bedingungen dieſes Artikels dürfen einem Zeitraum von 14 Tagen ausgeführt w Die zu internierenden Schiffe müſſen bereit ſein, dit deutſchen Häfen binnen 7 Tagen zu verlaſſen. Bezüglich der Blockade heißt es: Die Alliierten ſind der Anſicht, daß bei Fortſetzung der Blockade die Lebensmittelverſorgung Deutſchlands nach geſchen 5 ſenem Waffenſtillſtand nicht verhindern wirb in 5 Maß, wie ſie es für nötig halten werden. Es werden hier noch in dem Ark 26 folgende Säge hinsugefagſ⸗ Die Alliierten und die Vereinigten Staaten beſch g tigen ſich mit der Frage der Lebensmittelverſorgun Deutſchlands während des Waffenſtillſtandes in d es für notwendig erachteten Maße. Die Dauer de, Waffenſtillſtandes wird auf 35 Tage feſtgeſetzt mit der Möglichkeit der Verlängerung. Im Laufe diese Zeitraumes kann der Waffenſtillſtand, wenn er Klauſeln nicht ausgeführt werden, mit 48ſtündig Wirkung gekündigt werden. Um die Auusfüß rungen Waffenſtillſtandskammiſſion angenommen. Berlin, 12. Nov. Die deutſche Regierung 1 durch Vermittlung der ſchweizeriſchen Regierung ite die Regierung der Vereinigten Staaten von Am af⸗ folgnede Note gerichtet: Nachdem nunmehr der 5 ſenſtillſtand geſchloſſen iſt, bittet die deutſche Reg en kung den Präſidenten der Vereinigten Staaten 15 Beginn der Friedensverhandlungen in die Wege ägt ten zu wollen. Der Beſchleunigung halber sch 1 ſie vor: Zunächſt den Abſchluß des Pran minarfriedens ins Auge zu faſſen und ihr unt zuteilen, in welchem Ort und zu welchem Zeitpnen die Verhandlungen beginnen können. Wegen drohen der Lebensmittelnot legt die deutſche Regierung a unverzüglichen Beginn der Verhandlungen Wer“ N gez. Dr. Solf, 5 Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes. Antrag auf Einleitung der Friedensverhandlungen. Verlin, 12. Nov. Die deutſche Regierung hat 1175 Vermittlung der Schweizer Regierung an die Regie te der Vereinigten Staaten von Amerika folgende“ 5 gerichtet: Nachdem nunmehr der Waffenſtillſſand e ſchloſſen worden iſt, bittet die deutſche Regierung der Präſidenten der Vereinigten Staaten den Beginn len. Friedensverhandlungen in die Wege leiten zu wo Iuß Der Beſchleunigung halber ſchlägt ſie vor, den Ache eines Präliminarfriedens ins Auge zu faſſen und lte mitzuteilen, an welchem Ort und zu welchem Zeilbeen die Verhandlungen beginnen ſollen. Wegen der drehen den Lebensmittelnot legt die deutſche Regierung au Werl verzüglichen Beginn der Verhandlungen beſonderen mts Gez.: Solf, Staatsſekretär des Auswärtigen n Kundgebung der bayeriſ chen Volksregierung an den Verband. 5„Korreſpondenz 0 10 mann“ meldet amtlich: 1 3 ubt⸗ Müuchen, 11. Nov. Die A 5 0 is, Wabern eine n In der Nacht vom 10. zum 11. Novels f —— 2 — 2 7 N . f 1 . r r rr e flö J ice uber — u den Bundesrat in Bern mit der Bitte um neper⸗ küllung an Wilſon, die Regierungen Frankreichs, 0 nds und Italiens. In der Kundgebug iſt u. a. gt: 5 Das bayeriſche Volk hat zuerſt in Deutſchland alle 0 alles beſeitigt, was ſchuldig und mitſchuldig an dem altkrieg war. Bayern hat ſich als Volksſtaat prokla⸗ giert. Alle anderen Staaten Deutſchlands folgen unſerem delpiel und begründen damit zum erſtenmal eine wirk⸗ che innere Einheit Deutſchlands.. In dieſem Augenblick ſtürzt auf das junge Bayern Veröffentlichung der Waffenſtillſtandsbedin⸗ nge n der alliierten Mächte herein. Alle Hoffnungen, uud wir durch den Erfolg der Revolution hegen durften, di damit zerſtört. Die neue Republik wird, wenn t entſetzlichen Bedingungen unveränderlich ſein ſoll⸗ bergan kurzer Zeit wüſt und ein Chaos ſein. Wir eſtünden wohl die Empfindungen, die die alliierten ſrichte veranlaßten, ſolche Bedingungen zu ſtellen, wenn i damit die Schuldigen treffen würden. Jetzt aber hat af Volk ſich befreit und die Bedingungen, die ihm jetzt imetlegt werden, bedeuten ſeine Vernichtung. Eine de urch iſtiſche Auflöſung aller Verhältniſſe würde ullöstwendi e Folge ſein und die Herrſchaft ſich zuchtlos 0 illionenheere würde eine geiſtige und ſitt⸗ fei erwilderung, eine politiſch⸗ſoziale Beſeſſenheit her⸗ 5 hren, die auch in das Gebiet der Sieger verheerend klafteifen würde. Die demokratiſchen Völker dürfen nicht de ſen, daß die revolutionäre Schöpfung der deutſchen n mokratie durch die Schonungsloſigkeit der Sieger ver⸗ AUihtet wird. Jetzt iſt die Stunde gekommen, wo durch zen Akt weitblickenden Großmuts die Verſöhnung der wuler herbeigeführt werden kann. Der Völkerbund, der fi gemeinſame Ideal der Menſchheit geworden iſt, kann vemals werden, wenn er beginnt mit der Ausrottung die jüngſten Glieds demokratiſcher Kultur. Die Liqui⸗ rung des Weltkriegs in gemeinſamer Arbeit der Sie⸗ blland Beſiegten würde die erſte Handlung des neuen fl lerbunds ſein und ihn damit begründen. Das Schick⸗ käter Menſchheit liegt in den Händen der Männer die len verantwortlich ſind für die Herbeiführung des Frie⸗ und die Neugeſtaltung- der zerrütteten Völker. f Das Miniſterium des bayeriſchen Volksſtaats: Kurt Eisner. f Aufruf an die Proletarier aller Länder. an Berlin, 12. Nov. Die Vertreter der beiden ſo⸗ demokratiſchen Parteien richteten an den ſchwediſchen Tel tagsabgeordneten Branting in Stockholm ein Inetramm mit der Bitte um Uebermittlung an die ö lernationale: Die neugebildete ſozialiſtiſche deutſche baz ung hat die Waffenſtillſtandsbedingungen der En⸗ me gngenommen, damit das Blutvergießen nicht um en dStunde verlängert wird. Wir richten einen Ruf ber die Proletarier in allen Ländern. Was die Führer Arlicentente gefordert haben, bedroht zum Teil das na⸗ Volk Daſein des befreiten und friedensbereiten deutſchen bl. Die Blockade ſoll fortgeſetzt werden. Deutſchland ful die Beſatzungstruppen der Entente ernähren. Es itte er zugleich einen großen Teil ſeiner Transport⸗ fern(Lokomotiven, Waggons, Kraftfahrzeuge) auslie⸗ den heordneten und ſchleunigen Abtransport der Trup⸗ Ihre nd für die Aufrechterhaltung der Volksernährung. us un Legnahme ſteigert die Ernährungsſchwierigkeiten en, merträgliche. Sie bedroht zahlloſe unſchuldige Frau⸗ ud. ander und Kranke unmittelbar mit dem Hunger⸗ der Ter Tag der Freiheit und des Friedens darf nicht die Ges der Tötung von Millionen werden. Wir rufen bern noſſen in den gegen Deutſchland verbündeten Län⸗ iner ihre Stimmen mit den unſeren zu vereinen. Ich. kein, Cohn, Kautsky, Molkenbuhr, Müller, Pfann⸗ * Vermiſchtes. derts koſtiche Baumwolle wird zurzeit aus Hol z. 70 f Wrfch 500 iſt, läßt ſich der jährliche Bedarf von 1 ö de hene Perſonen decken, und mit 125 000 ſolcher Stäm⸗ nütigeirden wir für ſämtliche Einwohner Deutſchlands die lcheden Ba 2 2 — — 8 E 2 2 805 — 25 525 2 E N 8 2 88 * 9 2 5 2. E. 28 * . . 2 5 = 5 5 dei des künſtlichen Fadens bedeutend größer iſt, igkei Baumwollfadens. Gegen Waſſer und andere Heten iſt jener genau ſo widerſtandsfähig wie um Zwosbeſondere kann man ihn ebenſo färben und Leif e der Reinigung kochen und mit kochender * ehandeln. 5 2 15 Samstag morgen 5 Gesch 1155 eine ere loſion in der Geſchoßfüll⸗ n 0 Wahn bei Köln. Die gaßt der Verwundeten und noke Amme noch nicht feſtgeſtellt werden, doch iſt eine boston zahl Opfer zu beklagen. Die Urſache der Ex⸗ die Der Joch unbekannt. ahelunde amt honsſchwindel nimmt in letzter Zeit, be 85 erſchreckender Weiſe überhand. Es erſcheint — 2 2 — — b ich; 8 dt 5 die orſchiedenen, Formen ab. Die gewöhn⸗ ſubei gend 8 es zentraliſierten Darlehensſchwindels. t 9 anzen ſich die Zentrale. viele hundert Zutreiber 15 Die Schwind⸗ mnzeioalten. arlehensſuchern Anzegen in 55 inden ſie vornehmlich durch ihre Lock⸗ ö zeigen die ler Tages Gewöhnlich tragen dieſe en Lorſchnrſchift„Darlehen“. Die Bewerber müſ⸗ Wenn an die aus an die Zutreiber zahlen, dafür werden Pet, Vorſchuß Zentrale überwieſen, die ebenfalls wieder t dann verlangt. Die Gewährung des Darlehens n läſtige Wiwöhnlich daran, daß unerfüllbare oder een bedingungen geſtellt werden. Es erſcheint . üs 5 3 g . Lat, d. 5 die Keitüngen, insbeſondere die le dieſe Transportmittel ſind unentbehrlich für auf diesem Wege herzlich zu danken. des Verstorbenen. . Seckenhelm, den 10. November 1918. Danksagung. Zurückgekehrt vom Grabe meines lieben guten unvergeſ- lichen Mannes, Sohnes und Schwiegersohnes ist es uns Bedürfnis allen die so aufrichtig an unserem schweren Verluste teilnahmen, Besonderen Dank noch Herrn Pfarrer Kunz für seine trostreichen Worte; dem I. Vorstand vom Militär- Verein Herrn Volz für seine ergreifende Rede am Grabe, für die Kranz und Blumen- spende, sowie für die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte ln tiefer Trauer: Frau Elsa Seitz WWò. Familie Gg. L. Seitz „ Gg. Ding. la. Lederfett Huffett u. Wagenfett empfiehlt: bermania brogerie Ir. Wagner's Nachf. Inh. W. Höllſtin. 9 f 6 kssig 135 0 empfiehlt 0 9 Germania-⸗Drogerie Fr. Wagner Nachf. Inh. W. Höͤllſtin. Preſſe des tleinen Mannes, einer dauernden Durchſicht auf zweifelhafte Darlehensangebote unterzogen wird und daß die Namen der Zutreiber feſtgeſtellt und der Zentralſtelle zur Bekämpfung der Schwindelfirmen in Lübeck mitgeteilt werden unter gleichzeitiger Beifügung der einſchlägtden Zeitungsnummern und, wenn möglich, einer Auskunft über den Ruf und das Vorleben dieſer Zutreiber. Die Zentralſtelle wird dann die Sachlage prüfen, für die erforderliche Aufklärung ſorgen und et⸗ waige weitere Anweiſungen erteilen. 8 Lokales. — Bergung der Kartoffelernte. In manchen Gegenden des Reichs erſchwert der Mangel an Arbeits⸗ kräften die Bergung der Kartoffelernte. Das Kriegs⸗ miniſterium in Berlin hat nun angeordnet, daß die ar⸗ deitsfähigen Lazarettinſaſſen der Landwirtſchaft in wei⸗ teſtem Umfang zur Verfügung gezellt werden ſol en. Land⸗ virte, lanwirtſchaftliche Genoſſenſchaſten uſw. können ihre Anträge auf Ueberlaſſung von Arbeitskräften unmittelbar in die Lazarette oder bei größerem Bedarf an die die⸗ en vorgeſetzten Sanitätsämter und ſtellv. Intendanturen eichten. — Weinabſchlag. ürſtl. Weintreſtererzeugniſſes in Oehringen waren, da Verſteigerungen verboten ſind, nur die Käufer vom letz⸗ zen Jahre eingeladen, denen der Neue mit einem Zu⸗ ichlag von 10 bis 15 Prozent auf die ferndigen Preiſe mgeboten wurde, wonach ſich der Hektoliter Weiß ge⸗ niſcht auf 514 Markz Rot gemiſcht auf 540 Mark, Tra⸗ niner auf 550 Mark geſtellt hätte. Die Käufer waren edoch infolge der mißlichen Zeitverhältniſſe ſehr zurück⸗ haltend und konnten ſich erſt zum Kauf entſchließen, tachdem der Wein weſentlich billiger angeboten wurde und zwar der Hektoliter Weiß zu 400 Mark, Rot zu 100 Mark, Traminer zu 450 Mark(ohne Steuer). Die Grippe und das Handgeben. Ein Arzt ſchreibt den Hann. Kurier“ folgendes: Das Handgeben iſt ſicherlich eim ſchöne Sitte, und ein Händedruck zeigt Gefühl und Geſin nung oft ebenſo deutlich, wie ein beredter Blick. Ob di⸗ Sitte aber hygieniſch iſt, iſt eine andere Frage, namentlich jetzt, wo die verſchiedenen Seifenerſatzmittel im allgemeinen doch nur eine recht unvollkommene Reinigung der Händ⸗ ermöglichen. Am bedenklichſten erſcheint uns die Gepflogen heit mit Rückſicht auf die jetzt herrſchende Grippe, die ja„ein, übertragbare Krankheit iſt, bei der die Anſteckung direkt vor Menſch zu Menſch geſchieht.“ Wie mancher Träger von Grippebazillen, der eben mit der rechten Hand ſein Taſchen tuch benutzt hat, reicht im nächſten Augenblick dieſelbe bieder. Rechte einem Freunde, der vielleicht bald darauf auch ſein Taſchentuch benutzt. Bequemer kann den Krankheitserregern die Wanderung jedenfalls nicht gemacht werden. Man ſollte deshalb im eigenen und im allgemeinen Intereſſe das Hände ſchütteln jetzt möglichſt unterlaſſen. Der Nachnahme- Schwindel. In letzter Zeit häufen ſi die Beſchwerden, wonach Reiſende tadelloſe Muſter 998 legen, und ſo hohe Beſtellungen erzielen. Demnächſt treffen die Sendungen unter Nachnahme ein. Im Vertrauen auf die gegebenen Zusicherungen werden die Pakete eingelöſt, Es ſtellt ſich dann heraus, daß die gelieferten Waren nicht im geringſten den vorgezeigten Muſtern entſprechen, ja, daß ganz andere Waren als beſtellt geliefert werden. So iſt es worgekommen, daß ein Kaufmann für mehrere tauſend Mark Lack beſtellt, ſpäter aber Salz geliefert erhalten hat Dieſen Schwindel kann man ſo ziemlich beim Vertrieb ſämt⸗ licher Waren feſtſtellen, z. B. bei Seife und Seifenerſatz, bei Bohnerwachs, beſonders bei kosmetiſchen und pharma⸗ zeutiſchen Artikeln. In fjüngſter Zeit wird häufig echtes Kölniſches Waſſer angeprieſen. Das Muſter iſt reichlich ſprit. haltig. Die gelieferte iſt ein faſt wertloſes parfümiertes Gaſſer ahne jeglichen Spritgehall. Im Warenhandel il daher heute mehr denn je der Grundſatz: Augen auf und Beutel zu. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Aulldduaududdaddduddduunuudaaauuauuuuuuuumummmmmumum Städtische Sparkasse Mannheim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannhelm. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4%. Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs- hafen a. Rh. Milte Zum Verkauf des heurigen Ländlicher Grrdit-Verein Secenbtin Die Schuldverſchreibungen der 8 ten Kriegs⸗ anleihe ſind eingetroffen und können von den Zeichnern, während den üblichen Kaſſenſtunden, ſowie am Sonntag Nachmittag von 3 Uhr an, deim Rechner, gegen Rückgade der Quittung, in Empfang genommen werden. 5 i . Der Vorſtand. Aittttttttittittttiitcntn . Cbungel Alrencor segenbelm: Heute nach dem Gottesdienſte Wir haben anzubieten: Alle Schlachtgewürze Maggis- und Greiners-Suppenwurze Salox-Gewürzesalz Pfannkuchenpulver Eipulver, Backpulver, Kaffes-Ersatz Zapf's Mostansatz mit und ohne Sülstoff Feldpostschachteln in allen Gröen Marmeladendosen fett- und wasserdicht Schöne Körbe und Taschen Geldbeutel, Zigarettenetuls, Schulranzen, Schultaschen, 0 Federkasten, Farbenkasten Schöne Haarspangen, 5 Pfeiler und Kämme Lange Reiserbesen ö Lange Reisstrohbesen Staubbesen, Handbesen Spielwaren sehr billig in guter Auswahl, Filiale: Greulich& Herschler Seckenheim Friedrichstrasse 59. OOO auen enen endende Erklärung. Fleischausweis Ich Unterzeichneter erkläre Nr. 1309 hiermit, daß ich die Belei⸗ DveErloren digung gegen Philipp Bau⸗ der, Riedſtraße meine Kar⸗ toffel geſtohlen zu haben, zu⸗ abzugeben Heldaſtraße 46. Eine gute eiserne Betiltelle rücknehme. mit 1 eine Geige u. ein Seonhard Dehonſt. eschirrbrett eee ⁊u verkaufen! — f Mörk, Station. Schutz vor Bettnäſſen.. Garant. unſchädlich. Näheres Häuszinsbüchlein unentgeltlich. Sanitas A. ſind zu haben bei Fürth i Bay. Flößauſtr. 23 Seorg Zimmermann eee Hildastraße 68. PPP. Trauer-Taplere 4 4 e eee Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. (Nachdruck verboten.) 5„Fahren Sie fort!“ rief einer der Zuhörer, als Reichardt mit einiger Ueberraſchung ſeinen Sitz ver⸗ laſſen wollte,„oder können Sie nicht etwas ſpielen, was wir kennen— etwas wie old hundred oder ſo?“ Reichardt wollte erwidern, aber der Geiſtliche kam ihm zuvor, indem er ihn den Anweſenden vorſtellte. „Mr. Ritſchert— oder etwas dem ähnliches der die Orgel ſpielen und uns einen tüchtigen Kirchen⸗ chor heranbilden will.“ i f Ich hoffe, Sir, den, uns Ihrer ſchönen Fertigkeit zu berauben,“ ſagte ein freundlicher Mann, der ihm als„Truſtee““) der 16 morgen bei unſerem Gottesdienſt zu ſehen.“ i Reichardt konnte ſich nur verbeugen— der Predi⸗ ſchien ihm alſo nicht völlig zu trauen; wenn ſonſt Kichts ſeiner Exiſtenz hier im Wege ſtand, ſo durfte er bes Ping der Zukunft überlaſſen, trotz des Kuſſes auf der Piazza vor Kongreß⸗Hall, den nur die Sterne . deſehen und der hier ſchwerlich ſeine Wiederholung fin⸗ m konnte. Sonntag und wanderte ſeinem Hotel zu. Als Reichardt ſpäter ſein Zimmer betrat, holte er immer noch bedrückten Herzen Luft zu machen. zwei Minuten lang mochte er geſpielt haben, als ſich leiſe die Tür öffnete und Bob ſich vorſichtig herein⸗ ſchoh. Den Mund offen, die Augen ſtarr auf den Spie⸗ lenden gerichte gablieb er ſtehen. Reichardt hatte ihn ſien hinein, und ſo ſetzte er, ohne ſich unterbrechen zu uren. Wir bringen hiermit nachſtehend die Bekanntmachung der Kriegsgeſellſchaft für Obſtkonſerven und Marmeladen m. b. H. vom 30. Oktober 1918 zur öffentl. Kenntnis. Mannheim, den 29. Oktober 1918. Sroſßh. Feirksamt 5 Bekanntmachung. 5 Ueber den Abſatz von Dörrobft. (Aus dem Reichsanzeiger Nr. 239 vom 8. Oktober 1918.) Auf Grund der Verordnung über die Verarbeitung von Gemüſe und Obft vom 28. Januar 1918(R. G B. S. 46) geben wir hiermit bekannt, daß der Abſatz von Doörrobſt aus früherer Ernte als der diesjährigen nur noch bis zum 15. Oktober 1918 geſtattet iſt. Nach dieſem Zeit⸗ punkte darf Dörrobſt aus früheren Ernten durch den Er⸗ zeuger ebenſo wie durch den Handel nicht mehr abgeſetzt werden. Nur wer im Jahre weniger als 20 Poppelzent⸗ ner Dörrobſt nicht gewerbsmäßig herſtellt bleibt von dieſem Abſaßzverbot unberührt. Doch wird ausdrücklich darauf aufmertſam gemacht, daß jeder weitere Abſatz von Dörr⸗ obſt, welches von ſolchen Herſtellern erworben wurde, unter das obige Verbot fällt und ſtrafbar iſt, wie jeder Handel mit Dörrobſt überhaupt. Wer Vörrobſt aus früheren Ernten im Beſitz hat und es nicht ſelbſt verbrauchen will, kann es uns zum Kaufe undieten. ö 5 Auf das in unſerer Bekanntmachung vom 25. Juli 1918(Reichsanzeiger 180) veröffentliche Abſatzverbot für Doörcobſt aus der Ernte 1918 wird bei dieſer Gelegenheit erneut hingewieſen. f 5 Aus genommen von den vorſtehenden Vorſchriften iſt der Abſatz von Dörrobſt an die Stellv. Intendantur des 9. Armeekorps in Altona und an die Zentrale für die Beſchaffung⸗der Verpflegung der Marine in Berlin W 10 Königm Auguſtaſtraße 38— 43. 8 Als Dörrobſt im Sinne dieſer Bekanntmachung find anzuſehen, getrocknete Aepfel, Birnen, Pflaumen und Zweiſchgen, ſowie jegliches Dörrobſt, das getrocknete Früchte dieſer Arten enthält. Berlin, den 30. September 1918. Kriegsgeſellſchaft für e und Marmeladen M. b.. gez. Dr. Lehmann. gez. Klein. N Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. N Seckenheim, den 14. November 1918. Bürgermeiſteramt Volz. Koch. . 5 Wekarmtmachung f Unter Bezugnahme auf unſere Bekanntmachung vom 27. September 1918, Gemüſehöoͤchſtpreiſe betr.(Amtsblatt vom 9. Oktober, Nr. 59) geben wir hiermit noch bekannt daß der Erzeuger⸗ Groß⸗ und Kleihandelspreis für Zwie⸗ beln pro Pfd. für die Zeit vom 1. November 1918 bis Ende Februar 1919 wie folgt feſtgeſetzt wurde: 6 Erzeuger⸗ Gtoß⸗ u. Kleinhandelspreis: Mk.—.15 Mk.—.24 Mk.—.80 N Dieſe Preiſe ſind Höchſtpreiſe und dürfen nicht über⸗ ſtchritten werden. Zuwiderhandlungen werden beſtraft. Mannheim, den 27. Oktober 1918. Kommunalverband Mannheim Land. Vorſtehen des Kenntnis. 0 ecenheim, den 14 . 1. 50 November 1„ 3 l Mr. Ellis wird keinen Grund fin⸗ „Kirche bezeichnet worden war,„jedenfalls hoffe ich, Sie di 05 5 1d. be l Saiten klingen laſſend, bis der Spielende mitten in ſichtlicher 5 Er empfing an der Tür den Händedruck des Geiſtlichen mit einer Einladung für den morgenden A luaſſen, ſein Spiel fort, bald in weichen Tönen klagend, bald in energiſchen Doppelgängen dem Schickſal Trotz bringen wir hiermit zu öffentlichen ö ( 1 1 0 1 0 bemerkt, aber dien Heſtalt paßte gerade in ſeine Phanta⸗ 1 1 6 n ſeine Violine heraus und begann im Spiele ſeinem Tanzen ſei eine von den ſchlimmſten Sünden und ſeine Kaum Geige mehr anrühren, wenn ich nicht zur Feldarbeit ver⸗ bietend oder in tollen Läufern den Kampf mit ihm be⸗ ginnend. Als er endlich, zur Klarheit ſich hindurcharbei⸗ tend, mit einem kräftigen Schluſſe geendet, blieb er vor dem regungsloſen Schwarzen ſtehen und reichte die⸗ ſem die Geige. „Jetzt, Bob, la ſagte er. f „Ich kann wenn ich die Noten verſtänd', könnt' ich auch anderes Reichardt drückte ihm das Inſtrument in die Hand. „Nur los, Bob!“ ſagte er„jeder tut, wie er es ge⸗ lernt!“ und mit auflebendem Geſichte leiſtete der Schwarze Folge. Gravpitätiſch ſetzte er den linken Fuß vor und windſchnell flog der Bogen über die Saiten, bald nur die einzelnen Noten andeutend, bald andere Saiten mit⸗ 7 —17¹ * 5 einmal hören, was Du kannſt bloß fiedeln, Sir,“ ſagte Bob,„vielleicht, 74 Begeiſterung plötzlich abbrach und ängſtlich aufhorchte. „Ich dachte,“ ſagte er,„ich hörte Maſters Stimme, er ſieht's nicht gern, wenn ich fiedle!“ „Aber warum dürft Ihr nicht wenigſtens hier ſpie⸗ len, wenn Ihr freie Zeit habt?“ 5 „Ich habs wohl ein bißchen zu viel getrieben, Sir,“ war die halbverlegene Antwort;„wo ich eine Geige hörte, da mußte ich hin, und des Nachts habe ich mich ein paar Mal aus dem Hauſe geſchlichen, bloß um mit zum Tanze ſpielen zu können. Mr. Curry ſagte, das Dienſtboten ſollten nicht dazu helfen; ich dürfe keine mietet ſein wolle. Ich konnte es aber doch nicht laſſen, und da hat er mich hier ins Hotel gegeben, wo ich ihm mehr einbringe.“ Er ſchien wieder zu horchen, öffnete dann leiſe die Tür und ſchlüpfte vorſichtig hinaus. Reichardt glaubte noch nie ſo viel wirkliches Sonn⸗ tagsgefühl in ſich gehabt zu haben, als da er am näch⸗ Wekanntmachung. Kartoffelverſorgung betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß auf Grund der Höchſtpreisbeſtimmungen Gr. Miniſteriums des Innern vom 3. Septbr. 1918, Kartoffel verſergung betr. (Staatsanzeiger Nr. 207 vom 6 Septbr. 1918) der Kom Lieferung frei Keller des Verbrauchers auf Ztr. feftgelegt hat. Der Kleinverkan Pfg. das Pfund feſtgelegt. Mk. 6.80 pro fapreis für Kartoffeln wird auf 9 Dieſe Preiſe find Höchſtpreiſe vom 8. Auguſt 1918, Preistreiberei betr.(R. G. B. S. 395) mit einer dieſer Strafen, bei fahrläſſiger Zuwiderhandlung mit Gefängnis bis zu 1 Jahr und mit Gelbſtrafe bis zu Mk. 20000.— oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Wer wegen vorſätzlicher Zuwiderhandlung zweimal mit Gefängnis beſtraft worden iſt, wird zum drittenmal mit Zuchthaus bis zu 5 Jahren, bei mildernden Umſtänden mit Geföngnis nicht unter 1 Monat beſtraft. Daueben wird auf Geldſtrafe bis zu 50 00.— erkannt. ſätzlich zu dieſer Zuwiderhandlu ſich erbietet. Mannheim, den 28. Oktober 1918. Der Kommunalverband Mannheim⸗Land. ng auffordert, anreizt, oder nis gebrgcht. f Seckenheim, den 14. November 1918. Hürgermeiſeramt Volz. Koch. Dekarmtmachung. Wir weiſen hierdurch ausdrücklich darauf hin, daß offenliegende Leitungen der Waſſerverſorgungsanlage (Gartenleitungen und Hofhahnen) bei eintretenden Fvaſt abgeſtellt werden müſſen. Seckenheim, den 31. November 1918. Kürgermeiſteramt: Polz. Koch. goανοοσ Gοντνοπνοννννιιι 8 Zur Haarpflege 8 0 empfihlt f 8 Haarwasser, Kopfwasser, Schuppenwasser, Haaröle 8 Brillantine, Pomaden, 8 Sohampoon 5 Haarbürsten, Kämme, Staubkämme, Taschen- bürsten, Taschenkämme Germania Drogerie 5 i 0 J F. Wagners uc Ib. M. Höldnn 8 8 . 5 8 laue, weiche Morgenluft durchwehte die ſonnigen S den Chor der Kirche, während noch der ſchwarze Probe Ihrer Kunſt geben,“ ſagte er,„hier i N . munalverbandsausſchuß den Höchſtpreis für Kartoffeln bei im Sinne des Geſetzes. Wer höhere Preiſe als die Hoͤchſt⸗ preiſe fordert, wird auf Grund der Bundesratsvtrordnung und zwar bei vorſätzlichen Zuwiderhandlungen mit Gefäng⸗ nis und mit einer Geldſtrafe bis zu Mk. 200 000.— oder Die gleichen Strafen treffen denjenigen, welcher vor⸗ Vorſtehendes wird hierdurch zur allgemeinen Kennt, ſten Morgen den Weg nach der Kirche einſchlug. ßen. Aus drei verſchiedenen Richtungen klangen die Glocken, bald zuſammen einen Akkord bildend, bald 95 trennt auf einander folgend, und ringsum herrſchte ſa batliche Stille, nur unterbrochen durch die einzelnen in Feſttagskleide hinſchreitenden Kirchengüänger. Er 80 treter ſich hinter der Orgel abmühte, den Glockenſtrang zu ziehen, und nahm einen Stuhl neben der Orgelban ein; er war neugierig, die Leiſtungen ſeines Vorgänger zu hören. a f 0 Bald begann es ſich um ihn mit Damen und junge eleganten Männern zu füllen und nach einer 5 ſchien auch der alte Herr, der ihm geſtern als Truſte⸗ der Kirche bezeichnet worden war, in Begleitung enn jüngern und wandte ſich, ſobald er Reichardt's anſichn i wurde, nach dieſem.„Sie werden uns gewiß heute Mr Houng, der bisher den Geſang mit ſeinem Spiele begleite hat; er wird Ihnen in allem Auskunft geben, und 12 9 es Ihnen recht, ſo mögen Sie gleich mit einer Eine“ tung beginnen.“ 8 Reichardt hatte ſich erhoben und verbeugke ſich, fiel ſein Blick auf den jungen Mann, und ein be Auge, das ihn durchdringen zu wollen ſchien, begegrer, dem ſeinigen.„Ich werde Ihnen ſehr dankbar für J 5 Unterſtützung ſein!“ ſagte Reichardt höflich, aber 2 alle ein kaltes, ſteifes Lächeln antwortete ihm.. Schon die erſten Akkorde des Anf Köpfe nach Reichardt wenden und er Degreg rs ſinken; nicht Anſtoß von der Bank, rr rere ö Lehr ch es rns gr SS Schönschreiben: ze einlache, deppehte oder f Zallrelche derte n enen gegees. ben u and aus fast allen Beruſs- Kategorien und oben n. 1 2 teste von der aller— 4 15 anerkarmten Tredhekhen unseres— 4 1 Unt. ert 4 i tert 125 a Bebrüder Gander, E 1. 8“ Herren- und Damenkurze getrennt.: 2 848 0 12 Postkarten Mk. 4.— 6 N 3.— 15 ilder auf Karton in feinslef Tonung. Vergrösserungen nach jsdef Photographie. 5 73 Als r r d d d e r e 5 KARL WIUNMNME Neckarstrasse 25. 2 2 E 55 g 8 1 l 0 Mmostans ax Vir beretung von 130.100 u.50 f. ObstmustersalL Germania ⸗Drogerſe rx. Wagner Nachf. Inh.. n ee rn