ö 1. ſon 5 Deutſchland in günſtigem Sinne zu erwägen. ird darauf hingewieſen, daß größte Eile not tut, und daß die Annahme der drückenden Waffenſtill⸗ ftands bedingungen mit ihren Folgen die Lage bei 0 dlanunt 10 fender 101 230 000 le W der fü derd . 0 0 D W Waff . Ss iß 3 8 Skon 55 wendi d den Eecheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abomementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung.. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 e eee Eine neue Note an Wilſon. Berlin, 18. Nov. Die deutſche Regierung hat eine Note nach Waſhington geſandt, in der mit Dank da⸗ von Kenntnis genommen wird, daß Präſident Wil⸗ gewillt iſt, die Sendung von Lebensmitteln nach Es uns täglich unerträglicher mache. Die Gefahr anar⸗ chiſcher Zuſtände könne nur bei ſchnellſter Hilfe be⸗ ſeitigt werden. Die deutſche Regierung bittet des⸗ alb, ſo ſchnell als möglich Vertreter nach dem Haag oder einem anderen Orte zu entſenden, um dort mit utſchen Bevollmächtigten die Einzelheiten zu be⸗ taten. Die Note regt an, daß die Angelegenheit viel⸗ f leicht in die bewährten Hände des Herrn Hoover ge⸗ gt werden könnte. ie eine hieſige Korreſpondenz an zuſtändiger Stelle hört, ſind die Verhandlungen über die Höhe G7 r Deutſchland benötigten Lebensmittel auf Neund eines vom Kriegsernährungsamt aufgeſtellten erbrauchsplanes jetzt abgeſchloſſen worden. Danach Verden nach Deutſchland im Monat geliefert werden: Tonnen Fette, 150 000 Tonnen Fleiſch und Getreide. a 5 f er Plan der Entente, für die Lebensmittelver⸗ ergung der Mittelmächte und im übrigen der ganzen Bet deutſche Schiffe zu chartern, iſt zur Zeit noch egenftand von Verhandlungen, da der Punkt der Faffenſtillſtandsbedingungen, der die Möglichkeit zu⸗ 57 daß deutſche Schiffe auch weiterhin gekapert wer⸗ Es Innen, einem ſolchen Plan entgegenſtehen würde. 9 t für die allernächſte Zeit ein Schritt der deutſchen egierung zu erwarten, der um Aufhebung dieſer Be⸗ mung erſucht. Die Vermittlung der Charterung 0 ann nicht das Demobiliſierungsamt, ſondern as Kriegsernährungsamt in die Hand nehmen. Friedens konferenz in Verſailles „ Anfang Januar. b meletterdam, 15. Nov.„Daily Chroniele“ — aus London: Es ſteht jetzt feſt, daß die Frie⸗ gen wuferenz Anfang Januar in e ailles ta⸗ 5 wird. Zu den britiſchen Bevollmächtigten wer⸗ geſanlond George, Balfvur und Barnes gehören. Die pl amte britiſche Abordnung einſchließlich des not⸗ gen Perſvnals wird über 200 Köpfe zählen. den„Daily News“ werden auch die Beratungen ie Friedenspräliminarien in Verſailles ſtatt⸗ über 5 und etma nach dreißig Tagen, ſobald die Be⸗ nen igen des Waffenſtillſtandes erfüllt ſind, begin⸗ Alur Balfvur und Sonnino ſind bereits in Paris, wartet George und Orlando werden ebenfalls er⸗ igen enf, 15. Nov. Waſhingtoner Depeſchen beſtä⸗ 5 10 daß Wilſon und Lanſing gegen Mitte Dezem⸗ dene London eintreffen werden, um vor dem Frie⸗ kongreß die wichtigſten Punkte zu erörtern. .—.— Der Waffenſtillſtand. 5 Die Auflöſung in der Etappe. a amte um, 15. Nov. Ein aus Belgien zurückgekehrter Poſt⸗ bereite berichtet, daß Lebensmittelrtanspocte die r zurkerladen waren und nach der Heimat zur Verſorgung angehg tekebrenden Truppen abrollen ſollten, von Soldaten kauft w. en und zu Spottpreiſen an die Belgier ver⸗ für 5 Maden Ganze Speckfeiten wurden für 2 Mark, Pferde verſteig ark, Maſchinengewehre mit Munition für 20 Mark unſere 80 Aus den verſteigerten Maſchinengewehren ſollen 8 oldaten alsdann beſchöſſen worden ſein. Die Delahr für das Hinksrheiniſche Deutſchland? nen, daß dalſenſtillſandsbedingungen laſſen deutlich erken⸗ gen zu ie Entente der Auffaffung iſt, daß Elſaß⸗Lothrin⸗ weiteren deneich geſchlagen werden ſoll. Die Beſetzung Vedingun eutſchen Gebietes erſchien bisher f Uiledens sches Waffenſtillſtandes, die für den endgültigen 0 och zun keine Bedeutung zu haben brauchte. 3ſiſchen Cbeverläſſig aus der Schweiz hören, beſteht in fran⸗ kreußen uzanviniſtenkreiſen der Plan, das linksrheiniſche zungen und cht lange beſetzt zu halten, bis alle Entſchädt⸗ leser Zeit f iedergutmachungen voll bezahlt ſeien. aügige Pro oll unter der rheiniſchen Bevölkerung eine größ⸗ an Paganda entfaltet werden, um ſte zum Anſchluß reich zu b 918 ung in dieſem Sinne erwirkt werden, nisch dieſen Anſchluß als freien Willen der Bevölkerung auszulegen. br ſetzen. an bgelälte muß ſich Deutſchland beizeiten En der Un Ganz Deutſchland muß ſich mit den Be⸗ be ſſchluß eini inkarheiniſchen Rheinprovinz in dem eiſernen el 7 Ks dieſes Spiel zu durchkreuzen. Die un⸗ liche die nati aller Deutſchen zur deutſchen Volksrepublik, en fol, 5 Einheit auch für Deutſchland verwirk⸗ nuß alle feindlichen Anſchläge zuſchanden machen. Ordnung und Brot. 5 Ari 2 1 7— al merigkeiten zekleges ſtellt Deutſchland vor Sorgen und e 500 5 zu bönleht ſich boi ern Der innere Kufb — N F Ie Druck und Verlag ꝙ96—kF 3 . N 2 1 85 Amtsblatt Eder gürgermricerümter Feenheim, Anesheim, Neckarhanſen und Edingen. von ig. Fimmermeun. Seckenheim. Der raſenden Schnelligkeit des Umſchwunges natürrtch micht ohne arge Reibungen und die Gefahr anarchiſcher Auflöſung ift noch keineswegs überall gänzlich beſeitigt. Sie geht Hand in Hand mit der furchtbarſten Drohung, der wir uns jetzt gegenüberſehen. Wir verfallen rettungslos der grauſamſten Hungersnot, wenn es nicht gelingt, die Ordnung im Ver⸗ kehr und im ganzen öffentlichen Leben aufrecht zu erhalten. Nicht nur die innere Lage zwingt uns, mit allem Nach⸗ druck aſu die tatkräftige Aufrechterhaltung der Ordnung in unſerem öffentlichen Leben hinzuwirken. Die einzige Er⸗ leichterung der mörderiſchen Bedingungen, die unſere Feinde bisher zugeſtanden haben, iſt das Verſprechen, ſoweit ſie es für nötig erachten, uns mit Lebensmitteln zu verſorgen. Wilſon hat ſich bereit erklärt, die Ueberſendung ſolcher Zu⸗ fuhren zu erwägen, amerikaniſche Komitees, die ſich damit befaſſen ſollen, ſind in der Bildung begriffen. Dem ſteht aber der feſte Entſchluß Amerikas und ſeiner Verbündeten gegenüber, mit einem in Anarchie aufgelöſten und durch ſeine Auflöſung die Sicherheit im übrigen Europa bedrohen⸗ den Deutſchland weder zu verhandeln noch Frieden zu ſchlie⸗ ßen; daß dann auch von einer Unterſtützung mit Lebens⸗ mitteln nicht die Rede ſein könnte, verſteht ſich von ſelbſt. Die einzige Möglichkeit, tötlichem Hunger, der die Opfer des Krieges nachträglich noch grauſam vermehren müßte, zu ent⸗ gehen, würde uns alſo genommen, wenn es den Umtrieben böswilliger Elemente gelänge, die begreifliche Verwirrung der Uebergangszeit für ihre Pläne gewaltſamer Zerſtörung und Auflöſung auszunutzen. — Zuverſicht! f Eine Woche der großen Umwälzung liegt hinter uns. Sie hat den unumſchränkten Sieg der Revolu⸗ tion gebracht, und es iſt nur gerecht, noch einmal zu betonen, daß dieſe erſte Woche im Verhältnis zu dem gewaltigen Umfang der Bewegung ruhig und faſt unblutig verlaufen iſt. Jetzt aber heißt es, das ge⸗ wonnene Ergebnis zu ſichern und für die Zukunft fruchtbar zu machen. Wir ſind auch in dieſer Hinſicht trotz aller Quertreibereien der Spartakusleute und trotz des Ungeſtüms einiger Ungeduldiger, die ſofor⸗ tige Vergeſellſchaftung der großinduſtriellen Betriebe fordern, guter Zuverſicht. Dieſe aber ſtützt ſich in erſter Linie auf die Regierung der Volksbeauftragten, die in jeder von ihr ausgegangenen Verfügung bisher den Geiſt der Mäßigung und der klugen Vorausſicht mit zielbewußter Energie vereinigt hat. Wenn der Staatsſekretär Dr. Landsberg jetzt, nicht nur für ſeine Perſon allein, erklärt hat, daß die Regierung mit dem Gedanken der Demokratie ſtehe und falle, ſo bedeutet das nicht nur, daß die Wahlen für die konſti⸗ tuierende Nationalverſammlung keine Minute länger hinausgeſchoben werden ſollen als notwendig iſt, ſon⸗ dern vor allem auch, daß die Regierung ihre Stellung als einzig vollziehende Gewalt ſchon jetzt als genü⸗ gend befeſtigt ſieht. eee Wer dre vr eren Reichskanzler Ebert über die Brotfrage. W. T. B. Berlin, 16. Nov. Der Reichskanzler Ebert ge⸗ währte dem Herausgeber der Amerikaniſchen Korreſpondenz, William Voſodt, eine Unterredung, in der er u. a. ſagte: Man wird in Amerika und überall mehr durch unſere Hand⸗ lungen als durch meine Worte erkennen, daß wir die ernſt begonnene Arbeit eruſt und energiſch ſortſetzen wollen. Das deutſche Volt, ſoweit es noch nicht demokratiſch iſt, wird es nach und nach werden. Wir ſind ein langſam deukendes Volk. Schnell ſind wir nicht, dagegen ſind wir aber ein ge⸗ ſetzreſpektierendes und Gerechtigkeit liebendes Volk. Die Männer der gegenwärtigen Regierung bilden die Regierung des ganzen deutſchen Volkes. Wir behalten weiter unſere Mandate der ſozialiſtiſchen Partei und haben alle Gelegen⸗ heit, für unſere Prinzipien und unſeren politiſchen Glauben einzutreten, und gerade weil wir an die Rechte des Volkes glauben, werden wir fortfahren, wie bisher, ohne die Rechte Andersdenkender zu verletzen, für unſere Prinzipien und unſeren politiſchen Glauben und bemüht ſein, an dem Auf⸗ bau einer Weltordnung mitzuarbeiten, in welcher die produ⸗ zierende Klaſſe nicht eine enterbte Klaſſe ſein ſoll. Dieſe Ge⸗ rechtigkeit wird überall triumphieren, wo wirklich demo⸗ kratiſch regiert wird und nirgends wird dieſer gerechte Grundſatz wahrere und allgemeinere Anerkennung finden, als gerade beim deutſchen Volk, und deswegen wird die deutſche Republik auch in der Einwohnerzahl nächſt der ame⸗ rikaniſchen die größte Republik der Welt werden. Jetzt han⸗ delt es ſich für uns, und in gewiſſem Grade auch für unſere früheren Gegner, um die Brotfrage. Ihr Präftdent ſcheint auch in dieſer Hinſicht richtig zu denken. Hunger kann uns nicht ſtärken. Es heißt jetzt die ſchwer erkämpfte Demokratie auszubauen und wenn notwendig für ihr Fortbeſtehen zu kämpfen. Die junge deutſche Republik hat ein Intereſſe da⸗ ran, von dem amerikaniſchen Volk und ſeinem Präſidenten verſtanden zu werden. Wir hoffen, daß das umſo leichter geſchehen witd, als viele Ideengänge des Präſidenten Wil⸗ ſou und damit des amerikaniſchen Volkes ganz den Gedan⸗ ken entſprechen, die die deutſche Republik und ihre Regie⸗ rung, ihre Volksbeauftragten beherrſcht haben und weiter⸗ hin beherrſchen. Im beſonderen ſind die Forderungen nach einem Frieden des Rechts und der Gerechtigkeit, nach dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker, nach der Herrſchaft der Völker über ihr eigenes Land und nach Organiſationen eines Völkerbundes weſentliche Beſtandteile des Programms der gegenwärtigen Regierung. Um unſer politiſches Pro⸗ gramm und die Demokratie in Deutſchland durchführen zu können, iſt die Frage der Volksernährung das Fundament eines jeden ſtaatlichen Lebens. Dieſe Frage iſt eine unbe⸗ dingte Vorgusſetzung des Weiterbeſtehens der deutſchen Volksrepublik. Wir haben es deshalb mit Freuden empfun⸗ den, wie ſehr der Präſident der Vereinigten Staaten diefe Vorausſetzung durch das Verſprechen einer tatkräftigen Hilfe anerkannt hat. Uebermitteln Sie Ihrem Herrn Präſidenten und dem amerikaniſchen Volke unſeren Dank und laſſen Sie uns hoffen, daß nach einem gerechten Frieden und gemein⸗ ſamen Ideen auch gemeinſames Arbeiten ermöglichen wird, e n — l—— 3 Inſterttonspreis. 4 Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Man f die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16 Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Hr. 5790. zum Hoefle des amertkantſchen und des beutſchen aber auch zum Segen der ganzen Menſchheit. rf ĩ f/ èͤ A Deutschland. Borte, Die bedenkliche Lage im Oſten. T. H. Berlin, 18. Nov.(Tel.) Der Vollzugsrat der Arbeiter und Soldaten hielt am Sonntag eine Sitzung ab in der die Oſtfragen erörtert wurden. Ganz beſonders Schwierigkeiten macht die Lage in unſeren eigenen öſtlichen Provinzen. Die Entwicklung, die ſie zu nehmen ſcheint, gib zu eruſten Beſorgniſſen Aulaß. Es iſt bisher nicht möglich geweſen, Abhilfe zu ſchaffen, da es dazu an den erforder⸗ lichen Machtmitteln zurzeit fehlt. Poſen in den Händen der Polen. W. T. B. Berlin, 17. Nov. wärts“ wird aus Poſen vom 15. November telegraphiert: Seit geſtern befinden ſich die Stadt und ein großer Teil der Provinz Poſen in polniſchen Händen, und zwar geſchah dieſe Umwandlung nicht durch den Einzug der polniſchen Legio⸗ näre von außen, ſoubern dadurch, daß die Polen im Arbeiter⸗ und Soldatenrat die Macht an ſich brachten. Am 9. Novem⸗ ber kamen Matroſen und Soldaten nach Poſen und verhan⸗ delten mit dem Vorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei und regten die Bildung von Soldatenräten an. Die ſozialdemo⸗ kratiſche Partei verhielt ſich dieſer Anregung gegenüber ab⸗ wartend. Schließlich wurde aber, wie verlautet, die Bildung von Arbeiter⸗ und Soldatenräten von dem Gouverneur ſelbſt angeordnet. In den Arbeiter⸗ und Soldatenräten trat der ſozialdemokratiſche Einfluß raſch zurück. Der frühere polniſche Abgeordnete Seyda nahm die Sache in die Hand, indem er unter ſcharfen Ausfällen auf die Juden die Be⸗ ſetzung der Arbeiter⸗ und Soldatenräte mit Polen forderte, Am 14. Nopember erſchien eine Wache der polniſchen Legion vor dem Rathauſe, gab einige Alarmſchüſſe ab und begann dann ihre Verhandlungen mit dem Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ rat. Es wurden den Polen vier weitere Sitze zugeſtanden. Die ſozialdemokratiſche Partei ſtellte ſich ſeitdem auf den Standpunkt, daß mit dem Uebergang der tatſächlichen poli⸗ tiſchen Macht in die Hände der polniſch⸗nationalen Bewe⸗ gung als mit einer Tatſache gerechnet werden müſſe. Von den Zentralbehörden in Berlin erwartet ſie Maßnahmen zum Schutz der deutſchen und jüdiſchen Minderheit. Auf das Gerücht hin, daß polniſche Legionen im marſch ſeien, wurde Seyda an die Grenze geſchickt. Er kan ui, der Nach⸗ richt zurück, an dieſem Gerüchte ſei kein wahres Wort, Die Legionen kommen, wie geſagt, nicht von au en, ſondern werden im Innern gebildet. Munition und Proviant ſind „ Händen, und in Poſen regiert der pol iſche Volks⸗ rat. Forderungen und Wünſche der Unteroffiziere. W. T. B. Berlin, 17. Nov.(Nicht amtlich.) Dreitaufend aktive Unteroffiziere der Truppenteile Groß⸗ Berlins mit Vertretern der Schutztruppen und der Ma ine beſchäftigten ſich geſtern, dem„Lok.⸗Anz.“ zufolge, in einer Verſammlung miit den Forderungen und Wünſchen des Unteroffizterkorps, Der Verhandlungsleiter Feldwebel Franz Suppe vom 2 Garde⸗Regiment z. F. erklärte, die Unteroffiziere ſtellten ſich der neuen Regierung reſtlos zur Verfügung, verlangten aber, daß die Unteroffiziere auch ferner das Rückgrat der Armee ſein ſollten. Den Bolſchewismus und die Anarchie, wie ſte Liebknecht in Spandau gepredigt hat, lehnen ſie ab 1875 verlangen Einberufung der deutſchen Nationalverſamm⸗ ung. Zu den Vorgängen in Spandau ließ das Unterofffzier⸗ korps des Pionierbataillons Nr. 3 in Spandau folgenden Proteſt verleſen: Am 11. ds. Mts. nachmittags verpflichtete ſich das geſamte Bataillon durch Handſchlag der neuen Re⸗ gierung Ebert⸗Haaſe. Die gewählten Offiziere ſchloſſen ſich an. Es herrſchte eine muſtergiltige Ruhe und Ordnung. Am 14. erſchien der frühere Reichstagsabgeordnete Lieb⸗ knecht in einer auf dem Kaſernenhof angeſagten Soldaten⸗ verſammlung und hielt eine Anſprache, in der er aufforderte, ſämtliche Vorgeſetzte davonzujagen. Der Erfolg der Rede war, daß ſämtliche gewählten Offiziere die Kaferne ſofort verließen, die Mannſchaften die geſtörte Ruhe zu Ausſchrei⸗ tungen benutzten, die Treſſen herunterzureißen verlangten uſw. Das Unteroffizierkorps proteſtiert einſtimmig auf das energiſchſte gegen derartige Hetzreden. Es erklärt 3 voll und ganz hinter der neuen Regierung zu ſtehen und bittet den Vollzugsrat um Entſendung eines geeigneten Red⸗ ners zur Aufklärung der in Zwieſpalt geratenen Batafllons⸗ angehörigen. Die Vorleſung dieſer Erklärung wurde mit lauten Zurufen auf Liebknecht begleitet. Der Vorſitzende rief: Wir müſſen uns ſchämen, wenn wir ſo etwas, was auch gegen die Regierung gerichtet iſt, dulden. Raus mit dem Kerl, wenn er irgendwo noch einmal auf einen Kaſer⸗ nenhof kommt.(Lauter Beffall.) Das Auftreten. Liebknechts in den Spandauer Kaſernen führte dort zu einer Gegenbewegung. Prinz Max über die Vorgeſchichte des Waffenſtill⸗ ſtandsangebots. W. T. B. Berlin, 16. Nov. In einem Sonderdruck der Preußiſchen Jahrbücher wird eine Rede des Prin⸗ zen Max von Baden veröffentlicht, die dieſer in der Badiſchen Erſten Kammer halten wollte, woran er aber durch die Ereigniſſe verhindert wurde, und in der es u. a. heißt: „Meine Friedenspolitik wurde entſcheidend geſtört durch das Waffenſtillſtandsangebot, das mir fertig ö vorgelegt wurde, als ich in Berlin eintraf. Ich habe es bekämpft aus Gründen der praktiſchen Politik. Es ſchien mir ein ſchwerer Fehler, den erſten Schritt der neuen Regierung durch ein ſo überraſchendes Einge⸗ ſtändnis deutſcher Schwäche zu begleiten. Weder das eigene Volk noch die Feinde ſchätzten unſere militäriſche Lage damals ſo ein, daß ein der⸗ artig verzweifelter Schritt notwendig geweſen wäre. Ich machte den Gegenvorſchlag, die Regierung ſollte als erſte Handlung ein detailliertes Kriegszielpro⸗ gramm aufſtellen, das vor aller Welt unſere Ueberein⸗ 5 N 8 5 15 3 1 r. 3 r e 2 n 8 (Nicht amtlich.) Dem„Vor⸗ e 8—— 3 e ſtimmung mit den Grundſätzen des Präſidenten Wil⸗ ſon deutlich machte und unſere Bereitwilligkeit, dieſe Grundſätze auch unter nationalen Opfern zu bringen. Die militäriſchen Autoritäten erwiderten mir darauf, die Wirkung einer ſolchen Kundgebung könne nicht mehr abgewartet werden. Die Lage an der Front erfordere binnen 24 Stunden ein Waffenſtillſtands⸗ angebot. Wenn es nicht abgegeben würde, ſo müßte es die alte Regierung herausbringen. Darauf entſchloß ich mich, die neue Regierung zu bilden und das nunmehr unvermeidlich gewordene Waffenſtillſtandsangebot mit den Namen der neuen, unbelaſteten Regierung zu unterſtützen. Nach einer Woche eröffneten mir die militäriſchen Autoritäten, daß ſie ſich in der Einſchätzung der Lage an der Front am 1. Oktober getäuſcht hätten.“ Wilhelm II. kann nicht ausgeliefert werden. Haag, 15. Nov. Das Amſterdamer Handelsblad meint daß der Kaiſer und der Kronprinz nicht als Kriegsgefangen⸗ anzuſehen ſeien, ſondern, daß ſie das Aſylrecht im neutraler Holland genießen, und daß Holland nur verpflichtet iſt, der Kaiſer, ſolange der Krieg dauert, zu internieren. Sobalt der Friede geſchloſſen iſt, ſind Kaiſer und Kronprinz in Hol⸗ land in derſelben Rechtslage, wie andere Fremde, d. H. ſit wären vollkommen frei in der Wahl des Aufenthaltsortes und der Bewegung, ſolange ſie die öffentliche Ruhe nich. ſtören. Selbſt wenn man in Deutſchland die Abſicht hätte ein beſonderes Geſetz zu erlaßſen, um den Kaiſer zur Verant wortung zu ziehen, würde Holland nicht zur Auslieferung zwungen werden können, weil es ſich um einen politiſchen ertrag handle, wobei Holland nicht auszuliefern braucht Berlin, 16. Nov. In Paris iſt das Gerücht verbreitet Exkaiſer Wilhelm II. habe die Genehmigung nachgeſucht, nach Korfu überzuſiedeln. Internierung des Kronprinzen. W. T. B. Haag, 15. Nov. 5 0 den früheren dentſchen Kronprinzen mit 2 Begleitern in Arnheim zu internieren. Die beiden anderen Offiziere ſol⸗ len in einem auderen Internierungslager untergebrach Neuordnung der Kommandoverhältniſſe. W. T. B. Berlin, 1, Nov. Um eine einheitliche Regelung der Demobiliſierung durchführen zu kön⸗ nen, iſt eine Neuordnung der Kommandoverhältniſſe notwendig. Die ſtellvertretenden Generalkomman⸗ dos, der Generalſtab und die Oberſte Heeresleitung werden von jetzt ab dem Kriegsminiſterium unter⸗ dellt, deſſen Weiſungen haben alle militäriſchen Kom⸗ mandobehörden Folge zu leiſten. Einigung der liberalen Parteien. Tu. Berlin, 18. Nov.(Tel.) Der geſchäfts⸗ führende Ausſchuß der fortſchrittlichen Volkspartei zat geſtern endgültig der Vereinigung mit der natio⸗ galliberalen Partei und den Unterzeichnern des demo⸗ katiſchen Aufrufs zugeſtimmt. Die Internierung der deutſchen Kriegsſchiffe. Tu. Kiel, 18. Nov.(Tel.) Der erſte Teil der ur die Internierung beſtimmten Kriegsſchiffe hat Samstag nachmittag den Kieler Hafen verlaſſen und iſt durch den Kaiſer Wilhelm⸗Kanal nach der Nordſee ibgedampft, wo die Schiffe weiteren Befehl abwar⸗ zen, in welchen Häfen ſie interniert werden ſollen. Beſtern abend waren ausgelaufen die Linienſchiffe Bayern, Großer Kurfürſt, Kronprinz Wilhelm, Mark⸗ graf, König Albert und Kaiſer, ferner die Kreuzer Seydlitz und Moltke. Acht Dampfer zur Abfahrt bereit. Schweizer Grenze, 1). Nov. Die„Times“ mel⸗ zen: Acht ehemalige deutſche Dampfer verlaſſen am 19. November mit Lebensmitteln für Deutſchland be⸗ aden Newyork. Amerika und die Lage in Deutſchland. Tu. Zürich, 18. Nov.(Tel.) Oberſt Houſe kußerte Preſſevertretern gegenüber ſeine Befriedi⸗ zung über den Sieg, den die deutſche Revolution ein⸗ chlagen ſcheine. Die Alliierten hätten nicht die Ab⸗ t, gegen Deutſchland vorzugehen. Sie werden viel⸗ nehr mit Deutſchland zuſammen arbeiten. Wilſon vürde aber eine repalutionäre Diktatur gegenüber den neichen Standpunkt einnehmen, den er der Diktatur zen Hohenzollern geg nüber eingenommen habe. Ein pirkliches demokratiſches Deutſchland werde ſchneller Ils vielleicht ſeine eigenen Söhne erwarten, wieder zu iner einzigen Völkergemeinſchaft gelangen. Wie ſich der König von Sachſen mit der Revolution abfindet. Aus Dresden wird der„B. 3.“ gedrahtet: Wenn Sachſen guch ſchon ſeit einigen Tagen als Republik erklärt war, ſo ſchien der ſächſiſche Hof dazu eine abwartende Haltung ein⸗ nehmen zu wollen. Prinz Johann Georg, der Bruder des Königs, ſoll ſich geäußert haben, daß man doch eine Volks⸗ abſtimmung abwarten müſſe. Dem König ging aber die un⸗ iſſe Stellung wider ſeine gerade Natur. Es wird von erzählt, daß er, als ihm ſeine Abſetzung durch den Ar⸗ beiter⸗ und Soldatenrat mitgeteilt wurde, geäußert habe: „Gut, is auch recht. Sollen ſie den Kram alleene machen!“ Aus Baden und den Hachbargebieten Die Sicherung der Lebensmittelverſorgung. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat ſich am 10. ds. Mts. mit ihrer geſamten Organiſation den einzelnen Reſ⸗ ſortminiſterien der neuen Regierung zur Verfügung geſtellt. Sie hat ferner am 12. ds. Mts. folgende Mitteilung an den Miniſterpräſidenten Geiß überſandt: „Die Badiſche Landwirtſchaftskammer fühlt ſich in dieſer schweren Not des Vaterlandes gedrängt zu erklären, daß ſie rückhaltlos die ganze Kraft ihrer Organiſation und Arbeit der proviſoriſchen Regierung zur Verfügung ſtellt, um die ſetzt beſonders ſchwierige Ernährung der Bevölkerung und der Truppen im Gange zu halten.“ Als dringlichſte Maßnahme beabſichtigt die Bad. Land⸗ wirtſchaftskammer dafür beſorgt zu ſein, daß für etwa ein⸗ tretende Notfälle in der Verſorgung der Geſamtbevölkerung mit Fleiſch in der nächſten Zeit Vieh bereit gehalten wird, das der Regierung ſofort zur Verfügung geſtellt werden kann. Sie hat bereits Schritte in dieſem Sinne unternom⸗ men. In gleicher Weiſe empfiehlt die Landwirtſchaftskam⸗ mer der Regierung auch die Sicherſtellung von Getreide, Mehl und anderen wichtigen Lebensmitteln für die nächſten Wochen. Ferner nimmt ſie in Ausſicht, um die landwirt⸗ ſchaftliche Produktion zu ſteigern und gleichzeitig geeigneten, aus dem Heeresdienſte entlaſſenen oder anderen Arbeits⸗ kräften Arbeit zu geben, Entwäſſerungen, Urbarmachungen und andere Melioriatonen ſofort auszuführen. un Karlsruhe, 15. Nov. Die am Donnerstag im Mini⸗ ſterium d s Innern in Karlsruhe verſammelten Vertreter „ und Soldatenrßte des gan gon Landes (Tel) Es wird beabſichtige . erntemmig ſorgende Entſchlreßung gefaßt: Die am 14. No⸗ vember in Karlsruhe verſammelten Soldaten⸗ und Arbeiter⸗ räte erklären, daß nach der Kundgebung der badiſchen vor⸗ läufigen Volksregierung, wonach Baden eine freie Volks⸗ republik iſt, ſie hinſichtlich des zunächſt liegenden Zieles be⸗ friedigt ſind. z Karlsruhe, 15. Nov. Die Mitglieder der Zweiten Kammer waren auf Einladung der Regierung heute hier verſammelt. Ihre Tätigkeit beſchränkte ſich auf vertrauliche Beſprechungen der einzelnen Fraktionen. d Karlsruhe, 15. Nov. Das Verkehrsminiſtertum hat zur Bearbeitung von Arbeiterangelegenheiten in der Gene⸗ raldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen in Karlsruhe eine beſondere Abteilung für Arbeiterangelegenheiten ge⸗ bildet. Die Errichtung einer analogen Abteilung für Be⸗ amte wird zurzeit geprüft. * Karlsruhe, 16. Nov. Mit Rückſicht auf die gegenwär⸗ tigen Beförderungsſchwierigkeiten wurde die Friſt für die Beförderung der auf Bezugsſcheine gelieferten Kartoffeln bis 30. November 1918 verlängert. Nach dieſem Tage iſt die 3 von Kartoffeln auf Bezugsſcheine nicht mehr ge⸗ ** Karlsruhe, 17. Nov. Für die am 5. Januar ſtattfin⸗ denden Wahlen zur Nationalverſammlung wird, wie man hört, das Land in vier Wahlbezirke eingeteilt, und zwar je einen für jedes Landeskommiſſariat. Die Wahlbezirke um⸗ faſſen demnach: Wahlbezirk 1: Konſtanz, Villingen, Walds⸗ but; Wahlbezirk 2: Lörrach, Freiburg, Offenburg; Wahl⸗ bezirk 3: Baden, Karlsruhe; Wahlbezirk 4: Mannheim, Heidelberg, Mosbach. In dieſen vier Wahlkreiſen werden insgeſamt 105 Abgeordnete(die Zweite Kammer umfaßt 73 Abgeordnete) zu wählen ſein. Die Wahl findet bekanntlich uf Grund des Verhältuiswahlſyſtems ſtatt. Nähere Mit⸗ teilungen erfolgen darüber in den allernächſten Tagen. 1 Karlsruhe, 17. Nov. Die„Karlsruher Zeitung“ iſt am Samstag mit dem Titel„Badiſcher Staatsanzeiger“, ſtatt, wie bisher„Staatsanzeiger für das Großherzogtum Baden“ erſchienen eee bcednnugdtsd Au Die Heimkehr unserer Krieger! Wie fchön iſt die Begrüßung der heimkehrenden Krieger in der Perle des Breisgaus, in Freiburg. Von Haus zu Haus ſpannten ſie Girlanten zum Willkommengruß der heimkehrenden, tapferen unde⸗ ſiegten Helden. Als Zeichen der Anerkennung ſteckte n Kinder und Erwachſene den Beſchützern der Heimat ein kleines Tannenzweiglein an, ein helles Leuchten ging dabei über die wetterharten Geſichter. Das iſt taktvollere Dankbarkeit als manche Feldgrauen in unſerer Gegend ernteten, denen man in roher Weiſe die Achſelſtücke herunterriß. Große Truppenkörper ziehen von Müllheim her durch Freiburg und freuen ſich über den ſchönen Empfang. Abmen wir dieses Beispiel in unseren Uerbältnissen nach. Wenn auch die Dinge anders gekommen ſind, als wir gehofft haben, ſie haben Tag und Nacht bei jedem Wetter ausgehalten, den Feind vom Lande gehalten und ihr Leben für uns daheim dem Schlachtentode immer⸗ während ausgeſetzt. Darum wenn die Helden kom⸗ men, Empfanget zie herzlich, bellaggt die Strassen und bietet alles auf was in euern Kräften steht. Des Sie kommen! E Die Helden, ſte kommen Die Helden von der Feldarmee Maſchieren heimwärts wieder.— Verbeißt den Schmerz, das bittre Weh Und grüßt die braven Brüder. Sie kommen, die Helden; Die Helden! ſie leben. Dein Liebſter geht nicht in der Reih?!— Bleibt aus?!— Grüß' die Soldaten! Dein Toter zieht leicht und frei mit ſeinen Kameraden! Sie leben! Die Helden! Die Helden! Sie kommen! Reicht ihnen Sträußlein dar Laßt feſtlich Fahnen wehen!— Das letzte ſchwere Weltriegsjahr Muß bald zu Grabe gehen!— Sie kommen und leben.— Aus„Freiburger Bote“ Franz Großholz. K. B. facinnanumuauhnamnnammdaadunumnnnpnadannnngabnnnaaaangdaddudannngddadadtdndaandubm Aneta tddnnntaansdun denn tatatanüdhadaknttau t au — b 5 8 . 8 A chnmnnuunnmummmmnnnmn umme nmemnn knnen menus . Karlsruhe, 16. Nov. In ihrer geſtrigen außerordent⸗ lichen Vollverſammlung beſchloß die badiſche Landwirtſchafts⸗ kammer folgendes: Die Vollverſammlung der Landwirt⸗ ſchaftskammer erklärt ihre volle Uebereinſtimmung mit den vom Vorſitzenden und dem Vorſtande abgegebenen Erklä⸗ rungen, die eine rückhaltloſe Unterſtützung der vorläufigen Regierung zum Zwecke der Aufrechterhaltung einer geord⸗ neten Lebensmittelverſorgung von Volk und Truppen, ſowie der Erhalung und Steigerung der landwirtſchaftlichen Pro⸗ duktion ausſprechen. Sie begrüßt ferner die Errichtung des Landesbauern⸗ rats und die Schaffung von örtlichen und Bezirksbauern⸗ räten als der augenblicklichen Lage entſprechenden weiteren Organe zur Wahrung der landwirtſchaſtlichen Intereſſen und der Mitwirkung bei der Regelung der Volksernährung. Sie vermißt bei der Bildung der vorläufigen Regierung die Berückſichtigung der Landwirtſchaft und erſucht dringend ſofort nachdrücklich ein Miniſterium für Landwirtſchaft zu bilden, nachdem auch für die Arbeiter⸗ und Sol datenangele⸗ genheiten beſondere Miniſterien errichtet worden ſind. Der Wiederaufbau der Landwirtſchaft und die Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion iſt eine der wichtigſten und dringlichſten Aufgaben der jetigen Staatswirtſchaft. Die Bildung eines Landwirtſchaf miniſteciums wird außerdem das Vertrauen der geſamten badiſchen Bevölkerung zur vor⸗ läufigen Regierung in hohem Maße fördern. 5 ae Karlsruhe, 17. Nov. Zur Beſchaffung von Arbeits⸗ gelegenheit für das Handwerk iſt angeordnet worden, daß die während des Krieges zum größten Teil zurückgeſtellten Bauunterhaltungsarbeiten an ſtaatlichen Gebäuden jetzt ſo⸗ bald als irgend möglich in Angriff genommen und vergeben werden. Zur Beſchleunigung der Vergebung und insbeſon⸗ dere auch, um zu ermöglichen, daß die durch den Krieg geſchä⸗ digten Handwerker dabei beſonders berückſichtigt werden, wurde beſtimmt, daß dieſe Arbeiten unter vorübergehender Abweichung von den Vorſchriften der Verdingungsverord⸗ nung tunlichſt alle freihändig vergeben werden, wobei vor⸗ nehmlich diejenigen ortsgnſäſſigen Handwerksmeiſter berück⸗ ſichtigt werden ſollen, die jetzt aus dem Felde heimkehren und ihren Betrieb wieder aufnehmen wollen, nicht minder aber auch jene Meiſter, die zwar nicht Kriegsteilnehmer ſind, die aber infolge der durch den Krieg geſchaffenen Verhältniſſe in der Fortführung ihres Gewerbes gehindert oder ſonſt durch den Krieg geſchädigt worden ſind. a Waibſtadt, 16. Nov. Der 14 Jahre alte Karl Konrad war mit ſeinem Bruder auf dem Feld beſchäftigt und trug einen Revolver in der Hoſentaſche. Während der Arbeit ging die Waffe los und die Kugel drang dem Knaben in den Unterleib. Im Akademiſchen Krankenhaus in Heidel⸗ berg iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. Mannheim, 17. Nov. Beim Aufſpringen auf einen ö Nod eanbahn bon in Fabnt bofind lachen Zua der Wein beimen Mob ukrainiſch⸗ruſſiſche Wirtſchaftsvertrag iſt in kam die 25fährine Eliſe Barth von Weinheim zu Fan aus wurde derart zu Boden geſchleudert, daß der Tod ſofort ein⸗ rat. * Ettlingen, 17. Nov. Der Vorarbeiter Heinrich Fische wollte aus der Werkzeugfabrik von Hack ee Blau einen Trelb⸗ riemen au feine im Gange befindliche Maſchine legen. dei verunglückte er, erlitt einen Wirbelſäulenbruch und wa ſofort tot.— In Ettlingenweier iſt einem Landwirt eine Km aus dem Stalle geſtohlen worden. 3 „ Baden⸗Baden, 17. Nov. Feinmechaniker F. Hüfner hat eine künſtliche Hand für Kriegsbeſchädiate erfunden, bee das beſte auf dieſem Gebiete darſtellen ſoll. ** Endingen, 16. Nov. Die 40 Jahre alte Ehefrau Ka- N Beck von hier ſtürzte in den Dorfweiher und e rank. 3 ** Freiburg, 15. Nov. Die Verhandlungen der Regie, rung mit dem Erzbiſchöflichen Ordinariat wegen Errichtum von Männerklöſtern ſind abgeſchloſſen. Es werden Kue ziner an die Wallfahrtskirche in Waghäuſel, nach Zell a.. und nach Säckingen und Franziskaner nach Freiburg kom men. 10 * Freiburg, 15. Nov. Ein 19fähriger Rekrut machte f ſchaffen. des an einem geladenen Militärkarabiner zu Schuß ging los und traf einen 24jährigen Freund Schützen. Der Getroffene ſtarb infolge der Verletzung. 6 a Güttersbach b. Olfen, 16. Nov. Der auf Urlau 7 lende Sohn eines Gaſtwirts hatte ſein Gewehr in der 8725 ſtube ſtehen laſſen. Sein 16jähriger Bruder ſpielte mit Waffe und erſchoß verſehentlich den Sohn des Lehrers Ger mann. Ein anderer Knabe wurde verletzt. & Lebensmittelverſorgung. Zur Sicherung der 2 bensmittelverſorgung wird auf Anordnung des runder. riums für Ernährungsweſen bei allen in Betracht kom öhe den größeren gewerblichen Betrieben die ungefähre 85 5 ihrer Vorräte an Teigwaren, Hafernährmitteln, Grüt Graupen, Grünkern, Margarine, Dörrgemüſe uſw. ane nommen. Außer Betracht ſollen dabei bleiben die Vorräte welche ſich im Beſitze der Kommunalverbände befinden aher von dieſen an den Handel zur Abgabe an die Verbran en weitergeleitet werden. Nach Auordnung der vorläu ges Volksregierung iſt den Betriebsinhabern bis auf weite an 15 5 5 a ä 5 verboten, Waren nach außerbadiſchen Orten zu liefern hörden Weiſungen hierzu von Reichsſtellen oder Militärbe vorliegen, hat ſich der Betriebsunternehmer unter Perun dieſer Weiſungen vor der Ausfuhr mit dem Miniſteehrs ins Benehmen zu ſetzen. Das Miniſterium dez Ver Art hat die Stationen angewieſen, Waren der erwähnten en, nach Außerbaden nur dann zur Beförderung anzuneh e wenn ſeine Genehmigung den Beförderungspapieren 30. liegt. An badiſche Bezieher dürfen vorläufig nur die reits aufgegebenen Beſtellungen ausgeführt werden. den — Keine Beſchlas nahme von Bankauthaben. Um ich? umlaufenden Gerüchten entgegenzutreten, erklärt die! Sele regierung: 1. Wir beabſichtigen nicht, in irgend einer von eine Beſchlagnahme von Bank⸗ und Sparkaſſengutbaben ſor⸗ Vorräten an Gold, Banknoten oder Wertpapieren oder Art ſtigen offenen und geſchloſſenen Derots irgend wel ungen vorzunehmen; 2. ebenſowenig beabffchtigen wir, Zeichnn auf die neunte Kriegsanleihe für ungültig zu erklären lts⸗ irgendwie die Rechtsgültigkeit anzuteſten; 3. die Get Penſions⸗ und ſonſtigen Rechtsanſprüche der in öffent 16 Dienſten ſtehenden Beamten und Angeſtellten, Offiziere, ates anderen Perſonen des Soldatenſtande“, Kriegsbeſchä unde und Hinterbliebenen dieſer Perſonen bleiben völlig beauß 0 und weiterhin in Kraft. Der Nat der Voce tragten., Hcneste Hächffchfenn. Rückkehr in vollſter Ordnung. a W. T. B. Aachen, 17. Nov. Der hieſige Arbeiter⸗ und 1 datenrat zeilt mit: Die Rückkehr der Armee vollöleb bisher in vollſter Ordnung und Ruhe.„ W. T. B. Bern, 16. Nov. Bei den derzeitigen Ruge ge⸗ bewegungen werden von den deutſchen Truppen nicht mmen. ringſten Repreſſalien oder Beſchädigungen vorgeno rank Die franzöſiſche Preſſe beſtreitet, daß an der Front in reich deutſche und Ententetruppen fraterniſteren. Die Feſtigung der neuen Verhältniſſe. W. T. B. Berlin, 18. Nov.(Tel.) Nicht amtlich. die Wahlen zur Nationalverſammlung ſchreibt der ßaben wärts“: Die neue Versammlung wird die Aufgabe ans innerhalb des nengeſchaffenen Grundriſſes das Haizeutſch⸗ zugeſtalten und ſicher zu ſtellen. Sie muß die neue aach der Republik nach außen verhandlungsfähig, nach inner, 8 iſt zu wirtſchaftlichen Seite hin geſchäftsfähig machen. 3 5 hoffen, daß ſchon die allernächſten Wochen den Präſillſta frieden bringen werden, der ebenſo wie der Waffen eine vorläufige Regelung bedeutet. Den endgültige geſchäft, den aber, der zugleich die neue Regelung unſerer 1 lichen Beziehungen zu unſeren bisherigen Gegnern U, wird ſeren Wiedereintritt in den Weltverkehr bringen Aland ab⸗ die Entente nur mit einem konſolidierten Deutſ ſchließen. Flaggenſchmuck zu Ehren heimkehrender a TB. Berlin, 18. Nov.(Tel.] Nicht am nischer „en der heimkehrenden Krieger zeigen die rhein im⸗ Städte reichen Flaggenſchmuck. Die Truppen rücke zer Ver⸗ mer ſtärkeren Kolonnen heran. Die Durchführung werbe pflegungsmaßnahmen iſt in vollem Gange. In Köln en 10⁰ außer anderen Räumen für Unterkunft der Tru urch die Schulen in Anſpruch genommen. Der Durchzug durdunns rheiniſchen Städte vollzieht ſich in beſter Ruhe u. 7 lich Die Stimmung der Truppen iſt gefaßt und zuverſicht Der Vorfriede. a 4 W. L. B. Berlin, 18. Nov.(Tel.) Nicht amtlien „Vorwärts“ ſchreibt zum Beginn der Verhandlung den Präliminarfrieden: In kürzeſter Zeit follen ſie den und bis Ende Januar beendet ſein. Mackeuſen. itlich⸗ W. T. B. Budapeſt, 18. Nov.(Tel.) Nich omi, Zwiſchen der ungariſchen Volksregierung und der ein ſton Mackenſens fanden Verhandlungen ſtatt, bei 5 Einigung erzielt wurde. hol. Wieder ein Feuergefecht auf einem Wiener Bahn nlolg⸗ W. TB. Wien, 16. Nov.(Tel.) Nicht amtlich, Nr. i, Weigerung des ungariſchen Infanterie Reaimente gebe zemäß den Beſtimmungen die Waffen vollſtändis en Jene, kam es vorgeſtern nacht auf dem Oſtbahnhof zu eine Baabe, zefecht zwiſchen den ungariſchen Truppen und der Ofgaier⸗ wache. Dabei wurde ein Fufauteriſt getötet und ) Soldaten ſchwer verletzt. Die Zukunft der Ukraine. W. T. B. Kiew, 18. Nov.(Tel.) Nicht 7 N 72 5 8 75 amtlich, 4150 Jag ace Kere, worden. Heute beginnt in Jaſſy eine große bonne erbe tung, die das weitere Schickſal der Ukraine und derlzren 0 nis der Entente zu den ruſſiſchen Einzelſtaaten Ganz Rußland wieder Föderativſtaat? zie Ukraine als Glied verde, England dämpft die holländischen munen J c W. T. B. Haag, 18. Nov.(Tel.) Nicht eme elch 25 laud iſt die Kriſe nun weniger akut und 5 Unsbruchs einer Nevolution beſeitigt. Der Abe ble, ſandte drohte, im Falle von Unruhen werde äfen Hollands Beſitz ergreifen. Flotte von den i 340 Milliardcaſorderung Frankreich. ö 27 85 T. uU. Genf, 18. Nov.(Tel.) Wie der„Wali 1 nacher dr Aufbriube Trau kveichs at Den cht 799 885 Sol⸗ 5 be PPP. r 3 . ehrl 1 9 0 aon ragen. Dieſe Summe ſetzt u wie fort Fuſam⸗ ü: Nückbahlung der 5 Milliarden von 1870 nebſt Zin eszins 140 Milliarden; für Invalidenpenſionen 50 Mil⸗ en; für Kriegskoſten 50 Milliarden, zum Wiederaufban als Schadenerſatz 100 Milliarden. Die vorläufige An⸗ nung dieſer Geſamtſumme ſei die Vorbedingung der Sverhandlungen. Alle anberen Ententeländer wür⸗ n 7 b. ähnliche Forderungen ſtellen, ſo daß das deutſche Natio⸗ ulrermögen nicht ausreichen würde. Die Entente werde Bend debe wieviel man den Deutſchen jährlich zum en laſſen müſſe. 5 * * Sie kommen! Der Krieg im aus, die Truppen kehren in die Hei. bat zurück. Nicht als Sieger. Ein widriges Geſchick gat die Dinge anders geſtaltet, als wir alle, Feldheer und Heimat, hoffen zu dürfen glaubten. Unſere Bundes⸗ knoſſen ſind abgefallen und das in jahrelangen Kämp. n erprobte und bewährte deutſche Heer konnte die Kraft cht mehr aufbringen, dem ſich immer wieder aus dem merikaniſchen Jungbrunnen auffüllenden und über die Materialien der ganzen Welt verfügenden Feindesheer olgreichen Widerſtand zu leiſten. Aber noch in den di 4 leßten Anſtrengungen der Abwehr der gewaltigen Ueber⸗ nacht, in dem als Meiſterſtück von der ganzen Welt dewunderten Rück ug des deutſchen Millionenheers vom Anal, von der Lys, der Anere, Avre und Marne bis zur Marne hat das deutſche Heer in ſeiner weit über⸗ wiegenden Zahl eine Spannkraft, und einen Kampfes⸗ nut an den Tag gelegt, der des höchſten Lobes würdig „ Wie hat die Artillerie ſich ſo todesmutig dem Feind nutgegengeworfen und den ungeheuren Sturmeswellen emen feuerſpeienden Damm entgegengeſetzt, der ſo man- smal, wie bei Bapaume, e Cambrai, den 5 ug in einen Schlachtenſieg wandelte. Wie haben e Maſchinengewehrſcharfſchützen die feindlichen Reihen gemäht, wenn ſie den Abmarſch unſerer Truppen zu decken und vor den nachwälzenden Kolonnen der alliier⸗ 8 Diviſionen zu ſchützen hatten. Oft genug haben ſie Megebalten, bis die letzte Patrone derſchoſſen, der letzte Vent, gefallen war. Treu bis in den Tod haben ſie der kerteidigung des Vaterlandes gedient. Und die Infan⸗ berie! ie oft haben die Bataillone den feindlichen Regi⸗ dentern Tage und Nächte hindurch getrotzt, die Vor⸗ be mit immer neuen Gegenſtößen beantwortet und eden Fuß breit Boden mit ſaſt übermenſchlicher Kraft- falvendung verteidigt. Wer wollte die Städte und Dör⸗ u aufzählen, deren Namen durch das Heldentum unſe⸗ b Truppen in die ehernen Tafeln der Geſchichte einge⸗ raben ſein werden. Dieſe unvergleichliche Tapferkeit und 50 meiſterhafte Führung haben den Plan des Marſchalls die vereitelt, die deutſche Front zu durchbrechen und in ſud deutſchen Lande kämpfend einzufallen. Unſere Heere 0 unterlegen, ja, aber ſie ſind nicht beſiegt. Sie haben * Linien geſchloſſen gehalten und die deutſche Heima, dei der eigentlichen Kriegsnot bewahrt, die uns der in ſeinem Rachedurſt zugedacht hatte und die, . ſein Plan geglückt wäre, unſägliches Unglück über Feld daterland gebracht hätte. Können wir alſo unſere gen grauen auch nicht mit der jubelnden Freude empfan⸗ 15 die ihnen unter glücklicheren Umſtänden gebührt und ſo ſoll der Dank der Heimat nicht weniger groß kicht orklich ſein.— Sie kommen! Auch ſie, die viel⸗ n 1 haben, haben ſich den Tag des Einzugs wohl 8 5 N Awers vorgeſtellt. Aber mögen ſie nicht enttäuſcht ſein. in wir in der Heimat haben— in anderer Weiſe und Vir derem Maße allerdings— gekämpft und gelitten. biet können, auch wenn wir wollten, keine Freudenfeſte i 8 und wir müſſen uns beſchränken, unſeren Dan! ürfen chen Formen kundzugeben. Aber unſere Krieger her 110 deſſen gewiß ſein, daß er darum nicht weniger mai ich und aufrichtig iſt. Haben ſie uns doch die Hei⸗ lien ſin geſchenkt. In der Zeit der Not an allen Materia- fer ind Ehrenpforten und der reiche Schmuck der Häu⸗ naund Wohnungen nicht möglich. Aus unſer aller gen aber mögen die Feldgrauen den Ruf ableſen: il a N n kerlanenmen, willkommen daheim im Va⸗ Die Amwälzung im Neich. Berlin, 16. Nov. Die ſtellv. Generalkommandos, don feneralſtab und die Oberſte Heeresleitung werden legs t ab dem Kriegsminiſterium unterſtellt. Das rats“ miniſterium unterſteht der Aufſicht des Vollzugs⸗ 1 7 und Soldatenrats, Molkenbuhr und Aller.„ Naufterlin, 16. Nov.(Amtlich.) Der Rat der Volks⸗ dugo agten hat in ſeiner geſtrigen Sitzung Profeſſor 8 reuß zum Staatsſekretär des Innern ernannt. lerinerlin, 16. Nov. Wie verlautet, wird die Kai⸗ Die 3 allernächſter Zeit das Neue Palais verlaſſen. Dit Kzerin leidet immer noch ſtark an Herzbeſchwerden. dieder onprinzeſſin iſt mit ihren ſechs Kindern Sie dürften ihrem Beſitztum Cecilienhof übergeſiedelt. um 855 e in den nächſten Tagen Deutſchland verlaſſen, bon De; Kopenhagen zu ihrer Schweſter, der Königin 7 ie mark überzuſiedeln. N bbreiſen. Kaiſerin wird, kt. Frank. Ztg., nach Holland des A800 Eitel Friedrich beſpricht mit den Vertretern Prinz Wilen die privaten Angelegenheiten des Hofes. ch hei feinem; der älteſte Sohn des Kronprinzen, befindet Lag 8 Mutter.(Er iſt alſo nicht, wie vor einigen Der edet wurde, von Offizieren entführt worden.) Aufenthalt des Kaiſers in Holland. Aud 8 deter dene a 16. Nov.„Telegraaf“ ſchreibt, die 1 auf den Standpunkt, daß ſie gegen N weſe dne Beſehwielt Wilhelms von Hohenzollern in Holland rival zawerde erheben könne. Gegen die einer deut⸗ iwer on gewährte Gaſtſreundſchaft könne ſie nichts keien. Volland und Teutſchland befreundete Mäch⸗ de ke gabe Lede Schachtel At. ende von 30 bis 35 Me durloren von der Ka⸗ an zu e die Luiſenſtraße 2 Hauptſtraß. Der Balender wird gebeten ptſtr U 3 8 2 Fürth i Bay. Flößauſtr. 28 8 und E von Anbeginn des Kriegs oder ſchon lange drau⸗ an der Front für des Vaterlandes Rettung ge⸗ —— Lesteles. — Beſſere Ernährungsausſichten. Laut Mit⸗ f teilung des Kriegsernährungsamts hören die fleiſchloſen Wochen im ganzen Reich auf. Die Einfuhr von Lebens⸗ mitteln aus der Ukraine, Dänemark und Holland hat ſi etwas gebeſſert. e e ee — Kein Zucker für Sprengſtoffe. Die dung von Lebensmitteln, beſonders von Zucker, zur Her⸗ ſtellung von Sprengſtoffen iſt bereits eingeſtellt. Das Kriegsernährungsamt hat angeordnet, daß die Beſtände von Zucker, die für ſolche Zwecke bereits bewilligt wa⸗ — Merkwürdige Handhabung unſerer Kriegs⸗ wirtſchaft. Im Sommer dieſes Jahres wurden die Landwirte veranlaßt, ihr Getreide ſo ſchnell wie mög⸗ lich auszudreſchen. Viele Landwirte erfüllten ihre Pflicht und verbrauchten dadurch im Auguſt 1918 mehr elek⸗ triſchen Strom, als im gleichen Monat des Vorjahrs. Was war die Folge? Auf ihrer Rechnung für verbrauch⸗ ten Strom fand man folgenden Vermerk: Im Monat Auguſt den vorgeſchriebenen Stromverbrauch mit Kilowattſtunden überſchritten; deshalb Nachverrechnung infolge Verfügung des Herrn Reichskommiſſars vom No⸗ vember 1917, die Kilowattſtunde à 50 Pfennig...“ Dem Bureaukratius war Genüge getan. l — Die Kohlenverſorgung wird in nächſter Zeit wegen Abrüſtungstransporte und der vertragsmäßigen Auslieferung von 5000 Maſchinen und 150 600 Eiſen⸗ bahnwagen an den Feind ſehr ſchwierig werden. Es iſt daher dringend nötig, daß die Kriegsvorſchriften ein⸗ gehalten und im Verbrauch von Kohlen, Gas und Elektri⸗ zität größte Sparſamkeit beobachtet wird. Die neue Reichsregierung hat in dieſem Sinne den ſeitherigen Reichskohlenkommiſſar und ſeine Organiſation beſtätigt. — Achtſtundenarbeitstag. Das württ. Arbeits⸗ miniſterium hat die Arbeitszeit in ſämtlichen Betrieben auf höchſtens acht Stunden täglich beſchränkt; zur Er⸗ ſparung von Licht und Kohlen darf möglichſt nur bei Tageslicht gearbeitet werden. Die Maßregel bezweckt u. a. 15 1 viele Arbeitskräfte Arbeitsgelegenheit zu ſchaffen. f — Die Metallinduſtriellen an den Reichs⸗ kanzler. Die Verbände der Metallinduſtriellen in Bayern, Württemberg, Baden und Heſſen, die Verbände der Edel⸗ und Unedelmetallinduſtrie in Pforzheim und Gmünd, ſowie der Verband der Uhreninduſtrie des Schwarzwaldes, ferner der Deutſche Metallarbeiter⸗Ver⸗ band, der Chriſtliche Metallarbeiter⸗Verband und der Hirſch⸗Dunker'ſche Gewerkverein der Metallarbeiter haben gemeinſam folgendes Telegramm an den Reichskanzler nach Berlin geſandt:„Wir bitten, die Bundesratsverord⸗ nung über Entſchädigung der Arbeiter bei Verkürzung der Arbeitszeit in der Kriegsinduſtrie mit Rückſicht auf den kataſtrophalen Kohlenmangel raſcheſtens neu zu erlaſſen, wobei Entſchädigung durch das Reich mit 23, durch die Arbeitgeber mit /½ empfohlen wird. Weiter bitten wir, durch Reichsverordnung den Arbeitgebern wenigſtens 2 des Lohnausgleichs zurückzuvergüten, den ſie den Arbei⸗ tern infolge der durch die Uebergangswirtſchaft bedingten Verkürzung der Arbeitszeit leiſten. Ausreichende und ſchnellſte Freigabe von Spar⸗ und Edelmetallen ſowie anderer Rohſtoffe, vor allem genügende Verſorgung mit Kohle und Brennſtoff für die Süd- und Südweſtdeutſche Metallinduſtrie iſt dringend erforderlich.“ Vermiſchtes. Die Vorräte im Berliner Sch oß. Dem„Braun⸗ ſchweiger Volksfreund“, dem wir die Bürgſchaft für die Meldung überlaſſen müſſen, wird von ſeinem Mitarbeiter Carle, Mitglied des A. S. R., über einen Beſuch im Re⸗ ſidenzſchloß in Berlin berichtet. Der Berichterſtatter ließ ſich, wie er ſchreibt, die Lebensmittelkammer von der kaiſerlichen Privathaushaltung zeigen. In großen, weiß getäfelten Kammern ſtand hier alles, was man ſich über⸗ haupt an Lebensmittelvorräten denken kann. Da finden wir Fleiſch auf Eis, ebenſo Geflügel, Doſenſchinken in gro⸗ ßen Kiſten, blütenweißes Mehl, in Säcken bis an die hohe Decke geſtapelt, Rieſenbaſſins mit Schmalz, Kaffee, Tee, Schokolade, Gelees und Konſerven jeder Art, aufge⸗ ſchichtet in unendlich ſcheinenden Reihen, Hunderte von blauen Zuckerhüten, Hülſenfrüchte, Dörrobſt, Keks, Zwie⸗ back, Gewürze uſw. uſw. Der Wert der Vorräte beläuft ſich auf mehrere hunderttauſend Mark. — Wie durch ein Wunder kommen jetzt, wie aus der Pfalz gemeldet wird, auf einmal die ſeltenſten Dinge wieder ans Tageslicht. Zigarren, die man nur noch„aus Gefälligkeit“ zu ſchwindelhaften Preiſen— unter 60 Pfg. war die gemeinſte Stinkadora nicht mehr zu haben— kaufen konnte, werden in jeder Menge ange⸗ boten und man erwirbt heute leichter ein Kiſtchen als vor einer Woche noch die„drei Altekundſchaftszigarren“. Der Preis geht auch zurück, iſt aber immer noch reich⸗ lich wucheriſch. Zigaretten, die vor einigen Tagen noch 20 bis 25 Pfg. das Stück kosteten, ſind um 5 bis 6Pfg. erhältlich. In Pirmaſens bieten ein Warenhaus und ein„Schuhhaus“ Stiefel in allen Größen an. Der Beſtand Deutſchlands an Lokomotiven und Eiſenbahnwagen iſt in Hinſicht auf die Bedingung des Waffenſtillſtands, die von uns die Abgabe von 5000 Lokomotiven und 150000 Waggons fordert, von beſon⸗ derem Intereſſe. Die Zahl der Lokomotiven im Deut⸗ ſchen Reich belief ſich 1915 auf 31556. An Güter⸗ wagen zählten die deutſchen Staatseiſenbahnverwaltungen LEnde 1915 224 537 gedeckte und 478 657 offene Güter⸗ wagen, außerdem noch 19 000 Gepäckwagen; die Privat⸗ bahnen beſaßen etwa 9500 derartige Wagen. Die 5000 zokomotiven ſtellen einen Wert von 700—800 Millionen ark, die 150 000 Wagen einen Wert von 900 Millio⸗ Schutz vor Bettnäſſen Garant. unſchädlich. Näheres unentgeltlich. Sanitas A. S=— nen. Mark. dar. Katholiſcher Jünglings⸗Verein Seckenheim. ½9 Uhr iſt 2 2 h; e im 1 1 — ren, für den allgemeinen Verbrauch zurückgegeben werden. aus eſchloſſen. Eier-Ausgabe. Morgen ö Mittwoch, den 20. Hob. 1018 nachmittags non 3 bis 6 Uhr erbalten Eier in der Fflediich icbule Saal 3 aA 11e Inbaber der Lobensmifteläarle Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haus haltung 2 Eier in folgender Verteilung: Nr. 1 bis 1000 von 3 bis 4 Uhr ii „ 200% mm. Der Preis beträgt pro Stück 34 Pfg. Das Selb ig abgezählt bereit zu halten. Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 67 des Lebens mittel⸗ ausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug er⸗ halten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 19. November 1918. Labensmittelamt. Coks-⸗ Verkauf. „Diejenigen, welche auf ihre Bezugſcheine bis jetzt noch keinen Coks erhalten konnten, können denſelben am Kitiwoth, den 20. 58. K1s., nachmittags 10n 2 bis 5 Ihr zum Preiſe von 3 45 Mk. pro Ztr. bei folgenden Händler beziehen: bei Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft bei Mathäus Gruber, Neckarſtr. bei Valt. Heierling, Niebſtr. bei Wilhelm Stengel, Wilhelmſtr. Diejenigen. welche in dieſer Zeit ihre zuſtehende Menge nicht abholen haben keinen Anſpruch mehr hierauf, da der übrige anderweitig verteilt wird. Seckenheim, den 19 November 1918. Lebens mittelamt. olzverteilung. Wie im letzten, ſo ſoll auch dieſes Jahr an die Sin⸗ wohnerſchaft Brennholz abgegeben werden. Einen Teil der Empfangsberechtigten geht der bezügliche Loszettel in den nächſten Tagen zu, der nach erfolgter Jezahlung als Holz ⸗ abfuhrſchein gilt. Wer das Holz nicht für ſeinen eigenen Bedarf benötigt, hat die Annahme des Zettels zu ver⸗ weigern oder denſelben ſogleich auf dem Rathans Zim⸗ mer 7 abzugeben. Ein Verkauf dieſes Holzes iſt dei Mei⸗ dung künftigen völligen Ausſchluſſes von der Brennſtoff⸗ Belieferung verboten. Im Uebrigen gelten die bei Holz⸗ verſteigerungen üblichen Bedingungen, die auf dem Rat⸗ Beſonders hervorzuheben haus eingeſehen werden können. iſt, daß das Holz auf Gefahr der Bezugsberechtigten lagert, daß die Abfuhr innerhalb 4 Wochen erfolgt ſein muß und falſches Wegfahren unter allen Umſtänden mit 20 Mk. 1 Geldſtrafe beſtraft wird. Bei der Abfuhr muͤſſen die Wege eingehalten werden und die Losnummer ſichtbar ſein. Das Holz lagert im Gemeindewald Abt. 4 db,. 40 Abt. 5 und 6 oberhalb der Bahn rechts. Seckenheim, den 19. November 1918. FHürgermeiſteramt: f Polz. 60 Schäfts-Eröffnung. Meiner verehrten Kundſchaft ſowie der Ginwoh⸗ nerſchaft Seckenheims zur gefälligen Nachricht, daß ich vom Felde zurückgekehrt bin und meine Bäckerei Luisenstrasse 42 am 1. Dezember wieder betreibe. Bitte Die⸗ jenigen welche Kunden bei mir werden wollen, ſich alsbald bei mir anzumelden. Hochachtungsvoll Ludwig Dollinger u. Frau. „Möbel! E Sanze Einrichfungen Einzelne Schränke Sowie Schreiner- Hrbeiten aller flirt werden prompt u. solid e ausgeführt. N IN. Herzog& c „ Sechenheim. e eee Koch. 77. 8 Ein Seutſcher. 20.(Nachdruck verboten.] „Ich hätte ihr gern ohne weiteres ins Geſicht ge⸗ lacht,“ fuhr Harriet nach einer kurzen Pauſe fort,„wenn mir nicht wie ein Blitz die Erkenntnis gekommen wäre, daß ich ſicherlich einem wohldurchdachten Plane gegen⸗ über ſtehe, dem der Einfluß Currys zu Grunde lag. Was dieſem an der Heirat liegen konnte, konnte ich mir zwar noch nicht zuſammenreimen. Ich ſagte daher zu meiner Mutter nur, daß ich noch kein Wort von Mr. Poung über ſeine Abſichten gehört, denn gewöhnlich ſpräche ein junger Mann zu dem Mädchen zuerſt; und behandelte als Margarets Bruder, mit dem ich auferzogen worden, mir in dem Tone eines unglücklichen Liebhabers gra⸗ tulierte. Unverſtändlich blieb mir die enge Freund⸗ ſchaft zwiſchen Poung und dem Prediger, ſowie deſſen Einfluß auf Mrs. Burton, der ſich nicht durch die Kirchenverbindung erklären ließ.“ Sie hielt inne, als ſei ſie im Eifer ihrer Rede zu weit gegangen. Rei⸗ chardt, der fortdauernd in den Noten geblättert hatte, ſah jetzt auf und ward von dem bleichen Geſichte des Mädchens flaſt betroffen; ſie aber horchte hinüber und fuhr dann fort: „Ich habe eine Ahnung, daß ich heute durch Ueberrumpe⸗ lung gefangen werden ſoll. Sie ſind wahrſcheinlich ſchuld, daß Houng vorhin nicht zu einer Erklärung gegen mich kommen konnte. Noch mehr aber berührte mich Ihr ſonderbarer Blick, mit dem Sie dem Prediger gegen⸗ übertraten. Ich habe keine Bezeichnung dafür, mir war es aber, als gäben Sie damit allem dem klaren Aus⸗ druck, was ich kaum zur Vorſtellung in mir werden laſſen . Zwei Geigen und ein Tambourin, die die Einleitung on Otto Ruppius. 8. einer Quadrille begannen, unterbrachen die Sprechen⸗ „und eine rauſchende Bewegung kam unter die Geſell⸗ Stellvertretendes Generalkommando 5 VIX. Armeekorps. Abt. Ve— Abw.— Nr. 75983 D. Verordnung. Den Verſand von periodiſchen Druckſchriften nach dem Ausland betreffend. Auf Grund des§ 96 des Geſetzes über den Belager⸗ ungszuſtand vom 4. Juni 1851 und auf Grund des Reichs⸗ geſetzes vom 11. Dezember 1915(Reichs⸗Geſetzblatt 1915 Nr. 179 Seite 818) beſtimme ich im Intereſſe der öffent⸗ lichen Sicherheit für meinen Befehlsbereichs das Folgende: 8 1. Nach dem 1. November 1918 erſcheinende perio⸗ bdiſche Druckſchriften(Zeitungen, Zeitſchriften uſw.) ſind vom 1. November 1918 ad bis ein ſchlleßlich 14 November 1918 nur ohne Anzeigeteil oder mit völlig unleſerlich gemachten Anzeigen zum Auslandsverſand zugelaſſen. i 8 2. Nach dem 15. pebiodiſche Druckſchriften(Zeitungen, Zeitſchriften uſw.) ſind vom 15. November 1918 ab zur Ausfuhr ins Ausland nur unter folgenden Bedingungen zugelaſſen: 1. Die zur Ausfuhr geſtellte Zeitſchrift darf nur An⸗ zeigen enthalten, die mindeſtens 14 Tage vor dem Ausgabetermin der Druckſchrift angenommen ſind. Eine Abschrift der für die Aurlandsausgabe be- ſtimmten Anzeige iſt gleichzeitig mit ihrer Annahme der zuſtändigen örtlichen Zenſurſtelle(Bezirksamt, Oberamt Kreisdirektion) einzuſenden. 155 „ Dieſe Zeitſchrijt(Auslandsausgabe) muß auf jeder Seite in der rechten oberen Ecke den Eindruck tragen als verantwortliche Erklärung des Verlegers, daß auf dieſer Seite keine ausfuhrverbotene An⸗ zeige ſteht. 8 3. Als Anzeigen im Sinne der 88 1 und 2 gelten i 7 8 nicht unter Verantwortung der Redaktion erſcheinende Beröffentlichungen, auch in Verbindung mit Anzeigen ein⸗ geſandte ſogenannte redaktionelle Notizen. Ausgenommen hieronn ſind(befreit von der 14⸗tägigen Liegefriſt): a 1. Anzeigen amtlicher Stellen und öffentlich⸗rechtlicher Korporationen Deutſchlands und der mit ihm ver⸗ blündeten Staaten: 5 g 2. Geſchäftsberichte, Bilanzen, Gewinn⸗ und Verlufi⸗ rechnungen und Emiſſtonsproſpekte handelsgerichtlich eingetragener Firmen. 5 8 4. Die in§ 2 beſtimmte 14. tägige Liegefriſt be⸗ ginnt mit dem Tage der Vorlage der Anzeige bei der ört⸗ lichen Zenſurſtelle(Bezirksamt, Oberamt, Kreisdirektion). 85. Unberührt von dieſer Verordnung bleibt der amtliche Verſand(Druckſchriftenſendungen von deutſchen Reichs-, Staats⸗, Militär- und Marinebehörden die als fſeolche durch Siegel⸗ und Stempelabdruck auf den Sen dungen kenntlich gemacht ſind) der Feldpoſtverſand, d Der November 1918 erſcheinende Verfand ins beſetzte Gebiet und nach Oeſterreich⸗Angarn. 8 6. Zuwidersandlungen, ſowie Aufforderung oder f Anreizung zu Zuwiderhandlungen werden, ſoweit die be⸗ ſtehenden Geſetze keine höhere Freiheitsſtrafe beſtraft. J 8 7. Dieſe Verordnung tritt mit ihrer Veröffent⸗ lichung in Kraft. N Karlsruhe, den 27. Oktober 1918. Der ſtellvß kommandierende Geueval des b XIV. Armerkorps IJIsbert General der Infanterie. Mannheim, den 7. November 1918. 1 Sroßh. Bezirksamt: Polizeidirektion. g Vorſtehendes bringen wir hiermit zu öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 18. Nobember 1918. Hgürgermeiſter amt Volz. Koch in ſauberer Aus führung Unt 5 beſtimmen, ö mit Gefängnis bis zu einem Jahre, bet Vorliegen mildern. der Umſtände mit Haft oder Geldftrafe bis 1500 Mark N 5 „tt wee ich benuißg weden fe dee Harte auf. ſpringend,„ich werde aber die Gelegenheit herbeiführen, Sie heute noch zu ſprechen— bleiben Sie jetzt noch eine kurze Zeit hier!“ Mit einer leichten Wendung hatte ſie die Tür erreicht und verſchwandd Reichardt begann wieder mechaniſch in dem Noten⸗ buche zu blättern— er war in einer ſo erregten Stim⸗ mung, wie er ſie noch kaum gekannt. Der Anfang eines Familien⸗Dramas ſtand vor ihm— er zweifelte keinen Augenblick, daß Harriets Stiefmutter es geweſen, die er in Geſellſchaft des Geiſtlichen belauſcht, daß die„brün⸗ ſtige Liebe“, mit der ſie den„Bruderkuß“ erwidern ſollte, ſich bei ihr eingefunden, er zweifelte auch nicht, daß Har⸗ riets ſcheue Andeutungen ſich nur auf ein derartiges von da an die Sache als einen luſtigen Scherz, ſelbſt Verhältnis bezogen. Das Mädchen aber hatte ihn mit einem ſo völligen Aufgeben aller Schranken zu ihrem Vertrauten gemacht, als gäbe es überhaupt kaum noch etwas zwiſchen ihnen zu verbergen. Aus den übrigen Räumen klang die Muſik und das Rauſchen der tanzenden Paare; Reichardt ſuhr aber aus dem Träumen erſt auf, als ſich eine Hand auf ſeine Schulter legte.„Sie tanzen nicht, Sir?“ hörte er des alten Burton Stimme,„very well, ſo kommen Sie mit mir. Wir müſſen heute noch dafür ſorgen, daß Sie einen Boden unter ſich bekommen; und ich denke, wir ſchaffen es fertig— Harriet gäb' mir ſonſt in einem Jahre kein freundliches Geſicht wieder.“ Er hatte leicht den Arm des jungen Mannes ergriffen und führte ihn nach dem obern Stock hinauf, wo ein Zimmer für die älteren Gäſte hergerichtet war; eben ſchien die kleine Anzahl von Männern, die zerſtreut auf Divans und Stühlen umher ſaß, in einem angelegentlichen Geſpräche begriffen zu ſein. N N „Ich ſehe, beim Teufel, keinen Grund, was die Ein⸗ wendungen eigentlich ſollen,“ hörte Reichardt beim Ein⸗ tritt eine Stimme.„Mr. Reichardt!“ rief der Hausherr, ſeinen Begleiter in ſichtlich guter Laune vorſtellend.„Well, Sir,“ rief die frühere Stimme,„nehmen Sie ein Glas — — und ſetzen Sie ſich her. Wir ſuchten eben zu n wen Sie in den zwei Tagen Ihrer Anweſenheit ſch auf den Fuß getreten haben. Sagen Sie uns nur offen haben Sie einen Gedanken, wer hier Grund haben könnte, f eine Abneigung gegen Sie zu fühlen?“ Reichardt brannte ſich langſam die ihm angeboten Zigarre an.„Es gibt Abneigungen,“ ſagte er dann, 57 ſich wohl beim erſten Begegnen fühlen laſſen, für die ſich aber kaum ein beſtimmter Grund angeben läßt. Wien Sie harmlos einer Eidechſe in den Weg und ſie wird m. haßerfülltem Herzen davon ſchießen— möglicherwei habe ich hier ſchon einer ſolchen Eidechſe den Weg 9 kreuzt“ f i Ein Gelüchter der Verſammelten unterbrach 10 „Das wird es ſein!— So iſt es!“ folgten die 5 rufe,„der vernünſtigſte Grund, der ſich finden läßt! „Well, Gentleman,“ begann der Hausherr,„das Ein fachſte, um allen Gegenſtrömungen entgegenzutreten, dit heute abend durch Zeichnung den nötigen Betrag für 1 Exiſtenz unſeres Gaſtes aufzubringen. Gehen wir 195 läufig, um auch dem Vorſichtigſten zu genügen, ein Uebel einkommen für ſechs Monate ein und unſer Freum kann ſich hier bekannt machen und den Kontrakt D N auf ſeine eigenen Verdienſte hin verlängern— wandte ſich fragend nach Reichardt. „Ich bin vollkommen einverſtanden,“ erwiderte die ſer, ſich leicht verbeugend. 8 „Nun, ſo denke ich,“ rief die frühere Stimme, 2 gehen nach Mr. Burtons Bibliothek— denn hier ne cht Gläſern und Karten verhandelt der Prediger doch men mit uns— und bringen die Sache gleich in Ordnung „Ich kann nur meinen Dank ausſprechen,“ ſagte e chardt, ſich erhebend und verließ mit einer leichten beugung das Zimmer.„ Tretet . (Fortſetzung folgt.) 1 1 in Arbeiten mit dazu gehörigen Perlseide b. Stickgarn En Filoflorsseide in allen Farben Knüpfgarn e IESER-ALLI Hol-Ralligraphen anders“ Inn, „ Dor Uatorrieht kaua bel Tape oder am Abend dne J. Boerufss terung gen i: en worden. Lehrfä ob er: Schönschreiben: z Katache, gerpens oe es Buchhaltung. 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Herr Blaſer hat die ne denburz bereits angetreten und ſeinen Wohaſitz nach 1 verlegt, wo die geplanten Anlagen im Anſch landwirtſchaftliche Kreiswinterſchule errichtet w Wir erſuchen Behörden, Vereine und Pai wirte und Gartenbeſitzer uns in unſeren Beſtt⸗ 15 unterſtützen und den Beamten in allen den Ob ſehen, W. und Weinbau betreffenden Fragen zu Rate zu dale gute bemerlen, daß die Tätigkeit des Beamten für a reſſenten koſtenlos iſt. Heng, Alle Anfragen uſw. ſind direkt zu richten 25 Keats 9 Obſtbauinſpektor G. Blaſer in Ladenburg, Land winterſchule. i Mannheim, den 9. November 1918. Der Kreisausſchuß. Vorſtehendes bringen wir hiermit Kenntnis... Seikenheim, den 16. November 1918. 1 Bürgermeiſteramt Volz. 2 8 N 88 u ki 0 N 1 0 u 9 0 u t N n 8 n deren 5 Stickbücher