5 Ailnd. 2 Dozen 11 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und „ Feiertage. a der Abounementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. i bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 7 FFFFFFUCCCCCCC Acc Die Wahl der Nationalverſammlung. 56 Berlin, 29. Nov. Der Rat der Vollsbeauftragten 35 beſchloſſen, die Wahlen zur Verfaſſunggebenden g eutſchen Nationalverſammlung am 16. Februar ſtatt⸗ den zu laſſen, vorbehältlich der Zuſtimmung der am 5 Dezember 1918 zuſammentretenden Reichsverſamm⸗ lung der A. und S.⸗Räte Deutſchlands. Das Reich wird in dem Gebietsumfang vom 1. Auguſt 1914, ohne daß damit der Entſcheidung der Friedensverträge vorgegriffen 7 in 38 Wahlkreiſe eingeteilt, in deuen nach der Ein⸗ wah je ſechs bis 16 Abgeordnete zu wählen ſein erden. 5 Verhältniswahl gewählt. Jeder Wähler hat eine Stimme. ru Wahlberechtigt ſind alle deutſchen Männer und — . — In S — Sachſen in drei, Württem⸗ agel der Wählerliſten folgt das Geſetz in 1 dem Reichstagswahlrecht, weil es notwendig his die Grundlagen für die Ausübung des Wahl⸗ 75 e zuverläſſig wie irgend möglich zu geſtalten eſeh 55 ſind beſondere Beſtimmungen getroffen oder vor volte die den gegenwärtigen Verſchiebungen in den 05 Keung Rechnung tragen und beſondere Erleichte⸗ fol 8 für die heimkehrenden Feldzugsteilnehmer ſchaffer ſich 8 Anwendung der Be rhältnisw ahl ſchließ . erordnung dem Reichsgeſetz vom 24. Auguſt 1919 des Reich ſeinerzeit von der überwältigenden Mehrhei ſich 5 1 angenommen worden iſt, nur iſt mit Rück⸗ daß 3 Größe der neuen Wahlkreiſe beſtimmt worden . 1 nicht bloß von 50, ſondern mindeſten⸗ zeich wahlberechtigten Perſonen des Wahlkreiſes unter det ſein müſſen. N 5 5 Wahlrecht iſt durch Verordnung vom 12. Novem⸗ die 20 SN Dänner 17 0* Summer und 2,4 Millionen Frauen) von der obiger 38 und 40 Millionen Perſonen, .* 5 000 6 0 Die Abdankung des Kaiſers. 1. 29. Nov. Kaiſer Wilhelm II. hat in Urkunde auf das Recht an der Krone Preußens Druck und Verlag von Gg. Eimmermann, Seckenheim. 1 5 5 5 5 Amtsblatt der gürgermeiſterämter Feckenheim, Ilvesheim, Neckarhanſen und Edingen. und der damit verbundenen deutſchen Kaiſerkrone verzich⸗ tet. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: Ich verzichte hierdurch für alle Zukunft auf das Recht an der Krone Preußens und die damit verbun⸗ denen Rechte an der deutſchen Kaiſerkrone. Zugleich entbinde ich alle Beamten des deutſchen Reichs und Preußens, ſowie alle Offiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften der Marine, des preußiſchen Heeres und der Truppen der Bundeskontingente des Treueids, den ſie mir als ihrem Kaiſer, König und Oberbefehlshaber geleiſtet haben. Ich erwarte von ihnen, daß ſie bis zur Neuordnung des deutſchen Reichs den Inhabern der tat⸗ ſächlichen Gewalt in Deutſchland helfen, das deutſche Volk gegen die drohenden Gefahren der Anarchie zu ſchutzen. — Urkundlich unter unſerer höchſteigenen Handunterſchrift und beigedruckten kaiſerlichen Inſignien, gegeben Ame⸗ rongen, den 28. November 1918. gez. Wilhelm. Der Kaiſer über die e des Kriegs. Köln, 30. Nor. Der Krkegsberichterſtatter der „Köln. Ztg.“, Prof. Wegener, hatte am Tage vor der Kieler Revolution eine Unterredung mit dem Deutſchen Kaiſer. Der Kaiſer ſagte: Die ganze Politik eder letzten Wochen vor dem Kriegsausbruch ha⸗ ben Bethmann Hollweg und Jagow allein gemacht. Ich wußte nichts mehr davon, denn ſie haben mich durchaus gegen meinen Willen nach Norwegen geſchickt. Ich wollte die Reiſe nicht, da die Geſpanntheit der Lage nach der Ermordung Franz Ferdinands auf der Hand lag. Der Reichskanzler erklärte indeſſen:„Majeſtät müſſen die Reiſe antreten, um den Frieden zu bewahren. Wenn Majeſtät hier bleiben, dann gibt es Krieg, und die Welt wird Ew. Majeſtät die Schuld daran zuſchieben.“ Daraufhin bin ich abgereiſt und habe während der ganzen Zeit meiner Abweſenheit von meiner Regierung keine Nach⸗ richten mehr über die Vorgänge erhalten. Nur aus den norwegiſchen Zeitungen erfuhr ich, was in der Welt geſchah, ſo auch den dringenden Fortgang der ruſſiſchen Mobilmachungs vorbereitungen. Als ich über das Aus⸗ laufen der engliſchen Flotte hörte, bin ich auf eigene Fauſt zurückgekehrt. Beinahe hätten ſie mich ab⸗ gefaßt. Mit Bezug auf die ruſſiſche Teilnahme erklärte der Kaiſer: Gewollt und erzwungen hat den Krieg die ruſſiſche Kriegspartei. Die Vorbereitungen gingen bis ins Frühjahr 1914 zurück. Die ſibiriſchen Regimen⸗ ter wurden etappenweiſe nach Weſten geſchoben. In Wilna erhielten ſie plötzlich ſcharfe Patronen, und es wurde ihnen eröffnet:„Nun geht's los.“ Tatſache iſt, daß 17 die ruſſiſchen Truppen ſchon vor Kriegsausbruch unſere Grenzen überſchritten hatten. Die Amwälzung im Reich. Die Berliner Soldatenräte gegen den Vollzugsausſchuß. Berlin, 30. Nov. Sitzung der Berliner Soldatenräte ſtatt, die zu dem Macht⸗ ſtreit zwiſchen dem Vollzugsausſchuß der Arbeiterräte und der Regierung der Volksbeauftragten nachträglich Stellung nahm.— In den ſchärfſten Ausdrücken brach⸗ ten die Redner die Empörung der Soldaten gegen den Vollzugsausſchuß zum Ausdruck, der ſich widerrechtlich eine Macht anmaße, die ihm auf Grund der Abſtimmung nicht zuſtände. Beſondere Gereiztheit zeigte ſich dem Voll⸗ zugsausſchußmitglied Molkenbuhr gegenüber, der oft durch erregte Zurufe auf ſeinen Platz zurückgeſcheucht wurde, ſo oft er ſich dem Vorſtandstiſch nähern wollte. Dagegen wurde Scheidemann, der auch in der Verſammlung er⸗ ſchien, mit ſtürmiſchem Beifall begrüßt. Als Molkenbuhr ſein Verfahren damit begründen wollte, daß er der Ge⸗ enrevolution entgegenarbeite, wurde ihm erwiedert, das ſei nur Stimmungsmache. Der Vertreter der Soldatenräte Hornig führte aus, im Reich verliere man das Vertrauen, weil niemand wiſſe, wer regiere. Der jetzige Zuſtand ſei unhaltbar. Die Soldatenräte wollen nicht die Brücke für die Herrſchaft des Bolſchewismus ſein. Das Auf⸗ ſichtsrecht des Vollzugsrat müſſe ſofort aufgehoben und die Nationalverſammlung berufen werden. Scheidemann erklärte, die blaſſe Furcht vor der Gegenrevolution werde von gewiſſer Seite ſtark übertrieben. Der aus dem Voll⸗ zugsrat ausgetretene Collin Roß proteſtierte dagegen, daß die Vollzugsratmitglieder ſich ſelbſt Taggelder von 50 Mk. bewilligt hätten. Ferner wurde heftig gegen die Verſchleuderung von Heeresgut und Lebensmitteln durch die Mißwirtſchaft des Vollzugsausſchuſſes proteſtiert. Nie⸗ mand wiſſe, wohin die Waren kommen. Wöllner erklärte unter brauſendem Beifall, der Vollzugsrat habe alles zertrümmert, was noch heil war. Darauf wurde ein Aus⸗ ſchuß von 7 Vertretern der Berliner Regimenter gewählt, der die Verſchleuderung des Heeresguts unterſuchen ſoll. Die Verſammlung hat einen klaffenden Riß zwiſchen den Arbeiterräten und den Soldatenräten in Berlin aufgetan. Der„Vorwärts“ gegen den Bolſchewismus. Berlin, 30. Nov. Zum Eingreifen der Entente in Rußland ſchreibt der„Vorwärts“: Soweit hat es der Bolſchewismus gebracht. Anſtatt dem ruſſſiſchen Volte eine glückliche Zukunft und ſelbſtändige Ent⸗ 35 Im Reichstagsſaal fand eine 8 eee 5 Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 5 Fernſprechanſchluß Nr. 16. 5 Poſtſcheckkonto: Tudwigsbaten a. Rh. hr. 5799. 8 ſboittelung zu chern, anſtatt für den Aufbau eines neuen ruſſiſchen Staates zuſam⸗ menzufaſſen, hat er Zuſtände geſchaffen, die die Ur⸗ ſache ſind, daß ihm vor auswärts ein neues militäri⸗ ſches Regiment, eine neue Ordnung und eine neue Re⸗ gierung aufgezwungen werden. Daran können die Bol⸗ ſchewiſten Teutſchlands das Unglück erkennen, das ſie mit ihrer Agitation für das deutſche Volk vorzubereiten berſuchen. 7 8 Deutſchland, 12 Eisners Stellung erſchüttert. München, 30. Nov. Die„Münch. Augsb. Abend⸗ zeitung meldet, daß Eisner durch ſeine Maßloſigkeit ſich ſelbſt unmöglich gemacht habe. Er habe ſich in nie wieder gutzumachender Weiſe am Reich und an Bayern ver⸗ fündigt. Die Miniſter müſſen ihm ſagen, daß ſeine Zeit abgelaufen ſei, wenn Bayern und dem Reich nicht noch Schlimmeres widerfahren ſolle. Die heſſiſche Regierung gegen Eisner Darmſtadt, 30. Nov. hat gegen das Vorgehen Eisners gegen das Auswärtige Amt bei den Regierungen in Berlin und München ſcharfen Einſpruch erhoben. Eisner bringe die Ein⸗ heit des Reichs in Gefahr und man erwarte, daß die bayeriſche Regierung den Schritt Eisners rückgängig mache.: Verlin, 30. Nov. Die bevorſtehende Veröffent⸗ lichung diplomatiſcher Dokumente aus der Vorkriegszeil und der Kriegszeit, die im Auftrag des deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Staatsrats im Einvernehmen mit der tſche⸗ cho⸗flowakiſchen Regierung und der ungariſchen Republik erfolgen ſoll, wird laut„Voſſ. Ztg.“ auch den Grafen Czernin veranlaſſen, öffentlich zu ſprechen. Die Enthüllungen Eisners. Verlin, 30. Nov. Nach der„D. Allg. Ztg.“ ſagte der bayeriſche Geſandte in Berlin, Dr. Muckler, die Ent⸗ hüllungen Eisners ſeien auf eine Anregung Clemenceaus erfolgt, der dem bayeriſchen Geſandten in Bern die Ver⸗ öffentlichung alles Materials, das Deutſchland bloßſtel⸗ len könne, habe nahelegen laſſen. Frieden fördern“. Heimkehr. Berlin, 30. Nov. Von den Soldatenräten der Weſt⸗ und Oſtfront gehen der Reichsregierung viele Telegramme zu, die dem Rat der Volksbeauftragten das Vertrauen ausſprechen, gegen die Diktatur proteſtie⸗ verlangen. 5 Die Heimkehr. Frankfurt a. M., 30. Nov. Generals von der Marwitz überſchritt geſtern der Rhein bei Mainz in 5 Heerſäulen. Nachmittags er⸗ reichten Abteilungen das Weichbild von Frankfurt, we ihnen ein begeiſterter Empfang zuteil wurde. Die Truppen ſind in ausgezeichneter Verfaſſung und Stimmung. Köln, 30. Nov. Das Gouvernement gibt bekannt: Nach Mitteilung der Waffeuſtillſtandskommiſſion ver⸗ langt die Entente, daß die letzten deutſchen Truppen bereits am 4. Dezember um 6 Uhr früh den Rhein überſchritten haben müſſen. 5 Düſſeldorf, 30. Nov. Der beſchleunigte Rückzug aus dem linken Rheingebiet bei Düſſeldorf wurde trotz aller Schwierigkeiten in der Nacht beendet. Gegen 5 Uhr überſchritten die drei letzten Diviſionen die Rhein⸗ brücken. Auch alles Material wurde herüber geſchafft. Infolge des großen Truppenandranges glich die Stadt Die Beſetzung wird zeitweilig einem großen Heerlager. Sonntag früh erwartet. Die Räumung im Oſten. Berlin, 30. Nov. Im Oſten ſind die Räu⸗ mungen und Rücktransporte unſerer Truppen im gro⸗ ßen Maßſtabe eingeleitet. Zunächſt werden Eſthland, Livland, das Grenzgebiet öſtlich der Linie Molodetſchno — Baranowitſchi, Taurien und die Krim geräumt. We⸗ gen der großen Entfernungen und der mangelhaften Bahnverbindungen dauert die Räumung längere Zeit. Die erſten kleineren Transvorte ſind in Oſtpreußen alle Krafte des Landes Das heſſiſche Miniſterium Das könne„den Die Armee des 2 8 * . ren und die Einberufung der Nationalverſammlung 9 angekommen. Turch die Verhältniſſe in Polen wird die Räumung erſchwert. a ö Ees iſt ein merkwürdiger Zufall, daß an denſelben Tagen(26. bis 28. November) die deutſche Beſatzungs⸗ armee die Bere ſina in breiter Front hauptſächlich bei Studenica, überſchritt, wo vor mehr als 100 Jah⸗ ren(1812) die Trümmer des napoleoniſchen Heeres über den Fluß zurückfluteten. Während aber das buntge⸗ miſchte Heer Napoleons— er ſelbſt war in einem Schlit⸗ ten vorausgeeilt d. h. geſlohen— von den nachdrängen⸗ den Ruſſen großenteils aufgerieben wurde, vollzog ſich der deutſche Rückzug trotz einiger Gefechte mit den Bolſchewiſten in vollkommener Ordnung. Die Auslieferung der deutſchen Schiffe. Berlin, 30. Nov. Die Abgabe von Kriegsſchiffen zur Internierung iſt beendet bis auf das Linienſchiff Torpedoboot Letzterer wird anfangs Dezember nach Engl⸗ land überführt werden. Die letzte(ſechſte) Tauchboot⸗ ſtaffel iſt am 29. Nov. von Helgoland in See gegangen. Es ſind damit im Ganzen 122 Tauchboote zur Ab⸗ lieferung gelangt. Mit dieſer Staffel fährt auch ein Dampfer, der die noch abzuliefernden Torpedos über⸗ führt. Die in Sebaſtopol liegenden ruſſiſchen und deut⸗ ſchen Schiffe ſind an die Alliierten übergeben worden. 5 Die ſächſiſchen Kriegsverluſte. Dresden, 30. Nov. Die Geſamtverluſte des ſäch⸗ ſiſchen Heers auf allen Kriegsſchauplätzen ſind: Gefallen von Offizieren, Unteroffizieren und Mannſchaften: 109 588; verwundet: 294 634; vermißt: 56052. Unter den Gefallenen ſind auch die infolge von Krankheit oder Unfall im Feld und in der Heimat verſtorbenen Militärperſonen aufgeführt. Leute mit mehrmaliger Ver⸗ wundung ſind mehrfach gezählt. In der Vermißten⸗ zahl ſind enthalten: 37012 Perſonen, die ſich im Feindlicber Gefangenſchaft befinden und 19040 wirklich Vermißte, die mrößtenteils den Gefallenen hinzuge⸗ rechnet werden können.(Dieſe amtlichen Zahlen ſind etwas höher, als die Zuſammenſtellung der„Köln. Ztg.“, die wir veröffentlicht haben. D. Schr.] Die Abſicht der Feinde. Berlin, 30. Nov. Dem„B. T.“ wird aus dem Haag gemeldet, Frankreich ſuche unter allen Umſtänden die Feindſeligkeiten wieder aufzunehmen und es habe dabei folgende Vorteile im Auge: Auflöſung der deut⸗ ſchen Armee durch Gefangennahme oder völlige Zerſetzung der Verbände; Niederbruch der birkſchaftlichen Organi⸗ ſation der einzelnen Landesteile, daraus und aus der er weiterten Beſetzung die Möglichkeit, unter dem Vorwand von Kriegsentſchädigung große materielle Vorteile aus Deutſchland zu ziehen durch eine von den Verbandsmäch ten diktierte dauernde Abgabenorganiſation aller Art. Ferner wird erwartet die politiſche Ein irkung der Ver⸗ allem Sprengung jeder internationalen 0 i Berlin, 30. Nov. Zwiſchen England und Frank⸗ reich ſoll ein Vertrag über das Eingreifen in die inneren Verhältniſſe Deutſchlands und Deutſch⸗Oeſterreichs zu⸗ ſtande gekommen ſein. Es ſoll ſich u. a. darum handeln, die Gebiete nach Konfeſſionen zu trennen.(2) . Aus dem Parteileben. Berlin, 30. Nov. Der Deutſchen Volkspartei, die von denjenigen Nationalliberalen(Streſemann u. a.) ge⸗ gründet wurde, die nicht in die Deutſche demokratiſche Partei verſchmolzen ſind, ſind die nationalliberalen Lan⸗ desverbände von Oſtpreußen und Hannover, ferner die Ortsverbände von Frankfurt, Halberſtadt, Lübeck, Wetzlar, Bochum und Soeſt beigetreten. Der Anſchluß des Landes⸗ berbands Schleswig⸗Holſtein ſteht bevor. Der Junglibe⸗ rale Reichsverband tritt für die Einigung des liberalen Bürgertums ein; er erklärt aber, daß er eine klare Abhebung der Deutſchen demokratiſchen Partei von der Sozialdemokratie vermiſſe. i Berlin, 30. Nov. In einer von Prof. Quidde herausgegebenen Broſchüre behauptet v. Tepper⸗Laski, ſchon vor dem 1. April 1915 ſeien von engliſcher Seite Annäherungsverſuche gemacht worden. Der perſönliche Verſuch eines Neutralen zu unverbindlichen Beſpre⸗ chungen ſei abgelehnt worden. g d Der lippiſche Landtag. 5 Hannover, 30. Nov. Der lippiſche Volks⸗ und Soldatenrat hat den bisherigen Landtag geſtern aufgelöſt und die Neuwahlen zum Landtag nach dem neuen Wahl⸗ recht auf der Grundlage der Verhältniswahl und der Wahlpflicht für Sonntag, den 26. Januar 1919, ange⸗ ordnet. g i Wendenſtaat. Dresven, 1. Dez. Die Wenden der ſächſiſchen Lauſitz wollen, dem„Dresdener Anzeiger“ zufolge, einen ſelbſtändigen Wendenſtaat gründen, und halten ent⸗ ſprechende Verſammlungen ab. Die Wenden hählen in Sachſen nur 50 000 Köpfe. 5 eee eee e Neues vom Tage. Rückkehr der Gefangenen.. Konſtanz, 299. Nov. Von Anfang Dezember an werden vorausſichtlich wöchentlich zwei Transporte von Frankreich und Italien durch Konſtanz kommen. Singen, 29. Nov. Der ſchweizeriſche Bundesrat hat beſchloſſen, daß vor dem 2. Dezember überhaupt keine entlaſſenen Soldaten der Mittelmächte in die Schweiz einzulaſſen ſind. Vom 2. Dezember an ſind täglich nur ſo viel Leute einzulaſſen, als in den einzurichtenden Beobachtungsſtationen Platz finden. Mit der Prüfung der Eintrittsgeſuche und der Bewilligung der Einreiſe wird die Zentralſtelle für Fremdenpolizei in Bern beauftragt. Die Kontrolle an der Grenze beforgt die Heerespolizei. f Förſter abgelehnt. Bern, 30. Nov. Die Schweizer Regierung hat es abgelehnt, mit dem neuen bayeriſchen Geſandten Prof. W. Förſter in Verbindung zu treten. 3 König“ und den kleinen Kreuzer„Dresden“ und ein „Zone keinerlei Militär mehr der Sonne in das Zeichen des Volk ſieht es gern, wenn der Winter ſchon im Dezember Wien, 30. Nov. Ter Staatsſekretär für die Finan⸗ zen legt eine deulſch⸗öſterreichiſche Staatsanleihe von 500 Millionen Kronen in ſteuerfreien vom 1. Dez. 1918 ab mit 4 Prozent verzinslichen und vom 11. November 1920 ab mit halbjähriger Friſt kündbaren, auf den In⸗ haber lautenden Schatzſcheinen des deutſch öſterreichiſchen Staats zur öffentlichen Zeichnung vom 2. bis 18. Dez. 1918 auf zum Zeichnungspreis voller Bezahlung oder 99 Prozent, wenn ein Viertel des Betrags ſofort in öſterreichinher Kriegsanleihe ein⸗ gezahlt und der Reſt bar gezalhle wird. Die Stücke der öſterreichiſchen Kriegsanleihe werden zum Netto⸗ zeichnungspreis angenommen und außerdem Stückzin⸗ ſen bis 30. 12. 1918 vergütet. i Neue Forderung Fochs. Köln, 30. Nov. Der Berliner Korreſpondent der „Kölniſchen Zeitung“ meldet u. a.: Foch fordert die Ablieferung von großen achtachſigen Lokomotiven, wor⸗ über im Waffenſtillſtandsvertrag nichts vereinbart wor⸗ den iſt. Dieſer Forderung können wir aber ſchon des⸗ halb nicht nachkommen, weil wir nur eine unverhältnis⸗ mätia geringe Anzahl dieſer Lokomotiven beſitzen. Lokales. — Seit einer Woche macht nun die hieſige Volkswehr Sicherheitsdienſt in der Gemeinde, ſte ift da, Leben und Eigentum der Einwohner zu ſchützen. Um Mißverſtändniſſen vorzubeugen, ſel darauf hin⸗ gewieſen, daß die Volkswehren im Einvernehmen mit der bad. Regierung gegründet wurden und auch von dieſer be⸗ zahlt werden. Da nach dem 11. Dezember in der neutralen ſein darf, ift eine Wehr zur Aufrechterhaltung der öffentl. Sicherheit und Ruhe, wie namentlich auch zur Bewachung wichtiger Vorräte dringend notwendig. N Jeder denkende Menſch, der den Ernſt der Zeit be⸗ griffen hat, wird der Gründung der Volkswehr nur zu⸗ ſtimmen können. Unverſtändlich iſt es, wie jemand die Patrollien mit albernen, weltfremden Redensarten beläſtigen kann. 05 Herr Zigarrenfabrikant Volz ſtiftete für die hieſige Volkswehr tauſend Zigarren, und ſei ihm hiermit beſtens gedankt. ö — Vom Dezember. Nacht und Winter ſtehen an der Schwelle unſeres Monats, des letzten in der Zwölfer⸗ ruppe ſeiner Genoſſen. Es kommen die trübſten, düſter⸗ ſten Wochen des Jahres, die kürzeſten Tage, die nicht viel über acht Stunden dauern, da die Sonne ſchon eine halbe Stunde nach vier Uhr ihren kurzen Lauf vollendel hat, es kommen die langen, ſtürmiſchen Nächte. Doch wirft in die lange Dezembernacht das liebliche Weihnachts⸗ feſt ſeine hellen Strahlen und macht den düſterſten Mona zum lichteſten Chriſtmond. Mit dem Einzug des Dezember nimmt in meteorologiſcher Hinſicht der Winter ſeinen An⸗ fang, obwohl er kalendermäßig erſt mit dem Tag der Winterſonnenwende, am 22. Dezember, mit dem Eintrit! teinbocks, beginnt. Das * ernſt macht. Denn aus Erfahrung wiſſen wir, daß ein ſpät beginnender Winter ſich weit ins Frühjahr hinein erſtreckt. In dieſer Beziehung lauten die bekannteſten Wetterregeln: Dezember kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder öh! — Dezember warm, daß Gott erbarm!— Weihnachten im Klee, Oſtern im Schnee! e Sinken der Weinpreiſe. In Neuſtadt an der Hardt koſtet das Viertel Wein„nur“ noch 1 Mk. Von der Moſel wird berichtet, daß die Preiſe für 1000 Liter von 78000 Mk. um ein Drittel wichen. Die Weinwirte, die ihre Keller voll haben, geben heute das Viertel Wein für 1 Mk. bis 1.50 Mk. zum Aus⸗ ſchank, während ſie vor einigen Tagen noch 2.80—3.50 Mk. für ein Viertel verlangt haben. 8 0 — Sinken der Pferdepreiſe. Infolge der Ver⸗ ſteigerungen von Militärpferden ſind die Preiſe raſch geſunken. Vor kurzer Zeit noch koſtete ein Pferd meh⸗ rere tauſend Mark. Jetzt koſtet ein noch brauchbares Arbeitspferd nicht viel mehr als voriges Jahr der Weihnachtsgaul der Kinder. — Erleichterung im Wertpaketverkehr. Bisher iſt es aus Mangel an brauchbaren Verpackungsſtoffen, Bindfaden, Siegellack uſw. den Abſendern vielfach nicht möglich geweſen, bei Poſtpaketen von der Wertangabe Gebrauch zu machen. Infolgedeſſen blieb bei den jetzigen hohen Preiſen der Schadenerſatz, der ſeitens der Poſt⸗ verwaltung auf Grund des Poſtgeſetzes in Verluſt⸗ und Beſchädigungsfällen zu leiſten war, oft hinter dem wirk⸗ lichen Wert der Sendungen zurück. In entgegenkommen⸗ der Weiſe hat nun der Staatsſekretär des Reichspoſtamts berfügt, daß vom 15. November ab bei Paketen mit einer Wertangabe bis 100 Mk. verſuchsweiſe keine höheren Anforderungen an Verpackung und Verſchluß zu ſtellen ſind, als an gewöhnliche Pakete ohne Wertangabe. Ins⸗ beſondere wird bei den Paketen bis 100 Mk, keine Ver⸗ ſiegelung mehr verlangt. Dadurch wird es jedem Ab⸗ ſender möglich gemacht, Pakete im Werte bis 100 Mk. ohne weitere Schwierigkeiten unter Entrichtung der Ver⸗ ſicherungsgebühr von 10 Pfg. als Wertpakete aufzu⸗ liefern. Gehen derartige Pakete verloren oder werden ſie beſchädigt oder beraubt, ſo wird bei der Erſatzleiſtung die Wertangabe zu Grunde gelegt, ſofern nicht der an⸗ egebene Wert den gemeinen Wert der Sendung über⸗ leigt In dieſem Falle wird nur der 50 700 Aus Betriebsrückſichten iſt bei Paketen bis 100 Mk. der Wert nur auf der gelben Paketkarte, nicht aber auf den Paketen ſelbſt anzugeben. Baden. Politiſche Vorgänge in Baden. Karlsruhe, 30. Nov. Zu den Verhandlungen der Jortſchr. Volkspartei(Demokratiſche Partei) mit den Nationalliberalen wird von der Parteileitung der Fortſchr. Volkspartei mitgeteilt, daß die Verhandlungen auf Erſuchen der Nationalliberalen Partei ſtattgefunden haben. Die Fortſchr. Volkspartei habe dabei keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß ſie eine reine Verſchmel⸗ zung der beiden Parteien in Baden ablehne, vielmehr müſſe die nationalliberale Partei in die neugegründete Demokratiſche Partei unter beſtimmten Vorbehalten ein treten. Hierüber ſeien weitzre Berhandlunden von 97 Prozent bei Weiter wird gefordert Zweiteilung von Klaſſen Schulen worden. Von den Narwnanweruten wurde vt Dietrich und von den Fortſchrittlern Abg. Humm auftragt, die letzten Hemmungen aus dem Weg zu men. 5 55 ſtal In La hr hat eine vom dem. Verein dort veran 1 tete VBerſammlung auf Antrag des Abg. Maßen fit eine Verſchmelzung der beiden liberalen Parteien unmöglich erklärte, eine Entſchließung gefaßt, die den Zuſammenſchluß mit der nationalliberalen Partei a“? lehnt. ö isch In Mannheim wurde jüngſt eine evan gelen ſoziale Partei zur Wahrung der evangeliſchen 11 eſſen gegründet. Sekretär Max Moſes betonte in her; nem Referat: Wir verlangen Rückſicht auf unſere Ue zeugung und wir verlangen, daß auch wir mitreden be der Neuordnung der Dinge. Verhütung der Verſchleppung von Krankheiten des geld 5 heeres in die Heimat. g liche Karlsruhe, 30. Nov. Da die geſundhele Unterſuchung aller Heeresangehörigen vor ihrer len laſſung ſich nicht überall durchführen laſſen wird, 5 5 die Mannſchaften möglichſt in Maſſenquartie ge untergebracht werden. Den heimkehrenden Hen 5 hörigen wird die Vornahme gründlicher Reinigung, ehre derlichenfalls die Entlauſung und die Desinfektion arg Wäſche und Kleidungsſtücke ſowie unentgeltliche 2. liche Behandlung ermöglicht werden. b 9 Karlsruhe, 30. Nov. In einer Verſammlen 10 der Lehramtspraktikanten ſtellten dieſe Reihe von Mindeſtforderungen auf, in denen u. 4. 5 langt wird: Die Praktikanten erhalten die Benennen Studienreferendare und Studienaſſeſſor. Vier Jahre l dem Staatsexamen erhält jeder Praktikant den e von 3000 Mark jährlich. Jeder höhere Lehrer effäh⸗ vom 55. Lebensjahre ab den Höchſtgehalt. Nach fünf riger Dienſtzeit hat jede Sonderberichterſtattung der Ab⸗ rektoren über die Praktikanten zu unterbleiben. Zur 1 ſtellung des Praktikantenelends ſind alle über 60 75 alten Profeſſoren und Reallehrer an höheren Sh 0 mit der geſetzlichen Höchſtpenſion in den Ruheſtan 4 verſetzen. Der Direktion jeder Vollanſtalt iſt 1. dem Praktikant zur Verſehung der Sekretärgeſchate m Pl ihm zuſtehenden Gehalt zuzuweiſen. Stellt ſich der für lologenverein nicht auf dieſe Forderungen, ſo wir ildel Baden eine Lehramtspraktikanten⸗Vereinigung geb „ ü Schülern ab. Für den Turnunterricht an höheren S ngen ſind künftig unter beſonderer Heranziehung der fenden, 1 Praktikanten nur noch höhere Lehrer zu 1 1 5 m. Verantwortlich für die Redaktton g FAmmermann,. 5. Wekanntmachung. Die Baracken der Flackbatterie am Staatsbahn 3 dahier ſind verkäuflich. 15 55. Intereſſenten können morgen Dienstag, den 3. 10 Mis. auf dem Fürs der Garniſausverwaltn 1 Maunheim Raiſer⸗Wilhelmskaſerur die Bedingung erfahren und Angebote abgeben. 6 Seckenheim, den 2. Dezember 1918. Fürgermeiſteramt: 0 Volz.—9—.— 4 Wekanntmachung. Abgabe von Kriegspferden 1 Es wird zur allgemeinen Kenntnis gebracht, da fen ſich ſtrafbar macht, der Pferde von einzelnen Verſpen 5 ungeordneten Trupps uſw. anka ft oder annimmt un 4 gegen den unzuläſſigen Erwerbevon Militärpferden ngen ſpäter noch mit aller Strenges des Geſetzes vorgegs werden wird. Mannheim, den 28. November 1918. 5 gad. Bezirksamt: a. gez. Strauß. g en Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlich Kenntnis. 5 Seckenheim, den 30. November 1918. gürgermeiſteramt: Volz. 8 Ialh. Atbtitrruetein Seckenbeim E. J. Vertrauensmännersitzung„ am Piensteg den B. bs. Mie. abends ½18 Ahr Schweſternhauſe. 705 2———— 0 Frauenverein Seckenheim, Die Vorſtandsfrauen und Beitäte werden and ech⸗ 9 des 80. Geburtstags unſerer Schutzherrin Frau; mb 5 herzogin Luiſe auf Dienstag,, den 8. W511 St. 8 abends 8 Uhr in das Rathaus(Sitzungszimmer ö 8 freundlichſt eingeladen. alle 8 Wir erwarten vollfähliges Grſcheinen i Frauen des Perſtandes. i 3 Seckenheim, den 26. November 1. aft 8 Der verehrten Sfuwoßrerſch g u von Seckenheim und Umgebung von gefälligen Mitteilung, daß ich von 5 heute ab mein 4 5 0 Wein- Geschäft wieder betreibe.. eee eg. Enn, Tebengnldgaicag Mundharmoni? 5 eh* Georg Zimmers Abzugeben Friedrichſtr. 84.