2 S * ///// 4 — 5 5 N FCC chen täglich, mit Ausnahme der Sonn- und Fei etage. d dels beträgt meneiiich We. 1.—. dei ſceter Zuſtellung. —— In weiten Kreiſen ſcheint man bei uns noch keint re Vorſtellung darüber zu haben, was dem Deutſchen eich unmittelbar bevorſteht. Man zankt und ſtreitet 10 düber„Schuldfragen“ und ähnliche Dinge, man ö reibt und debattiert für und wider die Nationalver⸗ diumlung, und drüben am weſtlichen Geſichtskreis zieh! ſchn ſchwarze Wetterwolke auf, rieſengroß und unheil⸗ ſt wanger. Wir können die Bedingungen des Waffenſtill 8 5 nicht bis zum letzten Buchſtaben erfüllen, keine Ebdaſchliche Kraft und kein beſter Wille ſind dazu imſtande. 9 deswegen wurden ſie vom Feind ſo raffiniert grau- fön geſtellt, er wollte, daß wir ſie nicht erfüllen burnen. Fehlt noch ein Tüpfelchen auf dem F. ſo if bro trag von den Deutſchen nicht erfüllt, d. h. ge⸗ wi chen, und dem Feind ſteht es zu, weiter zu verfahren, e es ihm beliebt. Von Anfang an haben aber die anzoſen ihrerſeits ſich nicht an die Vertragsbeſtim⸗ bingen gehalten. Sie haben Städte und Gebiete beſetzt, 5 nicht beſetzen durften, ſo namentlich die Pfalz ſo das Kohlen⸗ und Induſtriegebiet von Saarbrücken, 5 5 mit ſchwarzen Truppen. Sie haben den Zwiſchen 5 von 10 Kilometern, der zwiſchen den abziehenden dahehalten werden ſollte, nicht beobachtet. Marſchall Foch ſhangte neuerdings unter den abzuliefernden Lokomo⸗ 2 alle unſere ſchwerſten Maſchinen, obgleich das im ieierag nicht vorgeſehen war. Wir ſind außerſtande, 0 neue Bedingung zu erfüllen. Erſtens haben wir kunden ſchweren Maſchinen nicht allzu viele und die vor⸗ o denen ſind bei der übereilten Räumung großenteils bo Mautgenommen worden, daß ſie reparaturbedürftig ſind. arſchall Joch verlangt aber tadelloſe Ablieferung. an e Maſchinen ſind 75 Oſten und wenn je, ſo gewiß wen in Monaten zu erreichen. Foch kennt keine Gnade, Ein hier von Gnade geſprochen werden ſoll. Auf den ſchin and der Waffenſtillſtandskommiſſion, daß die Ma⸗ wen en unmöglich zu beſchaffen ſeien, auch dann nicht, ſuche man das ganze deutſche Wirtſchaftsleben durch Aus⸗ a n der Lokomotiven in Unordnung brächte, daß man Aden zur Ablieferung nach beendigten Ausbeſſerungs⸗ m 77 bereit ſei, ſchickte Marſchall Foch ein Ulti⸗ * Binnen 24 Stunden ſind die ver⸗ Agten Maſchinen auszuliefern. bg ie Friſt iſt ſchon am Montag vormittag 10 Uhr gebelaufen. Die Regierung hat das Volk von dem un⸗ geſener wichtigen Ereignis erſt nachträglich in Kenntnis lg— Was nun? Marſchall Foch iſt an den Waffen⸗ kann ind, wenn er nicht will, nicht mehr gebunden. Er fra die Feindſeligkeiten ſofort wieder beginnen. Niemand 9 8 70 ob das recht oder Recht ſei. Wir haben keinen ber ſondern einen Gewaltsfrieden zu erwarten.„Da ag nach Hindenburgs Erklärung bei der allgemeinen kann das deutſche Heer keinen Widerſtand mehr leiſten der z. ſo wird es ſich jetzt um den fiegreichen Einzug die Kanzeſen in Deutſchland handeln. Das war das Laff er franzöſiſchen Heeresleitung bei Abſchluß des 1 geweſen, daher die unmöglichen Be⸗ en. di bond vor feindlichem Einbruch zu bewahren, ſind Fuß dieſe Weiſe für die Entente unſchädlich gemacht. geſteld ann mit Fug behaupten, die Deutſchen haben die ng ten Bedingungen nicht erfüllt und darum habe er echt dem Waffenſtillſtandsvertrag das unbeſtreitbare Dag, den Waffenſtillſtand als unwirkſam zu betrachten. amacgen kann und will Wilſon nichts machen. Einigen Hesrikauiſchen Generälen ſcheint allerdings die ſkythiſche u eisführung mit dem Schwert gegen die Soldatennatur . fe gehen, aber was können ſie machen! Höchſtens daß nichts amerikaniſchen Truppen anbefehlen, ſich 8 ſchulden kommen zu laſſen. daß 7 iſt nun alſo wohl nicht meht zu zweifeln, in a Franzoſen auch auf das rechtsrheiniſche Gebiet . ber Zeit kommen werden. Auch die Berliner Re⸗ Worte rechnet mit Beſtimmtheit damit. So ſchreibt der zöſiſc zärts“ an leitender Stelle:„Der Verſuch des fran⸗ ag 5 Generaliſſimus, ſeinen Triumph mit dem Ein⸗ f. zu krönen, war ſchon längst erkennbar. 8 eic ieſen»Rbli i wirkli 9 in dieſem Augenblick ſchon vor ſeiner * Die Beſetzung Deutſchlands iſt unter 9 derwürlchung Aut ider wärtigen Umſtänden kein militäriſches Kunſt⸗ werd wie es auch in keiner Weiſe eine politiſche Not⸗ Mündel iſt. Wir müſſen 5 den gegebenen Um⸗ önnen e. Möglichkeiten gefaßt ins Auge ſehen und ſind wi azu nur ſagen, im gegenwärtigen Augenblick laſſen 5 machtlos und müſſen alles über uns ergehen ka ab as über uns verhängt wird. Das Deutſche Reich der zuber auf die Dauer nicht als eine eroberte Provinz b 1 1 dicgeſtmächte behandelt werden. Jeder Verſuch, der ene 5 von ichtung unternommen wird, muß ſchließlich * erderh 8 denen er ausgeht und ganz Europa zum u gereichen. Generalspolitik, ſei es deutſche oder anzöſ den Frche. kann der Welt kein Glück und keinen dauern ⸗ derſtört 05 ſondern nur immer neues Unheil bringen. erechtigkeit in uns das Vertrauen in die internationale ei 3 bleibt uns nur das Vertrauen in die Volkes. die unzerſtörbar iſt“ SSis auf die Neige. Die angeblichen Bemühungen Wilſons, Druck und Werlag von — zutſchen und den nachrückenden franzöſiſchen Truppen Amtsblatt der Fürgermeiſterämter Peckenheim, Ainenheim, Neckarzzanſen unk Gdingen. G. WMamer mann. Geckenheim. Der Oberbürgermeiſter von Korn erkäßt Taut„Tägr. Rundſchau“ an die Bevölkerung Kölns folgenden Auf⸗ ruf: In wenigen Tagen treffen fremde Beſatzungs⸗ truppen in Köln ein. Tut nichts, das Euch die Feind⸗ ſeligkeit der fremden Soldaten zuziehen kann. Bedenkt, daß hierdurch nicht nur Ihr, ſondern auch Eure An⸗ gehörigen und Eure Vaterſtabt ſchwer leiden würde. Seid höflich und zurückhaltend. Vergeßt nicht, daß Ihr Deutſche ſeid. Vergeßt auch nicht, daß die Be⸗ ſetzung unſerer Vaterſtadt durch fremde Soldaten eine ſchwere Zeit, vielleicht die ſchwerſte unſeres gan⸗ zen Lebens werden wird. Die„Köln. Volksztg.“ erfährt von zuſtändiger Serre, mit der Verlängerung des Waffenſtillſtands könne nur gerechnet werden, wenn die deutſche Regierung bereit ſei, noch ſchwerere Bedingungen zu übernehmen. 8 Die„Kreuzztg.“ weiſt darauf hin, daß ſie oft genng ihre warnende Stimme erhoben habe, wenn der Glaube an den Anſtand der Sieger auftauchte. Unſere Opti⸗ miſten haben nicht gerechnet mit dem Haß eines Clemen⸗ ceau und ſeiner Gefolgſchaft, noch weniger aber mit dem realpolitiſchen Denken der anderen Völker. f Das Reichswahlgeſ etz. Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht folgende Be⸗ ſtimmungen über die Wahlen zur Nationalverſammlung: Für jeden Stimmbezirk wird eine Wählerliſte an⸗ gefertigt, die ſpäteſtens 4 Wochen vor dem Wahltag auf die Dauer von 8 Tagen zu jedermanns Einſicht aufgelegt wird. 0 2 Für den Fall, daß ſich am Wahltag noch größere— eſchloſſene Truppenverbände außerhalb des Reichs be⸗ finden, bleibt der Erlaß einer beſonderen Verordnung vorbehalten, wonach die Angehörigen dieſer Truppenver⸗ bände nach ihrer Rückkehr, gegebenenfalls zugleich mit den Kriegsgefangenen, die erſt nach dem Wahltag zurück⸗ kehren, in einer beſonderen Nachwahl wählen. 8 Beim Wahlkommiſſar ſind ſpäteſtens am 21. Tage vor dem Wahltag die Wahlvorſchläge einzureichen. Sie müſſen von mindeſtens 100 im Wahlkreis zur Ausübung der Wahl berechtigten Perſonen gezeichnet ſein und dürfen nicht mehr Namen enthalten, als Abgeordnete im Wahl⸗ kreis zu wählen ſind. In demſelben Wahlkreis darf ein Bewerber nur einmal vorgeſchlagen werden. Mehrere Wahlvorſchläge können miteinander verbunden werden, die Verbindung muß ſpäteſtens am 7. Tage vor dem Wahltag beim Wahlkommiſſar ſchriftlich erklärt werden. Die Namen auf den einzelnen Stimmzetteln dürfen nur einem einzigen der öffentlich bekannt⸗ gegebenen Wahlvorſchläge entnommen ſein. Die Wahl erfolgt mit verdeckten Stimmzetteln. Ab⸗ weſende können ſich weder vertreten laſſen noch ſonſt an der Wahl teilnehmen. 5 Die Abgeordnetenſitze werden auf die Wahlvorſchläge nach dem Verhältnis der ihnen zuſtehenden Stimmen verteilt. Für die Verteilung der einem Wahlvorſchlag zugeteilten Abgeordnetenliſte unter die einzelnen Bewerber iſt die Reihenfolge der Benennungen in den Wahlvor⸗ ſchlägen maßgebend. Wenn ein Abgeordneter die Wahl ablehnt, oder nach der Wahl aus der Nationalverſamm⸗ lung ausſcheidet, tritt an ſeine Stelle ohne Erſatzwahl der Bewerber, der im ſelben Wahlvorſchlag oder wenn dieſer erſchöpft iſt, einem mit ihm verbundenen Wahlvor⸗ ſchlag angehört. Iſt kein ſolcher Bewerber vorhanden, ſo bleibt der Abgeordnetenſitz unbeſetzt. Die Koſten für die Vordrucke zu den Wahlproto⸗ kollen und für die Ermittelung des Wahlergebniſſes in den Wahlkreiſen werden von den Bundesſtaaten, alle übrigen Koſten des Wahlverfahrens von den Gemein⸗ den getragen. Die Wahl findet am Sonntag, den 16. Febr. 1919 —— ſtatt. Die Wahlordnung ſieht im ganzen 38 Wahlkreiſe vor. Davon entfallen 23 auf Preußen, 4 auf Bayern, 3 auf Sachſen, 2 auf Württemberg, je 1 auf Baden, Heſſen und Elſaß⸗Lothringen. Zu je einem ö Wahlkreis zufammengelegt ſind 1. Mecklenburg⸗Schwerin, Mecklenburg⸗Strelitz und Lübeck; 2. die thüringiſchen Staaten Sachſen⸗Weimar, Sachſen⸗Meiningen, Sachſen⸗ Altenburg, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha, die beiden Schwarz⸗ burg und die beiden Reuß ſowie der Regierungsbezirk Erfurt und der zur Provinz Heſſen⸗Naſſau gehörige Kreis Schmalkalden; 3. Hamburg, Bremen und der Regierungs⸗ bezirk Stade. Beſchließt die deutſche Nationalverſammlung, daß Deutſch⸗Oeſterreich ſeinem Wunſch entſprechend in das Deutſche Reich aufgenommen wird, ſo treten die deutſch⸗öſterreichiſchen Abgeordneten als gleichberechtigte Mitglieder bei. Vorausſetzung für den Beitritt iſt, daß ſie auf Grund des allgemeinen, gleichen, unmittelbaren und geheimen Wahlrechts unter Beteiligung auch der Frauen nach dem Grundſatze der Verhältniswahl gewählt werden. Die Zahl der öſterreichiſchen Abgeordneten wird auf der Grundlage beſtimmt, daß ausſchließlich auf 150000 Seelen ein Abgeordneter entfällt. * 7— ce ae 2E] ·ü d Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Nat. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Tudwigsbafen a. Rh. Nr. 799. e e n FFV 5 9 Die Amwälzung im Neich. Berlin, 3. Dez. Nach der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“ dankt der Kronprinz nur für ſich, nicht aber für ſeine Nachkommen ab: Berlin, 3. Profeſſor Kah, einer der erſten Völkerrechtslehrer Deutſchlands, ſchreibt in der „Nationalzeitung“: Würde Deutſchland in die Auslie⸗ ferung eines Deutſchen, ſei es Kaiſer Wilhelm II. oder irgend ein anderer Staatsbürger, an das Ausland ein⸗ willigen, ſo wäre dies ein: nationale Schmach, weil Deutſchland ſich damit zum Mitſchuldigen an einer Rechtsbeugung ohne Beiſpiel machen würde. Hindenburg auf Soldatenration geſetzt. Berlin, 3. Dez. Der Arbeiter⸗ und Soldatenrat hat, wie die„Germania“ meldet, den Generalfeldmar⸗ ſchall von Hindenburg auf Soldatenration geſetzt. 800 Millionen verbraucht. Berlin, 3. Dez. Die Arbeiter⸗ und Soldatenrite Dez. haben in den erſten 14 Tagen ihres Beſtehens 800 Millionen Mark verbraucht. f Berlin, 2. Dez. Der Ausſchuß des Vollzugsrats wählte zum Vorſitzenden Däumig, zum ſtellv. Vorſitzenden den Vertreter Bayerns Hädrich. Eisners Ende? Berlin, 3. Dez. Das„Berl. Tagebl.“ bemerkt, Eisner werde wohl nicht lange mehr Gelegenheit haben, als bayeriſcher Miniſterpräſident die Reichseinheit zu ſtören.(Nach dem„Miesbacher Anzeiger“ iſt der rich⸗ tige Name Eisners Salomon Kusnowſfki.) Die„Köln. Volksztg.“ meldet, ſeit Montag abend dürften Eisner und die übrigen bayeriſchen Miniſter als erledigt gelten.— Die vereinigten Verbände des bayeri⸗ ſchen Eiſenbahn⸗ und Poſtperſonals richteten an das Mini⸗ terium die Aufforderung, die bayeriſche Landesverſamm⸗ lung einige Wochen vor der deutſchen Nationalverſamm⸗ lung einzuberufen. Eisner hatte ſich gegen die Wahlen geſträubt. n Eisner regte bei der Berliner Regierung eine neue Konferenz der bundesſtaatlichen Regierungen in Jena oder einem anderen in der Reichsmitte gelegenen Ort an. Es ſolle ein Programm der inneren und äußeren Poli⸗ tik aufgeſtellt, das Auswärtige Amt neu beſetzt und die Frage der Aktenveröffentlichung beſprochen werden. Die bolſchewiſtiſchen Umtriebe. Berlin, 3. Dez. Wie ſich herausſtellt, hat die frühere ruſſiſche Botſchaft ſich hier nicht nur die Ver⸗ breitung von bolſchewiſtiſchen Hetzſchriften, ſondern auch die Beſchaffung von Waffen angelegen ſein laſ⸗ ſen. In dem Zug, der die Geſandtſchaft an die Grenze brachte, hat ein Mitglied ein Päckchen mit Papieren liegen gelaſſen. Darin befanden ſich 21 Rechnungen über Ankäufe von Waffen und Munition. Sie erſtrecken ſich auf dic Zeit vom 21. September bis 31. Oktober d. J. und lauten insgeſamt auf 159 Mauſer⸗Piſtolen, 28 Brownings und 23 Parabellum⸗Piſtolen nebſt etwa 27000 Patronen für insgeſamt 105 000 Mk. Die Er⸗ klärung Radeks, der Artikel 2 des Friedensvertrags habe die ruſſiſche Regierung nicht gehindert, in Deutſch⸗ land revolutionäre Propaganda zu betreiben, hat damit noch weitere Unterlagen erhalten.—— 88 5 Parteivereinigung. Berlin, 3. Dez. Die neugegründete deutſche Volks; partei(Nationalliberale) wird mit Dr. Friedberg an der Spitze mit der Deutſchen demokratiſchen Partei ſich vereinigen. Die Entſcheidung hängt noch von der Zu⸗ ſtimmung der dem. Partei ab. Dr. Streſemann wird ſich, wie verlautet, nicht beteiligen. a N N 7 Deutſchland eine Ausbeutungskolonie. Berlin, 3. Dez. Als ſehr bezeichnend für die Stimmung in Frankreich führt die„Deutſche Allgem. Zeitung“ eine ihr zugenhende Meldung an, worin es heißt: Aus Frankreich zurückgekehrte hochgeſtellte Hol⸗ länder, die die Stimmung leitender Franzoſenkreiſe ge⸗ nau kennen, ſagten aus, daß ernſtlich der Plan beſtehe, aus Deutſchland eine Ausbeutungskolonie zu machen. Demgegenüber ſei es wohl angebracht, weitere unnötige Bittgänge zu vermeiden und ernſtlich daran t denken, durch eine beſchleunigte Feſtigung der innerpolitiſchen Verhältniſſe einen Einfluß auf die künftigen Geſchicke 15 zu gewinnen, zu retten, was noch zu retten iſt. 5. Die Rechnung der Feinde. f Haag, 3. Dez. Der parlamentariſche Mitarbeike: der„Daily News“ teilt folgende Vorſchläge für die den Deutſchen auferlegten Erſatzleiſtungen mit: 1. Während einer Reihe von Jahren ſoll Schadenerſatz in Geld ge⸗ leiſtet werden, und zwar für ſämtliche in Belgien und Frankreich angerichteten Schäden. Dieſer Schaden wird auf 2 bis 2½ Milliarden Pfund(40 bis 45 Milliarden Mk.) berechnet. 2. Sämtliche vernichtete Häuſer in den Städten dieſer Gebiete ſollen von deutſchen Arbeitern aufgebaut werden und auch das zum Wiederaufbau nötig, Material muß von Deutſchland beſchafft werden. 8. E ſoll Schrwdenerſagß für den dernichteten Schifſsrunm ge leiſtet werden. Dazu iſt eine Vereinbarung zwiſchen den Alliierten und den Mittelmächten zu treffen, die dahin gehen ſoll, daß ſämtliche deutſche Schiffe für Rech⸗ nung der geſamten Welt fahren und auf deutſchen Werf⸗ ten fur engliſche oder alliierte Rechnung Schiffe gebaut werden. Außer dem Schadenerſatz für Belgien und Frank⸗ reich iſt eine Entſchädigung für Geſamtverluſte zu zahlen. 5. Alles in Deutſchland befindliche Gold wird den Alliiier⸗ ten ausgeliefert. 6. Von der Erzeugung der deutſchen Kohlenbergwerke wird eine Abgabe erhoben, die eine Reihe von Jahren geleiſtet werden muß. Außerdem iſt die deutſche Kohlenerzeugung unter die Kontrolle der Alliier⸗ ten zu ſtellen. 7. Die Verheerungen in Italien, Serbien und Rumänien ſind gleichfalls wieder gut zu machen. Neues vom Tage. Noch kein freier Handel. Berlin, 3. Dez. Das Reichsernährungsamt kehnt die Einſchaltung des freien Handels in der Volksernäh⸗ rung noch ab. Eine weſentliche Verbeſſerung in der Zuckerverſorgung ſei trotz der Einſtellung der Zuckerver⸗ wendung für Sprengſtoffe, die nur ein Zwölftel der Geſamterzeugung beanſpruchte, noch nicht zu erwarten, weil der Mangel an Kohlen und Transportmitteln und die Einführung des Achtſtundentags ernſte Schwierigkei⸗ ten hervorrufen. 5 Die Elſäſſer plündern. Mülhauſen i. E, 3. Dez. Der ſoz. Abgeordnete für Mülhauſen, Emmel, berichtet, daß in Mülhausen die deutſchen Geſchäfte geplündert und die Deutſchen mißhandelt werden. Der Gemeinderat hat ſich für An⸗ ſchluß an Frankreich ausgeſprochen. Die„Volkszeitung“ erſcheint unter dem Namen„La Republique“. Die Amerikaner auf deutſchem Boden. Trier, 3. Dez. Amerikaniſche Truppen ſind am Sonntag in Trier eingerückt. Geſtern marſchierten wei⸗ ere Truppen durch in der Richtung nach Koblenz. Samt⸗ liche Waffen ſind bis zum 5. Dezember abzuliefern. Die amerikaniſchen Truppen dürfen die Wirtſchaften zwiſchen und 9 Uhr nachmittags beſuchen. 1 5 Kreuznach, 3. Dez. Eine geſtern hier zahkreich beſuchte Bürgerverſammlung legte flammenden Proteſtz 5 Sebie die etwaige Abſicht des Feindes, das linksrheiniſche Bebiet oder einen Teil desſelben vom deutſchen Vater⸗ kunde abzutrennen, ein. i . Die Schwarzen in der Pfalz. Serlin, 3. Dez. Die deutſche Regierung hat durch die Schweiz gegen die Beſetzung der Pfalz, worunter farbige franzöſiſche Truppen, Einſpruch erhoben. Die Farbigen, die ſogleich Notzuchtverbrechen und andere Aus⸗ ſchreitungen begingen, ſind zwar zunächſt wieder zurück⸗ gezogen worden, ſtehen aber noch an der Grenze. Des weiteren wurde gegen die Einbeziehung des Gebiets von Saarbrücken und Saarlouis in das Veſehungsgebiet proteſtiert. f 8 i Frankreich zur — 6 1. Verſchiebung der deutſchen 5 Wahlen.. Paris, 3. Dez.„Homme libre“, das Blatt Clemen⸗ ceaus, ſchreibt, es ſei eine Verhöhnung der Verbün⸗ deten, wenn die jetzigen Machthaber in Deutſchland die Wahlen zur Nationalverſammlung nicht innerhalb des Waffenſtillſtands anſetzten. Die Fortſetzung des Kriegs ſei unvermeidlich.— Aus Paris gehen ununterbrochen Truppenzüge an die Grenze. Die Nordbahnen ſind für den Perſonenverkehr geſperrt. 5 Paris, 2. Dez. Der„Matin“ ſchreibt: Die Alliier⸗ ten haben ein Intereſſe an einer Begünſtigung Bayerns nur dann, wenn ſie unbedingte Bürgſchaften dafür be⸗ 5 f en, daß eine engere Einigung zwiſchen den norddeut⸗ ſchen und ſüddeutſchen Staaten einſchließlich Deutſch⸗ DOieſterreichs auch nach dem Frieden ausgeſchloſſen iſt f Engländer in Tirol.: i Innsbruck, 2. Dez. Den Blättern zufolge tra in Imſt(Ober⸗Inntal) eine Abteilung engliſcher Trup pen ein. f i 5 Kampf zwiſchen Deutſchen und Tſchechen. Budapeſt, 3. Dez. Geſtern abend wurde der von Marchegg abgelaſſene Perſonenzug nach Neudorf zwi⸗ ſchen Preßburg und Marchegg von Tſchechen angehalten, die den Zug ausrauben wollten. Ein Gegenzug mit de utſchen Soldaten der Armee Mackenſen war gerade eingelaufen. Es kam zu einem Kampfe zwiſchen Tſche⸗ chen und Deutſchen, der drei Stunden andauerte. Schließ⸗ lich wurden die Tſchechen vertrieben. Später traf auch eine ungariſche Verſtärkung ein. Wie das Wiener Acht⸗ uhrblatt erfährt, rückten heute nacht die tſchechiſchen Truppen in Marchegg ein und beſetzten den Ort. Kurz darauf ſtellte ſich ihnen ein Bataillon der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Volkswehr entgegen und vertrieb die Tſchechen wieder. ö DDDiüe Dentſchen in Ungarn. Dedenburg, 3. Dez. Verſchiedene Verſammlun⸗ en deutſcher Gemeinden in den weſtungariſchen Bezir⸗ ken Preßburg, Wieſelburg, Oedenburg und Iſenburg ver⸗ langten von der ungariſchen Regierung volle Selbſtän⸗ digkeit auf ihrem Siedelungsgebiet und einen deutſchen Volkskommiſſar zu ſeiner Leitung, ſowie die Einberufung einer deutſchen Nationalverſammlung. Juden feindliche Bewegung in Prag. Prag,, 3. Dez.(Wiener Korr.⸗Bur.) Um die geſtrige Mittagsſtunde ſammelten ſich auf dem Graben mehrere hundert Perſonen an, die vor einigen Häuſern, in denen ſich jüdiſche Geſchäftsleute befanden, die Her⸗ ausgabe der jüdiſchen Beſitzer verlangten und zwar mit der Begründung, daß die Juden an dem Elend ſchuld ſeien, das der Krieg gebracht habe. Es gelang ihnen auch, mehrerer Geſchäftsleute habhaft zu werden, die miß⸗ handelt wurden. Das Eingreifen von Soldaten und Tur⸗ nern verhinderte weitere Ausſchreitungen. Man brachte die Juden in die Joſeph⸗Kaſerne und hielt ſie dort in Schutzhaft. Die Menge zog unter ſtürmiſchen Rufen Baſel, 3. Mez. In der letzten Woche ſind in Lemberg verſchiedene Ausſchreitungen der Polen gegen. die jüdiſche Bevölkerung vorgekommen, die übrigens nach Wiener Blättern ſtark aufgebauſcht wurden. Die Polen ſuchen nun in Schweizer Blättern die Schuld daran den Alldeutſchen 10) zuzuſchieben. * Groß⸗ Rumänien. i Gyula ⸗Fehervar, 3. Dez. Vorgeſtern wurde hier die rumäniſche Nationalverſammlung eröffnet, die fol⸗ zende Reſolution angenommen hat: Die Nationalver⸗ ſammlung ſämtlicher Rumänen in Siebenbürgen, des Banats und Ungarns ſprechen die Vereinigung ſämtlicher Rumänen und der von Rumänen bewohnten Gebiete arit Rumänien, ſowie ihr Recht auf das ganze Banat zwiſchen Theiß und Donau aus. i Armenien unabhängig. London, 2. Dez.(Reuter.) Die armeniſche Natio⸗ naldelegation in Paris erklärte die Unabhängigkeit Armeniens einſchließlich Ciliciens. 8 Die Vorkonferenz. London, 3. Dez.(Reuter.) Im Auswärkigen Anit vurde geſtern die Konferenz eröffnet, an der Lloyd George, Balfour, Bonar Law und Generalſtabschef H. Wilſon, Joch, Clemenceau, Orlando und Sonnino teil⸗ aahmen. U. c. wurde die Frage bezüglich des Kaiſers erwähnt. Beſchritſſe können erſt nach der Antunft des Präſidenten Wilſon gefaßt werden. n London, 3. Dez.(Reuter.) Nach der„Daily News“ beabſichtigt die Koalitionsregierung die Einbe⸗ rufung des neuen Parlaments bis nach dem Friedens⸗ kongreß aufzuſchieben, der vermutlich in 6—7 Wochen be⸗ endet ſein wird. 12 Völkerbund. 3 Kopenhagen, 3. Dez. Die Ausſchüſſe der drei ſterzuſammenkünften und deren Beſchlüſſen das vorlie- gende Material zur Wahrung der Intereſſen der neu⸗ tralen Staaten während und nach dem Friedensſchluß zu bearbeiten haben, hat ſich auf den Vorſchlag der Organiſation eines Bundes der Völker geeinigt. Der Vorſchlag umfaßt u. a. die allgemeine Sa e Streitigkeiten zwiſchen Staaten einem Schiedsgeri oder einer Vermittelung zu unterwerfen, ferner die Er⸗ richtung eines internationalen Rats, eines ſtändigen internationalen Gerichtshofs, internationale Unterſu⸗ chungs⸗ und Vermittlungsbehörde, ſowie einer ſtändigen Organiſation von Friedens- oder Völkerrechtskonferenzen im Haag. i Gerechter Friede. Italiens beſchloſſen eine internationale Sozialiſtenkonfe⸗ renz vorzuſchlagen, auf der die Bedingungen eines ge rechten Friedens aufgeſtellt werden ſollen. *——— Kundgebung des Berliner Bürgerrats. 5 Berlin, 3. Dez. In einer großen Verſammlung des Bürgerrats von Groß⸗Berlin im Zirkus Buſch ſprach Dr. ing. W. Koch. Er forderte unbedingten Schutz de Eigentums gegen geſetzloſe gewaltſame Einariffe und pro⸗ teſtierte gegen Maßregeln wirtſchaftlicher, finanzieller und politiſcher Art, die die produktive Wirtſchaft umgeſtalten ſollten. Alle Maßregeln dieſer Art müſſen erſt den verfaſſunggebenden Verſammlung vorgelegt und von ih ebilligt werden, ehe ſie wirkſam ſein dürfen. Die Ver⸗ 1 nahm eine Entſchließung an, in der die Reichs leitung aufgefordert wird, alles zu tun, damit ſchnellſten⸗ durch die geſetzgebende Nationalverſammlung wieder di⸗ Gleichberechtigung aller Stände und die Beendigung jeden unerträglichen Diktatur erreicht wird. Niemals war ein. ſtraffere einheitliche Regierungsgewalt notwendiger al⸗ heute. Das Bürgertum fordert ein einheitliches Reick und will ſich durch unverantwortlich Machenſchaften di. Geſchloſſenheit der Nation nicht rauben laſſen. Es er wartet von der Reichsleitung die Ermöglichung gemein. ſchaftlicher und wirkſamer Arbeit mit dem deutſch⸗öſter. reichiſchen Staat. Eisner lenkt ein. München, 3. Dez. Im Landesausſchuß der Sol datenräte gab Eisner namens der Regierung eine Erklärung ab, daß Bayern an der Reichseinheit feſthalte aber auch auf ſeine Selbſtändigkeit dringe. Schreckens⸗ herrſchaft und Vermögensenteignung werde bekämpft; di⸗ ſofortige Sozialiſierung der Betriebe ſei unter den gegen⸗ wärtigen Verhältniſſen nicht möglich. Die Ordnung ſoll⸗ aufrechterhalten werden. Von den feindlichen Mächter erwarte man, daß ſie den das deutſche Volk beunruhigender Gerüchten der Auflöſung Deutſchlands entgegentreten und daß ſie in den beſetzten Gebieten die aufgelöſten Ar. beiter⸗ und Soldatenräte wieder einſetzen. Der Miniſter des Innern, Auer, führte aus, man dürfe der Entente nicht die Möglichkeit geben, innere Einrichtungen in Deutſchland anzuordnen. Der Waffenſtillſtand müſſe ver⸗ längert werden. Das beſte Mittel dazu ſei die Wahl den Nationalverſammlung. Der Kultusminiſter ſprach für freien Staat, freie Schule, freie Kirche. Der Kriegs⸗ miniſter erklärte, für die Offiziersernennungen ſei im künftigen Heer kein Raum mehr. Entſcheidend ſoll dit Fähigkeit ſein. Juſtizminiſter Timm kündigte rückſichts⸗ loſes Vorgehen gegen Gewinnſucht und Wucher an. i Das heſſiſche Wahlgeſetz. Daemſtadt, 3. Dez. Nach dem Wahlgeſetz für die geſetzgebende heſſiſche Volkskammer wird die Volkskammer aus 58 Abgeordneten gebildet. Sie geht aus unmittel⸗ barer Wahl mit geheimem Stimmrecht hervor. Wählbar ſind alle ſtimmberechtigten Perſonen, die ſeit mindeſtens einem Jahre Deutſche ſind. Die Abgeordneten werden eutsſchreitungen in Galizier. den unannehmbaren 855: der neutralen Zone. ſkandinaviſchen Reiche, die gemäß den nordiſchen Mini⸗ utralen Zone.) Herres te FPorrgeſepr werden. Err drr ö beiten werden ebenſo wie die bereits ordnungsmäßig abge⸗ lieferten Gegenſtände ſeitens der Heeresverwaltung be zahlt. Hierüber beſtehende Zweifel haben zu 0 ſtellungen und Arbeiterentlaſſungen geführt, die vermieden worden wären. 11 hab — Sinken der Viehpreiſe Wie das„Win, ich Landw. Wochenblatt“ ſchreibt, ſind die Landesviehſa ein ind melſtellen in letzter Zeit ſo überliefert worden, daß ft Eri erheblicher Teil des Schlachtviehs in wenig wirkſchnl daß licher Weiſe verwertet werden mußte. In vielen Fälle 1 war der Grund, daß die Viehhalter eine Senkung des uf Schlachtviehpreiſe oder die gewaltſame Wegnahme We Viehs ohne Bezahlung befürchteten. Das Blatt ermah din die Landwirte, wo nicht beſonderer Futtermangel 1 der liege, das Vieh nur nach Bedarf zu liefern. Wenn 55 lh mal das Vieh im Stall nicht mehr ſicher wäre, dans wäre auch das Eigentum überhaupt mitſamt dem Ge fe nicht mehr ſicher. 1 beſt Baden. 1 J Karlsruhe, 3. Dez.(Politiſche Vorgänge Baden.) Die Vereinigung der beiden liberalen Parteien 51 Badens iſt nicht zuſtande gekommen. Der Engere 5 i ſchuß der nat. lib. Partei bedauert, daß die Einigung Forderungen der Fortſchr. Volks partei geſcheitert ſei. 5. der „In einer Verſammlung in Offenburg wurde daß Beſchluß der bürgerlichen Parteien bekannt gegeben, dieſe ſich während des Wahlkampfes gegenſeitig nic befehden wollen. ö ö Am 8. Dezember ſoll in Karlsruhe eine Verſammlung zur Gründung eines Landesvereins der evangelisch oz Partei ſtattfinden. 0 (Karlsruhe, 3. Dez.(Keine Sordatenräte 5 Im Gebiet der neutralen Zom dürfen Soldatenräte nicht fortbeſtehen. 1 () Karlsruhe, 3. Dez. Die evangl. Generalſyno a nahm eine Entſchließung an, in welcher u. a. die n Trennung von Kirche und Staat für beide Teile 155 ſchädlich bezeichnet und die Beibehaltung des Relegion?“ unterrichts in den Schulen gefordert wird. Ferner 7955 verlangt, daß der theologiſchen Fakultät in Heidelberg ihre chr Stellung iunerhalb der univerſitit alt weſentlicher Beſtandteil der Geiſteswiſſenſchaften gewah 0 bleibe. i ö Rom, 3. Dez. Die internationaliſtiſchen Sozialiſten Sachſen, Württemberg, Baden und Heſſen, hier zu 1 lungen zwiſchen den deutſchen Unterrichtsverwaltennſen berichtet wird, ein von der Front zurückkehrendes nach der Verhältniswahl auf die Dauer von 3 Jahren gewählt. Das ganze Land bilbet einen Wahlkreis. — Fortſetzung von Rüſtungsarbeiten. Da Richtet die Juden! Hängt ſie auf! Sperrt ſie ein! Gebt ihnen Kraut zu freſſen und Kriegsbrot!“ vor das Deutſche Haus, in dem ſich angeblich mehrere jüdiſche Geſchäftsleute verborgen halten jollten. Dem Militgr 5 belaug es, den Graben abzuſperren.. zu beſchäftigen, wenn die Rüſtungsarbeiten plötzlich voll⸗ es in vielen Fällen nicht möglich ſein wird, die Arbeits⸗ kräfte der Rüſtungsinduſtrie im vollen Umfang weiter feuerte mit ſeiner Mauſerpiſtole auf zwei Bürger, ſchwer verletzt zu Boden ſtürzten. Die Truppen griffen werden konnte, d ihn d kommen 3 werden, noch bevor Friedensarbeiten us fi ind icher N müſſen nach amtlicher Mitte (J. Karlsruhe, 3. Dez. An einem Bahnübergang 1 beim Stadtteil Mühlburg wurde ein 28jähriges M 4 chen namens Anna Wuß von einem Zuge überfahr und tödlich verletzt. f 0 Stuttgart, 2. Dez.(Miniſterzuſammen kunft.) Geſtern abend ſind die Finanzminiſter(bim deren Vertreter) der ſüddeutſchen Bundesſtaaten, enen N mengekommen, um die vor einigen Tagen begonnenen 8 Beratungen über gemeinſame Finanzfragen, z. B 2 Entſchädigung der A.⸗ und S.⸗Räte, den Druck eig t a Noten, die Rückzahlung der Unterſtützungsbeiträge, 0 10 zuſetzen. Der Hauptgegenſtand der Beratungen 1. jedoch die Frage bilden, auf welche Weiſe neue Steuer 5 aufzufinden ſind. 1 l J O Stuttgart, 3. Dez.(Eine halbe Millie Eine hieſige Familie hob in voriger Woche bei 1257 Bank ein Guthaben von einer halben Million ab. le Nacht war die Summe verſchwunden. ich u Da es ſich n 50 lauter nummerierte Wertpapiere handelt, kann der Dien mit dem Geld nichts anfangen. a der ( Ulm, 3. Dez.(Vergeltung.) Aus Anlaß die ſchlimmen Behandlung der Armee Mackenſen durch 6 Ungarn wurde in Neu-Ulm die ungariſche Diviſion, 505 Offiziere und 17000 Mann, entwaffnet. Die Trußpß werden im Innern Bayerns internier: i Vermiſchtes. 9 Kronprinz Rupprecht iſt am Donnerskag in Bayern eingetroffen. 1 Das Berliner Schloß geplündert. Der Beg ſchen Tageszeitung“ zufolge iſt die geſamte Wäſche 1. Kaiſers und der Kaiſerin ſowie die Garderobe aus 1 königlichen Schloß verſchwunden. Die Spitzbuben ha 5 nur die Staatsgarderobe der Kaiſerin in zerriſſenem 55 10 ſtande zurückgelaſſen. Auch Koſtbarkeiten und biſtoriſg g Gegenſtände ſind nicht aufzufinden. Das Silberze und der Weinvorrat konnten in Sicherheit gebra werden. en Vereinfachte und erleichterte Reifeprüfung für Kriegsteilnehmer. Auf Grund neuer Verhan können nunmehr auch ſolche Kriegsteilnehmer, die 1 en keine höhere Schule beſucht haben, oder in einer ſolch nicht bis zur 6. Klaſſe aufgeſtiegen ſind, zur Krieg reifeprüfung zugelaſſen werden. Vorausſetzung iſt! daß ſie mindeſtens die Prüfung für den Nachweis der igen ſenſchaftlichen Befähigung zum einfährig⸗freiwil ab⸗ Dienſt oder die erſte Prüfung für den Volksſchuldienſt ger elegt haben; 22. daß ſie ſich nach Beſtehung Haß Prüfung mindeſtens 1 Jahr lang in ausreichendem auf die Kriegsreifeprüfung vorbereitet haben. 1 Beim Flug in die Heimat tödlich verung Unweit des Dorfes Biſchhauſen ſtürzte, wie aus Ef 0 zeug ab. Beide Inſaſſen, darunter der bekannte Her, reiter, Rittmeiſter v. Görne, vom Husarenregiment 5 1 14 in Kaſſel, waren ſofort tot.„ 1 bend 1 al. Nette Bundesgenoſſen. Am lehren Freikaß e ſtes beranſtalteten Truppen eines durchmarſchierenden f in rechſchen Infantetie⸗Regiments in einer Wirth, Pfedelbach, württ. OA. Oehringen, eine kurze Schul ö unterhaltung. Es kam zu Streitereien, wobei der ratsam dige, ein Vizefeldwebel, unter n von o edoch fäßftgen aus dem Lokal entfernt wurde. drang f 5 nach einigen Minuten in das Lokal wieder ein bis ent⸗ ernten ſich Jagſtfeld zu, ohne daß der Schaut e fü a ſeine Kameraden P unter Ex riffen und ſi 1777 0 Alen getroffen, um jeden 7297 8. um iſt es ſinnlos, Banknoten ind Kaſſenſcheine zu hamſtern? 1. Bares Geld in Noten, Kaſſenſcheinen uſw. ver⸗ igt keine höhere Sicherheit als der Beſitz von Gut⸗ u bei Geldinſtituten. Ein Mißtrauen gegen die ordent⸗ und Geſchäftsführung der deutſchen Banken, Sparkaſſen 0 Fnncenoſſenſchaften beſteht nicht. Jeder kennt die ſoliden 1 laß ioſäbe, nach denen ſie verwaltet werden, jeder weiß, 1 ihre Zahlungsfähigkeit über jeden Zweifel erhaben iſt. 2. Wer Wertpapiere verkauft, um den Erlös in bar Wanbewahren, verliert Zinſen. Bargeld frißt Zinſen, 4 g tpapiere und Guthaben bei den Geldinſtituten bringen nen. Kaſſenſcheine und Noten ſind zinsloſe Schuld⸗ 9 ſchereibungen des Reiches oder der Reichsbank, ihnen 8 1 die verzinslichen Schuldverſchreibungen des Reiches . Reichsanleihen— an Sicherheit nicht nach; darum 1 l es durchaus im Intereſſe jedes einzelnen, Bar⸗ fände, die er zurzeit nicht benötigt, anzulegen. use Wer ſein Geld mit ſich herumträgt oder zu Hauſe wer dahrt, ſetzt ſich der Gefahr aus, es zu verlieren durch Diebſtahl oder Brand einzubüßen. ih 4. Verlorengegangene Banknoten ſind kaum erſeßbar, And beim Abhandenkommen anderer Wertpapiere f el ein Aufgebotsverfahren der Schaden zum größten gut gemacht werden kann. g unt Die Zahlung durch Bargeld iſt mit mancherlei be änden verknüpft, während die Zahlung auf bargeld⸗ ö tig Wege durch Ueberweiſung oder Scheck vom Schreib⸗ ſich aus erfolgen kann. Bargeldloſe Zahlungen laſſen nuchweſ nach Jahren aus den Büchern der Banken uſw. bas deiſen; ſo werden Rechtsnachteile, die häufig durch erlorengehen von Quittungen entſtehen, vermieden. 185 Die Sorge vor einer Beſchlagnahme der Guthaben it sanken, Sparkaſſen, Genoſſenſchaften, Poſtſcheckämtern deberßt und in Zukunft völlig unbegründet. Von maß⸗ attinder Seite gegebene Erklärungen weiſen eine der⸗ f alen Annahme in nicht mißzuverſtehender Weiſe ein für 1 bal 3 zurück. Daran wird ſich jede Regierung gebunden dne n. Außerdem ſollte ſich doch jeder überlegen, daß nu uche Beſchlagnahme der Guthaben proktiſch ganz id ichführbar wäre. Denn die Guthaben der Kunden ehen gar nicht voll in bar vorhanden, ſondern, ab⸗ Getern von den dem nötigen Kaſſenbeſtand, in Hypo⸗ n, Darlehen, Wertpapieren uſw. angelegt. werlber Die gegenwärtige Zahlungsmittelknappheit iſt eine kumg gehende, durch die Aufſpeicherungswut des Publi⸗ ſchi hervorgerufene Erſcheinung, die um ſo eher ver⸗ Dea. wird, je mehr die Mahnung zur Beſonnenheit men tung findet. Eine Reihe durchgreifender Maßnah⸗ 5 in vernünftigen Grenzen nden Bedarf an Zahlungsmitteln zu befriedigen. 5 te die Bevölkerung aber dazu ſchreiten, das eſamte döchte vermögen in Geldzeichen umzuwandeln, 0 ver⸗ 4 e wohl keine Notenbank der Welt die erforderlichen ( enmengen zu beſchafſen. 8 Eine weitere Ausdehnung des Papiergeldumlaufs, ergebe ſich als Folgeerſcheinung der Banknotenhamſterei Peeiſe muß, hemmt und verzögert den Rückgang der bc 01 wie ihn die langſam ſich entſpannende Lage mit ingen wird. a Wiel, Die Noten und Gedhamſterei erſchwert die Alb. leich de der Lohn⸗ und Gehaltszahlungen und ſetzt das 7 5 Gefahr von inneren Unruhen aus. falle 0. Ein übermäßiger Notenumlauf ſetzt das finan⸗ ö ie e Anſehen des Reiches im Auslande herab, erſchwert uud iederherſtellung des normalen Standes der Valuta gefährdet den Wiederaufbau der Volkswirtſchaft. arum: 5 bringt eure überflüſſigen Banknotenbeſtände zu den Geldinſtituten! 8 af Es wird mein Beſtreben ſein, durch Auf allgemeinen Wunſch meiner verehrten Kundſchaft von Seckenheim habe ich meine Tätigkeit in Secken⸗ heim, Dammſtraße 1, wieder aufgenommen. fachmänniſche Behandlung meine werte Kundſchaft Das Eude in Brüſſel. Ueber einen Sturmangriff der Belgier auf den Brüſſeler Nordbahnhof und die dort ihres Abzug harrenden deutſchen Truppen, teilt ein Leſer dem„Hannoverſchen Kurier“ mit: Am Sonntag nachmit⸗ tag nach 2 Uhr bewegte ſich ein großer Zug von deut⸗ ſchen Soldaten ohne Waffen, mit roter Fahne voran, deſſen Vorbeimarſch etwa 4 Stunden dauerte, durch Brüſſel, zwang den Generalgouverneur zur Abtretung des Kommandos und richtete einen Soldatenrat ein. Die Brüſſeler ſchauten erſtaunt dieſen Auftritten zu und ka⸗ men dadurch in eine gewiſſe Erregung. Die Teilnehmer des Zugs und andere nach Brüſſel hereingekommene Soldaten⸗Elemente, teils Verſprengte, teils Etappentrup⸗ pen, verteilten ſich in großen Kaffees, woſelbſt die Mar⸗ ſeillaiſe, Sambre et Meuſe und andere aufreizende Natio⸗ nalmärſche geſpielt und von unſeren Soldaten, die ſich in einer Verbrüderungsduſel befanden, mitgeſungen und mitgetanzt wurden. Dieſer Drang nach internationaler Vereinigung in Verbindung mit der Freude über das baldige Kriegsende hat nun eine Menge von Soldaten leider dazu veranlatß, ihre Gewehre und Patronen an. Belgier und belgiſche Schönen zu verkaufen. Gegen 10 Uhr gingen wir über den Bahnhofsplatz, um den Schnell⸗ zug nach Deutſchland zu erreichen. Kaum im Bahnhof, kam Fliegeralarm, und ſofort herrſchte völlige Dunkelheit. Drei bereitſtehende Züge waren bereits zum berſten voll, alles Soldaten, hier und da Zivilperſonen. In der Ferne hörte man die platzenden Bomben. Dier Züge fuhren wegen der anhaltenden Gefahr nicht ab. Es wurde 11 und 12 Uhr. Plötzlich vernahmen wir draußen einen Schuß und lautes Stimmengewirr. Faſt See erſchollen auf den Bahnſteigen zwiſchen den ügen Kommandorufe von mitreiſenden Offizieren: „Alles, was noch Waffen hat, ſofort antreten.“ Die in die Heimat eilenden Soldaten kletterten aus den Ab⸗ teilen, ſetzten ihre Helme auf, nahmen ihre Knarren und ſtürzten heraus, ſich um die Offiziere ſammelnd, denen ſie womöglich kurz vorher die Achſelſtücke abgenommen hatten. Auf den Ruf hin:„die Belgier ſtürmen den Bahnhof“, waren alle einig, unter Führung ihn aufs Aeußerſte zu verteidigen. Wie durch ein Wunder, wie Pilze aus der Erde waren plötzlich 600 bis 800 belgiſche Frei⸗ ſchützen mit Gewehren, ſogar mit Maſchinengewehren, erſtanden. Die Offiziere führten zuerſt die Mannſchaften den Hauptportalen zu, um der Bahnhofswache gegen den Anſturm zu helfen. Plötzlich folgte nun Schuß auf Schuß. Wir waren kaum 380 Mann ſtark, darunter viele Mann⸗ ſchaften waffenlos. Da plötzlich in der höchſten Not fingen unſere Maſchinengewehre an zu ſpielen. Die Belgier wurden aus den Gleiſen herausgefegt und vorm Bahnhofsplatz geſchah dasſelbe. Auch wurden von neuem Munition und Handgranaten verteilt. Die Offiziere bil⸗ deten Patrouillen, ſäuberten die Außenſtrecke, den be⸗ nachbarten Bahnhof Schaerbeck, nahmen drei Kerle feſt, welche die Schienen gelockert hatten und hingen ſie ſofort an den Laternen auf. Nach einer angſtvollen Stunde kehrten die Soldaten in ihre Abteile zurück, nachdem die Belgier in der Stadt und im Felde zurückgetrieben und 2 Diviſionen zum Schutz von Stadt und Bahnhof herangezogen worden waren. Wir hatten 8 Tote auf dem Bahnhof(und in der Stadt?), die Belgier hatten ihren Frevel mit 160 Toten und wohl ebenſovielen Ver⸗ wundeten zu büßen. Anderen Morgen, 8 Uhr, konnte endlich der erſte Zug nach Deutſchland abrollen. i Berlin, 2. Dez. Der kürzlich gewählte Reichsaus⸗ ſchuß beſteht laut Beſchluß des Vollzugsrats aus 8 Groß⸗ Berlinern(preußiſchen) Mitgliedern und aus 8 Ver⸗ tretern der außerpreußiſchen Bundesſtaaten, ferner aus 3 Mitgliedern der Oſt⸗ und Weſtfront und der Marine, juſammen 19 M Brand des Wiener Arſenalss Wien, 2. Dez. Heute früh wurde im Arſenal ein Feuer entdeckt. In einem Teil des Gebäudes, wo große Ledervorräte aufbewahrt werden, war das Feuer wahr⸗ ſcheinlich ſchon im Laufe der Nacht ausgebrochen. Außer den Ledervorräten brennt noch ein Fakeldepot, in deſſen Nähe große Maſſen von Sprenaſtoffen lagern. g Das freie Meer. Die Anſichten über das, was freie See bedeutet, ſcheinen n England und Amerika weit auseinanderzugehen. Das zeht u. a. aus einem Leitartikel der„Newyork World“ her⸗ zor, den die engliſchen Korreſpondenten von Amerika wört⸗ ich nach London telegraphierten. In Amerika, heißt es da, ei die Freiheit der See ſtets ſo heilig gehalten worden, wie das Privateigentum zur See und wie privates Eigentum in olchen Ländern, in denen das Vöfkerrecht noch etwas gilt. „Wir haben immer an der Lehre feſtgehalten, daß Güter, die nicht Konterbande ſind, nicht beſchlagnahmt und daß neu⸗ ale Schiffe nicht zur Beute gemacht oder vernichtet werden yürfen. Daß dieſes Prinzip niemals in Völkerrecht aufge- zommen werden konnte, war ſtets größtenteils die i Englands, das ſich dem Prinzip immer widerſetzte. Die Ver⸗ znigten Staaten würden ihrer ganzen geſchichtlichen Ver⸗ zamgenheit untreu werden, wenn ſie nicht auf einer allge⸗ neinen und befriedigenden Regelung der Frage beſtünden.“ — Der Korreſpondent der„Daily News“ drückt ſeine Ueber⸗ taſchung über den Ton aus, den das Noewyorker Blatt an ſchlägt, und fügt hinzu, die„World“ vergeſſe ganz, wie ſich die amerikaniſche Flotte ſelbſt als Flotte einer kriegführenden Macht benommen habe.„Es gibt ſelbſtſüchtige Menſchen in ſedem Lande, aber die große Mehrheit der Amerikaner wird nicht geneigt ſein, um einiger amerikanſcher Exporteure willen die wahrſcheinlich heute weit veicher ſind, als zu Anfang des Krieges, deren Beſchwerde zu unterſtützen.“ Woraus zu erſehen iſt, daß nicht über alles dieſelbe Anſicht in London und Newyork herrſcht. 5 Zum Nullſundenarbeitstag. Der„Vorwörts“ ſchreibt: Die„Rote Fahne“ wendet ſich gegen die„Freiheit“, die den von den Gewerkſchaften er rungenen Achtſtundentag als einen Sieg des Prinzips feiert. Der Achtſtundentag iſt für das tüchtige Blatt etwas längſt Ueberholtes, beinahe ſchon Bürgerlich⸗Reaktionäres. die richtige proletariſche und prinzipiell revolutionäre Forde⸗ rung iſt ihm der Sechs ſt undentag. Auf dieſem Gebiet öffnet ſich dem Radikalismus ein unbegrenztes Feld. Nun kann irgendein Ueberradikaler namens Pfemfert oder ſonſt⸗ wie kommen und erklären: Liebknecht und Roſa Luxemburg ſind elende Waſchlappen, das Richtige iſt nicht der S 5 ſondern der Vierſtundentag. Auf dieſem Wege würde man dann dem Ideal des Nullſtundentages vaſch nahe⸗ kommen... Gegenüber ſolcher Demag o gie muß ein ernſtes Wort i geſprochen werden. Natürlich iſt es in einer Zeit der Ar. ö beitsloſigkeit möglich, daß die Schichten vorübergehend und notgedrungen auch noch unter den Achtſtundentag herabge⸗ g ſetzt werden, um Entlaſſungen zu vermeiden und die vor⸗ handenen Arbeits⸗ und Entlohnungsmöglichkeiten auf a viele zu verteilen. Aber es iſt gewiſſenſos, den Arbeitern einen ſolchen Notzuſtand als ein erſtrebenswertes Ziel hinzuſtellen. Wir ſind durch den Krieg verarmt und können nur durch Arbeit wieder reicher werden, datzu muß jeder an ſeinem Platz das Seine beitragen. Dann wird ſich bei den wirklichen Arbeitern auch jene Arbeitsfreu, digkeit einſtellen, ohne die unſer Volk einfach zugrunde gehen müßte. Ein Volk, das nicht arbeitet kann auch ſich und ſeinen Nachwuchs nicht ernähren. Die Schmutzkonkurrenz, die der Spartakusbund gegenüber den Sozialdemokraten und Unabhängigen in der Frage der Ar- beitszeit treibt, appelliert nicht an proletariſche, ſondern nn lumpenproletariſche Inſtinkte, und ihr Erfolg 8 wäre für die Arbeiterklaſſe rettung⸗loſer Ruin. i 5 Verantwortlich für die Redaktion og Zimmermann Secken heim. in ſauberer Ausführung i Ritgliedern. Der oberſchleſiſche Bergarbeiterſtreik kann als er⸗ loſchen angeſehen werden. für täglich einige Stunden. Kchlez. 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Fußballv.) liefert ſchnellſtens. a Gg. Zimmermann. Freitag ½9 Uhr — PRO BE o o x Die vom Kriege zurückgekehrten Mitglieder ſind herzlich eingeladen. 0 EN e N ene b c rr Seck 1 Samstag Abend ½9 Uhr Splelerversamlung zwecks Aufſtellung der 1. und 2. Mannſchaft zum Pokalſpiel. i Der Vorſtaud. 1 90 Fur Borellung von 150. 100 u 50 Lr. Obsfmostersatz Germanla⸗Drogerile Er. Wagner Nachf. Zuh. W Hüllflin. Nehme die Beleidigung g gegen Muguſt Walz ZET HGE. 2 Hann zum Flegelbenſgng Wit Ko⸗Gewührnug ——— 72 ag gesucht. i. d. Ges — 1——— 2—— Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. 20(Nachdruck verboten.) Eine Sekunde lang ſchien ihr ſeiner Seele dringen zu wollen. Gott, Du liebſt mich nicht!“ und fiel in ſich ſelbſt zuſammen. „Um Gotteswillen, Harriet!“ während er eine Bewegung machte, ihre Hand zu ergre fen; ſie aber ſchnellte in die Höhe. Blick bis auf den Grund „Mein Gott,“ rief ſie, während es in ihren Zügen wie Entſetzen zitterte,„mein und wie überwältigt von dieſer Erkenntnis ſchlug ſie die Hände gegen das Geſicht wollte Reichardt, von den peinlichſten Gefühlen beſtürmt, wieder beginnen, „Bleib'! rühr mich ——à———— „Harriet, Sie haben mir noch nicht ein Wort er- laubt!“ begann er;: ſie hatte das Kinn auf die Bruſt f geſenkt und ſchien ihn kaum zu hören.„Harriet, ſoll ich nicht reden?“ fuhr er fort. i Da hob ſie langſam den Kopf.„Gehen Sie, Sir!“ ſagte ſie in einem Tone, der nichts mehr von dem Metall⸗ klang ihrer früheren Stimme verriet,„zeigen Sie mir wenigſtens ſo viel Achtung, daß Sie mich jetzt verlaſſen!“ Reichardt erhob ſich traurig, er fühlte, daß er nichts mehr zu ſagen habe; langſam ging er nach der Tür; als er aber das Schloß in die Hand nahm, ſchien es wie ein Schauer über das Mädchen zu kommen.„Warten Sie an der Balkontür,“ ſprach ſie mit hörbarer Anſtren⸗ i⸗ gung,„ich werde jemand ſenden, der Sie ſicher unter⸗ ; 5 5. bringt!“ nicht an!“ rief ſie den Arm abwehrend gegen ihn aus- f j N Reich N end„mein Gott, liebt mich nicht!“ fuhr ſie, e ſpäter ſtand Reichardt an der ange⸗ klagend wie in bitterſter Verzweiflung, ſchien plötzlich das Bewußtſein ihres über fie zu kommen. deckte ſie mit beiden Armen ihre ſtig ſuchenden Blick um ſi ſtuhl wiß ſie einen weiten Augenblicke ſchon vom Halſe „mein Gott, mein Gott!“ in fort, und jetzt erſt äußern Zuſtandes Wie in ſich ſelbſt zurückfliehend Bruſt und warf einen ch— von einem nahen Lehn⸗ Shawl, der ſie im nächſten bis zu den Füßen dicht verhüllte— dann aber fiel ſie mit einem leiſe jammernden die Polſter des Stuhls. Reichardt fühlte in dieſem Augenblick, als habe er hinter ſich ein verſchmähtes, nun ver⸗ ſchloſſenes Paradies; vor ſich eine Zukunft ſo dunkel, wie die Nacht um ihn. Wenn er nur die geringſte Nach⸗ richt über den Stand der Dinge in der Stadt gehabt hätte. Das Hotel war ſicherlich bewacht, um ihn noch abzufangen, wenn er ſpät in der Nacht heimzukehren verſuchte, und ohne ſich mutwillig in Gefahr zu begeben, durfte er es nicht wagen, ſeinen augenblicklichen Zu⸗ fluchtsort zu verlaſſen. Er hatte noch kaum lange über⸗ legt, als hinter ihm eine Tür klappte und gleich darauf eine Schwarze ſeinen Arm berührend an ihm vorüber⸗ zur unter dem Einfluſſe des undankbarſten Egois⸗ ſtrich.„Kommen Sie, Sir!“ ſagte ſie halblaut, ihm die mus 1 als habe er mit der warmen Hingebung Treppe hinab vorangehend. Reichardt folgte, und nach des Mädchens nur für ſeine Zwecke geſpielt; er hätte ſich kurzem Gange durch die Gartenanlagen war ein von ir zu Füßen ſtürzen, hätte wieder gut machen mögen, Schlinggewächſen überwucherter Pavillon erreicht.„Ich Was ſeine Kälte geſündigt, und doch war es ihm zugleich, werde Sie führen,“ ziſchelte die Negerin, die Tür öff⸗ als würde eh 8 nur 1 ſelbſt chen, 15 n können, als ſie nis: werden, um die einen Betrug an ihr und an als habe er doch nicht anders han⸗ er getan. Aber ſo wie jetzt konnten ſich nicht einander gegenüber bleiben, ein Verſtänd⸗ d d eigentümliche Lage, e. mend und ſeinen Arm faſſend,„ich habe kein Licht mit⸗ nehmen dürfen!“ Sorgſam leitete ſie ihn vorwärts und legte endlich ſeine Hand auf ein weiches Polſter.„Hier können Sie ruhig ſchlafen!“ ſchloß ſie und war im nächſten Augenblick ſchon von ſeiner Seite verſchwunden. i 5 Debßanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntuls, daß der Kaminfeger begonnen hat. Seckenheim, den 5. Dezember 1918. Pürgermeiſteramt Volz. heute mit dem Reinigen der Kamine N 5 Jubbal Jdgelhda zeenbein 1803 Hachrut. Nach bereits eingetretener Waffenruhe ſehen wir uns zu unſerem größten Bedauern genötigt, 1 5 N 1 5 1 1 Wekanntmachung. Die Bekämpfung der Manl- u. Slanenſenche ker. f und Viehhof hier die werden folgende Nachdem im ftädt. Schlacht⸗ Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, Anordnungen getroffen: A. Sperrbezirk. Der ſtädt. Schlacht und Viehhof hier bildet einen Sperrbezirk i. S. der§§ 161 Il der Ausführungsvorſchrif⸗ ten des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. Maßregeln für den Sperrbezirk. boten: nahme der Schlachtviehmärkten in Schlachtviehhöfen ſowie der Auftrieb von Klauenvieh auf Jahr- und Wochenmärkte. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf marktähnliche Ver⸗ anſtaltungen. 2. Der Handel mit Klauenvieh, ſowie mit Geflügel, der ohne vorgängige Beſtellung entweder außerhalb des Ge⸗ meindebezirks der oder ohne Begründung einer ſolchen ſtattfindet. Als Han⸗ del im Sinne dieſer Vorſchrift gilt auch das Aufſuchen von Beſtellungen durch Händler ohne Mitführen von Tieren und das Aufkaufen von Tieren durch Händler. 9. Die Veranſtaltung von Verſteigerungen von Klauen⸗ vieh. Das Verbot findet keine Anwendung auf Vieh⸗ 1 verſteigerungen auf dem eigenen nicht geſperrten Gehöfte des Beſitzers, wenn nur Tiere ſich mindeſtens 3 Monate im finden. 4. Die Abhaltung von zffentlichen Tierſchauen mit Klauenvieh. 3 5. Das Weggeben von nicht ausreichend erhitzter Milch aus Sammelmolkereien an landwirtſchaftliche Betriebe, in denen Klauenvieh gehalten wird, ſowie die Verwertung ſolcher Milch in den eigenen Viehbeſtänden der Molkerei, ferner die Entfernung der zur Anlieferung der Milch und zur Ablieferung der Milchrückſtände benutzten Gefäße aus der Molkeret, bevor ſie desinfiziert ſind.(vergl.§ 11 Abſ. 1 Nr. 9, 10 der Anweiſung für das Desinfektions⸗ verfahren). II. Maßregeln für den Sperrbezirk: 1. Für den ganzen Bereich des Sperrbezirks gelten fol⸗ gende Beſchränkungen: N a 8. Schlächtern, Viehkaſtrierern ſowie Händlern und an⸗ deren Perſonen, die gewerbsmäßig in Ställen verkehren, ferner Perſonen, die ein Gewerhe im Umherziehen ausüben, iſt das Betreten aller Ställe und ſonſtiger Standorte von Klauenvieh im Sperrbezirke, desgleichen der Eintritt in die Viehſeuchengehöfte verboten. In beſonders dringlichen Füllen kann das Bezirksamt Ausnahmen zulaſſen. Beſitze des Verſteigerers be⸗ d. Dünger und Jauche von Klauenvieh ferner Gerät⸗ ö ſchaften und Gegenſtände aller Art, die mit ſolchem Vieh in Berührung gekommen ſind, dürfen aus dem Sperr⸗ bezirk nur mit bezirksamtlicher Erlaubnis unter den vor⸗ geſchriebenen Vorſichtsmaßregeln ausgeführt werden. 1. Das Abhalten von Veranſtaltungen in dem Seuchen⸗ . die eine Anſammlung einer größeren Zahl von erſonen im Gefolge haben, iſt vor erfolgter Schlußdes⸗ infektion verboten. Mannheim, den 28. November 1918. Had. Fenirksamt Abt. Il b. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 5. Dezember 1918. Hürgermeiſteramt: Volz. Koch. Im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof hier iſt ver⸗ 1. Die Abhaltung von Klauenviehmärkten, mit Aus- gewerblichen Niederlaſſung des Händlers zum Verkaufe kommen, die 5 abermals Mitglieder und Freunde unſerer Beſellſchaf von dem Ableben eines lieben und treuen Kollegen in Kenntnis zu ſetzen. In der Blute ſeiner Jugend fiel während den letzten Rückzugs⸗Gefechten unſer Vorſtanbs⸗Mitglied Unteroff. Hider Ding Offs.⸗Aſp. im F.⸗Art.⸗Rat. Wiederum iſt es die Reihe unſerer Vorſtände in die ein gähnender Spalt geriſſen wurde. War doch der Verſtorbene unſerer Grſellſchaft erfolgreich tätig nnd beteiligte er ſich ſtets gerne und eifrig an Wektſpielen, wie er überhaupt immer um das Er⸗ ehen der Farben„blau⸗weiß“ bemüht war. Durch liebevollen und geſelligen Umgang wurde er jedem zum teueren Freunde und Berater. Unſer⸗ Geſellſchaft iſt ſich daher auch deſſen bewußt, was ſie in den letzten Tagen des nun beendeten Ringen zum Opfer gab. Der Heimgang des jungen Helden iſt umſo bedauerlicher, als er auch außerhalb der F.⸗G. S. ein immerfort fleißiger und ſtrebſamer junger Menſch war, dem ſtets und ſtändig um die reſtloſe Erfüllung ſeiner Pflicht zu tun war. Möge die Verſicherung aufrichtiger Teilnahme an ihrem herben Verluſte den ſchwergeprüften An⸗ deobeigen den Helden zur Linderung ihres Leides enen. Dem Verbliebenen iſt durch dauerndes und ehrendes Gedenken in unſerer Geſellſchaft, die ihm in all ihrem Sein nachtrauert, ein ſicheres Denkmal erſtellt. Der Varſtand: Freie Turnerschaft Seckenheim. Sämtliche vom Felde heimgekehrten Turngenoſſen laden wir auf Fountag, den 7. Peiember, abends 8 Uhr im Lokal„Zum Deutſchen Hof zu einer D Besprechung freundlichſt ein. Der TCurnrat. Fuba„Badenia 1914 :: Folnongeln Bezirksmeister Klasse B 1917/18 (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballv.) 2„* 2* 1 10 Heute Naunerstag Abend 3 Uhr im Lokal zum Stern Dersammlung. .. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung ift das Er⸗ ſcheinen ſämtlicher Mitglieder unbedingt erforderlich. Auch Freunde und Gönner unſerer Sportsſache ſind frdl. eingeladen. Der Varſtand. . ee dec das weg, ue Ich der Sg an Barzahlung ea. 14, teils friſchmelkende, Städtische Sparcasse Mannbeim — Schloſſe drehte, und fand ſich dann in einer Stille, der nur die totale Dunkelheit in dem Raume gleichkam. fend ließ er ſeine Hand über das als Lager bezei 0 Polſter gleiten— es ſchien ein breiter Diwan zu ſei 5 und ohne weiteres Bedenken legte er ſich nieder. Sei Gedanken eilten nach der eben durchlebten Szene zur 1 bald aber wurden ſie durchkreuzt von der Erinnern 1 an den vorhergegangenen Schrecken und wirre Bilder bun ſeiner nächſten Zukunft tauchten dazwiſchen in ihm 0 bald aber ſchmolzen die einzelnen Vorſtellungen in i ander und der tiefe Schlaf der Uebermüdung ſenkte 6 über den Daliegenden. 6. Reichardt hätte wohl, von den geſchloſſenen Fenſter⸗ läden getäuscht, bis weit in den nächſten Tag, ſchlafen, wenn ihn nicht ein geräuſchvolles Oeffnen 5 Tür geweckt hätte. Er fuhr raſch von ſeinem i auf, als er in dem Oeffnenden den alten Mr. Bu erkannte. i 5 3 Deſto „Haben Sie geſchlafen bis jetzt?“ rief diefer. 15 beſſer, ſo haben Sie das Frühſtück nicht vermißt 1 könnens jetzt in Ruhe nehmen. Das war ja eine Teuf geſchichte, Sir, wie ich höre.— Hier iſt Ihr Hut, ich an der Umzäunung aufgehoben habe. Sie tun 14 wohl am beſten, mit der nächſten Poſt ſich den 1 hier aus den Augen zu machen— es gibt zu Viele 1 unter, die ſelbſt Ihre unſchuldig gemeinten Worte 955 5 zum Verbrechen anrechnen. Wenn ich noch irgend et 65 für Sie tun kann, ſo ſagen Sie es gerade here wird mir eine Freude machen, Sir, da wir Sie ach einmal nicht hier behalten können. Ich werde Sie n 5 dem Hotel bringen und in einer Stunde ſollen 4 und ohne jede Beleidigung die Stadt im Rücken ha cher Der Mann hatte die Worte in ſo eigentümlich raf als Weiſe geſprochen, als habe er gewünſcht ihrer ſo rasche möglich los zu werden. Reichardt neigte nur den 1 und brachte ſeinen Anzug in Ordnung, nahm ſeinen Hu 11 Llagte:„Ich bin bereit, Sur!“(Fortſ. Jolgt) ee ae FFFPFPP Hol-Kalligrapken 1 70 Gsbrüder Gander, E 1, 8 Mann e Frospekte rats n th Herren- und Damenkurse getreust. Tanz- Ius E. Tramin iasthaus, Zum Bad. Hof“, Hier- Am Hamstag, den 7. ds werde ich meinen Tanzkurs wieder aufnehmen und mir erlauben 4 einem Teil der verehrl. Einwohnerſch., ſowelt mir möglich am Donneestag 1 zuſprechen. In empfehlender Grinnerung zeichnet Hochachtend, E. Trautmann, Tanzlehrer Oleh-Cersteigerung. en Wir verſteigern im öffentlichen Wege dels hochträchtige g 8 5 8 darunter mehrere Arbeitskühe. 206 Die Verſteigerung findet am 1 1 den 8, Dezember, vormittags pünktli ſtatt Uhr im Hofe der Kammfabrik, Morchfeldſtr. Tbelnücge dumm. 4 Celluloid Jobek Irauer-P api er 6 sind stets vorrätig in der EXped. d. Bl ne, 1 2 — l 5 4 5 N 9 1 b a 5 5 0 a 0 0 2 l 8 ö 0 b 8 1 0 4 k n 0 J ² ² A( TTT