. + 4 7 1 5 3 851 * devant msnatlach W. 1.—. feeter i 5 Dun dn Boſt bogen 3.255 Druck Amtsblatt der Fürgermeiterümter Heckenzzeim, Awesheim, Neckarhanfen und Gdiugen. And Penbag von dig. mer mans, Seckenheim. eee eee ee eee 5 Inſerttonspreis. Die einſpaltige 5 30 Pfg., Reklamen 1 Mank. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Fernſprechanſchluß Nr. 16. dwigsbafen a. W. N. 700. a Zum Zwecke der Liſtenaufſtellung für die am s. Januar 1010 ſtattfindenden Wablen zur verfaſſung⸗ zebenden Nationalverſammlung werden der Ginwohnerſchaft durch die Polizei Aufnahmezettel zugeſtellt. Ein ſolcher Zettel iſt von Jadem EInmahner und uun Jeder Einwohnerin, welche vor den 6. Januar 1899 zeberen(alſo am Wahltag 20 Jabre alt bereit zu halten. f Secken heim, den 6. Dezember 1918. 0 — Bürgermeisteramt: Volz. ) ſind, gewiſſenhaft und dentlich lesbar auszufüllen und zur Abholung mts. Koch. Anſere wirtſchaftliche Lage. Die„Köln. Ztg.“ ſchreibt: ben Unſer Volksvermögen wurde vor dem Kriege von erfahrenſten Kennern auf 350 bis 380 Milliarden eſchätzt. Die Kriegsausgaben betragen 160 Milliarden. 20 Mille Mehrbedarf an 9 0 8 1 98 auf 8 iarden. Vom Volksvermögen ſind in Abzug zu bein Nillia ſchreibungen, der, verſchlechterte Stand der Anlagen. Finguzurechnen ſind die im Verlauf des Kriegs geſchaf⸗ enen Neuanlagen. Wieweit ſie für die Friedensarbeit jebenchbar ſind, iſt natürlich nicht zu ſagen. Es wird aber en muß ſehr vieles als unbrauchbar e e 18575 müſſen, ſo daß eine Einbuße gegenüber dem Frie⸗ derswert bleibt. Die endgültige Schätzung bleibt alſo uſicher. Zu dem Bedarf von 20 Milliarden treten noch der Forderungen der Feinde hinzu. Der Notenumlauf le Reichsbank, der Privatnotenbanken und an Dar⸗ ſchenskaſſenſcheinen beträgt rund 27 Milliarden. Als Mere Belaſtung fällt ins Gewicht die Entwertung des dollargchels, die in der Schweiz etwa 15 5 H., in 5 etwa 51 v. H. beträgt. Die Krediteröffnungen ſind zur Revolution Seren 180 Milliarden; hiervon D durch Kriegsanleihe etwa 99 Milliarden ausgegeben. 1 läßt ſich ſchließen, daß ein ſehr erheblicher 1155 löſon, rzfriſtiger Schulden beſteht, die jederzeit zur Ein⸗ im Niobe den 1 Die. 1 betrugen Warf der e iſt rden h 99h. ie er ſich weiterentwickeln wird, iſt noch nicht abzuſehen. das as iſt in den Hauptziffern und weſentlichen Punkten pol 1 15. Es iſt ein 5 55 efer Schatten. Nur ein helles Licht fällt darauf, die 10 erzeugung der Volksmehrheit, daß uns nur Ordnung unf ſchleunigſte Hebung der Produktion und Erhaltung ſi 8 Abſatzes auf den Märkten retten kann, die Ein⸗ daß der führenden Köpfe im beſonnenen Sozialismus, ſhedie Sozialiſierung in einer ſo ſchwer belaſteten Wirt⸗ Prod nur mit äußerſter Vorſicht und unter Schonung der 1 uktivkräfte angebahnt werden kann, ſowie der hohe 5 der Schulung und Bildung des deutſchen Ar⸗ Fukunft Schwer iſt die Laſt auf unſerer Gegenwart und M und niemand kann vorherſagen, bis zu welchem ſcaße ſie durch die Laſten des Friedensſchluſſes noch er⸗ ue wird. Soviel iſt ſicher: zu gleicher Zeit wird die mneſ de Wirtſchaft durch die gewaltigſten Anſprüche von diese und außen belaſtet, während die Möglichkeiten, zwe Laſt zu tragen, erſt neu zu ſchafſen und zu ſichern hrhein aß, doch selbst die volkewirſſchafkliche Vinſen⸗ erinnerte an die dieſer Tage ein führender Sozialdemokrat unzähliee⸗ nämlich daß ohne Profit kein Schornſtein rauche, bed gen Köpfen neu eingeprägt werden. Die Lage klich trotz der gewaltigen inneren Kräfte Deutſch⸗ drachen e 1 Krieg 15 1 nicht 1 akt; 0 aben. Es muß nunmehr gelingen, die 1 8 Bernunft zum Siege zu führen, die Einigkeit des ſinanzi. des wirtſchaftlichen und 1 95 nu ellen Wiederaufbaus zu feſtigen, die Anſpan⸗ mand, desen dae unter voller Auswirkung der eiſtung, Führung und Initiative, die uns de erreichte Boer 5 t die 15 dem f; te Höhe gebracht hat, zu erhalten und ferner Virtſ 10 zur Einſicht a8 en 505 ſie von cinem 11 ballen 11 niedergebrochenen Deutſchland beim beſten . dbitden wir nen Schadenerſatz erlangen können. Dann e Mögli 85 Hoffnung, aus dem ungeheuren Unglück ae auer eit werteſchaffender Arbeit, vorteilhaften Ab⸗ für— Erzeugniſſe und damit Sicherung des Da⸗ ürger und Arbeiter, ſowie die Möglichkeit der ö ö ngen die verbrauchten Rohſtoffe, die unterlaſſenen Ab⸗ ſozialen Reformen, welche die neue Zeit verlangt, zu retten. 5 Die Amwälzung im Reich. Zunehmende Unruhen im Reich. Berlin, 8. Dez. Heute fanden in Groß-Berlin 17 Maſſenverſammlungen ſtatt, von denen 13 von den Mehrheitsſozialiſten, drei von den Unabhängigen und eine von der Spartakusgruppe einberufen waren. Die Verſammlungen der beiden letzteren Parteirichtungen fan⸗ den trotz des regneriſchen, nebligen Wetters im Freien ſtatt, ein Umſtand, dem es wohl zuzuſchreiben iſt, daß die Verſammlungen keine Ausſchreitungen zur Folge hatten. In einer der Verſammlungen ſprach der Volks⸗ beauftragte Scheidemann außerordentlich ſcharf gegen die Spartakusleute. Ihr gewiſſenloſes Treiben ſei auf die Dauer ganz unmöglich und die Folgen müßten ſein, daß wir in ein paar Wochen nichts mehr zu eſſen und die Franzoſen und Engländer im Lande haben. Das Treiben der Internationaliſten in München, denen leider urteilsloſe Soldaten gefolgt ſind, ſei das einer gewiſſen⸗ loſen Räuberbande.(Stürmiſcher Beifall.) Die Vor⸗ würfe, daß man in Berlin dem Treiben bewaffneter Ban⸗ den mit verſchränkten Armen zuſehe, ſei leider nicht un⸗ berechtigt. Er(Scheidemann) werde für ſeine Per⸗ fällt. bleibt aber unbenommen, den Kindern Religionsunterricht g 1 8 5 außerhalb der Schule erteilen zu laſſen. radikalſte Mitglied der Regierung, der Volksbeauftragte ſon dieſen Zuſtand keine acht Tage mehr mit⸗ machen. Rettung könne allein noch die Nationalverſamm⸗ lung bringen.— In einer Verſammlung wandte ſich das Barth, ſcharf gegen Liebknecht, aber die Menge ſchrie ihn unter den größten Schmähungen wiederholt nieder. Plötzlich erſchien Liebknecht und rief: Wir haben ge⸗ zeigt, daß wir die Macht haben, dieſes ganze Neſt aus⸗ zunehmen. Die Unruhen in Berlin ſollen ſo lange fort⸗ geſetzt werden, bis die Macht an die Spartakusleute über⸗ gegangen iſt. Waffen und Munition beſitzen wir in ſolcher Menge, daß wir auch einen mehrwöchigen Kampf aus⸗ eifel 1 Es lebe die Weltrevolution!(Toſender Beifall. Für heute(Montag) ſind 12. Liebknechtverſammlun⸗ gen anberaumt, auf denen erneut zum Generalſtreik auf⸗ gefordert werden ſoll. Berlin, 9. Dez. Die„Rote Fahne“(Spartakus⸗ gruppe) ſchätzt die Hahl der Teilnehmer im Zuge der Spartakusleute auf 150 000. Sie ſchreibt u. a.: 13 Ver⸗ ſammlungen der Abhängigen und drei große Verſamm⸗ lungen der Unabhängigen ſollten die Arbeiterklaſſen feſſeln. Aber ſie kehrten ihnen den Rücken. Sie ver⸗ mieden die Verſammlungen und ſtürmten nach dem Trep⸗ tower Park zu der Verſammlung der Spartakusgruppe. — In einem andern Artikel hält die„Rote Fahne“ den Vorwurf, daß Barth und Scheidemann hinter dem vom Vollzugsrat gemachten Putſch vom Freitag geſtan⸗ den haben, aufrecht. Die„Note Fahne“ verlangt ferner den Austritt der Unabhängigen aus der Regierung.— Die„Freiheit“(Unabh.) weiß über die Kundgebung der Unabhängigen Sozialiſten zu berichten, daß ſich im Hum⸗ boldthain, Friedrichshain, am Bismarckdenkmal, vor dem Reichstag und im Treptower Park 30—40 000 Perſonen eingefunden hätten. Die Arbeiterkundgebung ſei eine ge⸗ meinſame Unternehmung der Spartakusbündler und der Unabhängigen geweſen. f Chemnitz, 8. Dez. Als die Chemnitzer Ulanen ein⸗ zogen, fuhren ihnen Mitglieder des Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrats entgegen, um die Ulanen zu entwaffnen. Es kam nach der W. 3.“ zu erregten Auftritten. Die Ulanen bemächtigten ſich der Maſchinengewehre der A. S. R., ſchoſ⸗ ſen auf die Bedienung und verprügelten mehrere Mitglie⸗ U 1 der des Rats und nahmen ſie gefangen, darunter den Führer der Unabhängigen. Eine Abteilung Jufanterie, die den Ulanen entgegenzog, wurde entwaffnet und unter ſcharfer Bedeckung in die Stadt geführt. Hamburg, 9. Dez. Der Arbeiter- und Soldatenrat berichtet, eine Anzahl Kapitakiſten habe ſich mit dem Redakteur Abter des„Hamb. Korreſpondenten“ in Ver⸗ bindung geſetzt, um den Arbeiter⸗ und Soldatenrat zu verhaften und die Gegenrevolution durchzuführen. Sie haben ſich durch Beſtechung eines Matroſen und zweier Mitglieder der Preſſeabteilung, Freund und Wolf verſichert und dazu eine halbe Million Mk. zur Verfügung geſtellt. Einige Perſonen haben abgeraten. Am Sonntag haben die Verſchworenen in einem Hamburger Reſtaurant ihre Flucht beſprochen und dabei ſeien ſie vom Arbeiter⸗ und Soldatenrat verhaftet worden. 5 8 Hamburg, 9. Dez. Verlag und Redaktion des „Hamburger Korreſpondenten“ teilen mit, daß der Re⸗ dakteur Abter nicht Redaktionsmitglied des Korreſpon⸗ denten ſei, ſondern des im gleichen Verlag erſcheinenden „Mittagsblatt“. e 42 Abſchaffung des Religionsunterrichts. Hamburg, 9. Dez. Der Arbeiter- und Soldaten⸗ rat beſchloß, daß vom 1. Januar 1919 ab der Reli⸗ gionsunterricht in allen öffentlichen Schulen und Er⸗ ziehungsanſtalten des ehemaligen Staates Hamburg fort⸗ Auch Schulandachten ſollen unterbleiben. Es München, 8. Dez. In der Nacht zum Samstag zogen nach Schluß verſchiedener Verſammlungen mehrere tauſend Soldaten durch die Stadt, beſetzten alle Zeitungen und richteten für dieſelben eine Zenſu n ein. Die ſoz.„Münchner Poſt“ bemerkt dazu: Während in Rußland der Bolſchewismus im Sterben liegt, ſucht in Deutſchland eine kleine Gruppe von Gewaltmenſchen ihm zu einer Scheinexiſtenz zu verhelfen. 755 München, 8. Dez. Die Kaſernenräte haben gegen den Soldatenrat Stellung genommen, da von deſſen 15 Mitgliedern 8 nicht gewählt ſeien, ſondern ſich ſelbſt eigenmächtig zu Räten gemacht haben. Ein gewählter Ausſchuß wird eine Unterſuchung einleiten. 5 i Volksgerichte. 2 München, 8. Dez. Die Korr. Hoffmann meldet: Das Miniſterium der Juſtiz gibt bekannt, daß im Einver⸗ nehmen mit dem Miniſterium für militäriſche Ange⸗ legenheiten für die Landgerichtsbezirke München 1, Nürnberg und Fürth je ein Volksgericht mit dem Sitz in München, Nürnberg und Frth eingerichtet worden iſt. J f Verhaftungen. a f Mülheim a. Ruhr, 8. Dez. gung die Großinduſtriellen Auguſt Thyſſen, Feitz Thyſ⸗ ſen und Eduard Stinnes, ſowie die Direktoren Herrle, Becker, Wietz, Kommerzienrat Köchen undtgerg⸗ aſſeſſor Dr. Stenz verhaftet worden. Die Verhafteten ſollen ſich in Berlin verantworten. Die Firmen Thyſ⸗ ſen und Stinnes haben ſcharfen Proteſt erhoben, da die Beſchuldigung durchaus grundlos ſei. 8 Neues vom Tage. Entlaſſungen bei Krupp. 9 Eſſen, 8. Dez. In einer Arbeiter⸗Verſammlung wurde mitgeteilt, daß bisher ungefähr 50 000 Arbeiter von den Kruppwerken entlaſſen worden ſeien und wei⸗ Unter der Beſchuldi⸗ . kere Entlaſſungen bevorſtünden. Die Verſammlung be⸗ antragte bei der Firma, verheiratete Arbeiter weiterzube⸗ ſchäftigen und bei der Kündigung eine mindeſtens ſechs⸗ wöchentliche Kündigung zu gewähren. f Eſſen, 7. Dez. Auf der Zeche Rheinpreußen feierte wegen Wagenmangels die Mittags⸗ und Nachtſchicht. Gegen die Fahnenflüchtigen. Berlin, 8. Dez. Der Soldatenrat Mitau teilt mit: Der Soldatenrat der 8. Armee in Riga meldet, alle Fahnenflüchtigen und Soldaten, die eigenmächtig ihren Poſten verließen, müßten mit dem, Namen in den ver⸗ breitetſten Zeitungen ihrer Heimat genannt und mit dem Brandmal der Feigheit und des Verrats verſehen werden; von den Arbeitsnachweisſtellen ſeien ſolche Lumpen als unwürdig auszuſchließen. Die vertauſchten Rollen. Heinrichswalde(Oſtpreußen), 8. Dez. Die Mit⸗ glieder der Bauernräte des Kreiſes Niederung haben in einer gemeinſamen Tagung beſchloſſen, gegen die For⸗ derungen einiger weniger fanatiſcher Vertreter eines Großlitauen auf Abzweigung eines Teiles oſtpreußiſchen Bodens, darunter des Kreiſes Niederung, von Deutſch⸗ land und den Anſchluß dieſes Teiles an ein Groß⸗Litauen ſchärfſten Einſpruch zu erheben. Die Franzoſen in Elſaß⸗Lothringen. Bern, 9. Dez. Das franzöſiſche Amtsblatt ver⸗ öffentlicht unter dem 6. Dez. eine Reihe von Verordnun⸗ gen für die vorläufige Verwaltung in Elſaß⸗Lothringen. U. a. wird dadurch jeder Handel mit den Mittelmächten verboten. Die Gerichtsbeamten ſind bis auf weiteres ihrer Amtsführung enthoben; zuſtändig ſind Kriegsge⸗ richte. Die Eiſenbahnen werden von einem Ausſchuß geleitet. Beamte und Arbeiterperſonal bleiben im Dienſt und werden der franzöſiſchen Eiſenbahnverwaltung unter⸗ ſtellt. Banken und Kreditanſtalten haben zum 30. De⸗ zember, mitternachts, die Bilanz abzuſchließen. Die Engländer im Lande. i Köln, 9. Dez. Die„Köln. Zeitung“ meldet: Der Bürgermeiſter von Jülich macht bekannt, daß ein Jugendlicher feſtgenommen worden ſei, weil er den feindlichen Beſatzungstruppen die Ehrenbezeugung ver⸗ ſagt habe. Wegen ſeiner Jugendlichkeit wurde von einer Ueberweiſung an das Kriegsgericht abgeſehen.— Der belgiſche Kommandant von München⸗Gladbach befahl, daß die Waren in den Schaufenſtern Preisaufſchriften tragen müſſen. 5 Das feindliche Ausland über die Lage in Deutſchland. Paris, 9. Dez. Die franzöſiſche Regierung erachtet nach dem„Temps“ die Vorgänge in Deutſchland als ſehr bedeutſam; man müſſe ſich auf alle Möglichkeiten ge⸗ faßt machen. Der Heeresausſchuß hat ſich ins Hauptquar⸗ tier begeben. 5 London, 9. Dez. Die„Times“ ſchreibt, es werde jetzt für die Verbündeten nach dem Auftreten Liebknechts die Aufgabe ſein, in Deutſchland Ordnung zu ſchaffen. Die engliſche Regierung hat, wie„Daily Mail“ meldet, bei den Verbündeten Bedenken geäußert, mit der gegenwärti⸗ gen Regierung in Deutſchland, die machtlos ſei, Verhand⸗ lungen zu führen. 2000 Flugzeuge. London, 8. Dez. Das Reuter'ſche Bureau erfährt aus amtlicher Quelle, daß die Uebergabe der in den Waffenſtillſtandsbedingungen vorgeſehenen 2000 deut⸗ ſchen Flugzeugen in den letzten Wochen fortgeſetzt wurde. Man erwarte, daß die Alliierten bald im Beſitze der vollen Anzahl ſein werden. a N Gebietszuwachs für Belgien. Paris, 9. Dez. Verſchiedene Blätter verlangen, daß Holländiſch⸗Limburg, Luxemburg und das linke Scheldeufer zu Belgien geſchlagen werden.— Zwiſchen England, Frankreich und Belgien ſoll ein feſtes Bündnis geſchloſſen werden. Madrid, 8. Dez.(Havas.) Das Entlaſſungsge⸗ ſuch des ſpaniſchen Botſchafters in Berlin, Polo de Bar⸗ nabe, iſt angenommen worden. Der Nachfolger ſoll erſt ernannt werden, wenn die politiſche Lage in Deutſch⸗ land wieder geordnet iſt. 5 Die amerikaniſchen Flottenrüſtungen. Waſhington, 8. Dez.(Reuter.) Der Marineſekre⸗ kär Daniels empfiehlt in ſeinem Jahresbericht die fort⸗ geſetzte Ausbreitung der amerikaniſchen Marine für die internationale Polizeitätigkeit. Er hoffe zwar, daß die Zeit des Wettrüſtens bald vorbei ſein werde, empfehle aber doch die Durchführung des am 21. November 1918 angekündigten Programms. Im alten Jahre wurde die amerikaniſche Marine um 2 Schlachtſchiffe, 36 Zerſtörer, 28 U-Boote, 355 Übootsjäger und 10 Minenſucher ver⸗ mehrt. Gegenwärtig ſtehen 408 Schiffe im Dienſt⸗ Neuyork, 8. Dez.(Reuter.) Der frühere Präſi⸗ dent Taft ſetzte ſich in einer Vorleſung für den Völkerbund ein, ſagte aber gleichzeitig, das Leben Englands hänge von der Sicherheit ab, mit der ſeine Schiffe kommen und gehen könnten. Es ſei alſo voll⸗ kommen gerechtfertigt, daß England ſo lange eine ge⸗ nügend ſtarke Marine halte, bis es die Sicherheit habe, daß der Völkerbund ſeine Intereſſen ſchützen könne. 5 . im Namen der Menſchlichkeit ausführen. Neutralen wünſchen, daß Wilſons gerechter Friede zur Ver⸗ 5 8 . * 2 1 6 5 — Wilſons Friedensmiſſtion. Bern, 7. Dez. Wie der amerikaniſche Preſſedienſt aus Newyork meldet, ſtimmt die Preſſe der Union in der Erklärung überein, daß Präſident Wilſon für ſeine Reiſe nach Frankreich und ſeine Teilnahme an den Verhandlungen die einſtimmige Unterſtützung des amerikaniſchen Volkes haben wird. * Bern, 7. Dez. Die aus Amerika zurückgekehrten Redak⸗ teure der großen Schweizer Zeitungen beſchäftigen ſich aus ihren jüngſt erworbenen Kenntniſſen der Verhältniſſe he⸗ raus ſämtlich mit den Ausſichten der Europareiſe Wilſons, Der„Bund“ ſagt:„Der Einfall, die Präſidentſchaft während der Landesabweſenheit Wilſons als vakant zu erklären, braucht kaum tragiſch genommen zu werden. Niemand kann ernſtlich daran denken, dem Präſidenten der Vereinigten Staaten, während er ſein Land in der verantwortungsvoll⸗ ſten Stunde im Auslande vertritt, vom Kapitol aus in den Rücken zu ſchießen. Wilſon wird trotz der Angriffe der Re⸗ publikaner ſeines Landes ſeine Ziele weiter verfolgen und Nicht zuletzt die wirklichung gelangt“.— Die„Basler Nachrichten“ ſchreiben unter der Ueberſchrift:„Wird Wilſon Wilſon bleiben?“, daß dieſe Frage vielleicht die wichtigſte ſei, die in der Welt⸗ geſchichte je geſtellt worden ſei. Wilſon werde einen Helden⸗ kampf zu beſtehen haben, wenn er ſich um der Sache eines dauerhaften Friedens willen weigere, ſich die Abmachungen der jüngſten Londoner Konferenz bieten zu laſſen.— Das „Journal de Geneve“ ſchreibt:„Der Präſident— deſſen kann man ſicher ſein— hat, wenn er nach Europa kommt, kein anderes Ziel, als ſein Wort zu halten, und wir müſſen hof⸗ fen, daß ſein Werk nicht durch neue Bündniſſe erſchwert oder unmöglich gemacht wird. Das engliſch⸗franzöſiſche Bündnis und die geheimen franzöſiſch⸗engliſch⸗italieniſchen Zuſam⸗ menkünfte haben unter den gegenwärtigen Umſtänden und am Vorabend der Ankunft Wilſons in Europa etwas Stö⸗ rendes und Beunruhigendes. Aber wir vertrauen darauf, daß der Inſtinkt der Völker die ſchrecklichen Lehren von vier durchlebten Kriegsjahren begreifen, und daß Wilſon ſein Werk vollenden und den Frieden der Menſchheit verwirk⸗ lichen wird, den er der Welt verſprochen hat“. Genf, 6. Dez. Unter der Ueberſchrift:„Präſident Wilſon und der Sozialismus“, veröffentlicht der Ab⸗ geordnete Longuet in dem von ihm herausgegebenen „Populaire“ folgende Zuſchrift: Ich bin kein Anhänger Wilſons. Ich verſtehe nur zu ſehr, daß die Botſchaft des Präſidenten nicht weni⸗ ger geſchickt als großmütig ehrlich darauf hinarbei⸗ tet, in der Welt die Idee der bürgerlichen Republik von franzöſiſchem und amerikaniſchem Typus zu ver⸗ wirklichen und dieſes konſervative Ideal genügt mir nicht. Aber trotz aller perſönlichen Wünſche und Vor⸗ behalte für die Zukunft glaube ich, daß unſere direkte dringendſte und wirkſamſte Aufgabe darin beſteht, die Arbeit des Präſidenten Wilſon zu unterſtützen. Sie allein iſt imſtande, der Ländergier, Herrſchſucht und Gewalttätigkeit, die an der Bankettafel des Frie⸗ dens Platz nehmen werden, zu begegnen. Sie ſtellt die einzige Möglichkeit dar, im gegenwärtigen Augen⸗ blick zu einem vorläufigen und verhältnismäßigen modus vivendi in Europa zu gelangen. Denn die⸗ ſer große Bürger verkörperte aus reinſten, vollkom⸗ menſten und menſchlichſten Gefühlen die Ideen ſeiner Klaſſe. Niemand iſt würdiger als er für das Amt des Schiedsrichters. Romain Rolland. W. T. B. Waſhinaton, 6. Dez. Die Kommiſſion für aus⸗ wärtige Angelegenheiten des Senats lehnte einſtimmig den Antrag ab, eine Beobachtungskommiſſion aus 4 Mitgliedern jeder Partei nach Paris zu ſchicken, um dem Senat über die Vorgänge auf der Friedenskonferenz Bericht zu erſtatten. Wilhelm II. will Holland verlaſſen. T. U. Rotterdam, 9. Dez. weiſe verlautete geſtern auf der Amſterdamer Börſe, daß Kaiſer Wilhelm bereit ſei, aus eigener Entſchlie⸗ ſßung Holland zu verlaſſen. Die deutſche Regierung ſtimmt der Auslieferung des Kaiſers zu? T. U. Haag, 9. Dez.(Tel.) Nach Nachrichten aus Lyon hat die deutſche Regierung ſoeben be⸗ ſchloſſen, ſich den Forderungen der Entente, daß der Kaiſer und der Kronprinz vor einen internationalen (Tel.) Gerücht⸗ Kriegsgerichtshof geſtellt werden ſollen, um ſich gegen die vorgebrachten Anſchuldigungen zu verteidigen, nicht zu widerſtehen. Die deutſche Regierung hat ihre Aufforderung der holländiſchen Regierung bereits mitgeteilt. Die Richtigkeit der Meldung wird von zuſtändiger Berliner Stelle beſtritten. Die Reichslei⸗ tung habe ſich bisher noch in keinerlei Weiſe bereit erklärt, dem Verlangen der Entente nachzugeben. Die engliſche Juſtiz will den Vorrang zur Vernehmung des Kaiſers haben, da letzterer zweimal wegen Mor⸗ des fel Zeppelinangriffen zum Tode verurteilt wer⸗ den ſoll. Haag, 6. Dez. Clemenceau erklärte vor ſeiner Ab⸗ reiſe, daß die Vertreter Frankreichs, Englands und Italiens auf der Londoner Konferenz übereingekom⸗ men ſeien, daß Wilhelm II. ausgeliefert und vor einen Gerichtshof geſtellt werden muß. Waſhington, 5. Dez. Von Staatsdepartement verlautet, daß die Frage der Auslieferung des frühe⸗ ren deutſchen Kaiſers aufgeſchoben wird, bis man Wilſon gehört hat. Nach Aeußerungen amtlicher Kreiſe in Waſhington äußerte Wilſon über dieſen Gegenſtand noch niemals ſeine Meinung. Die Verlängerung des Waffenſtillſtands vertrages. Berlin, 7. Dez. Die Entente iſt, wie wir zuver⸗ läſſig hören, zur Verlängerung des Waffenſtillſtands⸗ vertrages bereit. Das franzöſiſche Oberkommando hat die deutſche Oberſte Heeresleitung um Nennung von Bevollmächtigten zur Verlängerung des Waffen⸗ ſtillſtandsvertrages erſucht. Die Zuſammenkunft könnte am 12. oder 13. Dezember vormittags in Trier nach Anſicht des franzöſiſchen Oberkommandos ſtattfinden. 15 f N bkales. „Sängerbund Seckenheim“ Gegr. 1865. Nach mehr als 4 jähriger Trennung, haben ſich die aktiven Mitglieder des Vereins nun wieder begrüßen dür⸗ fen. Die rauhen Strapatzen des Krieges erwecken nun in unſeren heimgekehrten Sängern ein Verlangen nach etwas Gemütlichkeit, die ihren beſten Ausdruck im ſchönen Lied findet. In einer am 7. ds. Mts. anberaumten Mitglieder verſammlung wurde die Fortbeſtehung des Vereins auf fernerhin, durch inniges Zuſammenhalten geſichert. 1. Januar werden die regelmäßigen Geſangproben wieder abgehalten werden und ſomit auch die Geſchäfte des Vereins wieder in ihre alte Tätigkeit treten. Wir bitten daher unſere verehrten paſiven Mitglieder nach wie vor unſeren Verein zu unterſtützen und ſomit den Geſang zu i wofür die aktiven Sänger dafür Sorge tragen im Lie der Paſtvität ihren Dank auszuſprechen. — Der kupferne Sonntag, der dritte Sonntag vor dem Weihnachtsfeſt, hat einen verhältnismüßig nicht unbefriedigenden Geſchäftsverkehr gebracht, wenn die allgemeinen Verhältniſſe und die durch die Kohlen⸗ not bedingten Einſchränkungen in Rechnung gezogen werden. Gegenüber früheren Jahren iſt freilich des Verkehr weſentlich geringer. Die Kaufluſt ſteigt bekkannt⸗ lich von einem Sonntag zum andern, doch läge es 10 Intereſſe nicht nur der Verkäufer, ſondern faſt mehr no f der Käufer ſelbſt, wenn die Einkäufe möglichſt nicht au den letzten, den goldenen Sonntag, hiausgeſchoben werden. — Die bad. Jugendwehr iſt mit Zuſtimmung 1 bad. vorl. Volksregierung mit ſofortiger Wirkung au gelöſt worden. 5 1 — Vom Reichsbekleidungsamt. Der Reiche kommiſſar für bürgerliche Kleidung, Geh. Regierung rat Dr. Beutler, hat ſeine ſoſortige Beurlaubung beantragt. 55 erer Der Abbau der Reichsbekleidungsſtell⸗ wird fortgeſetzt. In der nächſten Zeit kommen auß die Strümpfe auf die Freiliſte. Da die Heeres vert 1 tung ihre Woll⸗ und Baumwollrohſtoffe den Fabri zuführen läßt, und die Fertigfabrikate des Heeres. Strümpfen gleichfalls durch die Kriegswirkſchaftsaktun⸗ geſellſchaft dem Handel zugeführt werden, dürften ade 5 gend Strümpfe für die Zivilbevölkerung freiwer 1 Ein weiterer Schritt der Reichsbelleidungsſtelle bel darin, daß der 8 11a der Bezugſcheinbeſtimmmage. aufgehoben wird. Mithin können die Geſchäftsinhannd wieder ankündigen, welche Waren bezugſcheinpflichtig* welche bezugſcheinfrei ſind. 2 — Der Verkehr mit Einſtellſchweinen 1 25 Kg. Lebendaewicht iſt von der württ. Landesnerden gungsſtelle von einigen Einſchränkungen befreit w ttet Der gewerbsmäßige Handel iſt allen Händlern gest en die von der Landesſtelle einen Erlaubnisſchein erh en wobei beſonders auch die aus dem Felde zuräckgeteſchen Händler berückſichtigt werden. Der Verkauf zip det⸗ Schweinehaltern iſt freigegeben, jedoch iſt der Wieser verkauf anzeigepflichtig. Der Verkauf von Schweinen 95 25 Kg. darf nach wie vor nur an die Landesverſorgu 5 ſtelle oder deren Beauftragte erfolgen; ſonſt iſt kaufsgenehmigung erforderlich. iet. — Eutlaſſungspapiere im beſetzten Geb ie. Nach amtlicher Mitteilung erklärte der Vorſitzende uch franzöſiſchen Waffenſtillſtandskommiſſion, daß jetzt fiene die von Soldatenräten ausgeſtellten Entlaſſungs ba he anerkannt werden ſollen, wenn ſie von einer 180 hörde als gültig bezeichnet werden. Alle entlaſſe en Heeresangehörigen, die ſich nach den beſetzten Geihrem oder den Brückenköpfen begeben wollen, werden in rer eigenen Intereſſe aufgefordert, ſich die 1 von Soldatenräten ausgeſtellten Entlaſſungspapiere 1 50 träglich von einer deutſchen Ortsbehörde beſcheinige laſſen. 77 5 auch Linksrheiniſch beheimatete Wehrpflichtige dürfen be⸗ wenn ſie im Beſitz der Entlaſſungspapiere ſind, 5 gem; ſetzte Gebiet nur in Zivilkleidung betreten. e ſie Uniform, ſo werden ſie als Kriegsgefangene beha cht in — Die diesjährige Kartoffelernte entſpkid eſen Menge und Güte nicht den Erwartungen. Unte toffel Umſtänden muß das Verfüttern geſunder Speiſekarta in verhindert werden, wenn nicht ein Zuſammen der Verſorgung der großen Städte mit Kartoffeln e treide⸗ ſoll. Ebenſo verlangt die Weiterführung der ütterung und Brotverſorgung, daß die Verbote der Verlefnchung von Getreide ſtreng durchgeführt werden. Die Ve eiſekar⸗ unerlaubter Verfütterung von Getreide und Sp. Dies toffeln iſt deshalb nach Möglichkeit herabzuminde g eſchlen⸗ kann in wirkſamer Weiſe vor allem durch eine nigung der Vornahme von Hausſchlachtungen dit eichs⸗ Selbſtverſorger geſchehen. Der Staatsſekretär des amtliche ernährungsamts hat daher angeordnet, daß 151 De⸗ Hausſchlachtungen von Schweinen bis ſpäteſtens 5 zember 1918 durchgeführt ſein müſſen. 8 evöl⸗ Dieſer Anordnung wird von der ländlichen ft wer⸗ kerung wohl umſo eher Verſtändnis entgegengeb 1 5 und den, als ihr aus der Sicherſtellung des Flei] 1ger! Fettbedarfs und der Bevorzugung der Selbſtverſo er⸗ der Verbrauchsmenge für einen längeren Zeiten ver⸗ hebliche Vorteile erwachſen, während die geſam echter orgungsberechtigte Bevölkerung hierin weitaus agel ällen geſtellt iſt. Sollten beſondere Umſtände in E a Ausnahmen als unumgänglich notwendig erſche ſtige ſo können die Kommunalverbände auf Antrag zerhül i Ausnahmen nach Maßgabe der obwaltenden Iriglich unter der Vorausſetzung zulaſſen, daß die g der Weiterfütterung der Schweine mit erlaubt x ſch mitteln einwandfrei nachgewieſen iſt. Infolge weinen t rigen Beſchaffungsmöglichkeit von Einſtellſcha usſchlachz Frühjahr und Somuer 1918 werden die 9 nic, ſchweine zurzeit zwar in vielen Fällen no 4 778 3 zunung za⸗ namentlich mit Rückſicht auf die Speckgewinn unmög wünſchte Gewicht erreicht haben. Es iſt aber gan; ehen 1 15 genannten Zeitpunkt gan de dieß Fütterung der Schweine allgemein zuzulaſſe leidende, nur auf Koſten der Kartoffelverſorgung der 5 8 lach großen Städte geſchehen köunte. Die 1 er für 119 . ütterun reife eines Hausſchlachtungsſchweins kann ütter! allein, falls nicht die Möglichkeit der Welt feinen mit erlaubten Futtermitteln gewährleiſtet 5 7 Grund zu einer Ausnahmebewilligung bilden. 19¹ noch in den Genehmigung ültigkeit ihr Gültigkei ach⸗ die J e.. r 5 48 8 8 en, abgeſehen von den Zuchiſchweinen— auf deren Er⸗ altung mit allen Mitteln hingewirkt werden muß— d von noch nicht abgenommenen Vertragsſchweinen, hne Verzug zur Erſällung der Schlachtviehumlage heran⸗ gezogen werden. III eee —— LA X 7 D 5 10. e g — x 9555 W eee! — finn F J — 5 ur. f Die Heimkehr Anferer Truppen. . Uebergang über den Rhein bei Bonn. Baden. Politiſche Vorgänge in Baden. 0(Karlsruhe, 8. Dez. Die Bad. Volkspartei r. lib. Partei) erläßt ihren Wahlaufruf und ſchreibt arin, ihr Ziel ſei, den Einfluß der freiheitlich geſinnten, er überſtürzten Umwälzung aber abholden Staats⸗ rger zu ſtärken. Die Bad. Volkspartei erſtrebe eine Zu⸗ 5 dem Boden des Mehrheitswillens der Bevölkerung Swachſenen Staatswillen. Die erſte Aufgabe des neuen Staats müſſe die Wiedergutmachung ſein; das Volk müſſe ieder ehrlich werden. Geſetzen und Verordnungen müſſe 1 Staat wieder Geltung verſchaffen. Der Aufruf ver⸗ faust freie Meinungsäußerung auf allen Gebieten und 1e Wahre Religion zu pflegen iſt Sache der Kirchen, darin zu unterſtützen, Aufgabe des Staats. Die 9 5 Volkspartei iſt bereit, an einem Umbau des Staats ü tzuwirken, die Mächte des Großkapitals zu bekämpfen pol einzuſchränken, und an die Stelle von Privatmono⸗ en Staatsmonopole zu ſetzen, wo die wirtſchaftliche ö kuf wicklung genügend weit vorgeſchritten iſt. Der Auf⸗ i 5 Mußt ſich ferner mit den Forderungen der Bauern, D. — 1 ittel⸗ und Arbeiterſtands, begrüßt den Eintritt der en in das politiſche Leben und betont das Feſt⸗ halten der Badener am deutſchen Reich. b 1 ärztliche Landeszentrale für Baden 80 in ihrem Fachorgan die ärztlichen Vereine auf, mit den politiſchen Parteien Fühlung zu nehmen, damit Be Aerzteſchaft in der Bad. Nationalverſammlung eine ſderbretung erhalte. Bei der großen Bedeutung, die die Edialpolitiſche Geſetzgebung und die vielfachen Aufgaben 5 ſozialen Hygiene in nächſter Zukunft erhalten, ſei Neieine dringende Notwendigkeit, daß die ſachverſtändige itwirkung der Aerzte weit mehr als bisher zur Gel⸗ 77SCCCFFCFTFTTVTCCcC SN ſammenarbei i illt ſi 80 it aller derer, die gewillt ſind, den gegen⸗. 1 5 ärtigen revolutionären Zustand zu 1 n ſtellen, ihre Kraftfahrzeuge vorläufig weiter werden weitere Notſtandsarbeiten zur Vergebung gelangen. Der Liberale Verein Lahr beſchloß, ſich der neugegründeten Bad. Volkspartei unter der Vorausſetzung anzuſchließen, daß dieſe Partei alsbald in Verhandlungen mit der Deutſchen demokratiſchen Partei in Baden über ofortigen Zuſammenſchluß beider Parteien eintritt. () Karlsruhe, 9. Dez.(Staatliche Arbeiten für Handwerker.) Vor kurzem war eine Vertretung der ſämtlichen Handwerker und Gewerbetrei⸗ benden der Stadt Karlsruhe beim Finanzminiſter vor⸗ ſtellig geworden, um darüber Klage zu führen, daß die Bezirksbaubehörden hier der vom Finanzminiſterium er⸗ laſſenen Anordnung zur alsbaldigen Vergebung und In⸗ angriffnahme der während des Kriegs zurückgeſtellten Bau⸗ arbeiten an ſtaatlichen Gebäuden bis jetzt nicht mit der gebotenen Beſchleunigung nachgekommen ſeien. Die Ver⸗ tretung wurde jedoch laut„Karlsruher Ztg.“ an Hand der Akten darauf hingewieſen, daß tatſächlich ſchon eine ganze Reihe von Arbeiten mit recht ſtattlichen Beträgen teils ſchon vergeben ſind, teils unmittelbar vor der Vergebung ſtehen. Auf den weiteren Einwand der Handwerksver⸗ treter, daß es nicht möglich ſei, mit der genehmigten Erhöhung der früher veranſchlagten Koſten um 50 v. H. auszukommen, da manche Rohſtoffe im Preiſe bedeutend höher geſtiegen ſeien, wies der Finanzminiſter darauf hin, daß die Begrenzung der Ueberſchreitung der ge⸗ nehmigten Beträge für Bauunterhaltungsarbeiten ſich nicht auf die einzelne Arbeit beziehe, ſondern auf den Geſamt⸗ betrag, der im Staatsvoranſchlag für dieſe Arbeiten vor⸗ geſehen ſei, und daß es nur Sache der höheren Verwal⸗ tungsbehörden ſei, die Einhaltung der angeordneten Grenze der Erhöhung um 50 v. H. zu überwachen. Bald (Karlsruhe, 9. Dez.(Die Neuregelungdes Kraftfahrweſens.) Die vorl. Volksregierung hat angeordnet, daß alle im Bereich der Volksrepublik Baden befindlichen, früher der Heeresverwaltung gehörenden Kraftfahrzeuge unter ihrem Schutz und unter Kontrolle des Miniſteriums für militäriſche Angelegenheiten ſtehen. Da es feſtſteht, daß viele Kraftwagen, beſonders Perſonen⸗ kraftwagen zu Zwecken verwendet werden, die mit der heutigen ſchwierigen volkswirtſchaftl. Lage nicht im Ein⸗ klang ſtehen, wird der geſamte Kraftfahrbetrieb ab 15. Dez. geſperrt. Die weitere Benutzung von Kraftfahrzeugen jeglicher Art iſt von dieſem Tage ab beim Miniſterium für mil. Angelegenheiten zu beantragen. Nur die Ver⸗ waltungsbehörden, Aerzte und Tierärzte, Gemeinde⸗ und Kommunalverbände, Elektrizitätswerke und gewerbl. Be⸗ triebe dürfen, wenn ſie einen entſprechenden Antrag benützen. Ueber die Zuteilung von Gummibereifungen, Betriebs⸗ ſtoffen uſw. erfolgt noch eine beſondere Anordnung. Karlsruhe, 9. Dez.(Wahlrecht der Mi⸗ litärperſonen.) Alle Militärperſonen, die am 20. Dezember dem Heere angehören, werden in die mili⸗ täriſchen Wählerliſten aufgenommen, einerlei ob ſie aus dem Beurlaubtenſtand zum Militärdienſt einberufen, ob ſie Militärbeamte ſind, oder zur Erfüllung der Wehr⸗ pflicht dienen. Auch ſolche Militärperſonen, die über den Stichtag ſich auf Urlaub befinden, werden in die mili⸗ täriſchen Liſten aufgenommen. In die Wählerliſten der Gemeinden ſind ſomit nur diejenigen Wahlberechtigten aufzunehmen, die bereits aus dem Heeresdienſt entlaſſen ſind oder bis zum Stichtag entlaſſen werden. Die erſt nach dem 20. Dez. aus dem Heeresdienſt Entlaſſenen ſollen eine Beſcheinigung des Truppenteils erhalten, daß ſie in die militäriſchen Wählerliſten nicht aufgenommen oder darin geſtrichen ſind. Auf Grund dieſer Beſcheinigung kann dann die Aufnahme in die Liſte des Heimatortes noch nachträglich erfolgen. 5 () Maunheim, 9. Dez. Der Gasverbrauch iſt hier derartig geſtiegen und die Kohlenknappheit hat ſo zu⸗ genommen, daß die Gasſperre von vormittags 10 Uhr bis nachmittags ½5 Uhr ausgedehnt wurde.— Der Luft⸗ fahrzeugſabrik Schütte⸗Lanz iſt die Genehmigung zur Eröffnung eines Luftverkehrs: nach allen Teilen Tag c Hohenſachſen(Amt Weinheim), 8. Dez. Der Arbeiter- und Soldatenrat hat den hieſigen Bürgermeiſter Reinhard ſeines Amtes enthoben, weil der Gemeinderat in wiederholter Sitzung es abgelehnt hatte, den Mit⸗ gliedern des Arbeiter⸗ und Soldatenrats 10 Mk. Taggeld zu bewilligen und für dieſen Zweck 7 Mk. pro Kopf und als ausreichend anſah. Auf die Gegenvorſtellung, daß der Arbeiter- und Soldatenrat zu einem ſolchen Vorgehen nicht berechtigt und für die Streitfrage nur das Miniſterium zuſtändig ſei, iſt inzwiſchen nach dem „Heidelberger Tagbl.“ der Bürgermeiſter wieder in ſein Amt eingeſetzt worden. N 5 (5) Lahr, 8. Dez. Das Lebensmittelmagazin des Kommunalverbands iſt durch Feuer zerſtört worden. Un⸗ gefähr 600 Zentner Lebensmittel, in der Hauptſache Roggenmehl, Teigwaren und Graupen, dann aber auch Zucker und viele Suppeneinlagen wurden größtenteils ver⸗ nichtet oder ſo ſchwer beſchädigt, daß ſie zur menſchlichen Ernährung ungeeignet ſind. 5 N () Emmendingen, 9. Dez. Von der hieſigen Volks⸗ wehr wurden einem Waldkircher Fuhrwerk 18 Zentner Frucht, welche in Wyhl gehamſtert waren, abgenommen. (Schönau i. W., 9. Dez. Johann Kiefer, Wein⸗ händler und Gaſtwirt„zum Ochſen“, machte die Ent⸗ deckung, daß in ſeinem im Volksſchulhauſe ſich befindenden Weinkeller ein Faß mit 620 Liter geſtohlen war. Aus einem andern Faß wurden 145 Liter geſtohlen. Der ge⸗ ſtohlene Wein hat einen Wert von über 3000 Mk. könnten, was ihnen beliebe und nach den Anordnungee Vermiſchtes. 1 Einer, der ſich zu helſen weiß. Folgender Vor⸗ all wird aus der Umgebung von Ulm a. D. berichtet: Ein Stallbeſitzer hatte vier jugendliche Kriegerhelden mit Pferden im Quartier. Die neue Freiheit faßten dieſe bier Burſchen dahin auf, daß ſie im Stall tun und laſſen ihres Unteroffiziers nichts zu fragen hätten. Anderer Meinung war der Stallbeſitzer. Er erſchien, mit einem kräftigen Stock bewaffnet, bei den Vieren und hielt ihnen eine Anſprache folgenden Inhalts: Eine ſolche Sauerei habe er in einem Stall noch nie geſehen und ſolche Dreck⸗ kerle von Soldaten ſeien ihm noch nie vorgekommen. Wenn der Unteroffizier dagegen nichts machen könne, das begreife er; aber er ſelber ſei noch Herr in ſeinemm Stall und wiſſe ſich Geltung zu verſchaffen. Wenn nicht augenblicklich der Stall in den Zuſtand peinlichſter Sauber⸗ keit verſetzt werde, haue er die Kerle, daß ſie liegen bleiben.— In einer halben Stunde glich der Stall einem feſtlich gefegten Tanzboden.. Schülerräte. In Bayern werden jetzt an ſämt⸗ lichen höheren Unterrichtsanſtalten, Präparandenſchulen, Lehrerſeminaren, höheren Mädchenſchulen und gewerbli⸗ chen Fachſchulen alsbald Schülerausſchüſſe gebildet. Jede Schule hat auch einen Lehrer⸗Vertrauensrat, beſtehend aus dem Anſtaltsvorſtand und zwei Lehrern. Den An⸗ ſtalten wird empfohlen, auch die Schülerverſammlung zu⸗ zulaſſen und ſie zu fördern. e Kleiderwucher. In den Geſchäftsräumen der Klei⸗ derfabrik von Iſidor Bach in München wurden über 30 000 Herren⸗ und Damenkleider, zum Teil aus dem Jahr 1914 ſtammend, vorgefunden. Außerdem entdeckte man eine Menge Bauerngewänder, gegen die Bach Le⸗ bensmittel einzuhandeln pflegte. Bach hat ſeit Kriegs⸗ beginn aus den wucheriſch zurückgehaltenen Waren 200 bis 700 Prozent Gewinn gemacht. Alle Beſtände wurden beſchlaanahmt. 1 ea Mutmaßliches Wetter. 5 Ueber Süddeutſchland kommt ein vorerſt noch ſchwacher Hochdruck, der in den Höhenlagen in der Haupt⸗ ſache trockenes Wetter zur Folge haben wird; doch iſt in den Niederungen mit Nebeln zu rechnen. Am Mitt⸗ woch und Donnerstag iſt vorwiegend trockenes und mäßig kaltes Wetter zu erwarten. tu. 2 1 Ang komme. d Deutſchlands erteilt worden. Verantwortuch für die Redaktſon Gg. Zuamermann, Seckenheim⸗ 9 3 i 5* f S ͤ r 55 8 i 1⸗ 95 5 0 AN Grosse Auswahl 1 al 00 0 Ee 16 e Preiswerter 2 1 Enn 2 E III 4 e g 2 Mannhelm, T 1, 1 1 22 i.— 2 22 a 1 Damen-Blusen Damen-Mäntel Mädchen-Mäntel Hostüm-Röcke . e Markziplats. amen-Blusen aus weissem Trauen-lack* 4 5 Beach ten Sie g We 9.75 schwarz Tuch. 3 42.00 92 5 77 985 Stoff 13.75. Stoffen 24.00 d 2 2 Damen-Blus s Paillette·.— isch; 1 5 Preise und Qualitäten! elde, Strelle, Karos, einierb. 33.50 ae 2 25 72.00 e ee 3 8 24.00 eee 47.80 r⸗ 5. 5 N N 2 l 5 8 78 5 1 795 2 75 5— f 0 er ö. 8 a 75 a 5 W 25 6 155 5 en 6 5 ö 2 24* 185 42 5 5 f ö— 5 J leischaus abe Sekanmtuachung. euungel. Kirchenchor zecken beim e f d 9 5 8 1 deren Atteſte am 15. Heute Abend ½9 Uhr 1 5 . 3 s f ezember abgela d, fall 0 d—. a „ Morgen mittwoch. den 11. Seze iber ehelte Pelliüg nnd. eie nan gc g m, deen.. 1 5 3 ine e, 5 e dan An Nezember Mittags 12 Uhr W eee ei germeiſter Gruber eim Lebensmittelamt abgeben. Inca k Nan 0 . Nr. 834 bis 1499 Seckenheim, den 10. Dezember 1918. g Ausichts arten ö Gau ae 5 bei Metzger meiſter Hartmann Lebensmittelamt.„ sind zu haben bei unentgeltlich Sanitas A. „ Nr. 1500 bis 2142 a ö Georg Zimmermann. Fürth i. Bay Flößauſtr. 23 g. bei Metzgermeiſter Neudeck E E g Seckenheim.— 2 15 55 5 2143 bis 3000 8 e— 2 ſe 3 ei Metzger meier Gropp a N 8. 5 en bei nie Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen gegerbte Haſenfelle, Pelzſtreifen etc. 8 i . Wenger Schertel. N welche auf Weihnachten moderniſiert 5 ganze te 155 e e für die und aufgearbeitet werden ſollen, erbitte f NSad 7 125 0. arte 5 j 5 i 1* Preis pio Pfund beträgt 200 Mk. 5 im Laufe dieſer Woche noch an⸗ 8 ei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 56 auf der zuliefern. Fur Bereitung von 150. 100 u 50 Er. 514„* Innenſei a des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet Die Verkäufszeit bei den Metzgereien i Taufs ggereien iſt feſtgeſetzt. Dottwoch nachmittag von 3 bis 8 uhr, unerstag früh von 8 bis 9 Uhr. 1 Seckenheim, den 10. Dezember 1918. Lebensmittelamt. 0 15 Trauer-Faptere Gar. tateloſe fachmänniſche Verarbeitung. Wieſer-Illi gaupſſtaßr 153. sind stets vorrätig in der Epe. d. fl Obstmostersaiz Germanla-Drogerie 3 Waguer Nachf. Inh. W. Hällflin. 1 * aus, eine Geſtalt erblickt, irre zu leiten leiſchwaren wird hiermit r e eee, e 8 12 Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. 5(Nachdruck verboten.) Reichardt hatte es gewagt, zurückzuſehen und kaum fünfzig Schritte hinter ſich, allen ſeinen Verfolgern vor⸗ die es ſich zur Ehrenſache emacht zu haben ſchien, ihn zu überholen. Mit der An⸗ Peggung der Todesangſt hatte er ſeinen Lauf beſchleunigt. Er ſah endlich in der matt erhellten Straße, die trotz des nahenden Lärms wie ausgeſtorben war, eine dunkle enge Seitengaſſe und bog hinein, in der Hoffnung ein augenblickliches Verſteck zu finden und ſeine Verfolger aber ihm blieb keine Zeit zum Suchen, ſchon ſchlug der Fackelſchein in die Oeffnung der Gaſſe. Reichardt ſah eine neue Ecke vor ſich und bog um dieſe; immer klang das wilde Geſchrei der Nachſetzenden in ſeine Ohren, ihn zu immer erneuter Fluchtanſtrengung antreibend. In seinem Kopfe begann es endlich zu brauſen, er wußte, daß er jetzt nicht mehr fern davon war, be⸗ finnungslos niederzuſtürzen, aber er jagte weiter, er durfte nicht anhalten, ſo lange ihn noch ein Fuß trug. Da tauchte ein hohes, dunkles Gebäude, umgeben von Büſchen, vor ſeinen Augen auf. Eine weiße deutlich erkennbare Einzäunung zog ſich darum, und wie ein Blitz ſchoß es durch den Kopf des Verfolgten: das iſt Burtons Haus! ſeine Muskeln wie mit neuem Leben durchſtrömend. Hier, wenn irgendwo, mußte ihm Schutz werden. Er hatte keine Ahnung, welcher Seite des Hauſes er zueilte, oder wo ſich ein Eingang zu der hohen Einzäunung befand. Er faßte den oberen Rand derſelben mit beiden Händen, schnellte ſich empor, und— mehr ſtürzend als nieder⸗ gleitend gelangte er an der entgegengeſetzten Seite auf den Boden, wie ein getroffenes Wild in ſich zuſammen⸗ brechend. In der nächſten Sekunde indeſſen hatte er, die Hand auf die wogende Bruſt gedrückt, ſich wieder er⸗ d de und mit Haſt verſuchte er ſich zu orientieren; er 29 fah den Balkon mit den beiden am Hauſe herablaufenden Tabak. An das Bürgermeiſteramt FJetenheim. a Wir haben den Tabakvergärern Bezugſcheine für un⸗ vergorenen Rohtabak der Ernte 1918 ausgeſtellt und ihnen mit Rückſicht auf die politiſche und wirtſchaftliche Lage die beſandere Erlaubnis erteilt, für den von ihnen abge⸗ nommenen Rohtabak die Preiſe für die Ernte 1917 zu bezahlen, wenn der Pflanzer ans drücklich freiwillig damit einverſtanden iſt. Sollte ſich die künftige Wirtſchafts⸗ und Marktlage ſo geſtalten, daß die Vergärer den abgenommenen Tabak unter voller oder teilweiſer Zugrundelegung der Pflanzer⸗ preiſe, wie ſie die Bekanntmachung des Bundesrates vom 24. Oktober 18(Reichsgeſetzblatt 1219 Seite 59) für un⸗ vergorenen, unverſteuerten Rohtabak inländiſcher Ernte aus dem Erntejahr 1918 feſtgeſetzt hat, weiterverkaufen können, dann ſind ſie verpflichtet, den Unterſchied der Einſtands⸗ preiſe 1917 und 1918 den Pflanzern nachzuzahlen. Darüber werden wir ſtrengſtens wachen. Wir bitten das Bürgermeiſteramt alle Pflanzer ſei⸗ nes Bezirkes, die unter den vorgenannten Bedingungen ihren unvergorenen Rohtabak zu den Preiſen des Ernte⸗ jahres 1917 an die mit Bezugſcheinen ausgeſtatteten Ver⸗ gärer abliefern wollen, ihr Einverſtändnis durch Namens⸗ unterſchrift abgeben zu laſſen und uns dann die Erklärung ſofort zurückzuſenden. Mannheim, den 4. Dezember 1918. Dentſche Tabakhandels⸗Geſellſchaft von 1916 Abteilnug Junland m. h. B. gez. Solz gez. Vortmann. Vorſtehendes wird mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß die Erklärungen am Montag u. Dienstag Vormittag auf dem Pathaus Zimmer 7 abgegeben werden können. a Seckenheim, den 6. Dezember 1918. gürgermeiſteramt: Volz. * 4 Bekanntmachung. Die Reichsviehzählung am 4. Dez. 1918 betr. 5 Die Ortsliſte über den Rindvieh⸗ und Pferdebeſtand pro 1918 welche für die Berechnung der Beiträge maß ⸗ ebend iſt, die von der Nindvieh und Pferdebeſitzern zur Deckung der Vergütungen für die auf polizeiliche Anord⸗ nung getöteten Tieren entrichtet werden müſſen, liegt von heute an während 8 Tagen auf dem Rathaus Zimmer Nr. 3 zur Einſicht auf. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit dem Anfügen, daß etwaige Anträge auf Berechtigung der Liſte innerhalb der gleichen Friſt ſchriftlich oder mündlich bei uns vorzubringen ſind, da dieſe, Liſten für die Berechnung der Beiträge zur Deckung der Seuchenentſchädigung maß⸗ gebend ſind. Seckenheim, den 5. Dezember 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Arbeiter- und Bauernrat Seckenheim. Das bisher bei den Metzgern übliche Austragen von Roch verbufan. Sämtliche Fleiſchwarenberechtigte haben die Waren ſelbſt, oder holen zu laſſen. Werden Metzger oder deren Beauftragte mit Fleiſch⸗ waren angetroffen, ſo erfolgt Beſchlagnahme. N Die Sicherheitsorgane ſind zur ſchärfſten Kontrolle angewieſen. Seckenheim, den 10. Dezember 1918. Der Vollzugsausſchuß: Lehmann. Gg. Phil. Volz. e ehen, ſah die Fenſter von Harriets Zimmer daneben— ſie waren dunkel; ehe er jedoch dazu kam, ſich einen Gedanken über ſeine Beobachtungen zu machen, klang ein keuchender Ruf aus geringer Entfernung in ſeine Ohren, wie ein Hammerſchlag auf ſeine überreizten Nerven wir⸗ kend. Seine letzten Kräfte zuſammenraffend griff er in den Kies des Wegs, warf eine Handvoll gegen Harriets Fenſter und ſtürzte die Treppe nach dem Balkon hinauf, ſich von dort mit ſchwindenden Sinnen nach dem offenen Innern des Hauſes wendend. Er ſah ein Licht vor ſich auſblitzen, fühlte, wie die Beine unter ihm zu brechen drohten, dann wußte er nichts mehr von ſich ſelbſt, bis es ihm plötzlich wurde, als lege ſich ein Etwas weich und heiß auf ſeinen Mund, Ströme warmen Lebens in ſeine Adern ergießend, als werde er eingehüllt in duftige Tücher, die, ein Gefühl ſüßen Wohlbehagens her⸗ vorrufend, ſich dichter und dichter um ihn ſchlangen. „Max, o Max, ſieh auf, Du biſt ja ſicher!“ klang es leiſe, wie aus weiter Ferne in ſeine Ohren. Da war es, als löſe ſich ein Bann von ihm— er ſah wieder, und vor ſich erblickte er wie in einem Nebel ein Paar große, ängſtliche Augen; der Nebel wich, und Harriets bleiches, erregtes Geſicht ſah ihm entgegen. Unwillkürlich flog ſein Blick auf die n' te Umgebung; er traf auf reiche Fußteppiche, einen„änzenden Toilettetiſch, auf ein von Vorhängen halb verhülltes Bett— alles nur matt von einer einzigen Kerze erleuchtet; er fand ſich ſelbſt in einem weichen Diwan lehnend und hob die Augen zu ihr, in deren Schlafzimmer er augenſcheinlich geraten. Kaum aber ſchien ſie in ſeinem Blicke die zurückgekehrte Beſinnung zu erkennen, als ihre Arme ſich um ſeinen Hals warfen, und ihr Mund ſich in wilden Küſſen an den ſeinen hing. Heiße Glut durchſchoß den Erwachenden; noch kaum recht ſeiner bewußt, umſchlang er ihren Leib und zog ſie nieder zu ſich; eine lange Minute hielt ſie, dicht an ihn geſchmiegt, ihn feſt umſchloſſen; dann riß ſie ſich plötzlich aus ſeinen Armen, drückte ſeine beiden Hände zurück und kniete da, wo ſein Kopf lehnte, Dekanntmachrrng. Kriegsunterſtützung betr. Eine ſoeben vom Bezirksamt Mannheim erlaſſene Verfügung beſagt, daß ſämtlichen Empfangsberechtigten von Kriegsunterſtützung, alſo auch ſolchen, deren Unter⸗ die Unterſtützung bis zur endgültigen Regelung durch Re⸗ gierungsverordnung weiterzugewähren ſind. Die Auszahlung der Unterſtützungenz für den Menat Dezember wird vorausſichtlich am Montag den 16. ds. fits. altfinden, wobei außer dem Monatsbetrag eine einmalige Zulage 10 Mk. gewährt werden wird. Seckenheim, den 9. Dezember 1918. Fürgermeiſteramt Volz. Wekanntmachung. Die Gemeinde hat 70 Zivilanzüge für bedürftige Kriegsteilnehmer gegen Bezahlung abzugeben, im dringend⸗ ſten Notfalle kann die Abgabe auch unentgeldlich erfolgen. Geſuche um Ueberlaſſung eines Anzuges ſind bei Herrn Ratſchreiber Schmitt perſöͤnlich zu ſtellen. f Die Angehörigen der noch zurückkehrenden Krieger wollen dieſe darauf aufmerkſam machen. f Der Vollzugsausſchuß Lehmann. Gg. Phil. Volz. „Sängerbund“ 90 Feckenhein. Samstag, den 14. ds. Mis, abends 8 Uhr Zusammenkunft det aktiven Mitglieder im Lokal. Jer Vorſtand. ſJurnverein Seckenheim * gegr. 898. Unſere nächſte N Uebungsstunde findet am Dienstag Abend ½9 Ahr ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen auch der vom Heeres dienſt zurückgekehrten Turner erwartet Der Turnwart: Karl Volk. Ausweiſe für Turner unter 18 Turnſtunde erhältlich. le- Seckenneim 1898 (Mitgl. d. Deutſch. Fußball⸗Bundes u. d. Verb. Südd. Fußballv.) Heute Abend 8 Uhr Pro be Theaterſpieler. ſämtlicher Der Porſtand. Tüchtiger zuverlässiger . FUhrmann der auch mit Ochsenfuhrwerk umzugehen versteht sofort gesucht. Mannheimer Malzfabrik, Mannheim-Kifertal. 3 von 5 Mk. pro Kopf der Berechtigten jedoch mindeſtens 1 riet, die Dich mit ihren Armen aufgefangen. Ich verſenken. 5 0. „Nicht wahr, ſie ſind über Dich gekommen, wie das Rudel Wölfe über den Hirſch?“ begann Harriet, indem ſie Reichardts Hände kräftig umſchloß, während ihr Ton vor innerer Erregung bebte.„Ich ahnte es bei den erſten Worten, die mir in die Ohren fielen, als i unſer Haus betrat, und ich burfte doch nicht an Deiner Seite ſtehen. Ich konnte nicht ſchlafen, und als der Kies an die Scheiben raſſelte, als ich die fliehenden Tritte auf der Treppe hörte, da wußte ich, daß es zu retten galt. Aber laß es nur,“ fuhr ſie raſcher fort, mit aufleuchtenden Augen den Kopf emporſchnellend,„das ganze Getier iſt Deiner nicht wert, und niemand ſoll Dich haben als 15 ja ſelbſtſtändig, ich kann verfügen über mich und was mein iſt, und morgen will Harriet Dich ihren Mann nen⸗ nen, will mit Dir alle die Schlangen und Eidechſen hinter ſich laſſen—!“ ö f ö „Harriet!“ rief Reichardt in faſt erſchrockenem Tone, W aus ſeiner liegenden Stellung emporſchnellend. „Nun, und was iſt es denn?“ erwiderte ſie mm f b Lächeln ſeine beiden Hände in den ihren—* 1 einend. 5 5 5 „Harriet,“ erwiderte er, während ſich ein Kampf de. fon, verſchiedenſten Gefühle auf ſeinem Geſichte abzuzeichnen Jem begann,„das— das— geht nicht!“ ö 8 „Geht nicht?“ erwiderte ſie noch immer lächelnd; Abe plötzlich aber ſchien ein Gedanke in ihr aufzuſteigen⸗ dum etwas Ungeahntes, Schreckliches mit ſich führend:. Weiſ Geſicht begann einen Ausdruck von Angſt anzunehmen, ihr ſcha Auge ward größer und ſonderbar ſtarr, ihre Hände ſten lige ſich von den ſeinen.„Geht nicht?“ wiederholte ſie. u Sch warum nicht?“. Jen „Harriet!“ ſagte Reichardt in bittendem Tone, ſih den langſam aufrichtend. N 4 10 (Jortſeßung folgt.!) i G ſtützungen infolge der Demobilmachung eingeſtellt wurden, Jahren ſind in der Pierdeileisc wird Miitwoch früh ven 9 Uhr ab in der Wa ausgehauen. halle Der Vollugsausſchuf. Lehmann. Gg. Phil. Volz. Freie Turnersche 0 0 Seeenheim. Unſern Mitgliedern zur Kenntnis, daß der tegelmäße, Turnbetrieb jeden Dienstag und Freitag abends 1 frei ½ bis 1020 zihr im Lokal„Deutſcher Hof“ wie lebe ſtattfindet. Die erſte So 5 debungs stunde 0 findet am 10. Deiember ſtatt 5 iſt! Wir laden hierzu unſere aktiven Mitglieder, bea den ders auch diejenigen Turner, die in die Freie Turners, Ir übertreten wollen, freundlichſt ein, und erwarten eine zäh fes reiche Beteiligung. N r Der Tururat. i 0 2 0 Hatholiſcher 0 77 Jungmänner⸗Verem * 4 a St. Bernhard. b Am Mittwoch Abend um ½9 Ahr iſt Rednerprobe. e Die Mitgliedsbücher und Marken wer am Ende des Jahres ausgegeben. Sonn⸗ Die fehlenden Sparbücher ſind längſtens tag abzuliefern.. Einlegesohlen dunner und Winter empfiehlt Fr. Wagner's Bachl. inh. W. Höllstin. Turnerbund„Jahn“ gollenbell. le Deutsche Turnerschaft. Dienstags und Ireitags von ½9 ab fſurnstunde. Auch die vom Felde zurückgekehrten Turner herzlich Willkommen. 1 Turm- 1 5 en in der 4 Die Ausweiſe der Jugendlichen Ser Zarezerse gg fd nelgens. 22. Bin ſtunde ausgegeben. 7 5 in ſauberer Ausf Rechnungen liefert ſchnellſt