Doch I. deöönder 10 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Abonnementspreis beträgt monatlich Mk. 1.—. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 3.25 1 Gemeinwirtſchaft. Der erſte Rauſch der enthuſiaſtiſchen Sozialrevolu⸗ * donäre iſt verflogen. So ſchnell, wie ſie die politiſchen 1 ewalten zu ſtürzen vermochten, glaubten ſie auch das Vurſchaftsleben von Grund aus umkehren zu können. Wer im letzten Augenblick hielt vernünftige Einſicht die dum Schlage erhobene Fauſt an und verhinderte glücklicher⸗ ſciſe, daß neben der ſtaatlichen Ordnung auch das Wirt⸗ b ſtsgebäude völlig in Trümmer ging. Die gegenwär⸗ Gen. Machthaber hatten die Wahl, ob ſie den kühnen 5 ritt ins ungewiſſe Dunkel wagen, oder ob ſie unter wenützung der beſtehenden kapitaliſtiſchen Wirtſchaftsfor⸗ a fc die Ueberleitung der Kriegs⸗ in die Friedenswirt⸗ haft vollziehen ſollen. Der Rat der Volksbeauftragten 8. ſich erfreulicherweiſe zur Beſchreitung dieſes zweiten ois entſchloſſen. Der Volksbeauftragte Barth hat ſich fen zu der Anſicht bekannt, daß zur Durchführung der böte und ſein Kollege Cbert wil die Soziafſſterung Sie Experimente nach genauem Studium und unter decherung der wirtſchaftlichen Werte“ durchgeführt wiſſen; 1 der Sozialismus ſei nicht Selbſtzwecke; auch er Fömnur ein Mittel, Freiheit, Glück und Wohlſtand des olks zu erhöhen. Nur dort, wo die ſozialiſtiſche Wirt⸗ Aebeitslaſt auferlege und mehr Möglichkeiten des Ver⸗ une er ſich dauernd behaupten. Alſo nicht vollkommener ſutſchaftlicher Umſturz iſt jetzt das Ziel derer, die nach N* Gemeinwirtſchaft ſtreben, ſondern einheitlich b beiganiſierte Produktion, die bei geringſtem Ar⸗ e itsaufwand höchſte Erträge liefert. a 5 ſtei, Es gilt alſo jetzt vor allen Dingen, den Zug von der r leben zur gebundenen Unternehmung im Wirtſchafts⸗ u vernünftig zu regeln. Was zunächſt den Umfang der bon aliſierung im Wirtſchaftsprozeß betrifft, ſo iſt er 10 den neuen Machthabern bereits ganz allgemein auf id riebe beſchränkt worden, die dazu reif ſind. Das zen atürlich ein ſehr dehnbarer Begriff, über deſſen Gren⸗ 0 man ſehr verſchiedener Meinung ſein kann. Zur - leſeſung der einſchlägigen Fragen iſt ein Ausſchuß ein⸗ nt worden, dem neben bekannten Wirtſchaftstheoreti⸗ Selb auch Männer des praktiſchen Lebens angehören. g Be ſtverſtändlich iſt es, daß jede Sozialiſierung von chafteben an bereits vorhandene wirtſchaftliche Geſell⸗ bunktsbildungen anknüpfen wird. Es iſt ja in der Tat uf überraſchend, wie ſtark ſchon Staat und Gemeinde Er verſchiedenen Gebieten des Wirtſchaftslebens ſich als deter betätigen. So iſt die Herſtellung von Gas, triſchem Licht, elektriſcher Kraft, die Lieferung von u er und anderes mehr bereits ſeit langer Zeit ver⸗ liete icht. Andererſeits beſitzt der Staat auf dem Ge⸗ e des Verkehrsweſens das Monopol der Poſt ſowie f den Drahtverkehrs in Wort und Schrift. Es wird auf Neblf lan zurückzugreifen ſein, der ſchon zu Bismarcks ſinn ingsideen gehörte, aber an dem unbelehrbaren Starr⸗ derbe er mancheſterlichen Liberalen ſcheiterte, d. h. wir eine en uns mit dem Gedanken befreunden müſſen, daß Daf ganze Reihe von Monopolen eingerichtet wird a ohle käme nicht nur Tabak und Spiritus, ſondern auch Ne, Kali, Elektrizität und Stickſtoff in Frage. Dar⸗ 0 ei * mitten werke ernſtlich in Betracht. Die Regalien der atelalterlichen Territorialfürſten würden alſo in ab⸗ danzandelter Form eine Erneuerung zugunſten des Staats⸗ en erfahren. Wie der preußiſche Finanzminiſter feind kürzlich erklärte, denkt man auch daran, die Waf⸗ broß duſtrie zu verſtaatlichen, die Zementinduſtrie und die en chemiſchen Fabriken u. a. zweckmäßig zuſammen⸗ en. Auch für gewiſſe Zweige des Handels wäre eine gemeinſchaftliche Umformung zu denken. Berlin, 10. Dez. Die Kommiſſion zur Vorberei⸗ 5 miro Sozigliſierung von Betrieben hat zu Vorſitzenden 1 belſtein 0 758 K. Francke, zum Schriftführer Dr. Vo⸗ Die Amwälzung im Reich. Vollzugsrat und Volksbeauftragte. des Berlin, 10. Dez. In einer gemeinſamen Sißung Lagte ollzugsrats der A. S.⸗Räte und der Volksbeauf⸗ Si gert wurde vereinbart: Beide Gewalten erſtreben die beauftr ug der ſozialiſtiſchen Republik. Der Rat der Volks⸗ ege 1 hält unbedingt an der durch die Revolution ollzu 25 Verfaſſung ſeſt, die ohne Zuſtimmung des N ndert rats der Arbeiter⸗ und Soldatenräte nicht abge⸗ dontrollerden kann. Der Vollzugsrat hat das Recht der tra 8 Dem Rat der Volksbeauftragten liegt die ihm A Vollzugsgewalt ob. Die Tätigkeit kann nur ee Zuſammenarbcilen erſprießlich aus⸗ * ug berlin, 10. Dez. Der Montag iſt in Groß⸗Berlin eerkehr aufen. Heute früh war der private Fernſprech⸗ geſperrt. a 5 Berlin, 10. Dez ng des Marſchalls Foch, wonach der Lebensmittel 1 1 „Cozialiſierung ein organiſcher und klar durchdachter Plan eiſe höhere Erträge bringe, dem Volke weniger tzäuchs eröffne, ſei der Sozialismus am Platz, nur dort Der Hinaus zieht man auch die Vergeſellſchaftung der „Die Regierung hat gegen die Amtsblatt der gürgermeiſterämtes Feckenheim, Anesheim, Nenarhanſen und Edingen. Druck und Verlag don Gg. Zimmermann, verkehr des linksrheiniſchen Gebiets mit der neutralen Zone und dem übrigen Reich verboten wird, als ver⸗ tragswidrig Einſpruch erhoben. Berlin, 10. Dez. Im Steglitzer Rathaus legten Vertreter der Offiziere, Unteroffiziere und Mannſchaften der Jägerdiviſion und der Gardekavalleriediviſion unter Führung des Generalleutnants Lequis das Gelöbnis der Treue für die Republik und die prov. Regierung ab. Der feierliche Einzug der beiden Diviſionen in Berlin wird heute nachmittag durch das Brandenburger Tor erfolgen. f Stadtkommandant Wels teilt mit, daß für Berlin eine republikaniſche Soldatenwehr von 10000 Mann auf⸗ geſtellt ſei. Proteſt des Braunsberger A. S. R. Braunsberg(Oſtpr.), 10. Dez. Der A.⸗, S.⸗ und B.⸗Rat Braunsberg teilt mit: Der verſammelte A.⸗, S.⸗ und B.⸗Rat des Kreiſes Braunsberg kennzeichnet hier⸗ mit öffentlich den in der Preſſe verbreiteten Antrag des Leipziger A.⸗ und S.⸗Rates„Hindenburg zu ver⸗ haften und auf Soldatenration zu ſetzen“ als eine Schmach und eine Schande und ſpricht einem ſolchen A.⸗ und S.⸗Rat die Berechtigung ab, ſich als Vertreter des Volks zu bezeichnen. Wir erheben flammenden Pro⸗ teſt gegen den Beſchluß des A.⸗ und S.⸗Rates Leipzig. Neueinteilung des Reichs. Frankfurt a. M., 10. Dez. Die„Frankf. Ztg.“ erfährt aus Berlin, es werde ein Plan von Ledebour ausgearbeitet, auf Grund wiſſenſchaftlicher Unterſuchung hältniſſen und Stammesarten eine Neueinteilung des Reichs in die Wege zu leiten. Ablehnung des Bolſchewiki⸗Beſuchs durch die Volksbeauftragten. Berlin, 10. Dez. Den Vertretern der ruſſiſchen A.⸗ und S.⸗Räte Deutſchlands am 16. Dezember teil⸗ nehmen wollten, iſt nach der„Voſſ. Ztg.“ die Einreiſe unterſagt worden. Dieſer Beſchluß, ſagt die„Berliner Morgenzeitung“, iſt mit Rückſicht auf die gegenwärtigen ſammentretenden Kongreſſes der A.⸗ und S.⸗Räte die Haltung der Regierung billigen wird. Der Fall Thyſſen⸗ Stinnes. Verlin, 10. Dez. Den Blättern zufolge hat das Stinnes und deren Direktoren kein belaſtendes Material ergeben. 5 3 Die Rheinſchiffahrt freigegeben. Berlin, 10. Dez. Die Rheinſchiffahrt iſt freige⸗ geben worden. Sie ſteht unter der Kontrolle der inter⸗ alliierten Schiffahrtskommiſſion in Köln. In Duisburg, Emmerich, Mannheim und Straßburg ſind Unteraus⸗ deutſches Kommiſſariat eingerichtet, das ſeinen Sitz im Dienſtgebäude der Eiſenbahndirektion hat. Vorſteher des Kommiſſariats iſt Hauptmann Röber. Alle Beſchwerden über Rheinſchiffahrt ſind an die interalliierte Schiffahrts⸗ kommiſſion zu richten. Das Schiffahrtsperſonal hat blaue Armbinden zu tragen. Proteſt der Zeitungsverleger. Magdeburg, 10. Dez. Der Vorſitzende des Vereins deutſcher Zeitungsverleger hat an den Staatsſekretär des Reichswirtſchaftsamts Dr. Müller und an den Staats⸗ ſekretär Scheidemann⸗Berlin ein Telegramm gerichtet in dem ausgeführt wird: Am 3. Dez. ſei gegen die ge⸗ planten Umfangsbeſchränkungen der Zeitungen Proteſt eingelegt und die Anhörung von Sachverſtändigen ge⸗ fordert worden. Die Verfügung ſei aber trotzdem ohne Anhörung von Sachverſtändigen ergangen. Der Verein erblicke ein ſchikanöſes Eingreifen in den Betrieb der Zeitungen in der mechaniſchen Beſchränkung nach dem ſog. Berliner Umfang, ohne Rückſicht darauf zu nehmen, daß viele Provinzzeitungen ein weit größeres Format aufweiſen. Durch den Wegfall der Heereslieferungen und das Darniederliegen gewiſſer Induſtriezweige wäre die Möglichkeit gegeben geweſen, die Papierzuweiſung der Zeitungen zu erhöhen. Die Maßregel ſchädige beſonders das Weihnachtsgeſchäft vieler Zweige des Erwerbslebens und auch die Zeitungen werden nicht in der Lage ſein, ihr Perſonal weiter voll zu beſchäftigen, geſchweige denn, die aus dem Felde heimkehrenden früheren Angeſtellten wieder einzuſtellen. g ö Zeitungsverbot an der Front. Berlin, 10. Dez. Dem„Vorwärts“ wird von einem Leſer, der im zweiten Vierteljahr 1918 im Großen Haupt⸗ quartier als Stellvertreter des Gerichtsſchreibers des Standgerichts kurze Zeit verwendet war, ein Befehl des Kaiſers an den Generalfeldmarſchall v. Hindenburg mitgeteilt, von einer telegraphiſchen Meldung des Kron⸗ prinzen an den Kaiſer Kenntnis zu nehmen. Das Tele⸗ gramm des Kronprinzen lautet:„Ich bitte, die drei Zei⸗ tungen„Frankfurter Zeitung“,„Berliner Tageblatt“ und Seckenheim. Sopjetregierung, die an der Zentralverſammlung der geordneten beträgt 180, Bisher waren es 168. Verhältniſſe ſelbſtverſtändlich. Wir ſind auch über⸗ zeugt, daß die Mehrheit des am 16. Dezember zu⸗ ſchüſſe beſtellt. Die deutſche Regierung hat in Köln ein ſammlung finden am 12. Januar 1919 ſtatt. 9 Inſerttonspreis. Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mark. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 8 n a. Rh. hr. 5799. Pioſtſcheckkonto: Ludwigs hate . „Vorwärts“ an der Weſtfront verbieten zu wollen. Das Unheil, welches dieſe drei Blätter in den letzten Monaten in den Köpfen unſerer Mannſchaften anrichteten, iſt be⸗ dauerlich. Für uns Führer iſt es nicht gleichgültig, in welcher Stimmung Offiziere und Mannſchaften in große Entſcheidungskämpfe eintreten. Zu meiner Freude habe ich geſehen, daß in Berlin feſt durchgegriffen wird. Mit herzlichſten Grüßen Dein getreuer Sohn Wilhelm.“ Der Aufenthalt des Kaiſers. Rotterdam, 10. Dez. Der„Nieuwe Rotterdam ſche Courant“ erfährt, daß der Landſitz Belmonte bei Wageningen, der einer Gräfin Pückler gehört, als zukünftiger Wohnſitz für den deutſchen Kaiſer und ſeine Familie eingerichtet werde. Hindenburgs Ruheſitz. Lüneburg, 10. Dez. Hindenburg wird nach der „Voſſ. Ztg.“ nach der Abrüſtung in der Nähe Lüneburgs ſich zur Ruhe ſetzen. Er hat ſich als Wohnſitz das wenige Minuten von Lüneburg entfernte ehemalige Kloſter Lüne ausgewählt.: Auslieferungsbegehren des Verbands. London, 10. Dez.„Daily Mail“ meldet, die Ver⸗ bündeten haben beſchloſſen, von Holland und Schweden die Auslieferung der deutſchen Feldherren Falken⸗ hayn und Ludendorff zu verlangen. Braunſchweig, 10. Dez. Der Arbeiter⸗ und Sol⸗ datenrat hat die Abſchiebung der Matroſenabteilung und der einzelnen Bundesſtaaten nach wirtſchaftlichen Ver⸗ die Auflöſung der Roten Garde abgelehnt. Die bayeriſche Tandesverſammlung. München, 10. Dez. Die Wahlen zur ee as Wahlrecht iſt allgemein, gleich, geheim und unmittelbar. Gewählt wird noſch dem Verhältnisſyſtem, wobei das ganze Land einen Wahlkreis bildet. Die Zahl der Ab⸗ Der bisherige Kammerpräſident von Fuchs hat folgende Erklärung erlaſſen: Die prov. Regierung hat die Wahlen für den neuen Landtag auf den 12. Januar 1919 ausgeſchrieben. beſteht noch zu Recht, da er nicht aufgelöſt iſt. Das Recht zur Auflöſung beſitzt die prov. Regierung nicht. Wenn ſie ſich gleichwohl ein ſolches Recht anmaßt, ſo muß die Vertretung des bisherigen Landtags feierlich Verwahrung dagegen einlegen, daß die Neuwahlen zum Landtag unter geſetzwidriger Ausſchaltung des geſetzlich Verhör der verhafteten Großinduſtriellen Thyſſen und 1 gewählten Landtags eingeleitet werden ſollen. E 1 Neues vom Tage. Nückkehr unſerer Oſtafrikaner. 3 Berlin, 10. Dez. Die Abbeförderung der Schuß⸗ truppe des Generals v. Lettow⸗Vorbeck erfolgt auf eng⸗ liſchen Schiffen und die Ausſchiffung vorausſichtlich in Rotterdam. Auf den dringenden Antrag der deutſchen Regierung, daß auf dieſem Schiffe auch die Frauen, Kinder und ſchwerkranken Männer aus Deutſch⸗Oſtafrika heimbefördert werden, iſt bisher eine Antwort nicht ein⸗ gegangen. Ueber die Kapitulation des Generals v. Lettow⸗ Vorbeck hat die engliſche Regierung mitgeteilt, daß dieſen Truppen geſtattet wurde, die Waffen zu behalten. a Ententepolizei in Verlin. N Berlin, 10. Dez. Unmittelbar nach Wilſons An⸗ kunft in Paris ſoll, wie man im„Berliner Lokalanz.“ liüeſt, die Frage der Errichtung einer aus Ententetruppen beſtehenden Militärpolizei in Berlin und Umgebung zur Löſung gelangen. Der„Neuyorker Herald“ hält dieſe Entſendung für ſicher und glaubt, daß die Be⸗ ſetzung bis zur Unterzeichnung des Weltfriedens dauern werde.— Wilſon äußerte während der Ueberfahrt gegen⸗ über dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington, er werde in Paris bemüht ſein, ſeine Haltung mit den 14 Punkten in Einklang zu bringen. Am 15. Januar ſollten die Konferenzen über den Präliminarfrieden un⸗ ter Zulaſſung deutſcher Unterhändler beginnen. Verwelſchung der Straßburger nniverſität. f Freiburg, 10. Dez. Wie die„Freiburger Tages⸗ poſt“ erfährt, wurde der Pariſer Profeſſor Coulet zum Rektor der Straßburger Univerſität ernannt. Ihm wird das ganze Schulweſen in Elſaß⸗Lothringen unterſtehen. Die Tätigkeit des Oberſchulrats hat damit aufgehört. Poincare in Straßburg. a i Straßburg, 10. Dez.(Havas.) Poincare iſt in Begleitung von Clemenceau, Dubot und Deſchanel hier eingetroffen. Der Bürgermeiſter hieß ihn willkommen und überreichte ihm die Schlüſſel der Stadt. Poincare ver⸗ ſicherte in ſeiner Antwort, daß Frankreich die Schlüſſel Straßburgs in guter Obhut halten und ſie ſich niemals wieder von irgend jemand nehmen laſſen werde. Poincare begab ſich zum Münſter, zur proteſtantiſchen Kirche und zur Synagoge, wo die Geiſtlichen ihre Ergebenheit für Frankreich beteuerten. 1 Der geſeßlich gewähkte Landtag Reichsernährungsamt hat die Belieferung der Brauereien den bleiben. Lc Geſchlechtskranke geneigt ſein, ſich unter Umgehung der Kenntnis. Seckenheim, den 6. Dezember 1918. gürgermeiſteramt: Volz.. Lokales. z. Evang. Kirchengemeinde. Morgen Donnerstag fällt der Abendgottesdienſt aus.— Unſere Gemeindeglie⸗ der wollen ſich Morgen um 8 Uhr zahlreich im„Badiſchen Hof“ zu der angekündigten Verfammlung einfinden. Ein Sohn unſerer Gemeinde, Pfarrer Kar! wird in dieſer tiefernſten Zeit zu uns reden. Kommt alle! Männer und vor allem auch Frauen und Mädchen, die nunmehr am politiſchen Leben teilnehmen ſollen. — Einſchränkung der Biererzeugung. Das mit Gerſte um etwa ein Drittel, d. h. um rund 27 500 Tonnen gekürzt. Die Brauereien erhalten nur noch 5 Pro⸗ zent des Friedensverbrauchs. Die frei werdende Gerſte ellung von Lebensmitteln(Gra uſw. wird zur Herſt — Gaſtwirtswäſche nicht mehr beſchlagnahmk⸗ Die Beſchlagnahme der Wäſche in Gaſtwirts⸗ und ähn⸗ lichen Betrieben, ſowie in Wäſcheverleihgeſchäften iſt durch eine Bekanntmachung der Reichsbekleidungsſtelle vom 7. Dez. aufgehoben worden. Die Beſitzer ſolcher Wäſche können ſie danach wieder beliebig in ihrem Betriebe verwenden oder verarbeiten. Die Veräußerung dagegen iſt nur ohne Gewinn und nur an Wiederverkäu⸗ ſer, nicht aber an Verbraucher geſtattet. Das Tiſchdeck⸗ und Mundtuchverbot mußte zunächſt noch aufrecht erhal⸗ L Kriegsgebührniſſe der Friedensbeamken der Heeresverwaltung. Die planmäßigen und die dig gegen Entgelt beſchäftigten Friedensbeamten der Peeresverwaltung, die die Kriegsbeſoldung eines Offi⸗ lers oder oberen Beamten beziehen, erhalten, ſoſern Familienangehörige haben, denen ſie im eigenen Hausſtand Wohnung und Unterhalt auf Grund einer heſetzlichen oder moraliſchen Unterſtützungsverbindlichkeit gewähren, für die Dauer der Abweſenheit aus dem hnort vom 1. Februar 1918 an, ſoweit der reine Betrag der Kriegsbeſoldung 3600 Mk. nicht erreicht, den hieran fehlenden Betrag über die Sätze der Ge⸗ bührnisnachweiſungen bzw. über ihr Friedenseinkommen hinaus. Erreichen die reine Kriegsbeſoldung und das Friedenseinkommen zuſammen nicht den Betrag von 600 Mk., ſo wird nur die Summe von Kriegsbeſol⸗ dung und Friedenseinkommen gewährt, eine Erhöhung der Bezüge auf 3600 Mk. findet alſo in ſolchen Fällen nicht ſtatt. 8 75. Baden. 5 ) Maunheim, 10. Dez. Die Generalverſammlung der Badiſchen Geſellſchaft für Zuckerfabrikation, Wag⸗ häuſel& Züttlingen beſchloß die Verteilung einer Divi⸗ dende von 20 Prozent, bei einem Reingewinn von 1450 000 Mk. e (Mannheim, 10. Dez. Die 66 jährige Johanna Schuſter und ihre verheiratete Tochter Katharina Brücker betrieben in Mannheim unter dem Namen „zum Himmelreich“ eine Animierkneipe⸗ Verheiratete Daunen walteten dabei als Animrierweiber ihres. Amtes trag des Bürgermeiſter⸗ faßte, nach der die . nnd nahmen den Gäſten große Summen ad So wurde einem Gasmeiſter, der 2000 Mk. unterſchlagen hatte, eine Zeche von 1700 Mk. aufgekreidet. Fran Schuſter er⸗ hielt von der Strafkammer 4 Monate, Frau Brücker 5 Mo⸗ nate Gefängnis, beiden Frauenzimmern wurden die bür⸗ gerlichen Ehrenrechte a rei Jahre aberkannt, ſodaß ſie alſo an den in der nächten Zeit ſtattfindenden Wahlen nicht teilnehmen können. 1 50 () Bühl, 10. Dez. Perſonen beſuchte Verſam m! und Gemeindebeamten und Leh nach einem Ref — Hier tagte eine von über 300 g van Reichs⸗, Staats⸗ des Amtsbezirks, dit „ Dr. Bender eine Entſchließung Beamtenſchaft verlangt, daß auch hre Stimme gehört wird. Ein Beamtenrat wurde be⸗ auftragt, die Gründung gleicher Organiſationen in anderen Bezirken und deren Zuſammenfaſſung in einem Landes⸗ beamtenrat anzuregen. 100 Jahre„Stille Nacht, heilige Nacht“. Mag auch auf dem ganzen deutſchen Vaterland der Druck der Ereigniſſe und die Not der Zeit laſten, die ſchöne alte Weihnachtsfreude wird nicht aus den Herzen von groß und klein verſcheucht werden können. Wieder werden die alten Weihnachtslieder über den geſchmückten Tan⸗ nenbaum emporſteigen und wieder wird unter dieſen Liedern das altehrwürdige„Stille Nacht, heilige Nacht“ am innigſten und hellſten klingen. Und am Heilig⸗ abend dieſes Jahres werden gerade 100 Jahre ver⸗ floſſen ſein, ſeitdem dieſes Weihelied„Stille Nacht“ von dem Vikar Joſeph Mohr gedichtet wurde. Der Lehrer Franz Gruber hat um die zum Gemeingut des Volks gewordenen Verſe die ſüße, vertraute Melodie ge⸗ ſchlungen, und am 24. Dezember 1818 wurde in der St. Nikolaus⸗Kirche in Oberndorf an der Salzach das Weih⸗ lied„Stille Nacht, heilige Nacht“ von andächtigen Men⸗ ſchen zum erſten Mal öffentlich geſungen. 4700000 Mk. veruntreut. Nach der„B. Z. a. M.“ hat der langjährige Angeſtellte des Bankhauſes Bleichröder Rüchard Gericke in Berlin einem Lebejüngling namens Stempel Millionen zugeſteckt, um ihm Spekulationen in Sekt, die Unterhaltung eines Rennſtalls, die Gründung zweier Bildergalerien uſw. zu ermöglichen, obgleich dieſer wegen geiſtiger Minder wertigkeit aus dem Heere entlaſſen worden war. Einn Reviſion der Bank ergab, daß Gericke 4700 000 Mari in Kriegsanleihe aus dem Treſſor entwendet hatte. Brand. Die umfangreichen Gebäude der Werk⸗ bund⸗Ausſtellung in Köln⸗Deußh ſtehen ſeit Sams tag mittag zum größten Teil in Flammen, die Feuerwehn iſt machtlos. Die Brandurſache iſt bis jetzt unbekannt Eiſenbahnunglück. Am Freitag abend ſtieß den Schnellzug Paris Orleans beim Bahnhof von Meung ſur Loire mit einem amerikaniſchen Güterzug zuſam; men. Vier Wachen wurden zerſchmettert. 10 Tote und 25 Verletzte wurden feſtgeſtellt. Unter den Trümmern liegen noch Leichen. 1 n ene Berichtigung. In unſerer Wochenrundſchau iſt iu ber Beſprechung der Wahlen zur fe nn ſeiner Perſon zu leſen: Die 433 neuen Volksvertreter(ſtatt 443) Du„Irnrean der freten Liede“.„ „Isweſtija“, das amtliche Blatt der bolſchewiſtiſ en 5 gierung, veröffentlichen nach der„Nationalzeitung fo gende Verordnung der Bolſchewiſten in Wladimir, der Hauptſtadt der gleichnamigen Provinz:„Jedem Mä 5 chen, das das 18. Lebensjahr erreicht hat, wird zeit dem Sozialaufſichtskommiſſar die volle rletzlich 005 gewährleiſtet. Jeder Urheber eines 75 ſtoßes gegen ein 18jähriges Mädchen wird die bo. Strenge des Revolutionsgerichts erfahren. Ein. chen, das 18 Jahre alt geworden iſt, wird zum Staat eigentum erklärt. Alle ſolchen Mädchen, die noch 1 5 verheiratet ſind, müſſen bei Vermeidung ſtrenger ee ſich im Bureau für freie Liebe im Aufſcheskomnfare a g eintragen laſſen. Wenn ein Mädchen dieſer Pflug 425 f nügt hat, darf es unter den Männern zwiſchen a 50 Jahren wählen. Die Zuſtimmung der Manne„ dieſer Wahl iſt unnötig; ein Mann, auf den eine 17 Wahl gefallen iſt, hat kein Recht zum Widerſpruch. 10 Recht, aus einer Zahl von Mädchen, die 18 Jahre 3 N geworden ſind, zu wählen, ſteht auch den Männern zu Die Gelegenheit, einen Gatten oder eine Frau zu, wählen, iſt einmal monatlich zu bieten. Männer zwiſchen 1 und 50 Jahren haben das Recht, unter den einregiſtriert⸗ Frauen ſelbſt ohne deren Zuſtimmung im Staatsin 15 zu wählen. Kinder, die aus ſolchen Verbindungen herbal gehen, werden Staatseigentum.“ 17 SSS N r D . 8 2— r— Oe Schiss. ve, frus reren Oe, en, cent Hauser Hichelrr lebrner,, fe, 5 enen! Fur gefl. Seachlung unſerer ponenten 4 Infolge der Einſchränkung des Papiers, 0 ſowie der noch beſtehenden Transport⸗ g ſchwierigkeiten des Güterverkehrs, ſind wir gezwungen, nur noch auf kurze Zeit mit einem zweimaligen halben Blatte in der Woche zu erſcheinen und bitten deshalb unſere verehrlichen Abonnenten „. hierdurch um Berückſichtigung. bexlag ung Regaclon ges Nena r-5 01e Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Se cenhel m — — Welianntmachung. Das Verhalten der Behörden und der Zivilbevölkerung in den nach den Waf⸗ fenſtillſtandsbedingungen von uns mili⸗ täriſch zu räumenden Gebieten betr. Wir bringen zur öffentlichen Kenntnis, daß für Reiſen beſondere Ausweiſe nicht mehr nötig ſind. Das dauernde Verlaſſen der neutralen Zone, iſt nach wie vor verboten. Ausnahme⸗ bewilligungen können nur aus wichtigen Gründen erteilt werden. Mannheim, den 9. Dezember 1918. — Polizeidirektion.— ö Welkanntmachung. Maßnahmen zur Verhütung der Einſchleppung von Krankheiten anläßlich der Abrüſtung des Heeres beti. Der Durchzug der Truppen und die in Verbindung damit erfolgende Entlaſſung der Truppen in die Heimat laſſen die Befürchtung der EGinſchleppung von Krankheiten und Unſauberkeiten aufkommen. Die in Frage kommenden Mannſchaften der dortigen Gemeinde ſowie die Quartier⸗ geber ſind daher in geeigneter Weiſe darauf aufmerkſam zu machen, daß unverzüglich ärztlicher Rat und ärztliche Hilfe einzuholen ift, falls ſich Grund zur Annahme des 8 Auftretens einer Krankheit zeigt. Namentlich werden militäriſcherſeits getroffenen Einrichtungen von ärztlicher Hilfe fern zu halten. Auf die Gemeingefährlichkeit ſolchen Verhaltens iſt in öffentlicher Bekannmachung, ſei es durch Anſchlag ſei es durch Veröffentlichung in der Zeitung, hinzuweſſen. 5 Mannheim, den 3. Dezember 1918. gad. Bezirksamt: gez. Dr. Pudel. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Frauenwäsche-Verkauf. Am Ponners tag, den 13. 5 Mis. nachm. von 2 bis 6 Uhr werden auf dem Lebensmittelamt Zimmer 12 im zweiten Stock Frauenhemde gegen Bezugſcheine verkauft. Die Scheine werden bei der Verkaufsſtelle aus⸗ gegeben. Der Preis beträgt für ein Hemd je nach Güte 11, 10 und 1 Mk. Seckenheim, den 11. Dezember 1918. 5 Sebensmittelamt. Gegenſtand:„Aufklärung über die Wahlen“ Einladung. Alle evangelischen Mahlberechfigten, MAnnar, Franz und Hindchan, werden hiermit zu einer 1 Uersammlung im„Badiſchen Hof“ auf Donnerstag, den 12. 12. 18, abends punkt 8 Uhr dringend eingeladen. f 1 N Redner: Pfarrer Karl. Mebrere Wäbler und Wäblorinnen. Fupballalub„Baaonla⸗ 1914 : Holle Bezirksmeister Klasse B 1917/18 (Mitgl. d. Verb. Südd. Fußballv.) 9 0 2„ Morgen Abend 8 Uhr F pfielerdersammlung. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Spielaus ſchuf. Sammel⸗Anzeiger aur für Mitglieder der Jandw. Ein⸗. Verkaufsgenoſſen Thomasmehl, Knochenmehl, Kaliſalz, Kainit, kalium, Kaliamoniak, Salpeter, Düngergips, Dünge ſaſſe Schilfrehrhäckſel, Fiſchmehl, Hühnerbackfutter, R 5 iſt im Lager vorrätig. Der r Geſchäſts- Eröffnung Aus dem Heeresdienſt entlaſſen habe ich m Seckenheim Schloßſtraße 23 ein 4 Ppofograchisches Atelef errichtet. akte Das mir früher in reichem Maße geſche 1 Vertrauen bitte ich mir auch ferner übertrag zu wollen. i Jathmänniſehe Stdienang, billige Prriſe. Hochachtungsvoll: Sigm. Lewin Bbotzarnd Tüchtiger zuverlässigef = 1 F Uhrmann der auch mit Ochsenfuhrwerk umzug“ versteht sofort gesucht. Maunheimer Malzfabril, Manrkeim- Tir. 0 —— KK err.,—·O·nmͤm ͤT(! m. e. ² Dr e Freie Turnerschaft 8 Seckenheim. Einladung. Am Pauntag den 15. Deiember nachmittags ½8 Uhr findet im Lokal Deutſcher Hof“ unſere ordentliche GGeneral-Cersammlung ſtatt. Wir laden hierzu alle unſere Mitglieder, ſowie Freunde der Arbeiterturnſache freundlichſt ein, und erwarten eine zahlreiche Beteiligung. 0 5 Die Tagesordnung wird im Lokal bekanntgegeben. . Der Tururat. Mödi. Zimmer[Bettnässe Iu vermieten. sonst Näheres. d. Geſchftsſtele. iter and Geschlecht Puppenwagen u wee zu kaufen geſucht. Merkur, Vers k. 31 Wilhelentraße 52. Hünchen 214 Neuren 1 Stadl. Sparkasse Seite e 0 mil Gomeindebũrgsobaft mũndelsieher. Jo 1 selookRon⁰Marlsrube o, 2950.— Tolephos 45% Sdmtlie he Einlagen werden von Tage der. 5/ an xu 40% verzinst. Aassenstundes:„ vormittags, 2-6 Lhr naehmiſtaꝶs.: Aſaniurstollo: Georg Röser, Seck erg Sa or enhels 1