ermit dei ſweler Zuftellung. 8 Durch die Pot bepegen pre Quartal W. 8.85 5 —— e e Kleiner Tagesſpiegel. 1* 1871. 28. Januar: Abſchluß des Waffenſtillſtandes 1. Je alten knar: Ausſchreiben der Wahlen ür die verfaſſunggebend⸗ nete, fationalverſammlung Frankreichs. 8. Februar: Wahlen Bäl⸗⸗- Nativnalverfammlung. 13. Februar: Eröffnung der i 51 onalverſammlung. 26. Februar: Unterzeichnung des ch äliminarfriedens. Das ging damals Schlag auf Schlas * den] dz der ſuchucden Operlauſto mac ſcch, argenolteug lb Bewegung beme⸗ kbar, deren Ziel die Grünbung eines tändigen Wenden faates iſt. * N druf der Tegung der Revolutionsräte ſelbſt geng es recht 1 dadaßt zu. Die Auseinanderſetzungen wurden teilweiſft 10 rch eine vor dem Abgeordnetenhauſe demonſtrierende 1 Leude unterbrochen. Der Kongreß der A.⸗ u. S.⸗Räte. Berlin, 16. Dez Ueber den weiteren Verlauf der Abr Aerbandlungen am erſten Tag des Reichskongreſſes den nem rbeiter⸗ und Soldatenräte wird berichtet: 5 Nachdem die Wahl der Kongreßvorſitzenden erledig war, trug Richard Müller den Bericht des Vollzugs ⸗ igen. dats vor. Er führte aus: Es war ſchwer für den Voll ⸗ des. Boat, ſich durchzuſetzen. Es wurde ihm vorgeworfen, die f Berliner wollten das ganze Reich beherrſchen. Das iſl 1 dbenſo Verleumdung, wie die Behauptung, der Vollzugs⸗ zut vergeude die Reichsmittel und treibe Vetternwirtſchaft. . ies gibt es eine Störung durch eine Demonſtration es Spartakusbunds. Ein Vertreter einer vor dem Hauſe demonſtrierenden Volksmenge trägt dem Kongreß dis Forderungen der Menge vor. Mindeſtens 250 000 Av⸗ a Fer(unruhe) fordern die einhefliche ſogzalteiſche e 5 ublik, die ganze Macht für die A.⸗ und S.⸗Räte. Der en ollzugsrat als Zentralgewalt ſoll das höchſte Organ un bet Geſetzgebung und der Exekutive ſein, die die Reichs⸗ 515 Ppoörden ernennt und abſetzt. Die Maſſen fordern die 5 fortige Beſeitigung der Volksbeauftragten Ebert und on Haaſe.(Großer Lärm, Pfuirufe, Rufe„Das nennen 105 e Freiheit“.) Sofortige energiſche Durchführung aller 5 Roteichtungen zum Schutze der Revolution, Bildung einer — Wen Garde.(Großer Lärm.) Aufforderung an das eltproletariat zur Schaffung einer ſozioliſtiſchen Welt⸗ b gepublik.(Berlin iſt nicht Deutſchland Große Unruhe. J ufe: Die anweſenden Offiziere proteſtieren.— Hinaus mit den Offizieren. Vorſitzender Leinert: Der Kongreß 10 at die Forderungen zur Kenntnis genommen und wird in 8 Sachen f 6 fL%, mit Ausnahme der Sean und Feiertage. de Wonneentg preis betr. monat. 1.— einen Verhandlungen darüber entſcheiden.) Die Beratung 2 wird um 3.20 Uhr wieder aufgenommen. Müller fortfahrend: Die gegen den Vollzugsrat behobenen Anſchuldigungen ſind haltlos. Die Gerüchte i den 800 Millionen oder gar 1800 Millionen Mk. 8 Schwindel. Es handelt ſich um 500000 Mk. Das erhalten des Rats der Volksbeauftragten zum Voll ⸗ lassrat, wie es ſich in der letzten Zeit geſtaltet hat, 1 unerträglich. Es ſcheint, als ob er ſich nicht länger nter unſere Kontrolle ſtellen wilk. Der Volzugsrat iſt da oberſte Inſtanz. Er ernannte die Miniſter, ohne daß ein Widerſpruch laut wurde. Die Beſeitigung Solfs m Auswärtigen Amt mußte von uns gefordert werden; Vertreter des alten Syſtems kann nicht mehr dort brdaldet werden. Auch die Akten des Auswärtigen Amtes Eußten beſchlagnahmt werden. Wir verlangen auch, daß 3 erger an den Friedensverhandlungen nicht teil ⸗ . Solf und Dr. David ſind ſtets die Verteidiger 5 imperialiſtiſchen Kriegspolitik geweſen. Dr. David rfte nicht mit der Kontrolle der Geheimdokumente be⸗ * ut werden. Beide ſind noch im Amte. Der größte eil dieſer Akten iſt verbrannt. Die Beamten, zum 8 recht fragwürdige Herren, ſind noch im Amte. Bei dieſen Fragen ſind wir immer und immer wieder auf Schwierigkeiten geſtoßen.(Hört, hört.) In der Frage N Beſeitigung der Rangabzeichen der Offiziere iſt man us auch nicht entgegengekommen. Es ſind das zum Teil Slteiſch unreife Leute.(Große Unruhe. Unerhört.) Den Höldaten vor den Toren Berlins hätte keine ſcharfe unition gegeben werden dürfen. Hinter dem Rat der den bebeaufkragten ſteht die geſamte bürgerliche Preſſe; 3 Vollzugsrat dagegen wird aufs ärgſte verleumdet. Das . a1 ſolange, bis eines Tages der Putſch da war. Mich ö* Verhalten der Volksbeauftragten bei dem Putſch e befremdet. Die Leiter dieſes Putſches ſind 3 in Freiheit geſetzt. Wir arbeiten auf die Be⸗ ie dune der A.⸗ und S.⸗Räte hin. Fallen dieſe, ſo fallen ehten Errungenſchaften der Revolution. Wir legen 1 5 Schickſal dieſer Errungenſchaften in Ihre Hand in i Hoffnung und mit dem Wunſche, daß es Ihnen ge⸗ Veſſall dz 5 i 8 und auch weiter auszubauen. Händekla i i erſammlung tſchen bei einem großen il der . wahr, daß Müller die Mittel für ſich i .. e Mittel für ſich in Anſpruch . hat. Die Einnahmen, zum Teil aus den Ve. aaemahmen von Collin⸗Roß und Walz ſtammend, be⸗ 055 zuſammen 650 291,35 Mk., die Ausgaben, gegen 1 08 3 W erhoben wird, belaufen ſich auf Maynz erſtattet den Kaſſenbericht: Es iſt nicht a mitsblattzz 200 der Füvgermeikevämter Pomenheim, NUss heim, Reckarzanſen und Gingen. Es folgt der Bericht des Volks beauftragten Dittmann: Deutſchland iſt Republik. Seine Regie⸗ rung iſt ſozialiſtiſch. Matroſen und Arbeiter haben das Werk vollbracht; ſie haben das alte Regime geſtürzt; ö 85 ſind die Träger des Neuen, Kommenden, Werdenden. n ihren Händen liegt jetzt die politiſche Macht. Wir haben im Reich und in den Einzelſtaaten neue Regie⸗ eungen eingeſetzt und unter ihre Kontrolle geſtellt. Der ber fe und ruhige Verlauf der Bewegung iſt eine Frucht er ſozialiſtiſchen Schulung. Er beruht auf dem feſten Willen der Maſſen. Irgend welche Zentrale hat die Arbeiter nicht dazu gedrängt. Die Volksbeauftragten ſind bie Vollſtrecker des Volkswillens.(Sehr richtig.— Wider⸗ ſpruch.) Noch keine deutſche Regierung iſt ſo feſt im Volk verankert geweſen wie die jetzige. Das Entlaſſungs⸗ geſuch Solfs iſt genehmigt. Er bleibt im Amt, bis die Verhandlungen mit dem Nachfolger abgeſchloſſen ö ind. Mit der Prüfung der Akten des Auswärtigen Amts ö din Kautsky und Quarck beauftragt. Akten ſind nicht ö verbrannt worden. Kautsky hat mehr gefunden, als er g ſelbſt erwartet hat. Die Regierung hat eine Sozialiſie⸗ ö ö rungskommiſſion eingeſetzt und arbeitet Steuervorlagen aus, um die Kriegsgewinne reſtlos zu beſteuern und das ganze Steuerſyſtem in ſozialiſtiſchem Sinne zu reſor⸗ mieren. In der jetzigen ſchweren Zeit können aber Ex⸗ rimente nicht gemacht werden. Zunächſt iſt des Volkes os noch Arbeit und Entbehrung als Folge der vier⸗ hrigen verbrecheriſchen Kriegs⸗ und Bankerottpolitik. ie Regierung hat ſchon am 12. November die National⸗ verſammlung in Ausſicht geſtellt. Die Konſtituante iſt uur dadurch diskrediert worden, daß die ganze Reaktion nach ihr geſchrien hat. Wir ſind überzeugt, daß die Wahlen eine ſozialiſtiſche Mehrheit ergeben werden nach den Beispielen, die wir in Anhalt und Mecklenburg er⸗ lebt haben. Der Wahlkampf wird unter dem Zeichen ſtehen: Sozialismus— Kapitalismus. Klaus ⸗Offenbach: Eine Revolution läßt ſich nicht machen; ſie muß reif ſein. Wir ſind jetzt erſt in der Uebergangszeit zum wirklichen Sozialismus. Gerber-Berlin bemängelt die Zuf ammenſeßung des Vollzugsrats und verlangt, daß in den Vollzugsrat wirk⸗ liche Köpfe hineinkommen, die ihrer Aufgabe gewachſen ſind. f Vorſißender Lein ert teilt mit, daß ein Antrag ein⸗ gegangen iſt, der die erneute Einladung ruſſiſcher Dele⸗ gierter zum Kongreß fordert. Eberts⸗Eſſen: Der Berliner Vollzugsrat geht den bis an den Hals. Sozialiſten in der Provinz wahr.) Wir weiſen entrüſtet die Zumutung des Vollzugs⸗ rats zurück, daß wir hier bis zum 25. Dezember ſitzen und täglich 50 Mk. Diäten einſtecken ſollen.(Lebhafte Zuſtimmung.) revier ausgebrochenen Gefahr für die Bevölkerung. Die Regierung muß Kom⸗ hafter Beifall.) 8 Ein Antrag verlangt die ſofortige Entwaffnung der Gegen revolutionäre, ein anderer Antrag die nochmalige Abstimmung über die Zulaſſung Roſa Luxemburgs und Karl Liebknechts mit beratender Stimme. Unfried⸗ Württemberg: Man würde es im Land: nicht verſtehen, wenn nicht Liebknecht und Luxemburg hier teilnehmen.(Lauter Widerſpruch.) Sie können dem Kongreß den rechten Weg erſt zeigen.(Erneuter Wider ſpruch.) N Lüdemann Berlin widerſpricht dem Antrag. Nach der von den Unabhängigen durchgeſetzten Wahlordnung iſt es unmöglich, Leute zuzulaſſen, die nicht in einem Betrieb arbeiten. Wir können keine Ausnahme zulaſſen (Lärm auf den Tribünen.) Bei der Abſtimmung wird der Antrag mit über wältigender Mehrheit abgelehnt. Die Minderheit ev geht ſich in lärmenden Angriffen auf die Mehrheit. Die Minderheit verlangt die Gegenprobe. Als dieſe wiederun die Ablehnung des Antrags ergibt, erſchallen von der Minderheit im Saal und von ihren Anhängern auf den Tribünen ſtürmiſche, langanhaltende Pfuirufe. Der Antrag auf Zulaſſung Liebknechts und der Lu xemburg fand nur 125 Stimmen, während die ſchleunig. Einberufung der Nationalverſammlung mit 485 Stimmen efördert wurde. Alle Blätter betonen, daß damit der ongreß mit größter Entſchiedenheit die Spartakusrich tung abgelehnt habe. f Becker⸗Roſenheim: Wir in Bayern blicken beſorg nach Berlin, weil wir fürchten, es werde dort wie ir Rußland. Unſere Bauern wollen keine Lebensmittel mehr 1 wenn nicht bald die Ordnung wiederhergeſtell wird. Um 6 Uhr abends wird die Weiterberatung auf Dienstag vormittag 9 Uhr vertagt. Richard Müller erklärt, der Beſchluß des Vollzugs rats betr. Amtsentſezung ſolle nur Erzberger und Solf nicht aber Dr. David treffen. N 1 .* 5 (Sehr Die durch ſpartakiſtiſche Hetze im Ruhr- ſchweren Streiks ſind eine ſchwere miſſare in die großen induſtriellen Zentren ſchicken.(Leb — Druck end Werlag von Gg. Mumermann, Seckenheim FFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCTT—— e 29 Im ſſerttons elt eis. Die einſpaltige 3 1„ Neklamen 1. die Zeile. Bei öfterer. Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Tulwissbaten a. Rb. M. 5788. f Berlin, 17. Dez 7 Bet der heutigen Wiedereröffnung der Tagung teilg der Vorſitzende Leinert mit, daß ſich in der Verſamm lung eine demokratiſche Fraktion gebildet habe Die Ausſprache über den Bericht des Vollzugsrates um der Volksbeauftragten wird fortgeſetzt. ö 1 Hermann Müller: Im Reiche iſt angenommen worden, der. ſei allmächtig und allweiſe. Im Vollzugsrat iſt viel zu viel von Nebenſächlichkeiten ge ſprochen worden, nicht aber über die großen politiſchen Fragen. So iſt z. B. die Frage der Nationalver⸗ ſammlung im Vollzugsrat noch immer nicht erledigs Richard Müller hat den Vollzugsrat diskrediert, als es im Zirkus Buſch ſagte, der Weg zur Nationalverſamm; lung gehe nur über ſeine Leiche. Der Vorwurf, Richark Müller habe ſich um 80 000 Mk. bereichert, iſt unberechtigß Eine Gefahr für die Revolution beſteht nicht. Migge: Liebknecht hat in der Provinz herzlich wenig Anhang. Die ſoziale Republik kann nur beſtehen, wenn ſie ſich auf breite Maſſen ſtützt. Das Auftreten der Spartakusleute fördert den Partikularismus u nd bringt Berlin als Reichshauptſtadt in Gefahr. Unteroffizier Rabe: Der Bericht des Vollzugs rats war ein Heeresbericht über den Kampf gegen die Reis- leitung. Der Reichswille iſt erſt durch den Vollzugs rat in Gefahr gekommen. Paſch: Die Darſtellung, es handle ſich bei den Truppen um deren ordnungsmäßige Rückführung in dit deimat, iſt unzutreffend. In unzähligen Fällen ſind don ihnen rote Fahnen heruntergeriſſen worden. Was ſoll die Truppenzuſammenziehung im Weſten bedeuten? Man will den Zeitpunkt zu gegenrevolutionärem Eingrei⸗ 5 nur abwarten. Unſer Antrag iſt voll berechtigt, ſo⸗ ern er Feſtſetzung der Generale, Auflöſung des ſtehenden beeres, Entwaffnung der Offiziere, Bildung einer Noten Barde zum Schutz der Revolution fordert.. Wegmann(Vollzugsrat): Es ſteht feſt, daß von zen Kurieren planmäßig gegen die Revolution im Lande earbeitet wird. In Flugblättern wurde zur Tötung bierknechts aufgefordert Daß die Spartakusleute da en tegt werden, iſt klar. 5 Ledebour: Unſer Antrag auf die Abſeßunp Eberts fußte auf ſeinem Verhalten am blutigen Frei⸗ tag. Ebert wurde zum Präſidenten gewählt und der Volk⸗ zugsrat ſollte verhaftet werden. Ohne Ebert wären die blutigen Vorgänge in der Chauſſeeſtraße nicht paſſiert. Wichtige Notizen wurden unterſchlagen. Seine Antwort an die Soldaten machten ihn unwürdig für ſein Amt. Berlin, 17. Dez. Der Volksbeauſtragte Dr. Landes⸗ berg teilte in der heutigen Sitzung der A.⸗ und S.⸗Räte mit, daß der Kriegsminiſter Scheuch ſeine Entlaſſung eingereicht habe. 8 und links von amerikaniſchen Soldaten zu Rad Zwiſchen Waffenſtillftand und Friede. Abſperrung der Waffenſtillſtandskommiſſion in Trier. W. T. B. Berlin, 15. Dez. Von einem Teilnehmer an den Verhandlungen wird uns berichtet: Die am 11. früh in Trier eingetroffene Waffenſtillſtandskommiſſion wurde von einem amerikaniſchen Offizier in Empfang genommen. Amerika⸗ niſche Soldaten patrouillierten auf beiden Seiten längs des Zuges. Vertreter der deutſchen Behörden in Trier, u. a. der Regierungspräſident und der Oberbürgermeiſter, waren zur Begrüßung erſchienen, wurden aber durch den amerikani⸗ ſchen Offizier gebeten, ſich von den Mitgliedern der Kommifſ⸗ ſtion abzuſondern. Die Fahrt der Kommiſſion in das Hotel „Zur Poſt“ erfolgte in amerikaniſchen Kraftwagen, die rechts begleitet waren. Im Hotel war eine amerikaniſche Wache eingerichtet, die die Waffenſtillſtandskommiſſion von jedem Verkehr mit der Außenwelt abſchloß. 1 65 Staatsſekretär Erzberger richtete ſofort ein Schreiben an den Chef des amerikaniſchen Stabes in Trier, General Suitß, in welchem er die Beſeitigung der Aßſperrungsmaßnahmen fordere. Die Antwort lautete daß die Anordnungen vom Oberkommandierenden der allfierten Armeen verfügt wor⸗ den ſeien und bedauerlicherweiſe ausgeführt werden müßten Darauf richtete Staatsſekretär Erzberger einen telegraphi⸗ ſchen Proteſt an Marſchall Foch gegen dieſe gegen jeden internationalen Brauch verſtoßenden Maßnahmen und for⸗ derte dieſelbe Bewegungsfreiheit für die Mitglieder und daß Perſonal der Deutſchen Kommiſſion, die Ententedelegterte u. a. General Dupont, in 9 genießen. Zur Kenn zeichnung der Lage diene noch Tatſache, daß zu einem erkrankten im Domhotel liegenden deutſchen Major nur ein amerikaniſcher Arzt zugelaſſen werden ſollte. Ein deutſchen —.— ſollte, wenn er das Domhotel betrete, interniert wer⸗ en. ö Die Verluſte Deutſchlands im Weltkriege. ö T.u. Berlin, 17. Dez. In Ergänzung einer früheren Mitteilung über die Höhe der deutſchen Verluſte im Welt kriege können über die Geſamtziffern der deutſchen Verluſte bis zum 30. November 1918 jetzt die folgenden autentiſchen Zahlen bekanntgegeben werden: 1600 000 Tote, 280 000 Ben. mißte, 618 000 Gefangene, 4067 000 Verwundete, das ergibt einen Geſamtverluſt von 6 400 000 Mann. TU. Berlin, 17. Dez. Nach amtlichen Feſtſtellungen ſind im Kriege 58 900 Offfziere gefallen. Die Zahl der Verwun⸗ deten, Erkrankten, Erblindeten und Siechen überſteigt die Zahl von 200 000. Unter ihnen befinden ſich Offistere. dis mehr als fünſftral verwundet worden ſind. 1 3 — anderem wichtigen Material Koks und Manganerze. erſte nimmſt Du Dein Eſſen mit mir ein, wir werden FETT 8 een Was man von Wilſon erhofft. T. U. Haag, 17. Dez. Der Berichterſtatter der„Newyork World“ meldet aus Paris: Allgemein hofft man, daß es Wilſon gelingen werde, Ordnung in das Chaos der für die Friedenskonferenz auftauchenden Pläne zu bringen. Inter⸗ eſſant und ſehr bezeichnend iſt es, daß in diplomatiſchen Krei⸗ ſen die Anſicht herrſcht, daß in London zwiſchen Lloyd George, Orlando und Clemenceau ein dreifaches Abkommen getrof⸗ fen worden ſei, das eine weſentliche Abkürzung der Konfe⸗ renz herbeiführen ſoll. Wahrſcheinlich enthält das Abkom⸗ men folgende Punkte: 1. Beſtrafung des Kaiſers und aller anderen Frevler, gleichviel ob ſie Deutſche oder nicht Deutſche ſind. 2. Zahlung einer Entſchädigung durch Deutſchland, die ö ſo ſchwer ſein muß, wie ſie Deutſchland nur zu leiſten ver⸗ mag, ohne im wirtſchaftlichen Leben gefährdet zu werden. 3. Keine Rückgabe der Kolonien. Der vierte Punkt bezieht ſich auf das Fortbeſtehen der engliſchen Oberherrſchaft zur See. Allgemein glaubt man, daß man Wilſon in Bezug auf die Anwendung der vierzehn Punkte zuvorgekommen iſt. 5 Zur Reiſe Wilſons nach Nom. T. U. Zürich, 17. Dez. Alle Blätter beſtätigen, daß Prä⸗ ſident Wilſon am 23. Dezember um 10 Uhr morgens vom Papſte mit allen einem Souveränen zukommenden Ehren empfangen wird. Der Papſt werde anläßlich dieſes Beſuches eine wichtige Rede halten. Die Zukunft Elſaß⸗Lothringens. T. H. Kehl, 17. Dez. Die franzöſiſche Regierung und die franzöſiſch geſinnte Preſſe verfährt mit Elſaß⸗ Lothringen übereinſtimmend nach der Parole) die Frage eines etwaigen Plebeszit nach der Staatszugehörigkeit als vollſtändig über⸗ flüſſig zu erklären. Das Verhalten der Franzoſen in Spaa. W. T. B. Spaa, 17. Dez. Der Vorſitzende der General⸗ kommiſſion der Gewerkſchaften Deutſchlands, Legien, der an den Verhandlungen der Wirtſchaftskommiſſion in Spaa teilnimmt, berichtete: Die Franzoſen treffen Maßnahmen und ſtellen Forderungen, die für das Wirtſchaftsleben im beſetzten rechtsrheiniſchen Induſtriegebiet verhängnisvoll werden müſſen. Der Verkehr iſt von ihnen ſoweit geſperrt, daß Rohſtoffe und Waren wohl von der rechten nach der lin⸗ ken Rheinſeite, nicht aber umgekehrt befördert werden dür⸗ fen. Die rechtsrheiniſche Induſtrie muß, wenn ſie arbeiten will, Erz und Stahl aus Lothringen haben und von der Saar, und Braunkohlen, Briketts. Dafür liefert ſie 1 ea ſperrt iſt auch die Ausfuhr der Saarkohle nach Süddeutſch⸗ land. Infolgedeſſen werden in wenigen Tagen die Gas⸗ fabriken den Betrieb einſtellen müſſen. Trotzdem fordert der Delegierte des Marſchalls Foch die Lieferung von Koks, Kohlen und Manganerzen in Mengen, die eine Förderung vorausſetzen, wie ſie bei größten Leiſtungen üblich iſt. An⸗ genommen, dieſe Forderung könnte und würde erfüllt wer⸗ den, die Folge wäre eine Neberproduktion an Eiſen und Stahl, die weder die beſetzten Gebiete noch Frankreich auf⸗ zunehmen vermöchte. Einſchränkung oder Stillegung der Betriebe müßten eintreten. Zehntaufende von Arbeitern kämen dann zur Entlaſſung. Das gleiche droht dem rechts⸗ rheiniſchen Induſtriegebiet. weyn die Zufuhr von Erzen und Braunkohlen und Braunkohlenbriketts fernerhin un⸗ terbunden wird. Da weder aus militäriſchen noch aus poli⸗ tiſchen Gründen dieſe Maßnahmen und Forderungen ge⸗ rechtfertigt ſind, und da ſie im Waffenſtillſtandsvertrage nicht begründet ſind, ſo wird ohne ſachlichen Grund die Induſtrie und beſonders die Arbeiterſchaft ſowohl im rechtsrheiniſchen Gebiet als auch in der S auch in Frankreich auf und in Elſaß⸗Lothringen, aber gwerſte geſchädigt. Die Folgen einer baldigen Arbeitsloſigkeit in der gegenwärtig politiſch ö bewegten Zeit in einem wirtſchaftlich zuſammenhängenden Gebiet ſind nicht abzuſehen. Die Arbeiterſchaft Deutſch⸗ lands wie auch Frankreichs hat das dringendſte Intereſfe daran, zu verhindern, daß ſolche Zuſtände eintreten. Die Einſeitigkeit nur ſcheinbar den Intereſſen der Induſtrie in den beſetzten Gebieten dienenden Forderungen der Franzo⸗ ſen können von der deutſchen Delegation nicht erfüllt wer⸗ den. Die Vereinbarung müßte auf viel breiterer Grund⸗ lage unter Erfaſſung aller in Betracht kommender wirtſchaft⸗ licher Fragen getroffen werden. Nach meiner feſten Ueber⸗ zeugung werden die wirtſchaftlichen Folgen für die beſetzten Gebiete und Frankreich ſchneller eintreten und verhängnis⸗ voller ſein, als für das rechtsrheiniſche Induſtriegebiet. Deswegen hoffe ich, daß es bald zu neuen Verhandlungen kommt und neue Vereinbarungen getroffen werden, die bei⸗ den Teilen dienlich ſind. Aus den beſetzten Gebieten. W. T. B. Köln, 17. Dez. Marſchall Haig iſt hier einge⸗ troffen. Wie es im Elſaß zugeht. Aus dem Oberelſaß, 18. Dez.(Tel.) Sier herrſcht großer Kartoffelmangel, der von der franzöſiſchen Regierung nicht behoben werden kaun. Ebenſo herrſcht großer Kohlen⸗ mangel. Wegen Arbeitermangel in den Saargruben beſteht Gefahr, daß zahlreiche Großbetriebe eingeſtellt werden müſſen. 5 Ein Deutſcher. N Von Otto Ruppius. 35. N(Nachdruck verboten.) „Vielleicht erſcheine ich Dir dann fremder,“ fuhr Mathilde dann weiter fort,„als ich es Dir jemals ge⸗ weſen— dann aber wird es Zeit ſein, mehr zu ſprechen. Du begleiteſt mich heute abend hinter die Kuliſſen. Und nun eine Frage: führt Dich ein beſtimmter Zweck hier⸗ her, oder biſt Du auf einer Irrfahrt begriffen?“ „Auf einer wirklichen Irrfahrt, Mathilde, die ſich aber mit wenigen Worten eben nicht erklären läßt!“ „Es bedarf auch jetzt nicht der Erklärung. Fürs keine zwer Minuten darauf zu warten haben, und nach⸗ mittags quartierſt Du Dich hier ein, damit wir bei⸗ einander ſind—“ „Halt,“ unterbrach ſie Reichardt, einen Blick durch das Fenſter werfend,„ich tue alles, was du willſt, aber hier logieren kann ich nicht. Ich weiß noch nicht, ob ich einen Cent in St. Louis verdienen kann, und dies Haus iſt mir zu koſtſpielig—“ 5 „Gut,“ erwiderte ſie mit einem glücklichen Lächeln, „ich werde auch für den Verdienſt ſorgen, wenigſtens au⸗ genblicklich— oder meinſt Du, wir ſollen von ein⸗ ander gehen, ohne einmal wieder i .„Zieh'n die lieben gold'nen Sterne“ zuſammen geſungen zu haben? und Monſier Fonfride, der Direktor, wird einen Künſtler, wie Dich, der ihm wie vom Himmel herab zufällt, nicht unausgebeutet laſſen.“ i. Er ſah einige Sekunden lang ſchweigend vor ſich nieder.„Und wenn nun mein Spiel gefiele, Mathilde?— ich habe ſo manches Effektſtück eingeübt, das die Ameri⸗ kaner anſpricht“, begann er langſam,„glaubſt Du nicht, daß es in Eures Direktors Nutzen liegen würde, mich auch weiter zu beſchäftigen?“ N Aus Metz, Straßburg, Kolmar und anderen Städten wer⸗ den fortgeſetzt Ausweiſnugen deutſcher Familien gemeldet. Dem Vernehmen nach werden die Hochöfen der lothringi⸗ ſchen und luxemburgiſchen Werke demnächſt gelöſcht werden müſſen. Plünderungen in Metz. W. T. B. Metz, 18. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Am Abend des 8. Dezember wurden etwa 6 Geſchäfte geplündert. a (trale Zone Die neutrale Zone vom Kölner Brücken kopf bis zur holländiſcher: Grenze. Der Wuffenſtillſtand iſt bis zum 17. Januar 1919, 5 Uhr vormittags, verlängert worden. Dem urſprünglichen Ab⸗ kommen vom 11. November iſt noch die Bedingung hinzu⸗ gefügt worden, daß das Oberkommando der Alliierten ſich 0 5 1 1 5 1 1 vorbehält, von jetzt an, wenn es dies für angezeigt erachtet, und um ſich neue Sicherheiten zu verſchaffen, die neutrale Zone auf dem rechten Rheinufer, Brückenkopfes und bis zur holländiſchen Grenze zu beſetzen. Dieſe Beſetzung ſoll von dem Oberkommando der Alliierten ſechs Tage vorher angezeigt werden. —— F Neueſtes aus aller Welt. Frankreichs Tote im Weltkrieg. W. T. B. Bern, 18. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Frank⸗ reich hat 1 800 000 Tote im Weltkrieg verloren. Der neue Präſident Portugals. W. T. B. Liſſabon, 18. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Ad⸗ miral Canto Caſtro wurde mit 137 Stimmen zum Präſiden⸗ ten der Republik gewählt. Caſtro begleitet die Stelle nur proviſoriſch. Die Polizei beſitzt Beweiſe dafür, daß die Er⸗ mordung des Präſidenten der Republik auf eine Verſchwö⸗ rung von Demokraten und Freimanrern zurückzuführen iſt. Wüſte Deutſchenhetze in Polen. T. U. Poſen, 17. Dez. Deutſche Bauern aus der polni⸗ ſchen Weichſelniederung berichten in der deutſch⸗polniſchen Preſſe: In den letzten Tagen haben Räuberbanden oder polniſche Legionäre treudeutſche Bauerndörfer geplündert und niedergebrannt. Alle Beſitzer deutſcher Nationalität ſind in großer Beſorgnis und Gefahr, weil namentlich die Güter der Vermögenden täglich Erpreſſe und Drohbriefe, Geld zu hinterlegen, erhalten, andernfalls ihre Güter ange⸗ zündet werden.. * Tünoburg geräumt. g W. T. B. Berlin, 17 Dez. Im Ober⸗Oſt⸗Gebiet ſind We⸗ ſenberg, Kokenhuſen, Dünaburg⸗Stadt, Minsk und Sluzk geräumt. 8 Die eugliſchen Friedensdelegierten. W. T. B. Amſterdam, 17. Dez. Ein hieſiges Blatt meldet aus London, daß Bonar Law, Balfour, Lord Reading und vermutlich Lord Milner General Smuts und Lloyd George noch Paris begleiten werden. Man vermutet, daß Lloyd George auch die Arbeiterabgeordneten Clynes und Thomas zur Friedenskonferenz einladen werde. Die Pariſer Trinkſprüche. Zweierlei Lesarten. W'̃T. B. Bern, 17. Dez. Die franzöſiſche Preſſe befaßt ſich mit den zwiſchen Poincaré und Wilfon gewechſelten Trink⸗ ſprüchen und hebt übereinſtimmend, wie Havas ſchon mit⸗ geteil, hat, hervor, daß die amerikaniſch⸗franzöſiſche Einig⸗ keit feſter als je geſchmiedet ſei und völlige Uebereinſtimmung zwiſchen Wilſon und Poincars herrſche. Die„Humanité“ hebt hervor, daß zwiſchen den beiden Trinkſprüchen ein großer Unterſchied beſtehe. Während Poin⸗ caré von der Liga der Nationen unter Vermeidung des Aus⸗ ſprechens des Wortes ſelbſt vorübergehend ſpreche und er⸗ klärt, daß die künftige Alliance der Nationen ausſchließlich die kriegführenden Mächte der Entente umfaſſen müßte, im übrigen auch ſagt, daß dieſer Krieg ſeiner Anſicht nach der ———⁰„e letzte ſei, war Wilſons Antwort über dieſen Kardinalpunkt nördlich des Kölner 1 0 0 0 5 1 1 2 bisher 19 Züge durch die Ukraine nach Deutſchlan rollt. ö 1 1 1 beten worden, den Rücktransport durch das Mitte Beruhigung der Angehörigen in der Heimat von erhe tar und feſt Wilſon hat Ceran erinnert, bag der Kerlen des wonnen werden mußte, damit der künftige Weltfrieden 905 ſichert, daß außerdem eine Grundlage für die Arbeit und Glück der zahlreichen Völker und die Nationen, die am teilgenommen haben, gelegt werden müſſe, welche nach em Sturz des Abſolutismus und der Nilitarismus an ein dauerhaften Frieden mitzuarbeiten berufen ſein würden. Deutſchland. i Die Haltung der Berliner Soldatenräte. Berlin, 17. Dez. Flugblätter in den Berliner Ka, ſernen forderten Truppen auf, in dem von Liebknei f angekündigten Entſcheidungskampf um die Macht an Seiten der Regierung zu ſtehen, um einen Friedens ſchluß für Deutſchland zu ermöglichen. Die Solda⸗ tenräte faſt aller Berliner und Potsdamer Regimen ter haben gleichlautende Entſchlüſſe gefaßt und for⸗ dern die Uebernahme aller Vorräte von Maſchinen⸗ Gewehren und Munition der Groß⸗Berliner Waffen anſtalten. Vertreter der Liebknecht⸗ und Spartakus“ gruppe wurden mehrfach aus Berliner Kaſernen hinausgeworfen. Berlin, 17. Dez. Die Mehrzahl der Berliner Re gimenter hat eine neue Erklärung für die Unter ſtützung der Reichsregierung Ebert⸗Haaſe bis zum Zuſammentritt der Nationalverſammlung abgege beg. Der Beſchluß iſt bedeutend angeſichts der von Lie knecht zur Niederwerfung der Regierung ausgegebe⸗ nen Generalſtreiksparole. Mindeſtens 15 Milliarden jährliche Reichsſtenern. 5 Der badiſche Finanzminiſter teilte mit, daß auf 11 Antrag in den nächſten Tagen der Zuſtand der badische und der Reichsfinanzen enthüllt werden, denn mit der 8 der Vertuſchung ſei es jetzt vorbei. Wir ſind, fuhr er 5 mit Abſchluß des Jahres nicht mehr in der Lage, auch nüſ⸗ die Zinſen für die Eiſenbahnſchuld aufzubringen und m jen aus der allgemeinen Steuerkaſſe Zuſchüſſe leiſten, die die Eiſenbahnen überhaupt aufrecht zu erhalten. Wenn ten angeheuer gefährliche und törichte Hamſterei der Bankno re dom Publikum fortgeſetzt wird, wird es im nächſten Ja 15 ſeine Zimmer damit tapezieren können. Mindeſtens uf Milliarden jährliche neue Reichseinnahmen müſſen au zebracht werden. Wahlen in Strelitz. 5 W. T. B. Neuſtrelitz, 17. Dez. Nach der heute erfolg amtlichen Feſtſtellung der Wahlergebniſſe in Neuſtrelitz ige Aeubrandenburg ſind in Neuſtrelitz gewählt 9 vereinen Liberale und 9 Sozialdemokraten, in Neubrandenburg 6 5 einigte Liberale, 2 Handwerkerbund und 1 Bauernbund. Entlaſſung des Kriegsminiſters. des W. T. B. Berlin, 17. Dez. In der heutigen Sitzung der Neſchskongreſſes der Arbeiter⸗ und Soldatenräte eilte zer Volksbeauftragte Dr. Landsberg in der Debatte mit, da Kriegsminiſter geſtern ſeine Entloſſung eingereicht babe. Heimkehr deutſcher Truppen. Uf Wir. Berlin, 17. Dez. Aus Finnland ſind bisher fü Dampfer mit deutſchen Truppen abgefahren. Eſthland Von vorausſichtlich bis zum 20. Dezember geräumt ſein. nen den früher in der Krim fechtenden deutſchen Format ge⸗ 2 7 2 A 5972142* 5 Dabei befindet ſich die Militärmiſſion, der Arne Flugpark und eine größere Anzahl von Formationen Marine. en⸗ Weitere deutſche Krsite ſind in Haidar Paſcha(gegen über von Konſtantinopel) verſammelt. Um ihnen den N rigen Weg durch die Ukraine zu erſparen, iſt die Entente zu I gge⸗ geſtatten. Hieraus aht hervor, daß von der Oberſten 7 zesleitung alles geſchieht, um die Rückbeförderung der ee auf dem öſtlichen Kriegsſchauplatz befindlichen Truppen di⸗ u beſchleunigen. Dieſe Nachrichten dürften daher bachen Merte ſein Deutſcher Familienvater! hren Deiner Frau und Deinen Töchtern von zwanzig Jamen an iſt das Wahlrecht verliehen worden! Ihre Sti m werden bei den Wahlen zur Nationalverſammlung.. der gebend ſein, ſogar entſcheidend, dent die Frauen ſin Mäh⸗ Ueberzahl. Es gibt etwa 2 Millionen mehr weibliche ler als männliche. zu yerſtan⸗ Ob Du, deſſen Wort in Deiner Familie gilt, eint Dich den biſt mit dieſem neuen Wahlrecht? Nun, man hat nicht gefragt! ilien⸗ Wir wenden uns an den Teil der deutſchen Farerung gäter, die nicht einverſtanden ſind mit dieſer Neieiſeite Was gedenkt Ihr zu tun? Wollt Ihr unmutig belund ſehen und ſelbſt nicht wählen oder doch Eure Fran azung⸗ Töchter von der Wahl zurückhalten mit der Begrü die Frau gehört ins Haus? aus ihrem Geſichte gewichen, und ihr Blick ruhte wie in plötzlich erwachter Beſorgnis auf ihm. Ebenſo ſchnell aber ward der eigentümliche Ausdruck durch ein weiches Lächeln verwiſcht. 5 „Ich glaube, Max,“ ſagte ſie, ſeine Hand drückend, „daß Dir Dein Aufkreten bei uns Gelegenheit geben wird, Dich in der hieſigen guten Geſellſchaft einzuführen und einen Grund für eine gute Exiſtenz für Dich, ſei es auch nur erſt als Muſiklehrer, zu legen. St. Louis iſt kein Neuyork, es fehlt hier an Leuten, wie Du es biſt, und weder unſer Direktor, noch das herumziehende Leben kann Dir jemals einen Halt für Deine Zukunft geben.“ „Und welchen Halt bieten ſie Dir, Mathilde?“ „O, bei mir iſt es etwas anderes— aber laß das jetzt!“ rief ſie, ſich raſch erhebend, als die Mittags⸗ glocke ertönte, und faſt ſchien es, als ſei ihr die Unter⸗ brechung eine erwünſchte. Sie wandte ſich nach dem Spiegel, ſich mit wenigen Strichen ihr Haar ordnend, und trat dann auf den fungen Mann zu, ihre Hand mit einem:„Ich werde Dich führen!“ leicht unter ſeinen Arm ſchiebend. b Es lag für Reichardt etwas wunderbar wohltuendes in der zwangloſen Weiſe, mit der das Mädchen ihn be⸗ handelte, in dieſer Miſchung von zutraulicher Wärme und halber Zurückhaltung,— er fühlte ſich neben ihr daheim, und wenn er auch wußte, daß keine Empfin⸗ dung ihn bewegte, die der Liebe, wie er ſie ſich dachte, nahe ſtand, ſo fühlte er doch auch, daß er gern mit ihr durch das ganze Leben gegangen wäre. Als ſie an ſeinem Arm die Treppe hinab nach dem Speiſeſaal ſchritt, meinte er in ihrer leichten, grazibſen Bewegung, in dem hellen Blick, den ſie zu ihm hob, nur die Verkörpe⸗ rung ihres ganzen inneren Weſens zu ſehen. An der Tafel war kein Platz für den neuen Gaſt reſerviert, er mußte ſeine Begleiterin verlaſſen und ſich mit einem Sitze am untern Ende des Tiſches begnügen. Mathildens Platze gegenüber ſah er den Agenten, deſſen Als er aufſah, war das leiſe R der Erregung lee, Auge nicht von ihm wich, bis er ſich niedergelaſſen, und ten auch dann noch den aus der Entfernung gewechſerdt Blick der„Geſchwiſter“ aufzufangen ſchien. N ec wandte, etwas verwundert, den Kopf nach ihm un nen, auf einen ſtechenden Blick unter zwei buſchigen Bra ei⸗ der ſich indeſſen vor ſeinem Auge langſam ſenktg unde chardt ſuchte, während er aß, umſonſt nach einem 1 inem dieſes ſonderbaren Betragens, kam aber noch 22 5 be⸗ befriedigenden Ergebnis, als er ſah, daß Mathilde oh reits mit ihrem Mahle zu Ende zu ſein ſchien. Tafel, ſich und wandte ſich nach den obern Plätzen der uhend wo ſich bei ſeinem Herankommen ein halbes Köpfe nach ihm drehte. f ünſtler⸗ „Ich kann Dir hier gleich unſer ganzes Kü ſich Korps vorſtellen,“ empfing ihn Mathilde, währen der die nächſten Perſonen von ihren Sitzen erhoben ern Ankömmling ſich zwiſchen einem Kreuzfeuer ma oliniſt Blicke ſah„Mein Bruder, Mar Reichardt, Woeich⸗ und Pianiſt!“ Der Vorgeſtellte blickte mit eine an⸗ ten Verbeugung um ſich und begegnete wieder denich i genehmen Blicke des Agenten, um deſſen Mund charfer der Nennung von Reichardts Namen ein Zug fler Ironie legte. Es zuckte in Reichardt, eine Gate ließ von dem Manne zu fordern. Ein Blick auf die Ga ieben⸗ ihn indeſſen die Ausführung ſeiner Abſicht auff fort „Mr. Fonfride, unſer Direktor“, fuhr Matti von und Reichardt ſah ein acht franzzſiſches Geh die grau gemiſchtem Haare beſchattet, vor ſich. 3 die ſes Zeichens beginnenden Alters aber ſchienen do lebendigen Züge und das feurige Auge kaum au, als vierzig Jahre zu deuten.„Freue mich, Herr er in dem gebrochenen Deutſch, das Reichardt am Morgen vernommen,„ein Bruder, ganz ein ihrem 1 chen Schweſter würdig. Ich beurteile die Leute nach i Geſchmack, Herr,“ ſetzte er, Reichardts Aeußerer igen; laufend, hinzu,„und ich bin noch ſelten fehlgeg 90 der Geſchmack muß da ſein, ſonſt iſt für mich der ge Menſch nicht viel!“ 5 (Fortſetzung folgt.) Krieg —————— 2. S e Wer nicht wählt, ſtärkt die Partei der Gegner. n. Wer aus dem Bürgertum nicht wählt, hilft mit dazu, das Bürgertum rechtlos zu machen. a 155 eutſcher Familienvater! Du brauchſt Deine Stellung im häuslichen Kreis nicht zu ändern, bleib nur, der Du Larſt und der Du biſt, aber hole Deine Frau und Deine öchter heran, ſo ungewohnt es Dir auch iſt, Politik mit nen zu verhandeln. Bedenke, es geht um die Zukunft des ganzen deutſchen Volkes, der Männer und der Frauen! Du ſollſt Deiner Frau und Deinen Töchtern politiſcher Leiter und Führer werden. 8 8 ſind die Ueberzahl. Wählt und werbet für die ahl. Baldige Wahl der Nationalverſammlung geſchert. Berlin, 17. Dez. Zuverläſſigem Vernehmen zufolge iſt der Beſchluß der Reichsregierung, Wahlen zur Nationalverſammlung auszuſchreiben, ein end⸗ gültiger. Die Wahlen finden ſelbſt für den Fall ſtatt, daß die jetzt in Berlin tagende Konferenz der Arbei⸗ und Soldatenräte ſich gegen eine Nationalver⸗ ſammlung ausſprechen ſollte. Vernigensabgabe van 30 bis 50 Milliarden geplant. T. U. Berlin, 18. Dez.(Tel.) Der Staatsſekre⸗ tür des Reichsſchatzamtes Schiffer hat in ſeiner jüngſten Rede Mitteilungen von der beabſichtigten großen Kriegsabgabe gemacht. Wie die„Tägliche undſchau“ heute von einer dem Reichsſchatzamt naheſtehenden Seite hört, wird in eingeweihten Krei⸗ ſen der Ertrag der Vermögensabgabe auf 30 bis 50 Milliarden Mark geſchätzt. 8 Lokales. Zur demokratischen Uerszmmlung. In der geſtrigen Anmerkung zu Herrn Seegers„Berichtigung“ hat ſich leider ein Druckfehler eingeſchlichen. Es ſoll nämlich„Lächer⸗ liche“ und nicht ins Bürgerliche heißen. Freie Turnerſchaft Heckenheim. Die Generalverſammlung der Freien Turnerſchaft, welche am letzten Sonntag im„Deutſchen Hof“ ſtattfand, atte erfreulicherweiſe einen guten Beſuch aufzuweiſen. er ſtellv. Vorſ. wies in ſeiner Begrüßungsanſprache da ⸗ kauf hin, daß die üblichen Vereins⸗und Jahresberichte lei⸗ 25 nicht erſtattet werden könnten, da der Verein ſeine ätigkeit während des Krieges einſtellen mußte indem von 7 8 Mitglieder 95 im Felde ſtanden. An Kriegsopfer be⸗ dagen wir den ſchmerzlichen Verluſt von 22 Mitgliedern, ärunter 15 Aktive und 7 Paſſive. Der Vorſ. widmete un Gafelben einen warmen Nachtuf, wobei er beſonders die Bon erdienſte des Turngen. Jakob Obermaier(der ſchon ſeit nen unfang des Krieges als vermißt gemeldet iſt) die er ſich ge⸗ J Vorſ. des Vereins erworben hat, hervorhob. Zum 5 Trenden Andenken erhoben ſich die Anweſenden von ihren 1 1 ien. Turng. Riegler erſtattete den Kaſſenbericht, der jen⸗ 208 hoherer Ausgaben für Anſchaffung von verſchiedenen vie⸗ Tuengeräten, ein guter zu nennen iſt. Die Neuwahl der g, urnratsmitglieder wurde, da unſere Mitglieder noch nicht 555 e vom Felde zurück und ſich zum Teil auch noch in den 1000 Zaretten befinden, nur proviſoriſch vorgenommen und eile lite folgendes Pegebnis. Gg. Bauer. Gg. Rudolpf 5 9 Vorſ. Peter Raufelder Schriftführer, Gg. Riegler 5 Meter, Heinr. Marzenell I. Ph. Gehr II. Turnwart, Gg. die ezenell und Heinr. Marzenell II. Beiſitzer, zum Vereins⸗ 5 0 wurde wiederum Fritz Raule beſtimmt, zum Schluß ren den noch verſchiedene Vereinsangelegenheiten beſprochen ten 1 a. auch, daß die Vereinsbeiträge ab Januar wieder er⸗ 15 foben werden ſollen. Wollen wir hoffen, daß unſere paſ⸗ äh⸗ Den Mitglieder wie vor dem Kriege, ſo auch fernerhin ihr enen lein dazu beitragen, damit wir für die Zukunft geſunden Vereinsentwicklung entgegenſehen können. Rus Baden und den Bachbargebieten * Karlsruhe, 17. D it piel n 17, Dez. Mit klingendem Spiel iſt heute mentaitiag das 2. Bataillon des hieſigen Grenadier⸗Regi⸗ 230„ aus Malſch kommend, in die Landes hauptſtadt ein⸗ Tugen, die einige Tage gänzlich ohne Militär war. Die beſtinden ſind zum Sicherungsdienſt in der neutralen Zone amt und tragen als Abzeichen weiße Armbinden. dena Waldshut, 17. Dez. Der„Albbote“ berichtet aus dem Bahndbarten ſchweizeriſchen Koblenz, daß auf dem dortigen des Abe Zollbeamte die Entdeckung machten, daß im Becken wie 1 im Zuge von Turgi nach Waldshut ſich Waren ſendercbokolgde, Zigarren und Seife vorfanden, die ein Rei⸗ er aus Waldshut auf dieſe Weiſe aus der Schweiz über dein bringen wollte. Um die Gegenſtände vor Näſſe en, waren ſie zum Teil in Gummi verpackt. — J 25„Advent!“ noch. Dämmergran hüllt ſich der kurze Tag,— und kaum um 77 7 die liebe Sonne ſcheinen,— ein Nebelſchleier wall Haine lur und Hag— und Winterſtille herrſcht in allen Zeit 1 t Vergangen iſt, was einſt ſo blühend war,— die dineimckt vor,„zu Ende geht das Jahr,— wir geh'n Frühlz in neue Winterſorgen— bis uns erlöſt ein neuer neuer das morgen.—— Noch währt es lang, bis uns ein Dſteht du entgegenlacht und dennoch heißt's nicht zagen, 0 beglüct doch die Welt im Zeichen des Advents,— das uns ſeollen Glchen in der Kindheit Tagen.— In dieſem Zeichen Liebe 1 Klein— aufs neue ſich dem Dienſt der Jedwedeib dt, T auf daß in Eintracht und in Seelenſtärke drum ner bilft am heil gen Friedenswerke.—— Beiſeite täalich B. der Partei Int'reſſen,— wir wollen endlick unſer 8 it— in Ruh und Ordnung und in Frieden eſſen, nach de iſt der Stunde dringendſtes Gebot.— Wir wollen 7— ſchönſten Ziele ſpäh n,— den Haß bekämpfen und . Dann wird der Weihnachtsglocken helles ir litten uns allen den erſehnten Fri⸗den bringen!—— in Zukunf, piel und waren ſchlecht beraten,— o möge es Soldaten beſſer ſein!— Nun rüden ſich zur Heimkehr die N rtedberloſchen iſt des Weltkrieges Flammenſchein. er Friedens 5 a , Heimat„ werd in Erfüllung geh — ni. J o 1 zur Ruh ich dem Ganzen Ae! unsere Sehnſucht. Die ſo lichtarmen Tage werden Erde. Türer, die Nacht lagert ſich länger als je über Ernſt Heiter. geit, möchte leben und nicht ſchlafen, kann unruhig machen. So ha! Ende des Winters, noch bevor fen iſt. man alſo Sehnſucht nach dem er kalendermäßig eingetrof⸗ Und wird dieſe Sehnſucht ſpäter erfüllt, ſo iſt das dem man ſich ſehnt. Wir alle bereiten uns, ſoweit es die furchtbar ſchwere Gegenwart ermöglicht, ſchon vor auf dieſes ſchönſte Feſt der Liebe, in dem chriſtlicher und deutſcher Geiſt einen ſo herrlichen Bund geſchloſſen haben. Am meiſten wohl tragen unſere Kinder, trotz der ernſten Tage, die Sehn⸗ ſucht nach dem Weihnachtsfeſt im Herzen und reden von ihm und träumen von ihm. Dieſes Kinderrecht ſoll ihnen auch letzt, wo wir zum fünften, zum letzten Male Kriegsweihnacht begehen, nicht geraubt werden. Kinder erleben ja meiſt nur Wonne und Luſt, ſelten kommt das allgemeine Weh in ihr Herz. Wohl ihnen, wenn die Sehnſucht lebenslang ein Gaſt in ihrem Herzen bleibt. Denn wir können unſer ganzes Leben nicht ohne Sehnſucht denken. Faſt unbewußt ſehnen Leben der Erfüllung im Glauben. —Verſicherung der Volkswehr. Das Miniſterium des Innern hat beſtimmt, daß die Mitglieder der Volkswehr, ſoweit ſie für ihre Tätigkeit eine Bezahlung erhalten, als Hilfspolizeiorgane anzuſehen und als ſolche kranken⸗ und invalidenverſicherungspflichtig ſind. Eine Unfallverſicherung kommt für die Mitglieder der Volkswehr nicht in Frage. —* Schul⸗ und Rathäufer als Lokale für Wahlverſamm⸗ lungen. Das Miniſterium des Innern hat den Gemeinden und Städten nahegelegt, wo ein Bedürfnis nach den ihnen gehörigen Räumen zu Wahlverſammlungen für die Natio⸗ nalwahlen beſteht, dieſe Lokale nach Möglichkeit zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Auch die Benützung der Schul⸗ und Rat⸗ häuſer ſollte von den Gemeinden zum gleichen Zwecke ge⸗ ſtattet werden. n denn auch die Ruhe; arme Herz ſpäter doch noch immer nicht zufrieden, es hat neue Wünſche, neue Hoffnungen, es iſt des Sehnens kein. Ende. Nun ſind nicht mehr viel Tage bis zum heiligen ö Chriſtfeſt. Das iſt auch ſo ein Punkt im Zeitenlauf, nach wir uns ſogar über das Erdenleben hinaus und ſuchen ein Vermischte Dachrichten. Hindenburg über das Kriegsende. Der fortſchrittliche Reichstagsabgeordnete Juſtizrat Dr. Ablaß berichtete in einer Rede in Schönau an der Katzbach folgendes über ein Geſpräch mit Hindenburg. Hindenburg gab ſeiner Liebe zu Schleſien beredten Ausdruck und ſagte: Früher habe ich in meinem Lande etwas gegolten, heute iſt das vorüber, ich habe aber das Empfinden, meine Pflicht getan zu haben. Im Oſten habe ich den Feind geſchlagen im Weſten wurde er ferngehalten vom deutſchen Boden Mehr habe ich nicht tun können. Daß es anders gekommen iſt, wer weiß, wozu es gut iſt!“ Für die Volksſpende für Kriegsbeſchädigte ſind über 150 Millionen Mark zuſammengekommen. Dieſes glänzende Ergebnis überſteigt bei weitem die Erträge alle! bisherigen Kriegswohlfahrtsſammlungen. Das Voll iſt noch nicht reif. Auf die merkwürdigſten Argumente beſinnen ſich die Geg⸗ ner der Nationalverſammlung. So hat am 29. v. Mts. das Vollzugsratmitglied Wegmann in der Arbeiterratsſitzung die Nationalverſammlung einſtweilen abgelehnt, weil„das Voll dafür noch nicht reif“ ſei. Das iſt eine immerhin bemerkens⸗ werte Leiſtung für einen Mann, der auf dem Boden der Unabhängigen und der ſozialiſtiſchen Republik ſteht. Der „Vorwärts“ nimmt denn auch Veranlaſſung, ſeine demokratiſche Meinung zu ſagen. Aerzteverluſte im Kriege. Nach einer Zuſammenſtellung, die in der Berliner Aerzte⸗ Korreſpondenz auf Grund der amtlichen Verluſtliſten 1 bis 1200 gemacht worden iſt, ſind 1086 Aerzte gefallen oder infolge Krankheit geſtorben. Plan zur Gründung eines ſelbſtändigen Wendenſtaates. Der Landtagsabgeordnete Barth veranſtaltet gegenwär⸗ kig an verſchiedenen Orten der Lauſitz Verſammlungen un⸗ ter Wenden, in denen zur Gründung eines ſelbſtändigen Wendenſtaates aufgefordert wird. ö Diktatur des Proletariats. Der A.⸗ und S⸗Rat in Ohligs hat den„Ohligſer Anz.“ auf zwei Tage verboten, weil dieſer gegen die Beſchlagnahme ſchwarz⸗weiß⸗roter Fahnen proteſtiert hatte. Das Blatt hat gegen dieſe Maßnahme bei der Reichsleitung Beſchwerde er⸗ hoben. Der A.⸗ und S.⸗Nat hat darauf erklärt, daß er die e nicht anerkenne und daß er diktatoriſche Gewalt ausübe. 5 Polen, wie ſie ſind. Aus Wronke wird gemeldet:„Hier bewaffnete ſich der polniſche Arzt, in deutſche Uniform gekleidet, mit einer Axt und zog mit großem Gefolge zur Kaiſereiche, die er umhackte und zerſplitterte. Dann zogen die Burſchen zum Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Denkmal, warfen dem alten Kaiſer einen Strick um den Hals zogen ihm vom Sockel herunter und ſchleiften ihn mit großem Hallo um den Marktplatz herum.“ So tief ſind wir geſunken daß wir uns ſolche polniſche Schamloſigkeit wehrlos gefallen laſſen müſſen. i Drakoniſche belgiſche Befehle. Aachen und Jülich ſind von belaiſchen Truppen beſetzt worden. Die Lichtſpielhäuſer, Kaffeehäuſer uſw. wurden ge⸗ ſchloſſen. Wer mit einer Waffe auf der Straße getroffen wird, wird auf der Stelle erſchoſſen. Es ſind zehn Geiſeln aus den erſten Kreiſen der Bevölkerung genommen worden, die täglich gegen andere ausgelöſt werden. In Jülich und in Aachen muß die Zivilbevölkerung die feindlichen Offiziere grüßen und vor ihnen den Bürgerſteig verlaſſen. Wer dieſe Befehle übertritt, wird feſtgenommen und nach ſtandrechtlichem Verfahren erſchoſſen. Den betref⸗ fenden Einwohnern, ſowie der Stadt wird außerdem eine Geldbuße auferlegt. 5 Wie die erſten Chriſten Hochzeit feierten. Bei den Hochzeitszeremonien der älteſten Chriſten vereinig⸗ ten ſich antike Formen und der neue religiöſe Geiſt in eigenartiger Weiſe. Die Inſchriften und die Wand⸗ gemälde in den Katakomben geben über die Verlobungs⸗ und Trauungsformen Auskunft. Nach dem Gelübde des Brautpaares, die Ehe eingehen zu wollen, wobei ſie ſich die rechten Hände reichten, las der Prieſter eine Meſſe, worauf das Brautpaar ſeinen Segen empfing. Danach bekleidete der Geiſtliche die Braut mit dem roten „Brautſchleier, einem Ueberreſt der römiſchen Hochzeits⸗ gebräuche. Die Szene iſt auf einem Wandgemälde der Katakomben dargeſtellt und wird von einem alten Schrift⸗ ſteller folgendermaßen beſchrieben:„Der Bräutigam iſt im Feſtkleide, die Braut in Goldgelb gekleidet mit ihrem purpurgeſtickten Schleier. Sie trägt den aufgerollten Hei⸗ ratskontrakt, der zur Unterzeichnung fertig iſt, damit die Ehe raſch vollzogen werden kann, wenn das Wort Gottes den Bund geheiligt hat. Der Bräutigam ſteht bereit, ihr das Brautzeichen darzubringen.“ Dieſes Brautzeichen war ein Ring, ſehr koſtbar, mit Geſtalten in erhabener Arbeit geſchmückt, mit dem Kreuzeszeichen und frommen Sprüchen aus der heiligen Schrift verſehen. Das Abendmahl be⸗ ſchloß dann die Hochzeitsbräuche; mit Kränzen im Haar verließen die Verheirateten die Kirche und vereinigten lich zu einem Feſt im Hauſe des Bräutigams „ us gefällt gewiß den wenigſten. Man möchte 8 8 Sonnenſchein, möchte ſchauen in voller Klar⸗ ihm gründlich 7 ö 0 Heueste Nachrichten Zwei neue Anleihen zu 20 Milliarden. Berlin, 18. Dez. Die bereits angekündigten zwei neuen Anleihen zur Durchführung der Demo⸗ biliſation und für die Kriegsentſchädigung follen 20 Milliarden betragen. a Verbot deutſcher Zeitungen im rechtsrheiniſchen Gebiet. W. T. B. Berlin, 18. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. In der geſtrigen Vollſitzung der Waffenſtillſtandskommiſſion in Spaa wurde eine Entſcheidung des Marſchalls Foch mitge⸗ teilt, wonach das Verbot der Einführung rechtsrheiniſcher Zeitungen in das beſetzte Gebiet aufrecht erhalten wird. Der amerikaniſche Geſandte teilt mit, daß eine Mittei⸗ lung über die Mißhandlung amerikaniſcher Gefangener in Karlsruhe unbegründet ſei. Das amerikaniſche Oberkom⸗ mando ist damit beſchäftigt, den Urſprung dieſer falſchen Ges rüchte feſtzuſtellen. a 4 Die Wafenſtillſtandskommiſſion: Erzberger. Eine Verfügung des Kultusminiſters. 1 T.U. Berlin, 18. Dez.(Tel.) Der Kultusminiſter hat angeordnet, daß Schüler, die nach zweimonatigem oder längerem Beſuch der Oberprima die Notreifeprüfung abge⸗ legt haben und bisher im Hilfsdienſt tätig geweſen ſind, nach deren Ausſcheiden die Reifezengniſſe ausgeliefert bekommen. Sie werden vom weiteren Beſuch der Schule enthoben. Keine Rechtfertigung Graf Hertlings. I.. München. 18. Dez.(Tel.) Graf Hertling beab⸗ ſichtigt nicht, den ſeinerzeit im Plenum des Reichstages abe gegebenen Erklärungen irgendetwas hinzuzufügen. Ausſtand auf Zechen im Ruhrkohlenrevier. T.. Bochum 18. Dez.(Tel Der Streik im Ruhr kohlen revier erſtreckt ſich neuerdings auf eine weitere Anzahl von Zechen, während auf anderen Zechen der Streik erlischt. Gefährdung deutſcher Truppen an der Oſtfront. W. T. B. Berlin, 18 Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Ueber die Gefährdung der von der Oſtfront abziehenden deutſchen Truppen durch die Sowjettruppen verlautet: In Minsk iſt es zu Zuſammenſtößen gekommen. Auf dem Bahnhof wur⸗ den die Räumungs züge angehalten und die Wache ent⸗ waffnet. Die deutſchen Truppen und Eiſenbahner ſind aus⸗ geplündert worden. Verantwortlich fur die Redaktion cg Zimmermann, Seckenheim Zekanntmachung. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß alle Diejenigen, welche bei irgend einer Verteilung ihre Menge nicht erhalten, dies innerhalb 2 Tagen auf dem Lebensmittelamt anmelden müſſen, widrigenfalls keine Nachlieferung der betr. Ware erfolgt. a Seckenheim, den 19. Dezember 1918. Leben amittelamt. 1 Skekinkerzen⸗Oerteilung. i Am 20. ds. Mts. erhalten bei der Handlung Mar ie Fabian, Gundſtr. Sterinkerzen zum Preis von 23 Pfg. per Stück, diejenigen Haushaltungen, welche 3 Ltr. Petroleum beziehen 3 Kerzen und diejenigen die ½ und 1 Ltr. beziehen je 1 Kerze. i Der Petroleumausweis iſt beim Bezug mit vor⸗ zulegen. Seckenheim, den 19. Dezember 1918. TLebensmittelamt. Koblen⸗Ausgabe. Es erhalten morgen Freitag den 20. ds. Mts. Brikett je zwei Ztr. gegen Vorzeigung des Kohlenausweiſes bei der Kohlenhandlung Heierling Riedſtraße. Nr. 833 bis 1034 in folgender Einteilung: Nr. 833 bis 900 von 8 bis 10 Uhr 5 991 970 10 12 V%) 2 Der Preis beträgt pro Zentner 2.35 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 20 auf der Rück⸗ ſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 19. Dezember 1918. TLebensmittelamt. Gewerbeo fein Seckenheſm. Achtung Schuhmachermeiſter! Die Wirtſchaltsſtelle für den Handwerkskammerbezirk Mannheim G. m. b. H. fordert uns auf die hieſigen Schuhmacher zu verſtändigen, daß ſie Gegenſtände des Bekleidungsamtes durch die Wirtſchaftsſtelle beziehen können. Liſte der in Frage kommenden Gegenſtände liegt bei unſerm Schriftführer Herrn R. Behringer, Luiſen⸗ ſtraße Nr. 1 vom 19. bis 21. ds. Mts. zur Einſicht offen, wo auch der Bedarf angemeldet werden kann. 77 77** Die Gemeinde beabſichtigt, für hieſige Gewerbetreibende und Handwerker Nunholz zu fällen. d 155 Anmeldung bis 25. ds. Mts. an Herrn Behringer 5 Buchbindermeiſter. Der Verstand: L. Volz. Am Freitag den 20. ds. Mts. abends 8 Uhr findet im Saale„Zum Löwen“ Hier eine 1 Oeffentliche fauenversammlung ſtatt, zwecks Aufklärung über das Wahlrecht und deſſen Ausübung. 5 Frau Dr. Althmann⸗Gothein Es ſprechen: und Herr Stadtpfarer Lehmann. Wir laden hierzu alle wahlberechtigten Frauen und Mädchen freundlichſt ein. 25 Berſchied. Wählerinnen. Lebengmleagaag Plüäſch-Hiwan . i ore n. zut erhalten zu kaufen abzugeben bei Beier wäll Wer ſagt die Geſchäftsſtelle Mittelſtraße 1. 5 Hngebuf schön verarbeitet A enneeauühn e ortennanes Dam EIl- Mäntel: in dauerhaften Stoffen 33 Kostùüm- Röcke in soliden Stoffen JJ; Stück/ Mk. Stück Mk. 85 b5 46, 38 P e 12 WAP 2 N besonders vorteilhaft. A eeeeeinnemeemnnnnnunuonmunagunanmaauen eee umu neee cee fit Grösste 55 CCC TPTPTPVPCV0C00 W 1 1 Manaheim Dam en- Kostüme darunter auf Seide gefüttert moderne Verarbeitung Stück Mk. Seidene Unterröcke in grosser Auswahl. 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