1 Dusch die Post bezogen pre Quartal Mk. 3. 25 5 Die Saen täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. Der Wormementspreis beträgt monatkich N. 1.—. bei freier Zuſtellung. Verminderung des Perſonenzugverkehrs. Berlin, 21. Dez. Durch den uns von der Entente auferlegten Ablieferungszwang an Lokomotiven und Eiſenbahnwagen wird, wie wir bereits mitgeteilt haben, vom 20. Dezember ab der Perſonenzugverkehr um weitere 50 Prozent vermindert werden. Fahr⸗ karten an Zivilperſonen werden von dieſem Termin ab nur noch auf beſonderen Antrag, in dem die Dring⸗ lichkeit und Unaufſchiebbarkeit der Reiſe nachzuwei⸗ ſen iſt, verkauft werden. Auch die Militärzüge müſ⸗ ſen von Weihnachten ab um die Hälfte vermindert wreden. Eine erhebliche Einſchränkung des Güter⸗ verkehrs kann bei der immer geringer werdenden Zahl von Lokomotiven und Wagen nicht ausbleiben, und man muß mit dieſen Einſchränkungen durch meh⸗ rere Wochen hindurch rechnen. Bis zum 10. Dezem⸗ ber haben die Alliierten jedes beſchädigte Stück zu. rückgewieſen. Nur 206 Lokomotiven und 9098 Eiſen⸗ ahnwagen wurden abgenommen. Die Kommiſſion der Entente verfährt bei der Prüfung der von uns abgelieferten Lokomotiven und Wagen außerordent⸗ lich ſtreng. Das Verfahren geht nun dahin, bis zum 16. Januar alle aufgeforderten 5000 Lokomotiven und 150 000 Eiſenbahnwagen in völlig intaktem Zuſtande abzuliefern. Beſonders ſchwierig iſt die rechtzeitige blieferung der Lokomotiven, weil ſie zum größten Teil ſtark heruntergewirtſchaftet ſind. Von rund 50 000 Lokomotiven ſind mehr als 10 000 in Repara⸗ tur, während der Reparaturſtand in Friedenszeiten nur 3000 betrug. N——— —— 8 5 2 3 3 Der Waffenſtillſtand. Aenderung der Waffenſtillſtandsbedingungen. de T. B. Berlin, 20. Dez. Gegenüber dem Vorſchlag der uiſchen Waffenſtillſtandskommiſſion betreffend Verkehrs⸗ kerſonal iſt folgende Aenderung eingetreten: 1. Das Ver⸗ rehrsverſonal kehrt nicht ſofort nach Uebergabe des Mate⸗ tals zurück, ſondern verbleibt bis auf weiteres bei den Lo⸗ * ſolange dieſe bei der Entente Dienſt tun. 2. Die ulagen werden dem Perſonal nicht gewährt, um die Ueber⸗ gabe zu beſchleunigen, ſondern für die Bereitwilligkeit, nach 8 zu gehen. 5 Es wird ein Mobilmachungs⸗, kein emobilm 339 äh 8 1 achungsge. Die Natfonalverſammlung. Aenderungen des Wahlgeſetzes. 9 Berlin 21. Dez. Das Geſetz für die Wahlen zur derfammlung iſt folgendermaßen abgeändert wor⸗ 8 1 ſetzt den Wahltermin ſtatt auf den 16. Fe auf den 19. Jannar feſt. g 5 e 2 beſtimmt, daß die W ählerliſten am 30. Dezember fel ene gen ſind. Einſyrüche müſſen binnen einer Woche er⸗ 3 ordnet an, daß die Wahlvorſchlä 5 4. Jan iar zu erfolgen haben. ſchläge bis zum nile Die Aufforderung der Wahl⸗ kommiſſſon zur Einrei i 0 91 10 1— Einreichung der Wahlvorſchläge hat ſofort Die Veröffentlichung dieſes G; Eletzblatt ſteht bevor. e Reichskongreß der A.- u. S.⸗Räte. W. T. B. Berlin. 20 Dez. Vorſitzender Leinert eröff⸗ 75 die Sitzung um 9 Uhr 20 Minuten und teilt mit, daß Sti geſtrigs Abſtimmung über den Antrag Lüdemann 290 mmen dafür und 115 dagegen ergeben habe. Damit iſt er Antrag der Unabhängigen erledigt. Es bleibt dabei, daß die geſetzgebende und d te Vollzugsgewal Volksbeauftragten übertragen Wirz. 75 5 Die Unabhängigen bringen eine Reſolution ein, die Bundesſtaaten aufzuheben. Seger(Unabh. Soz.): Die ſeparatiſtiſche Kleinſtaaterei at zum Zuſammenbru ü i i dee ee ch geführt und die Entwickelung zur einert(Mehrheitspartei): Zum Teil haben Bundes⸗ Denen ſchon gewählt. Dieſe Beſchlüſſe können von dem „ nicht ohne weiteres beſeitigt werden. Die Be⸗ lunidung der Einzelſtaaten würde für die Nationalverſamm⸗ 9 die größte Bedeutung haben. 5(Mehrheitspartei) bittet um Ablehnung des An⸗ Der Antrag wird abgeleh 5 i al nt. Es folgt die Erör der een Seren eg ge dere e erding: Wir hatten uns den ſozialiſti⸗ ſchen Staat anders gedacht, als es eingetreten iſt, Gogialiſte⸗ zung kann nicht bedeuten U i rhefter,. ebergabe der Betriebe an die 3 in die Werft mur Ueberführung der geſamten Produk⸗ ungsge Fe 8 wird Raden asgewalt der Geſellſchaft. beſagt: nommen ein zurückgeſtellter Antrag, der 1 den Garniſonen wird die militäriſche Kommando⸗ At im ſtändigen Ein a 1 oberſten invernehmen mit der militäriſchen äten gn von den örtlichen A.⸗ u. S. Milttäriſche Angel ˖ e an a gemein i gelegenheiten, die allen Garniſonen manbogewaft werden von den Trägern der oberſten 5 im Verein mit einem Delegiertenrat der Gar⸗ niſon börltdigt. edebour(1 f. Zuſam r(Unabh. Soz.): Wir haben nichts gegen ein Verf ab en mit der ſozialdemokratiſchen Partei, eine lung durch den A er nicht möglich nach der Ueberrumpe⸗ ſo d Groß utrag Lüdemann.(Rufe: Reden Sie nicht mann beginnende Unruhe. Als der nächſte Redner Scheide⸗ als Antwort 9 toſender Begrüßungsfubel, Wass eauſtragter 1 5 bedenke mann: zes eine naue Zufvitzung der gegenſeitigen Ab⸗ Ablieferung der Eiſenbahnwagen. Die Rede Lede⸗ Amtsblatt der Fürgesmeiteramter Pechsuheim, Dlessheim, Aeskarzanſen und Singen. Druck und Verlag von Relgung. Filr die Arbeiterbewegung iſt nichts gewonnen. Anſtatt den Kapitalismus zu bekämpfen, ſprengen Sie die Arbeiterſchaft auseinander. Die Antwort, die Sie von ihr nicht hören wollen, werden Sie am 19. Januar bekommen. (Toſender Beifall, anhaltender ſtürmiſcher Lärm.) Frau Leu: Der beſte Beweis für die neue Zeit iſt die Tatſache, daß ich hier das Wort ergreifen kann. Die Frauen müſſen in der kurzen Zeit bis zu den Wahlen auf⸗ geklärt werden.(Bravol) Vorſitzender Leinert: Die Fortführung und Siche⸗ rung der Revolution iſt erreicht durch den Zentralrat und die Feſtlegung des Termins für die Nationalverſammlung. Große Sachlichkeit hat hier gewaltet. War Einmütigkeit auch nicht da, ſo find wir uns im Ziele doch einig geweſen. Wir wollen verhindern, daß über die Errungenſchaften der Revolution der imperialiſtiſche Kapitalismus Englands, Frankreichs oder Amerikas triumphieren kann. Wir wollen Deutſchland frei machen von allen Bedrückern des In⸗ und Auslandes. Ich bitte Sie, einzuſtimmen in den Ruf: Das revolutionäre ſozialiſtiſche Deutſchland lebe hoch!(Die Ver⸗ ſammlung ſtimmt in den dreifachen Ruf ein.) Ich ſchließe Schluß nach den Kongreß. (Lebhaftes Händeklatſchen.) halb 3 Uhr. 5 Unterredung mit Haaſe. Tu. Baſel, 21. Dez. Der Korreſpondent eines italie⸗ niſchen Blattes hatte eine Unterredung mit dem Volksbeauf⸗ tragten Haaſe. Dieſer erklärte, es ſei unrichtig, daß der Vielverband die Anerkennung der revolutionären Regie⸗ rung verweigere. Vor Beginn der Waffenſtillſtandsver⸗ handlungen habe General Foch die deutſche Delegation ge⸗ fragt, welche Regierung hinter ihr ſtände und der Waffen⸗ ſtillſtand ſei auch tatſächlich im Namen der Regierung Ebert⸗ Haaſe abgeſchloſſen worden. Die deutſche Regierung habe niemals daran gedacht, die Nationalverſammlung aufzu⸗ P die Wahlen eine bürgerliche Mehrheit ergeben 0 Die Angſt der ſächſiſchen Bauern. Dresden, 20. Dez. Das Schlachtviehangebot über⸗ ſteigt augenblicklich in manchen Orten Sachſens den Friedensauftrieb, da die Landwirte vielfach ihr Vieh veräußern, um ſeinem Verluſt durch zahlreiche un⸗ berechtigte Eingriffe von Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ räten vorzubeugen. Die künftige Fleiſchverſorgung und die Milchverſorgung ſind dadurch äußerſt ge⸗ fährdet. Die Oberſte Heeersleitung und Ebert. Berlin, 20. Dez. Generalleutnant v. Gröner, der erſte Generalquartiermeiſter, iſt, wie wir erfahren, heute im Auftrag der Oberſten Heeresleitung in Ber⸗ lin eingetroffen. Er hatte in der Reichskanzlei eine mehrſtündige Unterredung mit dem Volksbeauftrag⸗ ten Ebert, der zeitweilig auch andere Volksbeauf⸗ tragte anwohnten. Wir glauben zu wiſſen, daß Ge⸗ neralleutnant v. Gröner in dieſer Konferenz in einer ausführlichen Weiſe die Modalitäten darlegte, unter denen die leitenden Perſönlichkeiten der Oberſten Heeresleitung das Verbleiben im Amte bis zur völ⸗ ligen Demobiliſierung ermöglicht werden würde. Durch die geſtrigen Beſchlüſſe der Reichskonferenz der Arbeiter⸗ und Soldatenräte, die Nationalverſamm⸗ lung zu dem möglichſt früheſten Termin ſtattfinden zu laſſen, iſt einer der Hauptwünſche der Oberſten Heeresleitung erfüllt, dem, wie heute geſagt werden kann, Hindenburg in dem jüngſten von uns erwähn⸗ ten Briefe an Ebert auch Ausdruck gab. 5 Die Friedensausſichten. Berlin, 20, Dez. Nach zuverläſſigem Vernehmen an amt⸗ licher Berliner Stelle rechnet man in Berlin mit dem Ab⸗ ſchluß eines Präliminarfriedens beſtimmt für Mitte Ja⸗ nuar, mit dem Abſchluß eines allgemeinen Friedens für ſpäteſtens April. Die nunmehr amtlich beſtätigte Weige⸗ rung der Alliierten, mit Arbeiter- und Soldatenräten zu verhandeln, hat den Beſchluß des Berliner Reichskongreſſes in der Frage einer früheren Einberufung der Nationalver⸗ ſammlung entſcheidend beeinflußt.: Rotterdam, 20. Dez. Nach der„Morning Poſt“ ſprach Lloyd George am Dienstag in der Londoner Handelskam⸗ mer: Der Sieg, den England errungen habe, ſei der größte ſeit 150 Jahren. Er hoffe, daß der Friede gleich groß und ruhmreich für England werde. Der endgültige Friedens⸗ ſchluß könne nur mit einem Feinde geſchloſſen werden, deſſen Regierung von den Alliſerten anerkannt ſei. Bei Deutſch⸗ land lieg es, dieſe Möglichkeit zu ſchaffen, indem es ſich vo Bolſchewismus der wahren Demokratie zuwende. 5 Lokales. — Das Direktorium der Reichsgetreideſtelle gibt über die unveränderte Fortführung der Geſchäfte der Reichs⸗ getreideſtelle u. a. folgendes bekannt: Um die Ernährung des deutſchen Volkes zu ſichern, hat ſich auch die Reichsgetreideſtelle mit ihrer geſamten Organiſation der neuen Regierung zur Verfügung geſtellt. Nur ein Weiterarbeiten der Brotverſorgung in der bis⸗ herigen Weiſe kann einen Zuſammenbruch der Volkser⸗ nährung und damit drn Ausbruch von Hungersnot und Anarchie verhindern. Getreideerfaſſung und Mehlverteilung dürfen als die Grundlagen unſerer geſammten Brotverſorgung nicht ge⸗ ſtört werden. Die Reichsleitung hat auch bereits angeſichts vereinzelter Vorkommniſſe im Reiche unbefugte Eingriffe in die öffentliche Bewirtſchaftung der Lebens mittel aufs ſtrengſte unterſagt. Die örtlichen Stellen, insbeſondere auch die Arbeiter⸗ und Soldatenräte, ſind nicht befugt, über Beſtände der Reichsgetreideſtelle und der Kommunal⸗ dig. Maumer sann, Gecken kenn Die einſpalttge Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 N. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16 Poſtſcheckkonto: Ludwigsbaken a. Rh. hr. 5799. verbände wie auch der Heeresverwaltung an Mehl, Ge⸗ treide uſw. zu verfügen oder irgendwelche Anweiſungen der Reichsgetreideſtelle und der Kommunalverbände über Er⸗ faſſung und Verbrauch aufzuheben oder zu ändern. Die ſeitherigen Anordnungen der Reichsgetreideſtelle bleiben in vollem Umfange ebenſo in Kraft wie die Reichsgetreide⸗ ordnung und die dazu erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen; auch die Kommunalverbände, die Gemeinden und die ſon⸗ ſtigen Stellen, insbeſondere die Kommiſſtonärs, haben ihre Tätigkeit ohne Rückſicht auf die volitiſchen Ereigniſſe in gleicher Weiſe wie bisher fortzuſetzen. Nur Ordnung und Arbeit auf allen Wirtſchaftsgebieten, beſonders aber auf dem der Volksernährung, kann das Chaos verhüten. Auch die badiſche vorläufige Volksregierung hat be⸗ kanntgegeben, daß alle die Lebensmittelverſorgung regeln⸗ den Vorſchriften in Kraft bleiben und daß die bisher zu⸗ ſtändigen Behörden und Organiſationen im Intereſſe der unveränderten Sicherung und Durchführung der Ernährung in der ſeitherigen Weiſe weiterzuarbeiten haben, ſowie daß Eingriffe von anderen Seiten unter allen Umſtänden un⸗ terbleiben müſſen. Nur ſo kann ein Zuſammenbruch der geregelten Verſorgung vermieden werden. Neueſtes aus aller Welt. Wetterles neue Wirkſamkeit. Karlsruhe, 20. Dez. Wie wir von der elſäſſiſchen Grenze vernehmen, wird der bekannte Abee Wetterle ab 1. Januar im Elſaß eine Tageszeitung herausgeben, welche den Titel„Der franzöſiſche Rhein“ führen wird Finnland unterſtützt Eſthland. Helſingfors, 20. Dez. In Finnland ſetzt eine Bewegung zur Unterſtützung der ſtammverwandteen Eſthländer geger den ruſſiſchen Bolſſchewismus ein. Zunächſt iſt die Abſen⸗ dung von Sanitätsperſonal und Material beabſichtigt. Ein Ausſchuß aus Mitgliedern aller Parteien, auch der Sozial, demokraten, hat die Leitung übernommen. Die Ukraine verzichtet auf Entente⸗Hilſe. W. T. B. Kiew, 20. Dez. Das Direktorium der ukraind ſchen Volksrepublik richtete an die Ententemächte eine Note worin ſie darlegt, daß das ukrainiſche Volk in ſeinem Staat ſelbſt Ordnung ſchaffen kann und daß das Direktorium die vom Hetman von der Entente erbetene Waffenhilfe nicht be⸗ nötige. Den Blättern zufolge beſetzten die Direktorialtrup⸗ pen Odeſſa mit Ausnahme der Hafenzone, welche von der Entente und polniſchen Legionären beſetzt ſei. a Rohſtoffe für Deutſchland aus England. W. T. B. Kopenhagen, 20. Dez. Wie bekannt, verbot Eng⸗ land jede Ausfuhr von Rohſtoffen von Deutſchland an Bord deutſcher Schiffe. Durch Verhandlungen des däniſchen Mi⸗ niſters des Aeußeren erhielt Dänemark nunmehr von Eng⸗ land die Erlaubnis, Rohſtoffe aus Deutſchland auf däniſchen Schiffen auszuführen. Dies wird zur Folge haben, daß in nächſter Zeit 40000 Tonnen Kohlen, die für die däniſche Re⸗ gierung in deutſchen Häfen liegen, nach Dänemark über⸗ führt werden. 5 Amerikas Flotte. 5 W. T. B. Bern, 20. Dez. Aus dem Bericht des Waſhing⸗ toner Schiffsamts iſt zu erſehen, wie die ungeheure, jetzt in Betrieb ſtehende Flotte nicht nur durch die Beſchlagnahme der in den amerikaniſchen Häfen internierten deutſchen Han⸗ delsflotte vermehrt wurde, ſondern auch durch Ankauf inter⸗ nierter Schiffe, die durch neutrale Staaten wie Columbien, China, Braſilien, Uruguay, Peru und Siam beſchlagnahmt vorden waren. Die Neparaturkoſten der ehemaligen deut⸗ chen und öſterreichiſchen Schiffe belaufen ſich auf mehr als Millionen Dollars. Aus Baden und den Hachbargebfelel Badiſche Truppen beim Rheinübergaug zu Bonn. Als die badiſche 29. Infanteriediviſion die Stadt Bonn paſſierte, war ſie weithin kenntlich durch die zahlloſen gelb⸗ roten badiſchen Flaggen, die von Mannſchaften und Pferden getragen wurden. An der Spitze der Diviſion marſchierte das Infanterie⸗Regiment 113 mit der Regimentskapelle, die abwechſelnd die badiſche Nationalhymne und die Wacht am Rhein ſpielte. Sodann folgte das Feldartillerie⸗Regiment 30, die Regimenter 112 und 142 und ſonſtige Formationen. Die ſtreng militäriſche Haltung und die muſtergültige Marſchdisziplin rief bei dem vieltauſendköpfigen Publikum, welches Spalier bildete und alle Fenſter dicht beſetzt hielt, ungeheure Eindrücke hervor. Immer wieder erſchollen die Rufe:„Hurra, die Badener!“ die Mannſchaften wurden unausgeſetzt mit Zigarren und ſonſtigen Liebes⸗ gaben überhäuft. Der Höhepunkt der Begeiſterung der Be⸗ völkerung wurde kurz vor der Rheinbrücke erreicht, dort ſtanden der Diviſionskommandeur, ſowie der Oberkomman⸗ dierende der 18. Armee, General von Hutier, um den Vor⸗ beimarſch der Truppen abzunehmen. Weithin ſchallten die Kommandos:„Achtung, die Augen links!“ und wie einſt⸗ mals auf dem Exerzierplatz mit geſtreckten Beinen mar⸗ Zu Weihnachten empfehle Gesellschaftsspiele = in grosser Auswab l. Gg. Zimmermann = Hildaſtraße 68. 5 e e eee e e 5 — 2 8 e ee e e eee eee eee eee e e eee 2 SVemeindekaſſe. ſchrerten die rämpferpropten Soldaten an ihren Generaren vorbei. Laut und kräftig wurde der Gruß:„Guten Morgen, Herr General!“ erwidert. Dieſes Bild rief einen wahren Sturm der Begeiſterung in dem Publikum hervor. Das Hoch⸗ und Hurrarufen nahm kein Ende, bis die letzte gelb⸗ rote Flagge vorbei kam. Als am Abend die letzten Truppen hindurchkamen, hieß es allerorts:„Am ſchneidigſten und ſchönſten kamen doch die wackeren Badener vorbei, der An⸗ 1 blick wird uns allen unvergeßlich bleiben.“ Die Wahlen der Militärperſonen zur badiſchen National⸗ verſammlung. Der Umſtand, daß bei den demnächſt ſtattfindenden Wah⸗ len zur badiſchen Nationalverſammlung auch die zum akti⸗ ven Heer gehörenden Militärperſonen wahlberechtigt ſind, würden die mit Ausſtellung der Wählerliſten betrauten Ge⸗ meindebehörden vor unlösbare Aufgaben geſtellt, zumal die Demobilmachung ſich noch in vollem Gange befindet und die Schaffung einer neutralen Zone die Verlegung einer Reihe von Truppenteilen und Formationen in andere als ihre regelmäßigen Garniſonen bedingt. Um dieſen Schwierig⸗ keiten zu begegnen, hat die vorläufige Volksregierung am 27. November 1918 eine Verordnung erlaſſen, auf die beſon⸗ ders hingewieſen wird. Die weiteren Weiſungen wegen des Vollzugs dieſer Verordnung ergehen an die Truppen⸗ teile uſw. durch das Generalkommando des 14. Armeekorps. Alle Militärperſonen, welche am 20. Dezember dem Heere angehören, werden in die militäriſchen Wählerliſten aufge⸗ nommen, einerlei ob ſie aus dem Beurlaubtenſtande zum Militärdienſt einberufen, ob ſie Militärbeamte ſind, oder zur Erfüllung der Wehrpflicht dienen. Auch ſolche Militär⸗ perſonen, welche ſich über den Stichtag auf Urlaub befinden, werden in die militäriſchen Liſten aufgenommen. In die Wählerliſten der Gemeinden ſind ſomit nur diejenigen Wahlberechtigten aufzunehmen, welche bereits aus dem Hee⸗ tesdienſte entlaſſen ſind oder bis zum Stichtage ent⸗ kafſen wer de n. Die erſt nach dem 20. Dezember aus dem Heeresdienſt Entlaſſenen ſollen eine Beſcheinigung des Truppenteils erhalten, daß ſie in die militäriſchen Wähler⸗ Asten nicht aufgenommen oder darin geſtrichen ſind. Auf rund dieſer Beſcheinigung kann dann die Aufnahme in die Liſte des Heimatortes noch nachträglich erfolgen. Ein Wahlaufruf des kommandierenden Generals. 2 farlsruhe, 21. Dez. Der kommandierende General ges 14 Armeekorps, Genctulleutnant v. Gontard, hal zu den kommenden Wahlen einen Aufruf erlaſſen, in dem es heißt: Nachdem den Heeresangehörigen das Recht und die Pflicht zer Beteiligung an der Nergeſtaltung des Vaterlandes durch Ausübung der Wahl zugeſprochen iſt, erwartet das Vater⸗ land, daß ſeine Heeresangehörigen vollzählia am Wahltag . „ zut Steile find nid diefer engen Pflicht nachkommen. Pert der Zuweiſung des Wahlrechis hat die Politik in das Hece Eingang gefunden; wir ſind eine politiſche Körperſchaft ge⸗ worden und haben. wie alle onderen Berufe, Wahlpropa⸗ ganda zu treiben. lind ein großes Ziel gilt es zu ereichen: den Frieden nach Außen und Innen! Der kommandierende General ſagt im weiteren in dem Aufruf, wie notwendig die Nationalverſammlung iſt, um zum Frieden zu kommen. Die letzte und ſchlimmſte Gefahr, den Einmarſch der Feinde, werden wir, ſo heißt es in dem Aufruf dann weiter, abwenden helfen, wenn wir die jetzige Regierung gemeinſam mit den bürgerlichen Parteien und den Sozialdemokraten unterſtützen gegen die Anarchie und den Bolſchewismus, die zur völligen Zertrümmerung des Erwerbslebens, zum Hungertode führen. f Deueste Nachrichten. Verſenkung der deutſchen Kriegsſchiffe. T. U. Amſterdam, 21. Dez.(Tel.) Die ame⸗ rilaniſchen Deelgierten bei der Friedenskonferenz ha⸗ ben beſchloſſen, dafür einzutreten, daß die ausgelie⸗ ſerten feindlichen Kriegsſchiffe verſenkt werden, damit nicht bei ihrer Verteilung Zwiſtigkeiten entſtehen. Sir Erich Geddes ſoll dieſem Plane bereits zuge ſtimmt haben.. g Vor dem türkiſchen Staatsbankerott. Tu. Konſtantinopel, 21. Dez.(Tel.) Die Regierung beabſichtigt, den geſamten Staatsbanke⸗ rott anzukündigen, da die ſtaatliche Finanzlage durch den Krieg völlig zertrümmert worden ſei. Zukünftige Stellung Deutſchlands zu China. T. U. Peking, 21. Dez.(Tel.) Der Wunſch der Alliierten, die Deutſchen in China nach ihrem Lande zurückzuſenden, nimmt immer feſtere Geſtalt an. In Hongkong wurde beſchloſſen, künftig keine Deutſchen mehr zuzulaſſen. Amtsniederlegung der ungariſchen Waſſenſtillſtands⸗ 5 kommiſſtion. T.. Bud apeſt, 21. Dez.(Tel.) Die muga⸗ tiſche Waffenſtillſtandskommiſſion beabſichtigt, von ihrem Amte zurückzutreten. in ſchwarzes Huhn ö A .— U wit gelben Federn am Hals entlaufen. vaſchenmesser, gelobeule., Giloastrasse os. georg Simmermann, oͤeckenheim geloſchein⸗ Saſchchen, Postfarten- u. oͤchreib- Hbum Brieſ mappen, Bilder- und Mal- Bücher Mundharmonikas& G Feoerkasten O bverſchiedene Yrieſpapiere G für Hansarbeiten gegen guten Lohn 1 1 Cine welße b ane mit Aranen Fiemen auf dem Rücken f Plüſch-Dinan U nachten zu kaufen geſucht. — 81 2 E 0 Kriegsunterſtützung betr. Die unterm 9. Dezember 1918 erſchienene Verord⸗ nung des Reichsamts für wirtſchaftliche Demobilmachung detr. Familienunterſtützung beſtimmt, daß allen Maan⸗ ſchaften, die infolge der Demobilmachung vor dem 1. De- zember vom Truppenteil entlaſſen waren, die Kriegs⸗ unterſtützung bis 31. Dezember weiterbezahlt wird. Diejenigen Mannſchaften, die ſich nach dem 30 ho⸗ dember noch deim Truppenteil befanden und dies durch Beſcheinigung nachweiſen— Entlaſſungsausweis des Be⸗ zirkskommandos iſt nicht maßgedend— erhalten die Unter⸗ biken noch für 2 halbe Monatsraten auf Entlaſſung weiter. Weiterbezahlt werden ſelbſtverſtändlich auch die Unter⸗ ſtützungen an Angehörige von Mannſchaften, die ſich noch beim Truppenteil oder auf Transport befinden, von Ge⸗ fallenen und Vermißten, ſofern dieſe nicht in Bezug von Hinterbliebenenrenten ſind, ſowie von Gefangenen. Eingeſtellt werden dagegen ab 1. Januar 1919 die Unterſtützungen von Eltern, deren bezugsberechtige Söhne, ſowie von außerehelichen Kindern, deren Väter im Kriege gefallen oder vermißt ſind. Dieſen ſteht frei, beim Bürger⸗ meiſteramt Antrag auf Kriegselterngeld zu ftellen. Bei beſonderer Bedürftigkeit kann Antrag auf Weiterzahlung der r bis zum Abſchluß des Verfahrens geſtellt werden. Alle Personen, die nach vorstehenden Ausfühtungen pen, müssen dies bis spätestens 24. ds. Mis. unter Vorzeigen evtl. Ausweise beim Gemeinderechner anmelden. Seckenheim, den 19. Dezember 1918. Die Gemeindeverrechnung: Polz. ü Katholiſcher Jungmänner Verein 1 86 Bernhard. ente Abend 8 Ahr pünktlich iſt im nduftrieſaal Cbeaterprobe Vollzähliges Eeſcheinen nötig! per Präſes. noch Anspruch auf Kriegs unterstützung zu baben glau⸗ Deuisch⸗Demokrallscde Patel. Einladung. Am 2. Weihnachtsfeiertag, den 26. ds. Mts. mittags 3 Uhr findet im Nebenzimmer des„Badiſchen Hofes“ eine Iiitghnederuersammlung der deutſch⸗demokratiſchen Partei(bisher fortſchrittliche und nationalliberale Partei ſtatt. Wegen der ſehr wichtigen Tagesordnung bitten wir um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder, insbeſondere auch der neueingetretenen und aus⸗ zutreten gedenkenden Frauen und Mädchen und der auf Kolonie am Staatsbahnhof wohnenden Freunde. Die Perkandſchaft. (Mitgl. d. Deutſch. Fußball⸗Bundes u. d. Verb. Südd. Fußballo.) Ssckenneim 1898 Einladung. Wir laden auch hiermit nochmals zu unſerer am 26. Dezember im Saale des„Bad. Hofes“ ſtattſindenden 2 Qelbnachtsfejer mit Chriſtbaumverſteigerung ein und geben folgendes bekannt. Beginn der Feier punkt ½6 Uhr Gaaleröffung 5 Uyr. Die Gintrittskarten und Programme werden am Saaleinkang gegen vorzeigen der Einladungskarte betr. der Mitgliedskarte und gegen Entrichtung der Eintritts⸗ gebühr von 1 Mk, abgegeben. Feldzugsteilnehmer haben freien Zutritt gegen Vorzeigen der früheren Mitgliedskarte. Um puͤnktliches Erſcheinen wird gebeten. Der Feſtausſchuß. Iſerdefleiſch wird morgen Dienstag von vorm. 9 Uhr ab in der Waghalle ausgehauen. Fleiſchausweis mitbringen. Seckenheim, den 23. Dezember 1918. Lebens mittelamt. Abzugeben gegen Beſohnung 1 Riedfitraße 4. b. Zuverl. madcden Zu erfr. l. d. Geſchäftsſtelle. Wer ſagt die Geſchäftsſtelle. 0 1 1 1 1 0 1 1 1 1 ö 7 1 ö ö N Abzugeben gegen Belohnung Iuiſentraße 27. b. g gut erhalten für Wei⸗ . ö 1 1 1 1 Trauer-Tapiere Abreiſe der deukſchen Borſthaft ms Spuren. 5 W. T. B. Madrid, 21. Dez.(Tel.) Nicht an lich. Dem Prinzen Ratibor und dem Stabe der deu- ſchen Botſchaft wurden geſtern die Päſſe ausgehün digt. 8 Deutſche Flüchtlinge aus Eſthland. a Tu. Danzig, 21. Dez.(Tel.) Geſtern trafen hier 50 deutſche Flüchtlinge aus Eſthland und Li?! land an Bord eines deutſchen Truppentrans port 15 dampfers ein.— Der Nachfolger Solfs. 1 W. T. B. Berlin, 20. Dez. Als Nachfolger von Dr. Solf iſt der bisherige Geſandte in Kopenhagen Graf Brockdorff⸗ Rantzau zum Staatsſekretär des Aeußern ernannt worden. 5 Zur preußiſchen Nationalverfemm kun 9 1 Tu. Berli, 21. Dez.(Tel.) Das Wablgeſen 4 1 preußiſchen Nationalverfammlung wird heute verabſchieben werden. Das preußiſche Miniſterium des Innern iſt a 2 wieſen, die in Warſchan gegen die Waffenſtiltands bedr ngen ausgeſchriebenen polniſchen Wahlen in preubiſchen biet zu verhindern Zuwiderhandlungen fallen Ane 5 das Geſetz des Landesverrats. Konſegnentes Vorgehen der Franzoſen in der Wals — Wr München, 21. Dez,(Tel) Nich ame Nach Berichten aus der Pfalz iſt das dortige frargöfie, i Oberkommando dazu übergegangen, die in der Pfalz— ſtehenden bayeriſchen Geſetze zu überprüfen und zn N ſcheiden, inwieweit ſie in Gültigkeit bleiben oder bar franzöſiſche Geſetze erſetzt werden ſollen.. c München gegen Zuzug geſperrt. f W. T. B. München, 21. Dez.(Tel.] Nicht ö — 55 Zuzug nach München iſt vom Maziſtrat 1 g worden. N N 1 ——. Perantwortlſch für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seck zind stets vorrätif in der Exped. f. 1 Nelschausgabe. Morgen Dienstag, den 24. Dezember erh Nr. 1 bis 823 a bei Metzgermeiſter Feusrſtein Nr. 824 bis 1498 bei Metzgermeister Engelhardt Nr. 1499 bis 2104 bei Metzgermeiſter Ornber Nr. 2105 bis 3000 bei Metzgermeiſter Sropy Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre dei Metzgermeiſter Schertel. i 8 dit Es entfällt auf den gültigen Wochenantell fuß Karte 170 gr. für die halbe Karte 85 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.00 Mk. 5 Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 70 auf Mengen ganze el ettet Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entm 1 werden. 0 ſeßt am Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſthe 3 15 Dienstag, nachmittags von 1 his 6 5 Seckenheim, den 23. Dezember 1918.. dor Leben smittelamt. wu Butter- und Margarſne- Ausgabe: An die Fettbezugs berechtigten uhr 1 2 Dienstag, den 24. Dez. vorm. von 913% er erhalten in der Friedrichſchule Saal 3 gegen Kopf f 15 lage des Fleiſchausweiſes Butter und Margarine pre“ f bo der Haushaltung/ Pfund Fr Nr. 2077 bis 3000 und von 1 bis 1280 5 und zwar: auf i Nr. 2077 bis 2700 von 2 bis 10 Uhr; uhr dne Nr. 2701 bis 3000 und 1 bis 500 von 10 bis 11 bal Nr. 501 bis 1280 von 11 bis 12 Uhr. woa Der Preis beträgt pro Pfund Mk. 3.68. o füt* Für die Nr. 2077 bis 3000 iſt die Nr. 25 ſchoul⸗ b Nr. 1 bis 1280 Nr. 26 der Innenſeite des Fleiſc weiſes gültig. aud des Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug un Eichwalks bei den Handlungen Fenske u. Waſchick Seckenheim, den 23. Dezember 1918. fe Lebens mittelamt. i g Bohnenkaffee Ausgabe.„ f Morgen Dienstag, den 24. 58. Mis. 15 zun f 5 Bohnenkaffee pro Kopf der Haushaltung 100 67 d Preiſe von 4.25 Mk. pro Pfund. 1 05 Nr. 1 bis 3000 f. g und zwar: 1 bei der Handlung Suſ. Seitz b f Nr. 1 bis 835 9 bei der Handlung Jak. Stein 10 1 Nr. 886 bis 1502 1 bei der Handlung Joh. Sturm 8 Nr. 1503 bis 2134 98 bei der Handlung Aug. Ullrich 1 5 Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 73 der Innenſe pen 1 8 e 92 5 und muß entwertet 15 eckenheim, den 23. Dezember 1918. 3 r Tebensmittelamt.. * f ö 1 1 Sammel⸗Anzeiger ,, uur für Mitglieder der Jaudw. Ein ⸗ u. perkaufzgenof o, d Diejenigen Mitglieder, welche noch zückftändig ig bein g zu begleichen haben, wollen dieſelbe bis Januar 1 N f Rechner bezahlen. 5 g Leere Säcke find im Lager abzugeben. b N„ Der 5 in ſauberer 0 8 —— n N liefert ſchnellſt, a5. Bichnunge