zuſammengebrochen ſei. 5 allt 27. dezember ul FEC h mit Ausnahme Gescher t 4 li ch, Feiertage. Der Wbonnementsprets beträgt monatlich M. 1.—. bei feier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal 3.2⁵ EI 8 88e der Sonn⸗ und Ein Brief Hindenburgs an Wilhelm II. W. T. B. Berlin, 23 Dez. Die Zeitung„Republik“ veröffentlicht einen Brief Hindenburgs an Wilhelm II. vom 27. Juni 1917, worin die Aus ſicht eines Friedensſchluſſes mit Rußland und das Hindernis behandelt wird, das die erſon des Reichskanzlers v. Bethmann⸗Hollweg für einen riedensſchluß mit den Weſtmächten bilden würde Hinden⸗ burg charakteriſiert das Verhalten der Berliner Preſſe ge⸗ genüber dem Kanzler und empfiehlt im Zuſammenhang da⸗ mit Wilhelm II., Fühlung mit den politiſchen Führern des Volkes zu nehmen. Die ſozialdemokratiſchen Tendenzen ſeien in Wahrheit bei weitem nicht ſo weit verbreitet, als es nach dem Auftreten ihrer Führer angenommen werden könne. Zu Beginn des Krieges hat ſich der ſozialdemokra⸗ tiſche Teil der Bevölkerung überhaupt von ſeinen Führern losgeſagt, ſo daß dieſe einlenken mußten. Die ſchwerſte Sorge ſei augenblicklich das Sinken der Stimmung im Volke, ie gehoben werden müßte, da wir ſonſt den Krieg verlieren würden. Dazu gelte es im Innern die ſo ſchwierigen wirt⸗ ſchaftlichen und für die Zukunft bedeutſamſten Fragen zu löſen. Es entſtände die Frage, ob der Kanzler zur Löſung dieſer Frage imſtande ſei. Hindenburgs Weihnachtsaufruf. Der genaue Wortlaut. In ſeinem Weihnachtsaufruf, gegeben im Großen Haupt⸗ quartier Wilhelmshöhe, Weihnachten 1918, blickt General⸗ feldmarſchall v. Hindenburg auf die gewaltigen Kriegslei⸗ ſtungen des zur Wehrhaftigkeit erzogenen deutſchen Volkes in Waffen zurück, das nicht vor einer Welt von Feinden Hierzu befähigt ſei es durch das heilige Feuer der Vaterlandsliebe, dem Willen zum Siege und dem Geiſt der Treue. Das deutſche Heer ſei dahin, zer⸗ letzt, aufgelöſt, obwohl bis zuletzt gefürchtet und geachtet von en Feinden. Den Offizieren, hoch und niedrig, komme als rgiehern und Führern des Volksheeres unbeſtreitbar ein hoher Anteil an dem Ruhme zu. Es ſei eine kleinliche Rache ihnen die Abzeichen und Waffen abzusprechen und ſie als unfähig der Befehlsgewalt zu erklären. Die Zerſtörung der nationalen Kraft des deutſchen Volkes von Grund auf ſei die Abſicht jener verneinenden zerſetzenden Geiſter, die am Werke ſeien, um die Neugeſtaltung des Reiches auf ge⸗ ſunder volitiſcher und wirtſchaftlicher Grundlage zu hemmen. rotz mancherlei Krankheits⸗Erſcheinungen, vereinzelten Fällen von Selbſtzucht, Eitelkeit und Unwahrhaftigkeit kehre das deutſche Offizierkorps geſund und ſtark aus dem Kriege zurück. Das deutſche Offizterkorps ſei kerngeſund: ſeine Lebensaufgabe ſei das Wohl der Geſamtheit und die Ehre des deutſchen Namens. Darum habe es ſich auch in den enſt der neuen Regierung geſtellt, um den Zuſammen⸗ bruch unſeres nationalen und wirtſchaftlichen Daſeins zu verhindern. Dabei muß es aber erbittern, wenn in klein⸗ licher Rache die Autorität im Heere untergraben wird. Alle jene aber, die ſich als Schmarotzer im deutſchen Offizierkorps gezeigt haben, ſollten und müßten abgeſchüttelt werden. Der Aufruf ſchließt: 3 8 Wenn ich als Oberbefehlshaber des deutſchen Feldheeres am Ende meiner militäriſchen Laufbahn meine Stimme er⸗ hebe für meine Kameraden und Untergebenen, meine treue⸗ ſten Stützen in Kampf und Not, ſo möge man darin auch ein heiliges Vermächtnis aus der Vergangenheit entnehmen für die neue Zeit, für die glückliche Zukunft unſeres Volkes und für die Einheit der deutſchen Stämme mit der alten ahnung:„Was du ererbt von deinen Vätern haſt, erwirb es, um es zu beſitzen.“ . Vor der Friedens konferenz. Vertagung der Friedenskonferenz? W. T. B. Berlin, 24. Dez.„Echo de Paris“ will melden können, daß die Friedenskonferenz infolge der Reiſe des Präſidenten Wilſon nach England und der bevorſtehenden enderung des engliſchen Kabinetts vertagt würde und früheſtens Anfang Februar beginnen werde. Proteſt deutſcher Hochſchulen 5 75 den Raub des deutſchen 8 Elſaß. W. T. B. Berlin, 24. Dez. Die Hochſchulen Erlangen, Tü⸗ bingen, Halle, Wittenberg, Stuttgart, Hannover, Aachen, Danzig, Tarandt und Königsberg haben begründeten Pro⸗ teſt eingelegt gegen Frankreichs Anſprüche und Maßnahmen zu merneuten Raub des deutſchen Elſaß. 5 Wilſon. Haag, 21. Dez.„Mancheſter Guardian“ berichtet, Wilſon habe ſeinen Londoner Aufenthalt früher angeſetzt, weil Mil⸗ jukow und Kerenski in London ſind. T. U. Genf, 23. Dez. Preſſevertretern gegenüber erklärte Wilſon, der Verſailler Kongreß müſſe alles See künftige Kriege unmöglich ſind. Die Ideale des Völkerfriedens ſollen allen Ländern gleich zeitig zugute kommen. Weiter erklärte Wilſon, er 8 unbeſchadet Englands ſpezieller Intereſſen für ie Freiheit der Meere eintreten. Der ſpaniſche Mi⸗ niſterpräſident Romanones hat Wilſon eingeladen, Spanien zu beſuchen. Vermiſchte Nachrichten. Der Abſchluß des Prälimnarfriedens. Verncl, Berkin, 24. Dez. Nach zuverläſſigem n aus amtlichen Berliner Quellen rechnet 5 im Berlin mit dem Abſchluß des Prälaminar⸗ f 5 beſtimmt für Mitte Januar. Mit dem Ab⸗ b des allgemeinen Friedens wird ſpäteſtens An⸗ 5 gerechnet. Dafür meldet die„Morning der Prä lin den Erklärungen Lloyd Georges wird vorliegen. arfrieden Anfang Februar vollzogen Schwere Erkrankung des Kaiſers. ngen, 24. Dez. Der Kaiſer war acht Tage 2 Amero Amtsblatt der Fürgermeitevämter Feckenheim, AMuesheim, Neckarhauſen uud Gingen. 8 krank. Er Utt an einer ſchweren Erkältung, die in Verbindung mit dem feuchten Klima ein Wiederauf⸗ leben ſeines alten Ohrenleidens verurſachte. Der Exkaiſer litt während dieſer Tage ſchwer. Unter der Behandlung eines Spezialiſten aus Utrecht beſſert ſich ſein Zuſtand allmählich. Am Freitag konnte er zum erſten Mal das Zimmer wieder verlaſſen, muß aber infolge des ungünſtigen Wetters innerhalb des Schloſſes verbleiben. Die ruſſiſchen Verluſte im Weltkriege. T. U. Bern, 20. Dez. Nach einer Meldung des „Intelligenzblattes“ aus Madrid zufolge erklärte der dortige ruſſiſche Botſchafter: Die ruſſiſchen Verluſte betragen offiziellen Angaben während des Krieges an Toten 1 700 000, an unheilbar Verſtümmelten 1450 000, an Verwundeten 3½ Millionen, an Ge⸗ fangenen 2½ Millionen Mann, was einen Geſamt⸗ verluſt von 9 150000 Mann ausmacht. Das neue Bündnis zwiſchen Polen und der Entente. T. U. Baſel, 24. Dez. Die„Nationalzeitung“ meldet aus dem polniſchen Hauptquartier den Ab⸗ ſchluß eines militäriſchen und politiſchen Bündniſſes zwiſchen Polen und der Entente. Verhängung des verſchärften Belagerungszuſtandes für füdfranzöſiſche Städte. T. U. Genf, 24. Dez. Nach zuverläſſi en Meldun⸗ 5 gen aus Südfrankreich wurde in Marſeille, Lyon und Beſanſon der verſchärfte Belagerungszuſtand erklärt. Joffre als„legendärer Herold“. W. T. B. Paris, 21. Dez. Die Blätter weiſen dar⸗ auf hin, daß die Aufnahme des Marſchalls Joffre unter die Mitglieder der Akademie die ſonſt bei ſol⸗ cher Gelegenheit üblichen Veranſtaltungen wegen der dabei anweſenden Perſönlichkeiten und auch wegen der gehaltenen Reden an Bedeutung übertraf. Sie ſei zu einer wahrhaft interalliierten Kundgebung ge⸗ worden, die in der ganzen Welt Widerhall finden werde. Joffres Rede wurde an den Stellen, wo er der Dankbarkeit gegenüber den alliierten Heeren und Völkern gedachte, von begeiſtertem Beifall unterbro⸗ chen, ſo als er Belgien erwähnte und ſeine Bewunde⸗ rung für das rumäniſche und das ſerbiſche Heer aus⸗ ſprach. Als er Amerikas Helden rühmte und den Namen des anweſenden Präſidenten Wilſon er⸗ wähnte, kam es zu einer großen begeiſterten Kund⸗ gebung. Bei den Worten zum Preiſe des engliſchen Heeres war Joffre ſo erſchüttert, daß er in Tränen ausbrach. Er weinte noch, als bereits Richepin in ſeiner Rede ihn als legendären Herald als den Joffre der Poilus und den Vater ſeiner Heere feierte. Revolution in Italien? ⸗ Die Meldung einer Miniſterkriſis in Italien beſtätigt die ſeit einigen Tagen trotz aller italieniſchen Vorſichtsmaß⸗ nahmen über die Grenze gelangten Gerüchte von inneren Schwierigkeiten im Königreich. Es iſt auch ſehr wahrſchein⸗ lich, daß die Reaktion auf die jahrelange Kriegsſpannung und die gleichzeitigen ſchweren Opfer und Entbehrungen in Italien ſich früher geltend machen wird, als in anderen Ländern der Entente. Nach Erlangung der Kriegsziele ſcheint nun der ſtarken demokratiſchen Stimmung offenbar nichts mehr zur Begründung einer ſozialiſtiſchen Republik entgegen zu ſtehen und es iſt charakteriſtiſch, wenn in eini⸗ gen Blättern zu leſen war, daß König Viktor Emanuel wünſche, eine ſolche Bewegung ſelbſt mitzumachen. Daß in Italien außerdem der Siegesjubel überhaupt ſchwächer iſt als in Frankreich und England, hängt nicht zuletzt auch da⸗ mit zuſammen, daß man dort trotz des Sieges keineswegs 1 7 9 5 iſt und nichts weniger als roſig in die Zukunft r AAA Deutſchland. Ein Zeichen der Zeit. „München, 24. Dez. Wie der„Lok.⸗Anz.“ von hier be⸗ richtet, wechſeln über 6000 entlaſſene Soldaten von einer Kaſerne zur auderen, um immer wieder Verpflegung und Löhnung zu erzwingen. f Die Wahlen in Braunſchweig. W. T. B. Braunſchweig, 23. Dez. Nach den bis jetzt vor⸗ liegenden Zahlen entfallen bei den Wahlen zur braunſchwei⸗ giſchen Landesverſammlung 39 6000 Stimmen auf die demo⸗ kratiſche Volkspartei, 48 600 Stimmen auf die Mehrheits⸗ ſozialdemokraten, 46000 Stimmen auf den Landeswahlver⸗ band und 43 600 Stimmen auf die Unabhängigen Sozial⸗ „ Das Ergebnis von über 100 Orten ſteht noch aus. Kundgebungen in Bromberg. W. T. B. Bromberg, 23. Dez. Der geſtrige Sonn⸗ tag ſtand unter dem Zeichen von großen Kundgebun⸗ gen, in denen in nachdrücklichſter Weiſe das Brom⸗ berger Deutſchtum ſich zu ſeinem Volkstum bekannte. Weite Kreiſe des Bürgertums und des Militärs ver⸗ anſtalteten vormittags einen Umzug, wobei Anſpra⸗ chen gehalten wurden und in denen Hinweiſe auf die neuerlichen Uebergriffe der Polen durch Ausſchrei⸗ bung von Wahlen auf deutſchem Boden erfolgten. Zur Frage der Orden und Ehrenzeichen. Kiel, 24. Dez, 8000 Unteroffiziere, Deckoffiziere uſw. ha⸗ ben durch eine Abordnung beim Kommandeur von Kiel Ein⸗ kuruch gegen den Beſchluß des Rätekongreſſes wegen der 85 Druck und Verlag von Gg. Ammermanun, Seckenheim. „im Baltikum wird uns mitgeteilt: Truppen dringen in zwei Richtungen vor, und zwar auf f ert ten at e 3 Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Renlamen 1 die Zeile. Bei fterer Aufnahme Naben. a Fernſprechanſchluß Nr. 16. Poſtſcheckkonto: Eudwigsbafen a. Nh. Dr. J. Avlegung der Abzeichen, Orden und Ehrenzeichen erhoben und Unterſtützung von ihm in der Regierung verlangt, daß dieſe Beſchlüſſe nicht zur Durchführung kommen. In Kiel herrſcht große Erregung gegen den Beſchluß des Rätekon⸗ greſſes. Abgeliefertes deutſches Geld. Genf, 24. Dez. Das„Petit Journal“ meldet, daß außer den deutſchen Vertretern, die mit dem ruſſiſchen Golde in Paris eingetroffen ſind, noch weitere 4 deutſche Vertreter ankamen, um für 80 Millionen Wertpapiere zu überreichen, die in dem beſetzten Gebiete Frankreichs beſchlagnahmt wor⸗ den waren.. u. 9. T. U. Kiel, 22. Dez. Wie die Tun. zuverläſſig erführt, hatte der engliſche Admiral Beatty bei der Durchführung der Waffenſtillſtandsverhandlungen zur See auf die Aus⸗ lieferung des„U. 9“, das mit dem Kapitänleutnant Weddi⸗ gen ſeinerzeit drei engliſche Panzerkreuzer torpedierte, mit Rückſicht auf die ruhmreiche Vergangenheit des Bootes ver⸗ zichtet. Das Boot iſt indeſſen doch ausgeliefert worden, weil die deutſchen Ueberführungsmannſchaften nicht auf die Gelegenheit verzichten wollten, die für die Ueberführung der Boote nach England von deutſcher Seite gezahlten Ent⸗ ſchädigungen von 500 Mark für jeden Mann der Beſatzung zu verdienen. f Vordringen des Bolſchewismus. l WT. B. Berlin, 23. Dez. Ueber die gegenwärtige Lage Die bolſchewiſtiſchen Riga von Norden her über Walk und von Süden her über Jakobſtadt. Auf Veranlaſſung des Generalſtabsbevollmäch⸗ tigten fanden an beiden Fronten Beſprechungen mit den bolſchewiſtiſchen Führern ſtatt. Dieſe bekundeten dabei deutlich die Abſicht, ihre lettiſchen Truppen in die Heimat zurückzuführen und mit ihrer Hilfe in Livland die Ueber⸗ tragung der politiſchen Macht an die Arbeiterräte zu be⸗ gründen. ö 3 4 Gegen die überhand nehmenden Pferdeſchlachtungen. T. U. Hamburg, 23. Dez. Der Altonaer Demobil⸗ machungsausſchuß verweiſt auf die Gefährdung unſeres Pferdebeſtandes durch die überhand nehmenden Pferde⸗ ſchlachtungen. Er erſucht den Reichskommiſſar für die De⸗ mobilmachung um Erlaß einer Verordnung für das ganze Reich, wonach Pferde nur geſchlachtet werden dürfen, wenn nach dem Gutachten eines beamteten Tierarztes ihre Schlachtung zuläſſig erſcheint. 5—ß—jç—jç—— Deueste Nachrichten. Beſetzung der geſamten neutralen Zone bis Januar? T. u. Zürich, 24. Dez.(Tel.) In Berliner unterrichteten Kreiſen rechnet man mit der Beſetzung der ganzen neutralen Zone bis zum Abend des 1. Januar. Rücktritt des Reichsbankvräſidenten. T. Uu. Berlin, 24. Dez.(Tel.) Der Verlags⸗ direktor Georg Bernhard der„Voſſiſchen Zeitung“ iſt als Nachfolger des demnächſt zurücktretenden Reichs⸗ bankpräſidenten v. Havenſtein in Ausſicht genommen. Blutiger Zuſammenſtoß in Berlin. T. U. Berlin, 24. Dez.(Tel.) Im Zentrum der Reichshauptſtadt kam es geſtern zu einem bluti⸗ gen Zuſammenſtoß. Die Volksmarinedviviſion ſollte auf Anweiſung der preußiſchen Regierung durch den Kommandanten Wels aus dem Schloſſe entfernt wer⸗ den. Sie weigerte ſich jedoch und ſperrte ihrerſeits Reichskanzlergebäude und Kommandantur ab. Wäh⸗ rend eine Abordnung auf der Kommandantur war, um mit dem Stadtkommandanten Wels die Ange⸗ legenheit zu beſprechen, ertönte plötzlich unten auf der Straße Maſchinengewehrfeuer. Dort war ein Panzerwagen herangefahren. Er hatte das Halte⸗ ſignal, das ihm von den Matroſen gegeben wurde, nicht beachtet. Darauf war eine wüſte Schießerei mil Karabinern auf das Auto gefolgt. Ein Panzerwagen eröffnete vor dem Denkmal Friedrich des Großen aus Schnellfeuer auf die Kommandantur. Hierbei wurde ein Matroſe tödlich verletzt und ein anderer ſchwer verwundet. Nunmehr drangen die Matroſen unter den Rufen„Nieder mit Wels“ in die Zimmer des Kommandanten ein und erklärten Wels und ſeine Adjutanten Fiſcher und Dr. Bongerts für verhaftet. Die Verhafteten wurden im Marſtall eingeſchloſſen. Ein Teil der republikaniſchen Sicherheitswehr ſoll ſich den aufſtändigen Matroſen angeſchloſſen haben. Eine Vertretung der Matroſen drang auch in die Re⸗ daktion des„Vorwärts“ ein und erklärte den Redak⸗ teuren, wenn ſie es wagen ſollten, gegen die Matro⸗ ſendiviſion zu ſchreiben, würde es ihnen ſchlimm ergehen. Wie der Polizeipräſident Eichhorn mitteilt, iſt der gefangengenommene Stadtkommandant gegen Mitternacht in Freiheit geſetzt worden. Unruhen auf rheiniſchen Kohlenzechen. T. U. Duisburg, 24. Dze.(Tel.) Die Lage im Kohlenrevier hat ſich durch die Aufhetzung der Spartakusgruppe ſehr verſchlechtert. Am geſtrigen Nachmittag zogen mehrere 1000 Bergarbeiter zu den Zechen der Gewerkſchaft„Deutſcher Kaiſer“ und an⸗ derer. Die Wachen wurden geſtürmt, Maſchinenge⸗ wehre und Munition erobert, die Volkswehr zum An⸗ ſchluß bewogen. Die Polizei wurde verhaftet und der Arbeiterrat abgeſetzt. Es herrſcht vollſtändige Anarchie. Die Direktoren der Bergwerke wurden als nogelfrei erklärt. Ein Teil der Anlagen wurde demn⸗ 2— 55 8 5 e W e e 7 9 9 i wichtigen Anlagen noch nicht zerſtört. f Frecher Ueberfall auf die Regierung. W. T. B. Berlin, 24. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Einen unerhörten Ueberfall gegen die Reichsregierung unternahm heute nachmittag die zum Schutze des Reichskanzlerpalais untergebrachte Wache der Volksmarinediviſion. Vor den Bolks beauftragten Ebert und Landsberg erſchienen 2 Matro⸗ ſen der Wache und erklärten, ſie hätten den Befehl. die Tore des Hauſes zu ſchließen und keinen der Anweſenden heraus. niemand hineinzulaſſen. Befehl, die Telephonzentrale zu beſetzen und den telegraphi. Verkehr zu unterbinden. Die Sperre dauerte faſt ein Stunde lang. Um 56 Uhr gaben die Matroſen auf den ener Aſchen Einſpruch Eberts die Ingänge zum Hauſe und den elephonverkehr wieder frei. Am Abend wiederholte ſich die Beſetzung des Reichskanzlerpalais. Berliner Truppenteile, die zum Schutz herbeigeeilt wa⸗ ren, trafen ebenfalls in der Wilhelmſtraße ein. Nach länge⸗ ren Verhandlungen gelang es, die Matroſen zum Abzug zu bewegen, während gleichzeitig die Truppen abzogen. Der 0 Volksbeauftragte richtete an die Truppen folgende An⸗ 2 Ich wil auf die Vorgänge nicht näher eingehen. ch will die Tatſache feſtſtellen, daß die Regierung eine Zeit⸗ laug im Reichskanzlergebände durch ihre eigene Wache feſt⸗ gehalten wurde. Später iſt es mir gelungen, die Matroſen zn bewegen, abzuziehen. Ich bitte Sie, alles zu tun, um ein lutvergießen zu verhindern. Wir haben in dem Kriege ſo viel Blut vergoſſen, daß es Wahnſinn wäre, weiter Blut m vergießen. Der Grund zum Vorgehen der Matroſen war eſer: Die Regierung hatte die Zahlung der am 21. Dezem⸗ ber fälligen Löhnung der Matroſendiviſion abhängig gemacht davon, daß ſie das Schloß zu räumen hätten. Uuerhörte und umfangreiche Diebſtähle des Inventars geben die Ver⸗ anlaſſung zur Stellung dieſer Bedingungen. Die Matroſen, die übrigens ſchon am 11. Dezember die Näumung verſpro⸗ chen hatten, wollten auf dieſe Bedingungen nicht eingehen. Ein Raſtatter Dezember⸗Gedeuktag. 100 jähriger Totestag Großherzogs Karl. Am 8. Dez. 1818 ſtarb in Raſtatt Großherzog Karl, nach⸗ dem ihn noch kurz vorher ſein Schwager, der berühmte Zar Alexander I. von Rußland, hier beſucht hatte. Der junge Mann war nur 32 Jahre alt, als er in der Blüte des Le⸗ bens die Augen ſchloß. Von Bad Griesbach und zuletzt dem ſtillen Favoritſchloß, dort Erleichterung ſuchend, die er aber nicht fand, ſiedelte er mit Eintritt der Kälte ins hieſige Schloß über, bereits ſchwer krank. Um ſein kurzes Leben dat ſich viel Intrigue und eine merkwürdige Sage geſpon⸗ nen. Er war, ein Enkel des 1. Großherzogs Karl Friedrich des Geſegneten, derjenige, der Napoleons angenommene Tochter Stephanie Beauharnais geheiratet hatte(und auch am längſten zu dem großen Korſen hielt, bis nach der Leip⸗ ziger Völkerſchlacht). Als nun die beiden Prinzen ſtarben, welche die franzöſiſche Stephanie nach längerer kinderloſer Ehe gebar, und zwar kurz nach ihrer Geburt ſtarben unter Umſtänden, die zu Gerüchten Anlaß gaben, kam ſpäter die Be⸗ 8 auf, der Findling Kaſpar Hauſer ſei einer dieſer rinzen. Der vielbeſprochene merkwürdige Findling, deſſen Geſchichte noch bis heute nicht ganz aufgeklärt iſt, tauchte be⸗ kanntlich als junger, des Leſens und Schreibens unkundiger und kaum des Sprechens fähiger Menſch in Nürnberg auf, der angab,„von ſeiner Kindheit an, bloß mit einem Hemd und Hoſen bekleidet, in einem engen Raum, worin er nicht einmal ausgeſtreckt liegen konnte, bei Waſſer und Brot von einem Manne aufgezogen worden zu ſein, der ihn keinen Schritt ins Freie tun ließ“; das Spielen mit zwei hölzernen Pferden ſei lange Zeit ſeine einzige Beſchäftigung geweſen. Das ſoll im ſüdlichen Baden in der Nähe der Schweizer Grenze, Amt Säckingen, geſchehen ſein. In dem Burſchen vermutete man einen Napoleoniden bezw. einen Sohn Ste⸗ phanies; ein Verdacht, der ſich durch Ausſetzung einer Summe von 10000 Gulden für Aufdeckung der Herkunft Hauſers durch den bayeriſchen König(der auf den badiſchen Hof wegen des Verluſtes der Kurpfalz erboſt war) geſteigert wurde, ſowie durch die Ermordung Kaſpar Hauſers, der auf geheimnisvolle Weiſe durch einen Uebekannten aus der Welt geſchafft wurde. Hauſer, hieß es, ſei der am 24. Sep⸗ tember 1812 geborene Sohn des Großherzogs Karl und ſei⸗ ner Gemahlin Stephanie Beauharnais, und von der Gräfin Hochberg, der unebenbürtigen Witwe des Großherzogs Karl Friedrich, geraubt worden, die ein anderes, totkrankes, 16. Oktober 1812 auch wirklich geſtorbenes Kind untergeſchoben habe, um ihrem eigenen Sohne an Stelle des Erbprinzen die Thronfolge zu verſchaffen. Das iſt die Legende, die ſich um Großherzog Karls Leben, das er vor hundert Jahren im unſerer Stadt aushauchte, ſchließt. Anſelm Feuerbach be⸗ trachtete ſie jedoch als moraliſche Gewißheit. b Wilhelm Schuſter. Lokales. Berichtigung. Die Auszahlung der Militär⸗ Renten findet am 28. ds. Mts. im Poſtamt ſtatt und nicht am 29. 8 Mus Baden und den Nachbargebieten Für eine Erſte Landtagskammer. Karlsruhe, 22. Dez. Der Geſchäftsführende Ausſchuß der mittleren Städte Badens hielt vor kurzem eine Sitzung ab zur Beſprechung der durch die Revolution geſchaffenen Lage, insebſondere über die Frage, wie im neuen Staat die Intereſſen der Gemeinden und ſonſtigen öffentlichen Ver⸗ hände gewahrt werden können. Es wurde folgende Ent⸗ ſchließung angenommen: Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Verbandes der mittleren Städte Badens hält es für eine unbeſtreibtrae Notwendigkeit, daß im neuen Staate den Gemeinden, den Kommunalverbänden und den ſonſtigen öffentlich⸗rechtlichen Verbänden, den religiöſen Gemeinſchaf⸗ ten, den Hoch⸗ und ſonſtigen Schulen, den organiſierten Be⸗ rufsſtänden, den Beamten⸗, Angeſtellten⸗ und Arbeiterorga⸗ niſationen, den Frauenvereinigungen uſw. ein geordneter Einfluß auf die Bildung des Staatswillens geſichert wird. Es iſt deshalb für dieſelben eine mit den ihrem Zwecke ent⸗ ſprechenden Rechten ausgeſtattete parlamentariſche Vertre⸗ tung zu verlangen. Hierwegen ſoll mit den Städteordnungs⸗ ſtädten und, ſoweit möglich, mit anderen Verbänden Füh⸗ lung geſucht werden. Familienunterſtützungen.. Das Reichsamt für wirtſchaftliche Demobilmachung hat verfügt, daß den Familien der Mannſchaften, denen für die zweite Hälfte des Monats November 1918 Familienunter⸗ ſtützung zuſtand, dieſe bis 31. Dezember 1918 ohne Rückſicht auf die Fortdauer der Bedürftigkeit weitergewährt wird. Den Familien der Mannſchaften, die ſich nach dem 30. No⸗ vember 1918 noch bei den Truppen befunden haben und dies durch Beſcheinigungen der für die Entlaſſung zuſtändigen Stellen nachweiſen, wird die Familienunterſtützung über den 31. Dezember 1918 hinaus weitergewährt. Sie erhalten die Familienunterſtützung bis zur Entlaſſung und außerdem noch zwei Halbmonats raten als außerordentliche Unterſtüt⸗ zung. Von den Entlaſſungen, die nach dem 30. November 1918 erfolgen, werden die zuſtändigen Stellen den Liefe⸗ rungsverbänden unverzüglich Mitteilung machen. Dieſer Unterſtützungsanſpruch gilt jedoch nicht für Familien von Mannſchaften, die ſich über den 30, November 1918 hinaus in Erfüllung ihrer geſetzlichen aktiven Dienſtpflicht befinden. Den Familien der während des Krieges an der Rückkehr aus dem Auslande infolge feindlicher Maßnahmen ver⸗ hinderten oder vom Feinde verſchleppten Perſonen wird die Unterſtützung bis zum Eintreffen bei der Familie, jedoch wicht üner den Zeitpunkt binaus weiteraewäbrt, in dern dos kiert, fedoch ſind alle für die Inſtandyältung der Werre Gleichzeitig hätten ſie aug — J 3 9 85 e n e A N— Ektrefſen nach Lage der Verhätturſe möglich war; intpers dem erhalten ſie noch zwei Halbmonatsraten als außer⸗ ordentliche Unterſtützung. Den Familien von Mannſchaften, die nach einer Beſcheinigung der zuſtändigen Behörden als vermißt gelten, werden Familienunterſtützungen bis zu dem Tage weitergewährt, von dem ab ſie die Verſorgungs⸗ gebührniſſe auf Grund des Militärhinterbliebenengeſetzes oder entſprechende Vorſchüſſe erhalten. So lange Familien⸗ unterſtützung gewährt wird, iſt für die Empfänger dieſer Unterſtützung Erwerbsloſenfürſorge ausgeſchloſſen. ** Karlsruhe, 24. Dez. kraft erfolgt in der„Karlsr. Ztg.“ folgende halbamtliche Mitteilung: Das Geſamtminiſterium hat beſchloſſen, mit der, Mittelbadiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft einen Vertrag, der den Vertrieb von Murgkraft zum Gegenſtand hat, nicht ab⸗ zuſchließen, ſondern auch den Abſatz der Kraft ſtaatlicherſeits zu übernehmen. Ueber die Art, in der das geſchehen ſoll, wird ſpäter Beſchluß gefaßt werden. n Karlsruhe, 23. Dez. Ein 11jähriger Schüler ſpielte hier mit einer ſeinem älteren Bruder, einem Volkswehr⸗ mann, gehörenden Dienſtpiſtole. Dieſe entlud ſich und der Schuß traf einen 8 Jahre alten Bruder in den Hals. An der Schußwunde ſtarb der Junge. ** Karlsruhe, 23. Dez. Beim Verlaſſen Polens haben viele Militäreiſenbahner, darunter auch badiſche, ihr Privat⸗ eigentum ganz oder teilweiſe verloren, teils durch Beſchlag⸗ nahme, teils durch Beraubung. Das Gut ſoll nun den Ei⸗ gentümern wieder zugeſtellt werden oder, wenn das nicht möglich iſt, erſetzt werden. Die Generaldirektion hat daher den betreffenden Eiſenbahnern Liſten zum Eintrag der ge⸗ ſtohlenen oder beſchlagnahmten Gegenſtände überreicht.“ * Karlsruhe, 24. Dez. Um dem Zwecke einer nachdrück⸗ lichen Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten zu dienen, hat die Landesverſicherungsanſtalt Baden vier Beratungsſtellen errichtet, und zwar eine an der Univerſitäts⸗Hautklinik in Heidelberg, eine im Gebäude der Landesverſicherungsanſtalt in Karlsruhe, die öͤritte an der Univerſitäts⸗ Hautklinik in Freiburg und die vierte im ſtädtiſchen Krankenhaus in Kon⸗ ſtanz. Dieſe Beratungsſteller umfaſſen jeweils die entſpre⸗ henden Amtsbezirke. alle ſtaatlichen und Gemeindebehörden, die Krankenkaſſen und insbeſondere die Aerzte um weitgehendſte Unterſtützung ihrer Beſtrebungen erſucht Die Levete wurden gebeten, Geſchlechtskranke nach Rn ene er Be ratungsſtelle zu melden. Jeder Fürforgeberechtigke kann ohne Rückſicht auf ſeinen Wohnort jede der genannten Be ratungsſtellen anrufen, doch werden die Reiſekoſten nur zu der dem Wohn⸗ oder Beſchäftigungsort nächſtgelegenen Be⸗ ratungsſtelle vergütet. Die in Mannheim wohnenden oder einer dortigen Krankenkaſſe zugehörigen Geſchlechtskranken wählen ſich unter den dort anſäſſigen Aerzten einen aus; den Fürſorgeberechtigten entſtehen auch in dieſem Falle keine Koſten.. * Karlsruhe, 23. Dez. Nach Beſprechungen zwiſchen dem Miniſterium für ſoziale Fürſorge und Vertretern der Arbeitgeber⸗ und Arbeiterverbände wurde die Betriebsein⸗ ſtellung einer Reihe Fabriken im Lande zwiſchen Weihnach⸗ ten und Neujahr(bis einſchließlich 4. Januar) beſchloſſen. Die Regierung hat hierüber eine entſprechende Verordnung erlaſſen. Die Arbeiterſchaft erhält eine entſprechende Ver⸗ gütung. Diejenigen Arbeiter, welche ohne den Verbrauch an Kraft und Licht in den Betrieben beſchäftigt werden kön⸗ nen, ſind verpflichtet, in den Werkſtätten die volle Arbeits⸗ zeit einzuhalten und haben dofür Anſpruch auf vollen Lohn. ** Hainſtadt b. Buchen. 24. Dez. Bei Streitigkeiten zwi⸗ ſchen hier einquartierten Soldaten griff einer der Soldaten zum Meſſer und ſtach ſeinen Gegner tot. ** Freiburg, 23. Dez. Der Badiſche Bauernverein ſchreibt: Es wird von gewiſſer Seite der Verſuch gemacht, falſche Mitteilungen über die Verſchmelzung des Bauern⸗ vereins mit dem Genoſſenſchaftsverband badiſcher landwirt⸗ ſchaftlicher Vereinigungen in den Kreiſen der Mitglieder des Badiſchen Bauernvereins zu verbreiten. In einer Sitzung vom 21. Dezember hat der Hauptvorſtand des Ba⸗ diſchen Bauernvereins beſchloſſen: 1. Der Badiſche Bauern⸗ verein wird ſeine Selbſtändigkeit bewahren; er lehnt jegliche Verſchmelzung mit irgend einer anderen Organiſation ab. In Einzelfällen kann mit anderen Organiſationen zu be⸗ ſtimmten Zwecken zuſammengegangen werden. a Freiburg, 24. Dez. Ein trauriges Bild wurde in der in vergangener Woche hier abgehaltenen Verſammlung der vertriebenen Deutſchen aus dem Elſaß enthüllt, als Zahn⸗ arzt Benſel über die Vorgänge in Mülhauſen berichtete. Als der Pöbel der Fabrikſtadt ſah, daß das Militär ihm freie Hand ließ, wurden etwa 20 deutſche Läden von ihm ausge⸗ plündert und man drang in die Wohnungen der Deutſchen ein und ſchlug alles kurz und klein. In einem deutſchen Möbelhaus blieb auch kein einziges Stück Möbel mehr ganz. Die Deutſchen waren den brutalſten Schmähungen und Miß⸗ handlungen ausgeſetzt und beſonders elſäſſiſche Offiziere, die im franzöſiſchen Heere dienten, kühlten da ihr Mütchen an den verhaßten„Schwoben“. Dieſer fanatiſche Haß ging weit in die Kreiſe der Gebildeten hinauf und mancher Mülhauſer Fabkikant, der ſo gern an den Deutſchen verdient hatte, ſchürte das ruchloſe Treiben mit Geld. Bei der Auswei⸗ ſung durfte niemand Geld bei den Banken erheben und nur 30 Kilogramm Gepäck mitnehmen. In den Arbeitervierteln mußten ſich die Ausgewieſenen verſammeln. Blutüberſtrömt, angeſpien, mit Stöcken geſchlagen kamen ſie dort an. Die Frauen mußten ſich, von der Bevölkerung geſehen, völlig entkleiden und unterſuchen laſſen. Teilweiſe wurde ihnen das Gepäck weggeriſſen und ganz mittellos ſind manche der Unglücklichen bei uns angekommen. Aehnliche Vorgänge murden von einem Ausgewieſenen aus Straßburg berichtet, ebenſo aus Kolmar, Schlettſtatt und Zabern.— Die Ver⸗ ſammlung der ausgewieſenen Elſäſſer beſchloß, an den Volks⸗ beauftragten Ebert in Berlin, an den ſchweizeriſchen Bun⸗ despräſidenten und an das Rote Kreuz in der Schweiz Tele⸗ gramme zu richten, in denen gegen die unerhörte Behand⸗ lung Proteſt eingelegt iſt. 8 Breiſach, 23. Dez. Zwei Knaben im Alter von 9 und 11 Jahren ſpielten mit Sprengkörpern und brachten einen 5 7 5 zur Entladung. Die Burſchen verletzten ſich dabei wer.. Fortdauer der Schuhnot. Die vielfach auch in der Preſſe verbreitete Anſicht, nach Eintritt der Demobilmachung werde die Schuhnot behoben ſein, iſt irrtümlich. Zwar wird durch Fortfall des Heeres⸗ bedarfs und durch Wiedereröffnung der ſtillgelegten Be⸗ triebe eine Steigerung der Schuherzeugung für die bürger⸗ liche Bevölkerung möglich ſein, aber dennoch wird die Pro⸗ duktion unter den außerordentlich ſchwierigen Verkehrs⸗ verhältniſſen, der Kohlennot und dem Rohſtoffmangel nicht annähernd den Bedarf decken. Der Lederanfall iſt nicht ausreichend. Die Schlachtungen im Inlande ſind zurückge⸗ gangen. Aus den bisher beſetzten Gebieten fehlt die Ein⸗ fuhr; andere Einfuhrguellen kommen vorläufig nicht in Frage. Die ſehr erhebliche Erzeugung der linksrheiniſchen Gebiete wird infolge der Verkehrshinderniſſe zurzeit nicht allen Teilen des deutſchen Vaterlandes gleichmäßig zugute⸗ kommen. 8 Sparſamſter Verbrauch des Lederſchuhwerks, das ſich überdies infolge der erhöhten Produktionskoſten noch ver⸗ teuern wird, und Verwendung des weſentlich verbeſſerten e liegt daher im Intereſſe der Allgemein⸗ Der erſte Zug aus dem beſetzten Gebe? W. T. B. Müllheim(Baden), 25. Dez. Wohl der erſte Zuo aus dem beſetzten Gebiet kam vorgeſtern nachmittag gegen 2 Uhr auf dem hieſigen Bahnhofe an, geleitet von franzö⸗ heit. ſiſchen Begleitmannſchaften. Es war ein Zug mit 160 Be⸗ amten der Kreisdirektion Mülhauſen im Elſaß, zumeiſt Po⸗ lizeibeamte mit ihren Familien, die Ausreiſebefehl erhalten batten. Dieſer Transport war nicht den Mißhandlunger 1 7 Ueber den Vertrieb der Murg⸗ Die Landesverſicherungsanſtalt hat kurzem die uralte Forderung„ein Menſch, eine Sti 5 die Ihrigen aufopfern, Ehre erwieſen, 1 ksmmene. Die frenzöfkſche Beten ar Nera für Schutz beim Verlaſſen der Stadt Sorge getragen! ein höfliches Benehmen gezeigt. Mit Sack und Pack, ſow man mitnehmen durfte, mit Frau und Kind, wurden Heimatloſen nach Freiburg weitergeleitet. Zwei Rheinbrücken durch Hochwaſſer zerſtbrt. W. T. B. Neuenburg(Baden), 28. Dez. Durch die 1 Regenfälle der letzten Tage iſt der Rhein in geſahrvo Weiſe angeſchwollen. Die Brückenwache verlängerte zn mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln die Schiffsb über den Rhein, doch riß ſie der gewaltig dahinbrauf Strom nach kurzer Zeit weg. Die losgeriſſene Schiffs br trieb gegen die Schiffsbrücke bei Breiſach, wodurch auch zerſtört wurde. Bei Neuenburg ſteht nur noch ein Schiffsbrücke auf badiſchem Ufer. Hochwaſſer im Schwarzwald. 5 5... Triberg, 28. Dez. Die Gutach fbr ſen% geſtern abend infolge ſtarken Regens und der enen, 1 Schneeſchmelze Hochwaſſer In der Fabrik von Gebr. Grie, huber in Triberg wurde in einem Gebäude das Fundame unterwaſchen, ſo daß das Gebäude zuſammenſtürzte. 0 letzt wurde niemand. Die Feuerwehr mußte zur Hilſele“ ſtung heranrücken. Auch die Nußbach führt Hochwaſſer n 4 iſt über die Ufer getreten. Das Waſſer dringt in die Häuſer W. T. B. Wolfach, 25. Dez. Infolge des ſtarken 22 1 und der damit verbundenen Schneeſchmelze führen 1 J und Wolfach außergewöhnlich ſtarkes Hochwaſſer. Die 1 zig übertrat an vielen Stellen die Ufer und überflutete 105 Vorgelände. Der Straßenverkehr zwiſchen Wolfach arte Halbmeil iſt unterbrochen. Vorletzte Nacht ließ der 995. Regen nach, ſo daß die Geſahr einer Oekmafter kan, 95 zeſeitigt iſt. Nennen swerier Schaben e 1 1. 7 „ „% ee 1e ück PFF ö Deine Nacht 2 2„ 1 1 Sehnfucht wandert durch die Winternacht ach, ſo dunkek waren nie die Pfade! Niemals wurde ſie ſo bang erwacht— 705 deine Nacht, du Kindlein voller Gnade Tand und Flitter fiel vom Erdentraum, 2 5 einer Kerzen Schimmer iſt verglommen. indlein, ſtrahle durch den Weltenraum alle Klarheit kann von dir nur kommen! Himmelslicht birgt deiner Augen Schein, Nacht und Wirrſal einer Welt zu wenden. Was den Fluch löſt und die Erdenpein: alle Gnade ruht in deinen Händen. 4 1 Kindlein, komm, ſo warſt du nie erharrk k Weltenheiland, ſchließ die Weltenwunden!! Löſe, lindre, was in Gram erſtarrt;„„ führ' nach Hauſe, was nicht heim gekunhen 1 4 Laß die Klarheit deiner heilgen Nacht 5 eines neuen Welttags Frührot werden. 4 Friede ſei der wunden Welt gebracht: 11 1 wie du Frieden bringen willſt auf Erben 124. Mart 80 * ef 85 75 4. 3 ——2—————ꝙ+—+P—2——— * r — *. Das Frauenwahlrecht, Jahrzehntelang haben die Männer, nicht ue Deutſchland um das allgemeine Wahlrecht ringen m — der angeblich demokratiſchſte, in Wahrheit ariſto tiſchte Staat der Welt, Großbritannien, hat erf ne „F 7 Err e, erfüllt— und unſere Frauen dürfen nun plöhlich überreichen Segen teilnehmen, ohne ſich ſonderli aue müht zu haben. In Auſtralien, das ſich des Fraun, wahlrechts ſchon geraume Zeit erfreut, iſt ein nden, die„Auſtralian Womens National League“ entſta g mit 485 Zweigvereinen und rund 60000 Mitgli 90. wohl die größte Frauenvereinigung der Welt. S Polt ö dieſes Verbands gilt dem Frauenwahlrecht, der. tell an ſich und ſie nehmen an den Abſtimmungen nur der, um jede weibliche Wahlbewerberin erbarmungslos nord zuſtimmen. Aehnlich ſteht es in mehreren von den amerikaniſchen Staaten, die die Frauen an die laſſen. ungen In Deutſchland wird man wohl ſolche Erſohgh ſind nicht machen, aber ganz ſicher iſt man nicht. aimmen das Zukunftsſorgen; jetzt haben wir die Frauenſteon und ſie werden vor allem bei der Wahl zur 9 00 00 verſammlung ſich auswirken, die Deutſchlands ſtelle vielleicht 155 ſehr lange Zeit beſiegelt. Die ddt ge mehr als die Hälfte aller Wahlberechtigten, die 96inſ ö Bedeutung des Frauenvotums wird daher kein chung tiger unterſchätzen. Und keine Partei, keine 1 5 en keine von den um die Macht ringenden Weltanſcha late darf und will die weibliche Wählerin unumworbeſich Von unſeren Mädchen und Frauen haben ſi bislang nur wenige um Politik gekümmert. Da alles plötzlich anders geworden. Die deutſche Fam ſich entſchließen müſſen, ſich um die Politik zu kü angel“ die Partei⸗Neubildungen zu ſtudieren, ihre Vecchenen eit abzuwägen, ihre Zukunftsausſichten zu dur di s läßt ſich übrigens bei allen Verſammlungen obachtung machen, daß das weibliche Element ſe rlang reich in ihnen vertreten iſt, daß ein ſtarkes Ve 0 Ge nach politiſcher Aufklärung auch beim weibliche gal ſchlecht vorhanden iſt. Wenn nun auch bis zur Poli tage, der auf 19. Januar beſtimmt iſt, bien ſierung der Frau nicht annähernd vollzogen werde„ be ſo iſt doch bis dahin wenigſtens das zu errei der 90 die Frauen, ſoweit ſie ſich bisher nur wenig o 19% nicht um Politik gekümmert haben, nicht ganz ahnunt 4 an die Wahlurne treten. rat %½&ẽ Ganz und gar nicht täte die Frau gut dc ren ihrer Stimme zu enthalten. Wenn die deut len/ 5 ſich entſchließt, nur ſolche Kandidaten zu mihn ban die wichtigſten weiblichen Forderungen unterſtüß lau er, heiſcht es, daß die Familie in allen politiſchen ey unerſchüttert bleibt, daß deutſche Art und Zuch hen, vorm deutſchen Weibe nicht aus der Welt ge rm! den Müttern und all den Wackeren, die ſich 8 ö r g. r K* SS S0 SPR 88 SOS 2 Kandidaten auf Herz und Nieren prüft. Vermag er dieſe Forderungen nicht bündig anzunehmen, hält er Wenn und Aber bereit, ſo weiß die deutſche Frau, was ſie zu tun hat. 5 i e Auf jede Stimme kommt es bei dieſer Wahl an. Zu Hauſe bleiben darf niemand; wir alle haben eine feierliche, hohe Pflicht dem Vaterlande gegenüber zu ge⸗ nügen. Auch die Frau! Denn auch über ihre Zukunft und ihre Stellung im Haus wie im Leben fallen die Würfel. N eich ern Programm, das wie ein Seziermeſſer den * Die Borgänge in Berlin. eie Matroſen zwangsweiſe aus dem Berliner Schloß durch f Garde⸗Kavallerie und Geſchütze entfernt. dente morgen von 8 Uhr ab toben um Schloß und Marſtall, die von der Volksmarine beſetzt waren, erbitterte Kämpfe, bei denen die Garde⸗Kavalleriediviſion gegen Schloß und Marſtall vorging und auch unter Artilleriefener nahm. Einige Minuten vor 11 Uhr wurde aus dem Marſtall eine Aborbnung Matroſen mit einer weißen Fahne geſandt, die mit dem Befehlshaber der Truppe verhandelte. Die Ver⸗ baudlungen führten zu dem Ergebnis, daß wenige Minuten nach 11 Uhr die Matroſen, erſt einzeln, dann in kleinen Trupps, abzogen. Nach erſolgter Kapitulation konnten auch die Geſchütze wieder abrücken. Die Matroſen hatten 69 Maun verloren, die teils tot, teils ſchwer verletzt ſind. 5 8. T. B. Berlin, 25. Dez. Nach einer Darſtellung der„B. 8 am Mittag“ lebten geſtern früh die Gefechte um Schloß und Marſtall wieder auf. Der Kommandant von Berlin, verhaftet worden. Gegen 47 Uhr rückten Truppen über die Schloßbrücke auf das Schloß zu. Auf etwa 50 Schritt ſtell⸗ ten ſich ihnen die Matroſen mit 5 Maſchinengewehren und einem ſchweren Geſchütz entgegen. Die Artillerie beſchoß Weißen Saales. Die Fenſter der Saalgalerie ſind geborſten, die beiden Portale vollkommen zerſchoſſe n. Der Balkon weiſt ein tiefes Loch auf. Es gelang dem Militär, in dieſen Teil des Schloſſes einzudringen. Die Faſſade des Marſtalles iſt ſchwer beſchädigt. Auch die Verheerungen im Innern ſcheinen enorm zu ſein. Gegen 10 Uhr zeigten die Matroſen eine weiße Fahne. Eine Matroſen⸗Deputation wurde darauf von den Truppen in Empfang genommen. Um 11 Uhr erſchien Stadtkommandant Wels, der im Mar⸗ tall in dem Raume untergebracht war, in dem die Leichen der gefallenen Matroſen lagen. W. T. B. Berlin, 25. Dez. Die„Berliner Mittagsztg.“ ſchreibt über vormittags erneut einſetzendes Feuergefecht am Schloß und am Marſtall, daß vormittags 10 Uhr das ganze Schloß, der Marſtall, ſowie der Luſtgarten von Artillerie und dwar von Truppen des 3. Garde⸗Feld⸗Artillerie⸗Regiments Aumſtellt waren, um die dort befindliche Matroſendiviſion zur Uebergabe zu zwingen. Gegen den Marſtall war um dieſe Zeit ein kräftiges Maſchinengewehrfeuer im Gange. Der Marſtall hat bereits ſtark gelitten. Seine Faſſade iſt völlig derſchoſſen. Das Schloß wird andauernd heftig von Artillerie beſchoſſen. Gegen 11 Uhr wurden 200 Martoſen im Polizei- präſidium eingeliefert. Stadtkommandant Wels wird nach dem Blatte noch im Marſtall feſtgehalten. Kurze Zeit ſpäter wurde das Feuergefecht eingeſtellt und Verhandlungen zwi⸗ ſchen Artillerie und Matroſen angebahnt, die einen günſti⸗ geſtellt worden. Eine amtliche Meldung liegt noch nicht vor. — Deueste Nachrichten. Mitteilung der Generaldirektion der Staatseiſenbahnen. Stuttgart, 25. Dez. Die Abgabe von Lokomotiven an die Ententemuß in nächſter Zeit ſo geſteigert werden, daß vom 2. Januar 1919 ab die Durchführung eines geordneten Per⸗ lonenzugfahrplanes nicht mehr möglich iſt. Auskunft über die noch verkehrenden Züge geben von Fall zu Fall die Sta⸗ tionen. Die dem Berufsverkehr dienenden Züge werden ſoweit irgend angängig noch gefahren werden. Die Erbſchaftsſteuer und die Kriegsanleihe. Zu den Finanzplänen des Reichsſchatzamts gehört auch Ser Ausbau der Erbſchaftsſteuer. Bei der Bemeſſung der Steuerſätze ſoll nicht nur das Vermögen, ſondern auch der Beſitz des Erblaſſers an Kriegsanleihe berückſichtigt wer⸗ den. Erbſchaften, die bis zu einem beſtimmten Grade aus keriegsanleihe beſtehen, ſollen ſteuerlich bevorzugt werden. ie Vorausſetzung iſt allerdings, daß die in Frage kommen⸗ 8 Kriegsanleihen vom Erblaſſer auf dem Zeichnungswege der während des ges erwerben worden ſind. Dauzig und die Polen. Danzig, 25. Dez. Auf eine vom Magiſtrat Danzig an den Staatsſekretär Erzberger gerichtete telegraphiſche Anfrage, ob trotz des erhobenen Proteſtes eine Landung der Polen in Danzig zu erwarten ſei, iſt folgende Antwort eingelaufen: »Alle Nachrichten über eine Landung von Polen in Dan⸗ haben ſich als freie Erfindung herausgeſtellt. Die Po⸗ len dürfen überhaupt nicht in Danzig landen, ſondern nur alliierten Truppen haben nach dem Waffenſtillſtandsab⸗ ah, en das Durchmarſchrecht über Danzig nach Kongreß⸗ . igen 1 dalen und anderen Gebieten des ehemaligen Rußlands“. 1 b Abtritt Gibraltars an Spanien? 8 Au ebagen, 25. Dez.„Politiken“ berichtet aus vräftdent us Anlaß des Beſuches des ſpaniſchen Miniſter⸗ de Paris“ Romanones in Paris ſchreibt das Blatt„Echo wollen wif Mitteilungen aus beſonderer engliſcher Quelle . deen daß England bereit iſt, Gibraltar abzutreten, reichende 2 Bedeutung durch die moderne weit ⸗ Entſchäb rtillerie erheblich vermindert worden ſei. Als wirtſchaftlicher Jen England außer einem entſprechenden 8 1 Schadenerſatz entweder Ceuta oder einen an⸗ Halten. 8 marokkaniſchen Rüſte im Mittelmeer er⸗ 1 2 8 Tu. In der Oſtſee gekapert. neſe⸗ en 23. Dez. Der deutſche Dampfer„Anne ⸗ Agliſcher Prise iß in der Oſtſee gekapert worden und mit Das iſt d eule in Kopenhagen eingelaufen es in der 5 Fall einer Kaperung eines deutſchen Schif⸗ 8 ee e G8. T. B. Berlin, 24. Dez.(Tel.) Nicht amtlich. Seit Wels, iſt im Laufe der Nacht abermals von den Matroſen das Schloß. Zwei Schüſſe ſitzen in der Ecke in der Höhe des gen Verlauf zu nehmen ſcheinen. Bisher ſind 12 Tote feſt⸗ ü 10 on in e Waffenſtillands vos⸗ 5 — Wie die Franzoſen ſchon vor 100 Jahren Preußen ver⸗ nichten wollten. Wir haben oft von Kontributionen geleſen, die wir den von uns eingenommenen feindlichen Städten uſw. auferlegten und haben da manchmal geſtaunt über die Höhe der geforderten Summen. Belgien z. B. mußte alle Monate 40 Millionen Francs zahlen. Vielleicht mögen manche dieſe hohen Forderungen für geradezu grauſam ge⸗ halten haben in Hinſicht darauf, daß ſchon Schaden und Elend genug für die Bewohner entſtanden ſei. Da empfiehlt es ſich, einmal 100 Jahre zurückzuſchauen. Zu dieſen Zeit gab es noch keine eigene Verproviantierung der Heeresmaſſen und auch noch keine Eiſenbahnen, die das Notwendige hätten ſchnell herbeiſchaffen und immer wieder ergänzen können. Alle Bedürfniſſe wurden requiriert oder zumeiſt einfach ge⸗ raubt. So kann man ſich denken, was unſer Vaterland lei⸗ den mußte, als die Hunderttauſende von Franzoſen hin⸗ durchzogen. Aber mehr noch. Nach dem Frieden von Tilſit im Juli 1807 mußte die ſchon verarmte Bevölkerung haupt⸗ ſächlich Norddeutſchlands insgeſamt 514 Millionen Frances Kontribution bezahlen! Das wiſſen wir aus den genauen Aufzeichnungen des Marſchalls Daru. Dabei vergeſſe man aber ja nicht den damaligen Wert des Geldes und die geringe Bevölkerungsziffer! Außer dieſen Kontributionen wurden aber auch noch Lieferungen auferlegt, deren Höhe über 90 Millionen Franes betrug. Ende 1807 ließ Napoleon weiter⸗ hin eine Berechnung des Ertrages der hannoverſchen Do⸗ mänen einfordern und beſtimmte ihn dann zu Dotationen für 73 ſeiner Marſchälle. Es waren 4573 661 Fres. jährlich. Davon erhielt z. B. Berthier eine Rente von 140 000 Fres., Bernadotte und Mortier je 100 000, Duroc 89 000, Ney 83 000, Angeroau und Maſſena je 80 000 Fres uſw. In den folgenden Jahren bis zur Völkerſchlacht wurden immer mehr Kontributionen auferlegt, die den ausgeſprochenen Zwech verfolgten, Preußen überhaupt ganz zu vernichten! Als Preußen z. B. 1811 die Hälfte der verlangten Summe be⸗ zahlte, was Napoleon ſchon für unmöglich gehalten hatte, rief er höhniſch aus:„Ha, iſt es möglich, daß dieſer Mann noch ſo viel bezahlen kann, daß ich ihm noch ſo viel gelaſſen habe?“ Und als man in Küſtrin, wo man dem franzöſiſchen Kommandanten 20 000 Fres. Gehalt zahlen mußte, Ein⸗ ſpruch dagegen erhob, daß dieſer entgegen dem Vertrage alles mögliche vom preußiſchen Verpflegungsamte requi⸗ rierte, meinte er:„Ihr habt die Paragraphen, wir haben die Gewalt!“ Das iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus dem Bild der Franzoſenzeit. Wie milde dagegen gingen wir Barbaren vor. Unſere Kontributionsforderungen wurden ſtets nur nach der Steuerkraft bezw. dem Vermögen der Stadt und ihrer Bewohner berechnet, wobei man die buch⸗ mäßigen Sparkaſſenbeſtände vor dem Kriege zugrunde legte. — Leuchtgas⸗Ueberland⸗ Zentralen. Zwiſchen dem Leucht⸗ gas und der Elektrizität herrſcht ein ſtändiger Kampf. Und je mehr die elektriſche Beleuchtung ſich das Feld erobert, deſto ſchärfer wird der Kampf geführt, deſto mehr ſtreben die Gas⸗ techniker danach, den Konkurrenten in ſeiner Siegeslaufbahn zu hemmen. So lange der elektriſche Strom teurer iſt als das Gas, werden beide auch ſicher nebeneinander beſtehen, keiner von beiden wird ſiegen, zumal ja jeder ſeine beſon⸗ deren Vorteile hat: Das Gas liefert Licht und bequeme Feuerung: der elektriſche Strom Licht und billige Kraft. Nun aber baut man allenthalben Ueberland⸗Zentralen, d. h. man erzeugt Elektrizität im großen Maßſtab an nur einer Stelle und leitet ſie dann in dünnen Drähten nach Hunderten von Orten. Dabei wird der Strom„hochgeſpannt“, Zehn⸗ tauſende von Volt, und am Verbrauchsort wieder in Ge⸗ brauchsſtrom umgewandelt. Auf dieſe Weiſe iſt es möglich, ſehr dünne Kupferdrähte zu verwenden, was natürlich die Koſten der Leitung außerordentlich verringert. Jetzt ſind nun die Gastechniker dabei, dieſes Verfahren nachzuahmen. Sie wollen Gaszentralen errichten und das Gas in Röhren ebenfalls über ganze Provinzen verteilen. Auf die Art, wie man innerhalb der Städte das Gas fortleitet, wären die Gas⸗ Ueberland⸗Zentralen freilich nicht durchführbar, weil die Rohre einen viel zu großen Durchmeſſer haben müßten und daher außerordentlich koſtſpielig ſein würden. Man will deshalb nunmehr das Leuchtgas ebenfalls ſozuſagen„hoch⸗ ſpannen“, d. h. als Preßgas fortleiten, wozu Röhren von nur 8—10 Zentimeter Durchmeſſer vollkommen genügen. Das erſte Unternehmen dieſer Art wird gegenwärtig in Barr im Elſaß ausgeführt. Von hier aus ſollen eine ganze An⸗ zahl umliegender Städte und Dörfer mit Leucht⸗, Koch⸗ und ſraftgas verſehen werden. — Kriegsware.„Du, Kamerad, deine Zigarette riecht wer auf einmal gut!“„Ja, weißt du, jetzt iſt eben das Papiermundſtück angebrannt!“ Stimmt. Es gibt gegenwärtig zwei Klaſſen von 1 eine unterernährte und eine unter der Hand er⸗ tährte. — Bei Kriegsgewinners. Frau Protz:„Das iſt ja intſetzlich, lieber Avauſtin, wie die Zeitung wieder riecht, ind wie gran don Ponier ausſieht! Frag doch mal an, ob ie uns nicht ein, Iunsgabe herſtellen können!“ Zeichen der Zeit. Zum Baubeginn des Walchenſee⸗Kraft⸗ werks, das ganz Bayern mit Elektrizität verſorgen und den Bedarf an fremden Kohlen herabſetzen ſoll, haben ſich, wie der„Berliner Lokalanz.“ erfährt, am erſten Tag 60 Ingenieure und 2 Arbeiter gemeldet. Am zweiten Tag waren es 240 Ingenieure und immer noch 2 Arbeiter. Erblindung nach Genuß von Ameiſenſpiritus. Wegen plötz⸗ licher Erblindung mußten in Plauen t. V. mehrere Soldaten dem Garniſonslazarett zugeführt werden. Die Erblindung iſt nach Mitteilung des Polizeiamts höchſtwahrſcheinlich auf den Genuß von Ameiſenſpiritus zurückzuführen, den die Soldaten in einer Drogerie gekauft 1 1 5 Wie die chemiſche Unterſuchung ergeben hat, enthielt der Gi Methylalkohol, bekannt⸗ lich ein ſtark wirkendes Gift.(Methylalkohol iſt auch ſchon zur 1 geringer„Kognak⸗ Bonbons“ usw. verwendet worden. ä Deutſchlands rollendes Eiſenbahnmateriak. Die„Voſſ. Ztg.“ nd Die deutſchen Eiſenbahnen haben einen buchmäßigen Be⸗ tand von 36008 Lokomotiven und von 782 529 Betriebsgüter⸗ wagen. Tatſächlich ſtehen zurzeit in Deutſchland zur Verfügung 30 709 Lokomotiven und nach der letzten, Anfang Oktober 1918 erfolgten Zählung rund 46 000 Perſonen, 12000 Packwagen und 459 000 deutſche, Betriebswagen. Das übrige Material an Loko⸗ motiven und Betriebswagen iſt im Krieg in Verluſt geraten oder befindet ſich in den beſetzt geweſenen Gebieten, dem ver⸗ bündeten oder neutralen Ausland, von wo es in nächſter Zeit kaum zurückzuerhalten iſt. Der Ausbeſſerungsſtand der Loko⸗ motiven und Wagen iſt infolge der Kriegsverhältniſſe außerordent⸗ lich hoch. Er beträgt bei Lokomotiven 30 bis 50 v. H. Ferner werden rund 43.000 ausbeſſerungsbedürftige Güterwagen gezählt. Für die Zurückführung des Weſtheeres konnten bisher täglich nur 57 Züge, für das Oſtheer nur 16 Züge zur Verfügung geſtellt werden. Dazu kommen die Anforderungen des Feindes. Zu⸗ nächſt ſollen täglich rund 20—25 000 Gefangene zurückbefördert werden, wozu etwa 14 Züge täglich notwendig ſind. Endlich kommt die Ablieferung von 5000 Lokomotiven und 150 000 Wagen inzu. Dieſe urſprüngliche Forderung iſt hinterher nach Ab⸗ chluß des Waffenſtillttandes verſcharft worden. Der Verband verlangt, daß unter den 5000 Lokomotiven 2000 ſchwerſte, 2000 ſchwere und 1000 leichtere ſein ſollen, ferner unter den Wagen 15 000 Perſonenwagen, 6500 Packwagen, 60 000 offene Güter⸗ wagen 40000 bedeckte Güterwagen und 28 500 Spezialgüter⸗ wagen. Dieſe Forderungen gehen weit über den Umfang des von Deulſchland ſeinerzeit in Feindesland beſchlagnahmten Eiſen⸗ bahnmaterials hinaus. An belgiſchen und franzöſiſchen Wagen ind rund 100 000 erbeutet worden. Die deutſchen Güterwagen aben allgemein ein viel größeres Ladegewicht als namentlich die belgiſchen Wagen haben. Es iſt zu beachten, daß ein nicht 1 Teil des abzuliefernden rollenden Materials ſich en Händen der Feinde befindet, da Deutſchland rund 3000 Lokomotiven und 100 000 Wagen in den geräumten Ge⸗ bieten zurückgelaſſen hat. 1 Verantwortlich für die Nedaffton Gg. Iimmermünz, Seckcnhel k. e e CV Dekanntmachung. Plerde-Hersfeigerung! J Am Samstag, den 28. und am Montag. den 30. Dezember 1918, vormittags 10 Uhr, kommt eine größere Anzahl 5 mittelſchwerer, ſchwerer und ſchwerſter Pferde sowie auch einise Reitpferde zur Verſteige rung. Verſteigerungsplatz in Mannheim⸗Rheinau bei der Haltestelle Altriper Fähre der elektrischen Strassenbabn. Bei den Verſteigerungen müſſen die Bieter im Be⸗ ſitze eines Ausweiſes ihrer Bürgermeiſterämter ſein, in dem die notwendige Anzahl beſcheinigt iſt. Beſitzer von roten Pferdekarten— erhältlich bei den Bezirksämtern— wer⸗ den bei gleichen Preiſen bevorzugt. f Händler ſind ausgeſchloſſen.— Halfter und Stricke ſind mitzubringen.— Die Steigerer unterwerfen ſich den Bedingungen der Verſteigerungsordnungen. Für die Stadtgemeinde Mannheim: Verwertungszentrale für materlal und Pierde. Baſſermann. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 27. Dezember 1918. Kürgermeiſteramt: Volz. Fleisckmarken lun Samstag in der Waghalle gefunden. Abhelen deim 7—ů——ů— Cebensmittelamt. Jleischausgabe. Morgen Famstag, den 28. Dezember erhalten 5 Nr. 1 bis 823 5 bei Metzgermeister Hartmann. Nr. 824 bis 1498 1 bei Metzgermeiſter Nendeck Nr. 1499 bis 2104 dei Metzgermeiſter Gruber Nr. 2105 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gropp b Die Bewohner der Hochſtätt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schertel. f Es entföllt auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 gr. für die halbe Karte 62 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.00 Mk. b Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 71 auf der wee des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. a g Die Verkaufszeit bei den Metzgereien iſt feſtgeſeßt. Samstag nachmittag von 3 bis 8 Uhr, g Sonntag früh von 8 bis 9 Uhr. Seckenheim, den 27. Dezember 1918. Tebensmittelamt. Kpangellsche Kirchengemeinde. Sonntag, den 29. Dezember 1918, nachmittags ½4 Uhr Versammlung der Frauen und mädcden(über 20 Jahre) in der Kirche. Vortrag von Frau Dr. Lina Mayer aus Heidelberg über: „Uablpflicht und Wablausübung“, ſewie Anſpräche des Ortsgeiſtlichen über: N „otwendigkeit des Juſammenſchluſſes der evang. Frauen“. „Die Parteien und unſere Kirch“. Alle ſind geladen und ſind gebeten pünktlich zu erſcheinen. Kunz, Pfarrer. ...... c Sammei⸗Anzeiger 1 uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſenſchaſt. Mitglieder, welche Pferdegeſchirre, Pferde⸗ und Vieh⸗ decken, Wagen, Hufeiſen, landwirtſchaftliche Maſchinen und Geräte, ſawie neues Heeresgerät, welches zu landwirtſchaft⸗ lichen Zwecken dienen kann, haben wollen wird zu Tax⸗ preiſen an die Landwirte abgegeben und wollen ſich die Abnehmer beim Lagerhalter anmelden. Verloren 1 Wagenleichſe, 1 Wagenhut, 1 Wagen⸗ lahnen von Neckarauerſtraße bis Station Seckenheim gegen Belohnung abzugeben bei Metzger W. Hartmann. e Diejenigen Mitglieder, welche Saatfrucht haben wollen können ſich beim Lagerhalter anmelden. Leere Säcke ſind im Lager vorrätig. Rückſtändige Poſten müſſen bis Januar 1919 be⸗ glichen werden. i Rohmelaſſe alle Sorten Düugermittel iſt im Lager vorrätig. 0 Der Parſtand. I Unerbund„Zahn- sockenbeim. Deutsche Turnerschaft. „Am Samstag den 28 ds. Mis. abends 8 r findet im Gaſthaus„zum Schwanen“ eine Curnrat- Sitzung ſtatt, wozu auch die Vorturnerſchaft und älteren Turner freundlichſt einladet Die Leitung. ö Rechnunge 1 in fauberer Ausführung liefert ſchnellſtens. N Gg. Zimmerman, . 1 — FCTeein Seutſcher. 8 Von Otto Ruppius. 39 Nachdruck verboten.) „Als Du in Neuyork nicht wußteſt, wohin allein in der großen Stadt,“ begann Reichardt lächelnd, ihr in das große Auge blickend,„da führten wir das Geſchwiſter⸗ Verhältnis zwiſchen uns ein, Mathilde. Wir hätten das, trotz der obwaltenden Verhältniſſe, wohl nicht getan, wenn unſere Seelen nicht etwas Verwandtes gehabt hätten, das uns zu einander zog. Das Geſchwiſter⸗Ver⸗ hältnis erwies ſich nicht ganz ſtichhaltig,“ fuhr er mit ei⸗ nem neuen Lächeln fort, vor dem ſich ihre Wangen leicht färbten,„und heute, wo Du Dich fragſt, wohin allein in der weiten Welt, ſitzen wir wieder beratend bei ein⸗ ander Warum ergreifen wir nicht ein Mittel, das ſo nahe liegt, Mathilde? Wirf das wandernde Leben von Dit, gib mir die Hand, und wir gehen morgen früh zum Friedensrichter, um uns durch keine Lage dieſes Lebens wieder von einander trennen zu laſſen!“ Es war ein Ton der vollſten Innigkeit, mit dem die letzten Worte geſprochen waren, und des jungen Mannes Auge glänzte wie in der vollſten Genugtuung ſeines Her⸗ eingetreten; aber ſie ſchlug den Blick nieder, ihre Hand umfaßte warm die ſeinige, und plötzlich brachen empfange. Ich bin zweiundzwanzig Jahre alt, Max, Du die Tränen aus ihren Augen. „Mathilde, warum denn weinen?“ rief Reichardt, als überkomme ihn ſelbſt eine plötzliche Rührung; das Mädchen aber erhob ſich raſch und neigte ſich über ihn, zwei, drei raſche, heiße Küſſe brannten auf ſeinen Lip⸗ pen, dann, in ausbrechendem Schluchzen, wandte ſie ſich nach dem andern Ende des Zimmers. Reichardt war aufgeſprungen.„Gotk, was iſt es denn, Mathilde? Habe ich denn mehr geſagt, als nur Aer,“ ſägte dis, während in ihren Zügen ein Ucheln mit ihrer Erregung zu kämpfen ſchien.„Ich danke Dir, Max,“ fuhr ſie herantretend und ihre Hand ihm ent⸗ Herzens, denn Du haſt mich ſo glücklich gemacht, wie Du es ſelbſt nicht weißt— aber, Max, es kann ja nun⸗ und nimmermehr ſein, was Du ausſprachſt!“ ö„Sprich jetzt nicht und laß mich ausreden,“ fuhr das Mädchen, faſt krampfhaft die erfaßte Hand drückend, fort, als Reichardt eine Bewegung zur Entgegnung machte, „ich weiß ja alles, was Du ſagen könnteſt; ich aben ſage Dir, Max, daß die Regung, die Dich jetzt zu Deinem Vorſchlage getrieben, doch weiter nichts iſt, als das Mit⸗ leid mit meiner augenblicklichen Lage, daß es unſer beider Unglück herbeiführen hieße, wollte ich leichtſinnig dem Drange des Augenblicks folgen. Laß mich ausreden, wiederholte ſie leidenſchaftlich, als er einen neuen Ver⸗ voller Herzlichkeit an mir hängſt, daß Du im Augenblicke Dein eigenes Glück in dem meinen finden würdeſt; aber ich bin ein egoiſtiſches Geſchöpf, Max, und verlange mehr; wo ich mich in Liebe hingebe, will ich wieder geliebt ſein mit derſelben Glut, deren ich ſelbſt fähig bin, oder ich zens. In Mnthildens Geſicht war eine glühende Röte müßte mich innerlich verzehren— und wenn mir die volle Befriedigung meines Herzens nicht werden kann, will ich wenigſtens nicht mehr zu geben haben, als ich zurück⸗ erſt dreiundzwanzig und kennſt Dich ſelbſt noch nicht. Aber der rechte Augenblick wird auch für Dich noch kommen, und ich würde ſterben müſſen, wenn ich ein neues Leben in Dir entſtehen ſähe, das nicht durch mich geweckt worden wäre; Du aber würdeſt dann, ſo lange ich noch lebte, die Laſt verwünſchen, die an Dir hinge, ſelbſt wenn Dir Dein gutes Herz das kaute Geſtändnis verſagte. Ich wußte es ſchon in Neuyork, daß wir einander nicht gehören durf⸗ ten, und es war mir gelungen, mich zum Frieden mit völlig natürlich iſt?“ rief er; ſie aber wandte ihm das Geſicht langſam wieder zu.„Laß nur, es iſt ſchon vor⸗ S fFemcte rats 1d fran. herren- und Damenkürze getrennt. - ELLILIILILILIILLIEIIIIIIIIIIIII 1 ————. ̃.—— Zahn-Hfallier Maria Lösche Faſt gänzlich ſchmerzloſes Zahnziehen, ſpeziell für Schwache und Nervöſe ſehr zu empfehlen Umarbeitung nichtpaſſender Gebiſſe binnen 24 un Hausputz Putz- und Schenermiffel. K. A. Selfenpulver, Waschpulver markenfrei u ee eee ee eee Slitzblank Scheuersand, Virn Auf h- und Scheuerpulver Bälfrim Putzpaste, Gsolin, Messerputzschmirgel Putzbürsten, Sehrubber, Strassen-Neiserbesen Parkeftwachs-Stahlspahne Möbelpolitur, Ofenlack, Ofenwichse. F. Wagners Nachf. Ink. W. Höllstin Sechenheim Dammffraße 5. Spezialität:„Gebiſſe ohne Ganmenplatte“. Stunden. Sprechſtunden: Sountags und Mittwochs von 9—1 Uhr. Trauer-Fapiere end Stets Torrätig in der Expel. d. Bl. N mir ſelber durchzuarbeiten— laß ihn mir, Max,“ ſchloß ſie mit einem Blicke eigentümlich ſchmerzlicher Bitte, als Dekanntmachung. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß nach Mitteilung der Reichsbekleidungsſtells vom 7. ds. Mts. die Beſchlagnahmebeſtimmung von Gaſtwirtswäſche auf⸗ gehsben iſt. 5 Seckenheim, den 20. Dezember 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Wekanntmachung. 5 Die Handhabung der Baupolizei betr. Wir bringen hierdurch wiederholt zur öffentlichen Kenntnis, daß der Bezirksbaukontroleur Hodel in ſeinen Sprechſtunden Dienstag und Freitag ven 9 bis 12 Uhr vormittags in ſeinem Dienſtzimmer im Amtsge⸗ bäude, 1 Treppe hoch, Zimmer Nr. 54, Baufn⸗ tereſſenten aus dem Landbezirk über anhängige Baufachen 5 und allgemeine, in das Bauweſen einſchlagende Fragen unentgeltlich Auskunft erteilt. Mannheim, den 5. Dezember 1918. Had. Hezirksamt Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 19. Dezember 1918. Hürgermeiſteramt: Volz. Am Samstag. den 28. 58. Mts., abends ½8 Uhr Vertrauensmänner-Sitzung — ee Zentrumspartei Mannheim. Ortsgruppe Seokenheim. Sonntag, den 29. Dezember 1918 nachmittags 3 Uhr findet im„Kaiſerhof“ eine Oeffentliche Wahlversammlung ſtatt. Es ſprechen dabei: Herr Rohl aus Neckarau und Frl. Riegel aus Mannheim. Hierzu laden wir die wahlberechtigte Einwohnerſchaft ein. Die Parteileitung. Decken Sie Ihren Bedarf vor Eintritt des Winters in Dr. Geutners Oelwachsleberputz pigtin Mdenn im Winter ſteigt der Verbrauch, weil jederwfenn waſſerdichte Schuhe will, die auch bei Regen und Schnee ihren Glanz behalten. Keine verſeifte Waſſerwars. — Garantiert froſtſicher. Herſteller auch des beliebten Parket⸗ bodenwachſes„Roberin“: Carl Genter, Soͤppingen. — echut marke ee egenſtreckend, fort,„ich danke Dir aus der Tiefe meines gegen ſuch, ſie zu unterbrechen, machte,„ich weiß, daß Du mik 9 0 Tk de bee dene nor niet segen en i Schloßſtr, ös geſtattet. Wer ohne Ausweis „ mich nicht in neue Kämpfe, die nimmermehr zu un Heil führen würden.“ „Aber gibt es denn ein dauerndes Glück in 7 leidenſchaftlichen Erregung, wie Du ſie andeuteſt?“ frag Reichardt, ſichtlich durch die Worte des Mädchens her geſtimmt.„Ich weiß, daß meine Empfindungen mn über eine gewiſſe Höhe ſteigen, dafür aber kann ich i f Dauer ſicher ſein und mich ruhig dem Wege überlaſſen, den ſie mich leiten. Ich weiß, daß ich meine volle Ve ſriedigung mn Deiner Seite finden würde, Mathilde 1 Dir genügt es aber nicht; und doch ſuchſt Du 5 3 leicht das Glück da, wo es am wenigſten zu Hauſe if. „Ich ſuche das Glück nicht und erwarte es nicht ich bin nicht dafür geboren— ich will aber auch auff beider Unglück nicht durch eine kurze Seligkeit erkaufen erwiderte ſie mit ihrem früheren, aus tiefer Inniglel und Trauer gemiſchten Tone;„Du wirſt noch 1 andere Gefühlswärme als Deine jetzige kennen lernen! Max; ich aber verlange nichts für mich, als einen Ha der mir eine unzweideutige Stellung gibt, einen Begleiter der dieſelbe Achtung verdient, die ich für mich fo 0 und von meinem inneren Leben nicht mehr beanſput⸗* als ſich ihm freiwillig bietet.— Und nun, Mar, u ſie, wie ſich innerlich zuſammenraffend und ein che verſuchend, fort,„laß uns ruhig denſelben Standpun wieder einnehmen, auf dem wir unſer Geſpräch begannen ö ich wollte Deine Meinung hören— Du haſt Dich 195 Deinem guten Herzen fortreißen laſſen, und ich war chte richt genug zu folgen; das iſt vorüber, und jetzt mö 1 ich wiſſen, was Tu ſagen würdeſt— wenn ich 110 ja, warum ſoll ich es nicht ausſprechen— wenn unſern Direktor heirate?% 1 bortſehnng Pole) 5 5 5 5 1 milebschweine Reisſtrohbeſen, f Kardätſchen, zu verkanten, Putzbürſten uſw. Matthäus 925. in guter Qualität. Hauptſtraße. L. Gilmer, Hauptſtraße No. 90. Zuverl. Mädchen für Hans arbeiten gegen guten Lohn l gesndi. Zu erfr. t. d. Geſchäftsſtelle. 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