„ — Hmtsblaft der Bürgermeistsramter Ssckenheim, Iwesheim, Hleckurhausen und Edingen. Abonnementd preis S Durch die . Mk.— Geſcheint t Sonn und Peisstage. 19. Jahrg : Monatlich 1 Mk. dei freier N bezezen pro Duastal glich mit Aasnechme der Montag, den 18. danuar 19190 Inſonstionspreis: Die einſpaltige Petitzelle 20 Pfg., Reklamen 1 Mk. o ſt Bei öfte* Nabatt. Fele e e ockkants: Tudwisshafen a. Rh. Nr. 5799. Der Hexenkeſſel Berlin. Der Hexenkeſſel Berlin brodelt über das Vertei digungszentrum; die Regierung ſieht ſich trotz allen Demonſtrationen der Mehrheits⸗Sozialiſten wie in 1 einer Zitadelle von den täglich an Macht und Aktivi tät zunehmenden Anhängern des Spartakusbunde⸗ eingekreiſt und ſcheint ihr Heil in dem Eingreifen von außerhalb zugeführten Truppen zu erblicken Alles iſt ungewiß und im höchſten Maße beelendend Und aus dem Hexenkeſſel fallen ſiedende Spritzer dee Spartakusgiftes auf andere Flecken des Reichs. Die Achtung vor dem Leben ihrer Mitmenſchen und die heilloſe Zerſetzung, die jeden Kampf ſo ſehr erſchwert erklären wohl das Zaudern der Volksbeauftragten indeſſen der Widerſtand, der irgendwann doch ein⸗ mal gebrochen werden muß, von Tag zu Tag nur größer und der unvermeidliche Entſcheidungskampf nur blutiger wird. Wahrlich, an einer ſittlichen Recht⸗ fertigung für die Entfaltung äußerſter Energie fehlt es der Regierung Ebert ⸗Scheidemann nicht! Das deutſche Volk will in ſeiner überwältigenden Mehr⸗ heit die zweite Revolution, den Obſieg des Bolſche⸗ wismus, nicht und das politiſche und wirtſchaftliche Befreiungswerk der Deutſchen kann nunmehr, nach⸗ dem die alten Gewalten gebrochen ſind, in ruhiger Entwicklung ſein Endziel erreichen: damit iſt auch die politiſche und wirtſchaftliche Rechtfertigung für die Volksbeauftragten gegeben. Was übrig bleibt, iſt das agitatoriſche Extrem eines auf die Spitze des truppen vollſtändig beſetzt worden. Sämtliche Gebäude am Unrealiſierbaren getriebenen marxiſtiſchen Dogmas dem Umſturz der deutſchen Eiche nicht reſtlos pflücken f zu können. Dieſe Furcht iſt unbegründet, aber ſie iſt da und mit dieſer Parole laſſen ſich unſchwer Hun⸗ derttauſende Unzufriedener und Verhetzter auf die Beine bringen, denen dann die Rotte der Verbrecher und Deſerteure, die Liebknecht bezahlt, lärmend boranſchreitet. Aber dieſe bolſche wiſtiſche Be⸗ wegung, die ja das ruſſiſche Vorbild äußerlich aufs getreueſte nachahmt, hat auch im Gebiet der auswärtigen Politik einen Leitgedanken, ber deſſen Richtung man ſich nicht täuſchen darf. Er iſt ſicherlich nicht Gemeingut aller Spartakiſten, wie etwa die plumpen Verſprechungen des Kommunis⸗ mus— dafür iſt er zu kompliziert: aber bei den Füh⸗ renden iſt er in Geltung, ſchon deshalb, weil er aus Rußland ſtammt und ſich dort bewährt hat. Davon ſoll kurz die Rede ſein. Furchtbares Geſchützfeuer in Berlin. tung“ bringt eine Nachricht aus Berlin, wonach dort leit geſtern abend 11 Uhr eine furchtbare Geſchütz⸗ kanonade einſetzte, die heute früh 5 Uhr noch anhielt. Bis dahin war die Regierung noch Herr der Lage. Um Mitternacht ſaate Scheidemann: Die Reaierung werde den Kampf durchkämpfen ohne Nückſicht auf ſeine Dauer bis zur Entſcheidung. Die Lage von heute morgen in Berlin. T. U. Berlin, 8. Jan. Die Lage am heutigen Morgen in Berlin läßt ſich folgendermaßen zuſam⸗ menfaſſen: In vergangener Nacht ſind ſtarke Kom⸗ pagnien regierungstreuer Truppen in Berlin ange⸗ kommen. Die Straßenbahnen haben aufgehört zu fahren. Die Straßenbahnangeſtellten ſind in eine Lohnbewegung eingetreten. Man ſieht dagegen durch die innere Stadt Straßenbahnwagen mit Militär be⸗ ſetzt und mit Maſchinengewehren ausgerüſtet fahren. ſch deresmfrtern verſehen werden könnten. um dies zu unis binden, wurden die Poſtenketten in den uml egenden Stra en enger gezogen, ſo daß die Verteidiger tatſächlich von der ußenwelt abgeſchnitten ſind. Weiter meldet das Blatt, 8e der Bahnhof Zoologiſcher Garten geſtern abend von Spar⸗ kakiſten beſetzt wurde. Es kam zu einem Kampfe, der er⸗ zeblichen Umfang annahm. Wegen der Lebensgefahr z el⸗ zen die Wagen der Untergrundbahn nicht am Zoo, Auf der Stadtbahn iſt heute vormittag die Lage folgende: Der Stle⸗ iſche Bahnhof und der Bahnhof Zooblogiſcher Garten ben den ſich in der Gewalt der Spartakusleute, während die da wiſchenliegenden Stationen von den Reg erungstrußsen eſetzt ſind. Der Fernverkehr auf dieſer Strecke der Sta! Hahn iſt vollſtändig zum Stillſtand gekommen und damit— An vereinzelten Stellen iſt es bereits zu Kämpfen. zwiſchen Regierungstruppen und Spartakus⸗Anhän⸗ ſuch gemacht worden zie beſetzten Zeitungen wieder frei zu bekommen. N A dieſes Vorgehen nock nicht geglückt. Auch ber en Kämpfen hat es Tote und Verwundete gegeben. Der Berliner Straßen⸗ bahnverkehr iſt wieder freigegeben worden. Vor neuen großen Kämpfen in Berlin. T. U. Berlin, 10. Fan. Der Belagerungszuſtand über daß Heerſtraße von Potsdam und Umgebung große Truppenver⸗ bände im Abmarſch aus Berlin. Es handelt ſich dabei aus⸗ ſchließlich um regierungstreues Militär. Ein Brennpunkt der künftigen Kämpfe wird das Reichskanzler⸗Palais in der Wilhelmſtraße ſein. Auch hier ſind in weitem Umkreis alle Zugangsſtraßen abgeſperrt. Die Wachmannſchaften im Pa⸗ lais des Prinzen Friedrich Leopold ſind in ſtändiger Alarm⸗ bereitſchaft. Auch der„Kaiſerhof“ iſt von den Regierungs⸗ gern gekommen. a e iſt auch der Ver⸗ 0 0 Wilhelmsplatz ſind mit Maſchinengewehren geſpickt, ſo daß and allenfalls die allerdings menſchlich erklärliche Furcht, durch die erſte Revolution und den Sieg des ö Mehrheits⸗Sozialismus die erreichbaren Früchte bei bei einem etwaigen Angriff kaum ein Angreifer den Platz paſſieren kann. Flammenwerfer haben ſich dem Lübbener Jäger⸗Regiment angeſchloſſen, die außerdem noch durch zahl⸗ beiche bewaffnete regierungstreue Arbeiter verſtärkt werden und die ſiegesbewußt der bevorſtehenden Kämpfe harren. Die Bewaffnung der Arbeiter ſchreitet rüſtig voran. Immer neue Züge regierungstreuer Sozialiſten ziehen heran und wollen mit der Waffe in der Hand die Regierung Ebert⸗ Scheidemann ſchützen. f Der Belagerungszuſtand über Berlin noch nicht verhängt. T. U. Berlin, 8. Jan. Der Belagerungszuſtand über das Stadtgebiet Groß⸗Berlin iſt bisher noch nicht erklärt wor⸗ den. Es iſt aber ſehr wahrſcheinlich, daß noch im Lauf des Nachmittags Verhaltungsmaßregeln bekannt gegeben wer⸗ den. Es ſoll u. a. angeordnet werden, daß die Bevölkerung um 5 Uhr abends die Straßen zu verlaſſen hat. Augenblick⸗ lich finden im Zentrum der Stadt abermals große Demon⸗ trationen der Regierungsfeindlichen ſtatt. Der vor einer 58 aufgenommene Straßenbahnverkehr ſtockt bereits wieder. Die Lohnbewegung der Berliner Straßenbahner. T. U. Berlin, 10, Jan, Die im Laufe des heutigen Vor⸗ mittags ſtattgefundenen Verhandlungen zwiſchen der Direk⸗ ion der Groß⸗Berliner Straßenbahn und den Angeſtellten haben eine Einigung erzielt. Infolgedeſſen iſt der Straßen⸗ 5 ee heute nachmittag wieder aufgenommen worden. 0 8 T. U. München, 10. Jan. Die„Münchener Zei⸗ tt nachzutragen, daß bei dem Vorgehen der Sicherheitswehr B. Berlin, 10. Jan. Ueber die geſtrigen Kämpfe tber die Dächer der Schützenſtraße hinweg, wobei ſie die Ecke der Schützen⸗ und Jeruſalemerſtraße erreſchten und ſich dort feſtſetzen konnte, feſtgeſtellt werden konnte, daß die Spartakiſten über die Dächer der Schützenſtraße eine Ver⸗ bindung bergeſtellt und ſo laufend mit Munition und Le⸗ der Fernverkehr, ſoweit die Stadtbahnhöfe in Betracht men, unterbrochen. 3 Berlin, 10. Jan. Der Kampf in den Straßen Berlins hat deute früh wieder begonnen. Der Bürgerkrieg hat ſich ſaß über Dreiviertel des Stadtgebietes ausgedehnt Maf inen⸗ zewehre arbeiten ununterbrochen und überall häufen ch lie eichenberge. Geſtern nacht gab es mehr als 250 Tote Berlin, 10. Jan. Der heutige Vormittag verlief, adge⸗ ſehen von den üblichen kleineren Schießereien mit Gewehren und Maſchinengewehren innerhalb der abgeſperrten Zone cuhig. Die Geſamtlage hat ſich nicht verändert. Die Regie⸗ cung ſcheint nach wie vor die Oberhand zu hahen und mit Vorbereitungen beſchäftigt zu ſein, um den Entſcheidungs⸗ kampf, der nicht zu vermeiden ſein wird, glücklich durchzn⸗ führen. Die Spartakiſten, namentlich ihre Führer, ſche inen wenig geneigt zu ſein, der Regierung nachzugeben. Spartakus in Süddeutſchland. Karlsruhe, 10. Jan. Nach Süddeutſchland wurden ver⸗ ſchiedene Abgeſandte der Berliner Spartakusgruppe ent⸗ ſandt. In München, Stuttgart und Karlsruhe ſind ſpar⸗ kakiſtiſche Vertreter eingetroffen, ſo daß man mit Putſchen heute und in den nächſten Tagen zu rechnen hat. In Siutt⸗ gart wurde bereits geſtern nachmittag des Neue Tagblatt bon Spartakusleuten beſetzt und die Schriftleitung gezwun⸗ zen, das Blatt im Sinne des Spartakusbundes ßerauszn⸗ geben. Auch in München verſuchte der Spartakusdund don ſelbe herauſzubeſchwören, wie in Berlin. a Die Vorgänge in Stuttgart. W. T. B. Stuttgart, 10. Jan. Während geſtern vormittag von den Unabhängigen veranſtaltete Demonſtrationen ruhig verliefen, kam es nachmittags und beſonders gegen Abenz im Weichbilde der Stadt zu lebhaften Kundgebungen, na⸗ mentlich vor dem Miniſterium des Aeußern, dem Arbeits⸗ miniſterium und dem Rathauſe. Der Verkehr im Haupt bahnhofe wurde einige Stunden eingeſtellt, abends 8 Uhr wieder aufgenommen und um 8 Uhr bereits wieder ge⸗ ſchloſſen, da man einen Putſch befürchtete. Das Rathaus wurde von den Spartakusleuten beſetzt und Oberbürger⸗ meiſter Lautenſchlager mitſamt dem Gemeinderat für ab⸗ geſetzt erklärt. 5 Aeußerſt unruhig ging es vor der großen Infanterie⸗ kaſerne her, wo auch Schüſſe ertönten und Leuchtraketen auf⸗ ſtiegen, Bis gegen Mitternacht bewegten ſich aufgeregte Mengen auf den Straßen, die einen riefen„Hoch Spar- takus!“, die anderen„Hoch Scheidemann!“ Zu Verletzungen ernſterer Art iſt es nicht gekommen. Die Arbeiter bei Daim⸗ ler und Boſch haben die Arbeit niedergelegt. Ein Aufruf der Stuttgarter Regierung. W. T. B. Stuttgart, 10. Jan. Die proviſoriſche Regierung Württembergs, gezeichnet Blos, läßt heute vormittag als Flugblatt in Stuttgart einen Aufruf an das württembergiſche Volk verteilen, worin ſie die geſtrigen Vorgänge als einen f Ueberfall der Spartakusleute auf die Regierung bezeichnet, der heute fortgeführt und mit Waffengewalt und Blutver⸗ . eee, Ein Oeutſcher. Von Otto Ruppius. 47.(Nachdruck verboten.) Reichardt folgte der Aufforderung und warf, ohne einen 59 von Bitterkeit unterdrücken zu können, mit ſeiner ge⸗ wöhnlichen Leichtigkeit das ihm diktierte Formular eines Verladeſcheins auf das Papier. Der jüngere Johnſon hatte neugierig von ſeiner Arbeit anſgeſchen und be⸗ obachtete, als erwarte er ein Amüſement, wie der Alte die Schriftprobe vor ſich nahm; dieſer indeſſen ſchien nach der Länge ſeiner Prüfung jeden Buchſtaben ſtudieren zu wollen, ließ einzelne grunzende Laute hören und ſchob endlich mit einem:„Können etwas davon lernen!“ das Papier dem jungen Kaufmann hinüber. Dann wandte er ſich mit einem kurzen Huſten nach Reichardt.„Sie mögen den Beſen nehmen und mit Ihrer Arbeit fortfahren und dann wird Ihnen Mr. James Johnſon hier das itere über Ihre Arbeit ſagen!“ Reichardt warf, ſobald er das Zimmer verlaſſen, den Rock von ſich und begann, als wolle er ſein ver⸗ letztes Gefühl betäuben, mit Haſt das Reinigungswerk er äußeren Räume. Erſt als er die Treppe hinab ge⸗ ſegt hatte und eine Art Scheu in ſich fühlte, die Arbeit auf die offene Straße fortzusetzen, hielt er inne. Entweder geh ganz von hier weg und gib auf, was u unternommen,“ ſprach er nach einer Pauſe vor ſich hin,„oder ſchäme dich nicht deſſen, was dich nährt; ei das, was du einmal biſt, ganz und überlaſſe das ebrige der Zukunft!“ und als gehe er daran, eine Helden⸗ at zu vollbringen, kehrte er den zuſammengefegten Schmutz nach der Straße hinaus. Jetzt fühlte er, daß er den Berg überſtiegen hatte und was nun noch kommen mochte, ſollte ihn fertig und vorbereitet finden. Reichardts Stellung im Hauſe hatte ſich ſchon na Verlauf der erſten Wochen eben 1 5 Wet, als e ſelbſt einen klaren Einhliel in die Per⸗ . e 11 1 ſo beſtimmt heraus⸗ ee hältniſſe erhalten hatte. Drei erwachſene Söhne waren in dem Geſchäft tätig, von welchen der mittlere die Fabrik beaufſichtigte, während der älteſte, William, bereits Mit⸗ glied der Firma, die Oberleitung an Stelle des wenig ſichtbaren Vaters verſah, und der jüngſte, James, als Kaufmann im Büro arbeitete. im Geſchäft aber bildete der alte Black, unter deſſen Lei⸗ tung ſie ihre erſten Arbeiten begonnen und deſſen Ein⸗ fluß ſich ſelbſt der junge Chef nicht zu entziehen ver⸗ mochte. Reichardt hatte die Geſchäftsgänge zu beſorgen und war für die Ordnung der vorderen Räume verant⸗ wortlich. In den erſten Tagen hatte der Buchhalter mit grämlichem Auge jede ſeiner Arbeiten bewacht und kontrolliert, während James von weitem das Tun und die ganze Erſcheinung des Deutſchen mit einem ſtillen Intereſſe zu beobachten ſchien; als aber der Kupferſchmied erzählt hatte, daß dieſer nur Porter geworden ſei, um das amerikaniſche Geſchäft von unten auf kennen zu lernen, einer der beſten Familien aus Deutſchland ſtamme, da hatte James hie und da ein Geſpräch mit dem Neu⸗ eingetretenen begonnen, und Reichardts herzliches Ent⸗ gegenkommen hatte bald ein Verhältnis zwiſchen Beiden geſchaffen, das ſolange Beide ſich im Geſchäft nebeneinan⸗ der bewegten, Reichardt oft die Stellung, in der er ſich befand, vergeſſen ließ— der Buchhalter aber ſchien ſich bald nur noch mit einzelnen ſonderbaren Blicken, die er auf den jungen Deutſchen warf, zu begnügen, und dieſer begann mit einem wohltuenden Gefühle das aufkeimende Vertrauen des Alten wahrzunehmen. Der Einzige, deſſen Benehmen ſich völlig gleich blieb, war William John⸗ ſon. Er ſchien entweder den neuen Porter gar nicht zu bemerken, oder wenn er ihm etwas zu ſagen hatte, ge⸗ ſchah es mit demſelben muſternden Blicke über Reichardts Aeußeres und dem vornehm nachläſſigen Tone. Eine ſo lebhafte Genugtuung nun auch der Kupfer⸗ ſchmied über die Weiſe empfand, in welcher ſich Reichardt in ſeine Lage gefunden, ſo wenig war er mit deſſen . i u zufrieden Er ſchian auf aine Den treibenden Geiſt rechte Kameradſchaft gerechnet zu haben; Reichardt aber, bei aller Herzlichkeit, mit der er den Freund behandelte, hielt ſich doch fern von der Geſellſchaft, in welcher der Letztere ſich bewegte. Er nahm ſeine täglichen Mahl⸗ en mit dem Kupferſchmied zuſammen; wenn aber er dann irgend ein Bierhaus aufſuchte, ging jener dem geſchloſſenen Geſchäft zurück, brannte ſich im ro eine Gasflamme an und begann mit dem Studium der amerikaniſchen und deutſchen Buchhaltung, wie er ſie in einem der amerikaniſchen Lehrbücher, das ſich im Büro befand, vorgefunden und wenn auch Meißner nicht begreifen konnte, wie ein Menſch nach anſtrengender Ta⸗ gesarbeit ſo den Abend verbringen könne, mit nichts als dem Hund und einer Zigarre zur Geſellſchaft, ſo durfte er doch kaum etwas gegen ein Streben, wie es ſich in des Freundes Beſchäftigung ausſprach, ſagen und er ergab ſich darein, wenn auch unmutig und brummend. Indeſſen vergingen zwei Monate in der ſich gleich⸗ mäßig abſpinnenden Arbeit. Trotz aller Anerkennung, die ihm wurde, war nichts zu bemerken von einer Aenderung ſeiner Lage im Geſchäfte ſelbſt und oft, wenn er nachts, den Hund zu ſeinen Füßen, wach im Bette lag, begann er ſich Phantaſien zu machen, auf welche Weiſe ihm wohl von auswärts ein Glück kommen könne. Es war ein heller Nachmittag ileichre des De⸗ zember. Bis Mittag hatte es einen leichten Schnee ge⸗ worfen, dann war die Sonne durchgebrochen und hakte in den Straßen ein Meer von flüſſigem Schlamm geſchaffen. Reichardt hatte ſich einen ſtarken Beſen hervorgeſucht, um die Straße, ſoweit ſich das Haus erſtreckte, zu reinigen. Eine Equipage, die, einem andern Fuhrwerk ausweichend, nahe dem Fußwege herangerollt kam und ihn zu be⸗ ſpritzen drohte, ließ ihn zurücktreten und aufſehen; der Wagen war vorüber, aber Reichardt ſtand, ihm wie ge⸗ bannt nachſtarrend; eine jähe Röte hatte ſein Geſicht übergoſſen. Fortſetung ſalgt.] ö . N gegenwärtig vor dem Gerichtshof in Dublin ein großer gießen zur Herrſchaft des Terrors der vor den Wahren gur Landesverſammlung gebracht werden ſoll. Deshalb ſieht ſich die proviſoriſche Regierung gezwungen, nunmehr mit aller Entſchiedenheit zuzugreifen. Sie hat ſich unter den Schutz der Sicherheitskompanien geſtellt und dieſe beauftragt, mit aller Entſchiedenheit die Entwaffnung der Ruhe⸗ und Frie⸗ densſtörer durchzuführen. Ferner fordert ſie alle Volks⸗ genoſſen auf, die proviſoriſche Regierung bei dieſer Arbeit in den nächſten Tagen mit allen Kräften zu unterſtützen. 5 Spartakus in München. W. T. B. München, 10. Jan. Am Donnerstag war in München die Tätigkeit von Spartakusleuten da und dort zu ſpüren. Es wurden verſchiedentlich ſyſtematiſch Wahlplakate der Parteien beſchädigt und abgeriſſen. In der Bayerſtraße und am Hauptbahnhofe ſammelten ſich in den Nachmittags⸗ ſtunden große Gruppen von Spartakiſten an. Den Anlaß dazu ſoll die angebliche Verhaftung eines Soldaten gegeben haben, der die Verteilung von Flugblättern der demokra⸗ tiſch⸗ſozialiſtiſchen Bürgerpartei hintertreiben wollte. Aus aller Welt. Journaliſten behelligen den Kaiſer. W. T. B. Amſterdam, 10. Jan. Die Blätter melden, daß eam Mittwoch drei Herren der amerikaniſchen Botſchaft nach Amerongen kamen, um eine Unterſuchung über den Beſuch ser amerikaniſchen Journaliſten, die den Kaiſer ſprechen wollten, einzuleiten. Man vermutet, daß die angeblichen Jburnaliſten mit falſchen Päſſen und in falſcher Uniform Aber die Grenze gekommen ſind. 5 König Georg reiſt nicht nach Newyork. T. U. Baſel, 10. Jan. Nach einer Londoner Mel⸗ dung dementiert die„Times“ die Meldung, wonach in den Unterredungen mit Wilſon ein Beſuch König Georgs in den Vereinigten Staaten zur Sprache ge⸗ wmmen ſei. 1 Eine franzöſiſche Drohung. T.. Genf, 10. Jan. Nach einer Havas⸗Depeſche meldet Clemenceaus„Homme libre“: Der Oberbe⸗ ſehlshaber erhielt den Befehl von der Regierung, im Falle der Errichtung einer bolſchewiſtiſchen Regie⸗ tung in Berlin die Friedensverhandlungen abzubre⸗ chen und die deutſche Kommiſſion in kürzeſter Triſt aus dem beſetzten Gebiete zu entferne. Die Polen in Wilna. 8 T. U. Baſel, 10. Jan. Wie die polniſche Preſſe⸗ agentur in Lauſanne mitteilt, wird aus Warſchau ge⸗ Aedet, daß Wilna, die Hauptſtadt Litauens, am 2. Januar von den Polen beſetzt wurde. Die iriſche Frage. a K. U. Baſel, 10. Jan. Nach Londoner Berichten er 5 f tel ſtellten ab, bei welchem detaillierte r Auſſtand 15 Irland gefunden wurden. Die entdeckten Dokumente ſollen den Beweis dafür liefern, daß man die Eiſenbahn lahmlegen, die Polizeiſtation und die Poſtgebäude beſetzen wollte. Das Urteil wird für die wüchſte Zeit erwartet. Rüſtungen in Kroatien. 5 U. Wien, 10. Jan. Aus Agram wird gemeldet: 9 7* 8 auch die Zivilbevölkerung wird mit Waffen verſehen. Vor der Friedens konferenz. Das Friedensdiktat. T. Ui. Baſel, 10. Jan. Nach einem Wafhingtoner Bericht der„Morning Poſt“ ſtehen für den Friedensvertrag, ſeil dem Präſident Wilſon in Europa wellt, folgende Schluß. folgerungen feſt: 1. Die pöllige Uebereinſtimmung und Gleichartigkeit der Anſichten und der praktiſchen Durchfüh⸗ rung zwiſchen England und Frankreich; 2. England wird niemals einer Maßnahme zuſtimmen, die ſeine Seemacht ſchwächen könnte; 3. die grundlegende Idee der Geſellſchaf! der Natoknen, d. h. der Vereinigung der großen ziviliſier⸗ ten Mächte wird verwirklicht werden; 4. die Friedenskon⸗ ſerenz wird in Bezug auf Deutſchland und ſeine Verbün⸗ deten ſich damit begnügen, dieſen die zu unterzeichnenden Bedingungen vorzulegen. Die deutſchen Bevollmächtigten werden auf der Friedenskonſerenz keine Gelegenheit haben, zu argumentieren oder zu deuteln. Die ihnen unterbreite⸗ ken Bedingungen werden eine Reihe von Richtlinien dar⸗ flellen, an welchen Verwirklichungen feſtgehalten wird und die nicht Gegenſtand irgendwelcher Diskuſſionen ſein kön⸗ nen. Deutſchland wird dieſe Bedingungen entweder an⸗ nehmen oder ſie auf eigene Gefahr zurückweiſen müſſen. Die Frage des Lauſanner internationalen Sozialiſten⸗ Kongreſſes. T.. Baſel, 10. Jan. Der ſchweizeriſche Bundesrat be⸗ ſchäftigte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Eingabe der Behörden der Stadt Lauſanne, die bezweckte, die Abhaltung des nternationalen Sozialiſtenkongreſſes in dieſer Stadt 85 verhindern, weil ſie befürchtet, das Anſehen der Stadt Tauſanne könnte unter dieſem Kongreß leiden. Der Bun⸗ desrat hat jedoch ſichere Mitteilungen erhalten, auf Grune deren er keine Veranlaſſung hat, die Laufanner Tavung zu a uterſagen. Dieſen Mitteilungen zufolge wird der inter⸗ zt ongle Kongreß nicht eine Mehrheit der revolutionärer Sozialiſten aufweiſen, ſondern im Gegenteil in der Haupt- ache von Vertretern der gemäßigten Richtungen beſchick⸗ werden. So wird u. a. aus Frankreich Miniſter Thomas er iche nen. Auch aus Deutſchland werden namentliche Ver⸗ Teter der gemäßigten Richtung erwartet, u. a. Scheidemann T. II. Baſel, 10. Jan. Wie die„Züricher Morgenzeitung“ geldet, hat die franzöſiſche Regierung den franzöſiſchen Sa aliſten zur Teilnahme an der internat onalen Sozialiſten⸗ 2 i!: U—— 2— Onferenz in der Schweiz leine Päſſe bemiſſiat. „ okales. Seckenheim, den 13. Januar. kein Faſching. In dieſem Jahr fällen Nofenmönen end Faſtnacht auf den 3. und 4. März. Obwohl 251 keine imtliche Beſtimmung erlaſſen wurde, iſt anzunehmen, daß iuch in dieſem Jahre alles öffentliche Narrentreiben unter⸗ agt wird. Der Feind ſteht im Land, der Beginn der Frie⸗ ensverhandlungen wird mit Abſicht verſchleppt, die troſt⸗ ſen Zuſtände im Innern des Reiches, die Fortdauer des e mchte A 15 15 Suuſere Ausblicke eröffnet, das alles i tuf den Karneval zu verzichten. 5. Aus Baden und den Bachbargieten. E eppingen, 10. Jan. Beim Auftegen eines Trem⸗ zemens wurde der 17jqährige Arbeiter Jakob Diefenbacher don dem Schwungrad erfaßt und getötet. e Maunheim, 10. Jan. Wegen eines Eiſenbahndieb⸗ kahls auf dem Rangierbahnhof hatten ſich einige Mitglieder zer hieſigen Volkswehr vor der Strafkammer zu verant⸗ vprten. Dieſe verurteilte den 22jährigen Bäcker Steffan zu 3% Jahren Gefängnis, den Schmied Friedrich Fiſcher zu ½% Jahren Gefängnis, den Arbeiter Friedrich Eichwein zu Monaten und den Schleifer Chr. Hoffmann zu acht Mo⸗ ten Gefängnis. i f * Döggingen b. e 51 öllentalbahn ſtürzte ein us Neu 10. Jan. Im Tunnel — Bd eines badkſchen Volksheeres. W. T. B. Karlsruhe, 11. Jan. Die badiſche vor⸗ läufige Volksregierung erläßt nachſtehenden Aufrn“ zwecks Bildung eines badiſchen Volksheeres: Mitbürger! Badiſche Soldaten! Die badiſche Republik muß jetzt und für die kunft gegen jede Reaktion, aber auch gegen a?? e ſtrebungen der Anarchie geſichert werden. Freiheit und Ordnung! Nur in Freiheit wollen wir leben; ohne Ordnung gehen wir zugrunde. Die badiſche vorläufige Volksregierung und die Landesverſammlung der A. B. V. und S.⸗Räte haben deshalb beſchloſſen, ſofort die Grundlage eines badi⸗ ſchen Volks heeres zu ſchaffen. Der Landesbauern⸗ eat hat ebenfalls ſein Einverſtändnis gegeben. Wir erklären dabei, daß wir in engſter Fühlungnahme mit dem Reiche in Zukunft ein eigenes badiſches Kon⸗ kngent verlangen. Es werden zunächſt freiwillige Bataillone des zadiſchen Volksheeres in Heidelberg u. Bruch ⸗ fal aufgeſtellt. Dienſt in der Heimat! ſere Eigenart verſtehen! Freiwillige vor! Meldet euch ſofort beim Bo⸗ kirkskommando eures Wohnſitzes. Dort erhaltet ihr Fahrtausweiſe nach Heidelberg oder Bruchſal. Ent⸗ laſſungsuniform und Mantel mitbringen. Eure Löhnung beträgt(bei freier Unterbringung und reichlicher Verpflegung) 150 M. monatlich ſür den Mann, für Offiziere nach immobilen Sätzen. Dieſe Bataillone ſollen gleichzeitig Lehrbataillone zur Ausbildung von Gendarmen, Schutzleuten und Grenzaufſehern, aber auch von künftigen Unteroffi⸗ zieren und Offizieren des badiſchen Volksheeres ſein. Deshalb iſt es auch für Unteroffiziere von Wert, in dieſen Bataillonen in die Front einzutreten. Treue Rameradſchaft ſoll hier euch Badener vereinen, die Pflege beruflicher Bildung euch fördern. Der Dienſt ſoll euch eine Lebensſtellung verſchaffen; ihr erfüllt Badiſche Führer, die un⸗ aber mit dieſem Dienſt auch eine Ehrenpflicht gegen Badens Land und Volk. Wichtiger noch als die Ver⸗ Seid ihr entſchloſſen, einem Muſterbataillon von gutem ſoldatiſchem Geiſte anzugehören, dann meldet euch! f ö Nochmals: Freiwillige vor als Schützer der Frei⸗ heit, als Hüter der Ordnung. Helft mit am Bau einer guten badiſchen Zukunft. Karlsruhe, 11. Januar 1919. Die badiſche vorläufige Volksregierung: Geiß, Präſident. Dietrich. Dr. Haas. Marum. Marzloff. Rückert. Stockinger. Trunk. Dr. Wirth. 5 Zugunglück bei Gundelsheim. Karlsruhe, 11. Jan. Geſtern vormittag hat der aus Richtung Neckarelz kommende Güterzug 6701 das„Halt“ zeigende Einfahrſignal der Station Gun⸗ delsheim überfahren und iſt auf den in der Station ſammenſtoß ſind mehrere Wagen entgleiſt und haden ſich zum Teil quer über die Gleiſe gelegt, ſo daß der durchgehende Verkehr geſperrt iſt. Der Perſonenver⸗ kehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. Ver⸗ letzt wurde niemand. . Deuesſe Vachrichten. 5 Der Stuttgarter Spartakusputſch niedergeſchlagen. W. T. B. Stuttgart, 11. Jan. Bei den geſtrigen Unruhen ſind zwei Perſonen getötet und 17 verletzt worden. Die proviſoriſche Regierung hatte Straßen demonſtrationen und Anſammlungen verboten. Der Spartakusputſch kann als niedergeſchlagen betrachte werden. In den Fabriken wird gearbeitet. Die Erſtürmung des„Vorwärts“. W. T. B. Frankfurt a. M., 11. Jan. Um 7½% Uh morgens begann nach fruchtloſer Aufforderung zur Kapitulation der Angriff mit zwei Geſchützen und Flammenwerfern. Die Spartakiſten und Unabhän⸗ gigen hatten den Eingang mit großen Papierballen verbarrikadiert und dahinter vier Maſchinengewehre aufgeſtellt, die von zahlreichen Ziviliſten und Solda⸗ ten bedient wurden. Zwei andere Maſchinengewehre wurden von Matroſen bedient und ſtanden im erſten Stock. Die Geſchütze der Angreifer waren vor den Häuſern am Belle⸗Alliches⸗Platz 17 und 18 aufge⸗ fahren und wurden von dort aus gegen das Gebäud⸗ des„Vorwärts“ in der Lindenſtraße gerichtet. Nack einigen gut ſitzenden Treffern ſtürzte die Mittel⸗ gegen dus Gebunde des„Borreures“ kroöffner. 8 reits kurz um 11 Uhr war der Kampf entſchieden Die Beſatzung ergab ſich. Ihre Verluſte ſind erhetz lich. 300 Gefangene der Spartakusleute befinden ſic in den Händen der Regierungstruppen. Die Ge⸗ häude ſtehen an einigen Stellen in Flammen. Der Erfolg der Regierungstruppen iſt nicht zuletzt der alles niederwerfenden Wirkung der Flammenwerfer zu verdanken. Auf ſeiten der Regierunzstrußppen gaben nur wenige den Tod gefunden. Um das. ſtein⸗ und Moſſehaus wird noch gekümuft. Der Er⸗ folg der Regierungstruppen ſteht auch hier feſt. 5 utwportlich für die Redaktton g SWekanntmachung. Bad. Baugewerkſchule Karlsruhe. Koſtenloſe Notſemeſter ſollen für Kriegsteilnehmer, die Schüler der Anſtalt waren, anſtelle von anfänglich vorgeſehenen Norbereitungskurſen treten und als Voll⸗ ſemeſter gelten. Bereits erfolgte Anmeldungen bleiben be⸗ ſtehen Anmeldungen unverzüglich. Beginn 14. Jaunar 1919. Schluß Mitte April. Karlruhe, 30. Dezember 1918. f Die Direkten. Anmeldung rum Fezug don Speiſekartoffel. Fummermann Sorte übern. faſſade des„Vorwärts“ auf den Bürgerſteig und auß die dort aufgeſtellten Maſchinengewehre der Unab⸗ hängigen, die mit den Mannſchaften unter den Trüm⸗ mern begraben wurden. Das Feuer wurde einge⸗ ſtellt. Um 9½ Uhr ſah man aus den Fenſtern Stan⸗ gen mit Taſchentüchern und mit weißen Papierſtrei⸗ fen ſichtbar werden. 3 5 Der Kampf um das Bünxenſteinſche Gebäude und die Vorwärtsdruckerei durch Artillerie entſchieden. W. T. B. Berlin, 11. Jan.(Tel.) Nicht amt⸗ lich. In den 1 iſt die Verlagsdruckere 8 Diejenigen Haushaltungen und die vom Militär ent⸗ laſſenen, welche bis jetzt noch nicht mit“ Kartoffel eingedeckt ſind, wollen ſich unter Zuruckgade der noch in ihrem Befizz befindlichen Kartsffelmarken und Vorlage des Lebensmittel⸗ eusmeiſes morgen Pienstag vormiftags un 8 bis 12* Uhr auf dem Lebensmittelamt Zimmer 2 anmelden und die Bezugſcheine hierzu in Empfang nehmen. Die Arimeldungen müſſen an dieſem Tage erfolgen. Eine nach trägliche Velieferung, kann vorausſichtlich wegen Kartoffel⸗ knappheit nicht mehr erfolgen. Seckenheim, den 13. Januar 1919. Sebensmittelat. * f Wekanntmachung. ir geben bekannt, daß wir uns um Lieferung ven Heu bemüht haben. Fals ſolches eintrifft, könnte datſelbe an hieſige Einwohner abgegeben werden, die allerdringend⸗ ſten Bedarf haben. Solche wollen deshalb unter Angabe ihres Viehſtandes, ihrer Vorräte und ihres Bedarfs ſich Hiklwoch, den 13. d. Mis. vorm. von 8-12 Ur auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 anmelden. Spätere Anmeldungen können nicht mehr berückſtch tigt werden. Seckenheim, den 7. Januar 1919. gürgermeißeramt J. V. Hörner. Koch. Ausgabe der Fleischmarken. Die Ausgabe der neuen Fleiſchmarken dahier findet am 5 i Dienstag, den 14. ds. IIlis Hachmiffags sn 2 bis 5 Ukr auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 ſtatt. Der Fleiſchausweis iſt dabei vorzulegen. a Zur Vermeidung langen Wartens beſtimmen wir daß die Abholung in nachverzeichneter Reihenfolge zu geſchehen hat: „ 1 bis 1000 von 2 bis 3 Uhr Nr. 1001 bis 2000 von 3 bis 4 Uhr Nr. 2001 bis 3000 von 4 bis 5 Uhr Alle Marken müſſen wie angegeben abgeholt werden, eine nachträgliche Verabfolgung geſchieht nur in den dringendſten Verhinderungsfällen, jedes er ſt am 17. ds. Mis. in den üblichen Berkehrsſtunden. i Die Ausgabe der Fleiſchmarken auf der Hochſtätt findet am gleichen Tage von 7 bis ½8 Uhr ſtatt. Seckenheim, den 18. Januar 1919. TLebensmittelamt. Deutsch⸗Demokratiscde Partei. Mittwoch, den 15. Januar, abends 8 Uhr im„Badiſchen Hof“ dent., Wädlerrerzannlung zur deutſchen Nationalverſammlung. Redner: Herr Prof. Bühn Frau M. Stern. Sämtliche wahlberechtigten Frauen, Mädchen und Männer laden wir zu dieſer Verſammlung freundlichſt ein. Die Wahlleitung. Kah. Af beſſef⸗Uefein Seckenheſm. Die Vortrauensleute werden zu der am Hienstag den 14. 5s. Mts. abends ½8 Uhr im Schweſternhaus ſtattfindenden Besprechung höflichſt eingeladen, mit der Bitte vollzählig zu erſcheinen. a Der Norſtand. Rlavier- Untericht wird erteilt.(. Wo? ſagt die Geſchäfts telle. Verloren!(5 Ein Ehering vom„Deutſchen Hof“ den Damm entlang bis Neckar⸗ fraße 19. Abzugeben in Eine Funds hütte der Geſchäftsſtelle ds. Bl. 21 zu verkaufen. 2 Fur häusl. Arbeiten ein b) Luisenstr. 42. Aädchen Aten geſuct Für eine eingeführte Feuer⸗ verſicherungsbank wird ein t geſucht. —