ſen, Abounementspreis: Monat 3333 Durch die k.— Grſchetnt! 19. Jahrg. . Donnerstag, den 16. Januar 1010 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Die deutſche Schmach in Poſen. Verteidigt die Oſtmark! Uns geht folgender Aufruf zu, der weiteſte Ver⸗ breitung finden muß, wenn er wirkſam ſein ſoll: Offiziere und Soldaten! Ihr Alle kennt die himmelſchreienden Zuſtände in dem Oſtprovinzen. Leben und Eigentum der deutſchen Bevölkerung ſind bedroht. f Beiſpielloſe Sorgloſigkeit der zuſtändigen Stellen hat es ermöglicht, daß die Polen ſich mit ganz ge⸗ ringen Kräften der Provinz Poſen bemächtigt haben. Sie haben die Ausfuhr von Lebensmitteln nach dem Reich unterbunden. Auf deutſcher Erde ſind deutſche Soldaten und Offiziere von den Polen hin⸗ terliſtig überfallen und erſchlagen worden. Die na⸗ tionale Ehre und Deutſchlands Lebensnotwendig⸗ keiten erfordern die ſofortige Wiederherſtellung der deutſchen Herrſchaft. Nur mit Waffengewalt iſt die Oſtmark zurückzuerobern! Einer disziplinierten Truppe wird dies ein Leich⸗ tes ſein. Die Reichsregierung hat zur Bildung des „Grenzſchutz⸗Oſt“ aufgerufen.. Der Kampf gilt nur den Polen, die mit landes⸗ 5 Hand ſich an unſerem Vaterlande ver⸗ greifen. Soldaten, die dem„Grenzſchutz⸗Oſt“ beitreten, er⸗ halten 1 Mark tägliche Löhnung, freie Verpflegung und Kleidung, ſowie eine Zulage von 5 M. täglich Meldet Euch bei dem Bezirkskommando oder dem Truppenteil, von dem Ihr entlaſſen ſeid. Deutſcher Oſtmarkenverein 737 et eee Die polniſche Invaſion. Der Bericht, den der preußiſche Miniſter Ernſt ſoeben nach Rückkehr aus Poſen über die dortigen Verhältniſſe ge⸗ geben hat, muß auf jeden Deutſchen, der ſich auch nur einen Funken von nationalem Ehrgefühl bewahrt hat, wie ein ſchmachvoller Peitſchenhieb wirken, und zwar iſt dabei das Schlimmſte noch nicht einmal die Tatſache, daß die Polen, nachdem ſie Herrn v. Gerlach mit falſchen Biedermauns⸗ worten gründlich über den Löffel balbtert haben, nun mit brutaler, völkerrechtswidriger Gewalt ſich der Herrſchaft in einem großen Teil der Oſtmark bemächtigt haben. Viel furchtbarer noch iſt das furchtbare Armutszeugnis, das dieſer ſogenannte preußiſche Miniſter dem deutſchen Volke mit unbekümmerter Miene ausſtellt. Wir können heute gegen die Polen nicht mehr aufkom⸗ men, weil die Berliner Regierung außerſtande iſt, auch nur eine einzige kampffähige Diviſion von 15 000 bis 20000 Mann aufzuſtellen. Wir müſſen alſo alle räuberiſchen Uebergriffe und Frechheiten der Polen, ohne die Arme zu rühren, hin⸗ nehmen. Wir müſſen uns von ihnen ins Geſicht ſpucken laſſen, weil das deutſche Heer nicht mehr mit dieſer Ban⸗ ditenſchar fertig werden kann. Wahrlich, von all dem vielen Unbegreiflichen, was die letzten Jahre uns gebracht haben, wird dieſe deutſche Selbſt⸗ erniedrigung für die Zukunft wohl die unbegreiflichſte ſein. Das alſo darf man heute ungeſtraft dem deutſchen Volke bieten, das in dem furchtbaren Völkerkrieg faſt 15 Millionen änner zu einem denfwärdioen rußmreichen Kampfe auf —— —— n —— hat heute früh 7.30 Uhr begonnen. nie Beine georacht hat. Iſt dieſe ungeheure Kraft, die dog toch im Oktober im Weſten einer gewaltigen Uebermacht jerbiſch ſtandhielt, in zwei Monaten ſo völlig zerſtört wor⸗ den, daß nicht einmal einige Armeekorps, ja nicht einige Diviſionen auſgeſtellt werden können, um unſere Rechte ge⸗ zen die polniſchen Schakale zu verteidigen und unſeren Volksgenoſſen den ſelbſtverſtändlichen Schutz zu gewähren, Brauchen die Engländer wirklich gar nichts mehr zu tun, um uns zum Geſpött der Welt zu machen, als die polniſche und tſchechiſche Meute gegen uns loszulaſſen? Iſt das denn wirklich wahr, oder iſt das nur ein wüſter Fieberſpuk, den Die von ſchwerer Krankheit befallene Nation nicht ſofort zu zannen vermag? Sagen wir es doch offen heraus: Es iſt nicht wahr, daß pie Berliner Regierung nicht eine einzige Diviſion aufſtel⸗ len könnte, wenn ſie wollte. Sie ſollte nur den Ruf ergehen laſſen. Aber es iſt offenbar, daß ſie es gar nicht will, weil ſie nach wie vor ängſtlich nach der Zenſur der radikalen Phraſenhelden ſchielt und womöglich ſelbſt von dem Verfol⸗ gungswahn befallen iſt, jede leiſtungsfähige Truppe bringe die Gefahr der Gegenrevolution herauf. In Wirklichkeit iſt es umgekehrt. Wenn die Regierung weiter ſozialiſtiſcher Dogmen und Klaſſenintereſſen wegen den letzten Reſt deutſcher Würde in den Kot trampeln läßt und, um den Sozialismus zu wahren, das deutſche Voll erſt zu einem Volk von Bettlern und Lumpen werden läßt, dann werden die Sieger im Weſten ganz ſicher vor ſolchem Sozialismus keinen großen Reſpekt haben und einfach die Konſequenzen ziehen: Ihr wollt ehrloſe Sklaven ſein, alſo ſollt Ihr es bleiben. Oder aber die glimmende Empörung über die durch die eigene Unfähigkeit immer häßlicher wer⸗ dende nationale Schmach ſchafft bei uns ſelbſt, was die Re⸗ volutionsregierung fürchtet: die Gegenrevolution. Die Befreiung Berlins. Die große Bedeutung der Befreiung Berlins. Berlin, 14. Jan. Die Befreiung der Regierung von der ſtändigen Drohung durch die Minderheit hat, wie die „Deutſche Allgemeine Zeitung“ ſchreibt, eine innenpolitiſche und außenpolitiſche Bedeutung. Zum erſten Male ſeit Be⸗ ginn der Revolution und ſeit Ausſchreibung der Wahlen zur Nationalverſammlung wiſſen wir, daß dieſe Wahlen auch wirklich ſtattfinden werden. Da Berlin und die Reichs⸗ regierung dieſen ihren guten Willen und ihre Kraft zur Staatsbildung und Staatserhaltung erbracht hat, iſt es am Reiche, das Mißtrauen gegen Berlin aufzugeben und alle deutſchen Stämme zur einheitlichen Mitarbeit am Aufbau des Reiches aufzurufen. Nach außen iſt mit der Ordnung in Berlin und der Sicherung der Wahlen zur Nationalver⸗ ſammlung eine wichtige Vorbedingung des Friedens ge⸗ ſchaffen. In Berlin wurde darüber entſchieden, ob das ruſſtſche Beiſpiel eine weſtliche Fortſetzung haben ſoll, oder ob Deutſchland ſtark genug iſt, auch in der Niederlage Herr ſeines Geſchickes und ſeiner Geſchichte zu bleiben. Die deutſche auswärtige Polftik hat einen Aktivpoſten gewonnen. ie Gegner müſſen verhandeln und wir dürfen wieder an einen nahen Frieden glauben, der uns in innerer Anarchie und äußerer Ohnmacht zu entſchwinden drohte. Beſetzung Moabits. W. T. B. Berlin, 14. Jan. Die planmäßige Entwaffnung 0 Moabit iſt beſetzt bis zum Verbindungskanal, und die dortigen Brückenübergänge über den Verbindungskanal find gleichfalls beſetzt. Die Be⸗ ſetzung und Entwaffnung iſt notwendig, damit keine Stö⸗ rung der Wahlen möglich iſt. Aufruf der Regierung an das deutſche Volk! T. U. Berlin, 15. Jan. Im„Vorwärts“ veröfefutlichen die fünf Volksbeauftragten einen Ruf an das dentſche Volk. U. a. heißt es darin:„Den braven Truppen der Republik iſt Boſtſ checktento: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. es gelungen, aus eigener Kraft und durch die Unterſtußung der Bevölkerung einen Aufſtand niederzuwerfen, der alle freiheitlichen Errungenſchaften der Revolution zu vernichten drohte. An dem Widerſtand des Volkes, beſonders auch der Arbeiterklaſſen, die in ihrer erdrückenden Mehrheit die voraufgegangenen Ausſchreitungen verurteilen, iſt das furchtbare Unternehmen geſcheitert. Die Regierung iſt ent⸗ ſchloſſen, die Wiederholung ähnlicher Greuel mit allen Mit⸗ teln zu verhindern. Die Nationalverſammlung ſoll die Verfaſſung des beutſchen Reiches beſtimmen und die Negie⸗ rung nach ihren Wänſchen zuſammenſetzen, die über den abzuſchließenden Frieden Beſchluß faſſen ſoll. Alle Schußwaffen ſind abzuliefern. T. U. Berlin, 14. Jan. Die Reichsregierung veröffent⸗ licht folgende Verordnung: g 1. Alle Schußwaffen, ſuwie Munition aller Art zu Schuß⸗ waffen ſind ſofort abzuliefern. Als Schußwaffen gelten Ge⸗ wehre, Karabiner, Piß Maſchinen, Piſtolen, Revolver, Ge⸗ ſchütze aller Art, Maſe gewehre, Handgranaten, Minen⸗ werfer und Flamme Er. 2. Wer nach Ablauf der Ablieferungsfriſt in unbefugter Weiſe mit Waffen oder Munition der in 1. aufgezeichneten ——————— Arten betroffen wird, wird mit Gefängnis bis zu fünf Jah⸗ ren und mit Geldſtrafen bis zu 100 000 Mark oder mit einer dieſer beiden Strafen beſtraft. Sollten die Waffen oder die Munition zu Gewalttaten gegen andere Perſonen oder Sachen verwendet werden, ſo iſt die Strafe: Zuchthaus bis zu fünf Jahren bei mildernden Umſtänden: Gefängnis nicht unter drei Monaten. ö ö Die Wahlverſammlungen in Berlin. ö W. T. B. Berlin, 14. Jan. Augenblicklich herrſcht Ruhe. ö Während geſtern nach die Gewehre knallten und die Ma⸗ ſchinengewehre ihr unheimliches Tack⸗Tack ertönen ließen und grollender Geſchützdonner die Luft erfüllte, riefen die f Parteien durch Plakate ihre Anhänger zu zahlreichen Sonn⸗ tagsverſammlungen auf. Ju fünfzehn großen Lokalen hielt die Deutſche Demokratiſche Partei ſchon um 10 Uhr vormit⸗ tags eine Heerſchau ab. Auf der Tagesordnung ſtand dak Thema:„Auf zur Wahl am 19. Januar!“ Kandidaten zur Nationalverſammlung und andere Parteiführer waren Red⸗ ner, die alle für die Liſte Friedrich Naumann eintraten Große Kundgebungen veranſtaltete auch die deutſchnationale Volkspartei um 1 Uhr im Zirkus Buſch und um 3 Uhr nach⸗ mittags in der Philharmonie. Die Univerſitätsprofeſſoren 9. Wilamowitz⸗Möllendorff, Dr. Hötzſch, Geheimrat Dr. Roethe, Domprediger Dr. Doehring und mehrere Landtags⸗ abgeordnete erhoben flammenden Proteſt gegen den Raub unſerer heiligſten Güter: Vaterland, Religion, Kultur und Zukunft ſeien in Gefah.. Die Mehrheitsſozialdemokraten hatten auf abends 20 Verſammlungen und 12 zu Mittag ein⸗ berufen, in denen Ebert, Scheidemann, Landsberg und eine große Zahl führender Männer dieſer Partei ſprachen Ueberall in der Stadt ſind große Plakate mit weithin leuch⸗ tender Parole:„Um die Freiheit!“ ſichtbar. Nach Schluß der Verſammlungen bewegten ſich die Züge durch die mit einem grauen Schmutz überzogenen Straßen der Stadt, über der leichter Nebel lagerte. f Die Friedens konferenz. Wie lange wird die Friedenskonferenz dauern? W. T. B. London, 14. Jan. Die„Times“ ſchreiben: Es iſt unmöglich, zu ſagen, wie lange die Friedenskonferenz dauern wird. Große Anſtrengungen ſind gemacht worden, um ſie abzukürzen, denn alle alliierten Nationen ſtreben, nach friedensmäßigen Gewohnheiten zurückzukehren und hieſe Gewohnheiten in allen Ländern wiederherzuſtellen. ——— Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. ö(Nachdruck verbot Um den Mund des alten Handelsherrn hatte ſich ein bitterer Spott gelegt, als das Wort„Ehren haftigkeit“ el; jetzt erhob er ſich ebenfalls.„Ich kann nichts dagegen haben, Gentlemen, was andere tun wollen, und Ihnen nur meine Anſicht wiederholen, daß jede falſche Teilnahme für das Verderbnis innerhalb der Partei den Weg zu deren Ruin pflaſtert.“ Er neigte leicht den Kopf und folgte den Davongehenden bis nach der Tür. Dann kehrte er nach ſeinem Platze zurück, ſchlug die Arme ineinander und blickte eine Weile wie im tiefen Nachdenken durch das hohe Fenſter. Erſt als Reichardt, der es für ſeine Pflicht hielt, ſich bemerkbar zu machen, ein leichtes Räuſpern hören ließ, wandte er den Kopf, und der Zug von ſtiller Sorge, der auf ſeinem Geſichte lagert, machte einem Lächeln Platz.„Faſt hätte ich Sie vergeſſen, Sir,“ begann er, ſich erhebend und einen 50. Seſſel in ſeine Nähe ziehend.„Nehmen Sie Platz.— Wir ſind ja wohl halbe Bekannte von Saratoga,“ fuhr er fort, als der junge Mann ſeinem Winke gefolgt war, und ein Zug von Laune ſpielte um ſeinen Mund, s in Reichardts Geſicht bei der Andeutung ſeiner da⸗ maligen Wirkſamkeit ein leichtes Rot ſtieg.„Sie wur⸗ den, ſo viel ich höre, von der wilden Hummel, der Toch⸗ r meines Freundes Burton, nach dem Süden geſprengt und haben es bei Ihrer Rückkehr vorgezogen, lieber Porter zu werden, als zu Ihrem früheren Ernährungs⸗ ge zu greifen. Well, Sir, um ohne Umſchweife zu en, es ſind Gründe vorhanden, die mich wünſchen laſ⸗ Ihnen nützlich zu ſein— Sie ſelbſt werden indeſſen Si beſten wiſſen, in welcher Weiſe dies geſchehen kann. ie hatten ja wohl den Plan, eine Organiſtenſtelle an⸗ mehmen. ürchengemeinden; oder inſofern Sie tüchtig genu Fache ſind, könnte Ihnen der lohnendere Ich habe einigen Einfluß bei den hieſigen 22. als Muſiklehrer unter den beſſeren Familien hier ge⸗ öffnet werden—“ er hielt inne, als erwarte er eine Rückäußerung. 0 Auf Reichardts Geſicht hatten Röte und Bläſſe mit einander gewechſelt.„Ich weiß nicht, Mr. Froſt, wodurch ich Ihre Beachtung verdient habe,“ erwiderte er mit einer Stimme, der er umſonſt Feſtigkeit zu geben verſuchte.„Indeſſen würde ſich kaum einer meiner Wünſche in der angegebenen Richtung erſtrecken. Ich bin Kaufmann, und mein ſehnlichſtes Verlangen iſt es, wieder in den alten Berufsweg einbiegen zu können.“ „Mein Sohn hat mir etwas davon geſagt,“ nickte Froſt, indeſſen geſtehe ich Ihnen, daß mir Ihre Nei⸗ gung zur Muſik ſich kaum mit dem kaufmänniſchen Geſchäfte, das, wenn es recht betrieben werden ſoll, jeden andern Gedanken ausſchließen muß, vereinigen laſſen will. Ich war zu dem Glauben gekommen, daß ſich aus Ihnen etwas Ganzes machen ließe—“ unterbrach ihn Reichardt, ohne in ſeiner Erregung die Unhöflichkeit zu bemerken, die er beging,„ich habe aber bereits mit der Muſik gebrochen, die ich nur pflegte, um den notwendigſten Unterhalt zu erwerben. Seit ich wieder in Neuyork bin, gehen meine heißeſten Wünſche nur auf die Erlangung eines Platzes, ſei es auch der unbedeutendſte, der mir ein Vorwärtskommen in mei⸗ nem langgewohnten Wirkungskreiſe ermöglicht.“ Der alte Kaufmann ſah, als verfolge er einen Gedanken, prüfend in das Auge des vor ihm ſitzenden Reichardt.„Die kaufmänniſche Laufbahn iſt für einen jungen Menſchen ohne Vermögen vielleicht die un⸗ dankbarſte, die ihm unſer Land bietet,“ ſagte er nach einer Weile langſam,„und unter Hunderten, die als junge Kommis begonnen, werden ſiebenundneunzig alt und grau am. Pulte, während kaum drei durch Glück oder beſondere Befähigung ſich den Weg in die große Geſchäftswelt bahnen. Jeder andere Beruf gibt mehr Ausſicht zur ſpäteren Gründung einer Häuslichkeit, als 1 der des unvermögenden Kaufmanns im Bank⸗ oder Großhandelshauſe. Ihnen aber muß ſchon der An⸗ fang Schwierigkeiten bieten— Sie kennen noch nichts von den Eigentümlichkeiten des amerikaniſchen Geſchäfts, Sie werden, trotz Ihrer guten Hand und Ihres geläufigen Engliſch, von denen mir irgendwo eine Probe unter die Augen gekommen, ganz neu zu lernen haben, während die Muſik Ihnen ſogleich beſtimmte Ausſichten eröff⸗ nen würde.“. Reichardt ſaß einige Sekunden wortlos. Der reiche Handelsherr vor ihm, den keine Beziehung an den unbekannten Deutſchen knüpfen konnte, hatte vorher von Gründen geredet, die ihn wünſchen ließen, Rei⸗ chardt nützlich zu ſein. Jetzt wollte er eine ſchriftliche Probe von ſeinem Engliſch unter den Augen gehabt haben— die Begegnung mit Maragarets Bruder und deſſen eigentümliche Erkundungsweiſe nach ſeiner Stel⸗ lung trat daneben vor die Seele des jungen Mannes. „Ich habe mich in den letzten zwei Monaten ernſt⸗ lich mit der amerikaniſchen Buchführung und der kauf⸗ männiſchen Korreſpondenz beſchäftigt,“ erwiderte er jetzt, ſeine Erregung beherrſchend,„und wenn ich auch noch nicht im Stande bin, alle Schwierigkeiten zu überwin⸗ den, ſo weiß ich doch, daß alles, was in mir lebt, auf meinen alten Beruf hinweiſt. Ich habe die Muſik zur Verſchönerung müßiger Stunden gepflegt; ſeit ich ſie aber habe zum Broterwerb ins Joch ſpannen müſſen, iſt es mir völlig klar geworden, daß ich nicht zum Mu⸗ ſiker geſchaffen bin. Kaufmann könnte und würde ich ganz ſein— Muſiker immer nur wie ein Menſch, der aus ſeiner Heimat getrieben in einem fremden Lande irrt.. 10 a Froſt ſenkte wie nachdenkend den Kopf.„Well, Sir,“ begann er endlich,„ich habe geſagt, daß ich Ihnen nützlich zu ſein wünſche, und ich werde ſehen, was ſich tun läßt, wenn ich auch auf dieſe Art Ihrer Wünſche nicht vorbereitet war.“ 5 Dertſetzung folgt.) . — Wenn die Konferenz der Alliierten ſich über die Bedingun⸗ gen des Präliminarfriedens einig geworden iſt, werden dieſe dem Feinde zur Annahme vorgelegt werden. Der Frieden wird ein diktierter Frieden ſein, dögleich die Bedingungen unendlich viel milder ſein werden als die, welche Deutſch⸗ land, wie es den Rumänen ſagte, uns auferlegt hätte. Zwiſchen Waffenſtillftan und Friede. Die Aufhebung der Hungerblockade beabſichtigt? Haag, 14. Jan. Der bekannte politiſche Korreſpondent Dr. Dillon telegraphiert:„Wir erfahren aus zuverläſſiger Quelle, daß die Aufhebung der Blockade gegen die Zentral⸗ mächte als erſter Punkt auf der Tagesordnung der Friedens⸗ konferenz ſtehe. Alle amerikaniſchen Delegierten hätten die Meinung bekundet, daß die Abſchließung der Zufuhr mit Le⸗ beusmitteln und Rohſtofſen nach den Ländern der Zentral⸗ mächte ſehr ernſte Folgen haben könne“. Neue Eigenmächtigkeiten der Eutente. Berlin, 14. Jau. Der„Kreuzzeitung“ zufolge hat die Entente mit der Schweiz einen neuen Kohlenlieferungsver⸗ trag abgeſchloſſen, demzufolge der Schweiz 60 000 Zentner Saarkohlen und 15 000 Zentner linksrheiniſche Braunkohlen zugeſagt werden. Die Bezahlung der Kohlen ſoll direkt nach Paris erfolgen. Dieſer Vertrag iſt ein oſſenes ſich Hinweg⸗ ſetzen der Entente über die Rechte des Deutſchen Reiches, das entſchiedenſten Widerſpruch herausfordert. Foch und die Waffenſtillſtands verlängerung. 5 Rotterdam 15. Jan. Im Oberſten Alliierten Kriegs⸗ rat wurde vorgeſtern die Tagesordnung feſtgeſtellt und der Bericht des Generaliſſimus Foch über die Ausführung der Verlängerung des Waffenſtillſtandes angehört. In ſeinen Ausführungen ſagte Foch, daß Deutſchland die Lokomotiven nicht annähernd nach den Beſtimmungen des Waffenſtillſtan⸗ des ausgeliefert habe. Auch ſei der Zuſtand der nach Frank⸗ reich zurückgekehrten Gefangenen ſetzr unbefriedigend. Fola⸗ lich habe Deutſchland bei der Ausführung der Waffenſtill⸗ Randsbedingungen einen ſehr ſchle Willen bewieſen, und wenn die Alliierten den Waffens d weiter verlängern wollten, ſo müßten neue Bedingungen geſtellt werden. Es wurde beſchloſſen, daß Sachverſtändige aus den Ar⸗ meen der Alliierten zuſammentreten und unter Führung von Foch eine Beratung abhalten ſollten, ferner, daß die Regierung ſofort alle Einzelheiten über die Verlängerung des Waffenſtillſtandes regelt, nachdem man den Bericht der Militärkommiſſion entgegengenommen hat. Foch iſt nach Trier abgereiſt, um den Deutſchen die Beſprechungsbeſchlüſſe mitzuteilen. 5 20 Frankreichs Unabhängigkeit. Zurich, 14. Jan.„Homme libre“ deutet an, daß Clemen⸗ eau ſein Vorurteil gegen den Wilſonſchen Völkerbund auf⸗ regeben und auf die Ausſchließung der bisherigen feindlichen Mächte bis zur völligen Zahlung der Kriegsſchuld verzichtet at. Als ein Zeichen für Frankreichs Unnachgiebigkeit wird zagegen die unerwartete Ernennung des Finanzminiſters Klotz zum 5. franzöſiſchen Delegierten in der Friedenskon⸗ ferenz angeſehen. s Wo iſt Mackenſen? W. T. B. Wien, 15. Jan. Der zum Stabe des Generalfeld⸗ marſchalls v. Mackenſen gehörige in Wien eingetroffene Kriegsrat Drews hat gemeldet, daß der Feldmarſchall am Samstag den 4. Januar mit 10 Offizieren von den Franzo⸗ ſen obgeholt worden ſei, um in einem Schloſſe im okkupier⸗ Gebiete in Küdungarn interniert zu werden. ö Denkſchrift des Papſtes. W. T. B. Bern, 14. Jan.„Giornale d'Italia“ erfährt, daß der Papſt eine Denkſchrift über die vatikaniſchen Fragen herſtellen ließ, die in wenigen Exemplaren dem engliſchen Geſandten in Italien überreicht wurde. Kämpfe zwiſchen Serben und Montenegrinern. W. T. B. Bern, 14. Jan. Die„Tribuna“ veröffentlicht einen Proteſt Montenegros gegen deſſen Vergewaltigung durch die Serben mit Unterſtützung der franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen. Die Montenegriner und 1 1 e Onte⸗ in Cetinje und anderswo wahre Schlachten. negriner zogen ſich in das Gebirge zurück. Deutſchland. Eine mittel⸗norddeutſche Bundesrepublik? W. T. B. Braunſchweig, 14. Jan. Die braunſchweigiſche Regierung fordert durch einen Aufruf zur Bildung einer mittel⸗norddeutſchen Bundesrepublik auf. Spartakus gegen die Deutſchnationalen in Erfurt. W. T. B. Erfurt, 14. Jan. Hier haben ſpartakiſtiſche Un⸗ ruhen begonnen. Die Demonſtranten bildeten einen großen Zug. Sie beſetzten das Wahlbüro der deutſchnationalen Volkspartei und warfen aus anderen Wahlbüros Flug⸗ ſchriften auf die Straßen und verbrannten ſie. Die„Cuxhavener Republik“. W. T. B. Hamburg, 14. Jan, Da die Poſtbeamten in Cuxhaven gezwungen wurden, einen Revers zu unterſchrei⸗ ben, daß ſie ſich in den Dienſt der republikaniſchen Regie⸗ rung ſtellen wollen und da außerdem Maßnahmen getroffen wurden, die auf das ſchärfſte in den Betrieb der Reichs⸗ behörden eingriffen, erhob die Beamtenſchaft einmütig Pro⸗ teſt und verlangte die Ungültigkeitserklärung der Reverſe, Stellung der Poſt⸗ und Telegraphenbeamten als Reichs⸗ beamte, keinerlei Eingriffe in den Dienſtbereich, keine Maßnahmen gegen Angehörige des Poſtperſonals. Die For⸗ derungen pyrden dem Arſolrat mit der Maßgabe überreicht, daß, falls ſie nicht augenommen würden, die vereinigten Poü⸗ und Eiſenbahnbeamten bis Hechthauſen auf der einen, bis Dorum auf der anderen Seite die Arbeit niederlegen und jeglicher Verkehr, beſonders auch der Telephon⸗ und Telegraphenverkehr, gehindert werde. Der Arſolrat nahm die Forderungen an. Der Hamburger Senat teilt mit, daß infolge der Außzrufung einer ſelbſtändigen ſozialiſtiſchen Republik Cuxhaven, gegen welche der Senat Verwahrung einlegte und infolge der in Cuxhaven angeordneten Maß⸗ nahmen die Auszahlung der Gehälter, der Löhnung und der Unterſtützungen in Frage geſtellt iſt. a Die Streiklage. W. T. B. Eſſen, 14. Jan. Zur heutigen Morgenſchicht ſind die Belegſchaften der Zechen größtenteils wieder eingefahren. Ausſtändig ſind die Melegſchaften von 15 Zechenanlagen mit etwa 12 000 Mann. Badiſche Nationalverſammlung. (Vorbereitende Sitzung.) a Karlsruhe, 14. Jan. Heute abend um 6 Uhr traten die am 5 Jannar zur badiſchen Nationalverſammlung ge⸗ wählten Männer und Frauen in dem bisherigen Sitzungs⸗ ſaale der Zweiten Kammer zu der vorbeceitenden Sitzung * 9 der verfaſſunggebenden badiſchen Nationalverſammlung zu⸗ ſammen. Miniſterpräſident Geiß begrüßte die Erſchrenenen und teilte mit, daß das älteſte Mitglied der Nationalver⸗ ſammlung Bernhard Reinhardt(geb. 1849), das zweit⸗ älteſte Mitglied Rechtsanwalt Muſer(geb. 1850) ſei. Es wurde halb Herr Reinhardt zum Alterspräfidenten, Herr Mu zeſſen Stellvertreter beſtimmt. Die jüngſten Mit- Aus Baden un neuem das Leben verſchönern? Die lungsurlaub gewährt und dadurch VVV n 0 und Anton Zfegelmater(geb. 1888). Die vier Zuletzt genannten wurden daher zu Jugendſekretären beſtimmt. Hierauf führte Alterspräſident Reinhardt aus: Mein Alter gibt mir das Recht und die hohe Ehre, die erſte Na⸗ tionalverſammlung in dieſen Räumen begrüßen zu dürfen Wir ſind berufen, unſere Kraft ein zuſetzen für das Wohl des Vaterlandes und eine neue Verfaſſung zu ſchaffen. Wir alle gehen mit Zuverſicht den Weg, der uns vorgezeichnet iſt, und hoffen, daß unſere Arbeit dazu beitragen wird, Ruhe und Ordnung in unſerem Vaterlande zu ſchaffen. Wir be⸗ ginnen die Arbeit mit der Deviſe„Immer für das Vater⸗ land“, ohne Unterſchied der Parteien wollen wir eintreten für dieſe Deviſe.. Dann wurde für die erſte Sitzung folgende Tagesord⸗ nung feſtgeſetzt: 1. Prüfung der Vollmachten; 2. Wahl des Präſidenten, der Vizepräſidenten und der 4 Schriftführer; 3. Beſchlußfaſſung über die Bildung der Kommiſſion, 4. An⸗ ſprüche des Präſidenten. Die Verteilung der Plätze. a Karlsruhe, 14. Jan. Im Sitzungsſaale der National⸗ verſammlung nahmen die Fraktionen in folgender Weiſe Platz: links, wo früher die Nationalliberalen ſaßen, ſitzen heute die Sozialdemokraten; dann folgen die Plätze der Demokraten, die über den Mittelgang hinausreichen, ihnen schließen ſich die Plätze des Zentrums an und ganz rechts befinden ſich die Plätze der Deutſchnationalen. Vertreter der verſchiedenen Parteien, verſehen wurde, haben Die 9 Frauen, die meiſtens jedoch neugewählte, ihre Plätze. der Nationalverſammlung angehören, ſitzen unter den männlichen Mitgliedern der Verſammlung, nur die vier Zentrumsfrauen haben ſich zuſammengeſetzt und bilden eine Frauenhank des Zentrums. d den Pachbargebieten 8= 2 N A Planderſtündchen für Eheleute. Iſt's wirklich notwendig, daß uns das moderne Leben foviel der Poeſie des Lebens beraubt, wie es in Wirklichkeit geſchieht? Wohl nicht! Wenn man ſich nur immer er⸗ innern möchte, was unſeres Daſeins ureigenſter Zweck iſt! Wir leben, um zu arbeiten, und nur in der Arbeit blüht das höchſte Glücksempfinden. Aber um rüſtig arbeiten zu können, iſt erſt wieder ein anderes Glück nötig: die innere Harmonie, die Stimmung, der Drang nach einem gewiſſen Befriedigtſein. Und wo anders könnte man das alles fin⸗ den als in ſeinem Daheim, umgeben von Weib und Kind! Sorgen und Kämpfe, Aerger und Leid bleiben ja niemand erſpart, mancher hat eine gar gewaltige Laſt zu tragen, andere wieder legen nach des Dichters Rezept Geduld zur Bürde und wandern mutig weiter auf ihrer Erdenreiſe. Es gibt wenig Menſchen, die wirklich die Kunſt des Lebens, die Kunſt, richtig zu leben, verſtehen. In jungen Jahren haben ſie geheiratet. Vorher und nachher, ach, was gab es da für herrliche Plauderſtündchen zwiſchen ihm und ihr! Es war eine Seligkeit in den Herzen, nicht allein von der Liebe diktiert, ſondern eben auch diktiert von den gemeinſamen Gedanken über die Gegenwart und über die Zukunft, von den gemeinſamen kleinen und großen Sorgen, Beſorgniſſen und Beſorgungen, man war allein beieinander und plau⸗ derte. Und ſpäter? Wo ſind ſie hin, die Plauderſtündchen zwiſchen Ehelenten? Gibt's wirklich noch viele Eheleute, die ſich dann und wann zueinander ſetzen und nun ihre All⸗ tagsgeſchäfte beſprechen, ihre Kümmerniſſe vortragen, ihre Gedanken austauſchen über die Kinder, über den Beruf, über die Zeit und über die Welt, die gemeinſame Studien machen, ſich mit Kunſt und Wiſſenſchaft beſchöftigen, ſich gei⸗ ſtig gegenſeitig anregen und durch alles das immer van Ach, wie geändert iſt doch heute die Welt. Wir haben ſelbſt ein ant Teil Schuld, wenn wir nicht glücklich ſind, weil wir das Glück draußen ſuchen unter den Menſchen, wo es nicht iſt, ſt bei uns ſelbſt, ſtatt in treuer Liebe zu denen, die uns die nächſten ſind! Zurück ins Haus, zurück ins eigene Herz! möchte man allen zu⸗ rufen, denen es am Glücke mangelt! Richte man nur wieder In der Mitte des Saales, die bekanntlich mit neuen Sitzplätzen Plauderſtündchen ein,„wie einſt im Mai“, wie in der Braut⸗ zeit, ohne Gegenwart eines Dritten, dann wird gar manches Eheleben, das proſaiſch oder gar unſtimmig geworden iſt, auch wenn viele Jahre darüber ins Land gegangen ſind, wieder neuen Glanz erhalten, wieder ſonnig werden, zum eigenen Segen derer, die in uns ihr Vorbild erblicken, zum Segen der Kinder! f — Prieſterjubiläum. Das 50jährige Prieſterjubiläum können am 4. Auguſt d. J. ſieben im Jahre 1869 geweihte Prieſter der Erzdiözeſe feiern; darunter befinden ſich: Au⸗ guſt Breunig, Studienrat und Profeſſor in Raſtatt, Eu⸗ gen Kleiſer, Pfarrer in Bickesheim, Theodor Wacker, Getſtlicher Rat und Stadtpfarrer in Zähringen. * Aus dem badiſchen Schulweſen. Das badiſche Unter⸗ richtsminiſterium hat angeordnet, daß am 10 und 11. April d. J. eine außerordentliche Dienſtprüfung für Kriegsteil⸗ nehmer am Karlsruher Lehrerſeminar II abgehalten wird. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind bis ſpäteſtens 15. Februar einzureichen. Ferner hat das Unterrichts mini⸗ ſterium die Friſt für die Einreichung von Bewerbungen um erledigte Hauptlehrerſtellen wieder auf 14 Tage feſtgeſetzt. — Auch das Großh. Landesgewerbeamt hat verfügt, daß Kriegsteilnehmern der Vorbereitungsdienſt für den Ge⸗ werbelehrer⸗ oder Handelslehrerberuf gekürzt werden kann. Die nächſte Prüfung der Gewerbelehre in Karlsruh an der Baugewerkeſchule abgehalten. — Anbauzwang für Zuckerrüben. Nach einer Verord⸗ nung des Reichsernährungsomts iſt der in den letzten Jah⸗ ren bewährte Anbauzwang für Zuckerrüben auch für das Fahr 1919 beibehalten worden. Rüben verarbeitende Zucker⸗ fabriken können von Rübenbauern, die ihnen 1916 Zucker⸗ rüben zu liefern hatten, für 1919 Lieferung von Zuckerrüben von einer gleich großen Anbaufläche verlangen, wie 1916. Das Verlangen kann nur bis zum 28. Februar 1919 ein⸗ ſchließlich geſtellt werden. Die Vertragsbedingungen blei⸗ ben vorbehaltlich anderer Vereinbarungen dieſelben, wie für 1916, jedoch darf kein niedrigerer Preis ausbedungen werden, als der für 1919/20 demnächſt feſtzuſetzende Mindeſt⸗ preis. Streitigkeiten hierüber entſcheidet der Landeskom⸗ miſſär, in deſſen Bezirk die Fabrik liegt. N Arbeitsbeſchaffung für n und techniſche Ange⸗ ſtellte. z Karlsruhe, 14. Jan. Da die Zahl der arbeitsloſen Angeſtellten zuſehends im Wachſen begriffen iſt— faſt aus nahmslos handelt es ſich dabei um Kriegsteilnehmer— hat das Miniſterium für ſoziale Fürſorge zunächſt die Handels⸗ kammern erſucht, Vereinbarungen zwiſchen den Arbeitgebern und den Vertretungen der Angeſtelltenverbände herbeizu⸗ führen, wonach die aus dem Felde heimgekehrten Angeſtell⸗ ten in die Betriebe, in denen ſie früher tätig waren, wieder aufzunehmen ſind, und zwar zu den gegenwärtigen verteuer⸗ ten Lebensverhältniſſen entſprechenden Bedingungen. Da⸗ mit ſteht im engen Zuſammenhaug die Frage der Entlafſung der während des Krieges eingeſtellten Erſatzkräfte. Soweit irgend angängig, müſſen die Angeſtellten beiderlei Ge⸗ ſchlechts, die zur Dienſtleiſtung auf die Kriegsdauer heran⸗ gezogen wurden, den heimkehrenden Kriegern Platz machen. Die Bezirksämter wurden beauftragt, unverzüglich nachzu⸗ prüfen, welche männlichen und weiblichen Angeſtellten der Kommunalverbände zu entlaſſen ſind, und dieſe Entlaſſung auf den nächſten vertragsmäßig zuläſſigen Zeitpunkt herbei⸗ zuführen. Den austretenden Hilfskräften ſoll durch Weiter⸗ zahlung des Gehalts oder eines Teilbetrages der Uebergang in die früheren e erleichtert werden. Weiter ſoll geprüft werden, ob nicht den weiterhin zu beſchäftigenden Angeſtellten der Kommunalverbände, die während des Krie⸗ ges ſtark in Anſpruch genommen waren, nunmehr Erho⸗ . die Möglichkeit geſchaffen Erwerbsloſe als Aushilfskräfte einzuſtellen. werden kann, b nlu 2 äte Badens. La r wird am 24. März fich zwiſchen 6 und 7 Uhr mit ihren Kindern zu Bett, nach⸗ ſion übernimmt. Pulsader bei. habe ſie deshalb das Leben nehmen wollen, A Landesverſammlung der Soldateuräte Badens ſtatt zu der als Vertreter des Gendarmerie⸗Kommandos Oberſtleutnant Stemmermann erſchienen war. Die Verſammlung befaßte ſich hauptſächlich mit den Richtlinien, die im Einvernehmen mit dem Generalkommando des 14. Armeekorps feſtgelegt worden ſind. In dieſen Richtlinien wird betont, daß die Soldatenräte die Hüter der Errungenſchaften der Revolu⸗ tion ſeien und daß jede Regierung von ihnen unterſtützt würde, die ſich auf den Boden der reinen Demokratie ſtelle. Die Soldatenräte würden jede Gewaltherrſchaft und Dikta⸗ tur verwerfen und die ſchnellſte Zurückführung in geordnete geſetzmäßige Zuſtände erſtreben. Die Soldatenräte ſeien das Mitbeſtimmungsorgan zuſammen mit dem Inhaber der Kommandogewalt und ſie verlangten das Mitbeſtimmungs⸗ recht zum Aufbau der neuen Mllitärgliederung. Dieſe Forderung würde ausdrücklich erhoben gegenüber der vor⸗ läufigen badiſchen Volksregierung und der Nationalver⸗ ſammlung. In der Ausſprache über dieſe Richtlinien be⸗ konte Dr. Krauß⸗Jreiburg, er habe von Miniſter Dietrich die Mitteilung erhalten, daß die Entente, bei den weiter ruhigen Verhältniſſen in Baden, nicht di⸗ Abſicht habe, in Baden einzumarſchieren, auch wenn dies bei den weiter un⸗ ruhigen Verhältniſſen in Berlin und in den Rheinlanden dort möglich wäre. Der zweite Redner Hammerſchlag⸗ rei⸗ burg führte u. a. aus, es ſolle im Heer keine einſeitige Par⸗ teipolitik getrieben und keinem Soldaten die Freiheit ſeiner Anſchauungen genommen werden. Die Soldatenräte hätten auch die Aufgabe, die Kriegsbeſchädigtenfürſorge und die Arbeitsloſenfürſorge in geregelte Bahnen zu leiten. Die Richtlinien wurden gutgeheißen und der Landesausſchuß gewählt. Dieſer ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Gehry⸗Wald⸗ kirch 1. Vors. Spindler⸗Durlach, Siegwarth⸗Offenburg 2. Vors., Straub⸗Freiburg, Werner⸗ Pforzheim und Wohlge⸗ muth⸗Heidelberg 3. Vorſ. Im weiteren Verlauf der Tagung wurden noch verſchiedene Anträge über die beſſere Verſor⸗ gung der Lazarette mit Bekleidungsſtücken und über das Tragen von Waffen der Vorgeſetzten erledigt. zee Heidelberg, 15. Jan. Eine Anzahl Studenten wendet ſich in einem Aufrufe an die hieſige Studentenſchaft zur Bil⸗ dung eines Freiwilligenkorps, das im Falle von Unruhen Ordnung und Sicherheit aufrecht erhalten ſoll. * Karlsruhe, 15. Jau. Die deutſche Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion hat gebeten, Beſchwerden, welche die neutrale Zone betreffen, ſtets an den Abſchnittskommandeur zu lei⸗ ten. Angelegenheiten, die örtlich keine Erledigung finden oder die von allgemeiner Bedeutung ſind, ſind nach einer Anordnung des Miniſteriums des Innern dieſem vorzule⸗ gen, das die Weiterleitung an die Waffenſtillſtandskommiſ⸗ n Mannheim, 14. Jan. Ein 45jähriger Volkswehrmann, der am Sonntag abend ½11 Uhr auf dem Luiſenring im betrunkenen Zuſtand aus ſeiner Piſtole ſcharfe Schüſſe ab⸗ gab, traf bei dem Verſuch der Feſtnahme einen anderen Sicherheitsmann der Volkswehr in den Unterleib und ver⸗ letzte ihn ſo ſchwer, daß der Mann im Krankenhaus bald ſtarb. Durch weitere Schüſſe wurde ein Dienſtmädchen an der Hüfte getroffen. Dieſe Verletzung ſcheint jedoch weni⸗ ger gefährlich zu ſein. Auf der Flucht ſchoß der Täter immer von neuem auf ſeine Verfolger, ohne jedoch jemand zu tref⸗ fen. In der unteren Breiteſtraße konnte endlich der Mann eingeholt werden. Mit knapper Not entging der Lynchjuſtiz ö a Freiburg, 15. Jan. Zu einem unliebſamen Vor⸗ kommnis iſt es am letzten Samstag gekommen. Als Gene⸗ ralmajor v. Chrismar von einem Spaziergang zurückkehrte, wurde er ohne jede Veranlaſſung von einer Anzahl Infan⸗ teriſten und Fußartilleriſten angefallen und mißhandelt. Wie die„Volksw.“ hierzu berichtet, lag bei dem Vorkommnis eine Verwechslung vor. Die Soldaten glaubten, es handle ſich um den Major Steltzer, der erſt kürzlich mit den 113ern aus dem Felde zurückgekehrt iſt und durch verſchiedene An⸗ ordnungen ſich unbeliebt gemacht hatte. Aus dieſem Grunde veranſtalteten etwa 200 Mann der 113er einen Demonſtra⸗ tionszug unter Vorantragung einer roten Fahne durch ver⸗ ſchiedene Straßen der Stadt. Einem Teil der Demonſtran⸗ ten war General v. Chrismar begegnet und wurde von ihnen angegriffen. 2 N 0 Gerichtssaal. Zur Verzweiflung getrieben. Als erſter Fall kam im Karlskuher Schwurgericht die Anklage gegen die Anna geb. Kiſtner, Ehefrau des Eiſen⸗ hoblers Adolf Korn aus Karlsruhe⸗Beiertheim, wegen Tot⸗ ſchlags zur Aburteilung. Die Angeklagte war beſchuldigt, am 6. Auguſt 1918, nach⸗ mittags zwiſchen 6 und 7 Uhr, nachdem ſie wegen ſträflichen Verkehrs mit einem rumäniſchen Kriegsgefangenen von einem Gendarmen vernommen worden war, in der Abſicht, ſich und ihre Kinder aus der Welt zu räumen, ihrem am 18. April 1916 geborenen Kinde Adolf im Schlafzimmer ihrer Wohnung in Bulach mit einem Taſchenmeſſer Stiche in die Herzgegend und in den Hals beigebracht zu haben. An den 5 dieſer Verletzungen iſt der Knabe am 22. Auguſt ge⸗ ſtorben. Die Verhandlung ergab: Ehefrau Anna Korn iſt im Jahre 1889 in Beiertheim geboren. Im Jahre 1909 heiratete te ihren jetzigen Ehemann, der der Witwer ihrer Schweſter war. Der Ehe entſproſſen drei Kinder, ein im Jahre 1910 geborenes Mädchen, ein zweites Mädchen, das im Jahre 1914 geboren wurde, war wenige Monate nach der Gebur geſtorben. Das dritte Kind war das Knäblein Adolf, das am 18. April 1916 geboren wurde. Die Ehe war nicht ſehtr glücklich, zwiſchen den Ehegatten kam es öfter zu Auseinan⸗ derſetzungen. Im Sommer 1918 machte ſich Frau Korn des ſtrafbaren Verkehrs mit einem rumäniſchen Kriegsgefan⸗ genen ſchuldig, weshalb ſie in Unterſuchung genommen wurde. Später, am 8. Oktober, wurde ſie wegen Verkehrs mit feindlichen Kriegsgefangenen vom hieſigen Schöffenge⸗ richte zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt. Als ſie am 65 Auguſt wegen ihres Vergehens von einem Gendarmen ver nommen worden war, entſchloß ſie ſich, aus dem Leben zu ſcheiden und zuvor ihre beiden Kinder zu töten. Sie begab u — dem ſie die Betten neu überzogen und ſich und ihren Lin⸗ dern friſche Wäſche angelegt hatte, und teilte den Kindern mit, was ſie vorhabe. Das Mädchen wehrte ſich gegen die Ausführung des Verbrechens an ihm, lief fort und weinte, Darauf holte die Frau das Raſiermeſſer ihres Mannes, um den Knaben zu töten. Als ſie ſah, daß das Meſſer keine Spitze hatte, legte ſie es wieder an ſeinen Platz und nahm das Taſchenmeſſer des Mannes und brachte dem Kinde Stich⸗ wunden in der Herzgegend und am Halſe bei. Sich ſelbt verſuchte ſie die Pulsadern zu öffnen und brachte ſich zu die ſem Zwecke zwei große Wunden in der Gegend der linken Als man die beiden verletzten Perſonen auf gefunden hatte, brachte man ſie in das Krankenhaus. Dort blieben ſie acht Tage lang und wurden dann entlaſſen. Dit Frau war wieder hergeſtellt und man hoffte auch das Kin davon zu bringen. Das Kind ſtarb aber ſpäter an neuen Blutungen. Als Gründe für ihre Handlung gab die Ange klagte an, Furcht vor dem Ehemann und Scham vor anderen Leuten, wenn ſie von ihrer erſten Straftat erfahren ſollten, Sie ſagte, ſie habe ſich deshalb töten wollen; ihren Kindern damit ſie nich in fremde Hände kämen. Die Geſchworenen bejahten die Frage nach Totſchlag un? die Frage nach mildernden Umſtänden. Das Gericht ve urteilte ſie aufgrund dieſes Wahrſpruches zu einer Gefäns nisſtrafe von 2 Jahren. Jienesſe Pachſichten. Aufruf der Reichsregierung. 4 f l.) Nicht amtlich 05 3 l 5 Ein Studenten⸗Freiwilligenkorps. — verfaſſ 8. J. V. Hörner. Koch. Der Vorſtand. f 13. Pr. Kohlund, Johanna, Lehramtsprakti⸗ 8. Hollerbach, Adolf Prokuriſt, Mannheim, halten. Enthält ein Stimmzettel Namen, die aus Amtliche kantin, Freiburg i. B., i 5 9. Lehn, Karl, Poſtmeiſter, Furtwangen, mehreren Wahlvorſchlägen entnommen ſind, ſo iſt Bekanntmachungen 14. Schöller, Ignaz, Malermeiſter, Triberg. 10. Maag, Auguſt, Landwirt, Vilchband(Amt er ungültig. Stimmzettel, die nur einen oder ein⸗ a Tauberbiſchofsheim!, a d zelne Namen aus einem Wahlvorſchlage enthalten, bi IU 0 II. g 10. Stiner, Auguſt, Sägewerksbeſitzer, Neuſtadt haben für die Wahl die gleiche Gelkung wie ſolche, 6 I U Deutſch⸗nationale Volkspartei i. Schw., die den ganzen Wahlvorſchlag unverändert wieder⸗ zur Dorfaſfunggabenden deulſchen(Chriſtliche Volkspartei in Baden.) 12. 2 7 5 er, Albert, Arbeiterſekretär, Lörrach⸗. ltig ſind d 91 4 5 1. Düringer, Dr., Adalbert, Miniſter a. D., etten, ngültig ſind dagegen na 42 der Wahlord⸗ Rall 0 f Karlsruhe, f 13. Kuhn, Frl. Johanna, Hauptlehrerin und Vor⸗ nung ſolche Stimmzettel: b Ong Derfams lll 0 f. 2. Ru pp, Johannes, Landwirt und Bürgermeiſter ſitzende des kath. Frauenbundes, Zweigverein] 1. die nicht in einem amtlich abgeſtempelten Um⸗ Gemäß 8 28 der Wahlord ür die Wabl Reihen, Raſtatt, Raſtatt, t ſchlag oder die in einem mit einem Kennzei⸗ ut derfafß er Wahlordnung für die Wahlen 3. Panther, Dr., Albert, Rechtsanwalt, Mann 14. Maurer, Adolf, Landwirt, Linſenbotenhof, chen verſehenen Umſchlag übergeben worden 195 n Deuce. heim, 5 Gemeinde Horheim(Amt Waldshut). ſind; eite 1853) w den sal tit N 9. 4. Steinmann, Auguſt, Landwirt, Hengelau. 2. die nicht von weißem Papier ſind; ugelaſſenen 1 165 5 che 7 ah 2 1 5. Reutter, Karl, Kabinettmeiſter, Pforzheim,. IV. 9. die mit einem Kennzeichen verſehen ſind; ſie gugelaſſen 8 in ite 928 10 5 6. v. Marſchall, Freifrau, Marie, Neuers⸗ Sozialdemokratiſche Partei. 4. die keinen oder keinen lesbaren Namen ent⸗ gegeben en ſiad, nachſtehend bekannt⸗ hauſen, 1. Geck, Oskar, Redackteur und Stadtverordneter halten;. 5 5 5 1 7. Glo 5 n 15 7. Kaufmanu und Stadt⸗. 5. 5 1 5 nicht Relhaft on— eines a rat, Freiburg i. B., 2. Trinks, Oskar, Parteiſekretär und Stadt⸗ zewerdes unzweifelhaft zu erkennen iſt; 8 Deutſche Demokratiſche Partei. S. Herrmann, Adolf, Pfarrer, Wilferdingen. verordneter,„ 0 6. die eine Verwahrung oder einen Vorbehalt 1. Dietrich, Hermann, Oberbürgermeiſter in 9. Bender, Heinr., Hauptlehrer, Donaueſchingen, 3. Rückert, Leopold, z. 3. Verkehrsminiſter, gegenüber allen Gewählten enthalten;: Konſtanz, z. Zt. Miniſter des Auswärtigen in 10. Sede Georg, Landwirt und Bürgermeiſter, Karlsruhe, 7. die Namen aus verſchiedenen Wahlvorſchlägen 2. Bartsruhe, i f achſenflur, 4. Stock, Chriſtian, Arbeiterſekretär und Stadt⸗ enthalten; 2 85. 7 Haas, Ludwig, Rechtsanwalt, z. Zt. Mini⸗ 11. Opitz, Dr., Crich, Direktor der Frauenklinik, verordneter, Heidelberg, 8. die ausschließlich auf andere als die in den 2. Er des Innern, Karlsruhe. Freiburg i. B, 0 5. Riedmiller, Lorenz, Holzarbeiter, Emmen⸗ öffentlich bekannt gegebenen Wahlvorſchlägen kam ge lhardt, Gmil, Stadtrat und Handels⸗ 12. Lipp, Jakob, Maler, Karlsruhe, dingen, aufgeführten Perſonen lauten. N 2 wu mmerpräſident. Mannheim, 13 Stober, Leopold, Oberreviſor, Karlsruhe, 6. Reinbold, Georg, Metallarbeiter, Singen Mehrere in einem Umſchlag enthaltene elch 15 8 culze⸗Gävernitz, Gerhard, Profeſſor 14 Rie pp, Paul, Tapezler und Dekorateur, Pforz⸗ d. H., lautende Stimmzettel gelten als eine Stimme: in er Nationalökonomie, Freiburg i. B., heim. N. 7. Müller, Paul, Schreinermeiſter und Stadt⸗ einem Umſchlag enthaltene, auf verſchiedene Per⸗ g Siet er, Gottfried, Landwirt und Ratſchreiber, rat, Baden⸗Lichtental, ſonen lautende Stimmzettel ſind Wr 6 Siavolsheim(Amt Adelsheim), III. 8. Blaſe, Thereſe, Kupferſchmieds⸗ Ehefrau, Die gültigen Stimmzettel ſind ohne Rückſicht auf Fehmen, Guſtav, Verbandsbeamter des Badiſche Zentrumspartei. Mannheim, ihre Vollſtändigkeit und die Reihenfolge der Be⸗ 7. 9. 10 55 Cumetboß Derr Be 5 4 1 onalverſammlung allein den Frieden und die eigene Freiheit in einer neuen Verfaſſung verankern könne. Es gilt, den ungeſtörten Verlauf der Wahlen zu ſichern. Pflicht eines jeden Deutſchen iſt, hierbei mit⸗ zuhelſen. Durch den 8 102 des Reichsſtrafgeſetzbuches wird ausdrücklich darauf hingewieſen, daß jeder mit chwerer Freiheitsſtrafe beſt ird, i t⸗ l e en de en den hat der Bevölkerung den Wert des Zuckers ganz anders ſchen durch Gewalt und Drohung zu hindern ſucht an der Ausübung ſeiner ſtaatsbürgerlichen Rechte, zu wählen. Frankreich will. 555 der neutralen Zone eſetzen. T. U. Genf, 15. Jan.(Tel.) Nicht amtlich. Unter den zwiſchen Marſchall Joch und Erzberger zu behandelnden Gegenſtänden gelten nach Pariſer Mel⸗ dungen als die wichtigſten die Beſetzung eines Teils der neutralen Zone durch die Franzoſen und die Unterſtützung des Pilſudski⸗ Heeres durch die aus Amerika nach Danzig herangeführten polniſchen Le⸗ gionen. 7 Deutſchlands Schiffe für die Lebensmittelverſorgung. T.. Paris, 15. Jan.(Tel.) Es verlautet, Deutſchland müſſe alle ſeine Schiffe zur verſorgung den Alliierten zur Verfügung ſtellen. Angliederung der Republik Luxemburg an Frankreich. W. T. B. Paris, 15. Jan.(Tel.) Nicht amt⸗ lich. Die Partei, die die Republik in Luxemburg aus⸗ gerufen hat, beſchloß, eine offizielle Abordnung nach Paris zu ſenden, mit dem Auftrag, der franzöſiſchen Regierung die Angliederung Luxemburgs an Frank⸗ reich vorzuſchlagen. a Bill zur Minderung der Hungersnot. W. T. B. Washington, 15. Jan.(Tel.) Nicht amtlich. Das Repräſentantenhaus hat die Bill zur Minderung der Hungersnot mit großer Mehrheit angenommen. Man erwartet, daß auch der Senat die Bill bald annehmen wird. Wilſon drängt zur Lebensmittellieferung. W. T. B. Waſhington, 14. Jan. Wilſon ſandte an den Kongreß eine Botſchaft, in der er für die Bewilligung von 100 Millionen Dollars für die Milderung der Hungers⸗ not in Europa drängt, indem er ſagt, daß der im Weſten weitergreifende Bolſchewismus nur durch die Lebensmittel⸗ lieferung, die der Schlüſſel zur geſamten europäiſchen Lage und zum Friedensſchluſſe ſei, zum Stehen gebracht werden könnte. Die Zuckerwirtſchaft. Von Behörden, Privaten und der Preſſe wird viel⸗ fach gefragt, ob der Bevölkerung nicht mehr Zucker zu⸗ geteilt werden könnte, da doch der Heeresverbrauch zu⸗ rückgegangen ſei. Gelegentlich wird auch das Gerücht ver⸗ breitet, die Rationierung des Zuckers werde bald ganz aufgehoben werden. Dadurch werden Hoffnungen erweckt, die ſich nicht erfüllen laſſen. Der Bevölkerung kann nicht ſo viel Zucker zugeteilt werden, wie ſie wünſcht. Deutſchland hatte im Frieden eine ſtarke Zuckerausfuhr, zwei Fünftel der Erzeugung an Zucker wurden ausge⸗ führt. Seitdem iſt die Anbaufläche von Zrckerrüben aber Seckenheim, den 16. Januar 1919. Bürgermeiſteramt: Lebensmittel⸗ — ————————————————ç—çꝙ——— 5 um erm etfr Drirrel, die Rübenernte um etwa die Hälfte, die Zuckererzeugung um etwa 40 Prozent zurückgegangen. Der Bedarf an Zucker iſt dagegen geſtiegen. Im Frieden See Boettger in f Heißlaufen einer Welle der Transmiſſion im Erdgeſchoß des der Bevölkerung weniger Zucker verbraucht als jetzt auf großen vierſtöckigen Spinnereigebäudes verbreitete 15 das Feuer wurde in manchen Gegenden und von einzelnen Teilen den Kopf verteilt wird. Die Veränderung der Lebens⸗ weiſe und die Knappheit an Nahrungsmitteln überhaupft beiter konnte nicht rechtzeitig den Weg ins Freie finden, ſo zum Bewußtſein gebracht als im Frieden. Außerdem iſt ein weſentlicher Mehrverbrauch dadurch eingetreten, daß über ein Fünftel der geſamten Zuckererzeugung zur Her⸗ ſtellung von Brotaufſtrich verwendet werden muß. Eine gewiſſe Erleichterung der Zuckerwirtſchaft tritt durch die Demobiliſierung des Heeres ein. Der Bedarf für den unmittelbaren Verbrauch des Heeres betrug etwa ein Drittel, der Bedarf für die Herſtellung von Munition etwa ein Achtel der an die übrige Bevölkerung ver⸗ teilten Menge. Der letztere Bedarf fällt ganz fort, der erſtere verringert ſich, da die Zuckermengen, die die Kom⸗ munalverbände an die Entlaſſenen zu verteilen haben, kleiner ſind. An ſich würde wegen dieſer Erſparniſſe die Monatskopfmenge der Bevölkerung um ein Geringes erhöht werden können, wenn nicht, und da liegt der Kern⸗ punkt, gerade die Zuckerwirtſchaft des Jahres 1918/19 beſondere Vorſicht erheiſchte. Wir ſind in das neue Wirt⸗ ſchaftsjahr mit einem geringen Beſtande eingetreten, der kaum die Deckung der dringenden Bedürfniſſe der Ueber⸗ gangszeit ermöglichte. Dazu kommt eine große Unſicher⸗ heit bezüglich der Zuckerernte des neuen Jahres. Die in dieſem Jahre mit Zuckerrüben bebaute Fläche iſt zwar annähernd ſo groß wie die vorjährige Anbaufläche. Der Ertrag auf das Hektar aber wechſelt, der Zuckergehalt der Rübe iſt meiſt geringer und ihre Einerntung iſt viel⸗ fach nicht möglich geweſen. Die Verarbeitung aller ge⸗ ernteten Rüben auf Zucker iſt wegen der Verkehrslage, der Schwierigkeiten bei der Arbeiterbeſchaffung, der Koh⸗ lenverſorgung, der Waffenſtillſtandsbedingungen uſw. nicht angängig. Die zur Verfügung ſtehende Zuckermenge wird ſicher geringer ſein als im letzten Jahre. Vielfach iſt angeregt worden, die Kopfmenge für die Bevölkerung durch die Einſtellung der Süßigkeitenher⸗ ſtellung zu verbeſſern. Die ſo erzielte Verbeſſerung würde ſehr unbedeutend ſein und im ganzen Jahr nur wenig mehr als 1 Pfund Zucker auf den Kopf der Bevölkerung ausmachen. Dagegen würden bei Einſtellung dieſer Fa⸗ brikation über 1400 Betriebe, darunter reichlich 1200 kleinere Betriebe, zum Stillſtand kommen und etwa 25 000 Arbeiter brotlos werden. 53 Gegen die beſonders in Berlin ſich neuerdings in Aergernis erregender Weiſe breitmachenden Geſchäfte, die den Süßigkeitenhandel erſt kürzlich aufgenommen haben und ihre Ware als Auslandsware zu fehr hohem Preiſe feilhalten, ſind beſondere Maßnahmen getroffen, da der dringende Verdacht beſteht, daß die hier feilgebotenen Süßigkeiten aus ſog. Schleichhandelszucker hergeſtellt ſind. Vermiſchtes. Eine Univerſi ät für Köln. Die preuß. Staatsregierung hat der Stadt Köln die Berechtigung zur Gründung einer Univerſitüt erteilt. Zunächſt ſollen die bereits beſtehenden Akade⸗ mien, Handelshochſchule, Hochſchule für kommunale und ſoziale Verwaltung und Akademie für praktiſche Medizin zuſammengeſetzt Bekanntmachung. Da allen in die Wählerliſte für die Wahl der Abgeordneten zur unggebenden deutſchen Nationalverſammlung Wahlberechtigten nun Poſtkartennachrichten zugegangen ſind, weiß jeder wer darin aufgenommen iſt. Sollten noch für dieſe Wahl wahlberechtigte Perſonen vorhanden ſein, die keine Poſtkarten erhielten, ſo haben ſich dieſelben Morden Freitag, oder ſpateſtens übermorgen damelag bormifkag auf dem Rathaus Zimmer Nr 7 unter Vorlage etwaiger Papiere zu melden. Wer dies unterläßt, alſo wer keine auf ſeinen Namen lautende Poſtkarte hat, kann ſein Wahlrecht am Sonntag nicht aus⸗üben. aufgenommenen 1 zu erſcheinen. Des Ifffkfrnt für und das landwirtſchaftliche Jorſchungsinſtitut. 8 an den Kanton St. Gallen ausgeſproche ar Arbeiterſekretär Kandidat Prokuriſt A. Hollerbach Mannheim.. Alle Wählerinnen und Wähler ſind zu dieſer Verſammlung ebenſo höfl. als dringend eingeladen, und iſt es Ehrenpflicht derſelben in Maſſen werden. Erganzend treten hinzu r pogtate Forſchrng Ein A brach am Montag nacht in der Spinnerei Karl rimmitſchau⸗Reukirchen aus. Durch das mit raſender Schnelligkeit durch den Transmiſſionsſchacht in allen vier Stockwerken. Ein Teil der im Betrieb beſchäſtigten Ar⸗ daß bei dem Brande auch einige Perſonen, man ſpricht von 5 bis 10, verbrannt und einige verletzt worden ſind. Vorarlberg und die Schweiz. In Vorarlberg iſt die Be⸗ ö wegung, die auf eine Vereinigung mit der Schweiz abzielt, noch Blebhaft. Die Gemeinden Höchſt, Fußbach und Gaißau im Mündungstal des Rheins haben ſich faſt einſtimmig 5 n.— Vor⸗ erg wurde 1782 von Kaiſer Joſeph II. mit Tirol vereinigt. »Der„Wahlſchwindel“. In einem i in Oberndorf fand ſich lt.„Schwarzwälder Bote bei der Stimmen⸗ zählung nachſtehender Wahlzettel vor: Schwindel ſah ich voll Ueberdruß Im alt⸗politiſchen Lager, Schwindel iſt der Spartakus, Schwindel ſogar der Sozius Als hochmoderner Schlager. Schwindel gibts im ſaffentat, Schwindel iſt Parteimoral, Schwindel ſeh ich gar überall, alſo: Schwindel auch für mich die Wahl! Einem Wähler, ſo ſchreibt die Schriftleitung hlezu, der wenig Einſicht in ſeine ſtaatsbürgerlichen Pflichten und Rechte verrät, gehört das Wahlrecht entzogen. — Straferlaß. Die wegen Zuwideryandlungen gegen die Vorſchriften des Hilfsdienſtgeſetzes verhängten Strafen ſind, ſoweit ſie noch nicht bezahlt oder verbüßk ſind, mit ſofortiger Wirkung erlaſſen worden. — Aus dem bad. Schulweſen. Am 10. und 11. April ds. Is. findet eine außerordentliche Dienſt⸗ prüfung für Kriegsteilnehmer am Karlsruher Lehrerſemi⸗ nar II ſtatt. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind bis ſpäteſtens 15. Februar einzureichen. Dis Friſt für die Einreichung von Bewerbungen um erle⸗ digte Hauptlehrerſtellen wurde wieder auf 14 Tage feſt⸗ geſetzt.— Kriegsteilnehmern kann der Vorbereitungs⸗ dienſt für den Gewerbelehrer⸗ oder Handelslehrerberuf gekürzt werden. Die nächſte Prüfung der Gewerbelehrer wird am 24. März in Karlsruhe an der Baugewerke⸗ ſchule abgehalten. 5 — Geordneter Volksſchulunterricht. Das bad. Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat angeordnet, daß, nachdem die Lehrer infolge der Demobilmachung größtenteils aus dem Heeresdienſt entlaſſen worden . ſind, an allen Volksſchulen, ſoweit die Schulräume zur Verfügung ſtehen, der geordnete Unterrichtsbetrieb ſo⸗ fort wieder aufzunehmen iſt. Das Unterrichtsmini⸗ ſterium hat bei der Militärbe hörde beantragt, daß alle noch von ihr benützten Schülräume für den Unter⸗ richt umgehend zurückgegeben werden. Sämtliche Er⸗ mächtigungen zur Freigabe des Unterrichts oder zur Beurlaubung beſtimmter Schuljahre der Volks⸗ und Forl⸗ bildungsſchule oder einzelner Schüler, die während des Kriegs im Hinblick auf den Arbeitermangel in ſtaat⸗ lichen Betrieben, in Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtſchaft erteilt worden ſind, wurden vom Mini⸗ ſterium zurückgezogen. — Zentrumspartei Seckenheim. Freitag, den 17. Januar 1919. abends 7½ Uhr im„Schwanen“ 11 gar Lülkuns-Wäblargeraumbng. Es werden ſprechen: Abel, Darum anf Zur Versammlung! Le 5 7 5 e ele nde des Hausfrauenbundes, g 5 5 8 ö des, Emil, Vijouteriefabrikant, Pforz⸗ Zimmermann, Heinrich, Landwirt, Wies⸗ ugelmeier, Erwin, Bürgermeister, 5 Alfred, jung, Schuhmacherm ter, Frei⸗ „Röſch, Ernſt, Schriftſetzer, Lörrach⸗Stetten, Müller, Adolf, Geſchäftsführer u. Gemeinderat Schopfheim, präſident Karlsruhe, 11. Munding, Joſeph, Schloſſer, Bretten, Erſing, Joſeph, Gewerkſchaftsſekretär, Karls⸗ 12 Grahl, Wilhelm, Schuhmachermeiſter, Triberg 13. Winter, Joſeph, Schneidermeiſter, Offenburg, Dürr, Hans, Gewerkſchaftsbeamter, Lahr. Die (gez.) Wahl Dr. Arns perg er, nennungen den einzelnen Wahloorſchlägen zuzurech⸗ nen. ö Karlsruhe, den 13. Januar 1919. Der Wahlausſchuß: Der Wahlkommiſſar: (gez.) Pfiſterer. ie Beiſitzer: Hof, Weis. Der Schriftführer: f ö(ez. Dr. v. Bayer. 5 1 4 Nachſtehend brin 0 mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, 1 8 ere 1919 anher geltend zu machen ſind und ſpätere Einſprachen n könnten. Seckenheim, den 15. Januar 1919. FTE Gemeineevat: J. V. Hörner. Allmend ⸗ Verteilung. en wir die Zuteilung der auf 1. Januar 1919 frei gewordenen Almendſtücke daß Einsprachen gegen die Verteilung bis längſtens 23. icht mehr berückſichtigt werden Koch. Lang⸗ 5 lach Die Zuteilung erfolgt an: Almendrang Seither genutzt von Nr. a l J. Klaſſe. 28 Frey Jakob 7. 2. 99 Herdt Th., Maurermſtr. 18 Weißling Wilh. Konr. S. 15. 3. 09 Klumb Friedr., Tagl. 3 Rudolph Joh. Gg. 4. 4. 99[ Sturm Matth., Schreiner. 58 Koger Joſef 13. 5. 99 Ruf Gg. Ad. Bahnarb. 17 Wohlfarth Philipp F. 9. 99 Kegel Joſ., Ww. 46 Frey Peter 8 19. 10. 99 Hoffmann Peter. 72[ Reuther Georg. Maurer 17. 11. 99 Weidner Hch, WWw. 32 Arnold Jakob, Bahnarb. 24. 11. 99 Bauſch Joh. Gg., Polizeidiener 10 Herdt Wilh., Thom. S.. 17. 12. 99 Marzenell Adam, Bahnarbeiter 56 Moog Gg. Leonh., Schneider 24. 1. 00 Seitz Matth. K. S. 35 Eder Johann, Bahnarbeiter 1. 2. 00 Bauder Gg. Ik. Bahnarb. 45 Seitz Peter, Kaſp. S. 8. 2. 00 Winkler Stef., Straßenwart. 68 Bühler Gg. Jak. gen. Karl 22. 2. 00 Kreutzer Ant, Ww. 47 Schreck Phil, Hch. S. 8. 3. 00 Biegel Hch., Tagl. 11 J Rudolph Leonh. Kaſp. S. 18. 3. 00 Keller Ignatz. 20 Blümmel Phil. Joh. 7. 4. 00 Fedel Anton, Former. 51 Weißling Phil. Techn. Ww. 19. 5. 00 Tranſier Joh., Maurer. 42 Senn Ludwig 6. 6. 00] Würhwein Adam. 75 Seitz Leoh. Gg. Jak. S. 23. 7. 00] Gruber Matthäus. 2 Ster 12 un Welle. Il. Klaſſe. „ Seitz Karl Kaſpar 16. 12. 99 „ Volz Georg Philipp, Gg. Jak. S. 7. 6. 97 2 Kettner Jakob, Maurermeiſter 5. 7. 97 „ Karl Louis, gen. Wilhelm 1 „ Obermaier Leonhard 30. 7. 97 5 Schreck Peter 6. 8. 97 7 Winkler Peter 24 8797 1 Volz Jakob, Gg, Leonh. S. 8. 10. 97 „ Schuhmacher Gg. Philipp 11. 10. 97 . Frey Joh. Gg. 7. 11. 97 7 Bolz Georg Wilhelm, Gg. L. S. 10. 12. 97 „ Heierling Anton jun. 12. 1. 98 „ irſch Georg Peter 15. 1. 98 „ lumb Philipp, Wendel Sohn 1. 2 88 . H Jakob, Wilhelm S. 10. 2.98 5 ropp Peter, Metzger 8. 3. 98 7 Weißling Philipp, Tüncher 31. 3. 98 Neu⸗ 1 3 w Nr. II. Klaſſe 1 288 Seitz Karl Kaſpar 16. 12. 93 Frey Peter. 158 5 Thomas, Maurermſtr. 8. 2. 95 Ernh Phil. Jak., Ww. 20¹ lumb Friodrich 5. 3. 95 Hartmann Wilhelm. 162[ Sturm Matth., Schreiner 2. 5. 95 Volz Joh. Matth Ww. 103 Ruf Georg Adam, Bahnarb. 9. 6. 95 Erny Chriſtian Wilhelm. 295[ Kegel Joſ. Witwe 5. 7. 95[ Klumb Val., Ww. 22 offmann Peter 25. 7. 95] Erny Chriſtian, Ww. 160 n Heinrich Ww. 27. 7. 95 Gund Martin, Ww. 383[ Bauſch Joh. Gg., Polizeid. 1. 10. 95] Obermaier Joh. Gg. 128 Marzenell Adam, Bahnarb. 2. 10. 95 Raule Franz Bernh. Ww. 417 Seitz Matth., Kaſp. Sohn 11. 11. 95 Ehrhardt Jakob. 272 Bauder Gg. Jak., Bahnarbeiter 15. 11. 95[ Raufelder Mart. Ww. 848] Winkler Stefan, Straßenwart 14. 12. 95 Weißling Joh. Ad., Ww. 77 Kreutzer Anton Witwe 16. 12. 95][ Maier Peter i 349 Biegel Heinrich 19. 2. 96[ Winkler Andreas 416 Keller Ignatz 8. 3. 96 Rieſenacker Pet. Ant, Ww. 365 Fedel Anton, Former 12. 4. 96 Schuhmacher Mart. Ww. 358[ Tranſier Joh., Maurer 26. 5. 96 Wolf Philipp Jakob 202[ Würthwein Adam 20. 6. 96 Gund Heinrich. W wa Nr. IV. AKlaſſe. 1 75 Reuther Otto 6. 12. 89[ Kreutzer Wende 81. 8 ohann 7. 12. 89 Sul Joh. Gg. 85 Eder Jakob, Jak. S. 10. 12. 89 öllner Gg., Gg. Joſ. S. 109 J Hartmann Wendel 3. 2. 90] Schmitt Matth., Ww. 116 aule Georg 26. 2. 90 Greiner Adam 11[ Ditſch Jakob Baſtlius 6. 4. 90 Schreck Georg, Ww. 74 Volz Anton 8. 4. 90[ Biegel Adam 3[[ Roßrucker Matthäus 15. 4. 90[ Schmitt Jak., Seb. Sohn 12 Spieß Karl Joſef Witwe 25. 4. 90 Seitz Karl Jakob 16 Seitz Georg Wendel 26. 5. 50 Obermaier Joh. Gg. 119[ Bauer Joh. Friedr. 27. 5. 90] Klumb Joh. Gg., Fabr. Arb. 15 Seitz Joh. Peter, Kaſp. S. 9. 6. 90 Ehrhard Jakob 82 Schmitthäuſer Wilh. Ww. 26. 7. 90[ Heierling Joh. Adam 113 Maas Thomas 28. 8. 90[ Blümmel Michael 100 Volz Gg. Jak. Joh. Gg. S. 28. 8. 90[ Spieß Friedrich 0 62 Bickon Peter Anton f 21. 9. 90] Würthwein Gg. Jak. 101 Weißling Phil., Phil. S. 23. 9. 90 Möll Thomas, Ww. 77 Hoffmann Jakob, Joh. Gg. S. 23. 9. 90 uber Philipp Ludwig 18 Seitz Jak., Scharh. S. 9. 10. 90 ranſier Joh., Ww. ae wid wa 5 n v. Klaſſe. 0 52 Kreutzer Wendel 23. 11. 81 i 78 110 8990 Johann Georg 13. 12. 81 5 1 70 192 öllner Georg, Gg. Joſ. S. 31. 12. 81 Erny Phil. 7 0 w. 150 62 Schmitt 1 9 5 Ww. 15 5 5 Volz Jh. Match 1 i ü am 23. 1. 5.. 76 16 5 Set Georg Witwe 16. 2. 82 Erny Chriſtian Wilhelm 68 81[ Biegel Adam 1. 3. 82[ Klumb Valentin Ww. 232 178 Schmitt Jakob, Seb. S. 6. 3. 82 Erny Chriſtian Ww. 155 198] Seitz Karl Jakob 19. 4. 82 Gund Martin Witwe 200—Klumd Joh. Gg., Fab⸗Arb. 12. 5. 82 Raule Franz Bernh, Ww. 234 149 Heierling Joh. Adam 30. 5. 82[ Weißling Joh. Ad. Ww. 229 14 Blümmel Michael 16. 8. 82 5 5 Peter 1 3 Spieß Friedrich 12. 9. 82] Winkler Andreas 192—[Würthwein Georg Jakob 18. 9. 82 Rieſenacker Pet. Ant. Ww. 204—[Möll Thomas Witwe 2. 10. 82 e 1 Ww. 171 75 Huber Philipp Ludwig 2.0. 86 0 5 Phil. Jak. 16 66 Tranſier Joh. Ww. 2. 10. 82 und Heinrich Waſen 9 VI. Klaſſe. a 3 f 0 5. 12. 79 rey Peter 175 8 Sal 0 Joſ. Ww. 12. 12. 79 Blümmel Peter Gruber Philipp, Pet. S. 19. 1. 80[ Erny Ph. Jak. Ww. Schmich Peter Ant. Ww. 29. K 80 artmann Wilhelm Seitz Joh. Phil., Ph. S. 3. 2. 80 olz Johann Matth. Ww. uber Peter 23. 2. 80] Erny Chriſtian Wilhelm eit Joh., Scharh. S. 28. 2. 80 Klumb Valentin Ww. erdt Martin Witwe 11. 3. 80 Erny Chriſtian Ww. . Johann Jakob ö 26. 5. 80 Gund Martin Witwe Volk Michael, Mich. S. 19. 5. 80[ Raule Frz. Bernh. Ww. errmann Joſef 25. 8. 80[ Weißling Joh. Ad. Ww: Kreutzer Joh., Adam S. 1. 10. 80 Maier Peter, Val. S. Raufelder Wilh. Alb. Ww. g Winkler Andreas N rey Gg. Phil. Ww. a 1 Pet. Ant. Ww. ühler Karl W w. Schuhmacher Mart. Ww. Giterer Polos eld Pbtlp Jas 2. 8** Versteigerung. Auf Antrag des Eigentümers Jakob Koch, Bäckermeiſter in Seckenheim werden am Montag, den 20. Jaunar 1919, Vormittags 10 Uhr auf dem Rathaus dahier nachſtehend verzeich⸗ nete Grundſtücke öffentlich meiſtbietend ver⸗ ſteigert. im Herrengarten, Niederfeld. im Brunnenfeld. 3. Ogb.⸗Nr. 5069, 17 ar 46 qm Wald im Sand, Münchwälder. 4. Lgb.⸗Nr. 3655, 9 ar 93 qm Ackerland im Oberfeld beim Heckweg. 5. Lgb.⸗Nr. 1373, 9 ar 48 qm Ackerland im Niederfeld unter der Wieſengswann. 6. i. d. Mallau, Gewann unt. dem Sandrain. 7. Lgb.⸗Nr. 3610, 9 ar 97 qm Ackerland im Oberfeld beim Friedhof, Sand in der oberen Hal. ö 9. Lgb.⸗Nr. 3903, 15 ar 49 qm Ackerland im Oberfeld, Häuſemerfeld. Lgb.⸗Nr. 5639, 11 ar 17 pm Ackerland im Sand in der oberen Hall. Lgb.⸗Nr. 6719, 20 ar 94 pm Ackerland im Sand bei⸗ der Altrippergaſſe. Die Bedingungen werden dei der Ver⸗ ſteigerung bekannt gegeben. Seckenheim, den 15. Januar 1919. gürgermeifteram J. V. Hörner. Ffeſwillige Grusdstücks versteigerung. Die Erben des Heinrich Gund Tag⸗ löhners laſſen am Mittwoch, den 22. Januar vorm. 11 Ahr a im Rathaus Seckenheim 1683 qm Ackerland im Sand, in der unteren Hall, über den Heuweg auf Gemarkung Mannheim⸗Neckarau meistbietend gegen Bar⸗ zahlung verſteigern. 5 Der Zuſchlag erfolgt, wenn der Anſchlag von 110 Mk. für 100 qm mindeſtens geboten wird. b 10. 11 Koch. Aatariat Mannheim VI. Schilling. Romen-Nusgabe. Es erhalten am Freitag, den 17. d. M. Brikeff je zwei Ztr. gegen Vorzeigung des Kohlenaus⸗ weiſes bei der Kohlenhandlung Stengel Wilhelmſtraße Nr. 401 bis 549 in folgender Einteilung: i Nr. 401 bis 450 von 8 bis 10 Uhr Nr. 451 bis 500 von 10 bis 12 Uhr Nr. 501 bis 549 von 2 bis 4 Uhr Der Preis beträgt pro Zentner 2.70 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 21 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 14. Januar 1919 Lebens wittelaut. Mie außerordentliche Kreisverſamm⸗ lung am 29. Jann ar 1919 in Taden⸗ khurg betreffend. Ich bringe zur öffentlichen Kenntnis, daß am Mittwoch, den 29. Jannar 1919, nach. 3 Uhr in der Turnhalle der Realſchule in Ladenburg eine außerordentliche Kreisverſammlung ſtattfindet. Die Sitzung iſt öffentlich. Ich lade die Kreisangehörigen zur Teilnahme ergebenſt ein. Die Herren Bürgermeiſter des Kreiſes werden erſucht, dies in ihren Gemeinden ortsüblich bekant zu geben. Mannheim, den 10, Januar 1919. Der Kreishauptmann. d Tagesordnung: 1, Wahl des Vorſitzenden, ſeines Stellvertreters und zweier Sekretäre. 12 2. Die Errichtung eines Lehr⸗ und Verſuchsgartens des Kreiſes Mannheim in Ladenburg. 13. Dienſtvertrag des Kreisinſpektors Blaſer in Ladenburg. 1. Lgb.⸗Nr. 1748, 10 ar 81 qm Ackerland 2. Lgb.⸗Nr. 4907, 16 ar 25 qm Ackerland Lgb.⸗Nr. 2340, 12 ar 54 qm Ackerlanz 8. Lgb.⸗Nr. 5628, 9 ar 96 qm Ackerland im 1 2 3 8 85 35 88 S i 1 85 VII. Rio ſfe. f 76 66] 135— Seitz Matth., Schuhm, 0 Frey Peter 1530 112 1780— Ding Johann Jakob 3 0 Blümmel Peter 65 3 152— Volk Johann, Ww. 30, Erny Phil. Jak, Ww. 72 59]— 31] Seitz Joh. Gg., Ph. J. S. 14. 2. 79. Hartmann Wilhelm 18 102] 900— Volz Matth., Ph. J. S. 7 Volz Joh. Matth. Ww. 1111 26]—] 10] Treiber Joh. Pet., Ww. 3. 4. 79] Klumb Val. Ww. 1480 173] 142— Kloos Martin, Ww. 155 Erny Chriſtian Ww. 144] 88] 115—]Kenntner Seb., Ww. 3. 6. 79 Gund Martin Witwe 142] 5] 168]— Hermann Wenz 27. 7. 79[ Raule Frz. Bernh. Ww. 1200 146— 6g] Erny Joh., Matth. S. 1. 9. 79. Weißling Joh. Ad. Ww. 179 123]— 16 Seitz Phil. Joh. S.„ Maier Pet., Val. S. 97 39— 52 Huber Balthaſar 30. 9. 79] Winkler Andreas. 93] 79— 11 Schnabel Johann, Ww. 28. 10. 79] Rieſenacker Pet. Ant. Ww. 47 172 165—[ Stein Jakob Ww. 15. 11. 79 Schuhmacher Mart. Ww. 45 114— 1 Kleinhans Konr., Ww. 10 11. 79 Gund Heinrich 82 85 175— Söllner Leonh., Gg. J. S 26. 11. 79 Ehrhardt Johann. Gruandstücks⸗ Bekanntmachung. Wir fordern hierdurch ſämtliche Baum⸗ und ſpäteſtens bis zum J. Februar ds. Js. zu veranlaſſen, da fonſt nach dieſem Zeit⸗ punkte unnachſicktlich Beſtrafuno erfolgt und die Beſeitigung der Raupen auf Koſten der ſänmigen Befitzer ſeitens der Gemeinde geſchieht. Seckenheim, den 7. Januar 1919. Kürgermeiſteramt: J. B. Hörner. Todes Anzeige Verwandten, Freunden und Be- kannten die schmerzliche Nachricht dall mein liebes Enkelkind Ff. Kath, Scholl Gestern vormittag 17410 Uhr nach schwerem Leiden im Alter von 20 Jahren sanft entschlafen ist. Seckenhelm, den 15. Januar 1919. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen Pran Ludwig Loos Nu, Die Beerdigung findet am Frei- tag Nachmittag 2 Uhr vom Trauer- hause Rosenstralle II aus statt. Strümpfe Verkauf. Wir haben eine Sendung Männer-, Frauen- und Kinderſtyümpfe erhalten. Dieſel⸗ ben kommen am Freitag, den 17. d. M. und Montag den 20. d. M. zur Aus gabe und zwar in folgender Reihenfolge: Am Freitag vormittags van 9 bis 12 Uhr Pr. 1 bis 800 Am Freitag nachmittag von 2 bis 1 Nr. 801 bis 1500 Am Montag vormittags von 9 bis 12 Uhr Nr. 1501 bis 2100 Am Mautag nachmittags von bis 6 Uhr N Nr. 2101 bis 3000 6 Ah das Paar 2.80 Mk. Frauenſträmpfe 3 45 Mk. 3.25 Mk. mittelamt Zimmer 3 ſtatt. Seckenheim, den 15. Januar 1919. LJebeusmittelamt. Ich empfehle: Meise Stikereistuffe für Bluſen und Kleider Weisen Seidenpiqus — prima Qualität Meisen Moutie, beſtickt für Kleider und Bluſen für Unterkleidung Meisen Crepe de Chine ehr ſchane Ware Meise Sfickerei-Holants „ für Untertaillen Meise Seide in allen Preislagen Meise Untertaillen Hauptstrasse 133. Empfehle . 20 em lang geſchnitten er Zix. 7 beſitzer auf, die Vortilgung der Raupen ſofort Der Preis beträgt für Männnerſtrümpfe bis 3.80 Mk. Kinderſtrümpfe 1.80 Mk. bis Der Verkauf findet auf dem Lebens⸗ Weise Cor settenschuner Meler III. Uchenholz 2 0 4 1 . 5