.—. —— a A der Himtsblattgder Bürger —,. 19. Jahrg. 3.25 Sonn⸗ und Feiertage. Illeisferämtfer S Eckenheim, divesheim, lleckarhuusen und Edingen. FTTTTTTTT—T—T—T—T—T—T—T—T—— Abonnementspreis 3 et be 1 Mk. 55 5 tellung. D ie Po ezogen pro Ouarta 1 820 Mk. Erscheint 1 ch at Ausnahme der Dienstag, den 28. Januar 1910 Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Der drohende Bolſchewiſten⸗Einfall. Die traurigen Vorgänge in Berlin und die Alarmnach⸗ richten über das immer weitere Vordringen der Polen ha⸗ ben eine noch viel größere Gefahr, die uns von Oſten her bedroht, faſt in Vergeſſenheit geraten laſſen, die Bolche⸗ wiſten⸗Armee, die durch Kurland gegen Oſtpreu⸗ ens Grenze marſchiert. Vielleicht hat mancher die Erklä⸗ zung Radeks, des Helfers der Liebknechtgarde in Berlin, 5 die Bolſchewiſten den Spartakiſten zu Hilfe kommen würden, nur für eine leere Drohung gehalten. Und doch nimmt ſie immer feſtere Geſtalt an. Vor 2 Wochen bereits iſt Riga, die alte deutſche Hanſeſtadt, die ſo manchen unſe⸗ rer Feldgrauen im letzten Jahre in ihren gaſtlichen Mauern aufgenommen hatte, in die Hände der Bolſchewiſten gefallen, te unter der deutſchen Bevölkerung, auch den Reichs ⸗ eutſchen, eine blutige Bartholomäusnacht veranſtaltet haben. Sogar an dem zurückgebliebenen Perſonal der deut⸗ ſchen Geſandtſchaft haben ſie ſich, der Geſetze des Völkerrechts ſpottend, vergriffen. Vergeblich hatte die aus Deutſch⸗Balten in aller Eile zum Landesſchutz gebildete Landeswehr, zuſam⸗ men mit dem Reſt der die Nachhut der 8. Armee bildenden aus Freiwilligen beſtehenden„Eiſernen Brigade“, die Stadt zu ſchützen verſucht. Vergeblich hoffte man noch im letzten Augenblick auf Verſtärkung aus dem Reich. Wenige tauſend Mann hätten vielleicht Riga vor ſeinem blutigen Schickſal ſchützen können. Sie kamen nicht. Die Verteidigung des Landes mußte auf Mitau zurückverlegt werden, das inzwi⸗ ſchen auch gefallen iſt.. N Der Soldatenrat der Feſtung Libau erläßt jetzt einen Aufruf, in dem er dringend um Hilfe aus dem Reich gegen die anrückende Bolſchewiſtenarmee erſucht, deren Angriff man nicht erſt an der Grenze erwarten dürfe, wenn man nicht Raubmord und Plünderung haben wolle. Immer weiter durch Kurlaud hindurch, in ſtetem Nampf mit unſerer Nachhut und der deutſch⸗baltiſchen Lan⸗ deswehr, zieht inzwiſchen dieſe Welle aſiatiſcher Barbarei deren Vorgeſchmack wir in Berlin ſchon jetzt kennen bernen konnten, gegen unſere eigenen Landesgrenzen heran. ehe unſerem ſchon ſowieſo ſchwergeprüften Heimatlande, wenn dieſe Welle ſeine Grenzen erreicht, überflutet und ſich mit ihren Helfershelfern und Vorläufern, den Spartakiſten, zn gemeinſamem Raubzeug vereint. Zur Lage im Oſten. „ Berlin, 25. Jan. Der Grenzſchutz für die Oſtmark iſt auf 2 kriegsſtarke Armeekorps gebracht. Ueber Frankfurt a. d. O. gehen jetzt täglich acht Truppen⸗ transporte nach dem Oſten. unhaltbare Zuſtände. Unſere Lebensmittelvorräte ſchmelzen raſch zu⸗ fammen. In der Waffenſtillſtandskommiſſton iſt nun allerdings erwirkt worden, daß der feindliche Ver⸗ band in eine Notaushilfe eingewilligt hat, aber dieſet Nothilfe iſt ſehr teuer zu bezahlen und erſtreckt ſich nur auf Kranke, Kinder, werdende und ſtillende Müt⸗ ter und einzelne beſondere Arbeiterarten. Für 30 illionen Dollars oder 126 Millionen Mark ſollen Lebensmittel zur Verfügung geſtellt werden, die bei den heutigen hohen Preiſen zur Beſchaffung von etwa 70 000 Tonnen Speiſefett, 50 000 Tonnen Wei⸗ zen, gewiſſen Mengen eingedickter Milch, Hafermehl, zeis und Fleiſchwaren ausreichen würden. Das iſt Er: ein großes Volk ſo wenig, daß es die allgemeine rnährung Rur unbedeutend beeinfluſſen kann. Da⸗ Segen iſt die geſamte fahrtbereite Handelsflotte ſofort en verbündeten Mächten auszuliefern, alle Schiffe müſſen inſtandgeſetzt und ausgerüſtet werden und ſehr 5 Mengen von Kohlen, Eiſen, Kali und Indu⸗ g teerzeugniſſen müſſen teils unmittelbar an Zah⸗ ungsſtatt gegeben oder ſonſt ins Ausland verkauft werden, damit aus dem Erlös die Rechnung der Ame⸗ 8 beglichen werden kann. Ein ſolch ungleiches eſchäft dürfte noch nicht oft vorgekommen ſein. . wir ſind in der Nollage und müſſen bezahlen, Das man van uns fordert. i Iwangsmaßnahmen gegen Atbeitsloſe. Berlin, 23 Jan. Das Reich ür di i tim, 23. 5 Zamt für die wirtſchaftliche Vero dtacung veröffentlicht eine wichtige Aenderung der 8 mung über die Erwerbsloſen⸗Fürſorge, die am Tage Perſo erkündung, alſo heute, in Kraft trat. Danach darf it 1 die während des Krieges zur Aufnahme von Ar⸗ Atepſtchtnen anderen Ort gezogen ſind, in dieſem Ort eine währt ützung nicht länger als insgeſamt vier Wochen ge⸗ bat n. werden, auch wenn ihnen eine geeignete Arbeit nicht vſtich leb agwieſen werden können. Die Gemeinden ſind ver⸗ enn z, die Unterſtübung zu verſagen oder zu entziehen, eit aner Erwerbslose ſich weigert, eine nachgewieſene Ar⸗ Wohn aunehmen, die auch außerhalb ſeines Berufs und ſchaffente liegen darf und ihm nach ſeiner körperlichen Be⸗ mur daheit zugemutet werden kann. Eine Weigerung kann gemeſſengt begründet werden, daß für die Arbeit nicht an⸗ ſittlich 8 wetsüblicher Lohn geboten wird, die Unterkunft der Fam eiten lich iſt und daß Verheirateten die Verſorgung eit und 8 unmöglich wird, für die Frage der Angemeſſen⸗ Guta 15 rtsüblichkeit des Lohnes iſt im Zweifelsfalle das Demobilmachungsausſchuſſes des Arbeits⸗ Freie Fahrt zur Reiſe an den Beſchäfti⸗ Gemeinde des letzten Wohnortes aus oſen⸗Fürſorge zu bewilligen. Iſt bei nehme der Familie an den auswärti⸗ gen Beſchäfklgungsort nicht angängig, ſo kann die Gemeine des letzten Wohnortes den zurückbleibenden Familienange⸗ hörigen während der Dauer des auswärtigen Arbeitsver⸗ hältniſſes die Zuſchläge zur Erwerbsloſen⸗Unterſtützung ganz oder teilweiſe gewähren. Das Neueſte. Von der Friedenskonferenz. Genf, 26. Jan. Die Alliiertenkonferenz hat auf Antrag Clemenceaus die Beratungen über die Scha⸗ denserſatzanforderungen an Deutſchland bis zur Rückkehr Wilſons vertagt. Die Beratungen über die übrigen Friedensbedingungen werden fortgeſetzt. Für und wider den Anſchluß Deutſch⸗Oeſterreichs. T. U. München, 27. Jan.(Tel.) Das hieſige Organ der Unabhängigen hat Aeußerungen des baye⸗ riſchen Geſandten gegen den Anſchluß Deutſch⸗Oeſter⸗ reichs gusgeſprochen. Der Miniſterpräſident dagegen hegt für die Einverleibung des wärmſte Intereſſe. Konferenz der Leiter der deutſchen Freiſtaaten. T. U. Berlin, 27. Jan.(Tel.) Die Konferenz der Leiter der deutſchen Freiſtaaten hat ſich am Sams⸗ tag über den Entwurf eines proviſoriſchen Grund⸗ ſatzes für die Reichsverfaſſung geeinigt, der der gan⸗ zen Nation zu ſofortiger Beſchlußfaſſung vorgelegt werden ſoll. In der Konferenz herrſchte Einigkeit Die Bildung einer Regierung aus mehreren Parteien ift geplant. Verhandlungen der. in Spaa. T. U. Berlin, 27. Jan.(Tel.) Die deutſche Reichsleitung iſt jetzt bereit, den Heimtransport der Ruſſen auf dem von ihr vorgeſchlagenen Waſſerwege vorzunehmen. Auf den Vorſchlag, Kardinal v. Hart⸗ mann volle Bewegungsfreiheit zu gewähren, wurde beſtimmt, daß ſeine amtliche Korreſpondenz unge⸗ ſeſen bleibt. Die Kämpfe in Portugal. T. U. Liſſabon, 27. Jan.(Tel.) Die Aufſtändiſchen ten vergeblich in Vraucaſtello und Vallenco A; zwingen. Die Moral de ndiſchen iſt infolge der Ge⸗ genſchläge und des Leben ttelmangels außerordentlich ge⸗ ſchwächt. König Manuel in Portugal angelangt. Liſſabon, 26. Jan. König Manuel iſt an Bord eines Schiffes auf der Reede in Liſſabon eingetrof⸗ fen; die Monarchiſten ſcheinen jetzt überall die Ober⸗ hand gewonnen zu haben. Die Monarchie dürfte in venigen Taren in Liſſab on verkündet werden. „„ „ Die Kämpfe gegen die Polen. Organiſation der Abwehrtruppen beendet. T. U. Schneidemühl, 27. Jan.(Tel.) Die Organiſation der Abwehrtruppen iſt beendet. Pa⸗ tronillenkämpfe bei Miala; bei Kreutz an der Bahn⸗ ſtrecke Krentz⸗Poſen hat ein den Kampf eingegriffen. Weiteres Vordringen der Polen gegen Brandenburg. T. U. Züllichau, 27. Jan.(Tel.) Die Polen haben Bomſt und Unruhſtadt kampflos beſetzt. Sie führten Maſchinengewehre mit ſich. Sie ſind durch Beſetzung der beiden Städte der brandenburgiſchen Grenze auf 5 Kilometer nahe gerückt. Die Beſetzung vom Bomſt bedeutet eine unmittelbare Bedrohung des Bahnhofs von Bentheim, von dem die Stadt Bentheim ſelbſt nur noch in weſtlicher Richtung 2 Kilometer entfernt liegt. Verluſte der Polen. T. U. Von der polniſchen Grenze, 27. Jan.(Tel.) Die Verluſte der Polen bei Oderberg betragen 5 Tote und 16 Verwundete. Vermiſchte Nachrichten. Die Lage in Trieſt. W. T. B. Bern, 24. Jan. In Fiume kam es dieſer Tage wieder zu Demonſtrationen der Kroaten gegen die Italiener, bei denen, wie der„Corriere della Sera“ meldet, franzö⸗ ſiſche Soldaten und Offiziere der Beſatzung mit den Kroaten gemeinſame Sache machten. Wie der„Secolo“ weiter aus Trieſt erfährt, iſt dort die Stimmung gegen Italien ſo ge⸗ reizt, daß man ſich ſelbſt mit dem maßvollſten Sozialiſten über die Italienität Trieſts nicht verſtändigen könne. Auch der„Corriere della Sera“ meldet weiter, daß ſich mit der italieniſchen Beſetzung Trieſts viele Unzuträglichkeiten ein⸗ ſtellen dürften. Der Handel liege völlig darnieder, beſon⸗ ders infolge der unaleichen Handhabung bei der Umwechs⸗ Panzerzug erfolgreich in g Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. Fernſprechanſchluß Nr. 16. rung der Srene. Die Teuerung ſei großer ars unter der s öſterreichiſchen Regierung. Eine Folge dieſes Zuſtandeng 525 daß die Trieſter Werftarbeiter die Arbeit eingeſtellfk hätten. 1 Kämpfe zwiſchen Italienern und Kroaten. 1 8 T. U. Fiume, 27. Jan.(Tel.) Zwiſchen Italienern und Serbo⸗Kroaten kam es zu blutigen Zuſammenſtößen, wobei ſich auch franzöſiſche Truppen auf Seiten der Serbo⸗ Kroaten beteiligten. Kämpfe zwiſchen Tſchechen und Polen. 93 0 T.U. Oppeln, 27. Jau.(Tel) Am Samstag fand ein Gefecht zwiſchen Tſchechen und Polen zwiſchen Petrowitz und Karmien ſtatt. Die Tſchechen waren etwa 20 000 Mann ſtark. Die Polen, die bis in die Oderberger Gegend zurück⸗ gegangen ſind, haben erhebliche Verſtärkungen erhalten. Der Kampf endete anſcheinend unentſchieden, da die Tſchechen nicht weiter vorrückten.— Ein Fehlbetrag von 3 Milliarden. 5 Berlin, 25. Jan. Wie uns mitgeteilt wird, wei⸗ 5 ſen die erſten 9 Monate des Reichs haushaltes 1918 einen Fehlbetrag von rund dreiviertel Milliarden Mark auf. Zur Deckung dieſes Fehlbetrages wird Aeichfalls mit der Erſchließung neuer Steuerquellen für das Reich zu rechnen ſein. Aus Elſaß⸗Lothringen., W.T. B. Bern, 24. Jan. Wie aus Metz gemeldet wirg ſind die Thyſſenſchen Stahlwerke in Hagendingen(Lothrin⸗ gen) von der franzöſiſchen Regierung unter Zwangsverwal⸗ tung geſtellt worden, werden aber, um ihre vielen Arbeiter nicht brotlos zu machen, in Betrieb bleiben. Ukrainiſche Volksvertretung in Waſhington. T.U. Genf, 28. Jan. Das ukrainiſche Preſſeburean in Lauſanne meldet, daß Amerika das ukrainiſche Nationaf⸗ komitee in Waſhington als Vertretung des ukrainiſ Volkes anerkennt. e daß die Landwirtſchaft die derzeit fehlenden Arbeits⸗ die zukünftige Geſtaltung unſerer wirtſchaftlichne Ver⸗ Poſen werden, ſoweit die Deutſchland. Die Vorbereitungen in Weimar. T. U. Weimar, 25. Jan. In zwei Gebäuden, die in unmittelbarer Nähe des„National⸗Theaters“ lie gen, wird eine Schutzwache aus regierungstreuen Truppen untergebracht werden. Zur Unterſtützung des Telegraphen⸗ und Telephondienſtes wird einn drahtloſe Verbindung mit Berlin hergeſtellt werden Bezüglich Beköſtigung werden Abgeordnete u. Preſſe⸗ vertreter zu gemeinſamne Mahlzeiten ſeitens den Stadt vereint werden. Die militäriſche Beſetzung Weimars wird ſchon in den nächſten Tagen bedeutend verſtärkt werden. 5 3 Die große Gefahr der Arbeitsloſigkeit. T. U. Berlin, 24. Jan. Bedenkt man das allein, kräfte auf annähernd 60 000 Perſonen beziffert. Schon darin beſteht eine außerordentlich große Gefahr für hältniſſe. Man muß des weiteren bedenken, daß die Lebensmittelverſorgung Deutſchlands durch die n. tente aufs engſte durch eine höchſtgeſteigerte Einfuhr von Kohlen, Kali u. induſtrielle Erzeugniſſen abhän⸗ gig iſt. Man muß ſich darüber klar ſein, daß den immer wachſenden Arbeitsloſigkeit ſich bald von ſelbſt 1 Zwangsmaßregeln aufdrängen werden. Nach der eben veröffentlichten Verordnung vom 15. Januar ſteht allen Kommunalbehörden das Recht zu, in allen 9 Fällen, wo Arbeitsannahme unbegründet verweigert wird, die erſten Schritte zu unternehmen. Sollte dieſer Druck nicht hinreichend ſein, ſo wird man vor⸗ ausſichtlich vor noch ſchärferen Maßnahmen nicht zu⸗ 8 5 5 3 rückſchrecken. Schon jetzt kann geſagt werden, daß; Erwägungen in dieſem Sinne im Gange ſind. 5 Keine Geldſendung nach der Provinz Poſen. T.. Danzig, 26. Jan. Geldſendungen nach der Provinz 9 5 Gegenden durch die Polen un- ſicher ſind, nicht befördert und kommen zurück. Der übrige Poſtverkehr iſt unverändert. i 1 — Der Paßzwang auf den bayeriſchen Bahnen. Nach dem durch eine Verordnung der bayeriſchen Regierung in Bayern der Paßzwang eingeführt wurde, ſind die Fahrkar⸗ 8 tenausgaben angewieſen Fahrkarten nach Bayern nur ge⸗ gen Vorzeigen eines Paſſes oder Paßerſatzes zu verabfolgen Kleiner Tagesſpiegel. Nach dreitägigem Nichterſcheinen aller Heidelberger Blät⸗ ter infolge Druckerſtreiks riefen Prinzipale und Arbeiter gemeinſam den Demobilmachungs⸗Kommiſſar in Karlsruhe an. 5 * Während in den Großfädten die Arbeitslosen bald in die Millionen geben, macht ſich in der Landwirtſchaft ein der⸗ artiger ergerts mangel fühlbar, daß jetzt ſchon netr Weſayr⸗ dung der Frühjahrsbeſtellung gerechnet wird. ** Auch in England wird die Arbeiterfrage immer ſchwie⸗ kiger. Die Arbeiter dringen dort mit allem Nachdruck auf Verkürzung der Arbeitszeit, und in den Kohlengruben von Jorkſhire ſind dieſerhalb bereits 150 000 Arbeiter in den Ausſtand getreten. *. Die Diſsiplinloſigkeit unter den Truppen im Oſten hat chwerſte Verkehrsſtockungen im Gefolge und verhindert den . Abtransport der noch in der Ukraine ſtehenden ame raden. Aus Baden und den Bachbargebieten 5 Nach der Wahl. Der große Sturm hat ſich gelegt— die Wahlſchlacht iſt geſchlagen,— die die Gemüter hat erregt— in dieſen Win⸗ tertagen.— Den Wähler und die Wählerin— ſah man zur Urne ſtreben,— ſie haben dort nach ihrem Sinn— die Stimme abgegeben!—— Stolz rüſtet ſich der Kandidat,— der glücklich war im Siegen— und der als künft'ger Mann der Tat— der Urne iſt entſtiegen.— Doch, wer nur eine Minderzahl— an Stimmen kann verbuchen,— der tröſtet ich: ein ander Mal— werd' ich's nochmal verſuchen.—— Und kann er nicht zur National⸗— Verſammlung diesmal ſchreiten,— ſo mag er ſich zur nächſten Wahl— beizeiten vorbereiten.— Und konnte jetzt der Kandidat— ſich nicht zur Geltung bringen,— vielleicht kann im Gemeinderat— er einen Sitz erringen.—— Des deutſchen Volkes Schickſal hat— ſich durch die Wahl entſchieden,— ſie bringe unſerm Vaterland— nun endlich Ruh und Frieden.— Es ſchaffe uns das Parlament— die ſtarke Volksregierung,— die nun den rechten Weg erkennt— in zielbewußter Führung.—— Ein Volk, das ſich gezeigt ſo groß— im Dulden und Ent⸗ ſagen,— ſehnt ſich nach einem beſſern Los— in künft'gen Friedenstagen,— daß nicht mehr Sorge, Leid und Not— hbedrücke die Gemüter.— Wir wollen Friede, Freiheit, Brot, — des Lebens höchſte Güter.—— Mög' Jedermann dem Vaterland— nach beſten Kräften nützen,— mög' die Regie⸗ rung ſtarker Hand— die deutſche Oſtmark ſchützen.— Schon will, was deutſcher Fleiß dort ſchuf— ein neuer Feind ge⸗ fährden,— Freiwill'ge vor! ſo tönt der Ruf,— mög' er be⸗ 21555 werben!—— Das deutſche Volk iſt müd und matt, ſoll es nicht verzagen.— Zu Weimar in der Muſen⸗ — für Ernährungsweſen diejenigen Kommunalverbüände und 1 bebe— pefyrrnt vemnecſt ern Tagen. Dort ernen n rm weiſen Rat— des Reiches künft'ge Leiter,— den Worten folge nun die Tat— zu Deutſchlands Heill Ernſt Heiter. — Von der Jagd. Die Schußzeit für männliches und weibliches Rotwild wird hiermit bis zum 28. Februar ver⸗ längert. 8 S Die bis 2 Grad unter Rull geſunken. morgen ſchneite es. — Die Handelskammer Karlsruhe macht darauf auf⸗ merkſam, daß auf den Bürgermeiſterümtern der zu ihrem Bezirke gehörenden Gemeinden Beſtandsliſten über Baracken, die aus den von der Badiſchen Vertriebsſtelle G. m. b. H. in Karlsruhe, Kaiſerſtr. 158, übernommenen Heereslagern ſtammen, zur Einſicht aufliegen. Einzelne Beſtandsliſten können von Jutereſſenten von der Handels⸗ kammer Karlsruhe bezogen werden. — 4 Danerwurſt aus Pferdefleiſch. Mit Genehmigung des Reichsernährungsamtes hat das badiſche Miniſterium Mengen zur Verfügung ſteht, ermächtigt, Dauerwurſt aus Temperatur iſt mit dem geſtrigen Tage auf 1 Ueber Nacht und heute Gemeinden, in welchen Pferdeflei ermäßig großen Mengen zur Verfügung ſteht, ermächtigt, Dauerwurſt aus Pferdefleiſch herſtellen zu laſſen. Dabei iſt Vorausſetzung, daß die Wurſt von den Komumnalverbänden oder Gemein⸗ den ſelbſt oder unter ihrer Aufſicht hergeſtellt und von die⸗ ſen für die Zeit des wieder geringer werdenden Schlacht⸗ pferdeangebots aufbewahrt wird. —* Die Wagenlad im Verkehr nach W dungsſperre iſt au den Eiſeunbahnen. Die beſtehende Wagenla⸗ In Baden, Württemberg und dem rechtsrhei! rn beſteht infolgedeſſen, abgeſehen von der vorläufigen B den Stückgutverkehr, keine Verkehrsbeſchränkung mehr.— Von der beſtehenden Frachtgutwagenladungsſperre nach Nord⸗ deutſchland über Mannheim nkfurt und Eberbach—⸗Ha⸗ nau find ausgenommen: Leb Nähr⸗ und Genußmittel und Verpackungsmaterial dazu, ungs druckpapier, Salz, Soda, Rohtabak, Karbid, leere und gefüllte Keſſel⸗ und Topf⸗ wagen ſowie Militärgut und Privalgut an die Militärver⸗ waltung, deren Dringlichkeit von der Linienkommandantur beſcheinigt iſt. Zur Auslegung des Umſatzſtenergeſetzes. an Karlsruhe, 26. Jan. Das Reichsſchatzamt hatte den Reichsfinanzhof um ein Gutachten über die Frage erſucht, ob dem am 1. Auguſt 1918 in Kraft getretenen Umſatzſteuer⸗ Leiſtüngen deziehen, die ſchon bor veul 1. Auguſt wn de wirkt worden ſind. Der Reichsfinanzhof hat, wie man der arlsr. Ztg.“ ſchreibt, dieſe Frage beſaht. Das Reichs⸗ ſchatzamt hält deshalb ſeine bisher abweichende Auffaſſung nicht mehr aufrecht. Der Reichsfinanzhof hat gleichzeitig ausgeſprochen, daß von dieſem Grundſatz eine Ausnahme für ſolche Zuxusgegenſtände beſtehe, die unter der Geltungs⸗ dauer der ſogen. Sicherungsverorönung vom 2. Mai 1918 veräußert worden ſind; die Umſatz⸗(Luxus⸗) Steuerpflicht tritt nur ein, wenn nicht nur die Zahlung, ſondern auch die Lieferung nach dem Inkrafttreten der Verordnung, alſo nach dem 4. Mai 1918 erfyſat iſt. geſetz auch ſolche nach dem 31. Juli 1918 eingenommenen Entgelte unterliegen, die ſich auf Lieferungen und ſonſtige 1 Friedeusſchluß im April? W. T. B. Verliz, 27. Jau.(Tel.] Ein engliſcher Zei⸗ tungsvertreter in Spaa meint. daß es hoffentlich möglich ſein merde, die Vertreter der Mittelmächte Ende oder An⸗ fang April nach Paris zu berufen vorausgeſetzt, daß Deutſch⸗ land bis dahin eine regelrechte Regierung habe. Der Friedensvertrag. T.. Zürich, 26. Jan. Wie aus Paris gemeldet wird, bildete das Hauptthema der geſtrigen Sitzung der Friedens⸗ N der Wortlaut des Friedens vertrages mit Deutſch⸗ land. Keine weſentlichen Vorräte für Dentſchland vorhanden. T. U. Hamburg, 25. Jan. Ein engliſcher Funkſpruch er⸗ kennt an, daß keine weſentlichen Vorräte für Deutſch⸗ laud vorhanden ſind, daß aber die erſten Transporte in einigen Tagen abgehen können. Die in den deutſchen See⸗ häfen liegenden deutſchen Schiffe müſſen ſeefeſt gemacht und an die Engländer ausgeliefert werden, die ſie für die Alli⸗ ierten in Gebrauch nehmen. Die Schiffe werden mit eng⸗ liſchen Seeleuten bemannt werden. Der endgültige Beſitz der Schiffe hängt von der Friedenskonferenz ab. Um die Bedingungen auch ihrerſeits vollſtändig befriedigen zu kön⸗ nen, bereiten die engliſchen Behörden ſchon jetzt Transporte von Lebensmitteln nach den feindlichen Ländern vor. Lebensmittel aus Holland.. W. T. B. Berlin, 27. Jau.(Tel.) Am 8. Jannar iſt zwiſchen der deutſchen und niederländiſchen Regierung eine Vereinbarung zuſtandegekommen, wonach für Kohlen Flachs, Fiſche und andere Lebensmittel nach Deutſchland gelangen. Die Wiederaufnahme der ſeit langem unterbrochenen Le⸗ bensmittelzufuhr war deshalb möglich, weil aus Deutſchland Rohlen geliefert worden ſind. Weit eindrucksvoller als durch Reden und Auſſätze zeigte ſich hier die günſtige Ein⸗ Wirkung geordneter Arbeitsverhältniſſe auf unſere Lebens⸗ mittelverſorgung. 55 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim. en— —— b Statt besonderer Anzeige. im 64. Lebensjahre nach kurzer, mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Schwiegervater und Groſvater Friedr. Zimmermann Bahnhofinspektor Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß ö 0 hause Karlsruhe infolge Herzschwäche sanft verschieden ist. Bertha Zimmermann Witwe Anna Zimmermann Witwe, 43 N geb. Sichler u. Kind 1 55 Familie Adam Sicher. 9 Seckenheim, Mannheim-Nheinau, den 27. Januar 1919. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 29. Januar, nachmittags 3 Uhr Hier vom Hause Friedrichstrasse 53 aus statt. schwerer Krankheit im Kranken- In tiefem Schmerz: 8 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Lebensmiftelamt. Flelsclaus gabs. Morgen Mittwoch den 29. Januar 1919 erhalten Nr. er 8²⁵⁵ bei Metzgermeiſter Hartmann. ger. 826 8. 1324 bei Metzgermeiſter Neudeck. Nr. 1325 bis 2072 bei Metzgermeiſter Peter Gropp Nr. 2078 bis 3000 bei Metzgermeiſter Karl Gruber. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bet Metzgermeiſter Schertel. 9 s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 160 und für die halbe Karte 80 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer 1 iſt die Nummer 77 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werde. a Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Mittwoch, nachmittags von 1—7 Uhr. Donnerstag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 28. Januar 1919. Lebensmittelamt. Zählung der im Amtsbezirk Maunhein vorhand wen Priegsgefangenen betr. Wie bringen hiermit zu allgemeinen Kenntnis, ichſter Zeit eine Aerztekommiſſion owie der neutralen und allierten Länder auf Arbeitskommandos Ermittlungen über Kriegsge⸗ fangene anſtellen. Wir weiſen darauf hin, daß allen Perſonen, A denen der Verbleib eines allierten Kriegsgefangenen, gleichviel ob krank oder geſund, bekannt iſt, ver⸗ pflichtet ſind, entſprechende Angaben ſofort bei uns zu machen. Gegen Jedermann der einen Kriegsgefangenen der Allterten gegen deſſen Wunſch noch ohne An⸗ meldung verbirgt, wird ſtrafend eingeſchritten. Seckenheim, den 25. Januar 1919. Bürgermeiſteramt: J. P. Hörner. Pferdeverſteigerung bei der Demsbil⸗ machung beir. Da anzunehmen iſt, daß die meiſten Landwirte und Gewerbetreibende des Bezirks, die ſ. Zt. Pferde an die eee, abgegeben haben oder die zu einem inzwiſchen begonnenen Unternehmen Pferdebeſpannung benötigen, nunmehr in den Be⸗ ſitz von Pferden gelangten oder doch Pferdekarten erhielten, empfiehlt es ſich, bei etwa noch einkom⸗ menden Anträgen auf eine Pferdekarte eine Be⸗ ſcheinigung des Bürgermeiſteramts des Wohnorts des Antragſtellers zu verlangen, ob und wieviel Pferde derſelbe zur Aufrechterhaltung ſeines Be⸗ triebs erforderlich hat. Mannheim, den 21. Januar 1919. Badiſches Bezirksamt. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur allgemeinen Kenntnis, daß ohne bürgermeiſter⸗ amtliche. Beſcheinigung keine Pferdekarten mehr ausgeſtellt werden. Seckenheim, den 25. Januar 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Ffadenderein Seckenbeim. Alle Vorſtandsfrauen und Herren Bei⸗ täte werden hiermit auf Freitag, den 31. us. Mts, abends 8 Ahr zu einer Sitzung freundlichſt eingeladen. Es wird dringend um vollzähliges Erſcheinen gebeten, da wichtige Punkte zur Erledigung kommen ſollen. Die I. Präſtdentin: 1 A. Stadelberger Rüſcſfrohbeſen Iain wels Putblieften verloren. - Haudwaſchbürſichen Bitte dem Inhaber ab⸗ geben.(b. 0 ate Ble. 5 N I. Glimer, Gg. Zimmermann Hildaſtaße 68, Hampiaraſe 90. 1 N 2 1 gegen ein Schlachtschwein [Schlossstr. 13. Befreiung ſofort. Alter und Geſchlecht angeben. Auskunft unentgeltlich. Sanitas, Fürth i. B. Flößauſtraße 23. Ein paar lange Robrstiefel Größe 46 u verkaufen. Hildastr. 87. ſfluterchwein zu tauſchen geſucht.(b neu eingetroffen: Kochherde, Oefen Rübenmühlen. Amtliche Bekanntmachungen Maul- und Klauenſenche betr. Die am 18. 12. 1918 bezgl. des Gehöfts des Landwirts Wilhelm Meng in Ladenburg an⸗ geordneten Sperrmaßnahmen ſowie über die Ge⸗ meinde Ladenburg verhängten Beobachtungsmaß⸗ nahmen werden hiermit aufgehoben. Mannheim, ben 25. Januar 1919. Badiſches Bezirksamt — Abt. II a.— Holzschuhe. Buchen, garantiert fehlerfrei, hohe Form, in den gangbarsten Männer- und Frauengrössen 1.90 Mark pro Paar. 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