Hmtsblatt der Bürgerm eisterämfer Seckenheim, divesheim, Heckarhuu sen und Edingen. 19. Jahrg. dummerte?“ gab Rei ardt, den Kop A 9 ch pf Zuſtellung. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 3.25 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Donnerstag, den 30. danuar 1919 Jnſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. ernſprechanſchluß Nr. 16. No. 28 Die Zukunft der Fürſtenſchlöſſer. f Der ſtändige Ausſchuß des Tages für Denkmalspflege hat im die neuen Regierungsgewalten in Deutichland das fol⸗ gende Erſuchen gerichtet, das wir mit einiger Kürzung wie⸗ Bee„Durch die großen. Deutechlands Geſchicke und Daſeinsformen von Grund auf umacſtaltenden Ereigniſſe der letzten Wochen ſind in den großen wie den kleinen Bun⸗ desſtaaten eine erhebliche Zahl von Schlöſſern und Reprä⸗ ſeutationsbauten, über die bisher die Landesherren allein oder gemeinſchaftlich mit der Volksvertretung zu verfügen hatten, darunter die geſchichtlich und kunſtgeſchichtlich wich⸗ ligſten Denkmäler der monumentalen Profan⸗Architektur in deutſchen Landen überhaupt, in die Verwaltung der neuen Regierungen übergegangen. Vielfach ergibt ſich ſchon während des Waffenſtillſtandes und der Demobiliſierung die Veranlaſſung, einzelne von dieſen Baulichkeiten vorüber⸗ ehend zur Unterbringung von Truppen und Depots, von azaretten und Erholungsheimen vorläufig herzurichten. ln anderen Stellen iſt bereits erwogen worden, dieſe Ge⸗ bäude für Bedürfniſſe der Verwaltung, für Miniſterien und Behörden, für Muſeen und Unterrichtsanſtalten aller Art in Anſpruch zu nehmen. Bei einer jeden ſolchen Anpaſſung an eine vorübergehende oder an eine länger andauernde Zweckbeſtimmung darf aber die Rückſicht auf die hohe künſt⸗ leriſche Bedeutung dieſer Denkmäler, die Eigentum der ganzen Nation und darüber hinaus der geſamten Kultur⸗ menſchheit ſind, nicht aus dem Auge gelaſſen werden s darf vorausgeſetzt werden, daß die beſtehenden ſachver⸗ ſtändigen Organe der Denkmalspflege hier mitzuwirken haben; darüber hinaus dürfen die deutſchen Künſtler, dürfen vor allem die deutſchen Architekten erwarten, daß ſie als die nächſt Intereſſierten bei grundſätzlichen Fragen der Anpaſ⸗ ſung und Umänderung wichtiger Baudenkmäler rechtzeitig gehört werden.“ Unter den Unterzeichnern finden ſich die Namen Prof. v. Oechelhaeuſer(Karlsruhe), Prof. Hofmann (Darmſtadt). 0 Die Pariſer Preſſe über die Geburt des Völkerbundes. W. T. B. Paris, 27. Jan. Die Preſſe beſpricht die Aus⸗ führungen der Redner auf der Friedenskonferenz hinſichtlich der Völkerbundsfrage in beifälliger Weiſe. Die Angelegen⸗ beit ſei mit Mäßigung und in ruhiger, höflicher Form, wie dies bei diplomatiſchen Arbeiten notwendig ſei, beſprochen worden. Die Rede Clemenceaus wurde zwar nicht applau⸗ diert, da der diplomatiſche Ernſt Beifallsäußerungen nur bei außerordentlichen Gelegenheiten erlaubt. Immerhin haben die Worte Clemenccaus ſichtlich ſtarken Eindruck ge⸗ macht. Wie der„Matin“ meldet, blieb General Foch wäh⸗ eend der ganzen Sitzung ſchweigſam, als jedoch Wilſon be⸗ merkte, daß den Soldaten nicht nur daran liege, den Krieg zu gewinnen, ſondern, daß ſie auch die Sache zum Siege er⸗ heben wollten, habe General Joch ein Zeichen der Zuſtim⸗ mung gegeben. 5 Die Kolonien vom Völkerbund verwaltet. W. T. B. Paris, 29. Jan.(Tel.) Die Verwaltung der ehemaligen deutſchen Kolonien ſoll dem Völkerbund über⸗ tragen werden. Darnach wird Fraukreich Togo und zwei Drittel von Kamerun verwalten. ener: Sozialiſtenkonferenz in Bern. W. T. B. Bern, 28. Jan. Bisher ſind beim Organiſations⸗ Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. 5(Nachdruck verboten.) Nirgends hob ſich beim Oeffnen der Tür auch nur ein Auge, und Froſt wandte ſich raſch nach dem Haupt⸗ tiſche. Reichardt ließ zuerſt einen Blick über das ſich ihm darbietende Bild laufen und lehnte ſich dann auf die Seite des Diwans, auf dem der andere Platz genommen hatte, gegen die Wand, von hier aus langſam die ein⸗ zelnen Perſonen muſternd. .„Alles verkehrt heute! Immer kommt meine Karte zu früh oder zu ſpät,“ murrte Froſt, nachdem er ſich durch einen raſchen Aufblick von Reichardts Nähe über⸗ Plaz hatte.„Nehmen Sie ein paar Minuten meinen Platz, Sir,“ fuhr er ſich erhebend fort,„vielleicht backen wir dann das rechte Ende.“ „„Laſſen Sie mich vom Spiele weg!“ erwiderte Rei⸗ chardt, faſt ängſtlich bei Seite tretend,„es iſt Grund⸗ ſatz von mir, niemals zu ſpielen, und ich möchte dieſem, ſelbſt auf fremde Rechnung nicht untreu werden.“ „Ob ihn der alte Bell nicht unter den Fingern gehabt hat!“ rief Froſt mit unterdrükter Stimme, wal rend ein launiger Zug mit dem Unmute in ſeinem Geſichte kämpfte;„iſt Ihr Gewiſſen wirklich ſo zart, f eichardt?“ ö Sti„Und er hak recht, Froſt!“ ließ ſich jetzt eine dritte Stnme neben ihnen hören. Stellung ſollte ſich noch nicht einmal nach einem Ktiellokale umſehen—“ Reichardts raſch aufblickendes 5880 traf auf ein hämiſches Lächeln in William John⸗ 0 3 Geſicht—„ich werde einige Minuten für Sie dintieren, wenn Sie es wünſchen.“ 1 ſei„Wäre es nicht paſſend, Sir, daß ſich jeder um geue eigenen Verhältniſſe und das, was ihm fehlt, be⸗ i mit aufleuchtenden 5 hebend, zurück. b* 5 5 „Junge Leute in ſeiner eee komitee der Sozialiſtenkonferenz 40 Delegationen mit 120 Mitgliedern angemeldet worden, die 12 verſchiedene Länder vertreten. Die ſpaniſchen Delegierten werden nun doch noch in Bern erwartet. ö W. T. B. Bern, 27. Jan. Die internaitonale ſozialiſtiſche Konferenz hielt am Sonntag unter den bisher erſchienenen Delegierten vorbereitende Sitzungen ab, die ſich beſonders mit der Frage des Stimmenverhältniſſes auf der kommen⸗ den Konferenz befſaßten und die vorbereitenden Schritte zur Fan 3 2.——— 7 Deutſche Nationalverſammlung. Zur Nationalverſammlung in Weimar. W. T. B. Berlin, 28. Jan. Die Eröffnung der Sitzung der Nationalverſammlung in Weſmar am 6. Februar wer⸗ den bereits vom 4. Februar ab Vor itungen und Frak⸗ tionsſitzungen vorangehen. Die ſo mokratiſche Mehr⸗ heitsfraktion verſammelt ſich bereits am Dienstag zu einer konſtituierenden Sitzung. Ein vorläufiger Reichspräft W. T. B. Berlin, 28. Jau. An der figen Reichsgewalt, deren Einſetzung ne ef- hlüſſen des bundesſtaatlichen Ausſchuſſes der Naltonalverſammlung vorgeſchlagen werden ſoll, ſoll ein vorläufiger Reichspräſi⸗ dent ſtehen. f Berlin bleibt Reichshauptſtadt. Berlin, 28. Jan. Aus einer Entſchließung des Bürger⸗ rats Großberlins erfährt man von einer Erklärung Eberts, daß die Reichsregierung an Berlin als Reichshauptſtadt un⸗ bedingt feſthalte.. RR b r——— Die ehemalige Kronprinzeſſin als Wählerin Frankfurt, 28. Jan. Letzten Sonntag nachmittag gegen 2½ Uhr erſchien beim Wahlvorſtand eines hie⸗ ſigen Wahllokals ein“ Gardeoffizier in Zivil, der mitteilte daß die Kronprinzeſſin um Erlaubnis bäte, direkt, ohne zweiſtündiges Warten, ihrer Wahlpflicht genügen zu dürfen. Auf Befragen des wartenden Publikums wurde dieſem ſtattgegeben und es er⸗ ſchien, von ihrer Hofdame begleitet, die Kronprin⸗ zeſſin Cecilie, von einem Teil des Pubilkums lebhaft begrüßt. Nach kurzem Aufenthalt hinter dem Wahl⸗ ſchirm trat ſie an den Wahltiſch und nach Abfertigung verſchiedener anderer Wähler an die Urne. Man hörte die Stimme des Liſtenführers:„Kronprinzeſſin Cecilie, Neuer Garten, Laufende Nummer 136“. Mit einem Kopfnicken verſchwand ſie wieder; die bürger⸗ liche Kronprinzeſſin hatte ihrer Wahlpflicht genügt. Hindenburg Ehrenbürger von Kaſſel. W. T. B. Kaſſel, 28. Jan.(Tel.) Magiſtrat der vorläu⸗ und Stadtverordnetenverſammſung beſchloßen, Gene⸗ ralfeldmarſchall Hindenburg zum Ehrenbürger der Stadt Kaſſel zu ernennen, nachdem er faſt 2 Monate lang in treuer und nermüdlicher Pflichterfüllung von Poſtſchentonig N hat. Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. ffter aus die Demahiſiſierung unſeres Heeres gereitet Der Ehrenbürgerbrief wurde ihm heute durch den Oberbürgermeiller und die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung überbracht. a D e. n 0. 2 5 5 — eee r, W b bbb TTT——ß—————..- Die Friedens konferenz. Mißſtimmung über das langſame Tempo der Friedens⸗ konferenz. Genf, 28. Jan. Das langſame Tempo der Beratung der Friedens konferenz ruft in Frankreich und in England leb⸗ hafte Mißſtimmung hervor. Ueberall wird der Ruf nach Beſchleunigung hervor. Ueberall wird der Ruf nach Be⸗ ſchleunigung laut. Man wünſcht den Frieden bis Ende März unter Dach und Fach zu bringen. Der„Nouvelliſte de Lyon“ ſchreibt: Die erſte Sikung ging mit Reden dahin, die zweite wiederum mit dem Anhören der Reden. Es hat ſich herausgeſtellt, daß nicht weniger als fünf verſchfedene Gruppen vorhanden ſind. Es ſcheint, daß ſobald ein Reͤner geſprochen hat, ſich ein anderer verpflichtet fühlt, das Wort zu ergreifen und das Gegenteil von den Ausführungen des Vorredners zu ſagen. Verteilung der Kriegskoſten?; Haag, 28. Jan. Trotzdem keine beſtimmten Vor⸗ ſchläge gemacht worden ſind, iſt doch bekannt, daß die franzöſiſchen Behörden bei Wilſon ihre Fühler aus⸗ geſtreckt haben, ob Amerika einer Teilung der Kriegskoſten durch die Vereinigten Staaten, Großbritannien und Frankreich zuſtimmt, woran Ita⸗ lien und die gen Mächte prozentual teilnehmen würden. Das würde bedeuten, daß, abgeſehen von der durch Deutſchland zu bezahlenden Ent chädigung, verſucht werden ſoll, die Koſten der Kriegs vorbereitungen auf die Alliierten zu ver⸗ teilen. Es wird angeregt, daß Amerika ſeinen eige⸗ nen Anteil bezahlen ſoll, einſchließlich der Periode des Krieges, die dem Kriegsbeitritt Amerikas voran⸗ ging. Das würde praktiſch darauf hinauslaufen, daß Amerika verpflichtet wäre, viele von den Kriegsſchul⸗ den der Alli zu ſtreichen, da während des Krie⸗ ges Amerika! erten für den Ankauf von Le⸗ bensmitteln ut terialien in den Vereinigten Staaten große te eingeräumt hat. Einſtweilen iſt es noch un rſcheinlich, daß die Alliierten bei der amerikaniſchen Delegation beſonderes Verſtänd⸗ nis für ihre N ünſche finden. 5 Diplomatiſcher Sitnationsbericht. W. T. B. Paris, 28. Jan. In der geſtern von Clemenceau geleiteten Sitzung der Vertreter der Großmächte am Quai d'Orſey gab Pichon Kenntnis von den Weiſungen, die er für die interallfiierte Unterſuchungskommiſſion, welche nach Polen gehen ſoll, ausgearbeitet hat. Als Vertreter Frank⸗ reichs in dieſer Kommiſſion wurden Noulens und General Niſſel beſtimmt. Bei der Nachmittagsſitzung wurde die Frage der deutſchafrikaniſchen Kolonien beſprochen. Die ja⸗ paniſchen Vertreter wollen den Standpunkt ihres Reiches in Gegenwart von zwei beſonders herbeigerufenen Vertre⸗ tern Chinas auseinanderſetzen. Hughes und General Botha —— ä „„Bſt, bei allen Glücks⸗ und Unglücksgöttern!“ rief Froſt mit unterdrückter Stimme, ſeine Hand auf Rei⸗ chardts Mund legend,„jedes laute Streitwort hier iſt Landesverrat und rächt ſich unvermeidlich!— Aber er hat recht, Will, und ich ſehe nicht den entfernteſten Grund für dieſe Herausforderung Ihrerſeits—“ „Ich glaube wohl nur zu Ihnen geſprochen zu haben, John, da ich mit dem Gentleman hier wohl kaum in irgend einer geſellſchaftlichen Beziehung ſtehen kann,“ erwiderte Johnſon, ſich zum Gehen wendend;„was ich aber ſagte, drückte nur eine Billigung ſeiner Anſicht aus. Laſſen wir das, und machen wir unſer Spiel!“ Er ſchritt leicht davon; Froſt aber drehte den erregten Reichardt mit einer kräftigen Armumſchlingung nach der entgegengeſetzten Seite.„Ruhig, mein Junge, we⸗ nigſtens jetzt, oder wir können nach den Statuten ſchnell⸗ ſtens ins Freie expediert werden!“ raunte er in Rei⸗ chardts Ohr.„Hier ein Glas zur Abkühlung, und damit iſt die Sache bis zu einer beſſeren Zeit abgemacht— ich mag den aufgeblaſenen Bengel ſelbſt nicht, und Sie werden noch Gelegenheit genug finden, ihm den rech⸗ ten Standpunkt zu zeigen.“ Er hatte Reichardt nach dem Büffet geführt, drängte ihm hier eine Erfriſchung auf, miſchte ſich ſelbſt aus verſchiedenen Flaſchen ein Getränk und wandte ſich dann nach ſeinem Platze zurück, dem gegenüber jetzt Johnſon einen Stuhl gefunden hatte. Als Reichardt nach einer kurzen Zeit folgte, hatte ſich zwiſchen den beiden Ame⸗ rikanern ein eigentümliches Spiel entſponnen. John⸗ ſon, wie abſichtslos, wartete ſtets, bis ſein Gegenüber ſeinen Einſatz gemacht, und wählte dann die nächſthöchſte Karte für ſich; Froſt hatte entſchiedenes Unglück; während die meiſten von Johnſons Einſätzen gewan⸗ nen. Trotz der ſcheinbaren Abſichtsloſigkeit aber hatte der Erſtere ſchnell genug das eigentümliche Verfahren bemerkt.„Suchen Sie etwa in der Weiſe, meinen Karten zu folgen, Sir?“ fragte er halblaut, ohne das Auge vom Tiſche zu heben. 5 * FFV „Nichts, als Ihrem heutigen Mißgeſchick zuvorzu⸗ kommen,“ erwiderte Johnſon, mit einem leichten Lä⸗ cheln aufſehend,„Sie ſprechen ſelbſt von ihrem ſchlim⸗ men Glücke, Sir!“„ Froſt erwiderte nichts und machte gelaſſen ſeine wei⸗ teren Einſäge; nur wer ihn genauer beobachtete, wie es Reichardt tat, konnte, ſobald den Spielenden ein neuer Verluſt traf, dem faſt immer ein Gewinn ſeines Gegenüber folgte, ein ſcharfes Zucken ſeiner Lippen bemerken. Nach einer Weile überlätterte er ſpielend den Reſt des ihm gebliebenen Geldes und lehnte ſich dann, den Gang deß übrigen Spiels beobachtend, auf dem Diwan zurück. Johnſon machte eine ähnliche Bewegung auf ſeinem Stuhl und pauſierte gleichfalls. „Halten Sie es für angenehm, Sir,“ begann Froſt plötzlich,„ſich als Fußgeſtell für das Spielglüf eines andern brauchen zu laſſen, wie Sie es mit mi zu tun ſcheinen?“ 5— Johnſons Lippe kräuſelte ſich wie im leichte! Zpotte. „Regen Sie ſich doch nicht unnötig auf, John! ſagte er gedämpft,„was tue ich denn? Ich mache gern einzelne Experimente beim Spiel, das iſt alles. Iſt Ihnen aber meine Perſon wirklich ſo fürchterlich, ſo tue ich Ihnen gern den Gefallen und gehe.“ „Fürchterlich?“ glaube kaum, Sir!“ verſetzte der erſtere mit einem halbverächtlichen Zucken um ſeine Mundwinkel,„aber läſtig, Sir, unangenehm, wie alles aufdringliche.“ Der andere wurde bleich und ſchien gegen eine aufſteigende Erregung zu kämpfen.„Ich hoffe, Sir, meine Einſätze machen zu können, wie es mir ſagte er nach einer Weile langſam. Froſt antwortete nicht, begann aber mit einem Teile ſeiner Banknoten das Spiel von neuem— nach zwei Abzügen war der Einſatz verloren; raſch, wie trotzig, ließ er den ganzen übrigen Reſt folgen, und in kaum längerer Friſt war auch dieſer verſchwunden. „Wortlezung iolgt) gefällt?“ nea an Auſtralien, die Samvoa⸗Infeln an Neuſeeland und Der Domenons Nert, 7 Südafrika an die Südafrikaner fallen ſolle. Sodann kam Weſtafrika[Togo und Kamerun] zur Sprache. Wilſon ent⸗ wickelte ſeine perſönlichen Theorien für die Regelung der Kolonialfragen. f bund die Verwaltung dieſer Gebiete einem Mandatarſtaat 8 Meinungsaustauſch mit Wilſon. W. T. B. Paris, 28. Jan.(Agence Havas.) Präſident Wilſon, die Miniſterpräſidenten und die Miniſter des Aen⸗ zern waren mit den Vertretern Japans geſtern morgen von 10 Uhr bis mittags und von nachmittags 3 bis 5 Uhr ver⸗ fammelt. Sie prüften das Vorgehen und das Studiumpro⸗ gramm der neuen Kommiſſion für die ökonomiſchen, finan⸗ Kellen, maritimen und privatrechtlichen Fragen. Am Nach⸗ mittag ſetzte ſich der Meinungsaustauſch über die Fragen der früheren deutſchen Kolonien im Stillen Ozean und im fernen Oſten fort. ie Vertreter der Dominions und der chineſiſche Miniſter wurden gehört. Der Nat wird ſich heute morgen wiederum verſammeln. Das Neueſte. Wahlreſultat in Preußen. W. T. B. Berlin, 29. Jan.(Tel.) Aus 19 von 23 Wahl⸗ kreiſen liegen folgende Neſultate vor: Deutſchnationale 37, Deutſche Volkspartei 17, Chriſtliche Volkspartei 65, darunter 4 Wahlen in Haunover, Deutſchdemokraten 76, Sozialdemo⸗ kraten 129, Unabhängige 28, Deutſch⸗ Hannoveraner 2, Schles⸗ wigiſche Bauerndemokratie 1. Die Bagdadbahn geht uns verloren. T. A. Zürich, 29. Jan.(Tel.) Die britiſchen Behör⸗ den haben die Bagdadbahn übernommen und den General⸗ Nrektor der Bahn Huguenin, einen Schweizer, eutlaſſen. Die Eiſenbahnen der europäiſchen Türkei ſind in die Ver⸗ waltung der franzöſiſchen Behörden übergegangen. Kolonien ſollen internationaliſiert werden? W. T. B. Paris, 29. Jau.(Tel.) Bei der Beratung über die Kolonien trat Präſident Wilſon für die Internatio⸗ naliſierung der deutſchen Kolonien ein.: 5 W. T. B. London, 27. Jau. Reuter ſtellt feſt, daß die Mel⸗ gung, wonach das zukünftige Schickſal der früheren deut⸗ ſchen Kolonien der Entſcheidung des Völkerbundes vorbe⸗ halten werden ſolle, in keiner Weiſe bedeute, daß eine etwaige Zurückgabe der früheren Beſitzungen in Frage komme. Dieſe Frage iſt ſchon entſchieden worden. Es wird ſodann dem Völkerbund überlaſſen werden, letzten Endes die zukünftige Geſtaltung der Kolonien im Einzelnen feſt⸗ zuſtellen. Trotzki in Mien? i W. T. B. Prag, 28. Jan. Nach Prager Blättern ſoll in der bvergangenen Woche Trotzki in Wien geweilt haben. Beſitztümer Wilhelms II. unter franzöſiſcher Verwaltung. W. T. B. Bern, 28. Jan.„Petit Pariſien“ meldet aus Metz, daß der Regierungskommiſſar die Beſitztümer Kaiſer Wilhelms II. in Elſaß⸗Lothringen unter Sequeſter geſtellt hakt. Zum Verwalter iſt der Regiſtraturinſpektor Gerber in Metz ernannt worden. Die Blätter veröffentlichen ferner eine Londoner Meldung, die deutſche und die holländiſche Regierung hätten ſich dahin geeinigt, daß der feühere Kaiſer Wilhelm nach Niederländiſch⸗Indien verbannt werde. Um den Kaiſer. W. T. B. Bern, 28. Jan. Die Pariſer Ausgabe der„Daily Mail“ vom 25. Januar bringt eine Unterredung mit George Wickersham, früher Generalſtaatsanwalt Amerikas und Mitglied des Taft'ſchen Kabinetts, über die Schuld des Kai⸗ , der onfklärte, juriſtiſch beſtehe keine Möglichkeit, den Erzberger bittet 1. Winterfeldt um Ausharren. Staatsſekretär Erzberger hat der beſonders peinlichen Situation des Verhandlungsleiters in Spaa ſtets vollſtes Verſtändnis entgegengebracht. Er war ſich bewußt, daß ge⸗ rade die Perſönlichkeit des Generals v. Winterfeldt mit ihrer vornehmen Sicherheit des Auftretens und einer ſelten zu findenden würdevollen Schlagfertigkeit nur ſchwer zu er⸗ ſetzen ſei. Deshalb hat er den General unter ausdrücklicher Zuſtimmung der Reichsleitung durch ein in den wärmſten Worten gehaltenes Telegramm gebeten, in der für alle deut⸗ 8 keineswegs beneidenswerten Lage durch⸗ zuhalten. Das Telegramm hat folgenden Wortlaut:„Ihre Depeſche erhalten. Verſtehe vollkommen Ihre Gründe zum Rücktritt. Bitte jedoch nach vorheriger Verſtändigung mit der Reichs⸗ leitung dringend, im Amte bleiben zu wollen. Sie haben unſer volles Vertrauen und wir ſind überzeugt, daß Ihre wertvolle Arbeit von keiner geeigneteren Kraft geleiſtet wer⸗ den kann, ja daß Ihr Rücktritt ſchweren Schaden unſerem Vaterlande bringen müßte. Darum bitte ich Sie, unter f e der Reichsleitung Ihr ſo ſchweres Amt weiter führen zu wollen, welcher Schritt Ihnen erleichtert werden dürfte durch das anerkennende Verhalten des engliſchen, franzöſiſchen und amerikaniſchen Generals.“ Vermiſchte Nachrichten. Heimbeförderung der Amerikaner. 5 W. T. B. Waſhington, 27. Jan. General Marſh teilte im Senatsausſchuß für Heeresangelegenheiten mit, daß Ab⸗ machungen mit den Schiffahrtsinſtanzen getroffen worden ſind, damit 300 000 Amerikaner im Monat heimbeförbert werden können und das geſamte Expeditionsheer innerhalb ſechs Monate heimbefördert und demobfliſiert werden könne. Wilſon werde in Paris die Größe der amerikaniſchen Be⸗ ſatzungsarmee feſtſetzen. General Marſh fügte hinzu, er ſei dafür, daß die Vereinigten Staaten ein ſtehendes Heer von einer halben Million beſtitzen. 0 5 Die Blokade. 1 W. T. B. London, 28. Jan. Reuter erfährt, daß bei der Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes von verſchiedenen Seiten ein ziemlich ſtarker Druck ausgeübt worden iſt, um die Härten der Blockade zu mildern. Was die Mit⸗ telmächte anbelangt, ſo wird die Blockade, abgeſehen von der Lebensmittelvereinbarung des Oberſten Rates, deſſen Aufgabe es iſt, die Lebensmittelzufuhren für Europa zu überwachen und nach eigenem Gutachten die Verſorgung vor⸗ 5 5 tatſächlich in vollem Drucke aufrechterhalten blei⸗ en. Maſſenfabrikation von ruſſiſchem Papiergeld. Amſterdam, 23. Jan. Wie bolſchewiſtiſche Blät⸗ dee melden, ſind in Petersburg und Penſa 14 000 Ar⸗ 3 Leiter Tag und Nacht mit der Herſt ng von Pa⸗ Nach ſeinem Syſtem würde der Völker⸗ piergeld deſchäftigt. Rubel täglich, Penſa 220 Millionen. Löhnung erhalten die bolſchewiſtiſchen Soldaten an der Uralfront 30 Rubel für jede Stunde, die ſie im Gefecht ſind. Jeder Soldat, der an der Eroberung It von Ufa teilnahm, erhi Die Eröffnungen, die geſtern der Reichskohlenkommiſſar in Berlin gemacht hat, zeigen mit ſchonungsloſer Deutlich⸗ keit, daß es ſich nur um Tage handelt, ob die Eiſenbahnen in Deutſchland noch verkehren können, und nur noch um Wochen, ob unſere geſamte Induſtrie lahm gelegt werden ſoll. e Eſſen, 28. Jan, Nach ei Verein ſind die geſamten gericht im anuar um faſt 1913/14 zurück⸗ hältniſſe ſchreiten nach dem gleichen Be⸗ t einer Kataſtrophe ſchon in den nächſten 4—6 Wochen gegen. ent Die Lebensmittelnot Deutſcht „Berlin, 28. Jan. In den Groß⸗Verliner Arbeiter⸗ räten wurde am Samstag bekannt gegeben, daß beim län⸗ geren Verzögern im Eingang der Lebensmittel Amerikas mit einer allgemeinen ſehr beträchtlichen Herabſetzung der bisherigen Lebensmittel für Ende März zu rechnen ſei. Aus Baden und den Rachbargebieten — Eine Fleiſchnot im April—Mai ſteht in Ausſicht, wenn das ſtarke Abſchlachten von Großrindern, welches jetzt in Verbindung mit Schwarzſchlachtungen und dem Schleich⸗ handel allenthalben ſtattfindet, nicht aufhört. Die Lage wird dann umſo ſchlechter, als bis dorthin unſere Kartoffeln zu Ende gegangen ſein werden. — Das Ende der Feldpoft. Nach einem Erlaß des Staatsſekretärs des Reichspoſtamts treten infolge der De⸗ mobilmachung die den Heeres⸗ und Marineangehörigen ge⸗ währten Portovergünſtigungen bis 31. Januar außer Kraft Für Heeres⸗ und Marineangehörige in den beſetzten Gebie⸗ ten erlöſchen die Vergünſtigungen einheitlich mit dem Ueber⸗ tritt auf heimiſchem Boden. Vom 1. Februar 1919 ab er⸗ folgt die Beförderung von Sendungen an die Angehörigen des Heeres und der Marine im Inlande nach den dafür be⸗ ſtehenden allgemeinen Vorſchriften(Soldatenbrief). — Von der Rheinſchiffahrt. Der Entſcheidung der inter⸗ alliierten Schiffahrts⸗Kommiſſion zufolge, wird jeder deutſche Matroſe, Schiffer oder Augeſtellte, der auf dem Rhein fähr! oder innerhalb der feſtgeſetzten Grenzen reiſt, ganz gleich ob er zu einer Rhederei gehört oder auf einem Partikulier⸗ ſchiff fährt und ſeinen Paß oder Armbinde verloren oder vernichtet hat, mit einer Geldſtrafe von 500 M. belegt. Seine Armbinde oder ſein Paß werden ihm nach Zahlung dieſer Strafe erſetzt werden. Im Rückfalle wird der Schiffahrts⸗ angehörige außer mit Verhängung der Geldſtrafe, mit der Einziehung des Verkehrserlaubnisſcheines oder der 5 Derr? binde für die Dauer eines Monats beſtraft werden. den Verluſt einer Armbinde oder eines Paſſes muß der Schiff⸗ fahrtsgruppe Weſt ſofort gemeldet werden unter Angabe des Peterspurg nefert 90 Mittonen Neben ihrer Namens und der Nummer der Armbinde und des Paſſes Die nächſte Sitzung. i Karlsruhe, 29. Jan. Die 2. öffentliche Sitzung der bad. Nationalverſammlung iſt auf Donnerstag den 30. Januar vormittags 10 Uhr feſtgeſetzt. Die Tagesordnung lautet: 1. Beſchlußfaſſung über die geſchäftliche Behandlung der an⸗ gekündigten Geſetzesvorlagen wegen Abänderung der Ge⸗ meindeordnung ſowie von weiteren Eingängen. 2. Bekannt⸗ gabe der Bildung der bis jetzt beſtellten Ausſchüſſe für Wahlprüfung, Verfaſſung und Geſchäftsordnung ꝛc. 3. Münd⸗ licher Bericht des Geſchäftsordnungsausſchuſſes und Bera⸗ tung über den Vertreter wegen Herſtellung der Druckarbei⸗ ten für die Nationalverſammlung(Berichterſtatter Abg. Wittemann, Ztr.). 4. Mündliche Berichte des Wahlprü⸗ fungsausſchuſſes und zwar über die Wahlen im 2. Wahl⸗ kreis Freiburg(Berichterſtatter Abg. Ihrig, Dem.) und im 5 5 Mannheim(Berichterſtatter Abg. Seubert, tr.). 5 Die Wünſche der badiſchen Eiſenbahnbeamten. un Mannheim, 29. Jan. Eine von allen Gruppen und aus allen Teilen des Landes beſuchte Verſammlung der bad. Eiſenbahner, zu der ungefähr 2500 Perſonen erſchienen wa⸗ ren, befaßte ſich zunächſt mit der erneuten Gewährung einer Teuerungszulage, wie ſie in anderen Bundesſtaaten ſchon zur Auszahlung gekommen iſt. Die Verſammlung nahm eine Entſchließung an, in welcher der bad. Regierung ein am 31. Januar ablaufendes Ultimatum geſtellt wird. Er⸗ folgt bis dahin keine zuſagende Antwort, dann wollen die Eiſenbahner ihre Forderung mit allen zu Gebote ſtehenden Mitteln durchſetzen. Die Verantwortung für alle daraus entſtehenden Folgen hätte in jedem Fall die Regierung und die Nationalverſammlung zu tragen. Weiter befaßte ſich die Verſammlung mit dem Stand der Eiſenbahnbetriebs⸗ krankenkaſſe, wobei gefordert wurde, daß die Regierung das bis jetzt entſtandene Defizit in Höhe von gegen 700 000 M. decke und daß ſie die drei erſten Krankheitstage gleichfalls bezahle. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete der Zuſammenſchluß aller Eiſenbahnorganiſationen und die Schaffung von deutſchen Reichseiſenbahnen. Die Arbeits vermittlung und die Vereinheitlichung des b Arbeitsnachweiſes. ** Karlsruhe. 29. Jan. Der Staatskommiſſar für die wirtſchaftliche Demobilmachung hat zwei Verordnungen, die eine über die Arbeitsvermittelung und die andere über die Vereinheitlichung des Arbeitsnachweiſes erlaſſen, die beide mit dem Tag der Verkündung in Kraft treten. Die Ver⸗ ordnung über die Arbeitsvermittelung beſtimmt u. a., daß die Vermittelung offener Stellen für männliche und weib⸗ liche Arbeitskräfte aller Art nur den öffentlichen und den⸗ jenigen beſtehenden nichtöffent n Arbeitsnachweiſen ge⸗ ſtattet iſt, welche nicht gewer trieben werden. Die Arbeitgeber haben alle off llen jeweils auf dem ſchnellſten Wege bei einem nachweiſe anzumelden. Die Arbeitgeber, welche Ar räfte entlaſſen wollen, ha⸗ ben eine mindeſtens zweiw e Kündigungsfriſt einzuhal⸗ ten, ſofern nicht eine längere Kündigungs friſt geſetzlich vor⸗ geſchrieben oder vereinbart iſt. Bei Entlaſſung von mehr als fünfzig Arbeitskräften it amußl dem Landeswirtſchafts⸗ amt wie der Landesſtelle für Arbeitsvermittelung, beide in Karlsruhe, Anzeige zu machen. 825 N e Karlsruhe, 29. Jan. Am Sonntag den 2. Februar fin⸗ det hier im Sitzungsſaal des Krankenkaſſen verbandes(Gar tenſtraße 14/16) die allgemeine Mitgliederverſammlung der Bad. Geſellſchaft für ſoziale Hygiene ſtatt. Auf der Tages⸗ ordnung der um 11 Uhr beginnenden Vormittagsſitzung ſteht neben geſchäftlichen Angelegenheiten die Beratung einer an die bad. Nationalverſammlung zu richtenden Bittſchrift, in welcher die Bildung einer beſonderen ſelbſtändigen Mini⸗ ſtertalabteilung für Geſundheitsweſen und ſoziale Hygiene gefordert werden ſoll. a Karlsruhe, 29. Jan. Hier iſt ein Arbeitgeberverband der Induſtrie des Handelskammerbezirks Karlsruhe ge⸗ gründet worden mit dem Zweck der Herbeiführung eines ah hait lichen der 0 5 5 een: beſchloſſen. haltungsausſchuſſes eingeladen, der u. a. auch eine eigene und das Bürgertum, kurz den in Baden herrſchenden Geiſt ten durch patriotiſche Phraſen von Oberbürgermeiſtern un angen m anten das Arverts⸗ und Dieuxverymtenes verrer fenden Fragen. 5 * Mannheim, 28. Jan. Die hieſigen Blätter warnen davor, ein Gerücht weiter zu verbreiten über die angebliche Mißhandlung von Frauen im ehemaligen Gefangenenlager durch Angehörige der franzöſiſchen Truppe. Das Gerüch' entbehrte jeder Begründung. * Baden⸗Baden, 29. Jan. Der Gemeinderat Oos hat Wiederaufnahme der Verhandlungen über die Vereinigung der Stadtgemeinde Baden⸗Baden mit der Gemeinde Oos Bodersweier b. Kehl, 28. Jan. Die Pocken greifen weiter um ſich; der vierte Erkrankungsfall wurde feſtgeſtellt, n Kouſtanz, 28. Jan. Bei der letzten Pferdeverſteigeruns am Samstag kamen Pferde, die für 600—800 M. ausgeboten wurden, auf 6000 M. zu ſtehen. f Zuchtloſe Soldaten in Donaueſchingen u Douaueſchingen, 25. Jan. Zu groben Ausſchreitungen einer größeren Menge meiſt jugendlicher Perſonen kam es geſtern abend in Donaueſchingen Die Demonſtranten zogen johlend durch die Stadt, zerſchlugen am Pfarrhaus ſämtliche Fenſter und die Haustüre und benahmen ſich ähnlich vor den Wohnungen des Gymnaſialdirektors Spath, des Redak⸗ teurs Dr. Lauer, des Gemeinderats Mall und des Turn⸗ vereinsvorſtandes Kuhn. Die Hauptſchuld an den Vorfällen oll auf eine am Nachmittag ſtattgefundene Soldatenver⸗ ſammlung fallen, in der Hetzreden gehalten wurden. Die Soldaten verlangten durch ihre Sprecher umfaſſende Or⸗ ganiſation von Vergnügungen, in erſter Linie allgemeine älle, Maskenbälle, gemeinſame Ausflüge und Schlitten⸗( partien mit der hieſigen Bürgerſchaft bezw. Mädchenwelt⸗. Das Bürgermeiſteramt hatte ohne weiteres vor dieſen Wün⸗ ſchen kapituliert und die Vertreter der hieſigen Bürgerſchaft, der Geiſtlichkeit und der Vereine zur Bildung eines Unter⸗ Unterabteilung für„Tanzvergnügen“ vorſah. Die Bürger⸗ ſchaft proteſtierte unter grundſätzlicher Zuſtimmung zu be⸗ lehrenden Vorträgen, kinematographiſchen, theatraliſchen und muſikaliſchen Veranſtaltungen. 8 Dazu ſchreibt der„Badiſche Beobachter“: a „Die örtlichen Polizeibehörden waren machtlos. Es iſt ein Skandal, die Bürgerſchaft eines kleinen Städtchen einer Garniſon von 2000 Köpfen, unter denen zahlreiche bedenkliche Elemente, wehrlos preis⸗ zugeben, man frägt ſich mit Recht, ob die badiſche Volksregierung die Zügel weiter am Boden ſchleifen läßt oder was ſie tun wird, um die planmäßige Aus⸗ breitung dieſer ſpartakiſtiſchen Putſche aufzuhalten und dem Treiben des hieſigen unfähigen Soldaten⸗ rates, der lediglich ein Element der Unſicherheit iſt, ein Ende zu machen. 8 Es ſcheint daß die zuchtloſen Soldaten da und 75 dort— auch aus Hohenzollern⸗Sigmaringen liegen ähnliche Meldungen vor— die weiteſte Oeffentlich⸗ keit darauf aufmerkſam machen wollen, daß unſere militäriſchen Verhältniſſe aufs dringendſte der Ord⸗ nung bedürfen. Jetzt ſind die Wahlen erfolgt; die bad. Nationalverſammlung tagt bereits. Da geht es nicht an, daß Burſchen, die keinen Sinn für Zucht und Ordnung haben und denen der eigene dumpfe Trieb die einzige Rechtsnorm iſt, noch weiter die Oeffentlichkeit zu terroriſieren ſuchen. Heute muß man unbedingt verlangen, daß ſolche ſchweren Ver⸗ ſtöße gegen die Ordnung auf Grund der Geſetze ſo geahndet werden, wie ſie es nach Recht und Billig⸗ keit verdienen. In der demokratiſchen Republik muß das Verantwortlichkeitsgefühl des Ein⸗elnen größet ſein, als bei einer anderen Regierungsform. Daraus a ſind aber auch nach jeder Richtung hin die Folgerun⸗ gen zu ziehen. Sonſt kommen unſere Feinde drüben im Weſten zu der Auffaſſung, daß die Regierungen der deutſchen Staaten nicht die Macht in der Hand haben, und erlauben ſich weitere drückende Willkür⸗ lichkeiten gegen uns. Wer den Ernſt der Zeit noch nicht begriffen hat und ſich auf Koſten der Allgemein⸗ heit Gewaltſtreiche erlaubt, gegen den muß ſich die Allgemeinheit mit aller Strenge wenden. Wir brau⸗ chen Soldaten und nicht Radaubrüder. Die Zeiten ſind für uns alle zu ernſt, als daß wir der Willkür einiger Zuchtloſen freien Lauf laſſen könnten“. — Eisnerſche Schlaglichter auf Baden. München, 27. Jan. Die unter der ſtändigen Mitarbeit f 8 des proviſoriſchen bayeriſchen Miniſterpräſidenten erſchei⸗ nende„Neue Zeitung“ eröffnet„Schlaglichter auf die Repu⸗ blik Baden“, die in buntem Wechſel die badiſche Regierung und andere Behörden, die Mehrheitsſozialiſten, die Preſſe bloßſtellen ſollen. Da erfährt man wahrhaft ſchreckliche Dinge, z. B.: 1 „Der Großherzogin Luiſe von Baden ſchickt der Mann⸗ heimer Magiſtrat nach einſtimmigem Beſchluß ein Glück⸗ wunſchtelegramm zum 80. Geburtstag.“ „Die Revolutionsregierung läßt einen Glückwunſch⸗ e die alte Großherzogin in dem Regierungsorgan 08.“ „In Baden⸗Baden organiſiert der berüchtigte Herero⸗ General von Deimling als Kommandant die Volkswehr ſein Adjutant iſt ein Zentrumsſtadtrat.“ „Die Volksregierung ernennt eine Kommiſſion, der nur ein Sozialiſt, und zwar ein rechtsſtehender, angehört, zur Ausarbeitung eines Verfaſſungsentwurfes, der das Zwei⸗ kammerſyſtem vorſieht.“ „Bei den neuerlichen Polizeitruppenempfängen haben die Soldatenräte nichts mehr zu ſagen; man wickelt die Solda⸗ Generälen uſw. ein.“ 8 Der„Bayeriſche Kurier“ bemerkt dazu:„Möchten ſich die Badener bei uns nicht einmal Herrn Eisner ausleihen. ex wäre fürs Erſte ein ebenſo guter Badener, wie er Bayer ist Wir würden ihn gerne hergeben und in Baden wäre alles in zeitgemäßem revolutionärem Zuſtande.“ 1 Herr Eisner hat ſich anſcheinend in der Zeit geirrt, denn Faſtnacht iſt unſeres Wiſſens erſt am 4. März. Möglich i. aber, daß in München unter der glorreichen Regierung de? Herrn Eisner in dieſem Jahre die Faſtnachtszeitungen ſchon früher herausgegeben werden, denn höher als üble Faſtnachtsſcherze kann man die obigen„Schlaglichter“ bein beſten Willen nicht einſchätzen. Daß die Münchener und da baheriſche Volk Kurt Eisner ſehr gerne ablaſſen würden glauben wir dem„Bayeriſchen Kurier“, allein wir danken verbindlichſt. Es ſieht bei uns in Baden in politiſcher Hin⸗ ſicht beſſer aus als in Bayern und in anderen Bundesſtag ten, von Preußen und Berlin gar nicht zu reden; bei un! iſt es ausgeſchloſſen, daß ſich Elemente wie Kurt Eisner brei machen können. Dazu iſt das badiſche Volk politiſch zu re und dieſe politiſche Reife iſt nicht zuletzt zurückzuführen a das jahrelange verſtändige Zuſammenarbeiten der bürge lichen Liberalen mit den Sozialdemokraten, das man 5 kanntlich ehedem Großblockvolitik nannte. 2 ßer aus g tun üben igen and kür⸗ noch ein⸗ die rau⸗ iten lkür e. 5 rbeit rung reſſe Heiſt liche ann⸗ lück⸗ nſch⸗ rgan ero⸗ vehr nur zur ſchei⸗ epu⸗ * d bi iußerdem monatlich . mer SEileren ſten Mongt 1 2 Deutſeheand. Wahlreſultate in Mecklenburg. W. T. B. Roſtock, 28. Jan. Bei den Wahlen zum verfaſ⸗ ſunggebenden mecklenburgiſchen Landtag verteilen ſich die Sitze nach dem vorläufigen Wahlergebnis wie folgt: So⸗ kialdemokraten 31, Demokraten 18, Deutſchnationale Volks⸗ partei 3, Mittelſtandspartei 1, Dorfbund 1, außerdem noch zwei Sitze für die verbundene Liſte der bürgerlichen Par⸗ teien des 4. Wahlkreiſes.. Ein Aufruf Noskes. W. T. B. Berlin, 28. Jan. Der Zentralrat der deutſchen sgialiſtiſchen Republik, gez. Cohen, und der Oberbefehls⸗ haber der deutſchen Truppen in Berlin, Noske, erlaſſen fol⸗ zenden Aufruf an alle deutſchen Männer: Von Tag zu Tag immt die unſerer Heimat von Oſten her drohende Gefahr u. Ruſſen, Polen und Tſchechen greifen nach deutſchem Beſitz. Schon ſtehen die Armeen der Bolſchewiſten vor den offenen Toren Oſtpreußens und die Polen ſind weit im alt⸗ zeutſchen Gebiet. Auch im Inneren unſeres Staatskörpers Kacht die bolſchewiſtiſche Bewegung weitere Fortſchritte und verſucht, das namenloſe Elend, das der Bolſchewismus über das ruſſiſche Volk heraufbeſchworen hat, uns zu bereiten. Pewiſſenloſe Elemente bereiten don neuem den blutigen dampf gegen die Regierung und gegen die kommende Na⸗ kionalverſammkung vor. Wehe uns, wenn wieder fremde Völker über die Oſtgrenzen hereinbrechen. Euch allen, die Ihr vier Jahre lang die deutſche Heimat heldenhaft beſchütz habt, gilt in erſter Linie dieſer Mahnruf, Helft auch jetz mit, die bitterſte Not abzuwenden. Meldet Euch bei den freiwilligen Verbänden, die die Regierung zum Schutze der Grenze und zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ord⸗ nung im Innern aufgeſtellt hat. Meldet Euch bei den Be⸗ zirkskommandos. Pflicht aller Behörden und privaten Un⸗ ternehmen iſt es, die Werbungen mit allen Mitteln zu un⸗ terſtützen. Sie müſſen im Intereſſe der großen Sache dafür ſorgen, daß die ſich freiwillig Meldenden keinen Schaden für hren Dienſt, ihr Geſchäft und ihre wirtſchaftliche Zukunft erleiden. f Der 60. Geburtstag des Kaiſers. W. TB. Berlin, 27. Jan. Die Geburtstagsadreſſe für Kaiſer Wilhelm II., die der konſervative„Reichsbote“ in Berlin ausgelegt hat, hat in wenigen Tagen 132 000 Unter⸗ ſchriften von deutſchen Männern und Frauen aus allen Be⸗ nufsſtänden und allen deutſchen Gauen gefunden. Die Friſt zur Ueberſendung weiterer Unterſchriften iſt bis zum 31. Januar verlängert worden. Der Wortlaut der Huldigungs⸗ N wurde heute dem Kaiſer telegraphiſch über⸗ Ittelt. 5 Von der evangeliſchen Bewegung in Preußen. Eine hocherfreuliche Erſcheinung in dieſen Tagen des chadtiſchen Gegen⸗ und Durcheinander bildet die gewaltige Bewegung, die durch die evangeliſche Kirche geht. Sie iſt nicht mehr das geduldige Schweigen, das in unangebrachter Schen vor der Oeffentlichkeit ſtill alle Angriffe hinnimmt⸗ Sie tritt hinaus, unter und vor das Bolk und fordert mit ſo kraftvoller Entſchiedenheit ihr Recht, ſo daß man nicht mehr über ſie zur Tagesordnung übergehen kann. Kund⸗ gebungen aus tauſenden von Gemeinden gegen die Erlaſſe des früheren Kultusminiſters Hoffmann liefen bei den irchenbehörden ein. 1„„ Freiwillige vor zum Schutze a der Oſtmark! Es wird uns geſchrieben: f Die Polen bedrohen Weſtpreußen, Poſen und Ober⸗ ſchleſien, ein Gebiet faſt 3 ½ mal ſo groß wie Württem⸗ berg mit über 6 Millionen Einwohnern, von denen ſtark 3 Millionen Deutſche ſind. Was ſind uns dieſe Gebiete? Weſtpreußen und Poſen ſind höchſt fruchtbares Ackerland, das nicht nur Norddeutſchland, ſondern auch Süddeutſchland, darunter Württemberg, Getreide und Kartoffeln in gewaltiger Menge während des Kriegs und vorher geliefert hat. Allein die Provinz Poſen ſteuer⸗ te, obwohl räumlich nur ein Neunzehntel des Deutſchen Reichsgebiets, zum jährlichen Brotgetreidebedarf der Ge⸗ ſamtbevölkerung Deutſchlands weit über ein Sechstel wäh⸗ rend des Kriegs bei. Ebenſo unverhältnismäßig groß war auch ihr Anteil an der Kartoffelerzeugung. Der Verluſt der beiden Provinzen würde nicht nur die Er⸗ nährung des deutſchen Volks ſchwer gefährden, ſondern auch auf das empfindlichſte die Möglichkeit innerer An⸗ ſiedlung einſchränken. Oberſchleſien beſitzt Kohlengruben, die unſerer Induſtrie jährlich rund 35 Millionen Tonnen Stein⸗ ohle im Wert von 300 Millionen Mark lieferten. Wenn dieſe Kohlenſchätze an die Polen übergehen, wie die Eiſenerzgruben Lothringens und die Kalibergwerke im Oberelſaß bereits an die Franzoſen übergegangen ſind, wird unſere Induſtrie und damit die vielen Millionen, e ihr leben, in noch größere Bedrängnis ge⸗ 6 Wir Deutſche ſind der Zahl nach ein Großvolk, ben aber im Gegenſatz zu anderen Großvölkern nur es nberhältnismäßig kleines, übervölkertes Land. Soll 8 noch kleiner, noch ungenügender werden, ſo daß wir 1 8 ſchließlich kaum mehr regen können und, um für 1 und unſere Frauen und Kinder den Lebensunterhalt binterdienen, gezwungen ſind, ins haßerfüllte Ausland als ir Arbeitskräfte in Scharen auszuwandern? Wenn 55 uns ſchon zur Wiederabtretung der Weſtmark Elſaß⸗ 185 bpingen an die Franzoſen mit tiefwühlendem Schmerz 5 eutſchen Herzen entſchließen müſſen, zur Auslie⸗ en ug, unſerer Oſtmark an die Polen können und dür⸗ 5 uns nimmermehr entſchließen. unser 105 iſt es Zeit, der polniſchen Waffengewalt, die ſche 8 chwäche und Verwirrung ausnützen will, deut⸗ emal 1 entgegenzuſetzen. Die Geſchichte ſoll ſcch ange ſelges Oſtland mit Recht verloren habe, da 8 zefunden hätten. Di zSreiwillige vor! Freiwillige für das Gebiet Ober⸗ auch len ſein, beim Binnen⸗Grenzſchutz⸗Oſt können tritt 1 Mannſchaflen Verwendung finden. Der Aus⸗ 85 zus dem Freiwilligendienſt erfolgt unter Einhal- „ umonatiger Künd gungsfriſt. 185 egen unchloungen nehmen alle Bezirkskommandos ent⸗ Dienſtgr debührniſſe. Mobile Löhnung nach dem ile Ve ad, mindeſtens Mk. 30.— monatlich, und mo⸗ epflegung. Hiezu eine Tageszulage von Mk. 5.— nachträglich eine Treuprämie, . Nonat Mk. 30.— betrügt und jeden N 8 um Mk. 5.— bis zum Höchſtſatz von ſeiat. 8. f 3 5 — 1 2 2 ſeiner Verteidigung keine deutſchen Männer 2 t berichten müſſen, daß Deutſchland ſein ent⸗ ö Vveleldemp fe, 7 b 1 falnanshoe 1 Ceuſpelſe Hos 42 0 Auſorſingſſogale 56% Lemon v Leufschns songs ö Cauſoue Hollen, baſli gbr 5 2 5 3 F. J S 8 F I . 1 Solaſd i,, Uebung Das Hpebnis dtn falſunsſnamin ane, Vermiſchtes. Der Pranger. Aus Höchſt am Main wird dem„Berliner Lokalanzeiger“ berichtet, daß ein Landwirt aus einem Porort, weil er aus dem franzöſiſchen Lager Hafer entnommen hatte, auf Anordnung des franzöſiſchen Kommandeurs zwei Stunden lang vor ſeinem Hoftor mit dem vorgebundenen Schild„Ich bin ein Dieb“ ſtehen mußte. Später wurde an dem Hoftor ein Schild angebracht, das lautet:„Hier wohnt ein Dieb“. Es muß mehrere Monate hängen bleiben. Totſchlag. Drei Einbrecher, die auf dem Bahnhof Wildau bei Berlin gefaßt worden waren, überfielen auf dem Transport die ſie begleitenden zwei Soldaten und töteten ſie. Geſinnungsbeſtrafung. Aus Cleve wird berichtet: Die rechtsrheiniſchen Zeitungen waren, trotz wiederholter Verbote der belgiſchen Beſatzungsbehörde durch die Poſt ausgetragen worden. Der Poſtdirektor erhielt als verantwortlicher Leiter des Poſt⸗ amts 8 Tage Gefängnis und 5000 Mk. Geldſtrafe. Ein Lehrer hatte die Schulkinder das Lied:„Was iſt des Deutſchen Pater⸗ land“ ſingen laſſen, deswegen wurde er zu 6 Monaten Gefängnis und 1000 Mart Geldſtrafe verurteilt. Ein treibender Zeppeſin. Wie aus Chriſtiania gemeldet wird, ſichteten Lotſen aus Uſvöſund am vorigen Sonnabend ber Okſb an der norwegiſchen Küſte ein Zeppelin⸗Luftſchiff, das, anſcheinend beſchädigt, über See trieb. Die Verſuche, den Zeppelin emzu⸗ ſchleppen, blieben erfolglos; das Luftſchiff wurde vom Wind weſtwärts abgetrieben. Die Italiener wollen die Sixtiniſche Madonna. Der„Dres⸗ dener Anzeiger“ veröffentlicht eine Meldung aus Lugano, nach der der Direktor der Brera⸗Galerie in Mailand in einer Unter⸗ redung gefordert habe, daß die in f und Oeſterreich⸗ Ungarn befindlichen Kunſtſchätze, die aus Italien ſtammen, wieder urückgegeben werden ſollen. Es handelt ſich um die Srrtiniſche adonna, Correggios Heilige Nacht und Giorgꝛones Venus. Das Dresdner Blatt bemerkt dazu:„Die Sirxkiniſche Madonna wurde 1753⸗5 Johne jeden Zwang aus der Sixtmusbirche zu Piacenza von ihrem rechtmäßigen Beſitzer für 20000 Dukaten gekauft. Die Heilige Nacht Correggios kam 1746 aus der erzoglichen Galerie zu Modena durch den ſogenannten Modene⸗ iſchen Ankauf ebenfalls rechtlich und unanfechtbar nach Dresden, und die Venus von Giorgione(und Tizian) gehört der Dresdener Galerie mindeſtens ſeit 1707 an. Damit werden die italieniſchen Anſprüche ins rechte Licht gerückt.“ Man glaubt in Italien an⸗ ſcheinend, daß man im Hinblick auf die neueren Vorgänge von Deutſchland jetzt alles fordern könne. Deutſchland ſteht jedem Zugriff offen. 5 Witze vom Tage. Republikaniſche Fremdwörter. In der Dresdner Straßenbahn höre ich die Leute über die Wahlen zur National⸗ verſammlung reden. Ein Mann iſt ſehr dafür, daß ein bißchen „Brobaganda“ gemacht wird.„Das meen ich boch,“ lautete die Antwort,„weeſte du, da hab ich ſchön an Emilen gedacht, der hat doch ſo änne Schandſchnauze, den mißten mer eegendlich als Alligador naus ſchicken.“ Nach Berliner Muſtern. aber der Polfzeipräſident hat ſoeben —„Das gerade nicht, („Jugend.“) AUnterhandlungen mit ibm angeknüpft.“ Trachten und Bärte im Revolutionsſahr 1848. Nach Wich⸗ manns„Denkwürdigkeiten“ entſprach die Mode der Hüte ziemlich genau den vorherrſchenden po ſitiſchen Grundſätzen. Der ſteife, unbiegſame Zylinderhut verſchwand mit der Märzrevolution und machte dem weichen, jedem Eindrucke nachgiebigen Filzhute Platz. Je höher die Flut der Revolution ſtieg, deſto verbogener wurde der Hut. Hand in Hand damit ging der Bart, deſſen Ueppigkeit als ein Symbol der Freiheit galt. Ein jeder kleidete, friſierte und raſierte ſich mehr nach ſeinem perſönlichen Geſchmack als nach der Mode, und wenn er dieſer nachgab, raſierte er ſich überhaupt nicht. Als Patriarchen des geeinigten Oeutſchlands galten in der Frankfurter Nationalverſammlung Ernſt Moritz Arndt und Jahn; ſie ſtellten ſich auch in ihrer äußeren Erſcheinung als ſolche dar, beſonders Jahn mit dem eng zugeknöpften Graurock, weit überſchlagenem Hemökragen, langem ſchneeweißen Bart und immer barhaupt. 1 Sonderſchuten für ſchwachſinnige Kinder. Der Berliner Ma⸗ giſtrat hat beſchloſſen, eine dreitlaſſige Schule für Kinder mit ſtark herabgeſetztem Sehvermögen zu errichten. g Einbrüche. In Berlin drangen bewaffnete Soldaten in die Räume der ruſſiſchen Gefangenenfürſorgeſtelle ein, ſprengten die Türen mit Handgranaten und raubten 600 000 Mk. Dann fuhren ſie in einem Auto davon. Vier Matrosen„beſchlag⸗ nahmten“ in einem Privathaus früh morgens bei einem Kauf⸗ mann 54000 Mz. Als ſie verfolgt wurden, ſchoſſen ſie mit Revolvern, doch konn ten zwei feſtgenommen werden, die 40 000 Mk. bei ſich trugen. Vier andere bewaffnete Räuber, eben⸗ falls in Uniform, die ſich als Sicherheitsſoldaten ausgaben, beſchlagnahmten in einem Handlungshaus der Jenaerſtraße für 70000 Mk. Nähgarn als„Heeresgut“. Die Beute ſchafften ſie auf einem Laſtwagen fort. Kinder. Friedrich Naumann ſchreibt in der„Hilfe“: Ein Kind aufwachſen ſehen, iſt das Schönſte, was es gibt. Man ſieht ſich ſelber nochmals werden und ver⸗ ſteht nun erſt ſeine eigene Jugend, erinnert ſich an hundert traumhafte Gefühle, die man hatte, als wir ſelber Kinder waxen. Im Angeſicht des Kindes verſtehen wir erſt unſere 1 85 Eltern, lernen nachträglich ihre Freuden und gen Verluſte betragen ungefähr 5 Tote und 20 Verwundete Sorgen kennen und wiſſen zu ſchätzen, was ſie uns geſtarte⸗ oder verboten haben. Im Kinde werden wir wieder jung, freuen uns über Kleinigkeiten, bekommen friſche Einbil⸗ dungskraft, lernen lachen, ſpielen, luſtig ſein ohne wei⸗ teren Zweck, als um eben zu leben. Vieles von dem, was man uns feierlich beigebracht hat an Steifheit und Ver⸗ legenheit, verflüchtigt ſich von ſelber durch den Verkehr mit dem Kinde. von den Kleinen lernen oder die Kleinen von den Großen. Kinder haben, heißt Glück beſitzen. Das iſt beſſer als viele andere Güter. Man ſagt zwar auch, daß Kinder Kummer bringen, aber wo Alte und Junge körperlich und geiſtig noch geſund ſind, überwiegt bei weitem die Freudigkeit. Und ſelb ſtein krankes Kind kkann ein Segen ſein, indem ſeine Pflege verinnerlicht und hebt. Im Kinde iſt noch viel Vertrauen, Gutgläubigkeit, leichter Sinn und ſchlichter Mut: es wird ſchon gehen! Das hilft allen denen, die mit den ſchweren Sorgen dieſer grauen Zeil beladen ſind. Im Kinde iſt etwas Atem des feierlichen Jenſeits, wie Jeſus ſagt: wenn ihr nicht werdet, wie die Kinder, ſo werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen! Die Kleinen ſind mehr als wir noch Gottes inder.. Drabtnachnchten. Der Verfaſſungsentwurf über Freiſtaaten angenommen. W. T. B. Berlin, 29. Jan.(Tel.) Das Kabinett der Volksbeauftragten nahm den Notverfaſſungsentwurf der Freiſtaaten mit Aenderungen an. Das Wort„Bundesrat“ iſt ausgemerzt worden. Die Einrichtung des Bundesrats bleibt jedoch tatſächlich erhalten. 1 Freiſtaat mit weni⸗ ger als 1 Million Einwohner ſoll einen Vertreter in dem ſogenannten Staatenhaus erhalten, alle übrigen für jede Million einen Vertreter, Bayern mit 6,8 Millionen 7, Pren⸗ ßen ſtatt 17 Vertreter 19. 4 Konferenz der Finanzminiſter in Weimar. 2 W. T. B. Weimar, 29. Jan. Tel.) Die Vermd 8 ſteuer ſoll an das Reich übergehen. Die Einzelſtaaten ſollen die Möglichkeit haben, einen Zuſchlag auf die Steuer zu en heben. Die Lage in Wilhelmshaven. a W. T. B. Emden, 29. Jau.(Tel.) Nachdem geſtern in der Feſtung Wilhelmshaven die Macht an die Spartakiſten übergegangen war, ſtellten Telephon und Eisenbahn, ſowie ſämtliche Offiziere, Beamten und Aerzte ihre Tätigkeit ein Es kam zu Jufanterie⸗ und Artilleriekämpfen zwiſchen Be⸗ rufsſoldaten und Spartakiſten, die in die Tauſend⸗Mann⸗ Kaſerne eingedrungen waren und dort entwaffnet wurden Heute vormittag herrſchte eine ſtarke Spannung zwiſchen den Berufsſoldaten und den Werftarbeitern, die ſich bewaff⸗ net haben. Es kam zu kleinen Kämpfen. Auf Grund von Verhandlungen iſt zunächſt Ruhe eingetreten. Poſt und Eiſenbahn ſtreiken bis zur Erfüllung der Sonderforderun⸗ gen, die hier noch nicht bekannt ſind, weiter. Die beiderſeiti⸗ W. T. B. Wilhelmshaven, 29. Jan.(Tel.) An Staaatsſekretär Noske: Ruhe in Wilhelmsh ven wieder her⸗ geſtellt.— An den Arbeiterrat: Lage klärt ſich. 2ler⸗Rat in Wilhelmshaven. 3 Parteitag der Unabhängigen. i W. T. B. Berlin, 29. Jan.(Tel.] Der Parteitag der Unabhängigen Sozialiſten iſt wegen Verkehrsſchwierigkeiten 3 worden. Er wird erſt in drei Wochen zuſammen⸗ reten. Ein Ultimatum der Ukraine an Rumänien. Eine Meldung aus Kiew beſagt, die ukrainiſche Regierung hätte ein Ultimatum an Rumänien ge⸗ ſandt, in dem ſie die Bukowina verlangt. Ukrainiſche Truppen ſind auf dem. ge zur Grenze begriffen. „Hat man nun den Brand⸗ ſtifter und Raubmörder Schu“ze hinter Schloß und Ri gel geſetzt?“ Seckenheim, den 30. Januar. — Die Hohenzollernfamilie. Die Söhne des früheren deutſchen Kaiſers haben ſich bis auf Prinz Adalbert entſchloſſen, den Wohn itz in Potsdam zu be⸗ halten. Die frühere Kronprinzeſſen behält ihr Landhaus am Jungfernſee zu dauerndem Aufenthalt bei. Inwie⸗ weit die Prinzen militäriſch verwendet werden ſollen, ſteht noch nicht feſt. Prinz Leopold von Preußen(Vater) iſt mit ſeiner Familie für einige Zeit zu ſeinem jüngſten Sohne nach München übergeſiedelt. 1 — Verpflegung inaktiver Mannſchaften in Lazaretten. Wenn inaktive Mannſchaften zur Anpaſ⸗ ſung künſtlicher Glieder in den Anpaſſungsort entſandt werden, ſo können ſie auf Wunſch die Mittagskoſt in einem Lazarett auch dann erhalten, wenn ihnen Tagegeld gewährt wird; ſie haben dann für die Mittagskoſt 1 Mk. zu erſtatten und die Lebensmittelkarte an das betr. Lazarett zur Ausfolgung au die Gemeinde zurü zugeben. — Paketverkehr nach der Rheinpfalz. Vom 27. Januar an ſind nach der Pfalz nur zugelaſſen Lebensmittelpakete, wenn ſie den Vermerk tragen: In⸗ halt Lebensmittel, ohne briefliche Mitteilungen und ohne Zeitungen. In der Aufſchrift iſt der Abſender anzugeben. Andere Pakete ſind nach der Pfalz nicht mehr zugelaſſen. — Die Kleidungsſtücke des Entlaſſenen. Bei der Entlaſſung aus dem Heere dürfen dem Soldaten an ſtaatseigenen militäriſchen Bekleidungsſtücken im Höchſtfalle überwieſen bzw. belaſſen werden: 1 Feld⸗ mütze, 1 Halsbinde, 1 Bluſe oder Feldrock, 1 Hoſe (dange Tuchhoſe oder Stieſelhoſe oder Reithoſe), 1 Man⸗ del, 1 Paar Stiefel oder Schnürſchuhe, 2 Hemden, 1 Un⸗ terjacke oder ein drittes Hemd, 2 Unterhoſen, 3 Paar Socken oder Fußſappen, 1 Paar Handſchuhe, 1 Kopf⸗ ſchützer, 1 Paar Pu swärmerr und 1 Leibbinde. Was r über dieſe Zahl hinaus an ſolchen Bekleidungs⸗ ſtücken mitnimmt oder behält, beſitzt er zu Unrecht; durch ihre Zurückbehaltung macht er ſich ſtrafbar. — Keine Anmeldung der beſchlagnahmten Maſchinen. Der Präſident der ei. zommiſſion gibt bekannt: Die Anmeldung der Maſchinen und Geräte, die ſeinerzeit in Frankreich und Belgien zeſchlagnahmt und durch die Militärverwaltung an in⸗ duſtrielle und landwirtſchaftliche Betriebe in Deutſch⸗ land abgegeben wurden, ſind bis auf weiteres nicht an⸗ zumelden, da von feindlicher Seite N For- derungen erhoben worden ſind, die eine andere Regelung erforderlich machen. 8 Kaum weiß ich, ob die Großen mehr 5 2 Am Samstag den 25. ds. Mts. hielt der hieſige Turnverein unter ſehr ſtarker Beteiligung ſeine diesjährige Hauptoersammluns im„Zähringer Hof“ ab. Der Geſchäfts⸗ bericht des Vorſtandes gab in gedrängter Kürze ein Bild über das Vereinsleben im Jahr 1918 im allgemeinen und der Kriegsjahre im beſonderen. Als erfreulich bezeichnet der Bericht, die mit Kriegsbeendigung wieder einſetzende rege Vereinstätigkeit und Mitgliederzunahme. Der Mit⸗ gliederſtand beträgt 330. Davon 45 im Alter von unter 17 Jahre und 285 von über 17 Jahre. Der Damenab⸗ teilung gehören 17 Mitglieder an. Einen Höhepunkt der Vereinstätigkeit bedeutete das 20jährige Stiftungsfeſt am 31. Auguſt und 1. September v. J. das noch infolge feines ſchönen Verlaufs unter rieſtger Teilnahme der geſammten Einwohnerſchalt, in beſter Erinnerung ſteht. Aber wie ein Schatten lagert über dem Ganzen das wehmütige Gefühl um die in dem furchtbaren Völkerkrieg gefallenen teuren Freunden. 23 ſind es im ganzen, die draußen in den ver⸗ wüſteten Gebielen, in fremder Erde gebettet liegen. Schmerz⸗ voll iſt das Erinnern an all das, was mit den heimge⸗ gangenen, an Hoffnungen ins Grab geſunken iſt. Blühendes Glück verheißendes Leben ſank dahin. Furchtbares Leld, unſäglicher Schmerz, und tiefe Trauer laſtet auf unſeren unb der lieben Angehörigen Seellen um all des nunmehr zerronnenen und doch ſo tief erſehnten Glücks eines frohen Wlederſehens an deſſen Stelle nunmehr eine qualvolle Dede und Leere getreten iſt. Nichts vermögen wir zu tun dagegen, als aus Ehrfurcht in das grauſe Schickſal zu er⸗ geben und ein treues dauerndes Gedenken um die teuren gebliebenen Freunde in unſerm Herzen bewahren. In gleicher Weiſe wurde auch derer gedacht in der Helmat, auch als Folge des unmenſchlichen, verheerenden Kriegs, noch im blühenden Alter, durch den unerbittlichen Tod von uns entriſſen wurden. Auch hier wurden Banden ſchönſter, idealſter Berhältniſſe zerriſſen und ſonnenvolles Glück ge. waltſam zertrümmert. Nicht allen der Toden, auch den allen Gepflogenheſtten und Sitten zuwider noch in der Ge⸗ fangenſchaft ſchmachtenden 11 Freunden wurde gedacht. Leider find wi zu machtlos um gegen dieſe unmenſchliche mit Erfolg wenden zu können. Wir müſſen uns begnügen damit, Ihnen Heil und Gruß zu entbieten. Der Turnbericht von Turnwart Karl Volk erſtattet, zeigte daß in entſchiedener, zielbewußter und auch erfolg⸗ reicher Weiſe gearbeitet wurde. In Eppelheim und Secken⸗ heim bei dem Gauturnen, in Heidelberg beim Krelsturnen, auf dem Feldberg im Taunus und den Wehrkämpfen im Wehrturnen, überall hatte der Verein ſchöne Erfolge erziehlt. Auch der Kaſſenbericht von Turnfreund Phil. Würthwein in muſtergültiger Weiſe dargeſtellt, iſt ein guter und fand einſtimmige Annahme. Die Wahlen brachte wieder die alte bewährte Zuſammenſetzung des Turnrats. Da nun mehr alle Turnratsmitglieder vom Krieg zurück ſind ſetzt dieſer ſich zuſammen wie folgt: Gg. Volz J. Gg. Schmitt⸗ häuſer II. Vorſitzender, Jakob Möll J. Gg. Jakeb II. Schrift⸗ führer, Martin Hartmann J. Karl Volk I Turnwart, Fritz Gebauer, Spielwart, Heinrich Herrmann, Jugendturnwart, und rigoroſe Gewaltſamkeit, ſeitens unſerer Feinde, uns und Wilh. Möll Beiſttzer, Gg. Volz II. Vertreter der Ge⸗ ſangsabteilung, dazu kommt noch die Vertretung der Da⸗ menabteilung. Zu Einkaſſterer wurden Jakob Hartmann und Karl Rudolf beſtimmt. Nach eingehender Beratung des Voranſchlags und Erörterung verſchiedener Vereins: angelegenheiten bei denen erneut der einmütige Wille zum Ausdruck kam in voller Einmütigkeit nunmehr wieder den Turnbettieb in allen Zweigen auf die volle Höhe zu bringen konnte der Vorſitzende die allen Teilen anregend und auf⸗ klärend verlaufene Verſammlung ſchlietzen, in der Hoffnung, daß ſich nach weitere jüngere und ältere Leute den ver“ ſchiedenen Abteilungen der Turner und Turnerinnen an- ſchließen zu ihrem eigenen körperlichen geiſtigen und ſtitlichen Wohl. Erwerbsloſenfürge! Die Erwerbsloſenfürſorge ſoll nur arbeitsfähigen und arbeitswilligen Perſonen über 14 Jahren gewährt werden, die infolge des Krieges durch Erwerbsloſigkeit ſich in bedürftiger Lage befinden. Eine be⸗ dürftige Lage iſt anzunehme, wenn die Einnahmen des zu Unterſtützenden einſchließlich der Einnahmen der in ſeinem Haushalt lebenden Familienangehörigen infolge gänzlicher oder teilweiſer Erwerhsloſigkeit derart zurückgegangen ſind, daß er nicht mehr im Stande iſt, damit den notwendigen Lebensunterhalt zu beſtreiten. Der Antrag auf Erwerbsloſenunterſtützung iſt bei der 8 Ortsſtelle perſönlich zu ſtellen; dabei ſind die zur Begrün⸗ 0 dung des Antrags erforderlichen Familien⸗ und Einkom⸗ mensverhältniſſe darzulegen. Jak. Bürgy, und Hermann Eray Zeugwarte, Jakob Volz Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Secken hein, 1— Fußballklub Erfurter eingetroffen. F. Wagners Nachf. lk. ume Badenia 1914 Seckenheim. Spieler- Verſammlung. affen 2 Morgen Donnerstag Abend 8 Uhr im Lokal Um pünktliches u. zahl⸗ reiches Erſcheinen erſucht Der Spielausschuss. Städtische Sparkasse Mannneim unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim. Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch auf Postscheckkonto 629. Ludwigs hafen a Nn Ahncgaghtgnggnegeamnnnet gtd nue Verloren ein „ Höllstin. W. Röltstin.agſdectcen Neckarſtraße 25. blau geſtickt. Abzugeben Aufgesprungene Hände rauhe und rissige Wau Amtliche Bekanntmachungen Die Einführung eines dienſt⸗ freien Nachmittags bei den Dienicellen der inneren Ver⸗ waltung betr. An Samstag Nachmittagen bleiben Paß⸗ und Meldebüro, ſowie Auskunftsſtelle des Bezirks⸗ amts geſchloſſen. 1 Auf den übrigen Abteilungen des Bezirks⸗ amts werden an Samstag Nachmittagen nur die dringendſten Angelegenheiten erledigt. Mannheim, den 27. Januar 1919. Der Bad. umtsvorſtand: J. V. Fuchs. Den Waffenſtillſtand betr. Nach den Vereinbarungen zwiſchen den deut⸗ ſchen und franzöſiſchen Behörden müſſen binnen 2 Tagen alle Brieftaubenſchläge aufgelöſt oder au⸗ der neutralen Zone weggeſchaft werden, gleichviel ob die Eigentümer Einzelperſonen oder Vereine ſind. Unter dieſer Vorausſetzung hat die franzö⸗ ſiſche Militärbehörde nichts dagegen einzuwenden, wenn die übrigen Tauben in der neutralen Zone bleiben. N e den 29. Januar 1919 ezirksamt— Polizeidirektion. Sperrung der Phenaniaßraße in Reeran⸗Rheinau für den durchgehenden Wagenverkehr heir. Die Rhenaniaſtraße(früher Induſtrie⸗ und Neckarauerſtraße) in Rheinau iſt künftig wieder, wie früher, für jeden durchgehenden Wagenverkehr (auch Droſchken⸗ und Kraftfahrzeuge) geſperrt. Zuwiderhandlungen ſind ſtrafbar.(8 77 Abf. 2 St. P. O7) Badiſches Bezirksamt Poltzeidirektion. 5 Turnverein Seckenbeſm E. U. gegr. 1898. Einladung. Am Fountag, den 2. Febr. 1919 veranſtalten wir eine Abendunterhaltung „mit theatraliſchen Aufführungen im Saale des„Zähringer Hofes. Beginn punkt o Uhr Abends. Eintrittskarten hierzu ſind im Vorver⸗ kauf erhältlich: 1. Bei Herrn Gg. Volz(Schulhaus) Hildaſtraße 66 2. Bei Herrn Jakob Hartmann, Schloßſtraße: 3. Bei Herrn Gg. Ern y(Wirtſchaft zum Zähringer Hof) ab Donnerstag und zwar zum Preiſe von 1 Mark und für 60 Pfg. Ohne Karte hat Niemand Zutritt! Der Turnrat. Turnerbund„Jahn“ Jeckenheim. Einladung! Am Samstag abend punkt ½9 Uhr nach dem Mäxnerturnen findet eine Turnratsſitzung und Beſprechung der Vorturnerſchaft ſtart. 8 im vollzähliges und pünkliches Erſcheinen wird erſucht. Die Leitung. Sracdltische Sparkasse Sehinetæingen Hostseheeſhonto arlsruhe, 2950. Delephon Mo. 61. Sami liehe Hinlagen wer- mit Gemoelndebũegschaft— mũndelsiehor. den dom Lage der Hiusahlung an Zu 40% verhüten Sie am besten durch den ständ. Gebrauch einer guten Hautcreme. Aaaauacdedaeddammum mittags, 2—5 Chr nachmittags. Agenlurstelle: Georg Röser, Seckenheim versinst. Mdssenstunden I Uhr oo? 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Hnsgabe der Brut- Zucker nud Sellen marken. „Die Ausgabe der neuen Brot⸗, Zucker⸗ und Seifenmarken hahier findet am Freitag, den 31. de Mis. nachm. von 1 bis 6 Uhr auf dem Lebens mit telamt Zimmer s ſtatt. 5 N 0 Der Brot⸗, und Lebensmittelausweis iſt dabel vorzulegen. Zur Vermeidung langen Wartens bes ſtimmen wir, daß die Abholung in nachverzeichneten Reihenfolge des Brot⸗, und Lebensmittelausweiſe⸗ zu geſchehen hat: Nr. 1 bis 600 von 1 bis 2 Uhr 17 60¹ 1. 1200 1 2 7. 3 57 E „„ 55 1 7, 1801 7 2400. 4 7., CCC Alle Marken müſſen wie angegeben ab ehol werden Eine nachträgliche Berabſol, 0 i f gung geſchiel nur in den dringenſten Verhinderungsfällen jedoch erſt am 3. Februar 1919 in den üblichen Geſchäftz ſtunden. * Die Ausgabe der Brot⸗, Zucker⸗ und Seifen marken auf der Hochſtätt finder am gleichen Tag abends von 7 bis ½8 Uhr ſtatt, Die au 29. 48. Mits. ausgetragenen 6“ klärungen sind von dem Hausdaltungsve“ stand ausgefüllt und unterschrieben peil Nb“ dolung der marken abzugeben, wiarlgel talls die Zucker- uud Seifenmamen nich verablogt werden. Seckenheim, den 30. Januar 1919. Lebensmitelamt. Brennbulzansgabe. Morgen Freitag, den 81. ds. Mts. 90 morgens 8 Uhr ab wird in der Bahnhofſtraß Brennholz ausgegeben und zwar an die einzelne Haushaltungen bis zu 10 Ztr. zum Preiſe von 4¹⁰ Mk. pro Ztr. Seckenheim. den 30. Januar 1919. Lebensmittelamt. Bohnenstangen. Am Montag, den 3. Februar 1919, 5 mittags 10 Uhr werden auf dem Rathaus 50 Stück Bohnenſtangen öffentl. meiſtbietend verſteigen Seckenheim, den 29. Januar 1919. Bürgermeiſteramt: J V. Hörner. 1 Hrbelisnachwels. Wir haben mit der Erwerbsloſenfürſorgeſtel dahier Luiſenſtraße Nr. 3(Rechnerbüro) einen beitsnachweis für gewerbliche und insbeſondere au Landwirtſchaftliche Arbeiter und Arbeiterinnen ſom Dienſtmädchen errichtet. ö 1 Wer eine ſolche Arbeitskraft benötigt wird 99 beten dies während der üblichen Geſchäfteſtunng bei obiger Stelle unter Angabe des dafür d geworfenen Lohnes anzumelden. Seckenheim, den 30. Januar 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. 15 1 Eine friidimelk Ruh If KA zu verkaufen. Adam Puber, Criedrichmr. 39. 0 1 f Rechnungen in ſauberer Ausführung liefert ſchnellſtenz Gg. Zimmermann. Eine gebrauchte ö fücdenendhnd 2.Wilclleneg 0 0 Hantſtraßze 58. liſch and S üle phſccndafclld, preiswert zu verkaufen Die auf den Nag Zwingenberger des Adam Greiner, c Wilhelmſtraße 42. kenheim lautende Po Nr. C0 273086 iſt uu Turnuerein Angabe des Porſiche ge 7 Seckenheim verloren. Falls ein rechtigter ſich nicht 100 gegr. 1898 E. V. gegr. 1898 1 EINLADUNG! det, wird die Pollce 3 Monaten für gau 10 Freitag abend ½9 Uhr Turnratsltzung erklärt und neu ausge 0 . 9 — Berlin, am 24. 1, „Friedrich Wilhelm 1 Volz, Vorsitzender. Tebensvers. Akt Ge