SAS —4 2* — 22 955 97— Aft hne * über den Rückzug aus Paläſtina entnehmen wir folgendes: eigen, nach- 10 2 21 1 Nacht a von der Paläſtinafront:„Der langerwartete 1 mittlung hatte aufgehört und verſagt. Die Truppen am bruch an der Küſte erfahren, daß ſie ſich bald im Rücken ſich durch die Wüſte nach rückwärts durchſchlugen. Der 5 irkung getan.“ Hmtsblatt der Bürgermeisterämter 8 .:.! ͤ eckenheim, divesheim, Heckarhausen und Edingen. 19. Jahrg. — Seonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier 0 Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 3.25 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Mittwoch, den 6. Februar 1010 TTT Der Nückzug von Paläſtina nach Deutſchland. Einer intereſſanten Mitteilung in der„Frankf. Ztg.“ Der türkiſche Heeresbericht meldete am 19. September Engländer hat eingeſetzt. Wir nahmen unſere Truppen befehlsgemäß zurück und erwarten weitere Angriffe.“ Am 20. Oktober meldete das Große Hauptquartier bereits: Um Kämpfe und Zerſtörung der Stadt zu vermeiden, haben wir dem Feinde Aleppo überlaſſen.“ In einem Monat wurde alſo ganz Paläſtina geräumt. f Der Rückmarſch unſerer Truppen aus dem Weſten vollzieht ſich in Ruhe und Ordnung, wer aber jenen Rückzug in Paläſtina mitgemacht hat, der muß zu der Ueberzeugung kommen, daß es der größte Zuſammenbruch ziner Armee geweſen iſt, der je im Kriege zu verzeichnen iſt. Eine Armee, 2 aus drei guten Korps, kapi⸗ tuliert vor etwa zwei Kavallerie⸗Brigaden, einigen Pan⸗ zerkraftwagen und Fliegergeſchwadern. Am 18. Septem⸗ ber war der Durchbruch erfolgt, am 20. September wurde bereits das Armeehauptquartier überfallen und Offiziere wie Mannſchaften als Gefangene abgeführt. Die Truppen fluteten zurück, denn jede Organiſation, jede Befehlsüber⸗ Jordan und im Oſtfordanland hatten ſo ſpät vom Durch⸗ bedrängt ſahen und— alles Material im Stiche laſſend— Feind hatte ſofort die Verwirrung erkannt und nützte ſeine Vorteile aus, indem er mit kadelloſer auſtraliſcher avallerie uns keinen Augenblick Ruhe gönnte. 1 Aber nicht allein die Engländer waren in jenen 2 unſere Feinde, die Araber, die ſchwarzen, raub⸗ ſüchtigen Söhne der Wüſte waren weit ſchlimmer. Wer dieſem Geſindel in die Finger fiel, wurde bis auf die aut ausgezogen und nackt durch die Wüſte nach Norden geſchickt. Die Religion verbietet ſtreng den direkten Mord, eswegen wurden jene, die ſich der Ausplünderung wider⸗ ſetzten, ſo entſetzlich zugerichtet, daß ſie nach einigen Stun⸗ den ſtarben. Es war keine Seltenheit, daß man deutſche Soldaten am Wege fand, denen die Beine mehrfach gebrochen, der Hals rund herum aufgeſchnitten oder zwiſchen jede Rippe ein Dolch geſtoßen war. Beliebt vergrößert worden. Wie oft iſt in der ganzen Welt von dem großen Problem der Bagdadbahn geſprochen worden. Do waren vor allem die beiden Gebirge Kleinaſiens— der Amanus und Taurus— zu durchqueren, was an dit Ingenieurkunſt eine koloſſale Aufgabe ſtellte. Im Oktober vorigen Jahrs waren die Amanusanlagen dem Ver⸗ kehr übergeben worden, und 14 Tage nach Fertigſtellung der 18 Tunnels im Taurus hat ſie der Engländer beſetz und mit Beſchlag belegt. Damit iſt ihm der Beſitz der haben für England die Arbeit getan. Nach langer Fahr kamen wir in Konſtantinopel an. Die Stimmung in Kon⸗ ſtantinopel kann man nicht gerade als ſchlecht bezeichnen. Ich muß überhaupt ſagen, daß ſich die Türken den Zeiten und Verhältniſſen gemäß gut gegen uns betragen haben. Etwas anderes iſt es allerdings mit der türkiſchen Re⸗ gierung. Dieſe hat, glaube ich, unſere Behörden ordentlich an der Naſe herumgeführt und des öfteren mit Liſt vor falſche Tatſachen geſtellt. 9 i Kaum in der türkiſchen Hauptſtadt angelangt, hieß es ſchon wieder ſich bereit halten, um noch vor Abſchluß des Waffenſtillſtands den türkiſchen Boden zu verlaſſen Wie vielen iſt es leider nicht geglückt; gar mancher muß abwarten, bis der Landweg über Bulgarien wieder offen iſt. Am 29. Oktober lief das letzte Lazarettſchiff ohne Kontrolle der Engländer aus dem Hafen Konſtantinopels. Am 1. November liefen wir in früher Morgenſtunde in Odeſſa ein, nachdem wir bereits einen Teil unſerer Ladung in Conſtanza gelaſſen hatten. Dieſe rein ruſſiſche Stadt machte auf uns alle, die wir aus Wüſte, Sand und Einſamkeit kamen, einen tiefen Eindruck. Man merkte hier nichts mehr vom Kriege, nur das viele Feldgrautuch, was oft zu Damenmänteln verarbeitet worden iſt, zeugte von vergangenen Zeiten Ekwas anders ſah es ſchon in den öſterreichiſchen Meſſen aus. Als erſtes prangte dem Eintretenden ein Schild entgegen, daß man gebeten wurde, die Waffen zu behalten, da eventuell mit einem Angriff auf die Offiziersmeſſen zu rechnen ſei. Sehr bald er⸗ fuhren wir denn auch, daß ungariſche und flowakiſche Re⸗ gimenter gemeutert, Depots geplündert und verſchiedene Offiziere erſchlagen hätten. g Die Fahrt von Odeſſa ab ging nur etwa 60 Kilometer weit glatt. Dann hieß es plötzlich, es gäbe keine Loko⸗ motiven mehr, da dieſe für die meuternden Ungarn und Slowaken benötigt würden. Oft lagen wir 48 Stunden war es beſonders von den Arabern, den ausgeplünderten euten noch einen Kreuzſchnitt unter die Fußſohle zu machen, damit ſie am Gehen behindert würden. Von ſolchen Geſtalten verfolgt, den Feind im Rücken, fort⸗ Gebrend zuſammergeſchoſſen von englischen Fliegern, nach nach 9 Tagen das deutſche beſetzte Gebiet zu erreichen.— ewaltmärſchen ohne Verpflegung und vor allem ohne Waſſer, rettete ſich der Reſt über Damaskus nach Aleppo. Viele Armeeflüchtlinge haben noch dort durch die Grivpe glauben müſſen und in jenen Oktoberkagen iſt faſt mitteln, Getreide und Ausruſtungsſtücke verkauften die dran täglich der dentſche Soldatenfriedhof um 30—40 Gräber ö Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. a g 61. f(Nachdruck verboten.) Ber warf durch den halbgeöffneten Eingang einen Blick in das vordere Zimmer 3 ſchloß dann die Tür. „Können Sie mir ſagen, Sir, was den jungen Froſt gerade geſtern vermocht, ſeiner 1 Gewohnheit zu⸗ wider ſo früh dort aufzubrechen?“ fragte er, ſich lang⸗ am ſeinem Pult wieder zuwendend.. 185„Well, Mr. Bell, Sie ſelbſt ſind die 19 5 7 er⸗ niderte Reichardt und konnte ſich eines neuen Lächelns icht erwehren, als das Geſicht des andern ſich mit einem Ausdrucke von fragender Verwunderung nach ihm 8„Sie ſprachen geſern abend zu mir über das 5 8 8 im Aſtorhauſe; aber mehr noch als Ihre Worte Sieben Ihre Blicke in meiner f c von jeder Hundertdollarnote Abſchied zu nehmen ſeinmen: ich ſah, daß John Unglück hatte, daß er in A8 ber Erregung vielleicht weiter gehen würde, als er N mit kaltem Blute täte, und überredete ihn, mir das Lokal zu verlaſſen—“ in per Kaſſierer nicte langſam, den Blick ſorſchend noch es jungen Mannes Geſicht gerichtet, als wiſſe er ch immer nicht, wie weit er trauen dürfe.. 15 1 8 ich glaube, Sir,“ fuhr Reichardt fort,„daß lebt allem, was ich erfahren, der Vorfall in der ihn 55 Nacht den beſten Eindruck für alle Zukunft auf 8 hervorgebracht hat.“ ö hätt„Vielleicht, Sir!“ erwiderte der Alte,„vielleicht b aber eine ſchärfere Lektion noch beſſer ihre „Ein ſonderbarer Gedanke choß plöglich durch Rei⸗ Hardts Kopf.„Das heißt, Sir,“ fragte er lachend, Erinnerung, mit denen aut einer Stelle feſt, und hatten wir glücklich eine Maſchine, ſo wurde ſie ſicher ſoſort von öſterreichiſchen Truppen mit Beſchlag belegt. Schließlich mußte der Rubel und Schnaps ſeine Schuldigkeit tun, und nur mit dieſem Mittel war es zuletzt möglich, langſam und auf Nebenſtrecken Was man auf dieſer Fahrt geſehen hat, war ſchrecklich und traurig zugleich. Ganze Züge von Proviant, Lebens⸗ —— Landverbindung mit Indien zugefallen. Andere Völkern Jnſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. Bet öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Soldaten und mancher Ukrainer konnte die beſten Geſchäfte machen. Die deutſch ſprechenden öſterr.⸗ungar. Offiziere haben ebenfalls arg leiden müſſen. Erſt von der Mann⸗ ſchaft von ihrer Dienſtſtelle abgeſetzt, ſind wohl auch viele von ihnen auf die entſetzlichſte Art und Weiſe ums Leben gebracht worden. Einige dieſer verfolgten Kameraden haben wir in unſeren Waggons verſtecken und ihnen ſo das Leben retten können. Was ſie erzählten, war ſchrecklich. Ein General erzählte u. a., daß ihm ſein Burſche im letzten Moment durch Verkleidung das Leben gerettet habe. So atmeten wir auf, als wir in Kowel das beſe Gebiet betraten, wähnten uns ſicher und ahnten nich was uns noch bevorſtand. Um möglichſt ſchnell in die Heimat zu kommen, von der ſchon die tollſten Gerüchte verbreitet wurden, fuhren wir am 10. November mit D-Zug nach Warſchau, um uns die nötigen Papiere für die Heimreiſe zu beſorgen. Als wir am 11. Nobember morgens abreiſen wollten, war es Tatſache, daß Deutſch⸗ land in Polen ausgeſpielt hatte, daß die Bahn beſetzt und die Verbindung mit Deutſchland unterbrochen war. Der 11. November iſt ein dunkler Tag in der deutſchen Geſchichte. Die geſamte Beſatzung ſtreckte vor den Polen die Waffen! Und was waren das für Polen! Junge Gymnaſiaſten, anfangs ſogar ohne Waffen, nur durch eine Binde als„Soldaten!“ gekennzeichnet. Von dieſen Burſchen haben wir, die wir durch vier Jahre einer Welt von Feinden getrotzt haben, uns die Waffen ab⸗ nehmen laſſen müſſen. Die Führung hatte hier voll⸗ kommen verſagt; der Militärgouverneur(v. Beſeler) ſoll ſich ſtillſchweigend aus dem Staube gemacht haben, bevor die Sache losgegangen war. Billig haben daher die Polen ihr neues Heer ausrüſten können, ſtanden ihnen doch unendliche beſchlagnahmte deutſche Depots zur Verfügung Aus dieſem Wirrwarr rettete jeder von uns nur das, was er gerade auf dem Leibe trug.— Wir gelangten nach Breſt⸗Litowsk: hier herrſchte wieder der geregelte deutſche Betrieb. So konnten wir über Bialyſtok der Heimat entgegenfahren und kamen nach faſt achtwöchent⸗ licher Reiſe in unſerem Beſtimmungsort an. Parteikämpfe! 5 3 Wie ſoll das parteipolitiſche Leben ausſehen? 5 Gewiſſe gute Leute ohne eigene Kenntniſſe des öffent⸗ lichen Getriebes wünſchen, daß die Parteien über baupt verſchwinden ſollen. Zunächſt freilich ſieht es gar nicht danach aus, denn in allen Lagern iſt durch Kriegs⸗ ſchluß und Revolution das parteipolitiſche Intereſſe gewach⸗ ſen und eine vermehrte Spannung eingetreten über alles das, was im Kriege getan und verſäumt wurde, Abrechnung zu halten und neue Formen des Lebens zu finden. Selbſt aber, wenn man durch irgendein Zaubermittel die Abrech⸗ nungswünſche ſtillmachen könnte, ſo darf der Kʒampf um Recht und Vorteil nicht ausgeſchaltet werden, weil ſonſt die innerliche Volksbeteiligung am Staate überhaupt berloren geht. Ein lebendiger Volkskörper muß Gegenſätze zbdaben und verarbeiten. Das Ziel der Neugeſtaltunga kann — ä Sache hat ſicher auch ihr gutes, gerade ſo, wie ſie ge⸗ 12 5 i—, erwiderte der Kaſſierer und hob das Ohr orchend. Reichardt wollte überraſcht erwidern, wandte ſich aber nach ſeiner Arbeit, als jetzt die Tür aufſprang und der alte Froſt langſam durch das Zimmer ſchritt, während John ihm raſch folgte und gleichzeitig mit ihm in das hintere Zimmer trat. Der Kaſſierer, über ſeine Papiere gebeugt, ſchüttelte den Kopf.„Jetzt beichtet er ihm die ganze Geſchichte und malt ſie ſo komiſch aus, bis der Alte nicht mehr ernſt bleiben kann und ihn mit einem leichten Ven⸗ weiſe entläßt,“ brummte er;„dann geht es auf dem alten Wege weiter, bis die Rückſicht vor dem Vater nicht mehr beſteht und das Geſchäft ſich jeden Abend am Rande des heimlichen Verderbens befindet.“ Er nickte brummend mit dem Kopfe und ſchien ſich dann ganz in die Zahlenreihe vor ſich verſenkt zu haben. Reichardt ſaß noch eine geraume Weile, ehe er die Ge⸗ danken ganz ſeiner Arbeit wieder zuwenden konnte; es war ihm, als habe er durch Bells wenige Worte einen tieferen Blick in die Verhältniſſe des Forſtſchen Hauſes ge⸗ tan, als ihm dies auf anderem Wege möglich geworden. Bell ſelbſt ſchien während ſeiner Arbeiten die Tür zu des Chefs Zimmer nicht aus dem Auge zu laſſen; es Sohn bei einander waren, und mit jeder neuen Viertel⸗ ſtunde ſchien ſich eine größere Befriedigung auf Bells Geſichte zu lagern. i a „Hoffentlich ſchlägt einmal die Vernunft durch!“ ſagte er eben, als ſich die Tür öffnete und John in ſeiner gewöhnlichen leichten Haltung aus ſeines Vaters Zimmer trat. 4 8 0 vor einer ganz unangenehmen Klemme bewahrt hat, einer ges wäre beſſer geweſen, wenn John und ich dieſe uf der Polizei⸗Pritſche hätten zubringen müſſen 5 nen ſprach ich nicht, Sir— und di⸗ Klemme, die für ihn ſelbſt die unangenehmſten Folgen bätts boben können, Jo unſchuldig er aue 1 war. unen, ſo unschuldig er auch dabei war. war faſt ſchon eine Stunde verfloſſen, ſeit Vater und „Mr. Be„ ſagte er mit einem eigentümlichen Lä⸗ ö cheln,„hier iſt Mr. Reichardt, der mich geſtern abend Ich habe gar nichts dagegen, Sir, daß Sie auf mich keine Rückſicht nehmen, daß Ihnen ſelbſt mein Name ſo wenig gilt, daß Sie ihn in die Berichte des Polizeigerichts aufgenommen zu ſehen wünſchen; aber Sie hätten Scho⸗ nung gegen einen jungen Mann üben ſollen, von dem Sie wußten, daß er nur in meinem Auftrage handelte, und deſſen Zukunft Sie mit dem einzigen Streiche, den Sie ausführten, vernichten mußten.— Well, Freund Reichardt,“ wandte er ſich dann an dieſen,„ich denke, wir werden in eine ähnliche Gefahr nicht wieder geraten; die Lehre, die uns Mr. Bell zu geben gedachte, war ſicherlich gut gemeint.“ Er nickte dem jungen Manne zu und verſchwand in dem vorderen Zimmer. Bell blickte, den Kopf hoch aufgerichtet, blaß und ſtarr vor ſich hin; Reichardt aber ſah plötzlich den Gedanken beſtätigt, der ihm ſchon vorher gekommen, daß der Kaſſier es geweſen ſei, der die Aufhebung des Spielzimmers veranlaßt und er fühlte eine Art Mitteiden mit dem Manne, der plötz⸗ lich in die Lage verſetzt war, ſich gegen ihn rechtfertigen zu müſſen. a.. 1 Wortlos hatte Bell zur Mittagszeit das Büro ver⸗ laſſen und ſchon am Nachmittag ſah Reichardt, wie ein ganz anderer Geiſt in dem Kaſſenzimmer zu wehen begann. Der Kaſſier hatte ſich immer kalt und gemeſſen gegen ihn benommen, aber ſeine Worte waren meiſt von einer höflichen Freundlichkeit begleitet geweſen. Jetzt indeſſen ſchien ſein Geſicht ſtets von Stein zu werden, ſobald ſich der junge Kommis an ihn zu wenden hatte. Seine zur ö 1 7 Verſtändigung unumgänglich notwendigen Worte aber hätten, um ihren Zweck zu erreichen, nicht um eine Silbe kürzer ſein dürfen. Reichardt aber nahm ſich vor, nichts von dem veränderten Benehmen des Kaſſiers zu bemerken und ruhig ſeine Pflicht zu tun. Trotzdem aber und wenn er ſich auch ſagte, daß der Alte eben nur Angeſtellter wie er ſelbſt ſei, von dem ſein Schickſak am wenigſten abhänge, konnte er ſich doch eines ſtillen Drucks nicht erwehren. g 1 1 . Gortſetzung folgt.) 5 alſo nicht ſein, ein parteienloſes Gehorſamsvölk zu ſchaffen, aber unſer Parteigeiſt, unſer politiſcher Ton darf und ſoll doch beſſer werden. Es muß jetzt nach dem Krieg ausge⸗ ſchloſſen ſein, daß Parteien für vaterlandslos erklärt wer⸗ den, denn es haben Mitglieder aller Parteien ohne Aus⸗ nahme ihr Blut fürs Vaterland vergoſſen. Die Einheit in der nationalen Opferleiſtung muß der unvergeßliche Hinter⸗ grund bleiben, und der wunderbare Stimmungsgehalt des 4. Auguſt 1914 darf auch nach der Revolution nicht verſchüttet werden. Wir Deutſchen waren bis vor dem Krieg arm an großer nationaler Legende, da wir wenig ge⸗ meinſame Vergangenheit beſaßen. Jetzt aber haben wir nun gewaltige, erhebende und bedrückende Einheitserlebniſſe, wie ſie zur Reiſe der Nationalitätsgeſinnung nötig ſind. Im Kriege wurde das ganze Deutſchtum neugeboren in Feuer und Blut. In der Revolution wurde dem ganzen Volke die Selbſtverantwortung gegeben. Wer das ver⸗ kleinern will, der verſündigt ſich am Allerheiligſten der D. theol. Dr. phil. Friedrich Naumann. Nation. Sharfe Ahſage Scheidemauns au das Räteſyſtem. „Geradezu gemeingefährliche Wirkſamkeit.“ Berlin, 4. Febr. Der Voltsbeauftragte Scheidemann hat ſich über die Beſtrebungen der A.⸗ u. S.⸗Räte geäußert. Keiner Partei in Deutſchland ſei es eingefallen, gegen die Nationalverſammlung, die den unverfälſchten Aus⸗ druck des Volkswillens darſtelle, zu proteſtteren, außer den Unabhängigen, die den Verſuch machten, auf dem Wege über die A.⸗ u. S.⸗Räte die Nationalverſammlung von vornherein zu diskreditieren. Dem Verſuch, das Räteſyſtem als die einzige Errungenſchaft der Revolution hinzuſtellen, müſſe auf das ſchärfſte widerſprochen werden. „Das Räteſyſtem— ſo fuhr Scheidemann fort—„iſt die ſchematiſche Uebernahme einer Einrichtung, wie ſie für Ruß⸗ land vielleicht paſſen mochte, das keine organiſierte Arbeiter⸗ ſchaft beſitzt. Soldatenräte ſind ſchon heute in Deutſchland nahezu gegenſtandslos. So z. B. haben wir einen Zentral⸗ rat der Oſtfront, aber die Oſtfront exiſtiert nicht mehr. Wir haben eine große Anzahl Soldatenräte in Berlin, aber wo ſind die Truppen, die ſie vertreten? Dieſer Zuſtand kann unmöglich andauern! Die alten Soldatenräte, ein Ueber⸗ dleibſel des verſchwundenen Heeres, ſind vollkommen über⸗ flüſſig geworden. In den A.⸗ u. S.⸗Räten ſeien ſehr viele fragwürdige Geſtalten aufgetaucht. Es müſſe ganz offen ausgeſprochen werden, daß vielerorts die A⸗ u. S.⸗ Räte eine geradezu gemeingefährliche Wirkſamkeit entfaltet hätten. Wir Sozialdemokraten ſtehen und fallen mit der von uns ſofort nach dem 9. November geforderten Nationalverſammlung, der die Regierung ihre Mandate zur Verfügung ſtellen wird und die die allein berechtigte Ver⸗ tretung des deutſchen Volkes ſein muß!“ Are. .. Ä.. Das Verbrechen der Streiks. Deutſchland hat den Tod im Leibe? Deutſchland gleicht einer Raupe, in die eine tückiſche Schlupfweſpe ihre Eier verſenkt hat. Denen entkrie⸗ chen die Maden. die ſich nun rüſtig daran machen, ihren Wirt von innen heraus aufzufreſſen. Sie werden größer und Betz nagen ſich immer weiter, bis eines ſchönen Tages die irtsraupe verendet. Nun beiten ſich die Gäſte durch die Haut und klettern fröhlich ins Freie, um daſelbſt ihr weite⸗ res erſprießliches Schlupfweſpen⸗Daſein zu beginnen. Ich 8 nicht, daß ſie für die Raupe eine beſondere Dankbar⸗ it in ihrem Herzen bewahren. 5 So ſteht es heute in Deutſchland aus. Allüberall 5 freſſen Einzel⸗Gruppen. nur auf ihren eigenen Vorteil be⸗ dacht, ein Loch in den deutſchen Wirtſchaftskörper, der nur noch kümmerlich unter der Qual der Madengeſchäftigkeit in ſeinem Innern dahinkriecht und der demnä 1 Straßenſtaub verrecken wird. e Dieſes ſchöne Gleichnis hinkt natürlich wie alle Gleich⸗ e. Zuvörderſt: die Schlupfweſpen⸗Larven ſind, wie die Naturkundigen verſichern, mit diaboliſcher Schlauheit aus⸗ gerüſtet. Sie verzehren zunächſt nur die unedlen Weich⸗ teile ihres Wirtes, um ja ſein ihnen noch koſtbares Leben nicht zu gefährden. Erſt ganz zuletzt knabbern ſie auch die edlen Teile an. Die deutſchen Maden hingegen beginnen in gottgeſegneter Dummheit zuerſt beim Herzen und beim Rückenmark ihres Wirtes, damit gewiß der Tod raſch und uverläſſig eintritt. Sie beginnen alſo bei der Kohlen⸗ nduſtrie. f Hin fürder: wenn ſich die Maden durch den Wirt hindurchgefreſſen und in die Pelle ein Loch gebohrt haben, befinden ſie ſich in Gottes freier Natur, können auf ihr bis⸗ heriges ſogenanntes Vaterland pfeifen und beginnen ein neues Leben. Während unſer Madenſack, vormals Deutſch⸗ land genannt, eine undurchdringliche Außenhaut hat, durch die es kein Entweichen gibt. Wenn alſo die Raupe ſtirbt, ſo ſtirbt die ganze Madenkumpanei mit ihr. Was zwar den philoſophiſchen Weltbetrachter mit Befriedigung über die immanente Gerechtigkeit allen hiſtoriſchen Geſchehens erfül⸗ len mag— aber für uns eine wenig erfriſchende Ausſicht darſtellt. a Doch laſſen wir die Galgenſpäſſe. Die Sache iſt ver⸗ dammt eruſt. Wir verenden kläglich, erbärmlich, ſchimpflich wie niemals ein Volk in der Geſchichte. Im Straßenſtaub, wie eine elende Raupe, die hilflos den Räubern in ihrem Innern preisgegeben iſt! ——— wenn wir nicht arbeiten! Was jetzt geſchieht, iſt nicht die Sozialiſierung der Wirt⸗ ſchaft, ſondern ihre Atomiſierung. Jede Arbeitergruppe, jeder Arbeiterrat, jeder Arheiterklüngel, kuriert, wie Doktor Eiſenbart, das ſoziale Problem auf ſeine Art. Sie betreiben Privat⸗Sozialiſterung, und höchſt erfolgreich, wie man ſagen muß. Die Sache iſt eigentlich gar nicht ſo ſchwierig. Voran gehen die mit den großen Stieheln: die Arbeiter der lebeus⸗ wichtigen Betriebe. Zwei Tage kein Waſſer, zwei Nächte kein elektriſch Licht zwei Tage keine Straßenbahn— die Mixtur führt glänzend ab! Die andern folgen— in ge⸗ hührendem Abſtand freilich, deun ſolch langweilige Maſchi⸗ nenfabrik oder Möbeltiſchlerei iſt imſtande und ſchließt den Betrieb unter dem nichtigen Vorwand, ſie müſſe in drei Monaten Konkurs anmelden. Erſter Annäherungsſchritt der Alliierten? Die letzte Note der Alliierten betont, daß alle techniſchen Uufklärungen über die Punkte möglichſt ſchnell mitgeteilt werden müſſen, damit die alliierten Regierungen und die Vereinigten Staaten dem deutſchen Erſuchen auf Verſorgung mit Lebensmitteln und Rohſtoffen nachkommen können. — s iſt dies das erſte Mal. daß die Allfierten in einem offiziellen Schriſtſtürk ö der Verſorgung Deutſchlands miu Lebensmitteln und Rohſtoffen, ſowie von einer deutſchen Ausfuhr ſprechen, mit anderen Worten, es gewinnt den Anſchein, als ob die Entente den Gedanken einer Aufhebung der Blockade allmählich doch näher zu treten müſſen glaubt. Die Note beweiſt aber zugleich, daß der Verband für die Werte, die er uns liefern will, unbedingte Sicherheit ver⸗ langt, d. h. er will Zahlung nicht in Reichsmark, ſondern in Werten, die wir nur durch Arbeit herſtellen können. Was wir brauchen, iſt alſo Arbeit und noch einmal Arbeit. Nur ſo bekommen wir Lebensmittel und Rohſtoffe, und nur dann iſt an eine Wiederaufnahme der deutſchen Ausfuhr zu den⸗ ken. Aber dauernde Streiks und Verſuche, die Ausfuhr der deutſchen Schiffe zu verhindern, müſſen uns dem Hungertode entgegenführen. 8 W. T. B. Rotterdam. 3. Febr. Der Londoner Korreſpon⸗ dent des„Mancheſter Guardian“ ſchreibt: Es beſteht Grund zu der Annahme. daß die Alliferten mit größter Eile auf den Abſchluß eines vorläufigen Friedens mit Deutſchland hinarbeiten und bereit ſind viel weiter zu gehen, als bisher angenommen wurde. Er höre aus guter Quelle, man hoffe jetzt, daß der vorläufige Friedensvertrag innerhalb 6 Wochen unterzeichnet werde. Die Alliierten hätten be⸗ züglich der Frage der Entſchädigungen für Frankreich zu⸗ geſtimmt, daß die ganze Frage der Schadensvergütung für die Kriegskoſten und des militäriſchen Schadens fallen ge⸗ laſſen und die denutſche Verantwortlichkeit auf den mutwillig angerichteten Schaden beſchränkt werde, worin auch die ver⸗ ſenkten Schiffe eingerechnet werden ſollen.. ne eee eee ee ee et rene 5 Das Neueſte. Die frühere Königin von Bayern 7. 1 W. T. B. München, 4. Febr.(Tel.) Maria Thereſe von Bayern iſt geſtern abend 6 Uhr 45 auf Schloß Wilden⸗ warth ſauft verſchieden. 8 1 Weitere Großfürſten in Rußland erſchoſſen. 5 W. T. B. Helſingfors, 4. Febr.(Tel.) Nach einer in Petersburg veröffentlichten bolſchewiſtiſchen Mitteilung wurden auf Beſchluß einer beſonderen Kommiſſion die Groß⸗ fürſten Paul Alexandrowitſch, Onkel des Exzaren, Nikolaus Michaelowitſch, Neffe des Exzaren, Dimitriew Konſtantino⸗ wilſch, Großonkel des Exzaren, Georg Michelowitſch, Bruder des Exzaren, Großfürſt Alexander und die Gatten der Sh weſtern* Exzaren erſchoſſen. or neuen Unruhen in Berlin? ö W. T. B. Berlin, 4. Febr.(Tel.) Befürchtungen be⸗ züglich neuer kommuniſtiſcher Putſche tauchen hier auf. Es iſt bekannt, daß zahlreiche ruſſiſche Agenten des ruſſiſchen Bolſchewismus in Berlin weilen. Trotz der Truppen⸗ ſendung nach Weimar und Bremen ſtehen ſtarke zuverläſſige Regierungstruppen in und um Berlin bereit. Dieſe Trup⸗ pen ſind auf ernſte Putſche gefaßt und werden Berlin nach wohlvorbereiteten Plänen beſetzen, ſobald dies nötig er⸗ scheint. Sollte erneut die Ruhe geſtört werden, ſo werden die Truppen rückſichtslos durchgreifen. Abreiſe der Volksbeauftragten nach Weimar. W. T. B. Berlin, 4. Febr. Die Volksbeauftragten ſind vom Anhalter Bahnhof zur Nationalverſammlung nach Weimar abgereiſt. Die republikaniſche Schutztruppe ſtellte auf dem Bahnhof ein Ehrenbataillon. Ebert hielt an das Vataillon folgende Anſprache: Kameraden! Im Namen der Reichsregierung danke ich Euch für die aufopfernde Tätigkeit zer letzten Wochen. Ich hoffe, daß, während wir in Weimar ein Werk beenden wollen, das zum Segen des ganzen deut⸗ en Volkes gereichen wird, Ihr fernerhin ſorgen werdet, deß Ruhe und Ordnung in Berlin erhalten bleiben. Expeditionen gegen Braunſchweig und Düſſeldorf. Dresden, 3. Febr. Militäriſche Zwangsmaßnahmen des Reiches ſind gegen den ſpartakiſtiſchen Terror in Braun⸗ ſchweig und Düſſeldorf als bevorſtehend anzuſehen. Frankreichs Einſpruch verblaßt auf der Friedenskonferenz. Berlin; 3. Febr. Die franzöſiſche Preſſe kaun nicht umhin, mit Bedauern feſtzuſtellen, daß die Leitung der Pa⸗ riet Konferenz den Händen Frankreichs immer mehr eut⸗ gleite. W. T. B. Bern, 3. Febr. Die Pariſer Preſſe ſucht ihre Enttäuſchung über die Regelung der Kolonialfragen dadurch zu verbergen, daß ſie auf den proviſoriſchen Charak⸗ ter der Regelung hinweiſt. Die Verteilung der deutſchen U⸗Boote. W. T. B. Paris, 4. Febr. Die 135 deutſchen U⸗Boote ſind wie die Pariſer Blätter melden, unter den Alliierten fol⸗ gendermaßen verteilt worden: 30 England. 16 Frankreich, 4 Amerika, 7 Japan, 10 Italien. 68 bleiben unverteilt in engliſchen Gewäſſern. ö 5 Deutſchland. Düſſeldorf ſteht infolge der Spartakiſtenherrſchaft am Rande des finanziellen Zuſammenbruchs. Um neun Lokomotiven! Das Schickſal von Millionen hängt augenblicklich von neun Lokomotiven ab! Die ganze Troſtloſigkeit un⸗ ſerer wirtſchaftlichen Lage kann nicht erſchütternder gekenn⸗ zeichnet werden, als durch dieſe Feſtſtellung. Neun Lokomo⸗ tiven wären notwendig, um täglich drei Eiſenbahnzüge mit Kohlen aus dem Ruhrrevier nach der Rieſenſtadt Berlin zu ahren. Dadurch, daß dieſe neun Lokomotiven fehlen, kommt des ganze Wirtſchaftsleben Berlins in die Gefahr, völlig lahmgelegt zu werden. Ein freundlicher Akt der Schweiz: Sie hilft Bayern mit 7 Lokomotiven aus. i N g T. U. München, 4. Febr(Tel.) Die Schweiz hal Bayern zur Aufrechterhaltung des Verkehrs 75 Lokomotiven übergeben gegen die Forderung, daß die Lokomotiven wieder zurückgegeben werden. Wilhelm II. möchte wieder nach Deutſchland. 8 T.. Aus dem Haag, 4. Febr.(Tel.) Es verlautet, Exkaiſer Wilhelm habe an Ebert geſchrieben und ihn um die Erlaubnis gebeten nach Deutſchlalnd zurückkehren zu dürfen. Er würde jeden ihm zugewieſenen Aufenthaltsort anneh⸗ men. Ebert habe darauf geantwortet, daß nur die National⸗ verſammlung hierüber entſcheiden ſolle. 5 Hindenburg und Winterfeldt. W. T. B. Berlin, 3. Febr. Generalfeldmarſchall v. Hin⸗ denburg hat nach einem mündlichen Vortrag des Generals u. Winterfeld deſſen Auffaſſung gebilligt, daß er unter den gegebenen Verhältniſſen nicht auf ſeinem Poſten in Spaa bleiben konnte. Die Regierung kündigt feſte Eutſchloſſenheit an. W. T. B. Berlin, 4. Febr. Die Regierung bereitet einen Erlaß vor, in dem ſie ihre Entſchloſſenheit erklärt, gewalt⸗ jame Erhebungen gegen die freiheitliche Ordnung der De⸗ mokratie niederzuhalten und betont, daß zu dieſem Zweck genügend geeignete Truppen zur Verfügung ſtehen. a W.T. B. Berlin, 3. Febr. Der e e . und der Uinterſtaatsſekretär Göbre geben bekannt: 0 zwar ſowohl zum Ankauf wie zum Vertrieb— im worrenen Zuſtände im deutſchen Heere verlangen geviere⸗ riſch eine unverzügliche Regelung der Kommandogewalt. Die Regierung hat ſich hierbei von dem Gedanken leiten laſ⸗ ſen, daß Verhältniſſe geſchaffen werden, die von allen Sei⸗ ten anerkannt werden könnten. Das deutſche Volk wird es den Offizieren und Unteroffizieren ebenſo wie den Solda⸗ ten einſt danken, wenn ſie in ſchwerſter Zeit zu ihnen geſtan⸗ den haben. Selbſtverſtändlich muß es der Nationalverſamm⸗ lung überlaſſen bleiben, die endgültigen Beſtimmungen für das ſpätere Friedens⸗ bezw. Volksheer anzugeben. Zum Belagerungszuſtand über Thorn. W. T. B. Bromberg, 2. Febr. Ueber die Veranlaſſung zur Verhängung des Belagerungszuſtandes über Thorn wird mitgeteilt: Am 30. 1. 19 wurde wegen Spionageverdach⸗ tes der Unterzahlmeiſter Richlicki von der 4. Maſchinen⸗ gewehrabteilung in Haft genommen. Bei der Durchſuchung ſeiner Wohnung wurde eine Menge ihn und eine Anzahl Thorner polniſcher Bürger belaſtendes Material vorgefun⸗ den. Im Ganzen wurden bisher 8 Perſonen auf Grund des § 81 Abſatz 4(Landesverrat) verhaftet. Endgültige Ergebniſſe der Wahlen im Reich. W. T. B. Berlin, 3. Febr. Nach den endgültigen Feſtſtel⸗ lungen der Wahlkommiſſare haben an Sitzen erhalten: die deutſchnationale Volkspartei, einſchließlich der bayeriſchen Mittelſtandspartei und der Nationalliberalen in Bayern, der württembergiſchen Bürgerpartei und des württember⸗ giſchen Bauern⸗ und Weingärtnerbundes 42, die deutſche Volkspartei 21, die chriſtliche Volkspartei, einſchließlich der bayeriſchen Volkspartei und der katholiſchen Volkspartei in Oppeln 88, die Deutſche Demokratiſche Partei, einſchließlich der deutſchen Volkspartei in Bayern, 75, die ſozialdemokra⸗ tiſche Partei 163, die unabhängige ſozialdemokratiſche Par⸗ tei 22, der Bayeriſche Bauernbund 4, die ſchleswigholſtei⸗ niſche Bauern⸗ und Landarbeiterdemokratie 1, der braun⸗ ſchweigiſche Landeswahlverband 1, die deutſchhannoverſche Partei 4, zuſammen 421 Sitze. f Ein Notſchrei aus Kolberg. i W. T. B. Kolberg, 4. Febr. Der Arbeiter⸗ und Soldaten⸗ eat Kolberg erläßt folgenden Aufruf:„Brüder! Unſere Kinder, Kranken und Verwundeten erfrieren. Ihr verur⸗ teilt ſie zum elenden Tode. Arbeiter, denkt an unſer Vater⸗ land und unſer Volk!“ Gegen die Abtrennung der Pfalz. W. T. B. München, 3. Febr. Im großen Hörſaal der Uni⸗ verſität verſammelten ſich geſtern 1500 Pfälzer und Pfälze⸗ rinnen zu einer Kundgebung für die Erhaltung der Pfalz. Dr. Pfeiffer, Mitglied der Nationalverſammlung, gab in ſeinen Ausführungen bekannt, daß ſich die Franzoſen wieder. wie früher, ſo auch heute anſchicken, ſich in der Pfalz auf lange Jahre einzurichten. Den Abtrennungsgelüſten, die in der Pfalz keinen Anklang finden, ſetzte der Redner ein ſtarkes„Nein“ entgegen. Den ſtürmiſch aufgenommenen Ausführungen des Redners folgte die einſtimmige Annahme einer Entſchließung, die ſich mit dem Sinne der Ausführun⸗ gen Dr. Pfeiffers deckte.. Aus Baden und den Dachbargebieten — Während der Zeit der wirtſchaftlichen Demobil⸗ machung erhalten arbeitsentlaſſene Arbeiter, die von einem anderen Orte zugezogen ſind, und die in den erſten 5 Tagen nach erfolgter Kündigung nach ihrem Heimatorte zurückkeh⸗ ren, für ihre Perſon und gegebenenfalls auch für ihre Fa⸗ milie freie Beförderung in 4. Klaſſe bei Vorlage des polizei⸗ lichen Abmeldeſcheins und einer Beſcheinigung des Arbeit⸗ gebers über den Zeitpunkt der erfolgten Kündigung. Die freie Abbeförderung der Arbeiter erfolgt auf Grund von Fahrausweiſen, die von den Ortspoliteiſtellen nach beſon⸗ derem Muſter ausgefertigt werden. Vordrucke zu dieſen Fahrausweiſen werden von der Eiſenbahnverwaltung er⸗ ſtellt und auf Verlangen vom Rechnungsbüro der General- direktion entweder unmittelbar oder durch Vermittelung der Stationen an die Ortspolizeiſtellen abgegeben. — Der Handel mit Saatgut und Hülſenfrüchten. Der Genoſſenſchaftsverband badiſcher landwirtſchaftlicher Ver⸗ einigungen in Karlsruhe und der Badiſche Bauernverein in Freiburg ſind zum Handel mit Hülſenfruchtſaatgut 1 0 n Baden zugelaſſen worden.* —* Schwer⸗, Schwerſt⸗ und Rüſtungsarbeiter. Die haupt⸗ ſächlich im Intereſſe der Heeresverwaltung ſeither an die Schwer⸗ Schwerſt⸗ und Rüſtungsarbeiter gewährten Fleiſch⸗, Fett⸗ und Brotzulagen kommen gemäß einer Anordnung des Reichsernährungsamts mit Wirkung vom 10. Februar ab für alle dieſe Arbeiter in Wegfall. Es gibt alſo von die⸗ ſem Tage an für Erwachſene insbeſondere keine Brotzulage⸗ karten mehr. Dagegen wird ſich vielleicht für einige Jah⸗ resklaſſen der im hauptſächlichſten Wachstum begriffenen ſchulpflichtigen Kinder die Gewährung von Brotzulagen er⸗ möglichen laſſen. Badiſche Miniſterialabteilung für Geſundheitsweſen. 4 Karlsruhe, 4. Febr. Der Verein Karlsruher Aerzte erklärt: Dem Geſundheitsweſen gebührt nach dieſem Kriege mit ſeiner ungeheuren Schwächung der Bolkskraft eine be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit ſeitens des Staates. Bisher war die Organiſation des ſtaatlichen Geſundheitsweſens in Ba⸗ den in mancherlei Hinſicht unzulänglich. Während andere Staaten entweder ein Miniſterium für Volksgeſundhett oder eine beſondere Miniſterialabteilung für das Geſundheits⸗ weſen haben, haben die badiſchen Miniſterialreferenten beim Miniſterium des Innern nicht die Möglichkeit, ſelbſt dem Miniſter zu berichten; der Bericht wird vielmehr erſt durch einen Juriſten weiter gegeben. Dazu kommt, daß den Me⸗ dizinalreferenten die Gelegenheit, von ſich aus die Initia⸗ tive zu ergreifen, fehlt. In der Begründung wird dann wei⸗ ter darauf hingewieſen, daß ſich das ſtaatliche Geſundheits⸗ weſen faſt ausſchließlich mit Fragen der Geſundheitspolizei und der Geſundheitstechnik befaßte, aber dem neuen Zweig des Geſundheitsweſens, der ſozialen Hygiene, nicht die nö⸗ tige Aufmerkſamkeit ſchenkte. Gerade dieſem Teil der öffent⸗ lichen Geſundheitspflege muß aber der Staat jetzt ſeine Auf⸗ merkſamkeit widmen, und dazu fordert der Verein Karls⸗ ruher Aerzte, daß die zu bildende Miniſterialabteikung für das Geſundheitsweſen eine beſondere Abteilung für ſoziale Hygiene mit einem Arzt an der Spitze erhält. u Karlsruhe, 3. Febr. Am Samstag nachmittag blieb ein gjähriger Knabe, welcher die Einfriedigung eines Koh⸗ lenlagerplatzes beim Weſtbahnhof überſteigen wollte, mit ſeiner Pelerine an der Einfriedigung hängen, wodurch ihm 5 Hals zugezogen wurde und er durch Erſticken den Tod fand. z Pforzheim, 3. Febr. Vor einigen Tagen verſuchte der Schloſſermeiſter Friedrich Guthmann, in der Vorſtadt Bröt⸗ zingen wohnhaft, auf die elektriſche Sraßenbahn aufzuſprin⸗ gen, kam unter die Räder und erlitt ſchwere Verletzungen an Kopf und Gliedern, denen er erlag. 5 *. Lahr, 3. Febr. Am Freitag brannte hier das Kaffee Vieſer nieder. Der Schaden beträgt am Gebäude 50 000 bis 60 000 Mark, an Fahrniſſen ungefähr 10 000 Mark. * Wolfach, 3. Febr. Letzte Woche raſte in unheimliche Tempo ein kleines Auto durch unſere Stadt kinzigtalauf⸗ wärts. Beim Bahnhof Halbmeil überfuhr es den mit einem Fuhrwerk fahrenden Knecht des Engelwirts Heizmann na, mens Raimund Schillinger und verletzte ihn derart, daß er alsbald tot war. * Tunſel, 3. Febr. Die aneinandergebauten Scheuern und des Nat⸗ und Stallungen des Schmiedmeiſters Geiler 5 1 SSS J⁵ĩ᷑— ꝝ T ˙— S e enen ., eee . FCC dd enen en een e n nnen. 5 ſchreibers Gehle brannten vollständig nieder. Dabei wur⸗ den viele Futtervorräte vernichtet. Das Vieh konnte ge⸗ rettet werden. * Stockach, 3. Febr. An der Straße von Steißlingen Aach Beuren vergnügten ſich Kinder im Alter von 7 bis 9 Jahren mit Schlittenfahren. Dabei fuhr ein Schlitten, auf dem 5 Kinder ſaßen, in den See. Eines der Kinder konnte abſpringen, die übrigen ertranken. en Fützen(A. Bonndorf), 3. Febr. Vergangene Woche brannten die drei am Bahnhofe gelegenen Wohnhäuser der amilien Rutſchmann, Scheuch und Rendler bis auf die zrundmauern nieder. Dieſelben waren noch mit Schindel⸗ dächern gedeckt und gehörten zu den älteſten am Platze. Das ö 5 konnte gerettet werden, während die Fahrniſſe mitver⸗ rannten. Zur Beſetzung Kehls. Die Hotels und Gaſtwirtſchaften wurden bis auf zwei zom 2. bis 24. Februar geſchloſſen. Weitere Anordnungen ehen in Sicht. Eine Lehrerin aus Auenheim und eine fehler Geſchäftsdame wurden wegen Aeußerung gegen Be⸗ etzung eingeſperrt. Auch der Volksratsleiter Paffendor wurde eingeſperrt. 5 Beim Einzug der Beſatzungstruppen ſtand an der Spitz er derzeitige Gouverneur von Straßburg, General ir ſchauer, mit ſeinem Stab und hielt vor der Friedens kirche, wo ſich die Stadt⸗ und Gemeindebehörden aufgeſtell zatten, eine Anſprache. Geheimrat Dr. Holderer und ürgermeiſter Or. Weis antworteten ihm. Unter Voran⸗ t einiger Muſikkapellen zogen die Truppen durch die Hauptſtraße nach den Forts. Eir großer Teil wurde in der Pionierkaſerne und den Pontonwagenhäuſern untergebracht Zum weiteren Ausbau der Murgtalbahn 8 Der Stadtrat Karlsruhe hat in einer Eingabe an daß Borkebrsminiſterium die ſchleunigſte Weiterführung der ahn Raſtatt.-Raumünzach bis zur württembergiſcher Grenze dringend befürwortet und unter Hinweis auf der am 12. Dezember 1908 zwiſchen Württemberg und Baden ge⸗ ſchloſſenen Staatsvertrag, der den vollſtändigen Ausbau der Murgtalbahn innerhalb 8 Jahren vorſieht, die vorläufig. Badiſche Volksregierung gebeten, auch die alsbaldige Inan⸗ zriffnahme der noch fehlenden württembergiſchen Streck zwiſchen Landesgrenze und Kloſterreichenbach zu veran⸗ laſſen. Schon durch das Geſetz vom 28. Mai 1900 wurde din dadiſche Regierung zur Weiterführung der Murgtalbahr bis zur Landesgrenze ermächtigt. Sie iſt aber bis jetzt un; bis Raumünzach gebaut. Die Fertigſtellung der ganzer Murgtalbahn hat ein beſonders dringendes Intereſſe. Denr ie ſchafft nicht nur die langgewünſchte direkte Verbindune mit Freudenſtadt, dem mittleren Schwarzwald und dem ſüd lichen Württemberg, ſondern ſie gibt auch dem badiſcher Staat die Möglichkeit, die vielen Arbeitsloſen im Dienſt⸗ der Allgemeinheit zu beſchäftigen. Auch dem unerquicklicher Zuſtand, daß das in den oberen Murgtalwäldern geſchlagen olz erſt den großen Umweg durch Württemberg macher muß, um zu den Rheinhäfen zu gelangen, wird durch der Bahnbau ein Ende gemacht. Ferner würde er eine weſent liche Erleichterung und Verbilligung der Erweiterung det urg⸗Kraftwerkes herbeiführen. Da es ſich im ganzen nu; um die Ausfüllung einer kleinen, aber ſchmerzlich empfun denen Lücke im Bahnnetz— etwa 15 Kilometer— handelt ürfte mit dem gewünſchten Bau nicht mehr länger gezöger werden. 5 Tr.. ᷣ ͤ v ˙.A. Aus der Partei. Das offizielle parteiamtliche Organ der Deutſchen Demokratiſch 85 Partei in Baden, die Wochenſchrif Deutſcher Volksbote“, wird von der Firma Greiſer, Hof duchdruckerei in Raſtatt, herausgegeben. Er will recht viel. Freunde und Leſer ſammeln. Aus allen badiſchen Orten 8. größere Parteiorganiſationen beſtehen, haben ſich reich ch Bezieher angemeldet, beiſpielsweiſe aus Bretten 37 Sörrach 40, Raſtatt 30. Gernsbach 14 Abonnenten Dieſe Zahl ließe ſich bei dem ſicher vorhandenen Intereſſe der Parteimitglieder leicht verdoppeln, verdreifachen oder ver vielfachen. Wir bitten unſere Parteifreunde, dieſe Zeilen freundlichſt beherzigen zu wollen und ein Abonne⸗ ment auf den„Deutſchen Volksboten“ zu nehmen. Er koſte⸗ im Vierteljahr nur 90 Pfennig und erſcheint jeden Freitag Jede Nummer enthält einen Beitrag von Generalfekretä 100 ees⸗Karlsruhe, Dekan Raupp⸗Mundingen(Sonntags. etrachtung) und unſerem Parteigenoſſen D. theol. Dr. phil 1 tedrich Naumann, dem vorausſichtlichen Präſtden⸗ teu der Deutſchen Republik. W. Sch. Aus den beſetzten Gebieten. Scharfes Vorgehen der Beſatzungsbehörden gegen mißliebig⸗ abt Deutſche e 5 1 Köln, 2. Febr. Die engliſche Militärbehörde hat die anölniſche Zeilung⸗ auf zehn und das„Kölner Tageblatt“ uf acht Tage verboten. 8 Dienſtmüdigkeit der franzöſiſchen Soldaten. Straßburg, 3. Febr. Die Dienſtmüdigkeit der franzö⸗ ichen Soldaten wird immre größer. Täglich werden De⸗ erteure gefeſſelt unter ſtarker Bedeckung abgeführt. Das Höchſter Salvarſan nur für die Entente. Söchtankfurt a. M., 4. Febr. Die franzöſiſche Beſatzung in dome a. M. hat die Höchſter Farbwerke in ihren Beſitz ge⸗ besten en Eine größere Anzahl franzöſiſcher Chemiker ar⸗ engen zuſammen mit den deutſchen Angeſtellten. Die Er⸗ Fardi wandern in die Länder der Alliierten, beſonders nach Baie und Salvarſan. Die Ausfuhr von Salvarſan ſchen Heutſchland ist ſtreng verboten, ſo daß ſich in den deut⸗ Krankenhäuſern und Hoſpitälern bereits ein empfind⸗ angel an dieſem Heilmittel bemerkbar macht. Eintritt der Elſaß⸗Lothringer ins franzöſiſche Heer. TB. Bern, 3. Febr.„Progres de Lyon“ meldet aus det n durch ein Dekret den Elſaß⸗Lothringern der Ein⸗ mit, d. ie franzöſiſche Armee geſtattet werde.„Temps“ teilt Lothriaß alle Transaktionen deutſcher Beſitzungen in Elſaß⸗ ſeien. ngen, die Veräußerung deutſchen Gutes uſw. verboten Kleiner Tagesſpiegel. Pr württembergiſche Landesverſammlung nahm eine Bolte veſolntion gegen die Vergewaltigung des deutſchen 1 8 durch ſeine Feinde an. ten Merkab burg ſind die unabhängigen Soziali⸗ worden. el, Bretzen und Bellert als Spartakiſten verhaftet 4e Rumäni 3 f 1 bi nien macht aufs„ di l 8 s 1807 werden Kabelende. kung 0 8 öſiſchen Kammerausſchuß für Finanzgeſetzge⸗ erben dtüngepfas ein Gegenſtand der Friedenskonferenz⸗ — e Finanzminiſter Klotz, der finanzielle Völker⸗ In Spaa. Sitzungsbericht der Waffenſtillſtandskommiſſion. W. T. B Spaa, 2. Febr. Die franzöſiſche Kommiſſion teilte mit, der Abtransport der internierten Deutſchen aus der Türkei und der deutſchen Truppen aus Südrußland auf dem Seewege habe begonnen. Bezüglich der alliierten Leben s⸗ mitteltransporte nach Polen über Danzig ließ Mar⸗ ſchall Foch verſichern, daß das von Deutſchland dafür zur Verfügung geſtellte rollende Eiſenbahumaterial ſofort zu⸗ rückgegeben werde. Zu dem Proteſt der deutſchen Regie⸗ rung gegen die Handhabung der alliierten Zenſur in den beſetzten Gebieten erklärte Genexal Nudant, daß die Be⸗ ſatzungsbehörden angewieſen worden ſeien, die Preſſezenſur in Zukunft in weitherziger Weiſe zu handhaben. Gleich⸗ zeitig ſetzte er die deutſche Kommiſſion davon in Kenntnis, daß die Alliierten verſchiedenen deutſchen Geſuchen, betref⸗ fend den Warenverkehr zwiſchen den beſetzten und unbeſetz⸗ ten Teilen Deutſchlands Folge geben werde. So ſei die Ausfuhr linksrheiniſcher Kohlenſäure in Höhe der täglichen Produktion geſtattet. Ferner könne die rechtsrheiniſche In⸗ duſtrie in gewiſſem Umfange aus dem linksrheiniſchen Ge⸗ biet Anilinfarben, chemiſche Produkte und Gummi beziehen. General Nudant teilte ferner mit, daß 45 000 Tonnen Zucker für die Raffinierien im beſetzten linksrheiniſchen Gebiet eingeführt und dafür 67 Prozent des beſchlagnahmten Zuckers nach dem rechtsrheiniſchen Ufer ausgeführt werden können. Die deutſche Kommiſſion erhob gegen ein franzöſiſches Dekret Einſpruch, das den Landes⸗ kaſſen in Elſaß⸗Lothringen verbietet, vom 1. Februar ab die Penſionen an die elſaß⸗Lothringiſchen Penſtonäre und Kriegshinterbliebenen auszuzahlen. Gefährdung von Weimar. Differenzen zwiſchen Truppen in Weimar. W. T. B. Berlin, 4. Fehr.(Tel.) Geſtern morgen war die Telephonverbindung zwiſchen Weimar und Eiſenach ſo⸗ wie Erfurt längere Zeit unterbrochen und zwar, wie verlau⸗ tet, infolge Eingreifens der Unabhängigen. Nachmittags wurde die Verbindung mit Eiſenach abermals geſperrt. Das unter dem Kommando des Generals Merker ſtehende Land⸗ jägerkorps in Stärke von 1000 Mann hat die Verwaltung der Stadt übernommen. Die Differenzen zwiſchen den dem erſten Armeekorps angehörenden Truppen in Weimar und den Laudjägern ſind noch nicht beigelegt. Weimar von Störenfrieden umkreiſt. W. T. B. Weimar, 4. Febr.(Tel.) Am Sonntag rief die Sirene der Fahrzeugfabrik die Arbeiter dorthin. Es wurden gediente Leute zur Verſt ärkung der Wachkompanie aufgeboten. Gegen 6 Uhr abends ging daun ein Transport von über 100 bewaffneten Feldgrauen und Ziviliſten unter der Parole„Gegen die Regierung Ebert⸗Scheidemaun und gegen die Gardetruppen“ nach Weimar ab. Von Gotha aus, wo ſeit Wochen die Unabhängigen Waffen an ihre Angehöri⸗ en verteilen, ſetzten ſich zu derſelben Stunde hunderte von ewaffneten Soldaten und Ziviliſten mit Maſchinengeweh⸗ ren in Marſch. Truppen vom Grenzſchutz wurden entwaff⸗ net, ſo in Gotha 150 Mann. Geſtern ſoll von Exfurt Ar⸗ tillerie mit Karabinern und Infanterie gegen Weimar ab⸗ gegangen ſein. f Die Reichsleitung in BZeimar. W. T. B. Weimar, 4. Febr.(Tel.) Die Reichsleitung iſt nach guter Fahrt um 1 Uhr in Weimar eingetroffen und hat im Schloſſe Wohnung genommen. Am Nachmittag fand eine Kabinettsſitzung, am Abend eine Beſprechung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Fraktion ſtatt. Eiſenach, 4. Febr. Hier hat eine Verſammlung von A.⸗ und S.⸗Räten des 11. und 15. Korps ſtattgefunden. Die Verſammlung ſprach ſich mit 62 gegen 52 Stimmen gegen die Regierung Ebert⸗Scheidemann aus und erklärte, die Regierung dürfe mit Truppen auch in Weimar nicht un⸗ terſtützt werden. In der Verſammlung wurde gedroht, die Nationalverſammlung in Weimar zu ſtöre n. Man glaubte auch, daß Halle, Gotha und Erfurt den Truppenzug nach Weimar verhindern würden. Die Lage vor Bremen. Zuſpitzung der Verhältniſſe. W. T. B. Berlin, 4. Febr.(Tel) Die Verhältniſſe vor Bremen ſpitzen ſich ſcharf zu. Die Führer der Regie⸗ rungstruppen bezeichnen die Lage bei weiterer Untätigkeit als unhaltbar, da die Spartakiſten ihre Vortruppen angrif⸗ fen und einzelne Poſten vor Bremen aufhoben. Die Führer der Diviſion Lüttwitz und Gerſtenberg richteten deshalb an Noske das Erſuchen, heute in Bremen einrücken und die Arbeiter eutwaffnen zu dürfen. Beide hegen einhellig die Ueberzengung, daß etwas geſchehen müſſe, da ſonſt nicht wie⸗ der gut zu machende Folgen zu befürchten ſeien. W. T. B. Berlin. 3 Febr. Geſtern morgen iſt es in Bre⸗ men zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Regierungstruppen und Spartakiſten gekommen, wobei die Spartakiſten 5 Tote und einen Schwerverletzten verloren. — — Bass ire— Drahtnachrichten. Franzöſiſche Zwangsverwaltung in Nennkirchen. W. T. B. Berlin, 4. Febr.(Tel.) Die Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion teilt mit: Das geſamte Eigentum der Ge⸗ brüder Stumm in Neunkirchen im Saarrevier iſt von den Franzoſen unter Zwangsverwaltung geſtellt worden. Es iſt das erſtemal, daß die franzöſiſche Zwangsverwaltung über Elſaß⸗Lothringen hinaus auf altdeutſches beziehungsweiſe preußiſches Gebiet übergreift. Die deutſche Waffenſtill⸗ ſtandskommiſſion hat Proteſt eingelegt. Engliſche und amerikaniſche Kriegsſchiffe vor Hamburg. „T. U. Hamburg, 4. Febr.(Tel.) 4 engliſche und ame⸗ rikaniſche Kriegsſchiſſe ſind am Sonntag in der Elbe ein⸗ etroffen und befinden ſich auf der Fahrt nach Hamburg. Sie kommen zur Kontrolle über die abzuliefernden deutſchen Lebensmittelſchiffe. Geſtern vormittag traf bereits der amerikaniſche Kreuzer„Danere“ und ein engliſcher Zerſtörer im Hamburger Hafen ein. Braunſchweig bekennt ſich zum Pater peccavi! T.U. Braunſchweig, 4. Febr.(Tel.) Die Braun⸗ ſchweiger Regierung will einen Konflikt mit der Reichs⸗ regierung mit allen Mitteln verhindern und eine Verſtändi⸗ gung mit der Reichsleitung herbeiführen. Alle weitere n ſollen auf diplomatiſchem Wege beigeleg werden. a Verbindung mit Deutſchen in der Türkei noch möglich. W. T. B. Berlin, 2. Febr. Der Angehörigenausſchuß der deutſchen Truppen am Schwarzen Meer und hat Gelegenheit, an die Truppen in Nikolajewsk und Odeſſa und möglicherweiſe auch in Haidar Paſcha(Konſtantinopel) Mitteilungen gelangen zu laſſen. Es kommen nur kurze Briefe im Telegrammſtil, außer genauer Adreſſe von Emp⸗ fänger etwa acht bis 10 Worte, in Frage. Eröffnung des Sozialiſtenkongreſſes in Bern. W. T. B. Bern, 4. Febr.(Tel.) Der internationale Sozialiſtenkongreß wurde geſtern nachmittag eröffnet. Er⸗ ſchienen ſind 80 Delegierte aus 17 Staaten. Brauting wurde zum Vorſitzenden der Konferenz gewählt. Beſitztümer von Entente⸗Angehörigen in Dentſchland. Paris, 4 Febr.(Tel) Die Ententekommiſſton hat be⸗ kablollen. Beſintümer von Anugebbriaen der Entente in ſynthetiſchen in der Türkel Deutſchland zurückzuforveernr.. Finnlands Reichsverweſer beim Schwedenkönig. W. T. B. Stockholm, 4. Febr. Der König hat den finni⸗ ſchen Reichsverweſer eingeladen, während einiger Tage Gaſt des Königs im Schloſſe zu Stockholm zu ſein.. Dies und Das. Monatlich zwei Millionen verdient. Der Krieg hat man⸗ chem gelehrt, Reichtümer zu erwerben, ohne ſonderlich viel zu arbeiten. Aus Rußland wird jetzt eine Geſchichte be⸗ kannt, die ſo recht zeigt, wie man Geld verdienen kann, wenn man nur ein findiger Kopf iſt. Der Wert des Rubels iſt ſeit langem ein ſehr verſchiedener. Das machte ſich ein bekannter Finanzmann zunutze. Er ſchuf ſich eine aus⸗ gedehnte Organiſation von Vertrauensleuten, die überall, wo der Rubel billig war, ſoviel als möglich davon hamſtern mußten. Dann wurden die Rubel dorthin gebracht, wo ſie hoch im Kurſe ſtanden, und wieder verkauft. Der Mann ſteckte ein beträchtliches Kapital in ſeine Idee und verdiente ſo aus dem Differenzgeſchäft trotz der vielen Auslagen, die er hatte, ganz ungeheuer. Man beziffert ſein monatliches „ auf eine Million Rubel, alſo zwei Millionen ark. Die ſüßen Amerikaner. Obwohl der Schiffsraum un⸗ ſerer Gegner bis auf das letzte Plätzchen für wichtige Dinge in Anſpruch genommen wird, verzichten die Amerikaner in Frankreich wie bekannt doch nicht auf ihre gewohnten Be⸗ juemlichkeiten und Genüſſe. Sogar die Süßigkeiten wollen ſie nicht entbehren. In ganz Frankreich herrſcht darüber zroße Verwunderung. Der Pariſer„Temps“ hat erfahren, daß allmonatlich rund 1 Millionen Pfund Bonbons von Amerika zur Verteilung an die Armee offiziell geſandt wer⸗ den. Da bald 3 Millionen Amerikaner in Frankreich ſtehen ollen, macht das nur ein halbes Pfund für den Mann im Monat aus, aber immerhin. Da zweifellos in den Feld⸗ paketen, die die amerikantſchen Soldaten noch perſönlich vor daheim erhalten, ſich ebenfalls Bonbons befinden werden kann man es verſtehen, wenn die Franzoſen ſpöttiſch von den„ſüßen Amerikanern“ ſprechen. Die korrigierten Schlitzaugen. In Japan wird es im mer mehr Mode, ſich nach europäiſcher Art zu kleiden un! europäiſche geſellſchaftliche Sitten anzunehmen. Selbſt ar ſeinen bekannten„Schlitzaugen“ nimmt man Anſtand un! hat ſchon mancherlei verſucht, dieſem nationalen„Uebel“ ab zuhelfen. Und es iſt auch wirklich gelungen! Wer genü gend Geld hat, läßt ſich jetzt operieren und iſt von einen Europäer nicht mehr zu unterſcheiden. Eine ganze Meng; meiſt amerikaniſcher Aerzte betreiben die Augen⸗Operatio; als ihre Spezialität und ſammeln ſich dadurch Reichtümer denn für jede, übrigens ziemlich ſchmerzloſe Operation be rechnen ſie ein Honorar von 1500—2000 Mark nach unſeren Gelde. Wie„Tit⸗Bits“ berichtet, haben ſich in füngſter Zei faſt alle japaniſchen Staatsmänner der Operation unter zogen, und auch der Mikado ſelbſt ſoll große Luſt verſpüren ſich zu europäiſieren. f Kunſt und Wiſſenſchaft. Aus der Muſikwelt. f Amerika und Deutſchland. Noch iſt der Friede nicht un⸗ terzeichnet, ſo hört man ſchon von einer neuen amerikaniſch⸗ deutſchen„Verbindung“. Die deutſche Sängerin Julia Culz hat nämlich bereits einen Engagements⸗Antrag zu einer Gaſtſpielreiſe nach Amerika erhalten. Der Antrag kam tele⸗ graphiſch über Holland.— Franz Lehars neueſte Operette Wo die Lerche ſingt“ gelangte in Augsburg zur Erſtauf⸗ führung. Sie wird wenig günſtig beurteilt. Aus der Kunſtwelt. Eine Dichter⸗Wohnſtätte. Der däniſche Schriftſteller⸗Ver band beabſichtigt das ſogen. Bakkehus in Kopenhagen anzu⸗ kaufen und zu Ehrenwohnſtätten für Schriftſteller einzu⸗ richten. Es ſind hierzu 50000 Kronen notwendig. Der erſte Bewohner ſoll angeblich Henrik Pontoppidau ſein, der jüngſt den Nobelpreis erhielt.— Wieder ein Muſeums⸗ diebſtahl. Im alten Muſeum in Berlin ſtahlen zwei junge Leute ein griechiſches Marmorrelief von hohem Kunſtwert Es iſt 26 Zentimeter lang und 25 Zentimeter hoch und trägt die Inſchrift„Theſeus.— Für Baukünſtler. In der Aka⸗ demiſchen Hochſchule für die bildenden Künſte in Charlot⸗ tenburg ſoll eine Abteilung zur Ausbildung von Baukünſt⸗ lern errichtet werden. f Naturwiſſenſchaft. 5 Kreuzung zwiſchen Rebhuhn und Faſan. Die Zeitſchrif des Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzvereins erzählt vor einem Rebhuhn, das einem Beobachter durch ſeine Geſtal und Größe aufftel und das er zuerſt für eine junge Fa⸗ ſanenhenne hielt Bei näherer Beſichtigung erkannte er ir dem Tiere eine alte Rebhenne, die verſchiedene Kennzeicher des Faſans trug. Insbeſondere erinnerte der 11 Zenti⸗ meter lange Stoß in Form und Farbe ganz an eine Ja ſanenhenne. Es ſcheint hier eine ſeltene Kreuzung zwiſcher Faſan und Rebhuhn vorgelegen zu haben, zumal ähnlich Bildungen, allerdings nicht beim Rebhuhn, bereits wieder holt beobachtet wurden. Beratſchlagende Fiſchreiher. In den Waldungen den Herrſchaft Oſtrometzko(Weſtpreußen) befindet ſich in einen über 100 Jahre alten Kiefernbeſtande eine Reiherkolonie in der über 100 Reiher horſten. Als die Kolonie überſetz war, fielen die Reiher mehrere Tage lang auf einem naher Saatfelde ein und ſteckten wie beratend die Köpfe zuſam⸗ men. So ſtanden ſie über eine Stunde lang, bis ſie wieder abſtrichen. Nach einigen Tagen wurde dann eine Zweig⸗ kolonie gegründet. Lokales. Seckenheim, den 5. Februar. 5 Berichtigung. In unſerer geſtrigen Ausgabe, iſt un unliebſamer Weiſe in der Voranzeige eines Lichtbilder⸗ Vortrags von Herrn K. Raufelder ein Druckfehler unter⸗ laufen, die Vorführungen finden nicht am Sonntag ſondern ſchon am Samstag mittag ſtatt, da bereits auswärts für eine Sonntagsvorſtellung Propaganda gemacht iſt, und bitte die verehrl. Leſer, Ihre Kinder darauf aufmerkſam zu machen. —— 5— Der Orangenpreis. Von einer Firma, die mit er Einfuhr von Orangen befaßt iſt, wird uns mitgeteilt, daß der neulich angegebene vorausſichtliche Preis von 1 Mk. für die Orange viel zu hoch gegriffen iſt. Der Preis ird ſich je nach Qualität etwa auf 25 bis 35 Pfg. für das Stück ſtellen. „ Geſpanntiere. Das„Landw. Wochenblatt“ ſchreibt; Seit dem Beginn der Abrüſtung ſind Zugochſen in großer Zahl der Schlachtbank zugeführt worden. Es wäre durchaus verfehlt, wenn immer noch gehofft wird, vollen Erſatz durch Pferde zu erhalten. Es wird ſicher ſehr ald wieder der Zeitpunkt eintreten, an dem auch die Nachfrage nach Zugochſen das Angebot überſteigk. Für alle Intereſſenten liegt daher Aulaß vor, die Geſpann⸗ tierfrage nicht allzu roſig zu beurteilen, insbeſondere darf der Beſtand von Zugochſen nicht noch weiter ver⸗ mindert werden. 2 1 „„ . 83 5 i ecadhangenmgpanampmnapanraakgnanugmamnamnannmammggumumnnmumamm J Jnzuzen- Seide gestreiſt und kar- riert, besonders preiswert Rlelder-zeide „Messaline“ doppeltbteit in allen mod. Farben Nielder-Bele Wnseh- delde Taffet u. 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Nr. 2000 bis 8000, von 10 bis 11 Uhr. Nr. 1 bis 500 von 11 bis 12 Uhr. Bei dieſer Ausgabe iſt für Nr. 1249 bis 3000 die Nr. 29 von Nr. 1 bis 500 die Nr. 30 des Fleiſchausweiſes gültig. Die Nummer die bei der letzten Ausgabe ihre Butter nicht mehr erhalten konnten erhalten dieſelbe gleichfalls. 55 Die Bewohner der 1 und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 5. Februar 1919. Lebensmittelamt. — Die verehrlichen Mitglieder des Tuberkuloſen⸗ Ausſchuſſes werden hierdurch zu einer Sitzung auf Freitag, den 7. Februar 191 abends 8 Uhr auf das Rathaus, Zimmer Nr. 6, ergebenſt ein⸗ geladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Seckenheim, den 4. Februar 1919. Ortstuberkuloſenausſchuß: Volz, Vorſitzender. Koch. Zweigleiſigen Ausbenu und Elenktr iſte⸗ rung der Nebenbahn Mannheim⸗Secken⸗ heim betr. Die Beſitzer der auf den Damm längs der Mannheimerſtraße ſtoßenden Almendgrundſtücke werden darauf aufmerkſam gemacht, daß in Bälde eine neue Einteilung der Almendloſe vorgenommen wird und die erkenntlich. Teile der Al⸗ mendgrundſtücke bis auf Weiteres nicht eingebaut werden ſollen. Seckenheim, den 4. Februar 1919. J. V. Hörner. Koch. heim, Amtliche Bekanntmachungen Tagesurdunung zu der am Donnerstag, den 6. Februar 1019 verm. 9 Uhr ſtattfindenden Sitzung des Befirksrats Mannheim. 1. Nichtöffentliche Sitzung: 1. Neuwahl des Stellvertreters des Vorſitzenden des Gewerbe- und Kaufmannsgerichts Mann⸗ 2. Verbeſcheidung der Geſuche- um Gewährung von Unterſtützungen an Familien der Kriegs⸗ teilnehmer betr. Il. Oeffentliche Sitzung: Verwaltungsſachen: 3. Neueintragun bis 10557 an 4. Geſuch der Frau Emma Koppenhöfer hier um Erlaubnis zum Betriebe einer Gaſtwirt⸗ ſchaft in dem Hauſe Lit. R. 6. 1 dahier. 5. Geſuch der Frau Suſanna Lehmann hier um der Grundſtücke Nr. 10544 eißenburgerſtraße in Neckarau. Erlaubnis zur Verlegung ihres perſönlichen dem 6. Geſu Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntwein⸗ ſchank von dem Hauſe Lortzingſtraße 52 nach anſe Emil Höckelſtraße 91. des Fritz zur Verlegung ſeines perſönlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechts von dem Hauſe Käfertaler⸗ ſtraße 83 nach Untere Riedſtraße 53 in Wald⸗ hof mit Gaſtwiriſchaftsbetrieb. 7. Geſuch des Franz Beierle hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Waldparkreſtaurant am Stern“ und an der ſogenannten„Silber⸗ pappel“ im Waldpark. 8. Geſuch des Otto Meißner hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Jungbu ſtraße 38/34. 9. Geſuch des Johann Wilhelm Schuhmann in Schriesheim um Erlaubnis zum Betrieb der Gaſtwirtſchaft zur Linde, Neue Anlage Nr. 220 in Schriesheim. „Die hieran gehörigen Akten liegen während drei Tagen zur Einſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. Mannheim, den 3. Februar 1919. ater hier um Erlaubnis ch⸗ Badiſches Bezirksamt ö Abtellung J. Bürgermeiſteramt: Ansichts-Karten ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Am Sonntag, den 9. Februar nachmittags 3 Uhr findet unſere diesjährige Generalverſammlung im Neckarthal mit volgender Tagesordnung ſtatt. I. Bericht des Vorſtandes II. Kaſſenbericht III. Wahl des Vorſtandes IV. Erhöhnung der Beiträge V. Verſchiedenes ö 5 Hierzu werden die Mitglieder mit der Bitte um vollzähliges erſcheinen höflichſt eingeladen. Wegen der Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden, zu erſcheinen. Der Vorstand. Schuhe. Haussschuhe, ohne Bezugsschein, dauerhafte Ver- arbeitung, mit echter Lederspitze, pro Paar 7.20 Mk. freie Zusendung. Lieferung nur gegen vor- herige Einsendung des Betrags. Bei Nichtgefallen garantieren wir bereitwillige Zurücknahme und Rückzahlung des Betrags. Um genaue Angabe der Adresse und Schuh- nummer wird gebeten.. Garantie für gute Ankunft. Versand gestattet. Schuhwaren-Fabrik Mimbach (Rheinpfalz). Holzschuhe. Buchen, garantiert fehlerfrei, hohe Form, in den gangbarsten Männer- und Frauengrössen 1.90 Mark pro Paar. Héchstverkaufspreis 7.35 Mk. pro Paar. Mustersendung(grosse Bahnsendung, sortiert in den gangbarsten Grössen Herren- und Frauen- schuhen), zu 75.— Mk. franko nur gegen vorherige Einsendung des Betrags. Bei Nichtgefallen garan- tieren wir bereitwillige Zurücknahme und Rück- zahlung des Betrags. Um genaue Adresse und für Bahns endungen Angabe der Güterstation wird gebeten. Garantie für gute Ankunft. Versand gestattet. 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Sdmtliehe Hinlagen ef den dom Lage der Einzahlung an 2 bersinst. AHassenstunden: I? Une 9 Menkurstelle. Gaord Röser, Sackenhels rale Aurnerschal Follionbelm. m Fteitag den 7. Februar abend nach der Turnſtunde, findet im Lokal eine Mitgliederversammlung ſtatt, wozu zahlreiche Beteiligung erforderllſ 4 Der Tururat. Ein großer faſt neuer Rlolptrobbeſog asenstall. 3 6 ühbllknen Häsinnen dennen Luiſentrage 49 3 1 Fußballklub 50 Badenia 1914„Nur 3 9 Semenheim. Bett näs 860 Morgen Donnerstag Abend 8 Uhr im Lokal Gbleler- Versammlung. Um pünktliches u. zahl⸗ reiches Erſcheinen erſucht Der Spielausschuss. Ein paar lange Auskunft umsonst. Alter und Geschlech angeben. Merkur-Versand München 314 Neureutherstrasse 31. Cb. lrchopſchok Noptelleiel e, 1 Firmenſchild Probe. 1 Ruckſack Ein vollſt. zu verkaufen. (0 Bahnhofſtr. 5. 1 Stück ſucht zu pachten L. Giluier, zu verkaufen. Hauptſtraße 90. Ackerſtraße 4 Zahn-Ntelier Marta Lösche G Seckenheim Nammſtraße 1. Faſt gänzlich ſchmerzloſe! 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