Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Alwesheifft, Hleckarhausen und Edingen. . 7 1¹²?n ˙—————— Sonn⸗ und Feiertage. er 5 l e be 1 Mk. 75 1 155 uſtellung. urch die Po ezogen pro Ouarta 19. Jahrg. 25 Pit.— Seicheint rg lich unt Ans nahme der Freitag, den 7. Februar 19109 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. No 32 — Fernſprechanſchluß Nr. 16. F Auslieferung des Kaiſers. Die feindlichen Mächte verfolgen— darüber kann kaum mehr ein Zweifel beſtehen— allen Ernſtes die Abſicht, bei Einleitung der Friedensverhandlungen die 1 Auslieferung des Kaiſers Wilhelm II. zu verlangen. Von großem Intereſſe iſt daher eine Darlegung des Staats⸗ rechtslehrers Profeſſor Dr. Franz v. Liſzt, des bekannten eiſinnigen Politikers, im ebnen Fremdenblatt“, der aus formalen und materialen Völkerrechtsgründen die rechtliche Möglichkeit des feindlichen Begehrens glatt ver⸗ neint. Liſzt führt u. a. aus: 5 Wie nunmehr wohl feſtſtehen dürfte, werden die Ver⸗ bandsmächte, ſei es von den Niederlanden, ſei es von Deutſchland, die Auslieferung Wilhelms II. verlangen, damit er von einem internationalen Gerichtshof wegen der von ihm begangenen„Verbrechen“ abgeurteilt werde. In den Blättern iſt auch von der Beſtrafung ſeiner „Mitſchuldigen“ die Rede, deren Zahl da und dort auf mehrere Hundert angegeben wird. a Unter dieſen Umſtänden iſt es hoch an der Zeit, daß auch das deutſche Volk anfängt, ſich eingehender mit der Frage zu beſchäftigen, die über kurz oder lang ernſtlich an uns herantreten wird. Es wäre ein gefährlicher Irr⸗ tum, zu meinen, daß unſere Stellung zu der Auslieferung Wilhelms II. irgendwelchen Einfluß auf die Friedens⸗ bedingungen ausüben, dieſe mildern oder verſchärfen könn⸗ te. Wir haben bei der Durchführung des Waffenſtillſtandes geſehen, daß unſere Gegner von den Sicherungen, die ſie gegen den preußiſchen„Militarismus“ verlangen zu müſſen erklärten, nicht eine einzige fallen ließen oder auch nur abgeſchwächt haben, nachdem durch die Revo⸗ lution die Monarchie und mit ihr der Militarismus beſeitigt worden war. Wir werden in jedem Fall auch beim Friedensſchluß den Kelch bis zur Neige leeren müſſen. Ueber die Rechtsgründe, mit denen die Verbands⸗ zuriſten das Verlangen der Mächte rechtfertigen wollen, ſind bis jetzt nur Vermutungen möglich. Es iſt aber ziemlich ſicher, daß jene Gründe nicht auf die Kriegs⸗ erklärung, ſondern auf die Kriegführung(Einmarſch in Belgien, Tauchbootkrieg uſw.) ſich ſtützen werden. Die riegserklärung war keine Verletzung des geſchriebenen oder ungeſchriebenen Völkerrechts. Und auch von den staatsmännern unſerer Gegner teilt wohl keiner den kindlichen Glauben Eisners, daß bei dem Zuſammenbruch der europäiſchen Ziviliſation alle Schuld auf der einen und die ganze blütenweiſe Unſchuld auf der anderen Seite geweſen ſei. a Für die Akte der Kriegführung aber dürften die gegneriſchen Juriſten die folgende Schlußfolgerung ſich zurechtgelegt haben: Handlungen, die eine Verletzung des Völkerrechts enthalten, ſind nicht durch die völker⸗ rechtlich anerkannte Kriegführung gedeckt; ſie ſind viel mehr gemeine Verbrechen. Wie ja auch der, der im Zwei⸗ kampf unter Mißachtung der Kampfesregeln ſeinen Gegner tötet, ſich eines gemeinen Mordes ſchuldig macht(der Ver⸗ ele er Ein Oeutſcher. Von Otte Ruppius. 8 Machdruck verboten.) 3 f 50 1 e 5. Erſt als gegen Abend der alte Froſt durch das Zimmer ſchritt, bei Reichardt ſtehen blieb und lä⸗ 1— ſagte, er habe gehört, daß Reichardt zu der morgen⸗ den Abendgeſellſchaſt eingeladen ſei, und es werde ihn reuen, ſeinen Mitarbeiter einmal in ſeinem Hauſe zu chen, ward es wieder völlig hell in ſeinem Innern. r warf einen Seitenblick nach dem Kaſſierer hinüber, der icht zuſammengezogenen Brauen in ſeinen Papieren Dann aber ließ er den bunten Bildern, wie ſt em Gedanken an Margaret und den bevor⸗ Whenden Feſtabend in ihm auftauchten, freien Lauf, und mit d kramte. ſie bei d darüber zu ſtören. ſenkung von neutralen Handelsſchiſſen war eine Verletzung des Völkerrechts, mithin gemeiner Mord. Da ſie auf Befehl des oberſten Kriegsherrn erfolgte, iſt dieſer An⸗ ſtifter zum Mord. i Aber die Handlungen der Kriegführung kennzeichnen ſich äußerlich dadurch, daß ſie von dem zuſtändigen Vor⸗ geſetzten durch einen die Untergegebenen bindenden Be⸗ fehl angeordnet werden. Der Dienſtbefehl deckt den Unter⸗ gebenen gegen jede Vexantwortlichkeit. Daher begeht der Tauchbootkommandant keinen Mord, wenn er, dem ihm erteilten Befehl gehorchend, ein Handelsſchiff verſenkt; ſeine Handlung bleibt ein Akt der Kriegführung, auch wenn der ihm erteilte Befehl gegen, das Völkerrecht ver⸗ ſtoßen ſollte. Iſt aber die von dem Ausführenden be⸗ gangene Handlung kein gemeiner Mord, ſo kann auch auf ſeiten des Beſehlenden nicht Anſtiftung zum Mord vorliegen. Damit iſt zugleich gezeigt, daß und warum der Vergleich mit dem Zweikampf unhaltbar und irre⸗ führend iſt: den Duellanten zwingt kein Dienſtbefehl zur Vornahme einzelner Kampfhandlungen. Nehmen wir aber einmal an, daß der Befehl des Vorgeſetzten, eine Verletzung des Völkerrechts enthalten habe, dann iſt es klar, daß dieſer Befehl, eben wegen ſeines völkerrechtswidrigen Charakters, niemals ein an den Zu⸗ fluchtsſtaat gerichtetes Auslieſerungsbegehren rechtfertigen kann. Denn nach keinem Auslieferungsgeſetz und nach keinem Auslieferungsvertrag gehören völkerrechtswidrige Handlungen zu den Delikten, wegen deren Auslieferung begehrt werden kann oder gewährt wird. Täter eines völkerrechtlichen Delikts iſt niemals das einzelne Staats⸗ organ, auch nicht ein Kaiſer oder König, ſondern ſtets und ausnahmslos der Staat, dem das handelnde Staatsorgan angehört. Dieſer Satz iſt geſchriebenes Völ⸗ kerrecht. Mithin kann Wilhelm II. von den Verbands⸗ mächten weder völkerrechtlich noch ſtrafrechtlich verant⸗ wortlich gemacht werden. Das gleiche gilt von ſeinen „Mitſchuldigen“. Damit entfällt die Möglichkeit»eines an die Niederlande gerichteten Auslieferungsbegehrens. Aus Weimar. Wie aus Weimar gedrahtet wird, erheben die So⸗ zialdemokraten bisher Anſpruch ſowohl auf den Prä⸗ ſidenten der Nationalverſammlung als auch auf den Reichskanzlerpoſten und auf den des Reichspräſiden⸗ ten. Es ſcheint die Abſicht der Sozialdemokraten zu ſein, die bisherigen Zuſtände und Perſonal⸗Ange⸗ legenheiten, die ſich in der Revolutionszeit heraus⸗ gebildet haben, durch die Nationalverſammlung end⸗ gültig beſtätigen zu laſſen. Danach würde das Zen⸗ trum bereits durch Erzberger und Giesberts und die deutſch⸗demokratiſche Partei durch Schiffer und Preuß in der Regierung vertreten ſein. Auch Graf Brock⸗ dorff⸗Rantzau wird der deutſch⸗demokratiſchen Par⸗ tei zugerechnet, weil er bisher ſchon eingeſchriebenes Mitglied der fortſchrittlichen Volkspartei war. Die anderen Mehrheitsparteien erheben Widerſpruch ge⸗ Poftſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. eee, eee zen ſoweit gehende Forderungen der Mehrheitsſozia⸗ iſten und verlangen, daß der neue Kurs in der Zu⸗ ſammenſetzung der Regierung in allen Inland⸗ und Auslandpoſten entſprechend ausgedrückt ſei. Das Zentrum hegt Bedenken gegen eine unbedingte Ver⸗ oflichtung auf die demokratiſche Republik. Wie kaum mders zu erwarten, iſt der Widerſtand beſonders tark beim alten Führer der Partei Dr. Spahn und dem rechten Flügel des Zentrums. Es verlautet inzwiſchen, daß große Neigung be⸗ tehe, den Mehrheitsſozialiſten den Poſten des Reichs⸗ präſidenten, des Miniſterpräſidenten(Reichskanzler) ind des Präſidenten der Nationalverſammlung zu iberlaſſen. Man ſpricht bereits von Ebert als Reichs⸗ bräſidenten, von Scheidemann als Miniſterpräſiden⸗ en und von Löwe⸗Breslau als Parlamentspräſiden⸗ zen. Ferner heißt es, daß das Geſamtminiſterium veſentlich anders geſtaltet werden ſoll, wie bisher. S3 wird ſich vorausſichtlich aus insgeſamt 12—14 Mitgliedern oder Staatsſekretären zuſammenſetzen. Ungefähr die Hälfte der Miniſter dürfte der Sozial⸗ demokratie angehören. Die Landjäger in Weimar. W. T. B. Weimar, 5. Febr. In einer Erklärung an die Bevölkerung von Weimar weiſt Generalmajor v. Merker, Führer des Freiwilligen⸗Landjägerkorps, auf die Entwaff⸗ nung und Behinderung der von ihm vorausgeſandten Quar⸗ kliermacher durch die Soldatenräte hin, welche eine Verzöge⸗ cugn von 24 Stunden bewirkte und vielerlei Verſchiebun⸗ zen nötig gemacht haben. Unruhe und Unbequemlichkeit für die Einwohner ſeien die natürlichen Folgen. Er fährt fort: Das freiwillige Landjägerkorps kommt in dem Beſtreben, Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Ich werde meine Landjäger anweiſen, den Einwohnern ſo wenig wie möglich zur Laſt zu fallen und hoffe auch, daß ſeitens der Einwohner dem Korps Vertrauen und Entgegenkommen gezeigt wird, ſo daß von vornherein zwiſchen beiden Teilen beſtes Einver⸗ nehmen beſteht. Dieſes gute Verhältnis zu erhalten und zu fördern, wird unſere vornehmſte Aufgabe ſein. eu ee N Die Beſel ung Bremens. Einzelheiten über die Beſetzung Bremens. W. T. B. Bremen, 5. Febr. Ueber die Kämpfe bei der Beſetzung der Stadt Bremen ſind noch folgende Einzelheiten zu berichten: Geſtern vormittag 10 Uhr trat die Abteilung der Diviſion Gerſtenberg befehlsgemäß den Vormarſch gegen Bremen an. Es waren angeſetzt: die Marinebrigade, Führer Oberſt Gerſtenberg, jetzt Führer Major Mathias, mit der Abteilung Caſpari gegen den Teil Bremens ſüdlich der Weſer. Die Marinebrigade ging von Arbergen und Se⸗ baldbrück gegen Hemelingen vor. Hier wurde heftiger Wi⸗ derſtand geleiſtet. Es kam zu einem lebhaften Gefecht. Die Marinebrigade erzwang ſich den Einmarſch, kämpfte ſich bis an die Stadtwache durch und beſetzte das Stadthaus. Der Bahnhof wurde ebenfalls genommen. Die Abteilung Caſpari rückte über Katrepol vor. In Krimmel lag eine ſtarke Wache der Kommuniſten in einer Wirtſchaft. Durch ein voran⸗ fahrendes Panzerautomobil wurde die Wache überraſcht. Sie gab zunächſt nur wenige Schüſſe ab. Die Spartakiſten hoben die Hände hoch. Der Führer des Automobils ſprang herab. Er war leicht verwundet und ließ ſich von einem Krankentröäger verbinde Mißtzlich drang ein Kommunist ien jetzt am wenigſten in der Stimmung zu ſein, ſerti Eine volle Stunde hatte Reichardt am andern Abend ehe 19 für die Geſellſchaft in ſeiner Wohnung dageſeſſen, zes Zeit zum Gehen war. Er hatte auf das ſorgfältigſte 3 gemacht, und dennoch war er viel zu früh ſich it fertig geworden. Er hatte die Zeit damit verbracht, übe 855 ſtählen gegen den Eindruck, den er ſich jetzt ſchon über 5 fühlte, wenn er ſich dem Mädchen gegen⸗ etrilehend dachte, das, ſeit ſie ihm zuerſt entgegen lebt ten, wie ein ſüßes, stilles Bild in ſeinem Herzen ge⸗ von marke, und das er jetzt in dem ganzen Nimbus ſich eichtum und Stellung wiederſehen ſollte. Er machte ſich endlich mit dem feſten Vorſatze zum Gehen fertig, 3— 5 allen Kräften zu beherrſchen, um ſich nach keiner laſſen hin eine Blöße zu geben, oder auch nur ahnen zu wie zz was in ſeinem Innern vorgehe— ſtand ihm doch jün ſte Geſpenſt die Lächerlichkeit vor der Seele: der tend Deeamte nach der Tochter des Hauſes ſchmach⸗ wucdeleg hat als er den Weg nach Froſt's Hauſe zu⸗ * . ———— 5 entgegen. Eine hohe, erleuchtete Halle empfing ihn, als ſich der Eingang auftat, von deren Ende ihm helles Mädchen⸗ gelächter entgegentönte. Der öffnende Diener nahm ihm, kaum daß er ſeinen Namen genannt, ſeine Umhüllung ab und führte ihn nach einer der hinteren Türen, die er vor dem Angekommenen aufriß. „Halloh, da iſt Reichardt!“ klang dieſem die Stim⸗ me John's entgegen, der in der Mitte des großen Zim⸗ mers ſtand und ſpeben in irgend einer luſtigen Erzählung unterbrochen zu ſein ſchien;„nur herein und ganz un⸗ geniert ſind wir unter uns, wie Sie wiſſen!“ und Rei⸗ chardt fühlte unter der Zwangloſigkeit der Aufforderung ſeine Selbſtändigkeit, die ihn einen Augenblick faſt hatte verlaſſen wollen, zurückkehren. Er ſah, als er ein⸗ trat und einen raſchen Blick um ſich warf, eine kleine, aus jungen Damen und Herren beſtehende Geſellſchaft, deren Augen ſich ſämtlich nach ihm gewandt hatten. John ließ ihm indeſſen zu keiner längeren Betrachtung Zeit.„Ladies und Gentlemen,“ rief er Reichardts Hand ergreifend, mein Freund Reichardt, den ich Ihrem be⸗ ſonderen Wohlwollen empfehle— und nun hier,“ fuhr er, ſich gegen den Vorgeſtellten wendend, fort,„meine Schweſter Margaret, die Sie ja wohl ſchon kennen—“ Reichardt ſah eine leichte Geſtalt ſich erheben und ſtand mit zwei Schritten vor ihr. Er wußte, daß er ſich jetzt zuſammenzuraffen hatte, und doch, als er in dieſes liebe, milde Geſicht blickte, das bei ſeinem Näherkommen wie in heller, lächelnder Befriedigung aufleuchtete, als er ihre kleine, weiche Hand faßte, die ſie ihm nach ameri⸗ kaniſcher Sitte entgegenſtreckte, meinte er dem Gefühle des Glücks, das in ihm aufwallte, kaum gebieten zu können. Er hörte ihre Bewillkommnungsworte, die ſo herzlich klangen, als ſtände er mit ihr auf gleicher Stufe, und unwillkürlich bog er ſich nieder, um ihre Hand zu küſſen. Aber mit einem leichten Lachen entzog ſie botte und die Turkiinge zog, war es ihm Lim bre ingen, 8- erahliſche. Sitter die wir 1 als gehe er der Entſcheidung ſeines ganzen Schickjals — . nicht verſtehen, Sir!“ rief ſie, und als Reichardt auf⸗ blickte, ſah er ein hohes Rot über ihre Wangen ge⸗ goſſen, während ihre Augen nur unſicher die enge auszuhalten ſchienen— er fühlte das Blut in ſein eigen s Geſich feigen und nur eine kräftige innere An⸗ ſtrengung, hervorgerufen durch ein Gefühl von Gefahr, in der er ſchwebte, befreite ihn von der ihn überkom⸗ menden Befangenheit.„Es iſt der Ausdruck hoher Achtung gegen eine Dame,“ ſagte er, ſich leicht ver⸗ beugend,„und ſo mag ich nicht um Entſchuldigung bitten, Miß Froſt, ſelbſt wenn ich angeſtoßen hätte!“ Er be⸗ merkte noch, wie das frühere klare Lächeln auf ihr Ge⸗ ſicht zurücktehrte, dann ſah er ſich vor die übrigen Ladies geführt, er hörte Namen, um ſie im nächſten Augen⸗ blicke wieder zu vergeſſen, und erſt als ihm der alte Froſt mit ſeinem wohlwollenden Lächeln die Hand drückte, erlangte er ſeine völlige Sicherheit wieder. Mit einiger Verwunderung ſah Reichardt jetzt Wil⸗ liam Johuſon's Geſicht unter den jungen Männern; aber kaum verriet eine leiſe Gezwungenheit, mit der dieſer ihm die Hand bot, das eigentümliche Verhältnis, in dem beide zu einander ſtanden, und als Reichardt Platz genommen, begann jener mit einer Sicherheit das Ge⸗ ſpräch aufzunehmen, die dem erſteren ſchnell zeigte, daß Froſt's Haus ein gewohnter Boden für den jungen Handelsßerrn ſein müſſe. Schweigend begann Reichardt eine Muſterung der Eeſellſchaſt, aber erſt nach längerer Zeit wagte er es, ſein Auge über Margaret ſtreifen zu laſſen— er begegnete ihrem Blicke, der, von einem eigen tümlichen Lächeln begleitet, auf ihm ruhte, ſich aber, ſo bald ſich ihre Augen getroffen, leicht wegwandte, un der junge Mann fühlte aufs neue, wie ſehr er ſich sel in Acht zu nehmen habe, wollte er nicht eine Neie zu einer unbeſieglichen Macht in ſich wachſen laß) die ihn wohl unglücklich machen, aber ihn nie zu einem Heile führen konnte. eee ee 8 0 auf ihn ein und tötete ihn mit zwei Schüſſen. Die Abteikum erſtürmte nun das Haus. Sie drang weiter vor über den unteren Torſteinweg und die Oſterſtraße. Hier hatten die Kommuniſten Barrikaden gebaut und Geſchütze aufgeſtellt Aus den Häuſern wurde mit Maſchinengewehren und Ge⸗ wehren geſchoſſen. Nach ſorgfältiger Vorbereitung wurde auch hier geſtürmt und bis zur Weſerbrücke vorgegangen. Die Kommuniſten verteidigten das Arbeiterhaus und hat⸗ ten das ganze nördliche Weſerufer ſtark mit Maſchinen⸗ Es mußten auch hier Artillerie und Mi⸗ teilung der Landesſchützenbrigade über die Torbrücke vor. Dieſe hatte mittags einen ſchweren Stand gehabt. Bereits in den Fabriken an der neuer Landerſtraße fand ſie einen energiſchen Widerſtand, der jedoch durch abſchnittsweiſe vor⸗ dringende Vortrupps teilweiſe unter dem Schutze der Ar⸗ tillerie gebrochen wurde. Vorläuſig hält die Diviſion heſetzt den öſtlichen Teil Bremens in der Linie Bürgerpark⸗Güter⸗ bahnhof⸗Eiſenbahnbrücke. Im Gewerkſchaftshauſe wird noch Widerſtand geleiſtet. Die Diviſion Gerſtenberg, welche aus⸗ ſchließlich aus Freiwilligen beſtand, hat ſich durch die glän⸗ zende und ſchnelle Durchführung ihrer Aufgabe im Intereſſe remens wie des ganzen Reiches große Verdienſte er⸗ worben. Die Bürgerſchaft vereinigt ſich gegen radikale Ver⸗ gewaltigung. W. T. B. Berlin, 6. Febr.(Tel.) Dem Bei⸗ ſpiel der Düſſeldorfer Bürgerſchaft wird auch in an⸗ deren Orten Folge geleiſtet. Es ſcheint jetzt, als ob ſich das Bürgertum zu einem ſcharfen Vorgehen gegen radikale Vergewaltigung zu vereinigen beginne. 5 Das Elend der Flüchtlinge. 5 W.. B. Offenburg, 6. Febr.(Tel.) Heute nachmittag traf ein Zug mit 950 Flüchtlingen, die von den franzöſiſchen Behörden aus Straßburg aus⸗ gewieſen worden ſind, hier ein. Der Anblick dieſer unglücklichen Menſchen— man ſah Greiſe, Männer, Frauen und Linder jeden Alters— war tieftraurig Gebrochen an Leib und Seele wanderten die Geſtal⸗ ten mit ihrem wenigen Gepäck nach den ihnen von der hieſigen Flüchtlingskommiſſion zugewieſenen Quartieren in der Infanteriekaſerne und im Schloſſe, wo die Unbemittelten Unterkunft fanden, während andere in Hotels und Privatquartieren aufgenom⸗ men wurden. Die Ausgewieſenen beklagten ſich bit. ter über das Verhalten der franzöſiſchen Behörden und über die Rückſichtsloſgteit, mit der dieſe bei der borgenommenen unterworfen worden ſind. f Flüchtlingen die Lebensmittel, die ſie in geringen Nengen beſaßen, abgenommen und die Leute damit der größten Not preisgegeben. Ein Mann kam bei dieſer Gelegenheit auch um ſeine ganzen Erſparniſſe in Höhe von 3000 M. in Gold, die er bei ſich trug Die hieſigen Wohltätigkeitsvereine nahmen ſich der Armen in tätigſter Weiſe an. Neue Schießerei in Kiel. i W. T. B. Kiel, 6. Febr.(Tel.) Bei der heutigen Schießerei in der Nähe des Gouvernementsgebäudes wurden 4 Ziviliſten und 1 Matroſe getötet, ſowie 8 Ziviliſten und 4 Marineleute verwundet. Im An⸗ ſchluß an dieſen Boragng wurden große öffentliche Berſammlungen der Arbeiterſchaft abgehalten, in denen für morgen der Generalſtreik beſchloſſen wurde. Die oſt⸗ und weſtpreußiſchen Feſtungen in den Ver⸗ e teidigungszuſtand geſetzt. N T.. Königsberg, 6. Febr. Als Maßnahme ge⸗ gen die heranrückenden Bolſchewiſten ſind jetzt die oſtpreußiſchen Grenzfeſtungen in den Verteidigungs⸗ zuſtand gebracht worden. Das Gebiet von Memel, 1 und Lyck wurde als Grenzſchutz⸗Zone erklärt. 85 a Das Weimarer Programm. Berlin, 6. Febr. Das Programm der erſten Tage in Weimar iſt folgendes: Donnerstag: Auszählung des Hauſes: Freitag: Präſidentenwahl. Ueber dieſe Frage wird man ſich zwiſchen Mehrheitsſozialiſten und Demokraten als den ausſchlaggebenden Parteien ſchon morgens nach Beendigung der beiderſeitigen Fraktionsſitzungen einigen. Bisher iſt noch keinerlei Lompromiß geſchloſſen. Samstag findet keine Sitzung ſtatt. Montag hält Ebert ſeine erſte Rede As Volks beauftragter. wurf einbringen. 8 2 7 1 Er wird den Verfaſſungs⸗ Nukſchdemokraten und Mehrheitsſcgialiſten. Weimar, 5. Febr. Nach den Vorbeſprechungen der Mehrheitsſozialiſten haben nun auch die Deutſch⸗ Demokraten in Erfurt unter Fiſchbecks Vorſitz eine Beſprechung abgehalten, worin ſich die Partei auf den Standpunkt ſtellt, daß die Bildung einer Regierung gemeinſam mit den Mehrheitsſozialiſten und dem Zentrum empfehlenswert ſei. Die Mehrheitsſozia⸗ liſten haben noch eine weitere„Sicherung der Revo⸗ lutiun“ ins Auge gefaßt. Sie wollen vorſchlagen daß in die Reichsverfaſſung eine Beſtimmung auf⸗ genommen werden ſoll, nach der kein Mitglied eines regierenden Hauſes ein Reichsamt erhalten darf. Die Abgeordneten ſind nun alle in Weimar eingetroffen. Auch die 12 Vertreter Elſaß⸗Lothringens, die um Zu⸗ laſſung zur Nationalverſammlung bitten werden, ha⸗ ben ihre Quartiere bezogen. Nur die Abgeordneten der Stadt Poſen haben Weimar nicht erreichen kön⸗ nen. Die Polen haben ſie an der Abreiſe nach Wei⸗ mar gehindert. RD rr r rr r..—..—.ä̃— c Deutſchland. Befehlsgemäß haben die Regierungstruppen am Diens⸗ tag vormittag mit dem Einmarſch in Bremen begonnen Der Einmarſch vollzog ſich plangemäß. Um 6 Uhr war die Stadt im Beſitze der Truppen. Die Aufſtändiſchen hatten aus Hamburg keinen weiteren Zuzug. „ In Weimar iſt alles ruhig. Alle anderen Nachrichten ſind erfunden. Die Vorbereitungen zur Nationalverſamm⸗ lung nehmen einen ſachgemäßen Verlauf. Beamtenſtreik in Düſſeldorf. W. T. B. Düſſeldorf, 5. Fehr. und Berufsorganiſationen von Düſſeldorf erlaſſen folgende Bekanntmachung: Der Vollzugsausſchuß des A.⸗ u. S.⸗Ratee gat auf unſer geſtriges Schreiben und die darin enthaltener Forderungen keine Antwort erteilt. Das bedeutet eine Ab⸗ lehnung unſeres Erſuchens, mit uns über unſere Forderun⸗ gen zu verhandeln. Es beginnt daher heute mittag 12 Uhr —— 0 Der Dauerſtreik im Ruhrrevier. f T. U. Eſſen⸗Ruhr, 6. Febr. Wie verlautet, ſpitzt ſich di⸗ Lage im Ruhrrevier immer mehr zu. Die Streikbewegung nimmt kein Ende und gewinnt immer mehr eine radikaler Richtung. Seit einigen Tagen wird auf einigen Schächter der Zechen„Zollverein“ geſtreikt, weil die Verwaltung di⸗ Bezahlung aller Streikſchichten ſeit dem Beginn der Revolu tion verweigerte. Spartakusunruhen in Hamburg. W. T. B. Hamburg, 5. Febr. In der letzten Nacht ver ſuchte eine Gruppe von Spartakiſten ſich einiger Sicherheits wachen zu bemächtigen, um dadurch Munition und Waffer zu erhalten. Bei vier Wachen gelang es ihnen, die Mann ſchaft zu überwältigen und ihr die Waffen abzunehmen Eine größere Zahl von ihnen zog dann zur Kaſerne des In fanterie⸗Regiments, um ſie zu ſtürmen. Sie wurden abe dort abgewieſen, ebenſo von der Polizeiwache in der David ſtraße, die mit vielen Sicherheitsmannſchaften beſetzt war Heute morgen zog eine Anzahl bewaffneter Arbeiter nach dem Freihafen, um die großen Lebensmittellager zu be ſetzen. Sie wurden ebenfalls zurückgewieſen. Die Arbeite erklärten, wenn es ihnen gelänge, in die Lager einzudrin gen, würden ſie ſie in Brand ſetzen. W. B. Hamburg, 5. Febr.(Tel.) Bereits am Dienstag abend wurden die Eiſenbahnbeamten auf ver⸗ ſchiedenen Bahnhöfen angegriffen. Einer erlag den da⸗ je erlittenen Verletzungen. Im Laufe des Nachmittags zurchzogen bewaffnete Arbeitertruppen die Stadt. Dem Sympathieſtreik ſchloſſen ſich außer den Beamten des Telegraphen⸗ und Fernſprechamts auch die Poſtbeam⸗ en an. Einſtellung des Telegraphendienſtes in Hamburg. W. T. B. Hamburg, 5. Febr. Die Telegraphen⸗ deamten haben heute morgen 9 Uhr den Dienſt ein⸗ geſtellt, da der Arbeiter⸗ und Soldatenrat in der Nacht den telegraphiſchen Verkehr der Zenſur unter worfen hatte. Sie werden den Dienſt erſt wieder zufnehmen, wenn der von ihnen an den Arbeiter⸗ und Soldatenrat abgeſandten Abordnung die Zuſicherung gegeben wird, daß die Zenſur wieder aufgehoben und daß ſie nicht wieder eingeführt werden darf. Sei 11 Uhr vormittags iſt auch der Fernſprechverkehr ein zeſtellt worden. Auch der Zugverkehr zwiſchen Ham. burg und Altona und Harburg iſt heute eingeſtell worden und die Ankommenden werden auf den Vor⸗ tationen aufgehalten. Wenigſtens die armen Kinder Hamburg, 6. Febr. Lebensmittelkommiſſion die Not der Kinder vor Augen z führen. Auf der Moorweide verſammelten ſich zahlreiche Mütter mit ihren Kindern und zogen dann in geſchloſſenen Zuge nach dem Hotel„Atlantic“. Entſprungene Schmerverbrecher. T. U. Elberfeld, 6. Febr. Im hieſigen Gefängnis über fielen nach dem Gottesdienſt auf ein verabredetes Zeichen hin eine große Anzahl Gefangener die Wärter, entriſſer ihnen die Schlüſſel und entkamen, bevor die Wärter von de Waffe Gebrauch machen konnten. Ueber ſechs Schwerverbre „ ſie konnten bisher nicht wieder ergriffen werden. Feierlicher Einſpruch der linksrheiniſchen Handelskammern W. T. B. Köln, 5. Febr. Die Handelskammern Aachen Bonn, Koblenz, Düſſeldorf, Eupen, Köln, Gladbach, Neuß Solingen und Stollberg haben folgende Entſchließung an, a geuommen: Dem feierlichen Einſpruch der Abgeordneter ſämtlicher politiſcher Parteien und der Oberbürgermeiſte: im beſetzten preußiſchen Gebiete gegen jede Loslöſung dez linken Rheinufers oder einzelner Jeiner Teile vom Deut ſchen Reiche ſchließen ſich die obengenangzten Handelskam mern mit Entſchiedenheit an, 5 i Die vereinigten Beamten Fel Eine Demonſtration von Kinderr wurde geſtern in Hamburg veranſtaltet, um der engliſchen * Kriegsſchluß, Orden und Ehrenzeichen. Aas Shhlpeſen in der abiſchen Verfaſung. Karlsruhe, 6. Febr. Der Verfaſſungsausſchuß der bad. Nationalverſammlung beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, die Beſprechung über die Patronatsfrage(zu 8 18 gehörend) bis auf weiteres von der Tagesordnung abzuſetzen, da dieſe Angelegenheit nicht einfach und klar gelagert, ſondern höchſt verwickelt iſt.. Sodann wendet ſich der Ausſchuß dem ſehr wichtigen 8 19, der die Schulfrage behandelt, zu. Abſ. 1 dieſes Paragraphen, der lautet:„Die Schule unterſteht den Geſetzen und der Auf⸗ ſicht des Staates“ findet keine Beanſtandung. a Der Abſ. 2, welcher die Stellung des Religionsunter⸗ richts in der Schule betrifft, führt zu einer lebhaften Aus⸗ ſprache. Von ſozialdemokratiſcher Seite wird dazu erklärt, Religion ſolle künftig kein Pflichtfach mehr ſein, um der reinlichen Scheidung zwiſchen Staat und Kirche willen. Demgegenüber wird von den Rednern der anderen Parteien die Forderung aufgeſtellt„Religion iſt Pflichtfach“. Ein demokratiſcher Redner weiſt darauf hin, daß fetzt nach dem Krieg der Staat ein großes Intereſſe daran habe, das Volk, alt wie jung, wieder auf eine höhere ſittliche Stufe zu küh⸗ ren durch ſtarke Betonung der Religion.. Gegenüber der Faſſung des Entwurfs, daß„kein Lehrer wider ſeinen Willen zur Erteilung des Religionsunterrichts und kein Schüler wider den Willen ſeiner Eltern uſw. zum Beſuch des Religionsunterrichts gezwungen werden darf“, gibt zu Bedenken Anlaß. Von ſozialdemokratiſcher Seite wird darauf hingewieſen, daß bisher der Volksſchulunter⸗ richt zu wenig kulturelle Erziehung war. Die Ausſprache kam noch nicht zu einem kulturellen Ergebnis. Am Don⸗ nerstag nachmittag wird die Ausſprache fortgeſetzt. ar.. mne, 5 2 Regierungskriſe in Baden? Karlsruhe, 6. Febr. Zu dem vom Badiſchen Beobachter angekündigten womöglichen Ausſcheiden der beiden Zen⸗ trums mitglieder der badiſchen vorläufigen Volksregierung, der Miniſter Trunk und Dr. Wirth, und einer dadurch her⸗ vorgerufenen Regierungskriſe ſchreibt der badiſche Staats⸗ anzeiger, die Karlsruher Zeitung, in ihrem Leitartikel u. a. folgendes: Wir dürfen nicht verkennen, daß auch das Zen⸗ trum in ſeiner erdrückenden Mehrheit gewillt iſt, ehrliche demokratiſche Politik zu treiben und daß die vorläufige Volksregierung in Baden, die von Sozialdemokraten, Zen⸗ trumsleuten und Demokraten gebildet wird, bis jetzt in erfreulich einmütiger Weiſe zum Beſten des Landes gearbei⸗ tet hat. Was die Lage bei uns in Baden betrifft, ſo wäre es ſicherlich zu bedauern, wenn es tatſächlich zu einer Re⸗ gierungskriſis käme. Die Hoffnung, daß es möglich ſein wird, eine ſolche hintanzuhalten, darf jedoch nicht von der Hand gewieſen werden. Ja, wir haben Grund zu der An⸗ nahme, daß die Kriſis einſtweilen behoben iſt, und zwar ſchon mit Rückſicht auf die Tatſache, daß mehrere Mitglieder der Regierung in Weimar weilen und im Augenblick an derartig bedeutſamen Entſcheidungen, wie ſie eine faktiſch vorhandene Regierungskriſis verlangen würde, nicht teil⸗ nehmen können. Ein Proteſt des Generals Altrock. In der erſten Hälfte des November 1918 haben zahlreiche beutſche Truppen ſchwere blutige Kämpfe zu beſtehen gehabt, um den allgemeinen Rückzug möglich zu machen. So verlor die mir unterſtell: geweſene 28. Reſerve⸗Diviſion hierbei etwa 4000 Mann. Trotzdem ſie an den meiſten ſchweren Kämpfen des Jahres 1918 ernſt beteiligt geweſen war, hat ſie auch hier bis zur letzten Kampfſtunde tapfer durchgehal⸗ ten und mit unbefleckter Ehre dieſe Kämpfe, wie den ſchwie⸗ rigen Rückzug über Hohes Venn, Eifel, Rhein und Sauer⸗ land auſtandslos durchgeführt. 5 Was war der Lohn? Die zuſtändige Novemberrate von etwa 80 eiſernen Kreuzen 1. und 800 2. Klaſſe wurde ihr widerrechtlich vorenthalten. Sämtliche Vorſchläge zu Aus⸗ zeichnungen von Offisieren, Unteroffizieren und Mann⸗ ſchaften wurden nicht berückſichtigt, obwohl ſie bis zur O. H. L. hinauf warm befürwortet waren. So erging es vielen braven Truppen, die dem deutſchen Heere in den letzten ſchweren Kämpfen den Rückzug gedeckt haben. Wie für den ganzen Weltkrieg, ſo ſind auch für dieſe letz⸗ ten bitterſten Kämpfe dieſe Kriegsauszeichnungen zweifel⸗ los zuſtändig, Sie ſind angeſichts des Todes in Kampf und Not verdient! Es kann nicht von der Willkür irgend einer Regierung abhängen, ſie den deutſchen Kriegern vorzuent⸗ halten. Zudem wird in dieſer Frage in den verſchiedenſten deutſchen Kontingenten keineswegs übereinſtimmend ver⸗ fahren. Die Oeffentlichkeit möge entſcheiden. v. Altrock. 8 Generalleutnant u. Kommandenr der 28. Reſerve⸗Diviſion. Forderung nach ungeteilter Arbeitszeit. ze Karlsruhe, 5. Febr. Die ſeit Jahren von den Beam⸗ lenfachvereinen vertretene Forderung auf Einführung der durchgehenden Arbeitszeit bildete geſtern abend den Gegen⸗ ſtand einer mehrſtündigen Ausſprache in einer Verſamm⸗ lung im großen Feſthalleſaal, zu der ſich gegen 1500 Reichs⸗/ Staats⸗, Gemeindebeamten und Privatangeſtellte eingefun⸗ den hatten. Zunächſt beleuchtete Geh. Rat Prof. Dr. von Oechelhäuſer die Frage vom ſozialen Standpunkt aus, ſo⸗ dann Dr. med. Paul vom ärztlichen Standpunkt, während Direktor Kimmig von der Karlsruher Lebensverſicherung die Vorteile darlegte, welche man mit der ungeteilten Ar⸗ beitszeit in der Karlsruher Lebensverſicherungsanſtalt er⸗ zielt hat. Als vierter Redner ſprach Prof. Dr. Hollpach über die Ernährungsfrage und die Steigerung der Leiſtungs⸗ fähigkeit durch die ungeteilte Arbeitszeit, die er als einen großen Fortſchritt bezeichnete. Betont wurde vor allem auch, daß die ungeteilte Arbeitszeit nicht nur in den Büros der Beamtenſchaft, ſondern auch in allen Schulen, wie überhaupt im geſamten öffentlichen Leben zur Einführung kommen ſoll. In der ſich an die Vorträge anſchließenden Ausſprache traten zwei Redner, ein Schulmann und ein Beamter, für die Beibehaltung des jetzigen Syſtems ein. Demgegenüber wies Prof. Hollpach darauf hin, daß die engliſchen und ame⸗ ritaniſchen Soldaten deshalb ſo geſundheitlich gefeſtigt ſeien, weil man dort ſchon längſt die ungeteilte Arbeitszeit habe. Finanzminiſter Dr. Wirth erklärte, die vorläufige Volks⸗ per ende ſei durchaus mit der ungeteilten Arbeitszeit ein⸗ verſtanden, dieſe ſei aber bis jetzt deshalb nicht eingeführt worden, weil in manchen Kreiſen noch immer große Beden⸗ ken dagegen beſtänden. Wenn die geſamten Fachvereine Klarheit geſchaffen hätten und einſtimmig dafür ſeien, würde die ungeteilte Arbeitszeit kommen. Daraufhin wurde mit allen gegen vier Stimmen eine Entſchließung angenommen, in der die ſofortige Einführung der ungeteilten Arbeits⸗ zeit verlangt wird. Aus Baden und den Dachbargebſeten Der Staatsvoranſchlag für 1919. Im Voranſchlag des Staatsminiſteriums fällt der Auf⸗ wand für die Zivilliſte und Apanagen mit jährlich 1,8 Mil⸗ lionen Mark weg. Dafür werden die Erträgniſſe der Zivil⸗ liſten, Liegenſchaften und Betriebe als neue Staatseinnah⸗ men in den Voranſchlag einzuſtellen ſein. Die Abfindung für den bisherigen Großherzog und den Prinzen Max bil⸗ det eine außerordentliche Ausgabe des Domänen⸗Grund⸗ ſtocks. Gegen die früheren Staatsvoranſchläge wird der neue auf dem Gebjete des perſönlichen Aufwandes große 8 1 Aenderungen bringen. So wird er ſtatt bisher 4 uun 7 Mi⸗ niſterien enthalten. Sehr bedeutend werzem die Aufgaben 2 5 a » N N NS. re 8 l 8 0 . 8 Slas. T.. meiſt keilweiſe in für die Kriegsteuerungsbeihilfen ſein. Verein zur Förderung der Höheren Badiſchen Privat⸗ 5 Lehrauſtalten. In Mannheim tagte letzten Sonntag die Konferenz der Direktoren der Höheren Badiſchen Privat⸗Lehranſtalten. Es wurde zum Schutze und zur Förderung dieſer Schulgattung ein Verein ins Leben gerufen. Die Vorſtandſchaft über⸗ nahmen Herr Direktor Büchler, Realſchule Raſtatt, und Serr Dr. Schindler. Lenderſche Lehranſtalt in Sasbach. Pie Schriftleitung, Inſtitut Schwarz⸗Mannheim, iſt mit der Ausarbeitung einer Denkſchrift beauftragt worden. Verbaud Süddweſtdeutſcher Induſtrieller. Am Dienstag den 4. Febrnar d. J. fand im Bahnhof⸗ hotel zu Raſtatt unter dem Präſidium des 1. Bezirksver⸗ einsvorſitzenden, Direktor F. Bücking, i. Fa. Eiſenwerke aggenau, die 3. ordentliche Mitgliederverſammlung des Bezirksvereins Raſtatt und Murgtal des Verbandes Süd⸗ weſtdeutſcher Induſtrieller ſtatt. Der 1. Vorſitzende eröff⸗ ete die Verſammlung mit einer mit Beifall aufgenomme⸗ len Begrüßungsanſprache und gab daraufhin einen Rück⸗ blick über die ſeit der zweiten Mitgliederverſammlung des Bezirksvereins eingetretenen Ereigniſſe. Darnach wurde nach einem Referat des Verbandsſyndikus Dr. Mieck⸗ annheim über eine Reihe wichtiger induſtrieller Tages⸗ ragen eingehend beraten und zu den letzten, die Induſtrie rührenden Verordnungen Stellung genommen. Weitere sratungsgegenſtände bildeten die Beſchaffung von Auf⸗ rägen, Stellungnahme zu Ausnahmetarifen, Verkehrsange⸗ genheiten, der Geſchäftsverkehr mit den beſetzten links⸗ rheiniſchen Gebieten, die Kohlenverſorgung der mittelbadi⸗ ſchen Induſtrie und Exportfragen. Des plötzlich verſtorbe⸗ nen, langjährigen, verdienſtvollen Verbandsmitgliedes, Hof⸗ möbelfabrikant Georg Müller jr., Baden⸗Baden, wurde in ihrender Beiſe gedacht und der Witwe des Verſtorbenen telegraphiſch die herzliche Teilnahme des Bezirksvereins ausgesprochen. Zum Schluß erſtattete noch Dr. Probſt⸗ zannheim ein Referat über den Südweſtdeutſchen Indu⸗ ſtrie⸗Schnhrer bond. Karlsruhe liegt nicht kur beſetzten Gebiet. In RNorddentſchland beſteht vielfach die irrtümliche Mei⸗ kung, daß Karlsruhe im beſetzten Gebiet liege. In Baden ind nur die Hauptbahnſtationen Kehl und Kork ſowie die Tebenbahnſtationen Sundheim, Marlen, Auenheim und entesheim vom Feinde beſetzt; nach allen übrigen badiſcher tationen beſteht keine Verkehrsbeſchränkung. Zur Einfuhr von Südfrüchten wird aus Händler. kreiſen mitgeteilt, daß mit der Einfuhr von Zitronen und Orangen vorausſichtlich in den nächſten Tagen gerechnet wer⸗ en darf. Die Preiſe betragen vorausſichtlich 30 Pf. für Zi⸗ zronen und für Orangen je nach Größe 35, 40 und 50 Pf. Stück. Die urſprüngliche Preisangabe mit 1 Mark für das Stück war alſo reichlich übertrieben. r. Mannheim, 5. Febr. Die hieſige Fleiſcherinnung hat beſchloſſen, allen jenen Mitglfedern, die während des Krie⸗ ges ihr Geſchäft ſchließen mußten, im Falle der Bedürftigkeit anten unverzinslichen Kredit für drei Jahre in Höhe von einzuräumen.— Beim Schlittſchuhlaufen in einem t bei Ludwigshafen brachen drei Knaben ein, einer ertrank. . Langenſteinbach, 5. Febr. Hier verunglückte vorgeſtern abend der 64jährige frühere Sägewerksbeſitzer Fießler, Rech⸗ ner der ländlichen Kreditkaſſe, durch Abſturz von der Haus⸗ kreppe. Der Tod trat alsbald nach dem Sturze ein. Hardheim b. Walldürn, 5. Febr. Wie aus Bamberg ſemeldet wird, ſind dort zwei Matroſen aus Wilhelmshaven 8 genommen worden, bei denen man Kirchengeräte im ert von über 20000 Mark fand. Unter den kirchlichen Ge⸗ genſtänden befanden ſich eine Monſtranz, drei Kelche und ein 5 etterkreuz. Man vermutet, daß dieſe Gegenſtände von em Kirchenraub in Hardheim herrühren. der,„ Hardheim b. Walldürn, 5. Febr. Durch Feuer wur⸗ en die Scheunen des Wirts Hollerbach, des Schmiede⸗ ers Seeber r und des Landwirts Seuſchter zerſtört. 16 Lahr, 5. Febr. Bei Schutterwald wurde der Ober⸗ f ger Fuchs von Höfen von vier Wilderern durch Gewehr⸗ ſſe ſchwer verletzt. Die Täter trugen Infanteriegewehre. f u Konſtanz, 4. Febr. In der geſtrigen Bürgerausſchuß⸗ chung wurde die Einführung einer Luſtbarkeitsſteuer be⸗ oſſen, ferner die Inangriffnahme einer größeren Anzahl On Notſtandsarbeiten, darunter den weiteren Ausbau der eeſtraße. — Drahtnachriehten. Die Franzoſen im Kehler Grenzgebiet. 1 W. T. B. Offenburg, 6. Febr.(Tel.) Geſtern achmittag beſetzten die Franzoſen das entfernter gele⸗ gene Gebiet der dem Kehler Brückenkopf vorgelagerten mie, nachdem ſie in der letzten Woche bereits Kehl ſelbſt die nühere Umgebung beſetzt hatten. Die franzöſi⸗ chen Patrouillen ſtehen nunmehr am Rande des Appen⸗ 3 Waldes nur noch wenige Meter von der Haupt⸗ pat fe„Offenburg⸗ Appenweier entfernt. Kavallerie⸗ e durchſtreifen Wieſen und Felder. In Kehl fine er Stab des Kommandos des Diviſionsgenerals Dif⸗ kolor, u, Amtsgerichtsgebäude, von deſſen Giebel die Tri⸗ 98, flattert, Quartier genommen. Der General hat in ee des Hauptmanns Schmidt, des bisherigen Kom⸗ Wo H des Kehler Pionier⸗Erſatzbataillons Nr. 14, Nite genommen. Die übrigen ſehr zahlreichen Of⸗ Man ſind in Bürgerquartieren untergebracht. Die schaft hat größtenteils in der Pionierkaſerne und ürgerquartieren Unterkunft gefunden. 28 Tepe wbalte Anſchläge des Hamburger S.⸗Rates. „Berlin, 6. Febr. Tel.) Der Hamburger S⸗⸗ nach Cuxhaven am 1. Februar au den dortigen iter angeordnet, zur Hilfeleiſtung der Bremer menboote gefechtsklar zu machen. Die Ge⸗ Booten haben keine Verſchlüſſe, da dieſe in⸗ affenſtillſtandsbedingungen entfernt werden ſagt, Verſchlz Hamburger S⸗Rat hat nach Eurhaven zuge⸗ Wegen Eisglülſe zu Schiffe zu ſenden Der Loſe hat iich gangs gemeigert, das Schiff zu führen. Infolge s kam es alſo nicht zu einer Ausführung pens. In den Mitteilungen nach Cuxhaven ve fahren ei der Armierung der Schiffe müſſe vorſichtig liſche Kreuzrerden. damit der dieſer Tage eingelaufene eng⸗ zegen ben en nichts merke da die Lieferung der Verſchlüſſe waren ſich Waffenſtillſtandsvertrag verſtoße. Die Urheber be ſich alſo des Verbrecheriſchen ihres Tuns vollkommen ten mit 8 Schiff ſollte Gewehre, Munition und Grana⸗ as aange don Man denke. welche Folgen es für das Reich, Bruch 1 tſche Volk gehabt hätte. 1 9 85 Fül affenſtillſtandsvertrags, den dieſe wahnsinnigen Neſeteder* planten, ſchwere Re⸗ den wären eser das ganze deutſche Volk herbeigeführt wor⸗ Die Streiklage in Glasgow. a 390 Rotterdam, 5. Febr. Die Streiklage in 1 hat ſich nur wenig verändert. Soldaten 6 aufoeſtelt war- 0 je einzurechnen, riken. Fünf Tanks ſind in Glasgow oben. f.. T. U. Haag, 6. Febr. Aus London wird gemel det: Laut Monatsbericht der„Trade⸗Union“ Eng lands betrug die Zahl der Streikenden in Englan am 31. Januar 790 000. s Die Sinnfeiner regen ſich. W. T. B. Amſterdam, 5. Febr.„Daily News“ meldet: Di Lage in Irland beginnt eine ſehr bedauerliche Form an zunehmen, da eine gemeinſame Aktion der politiſchen un induſtriellen Kreiſe in der republikaniſchen Bewegung be vorſteht. Beide Teile glauben den Augenblick für eine Schlag gekommen. Die Forderung nach Entlaſſung vo Sinnfeinergefangenen, die von der Regierung halb und hal verſprochen war, aber bisher nicht durchgeführt wurde, un die 40ſtündige Arbeitswoche werden den Schlachtruf de. neuen Bewegung bilden, die auf die Unterſtützung von dre Viertel der iriſchen Bevölkerung rechnen kann. Vor dem Wiederzuſammentritt des amerikaniſchen Kongreſſes. ö T. U. Amſterdam, 6. Febr. Nach Meldungen au; Newyork geht dem demnächſt wieder zuſammentre tenden Kongreß ein Regierungsantrag auf Nachbe willigung von insgeſamt einer Milliarde Dollars zu die für die Lebensmittelverſorgung Europas, ein ſchließlich der feindlichen Mächte, beſtimmt ſein ſollen Dieſe Summe ſoll mit der bereits vorher bewilligte zur Anſchaffung von Lebensmitteln bis zum 31. Ja nuar 1920 reichen. 8 Die Tochter Wilſons ſchwer erkrankt. l 3 5. Febr. Die Tochter des Präſidenten Wilfor die ſich zurzeit in Brüſſel aufhält, iſt an der Grippe ſchwe erkrankt. 5 Amerika und Rußland.. W. T. B. Amſterdam, 6. Febr. Die Vereinigten Staate! haben gedroht, den verſchiedenen Parteien in Rußland kein Unterſtützung zu gewähren, wenn dieſe ſich weiterhin den Plane einer Zuſammenkunft auf den Prince⸗Inſeln wider ſetzen. Amerika werde dann u. a. ſeine Truppen aus Ar changelsk und Sibirien zurückziehen und ein Ausfuhrverbo für die nach Archangelsk und Wladiwoſtok beſtimmten Wa ren erlaſſen. Bunte Mappe. 1 — Wo ſind jetzt die Königstreuen? Zur Zeit, als win noch von Monarchen beherrſcht wurden, glaubte man ohn dieſe nicht leben zu können. Bei jedem patriotiſchen Feſt wurde dem Kaiſer oder dem Landesfürſten ein dreifache; Hoch gebracht, man fühlte ſich als glücklicher Untertan uni pries die Vorzüge derer, die auf dem Thron ſaßen. Hätt vor Jahresfriſt jemand geſagt, Ende 1918 gibt's keine Mo narchen mehr in Deutſchland, man hätte ihn ins Narrenhau geſperrt. So königstreu war man! Aber die Zeiten ändern ſich, manchmal ſogar recht ſchnell. In Gartz a. d. Oder, eine kleinen pommerſchen Stadt von etwa 4200 Einwohnern wollte jüngſt ein noch monarchiſch geſinnter Gymnaſialdirek tor Heerſchau halten über ſeine Geſinnungsgenoſſen, un! bat jeden, der königstreu ſein und bleiben wolle, ſich in ein bei ihm ausliegende Liſte einzutragen. Ausgerechnet nu! fünf Perſonen folgten dieſer freundlichen Einladung! Dan zriff der eifrige Herr anders zu: er forderte alle Königs.: reuen und auch den Kriegerverein des Städtchens zu einen eierlichen, gemeinſamen Kirchgang auf, und wieder erlebt, zr eine Enttäuſchung. Diesmal erſchien gar nur der Vor⸗ itzende des Vereins und ein einziges Mitglied! Ob's woh inderwärts ebenſo ſchlimm mit der Königstreue beſtellt iſt? — Ein fette Maid. In einer Berliner Zeitung ſtand urz vor Weihnachten folgendes Inſerat:„Ein junges Mäd⸗ ben möchte ſich gern mit demſenigen in Verbindung ſetzen, ber eine erfolgreiche Entfettungskur gemacht hat. Als Be⸗ ohnung ein Weihnachtspaket vom Lande.“ Sollte man es virklich für möglich halten, daß heutzutage jemud ſo leben ann, daß er den Wunſch nach einer„Entſettungskur“ hegt? Aber es muß mohl ſo ſein, ſonſt ſtände es ja nicht in der Zeitung, und Inſerate ſind jetzt nicht billig! SS o ooo vbTTTbßbbTbTbbbbbbTTbe SS Y S Hr r SSS————— P ä— Der Friede. Zur Heimkehr der Krieger. Von Lehrer Heywang. Ich ſah den Frieden auf die Erde ſteigen, Getreide ſäend, Blumen, reichſten Flor, Ich ſah ihn ſich zu allen Menſchen neigen: „Nun ſei die Erde wieder wie zuvor Der Boden, der euch alle ſoll ernähren. 55 Dinweg das Schwert! Den Pflug nehmt nun zur Handl Die ſtille Arbeit, treu, in Zucht und Ehren Befruchte wieder das verarmte Land“. Ich ſaß den Frieden auf die Erde ſteigen, 0 Mit Richtſcheit, Kelle, Hammer und mit Lot; Zum Bau ſah ich ihn endlich wieder zeigen Den Weg den Menſchen, die bisher der Tod Und die Zerſtörung ſich zum Ziele ſetzten, Daß Tränen fielen wie der reichſte Tau. Er hieß zu beſſ'rem Werk den Meißel wetzen. Segt alle Hand an ſeinen Friedensbau! Ich ſah den Frieden auf die Erde ſteigen. Als Prediger trat er in unſre Welt. Ringsum ſtand alles Volk in ernſtem Schweigen: Die Liebe hat euch lang' genug gefehlt. Der Haß hat lange alle Welt zerſpalten, Der Haß, wie ihn noch keine Zeit gekannt. Hinweg die böſen, trennenden Gewalten! Ihr Völker, reicht euch endlich doch die Handl“ Ich ſah den Frieden auf die Erde ſteigen. Nicht war er lachend, wie ich ihn gedacht, Nicht kam er her in frohem Jugendreigen, Er mſt war er, einfach, ohne jede Pracht. Nicht leicht war's bei der feindlichen Verhöhung, Was er von uns verlangte, flehend bat. Und doch, es geht nur ſo: Hier zur Verſöhnung Die Hand!— Nun zur gerechten Friedenstat! Eine Landarbeitsordnung. Berlin, 30. Jan. Der Rat der Volksbeauftragten gib bekannt: In Betrieben der Land⸗ und Forſtwitſchaft, für di ein Tarifvertrag nicht beſteht, ſind Drenſtverträͤge mit meh als halbjähriger Dauer ſchriftlich abzuſchließen, ſofern darm Be züge nicht barer Art zugeſichert ſind. Die tägliche Höchſtarbeitszeit beträgt in vier Mona en durchſchnittlich acht, in vier Monaten durchſchnittlich 10 un in weiteren vier Monaten 11 Stunden. Darüber hinaus geleiſtet Aleberſtunden ſind beſonders zu vergüten. In die Arbeits zeit ſind die Wege vom Hof zur Arbeit und von der Arbeit zun nicht dagegen die Arbeitspauſen, ſowie din ütterungszeiten bei den Arbeitsgeſpannen. Während des Som⸗ nerhalbjahrs ſind täglich mindeſtens zwer Stunden Ruhepauſer zu gewähren. Wohnung, Landyutzung und andere Leiſtungen, die keiner Markwert haben, ſollen, wenn ſie als Teil der Entlohnung vom Arbeitgeber zugeſichert ſind, mit ihrem Geldwert zuſammer feſtgelegt werden. Als Vergütung für eine Ueberſtunde oll mindeſtens ei a bes Bei bn wit 40 Prazant Au fſchlag zuacnde 4e e tegt werden. e e e „— Fütterung und Pflege der Tiere, ſowie ſonſtige natut notwendige Arbeiten ſind ſolchen Arbeitern, die dieſe Arbeit nick allgemein vertraglich übernommen haben, als Ueberſtunden 3 vergüten. Andere dringliche Arbeiten an Sonn und Feſttage ſollen mit mindeſtens dem doppelten Ortslohn im Sinne de Reichs verſicherungsordnung vergütet werden. f Arbeiterinnen, die ein Hausweſen zu verſorgen haben, ſin ſo früh von der Arbeit zu entlaſſen, daß 10 eine Stunde ve der Hauptmahlzeit in ihrer Häuslichkeit eintreffen. 1 Die Kohlenverſorgung Süddeutſchlands. Wie der„Bad. Preſſe“ mitgeteilt wird, geht Süddeutſe land hinſichtlich der Verſorgung mit Hausbrandkohlen be ſorgniserregenden Zeiten entgegen. Wenn ſich bishe ein Mangel nicht beſonders fühlbar gemacht hat, ſo iſt das der Umſtand zu verdanken, daß die großen Lagerhallen im Rhein hafen und Karlsruhe im vergangenen Sommer mit über 100 00 Briketts angefüllt wurden. Dieſe etwa einen Monatsbedarf dar ſtellende Menge mußte aber zur Deckung des dringenden Bedarf a in den letzten beiden Monaten abgeſtoßen werden, we eit der Beſetzung des linken Rheinufers keinerlet neue Zufuhre mehr zum Oberrhein gekommen ſind. Die Lager des Brigketi ſyndikats ſind vollſtändig geräumt; auch bei den Kohlenhändler befinden ſich keine nennenswerten Britzettvorräte mehr. Infolg der durch die Bergarbeiterſtreiks entſtandenen Förderungsaus fälle, die durch erhebliche Minderleiſtungen der noch arbeitende Belegſchaften vermehrt wurden, kommen nur noch geringe Menge Ruhrkohlen nach Süddeutſchiand. Als Heizmatertal iſt einſt weilen nur noch Koks verfügbar, von dem die ſüddeutſchen Lager noch einige Beſtände aufweiſen. Der völlige Ausfal der Braunkohlen⸗Brigtkettlieferungen wird ſich insbeſondere in de Bäckereien fühlbar machen, deren Oefen auf die Verfeueru von Britzetts eingerichtet ſind. Die Brotverſorgung Süddeut lands dürfte daher in Frage geſtellt ſein. r 1 Lokales. — Wir verweiſen nochmals auf den am Sonntag, abends 7 Uhr, im Badiſchen Hof ſtattfindenden Operettenabend. Alfred Lando y, der Operetten⸗ tenor des Mannheimer National-Theaters, wird in Ver⸗ bindung mit der beliebten Sängerin Lieſel Vogel⸗Mack die Hauptpartien ſingen. Der Abend fand vor kurzem in Mannheim rieſigen Beifall und iſt die Kritik allen Lobes Das Duett„Man ſteigt nach“ und„Stubenmädel und Nachtportier“ löſten wahre Lachſalven aus. Während die ernſteren Geſänge Otto Vogels großen Anklang fanden. Die vorkommenden Tänze mußten wiederholt werden. Es wird auch bier dieſer Abend jedem etwas bringen und ver⸗ bärgt der Name Landory für einen genußreichen Abend. Karten zu Mk. 150, Mk. 1— und 80 Pfg. im Vorverkauf bei Buchh. Zimmermann, Behringer, im Bad. Hof und an der Abendkaſſe. Der Saal iſt gut geheizt. Mittelſtandshilfe beir. Angehörige des Mittelſtan⸗ des im Kreiſe Mannheim, welche durch den Krieg in eine Notlage geraten ſind und um Unterſtützung aus den vom Kreis hierfür bereitgeſtellten Mitteln nachſuchen wollen, haben ihre Geſuche mit entſprechender Begründung bei ihren zuſtändigen Bürgermeiſterämtern einzureichen Die Bürger⸗ meiſterämter ſind bereit, den Geſuchſtellern bei Ausfertigung ihrer Anträge behilflich zu ſein. Ausnahmsweise können die Geſuche beim Kreisausſchuß Mannheim oder bei der Mittelſtandskaſſe 1916 in Mannheim eingereicht werden. Es ſollen bei der Unterſtützung berückſichtigt werden ſelbſtän⸗ dige Geſchäftsleute, Gewerbetreibende, Landwirte, Beamte und ſonſtige Angeſtellte und Angehörige der freien Berufe, ſoweit ſie ihrem Einkommen und ihrer Stellung nach zum Mittelſtande gehoren. 5 Vermiſchtes. Der Streit um das Hteresgut. Wegen der Verwendung vor urückgeführtem Heeresgut— es handelt ſich um 360 Millioner igarren, 400 Mi lionen Zigaretten und 200 000 Liter Brannt wein im Werte von 60 Millionen Mk.— das in Effe lagert, kam es zwiſchen den Vertretern der Stadt Eſſen un! einem Vertreter der Intendantur Münſter zu ſcharfen Auseinander ſetzungen. Die Intendankur Münſter verlangt die Herausgabe de Waren, um ſie an Solbvaten und die Volkswehr abzugeben. Du Vertreter Eſſens erklären, derartige aus Mitteln der Allge meinheit gekaufte Waren müßten auch wieder der Allgemeinhei zugeführt werden. Die Stadtverwaltung hat ſich dieſerhalb an di Volksbeauftragten in Berlin gewandt. Herr Eisner auf Reſſen. Der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent Eisner hatte auf ſeiner Fahrt nach Berlin in der letzten Woche einen prunkhaften Salonwagen zur Verfügung. Das Bahnperſonal verſah ſeinen Dienſt in weißen Handſchuhen. Es fand auch eine verſchärfte Zugskonkrolle ſtatt: jeder Mitreisende des gleichen Zugs mußte ſich u. a. mehrmals durch Paß uſw ausweiſen. Waldmann. Der berühmte Wagnerſänger an der Wienen be Friedrich Waldmann, iſt im Alter von 48 Jahren geſtorben. Die Ruinen von Ypern. Die belgiſche Regterung ſolt be⸗ ſchloſſen haben, die Runen der Stadt Ypern in ihrem jetziger Zuſtand zu erhalten. Es ſolle ein ganz neues Ypern gebauf werden, wahrſcheinlich in der Nähe der alten Stadt. Verurteilung. Der Lieferant von Kriegsmunition für Frank. reich, Simon Bloch, wurde vom ſchweizeriſchen Bundesſtraf⸗ gericht zu 8 Monaten Gefängnis und 10 000 Franken Geld⸗ ſtrafe verurteilt, weil er die Schweiz um über 10 Millionen Steuern betrogen hatte. Der Kriegsgewinn Blochs beläuft ſick auf viele Millionen. Der Steuerbeamte Junod, der Bloch ge⸗ holfen hatte, wurde zu 8 Monaten Gefängnis und 2000 Franken Geldſtrafe verurteilt. Bei den Verurteilten wurden 6½ Monate Unterſnchun⸗spaft angerechnet. 7 Diamantene Hochzeiten. Das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit hat am 1. Februar in aller Stille der Reutlinger Ehrenbürger, Regierungspräſident v. Belleno mit ſeiner Ge⸗ mahlin im engſten Familienkreiſe gefeiert.— Auch die Schloſſer⸗ meiſters Eheleute Wendelin Barthelme(87 Jahre alt) und eine Gattin Thereſe geb. Thoma(90 Jahre alt) in Tauber⸗ e konnten am 29. Januar die Diamantene Hochzeit eiern. 4½ Milliarden Mark betragen ungefähr die jährlichen Renten an die Kriegsbeſchädigten, d. h. mehr als die geſamten Reichs⸗ ausgaben vor dem Krieg. Die Renten ſind eine Ehrenſchud und haben allen anderen Ausgaben voranzuſtehen. Es iſt aber auch klar, daß die gewaltigen Summen, die für die unabweisbaren Bedürfniſſe des Reichs nötig ſind, nicht anders als durch Arbeit 8 und wieder Arbeit aufzubringen ſind. a Unverhofftes Wiederſehen. Aus Altötting(Oberbayern) zog vor 33 Jahren der damals 16jährige Damenſchneider Matzedem hinaus in die weite Welt. In London hatte er ſich dann eine Exiſtenz gegründet. Seit 33 Jahren hörten ſeine Angehörigen nichts mehr von ihm. In der letzten Woche betrat der Ver⸗ ſchollene ſeine Vaterſtadt wieder und erkundigte ſich im Gaſthof nach ſeinen Geſchwiſtern. Sein Bruder war gerade unter den Gäſten. Der Heimgekehrte war 155 eines großen Geſchäfts in London und wurde jetzt nach 4½ ähriger nee aus England ausgewieſen und nach Deutſchland zurückgeſchicht. Von ſeiner Frau, einer Engländerin, und ſeinen ſechs Kindern iſt er ohne Nachricht. 8 5„ * Schrankbiebſtahl. In Barmen iſt auf dem Bezirkskom⸗ Inando ein Kaſſenſchrank mit 4000 Mark bar geſtohlen worden. der Schrank wurde erbrochen auf der Straße gefunden. Mit gem Geld 1 aber auch die Nachweiſe von Ausgaben des Arbeiter⸗ und Soldatenrats in Höhe von über 1½ Millionen Mk. zerſchwunden und die Polizei glaubt, daß es den Dieben veniger um die 4000 Mk. als um die Beſeitigung der Dokumente zu tun gemeſen ſei, die am andern Tag von einer Dienſtbehörde teprüft wekden ſollten. Betantworllich fur die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim. Malzkaffee-Uertellung. Morgen Hamstag den 8. ds. Mis. erhalten Malzkaffee pro Kopf der Haushaltung/ Pfund zum Preis von 52 Pfennig pro Pfund in folgender Einteilung: Vom 1. bis 15. Februar 1919 Nr. 1 bis 416 Nr. 417 bis 832 Nr. 833 bis 1085 Nr. 1086 bis 1512 Nr. 1513 bis 1886 bei der Handlung Albert Schelb, Luiſenſte. bei der Handlung Joh. Eder, Hildaſtr. bei der Handlung Auguſt Engert, Riedſtr. bei der Handlung Marie Fabian, Gundſtr. bei der Handlung Math. Frey, Luiſenſtr. Au bei der Handlung Joh. Erny, Roſenſtr.. 1 teln Aten GGezugsscheinf rei) Hervorragend preiswert! zum Teil bis unter der Hälfte des früheren Verkaufspreises. des Kohlenausweiſes. Diejenige welche am Sams⸗ tag den 1. ds. Mts. bei Heierling und Stengel keine Kohlen erhielten, enthalten in den Nr. 844 bis 1379 und 1 bis 150 bei der Kohlenhandlung . eierling, Riedſtraße. 8 Nr. bis 1379 u. 1 bis 150 in g Einteilung: a r. 844 bis 1100 von 8 bis 10 Uhr. Nr. 1101 bis 1880 von 10 bis 12 Uhr. Nr. 1 bis 150 von 2 bis 4 Uhr. Der Preis beträgt pro Zentner 3.75 Mk. 14 bis 1379, von Nr. 1 bis 150 die Nr. 22 auf der ckſeite gültig und muß entwertet werden. Serkonheim, den 7. Februar 1919. f Lebensmittelamt. Fleisctausgabe. Morgen Samstag, den 8. Februar 1919 erhalten 1 Nr. 1 bis 825 bei Metzgermeiſter Gruber. 0 L. 826 bis 1324 bei Metzgermeiſter Gro pp. Nr. 1325 bis 2072 bei Metzgermeiſter Hartmann. Nr. 2073 bis 3000 bei Metzgermeiſter Neudeck. f Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre e bei Metzgermeiſter Schertel. s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 und für die halbe Karte 62½ gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer 4 iſt die Nummer 80 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Samstag, nachmittags von 2— 7 Uhr. Sonntag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 7. Februar 1919. Lebensmittelamt. d Am Famstag, den 8. Lebruar 1919, vormittaßs 8 Uhr beginnend, wird auf der Freibank(Waghalle) dahier Kuhfleiſch ausgehauen das Pfund zu Mk. 1.40. Empfangsberechtigt ſind die Nummern des Fleiſchkartenumſchlags 1—500. Die Abgabe erfolgt nur gegen Vor⸗ zeigung des Umſchlags und Abgabe von Fleiſchmarken. 8 Das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Seckenheim, den 7. Februar 1919. ü Bürgermeiſteramt: J. B. Hörner. Bekanntmachung. Die Bergebung öffentlicher Arbeiten und Lieferungen betr. Die Wirtſchaftsſtelle für den Handwerkskammer⸗ bezirk Mannheim e. Gen. m. b. H. hat es als Zentralſtelle für die Vergebung wichtigerer hand⸗ weerklicher Leiſtungen übernommen, den ſtaatlichen und kommunalen Behörden Handwerksbetriebe vor⸗ zuſchlagen, die für die Uebernahme von Arbeiten und Lieferungen in Betracht kommen. AJn erſter Linie ſollen Handwerker berückſichtigt werden, die durch den Krieg in Mitleidenſchaft gezogen worden ſind. g ie Handwerker und zwar 1 2) Bauhandwerker bd) Wagner und Schmiede werden erſucht, ihren Betrieb ſofort bei der Wirt⸗ ſchaftsſtelle anzumelden. Anmeldeformulare ſind dei den Bürgermeiſterämtern, bei den gewerblichen igungen und bei der Handwerkskammer zu en. 5 Mannheim, den 20. Januar 1919. Die Handwerkskammer zu Mannheim: Bei diefer Ausgabe iſt die Nr. 21 von Nr. findet am Sonntag den 9. ds. mts. Bachmittags werker ſowie Neueſte geſtimmungen über Renten-Anſprüche Kriegsbeſchädigter nach der Reichs verſicherungsordnung Auf die Verordnung des Reſtes der Volks⸗ beauftragten im Berlin vom 14. XII. 1918 im Reichsgeſetzblatt No. 186 wird hingewieſen. Das Reichsgeſetzblatt kann auf dem Bezirksamt⸗ Verſicherungsamt, Zimmer 42, vormittags von 9½—12 Uhr eingeſehen werden. Kriegsbeſchädigte, welche mit ihren Renten⸗ anſprüchen wegen dölliger Verjährung ſchriftlich oder mündlich abgewieſen wurden, wollen sokort unter Vorlage des ihnen zugegangenen Beſcheides vormittags vorſprechen; ebenſo diejenigen Kriegs⸗ beſchädigten, deren infolge teilweiser Oenahrung ihres Anſpruches nicht der ihnen zuſtehende Renten⸗ betrag zur Zahlung angewieſen werden konnte. Mannheim, den 3. Februar 1919. Badiſches Hezirksamt: Verſicherungsamt. Sammel⸗ Anzeiger aur für zutiglieder der Jaudw. Ein- n. Verkaufsgenoſſeuſchaft. ä Zuchtſauenfutter, Maſtfutter für Rind⸗ vieh, Schweinefutter„Avitin“ Rohmelaſſe, Fiſchmehl, Viehſalz. Difch. Kleeſamen Reps⸗ kuchenſchrot Trockenſchnitzel ſind im Lager vorrätig. Leere Säcke ſind im Lager ver⸗ käuflich per Stck. 7.70 und 8 Mk. Gerſten⸗ dünger wird morgen Mittag ausgegeben. f Der Vorstand. Einladung. Alle Reichs-, Staäts⸗, Gemeinde und Privatbeamten(Ober⸗, Mittel⸗ und Unterbeamten) werden hiermit zu einer wichtigen N 5 Beſprechung (Sildung einer Ortsaruppe und Hezirksvereins) am Mantag, 10. Februar, abends ½8 Ahr, im Badiſchen Hof eingeladen Vollzähliges Erſcheinen aller notwendig. i J. A.: w Wehrle. Kathol.„Arbeiterberein“ Seckenheim E V. Am Lonntf, den 9. Februar 1019 hachm. 3 Uhr findet im Saale zum„Kaiſerhof“ eine fgiegrüssungsfeler mit theatrallschen Nufkührungen unter der heimgekehrten Krieger ſtatt, wozu unſere Mit⸗ glieder, beſonders die Krieger, ſowie die Mitglieder des Männervereins, mit ihren Angehörigen„frdl. eingeladen werden. Kinder haben keinen Zutritt · Der Vorsfand. Gewerbeverein Seckenheim. Unſere diesjährige Generalversammlung punkt 3 Uhr im Lokal„zum Löwen“ ſtatt. Tagesordnung: Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht; Neuwahl des geſammten Vorſtand; Beſtätigung neu eingetretener Mitglieder; Regelung des Suͤbmiſſionsweſens; Wahl techn ſcher Kommiſſionen. ö Wir laden alle unſere Mitglieder zu zahl⸗ reichem Beſuche ein. Außerdem ſind alle Hand⸗ gvbez. Groß gez. Hauſſer. hier, Zimmer 42, in der Zeit von 9½— 12 Uhr Mitwirkung der Jungfrauenkongregation zu Ehren f Tiefbewegt ereilt uns die traurige Nachricht, daß unſer Mitglied und Turner Gefr. Michael Müller nach langer treuer Pflichterfüllung ver⸗ wundet in engliſche Gefangenſchaft kam und dort an ſeinen ſchweren Verletzungen a 105 Heldentod fürs Vaterland geſtorben 1 Der liebe Turnfreund war ſtets ein eifriges treues Mitglied des Vereins und hat durch ſein liebenswürdiges vor⸗ bildliches Weſen und ſeinen aufrechten ehrlichen Charakter auf Alle mit denen er im Verkehr war den beſten Eindruck gemacht. Wir verlieren an dem lieben Gefallenen einen Turnbruder den wir mit Stolz zu unſern Beſten zählten und deſſen Andenken wir ſtets in Ehren hal⸗ ten. 0 9 Mögen die ſchwer heimgeſuchten Angehörigen Troſt in ihrem ſchweren Leide finden. Der Tururat. in hochkeimender Sam ENI— Qualität! in Sorten die den örtlichen Verhältniſſen entſprechen und von mir erprobt ſind. P. Schwarz, Gärtner l Wilhelmſtr 25. Empfehl Gemüſe⸗ u. Blumenſamen Zu der am Sonntag den 9. Februar 1919 im Saale des„Zähringer Hofes“ ſtattfindenten Abendunterhaltung mit theatrallschen, gesanglichen u. musikall schen Aufführungen. Eintrittskarten zum Preiſe von 1 Mk. an den bekannten Stellen und abends an der Kaſſe. Mitglieder haben freien Zutritt. N Anfang e Uhr. Saaleröffnung ½6 Uhr. 2 Tehflinge geg. ſofortige Vergütung geſucht. g L. Lochbühler, Schloſſerei. Der Turnrat. Hebt. Sabrrad mit Gummibereifung zu verkaufen. 8 Preis Mk. 140.— Wer ſagt die Expedt. Ein rotbrauner Hund„ Liese Vogel Mack, 4 entlaufen. 1 d Otto Vogel, 3 f n Sa n (Dobermann Kreuzung) ½9 khr 1 4 Alfred Landory auf den Namen Zambar i hörend. g Probe. Belohnung(oder Geſangsabteilung. eckarauerstr. s. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Eine Partie gebrauchte 8 Die Leitung. Weinflaschen figſgrohbofon 4 l. billig zu verkaufen. Lichtbt grogen farbigen Bildern und Gedicht. Vol Turnverein Seckenheim bittet f Hochachtungsvoll 1 E. U. b gegr. 1898. 8 5 Einladung! Karl Raufelder i f Nr. 1887 bis 2140 5 1 bei der Handlung Joh. Friedel Hildaſtr. 36 f i i* bei Greulich u. Herſchler Friedrichſtr. N 5* Nr. 2601 bis 3000 1 8 Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 82 auf der Innen⸗ 5 8 f ſeite des Lebens mittelausweiſes gültig und muß entwertet N ö F. Hoffmann f werden. f. 5 a 15 3 Die Bewohner der Hochſtädt, der Steinzeug und des 0 Damen-Eonfektionshaus— bisher Strassburg l. E. 5 8 Gichwalrs bei den Handlungen Fenske u. Waſcheck. f. N Seckenheim, den 7. Februar 1919. N Haus 0 DSebensmittelamt. 5 J etzt MANNHEIM, 2 1, 5-6, Hellmann& Heyd. 5 f 4 3 K ſt 2 5* 7 it d A. 1 f 8 8 5 6 5 7 25 25 N 5 7 N 7 Bekanntmachungen marge n bol de er. auf den eee N Fahrrad- f 1 9 7 erhältli ind. ie demende leni; e e e Jurnecbund„Jahn“ diummimänte Llebensmittelamt. J.„ 225 Seckenheim. eingetroffen i Es ane an e 5 77 den 8. ds. ö Amtliche 8 1 5 L. Lochbühbler Hauptſti Mts. Fettſchrot 5 zwei Ztr. gegen Vorzeigung Bekanntmachungen 0 Nachruf 1. 7 1 D Voranzeige Im Weltall u. Märohenland“ Kunst Reisen Natur Wissenschaft Humor Märchen Sagen. Beehre mich, der verehrl. Einwohnel schaft von Seckenheim ergebenst anzuzeigel dal ich am Samstag, den 8. Februar nab“ mittags 3 Unr im gutgeheizten Saale 2 „Kapelle“ einen N Grossen faor-Vortrag für Kinder veranstali⸗ zur Vorführung gelangen, Max und Moritz tolle Streiche 2 böser Buben mit 90 leben“ trag nach Wilh. Busch auflerdem Die Reise um die Well 60 Bilder aus allen Weltteilen mit geschichl Voortrag zur Erklärung. 5 Trotz der enormen Unkosten beträb der Eintrittspreis 40 Pfg. 700 Plätze. Um zahlreichen Besuch der hoch, tressannten und lehrreichen Veranstaltuf 1 Photogr. Geschäft. Heiterer Sonntag den 9. Februar 1919 im großen Saal des„Badischen Hofes“ ö Grosser Operettenabend in 8 Abteilungen. Mitwirkende: vom„Nationaltheater“ Mannheim. Musikdirektor Bartosch. 3 Preise der Plätze: Sperrsit? num. 1 I. Platz 1.00 II. Platz 0.80 Mk. 710 Vorverkauf bei Buchhändler Zimmermel und Behringer, sowie im„Bad. Hof“ u an der Abendkasse.. e e freundlichſt einge⸗ i. een f N laden. 2 8 Wiriſchaft zum Lamm“ Pfihbülrten—— d ne dee bandwaſchbürſchen- 1 Simmer u. ſche zune ll f Kalnder pelle. ee Sate, e nleken gerd n miesen geht mit Matratze 80 1—* Gilmer. ſteſteles ö Luisenstr. 1 zu verkaufen. Wilhelmſtr. 19 ll 1 10 0 braße ge u erfragen in der Ge⸗ 10 2