n Fimtsblatt der Bürgermeisteram ——— 2— ter Seckenheim, Avesheim, Nec karhausen und Edingen. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier F e Durch die Poſt bezogen pro Quartal 3.25 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Inſerationspreis: Die einſpaltige Peritzeile 80 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 37 r.... ͤ... Sr Ebert proviſoriſcher Reichspräſident. Weimar, 11. Febr.(Tel.) Die Nationalver⸗ ſammlung wählte mit 277 von 397 abgegebenen timmen bei 51 Stimmenthaltungen Ebert zum proviſoriſchen Reichspräſidenten. v. Poſadowski er⸗ 5 5 Stimmen. Ebert erklärte, die Wahl anzu⸗ — n — S———————————————————————— Eberts Zitat und Gelöbnis. a Der„Volksbeauftragte“ Ebert hat in ſeiner Anſprache zur Eröffnung der Deutſchen Nationalverſammlung den „Geiſt von Weimar“ beſchworen. Dabei hat er eine Strophe aus„Hermann und Dorothea“ zitiert folgenden Wortlauts: „Denn der Menſch, der zur ſchwankenden Zeit auch ſchwankend geſinnt iſt, — Der vermehret das Uebel und breitet es weiter und Ab 1 weiter; Aber wer feſt auf dem Sinne beharrt, der bildet die tr. Welt ſich.“ jeteill/. hat dieſe Verſe geſchrieben im Hinblick auf die ) Be⸗ 92 gemeine Erſchütterung“, welche zu ſeiner Zeit auch eine in die Ae 5 die franspſiche. über die Lande fort⸗ 5 1 N vethe 7 7 1 1 en. 0 5 rigen 0 N he fährt an der etreffenden Stelle unmittel vieſen,„Nicht dem Deutſchen geziemt es, die fürchterliche Be⸗ en in Tort, tethi 5 dorthe 1 Tortauleiten und auch zu wanken hierhin und dorthin. lugu Denn es werden noch ſtets die entſchloſſenen Völker ge⸗ migen Die fur m. g prieſen, ſe ge⸗ Die für Gott und Geſetz für Eltern, Weiber und Kinder Stritten und gegen den Feind zuſammenſtehend erlagen.“ enheit 1 55 be Deutſchlands erſter Präſident. ehörde 8„Die deutſche Demokratie marſchiert“. gew te denn der erſte Präſident der Deutſchen Republik e hier rut, worden. Herr Ebert, der ſüddeutſche Sozialdemo⸗ en Hohen 5 von jetzt an, ſo wie bis zum 9, November der 1 N 15 er Wilhelm II. es tat, ſtaatsrechtlich nach außen wohn e eutſche 65 Millionenvolk. Der neue deutſche Volks⸗ wenn r dadurch Legitimität und klare Formen erhalten, Ver⸗ Rent e bedeutſame und ſchwerſte Stück Ar⸗ terium leiſten ist i ie eigentliche Regierungsbildung, noch zu nahm Sitnanen halb 4 Uhr eröffnete Präſident Dr. David die ahme⸗ N Der eigentliche hiſtoriſche Wahlakt durch Stimm⸗ ehörde Went 5 um halb 5 Uhr beendet, um welche Zeit der Prä⸗ Wohl⸗ 68 85 er Verſammlung die Wahl Eberts zum Präſidenten 0 eutſchen Reiches verkünden konnte. Nach dieſer Mit⸗ us ſicht teilung wandte ſich Herr David an den Gewählten mit der ällen ſerage ob er ſein neues Amt annehme. Mit ſeiner dunklen 1 des Ja. athiſchen Stimme antwortete Ebert ein ruhiges feſtes zielle Ir, Präſident der Verſammlung geht dann in die offt⸗ 1 9 Begrüßungsanſprache an das neue Reichsoberhaupt rſonen alleft in der er noch einmal den Willen des Volkes als den ſte hen Präſtden Rechtsgrund aller Macht und aller Würde des ihre nd denten betont. Es folgen Worte ehrlichen und freudi⸗ Manger d für Präſident Ebert, der in den letzten drei oeh. iet das Steuer der Negiezung u ub ichtige a0 0 Ein Deutſcher. . Von Otto Ruppius. a a eiteren Er d ck b zirkz⸗— Nachdruck verboten.) zeſuch, 0„Aber in Anbetracht des zu erwartenden Truthahns, anzu⸗ der noch eine Weile auf ſich warten laſſen wird, möchte ertsor fil kleine Appetitreizung vorſchlagen,“ begann jetzt John, r dem ich erhebend!„Wenn,“ fuhr er ſich nach einer der Ladies etzigen ö ſpiele d ſott,„wenn Miß Henderſon uns die Quadrille igrab, ſpielte, die ſie nur allein in dieſer Art zu ſpielen verſteht, Tag 4e tanzen wir zuerſt!“ „Ich unterſtütze den Antrag!“—„und ich vereinige 1 meine Bitten an Miß Henderſon!⸗ klang es von Seiten 17. 855 zungen Männer; die weiblichen Gäſte aber hatten ſich inan 115 Fluge um die Genannte lachend versammelt, und ſicht⸗ isn ich geſchmeichelt erhob ſich dieſe, um ſich nach dem Klavier uftrie“ 5 wenden. Reichardts Blick flog über die ſich erhebenden deren* waste gen Gruppen, die nur den erſten Ton zu er⸗ 1 5 en ſchienen, um das Karree zu bilden; er traf von 3 Be, ict auf Margaret, und ein Ausdruck von Aufforderung n det N. te ihm aus ihrem Geſichte entgegen, der alle ſeine gegen, 1 8 in Erregung ſetzte; mit Macht drängte es ihn, ezirke⸗ A den Platz an öhrer Seite zu ſichern, im nächſten 9—12 egenblicke aber ſtand auch ſchon ſein Entſchluß, jeder a ihm ng möglichſt aus dem Wege zu gehen, wieder vor . 1 noch ſchwankte er in hartem innerem Kampfe, 1 1 auſchten die Akkorde der Einleitungsakte auf, die f. Männer flogen den Damen entgegen, Johnſon enn f er bevorrechtete Bewerber um Margaret zu ſein, r der Uebrigen machte auch nur einen Verſuch, it zut Rei 955 Hand ſtreitig zu machen; faſt meinte aber 4 1 als ſie ihrem Tänzer die Hand bot, einen 5 en Blick von ihr aufzufangen. N„„Sie kanzen nicht, Sir?“ rief ihm John zu,„very 11855 ſo tu' ich es!“ und damit eilte er der einzigen noch 7 dien Dame zu— Reichardt bemerkte jetzt erſt, daß folgte ein dünner n g Donnersfag, den 18. Februar v ken, unter schwierigkeiten bewieſen habe, wie ſte noch niie einen Staatsmann umdroht haben. Daß keine cuſſiſchen Zuſtände in Deutſchland eingeriſſen ſind, iſt nach Davids Meinung in erſter Linie Eberts. Verdienſt und auch, wer darüber nicht ganz ſo dachte, konnte heute wieder wahr⸗ nehmen, wie verhaßt Ebert bei allen denen iſt, die uns mit dem Bolſchewismus beglücken möchten. Eine ſchrille weib⸗ liche Stimme— Frau Zitz— machte den Anfang, dann iblicher und männlich gemiſchter Chor höhniſcher Zwiſchenrufe. Die Empörung dagegen war groß. Aber Präſident David verſtand es meiſterlich, zunächſt nachts zu hören, und nur ſeine Schlußworte gegen jeden Terror einer Partei enthielten die ernſte Warnung an die unab⸗ hängigen Störenfriede, die ſich denn auch kaum noch hörbar machen konnten als nach der kurzen Dank⸗ und Programm⸗ rede Eberts das Haus und die Tribünen ſeinem erſten Re ichspräſtdenten eine ſtürmiſche Ovation darbrachten. Selbſt die Konſervativen hatten ſich dazu erhoben. Nur die unbelehrbaren Verneiner blieben beiſeite. Die ſtarke Sympathiekundgebung hatte als Urſache vor allem den guten Eindruck, den Ebert durch ſeine Worte und ſeine ganze ſchlichte und würdige Haltung auf das Haus gemacht hatte. Gerade, daß dieſer Mann, der ſich auch jetzt noch zum Arbeiterſtaud bekennt, perſönlich ſo völlig als Bür⸗ ger auftritt, macht ihn als Repräſentanten des ganzen Vol⸗ kes geeignet. Dazu harte er es geſtern deutlich ausgeſpro⸗ chen, daß er in ſeiner Amtsführüng und Politik die Ideale der echten Demokratie. die keine einſeitige Parteiherrſchaft dulde, mit den Gedanken des Sozialismus, in dem er auf⸗ gewachſen iſt, zu verſöhnen beſtrebt ſein wird. Und für dieſes Programm, für das er ſich noch manchen Freund zu⸗ gewinnen kann, fand er zum Schluß ſogar die vorzügliche Formel: Allen nach Möglichkeit den gleichen Ausgangspunkt zu geben und das gleiche Gepäck aufzuladen. Für die deutſchen Arbeiter wird die Parole aus dem Munde eines der ihrigen und jetzt zur höchſten Würde im Reiche Aufgeſtiegenen wohl genügen. Ob es genügt, das Ausland gegen uns gerechter zu machen, müſſen wir abwarten. Wortlaut der Rede Davids. Präſident Dr. David: Somit hat das Reich zum erſten Male ein Oberhaupt, das nach der Art ſeiner Berufung be⸗ rechtigt iſt, im Namen des deutſchen Volkes zu ſprechen und zu handeln.(Beifall.) Verſchwunden iſt der Vormund aus ererbtem Recht. An ſeiner Stelle ſteht der ſelbſterwählte Führer. Daß der neue Reichspräſident das Steuer des Staatsſchiffes zu führen verſteht, hat er in den Monaten der ſtärkſten inner⸗ und außerpolitiſchen Stürme bewieſen. Daß die deutſche Revolution nicht dem Beiſpiele der ruſſiſchen gefolgt iſt, daß ſie nicht, wie dort, in ein blutiges Chaos zur völligen und vollſtändigen Auflöſung von Recht u. Ordnung geführt hat, das iſt zum größten Teile das Verdienſt des Mannes, den Sie heute an die Spitze des Reiches berufen. So darf das deutſche Volk das Vertrauen haben, daß es der bewährten politiſchen Klugheit, Tatkraft und Willensfeſtig⸗ keit gelingt, auch weiterhin die junge Freiheit zu ſchützen vor allen Gefahren, die kommen von rechts oder links. Die öffentliche Meinung zur Wahl Eberls. Stimmen der Preſſe. Tu. Berlin, 12. Febr.(Tel.) Die Berliner Blätter heben die wirkliche Feierlichkeit hervor, die geſtern bei der Wahl herrſchte, als der 1. Reichspräſident der deutſchen Re⸗ zublik von der Nationalverſammlung ausgerufen wurde. Im übrigen lautet das Urteil nach der Parteizugehörigkeit ſehr verſchieden. fehr Der„Vorwärts“ ſagt: Fritz Ebert iſt Reichspräſident: ein Sieg für den Mann, ein Poſtſcheckkonto : Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. Die bürgerlichen Parteien, die im Wahlkampf am lauteſten geſchrien haben:„Die Sozialdemokraten haben ſich der Re⸗ gierung unfähig erwieſen“, haben einen Sozialdemokraten zum Reichspräſidenten erwählt und werden morgen einem Miniſterpräſidenten ihr Vertrauen votieren. Natürlich wiſ⸗ ſen dieſe Menſchen ganz genau, daß nur die Sozialdemo⸗ kratie Deutſchland retten und aufrichten kann. „Berliner Volkszeitung“: Was für die Arbeiter im innerlich gebrochenen Deutſchland noch nicht erreichbar war, das kann ihnen jetzt Ebert ſichern. „Voſſiſche Zeitung“ begrüßt im erſt gewählten Ver⸗ treter die Souveränität des deutſchen Volkes. Das deutſche Bürgertum hat trotz aller politiſchen Gegenſätze zum Reichs⸗ präſidenten Ebert das Vertrauen, daß er ſein Verſprechen erfüllen will. „Tägliche Rundſchau“ gibt der neuen Regierung die Mahnung mit auf den Weg: Ebert iſt dazu berufen und müſſe barnach handeln: Einzig und allein unter gerechtem Denken für das Wohl des Volkes zu handeln und nicht für die Partei, und nicht zu vergeſſen, daß der Reichsleiter der erſte Diener des Staates ſei. „Berliner Lokalanzeiger“ würdigt das Ereig⸗ nis: Wohl haben wir einen Reichspräſidenten und bald auch ein Reichskabinett zur Stelle, und damit haben wir nuſere Verhandlungsfähigkeit nach innen und außen wieder. Es iſt die höchſte Zeit. 5 Zur Lage im Offen. W. T. B. Berlin, 11. Febr. Das Dorf Radwonke, ſüdweſt⸗ lich von Margonin, wurde von den Polen in Stärke von 2 Kompanien angegriffen. Das Dorf ging hierbei verloren, wurde aber ſpäter mit Artillerieunterſtützung von uns wi⸗ dergewonnen. Die Räumung der von uns noch beſetzten Teile des ruſſiſchen Gebietes von der Bahn Kowel—Breſt⸗ Litowsk iſt bis hart ſüdlich Breſt⸗Litowsk durchgeführt. Weſtlich von Breſt⸗Litowsk wurde ein ſtarker polniſcher Ueberfall abgeſchlagen, dank der ausgezeichneten Haltung der 3. Kompanie des Freiwilligen⸗Bataillons Nr. 44 Das 22. Reſerve⸗Armeekorps, das bisher in Breſt⸗Litowsk lag, hat das Kommando an die 22. Landwehr⸗Diviſion abgegeben und wird nach der Heimat abtransportiert. Das Vorrücken der Polen. Thorn, 12. Febr. Mit weittragenden Geſchützen be⸗ ſchießen die Polen die Bahnlinie Bromberg⸗Thorn. Das polniſche Hauptonartier iſt von Gneſen nach Strelno bei Hohenſalza verlegt morden. Zwiſchen Waffenſtillſtandund Friede. Die Forderungen der Alliierten. Berlin, 11. Febr. Auch die letzten, Deutſchland auferleg⸗ ten Waffenſtillſtandsbedingungen Fochs haben nicht reſtlos erfüllt werden können. Waffenſtillſtands verlängerung. W. T. B. Paris, 11. Febr. Der Oberſte interalliierte Der Sattler für das Proletariat ein Sieg für Nie Sozialdemokratie Kriegsrat wird ſich mit der Frage der Demobiliſation und Abrüſtung Deutſchlands befaſſen, das außerſtande geſetzt werden ſoll, mit den Feindſeligkeiten zu beginnen, wenn ihm je die Abſicht hierzu kommen ſollte. Die Alliierten hat⸗ ten zu dieſem Zwecke die Abgabe einer Erklärung über die gewöhnlich in Deutſchland vorhandenen Beſtände an Kriegs⸗ ö material ſowie über das ſtändig in der Herſtellung befind⸗ liche Materal gefordert und gleichzeitig bei der deutſchen die Zahl der Anweſenden, wenn der junge Froſt und die Klavierſpielerin abgerechnet wurden, genau zu e inem Karree ausreichte, und daß er ſich alſo jedenfalls ſpäter einer der jungen Ladies werde anzuſchließen haben. Aber waren ſie denn neben Margaret nicht ſämtlich ohne alles Intereſſe für ihn? Ihm gegenüber ſchien eben Johnſon ſeinen vollen Humor in der Unterhaltung mit ſeiner Tänzerin ſprudeln zu laſſen, und das beifällige Lachen, das ſich auf deren Geſicht zeigte, wollte Reichardt faſt wehe tun; er wartete, ob ſie den Blick nicht noch einmal nach ihm wenden werde; aber die Quadrille begann, luſtig und nur der Tanzluſt hingegeben rauſchten die Paare durcheinander, und Reichardt fühlte mitten in der fröhlichen Umgebung plötzlich ein Gefühl von Allein⸗ ſtehen über ſich kommen, wie es ihm nur in den trübſten Zeiten geworden war. Am liebſten hätte er dem luſtigen Gewühle gar nicht mehr zugeſehen und ſich in eine Fenſtervertiefung zurück⸗ ezogen, um mit ſich allein zu ſein— aber der gute on verlangte jetzt ein Verdecken ſeiner inneren Regungen; er mußte lächelnd das Auge auf den Tanzenden ruhen laſſen, mußte ſehen, wie Johnſon ſeine Unterhaltung mit Margaret völlig in der leichten, ſichern Weiſe eines bevorzugten Bekannten führte, wie ſeine Worte in gleicher Weiſe von dem in Heiterkeit ſtrahlenden Mädchen er⸗ widert zu werden ſchienen, und unwillkürlich kam ihm der Gedanke, daß Beide doch durch Stellung und Verhältniſſe ein wie für einander geſchaffenes Paar abgäben.— Reichardt mochte nichts mehr davon ſehen; ſeine Augen blickten ſtarr unter die Uebrigen, während doch keiner ſeiner Gedanken bei dem war, was ſich ihm bot, und erſt am Ende der Quadrille raffte er ſich wieder zum Bewußt⸗ ſein der Gegenwart auf. 5 „Aber, by George, Reichardt, ich denke, Sie werden nicht den ganzen Abend ſo ſteif da ſitzen bleiben!“ trat John lachend an ihn heran. „Sicher nicht, erwiderte der Angeredete, ſich er⸗ hebend,„aber ich bin unter den Uebrigen noch ganz fremd, und die Fühlhörner wollen erſt ausgeſtreckt ſein. Sagen Sie,“ fuhr er halblaut fort, ſeinen Arm ver⸗ traulich unter den des Andern ſchiebend und einem faſt peinlichen Drange in ihm folgend,„ſteht nicht Mr. John⸗ ſon Ihrer Familie näher, als ich bis jetzt gewußt?“ Der junge Froſt ſah den Frager groß an, warf dann einen Blick hinüber, wo Johnſon in eifrigem Geſpräche vor Margaret und einer ihrer Freundinnen ſtand, und wandte dann das Auge mit einem eigentümlichen Ausdruck von Laune nach Reichardt zurück.„Ich weiß von nichts Beſonderem,“ ſagte er,„indeſſen will ich nachfragen, wenn Ihnen etwas daran liegt—“ Reichardt griff faſt erſchrocken nach des Andern Arm da ſah er plötzlich, wie ſich Margaret mit ihrer Nach⸗ barin erhoben hatte und in gerader Linie auf ihn los⸗ kam— er fühlte, wie ihm das Blut aus dem Geſfichte wich.„Nicht wahr, Mr. Reichardt,“ ſagte ſie heran⸗ kommend, und dem Angeredeten war es bei dem ſüßen Tone, der ihm entgegenklang, als fülle ſich ſein Herz zum Zerſpringen,„Sie laſſen uns eine deutſche Kompo⸗ ſition hören? der Genuß wird uns ſo ſelten, und wir müſſen die Gelegenheit wahrnehmen!“ Reichardt verbeugte ſich ſchweigend, er wußte, daß er kein Wort hätte ſprechen dürfen, ohne ſeine Bewegung zu verraten; ſchon in der nächſten Sekunde aber hatte er wieder die volle Macht über ſich gewonnen.„Sie haben nur zu befehlen, Miß!“ ſagte er langſam aufblickend und traf auf ein Auge, das wie in fragender Befremdung auf ihm ruhte. Er hielt den Blick aus, es war ihm wie eine Art Wolluſt, alle überquellenden Empfindungen urückzudrängen und nur die halbe Bitterkeit, die ſich in ihm gebildet, blicken zu laſſen— es war eine Selbſtqual, er wußte es, aber er fand Feſtigkeit darin und mit einer leichten Neigung des Kopfes wandte er ſich dem Klavier zu. Gortjetzung folgt.] 2 8 ——— im Elſaß geht planmäßig weiter. Wuffenſtillſtandskommiffion in Spaa Proteſt erhoben we⸗ gen der Nichterfüllung beſtimmter Bedingungen des Waffen⸗ ſtillſtandsabkommens. Es iſt ſogar wahrſcheinlich, ja ziem⸗ lich ſicher, daß der Oberſte Kriegsrat die Auslieferung eines großen Teiles der Geſchütze, Maſchinengewehre und des Flugzeugmaterials verlangen wird. Neben dieſer Frage wird der Rat das Problem der polniſchen Grenze erörtern und ſich mit den in Kleinaſien belaſſenden Heeresbeſtänden befaſſen. Notterdam, 11. Febr. Die Konferenz der Alliierten fat den Grundzügen der neuen Forderungen Fochs an Deutſchlaund am Samstag zugeſtimmt. Abreiſe Wilſons. W. T. B. Bern, 11. Febr.„Progres de Lyon“ meldet auk Paris: Das aus Henderſon, Leon Bourgeois, Lloyd George und Venizelos zuſammengeſetzte Komitee für die Feſtſetzung des Wortlautes des Projektes für die Bildung der Liga der Nationen iſt der Anſicht, daß es dem zuſtändigen Ausſchuß noch heute eine Geſamtfaſſung werde vorlegen können, die zum mindeſten in großen Linien zur Konſtituierung der Liga dienen könne. Sobald dieſes Projekt vom Ausſchuſſe angenommen ſein werde, werde es den einzelnen Regierun⸗ zen vorgelegt und nach Annahme ſeitens derſelben der Frie⸗ deuskonferenz in einer Plenarſitzung zur Ratifizierung vor⸗ zelegt werden. Man hoffe, daß dieſe Abſtimmung der Kon⸗ ferenz noch vor der Abreiſe des Pröſidenten Wilſon, die nunmehr auf den 18. Februar feſtgeſetzt iſt, vorgenommen werden könne. Wilſon wird vorausſichtlich zum Erſten Präſidenten der Liag ernannt werden da er aber erſt nach Verlauf ſeiner Machtbefugniſſe als Präſident der Vereinig⸗ ten Staaten den Poſten würde annehmen können, ſo werde is dahin eine proviſoriſche Organiſation geſchaf⸗ fen werben.. N Deutſchland. 5 Die Friedensſtärke des neuen Heeres: 250 000 Mann. T. U. Weimar, 11. Febr. Der Rat der Volksbeauftragten hat die Vorlage übe: die Bildung eines neuen Reichsheeres gerabſchiedet. Die Friedensſtärke des neuen Reichsheeres fol 20 000 Mann betragen. „Preußen hat kommerziell und induſtriell geſiegt.“ W. T. B. Paris, 11. Febr. Miniſterpräſident Clemenceau erklärte: Ich habe geſagt, daß der Krieg gewonnen ſei. Es dre vielleicht genauer, wenn man ſagen würde, daß eine Ruhe im Sturme eingetreten iſt, mindeſtens muß man alle Möglichkeiten ins Auge faſſen, denn Frankreich ſollte nicht nur militäriſch, ſondern auch induſtriell und kommerziell vernichtet werden. franzöſiſche Induſtrie kann nur ſchwer ins Leben zurückgerufen werden, während Deutſchland alle ſeine Werke unverſehrt behalten hat. In kommerzieller und induſtrieller Beziehung hat Preußen geſiegt. 5 Preußen vor dem Stgatsbankrott? T. U. Berlin, 12. Febr. Nach Preſſemeldungen ſollte der preußiſche Finanzminiſter Dr. Südekum bei ſeiner Anweſen⸗ heit in Weimar von einem Staatsbankrott Preußens ge⸗ ſprochen htben. Dr. Südekum hat ſich nicht in dieſer Weiſe 1— ert. Ganz abgeſehen von der Undenkbarkeit eines 5 tkrotts iſt ſchon die Aeußerung Dr. Südekums be⸗ ichnend, jedem Einzelnen werde nach Bedürftigkeit und Arbigkeit ein Teil ſeines Einkommens belaſſen werden, ch die Unmöglichkeit derartiger Aenußerungen des rs klar erkennen läßt. Finanzielle Schädigung Altdeutſcher. Die finanzielle Schädigung der altdeutſchen Bevölkerung Die urſprüngliche Maß⸗ regel in Artikel 6 der franzöſiſchen Münzverordnung, die den Alt⸗Elſäſſern und den Alt⸗Lothringern geſtattete, die deutſche Mark gegen 1,25 Francs einzutauſchen, konnte man noch als eine bloße Bevorzugung auffaſſen. Inzwiſchen ſind noch folgenbe Beſtimmungen hinzugekommen: Alle in Mark Kußgedrückten Schulden an ſtaatliche Kaſſen ſind zu 1,25 Fr. Die Die umgurechnen. Die Altdeutſchen, die Zahlungen an Behör⸗ den gu machen haben, bekommen alſo für die Markforderung etwa 60 Zentimes, während ſie ihre Markſchulden mit 1,25 Fraues bezahlen müſſen. Zu welchen unbilligen und ge⸗ rabezu verhängnisvollen Zuſtänden das führt, mag folgen⸗ des Beiſpiel zeigen: Ein Altdeutſcher, der jetzt ausgewieſen wurde, hatte ein Grundſtück von der Stadt erworben und darauf ſein Wohnhaus errichtet. Grundſtück und Haus haben zuſammen einen Wert von etwa 60 000 Mark. Die Stadt iſt mit einer Hypothek von etwa 30000 Mark beteiligt. An Hypotheken und Zinſen muß jetzt das Doppelte entrichtet werden. Dagegen erhobene Vorſtellungen werden mit dem Bemerken abſchlägig beſchieden, es müſſe in der neugeord⸗ weten Weiſe bezahlt werden, bis eine allgemeine Regelung der Frage erfolgt ſei. Kündigt nun die Stadt die Hypothek, ſo muß der Betreffende ſtatt 30000 Mark 37 500 Francs be⸗ zu erhalten, muß er 70 bis zahlen. Um dieſe 37 500 Franes 75 000 Mark hergeben. Die notwendigen Grenzen Deutſchöſterteichs. Die Tſchechen, Südſlawen und Italiener ſpielen ſich einerſeits als die Vorkämpfer des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechets auf, wollen aber andererſeits weite Ge⸗ biete unzweifelhaft deutſchen Landes annektieren. Demgegenüber müſſen die Anſprüche des deutſchen Volkes auf Vereinigung aller derjenigen Volksgenoſ⸗ ſen betont werden, die eine ſolche ſelbſt wünſchen. Bei einem wahren Frieden der Gerechtigkeit und der Selbſtbeſtimmung wären demnach von den Sudeten⸗ ländern dem geſchloſſenen Deutſchböhmen, der Pro⸗ vinz Sudetenland(Nordmähren und Oeſterreich⸗ Schleſien) einſchließlich des Induſtriebezirkes von Nähriſch⸗Oſtrau und der Gebiete von Iglau, Brünn und Olmütz der Anſchluß an Deutſchland zu geſtatten. Die deutſchen Bewohner des Böhmerwaldes haben ihre Heimat zum Beſtandteil Oberöſterreichs, die Südmährer um Znaim die ihre zum Beſtandteil Nie⸗ deröſterreichs erklärt. Preßburg und die drei deutſch⸗ ſprachigen, bisher weſtungariſchen Geſpanſchaften Eiſenburg, Oedenburg und Wieelburg betrachten ſich als nicht mehr zu Ungarn gehörig in der Erwartung, daß auf der Friedenskonferenz Deutſchland und Seutſchöſterreich ihre Intereſſen mitvertreten werden. In Steiermark und Kärnten gibt es keine geſchloſſene Sprachgrenze; der deutſche Grundbeſitz reicht bis zur Aria, die Steuern in dieſem Gebiete werden zum Aieben Teile von Deutſchen aufgebracht. Deutſch⸗ ſterreich wird als Mindeſtforderung in Paris das Bachergebirge und die Krawankne als Südgrenze verlangen. Die nördlich dieſer Linie anſäſſigen Slo⸗ wenen ſind deutſchfreundlich und haben in zahlreichen Entiſchließungen den Wunſch bekundet, zu Deutſeh⸗ sſterreich zu kommen, wo ihnen natürlich eigene Schulen und Kirchen verbürgt werden. Auch in Süd⸗ trol fordert Deutſchöfterreich eine Volksabſtimmung zur Feſtſtellung der wahrhaft natürlichen Grenze. Sie wird vorausſichtlich in Höhe der Salumer Klauſe ſüdlich von Bozen verlaufen. Auch die Ladiner Süd⸗ tirols wehren ſich gegen eine Annexion durch die rö⸗ miſchen Imperialiſten und haben bereits gleichfalls verlangt, in Deutſchöſterreich aufgenommen zu wer⸗ den. Das Deutſchtum Mitteleuropas wird ſich einem ſolchen Wunſch nicht verſagen können. Neutrale Aufſicht mag darüber wachen, daß die auch hier not⸗ wendige Abſtimmung weder von deutſcher, aber auch nicht von italieniſcher Seite beeinflußt wird. Wir verlangen nichts weiter als unſer volles, uneinge⸗ ſchränktes Selbſtbeſtimmungsrecht. Wenn uns dieſes zugeſtanden wird, braucht uns um die Abgrenzung Deutſchöſterreichs und ſeine Zukunft nicht bange zu ſein. 2 A.* 7 3 Babdiſche Nationalverſammlung. Initiative nnd Referendum im Verfaßfungbansſchuß. Karlsruhe, 12. Fehr. In der geſtrigen Vormittagsſitzung des Verfaſſungsausſchuſſes wurde von verſchiedenen Seiten betont, daß es notwendig ſei, die Verhandlungen etwas raſcher zu führen. Die Abſtimmung über den letzten Ab⸗ ſchnitt des 8 19(Lehr⸗ und Lernmitteleinbeit) wurde vorerſt zurückgeſtellt, da noch einige E rungen der Regierungs⸗ vertreter erwartet werden. Ebenſo wurde die Beratung des 20(Selbſtvewaltungs echt der Gemeinden) für ſpäter vor⸗ behalten, da einige Anträge erſt in den Fraktionen beraten werden müſſen. Der Ausſchuß trat danach in die Beratung zes Abſchnitts 3 der Regierungs vorlage ein, der die Teil⸗ nahme des Volkes an der Geſetzgebung und Verwaltung hurch Referendum und Initiative behandelt. In der Be⸗ prechung wurde vor allem die für die Initiative und Re⸗ erendum erforderliche Zahl von Stimmberechtigten und die Segenſtände, auf welche die Volksgeſetzgebung ausgedehnt verden ſoll, eingehend behandelt. In der Nachmittagsſitzung des Verfaſſungsausſchuſſes vurde u. a. Einſtimmigkeit darüber erzielt, daß ein Volks⸗ vorſchlagsrecht(Volksinitiative) 80 000 Stimmen auf ſich tereinigen muß. Eine längere Ausſprache entſpaunn ſich dann darüber, ob das Proportionalwahlverfahren(Verhältnis⸗ wahl) in der Verfaſſung feſtgelegt werden ſoll oder nicht. Bon demokratiſcher und ſozialdemokratiſcher Seite wurde dafür, vom Zentrum dagegen geſprochen. Das Land ſoll in dier Wahlbezirke eingeteilt werden; eine kleine Minder⸗ zeit wünſchte nur einen Wahlbezirk. Es lagen ſodann wet⸗ ere Abänderungsanträge vor, wonach die Wahlperiode vier, die Budgetperiode zwei Jahre(wie bisher) dauern ſoll. Eine Abſtimmung darüber wurde noch nicht vorgenommen. Fortſetzung: Mittwoch vormittag ½10 Uhr. ſius Baden und den Nachbargebieten gedrohlicher Mangel an Arbeitskräften und Erwerbsloſen⸗ fürſorge. Wichtige Zweige unſerer Volkswirtſchaft, vor allem die zandwirtſchaft, und Teile des Kohlenbergbaues, leiden un⸗ er bedrohlichem Mangel an Arbeitskräften. Dem deut⸗ chen Volke ſteht deswegen wieder Not bevor, deren Größe ind Dauer leider meiſt nicht erkannt werden. Gleichzeitig zrängen ſich Arbeitsloſe in täglich wachſender Zahl in den Städten zuſammen, festgehalten oder angelockt durch die bis⸗ jerige Handhabung der Erwerbsloſenunterſtützung. Dieſer Zuſtand iſt unerträglich; ſo zerbricht unſere Produktion un bie Finanzkraft von Reich, Staat und Gemeinde gebt vol⸗ ends verloren. In vier Punkten vornehmlich bedarf die Erwerbsloſen⸗ jürſorge der Aenderung: 1. Die Verpflichtung des Erwerbsloſen, eine Arbeit au⸗ zunehmen mutet werden kann, und für die angemeſſener orts⸗ üblicher Lohn gewährt wird, muß endlich durchgeſetzt werden. 5 a 5 Es iſt kräftiger als bisher daraufhin zu wirken, daß Perſonen, die während des Krieges zur Aufnahme von Arbeit in einen anderen Ort gezogen ſind und dort jetzt keine Arbeit mehr finden, in ihren früheren Wohnort zurückkehren.. 3. Die bislang beſtehende Freiheit der Gemeinden, bei Beſtimmung der Unterſtützungsſätze muß eingeſchränkt werden, weil dieſe Sätze verſchiedentlich eine Höhe er⸗ reicht haben, die nicht mehr zu tfertigen iſt und die Erwerbloſep von der Arbeit zurückhält. 4. Um verheirateten Erwerbsloſen die Annahme von Arbeit außerhalb ihres Wohnortes zu ermöglichen, muß die Gemeinde die Befugnis erhalten, der zurück⸗ bleibenden Familie die Familienzuſchläge zur Unter⸗ ſtützung zu belaſſen Eine Regelung der Erwerbsloſenfürſorge nach dieſen Beſichtspunkten iſt erfolgt durch die Verordnung betreffend Übänderung der Verordnung über Erwerbsloſenfürſorge bom 13. November 1918(Reichsgeſetzblatt 1305), die das Reichsamt für wirtſchaftliche Demobilmachung am 15. Ja⸗ tuar 1919 erlaſſen hat. Die Reichsregierung erhofft von der Befolgung dieſer neuen Verordnung die im allgemeinen Intereſſe gebotene Beſſerung der Verhältniſſe. Einſchränkung der Pferdeſchlachtungen. In der letzten Zeit haben die Behörden die Wahrneh⸗ mung gemacht, daß auch vielfach Gebrauchspferde in größe⸗ ren Mengen aufgekauft und zum Zweck der Schlachtung aus Baden ausgeführt worden ſind. Da die Erhaltung aller noch zur Arbeit verwendungsfähigen Pferde für landwirt⸗ schaftliche und gewerbliche Betriebe dringend geboten er⸗ ſcheint und da eine allzu ſtarke Ausfuhr von Pferden ver⸗ mieden werden muß, ſind die bisherigen Beſtimmungen über die Abſchlachtung reſp. die Ausfuhr von Gebrauchspfer⸗ den verſchärft worden. Die Regierung hat neuerdings an⸗ geordnet, daß auch der Verſand oder die ſonſtige Verbrin⸗ zung von Nutz⸗ und Zuchtpferden nach außerbadiſchen Orten der 5 Genehmigung der Fleiſchverſorgungsſtelle bedarf. do — — Brieſverkehr nach dem beſetzten Gebiet. Im Verkehr zwiſchen dem beſetzten und dem rechtsrheiniſchen Gebiet iſt es nunmehr geſtattet, Poſtkarten zu verſenden. Sie müſſen in deutlicher lateiniſcher Schrift geſchrieben ſein, die genaue Adreſſe des Abſenders und dürfen nur Familiennachrichten enthalten. Unzuläſſig iſt die Anwendung einer fremden Sprache oder der Stenographie. Nach einer Verordnung der franzöſiſchen Militärbehörde ſind jetzt auch Poſtanwel⸗ ſungen bis zu 200 M. zugelaſſen. —* Verkehr mit dem Brückenkopf Kehl. Der Güterver⸗ kehr nach den in dem Brückenkopf Kehl gelegenen Haupt⸗ bahnſtationen Legelshurſt, Kork und Kehl ſowie den Neben⸗ bahuſtationen Rheinbiſchofsheim, Diersheim, Honau—Linx, Leutesheim, Auenheim, Sundheim, Marlen, Golbdſcheuer, Müllen und Altenheim iſt vorläufig nur in ſehr beſchränk⸗ tem Umfange zugelaſſen. Nähere Auskunft erteilen die Güterabfertigungen. — Aufhebung der Beſchlagnahme bei den Althändlern. Mit Rückſicht auf die veränderten Verhältniſſe hat die Reichsbekleidungsſtelle die am 29. Dezember 1917 angeord⸗ nete Beſchlagnahme der im Beſitze von Althändlern, Tröd⸗ lern und Pfandleihern befindlichen gebrauchten Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke wieder aufheben können. — Die Landwirte müſſen ihre Abneigung gegen die ens der Stadt kommenden Arbeiten übsewinden. Wie laud⸗ N die ihm nach ſeinen Körperkräften zuge⸗ wirtſchaftlichen Arbeitsnachweiſe führen noch immer Klage darüber, daß die Landwirte, die offene Stellen angemeldet haben, auf ſchriftliche Rückfrage der Arbeitsnachweiſe, ob dieſe Stellen noch frei ſind, oder welches die Lohn⸗ und Ar⸗ beitsbedingungen ſind, nicht antworten. Es iſt darum zu einem nicht geringen Teile Schuld der Landwirte ſelbſt, wenn ihnen nicht genügend Arbeitskräfte beſchafft werden können. Es iſt dringend nötig, daß die Landwirte in dieſer Richtung ſtändige Fühlung mit den Arbeitsnachweiſen be⸗ halten. Ebenſo müſſen die Landwirte endlich der Tatſache Rechnung tragen, daß mit einem Bezug ausländiſcher Ar⸗ beiter im Frühjahr nicht zu rechnen iſt und daß ſie daher ihre Abneigung gegen die Einſtellung der aus der Stadt ſtammenden Arbeiter überwinden müſſen. — Den hungernden Vöglein dient man am beſten mit Scheuerſämereien, auch Brotbröckchen, Kartoffelbretreſten und ſonſtigen Tiſchabfällen. Den Körnerfreſſern(Buchfin⸗ ken, Haubenlerchen, Goldammern) mit Gerſte⸗, Hafer⸗, Rog⸗ genkörnern, Mohn⸗ und Rübſamen, letzterer iſt auch jet noch immer am leichteſten erhältlich. Den Meiſen hängt man Fett⸗ und Fleiſchſtückchen oder Knochen und aufgeſpal⸗ tene Nüſſe hinaus oder auch Sonnenblumenſcheiben mit den ölhaltigen Samenkernen. Es macht viel Freude— nament⸗ lich Kindern— und iſt lieblich mit anzuſehen, wenn die flinken Tierchen vor unſerem Fenſter an den fetten Viſſen herumklettern. — Keine Faſtuachtveranſtaltungen. Das bad. Miniſte⸗ rium des Innern hat im Hinblick auf den Ernſt der Zen und unſere allgemeine Notlage durch eine Verordnung die Abhaltung jeglicher Faſchingsvergnügungen, ſowie das Tra gen von Masken und Verkleidungen verboten. Zuwider⸗ handelnde würden feſtgenommen und beſtraft werden. —* Die Baukoſtenzuſchüſſe nach der Revolutisu.&= werden öfters Zweitel geäußert, ob über die zur Gewährun⸗ von Baukoſtenzuſchüſſen vorgeſehenen Reichs⸗ und Staats⸗ mittel auch nach den politiſchen Umwälzungen tatſächlich verfügt werden kann. Nach einer Aeußerung des nenen Reichskommiſſars für das Wohnungsweſen, Geh. Regie⸗ rungsrat Scheidt, ſind die Volksbeauftragten ſelbſtverſtänd⸗ lich mit der Auszahlung des genehmigten Betrages von 104 Millionen Mark einverſtanden. Schritte zur Erhöhung die⸗ ſer Mittel auf 500 Millionen Mark ſind bereits getan. Auch in Baden werde, wie der Bad. Landeswohnungsverein mit⸗ teilt, dieſe Bankoſtenzuſchüſſe gegeben, und zwar werden das Reich drei Sechſtel, der badiſche Staar zwei Sechſtel und die Gemeinde, in welcher der Bau errichtet wird, ein Sechſtel der Zuſchüſſe übernehmen. Allerdings können dieſe Be⸗ träge nur in denjenigen Gemeinden gewährt werden, in denen ein dringendes Bedürfnis an kleinen Wohnungen vorhanden iſt.(Raſtatt käme dabei in Frage. D. Red.) —* Abſatz von Dörrobſt. Die Kriegsgeſellſchaft für Obſtkonſerven und Marmeladen in Berlin hat den Abſa von Dörrobſt aller Jahrgänge durch den Erzeuger wie dure den Handel freigegeben. Ebenſo iſt der Abſatz von Weif⸗ kohlſauerkraut freigegeben worden. — Exweiterung der Freiliſte der Reichsbekleibungssſtelle. Gemäß einer Bekanntmachung werden Stoffe aus Wolle, Halbwolle oder Kunſtwolle in einer Breite bis zu 180 en einſchließlich, Flauſchſtoffe und Plüſche in jeder Breite, Klei⸗ der, Röcke, Mäntel, Umhänge, Morgenröcke, Jacken und Bluſen aus Wolle, Halbwolle oder Kunſtwolle für Frauen und Mädchen auf die Freiliſte geſetzt. Damit iſt im weſen lichen die Oberkleidung für Frauen und Mädchen mu 8 Bezugsſcheinpflicht befreit.„ Die Genehmigungspflicht für Tanzverguſtgungen. ** Karlsruhe, 12. Febr. Die Regierung iſt, wie man hört, gegen einen Mißſtand vorgegangen, der ſich in den letzten Wochen herausgeſtellt hat und zu außerordentlich viel Klagen Anlaß gegeben hat. Es ſind die immer mehr überhand nehmenden Tanzbeluſtigungen. Solange die Ver⸗ anſtaltungen dieſer Beluſtigungen dem Empfang unſerer Krieger galt, die nach den vielen Entbehrungen eines vier Jahre langen Lebens im Schützengraben begreiflicherweiſe Verlangen nach Lebensfreude und Vergnügen hatten, moch⸗ ten ſie noch hingehen. Nachdem aber die Vergnügungsſucht immer weitere Kreiſe ergreift, und die Zahl der öffentlicher Beluſtigungen, namentlich der Tanzvergnügungen, an denen ein großer Teil unſerer Bevölkerung ernſten Anſtoß nimmt einen ſolchen Umfang angenommen hat, ſind die Bezirks⸗ ämter vom Miniſterium des Junern angewieſen worden, die früheren Beſtimmungen über die Genehmigung öffent⸗ licher Tanzbeluſtigungen wieder mit aller Strenge durchzu⸗ führen, und bei der Zulaſſung ſolcher die größte Zurückhal⸗ tung zu üben, ſoweit nach den ortsüblichen Verhältniſſen nicht überhaupt ein vollſtändiges Verbot derſelben angezeigt erſcheint. Es darf erwartet werden, daß Bevölkerung und Behörden zuſammenarbeiten, um die große Gefahr, die in der Ausdehnung der Vergnügungsſucht liegt, zu bannen. Sitzung des badiſchen Eiſenbahnrats. Karlsruhe. 12. Febr. Die am letzten Samstag hier abge⸗ haltene 67. Sitzung des bad. Eiſenbahnrats befaßte ſich mit der Finanz⸗ und Betriebslage der bad. Staatseiſenbahnen aufgrund einer eingehenden Darſtellung der Generaldirek⸗ tion. Es ſtand zur Beratung die Durchführung von Tarif⸗ erhöhungen im geſamten Verkehr auf 1. April 1919. Die Zuſchläge zu den allgemeinen Fahrpreiſen werden betragen: Für die Klaſſe 100 v. H., für die 2. Klaſſe 40 v. H., für die 3. Klaſſe 30 v. H. und für die 4. Klaſſe 25 v. H. Der Zu⸗ ſchlag zu den Preiſen der Arbeiter⸗, Schüler⸗ und Monats⸗ karten beträgt 20 v. H. e Karlsruhe, 12. Febr. Wie der„Bad. Landesztg.“ von ſachmänniſcher Seite mitgeteilt wird, mehren ſich im beſetz⸗ ten Gebiet die Fleckfieberfälle auffallend. Das franzöſiſche Oberkommando läßt die aus dem Oſten zurückgekommenen dentſchen Soldaten jetzt zur Quarantäne internieren. Zur Ueberwachung des hieſigen Rheinhafens iſt eine fran⸗ Zöſiſche Truppenabteilung(2 Offiziere und 38 Mann) hier eingetroffen.— Beim Reinigen eines Keſſels in einer Fa⸗ brik in Grünwinkel zog ſich der Heizer Otto Landhäuſer aus Forchheim ſo ſchwere Brandwunden zu, daß er ſtarb. :(Baden⸗Baden, 11. Febr. Da die franzöſiſche Regie⸗ rung die Ausfuhr des gemahlenen Eruptivgeſteins, das für die Verabreichung von Fangobädern notwendig iſt, aus dem Eifelgebiet verboten hat, ſo liegt die Gefahr nahe, daß alle Kranken, die hier durch die Fangobäder von Gicht, Rheu⸗ matismus und Ischias Geneſung erwarten, ihre Kur auf⸗ geben müſſen. Die Bäderverwaltung hat ſich deshalb mit einer Bitte um Aufhebung des Ausfuhrverbots an die bas. Regierung gewendet und dieſe hat das Geſuch an die Waf⸗ fenſtillſtandskommiſſion weitergeleitet. ae Mannheim, 12. Febr. Geſtern morgen kam es zu einer Arbeitsloſenkundgebung an welcher ſich vor allem jugendliche Leute beteiligten. Als ſie verſuchten, in das Rat⸗ haus einzudringen, kam es zu einem Zuſammenſtoß mit der Volkswehr, wobei ein Volkswehrmann durch einen Meſſer⸗ ſtich verletzt wurde. Drahtnachrichten. Das neue Kabinett. W. T. B. Weimar, 11. Febr. Heute abend fand im Schloß eine Beſprechung der Fraktionsvorſtände der Mehr⸗ heitsparteien mit dem neugewählten Reichspräſtdenten Ebert über die Frage der Kabinettsbildung ſtatt. Nach den bisherigen Dispoſitionen der Parteien dürften Reichsämter wie ſolgt besetzt werden: Scheidemann (Soz.) Miniſterpräſident; De. Preuß(Demokrat) Bie präſident, der gleichzeitig die Führung des Reichsamts daß Innern übernehmen wird; Noske Sog) Reicheverterz ugsamt; Bauer(Soz.) Reichsarbeitsamt; Herol Lenk. Neichsernäbrungsamt: Veterſen[Lemokret! — 6 0 R 2 N b. 91 le E n e 282 Aa oe rere ee n e a ee nn SFS N F N — Angelegt. Reichsſchatzzumt; Glesberts(Sentr.) Reichspoſtamt; Schiffer(Demokrat] Reichsfinanzamt; Wifſer Soz. Reichswirtſchaftsamt; Landsberg(Soz.) Reichsjuſtizamt; „ Brockdorff⸗Rantzan Auswärtiges. Als Miniſter eue Portefeuille werden genaunt Dr. David(Soz.], Hu é Soz.) und Erzberger(Ztr.). Was hat die Entente vor? Berſchiebung der Abreiſe der Waffenſtillſtands⸗Kommiſſion! W. T. B. Weimar, 12. Febr.(Tel.) Die Waffenſtill⸗ kandskommiſſion, die ſich vorbereitet hatte, heute morgen nach Trier abzureiſen, hat ihre Reiſe vorläufig verſchieben müſſen, weil auf das Telegramm an die Ententevertreter die Antwort eingelaufen iſt, man könnte den Beginn der Ver⸗ baudlungen noch nich“ feſtſetzen. Die dentſche Kommiſſion würde 40 Stunden vorher rechtzeitig verſtändigt werden. Die Nationalverſammlung und die Verlängerung des 5 Waffenſtillſtandes. 6 Berlin, 11. Febr. Der Rat der Volksbeauftragten macht 85 Annahme der bevorſtehenden und abermals verſchärften Waffenſtillſtandsbedingungen der Entente von der Stellung⸗ 5 me der Mehrheitspasteien der Nationalverſammlung ängig. Reichsdeutſche Kapitalien im Ausland. berisgsentſchädigungsforberung 480 Milliarden. Deutſch 18 Gegenrechnung: Schutzgebiete und Elſaß⸗Lothringen Milliarden, Privateigentum im Ausland 100 Milliarden Piste Kriegsausbruch waren i Kapitalien zu Atarden in ausländiſchen Werten und Unternebmungen ust Nach halbamtlichen Schätzungen beliefen ſich die 5 kändiſchen Schuldverſchreibungen in reichsdeglſchem Be⸗ e mehr als 20 Milliarden Mark. Noch größere Rapi⸗ en arbeiteten in reichsdeutſchen Unternehmungen, in eſchüftsbäufern, Fabriken, Banken, Verkehrswerken uſw Auslandes. Stabseamehrt wurde der reichsdeutſche Beſitz an fremden malätspapieren durch Vorſchüſſe und Anleihen an die da⸗ maligen Verbündeten. Bulgarien erhielt mebr als zwei, ze, Türtei annähernd ſieben Milliarden Mark von deutſcher eite an Anleihen und Vorſchüſſen. Auch Oeſterreich⸗ rei darn konnte Anleihen in Deutſchland aufnehmen. f ien deutsche Beſttz an ausländiſchen Wertpapieren dürfte 8 181 des Krieges eher vermehrt als vermindert wor⸗ die Aach Kriegsausbruch zeigte ſich England darauf bedacht 50 reichsdeutſchen Werte im Ausland an ſich zu zieben oder An ibrvichten. leider mit nur zu großem Erfolge. Ei ibrem Bereich lietz die engliſche Regierung alles deutſche i entum mit Beſchlag belegen und durch die bösartige kunabenvreſſe die Bevölkerung anreizen und zur Mitwir⸗ 2 beranzieben. In zahlreichen Städten Englands und neue Kolonien murden bald nach Kriegsausbruch und auf Deu nach dem Untergang der„Luſitania“ im Mal 1016 die ſchaßtden an Leib und Leben bedroht. die deutschen Ge⸗ ſche tshäuſer ausgeraubt und zerſtört und Milliarden deut. Den Eigentums vernichtet. Mit Hilfe von Brief⸗ und ſcher chen raus verſchaffte ſich England Einblicke in die deut⸗ 2 Handels beziehungen auch mit den neutralen Ländern, ſuchte ſie durch planmäßige Ausſpäherei, insbeſondere or die Schwarzen Liſten, abzuſchneiden. Außer Italien, änbagal und Rumänien zog England auch außereuropäiſche deutsch. in den Krieg und drängte ſie zur Beſchlaanahme deutschen Eigentums. deutſcher Geſchäfte und nicht zuletzt gen chen Handelsſchiffe. Nach ſachverſtändigen Berechnun⸗ 33 Fugen durch die Beſchlagnahme allein in England ge⸗ Harb und in der nordamerikaniſchen Union gegen 10 Mil⸗ lands 5 ak deutſchen Volksvermögens verloren. Eng⸗ deutſchee gerrechtswidriae Ausbungerungsblockade legte den 8 Außenhandel vollends kahm. ſchädigte ihn um viele Win n und verurſachte ihm einen noch höheren Ge⸗ 1 mentgang. von der Verkümmerung der Volksgeſundbeit Deutſchland nicht zu ſprechen. Kriege endlichen Lager fordert man von Deutſchland eine 5 entſchädigung von phantaſtiſcher Höhe. Selbſt Lloyd Friebe berechnete ſie auf 480 Millarden Mark, Bei den nung ensverhandlungen bat Deutſchland eine Gegenrech⸗ Ford aufzustellen. die groß genug iſt, um die feindlichen Englauongen naheau auszugleichen. Die Schädigungen, die N unmittelbar in ſeinem Bereich und mitetlbar durch Eigen auf die verbündeten Länder dem reichsdeutſchen find e Beſitz und Intexeſſenkreis im Auslande zufügte, durch uberechenbar groß und erheiſchen vollen Erſatz, da ſie Uebertracke rechtswidrige Maßnahmen bewirkt wurde, durch 5 5 des Krieges auf das Privateigentum, durch Nocade Depeſchenraub und durch die Aushungerungs⸗ Deut ſchland ˖ ſind durchaus ands Schadenanſprüche land vollen berechtigt. daraufhin e Verlangt man doch auch in Eng⸗ liche Zwei Erſatz für beſchlagnahmte oder zerſtörte eng⸗ zahlun welaniederlaſſungen in Deutſchland, ferner die Aus⸗ ken, die 5 65 enaliſchen Hinterlegungen bei deutſchen Ban⸗ f egleichung aller Verpflichtungen deutſcher Reichs⸗ Verluste d. mit Kinſen und ſelbſt Entſchädigung für die beſetzte e, die engliſche Kaufleute bei ihren Kunden in den Soll Gebieten Belgiens und Frankreichs erlitten haben. und di* dem Deutſchen Reich auch noch Elſaß⸗Lothringen Nene A dlenien genommen werden, ſo würde die deutſche den 0 noch um einen großen Poſten erhöht wer⸗ en Wer zm der„Glasgow Herald“ am 4. Dezember 1918 auf 800 5 der deulſchen Schutzgebiete und Elſaß⸗Lothringens ö Milliarden Mark bezifferte. 5 Hinaus aufs Land! Der bayeriſche Major Franz Frhr. v. Gagern zrläßt einen Aufruf an die bis 5 ffiziere in dem u. a. gesagt ift. f herigen Offiziere, mobil ameraden! Wie ſtehen wir heute? Mit der De⸗ 0 Grnachung der Feldtruppen iſt das bayeriſche Heer kein rabe getragen worden. Die Friedenstruppenteile ſind deu eer mehr. Die Manneszucht iſt geſchwunden, der hat aufgehört, der Soldat wird in der Kaſerne erzogen und ertüchtigt verdorben und arbeitsſcheu. 90 ehrlie 5 55 unter ſolchen Zuſtänden und Ausſichten dent a nder Offizier noch im Heer zu ſuchen? Zau⸗ 5* * 5 5 U nicht, Kameraden, einen neuen Beruf zu ergreifen! 8 3 wird ein Volk von Armen ſein; jedermann wenn ans tägliche Brot arbeiten und froh ſein müſſen, tägli er vom Extrag ſeiner Arbeit ſich auch wirklich das e Brot verſchaffen kann. Stubium jetzt nicht an 5 Berufe, an Studieren! eee 80 unbezahlte Vorbereitungszeit dauern lange Angeſichts verſchlingen Summen, die ihr, die eure Eltern Volkes ni den wirtſchaftlichen Zuſammenbruchs unſeres zuſammeicht aufbringen können. Haltet eure letzten Mittel Stellt 8 Denkt an Arbeit und an Verdienen! ihr eu ch entſchloſſen in die Reihen der Armen, damit 5 nicht eines Tages in den Reihen der Bettler Dem N 1 a Nut ameraden, der kriegsbeſchädigt oder durch 5 dicht auf Frau und Kinder an die Stadt gefeſſelt 1 iR. ſage ich: Nimm f ab e h„ kim jede ehrliche e le, ae dee r 1 beit an, die „ ein Los iſt das ſchwerne.„ Allen Kameraden, die frei ſind von Familienfeſſeln, die jung ſind und geſund, rufe ich zu:„Hinaus aus den Städten, hinaus aufs Land! Legt die Hand an den Pflug, ergreift die Axt, die Hacke, das Grabſcheit!“ Der Baue rnſtand iſt der älteſte, die Bauernarbeit die vornehmſte im Land. Stellt eure Arme, ſtellt euer Herz in den Dienſt der Landwirtſchaft, die ſchwer unter Arbeitermangel leidet. Vermehrt nicht das ſtädtiſche Pro⸗ letariat, werdet Bauern! Auch in der Landwirtſchaft iſt der Anfang ſchwer, muß der Offizier wie in jedem neuen Beruf mit Selbſt⸗ verleugnung und ernſtem Willen als Rekrut eintreten. Aber hier wird er ſich am wohlſten fühlen, ſobald der Körper ſich erſt an die Arbeit gewöhnt hat. Das be⸗ greifliche Mißtrauen wird anfänglich zu überwinden ſein, ob es euch auch wirklich ernſt iſt mit eurer Abſicht, ob ihr das Geſchick und den feſten Willen zur Arbeit habt. Aber im beſcheidenſten Landmann ſteckt ein guter Teil adeliger Geſinnung; er wird euch anfangs Nachſicht und jederzeit Takt und Verſtändnis entgegenbringen, und iſt erſt ſein Mißtrauen geſchwunden, dann wird er euch mit einer Achtung begegnen, die ihr euch beim ſtädtiſchen Proletariat niemals erwerben könnt. 5 Der Bauer war im Krieg der Kern unſeres Heeres: vom Bauernſtand allein kann jetzt die Geſundung unſeres Volkes kommen. Da ihr nicht mehr Führer ſein könnt, tretet als Mitarbeiter in dieſen Stand ein! Auf dem Land könnt ihr innerlich freie und unabhängige Männer bleiben. Was auch die wirt⸗ ſchaftliche Zukunft unſeres Volks nach dem Zuſammenbruch ſein mag, der Acker wird immer bebaut werden müſſen. Wer Landmann wird, verliert nie die Ausſicht, es in jeder Wirtſchaftsordnung zu einer unabhängigen, wenn auch beſcheidenen Lebensſtellung zu bringen. Und wen die Verhältniſſe im Vaterland ſchließlich zur Aus wan⸗ derung treiben, dem bieten Gewöhnung an Feldarbeit und landwirtſchaftliche Kenntniſſe die ſicherſte Gewähr für gutes Weiterkommen. Mit den landwirtſchaftlichen Organiſationen bin ich ins Benehmen Fand Sie ſind bereit, Offiziere, die praktiſch in die Landwirtſchaft übertreten wollen, bei ge⸗ eigneten Landwirten unterzubringen. i Vermiſchtes. Der deutſche Kronprinz iſt nach dem„Berl. Lokalanzeiger erkrankt. 1 g Feſtnahme vnn Generalſuperintendent D. Blau durch die Polen. Aus Poſen kommt die Nachricht, daß die Polen den bekannten ev. Generalſuperintendenten der. LD. Blau als Geſſeſ foſtaenemm,en haben. Dieſe Moßnahme iſt eine erneute Per⸗ höhnung des preußitchen Staats und des Deutſchen Reichs. D. Blau hat 3 während feiner 8 ½fährigen Amtszeit in Poſen in beſonderem Maß der Inneren Miſſion gewidmet, deren Arbeit auch gerade der polniſchen Bevölkerung Poſens zugute kommt. Milchkrleg. Nachdem die Milchbauern der Ume⸗bung von Reichenhall(Oberbayern) ſeit ſieben Tagen die Stadt doo⸗ kottieren, um den Milchpreis auf 50 Pfg. das Liter zu treiben, ſind bewaffnete Arbeitsloſe in die Orte der Umgebung gezogen, um die Abgabe von Milch zu erzwingen mit der weiteren Drohung, nächſter Tage die Milchzühe a wegzunehmen. Die Stadtvertretung wolte 30 Pfg. als Milchpreis bewilligen, die Regierung hat jedoch nicht geduldet, daß der Preis über 40 Pfg. 1 Inzwiſchen haben die Bauern verſprochen, daß ſie wieder ilch in die Stadt liefern wollen. Diebſtähle. Ein Scheckſchwindler, Hans Senoner, der in München, Augsburg, Nürnberg, Berlin und Innsbruck um 200 000 Mark Schmuckſachen mit wertloſen Schecks herausſchwindelte 0 in München verhaftet worden. Dort wurde auch der größte Teil der erſchwindelten Schmuckſachen aufgefunden.— Dem 8. Jeld⸗ artillerie⸗Regiment in Fürth iſt die Kaſſe mit 150 000 Mark 1 worden. Der Kanonier Hugo Hoffmann wird als der ieb verfolgt.— In Plankſtetten in Mittelfranken ha bei der Geſchäftsübergabe im Reſervelazarett die Kaſſe m 40 000 Mark gefehlt. Sie iſt von Unbekannten kurz zuvor ge⸗ tohlen worden.* Die Lage in den Kohlenrevieren. Die Nachrichten von der Beendigung des Bergarbeiterſtreiks in Oberſchleſien berechtigt leider nicht zu der ban daß ſich die Kohlenverſorgun Deutſchlands nunmehr alsbald veſſern werde. Die durch die umfangreichen Abgaben von Lokomotiven an die Entente hervor⸗ gerufenen Transportſchwierigkeiten machten ſich in allen Kohlen⸗ revieren immer mehr fühlbar. Dies zeigen folgende Zahlen aus den beiden größten Steinkohlenrevieren: Während am Montag, den 3. ds. Mts. im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Bezirk die Eisenbahn ⸗ wagengeſtellung die im Vergleich zur letzten Woche günſtige Ziſſer von 18 160 Wagen aufwies, iſt ſie im Laufe der 3 ſtändig bis auf 12 350 am Freitag, den 7. ds. Mts. zurück egangen. In Oderſchleſien iſt eine Abnahme von 4568 Eiſen⸗ ahnwagen am Montag auf 3097 am Freitag zu verzeichnen. In transportgünſtigen Zeiten während des Krieges haben die Wagengeſtellungsziffern für Weſtfalen etwa 25 000, für Ober- chleſten etwa 12 000 Wagen täglich betragen. Ausſicht auf baldige eſſerung der Tronsporkverhältniſſe beſkeht zurzeit noch nicht. Lokales. — Güterſperre. Amtlich wird uns mitgeteilt: Ez beſteht vielfach die irrtümliche Meinung, daß Karlsruhe im beſetzten Gebiet liege. In Baden ſind nur die Haupt⸗ bahnſtationen Kehl und Kork ſowie die Nebenbahnſtationen Sundheim, Marlen, Auenheim und Leutesheim vom Jein⸗ de beſetzt; nach allen übrigen badiſchen Statione, eht keine Verkehrsbeſchränkung. — Zulagen für Shwerarbeiter. Der Staats⸗ ſekretär des Reichsernährungsamts hat die Verabreichung der Zulagen für Schwerarbeiter, die mit dem 10. Fe⸗ bruar eingeſtellt werden ſollte, bis zum 1. April ver⸗ längert. i — Gerbrinden. Für Eichen⸗ und Fichtengerb⸗ rinden werden heuer keine neuen Höchſtpreiſe feſtgeſetzt; die ſeitherigen Höchſtpreiſe bleiben vorläufig in Kraft. ner, Bern, Effingerſtraße 10.. 5 — Luftkurierdienſt. Von der Inſpektion des d riſchen Militär⸗Luftfahrweſens wird mitgeteilt: Für d Zwecke der Nationalverſammlung iſt ein in Weimar zu⸗ ſammenlaufendes Luftverkehrsnetz errichtet worden, das den Kurieren der Einzelſtaaten für Perſonen⸗ und Poßt⸗ verkehr zur n ſteht. Berlin(für Preußen und Reich), Dresden(für Sachſen), Konſtanz(für Baden), Stuttgart(für Württemberg) und München(für Bay⸗ ern) ſind Kurierſtationen und durch einen regelmäßigen Flugplan mit Weimar verbunden. In Bayern konnte dieſe Luftverkehrsorganiſation ſchnellſtens durchgefühm werden, da ſie lediglich an eine bereits beſtehende Lufk⸗ verkehrsverbindung angeſchloſſen zu werden brauchte. iſt dies eine tägliche Luftverbindung zwiſchen dem Mini ſterium für militäriſche Angelegenheiten und den drei bayriſchen Generalkommandos München, Fürth und Würzburg. Der Münchner Kurierflieger trifft in Fürth mit den Luftkurieren von Konſtanz— Stuttgart und burg zuſammen, und von Fürth aus vermittelt die dor tige Station den Fluadienſt nach Weimar. Die Streik München—Weimar über Fürth wird in drei Stunden durchflogen und in ähnlich kurzen Zeiten auch die anderen Strecken. Die Organiſation dieſes Luftverkehrs iſt vor⸗ erſt militäriſch und wird von alten erprobten Feldfliegern geleitet, denen als Flugzeugführer und Beobachter ſowit als Hilfsperſona“ fronterprobte Leute zur Seite ſtehen. ep. Proteſtwoche für die deutſchen Geſange⸗ nen. Der Volksbund zum Schutz der deutſchen— und Zivilgefangenen will die Woche vom 8.—15. Februar in allen Gauen Deutſchlands zu einer Proteſtwoche geſtalten. Ueberall follen Maſſenverſammlungen in machtvollen Kundgebungen des Volkswillens die ſofortige Freigabe unſerer gequälten 7 80 und Zivilge 1 5 fordern,— das einzige Mittel, unſern Unterhändlern den Rücken zu ſtärken, damit ſie bei den in wenigen Tagen beginnenden Verhandlungen über die abermalige Ber längerung des Waffenſtillſtands mit Nachdruck für dir, raſche Befreiung unſerer Gefangenen eintreten kon Männer und Frauen, geht in die Verſammlungen, ſch Euch der Volkshilfe an, vergeßt nicht die hinte S cheldraht! Bleibt das Volksgewiſſen ſtumm, ſo man vergeblich an das Gewiſſen der Welt appellieren. — Wie es unſeren Gefangenen in England ergeht. Das„N. T.“ veröffentlicht einen Gefangenen⸗ brief aus England, dem wir folgendes entnehmen: Den, 19. Januar 1919. Was für eine Freude!! Schon Poſt vom Dezember! Herzlichen Dank für die vielen lieben Briefe und dann erſt für die Pakete! Macht Euch aber doch keine unnötigen Hoffnungen wegen meines baldigen Heimkommens; vor Herbſt iſt nicht daran zu denken.. Was nämlich die deutſchen Zeitungen über Austauſch ſchreiben, ſtimmt nicht. Solange die Sparta⸗ kusgruppe keine Ruhe gibt, iſt ja garnicht an Frieden und an Austauſch zu denken. Wir ſind über jede Klei⸗ nigkeit unterrichtet, wahrſcheinlich weit beſſer als Ihr, vor allem aber auch über die Ausſichten auf dieſer Seite des Rheins f f — Keine Faſtnachtveranſtaltungen. Die bad. Regierung hat alle Faſchingsvergnügungen, Masken und Verkleidungen verboten. — Vom Sparen. Im Jahr 1918 ſind nach einer vorläufigen Berechnung des Fachblatts„Sparkaſſe“ die Spareinlagen in Deutſchland in den Sparkaſſen von 3828 auf 5164 Millionen Mk. oder um 32 Prozent geſtiegen. Die Zahl der Sparbücher hat ſich um 10 Prozent ver⸗ mehrt. 1 Verminderung unſeres Viehbeſtands. Die letzte Viehzählung vom Dezember 1918 hat ein 1 erfreuliches Ergebnis gehabt. Die Zahl der Rinder it auf 17 226 855 heruntergegangen(d. h⸗ faſt 2 ½ Mil⸗ lionen weniger als im Jahr 1917), Schweine waren es nur noch 10 080 375 Stück(d. h. um mehr als½ Mil⸗ lion weniger als im Dezember 1917). Zwar hatte ſich die Schweinezucht gegen März 1917, wo ſie mit einen Beſtande von 5 ½ Millionen den tiefſten Stand er⸗ reicht hatte, bis zum September 1918 auf 10617 606 hoben; im letzten Vierteljahr verringerte ſie ſich wie⸗ der um 600 000 Stück. Im Frieden hatten wir mehr als 20 Millionen Schweine. An Schafen beſitzen wir 5 299 000 Stück, rund 370 000 mehr als im Vorjahr, aber erheblich weniger als im Frühjahr 1918. Auch die Ziegen haben ſich auf 4137 289 Stück vermindert. Am en geſunken iſt das Federvieh, von dem es keine 50 Millionen mehr gibt, während wir 8 im Herb 1918 über 66 Millionen Stück hatten. Die Zahl der Ko⸗ ninchen iſt auf 9 Millionen O eſtegen. Die Zahl der Pferde auf 3 378 481(120 000 mehr im Vergleich u 1917). l — Der am vergangenen Sonntag im„Bad. Hof, 1735 hier veranſtaltete Opefettenabend war, wie anzunehmen geweſen, äußerſt gut beſucht. Hatte man ſich doch recht darauf gefreut, einmal wieder hier Leute vom Fach-Rünſtler vom Mannheimer Hoftheater hören zu bekommen. Der ſtarke Beifall war ein Zeugnis dafür, daß die Zuhsrer vollauf durch das gebotene„Heitere“ befriedigt wurden. Es war an einem reichen Beſuche nicht zu zweifeln; denn die auch hier wohlbekannten Namen: Landorz, Lieſe Vo⸗ gel⸗ Mack wie Otto Vogel, die erſchienen waren, haben auf das hieſige Publikum eine bedeutende Zugkraft aus- geübt. Wie wir hören, ſoll eine Wiederholung eines ſolch heiteren Abends bald ſtattfinden. Wenn wir unſerer De⸗ finnung darüber Ausdruck verleihen in der Weiſe, daß wir dieſe Ankündigung mit Freuden begrüßen, weil wir mit Vergnügen Kuͤnſtleen lauſchen, ſo haben wir doch ein klein Wünſchlein zu unterbreiten frei. Bei aller künſtleriſchen Darbietung bekamen wir den Eindruck, als habe man große Sile. Trieb zu ſolcher gar das„Schreckgeſpenſt des Zuges“ an? Allerdings, dieſer geht etwas frühzeitig als letzter Zug nach Mannheim aß. Doch in dieſer Hin⸗ licht wäre gewiß auf irgend eine Art Wandel zu ſchaff en! Eine überſtürzende Folge, die Ausübende wie Zuhörer nicht zu Atem kommen läßt, ſchadet ohne Zweifel! Deräntwortlich für die Nebaktſon Gg Dee e 8 1 PPPTPTPTPTPTbTbTPTGTCTGT(TCTGTbTbTbTbTbTTT K 8 Zur Konfirmation und Kommunion empfehle ich: 70 1 5 Ein getroffen: D Bindelnolz schöne Reisstronbesen Reisigbesen kurz, lang Nauchtabak i Toilsttenartike] gute Ausvahl, cSchuhris men E Le 2e Spiegelblank werden Linoleum, Parkett, Treppen, Ge⸗ länder, alte Möbel deim Gebrauch von Dr. Gentner's Parkett- und 8 F Kleider- u. Blusen-Stoffe HNHZ Aug- SfUffe Linoleum wachs Nash. Utensilien. 4 weiss, schwarz und farbig schwarz und farbig 6 1 0 0 5 U in Koch- u. 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Daſelbſt können auch Antragsformulare in Schuhwaren-Fabrik Mimbach Mannheim erließ einen Aufruf zur Fa lung für unſere 5 Den Waffenſtillſtand betr. Empfang genommen werden.(Rheinpfalz). Deutſchen Kriegsgefangenen 1— 5 5 e e. 8 8 1 8 eee 1949. Acaaaanmamanaadgacacagadanmadand e die ſich 10 Laufe h ber 66 daß auf den deutſchen Antrag bezüglich Be⸗ 3 amt: Baden erſtrecken ſoll. Unſagbar ſchwe laffung der nach dem 1. Auguſt 1914 in die B. brner. Schmitt. Aufgesprungene das Los unſerer 8 Kämpfer, 5 in neutrale Zone zugezogenen Heeresangehörigen— Hände grauſamer Härte des Feindes weiter u von der Entente entſchieden worden iſt: Die Beſatzungsarmeen ſind angewieſen, Geſuche um Auffenthalt von Entlaſſenen in der neutralen Zone, die vor dem 1. Auguſt 1914 dort nicht anſäſſig waren, zu genehmigen falls ſte durch wirtſchaftllche Verhältniſſe ge⸗ rechtfertigt erſcheinen. 5 Die weitere Regelung der Angelegenheit wird durch den Abſchnitt 5 in Karlsruhe im Benehmen mit der franzöſiſchen Militärbehörde veranlaßt, Hiernach muͤſſen alle Perſonen die hier demobiliſtert ſind und nicht ſchon vor dem 1. Auguſt 1914 in der neuttalen Tone gewohnt haben, die neutrale Zone verlaſſen, wenn Grundſtücks⸗ Verſteigerung. Die Erben des Kaufmanns Johann Martin Pilsheimer laſſen am damslag 15. Jebrugr, vorm. 10 Uhr im Rathaus Seckenheim das Wohnhaus Gundſitraßßſe 2 130 qm Hofraite und Hausgarten mit Zubehör und Ladeneinrichtung öffentlich an den Meiſtbie⸗ tenden verſteigern. Der Zuſchlag erfolgt, wenn mindeſtens der Anſchlag von 7500 Mk. geboten wird. rauhe und rissige — Haut verhüten Sie am besten durch den ständ. Gebrauch einer guten Hautcreme. Grosse Auswahl bei Germania Drogerie Fr. Wagner's Nachf. 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Höllstin. ane 5— 8 eee 1 ee Cbungellſcher rünennflogg⸗Poroin Fillllllnmummneneneneeennnmm Ansichts- Karten Fr g 1250 dewilligung von der franzöſiſchen Behörde geckenheim 5 Georg Zimmeem nach der ihr erteilten Anweiſung mit Wohl⸗ wollen behandelt wird, und daß Aus ſicht beſteht, Ausnahmebewilligung in allen Fällen zu erhalten, in welchen die Fortführung des wirtſchaftlichen Lebens dies erfordert. Unter demobiliſierten Militärperſonen ind ſolche männliche Perſonen zu verſtehen, welche zur militäriſchen Dienſtleiſtung während des Rrieges eingezogen waren und aus dem Militärdienſt, gleichgültig wann, endgültig Wit bitten alle Familien— vor allem die neugegründeten oder zugezogenen Fa⸗ milten, welche unſerem Verein beitreten wellen, dies bis[pätetens 15. Febrnat zu tun. Es genügt Sendung eines Zettels mit Namen und Hausnummer an Anter⸗ zeichneten. Nicht erſt der Krankheitsfall ſollte die Ver⸗ anlaſſung zum Beitritt ſein, ſondern der Wille unſer Liebeswerk evangeliſcher Kranken⸗ Höbe!! 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Sprechstunden: Mündlich können Geſuche an das Bezirks⸗ amt, Zimmer 51, in der Zeit von 9—12 und 3—5 Uhr angebracht werden. Mannheim, den 11. Februar 1919. VBezirnsamt— Polizeidirektion Vorſtehendes bringen wir mit dem An⸗ ſügen zur allgemeinen Kenntnis, daß Geſuche Hauptſtraße 116 eröffnet habe. Es wird mein Beſtreben ſein, meine werte Kundſchaft nur mit guter Waare zu bedienen und bitte um geneigten Zuſpruch. Ferner empfehle: deurg Schmitt Hanpfzfrasse 18. Städtische Sparkasse Annahme von Spareinlagen; Verzinsung von dem auf die Einlage folgenden Tag an zu 4% Kostenfreie Einzahlungen auch um Genehmigung des weiteren Aufenthalts 2 SGGSoosesssssessse 8 Nachher. 1 5 Sperialität: Gediegene Aus: 5 7 7 Mannheim de eh Ce fate be- 28 Sache duni führung von Cebissen ona ez. Gräſer. unter Garantie der Stadtgemeinde Mannheim Lansti 9 0 8 2— Gaumenplatte, Kronen un 5 FCC. Irgeken. durah dle zurdckerhalten — AAk Marta Lösche Mittwochs u. 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