2 — 7 0 n———— 1 1 9 3 a eee i 12 1 Mk. 175 775 uſtellung. urch die ogen pro uarta 10 n.„Jahrg. 20 Pt., Erscheint: 50 11 a Anenahne ber Dienstag, den 28. Februar 1919 n Sonn⸗ und Feiertage. rz eee e, f i Miniſter Auer noch nicht geſtorben. 1 Die R Deutſchland.„W. T. B. München, 24 Febr.(Tel.) Miniſter Auer 1 1 1 8 egierung zeigt eine feſte Hand. iſt noch am Leben, doch iſt ſein Zuſtand noch wie vor ernſt. 1ſt T. B. Münſter, 22. Febr. Das Generalkom⸗ Proklamation des Landesſoldatenrats 1 m 8 5 34.* 2 7 85 8 1 5 84* Sn Die geſtrige Sitzung der A.⸗ und W. T. B. München 21. Febr. Der Landesſoldatenrat, 57. Induſtriebezirkes hat die Waffenſtill⸗ das Miniſterium für militäriſche Angelegenheiten, der ar, ſtandsbedingungen des Generalkommandos ange⸗ Stadtkommandant und der Polizeipräſident erlaſſen folgende en nommen, deſſen weſentliche Punkte ſind: S i Bekanntmachung an die Soldaten, Arbeiter und Bürger: er Einstellung des e Punkte ſind: Sofortige Durch ruchloſe Mörderhand wurde der Miniſterpräſident it ga des Generalſtreikes, Waffenabgabe und Eisner ermordet, der Miniſter Aue ſchwer verwundet. Die⸗ 51 8 gehinderte Arbeit der Militär⸗ und Zivilbehörden, ſer tiefbedauerliche Vorfall, den jeder rechtlichdenkende d reſſefreiheit. Es bleibt abzuwarten, in wie weit Menſch verurtetlen muß muß ell hemüter auß daft Pochtte *. partakus, beſonders in Düſſeldorf dieſe Bedingun⸗ beunruhigen. Sofort muß das Volksgericht die Unterſu⸗ * gen erfüllt. Die Regi a. 1 9 chung und ſtrenge Beſtrafung vornehmen. An das Volk im 9 n egierungstruppen ſind jedenfalls Bürger⸗ und Soldatenrock ergeht die Bitte, die Ruhe jetzt the ereit, in das Induſtriegebiet einzumarſchieren, um zu bewahren. Geht in Eure Wohnungen, die Straße iſt ge⸗ 103 die Bedingungen reſtlos durchzuführen. Die Regie⸗ fährlich! N * 3 iſt feſt entſchloſſen, nicht auf halben Wegen ſtehen Einberufung des Rätekongreſſes nach München. i⸗ zu bleiben, ſondern unter allen Umſtänden im Indu⸗ T. U. München, 24. Febr(Tel.) Der Zentralrat hat un ſtriegebiet auch für die Zukunft Ordnung zu ſchaffen. 5 Einberufung des Nitekongre es nach München be * oſſen. 5 m W. L Hanau. Vorläufige Zuſammenſetzung des bayeriſchen Kabinetts. en- ſchrei T. B. Hanau, 22. Febr. Infolge blutiger Aus⸗ T.. München, 24. Febr.(Tel.) Mit Zuſtimmung et. nen iſt Hanau heute morgen von Regierungs⸗ des, Zentralrats wurde zum Militärminiſter ernannt der 1 4 2 5 25 5. 8 0 r. reiche Ve Lebensmitteln und Waffen wurden zahl⸗ beitsſogialiſt Segietz. Ueber die Beſetzung des Auswärtigen 11 Gen rhaftungen vorgenommen. Der rote Sol⸗ Amtes iſt noch nichts entſchieden. A den ſeſtgen wurde entwaffnet und ſeine Führer wur⸗ Die vernünftigen Stuttgarter. d genommen. W. TB. Stuttgart. 24. Febr.(Tel) In einer Ber⸗ 1 eberſiedelung des i des Aeußeren nach e ee Geiberkichazen ken Hesel zei ein erlin. 8 91 Ten Weimar 21. Febr.(Tel.) Der Reichsminiſter„Febr. elsburg in, Fänen Peiueen amtes Graf e e e eee ee ee Die Reſchamiuiſter de zer ore nach Berlin übergeſiedelt. Der ſam an der Arbeit verhindert. Dabei wurden 2 Mann der 5 organiſation des ae Keder i Agi 5 5 VVVV—.——ͤ— 5 Graf A 5. 11 reo durchs Los zur Tat beſtimmt? 0 e oe e, 2. ere(een) Fier bebe dee Cermisehte Dachrichten. it ee 9 3 19 9 75 Da aber die Garniſon hinter dem Wilſon bleibt 14 Tage in Amerika. die äude hat been ie e e 5 7 öffentlichen W. T. B. Bern, 21. Febr. Wie der amerikaniſche Preſſe⸗ ne Ausſicht auf E„baben etwa geplante Putſche[ dienſt aus Waſhington meldet, wird Präſident Wilſon 14 gen zuſtaud wird bis nen 88 vorläufige, Belagerungs⸗ Tage in Amerika bleiben und nach der am 4. März erfolgten EFFECT i m 5 8 4 en vielen Problemen, die Wilſon in Waſhi n erwarten, 5 chen, die daanf Attentats auf Eisner haben Spuren ers ſei die Arbeiterfrage wichtig. Eine Kommiſſion von Staats⸗ 17.../ eſſen ſteht, das vielleicht den Gr g 8 rage nach Wafhington einberufen worden. Wilſo zu i rafen Arco durch das Los erſt nach ſeiner defknitiven Rücktehr aus Paris die beſon⸗ N maubanfur hat eder beſtimmt hat. Die Stadtkom⸗ dere Ssang des Kongreſſes einberufen. —— 0 5 5 e eee 35. Baldige Vorlage der Friedenspräliminarieu. 8 W. T. B. Paris, 24. Febr.(Tel.) Zwiſchen Clemen⸗ 2 In München iſt alles ruhig. ceau, Pichon, Balfour und Hughes 19 5— k W. T. B. München, 24. Febr.(Tel.) München iſt voll⸗ att, die darauf abzielen, ſo raſch als möglich zu Friedens⸗ ommen ruhig. Die Ordnung iſt durch das geſamte Prole⸗ brälimanarien zu gelangen. Die Sicherheit Frankreichs 1 beate e eee 8 Zentrale führt 1 55 gef 1 2 Nachbar Deutſchland wurde vor allem ins Auge äfte. Am Dienstag tritt der Rät gefaßt. ö; 10 ſaerraleals ze ua den ichen ſeſ ebene Vorſchlögen des Das Schickſal der deutſchen Kriegsſchiſſe. 1 Feen bestimmt e n n W. T. B. London, 21. Febr. Ueber das Schickſal J 2 10 ab wird die Arbeit in allen Betrieben wieder auf. der deutſchen in Scapa Flow internierten Kriegs⸗ 68 5 455 Nur am Montag vormittag 10 Uhr, wo die ſchiffe iſt noch nichts Endgültiges bekannt, da die Ent⸗ * a Eisners ſtaktfindet, wird die Arbeit ruhen. ſcheidung bei der Pariſer Konferenz lieat. Von zu⸗ Ein Deu dinghauſes treten ſah.„Haben Sie wirklich den Weg 0 tſcher. noch gefunden?“ fragte er, während er den. 15 Von Otto Ruppius. 1 nach 2 75. Ecke führte;„ich hätte bei⸗ ate 67 Nachdruck verbot nahe einmal den kühnen Gedanken ausgeführt, Sie in A a a erboten.) Ihrer Wohnung heimzuſuchen, wenn f 9 el N dieſem Zeitpunkte an ſchien jeder lichte Punkt zu welcher gel man pochen ſeinen Herren a ee 1 ſein Einerlei ſeines täglichen Lebens gewichen zu ungelegen kommt.“ l g lore 0 dasſelbe in Verhältnis zu dem Kaſſierer blieb genau„Höhnen Sie nur, ich habs diesmal verdient!“ gab Arbeiter wur daß dieſer ihm mit jedem Tage mehr Reichardt zurück, während er ſich bequem an einem 20.4 Büro 2 6 seg und ſelbſt oft mehrere Stunden das der Tiſche niederließ.„Wenn Sie ſonſt nichts vor⸗ II auf dem Ra Reichardt fand dann ſtets einen Zettel] haben, Meißner, ſo bleiben wir hier, ich denke, wir ſind 1 1 bis 5 2 ſeines Pultes:„Mr. Reichardt wird mich] hier ungeſtörter als irgendwo anders!“ eln ſel er Rückkunft vertreten,“ und ſah den Schlüſ⸗„All right, Sir!“ erwiderte der Kupferſchmied, oder 5 7 785. . f 1 1 5 * 5 21 fimtsblatt der Bürgermeisférämter Seckenheim, divesheim, Neckarhausen und Edingen. Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. No. 47 ——— Fernſprechanſchluß Nr. 16. zur Kaſſe im Schloſſe. Oft gl 1 K 5 glaubte er aber, wenn fast 8 Geſicht des rückkehrenden Kaſſierers blickte, 6 85 5 Hohn als Vertrauen in der übergebenen Ver⸗ 1 ichkeit zu finden, beſonders da Bell meiſt Stun⸗ nisten ſeinen Ausgängen wählte, in denen er am we⸗ chardt 8 werden konnte. John aber ſchien Rei⸗ Aue mehr zu bemerken, und wenn ſich je einmal — ſich nur in Lehe der letztere einem Blicke, 1 in e ſchi aberſ en dene in ſti bedauerndes Kopfſchütteln zu char ie dritte Woche war zu Ende gegangen, und Rei⸗ ler dec an eine ſo troſtloſe Leere in dich, während es ſehen. andern Zeiten ward, als möge er ſich hin⸗ ausweinen 8 übervolles Herz einmal recht gründlich laſſen hät aß er am liebſten ſeine Stellung ganz ver⸗ 3 e, wenn er nur gleich gewußt, wohin. Es entſann digg abend, als er ſich des Kupferſchmieds nden er ſo lange nicht geſehen hatte; er ſchlug na keine 0 Abendbrot den Weg nach deſſen Wohnung ein; S chigſals ung über die eigentümliche Wendung ſeines er dachte der er damit entgegenging, ſtieg in ihm auf; frei 2 en nichts, als ſich nur einmal das Herz „Meißner empfi i Hal 5 empfing den Freund mit einem herzhaften dab als er dieſen in dds Gaſtzemmer leine Were ſeinen Stuhl näher heranziehend und einen aufmerk⸗ ſamen Blick in das Geſicht des anderen werfend,„wenn Sie etwas vom Herzen herunterzutun haben, ſo ſitzen wir hier wenigſtens ungehorcht. Zuerſt aber,“ fuhr er fort,„trinken Sie jetzt herzhaft, damit Leib und Seele 1 rechte Stimmung kommen, und dann packen Sie aus. „Muß ich denn ſtets etwas auf dem Herzen haben, wenn ich zu Ihnen komme?“ fragte Reichardt lächelnd, „oder habe ich etwas derartiges angedeutet?“ „Brauchen auch nichts anzudeuten,“ erwiderte Meiß⸗ ner, ich darf nur Ihr Geſicht anſehen und weiß dann, immer ſo ziemlich, was los iſt; heute aber gefallen Sie mir weniger als je— und deshalb ſage ich, trinken Sie!“ Er ſtieß ſein Glas gegen das des andern, und als dieſer endlich ſeiner Aufforderung gefolgt, ſetzte er ſich bequem zum aufmerkſamen Hören zurecht. Reichardt mußte lächeln, wie jener ſeinen Mitteilungen entgegen⸗ ſah, indeſſen tat es ihm wohl, ohne weitere Einleitung über das, was ihn bedrückte, ſprechen zu können.„Ich glaube nicht, Meißner, daß ich noch lange in meiner jetzigen Stellung werde aushalten können; da haben Sie gleich alles, was mir auf der Seele liegt!“ Er hielt inne und warf einen Blick in des Kupferſchmieds Geſicht; 1 dieſer gber verzog keine Miene; uur ſeine ſich vergrö- ßernden Auge — ſtändiger Stelle erfährt Reuter, es ſei ernſtlich in Be⸗ tracht gezogen und wahrſcheinlich, daß die Schiffe im Atlantiſchen Ozean verſenkt würden. Kleiner Tagesſpiegel. Im Staatsanzeiger für Württemberg wird eine War⸗ nung erlaſſen gegen im Lande auftauchende Verſuche, eine ſtarke Erhöhung der Milchpreiſe unter Drohung mit der Lieferungseinſtellung durchzuſetzen. * Die engliſche Regierung ſendet einen höheren engliſchen Offizier zum Schutze des Kaiſers Karl nach Fechernsau, der ſtändig dort bleiben ſoll. 5 33 22 Valerlandsloſen, die wie die Peſt zu Meidenden. Ihre Ideen und Grundgedanken haben ebenſo gut Berechtigung wie die der anderen uns gegneriſchen Parteien. Ja, wir ſtehen nicht an, zu erklären, daß die Grundidee der Sozial- demokratie ſo überragend hoch und edel und rein iſt, daß die beſten und ſittlich allerhöchſten Menſchen darin Genüge fin⸗ den können(Jeſus!)— ohne daß die Meiſten je dem ſoziali⸗ ſtiſchen Ideal voll Genüge leiſten können. Dieſe Tatſache führt uns allerdings zu dem grundlegen⸗ den Trennungsſtrich zwiſchen uns und der Sozialdemokratie. Wo wurzelt die Demokratie? Im Grunde genommen, iſt ihr Gegenſtand der direkte Gegenſatz zur Sozialdemo⸗ kratie. Dieſe gipfelt in der Organiſation der Geſamt⸗ heit. Nur die Geſamtheit iſt ihr Gegenſtand. Die Demo⸗ kratie gipfelt in der Perſon und ihrer eigenen Rechte, in Kants Auffaſſung vom Werte der Einzelperſon. Ihr Ideal iſt die Wertſchätzung der Perſon, der die Sache immer untergeordnet werden muß. Die organiſierte Unfreiheit der Sozialdemokratie nennt ſich mit dem geprägten Schlagwort Kommunismus, der darin beſteht, daß die tatſächliche Leiſtung jedes Menſchen nicht ihm, ſondern der Geſamtheit gehört. Jeder Privat⸗ beſitz hört auf. Mithin wird der Einzelne mit all ſeiner Kraft aufgefaßt als ein Teil des Ganzen, ein Rädchen im gewaltigen Uhrwerk— aber als weiter nichts. Darum ſtellen wir dem Kommunismus den Indivi⸗ dualismus, der reſtloſen Sozialiſierung, die freie per⸗ ſönliche Initiative entgegen. Die Deutſche Demokratiſche Partei rechnet es ſich zur Ehre an, nicht eine„bürgerliche“ Partei, ſondern eben eine „demokratiſche“, das heißt das ganze Volk umfaſſende Partei zu ſein. (Kurz gefaßt: Demokratie heißt„Volksherrſchaft“; die ſoziale Demokratie will die Volksherrſchft der Genoſſen, der breiten unteren Maſſe, und zwar der Genoſſen aller Länder; die deutſche Demokratie will die Volksherrſchaft des ganzen Volkes, unterer und oberer Maſſen, und zwar in bewußt⸗ deutſchem Sinne. D. Red.) Wilhelm II. über Bismarcks Entlaſſung. Ein Brief an Kaiſer Franz Joſeph. Der Wiener Hiſtoriker Prof. Hans Schlitter ver⸗ öffentlicht in der„Oeſterreichiſchen Rund ſchau Teile eines Briefwechſels zwiſchen Wilhelm II. und Franz Joſeph, den er im Wiener Haus⸗, Hof⸗ und Staatsarchiv vorgefunden hat. Darunter iſt ein hiſtoriſches Dokument erſten Ranges, der Brief über n zeigten die Spannung an, mit der er das folgende erwartete, und Reichardt, den Kopf in die Hand geſtützt, begann zu erzählen, was ihm die letzten Wochen gebracht. Er ſprach zuerſt von der herzlichen Freundlichkeit der beiden Froſts und ſchilderte dann ſeine Erlebniſſe mit dem Kaſſierer und wie ihm das Arbeiten in der Office dadurch zur völligen Unerträglichkeit ge⸗ worden. Er fühlte ſich leichter und freier, als er gegen ein befreundetes Herz einmal heruntergeſprochen halte, was, nach und nach angeſammelt, wie ein Alp auf ihm gelaſtet. Was ſonſt noch im Hintergrunde ſeiner Seele lag, ſchmerzend und ſchwer, das ſollte ein verhülltes Heiligtum bleiben, und er hatte ſich das Wort gegeben, es nicht einmal gegen ſich ſelbſt mehr zu berühren. 2 Der Kupferſchmied war mit ſichtlichem Intereſſe Reichardts Erzählung gefolgt, als dieſer aber jetzt ſchwieg, und ihn, wie eine Aeußerung erwartend, anblickte, legte ſich ein Zug von leichtem Spott um ſeinen Mund.„Und ich ſoll wirklich glauben, Profeſſor,“ ſagte er nach einer kurzen Pauſe,„daß es Ihr ſteifbeiniger Kaſſierer iſt, dem Sie das Feld räumen und dem Sie ſo Ihre beſten Hoffnungen opfern? No, Sir!“ fuhr er kopfſchüttelnd fort, während ein leiſes Rot in Reichardts Geſicht ſtieg. „Und ich ſoll wohl auch glauben, daß Sie nur wegen des Kaſſierers Ihre Farbe verloren haben, während Ihre Verhältniſſe doch ſonſt die angenehmſten ſein könnten, daß Sie wie in ſtillem Harme beinahe ſchon eine ganz ſpitze Naſe bekommen, nur weil Sie dem Ladeſtock den Gefallen tun müſſen, ſich über ihn zu ärgern? No, Sir, das dürfen Sie dem Meißner nicht ſagen—“ „Aber Sie haben doch gehört, daß es eben dieſe Verhältniſſe ſind, die mich ſo peinigen!“ unterbrach ihn Reichardt, ohne einen Anflug von Verlegenheit ganz unterdrücken zu können. ortſetzung folgt.) 1 folgendem zum Abdruck bringen. Berlin, 3. April 1890. 8 Mein teurer Freund! Bei dem innigen und warmen Freundſchaftsver⸗ hältnis, welches unſere Länder und vor allem uns beide verbindet, und bei dem großen Vertrauen, wel⸗ ches Du insbeſondere mir ſtets entgegengebracht haſt, halte ich es für meine Pflicht, Dir offen und klar einen vertraulichen Ueberblick zu geben über die Ent⸗ wicklung und das ſchließliche Eintreten des Rücktritts des Fürſten v. Bismarck. Ich tue das auch um ſo lieber, als es für einen ferneſtehenden Beobachter faſt zur Unmöglichkeit wird, aus dem Wuſt von Vermu⸗ tungen, Kombinationen der Preſſe, verbunden mit offtziöſen und halboffiziöſen Entrefilets, ſich einen faßbaren und verſtändigen Kern herauszuſchälen. Meine Darſtellung ſoll nur eine einfache Schilderung, reſp. Aneinanderreihung von Tatſachen ſein, ohne Polemik oder Kritik, die ich Dir ganz überlaſſe. Im voraus will ich gleich bemerken, daß es keine Frage der auswärtigen Politik iſt, die zwiſchen dem Für⸗ ſten und mir zu Meinungsverſchiedenheiten die Ver⸗ anlaſſung bot, ſondern rein innere, meiſt taktiſche Ge⸗ ſichtspunkte. Als im Mai vorigen Jahres der Kohlenſtreik aus⸗ brach und ſchnell die großen, den ganzen Staat in ſeinem Erwerbsleben bedrohenden Dimenſionen an⸗ nahm, wurde naturgemäß, nach Treffen der üblichen Sicherheitsmaßregeln durch Truppendislokationen uſw., nach den Urſachen desſelben geforſcht. Es wur⸗ den Beratungen im Staatsminiſterium gepflogen, um die ich mich vorläufig nicht kümmerte, während ich durch meine Freunde— beſonders durch meinen Erzieher, den Geheimen Rat Hinzpeter, der Weſtfale iſt und an und Stelle wohnte— Erhebungen und Nachforſchungen erheben ließ über das Verhält⸗ nis von Arbeitgeber zum Arbeiter, Lage der Indu⸗ ſtrie uſw,(sic!) Bald jedoch baten mich die Mini⸗ ſter, zu den Beratungen zu kommen, da der Fürſt ganz untraitabel ſei und die Verhandlungen nicht einen Schritt vorwärts kämen. Ich erſchien und aſſi⸗ ſtierte. Da ſtellte es ſich ſogleich heraus, daß der Fürſt auf einem diametral entgegengeſetzten Stand⸗ punkte als ich und die Miniſter ſich befanden. Er wollte, daß der Streik im ganzen Lande ungehindret „toben und ſich gründlich ausbrennen ſolle.“ Er ver⸗ warf jede Idee des Einſchreitens der Staatsgewalt und meinte, daß das Sache der Induſtrie ſei, die ihre Privatfehde auskämpfen dürfen müſſe. Ich war dagegen der Anſicht, daß dieſe Bewegung ſchon über den Rahmen des Privatzwiſtes einer Induſtrie hinausginge, und fand mich in der Ueberein⸗ ſtimmung mit dem ganzen Staatsminiſterium, daß, wenn die Sache nicht ſchleunig vom König in die Hand genommen werde, unendlich viel Schaden und Unheil dem Lande erwachſen werde. Demgemäß wurden die alten Beamten, deren Kopfloſigkeit die Verwirrung noch größer gemacht, abgeſetzt und durch eingeweihte, beſte Kräfte erſetzt. Sowie das ge⸗ ſchehen, empfing ich die Arbeiter⸗ und Grubenbeſitzer⸗ g Deputationen mit dem bekannten Erfolg. Auch die⸗ ſes Unternehmen mißbilligte der Fürſt, der zuſehends immer mehr auf Seite der Großinduſtrie trat und die Arbeiterbewegung, als zum Teil auch revoluionär, ö total unberechtigt anſah, die nur mit„Blut und Eiſen“, das heißt mit Kartätſchen und Repetierge⸗ wehren, gehemmt und geheilt werden müſſe. Nach Abſchluß dieſer Angelegeneit zog ſich der Fürſt aufs Land zurück, wo er acht bis neun Monate bis zum 25. Januar dieſes Jahres verblieb. Dieſe Zeit be⸗ nutzte ich, um Material über die Arbeiterſchutzgeſetz⸗ gebung zuſammentragen zu laſſen, ließ mich von allen Seiten öber die Lage der Arbeiter, deren mög⸗ liche und unmögliche Wünſche orientieren, nahm Füblung wit dem Reichstag durch ſeine Häupter uſw. Ich kam im Herbſt zu der klaren Erkenntnis und Ielerzengung, daß die Zeit koſtbar ſei und ge⸗ bieteri(eine baldige Inangriffnahme des Arbeiter⸗ ſchu ee! es erheiſche, daß nicht die Sozialdemokra⸗ ten uuf, vorkommen dürften und dieſe Angelegen⸗ heit c re Fahnen ſchreiben, wie ſie es, nach ge⸗ Rauen Nachrichten, vor hatten. Ich ließ daher den Fürſten m Laufe des Herbſtes und bis in den Ja⸗ nuar binein in drei verſchiedenen Repriſen erſt bit⸗ ten dann erſuchen und ſchließlich als meinen Wunſch wiſſen, daß er eine Novelle über den Arbeiterſchutz in Angriff nehmen und mir behufs Veröffentlichung eine Order darüber vorlegen möge. Er verweigerte dies dreimal in ſehr kurzer Weiſe, er wolle es nicht und ſei nun einmal grundſätzlich dagegen, und dabei müßte es ſein Bewenden haben. Darauf ſetzte ich mich hu und arbeitete in zwei Nächten eine Denk⸗ ſchrift aus, welche eine Darlegung unſerer Induſtrie in geſchichtlicher Form gab und daneben eine Reihe von Hauptpunkten bezeichnete, welche nach Anſicht aller die ſchwerſten Uebel enthielten, denen man ge⸗ ſetzlich umgehend zu Leibe gehen müßte. Sobald ich die Arbeit beendet hatte, berief ich einen Miniſterrat und den Fürſten aus Friedrichsruh, um ihnen mit⸗ zuteilen, daß ich eine internationale Konferenz über die Arbeiterfragen wünſche. Als Antwort darauf warf er mir— es tut mir weh, den Ausdruck zu ge⸗ brauchen— in unehrerbietigſter Weiſe mit dürren Wortne ſeinen Abſchied vor die Füße. Das Mini⸗ ſterium blieb ſtumm und ließ mich im Stich. Ich nahm natürlich das Geſuch nicht an. Von dem Mo⸗ ment kannſt Du meinen tiefen Schmerz wohl nach⸗ fühlen, als ich nun erkennen mußte, daß der Fürſt nicht mit mir gehen wollte. Sr r 232er SSSR——— . —: Aufhebung des Belagerungszuſtandes W. T. B. Karlsruhe. 24. Febr.(Tel.) Amtlich. Nach Verhandlungen, die zwiſchen Vertretern der 1 die Entlaſſung des Fürſten Bismarck, den wir in N ö Volksregierung und den ſozialiſtſchen Gewerkſckaften einerſeits und der Regierung andererſeits wegen Auf⸗ hebung des Belagerungszuſtandes gepflogen wur⸗ den, hat die Regierung beſchloſſen, da am Sonntag im ganzen Lande Ruhe und Ordnung herrſchte, ab g heute(Montag) den Belagerungszuſtand über ganz Baden, mit Ausnahme von Mannheim, wieder auf⸗ zuheben. eee. r—————m Mitbürger! Die vorläufige Volksregierung war gezwungen, den Belagerungszuſtand zu erklären. Wir billigen dieſen Schritt und ſtehen geſchloſſen hinter der vor⸗ läufigen Volksregierung. Von Euch allen in Stadt und Land erwarten wir das gleiche. Namens der Deutſch⸗Demokratiſchen Partei: Hum⸗ mel. Der Sozialdemokratiſchen Partei: Gei ß. Der Zentrumspartei: Dr. Schofer. Karlsruhe, den 22. Februar 1919. * Die Vorgänge in Mannheim und Karlsruhe. Maßnahmen f der Regierung. Karlsruhe, 24. Febr. Mit einem Schlag iſt auch die Ruhe und Ordnung in Baden geſtört worden. Um jedes weitere Umſichgreifen der von Mannheim ausgehenden Bewegung zu verhindern, hat die vorläufige Volksregierung den Be⸗ lagerungszuſtand über ganz Baden verhängt. Dieſer Be⸗ ſchluß wurde am Samstag abend in einer Sitzung des Ge⸗ ſamtminiſteriums gefaßt, nachdem von Mannheim die Nach⸗ richt eintraf, daß dort in einer im Nibelungenſaal abgehal⸗ tenen Verſammlung der Kommuniſten die badiſche Räte⸗ Die Regierung iſt ge⸗ republik ausgerufen worden war. willt, mit aller Energie vorzugehen und ſie weiß ſich in ihren Maßnahmen einig mit der Reichsregierung. Sofort wurde noch am Samstag abend das Bruchſaler Freiwilligen⸗ Bataillon nach Karlsruhe befördert. Artillerie wurde vei⸗ gezogen. Weitere militäriſche Formationen werden hier eintreffen. Die Kundgebung der Regierung über die Verhängung des Belagerungszuſtandes wurde in Karlsruhe noch in der Nacht gedruckt und überall angeſchlagen. In der Frühe des Sonntag patrouillierten Truppenteile im Stahlhelm durch die Stadt; neben ihnen verſah wie üblich die Bürgerwehr den Ordnungsdienſt. Im Laufe des Sonntag kam es mehr⸗ fach zu größeren Menſchenanſammlungen auf dem Schloß⸗ platz vor dem Miniſterium des Innern. Einige radikale Elemente waren mit roter Fahne vox das Miniſterium ge⸗ rückgezogen, wenn die Einwohnerſchaft ſich ruhig verhalte. Ueber die Freigabe der Verhafteten unterhandelt die Re⸗ gierung mit dem Volksrat. Die Verhaftung der ſechs Per⸗ ſonen war erfolgt, weil der dringende Verdacht beſtand, daß dieſe die Mannheimer Beſtrebungen unterſtützen wollten. Bei einem der Verhafteten wurde ein von der Unabhängi⸗ en Sozialdemokratiſchen Partei Karlsruhe unterzeichnetes Flugblatt gefunden, das nicht nur vollkommen unwahre Behauptungen euthielt, ſondern auch aufreizend wirken mußte. Die Verbreitung des in 300 Exemplaren vorliegen⸗ den Flugblattes konnte durch die ſofortige Beſchlagnahme verhindert werden. Auf Anordnung der Regierung wurde in der Frühe des Sonntag der Eiſenbahnverkehr von Karlsruhe nach Mann⸗ heim, von Karlsruhe nach Heidelberg und von Karlscuhe nach Bretten und Pforzheim geſperrt. Der drahtliche Ver⸗ kehr nach Mannheim iſt ſeit Samstag abend völlig unter⸗ brochen. Ueber die dortigen Vorgänge ſind aus dieſem Grunde noch cine vollſtäudigen und zuverläſſigen Nachrich⸗ ten nach Kartsruhe gelangt. Kämpſe in Mannheim. g T. U. Karlsruhe, 24 Febr.(Tel.) Vor dem Ver⸗ lagsgebände der mehrgeitsſozialiſtiſchen Mannheimer „Volksſtimme“ kam es zu ſchweren Kümpfen. Die Sparta⸗ kusleute haben die Maanhei ner„Volksſtimme“ mit Ma⸗ ſchinengewehren ein ie Mors itsſo zialiſten nahmen an 8„ r⸗ takiſten haben den Autopark von Benz geſtürmt und ſich der Automobile bemächtigt. ä Zu den Vorgängen in Karlsruhe. W. T. B. Karlarnhe, 21. Febr.(Tel.) Die verhafte⸗ ten 6 Perſonen ſind im Laufe des Sonntags wieder freige⸗ laſſen worden. Die Zurückziehnug der auswärtigen Solda⸗ ten wurde verlangt. Volksrat Erb richtete an die Demon⸗ ſtranten vor dem Miniſterium eine kurze Anſprache, in der er ſie zur Ruhe ermahnte und zuſagte, daß die Gefangenen freigelaſſen würden. 5 Aus Baden und den Hachbargebieten —“ Ueber den Brennholzhandel hat das Miniſterium für Ernährungsweſen eine neue Verordnung ausgearbeitet, durch welche die bisherigen Beſtimmungen eine teilweiſe nicht unerhebliche Verſchärfung erfahren. In den neuen Be⸗ ſtimmungen wird u. a. hervorgehoben, daß die Ausfuhr von Brennholz aus Baden verboten iſt. Ausnahmen können nur von der Landesbrennholzſtelle, die bei der Forſt⸗ und Domänendirektion beſteht, zugelaſſen werden. Die Händler mit Brennholz ſind ferner verpflichtet, alles Brennholz, welches ſie nicht im Wege einer Zuweiſung durch die Landes⸗ brennholzſtelle oder das Forſtamt erwerben, innerhalb 14 Tagen nach erfolgtem Ankauf bei der Landesbrennholzſtelle anzumelden. Dies gilt auch für das Holz, das von Orten außerhalb Badens bezogen wird. 25 Millionen mehr. —* Die Empfänger von Militär⸗Renten werden daran erinnert, daß die Auszahlung ihrer Gebührniſſe bei den Poſtanſtalten am Mittwoch den 26. ſtattfindet. meidung von Weiterungen iſt es nötig, daß dieſes Mal außer den Quittungen noch die ausgefüllten Jahresbeſchei⸗ nigungen abzugeben ſind. 5 — Die neuen finanziellen Bedürfniſſe des badiſchen Staates. ke Karlsruhe, 23. Febr. benen Darſtellung der Finanzlage Badens iſt noch in Er⸗ gänzung der ſchon gemachten Mitteilungen nachzutragen, daß die direkten Steuern im Jahre 1918 73 Millionen Mark ein⸗ gebracht haben gegen 48 Millionen im Voranſchlag, ſomit Bauernunruhen in Baden. ** Sickingen b. Bretten, 24. Febr. Das Erſcheinen von drei Beamten der Mühlenkontrolle hat unſern Ort in hell⸗ ſten Aufruhr verſetzt. Dic vom Landespreisamt beauftrag⸗ ten Beamten wurden mit Gewalt am Betreten der hieſigen Mühle verhindert. Einer der Kontrollbeamten, der hart be⸗ drängt wurde, gab in Notwehr einige Schüſſe ab, wodurch der Mechaniker Paulus tödlich verletzt wurde. Die Gen⸗ darmerie nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Schwarzſchlachtungen und Schleichhandel. Karlsruhe, 24. Febr. Um den immer mebr um Verhandlung endigte mit der Verurteilung der Angeklagten gen Arbeiterrats in Laudenbach erſchienen, verbreitete fach beiterräte, die dann im Auto das Dorf verließen. Als Zur Ver⸗ Aus der von dem Finanzmini⸗ ſter im Haushaltausſchuß der Nationalverſammlung gege⸗ greifenden Schwarzſchlachtungen und dem Schleichhandel mit Fleiſch zu begegnen, hat das Miniſterium für Ernäh 5 rungsweſen angeordnet, daß die Abgabe von Fleiſch in allen Wirtſchaften, Fremdenheimen uſw. ſowie in den Metzgereien einer ſcharfen Kontrolle zu unterziehen iſt und falls Polizeiperſonal dazu nicht ausreicht, beſondere Kontroll beamte mit der Vornahme der Ueberwachung zu betrauen Diejenigen Betriebe, bei denen die Wahrnehmung der gabe von ſchwarzgeſchlachtetem Fleiſch bemerkt wird, werden geſchloſſen und gegen die Veranſtalter von Schwarzſchlach⸗ tungen iſt mit aller Schärfe vorzugehen. Sodann hat da Miniſterium für Ernährungsweſen eine Verordnung er⸗ laſſen, wonach der Ankauf von Rindvieh leinſchließlich Käl⸗ 0 bern) ſowie von Schafen nur ſolchen Perſonen geſtattet iſt bab eine beſondere Beſcheinigung ihres Bürgermeiſteramtz aben. Karlsruhe, 24. Febr. Bei der Ausrufung der Räterepu⸗ blik in Mannheim iſt der Vorſchlag gemacht worden, die Regierung ſolle ſich zuſammenſetzen aus einem Drittel Mehr⸗ heitsſozialiſten, aus einem Drittel Unabhängiger und einen Drittel Spartakiſten. Wie wir dazu weiter erfahren, haben aber die Mehrheitsſozialiſten dieſen Antrag abgelehnt un wehren ſich gegen die Zuſtände in Mannheim. Es beſtehl durchaus kein Einvernehmen der Mehrheitsſozialiſten mit den Spartakiſten. Die Mehrheitsſozialiſten ſtehen vielmeht geſchloſſen hinter der Volksregierung. ** Karlsruhe, 22. Febr. Geſtern wurde vor dem hieſigen Schöffengericht die Anklageſache gegen 21 Einwohner von Friedrichstal und Blankenloch verhandelt, die längere Zeit im Karlsruher Wildpark unter den Hirſchen und Wild⸗ ſchweinen ganz gewaltig aufräumten. Die Forſtſchutzbeam' ten waren machtlos; ſobald ſie ſich ſehen ließen, wurde von den Tätern Schnellfeuer auf ſie eröffnet. Durch energiſche⸗ Eingreifen der Gendarmerie wurden die Täter endlich feſt⸗ genommen und wegen gewerbsmäßigen und erſchwerten Jagdvergehens, Hehlerei und Begünſtigung angeklagt. Die 2 — bis zu 6 Monaten Gefängnis. Einer der Haupttäter wurde in Friedrichstal, als ſie in das Rathaus einzudringen ver ſuchten, erſchoſſen. ** Weinheim, 24. Febr. Als drei Mitglieder des hieſ⸗ das falſche Gerücht, dieſe wollten die Kartoffeln beſchlag nahmen. Von unbekannter Seite wurde Sturm geläut die Bauern eilten zum Rathaus und mißhandelten die 0 ſache der Mißſtimmung wird angegeben, daß jüngſt ein Auf käufer in Gegenwart eines Arbeiterrates die Kartoffel beſtände revidiert, 150„ntner beschlagnahmt und dafür“ wenig bezahlt habe. a Kirrlach b. Bruchſal, 24. Febr. Durch einen Einbre cher wurde die hieſige Kirche mehrerer wertvoller Gegen ſtände beraubt. Der Dieb ſtahl u. a. das koſtbare Tabet, nakelkreuz, das aus dem Jahre 1787 ſtammt und einen We vo nungefähr 4000 Mark hat. 6 7% 2. e Mannheim, 23. Febr. Aus unglücklicher Liebe der 49jährige verheiratete Schloſſer Aſſenheimer die 21140 rige Kellnerin Anna Schmidt und ſich ſelbſt erſchoſſen. 2 * Gaggenau, 24. Febr. Die Diebſtähle mehren ſich in letzter Zeit hier in ganz bedenklicher Weiſe: ſo wurde vol kürzerer Zeit aus der Güterhalle ein größeres Quantum Leder geſtohlen. In der Nacht vom 18. auf 19. Febrin wurden aus einem Waggon am Bahnhof zirka 10 000 Stüß Zigaretten, 50 Flaſchen Eſſig und andere Bedarfsartikel 10 Werte von 1200 M. geſtohlen. Wahrſcheinlich glaubten di Diebe, der Inhalt der Flaſchen wäre Wein und um ſich da Leben wieder einmal richtig zu verſüßen, wurde noch 1 derſelebn Nacht ein unerlaubter Beſuch dem Kaffee Wehe, abgeſtattet und dort verſchiedene Backwaren geſtohlen. Abe welch ſaure Geſichter mögen die Diebe wohl gemacht haben als es mit dem Wein Eſſig war. Badiſche Nationalverſammlung. Nochmals die Schulfrage im Verfaſſungsausſchuß. ** Karlsruhe, 22. Febr. In der geſtrigen Sitzung de Verfaſſungsausſchuſſes nahm die ſozialdemokratiſche Part einen im„Bad. Beobachter“ veröffentlichten Artikel Freiburger Theologieprofeſſors Engelbert Krebs zur Schu frage zum Anlaß, unter heftigem Proteſt gegen die dar, geäußerten Auffaſſungen zu dem noch nicht völlig erledigte Schulparagraphen noch einige Abänderungsanträge 1 ſtellen. Der Hauptantrag lautete:„Neue Privatſchulen dürfen nicht errichtet werden. Im Falle der Ablehnung dieſes Antrages wurde folgender Eventualantrag geſtell „Neue Privatſchulen dürfen nur auf Grund Geſetzes 7 richtet werden“ und im Falle der Ablehnung dieſes Even tualantrages der weitere:„Neue Privatſchulen dürfen, 0 meit nicht geſetzlich weitergehende Erforderniſſe gufgeſtel, ſind, nur mit Staatsminiſterialentſchließung errichtet wen den. Die Erteilung oder Verſagung der Genehmigung ſtel im freien Ermeſſen des Staatsminiſterjums“. Die Berg tung über dieſe Anträge zeitigte ſcharfe Zuſammenſtöße zue ſchen der Sozialdemokratie und dem Zentrum.* demokratiſchen Vertreter erklärten, daß ſie in der Abweh der von Prof. Krebs geäußerten Anſchauungen mit der S0 0 zialdemokratie einig ſeien, einen Anlaß zu einer Aenderun ihrer Haltung in geſetzgebungspolitiſcher Beziehung abe nicht für gegeben erachten könnten. Bei der Abſtimmuſf wurden die ſozialdemokratiſchen Anträge ſämtlich mit gegen die 7 ſozialdemokratiſchen Stimmen abgelehnt. 1 Deutſche Demohratiſche Partei. Engere Ausſchußſitzung der Demokratiſchen Partei Baden Karlsruhe, 23. Febr. Der Engere Ausſchuß der Deng ſchen Demokratiſchen Partei in Baden hielt am Sams ba nachmittag eine von den Ausſchußmitgliedern, Abgeordnei der Partei und Vertretern der Parteipreſſe zahlreich bejuch Sitzung ab. 0 Zunächſt berichtete Generalſekretär Dees u 15 Organiſationsfragen. Die Verſchmelzung der einzeln Ortsvereine der beiden früheren Parteien iſt nunmehr ganz Baden reſtlos durchgeführt. Zahlreiche neue Bereng ſind entſtanden. Ueberall zeigt ſich reges Leben und 9. harmoniſche Zuſammenarbeit innerhalb der örtlichen Oreg⸗ niſationen und der Parteiinſtanzen. Die von dem Refe ige ten namens des Vollzugsausſchuſſes gemachten Vorſchben für den weiteren Ausban der Parteiorganiſation fande nach angeregter Ausſprache die Zuſtimmung des Au, ſchuſſes. Das endgültige Parteiſtatut wird der erſten 115 desverſammlung, die am 30. Mär in Karlsruhe ſtattfindg, ſoll, zur Beratung und Beſchlußfaſſung vorgelegt wer 11 Ueber die derzeitige politiſche Lage berichteten odge Abg. Hummel und Miniſter Dr. Haas, über die Tätig er der Fraktion im Verfaſſungsausſchuß Abg. Dr. Glocke In der ſehr eingehenden Ausſprache zeigte ſich die inn 5 Geſchloſſenheit der Partei in der Beurtellung aller grue legenden politiſchen und wirtſchaftlichen Tagesfragen. 801 tens eines Vertreters der mittleren Beamten wurde h Haltung der Fraktion in der Frage des Koalitionsrecheg der Staatsbeamten und Stagtsarbeiter, die bekanntlich 1 einiger Zei!“ ü ichen Erbrierung 119 in vollem Umfang anerkannt und gebilligt. Im ubrigch zeitigte die Diskuſſion eine Reihe von Anregungen für weiteren Arbeiten der Fraktion. Nach fünfſtündiger Daß wurde die Beratung mit dem Hinweis geſchloſſen, daß! Engere Ausſchuß noch vor dem Landesausſchuß zu ei weiteren Sitzung einberufen werden ſoll. 6 Straßburg— Frankfurt. Von Profeſſor D. Martin Rade(Marburqh. 5 e — „Das Schickſal der Straßburger Pryſeſſorenſchaft beschäftigt e die akademiſchen Kreiſe unſeres Volkes. Daß er preußiſche Kultusminiſter den Fakultäten überall emp⸗ ſhlen hat, bei Berufungen der heimatlos gewordenen vor⸗ dan zu gedenken, findet ſelbſtverſtändlich allgemeinen Bei⸗ 9 Aber nicht für jeden iſt eine Lücke offen, und hier und zn wäre wohl eine Hilfe größeren Stils möglich. Zum Bei⸗ 5 05 könnte Frankfurt, das zur Vervollſtändigung ſeiner 0 noch der theologiſchen Fakultät entbehrt, ſehr 805 5 Hand dazu bieten, die Straßburger theologiſche 2 1 einfach nach Frankfurt herüberzunehmen. Es täte kom ile not, denn ſonſt werden einzelne der in Betracht 5 i Männer durch anderweite Verwendung aus dem 0 5 ätskreiſe entführt. Bliebe dieſer Kreis geſchloſſen, Altt 9 es ſich handeln— unter Abſehen von dem betagten 1 5 Nowack— um die Neuteſtamentler Spitta tiber e e, den Kirchenhiſtoriker Anrich, den Syſtema⸗ ich Meyer, den Praktiker Gottfried Naumann. Ne⸗ benbei, dieſer letzte, bekannt als eifriger Vertreter eines ſo⸗ dialen Chriſtentums, iſt 3 i 5, geborener Frankfurter. Der Kir⸗ einen ner J. Ficker hatte bereits vor der Kataſtrophe Bereits 85 nach Halle; ſein Platz könnte als durch Foerſter zoͤſiſche 1 angeſehen werden. Lobſtein iſt an die fran⸗ orhentz niverſität übergegangen. Dagegen iſt als außer⸗ nennen er Profeſſor noch der Altteſtamentler Küchler zu — 1 i Drab nachrichten. Wilſon reiſt am 3. März nach Europa. T. B. Waſhington, 2. Febr. Marineſekretär Daniels auf de Präſident Wilſon werde ſich ungefähr am 5. März ſchiffen.„George Washington“ wieder nach Europa ein⸗ e Zucker, 5000 Tonnen Mehl für Deutſchland. nat f.„en de n. 24. Fehr.(Tel] Der interalliterte für Lebensmittel und Hilfeleiſtung hat bereits 30 000 Tonnen Zucker u 5 5 ud 5000 Tonnen konden U Deutſchland abgeſchickt. ſierte Milch nach 2 105 Clemenceaus Zuſtand verſchlimmert ſich. keigt die Terlin, 21. Febr.(Tel) Bei Elemencean führen 51 Temperatur langſam. Nach Blättermeldungen nf bie 190 Aerzte eine zunehmende Erregung des Kranken Aerzte bab elen Beſuche und Unterredungen zurück. Die ſich bei 2 en dieſe ſofort verboten.(Wahrſcheinlicher iſt, daß erſt allmählm ſo alten Mann wie Clemencean die Folgen 4 0 ee 1 bent ten 4 5 daß 15 1 7 erein damit zu rechnen, daß es fraglich ſei, o Clemenceau mit dem Leben davonkommen werde. D. R ed.) Caillaux. 5 Bern, 22. Febr. Frau Caillaux iſt an ira bt. engenentzündung und Grippe ſehr ſchwer er⸗ 10 ukt. Caillaux erhielt die Erlaubuis am Donners⸗ 3 auf dreiviertel Stunden unter Anweſenheit von ei Polizeiinſpektoren ſeine Frau zu beſuchen. 9 Japan will ſich Wilſon nicht fügen. 5 apan iſt eiferſüchtig beſorgt um ſeine während des Krie⸗ — Polit Vormachtſtellung und ſieht das Hauptziel ſei⸗ 3 blitik in der Schaffung möglichſt zahlreicher Baſtionen, Möglichkeit öalichen, ſich gegen einen Angriff Amerikas nach 81 5 eit zu ſichern. Der latente Konflikt droht jetzt da⸗ Re. offenem Ausbruch zu gelangen, daß die chineſiſche dem Joch die günſtige Gelegenheit benutzen will, ſich von och der japaniſchen Geheimverträge zu befreien. So⸗ weit aus den Preſſemeldungen erſichtlich iſt, hat ſich China im Laufe des Krieges völlig zum Vaſallen des Mikadoreiches . ihm insbeſondere die Ueberlaſſung der e ungen 125 n Abgeſehen von ſeinen Rückwir⸗ Staaten it d ie Haltung Englands und der Vereinigten weil er 8 japaniſche Konflikt deshalb ſo intereſſant, Betztigung ermaßen die erſte Stichprobe für die praktiſche e ee e darſtellt. Es wird ſich zeigen, imſtande ſei zilſon beabſichtigte Gerichtshof der Nationen gen eines 1855 wird, derartige imperialiſtiſche Ausſchreitun⸗ ener Pu 8 heute schon 5 verhindern oder ob es 5 73 0 8 onflikte bedarf, um der Sache des Völker⸗ rkſamkeit zu verſchaffen. Karlsruhe, 23. Febr. Das„Karlsr. Tagblatt“ meldet aus Mannheim: Geſtern nachmittag verſam⸗ Pert ſich unter freiem Himmel eine große Anzahl 1 zu einer Kundgebung zu Ehren Eisners. Vom alkon der Feſthalle auis wurden verſchiedene Reden Aehalle in denen die Ausrufung der badiſchen Räte⸗ depublik nach bayeriſchem Muſter verlangt wurde. 3 ein Mehrheitsſozialiſt, ein Unabhängiger und ein Kom⸗ . erklärten ihr Ein verſtändnis mit der Aus⸗ a fung der neuen Regierung und forderten die Menge Mil uſtimmung auf. Dann marſchierte der Zug zum gandelrgefängnis, wo nach Zertrümmerung der Ein⸗ e die verſchiedenen Militärgefangenen befreit ie Ab von da zum Schloß. Hier drang man in Unter teilung ein, wo die politiſchen Gefangenen in Aus ſuchungshaft ſaßßen, die ebenfalls befreit wurden. Nen en Gerichtsſälen und Zimmern wurden große in 7 Akten auf die Straße geſchleudert und verbrannt. 5 2 des Zugs zog dann weiter am Geſchäftshaus 3 annheimer Generalanzeigers“ vorbei. Es war zunächſt beabſichtigt, die Zeitung zu beſetzen, man ſah 5 d ab, weil verſchiedene Leute vom Perſonal ſich marſ che Demonſtranten ſolidariſch erklärten. Ter Zug 5 0 3 dann weiter zum Landesgefängnis. Verſchie⸗ 15 inos und Kaffees in der Heidelbergerſtraße wur⸗ falls niwungen, zu ſchließen. Das Theater konnte eben⸗ Aeeht icht ſpielen. Es ſoll um 5 Uhr von Spartakiſten 10 worden ſein. Die Telephonverbindung mit Mann⸗ 3 0 unterbrochen. Der Zugsverkehr nach dem Nor⸗ gier ud Oſten wurde auf Verfügung der vorläufigen Re⸗ Mexung eingeſtellt. 5 a Der Generalſtreik abgelehnt. Stuttgart, 28. Febr. In einer heute vormittag abgehaltenen Verſammlung haben die Gewerkſchaften den Veneralſtreik einſtimmig abgelehnt. Der Ruin des Volksgewiſſens. J* ſchrifd fü letzten Kriegsheft der„Grünen Blätter“, Zeit⸗ Dr. Joh perſönliche und völkiſche Lebensfragen, behandelt 3 Müller den Zuſammenbruch Deutſchlands. reibt u. a.: Es i 10 5 8 gehenwärtigen Es iſt furchtbar, daß unſer Volk weder 8 Hen iſt. Demokratie ſetzt Verantwortlichkeitsbewußt⸗ ein, N 5 5 n t flichtgefühl und Dienſtwilligkeit fürs Ganze in jedem Felbſt 9 9 genoſſen voraus. Aber noch mehr. Wenn das Volk fle e chaft übernehmen will muß es vor allem lich will 9 85 es ſich ſelbſt überwinden können, Not noch der gegenwärtigen Aufgabe herrſchen können. Wenn es frei ſein um 8 dem Ganzen zu dienen. Geht es ſo weiter, dann werden wir kein 162 5 Volksſtaat, ſondern wirtſchaftlich und poli⸗ tiſch den feindlichen Völkern untertan i Das alles aber wäre zu ertragen, wenn unſer Volk in dieſem völkiſchen Todesſturz und namenloſen Leiden Hal⸗ tung und Größe offenbart hätte. Das Schrecklichſte iſt der moraliſche Zuſammenbruch; die Gleichgültigkeit der großen Menge und des Philiſtertums aller Klaſſen gegenüber unſerem furchtbaren Schickſal, die. Opferſcheu vieler, die ihr Vermögen ins Ausland zu retten ſuchen, die toſende Vergnügungsſucht mitten im Untergang, das unverant⸗ wortliche Daraufloswirtſchaften der revolutionären Ge⸗ walten iſt rein zum Verzweifeln. Die Schamloſigkeit unſerer Feinde wäre leicht zu ertragen, wenn wir uns nicht ſo quälend unſeres eigenen Volkes ſchämen müßten. Das Wüten einer Welt gegen uns würden wir überſtehen, wenn unſer Volk nicht ſo ſchrecklich gegen ſich ſelbſt wütete. Und doch iſt das nicht das Schlimmſte. Das, weshalb man ſich heute ſchämen könnte, ein Deutſcher zu ſein, iſt der Volks⸗ und Landesverrat derer, die ſich unter die Herr⸗ ſchaft der Feinde retten möchten, um den Kriegslaſten zu entgehen, die nichts dagegen hätten, wenn Deutſchland eine engliſche Kolonie würde, die unſere Feinde bewundern und die deutſche Art verläſtern. Dieſe nationale Preis⸗ gabe geht ins Seeliſche. Unzählige in unſerem Volke beten unſeren Feinden gläubig nach, was ſie uns vorwerfen. Ihr Gewiſſen iſt von der Lügenſuggeſtion, die die ganze Welt im Banne hält, hypnotiſiert. Ueberall hört man jetzt in Deutſchland von„unſerer Schuld am Ausbruch des Welt⸗ krieges“, trotzdem unſere Unſchuld dokumentariſch erhärtet iſt, von unſerer verbrecheriſchen Art der Kriegführung, obwohl wir menſchlicher waren, als alle unſere Feinde. Aber was die Alliierten an Rechtsbrüchen, Gewalttaten, Grauſamkeit und Gemeinheit aufgehäuft haben, iſt ver⸗ geſſen, obwohl es täglich neu iſt, und wir rettungslos daran zugrunde gehen. Das iſt doch moraliſcher Irr⸗ ſinn, intellektuelle Verblödung, ſeeliſche Ohnmacht. Lokales. — Die Kohlenpreiſe bleiben nach dem Beſchluß des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikats bis 31. März unverändert, obgleich die Zechen mit Verluſt arbeiten. — Ziehhunde geſucht. Die Heeresverwaltun ſucht für ſofort Ziehhunde, mindeſtens 55 Ctm. 928 und nicht über 6 Jahre alt, rauhhaarige Raſſen bevorzugt. Baden. 9) Karlsruhe, 8. Febr.(Verfaſſungsausſchuß.) Veranlaßt durch einen im„Bad. Beobachter“ veröffent⸗ lichten Artikel des Freiburger Theologieprofeſſors Engel⸗ bert Krebs zur Schulfrage brachte die ſoz. Fraktion unter heftigem Proteſt gegen den Artikel einige Abände⸗ rungsanträge zu 8 19 ein. Der Hauptantrag lautete: „Neue Privatſchulen dürfen nicht errichtet werden.“ Im Falle der Ablehnung dieſes Antrags wurde folgender Eventualantrag geſtellt:„Neue Privatſchulen dürfen nur auf Grund des Geſetzes errichtet werden“ und im Falle der Ablehnung dieſes Eventualantrags der weitere:„Neue Privatſchulen dürfen, ſoweit nicht geſetzlich weitergehende Erforderniſſe aufgeſtellt ſind, nur mit Staats miniſterialz entſchließung errichtet werden. Die Erteilung oder Ver⸗ ſagung der Genehmigung ſteht im freien Ermeſſen des Staatsminiſteriums.“ Die Beratung über dieſe Anträge löſte ſcharfe Zuſammenſtöße zwiſchen der Sozialdemo⸗ kratie und dem Zentrum aus. Die demokratiſchen Ver⸗ treter erklärten, daß ſie in der Abwehr der von Profeſſor Krebs geäußerten Anſchauungen mit der Sozialdemokratie einig ſeien, einen Anlaß zu einer Aenderung ihrer Hal⸗ tung in geſetzgebungspolitiſcher Beziehung aber nicht für gegeben erachten. Bei der Abſtimmung wurden die ſoz. Anträge mit 14 gegen die 7 ſoz. Stimmen abgelehnt. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde vom Zentrum der Antrag geſtellt, daß die Errichtung anderer Privat⸗ ſchulen, außer denjenigen für den Unterrichtskreis der Volksſchulen juriſtiſchen und phyſiſchen Perſonen geſtattet ſein ſolle. Ein demokratiſcher Abgeordneter beantragte dazu den Zuſatz:„Das Nähere über die Bedingungen wird durch ein beſonderes Geſetz geregelt.“— Die Ab⸗ ſtimmung über dieſe Anträge wurde ausgeſetzt. (0) Karlsruhe, 22. Febr(Anfragen.) Ueber die Notlage des Handwerks iſt in der bad. Nationalver⸗ ſammlung folgende Anfrage von dem Abg. Niederbühl u. Gen. eingereicht worden:„Die Art der Durchführung der getroffenen Maßnahmen zum Wiederaufbau des Hand⸗ werks erweiſt ſich als völlig unzureichend. Insbeſondere gibt die Verſorgung mit Rohſtoffen zu angemeſſenen Prei⸗ ſen für die zurückgekehrten Handwerker und Gewerbe⸗ treibenden und die Berückſichtigung bei der Verteilung des frei werdenden Heeresgeräts zu berechtigten Klagen An⸗ laß. Was gedenkt die Regierung zu tun, um eine ſo⸗ fortige tatkräftige Durchführung der getroffenen Maß⸗ nahmen zum Wiederaufbau des Handwerks zu er⸗ möglichen?“ Weiter wurden Anfragen eingereicht über den Verkauf von Grund und Boden einzelner Großgrund⸗ beſitzer, über die Fleiſchverſorgung der Stadt Mannheim und Heidelberg und über die Linderung der Flieger⸗ ſchäden. 8 Die Lage in München. Ueber die Lage in München iſt ein Dunkel gebreitet. Während Scheidemann in der deutſchen Nationalverſamm⸗ lung erklärt, in München wüte der Bürgerkrieg, läßt irgend eine Stelle in München„amtlich“ erklären, das Volk ſei zwar erregt, aber es herrſche überall Ruhe und größere Ausſchreitungen ſeien nicht vorgekommen. Lauter Widerſprüche. Der Zentralrat der Räte hat, wie eine noch nicht kontrollierbare Meldung aus München beſagt, eine Einigung der drei ſozialiſtiſchen Gruppen und der Gewerk⸗ ſchaften zuſtande gebracht und eine neue Regierung unter Leitung des bisherigen zweiten Vorſitzenden des Vollzugs⸗ ausſchuſſes der A.⸗ und S.⸗Räte, Simon, gebildet. Dieſe Regierung hat nun— immer nach denſelben Münch⸗ ner Berichten— die Räterepublik ausgerufen, die Bewaffnung des Proletariats beſchloſſen und den am 21. Februar zur erſten Sitzung zuſammengetretenen Land⸗ tag wieder aufgelöſt. Somit wäre in Bayern, oder wenig⸗ ſtens in München, das ſpartakiſtiſche Ziel, die Errichtung der Klaſſendiktatur des Proletariats erreicht. Die Münchner Nachrichten ſind vorläufig mit Vor⸗ ſicht aufzunehmen, da ſie offenbar zu irgend welchem Zweck die tatſächliche Lage verſchleiern. Zunächſt iſt es unwahrſcheinlich, daß zwiſchen den ſozialiſtiſchen Parteien eine Einigung im Sinne einer gemeinſamen Diktatur erzielt worden ſei. Die Mehrheitsſozialiſten in München müßten ſich denn nur in offenen Gegenſatz zu der Ge⸗ ſamtpartei geſtellt haben, was zwar nicht unmöglich, aber wenig wahrſcheinlich iſt, von den Gewerkſchaftlern zu ſchweigen. Andererſeits ſteht feſt, daß in München bedeutendere Straßenkämpfe ſtattgefunden haben, wobei es verſchiedene Tote und Verwundete gab. Die Sparta⸗ kiſten fahndeten nach Offizieren. Die demokratiſchen „Münchner Neueſten Nachrichten“ wurden beſchlagnahmt und erſcheinen unter der Aufſchrift:„Nachrichtenblatt des Zentralrats der Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernräte“. Die übrigen Zeitungen ſtehen unter der Kontrolle des Zentralrats.. 5 8 Die Gefahr iſt nicht gering, daß die„zweite Re⸗ volution“ über die Grenzen Münchens, ja ſogar Bayerns hinausgreift. In Augsburg haben bereits ſchwere Ausſchreitungen ſtattgefunden. Die Regierung in Württemberg hat ſich veranlaßt geſehen, eine Reihe von Vorſichtspiußregeln zu treffen, um ſich nicht über⸗ rumpeln zu laſſen. Und es könnte faſt ſcheinen, als ob die Spartakiſtenverſammlung vom letzten Freitag abend in Stuttgart, ähnlich wie jener Aufmarſch auf dem Schloßplatz in Stuttgart am 2. November, eine Vorprobe für eine größere Aktion wäre. och ernſter iſt die Lage in Baden. Die vorl. Regierung hat infolge von Um⸗ ruhen, die von ſpartakiſtiſcher, bolſchewiſti⸗ ſcher undunabhängi ger Seite angeſtiftet waren— die fremden Hetzer ſind alſo wieder überall am Werke — den Belagerungszuſtandüber ganz Baden verhängt. Der Bahnverkehr iſt, wie uns mit⸗ geteilt wird, am Sonntag eingeſtellt worden. München, 22. Febr.( Amtlich.) Scheidemaun hat der Nationalverſammlung in Weimar mitgeteilt, daß in München der Bürgerkrieg ausgebrochen ſei. Dieſe Mitteilung entbehrrt jeder Grundlage. Die Münchner Zeitungen ſind vorläufig beſetzt. Die Münchner Arbeiterſchaft hat einen dreitägigen Generalſtreik prokla⸗ miert und wird am Montag die Arbeit wieder aufnehmen. Auf Plünderungen iſt Todesſtrafe geſetzt. Alle Banken und große Hotels werden von der repüblikaniſchen Schutz⸗ wache bewacht. Die Beiſetzung Eisners findet am Mitt⸗ woch, den 26. Februar vormittags 10 Uhr ſtatt. München, 23. Febr. Amtlich wird feſtgeſtellt, daß nur Eisner und der Abg. Oſel tot ſind. Auer iſt ſchwer verwundet; ſein Zuſtand iſt bedenklich. Außerdem ſind zwei Miniſterialbeamte verletzt. N 5 München, 22. Febr. Eine Verſammlung der Ar⸗ beiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernräte, die einen ſtürmiſchen Verlauf nahm, beſchloß die Bewaffnung des Proletariats und die Ausrufung der bayeriſchen Räterepublik. Leutnant Graf Arco⸗Valley iſt ein Sohn des Gra⸗ fen Max Arco und der Emma von Oppenheim, ei⸗ ner Tochter des Bankiers in Köln. Nürnberg, 22. Febr. Das Generalkommando 915 u. a. bekannt, daß ſämtliche Gewalt in ſeinen Händen liegt. Alle öffentlichen Gebäude müſſen heute die baye⸗ riſche Landesflagge auf Halbmaſt hiſſen. Es herrſcht Ruhe. Augsburg, 22. Febr. großen Ausſchreitungen. Die Tumultuanten zogen mit Einbruch der Dunkelheit zu den Expeditionen der bür⸗ gerlichen Zeitungen, wo ſie alles kurz und klein ſchlugen. Die Kontormöbel und ſonſtiges Inventar ſowie alle Pa⸗ piere und Bücher wurden verbrannt. Die Menge zog ſpä⸗ ter nach dem Rathaus und dem Kaufhaus Landauer, das geplündert wurde. Dasſelbe Schickſal ereilte eine Reihe anderer Geſchäfte. Auch in das biſchöfliche Palais drang eine Rotte ein; am Hotel Drei Mohren wurden die großen Glasſcheiben zertrümmert. Aus dem Artilleriedepoat wurden Maſchinengewehre und andere Waffen geraubt. Aus dem Gefängnis wurden Gefangene befreit, ſowie die Akten vernichtet. Die Menge zog nach der Kreisregierung. Dort ſchoß eine Polizeiahtei⸗ lung auf die Eindringlinge. Chevaulegers zu Pferde mit gefällten Lanzen ſäuberten die Straßen. Es kam trotz⸗ dem immer wieder zu Zuſammenrottungen, ſodaß ſchließ⸗ lich herbeigeeilte Matroſen auf die Menge einige Salven abgeben mußten. Sechs Perſonen ſollen tot ſein. Die bei der Plünderung gefaßten Perſonen werden erſchoſſen. Geſtern abend wurde über Augsburg der Belage⸗ rungszuſtand verhängt. Heute vormittag 9 Uhr fand auf dem kleinen Exerzierplatz eine Maſſenkundgebung ſtatt, an der etwa 20 000 Menſchen teilnahmen. Univerſitäts konferenz. Auf Anregung der Unwerſität Berlin findet in der Woche nach Oſtern in Jena eine allgememe Univerſitätskonferenz ſtatt, um die Stellung der außerordent⸗ lichen Profeſſoren und Privatdozenten zu beſprechen. Eiſenbahnunglück. Zwiſchen Chemnitz und Annaberg ſind bei einem Eiſenbahnunglück im Wiliſchtal 2 Perſonen getötet, 7 ſchwer und mehrere leicht verletzt worden. Die geſtohlene Schafherde. In Unterfranken waren von Unterhändlern 427 Schafe aufgekauft worden, die nach Weſt⸗ falen geſchmuggelt und dort ſchwarzgeſchlachtet werden ſollten. Die Herde wurde aber in Wächtersbach bei Gelnhauſen eſyen⸗ Naſſau) aufgegriffen und beſchlagnahmt. Am Tag darauf waren aber ſämtliche Schafe verſchwunden; ſie waren geſtohlen, nach⸗ dem die Wächter beſtochen worden waren. In Automopilen wurde die ganze Gegend abgeſucht und die Herde wurde wieder bei Wolſsmünſter im Speſſart entdeckt. Nun werden die Tiere wieder nach Unterfranken zurückgebracht. Brand. Ein Brand zerſtörte bei der Station Diſon⸗ ur⸗Tille ein amerikaniſches Lager mit einer Million Uni⸗ auen und vielen Ausrüſtungsſtücken. f 3 . Verantwortlich für die Nebäftion g. Jimmermunn, Seckenhelm Aus Anlaß der Ermor⸗ dung Eisners kam es geſtern abend in Augsburg zu Vermiſchtes.„ O III 51.— Zur Konfirmation und Kommunion empfehle ic! Kleider- u. Blusen-Stoffe NuM Zug- Stoffe 15 weiss, schwarz und farbig schwarz und farbig 5 e Flanell„Moire Orlean“ Ila ccu- Hemden fe 1 für Unterröcke passend mit Einsatz Hemden und Unterhosen Suchen 1 1 5 la. l Reine Wolle und Baumwolle 7 I unterröe= Kragen und Manschetten 3 weiss, Piqué und gr Leinen 5 5 strümpfe- Krauaften- 93 in Wolle und Baumwolle 5. e uerlallen- forſeenſchoner Vorhemden u. Garnituren 5 I= Rorseften- Hosenfräger * 5 NLeinen in jeder Preislage 2 3 Handtaſchen ö 8 allen Grössen uke beſohe- sülerer Argen- bänder banaſtube Wieser-IIII hhaantstr. 153. use l ADE 8 ö Amtliche Zum de handelnde haben neben Beſtra; Bekanntm achun gen. durch die Polizeibeamten Nainralleiſtungen für die bewaffnete N Macht betreffend. Aufgrund des 8 11 Abſ. 2 des Kriegsleiſtungs⸗ eſetzes dom 18. Juni 1876(R. G. Bl. S. 137 ff) n Verbindung mit der Vollzugs⸗Verordnung vom 1. April 1878(R. G. Bl. S. 137 ff) in der für die Republik derzeit geltenden Faſſung 1 für Rauhfuiter(Fourage), das darch nkauf beſchafft werden mußte, für den Monat Januar 1919 die folgenden Vergütungsſätze: 0 Roggenſtroh Heu 1 EZ Wieſenheu 2 2 2 8 2 2 „„ ͤ: 5 2 1 . 2(100 Kg. in Mark — EI 30. 9. 10.20— 8.—21.20½0.—22.— Mannheim, den 13. F bruar 1919. Badiſches Bezirksamt— Abt. 1 Das Ver zeianie der Grofgrundbeſitzer im& ie Mannheim betreffend. 8 52 der Kreiswahlordnung vom 19. Auguſt 1886(Gef und V. Q. Bl. 1886 S. 367) bringe ich das Verzeichnis der zur Teilnahme an der Kreisverſammlung angemeldeten Großgrund⸗ beſitzer des Kreiſes Mannheim, geordnet nach der Reihenfolge der Größe der Steuerwerte der Grund⸗ beſitzer mit dim Anfün en zur öffentlichen Kenntnis, 5 etwaige Einſprachen gegen dasſelbe binnen 8 Tagen bei mir anzubringen und zu begründen ären: „Seine Großh. Hoheit Prinz Max von Baden Graf Sigmund von Berckheim in Weinheim Gra 2 5 von Oberndorff in Neckarhauſen Graf Theodor von Wiſer in Leutershauſen „Georg Volz. Bü germeiſter in Seckenheim . Karl Auguft Hörner, Landwirt in Seckenheim „Heinrich Koppert, Privatmann in Oftersheim Mannheim, den 20. Januar 1919. ö Der Bad. Kreishauptmann Die Purchgaſung der Lindenhofſchule a betreffend. a Am 25. und 26. ds. Mts. findet die Durch⸗ aſung der Lindenhofſchule ſtatt. Während dieſer 2 Tage wird die Sperrung der Eichelsheimer⸗ ſtraße zwiſchen Lindenhof⸗ und Windeckſtraße ver⸗ 5 Nichtbeachtung der Sperre iſt mit Lebens⸗ 5 ahr verbunden und zieht Beſtrafung nach ſich. 121 P. St. G. B. Den Anordnungen der Ab⸗ ſperrpoſten iſt Folge zu leiſten. Mannheim, den 22. Februar 1919. 5 Bezirksamt— Polizeidirektion. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Verordnung. Im Hinblick auf die gegenwärtigen Zeit⸗ verhältniſſe wird auf Grund des 8 360, Ziff. 11 R. St.⸗G.-B. und der 98 29 u. 30 des badiſchen P.⸗St.⸗G. V. mit ſofortiger Wirkung für die diesjährige Faſchingszeit folgendes angeordnet: 8 1. Die Veranſtaltung von Faſchings⸗ vergnügungen jeder Art, insbeſondere von Aufzügen, Maskenbällen und ſogen. karne⸗ valiſtiſchen Konzerten wird unterſagt. 8 2. Das Tragen von Masken, Ver kleidungen oder karnevaliſtiſchen Abzeichen durch Erwachſene und Kinder auf öffentlichen Straßen, Plätzen und anderen öffentlichen Orten, ſowie in geſchloſſenen Geſellſchaften, Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allg meinen Kenntnis. § 3. Das Verkaufen von Faſchings⸗ zeitungen ſowie von Faſtnachtsſcherzartikeln aller Art iſt verboten. § 4. Zuwiderhandlungen werden mit Geldnrafe bis 150 Mark oder mit Haft bis zu 6 Wochen beſtraft. Karlsruhe, den 8 Februar 1919. Miniſterium des Innern: J. V.: Geiß. Porſtehendes bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis. Mannheim, den 11. Februar 1919. Bad. Bezirksamt— Polizeidirektion— Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kentknis. Seckenheim, den 18 Februar 1919. Bürgermeiſteramt: S V. Hörner. Bekanntmachung und Einladung. Am Donnerstag, den 27. Febr. 1919 nachmittags 7 Uhr findet im Rathausſaal eine Sitzung des Bürger⸗Ausſchuſſes ſtatt Die Herren Mitglieder werden dazu mii dem Etſuchen um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen eingeladen. Tagesordnunng: 1. Hebung der Milchverſorgung. 2. Errichtungen von Wohnungen auf dem Gemeindegelände in der Mittelſtraße. Seckenheim, den 21. Februar 1919. Gemeinderat: J. V.: Hörner Arbeits-Oergebung. Die Gemeinde vergibt die Umänderung der Schüler⸗Aborte im Schulhaus in der Hildaſtraße. Bedingungen und Angebots formulate werden auf dem Rathaus, Zimmer No. 7, obgegeben. Angebote ſind mit ent⸗ ſplechender Aufſchrift verſehen bis zum 4 März d. J6, vormittags 11 Uhr, bei uns einzureichen.. Seckenheim, den 25. Februar 1919. Gemeinderat: J. V. Hörner. Koch. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß für die Gemeinden Seckenheim, Ilvesheim u. Wallſtadt ein Mieteinigungs; amt mit dem Sitze in Seckenheim errichtet wurde. Anträge werden auf dem Rathaus, Zimmer No. 7, während den üblichen Ge⸗ ſchäftsſtunden enigegengenommen. Seckenheim, den 25. Februar 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Koch. 8 Nuser N 5 8 5 8. f. Volksbad. Zur Vermeidung allzu großen Andranges wird das Volksbad ab morgen wie folgt geöffnet: Dienstags und Freitags für Frauen Mittwochs und Famstags für Männer. Im eigenen Intereſſe der Badenden wird empfohlen die Benützung möglichſt auch Dienstags und Mittwochs erfolgen zu laſſen. Seckenheim, 25. Februar 1919. Bürgermeiſteramt: J. V Hörner. Submiſſion. Daß Verfahren von Kies von der Kies ⸗ grube des Joſef Koger auf die Feldwege da⸗ hier ſoll in öffentlicher Submiſſton vergeben werden. Koch. Zimmer 7 einzuſehen. Angebotn ſind bis ſpäteſtens 1. März de. 8. mittags 12 Uhr bei uns einzureichen und zwar getrennt ür 1. Verfahren auf die Feldwege im Oberfeld 5(pro ebm) 2. 1. 1„Mittelfeld (yrs ebm) 3. 5. 1„Nieder feld ö(vro ebm) Seckenheim, den 21. Februar 1919. gürgermeiſteramt: J V. Hörner. Lebensmiitelamt. Fleisctansgabe. Morgen Mittwoch, den 26. Februar 1919 erhalten Nr. 1 bis 885 bei Meßgermeiſter Hartmann. Nr. 836 bis 1498 bei Metzgermeiſter Neudeck. Nr. 1499 bis 2091 bei Metzgermeiſter Gropp. Nr. 2092 bis 3000 bei Metzgermeiſter Gruber. Die Bewohner der Hochſtädt erhalten ihre Mengen bei Metzgermeiſter Schert el. s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 150 und für die halbe Karte 75 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 85 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Mittwoch, nachmittags von 2—7 Uhr. Donnerstag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 25. Februar 1919. Lebensmittelamt. Penoleum-Ausgabe. Das Petroleum für den Monat Februar iſt bei folgenden Handlungen zu beziehen Suſanna Seitz Wo thſtr. Joh. Friedel Hildaſtr. Joh. Eder Hildaſtr. Peter Vogler Riedſtr. Franz Weimert Wilhelmſtr. Der Preis beträgt pro Lt. 45 Pfg. Seckenheim, den 25. Februar 1919. N Leb usmittelamt. Sammel⸗Anzeiger nur für Aitglieder der Jandw. Ein- u. f Perkaufsgenoßenſchaft. Morgen mittag von 2 Uhr ab werden abgegeben. Das Geld ißt abgezählt bereit zu halten. Der Vorſtand. Deulſch- Jenokratiſce Nartei. Einladung. Am Jountag den 2. Mär 1919 nachm. 3 Uhr findet im Saale des„Roten Löwen“ hier unſere Haupi- Uersammlung ſtatt. Dabei werden ſprechen: f 1. Herr Parteiſekretär Ritzentaler über die „Politiſche Lage in Baden und im Reich“ 2. Herr Stadtrat Kuodel über die „Gemeindewahlen“. Wir bitten unſere Parteifreundinnen und Freunde um vollzähliges E ſcheinen, da die Tagesordnung außerordentlich wichtig iſt. Die Jorstandschatt. Für Liebhaber-Photograpben. Wegen Neurenovierung 3 kompl. D. R. Einrichtungen billig zu verkaufen. R. Raufelder, Photogr.-Gesch itt. ie Sparbücher 5 Sparkaſſe ch bei mir Die Bedingungen ſind auf dem Rathaus 3. Irele Uurnerſchall dekenbelm. 1 Jeden Dienstag und Freitag von 8 bis ½10 Uhr für Turner und Zöglinge dGebungsstunde. Es iſt Pflicht jedes einzelnen von j h. ab die Uebungsſtunden nicht meh: zu ver“ ſäumen. Neuaufnahmen werden gerne entgegen anom men. net Turnrat. Gewerbeverein Leckenhein. Der angemeldete Faden kann am Mittwoch den 26 ds. ts. bei unſerm Schriftführer ud Fehringer Tuiſenſtr. 1 abgeholt werden. Der Varſtand. Ratboliseber Jungmänuer-Pereis — St. Bernbard.— 0 1. Nenstag Npend 2 Ubr iſt in. Adler“ Probe für den Sonntag wozu alle Spieler erſcheinen. 2. Die Verſammlung des Jungmänner-⸗Apostolats ift erſt am Aschermittwoch alſo um 8 Tage verſchoben mit Rüͤckſicht auf die am l. Faſten⸗ ſonntag ſtattfindende Jeteins⸗Generalkon“ munien. 1 Die Jerstandschaft. Bestangeschene Verzicherungs-Gesellschaft mit lebens-, Niader-, Mallitardlenst und Aussteuer, Vereleherueg(Wöchentlicher und monatlichet Zahlung) sowie Untalb- u Haftpfloht-Versieherungeſ sucht für Seckenheim eine angeschene, geachtete Persönlichkeit als Uertreier anzustellen. Hohe Provision und fachgemäsee Unterstützung zugesichert. Gefl. Angebote an die Exdedition ds. Bl. Alle Gemüſe und Jeldſamen liefert in ſortenechter hochkeimender Oualität Jamenhandlung Hoffmann Mannheim Aäfertalerſtr. 17, Cel. 6819. Beſonders große Vorräte in Raterüben, Gelberüben, Karstten, winterhar⸗ tem Wirſiugſamen etc. etc. 4 1 —— Empfehlung!— Amerlgen fänger Haar- chene bei guter u. schneller Bedienung empfiehlt sic“ Robert Keppler, Friseif Hauptstrasse 163. Aus gekzmmte Frauenhaare kauft und zahlt die besten Preise. Der Obige Ansichts-Karten an Jen e 3 Ein l Einstellrind] Eapfeple komplelt kauft b.: „ede Geer Itchlufzimmet⸗ Weichenwärter und Küchen⸗ Einrichtungel in guter Ausführung Philipp Hauck Schreinerei Hildaſtraße 101. Sb. Hobelbaad z zu kaufen gesucht, Zu erfragen in del b. Expedition.— Verloren! is Mark. Der ehrliche Finde wird gebeten diefeloe, abzugeben da Derſeſt N erkannt iſt, andernfalls“ Anzeige erſtattet wie abuhsfür. 5 Bettnäſſen. Befreiung ſofort. All und Geſchlecht an 5 Auskunft unentgeltli Sanitas, Fürth i. Alter Seckenheimer Weg. Gebrauchtes elektriſches Bügeleisen und ein Wasserkocher zu kaufen gesucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. Zwei 3 oder 4 Zimmerwohnungen oder Villa mit Garten von 2 Ingenieur ⸗Fa⸗ milien ohne Kinder in Seckenheim oder Um⸗ gegend geſucht. Angebote an die Ex⸗ pedition des Blattes. Eine b. Holdlchelntalche (Grün) mit Inhalt verloren. 5 Der Finder wird ge beten Dieſelde gegen gute Belohnung in der Geſchäftsſtelle ds. Bl. 2 3 /.... Flößauſtraße 28. abzugeben 62 8