nach“ tion“ f — —.———ñ——— 19. Jahrg. Abounementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier ezogen pro Ouartal Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 8. Durch die Poſt b Sonn⸗ und Feiertage. kimtablatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Ileckarhausen te und Edingen. Samsfag, den i. INärz 1019 Juſerationspreis: Die e tige Petitzeile 30 Pf 8 1 Mk. bier 5— Bei öfterer Aufnahme Rab prechanſchluß Nr. 16. No. 81 Politischer Wochenbericht. 2 ne ganz eigentümliche und geheimnisvolle Sache!— Ein ag Belagerungszuſtand in Baden.— Nuhig Blut!— Ruhe wieder in Mannheim und Karlsruhe.— Freiburg„klappt nach“.— Wiederaufbau der badiſchen Armee mit alter Dis⸗ ziplin und Kommandogewalt der Offiziere.— Aufrühreriſche Bauern in Elſenz und Sickingen.— Wir brauchen das letzte 5* letzte Stäubchen Mehl, das der Landwirt abgeben !— Das Ende des Pekinger Sühnetors für den er⸗ wordeten Geſaudten v. Ketteler. Wilſon, Clemeuceau, Emannel u. Cie. Sonntagsgedauken. 5 Eine ganz eigentümliche und geheimnis olle Sache iſt es mit der Zurücksiehung frauzöſiſcher Truppen aus Baden(Mannheim, Karlsruhe, Rheinau). Un⸗ erwartet, urplötzlich und mäuschenſtill ging ſie vor ſich. Sollte ſie wirklich mit der geheim gehaltenen Revolutions⸗ vorbereitung im Heer der Franzmänner zuſammenhängen? Oder räumt Frankreich den Platz, gibt es die Kriegsidee auf, bricht es den latenten Widerſpruch eines unerfüllbaren Nationaltraums, läßt es fahren, was nicht ſein iſt und mie ſein Eigen ſein kann? Qui vivra, verra— die Zeit wird es lehren! Die letzten Tage haben uns ſchon mancherlei gelehrt. Der einzige Handgreifliche“ Erfolg der badiſchen Spartakiſten iſt der Sturz der deutſchen Valuta in der Schweiz. Die deutſche Mark gilt immer weniger. Es iſt höchſt traurig, aber wahr, daß ſie in unſerem. Schweizer Nachbarland am 32 nach der Verhängung des Belagerungszuſtandes um Prozent ſtürzte und mit 45 ihren größten Tiefſtand er⸗ reichte. Daran iſt ſicher auch die Erklärung des Belage⸗ endes für ganz Baden mit ſchuld. Das machte die chweizer ängſtlich. Ob die badiſche Maßregel uicht doch etwas überſtürzt war? 10 Der Umſchauer iſt auch in ſonſtiger Beziehung nicht ganz frieden mit Regierung und Parlament in Baden. Wir ſehen mit einer gewiſſen Bekümmernis, daß Vollſitzun⸗ 1 des Landtages überhaupt nicht mehr ab⸗ 5 alten wer d en, daß auch in den Kommiſſionen wich⸗ ige Tagesfragen nur ſehr ſelten zur Erörterung gelangen, und daß ſich die ganze Arbeit des Parlaments im weſent⸗ lichen in der Tätigkeit des Verfaſſungsausſchuſſes erſchöpft. Wir glauben, daß dieſer Zuſtand nicht der richtige iſt. Später mehr darüber! Das Eine iſt jedenfalls klar: Eine„zweite Revolu⸗ J würde nicht mehr ſo unblutig verlaufen wie die erſte am 9. November(dank der Beſonnenheit der Sozial⸗ demokratie h. Bruberblut würde fließen, vielleicht in Strö⸗ men. Wir danken es darum unſerer ſozialiſtiſchen Regie⸗ zung, daß ſie gleich mit feſter Hand zugriff, aber ſie möge ihre Maßnahmen auf die großen Städte beſchränken(Mann⸗ heim, Karlsruhe, eventuell auch Freiburg). Für die Taten in Mannheim haben wir kein Wort der Entſchuldigung, ſon⸗ dern nur Worte der allerſchärfſten Verurteilung. Wie wir mit Verachtun gu auf diejenigen Zeitungsorgane blicken, die durch Betonung ihres reaktionären„Rechts“ ⸗Stand⸗ punktes Haß und veidenſchaft in den ſozialiſtiſchen Arbeiter⸗ maſſen erwecken, ſte zu Unbeſonnenheiten reizen, alſo die gewaltſame Entſpannung der politiſchen Atmoſphäre ge⸗ radezu provozieren, genau ſo verdammen wir die radikalen Schreier und Schürer auf kommuniſtiſcher Seite, die, wie ſtets bei ſolchen Zuſtänden, die Gelegenheit benutzen, um die erregten Maſſen auf Bahnen zu drängen, die zu gehen ſie an ſich gar nicht gewillt ſind. Doch ſchon der erſte Schritt genügt meiſt, um auf eine ſolche Bahn zu kommen, von der es nachher kein Zurück mehr gibt. Es iſt wohl begreiflich, daß die in die Maſſen geſchleuderten Stichworte von der Ausrufung der Räterepublik Hoffnungen vorgaukeln, die zukunftsfrohe Bilder verheißen, aber vor der nüchternen Kritik des Tages nicht beſtehen können. In dem Augen⸗ blick aber, in dem die Mehrheitsſozialdemokratie ſich einer Koalition anſchließen würde, die auf die Räterepublik zu⸗ ſteuert, hat ſie den Ehrennamen einer demokratiſchen Partei verwirkt. Die Kundgebungen der badiſchen Volksregierung, in der fünf Sozialdemokraten ſitzen, der ſozialdemokratiſchen Landespartei und der Mannheimer Partei deuten darauf e ind. Wir dbeſchwören ſie und alle zuſtändigen Männer, ſich auf den Boden der Ordnung und Demokratie zu ſtellen! Nach 4¼ Jahren des blutigſten Krieges darf kein Tropfen Blut mehr vergoſſen werden, noch datzn deutſchen Blutes, wenn gar Deutſche gegen Deutſche die Waffen erheben ſollten. Genießen Karlsruhe und Mannheim die Ehre beſonde⸗ rer Erwähnung, ſo ſoll Freiburg nicht zu kurz kommen. In der Studentenſprache hat man einen treffenden Ausdruck: „klappt nach“, wenn einer beim Salamanderreiben zu ſpät kommt. Freiburg macht das Experiment in der Politik. Nach dem großen Putſch in Mannheim und dem kleinen in Karlsruhe wollte man doch auch nicht ganz tatenlos daſtehen. So brachten es die Freiburger wenigſtens zu einem Umzug mit ſchwarzumflorten roten Fahnen. Ausgerechnet die Frei⸗ burger mit ihrem geſcheidten Alemannenkopfl Iſt denn das ein Salomon Koſchinski überhaupt wert geweſen? War er denn überhaupt ein echter deutſcher Mann mit deut⸗ ſchen Gefühlen? Er, der mit Clemenceau anbandelte, um für Bayern was rauszuſchlagen zum Schaden der Anderen, der die deutſchen Kriegsgefangenen ſchnöde im Stich ließ! Er, der niemals Politiker, ſondern immer— ſagen wir ein⸗ mal:—„Feuilletoniſt“ war! Er, der undemokratiſch war bis in die Fingerſpitzen, denn er regierte gegen den Willen der Mehrheit! Er, deſſen Tod das feindliche Ausland be⸗ dauerte— und darin liegt das härteſte Urteil über ihn. Ihr guten Leutchen in der Perle des weinfrohen Breisgaus, ihr ſeid doch ſonſt ſo vernünftig, ſo klug beſonnen! Warum denn jetzt von auswärts importierte Torheiten nachmachen?! Vom Berliner Janhagel, vom Münchener Straßenmob kann man derartiges allenfalls noch begreifen, aber von Frei⸗ burg———2 Deswegen können wir auch die Gewaltakte der Bauern in Elſenz und Sickingen bei Bretten nur aufs ſchärfſte verurteilen. Sie haben ſich den Lebens⸗ mittelbeamten widerſetzt. Unſere Ernährungslage iſt aber eine derartige, daß das letzte Ei, das letzte Stäubchen Mehl, Poſtſchecktomo: udwigshafen a. Rh. Nr. 5799. das der Landwirt entbehren kann, in die Städte geliefert werden muß. Je beſſer die Ernährung wird, deſto raſcher wird den Spartakiſten die Grundlage für ihre Unterneh⸗ mungen entzogen. Deshalb kann man die Landwirte nicht eindringlich genug ermahnen: Gebt alle entbehrlichen Le⸗ bensmittel in die Städte! Schlimm ſteht es um die Kar⸗ toffelverſorgung in Baden, da die Zufuhren aus Nord⸗ deutſchland und Bayern vollſtändig verſagt haben. Man hofft aber ſpäter aus Italien Frühkartoffel zu bekommen. Bei der Fleiſchverſorgung wird mit einer Einſchränkung zu rechnen ſein in dem Augenblick, wenn den Landwirten Grün⸗ futter zur Verfügung ſteht. Baden iſt jetzt eifrig dabei, wieder Ordnung zu ſchaffen Der Wiederaufbau der badiſchen Armee iſt unſere vor⸗ nehmſte Sorge. Die vorläufige badiſche Volksregierung, die vor einiger Zeit zwei Muſterbataillone aufgeſtellt hat, in denen die alte Disziplin und Kommandogewalt der Offiziere herrſcht, ſtellt, wie Miniſter Dr. Haas in Verſammlungen der Deutſchen Demokratiſchen Partei mit⸗ teilte, weitere Bataillone auf. Zu dieſem Zwecke ſind bereits Aufrufe zum Beitritt erlaſſen worden. Das„Muſterländle“ geht auch hierin mit gutem Beiſpiel voran; die anderen Bundesſtaaten werden und müſſen es nachmachen; ſchon iſt Preußen dabei. Wäre Bayern unſerem Beiſpiel ſchon gefolgt, ſo wäre es ſicher nicht zu den ſchrecklichen Dingen der letzten Wochen gekommen. Wie ſich die Dinge in Bayern weiter entwickeln werden, können wir jetzt noch nicht ſagen. Es ſcheint aber. daß auch dort die Vernunft ſiegen wird. Eine Schande war es, daß ſich die vom Volk gewählte Nationalverſammlung ſo ſchmählich ſchnell— und feige!— auseinanderjagen ließ! Wäre ſie nicht großenteils reaktionär und der Gegenſpieler Eisner nicht ein Spartakusbruder und Hazardeur geweſen, ſo hätte die Welt das traurige Beiſpiel nicht erlebt, das ihr München, Augsburg, Nürnberg, Bamberg gegeben haben. Dieſer Radikalismus und Loslöſungswahn in der Haupt⸗ ſtadt Bayerns gebärdete ſich geradezu wild⸗toll. In Mün⸗ chen haben die Kommuniſten erreicht, was in Berlin ihnen nicht im entfernteſten gelang(alle Achtung in dieſer Bezieh⸗ ung vor Berlin, das, obwohl viel größer, verhältnismäßig ſchnell mit FHortolus kortio and) Der Münchener Zen⸗ tralrat, geſtützt auf die Schießgewehre der ſpartakiſtiſchen Arbeiter, nimmt, was er ſo gierig verlangte: Die Noten⸗ preſſe, die Räterepublik, die Zeitungen,„reaktionäre“ Gei⸗ ſeln, die, wie er harmlos mitteilt, beim erſten Attentat auf die Freiheit ihr Leben verlieren. Nette Zuſtände, wahrlich! Auch ſonſt im Reich iſt noch allenthalben Wirrwarr— „Tohuwabohu“. Die Spartakiſten in Leipzig halten den Parlamentszug an, das benachbarte Gotha führt Krieg ge⸗ gen das deutſche Reich, im Ruhrgebiet, wie vorher in Bre⸗ men, müſſen Regierungstruppen Ordnung ſchaffen. Halle tritt, um die Berlin⸗Weimarer Regierung zu ſtürzen, in den Generalſtreik. Regierungstruppen gehen nach Mitteldeutſch⸗ land. Die Generalſtreikbewegung hat ſich dort leider auf 24 Städte ausgedehnt! Hazardſpiel hier, Hazardſpiel draußen in der Welt. Nur ein Kurioſum aus dem Weltglücksſpiel: Die Cbineſen füh⸗ Ein Oeutſcher. 5 Non Otte Ruppius. 9 N(Nachdruck verboten.) 8 Reichardt hatte, indem er ſeine Geige erblickt, auf Auf noch nicht einmal eine Saite geriſſen war, nur der Dr forderung bedurft, um demin ihm plötzlich erwachten Befrichz zum Spiel zu genügen. Mit einer lebhaften enderdigung aber hatte er auch von der in Ausſicht ſte⸗ 35 5 Kunſtreiſe gehört, und es galt wohl jetzt nur, Fur anne vor ihm zu zeigen, was er konnte, und ihm 1 das Vorteilhafte ſeines Engagements vor die Augen 15 ſtellen. Er hatte das Inſtrument aus deſſen weichem ager i l N ö warf doenommen, ſtimmte es, prüfte den Bogen und i ann einen hellen Blick in Mathildens Augen. Ein Lächeln des Verſtändniſſes antwortete ihm, und er begann in kräftigem Tone die Einleitung zu dem roch ſchen Liede, in dem er und Mathilde ſich zum erſten er ale zuſammengefunden hatten. Reichardt fühlte, daß Ge in deinem Spiel nichts verloren hatte, daß ſich im i e alle aufgeſparte Kraft ſeiner Empfindung in The one zu ergießen ſchienen, und als bei Beginn des mas Mathildens Stimme einſetzte: N 3Ziehn die lieben, goldnen Sterne,“ M 5 85 ſtille Begeiſterunt in ihm auf, die, ſobald auf di e die urſprüngliche Melodie übernahm, ſich auch des 92 5 zu übertragen ſchien. Fonfride, der während Spiel enges mit der Miene eines Kritikers Reichardts raſch e hatte, tat bei Mathildens Einſatz über⸗ fam in pte e groß auf, bald aber begann er ſich lang⸗ als endli 80 öh zu richten, ſein Geſicht rötete ſich, und Nacht ich Violine und Stimme, einander begleitend, im er 1 des Themas am Schluſſe erſtarben, ſchien e Verzückung noch immer den entſchwundenen 50 wich. lauſchen, bis Mathildens ausbrechendes Lachen dien,“ 1 1 5 zu„„00% mon „ mit einem tiefen Atemzuge.„Setzen Die lich doch leich einmal hierher, 195 g Monſieur,“ fuhr 4424447 haben ja zehnlauſennd Tollars in Stevens ſagen würde.“ Reichardt iat lächelnd ſeine Geige beiseite und nahm ſeinen früheren Platz ein, während Mathilde mit einem Leuchten in ihren Mienen, als ſei ihr ſeloſt die größte Ge⸗ nugtuung geworden, ſich auf dem Diwan ihm gegenüber niederließ.— Eine volle Stunde währte ein erregtes Ge⸗ ſpräch zwiſchen den Dreien, und als Reichardt endlich das Hotel verließ, was es in ſeine Hand gegeben, ſeine „ Lage mit einer leichten, gewinnbringenden tellung in Fonfrides Konzert⸗Truppe zu vertauſchen. Je weiter indeſſen Reichardt ſeinen Weg durch die ſtillen Straßen verfolgte, je langſamer wurden ſeine Schritte— er hätte niemals geglaubt, daß es ihm ſo ſchwer werden könnte, ſich durch einen raſchen Entſchluß Ihrem Bogen wie ſeinen jetzigen Verhältniſſen zu entreißen— und doch wußte er, daß er nicht bleiben konnte. „Ss hören Sie eine Minute und tun Sie dann, was Ihnen gut dünkt; nennen Sie mich auch cinen Eſel. weun Sie wollen, daß ich erſt jetzt damit heraus vic.“ jagte der Kupferſchmied, ſich vorſichtig umſehend und dann Als er ſeine Wohnung erreicht hatte, trat ihm aus dem Vorraume plötzlich der Kupferſchmied entgegen. bei ſeinem Anblicke,„ich dachte ſchon, Sie würden die ſagen, was ich aus purer Eſelei heute Abend vergeſſen hatte!“ 3 i „Was— wirklich nur der vergeſſenen Mitteilung wegen haben Sie ſich den Weg gemacht und bis jetzt ſeinem Pulte und weiß von ſich ſelbſt nichts. „Gott ſei Dank, daß Sie endlich kommen,“ rief dieſer nach einer der Fenſtervertieſungen gehend.„Seit Sie von Johnſons 125 ſind,“ fuhr er fort, nachdem ihm Reichardt mit einiger Befremdung gefolgt war,„ſcheint der alte Black ſein beſonderes Zutrauen auf mich übertragen. haben. Ich muß wenigſtens jeden Abend vor dem E ſchäftsſchluſſe zu ihm kommen, und er hat immer einige beſondere Aufträge für mich. Als ich heute Abend nach dem Büro kam, ſitzt der alte Mann bleich wie der Tod vor einem Briefe, der eben angekommen ſein mußte. und ſteht, als er mich ſieht, von ſeinem Seſſel auf, als könne er kaum ſeinen Beinen trauen.„Bill, holen Sie mir raſch einen Wagen,“ ſagt er,„laſſen Sie ſich aber nichts beſonderes anmerken!“ Als ich aber mit dem Wagen zurück bin, liegt der Alte mit dem 12 um Glück war der Doktor nebenan zuhauſe, der ihn wieder 1 zu einer Art halber Beſinnung brachte, ſich aber dann halbe Nacht ausbleiben, und doch mußte ich Ihnen noch gewartet?“ fragte Reichardt mit einem Lächeln voll halben Zweifels. „Gnädigen“ geführt?“ fuhr er launig fort, als ihn ein Blick durch den Raum verſichert, daß ſie allein waren. „Hatte nicht daran gedacht!“ erwiderte Meißner, den Kopf ſchüttelnd,„jetzt allerdings ſehe ich, daß etwas darauf ankommt, ob Sie noch dasſelbe Intereſſe für das Geſchäfts Ihres Prinzipals haben als früher!“ „Etwas Geſchäftliches?“ fragte der andere aufmerk⸗ ſam,„ich werde immer mein Intereſſe für Froſts bewahren, Meißner, ſelhſt wenn ich bereits geſchieden 3 1.“ ric cl, f der Fal in „Wollten Sie nicht auch nebenbei hören, zu welchem Punkt meine Verhandlungen mit der auch gleich mit ihm in den Wagen ſetzte und den Kranken nach ſeiner Wohnung ſchaffte. Ich hatte mir nichts an⸗ merken laſſen ſollen, ſagte alſo auch dem Doktor von dem Bvieſe nichts; ſchickte aber den Porter fort, um einen von den jungen Johnſons aufzutreiben— der alte Herr liegt ſchon ſeit einer Woche krank— von denen war aber wie gewöhnlich kein einziger daheim. und ſo hielt ich es für das Beſte, ſelbſt einmal in den Brief, der offen dalag, zu ſehen. Ich bin noch immer ſchlecht in meinem Engliſchen beſchlagen, aber ich buch⸗ ſtabierte doch ſo viel heraus, daß das Schiff Mary Ler zugrunde gegangen und nur die Mannſchaft gerettet worden ſei, d aß die telegraphiſche Depeſche darüber, allem Anſcheine nach im Intereſſe einer Verſicherungsgeſellſche“ die irgend einen Schlag auszuführen beabſichtige, zurn gehalten werde, und daß jeder an der Ladung Beteilig am beſten tue, ſofort nach dem rechten zu ſe dent. in Tätigkeit treten. geordneter Zuſtände zu ſorgen. — ken ſich“: Das Pekinger Sühnetor nämlich, das die chineſiſche Regierung nach dem Boxeraufſtand zur Erinnerung an den ermordeten deutſchen Geſandten von Ketteler errichten mußte, iſt von der Bevölkerung beſchädigt worden. Die chi⸗ neſiſche Regierung ließ darauf das Gedenkzeichen für Kette⸗ ler herabnehmen. An anderer Stelle iſt ein Denkmal zur Erinnerung des„Rechtes über die Macht“ errichtet worden. Wie anzüglich, was? Aber echt chineſiſch⸗philoſophiſch! Was ſonſt in der großen weiten Welt paſſierte, ſei mit ein paar kurzen Worten abgetan. Wilſon, kaum in Amerika gelandet, hat ſofort wieder eine energiſche Rede für Verſöhnung und Völkerbund ge⸗ halten. Das Gerücht vom Attentat auf ihn bewahrheitet ſich erfreulicherweiſe nicht. Clemenceau, der„Tiger“, erholt ſich wieber. Die rumäniſche Königsfamilie ging flüchtig. Ge⸗ rüchte von einem Mordauſchlag auf König Emaunel von Italien ſchwirren durch die Luft. Wir glauben nicht recht daran. Immerhin, es iſt keine gute Zeit für die Fürſten. Kronen rollen in den Staub. Damit ſchließt der Chroniſt ſeinen Wochenbericht. Er möchte dem lieben Leſer nur noch einen Sonntagsgedanken für morgen mit auf den Weg geben. Es iſt ein Wort un⸗ ſeres Dichters Herder:„Laſſet uns, meine Brüber, mit mutigem, fröhlichem Herzen auch mitten unter der Wolke arbeiten, denn wir arbeiten zu einer großen Zukunft. Und laſſet uns unſer Ziel ſo rein, ſo hell, ſo ſchlackenfrei annehmen, als wir's können, denn wir laufen in Irrlicht und Dämmerung und Nebel.“ Ja, Dämmerung herrſcht eben, Dunkel, Nebel, Irrlicht. Aber unſer Herz iſt doch ruhig, iſt getroſt. Deutſchland, dir bleibt doch die Zukunft!„Dennoch!“ ſtand auf dem Panier des Grafen Johann Ernſt von Mansfeld. W. Sch. Die Spartakiſtenunruhen im Reich. Streik in Stuttgart. Stuttgart, 27. Febr. Die Regierungsgebäude, Poſt⸗ auſtalten und die Zeitungsgebäude ſind ſeit geſtern von ſtar⸗ ken Aufgeboten de Regierungstruppen beſetzt, um Sparta⸗ kiſtenputſche zu verhindern. ndern. Für heute iſt der Streik in den Fabriken von ſpartakiſtiſcher Seite angekündigt. Schwere Ausſchreitungen halbwüchſiger Burſchen in Bam⸗ berger Kirchen. W. T. B. Nürnberg, 26. Febr. Jugendliche Feldgraue zo⸗ n nach der St. Martinkirche in Bamberg, um gegen die erweigerung des angeordneten Glockengeläutes zu prote⸗ ſtieren. Die Kirche wurde gewaltſam geöffnet und ſchwer beſchädigt, wobei auch einige Schüſſe gegen die Wohnung des Küſters abgefeuert wurden. Mehrere Soldaten begaben ſich in das Innere der Kirche und ſetzten die Glocken in Be⸗ wegung. Inzwiſchen hatten Abteilungen des 2. Fußartille⸗ rie⸗Regiments mit zwei Maſchinengewehren das Rathaus, das geſtürmt werden ſollte, beſetzt. Die Menge zog nach dem Dome, dem erzbiſchöflichen Palaſt und der Kloſterkirche St. Jakob. Die geſperrten Kirchentüren wurden mit Stemmeiſen gewaltſam geſprengt und ſchwer beſchädigt. Soldaten und Ziviliſten draugen in die Kirche ein und ſetz⸗ ten auch hier die Glocken gewaltſam in Bewegung. Der Dompfarrer wurde ſchwer am Leben bedroht, ebenſo der Erzbiſchof Dr. v. Hauck, der ſich in der dortigen Kirche auf⸗ hielt und begütigend auf die Demonſtranten einzuwirken verſuchte. Herbeigerufene Artillerieabteilungen mit Ma⸗ ſchinengewehren und Schutzmannsaufgebot ſtellten die Ord⸗ nung wieder her. Der in einzelnen Kirchen angerichtete * iſt bedeutend. 13 der Hauptſchuldigen wurden ver⸗ aftet. J 5 Wachſende Erregung in München. München, 27. Febr. In München werden heute ſparta⸗ kiſtiſche Unruhen befürchtet. Der Juſtizpalaſt iſt von Regie⸗ rungstruppen beſetzt und geſchloſſen worden, nachdem der Spartakiſtenführer Dr. Levien im Rätekongreß die Beſei⸗ tigung der Staatsanwaltſchaft und Unterſuchung des Falles Arco⸗Valley durch den Arbeiter⸗, Soldaten⸗ und Bauernrat angedroht hatte. Die Schulen wurden vormittags noch raſch geſchloſſen und die Schulkinder nach Hauſe geſchickt. 3000 im Wagnerbräu am Stachus, dem verkehrsreichſten Mittel⸗ punkt der Stadt, verſammelte bewaffnete Spartakiſten wol⸗ t dem Landtagsgebäude demonſtrieren und beim Räte⸗ kongreß die Ausrufung der Räterepublik erzwingen. Der ſozialdemokratiſche Verein und die Gewerkſchaften mahnen noch durch Maueranſchläge:„Arbeiter, bewahrt Ruhe! Alles ſteht auf dem Spiel! Laßt euch durch Unver⸗ antwortliche nicht zum Generalſtreik hinreißen!“ zur Ruhe. Die Straßen um das Landtagsgebäude ſind abgeſperrt. Die Zuſtände in Hamborn. a W. TB. Münſter i. W., 27. Febr. Das Generalkommando gibt bekannt: Die Zuſtände in Hamborn werden immer halt⸗ loſer. Die mit der Streikleitung vereinbarten Waffenſtill⸗ ſtands bedingungen werden nicht beachtet. Von glaubwür⸗ diger Seite wurde bekannt, daß Vorbereitungen zur Sabo⸗ tage getroffen wurden und zur Zerſtörung der Fließſchächte. Die Bevölkerung wurde durch Schießereien geängſtigt. Aus dieſem Grunde erfolgte in der Nacht vom 19. zum 20. Fe⸗ bruar der Einmarſch der Negierungstruppen in Hamborn zur Wiederherſtellung der Ordnung. Im Polizeigefängnis wurde heftiger Widerſtand geleiſtet. Hier mußte Artillerie Die Spartakiſten hatten einige Ver⸗ luſte. Das Rathaus wurde von Arbeitern und Bürgern der Stadt beſetzt. Anſtelle des kommuniſtiſchen Arbeiterrates wurde ein neuer Arbeiterrat gewählt. . Bewaffnung der Eiſenbahner im Ruhrbezirk. 2 0 T.. Eſſen, 27. Fehr. Die Verhandlungen der Vertreter der Eiſenbahner der Direktionsbezirke Elberfeld, Eſſen und Münſter mit der Reichsregierung haben zu Vereinbarungen ihrt, wonach das Generalkommando Münſter veranlaſſen oll, daß Bahn⸗ und Bahnhofsbewachungen auschließlich von Eiſenbahnern, von Polizei oder vom Generalkommando eingeſetzten Stellen ausgeübt und die Eiſenbahner bewaffnet werden. 5 Verſchärfung der Lage in Düſſeldorf. W. T. B. Düſſeldorf, 27. Febr. Die Lage in Düſſeldorf hat ſich weiter verſchärft und zur Verkündigung eines neuen Generalſtreiks geführt. Die Streikenden veranſtalten große ee wobei aufreizende Reden gehalten werden. uflöſung des Düſſeldorfer Vollzugsrates. T. U. Düſſeldorf, 26. Febr. Nach lebhaften Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen den Streikenden und dem Vollzugsrat im Ständehaus“ wurde der Vollzugsrat aufgelöſt und vier ſeiner Mitglieder in Schutzhaft genommen. Der Vollzugs⸗ rat iſt von Spartakiſten und Syndikaliſten geſtürzt worden, weil er ſich zur Annahme des Münſter'ſchen Abkommens 3 75 erklärt hat. Das Abkommen wurde für ungültig er⸗ rt. Regierungstruppen gegen Spartakus in Halle. T. U. lin, 26. Febr. Die von der Reichsregierung nach Halle zur Wiederherſtellung der Ordnung entfandten Truppen ſind bereits unterwegs und dürften im Laufe des heutigen Nachmittags dort eintreffen. Die Regierungstrup⸗ pen haben Auftrag, den Ausſchreitungen ſchonungslos ent⸗ . und mit aller Energie für die Entwaffnung ſpartakiſtiſchen Elemente und für die Wiederherſtellung e eee — hat. Mehrheit.) 2 J Drahenachrichten. W. T. B. Dresden, 28. Febr.(Tel.) Der geſetzgebende Ausſchuß lehnte einen Staatspräſidenten für Sachſen beſchloß, daß deſſen Funktion auf den Miniſterpräſidenten bezw. das Geſamtminiſterium übergehen ſolle. nahme der Arbeiter⸗ und Soldatenräte wurde abgelehnt. Zum Streik in Leipzig. 925 W. T. B. Berlin, 28. Febr.(Tel.] Der erſte Streiktag in Leipzig verlief ruhig. Ein Teil der Fabriken entließ die Streikenden ohne Kündigung. J Reichsminiſter Noske und Generalſtab in Mitteldeutſchland. T. U. Weimar, 28. Febr.[Tel.] Reichsminiſter Noske hatte während des ganzen geſtrigen Tages Beratungen über die Lage im mitteldeutſchen Braunkohlenrevier gehabt. Unterbindung des Zugverkehrs. 5 5 W. T. B. Berlin, 28. Febr.(Tel Salden gung des Eiſenbahnverkehrs durch die Streiks wird immer ber drohlicher. Die Verbindung mit Halle rut n ändig. Nach Leipzig ſind keine Züge mehr abgefahren. Der Parla⸗ mentszug iſt nach Weimar abgefahren. g Nevolution in Rumänien? T. U. Genf, 27. Febr. Nach einer Drahtmeldung aus Bukareſt ſoll dort die Revolution ausgebrochen ſein. Man ſpricht auch von einem Attentat auf den König, der ſchwer verletzt worden ſein ſoll. Angſt vor dem Bolſchewismus. Mannheim, 27. Febr. Die Frauzoſen, die bisher zur Bewachung des früheren Gefangenenlagers in der 110er⸗ Kaſerne und in der Feuerwehrkaſerne untergebracht waren, find mit der geſamten Bagage abgerückt. Der Abzug der amerikaniſchen Sanitätsäbteilung, die im Lager ſelbſt ein⸗ quartiert war, iſt bereits geſtern abend erfolgt. Der Erſatz dieſer Truppen iſt offenbar vorläufig nicht in Ausſicht ge⸗ nommen. „Mannheim, 26. Febr. Die Franzoſen haben öffent⸗ lich bekanntgegeben, daß die völlige Sperrung der Rhein⸗ — 5 1 der bolſchewiſtiſchen Umtriebe in Mannheim erfolgt ſei. Danach hat es den Anſchein, als hätten die Franzoſen angeſichts des Anwachſens des Bolſchewismus in Deutſch⸗ land Angſt um die Sicherheit ihrer Truppen bekommen. Wir empfehlen aber, erſt Näheres abzuwarten, und weiſen darauf hin, daß wir dann erſt recht ſehen müßten, ſo ſchnell wie möglich zu geordneten Verhältniſſen zu gelangen. Baſel, 27. Febr. Die bolſchewiſtiſche Propaganda hat in allen alliierten Ländern einen beſorgniserregenden Umfang angenommen; ſie iſt, von Erfolg begleitet. Man darf die Gärung unter der Arbeiterſchaft Englands, Frankreichs und Italiens nicht unterſchätzen. Trotzdem die Polizei eine fie⸗ berhafte Tätigkeit entfaltet, um anarchiſtiſche Komplotte auf⸗ zudecken, iſt ihr dies bisher nicht gelungen. Die bolſchewi⸗ ſtiſchen Agitatoren ſetzen ihre verhängnisvolle Unterwühlung der Stimmung der Maſſen rückſichtslos fort. a Reichsnationalverſammlung. Weimar, 27. Februar. Vorläufige Reichswehr. Abg. Dr. Fleiſcher(Ztr.) befürwortet eine Teuerungs⸗ zulage für die Unterofifziere und eine Erhöhung des Grundgehalts für die Militäranwärter. Reichswehrminiſter Noske entgegnet, die Frage der Teue⸗ rungszulage werde ſelbſtverſtändlich ernſtlich erwogen. Abg. Schöpflin(Soz.): Herr Braß, einer der Haupthetzer des Streiks im Ruhrgebiet, will in echt demagogiſcher Weiſe die Verhetzung des Volkes weiterbetreiben. Lediglich gegen Räuber, Mörder und Plünderer, die gegenwärtig Deutſch⸗ land ſchänden und es in das größte Unglück ſtürzen, müſſen ie vorgehen und die Reichswehr Verwendung nden. Reichswehrminiſter Noske: Zu der Räubergeſchichte über Spitzelwirtſchaft kaun ich nur erklären, daß die Reichsregie⸗ rung ſelbſtverſtändlich keinerlei derartige Aufträge gegeben t. Wir wiſſen, daß ruſſiſche Agenten und ruſſiſches Geld bei der jetzigen Bewegung eine Rolle ſpielen. Wir würden Verbrecher am Volke ſein, wenn wir nicht dafür ſorgten, daß dieſem Verbrechertum ein Ende bereitet wird. Abg. Schöpflin(Soz.): Wir rufen den deutſchen Arbeitern zu: Lauft nicht ſinnloſen Dingen nach. Es geht um die Exi⸗ ſtenz des Volkes, und diejenigen, die Euch in Deutſchlands ſchwerſter Stunde ins Unglück treiben, werden verſchwinden, wenn die Sache ſchief geht.(Lebhafter Beifall bei der Reichswehrminiſter Noske: Mit einer Demagogie, wie ſie gemeingefährlicher und gewiſſenkoſer nicht gedacht werden um ihn auch ten Vülker kann, wird der Verſuch gemacht, gegen die Freiwilligen Stimmung zu machen. Der Zweck der Uebung der Reden, die Herr Cohn hier hält, kann doch nur der ſein, das letzte Inſtrument, das wir jetzt noch haben oder das wir uns not⸗ wendig ſchaffen wollen, und das uns vor Anarchie und Zu⸗ ammenbruch bewahren ſoll, zu zerſchlagen.(Beifall bei der ehrheit.) Die Herren von der Unabhängigen Sozialdemo⸗ kratie mögen ſich wenden und drehen wie ſie wollen, die Empfangnahme des ruſſiſchen Geldes und ſeine Verwen⸗ dung iſt ein ſo peinliches Kapitel füt ſie, daß ſie niemals im⸗ ſtande ſein werden, ſich vor dem deutſchen Volke dagegen zu rechtfertigen.(Beifall.) Es folgt das Notgeſetz für Elſat⸗Lothringen. (zur Abhilfe dringender Notſtände). n Frau Schmitz(Ztr.) ſchildert die Notlage der vertriebenen Elſaß⸗Lothringer, denen ſchnell geholfen werden müſſe. Nachdem der Miniſter des Innern Dr. Preuß die An⸗ nahme des Geſetzes empfohlen hatte, wird es in allen drei Leſungen angenommen. 5 f Aus einer großen Reihe von Einzelabſtimmungen geht ſchließlich 8 1 in folgender Faſſung hervor:„Die bisherigen Geſetze und Verordnungen des Reiches bleiben bis auf wei⸗ teres in Kraft, ſoweit ihnen nicht dieſes Geſetz oder das Geſetz über die vorläufige Reichsgewalt vom 10. Februar entgegenſteht. In Kraft bleiben oder treten auch die vom Rate der Volksbeauftragten oder der Reichsregierung er⸗ laſſenen und verkündeten Verordnungen. Ein Verzeichnis dieſer iſt der Nationalverſammlung innerhalb Monatsfriſt vorzulegen. Verordnungen ſind außer Kraft zu ſetzen, wenn die Nationalverſammlung dies innerhalb dreier Monate be⸗ ſchließt. Das Verzeichnis der Verordnungen iſt im„Reichs⸗ anzeiger“ zu veröffentlichen. In dieſem Verzeichnis Feh⸗ i i RRR ——————————̃̃——p— Wilſons„Handſchuh“. W. T. B. Newyork, 26. Febr.„Newyork Herald“ ſchreibt: Wilſon hat den Feinden des Völkerbundes den Handſchuh hingeworfen. Die Annahme des Entwurfes iſt er. 5 W. T. B. Boſton, 25. Febr.(Havas.) In ſeiner in Boſton gehaltenen Rede ſagte Wilſon no daß öffentliche Meinung in Europa zuerſt mit den Vereinigten Staaten nicht zufrieden geweſen ſei; daß ſich dies aber gründ⸗ lich geändert habe, als man in Europa geſehen habe, daß die Vereinigten Staaten alle ihre Hilfsmittel den für die Gerechtigkeit kämpfenden Nationen zur Verfügung ſtellten. Wilſon lobte dann den Kampfeseifſer der amerikaniſ Soldaten und ſagte weiter, Amerika ſei die Hoffnung Welt. Der Friedenspertrag werde aber nur ein Fetzen fes, 111 tatſächlich zu vert ten, u den er- keine Sicherbeil en ber kom⸗ 1 bruar abends fand eine Kabinettsſitzung ſtatt. und Die Auf⸗ Deutſchland für Verſenkung durch U-Boote auf 73 Milliar⸗ ch u. a., daß die 5 vom 2. Dezember 1918 oder durch die a ö mende Friede ſie nicht ſchäbige. W. T. B. Waſhington, 26. Febr. Ein paar Stunden ſpäter ſagte der Marineſekretär Daniels in einer Rede im nationalen Preſſeklub, das amerikaniſche Volk trete in eine neue Aera ein. Es müſſe entweder den vorgeſchla⸗ genen Völkerbund unterſtützen oder ſeine Rüſtungen enorm vermehren, um der Monroedoktrin die amerikaniſchen In⸗ tereſſen zu ſchützen. Marineſekretär Daniels ſagte:„Wir müſſen unſeren Teil der Verantwortlichkeit für die Welt⸗ gerechtigkeit und den Weltfrieden in Gemeinſchaft mit den anderen treuen Völkern auf uns nehmen, oder die Laſten der militäriſchen Ausgaben und die Gefahren tragen, die der Militarismus mit ſich bringt. g Von einem Attentat auf Wilſon nichts bekannt! W. T. B. Amſterda m, 27. Febr. Hier iſt von einem an⸗ eblichen Attentatsverſuch auf den Präſidenten Wilſon nichts bekannt. 8 Err —.—————— 75 Zwiſchen Waffenſtillftand und Friede. Balfour über die Vorfriedeusverhandlungen. Rotterdam. 27. Febr. Nach einer Londoner Meldung ſprach Balfour am letzten Montag und erklärte, daß in der dritten Märzwoche die Vorfriedensverhandlungen ihren An⸗ fang nehmen werden. Die Lage in Deutſchland ſei troſtlos. Die Alliierten ſeien alle gewillt, einen Teil ihrer Forde⸗ rungen zurückzuſtellen, um in Europa in abſehbarer Zeit ge⸗ ordnete Verhältniſſe der Völker wieder herzuſtellen. Weitere Erſatzanſprüche der Alliierten. Die Alliiertenkonferenz hat die Erſatzanſprüche an den Franken feſtgeſetzt. Die Bedingungen für den Vorfrieden. a Amſterdam, 27. Febr. Eine Pariſer Meldung macht Mit⸗ teilungen über die Bedingungen, unter denen der endgültige Waffenſtillſtand und der Vorfriede zuſtande kommen ſollen. Danach wird das deutſche Heer nicht ſtärker als 300 000 Maun mit 5 Prozent Berufsoffizieren ſein dürfen. Ferner wer⸗ den die Alliierten die Schleifung der deutſchen Feſtungs⸗ werke verlangen und eine Beſchränkung der Waffen⸗ und Munitionsbeſtände. Deutſchland. Die Blockade Deutſchlands. W. T. B. London, 28. Febr.(Tel.) Lloyd George ſagte: Die Blockade könne nicht eher aufgehoben werden, Deutſchland einen Friedensvertrag unterzeichnet habe. der den Krieg unmöglich mache. Er hoffe zuverläſſig. daß der Präliminarfriede binnen wenigen Wochen unterzeichnet werde. 5 5 Die Ankunft unſeres Heldengenerals Lettow⸗Vorbeck! T. U. Rotterdam, 27. Febr. Der Führer unſerer helden⸗ mütigen Oſtafrikaner, General v. Lettow⸗Vorbeck, der am 14. Februar Plymouth erreichte, iſt geſtern abend auf dem ehemaligen deutſchen Dampfer„Feldmarſchall“ im Rotter⸗ damer Hafen angekommen. Lettow⸗Borbeck über Deutſcho ſtafrika. T. u. Notterdam, 28. Febr.(Tel.] General v. Let⸗ tow⸗Vorbeck ſagte: Er könne es nicht glauben, daß die En⸗ tente⸗Staaten uns Deutſck⸗Oſtafrika abnehmen. Das wäre ein ausgeſprochener Raub. Die Entente könne nicht ſo hart⸗ herzig ſein, Deutſchland den Atem dadurch abzuſchwächen, daß es ſeine Länder erſticken läßt. Will die Entente einen Vulkan aufrichten, der jederzeit Europa mit ſeiner giftigen Laua zu überſchütten droht. dann ſoll ſie uns die Kolonien nehmen. Die Eingeborenen ſind mit uns durch Dick und Dünn gegangen. Deutſch⸗Oſtafrika hat eine dauernde wirt? ſchaftliche Zukunft. Dieſe iſt durch deutſche Arbeit möglich geworden Badiſche Nationalverſammlung. Haushaltsausſchuß der Badiſchen Nationalverſammlung. Karlsruhe, 28. Febr. Der Haushaltsausſchuß der Badi⸗ ſchen Nationalverſammlung befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung mit der Kreditvorlage in Höhe von fünf Millionen Mark für Notſtandsarbeiten im Lande. Die Vorlage wurde angenommen.— Zu der Frage der infolge von Flieger⸗ angriffen entſtandenen Perſonenſchäden wurde von Regie⸗ rungsſeite erklärt, daß das Sache des Reiches ſei. Eine Vorentſchädigung für Sachſchäden in der gleichen Frage ſei 1 5 der 5 8 Regierung bereits ſchon früher zugeſtan⸗ en worden. Die Aenderung der Gemeinde⸗ und Städteordnung. Wahlen noch im März. Karlsruhe, 28. Febr.(Juſtizausſchuß der Badiſchen Na⸗ tionalverſammlung.) Von mehreren Seiten wurde der Ge⸗ danke angeregt, die an ſich hohe Zahl der Stadt⸗(Gemeinde⸗ verordneten, die ſich durch den Hinzutritt der Frauen noch 4—— vermehren wird, herabzuſetzen, dagegen in den Gemeinden die Zahl der Gemeinderäte zu erhöhen. Ueber den Wohn⸗ ſitzbegriff, paſſives Wahlrecht der Gemeindebeamten 22 5 Ueber den Wohnſitz des Wählers entſcheidet der Begriff des bür⸗ von einem Regierungsvertreter Auskunft gegeben. gerlichen Wohnſitzes nach dem B. G. B. Zur Erfüllung der Dienſtpflicht dienende Soldaten, nicht volljährige Studenten außerhalb des Wohnſitzes der Eltern ſind danach nicht wahl⸗ berechtigt. Das paſſive Wahlrecht der Gemeindebeamten der Städteordnungsſtädte ſei von der Regierung nach reiflicher Ueberlegung abgelehnt worden. Sie beruft ſich dafür au die Ausführungen des Mannheimer Oberbürgermeiſter Kutzer. Der bei den Erneuerungswahlen 1911 beobachtete Mißſtand, daß noch im Amt befindliche Gemeinderäte nicht in die Wahlliſten des Ausſchuſſes aufgenommen werden konnten, iſt jetzt vermieden. Den Anträgen des Verbaudeß mittlerer Städte auf Ergänzung der Beſtimmungen über Penſionsanſprüche im Falle der Nichtwiederwahl des ober, ſten Vollzugsorgans nach über neunjähriger Dienſtzeil konnte nicht von der Regierung entſprochen werden. Das Geſetz ſoll nach übereinſtimmendem Wunſche mög- lichſt beſchleunigt werden, ſo daß die Wahlen noch im März 3 f Hus Baden und den Nachhargebieten ſtattfinden könnten.. e AUmſatzſteuer 1918. Selbſtändige Gewerbetreibende 8 bei welchen der Geſamtbetrag der Umſätze im Jahre 101 mehr als 3000 M. betragen hat, ſind verpflichtet, ſofern es 1 nicht bereits geſchehen iſt, ſofort beim Finanzamt eine Um ſatzſteuererklärung abzugeben. nicht nachkommt, macht ſich nach§ 38 Abſ. 4 des Umſatzſteuer⸗ geſetzes ſtrafbar. 5 — Auflöſung des 14. Armeekorps. Der badiſchen Volksregierung iſt die Nachricht zugegangen, daß das 12 Armeekorps in nächſter Zeit vollſtändig demobiliſiert wird. (Meuter) Am 28. Fe. Wer dieſer Verpflichtung 9 CCE ˙. r ———ů SD eg. L S= S 8 fe 1 95 Damit dürfte auch die ſeit November dauernde Belegung 4 verſchiedener Orte der Umgegend ihr Ende finden. f der Auflöfung des Armeekorps wird die Aufrechterhaltung der Ordnung gemäß den Befehlen und Anordnungen de Volksregierung durch die Freiwilligen⸗Bataillone und d Volkswehr beſorgt werden. Die Zahl der Freiwillige Bataillone und die Volkswehr ſollen vergrößert werd ſterium hat beſtimmt. daß noch nicht bezahlte Geldſtrafen u rückſtändige Koſten, die durch die Verordnung n e es ts der Volksbeauftragten vom 3. Dez erlaſſen waren Unkenntnis aber trotzdem N n * A 9 —. 1 1 * 1—Anfan a. tach dem Inkrafttreten der betreffenden Verordnungen be⸗ zahlt wurden, zurückzuzahlen ſind. 5 —* Die Durchführung des Achtſtundentags. Der Staats⸗ anzeiger Nr. 45 enthält eine Bekanntmachung des Miniſte⸗ riums für Uebergangswirtſchaft, Wohnungsweſen und ſo⸗ ziale Fürſorge, in der erneut darauf hingewieſen wird, daß die Verordnungen der Reichsregierung und der badiſchen vorläufigen Volksregierung betr. den Achtſtundentag und die der Erſparung von Brennſtoffen dienenden Maßnahmen mit aller Schärfe durchgeführt werden müſſen. Es empfiehlt ſich für alle Beteiligten, die Bekanntmachung zur Kenntnis zn nehmen. —Ausweiſung von Kriegsbeſchädigten. Für Kriegsbe⸗ ſchädigte, die von dem Verbot des Aufenthalts in der neu⸗ tralen Zone betroffen werden, aber militärdienſtuntauglich geworden ſind, iſt bei den militäriſchen Behörden der Fran⸗ zoſen um die' grundſätzliche Aufenthaltsgenehmigung nach⸗ geſucht worden. Etwa in Frage kommende Ausweiſungen ſolcher Perſonen werden daher vorerſt unterbleiben. i Eeſchrelkliche Zunahme der Kiuderſerblichkeit. ee um Fett, kondenſterte Milch, Lebertran. 5 T. B. Berlin, 26. Febr. Mit Rückſicht auf die außer⸗ ſüdentliche Feftnot in Deutſchund und den Mangel an Mehl — Kinder und Mütter hat die deutſche Regierung die alliier⸗ en und aſſoziierten Regierungen in einer Note vom 25. ebruar dringend gebeten, ihre Zuſtimmung dazu zu geben, nab. die in den Abmachungen über das Lebens mittelabkom⸗ 1 5 in Spaa vom 8. Februar und in Trier vom 16. Tebruar geſehene unverzügliche Lieferung von 30 000 Tonnen ſtierpeinefleiſch und Fett ſowie von 250 000 Kiſten konden⸗ ſchln er Peilch ſofort zur Ausführung gelangt, ohne den Ab⸗ 9 des Schiffahrtsabkommens abzuwarten. Angeſichts Ki 3 erſchreckendem Maße zunehmenden Sterblichkeit der ſuch er hat die deutſche Regierung die Alliierten ferner er⸗ lud, die Zufuhr von Lebertran zu geſtatten und die Ver⸗ ſchiffun Dent — e Deutſchland ſchnellſtens in die Wege leiten Der wahre Beginn. „Von Dr. Gertrud Bäumer, Mitglied der Nationalverſammlung. Die Verfaſſerin, die ſchon ſeit langem nicht nur auf dem Gebiete der Frauenfrage ernſthafte politi⸗ ſche Arbeit getan hat, iſt die einzige Frau, die bei den Wahlen zur Nationalverſammlung in zwei Wahlkreiſen, und zwar in Hamburg und in Thü⸗ ngen, gewählt worden iſt. Sie hat die Wahl in Thüringen, angenommen, jo daß in Hamburg an ihre Stelle der nächſte Kandidat der Deutſchen De⸗ mokratiſchen Parteiliſte in die Weimarer National- verſammlung einziehen konnte. Die Schriftleitung. 6e uns am meiſten gequält und bedrückt hat in ee e Monaten, iſt die Kern⸗ und Zielloſigkeit eres Zuſtande. Das Schlimmſte läßt ſich ertragen, des. eine Stelle ſieht, an der ſich die Kräfte aufh. ſammeln. Aber wir ſahen nur ein un⸗ ſungaltſames Abbrßckeln, eine unheimliche Auflö⸗ lutid: ber neue Wille jedoch, den wir in der Revo⸗ bereit Jo gern erkannt hätten, an den zu glauben wir in zi elloset zerſtäubt in geiſt⸗ und ruchloſen Kämpfen, eigenen en, unſozialen Wüten gegen den Leib der ihn zu bination. Keine Hand, feſt und ruhig genug, eine den kein Gedanke, klar und mächtig genug, punkt, vo Blindheit ſehend zu machen, kein Mittel⸗ Ziel en dem aus dieſer Wille planvoll dem eigenen propiſorfſcßengeſührt werden könnte. Alle Gewalten 9 105 ſich mühſam hindurchwindend durch die Afgabe pen en Dilattantismus, ſchülerhaft in die fent iche er bloßen Fortführung notwendigſter öf⸗ 0 her Leitung verſtrickt und dazwiſchen heftig und 9 müht, die Zeit zu nützen und die Revo⸗ und pol tiſcchzuführen“ Notbauten wirtſchaftlicher dieſem u 1 der Natur—„Räte“, radikale Erlaſſe zu ſehen ſe jenem, damit doch Ergebniſſe in Taten zu ſrlichen Proviſorien ohne Zuſammenhang, wenn ſchöpfluſbau und Fähigkeit zur Dauer. Und nicht aber feriſche Kräfte da waren— wir wiſſen es mächtig bores könnte doch ſein—, ſie ſtänden ohn⸗ einzelne nich einer Desorganiſation, gegen die der Aus 45 its auszurichten vermag. ir auf 1 Not dieſer erzwungenen Lähmung ſehen ie kann e, würdig eröffnete Nationalverſammlung. 5 Aufrichtung. Sammlung ſein. er Auflehnung, in einem unwirtſchaftlichen, Nicht allein, daß ſie Grundlage ſchafft, ſondern daß ſie damit beweiſt, daß Grundlage wieder möglich iſt, daß Auseinanderſtrebendes ſich wieder zum Ring fügen kann, iſt ihre Bedeutung. Sie hat den Beweis ſtaatlicher Lebenskraft zu geben. Die Frauen, die zu ihr gehören, finden wenige Aufgaben, die ihre weiblichen Sonderintereſſen be⸗ treffen. Sie haben als Volksangehörige am gemein⸗ ſamen Schiſal zu arbeiten. Und gerade das iſt für das junge Bürgertum der Frauen eine gute Einfüh⸗ rung. Sie werden ganz ein dem Gemeinſamen. Wenn ſie von den Männern der Nationalverſamm⸗ lung— den alten und den neuen— politiſch etwas unterſcheidet, ſo iſt es nur die Nichtbelaſtung mit der alten Tradition, den alten Methoden. Aber das iſt ſicher kein Fehler. Denn heute heißt es ja, ohne An⸗ halt an der Vergangenheit das Werdende geſtalten. Dazu bedarf es nicht ſo ſehr der Uebung als des poli⸗ tiſchen Elementargefühls. Es wird die große Stich⸗ probe auf die deutſche Zukunft ſein, ob die National⸗ verſammlung das deutſche Polk im Beſitz dieſer ſtaatsbildenden Urkraft»eigt. Bei Eberts. Dem„Berl. Lokalanzeiger“ wird ein Beſuch bei der Familie Ebert geſchildert. Die Familie des Präſidenten iſt aus ihrer beſcheidenen Wohnung in Treptow ins Reichsamt des Innern überſiedelt. Sie hat dort glänzende Räume bezogen, in denen vorher Bethmann⸗Hollweg, Del⸗ brück, Helfferich und zuletzt der Vizekanzler v. Payer gewohnt haben. Die Familie Ebert hilft ſich nach wie vor ohne Dienſtboten. Frau Ebert, eine ſchlichte Arbeiterfrau aus Melchiorshauſen bei Bremen, ſcheut ſich nicht, dem Beſucher treuherzig zu verſichern, daß ihr jede Hausarbeit recht ſei. Sie pflegt noch jetzt ſelbſt die Kohlen aus dem Keller zu holen. Die mittelgroße, ſchlanke Frau von 45 Jahren und ihr älteſter Sohn Fritz, der dem Vater wie aus dem Geſicht geſchnitten iſt, ahnen allerdings, daß die Repräſentationspflichten, die ihrer harren, nicht leicht ſein werden. Auf die Frage, ob die Standeserhöhung gebührend gefeiert wurde, lächelte Frau Ebert:„Wir haben bei guten Freunden eine Flaſche Wein ausgeſtochen, ein paar Glückwunſchtelegramme kamen und einige Briefe, ein Freund ſandte einen herrlichen Blumenkorb, das war alles.“ Fritz Ebert jun., der heute 24 Jahre zählt, hat das Buchdruckergewerbe erlernt und will jetzt Journaliſt werden. Der zwanzigjährige Sohn Karl wurde erſt dieſer Tage vom Militärdienſt entlaſſen. Die Tochter Marie, die neunzehn Jahre zählt, hat, ſeitdem ihr Vater Re⸗ gierungschef iſt, ihre bisherige Tätigkeit in einem Geſchäft aufgegeben. Sie freut ſich mit ihrem jungen Bruder des der Familie zur Verfügung ſtehenden Automobils. Die Frau Präſidentin erzählt, daß ihr Mann in den neunziger Jahren ſchwer habe kämpfen müſſen, um ſich und die Seinen vor bitterſter Not zu ſchützen. Er war damals in Bremen hintereinander Lokalreporter, Bäckergeſelle, Kutſcher und Gaſtwirt. Frau Ebert erzählt von ihren gefallenen Söhnen und ihre Augen werden feucht. Der 18jährige Sohn Heinrich ſtarb vor zwei Jahren in Mazedonien an den Folgen einer ſchweren Verwundung. Der andere Sohn Georg fiel im ſelben Jahre am Chemin⸗des⸗Dames. Der Präſident Ebert hält ſich bekanntlich in Weimar auf und er hat noch keine Zeit gefunden, der Familie einen Brief zu ſchreiben. In ihrem neuen Heim fühlt ſich die Familie recht behaglich und möchte es am liebſten nicht mehr verlaſſen. Gegen das Schloß Bellevue, das der Familie als künftige Wohnung genannt wurde, be⸗ kundet die Frau Präſidentin eine deutliche Abneigung. Es iſt ihr zu impoſant. f Lokales. — Bürgerausſitzung. Am 27. Februar, abends 7 Uhr, trat der Bürgerausſchuß wieder einmal zuſa'nmen, und zu zwei wichtigen Vorlagen Stellung zu nehmen. Erſtens handelte es ſich um die Hebung der Milchver⸗ ſorgung. Die Landwirte hatten Anfang Februar ein des Künſtlerinnen⸗Orcheſter Fräulein Wohlrab gezollt wird, iſt daher wohlverdient und der regelmäßige Beſuch dieſer Konzerte allen Freunden gute Muſik zu empfehlen. Kaffee Friedrichsbau „Ultimatum“ an das Lebensmittelamt geſtellt, der Erzeuger ⸗ preis ſolle von 38 auf 50 Pfg. erhöht werden, andernfalls ab 15. Februar keine Milch mehr an die. geliefert werde. Die Lebensmittelkommiſſion in Verbindung mit dem Vollzugsausſchuß und Vertretern der Landwirte einigten ſich dahingehend, und zwar einſtimmig, daß die Gemeinde in irgend einer Form einen Zuſchuß zahlen ſolle, ſo daß der Verbraucherpreis 45 Pfg. beträgt. In der Vorlage ſchlägt der Gemeinderat nun einen Kredit bis zu 20 000 Mark vor, und knüpft daran die Bedingung, daß durchſchnittlich täglich 1000 Liter Milch geliefert werden ſollen. Die Landwirte beſtehen auf 50 Pfg. Erzeugerpreis und lehnen eine Bindung an eine beſtimmte Lieferung ab. Nach längerer Debatte einigte man ſich dahin, wonach die Landwirte 45 Pfg. für den Liter Milch bekommen und möglichſt bis 1000 Liter an die Zentrale abliefern. Punkt 2. der Tagesordnung Errichtung von Woh⸗ nungen auf Gemeindegelände in der Mittelſtraße wird vom Bürgermeiſterſtellvertreter Hörner begründet. Dieſer Antrag wurde nach längerer Debatte verworfen, da man ſich auf die vielen Wohnungen in einem Hauſe nicht verſtehen kann und der Gemeinderat zog ſeine Vorlage zurück. Hiermit war die Sitzung gegen 10 Uhr beendet und hoffen wir, daß der Gemeinderatzbald eine neue Vorlage dem Bürgerausſchuß vorlegt. — Wohlrab Konzerte in Raunheim. Die im Kaffee Friedrichsbau(Breiteteſtr.] 1.) täglich ab 4 Uhr, Sonntags ab 3½ Uhr, ſtattfindenden Konzerte des unter perſönlicher Leitung der vorzüglichen Violin⸗Virtusſin Fräulein Marie Wohlrab, ſtehenden Künſtlerinnen⸗Orcheſter Wohlrab üben eine von Tag zu Tag ſteigende bedeutende Zugkraft auf das muſtkliebende Publikum nicht nur von Mannheim, ſondern auch deſſen Umgebung aus. Fräulein Marie Wohlrab iſt eine ganz vortreffliche Geigerin, ſie verſteht es auch, ihr Orcheſter ſo zu leiten, daß ſie mit den vorhandenen ausgezeichneten Kräften das beſte leiſtet, was geboten werden kann. Es iſt ein großer Genuß, die ſchoͤne Wiedergabe der ſchwerſten Muſtikſtücke zu hören. Mit beſonderer Vorliebe pflegt das Künſtlerinnen Orcheſter Wohlrab klaſſiſche Kompofitionen, Opern⸗Fantaſten und Ouverturen in einwandfreier Weiſe zur Ausführung zu bringen, doch werden auch moderne Stücke mit Nerve und Schwung vorgetragen. Das ſaubere effektvolle Spiel muß ſelbſt anſpruchsvolle Muſtkkenner erfreuen. Ganz beſonders gefallen die herrlichen Violin⸗Soli der Dirigentin, Fräulein Marie Wohlrab, denn Vortrag Fräulein Wohlrab als eine Meiſterin der Geige erkennen läßt und die zahlreichen Beſucher des Kaffee Friedrichsbau ſtets ganz in ihren Bann zieht. Der ſtarke Beifall welcher die Darbietungen Wohlrab und beſonders Nächſten Dienſtag ſoll im ein Richard Wagner Abend und Donnerſtag ein Opern⸗Abend veranſtaltet werden. Collesdleng-Oranung in der Falbol. Kirch: Sonntag Quinquageſima(2. März 1919.) 7/8 Uhr Frühmeſſe. 8 ½10 Uhr Hauptgottesdienſt mit Kollekte für das St. Auguſtinusbeim in Bruchſal. 2 Uhr Einſegnung der neuen Kreuzwegſtationen mit Predigt von Hochw. Herrn Pfarrer Pfaff von Friedrichsfeld. Fofſosdlenft-Orünung in der cpangel. Rich Sonntag den 2. März 1919. 7710 755 Hauptgottesdienſt. Kollekte für Innere on. ½1 Uhr Jugendgottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre für die männl. Jugend. Bücherei offen ½2 bis ½3 Uhr. Mittwoch den 5. März 1919. 8 Uhr Ev. Mädchenbund. i Donnerstag den 6. März 1919. ½8 Uhr Abendgottesdienſt. ut Demokratiſche Partei. a„Einladung. nachm. 3 duntag den 2. März 1919 * 10 5 r 1 Löwen hier. im Saale des„Roten Haupt- „ Uersamimlung D 1 II. a werden ſprechen: Parteiſekretä 6 5 etär Ritzentaler über die Politiſche n. in Baden und 2. im eich“ . derr Stadtrat Knodel über die 9„Gemeindewahlen“. N r bitten unſere Parteifreundinnen und dum vollzähl f Lagegor! zähliges Erſcheinen, da die ordnung außekorbenticch wichtlg iſt. a** Die Vorstandschatt. Ußbauguub„Badenia“ 1914 N Seckenheim. orgen Sonntag erſtes ge Lerbanasspiel Aleman Aannſchaft gegen diejenige vo 8 annſcheft foi in Sosshelm. Die edo wal ielt ebenfalls gegen Ilvesheim p 0* piel. menkunft der Il. Mann- Aur, der I. Mannſchaft um 75 una Pole um mn 17 2 un 12 r im Lokal Der splelausschust. Gewerbeverein Jecken heim. Am Montag den 3. März abends 8 Uhr findet bei unſerm Mitglied H. Neudeck zum Ochſen eine Mitglieder-Oersammlung ſtatt. Die Tagesordnung iſt eine ſehr wichtige und erſuchen wir deshalb, unſere Mitglieder um recht zahlreiche Beteiligung. Der Por fand. NB. Wir bitten den angemeldeten Faden bis längfſtens Mautag abzuholen. Tußball-Geſellſchaft Seckenheim 1898. a Morgen Nachmittag um ½3 Uhr treffen ſich die Fußball ⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898 und der Turnverein 1846 Mannheim zum 1. diesjährigen D ODerbandsspiele. 8 Da beide Mannſchaften in beſter Auf⸗ ſtellung antreten, dürften ſich ſpannende Kämpfe auf dem Platze des Turnvereins Jahn auf den Wörtelwieſen abſpielen. Zu dieſem Spiele, das bei jeder Witterung ſtattfindet, laden wir das ſportliebende Pub- likum zu zahlreichem Beſuche ein. Der Spielausschuss. Heute Ahend punkt 8 Uhr mitglleder-Jersammlung zwecks wichtiger Beſprechung. Vollſtändiges Erſcheinen iſt durchaus notwendig. Der Porſtand. Jungmänner-Perein — St. Bernhard.— 1. Die Vertrauensmänner erheben bei den Ehrenmitglieder für Bezug der Zeitſchrift im I. und II. Ouartal: Treue Kamerad: 50 Pfg. Jungmannſchaft: 70 Pfg. und liefern dies am Sonntog ab. 2. Sonntag Abend 7 Uhr iſt im Saale des„Adler“ Lerſammlung des ganzen Vereins wozu die Angehörigen der Mitglieder und die Ehrenmitglieder eingeladen ſind. 3. mittwoch Abend iſt im Querſchiff der Kirche, abends/ Ubr, ODersammlung des Jungmänner⸗Apostolates(Euchariſt. Ab⸗ teilung) mit kurzer Predigt und Andacht, als Vorbereitung auf die Generalkommunton. Die Knaben des 8. Schuljahres ſind da⸗ zu eingeladen. Die Vorstandschaft. —— Trauer-Papiere sind stets vorrätig in der Exped. ds. Blattes. Katholischer Offeriere zu den festgesetzten Höchstpreisen Gemüse- u. Feldsämereien in den besten auf meinem Moorgut Sandtorf durch geprobten u. zum Teil selbstgezogenen sich für hiesiges Klima geeignete Sorten in prima Qualität. Fritz Lielhold, Samenhandl. Telefon 7624 Hannheim F 2, ga Telefon 7624 Eigene Grosskulturen auf Moorgut Sandtort. Carotten, kemizeranen g. 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Gilt es doch das eigene Heim, das eigene Leben zu ſchützen. Seckenheim, den 1. März 1919. Gemeinderat: J. V.: Hörner. An das badiſche Volk! Arbeiter⸗ und Volksräte! Gerechte Empörung über die Meuchelmorde in Mänchen erfüllt Euch. Aber Erregung iſt ein ſchlechter politiſcher Berater. Terroriſtiſche Elemente verſuchen dieſe Ereigniſſe mit reaktionären Beſtrebungen in Zuſammenhang zu bringen, um unter Umſtänden mit Gewaltmitteln einen neuen Umſturz hervorzurufen. Ungeahntes Giend für unſer erſchöpftes Volk wäre die Folge der zweiten Umwälzung Auch die durch die Nationalverſammlung geſicherten Erfolge der Revolution würden dadurch wieder in Frage geſtellt, der völlige Zuſammenbruch unſerer Volkswiriſchaft und der Staatsbaukerstt unvermeidlich. Das revolutionäre Proletariat ſteht im Verein mit den Solda⸗ ten ſeit Beginn der Revolution hinter der vorläufigen Volksregierung, die mit ihrer Antorität unſere Forderungen ſtützt. Ein Teil der bürgerlichen Preſſe hat zwar durch eine zügelloſe Hetze gegen die Soldaten, Arbeiter⸗ und Volksräte und ohne ſich über die Wirkung dieſer Hetze im klaren zu ſein die Stimmung geſchaffen, aus der eine zweite Umwälzung heranwachſen könnte. Das Proletariat läßt ſich aber nicht von ſeinem klar erkannten politiſchen Ziel ab drängen. Es bleibt auf dem Boden der Geſetzmäßigkeit und der Demokratie, auf dem allein nur die Früchte der Revolution heranwachſen können. Arbeiter, geamte, gaunern! jetzt gilt es unſer bei Beginn der Revolution gegebenes Wort einzu⸗ löſen, das heißt in ruhiger Arbeit den ſozialiſtiſch demokratiſchen Volksſtaat aufzubauen. Mit allem Nachdruck toßen wir gegen jeden Putſchverſuch, von welcher Seite er immer kommen möge. Völliges Einverſtändnis zwiſchen der allein ausſchlaggebenden Taktoren⸗Regierung und Landes⸗ zentrale der Arbeiter⸗ Bauern und Volksräte, ſowie dem Landes⸗ ausſchuß der Soldatenräte iſt in dieſer Frage hergeſtellt. Seid ohne jede Sorge und im Geiſte der Ordnung bereit, führt nur die von uns gegengezeichneten Befehle aus! Karlsruhe, den 22. Februar 1919. Für die Candesfentrale und den Glferral der Arbeiter⸗ ganern⸗ und Volksräte: Adam Remmele⸗Mannheim, Dr. W. Seitz Ueberlingen, Emil Maier⸗ Heidelberg, Eduard Klug Phorzheim, K. Wehner⸗Mannheim, F. Baueret⸗Ronſtanz, D Mellert⸗Raſtatt, Fritz Ebner⸗Freiburg, Lutz Hammerſchlag-Freiburg, Martin Joſt⸗Eberbach, G. Erb⸗Karlsruhe. Für den Lendesausſchuß der Foldatenräte: B. Gehry⸗Durchlach, A. Wohlgemut-Heidelberg, R. Matthes⸗Freiburg E. Spindler⸗Durlach, E. Straub⸗Durlach. nern Maul- und Klauenſeuche betreffend. i 5 dem A der Le due 8 W Seen fr N Merz ftodet bei bei Hockenheim Amt wetzingen iſt die Maul⸗ e i 5. und 8 a 2 den—— er Gemeinde Seckenheim⸗ der Bäckerei Sitzler, Roſenſtr. ſtatt. Neckargemünd⸗Kleingemünd, Eppelheim, Kirchheim Gefunden Seckenheim, den 1. März 1919. Amt Heidelberg, Dörrhöbſtahl Amt Eberbach, e e 8 eim Amt Weinheim und Fürth Kriesamt eppenheim iſt ſie erloſchen. Mannheim, den 25. Februar 1919. ad. Bezirksamt— Abt. lla. holen iſt ein wollenes — Sammel⸗Anzeiger zur für Mitglieder der Landw. Ein a. Verkaufsgenoſſenſchaft Düngerkalk, Viehſalz, Repskuchenſchrot, Sonnenblumenkuchenſchrot, Kraftfutter ſü⸗ Rindvieh, Schweinefutter„Aoitin“, Zucht⸗ ſauenfutter, Hühnerbackfutter, Fiſchmehl, Ha⸗ ferſchalen, Deutſcher Kleeſamen, Handbeſen u. Bürſten, Peliſchen mit Riemen, Nähriehmen iſt im Lager vorrätig. Mitglieder welche noch leere Zuckerruͤben⸗ ſchnitzelſäcke im Beſitze haben wollen dieſelbe ſofort zurückgeben gegen Rückvergütung per Stück 2 75. Neue Mitglieder können ſich nur Sams tags vormittags von 10 bis 12 Uhr zur Auf⸗ nahme melden. Der Varſtand. Meiner werten Kundſchaft zur Kenntnis, datz ich ab 1. Mär: Geſchäftliche Aufträge wie vor dem Kriege übernehme. Jakob Rlumb, Gipſermeiſter. Geschäftsübertragung. Die Oberrh. Eisenbahn-Gesellschaft Mannheim, hat mir vom l. März ds. Js. die Aus führung und installation für sämtl. Haus- Installationen für Kraft und Licht für die Gemeinden Seckenheim und Ilves- heim übertragen und bitte die verehrl. Ein- wohnerschaft davon Kenntnis zu nehmen. Hochachtungs voll Phlllipp johann. Geschäfts-Verlegung. Der vererhl. Einwohnerschaft von Hier zur Kenntnis, dal ich mein Geschäft vom I. April nach meinem Hause Friedrichstrasse Nr. 37 verlege Hochachtungsvoll Phillipp Johann. Bezirkssparkasse Ladenburg mit Bürgschaft der Gemeinden Ladenburg, Secken- heim, Schriesheim, Neckarhausen, Ilvesheim und Wallstadt.— Mündelsicher.— Postscheck-Konto Nr. 5444 Karlsruhe. Linsfuss für Spareinlagen 47% v. sung Linsfuss für Scheckvarkehr 3% P weenre Kassenstunden; Werktags 9—12 Uhr vorm · und auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 abzu⸗ Seckenheim, den 27. Februar 1916. 25 Uhr nachm. Samstags nachmittags geschlossen. J 3/4 Mannheim Breitestr. Täglich ab 4 Uhr, Sonntags ab 3½ Unr KONZERT Künstlerinnen brchester Wohlrab unter Leitung der Violin- Virtuosin Fräulein Marie Wohlrab der temperamentvollsten deutsch- österr. Musikdirigentin. la. Solistinnen. Vornehmstes symphonisches Salon- Orchester Dienstag: Richard-Wagner-Abend. Donnerstag: Opern-Abend. Zahn- Praxis Karl Rühle Spezialität: Fuldarbeifen Umarbeiten nicht passender Ge- bisse unter fHarantle Sprechstunden: täglich von 9-6 Uhr Sonntags von 9-1 Uhr. Heirat und Bett näs S 6 N Reiche Einh. ereicht Auskunft dust m. er durch d. ält. 5 verbr. u. wirke. Alter und Geschlecht, Meiratsanzeiger“ Leipzig angeben. 142 Prob.-Nr. u. amtl. be- Merkur-Versand ſeslaub. Dankschreiben Munchen 314 verschl. 50 Pf., als Drucks. Neureutherstrasse 31. 90 Pf. Postacheckkonto 55391, Inserat ersch. in 700 Ztg. Rohrst 101 Bettnäſſen. Ohrsttefe Befreiung ſofort. Alter und Geſchlecht angeben. en, e dee s anitas, 8. Schloßſtr. 6. Flößauſtraße 28. Gafd Friedrichsbau Turnverein Seck unheinm. 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Tabakpflanzer denen an dem ff geſetzten Preis von 127.50 Mk. pro Ztr. 1 Abzug gemacht wurde werden auf kommend Montag den 3. März abends 8 Viehzählung am 1. März 1919 betr. Gemäß Bundesratsverordnung vom 9. Auguſt 17 wird am 1. 8. 19. eine Zählung der Beſtände an Pferde, Rindvieh, Schafen, ene Ziegen, Federvieh und Kaninchen ſtattfinden. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die Beſitzer zur Auskunfterteilung verpflichtet nd. Bei vorſätzlicher oder fahrläſſiger een er Auskunftspflicht iſt empfindliche Beſtrafung angedroht; auch können vorſätzlich 8 Tiere im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Mannheim, den 27. Februar 1919. Badiſches Bezirksamt.— Abt. II a. Die Regelung des Verkehrs mit gebrauchten Woh⸗ nungzeinrichtungsgegenſtänden betr. Wir machen Sie darauf aufmerkſam, daß die Beſtimmungen der 88 7 und 8 der Verordnung der Badiſchen vorläufigen Volksregierung„die Regelung des Verkehrs mit gebranchten Wohnungs⸗ einkichtungsgegenſtänden betr.“ wonach die Auf⸗ nahme von Anzeigen über den An⸗ und Verkauf von Wohnungseinrichtungsgegenſtänden nur nach vorheriger Genehmigung des Bezirksamts oder Kommunalverbands zuläſſig war, aufgehoben ſind. Mannheim, den 19. Februar 1919. Badſiſches Bezirksamt Abt. IV. Die Bauſtoffbewirtſchaftung und Bautenprüfung betreffend. ür die Gemeinden des Kreiſes Mannheim iſt ur Erteilung der Freigabeerlaubnis für die von er Bekanntmachung des ſtellv. kommendierenden Generals betr.„Beſchlagnahme von gebrannten und anderen künſtlichen Mauerſteinen, Dachziegeln aller Art und Drainageröhren aus Ton, vom 15. Januar 1918“ betroffenen G'genſtände lediglich das Landwirrſchaftsamt in Karlsruhe zuſtändig. . den 22. Januar 1919. ad. Bezirksamt.— Abt. V. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Ansichts-K arten Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. g Meliorationen betr. In der Vollverſammlung vom 4./6. April 1918 hat die Badiſche Landwirtſchaftkammer beſchloſſen, ſich auch mit dem landwirtſchaft⸗ lichen Meliorationsweſen zu befaſſen. Die Kommer hat deshalb eine Stelle für Kulturbautechnik errichtet. Ihre Aufgabe beſteht darin, die Landwirte Badens nicht nur beratend zu unterſtützen, ſondern ſie wird auch Projekte ausarbeiten, um durch die Ausführuag dieſer Bauentwürfe zur Steiger ung der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe nicht unerheblich beizutragen. Mannheim, den 19. Februar 1919. Bad. Bezirksamt— Abt. I. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 28. Februar 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Eler-Hnsgabe. Am montag, den 3. märz i0lo nachmit⸗ tags von 3 bis 6 Uhr erhalten Eier in der Friedrichſchule Saal 3 alle Eierbezugsberechtigte gegen Vorlage des Lebensmittelumſchle gs. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung 5 Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ teilung: Nr. 1 bis 1000 von 3 bis 4 Uhr 77 1001 7. 2000„ 7. „ 2001„ 8000„ 8„ 8„ Der Preis beträgt pro Stück 84 Pfg. das Geld iſt abgezählt bereit zu halten. Bei dieſer Aus gabe iſt Nr. 87 des Lebensmit⸗ telausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 1. März 1919. Lebensmittelamt. Am Montag, den 3 ds. Mts wird im Gemeindehaus, Bahnhofſtr. Nr. 5 an die beim Lebensmittelamt angemeldeten Pferde Hafer ausgegeben und zwar pro Pferd 1 Ztr. zum Preiſe von 18.50 Mk ohne Sack. Für Pferde die zugekauft wurden, und deren Beſitzer über keine Futtervorräte verfügen erhalten bis zu 6 Ztr. Für jeden Sack müͤſſen 10 Mk. hinter- legt werden, welche für Säcke, die innerhalb 8 Tage zurückgegeben werden, wieder erſtattet werden. Eine Umfüllung der Säcke bei der Ausgabe findet nicht ſtatt. Seckenheim, den 1. März 1919. Lebensmittelamt. Fahrnis-Uersteigerung. A m Montag den 3. März ds. Is. nachm. 2 Uhr beginnend werden die zum Nachlaß des Kohlen⸗ händlers Matthäus Gruber hier gehörigen Fahrnisgegenſtände in der Behauſung des Verſtorbenen— Neckarſtr. 8— öffentlich meiſtbietend gegen Barzahlung verſteigert, wozu Steigliebhaber eingeladen werden. Seckenheim, den 28. Februar 1919. Das Ortsgericht: Schmitt. 5 Hörner. —— Empfehlung! Amſorugen fämlüchor Haar-Rrbellen bei guter u. schneller Bedienung empfiehlt sich Robert Keppler, Friseur Hauptstrasse 163. Aus gekämmte Frauenhaare kauft und zahlt die besten Preise. Der Obige. A* in den Reichsadler eingeladen. Ferner bringen wir noch folg. zur Renntn“ Um übrertriebenen Forderungen für Fuß löhne vorzubeugen wurde folg. Tarif 10 Hoͤchſtgrenze feſtgeſetzt: 1 Einſpänner Fuhre oro Stunde 3 Mk. 1 Zweiſpänner Fuhre pro Stunde 5 Mk. zackern pro ar 70 Pfg. 0 Betreffs Verwiegung von Schlachtol wurde beſchloſſen in Hinkunft an den 97% Beſtimmungen feſtzuhalten daß das Vie direckt aus dem Stalle mit 5% Abzug al Lebendgewicht verwogen werden muß. 0 Verkäufer und Käufer dürfen bei de, Verwiegung(auch bei der Gemeindewage) d gezogen ſein. Bad. Bauernbund Ortsgruppe Seckenheim — Pelütseronnung und enmeblud Einer vereh ten Einwohnerſchaft 10 Seckenheim zur Nachricht, daß ich ab 1. 4 1919 meine Bäckerei im Hauſe Friedrichstr. ge ref und bitte die verehrte Einwohnerſchaft mi 0 junges Unternehmen guͤtigſt unterftützen ö wollen. Diejenigen, welche dei mir Kunde werden wollen bitte ich, ſich alsbald bei 1 Jauptſtraze 185, ſowie bel Polizeidien Trauſter Hilde ſtr. 42 anzumelden, da ich rechtzeitig Mehl erhalte. Hochachtungs voll Robert Schmich · 1 2 1