Himtsblatt der Bürgermeisteram e — ,], ter Seckenheim, dlvesheim, Neckarhausen und Edingen. Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 19. Jahrg. 3.25 Mik.— Erſcheint täglich mit Ausnah Sonn⸗ und Feiertage. me der Iittwoch, den 12. Närz 1019 Inſerationspreis: Die einſpaltige Petttzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. 0 Poſtſ. checkko nto Bei öfterer Aufnahme Rabatt. N Fernſprechanſchluß Nr. 16. 0 : Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. Der Lichtenverger Maſſenmord. 8 Beſtialitäten ſondergleichen. ben erlin, 10. März. Ueber den Maſſenmord in Lichtenberg dort ſpartakiſtiſche Banden an den Regierungstruppen, die den als Beſatzung der öffentlichen Gebäude verwendet wor⸗ din waren, und den Beamten des Lichtenberger Polizeipräſi⸗ läßt und hilfloſen Frauen und Kindern begangen haben ich auch heute an amtlicher Stelle nichts Genaues mit⸗ ret Bil daß man in der Lage wäre, im einzelnen ein ſiche⸗ weſ ild von den abſcheulichen Vorgängen zu machen. Am Lichtetlichſten ſind die Angaben des Polizeipräſidenten von werbenberg, der von den Spartakiſten ebenfalls erſchoſſen leide en ſollte, aber entkommen iſt. Nach ſeinen Angaben iſt Lichte nicht daran zu zweifeln, daß den Spartakiſten in Der nberg über 150 Menſchen zum Opfer gefallen ſind. daß Polizeipräſident iſt dem Maſſakre dadurch entronnen Geber, die Spartakiſten, die ihn zum Erſchießen aus dem 05 99 8 des Präſidiums wegſchleppen wollten, mit einer die Bo Geldſumme beſtach. Nach ſeinen Angaben haben ſich Efwkgänge in Lichtenberg in folgender Weiſe abgeſpielt: werfere bewaffnete Bande von Spartakiſten, die Minen⸗ das und Maſchinengewehre mit ſich führte, zog erſt gegen war oſtamt in der Margarethenſtraße. In dem Poſtamt lviſto als Beſatzung eine Abteilung der deutſchen Schutz⸗ 4 untergebracht, deren Stärke der Lichtenberger Po⸗ Boſtgräſident mit 1 Offizier und 54 Mann angibt. Das ning. bäude wurde von den Spartakiſten vollſtändig um⸗ beſch und mit den Minenwerfern und Maſchinengewehren in de en. Die ſchweren Minen ſchlugen gewaltige Löcher bipiſto Gebäude. Die kleine Beſatzung der deutſchen Schutz⸗ mit on wehrte ſich mit äußerſter Energie. Der Kampf Spartan zahlenmäßig weit überlegenen und gut bewaffneten 8 5 akiſtenbande danerte nahezu drei Stunden, ohne daß türmen Spartakiſten gelungen wäre, das Poſtgebäude zu äre en. Gegen 6 Uhr nachmittags ſchickten ſie Parlamen⸗ 5 die wegen einer Uebergabe verhandeln ſollten und deran eine noch nicht näher bezeichnete Liſt die Beſatzung keſch laßten, die weiße Fahne zu hiſſen. Kaum war das en chen, ſo drangen die Spartakiſten in das Gebäude ein, ein daffneten die geſamte Beſatzung und führten ſie nach ost in der Nähe gelegenen Schulhof. Die Beamten der bonnteurden aufgefordert, das Gebäude zu verlaſſen und 8 unbehelligt abziehen. Die Beſatzung aber iſt nach vorden des Präſidenten auf dem Schulhofe erſchoſſen eule wir von der Schutzdiviſion erfahren, haben ſich aber ein 5 Leute dieſer Beſatzung noch retten können, darunter 0 wan bundeter. Kaum war das Poſtgebäude genommen, Awa 8 ſich der größte Teil des ſpartakiſtiſchen Haufens, Poliz luna Mann, gegen das Gebäude des Lichtenberger käuße präſidiums. Den Spartakiſten gelang es, das Ge⸗ eamten nerhalb weniger Minuten zu erſtürmen. Sämtliche ſen zien, ſowohl die uniformierten wie die nichtuniformier⸗ ms urden unter Mißhandlung mit Kolben und Fäuſten nahe em Gebäude herausgeſchleppt und in verſchiedene Labegelegene Höfe gebracht, um dort erſchoſſen zu werden. Scher leiſteten ſich die Spartakiſten einen unmenſchlichen das: Sie ließen einige der Polizeiſekretäre erſt frei, dachen an die Armen weglaufen wollten, wurden ſie unter ind n von hinten niedergeſchoſſen. Die meiſten von ihnen Neamtetötei worden, ebenſo ſämtliche uniformierten Polizei⸗ ran en und zum Teil auch ihre Angehörigen, darunter faumgn und Kinder, die in dem Gebäude des Polizeipräſi⸗ 8 wohnen. Berli Grauenhafte Abſchlachtungen. habe lin, 10. März. Nach zuverläſſigen Meldungen kälberam geſtrigen Tage in Lichtenberg über 240 Zi⸗ mon durch dio Snartakiſtenmorde don Tod ac⸗ Ein Deutſch Von Otto Ruppius. 78.(Nachdruck verboten. oder ſo hätte onſt zu finden geweſen wäre,“ ſagte Meißner,„fſo denn ich ihnen meine Meldung gemacht, ich habe lange nichts nach den Herren ſuchen laſſen. Mr. Black wußte Beſt von ſeinen Sinnen, und ſo hielt ich es für das Froſt meinen Freund Reichardt im Geſchäft von Auguſt Men um Rat zu fragen.“—„Ah, Reichardt! dieſer agt ſch ſchon wieder! nun iſt mir alles erklärlich!“ 5 18 5 15 85 555 ein 1 8 0 mit dem ba. Wein 2 ee Adieu!“ ſetzte er plötzlich hinzu und erhob ſich raſch ie haben mag;„well, Sir,“ ſagte er weiter, um das Zimmer zu verlaſſen. 5 ch „Ich weiß nicht, wo Mr. Black wohnt, Meißner!“ gegen S 70 uft beſchäftigen laſſen!““ falls“ Und wenn ich es nicht tue, ſo werde ich jeden⸗ ein Unterkommen für Sie ſchaffen, mit dem Sie en ſein ſollen,“ unterbrach ihn Reichardt,„was an I für mich nicht mehr tun können, das ſollen ſie eine Ihnen tun, und ich weiß, daß mir der alte Herr Hufried letzte Bitte nicht abſchlagen wird!“ Herzen as iſt wenigſtens einmal ein Wort, das dem breite wohltut,“ erwiderte Meißner, dem andern die Hand hinhaltend,„ich denke indeſſen in keine Ver⸗ ohl a Der alte Mr. Froſt muß ſich denn ſelbſt abgefingert haben, was mir paſſieren könne, heute Morgen weg⸗ wenn ich Unannehmlichkeiten haben ſollte, möchte aber hing er jetzt ſeinen Gedanken nach, dann raffte Aber—“ unterbrach er ſich plötzlich auf und begann eine ſorgfältige Ord⸗ 2 legenheit W zu geraten. f ikke ſagte mir, als er mich er nur bei ihm melden. ſich mi 1 2 — und mit Papier ziehend. Zutun gen Sie ſich auch von Mr. Reichardt für die „zwas ſprechen Sie denn da von Ihrer letzten en und ſo weiter? Sie werden doch um Gottes⸗ Kopf nicht Ihre Mücken von geſtern Abend noch im e haben?“ f „Es 5 f 2 2 8 ner,“ Es ſteht genau noch ſo, wie geſtern Abend, Meiß⸗ i perſetzte Reichardt, das Auge auf ſein Pult ſenkend funden. Die Spartakiſten in Lichtenberg ſtehen unte dem direkten Kommando von Matroſen. Die Ab⸗ ſchlachtung der Beſatzung des Hauptpoſtamtes, die im Hofe der benachbarten Schule vor ſich ging, war noch grauenhafter als der Maſſenmord im Lichten⸗ berger Polizeipräſidium. Die Matroſen ſchlugen einen Teil der Unglücklichen, die nicht ſofort tot wa⸗ ren, mit den Gewehrkolben nieder. Auf der Polizei⸗ wache in Lichtenberg ſind nicht nur die Schutzleute ſondern auch die Gefangenen niedergemacht worden Die Regierungstruppen haben im Laufe des Nach mittags einen Teil von Lichtenberg beſetzt. Es gelang einem Bataillon, ſich vorzudrängen und den Sparta, kiſten in die Flanke zu kommen, die ſo überraſch waren, daß ſie zum Teil ihre Gewehre fortwarfen und ſich abführen ließen. Ein Teil von ihnen flüchtete. Wiederaufnahme der Arbeit. Berlin, 10. März. In den Berliner Großbetrie ben, ſoweit ſie nicht in der Gefahrenzone liegen, if heu zz pvorden. Troſtloſe Bilder in Berliner Straßen. W. T. B. Berlin, 10. März. Ein ganz troſtloſes Bild bietet der Oſten der Stadt, ſo die Große Frankfurter und die umliegenden Straßen, in denen der Kampf am heftigſten getobt hat. Die Verwüſtungen, die angerichtet worden ſind, ſind gewaltig, beſonders in der Blumen⸗ und in der Palli⸗ ſadenſtraße, wo mehrere Häuſer infolge des Artillerie⸗ und Mnenfeuers ganz eingeſtürzt ſind. Dort ſind die Regie⸗ rungstruppen, unterſtützt von Sanitätsmannſchaften, mit Bergungsarbeiten beſchäftigt. Aus den Trümmern werden immer noch Verwundete und Tote geborgen. Volksmarinediviſion aufgelöſt. W. T. B. Berlin, 10. März.(Amtlich.) Die Volksmarine⸗ diviſion iſt aufgelöſt. Jeder Angehörige der Volksmarine⸗ Diviſion, der noch mit der Waffe in der Hand betroffen wird, wird nach Kriegsrecht behandelt. SRS rr reer. TTTTTTTſTPTCTCTCTfTCTCTCTCTCTCTCTVTCTVT7T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—T—————..ßß———ꝛ Fortſetzung der Verhandlungen in Brüſſel. W. T. B. Paris, 11. März. Der Oberſte Rat gab Vorſchläge ab, die man für annehmbar für die Deutſchen hält, um die in Spaa unterbrochenen Ver⸗ handlnugen in Brüſſel wieder aufzunehmen. In die⸗ ſen Vorſchlägen wird vorgeſchlagen, daß zugleich mit der Auslieferung der deutſchen Schiffe die Verſorgung Deutſchlands bis zur nächſten Ernte mit Lebensmit⸗ teln im Werte von 100 Millionen L.( 2 Milliarden Mark) erfolgt, die teils in Kohlen, Kali uſw., teils mit deutſchem Guthaben in neutralen Ländern und teils mit ausländiſchen Wertpapieren im Beſitze Deutſchlands bezahlt werden. Weimar, 10. März. Die Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß eine wirkſame Verteilung der Le⸗ bensmittel, die bei weitem nicht bis zur nächſten Ernte teichen, nur zweckmäßig erfolgen kann, wenn wir einen Verſorgungsplan von ſeiten der Entente gewährleiſtet erhalten. Sofern die Transportverhältniſſe nicht völ⸗ 2 de — vor — r Feder Striche auf dem — 10 „Aber ſie werden Sie nicht gehen laſſen!“ rief der Kupferſchmied, ſeine Stimme dämpfend, eifrig.„Ich „W. 4 5 habe dieſe Nacht hie und da ein paar Worte zwiſchen Wenn einer von den Herren Johnſon im Büro dem alten und jungen Herrn fallen hören, die Ihnen, denke ich, von ſelbſt die Tollheiten austreiben werden!“ „Iſt alles ſchon durchgeſprochen,“ erwiderte der andere, mit einem trüben Lächeln den Kopf hebend,„ich ſoll Kaſſierer werden— aber ich kann nicht, Meißner, und werde heute Abend austreten.“ Der Kupferſchmied ſah dem Freunde zwei Sekunden ſchweigend ins Geſicht.„Nun, ſo gehen Sie denn—! Heiliges Gewitter!“ rief er wie in ausbrecheindem Unmute. ſagte Reichardt. Der andere unterbrach wie widerwillig ſe wegung.„Glaub kaum, daß es dem Alten jetzt noch viel Freude machen würde, Sie zur ſehen!“ ſagte er, ſich nur halb zurückwendend,„aber ſagen Sie mir, wo ich Sie heute Abend treffen ſoll.“ „Nicht heute Abend, aber morgen früh will ich Sie bis zehn Uhr in meiner Wohnung erwarten.“ Der Kupferſchmied nickte verdrießlich und ſchritt ohne jedes weitere Wort hinaus. Reichardt ſah ihm einen Moment nach und wandte dann den Kopf mit einem tiefen Atemzuge ſeinem Pulte zu; nur wenige Minuten nung aller Papiere vorzunehmen; zuletzt griff er nach einer am Tage zuvor unbeendigt gebliebenen Arbeit und hatte bald der Vollendung derſelben ſeine ganze Auf⸗ merkſamkeit zugewandt. Erſt als die Zeit des Geſchäftsſchluſſes herankam, 4 erhob er ſich wieder, überblickte noch einmal prüfend das aA lig in Verwirrung geraren, mimmt man an, daß du deutſchen Vorräte an Getreide zur Not noch bis Jum und die Kartoffeln noch bis Mai reichen könnten Dieſe Angaben, die aber das äußerſte, war wir hoß fen können, darſtellen, ſind ſowohl gelegentlich der Be ſprechung Erzbergers mit den Delegierten in Spaa als auch in Weimar gemacht worden. . ⏑—⏑ꝓ——..————————————————————— zwiſchen Waffenſtillſtand und Friede. Verfrühte Meldungen über Wiederaufnahme der Waffenſtillſtandsverhandlungen. Weimar, 10. März. Die Meldungen chiedenen Blätter über die Wiederaufnahme 155„en ſtandsverhandlungen ſind nicht richtig, zum mindeſten verfrüht. Nach der ausländiſchen Preſſe ſind nach Deutſchland verſchiedene Nachrichten über die Fries densbedingungen gelangt, über die die alliierten Re gierungen ſich bereits feſt geeinigt hätten. Wie wu erfahren, entbehren alle dieſe Meldungen völlig einer amtlichen Baſis oder Beſtätigung. Sie ſtellen wahr⸗ ſcheinlich lediglich Verſuchsballons vor, durch welche unſere Gegner herausbekommen wollen, was ſie durch nuſere Nachgiebigkeit und unſere Schwäche erreichen können. Außerdem iſt es höchſt unwahrſcheinlich, ſo⸗ gar wohl ausgeſchloſſen, daß definitive Feſtſetzungen 5 e 4 erte erfolgen, bevor Wilſon aus Amerika na ra zurückgekehrt iſt. ene Die entſcheidende Phaſe der Friedenskonferenz. W. T. B. Ro m, 10. März. Miniſterpräſident Or ⸗ lando erklärte im Verlaufe der Diskuſſion über die Regierungserklärung, daß die Friedenskonferenz jetzt in eine entſcheidende Phaſe eintritt. Alle Regierun⸗ gen wünſchten ſo raſch wie möglich zu Ende zu kom⸗ men. Redner fügte hinzu, daß es ſeine Pflicht ſei, ſich nach Paris zu begeben und daß er daher eine Ver⸗ tagung der Kammer bis zum 3. April vorſchlage. Wilſon über das Schickſal der deutſchen Flotte. Reich snationalverſammlung. ö Ernährungsinterpellationen. Zur Begründung führt Abg. Dr. Peterſen(Dem.) aus: Die Regierung muß mit abſoluter Wahrheit und Klarheit dem deutſchen Volke ſagen, wie die Lage iſt, andererfeits g müſſen wir das moraliſche Gefühl des Volkes aufrufen. Die Arbeitseinſtellungen müſſen aufhören, damit die vorhande⸗ nen Vorräte nicht aus Furcht vor der Unſicherheit vergeudet werden und damit die neue Ernte geſichert wird. Wir for⸗ Zimmer, ſtellte jeden Stuhl gerade und verließ dann ſichern Schritts das Büro. Eine Viertelſtunde ſpäter zog er an Froſt's Haufe die Klingel— er war entſchloſſen, ſeinen Abſchied mög⸗ lichſt kurz, wenn auch mit herzlichen Worten abzumachen, bei ſeiner Abreiſe von Neuyork aber ſich ohne Rückhalt ſchriftlich gegen John auszusprechen, und in voller Faſ⸗ ſung öffnete er jetzt die Tür nach dem Vorderzimmer. Von einem der Diwan erhob ſich Harriet bei ſei⸗ nem Eintritt und legte das Buch, mit dem ſie beſchäftigt geweſen zu ſein ſchien, bei Seite; aus ihrem Blicke aber, mit dem ſie ihn begrüßte, meinte Reichardt faſt einen Wiederſchein ihres früheren kecken Mutwillens ſich ent⸗ gegen blicken zu ſehen. Es war ihm unangenehm, das letzte ſchwere Geſchäft, zu dem er einmal vorbereitet war, nicht ohne Verzug abmachen zu können.„Ich dachte Mr. Froſt hier zu treffen—“ ſagte er. „Und ſind ſicherlich ganz glücklich, Sir, mich an eine Be⸗ N ſeiner Stelle zu finden,“ lachte ſie,„nehmen Sie Platz — oder,“ fuhr ſie fort, ſein Zögern bemerkend,„darf ich Ihnen vielleicht ſelbſt einen Stuhl herbeiholen?“ Er war genötigt, ihren Arm zu faſſen, um ſie von der Ausführung ihres Anerbietens zurückzuhalten.„Quä⸗ len Sie mich jetzt nicht, Miß Harriet,“ bat er,„und ſagen Sie mir, ob ich Mr. Froſt ſprechen kann!“ Ihr Lachen verſchwand.„Haben Sie wirklich vorher nicht eine Viertelſtunde für mich, Sir?“ fragte ſie, und Reichardt glaubte es faſt wie Vorwurf in ihrem Auge zittern zu ſehen.„Sie wollen Froſt's verlaſſen— ich habe kein Urteil über Ihre Beweggründe; aber bin ich Ihnen denn ſo unangenehm, daß Sie mir vor Ihrem Gehen nicht zwei Worte gönnen mögen?“ „O Miß, wie falſch verſtehen Sie mich!“ rief er in einem Anfluge von Verlegenheit.„Mr. Froſt hatte mich genau zur jetzigen Zeit hierher beſtellt—!“ 5(Fortſetzung folgt.) *. .————.————— N n 2 gungen auf Abhaltung dern fpeztell die Aufhebung der and Eier, weiter den Zum zweiten haben wir die Interpellation eingebracht, um an das Gewiſſen der Welt zu appellieren. Wenn wir nicht die Lebensmittel bekommen, die wir haben müſſen, dann wird das nicht allein zu einer deutſchen, ſondern zu einer en ropäiſchen Kataſtrophe führen. Der Ernährungsminiſter. Die Frage der Interpellanten, ob unſere Ernährung bis zum neuen Wirtſchaftsjahre ausreicht, muß ich verneinen. Was ſoll nun geſcheben, um den Fehlbetrag zu decken? Eine Herabſetzung der ſchon ſo niedrigen Lebensmittelraten iſt zumöglich. Es bleibt alſo nur übrig, den Fehlbetrag durch Einfuhr aus dem Auslande zu decken. ch muß leider die Fleiſchverſorgung auf den Stand vor ber letzten Erhöhung wieder herabſetzen. Wahrſcheinlich iſt jogar die verminderte Ration nicht in jedem Falle ſicher. Als Erſatz ſollen Hülſenfrüchte gegeben werden. Bei dem fetzigen Mangel kann die Zwangs wirtſchaft nicht aufgehoben werden. Maßnahmen zu ihrer Aufhebung ſind eingeleitet für Frühgemüſe und Obſt, für die auch die Einfuhr frei⸗ egeben werden wird. Ebenſo kommen Dörrgemüſe, Sauer⸗ aut und Salggemüſe in Betracht. Ich will prüfen, in der Erfaſſung der Hülſenfrüchte eine Aenderung in der Richtung eintreten zu laſſen, daß wir vielleicht nur einen Teil er⸗ faſſen und das übrige freigeben, vielleicht auch bei Gerſte und Hafer, Heu und Stroh, unter Umſtänden auch für Eier und Zucker nach Sicherſtellung des Verbrauchszuckers. Da⸗ egen muß ich mit aller Entſchiedenheit die Aufhebung der e e für Bryotgetreide ablehnen, ebenſo ür Fleiſch, Butter, Milch, Kartoffeln, aber heute ſchon er⸗ kläre ich, wenn bei der Freigabe beſtimmter Artikel die 5 0 7 801 Pretstreiberei und die ſkrupelloſe Ausnutzung der . er fortdauern ſollte, ſo werde ich zu den Höchſt⸗ eiſen zurückkehren und mit aller Entſchiedenheit für ihre Durchführung ſorgen. Wir werden natürlich alles tun und Anterſtützen, was geeignet iſt, die Produktion zu erhöhen. dauere, daß beſonders unſere jungen Leute nicht auf Land hinaus zu bekommen ſind. In der Frage der Düngemittel ſind leider unſere Hoffnungen auf eine aus⸗ 5 ſoffinz Erzeugung durch den 14tägigen Streik in der Stick⸗ fklucoffinduſtrie vernichtet. Unſere Lebensmittelverſorgung in dieſem Jahre ſteht alſo auf ſehr unſicherer Grundlage. Nur eine ruhige wirtſchaftliche Entwickelung im Innern und eine menſchliche Einſicht kann uns retten. Unterſtaatsſekretär Edler von Braun gibt einen ein⸗ 5 Bericht über die Ernährungsverhandlungen in bag. Wir haben den Abbruch nur als eine Maßnahme der gegneriſchen Vertreter aufgefaßt, ſich bei ihren Regie⸗ rungen neue Informationen zu holen. Unſere Lage iſt ernſt, aber nicht hoffnungslos. Neue Verhandlungen wer⸗ den k mmen und auf die Dauer wird ſich die Welt den Ver⸗ pflichtungen, die ſie Deutſchland gegenüber hat, nicht ent⸗ ziehen können. 5—.—— K BBB—K Deutſchland. Ein ganz gemeiner Mord in Halle. Berlin, 8. März. In Halle wurde am 4. März der Oberſtleutnant von Klüber auf offener Straße von Sparta⸗ kiſten überfallen. Die Verbrecher ſchlugen Klüber mit einem Knüppel halb tot und warfen den Schwerverletzten alsdann in die Saale. Beim Verſuch, das Ufer wieder u erreichen, wurden dem Unglücklichen in gemeinſter Mordluſt beide Hände abgehackt. Er wurde ins Waſſer zurückgeſtoßen. Schließlich wurde er ſchwimmend erſchoſſen. Oberſtleutnant von Klüber war von der Reichs⸗ regierung mit der Organiſativon des militäriſchen Schutzes der Nationalverſammlung in Weimar beauftragt. 5 Verhaftung eines Schauſpielers. 5 W. T. B. Querfurt, 10. März. Hier wurde der Schau⸗ ſpiel Gerold verhaftet, de? im Verdachte ſteht, an der Er⸗ „ ene des Oberſtleutnants von Klüber in Halle beteiligt zu fein. ö Demobilmachung am 1. April durchgeführt. „ W. B Weimar, 11. März.(Tel.) Der Reichsmini⸗ ter des Demobilmachungsamtes hat ſeine Entlaſſung au 1. April erbeten, weil die Demobilmachung am 1. April vollſtändig durchgeführt ſein werde. d Belagerungszuſtand im Oſten. W. TB. Graudenz, 11. März.(Tel.) ueber die kKreiſe Strasburg, Thorn, Kulm und Brieſen iſt wegen des Vorbringens der Spartakiſten nach Oſten der Belagerungs⸗ zuſtand verhängt worden. Sozialdemokratiſcher Parteitag. Berlin, 10. März. Die Sozialdemokratie beab⸗ ſichtigt die Entſcheidung über die mehrfachen Anre⸗ gen auf, f eines Parteitages im Laufe des März in gemeinſamer Sitzung des Parteiaus⸗ ſchuſſes und der ſozialdemokratiſchen Fraktion der Nationalverſammlung herbeizuführen. 85 Reichspräſident Ebert. Weimar, 10. März. Reichspräſident Ebert iſt heute nacht von Weimar nach Berlin abgereiſt, wo er . heute vormittag eingetroffen iſt. Der Reichspräſident wird im Reichsamt des Innern wohnen, da er es ab⸗ gelehnt hat, eines der früher königlichen oder prinz⸗ . lichen Schlöſſer zu beziehen. g 5 Die Verantwortlichteitsfrage. Haag, 10. März. Die Kommiſſion für die Feſt⸗ ſtellung der Verantwortlichkeit des Krieges hat nun⸗ mehr ihren Bericht erſtattet. Darin wird die mora⸗ f 598 und geſetzliche Verantwortlichkeit des Kaiſers, de ſchiedener Miltärſtellen in der Verwaltung der beſetz⸗ ten Gebiete von Frankreich, Belgien und Polen aus⸗ geſprochen. — . 10 Prozent Steuer auf alle Koupons. W. T. B. Berlin, 10. März. Der Entwurf einer Kapital⸗ kentenſteuer wird demnächſt der Nationalverſammlung vor⸗ gelegt werden. Die Steuer von 10 Prozent iſt auf alle Kou⸗ bons, Dividendenſcheine und auch auf alle Privatſchulden zu bezahle dos . Veermfschte Bachrichten. 8 4 Paderewski in Poſen. WTB. London, 10. März. Reuter läßt ſich aus Poſen melden: Paderewski kam nach Poſen, um mit der alliierter Miſſion und dem Nationalrat in Poſen über Lemberg zu beraten, deſſen Einnaßme durch die ukrainiſchen Truppen droht. Die einzige Möglichkeit, die Stadt zu retten, beſtehe in der Entſendung der Truppen aus Po ſen und von der deutſchen Front. Letzteres erſcheine bedenß lich, da die Deut⸗ ſchen täglich die Kämpfe fortſetzten. 5 General Liman von Sanders verhaftet. WT. B. Konſtantinopel, 11. März. General PEiman von Sanders⸗Paſcha wurde auf dem Wege nac Deutſchland ver⸗ faftet und nach Malta gebracht, von wo er nach Konſtan⸗ nopel zurückgeführt und dort vor Gericht geſteellt wird. Durch Vertrag vom 16. Januar[Erzbeſeger) feſtgenagelt. W. T. B. Paris. 9. März.(Adence Heivas.) Pichon er⸗ 4 Zwängswirtſchaft für Fiſche Abbau der Kriegsorganiſationen. Kronprinzen, der miltiäriſchen Führer, ſowie ver⸗ 7 5 ————— H— Frankreichs, in dem Augenblick, klärte bet dem Emyfange fremder Journalisten, daß die Ver⸗ dun die nötigen Feldardeiten pflegung Deutſchlands an die Ausführung des Art. 8 des Waffenſtillſtandsvertrages vom 16. Januar 1919 geknüpft ſei. In dieſem Artikel verpflichten ſich die Deutſchen ihre Handelsflotte zur Verfügung der Entente zu ſtellen. Alle Alliierten ſind einig, Deutſchland nicht vor Hunger umkom⸗ men zu laſſen. N Die Wiederaufnahme des freien Handels. London, 11. März. Lord Balfour kündigte im Börſengebäude die Wiederaufnahme des freien Han⸗ dels für den Monat April an. Unterſuchung über die Vorgänge in Laibach. W. TB. Paris, 10. März. Der„Matin“ veröffentlicht einen Brief von Clemenceau an den Präſidenten der inter⸗ alliierten Kommiſſion in Trier, worin dieſer benachrichtigt wird, daß ſich eine Kommiſſion aus engliſchen, amerikani⸗ ſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Generalen unverzüglich nach Laibach begeben wird, um über die Vorfälle vom 12. und 20, Februar eine Unterſuchung vorzunehmen. Nach Feſt⸗ ſtellung der Tatſachen werden die Generale Inſtruktionen erteilen mit Einſchluß der Beſtrafung der Schuldigen und allen von der italieniſchen Regierung geforderten Entſchä⸗ digung und Genugtuung. „„ 1 T. U. Genf, 9. März. Präſident Wilſon bielt in Newyorl in der Metropolitan Oper eine große Rede über die politi⸗ ſchen Aufgaben Amerikas, wie ſie ihm aus der füngſten Vergangenheit erwachſen. Wilſon wies beſonders darauf bin, daß die Merhheit des amerikaniſchen Volkes ſich zu Gun⸗ ſten des Völkerbundes ausgeſprochen habe und daß er alſo auch in dieſem Jahre nunmehr bei ſeinem zweiten Aufent⸗ halte in Europa wirken werde.— Hierzu meldet noch„Petit Pariſtien“ aus Newyork, daß Wilſons Rede einen großen Erfolg bedeutete. Es ſei zweifellos, daß im gegenwärtigen Augenblick über das Schickſal der amerikaniſchen demokrati⸗ ſchen Partei die Entſcheidung gefallen iſt.— Die„Debats“ weiſen auf die Notwendigkeit hin, den Völkerbund mit mili⸗ täriſchen Machtmitteln auszuſtatten, wogegen die Gegner Wilſons unter Berufung auf die Mourde Doktrin prote⸗ ſtieren. Nur ein Zwangsmitteln ausgeſtatteter Völkerbund werde imſtande ſein, den Länderhunger der neuen Klein⸗ ſtaaten im Zaum zu halten. Engliſche Poliziſten verprügeln amerikaniſche Soldaten. W. T. B. London, 10. März.(Reuter.) Nachdem britiſche Poliziſten amerikaniſche Matroſen wegen öffentlichen Sple⸗ lens verhaftet hatten, griff eine aus amerikaniſchen Solda⸗ ten zuſammengeſetzte Menge dreimal die Polizeiſtation von Bawſtreet an und verſuchte, hier den Eintritt zu erzwingen, wurde jedoch von den Poliziſten, die mit Knüppeln angrif⸗ fen, zurückgeſchlagen. Unter den Verletzten befinden ſich zwei amerikaniſche Schutzleute, die niedergeſchlagen wur⸗ den, als ſie ihre Revolver zogen, um die Ordnung wieder berzuſtellen, da die engliſchen Poliziſten ihren Rang und ihre Abſicht verkannten. Die amerikaniſchen Behörden ſetz⸗ ben eine Unterſuchungskommiſſion ein. Gebt W 0 die Gefangenen heraus! Zu dem grauſamen Plan der franzöſiſchen Heeresleitung, 200 000 deutſche Kriegsgefangene für den Wiederaufbau Nordfrankreichs zu ver⸗ wenden, ſchreibt Oberbürgermeiſter Dr. Wermuth(Berlin): Im Namen der Geſittung und der Menſchlichkeit unter⸗ ſtütze ich mit vollem Herzen den Proteſt gegen das Vorhaben da das Licht endlichen Weltfriedens über einem Bunde der Völker aufleuchten ſoll, Hunderttauſende deutſcher Männer, die heldenhaft für ihre Stammesheimat bluteten und ſchon lange gefangen in Feindesland ſchmachten, in harten Frondienſt zu ſchlagen. Niemand in der Welt würde es faſſen können, daß ein Kul⸗ turvolk wirklich geſonnen iſt, die Majeſtät der Freiheit zu 1 5 und die Gebäude barbariſcher Zeiten aufleben zu aſſen. 5 Die Hauptſtabt des Deutſchen Reiches, noch heut die zweite Heimat der zahlreichen Nachfahren eingewanderter franzöſiſcher Hugenotten, erhebt mit allen, die nach der Heimkehr der deutſchen Brüder rufen, laut ihre Stimme. Möge ihr ernſter Klang in aller Welt vernommen werden! nner rcd 3 1 Drahtnachrichten. WTB. Berlin, 11. Mürz.(Tel.) Marſchall Foch hat am 10. März folgende Note der deutſchen Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion übergeben laſſen: Die alliierten Regierungen haben beſchloſſen, daß ihre Vertreter in beſchränkter Anzahl unter dem Vorſitze des Admirals Newyß in Brüſſel am Donnerstag, dem 13. März, mit den Vertretern der dentſchen Regierung zuſammentreten werden, um ihnen ihre Eut⸗ ſcheidung zu übermitteln bezüglich der deutſchen Handels⸗ flotte und der Lebensmittelverſorgung Deutſchlands und um die damit zuſammenhängenden Finanzfragen zu regeln. Die Stunde des Zufammentritts wird ſpäter ſeſtgeſtellt werden. Es wird gebeten, die deutſchen Delegierten eiligſt zu benachrichtigen. Die deutſche Delegation reiſt Diengt abend von Berlin über Spaa nach Brüſſel ab. Es wird wieder gearbeitet. W. T. B. Berlin, 11. März.(Tel.) In Berliner Großbetrieben, ſoweit ſic nicht in der Kampfzone liegen, wird heute gearbeitet, insbeſondere in den Siemens⸗ Schwartzkopffs und Borſig⸗Werken, deren Arbeiterſchaft größtenteils in der Umgebung der Fabriken wohnt. Nur ein Teil derjenigen Arbeiter, die auf Stadtbahnen oder Straßenbahnen angewieſen ſind, um zur Arbeiteſtätte zu gelangen, iſt noch ausgeblieben. Standrechtlich erſchoſſen. 5 8 W. T. B. Berlin, 11. März.(Tel.) Im Leichen haus liegen allein etwa 200 Tote. Im Berliner Polizeipraſidtum wurden geſtern 6 Matroſen, die in Kämpfen gegen die Re⸗ gierungstruppen gefangen nenommen worden waren, nach ihrer Vernehmung ſtanbrechtlich erſchoſſe. 25 Ans Baden und den Racdbargedſeten i Karlsruhe 11. März. Der Gauturntag des Karls: ruher Turngaues bei welchem 25 Gauvereine mit 80 Abge⸗ ordueten vertreten waren, beſchloß die Erhöhung der Gau⸗ ſteuer von 15 auf 24 Pf. für jedes Mitglied und den Anſchluf an den Landestag für Körperpflege und Jugenderziehung. 55 Stand der Mitglieder der Gauvereine beträgt zurzei un Mannheim, 10. März. Der aus dem hieſigen Landes⸗ zefängnis ausgebrochene Verbrecher Haiſch iſt, nachdem er inzwiſchen vier weitere ſchwere Einbrüche begangen hatte, in Bietigheim(Württemberg) verhaftet worden. un () An a. Rh., 11. März. Hier fand am Samstag den 8 März eine Holzverſteigerung ſtatt, bei welcher Preiſe erzielt wurden, welche nie für möglich gehalten wurden. Es koſtete Weichholz 15, 20, 25, 30 M., Hart⸗ und größtenteils gemiſch⸗ tes Holz bis zu 48 M. per Ster. Wellen koſteten 12, 15, 20 bis 30 M. die 25 Stück. Ein Viertel(25 Stück) koſtete ſogar ſage und ſchreibe 45,50 M. g ei Urloffen b. Offenburg, 10. März. In einer ſehr miß⸗ lichen Lage befindet ſich ein Teil der hieſigen Einwohner⸗ ſchaft. Obſchon die Gemeinde Urloffen in die neutrale Zone fällt, ſo iſt ſie durch die feindliche Beſetzung des Brückenkopfes Kehl ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Viele Felder und und Wieſen liegen nämlich jetzten Gebiet. U ſich die Gemeinde an den franzöſiſchen Kommandanten Sämtliche Rheinbrücken zwi Baden und dem Elſaß zeigen ſeit Donnerstag in auffal der Weiſe die franzöſiſche Trikolore. 0 Greuellalen der Schwarzen im beſetzten Elſaß. Derlia 10. Mars. Der Berner Bund meldet ol mit der Bitte, den Landwirten entſprechende Ausw⸗ del 5 Betreten des een Gebletes ausſtellen zu wollen 4 Dieſe Bitte iſt aber alatt adaewieſen worden. 30 Karlsruher Fliegeropfer⸗Statiſtik. E 1 Fliegerüberfall Tote Verletzt e— vom 15. Juni 1915 E 5⁵ vom 22. Juni 1916 117 132 „ vom 9. Februar 1017 1 2 vom 31. Mai 1918 5 100 vom W. Juni 1918 1 1 dent vom 11. Auguſt 1918— 6 vom 22. Auguſt 1918 10 2 vom 15. September 1018— 2 2 vom 20.1. September 1018— i 4— Zuſammen 184 2— . 5 enter reer er eee eee* 2* Geistige Auregunger für jngendliche Erwerbeleſt.. N Karlsruhe, 10. März 1919. 4 Auf Grund einer Reichsverordnung über Er der werbsloſenfürſorge vom 21. 1. 1919 und einer weite der ren Verordnung vom 22. 1 1 1 ſch geiſtigen Beſchäftigung itsloſer, in 8 Keichsminifterium für die wirtſchaftliche Demebn, ber machung die Erfüllung der unfreiwilligen Muſe den un Erwerbloſen mit würdigem und nützlichem Inhalt in 15 die Wege geleitet wird, hat die Stadtverwaltung ver de ſchiedene Unterrichtskurſe für jugendliche Erwerbs loſe bis zu 20 Jahren eingeführt. Vom Beſuch diefe e Rurſe wird die Auszahlung der Erwerbsloſenunten is ſtützung abhängig gemacht. Zunüchſt ind 3 Ine ſan tute mit der Aufgabe betraut worden, die freie Dil We der jugendlichen Erwerbsloſen mit auregenden Ben unt trägen auszufüllen. 3 In der Getverbeſchule findet bereits ſeit Werne N gen Februar neben dem Fachunterricht für die Pflich⸗ fein ſchöler Unterricht in Deutſch, Rechtschreiben, Briefen 85 Geographie und gewöhnlichem Rechnen für die g Fa lernten Arbeiter und Techniker ſtatt. Lich bilder 1 te Experimentalvorträge ſind in Ausſicht geſtellt. Du We Unterricht iſt auf 3 Stunden, von 8 dis 11.15 un feſtgeſetzt mit einer Pauſe von 15 Minuten. Si eg Zahl der 3 3 zur Zeit 43 0 Arbeiter und 8 Techniker. 1 Die Handelsſchnle hat die arteitsloſen Karten der und Kontoriſtinnen aufgenommen uns bietet an F dem chern: Buchführung, Setnographie, Handel sgesgte by phie, kaufmänniſches Rechnen, Engliſch und Franz die ſiſch. Die Kurſe haben 51 männliche und 9 weiblich daß Teilnehmer und ſind auf den Vor⸗ und unt gelegt.— Nach umfangreichen Vorarbeiten hat die ſtädtiſch ere Fortbildungsſchule Kurſe für die ungelernten“ werbsloſen Arbeiter in die Wege geleitet: ſie findes mz in der Grenadierraſerne(Kanonierſtraße) ſtatt und Ver umfaſſen den Unterricht in Deutſch, Geographie, ria Volkswirtſchaftslehre und häuslichem Rechnen. Fer ber ner ſind Koch⸗ und Haushaltungskurſe vorgeſehen, u den, denen ſich bereits 90 Teilnehmerinnen gemeldet he“ Ueh ben. Für die Kochkurſe werden die Küchen der Volls“ gend ſchulen benutzt. 1918 Es ſind noch weitere Veranſtaltungen in dieſe“ eine Richtung in Ausſicht genommen, jedoch fehlt es zu nen Zeit an einer genügenden Anzahl geeigneter Kräfte Jem die ſich in den Dienſt der Sache ſtellen. Nor In den nächſten Tagen wird ein Aufruf an all' telt Vereine und Parteien, Künſtler und Gelehrte ergehen 1917 die bereit ſind, den arbeitsloſen Maſſen Gelegenheil ber. zur geiſtigen Fortbildung zu verſchaffen. 1 205 —— Ja N Streikwahnfinn! abr Generalſtreik iſt die Loſung des Tages. Wenn ein ge 550 wiſſenloſer Menſch den Eisner erſchießt, ſo wird nicht un“! 17 in München drei Tage generalgeſtreikt, ſondern auch in Fre, kika berg undm öglichſt auch in Stuttgart. Mannheim und Nut“ wren berg. 2 2 Was hofft man eigentlich mit dieſen Generalſtretks Nis kerelchen, Wen wir man damſt treffen? Der Negierat gor kann es doch wahrhaftig, ſoweit ihre Selbstbehauptung 0 ö 000 Frage kommt, ganz gleichgültig ſein, ob in Erfurt geſtrei 3 Wag wird oder nicht. Der Schaden, der dadurch in der deutſche gelef Eolkswirtſchaft angerichtet wird, trifft in erſter Reihe hies Arbeiter ſelbſt, dann alle Deutſchen, die leben wollen. u!“ 915 ſere an ſich ſchon elenden wirtſchaftlichen Zuſtände gehe ie 9 immer zurück, die Hungersnot ſetzt ſchon früher ein, a und e ohnedies kommen würde und das letzte bißchen eben unſe raft des deutſchen Volkes geht auch noch zum Teufel. 10 du 1 Das Bürgertum aber iſt neuerdings ſtolz darauf, 6 rch von den Arbeitern an Streikluſt nicht mehr übertreffen“ batte laſſen. Wenn die Dreher und Schloſſer die Brocken hin ſchmeißen, dann macht ſich auch der Lehrer, der Rechts walt, der Arzt, der Poſtbeamte und der Eifenbahnangeſte n einen freien Tag und ſtreikt Proteſt. Früh um 8 Uhr wis, mit dem Generalſtreiken begonnen und mittags um 12 5 fu f mit dem Proteſtſtreiken. Auch hier kann niemand das Rü tur ſel beantworten, was eigentlich damit erreicht werden ſoie Nürt daz der Arzt die Kranken ſterben läßt und der Lehrer 15 Dr. 0 Kinder verwildern. Auch das iſt nur ein Ausdruck des alf borigf gemeinen Streikwahnſinns, der das deutſche 1 al ergriffen hat. Jeder glaubt neuerdings, etwas getan bearle Haben, wenn er nichts tut. Dabei hat ſich die Welt gegen a derge Streiks, Generalſtreik⸗ und Proteſtſtreik⸗Parvlen ſchon 410 0 ehe unüberwindliches Maß von Wurſtigkeit und 11 e e Nu. 0 angewöhnt. Es wird eben halt einmal geſtreikt— l f. weiter dabei? 3 a In der Tat wind volitiſch nicht dae Mindene geänzen fegen Dunkle, verbrecheriſche Elemente erlangen durch die ewige 0 deten Streiks eine bequeme Gelegenheit zu ſchießen, zu zerſtir ie de und zu plündern, eine Anzahl Menſchenleben wird dan, ſchen vernichtet, und nachher iſt alles ſo wie es geweſen war, franz; meiſt noch ein bißcken ſchlechte. e en Zur Ehre der aufgeklärten Arbeiterſchaft muß geſagt en Ni a daß ſie dieſe Wahnſtunstaltit nich biliet Ver Streiwe Uurt ſtun richtet Deutſchland zugrunde, nur die intenſive Arbe! röße⸗ der ganzen Nation kann uns alle retten.* ſeinei 1 3 a 9 agte Aus den beſetzten Gebiete. 1d Die Trikolore auf den badiſch⸗elſäſſiſchen Rheinbrücken⸗ baden Karlsruhe, 10. März, 6 de mw(Slſaß): Franzöfiſche Negerſoldaten Haben im Ge⸗ meindewald von Hirzbach die 40jährige Anne Albieſer in keſtialiſcher Weiſe ermordet. Die Erregung unter der Aläfſiſchen Bevölkerung hierüber iſt außerordentlich. Zahl⸗ zeiche Gemeinden haben Bittgeſuche an die franzöſtſchen Be⸗ f gerichtet, ſie möchten die ſchwarzen Truppen zurück⸗ Nben, da dieſe ſich in ſteigenden Maße an Frauen und ädchen vergingen. Kieiner Tagesſpiegel. Die Kommifſion der Allilerten beſteht auf der e dame der gefamten Haudelsſotte Deutſchlauds. Im faſt allen englischen Zeitungen wird die dringende r er bei betont, die Friedengverhandlungen mit Rück⸗ auf die gefährliche Lage in Mittel⸗ und Südoſtenropa N zu beſchlennigen. 1 Amerika im Kriege. Die Revolution iſt an unſerem militäriſchen und untſchaftlichen Zuſammenbruch ſchuld!“ Dieſer Ruf fgaſchallt immer wieder von den Sitzen der Rechten in e⸗ der Nationalverſammlung und aus dem Blätterwald 2 vereinigten Reaktion. Sie wollen wiſſen, daß bon vor dem 9. November das Elend des deutſchen 1 del oltes ſo groß war wie nie zuvor. Es iſt eigentlich r undernswert, mit welcher Dreiſtigkeit die Kraut; n 1 Schlotbarone gerade in den letzten Tagen im — beingod in Berlin und im Weimarer National⸗ b. Veater dieſe Behauptung aufſtellen und verteidigen. deer uns liegt eine Broschüre mit dem Sitel:„Die er- a ungen der Vereinigten Staaten vom April 1917 4 f November 1918.“ Das in dieſer Broſchüre zu⸗ Weimtengeſtellte Zahlenmaterial zeigt in erſchreckender iſe, welch ungeheures Verbrechen die Alldeutſchen 705 der Führung des Herrn v. Tirpitz begingen, 8 ſie den uneingeſchränkten U⸗Boot⸗Krieg erzwan⸗ En Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde ſchon in Ener Geburtsſtunde nicht nur auf ſeine Gefahren hin⸗ ieſen, ſondern auch— leider vergeblich— der Nie pf gegen ihn aufgenommen. Mitt Recht befürch⸗ Be. man von Anfang an den Eintritt Amerikas in den likrieg, der die deutſche Niederlage herbeiführen Die deutſchen Gewaltpolitiker erzählten da⸗ gen dem deutſchen Volke, Amerika habe keine Armee, wenn es eine aufſtellen würde, ſo könne ſie nur . nützen, wenn ſie auf den Schlachtfeldern Flan⸗ Mumm kämpfen würde. Dorthin würde ſie aber nie en, denn unſere U-Boote würden alle Trans⸗ — 8 iebernpfer auf den Meeresgrund ſenden. England 8. man mit dem U⸗Boot ſeine Lebensmittelzufuhr dch vbinde. Der deutſche Sieg ſei alſo unausbleib⸗ fer und in— ſechs Monaten würden wir über un⸗ e Feinde triumphieren. gen einige Zahlen aus amtlichen Berichten der 5 mtdelnigten Staaten zeigen. Danach zählte die ame⸗ . ber iiſche Armee April 1917: 323 000 und im Novem⸗ dengd 8: 3021 152 Offiziere und Mannſchaften, von ho Uebe 2 Millionen Mann an der Weſtfront ſtanden. er die Leiſtungen der Induſtrie erfährt man fol⸗ kei er In der Zeit von April 1917 bis November eſet ein ertigte Amerika 3 054 160 110 Patronen an, was zun nen Tageserzeugung von durchſchnittlich 27 Millio⸗ ie, 8 gleichkommt. Die Monatserzeugung von Hand⸗ 1 ehr⸗ und ſonſtigen Granaten betrug im Monat ale ſeltember 1918 63 Millionen Stück. An Gewehren hen, 191 en die Vereinigten Stgaten in der Zeit von April r. bis November 1918 insgeſamt 2 691 681 Stück Aer Im April 1917 verfügte Amerika über 100 Ar⸗ * Zahl otorlaſtwagen. bis November 1918 ſtieg die 7 Apri auf 40 000. Die amerikaniſche Flotte zählte uit 1917: 304 Schiffe mit 83 323 Mannſchaften, im — 551 denber 1918 waren es bereits 1720 Schiffe mit 1 tikg 0 Mannſchaften. An Einzelwerften beſaß Ame⸗ au, eren 1917: 235, November 1918: 1020. Aeußerſt in⸗ 1 deteſant ſind die Jahlen über die amerikaniſche Han⸗ 195 9 platte. Zwiſchen dec 6. April 1917 und dem 11. oog aber 1918 wurden 2185 Schiffe mit über rein waz 000 Bruttotonnen gebaut. Ganz erſtaunlich iſt. ſche. er amerikaniſche Farmer während des Krieges gele; 1 ſieeitet hat, es würde zu weit gehen, alle die Zahlen die Aug zuühren. Nur einige wenige Angaben über Ur . fuhr von Lebensmitteln nach dem verbündeten em unſe deutraſen Ausland mögen darlegen, wie„ſchwer“ durch Feinde unter dem U⸗Boot⸗Kriege und der 1. hatten bn„ eerufenen Lebensmittelnot zu leid Hir 92 8 25 2 1 Schwaben. 115 1. 5 kl die mancherlei Gründe, die in wirtſchaftlicher und 9 1 Vurteller Beziehung für die politiſche Vereinigung von 1 dr. aamberg und Naden ſprechen, beleuchtet Studienrat Boll Weidlen Nen Eimer in der Druckſchrift:„Zur terri⸗ arſe Ace 5* ugeſtaltung des deutſchen Freiſtaats und zur alt ber begun der Gründe unſerer inneren Schwäche“(Heidel⸗ 1 0 edel erlagsanſtalt und Druckerei Theodor Berkenbuſch, 2510 s.. 1919. 1,50 Mk.). Dr. Eimer führt darin 15 Wen 5 ö 5 7 1 212 5 N det gegen un man ſich das geographiſch⸗politiſche Bild ver⸗ ien, dhenerig welches Deutſchland künftig im Südweſten orgeſchlagenen neuen nördlichen und mitteldeut⸗ 11 die Nadir ſo ſieht man, daß zwei Mittelſtaaten, 4 ſcen 857 1 Hanzöſiſ ieten an Größe weit nachſtehen, dort an der ein s au chen Grenze beſtehen bleiben ſollen, unverändert, e Vuüurtt ibis, Einbeziehung Hohenzollerns(vermutlich) in 5 0 berg. Dieſer Volksſtaat wird dann um einiges Nein 555 als Schleswig⸗Holſtein; Baden wird etwas 5 als die beiden Mecklenburg. Bis auf die Süd⸗ ud 1 erden alle übrigen deutſchen Volksſtaaten Baden eiden zrttemberg an Umfang bedeutend übertreffen. Die 85 verlieren. 8 5 zufall iſt, wie ein Blick auf die Karte zeigt, ein . fällig„d. h. durch dynaſtiſche Erwerbungen ge⸗ Land von ziemlich veremaifelter Gieſtalt. mas rum würde man dadurch auf die Knie zwingen, böse es um all dieſe Vorherſagungen beſtellt war, ddweſtbeutſchen Länder werden an Gewicht daher ganz befonders für die Verkehrsverhältniſſe und die wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe jeder Art bedeutend und nicht zum Vorteil ins Gewicht fällt. Baden iſt ein durchaus unorganiſches Grenzgebilde. Stammlich iſt es geteilt in Franken und Alemannen(Schwaben), während in Würt⸗ temberg nur der nördlichſte Teil fränkiſch, das übrige ſchwäbiſch iſt. Schwäbiſch aber iſt auch der ſüdweſtliche Teil von Bayern zwiſchen Ulm, Augsburg und Lindau. Die Vereinigung von Württemberg, Baden und Hohenzollern nebſt dem bayriſchen Schwaben würde gegen Frankreich und die Schweiz ein geſchloſſenes und anſehn⸗ liches politiſches Staatsweſen ſchaffen; dieſes Staats ⸗ weſen wäre geographiſch ausgezeichnet abgerun⸗ det. Auch der Schwarzwald iſt, ſeiner plateauartigen Natur wegen, kein Grenzgebirge. Die beiden Länder Württemberg und Baden würden ſich wirtſchaftlich und verkehrstechniſch trefflich ergänzen. Neben dem Eiſen⸗ bahnverkehr böte auch in bezug auf die Stromgebiete eine Vereinigung große Vorteile. Die einheitliche Boden⸗ ſee- und Rheingrenze und die einheitliche Schiffahrt auf dem kanaliſierten Neckar wären nicht hoch genug zu ſchätzende Vorteile für das gemeinſame Staatsweſen, wäh⸗ rend ſie in der Hand von Einzelſtaaten nicht genügend ausgebeutet werden können. i Es kommt aber hinzu, daß in Zukunft auch, neben Mannheim, der Ort Kehl als Stapel⸗ und Grenz⸗ ort gegen das nicht mehr deutſche Elſaß an Bedeutung ganz ungemein gewinnen wird. Um dieſe Entwicklung zu fördern und auszunützen, wird es eine Notwendigkeit ſein, Verbindungen in kürzeſter Entfernung nach Würt⸗ temberg zu ſchaffen. Auch für Württemberg hat Kehl eine ſehr beſtimmte Zukunftsbedeutung. Der Tranſitver⸗ kehr durch Süddeutſchland muß durch Württemberg nach Kehl gehen. Entweder die Kinzigtalbahn muß eine Voll⸗ bahn werden, oder es muß endlich der Kniebistun⸗ nel geſchlagen und die Kleinbahn im Renchtal(nach Ap⸗ penweier) eine Vollbahn werden. Baden hat alles In⸗ tereſſe, wirtſchaftlich mehr Ausdehnungsboden gegen Oſten zu gewinnen. Auch die Städte Ulm und Lin dau könnten nur gewinnen, wenn ſie aus ihrer, durch nahe Landes⸗ grenzen bedingten Enge herausgehoben würden. Natürlich darf keiner der in Betracht kommenden Staaten den anderen majoriſieren wollen. Eine Frage, die mit der Eiferſucht der Gebiete zu rechnen haben würde, iſt die der Hauptſtadt eines ſolchen Südweſtlands; weder Stuttgart noch Karlsruhe könnten es bleiben. Die Billigkeit würde eine Neugründung verlangen. Eine alte freie Reichsſtadt würde als Vorort des Volksſtaats zu empfehlen ſein, z. B. Villingen auf dem Schwarzwald und an der Hauptlinie Offenburg—Konſtanz ſowie an der Linie Villingen— Rottweil. Aengſtliche Gemüter möchten daraus den Untergang von Stuttgart und Karlsruhe prophezeien. Die landläufige Vorſtellung iſt die, daß eine größere oder völlige Verein⸗ heitlichung die befruchtenden und vielſeitigen Kulturmittel⸗ punkte in Deutſchland beeinträchtigen oder vernichten würde. Unter Kulturmittelpunkte, deren Beſtand bedroht ſein könnte, kann man nicht nur Handels- oder Induſtrie⸗ monopolen, wie Bremen oder Eſſen, ſondern hiſtoriſch weit zurückreichende Mittelpunkte, alte Biſchofs⸗ und Reichsſtädte, Univerſitäten und Haupt⸗ und Reſidenzſtädte, verſtehen. Für die letzteren iſt die Stunde der Gefahr jetzt da, wo ihre Förderer und Gönner, die Fürſten aus⸗ geſchaltet ſind. Für die erſteren— wie Nürnberg, Heidel⸗ berg, Frankfurt, Hildesheim, Göttingen— iſt es ziemlich gleichgültig, ob ſie einem Einzelſtaat oder einem einheit⸗ lichen Reich angehören. Aber auch in den Reſidenzen wird, ſofern ſie heute Kulturmittelpunkte ſind, kein Rück⸗ gang eintreten können. Was ſie haben, gehört und bleibt Frankreichs Pläne im Saargebiet Die Franzoſen können es nicht laſſen, Kataſtrophen⸗ zolitik alten Stils zu treiben. Das franzöſiſche Volk tirbt, der Weltkrieg mit ſeinen ungeheuren Verluſten hat es ins Herz getroffen; über kurz oder lang muß das deutſche Volk wieder zur Beſinnung kommen und in ge⸗ ördneter Arbeit auch ein geordnetes bürgerliches Leben jühren. Ein oder zwei Jahrzehnte noch, dann wird, mit Deutſch⸗Oeſterreich zuſammen, die deutſche Menſchenanzahl doppelt ſo groß ſein, wie die franzöſiſche. Gebrochen ann die deutſche Kraft, der deutſche Wille zum Leben zur dann werden, wenn man ihn für immer in Ketten egt. Das ungefähr iſt die Folgerung der fran⸗ zöſiſchen Staatsmänner aus der Schule Clemenceaus. Das deutſche Volk muß um jeden Preis an ſeinem Lebens⸗ zerv getroffen werden, daß es nie wieder die alte Höhe ꝛrreichen kann. Vor allem iſt es auf deſſen Rohſtoffe äwgeſehen. Der Völkerbundsentwurf Wilſons iſt ab⸗ zelehnt und dafür derjenige Lloyd Georges ange⸗ nommen worden, der faſt einem Zwangsſyndikat zur Nie⸗ derhaltung und dauernden Kontrolle Deutſchlands nahe kommt. Nur wenn Deutſchland auch ſein künftiges Wohl⸗ berhalten beweiſt, ſoll es vom Völkerbund die Rohſtoffe überwieſen bekommen, die es zur Ernährung ſeiner Be⸗ völkerung, vor allem aber zur Aufrechterhaltung der Arbeit ſeiner Induſtrie benötigt. Das ſcheint aber den Herren Clemenceau, Pichon, Klotz uſw. noch immer nicht genug. Mit Elſaß⸗Lothringen haben ſie vorläufig einen großen Teil der deutſchen Erzförderung und einen großen Teil der deutſchen Kalilager beſchlagnahmt. Nun ſoll auch der deutſche Kohlenbeſitz ſo weit verkleinert werden, wie es nur irgend geht. Am liebſten ſähen die Franzoſen, daß die oberſchleſiſchen Kohlenlager in den Beſitz der Tſchechen und Polen übergingen. Und im Saarbrückener Gebiet ſind ſie ſelbſt an der Arbeit. Der Saarbrückener Bergbau weiſt nach den Arbeiten des letzten Friedensfahres eine Förderung von 1,27 Millionen Tonnen Kohlen auf und beſchäftigt übern 50000 Bergarbeiter. Ganz Süddeutſchland hängt von dieſer Saarbrückener Kohle ab. Die ſüddeutſchen Gas⸗ werke, Lokomotiven und Fabriken verheizen das Saar⸗ brückener Produkt. Es iſt gar nicht abzuſehen, welchen Umſchwung der Verhältniſſe gerade für die ſüddeutſchen Staaten die gewaltſame Abtrennung des Saargebiets vom deutſchen Reichskörper mit ſich bringen müßte. a Die Abſicht der Franzoſen wird erſt dann ganz klar, venn die nicht allgemein bekannte Tatſache aufgedeckt wird. —— die Reiſezeit ſich über e in den Monaten Juli bis September, November und m. In Ludin und Bietigheim hält der daß die Kohlenlager an der Saar ſich auch bis nack Franzöſiſch⸗Lothringen hinein, bis tief gegen Nancy fort ſetzten, und daß dort in gewaltigen, bis 2,50 Mete ſtarken Flözen die beſte Steinkohle vorkommt. Die Fran⸗ zoſen haben es aus Bequemlichkeit und Unluſt an geſchäft⸗ lichem Wagemut bisher ſtets unterlaſſen, ſich dieſe Kohlen lager innerhalb ihrer eigenen Landesgrenzen aufzuſchlie⸗ zen. Der franzöſiſche Kohlenhunger, von dem man in Paris immer ſpricht, kann alſo nicht einmal den Schein einer Berechtigung für ſich in Anſpruch nehmen. Dit deutſche Kohle ſoll ſoweit wie irgend möglich unter die franzöſiſche Kontrolle kommen, um als politiſches Druck⸗ mittel ausgenutzt werden zu können. 1 . 0 5 Vermiſchtes. Regierung und goldene Hochzeiten. Bisher war es i Baden üblich, daß alle würdigen Ehepaare anläßlich der Feier ihrer goldenen Hochzeit vom Großherzog durch Verleihung ſeines Bildes oder einer Erinnerungsmedaille oder im Falle der Be⸗ dürftigtzeit durch ein Geldgeſchenk erfreut wurden. Die badiſche borläufige Volksregierung wird dieſe ſchöne Uebung auch künſtig wenn auch in geänderter Form, beibehalten. An Stelle der Vek⸗ leihung einer Erinnerungsmedaille oder eines Bildes wird Künſtig der Miniſterpräſident ein Glückwunſchſchreiben an das Jubelpaar tichten, während Bedürftige außerdem em Geldgeſchenk 50 Mk. erhalten werden. Antrag auf Abſchaffung der Beamtenpenſionen. Der Volksret in Konſtanz hat bei den mehrheitsſozialiſtiſchen Fraktionen der von deutſchen und der badiſchen Nationalverſammlung den Vorſchlag eingereicht, die beſtehenden Penſionen zwar noch zu belaſſen, es ſoll aber keine Penſion den Betrag von 300 Mz. monatlich überſteigen. Für alle neuanzuſtellenden Ae die N abgeſchafft werden. dagegen follen ſie ein Gehalt beziehen, ihnen Erſparniſſe für das Alter ermöglicht. Mord und Selbſtmord. Der 24 Jahre alte Leutnant d. R. Rudolf Monte in Berlin verſuchte die 27 Jahre alte Konts⸗ riſtin Frida Miſchnke mit einer Piſtole zu erſchießen und ver⸗ letzte ſie ſchwer an der linken Kopfſeite. Dann feuerte er zwei Tugeln auf ſich ſelbſt ab, die ihm in die linke Bruſt drangen. 1255 wurden in hoffnungsloſem Zuſtand ins Krankenhaus ge⸗ drache. de Suftelleng e Wenederſenkess, Wesen dr Verutni des Schriſtſtellers Houſton Steward Chamberlain wegen leidigung der„Frankfurter Zeitung“ zu 1500 Mk. 8 N durch das Frankfurter Schöffengericht vom 16. Auguſt 1918 deide Parteien Berufung eingelegt. Darauf hat nun die Straf⸗ kammer des Landgerichts entſchieden, daß das e auf Grund der Amneſtie vom 12. November 1918 eingeſtellt werde die entſtandenen Gerichtskoſten niedergeſchlagen und bereits 8e zahlte Beträge zurückgezahlt werden. 1 Der größte deutſche Dampfer„Imperator in Hamd wurde 3 der Vulkanwerft gebracht, 5 dort— 4 zwecke eingerichtet zu werden. Der Dampfer ſoll . Truppen von Frankreich nach den Vereinigtes Staaten befördern. 5 ländern, die in friedlicher Abſicht unſere en überſchritten haben, gehören die Zitronen. In bezug auf ihren Nährwert nimmt die Zitrone, auch echte Limone genannt. allerdings keine gervor⸗ ragende Stellung unter den Frischten ein, zumal, da ihr Frucht⸗ fleiſch ſeines ſauren Geſchmacks wegen— es enthält bis 15 8 Prozent Zitronenſäure—, ſo gut wie ungenießbar iſt. Glei wohl beſitzt die Zitrone einen das Mittelmaß der rralſtoff andern Früchte überſteigenden Gehalt an wertvollen Mineralſtoffen, win Kali, Kalk, Natron, Magneſia und Eiſen ſowie Gummt, etwas Zucker und Eiweißſtoffe. Der Gebrauchswert der Zitrone wird gewöhnlich von der Feinheit der Schale ſowie von dem damit meiſt im N ſtehenden Saſtreichtum beſtimmt. Da as ganze Jahr verteilt, indem die drei anuar ſtattfinden, ſo können im Winter wie im Sommer ſtets friſche Zitronen in den Handel kommen. Der Fruchtertrag eines Zitronenbaumes iſt infolge dieſer mehrmaligen Ernten denn auch außerordentlich groß, und es kommt gar nicht ſelten vor, daß ein gut kultivierter Zitronenbaum, trotz ſeiner geringen Größe, die etwa der eines mittelgroßen Palaumenbaumes gle kommt, im Jahr bis zu 6000 Früchte zu liefern vermag. Offiziere als Waldarbeiter. In einigen Forſtbeztrken in der Lüneburger Haide ſind Offiziere auf eigenen Wünſch als Waldarbeiter eingeſtellt worden. Sie erhalten freie Koſt und Wohnung und für den Tag 6 Mk. Lohn. Sie arbeiten haupt⸗ ſächlich bei der Durchforſtung der Wälder. a Der Druchfehlerteufel. In einem württ. Oberamt veröffent⸗ n nächſter Zen Die Rückkehr der Zitrone. Zu den ehen feindlichen Aus. ren licht namens des Bezirksausſchuſſes der Volkshilſe für württ. Kriegsgefangene der Oberamtmann in ſeinem Amts⸗ und An⸗ 1 einen Aufruf zu Proteſtverſammlungen kückhaltung unſerer Brüder in der Gefangenſchaft. Es hei darin:„Die 800 000 Deutſchen, die noch hinter Stacheldra ſchmachten, mit den 24000 Drückebergern darunter, ſollen 5 uſw.“ Allgemeine Entrüſtung der Leſer, ſchweres Kopfzerbrechen. Des 1 Löſung im Druckfehler: es ſöllte 24000 Württem berger heißen. Weir Die Franzoſen im Land. Das Sanne Tagblatt“ ſchreibt: Vor vier Wochen haben in Saarbrücken fran⸗ 555 Soldaten eine Heidelberger Studentin, em Fräulein Schütz, vergewaltigt und derart mißhandelt, daß das deklagens⸗ werte Mädchen geſtorben iſt. Auf die gleiche Weiſe erlitt eine 22jährie e rin den Tod. Eiſenbahnunglück. egen die Zu⸗ Auf der Strecke Amiens—Rouen riſſen ſich von einem engliſchen Zuge Wagen los und ſtießen u und 60 Verwundete. Die engliſche Kranhheit. krankungen äußern ſich den Blättern zufolge in der Bewegungs⸗ unfähigkeit der Erkrankten. Die Berührungen der Knochen ver⸗ urſachen große Schmerzen. Die Krankheit breitet ſich ſehr ſchnell aus. Die Aerzte ſehen das beſte Heilmittel in der Zufuhr von Phosphor und Lebertran, woran Wien Mangel leidet. 1 Lokales. f — Schnellzug Baden— Berlin. Nach der Mit⸗ teilung der Generaldirektion ſollen die früheren Züge D 37 und D 38 über Würzburg wieder eingerichtet wer⸗ den. Vorerſt konnte aber die Führung die Züge nur bis Weimar erreicht werden. Die Durchführung nach Berlin iſt in Ausſicht geſtellt, ſobald es der Beſtand an betriebsfähigen Lokomotiven zuläßt. Da die baye⸗ riſche Eiſenbahnverwaltung die Stellung einer Lokom. tive für die bayeriſche Strecke als unmöglich erklärt hat, vird das Zugspaar auch auf der Strecke i Schweinfurt von badiſchen Lokomotiven geführt. Die preußiſche Verwaltung übernimmt die Beförderung und bis Schweinfurt. 8 8 — Schnellzug Stuttgart—Weimar. Zur Her⸗ ſtellung einer Schnellzugsverbindung zwiſchen Stuttgart und Weimar über Würzburg verkehrt vom 10. März von ab ein Schnellzugspaar. Der Zug fährt 8.38 Uhr abends in Stuttgart ab und kommt 6.55 Uhr morgens nach Weimar. Der Grgenzug fährt abends 10.25 Uhr in Weimar ab und kommt 9 Uhr vormittags in 7 einem anderen engliſchen Zuge zuſammen. Man zählt 11 Tate Die aus Wien gemeldeten Er⸗ —— Verordnung der bad. vorläufigen Regierung len und Koks gelten. 3 8 5 nach Weimar nur zum Einſteigen, der Zug von Wef⸗ mar nach Stuttgart nur zum Ausſteigen. Die Züge führen einen Schlafwagen und Wagen 1.—3. Klaſſe zwi⸗ ſchen Stuttgart und Weimar. a — Kohlen und Torf. Im Haushaltausſchuß der deutſchen Nationalverſammlung wurde bei der Bera⸗ tung des Kohlengeſetzes feſtgeſtellt, daß als Kohle im Sinne des Geſetzes Steinkohlen, Braunkohlen, Preßkoh⸗ Brenntorf kommt vorerſt nicht in Betracht; er wird als Kraftquelle angeſehen und vorausſichtlich einem beſonderen Geſetz ünterworfen. Aus dem Regen in die Traufe. Einem Ungarn, der in Wörishofen ſſch einquartiert hatte, war die Spartankiſten⸗ angſt in die Glieder gefahren. Er wandte ſich an den 1 8 Kriegsminiſter um Hilfe und dieſer ſchickte auch ein Schutzkom⸗ 0 von Matröſen. Aber die Matroſen ließen es ſich ſo wohl ſein, daß die übrigen Kurgäſte den das Feld räumten. Und ſo ſtand Wörishofen da mit einem Trupp Matrosen und einem Ungarn. Nun wandte man ſich abermals ans Kriegs⸗ miniſterium, es möchte doch ums Himmels willen die Schutztruppe wieder abberufen werden, die nur den ganzen Tag 15 Das ele n bald darauf und jetzt kehrten auch die Kurgäſte wieder zurück. legen. Es beſteht jetzt die Möglichkeit, junge Leute im Alter von 14—19 Jahren als Landwirtſchaftslehrlinge bei kleinen Bauern unterzubringen, wo ſie den land⸗ wirtſchaftlichen Beruf erlernen können, um ſich ſpäter einmal, wenn die Verhältniſſe wieder befeſtigt ſind, f denswert von 58 Centen. als ſelbſtändige Kleinbauern vietleicht von der Regte⸗ rung zur Verfügung geſtelltes Siedelungsland anzu⸗ bauen, wodurch ihnen eine Zukunft in Ausſicht geſtell wäre, die der des Induſtriearbeiters ſicherlich vorzu, ziehen iſt. Gerade alſo im Hinblick auf die gegen wärtigen, in der Stadt beſonders ſchlechten, in den kann man es jungen Leuten nicht oft und dringend ge⸗ nug empfehlen, ſich dem landwirtſchaftlichen Beruf z widmen, der ihnen eine beſſere, geſündere und voi allem auch ſelbſtändige Exiſtenz für das ganze Leber bieten kann. Die landwirtſchaftlichen Arbeitsnachweiſi geben überall Auskünfte in dieſer Frage; und auch di jungen Leute werden, wenn ſie während und nach den Lehrzeit dem landwirtſchaftlichen Berufe Freude und Intereſſe abgewonnen haben, mit Dankbarkeit an die denken, die ihnen geholfen haben, einen Beruf zu er⸗ greifen, der ihnen eine ſichere Exiſtenz und eine geſund Lebensweiſe gewährleiſtet.. — Der Handel nach Holland. Im Jahr 1917 lieferte Holland noch für 205 Millionen Gulden Waren nach Deutſchland und bezog dagegen fün 174 Mill. Gulden. Im Jahr 1918 ſank die holländiſcht Einfuhr auf 53 Mill., Deutſchland lieferte dagegen für 235 Mill. Gulden(hauptſächlich Kohlen und Eiſen). Trotzdem betrug der Kurs der Reichsmark in Holland Ende 1917 45 Centen, Ende 1918 30 Centen. Im März 1919 ſank er bis auf 25 Centen bei einem Frie⸗ Verantwortlich fur die Itedaktion g. Arametemnann, Secken term E „Lahrer hinkenden Bote“ ampfeklt Georg Zimmermann, Hiltastr. 58. ſeitige Angriffe hatten keinen Erfolg. — Fußball. vergangenen Sonntag auf dem Sportplatz der Wörtel⸗ wieſen. Badenia Seckenheim ſtellte 4 Mannſchaften auf den grünen Raſen. Das Hauptereignis bildete das Ver⸗ bandsſpiel der 1. Mannſchaften der beiden Lokalrivalen Badenia 914 Seckenhet. G. Seckenheim. Landwirtſchaft dagegen beſſeren Zukunftsmöglichkeiten„ e eee Vor ca. 300 Zuſchauern ſtellten ſich um 3.20 Uhr dem Schieds⸗ichter Herrn Müller(Pbön z Mannheim) folgende Mannſchaften. F. G. 1898 Seckenheim. Bauer Hauck Jung Bauer E. Friedel Hartmann Arnold, Erny, Kuhn J. Friedel, Jung. Lenz Hartmann K. Erny, Ditſch, Bühler. Würthwein Thiern Schmich W. Erny Winkler Eckert. Badenia Seckenheim. Mit dem Anſtoß von Badenia wurde das Spiel er⸗ öffnet. Der Ball ging jedoch verloren. Das Spiel wogte alsdann auf und ab ſodaß beide Torwächter mehrmals in Tätigkeit treten mußten. Mit 0: 0 werden die Seiten ge⸗ wechſelt. Nach Halbzeit hat Badenia mehr vom Spiel. F. G. 1898 verſchuldet in der 60. Minute durch unfaires Spiel des Verteidigers einen Elfmeter, der durch den Halb⸗ linken von Badenia zum erſten Tor verwandelt wird. Ein einige Minuten ſpäter von Badenia getretener Eckball wird von dem Rechtsaußen von F. G. 1898 in das eigene Tor eingeköpft und dadurch die Torzahl auf 2 erhoht. Ein weiterer Eckball wird von dem Mitteläufer von Badenia durch feinen Kopfball zum 3. Tor verwandelt. Beider⸗ Endreſultat 3: 0 für Badenia. Die Spiele der weiteren 3 Mannſchaſten von Badenla hatten folgendes Ergebnis: Badenia 2. Mannſchaft— V. f. R.(Hottenſteinmannſchaft) 1:0 Badenia 2 b Mann⸗ ſchaft— V. f. R.(1. Jug. Mannſchaft) 1:2 1. Schüler⸗ mannſchaft Badenia— F. C. Station hier 6:1. Ein reger Sportbetrieb herrſchte am Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir weiſen erneut darauf hin, daß laut vom 23. November 1918 die offenen Ver⸗ 5 kaufsſtellen in denen der Verkauf von Lebens⸗ mitteln als Haupterwerbszweig betrieben wird um Seckenheim, den 12. März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Koch. Lebensmittelm. Wäſcheberteilung. Am Dounerſtag und Freitag kommt auf dem Lebensmittelamt Zimmer 3 Wäſche zur Ausgabe und zwar folgende Einteilurg: Am Donnerſtag Nr. 2580 bis 3000 von 8 bis 10 Uhr Nr 2140„ 2579„ 10„ 12„ „„ 18808 4 6„ Am Freitag Nr. 1110 bis 1499 von 8 bis 10 Uhr „109„ 10, 12„ 8, L Der Lebens mittelausweis ist vorzuzeigen. Dieſe Zeiteinteilung muß ſtrengſtens ein⸗ gehalten werden, wer etwa früher oder zu ſpät kommt, kann nicht bedient werden. Ee kommen zur Ausgabe Herrenunterhoſen Frauen- Herren⸗, Knaben- und Mädchenhemden, Erſt Ungswäſche Unterjacken, und Herrenſacken. 8 entfällt je nach der Größe der Familie 1 bis 3 Artikel. Seckenheim, den 12. März 1919. Lebens mittelamt. Trockenmilch⸗Berteilung. Morgen Honnerſtag, am 13. ds Mts. erhalten gegen Vorzeigung des Vollmilchaus⸗ weis, Vollmilch bezugsberichtigte, Trockenmilch Bezugsberechtigte über 1 Ltr. bis 2 Ltr. 200 Gramm Bezugsberechtigte über 2 Ltr. und mehr 250 Gramm Nr. 1 bis 700 bei Albert Scheib, Luiſenſtr. b Ne. 701 bis 1440 bei Johann Eder Hildaſtr. um Preis von 2.50 Mk. pro Pfund. Seckenheim, den 12. März 1919. a Lebensmittelamt. Brennbolzverkauf. Am Freitag, den 14. ds. Ms. wird in unſerm Lager Bahnhofſtr. Nr. 5 Brenn⸗ holz ausgegeben. Zentner 450 Mk. Intereſſenten wollen ſich Der Preis beträgt pro orgen, Donnerſtag, von 8— 12 Uhr auf dem bensmittelamt eine Beſcheinigung holen. Ohne dieſelben wird kein Holz ausgegeben. Seckenheim, den 12. März 1919. Lebens mittelamt. Nohlen-Husgabe. Es erhalten am Donnerstag, den 13. ds. Mts. Fettſchrot je zwei Ztr. gegen Vor⸗ zeigung des Kohlenausweiſes bei der Kohlen⸗ handlung Heierling, Riedſtraße Nr. 436 bis 570. in folgender Einteilung: Nr. 436 bis 500 von 8—10 Uhr. Nr. 501 bis 570 von 4-6 Uhr. Bei der Kohlenhandlung Gruber, Neckarſtraße No. 571 bis 900. in folgender Einteilung No. 571 bis 650 von 8-10 Uhr No. 651 bis 730 von 10—12 Uhr No. 731 bis 820 von 2—4 Uhr No. 821 bis 900 von 4—6 Uhr Der Preis beträgt pro Zentner 3.75 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 22 auf der Rückſeite gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 12. März 1919. Lebensmittelamt: Sammel⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Jandw. Ein- u. Verkanfsgeuoſpeuſchaft. f Saatgerſte, Saathafer, Faatweizen werden morgen Vormittag 8 Uhr' ausgegeben. Der Vorkand. Fahrnis⸗ Verſteigerung. Am Freitag. den 13. März d. Js. nachmittaas 3 Uhr, verſteigere ich im Hauſe Wörihſtraße No. 4 dahier ver⸗ ſchiedene aus dem Nachlaß meines Vaters ſtammende Fahrniſſe öffentlich gegen Bar⸗ zahlung. Die Bedingungen werden im Ver- ſteigerungslokal bekannt gegeben. Wilhelm Obermaier. alkol Hrbcerz pepe Selfonbeim. Heute Mittwoch, abends 2 Abt, findet im Schweſternhauſe eine Vertrauensmänner⸗Sitzung ſtatt, wozu die Vertrauensmänner mit de eingeladen werden. Der Poyſtand. Gewerbeverein Jecken heim. Heute Mittwoch, den 123. ds. Mts. wird Herr Peter Volz vom Landes⸗ verband einen Vortrag über die ſozialen Einrichtungen des Verbands, wie Sterbe⸗ und Verſicherungskaſſe, Kranken⸗ kaſſe, Lehrlingsweſen uſw. halten. Der Vortrag findet bei unſerm Mitglied Hyr. Volz,„Zum Reichsadler“ ſtatt und beginnt punkt 8 Uhr. Wir laden unſere Mitglieder, ſowie alle ſelbſtändigen Handwerker zu dieſem lehr⸗ reichen und ſehr wichtigen Vortrag freund⸗ lichſt ein. Der Poerfand. Trauer-Tapiere sind stets vorrätig in der Exped. ds. Blattes. Bitte um vollzähliges Erſcheinen freundlichſt Fusballaub„anenta“ 1914 Seckenheim. Morgen Pounergag abend 8 Ahr im Lokal Spielerbersammlung. bedingt erforderlich. Der Spielausschuss. Turnverein Seckenbheim gegr. 1898. Donnerstag, den 13. ds. Mts abends 9 Uhr Mitglieder⸗ Verſammlung. Vollzählige Beteiligung erforderlich, vorher ab ½ 8 Uhr Uebungsstunde. Der Turnrat. Voſchüftseröfnung und Emmfoblung. Emer verehrten Einwohnerſchaft von Seckenheim zur Nachricht, daß ich ab 1. April 1919 meine Bäckerei im Hauſe Friedriehstr. 86 e öffnet und bitte die verehrte Emwohnerſchaft mein junges Unternehmen gütigſt unterſtützen zu wollen. Diejenigen, welche bei mir Kunden werden wollen bitte ich, ſich alsbald bei mir Hauptſtraſſe 185, ſowie beim Polizeidiener Tranſier Hildaſtr. 42 anzumelden, damit ich rechtzeitig Mehl erhalte. a Hochachtungs voll Robert Sdumicdi. Stadtische Spurlds se Sehwetæingen mit Geomeindebũrgschaſt mũndelsio her. Hostsehechlkonto Harlstubhe Mð, 2950. Telephon V. 51. Samtliohe Einlagen wer- den gom Lage der Hinzahlung an su 40% verzinst. Hassenstunden=I? Uhr gor. mittags, S α Uhr adchnittags. Agenturstolle- Georg Röser, Seckenhelm Großer Poſten Email- Geschirr extra ſtarke Ware, eingetroffen. S. Oppenheimer. 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