19 lſtraß⸗ zungel ntlich veren 1 — fimtsblatt der Bürgermeisferdmtfer Seckenheim, Alvesheim, lleckurhausen und Edingen. — f Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier ee Da die Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 1 5 19. Jahrg. 27 fr Segen 0 lic ale andahne de Dienstag, den 18. Ilarz 1910 Sonn⸗ und Feiertage. a Anlagen, Frachten deutſcher Schiſſe und ſchließlich Gold, das Tagesſchau. a nere Saherdeit fig onze eta d 1 e 5 5 2 aſſoziierten Regierungen über 270 000 Tonnen hinaus keine N Nach einer Pariſer M. ig weeden die Alliierten im Lieferungsverpflichtungen übernehmen und nur eine Ein⸗ 8 den deutſchen Delegierten ihre Bedingungen in weilen. Der Friedensvertrag werde gegen Oſtern in Verſailles unterzeichnet werden. Beier Oberſte Kriegsrat hat endgültig beſchloſſen, daß der bund einen Teil des Friedensvertrages bilden ſolle. Ar Fischland soll an die Entente Schiffsraum im Umfang ruy e Millionen Tonnen ausliefern. Die Schiffe, die für Dem pentransporte gebraucht werden, dürfen keine deutſche mannung führen. f lunteber die Auslieferung der deutſchen Schiffe ver⸗ ſei et, daß die Handelsflotte in 30 Tagen übergeben bett müſſe, 9 Perſonendampfer, darunter der„Impe⸗ elfe„müſſen innerhalb 3 g 8 werden. r Poſenſche Provinziallandrat wurde durch den ober⸗ ben polniſchen Reichsrat aufgelöſt. Tagen an Amerika aus⸗ groß ach einer Meldung aus Kairo fanden dort am 15. März Kaſern e monſtrationen vor der britiſchen Reſidenz und den Das nen ſtatt. 400 Verhaftungen wurden vorgenommen. Militär ſtellte die Ordnung wieder her. Marin. Marineſekretär Daniels erklärte, das amerikauiſche kügigen Fpartement arbeite definitiv Pläne für einen groß⸗ igen Ausbau des Luftverkehrs aus. —(Weitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) Die Lebensmittelverſorgung Deutſchland⸗. 28 Das Brüſſeler Abkommen. f beng T. B. Berlin, 16. März. Die Abkommen über die Le⸗ run mittelverſorgung Deutſchlands, über deren Finanzie⸗ dels hond über die Zuverfügungſtellung der deutſchen Han⸗ unterztte ſind nach zweitägigen Verhandlungen in Brüſſel Leden zeichnet worden. Nach den Vereinbarungen über die bereit mittellieferungen ſoll Deutſchland ſobald die Schiffe iſt, di ſind, in See zu gehen u. ſobald die Bezahlung geregelt fort e erſten Lebensmittel in Höhe von 270000 Tonnen ſo⸗ monalfiiefert erhalten. Deutſchland hat weiter das Recht, * bis zu 70 000 Tonnen Fett und 300 000 Brot⸗ densmt oder ihren Gegenwert in anderen menſchlichen Le⸗ aus itteln zu kaufen oder einzuführen, und zwar nicht nur gen erlfe und den Ländern der Entente, ſondern auch ſen itentralen Staaten. Die Einfuhr von Fiſchen aus Jän⸗ en li europäiſchen Gewäſſern und die Einfuhr von Gemü⸗ Eiuſch en hierbei nicht in Anrechnung gebracht werden. Die Mirb ſofntung hinſechtlich des Fiſchfanges in der Oftſee org ofort aufgehoben. Zahlung ſoll auf jede Lieferung im diete 35 erfolgen. Die Verſorgung der linksrheiniſchen Ge⸗ Gebiefoll in der gleichen Weiſe, wie die des rechtsrheiniſchen Lerſchiff erfolgen. Die deutſche Regierung ſoll ferner die Tich diffung über deutſche Häfen und das Inland nach ensmit,Slowakien und Oeſterreich geſtatten. Um die Le⸗ ittelbeſchaffung zu ermöglichen, werden die aſſoziier⸗ Deutf egierungen den Verkehr nach dem Auslande für ſchland erleichtern. In Rotterdam ſoll eine ſtändige ich auiſſion die kaufmänniſchen und ſonſtigen Fragen, die f Dies dem Abkommen ergeben, regeln. de lt nach Deutſchland eingeführten Waren müſſen bar werden, wobei Zahlungen in Reichsmark ausſchet⸗ von Laen ae Häfen, Kredite in neutralen Ländern, ür die Bezahlung kommen in Betracht die Erlöſe usfuhr aus Deutſchland, ſowie Ladungen in deutſchen kauf oder Nerntk, dung angländiſcher Wertpapiere und Ein Deutſcher. Von Otto Ruppius. 83. Nachdruck verboten.) wi Der alte Geſchäftsherr hielt inne und blickte ſi e einen beſonderen Gedanken verfolgend, in das Ge⸗ 5 Reichardts.„Johnſon war heute ſchon bei mir,“ be⸗ fa nn er nach 7 Schweigen von neuem,„und ver⸗ dent als einen Akt der Billigkeit, daß ich ſeine For⸗ turung an die Verſicherungsgeſellſchaft mit zur Liquida⸗ 05 kommen laſſe, da die Nachricht von dem beabſich⸗ 3 Betruge gewiſſermaßen durch die Vermittelung ſei⸗ 1 Geſchäfts an uns gelangt ſei. Der alte Black hat, * es ſein Intereſſe betrift, bereits ſeine Zuſtimmung geben und wird dafür unter Einlegung ſeines Kapitals Wat Teilhaber in Johnſon's Geſchäft treten, aus dem der mum 7 ausſcheidet. Jetzt fragt es ſich, was ſollen wir teil Reichardt war mit ſichtlichem Intereſſe dieſer Mit⸗ pelte g gefolgt.„Die Forderung läßt wohl eine dop⸗ 18 Auffaſſung zu, Sir,“ ſagte er jetzt, während ſich Ge Geſicht höher färbte.„Tritt uns Johnſon nur als füsſchäftsmann gegenüber, ſo halte ich ſein Verlangen r einen Unſinn. Er hat dur Läſſigkeit verfehlt, was 00 durch raſches Benutzen der günſtigen Chance gewon⸗ 8 das iſt das einfache und allein richtige Verhält⸗ weit im der Sache, das für den Kaufmann wohl jedes dies ere Wort unnötig macht. Anders vielleicht mag ſich 3 geſtalten, wenn Johnſon als Freund Ihres Hau⸗ nate he perſönliche Ruͤckſicht beanſprucht, hier aber hört ürlich jedes Urteil eines Tritten auf.“ an„Gut, und was würden Sie in dem letzteren Falle meiner Stelle tun?“ fragte der alte Herr lächelnd. 18 Nur einen Augenblick ging es wie eine leichte Ver⸗ enheit über Reichardts Geſicht.„Ich 7 1 nicht, nie Froſt,“ erwiderte er dann,„daß ich die Verhält⸗ e genug kenne, um mich in die angedeutete Lage derſetzen zu können.“ 1 fuhrerlaubnis von je 370000 Tonnen monatlich geben, muß Deutſchlaud damit rechnen, den Verſuch zu machen, einen nicht unerheblichen Teil der Lebensmittel von den Neutra⸗ len zu kaufen. Es ſind daher Beſtimmungen über die Aus⸗ fuhr nach neutralen Ländern und die Verwertung von Gold und ausländiſchen Wertpapieren für Kredite für Nahrungs⸗ mitteleinſuhr aus neutralen Ländern getroffen worden. Die Beſtimmungen über den Verkehr mit den neutralen Län⸗ dern, insbeſondere die Ausfuhren und den Finanzverkehr enthalten verſchiedene Klauſeln, insbeſondere werden die aſſoziierten Regierungen Liſten über Waren, deren Aus⸗ fuhr verboten iſt, einhändigen. Auch iſt das Syſtem der Schwarzen Liſten in den neutralen Ländern noch nicht auf⸗ gehoben, obgleich deſſen Milderung erwogen wird. Di aſſoziierten Regierungen haben entſcheidenden Wert darauf gelegt, daß Deutſchland die Lebensmitteleinfuhren möglichſt durch Ausfuhr finanziert. Es iſt daher beſtimmt worden, daß abgeſehen von der Bezahlung der bereits früher feſt zugeſagten 270000 Tonnen Gold und ausländiſche Wert⸗ papiere einſtweilen nur im Betrage von 200 Millionen Dol⸗ lar für die Bezahlung der Lebe Airteleinfuhren verwertet werden dürſen.: N Ferner haben die aſſpeijerten Reaierungen. um auf die Belebung der induſtriellen Ausſuhenigkeit und damit auf die Wiederherſtellung der inneren Ordnung in Deutſchland einzuwirken, verlangt, daß die Einfuhren niemandem zu⸗ kommen dürfen, der infolge eigenen ſchuldens arbeitslos iſt. Die deutſche Regierung hat ſich ſchließlich bereit erklärt, in Brüſſel ein Depot von 11 Millionen Pfund Sterling in Gold zu hinterlegen, damit mit der Lieferung von Lebens⸗ mitteln ſofort begonnen werden kann. Das Depot iſt zu⸗ rückzugeben, ſobald andere Mittel bereitgeſtellt werden für die Ueberlaſſung der beſchlagnahmten ausländiſchen Wert⸗ papiere an die aſſoziierten Regierungen. Es ſollen von aſſoziierter und deutſcher Seite Komitees gebildet werden, die an einem noch zu bezeichnenden Platz zuſammentreten werden. Die aſſoziierten Regierungen verlangen ferner, daß mit der Beſchlagnahme der ausländiſchen Wertpapiere ſofort vorgegangen wird, was von deutſcher Seite anerkannt wurde. Durch die bislang von den aſſoziierten Regierun⸗ gen anerkannten Zahlungsmittel wird etwa nur die Hälfte der Lebensmittel zu decken ſein, deren Einfuhr nach Deutſch⸗ land geſtattet iſt. Die Frage der Deckung des Reſtes muß ſpäteren Verhandlungen vorbehalten werden. Das Abkommen über die Zurverfügungſtellung der Flotte enthält die Ausführungsbeſtimmungen zum Trierer Abkommen. Hierbei ſind einige Zuſagen gemacht worden. Insbeſondere ſind gewiſſe Ausnahmen, wenn auch vorläufig nur proviſoriſch, zugeſtanden worden, ebenſo bezüglich der deutſchen Mannſchaften und der Schiffsladungen. Auch die Frage des Delegierten iſt in einem Sinne entſchieden wor⸗ den, der ein Arbeiten desſelben erhoffen läßt. Der weſentliche Unterſchied dieſer Vereinbarungn gegen⸗ über den bisherigen Verhandlungen liegt darin, daß die aſſoziierten Regierungen nicht Deutſchland die Lieferung einer beſtimmten Menge von Lebensmitteln garantieren, ſondern das Recht einräumen, Lebensmittel in der Höchſt⸗ menge von 370 000 Tonnen monatlich durch ſelbſtändige Ab⸗ ſchlüſſe von Verträgen in den feindlichen oder neutralen Staaten einzuführen. Die Erhaltung der Kreditfähigkeit Deutſchlands gegenüber dieſen Ländern iſt dabei die Vor⸗ ausſetzung für die Möglichkeit der Außuntzung der Einfuhr⸗ erlaubnis, und deshalb iſt unſere wichtigſte Aufgabe, ietzt für möglichſte Steigerung der Ausfuhr von Rohſtargen and induſtriellen Erzeugniſſen zu ſorgen. CCC 2 rn 2 22 5 Zug ſeinem Lächeln wieder beigeſellte.„Ich will Ihnen geſtehen,“ ſagte er,„daß ich nicht die geringſte Neigung hätte, von der geſunden Anſicht, die Sie ſoeben ausgeſpro⸗ chen, abzuweichen, wenn ich nicht Rückſicht auf Black nehmen möchte, einen alten, treuen Arbeiter, deſſen ich mich ſchon ſeit Beginn meiner Karriere entſinne und der mehr wert iſt, als drei Johnſons zuſammen. Das, was unſer Geſchäft verlieren muß, wenn wir John⸗ ſon zur Liquidation ſeiner Forderung zulaſſen, ſteht in keinem Verhältnis zu den Folgen, die deſſen Verluſt für ihn und ſomit für Black's alte Tage haben könnte — ſie würden faſt ſicher den Fall des Geſchäfts bringen. Ich werde alſo das Opfer auf mein Privat⸗Konto nehmen. Sobald Johnſon kommen ſollte, weiſen Sie ihn zu mir!“ Er nickte leicht und wandte ſich nach ſeinem Zimmer. Reichardts Bruſt aber hob ſich unter Empfindungen, wie er ſie bisher in dem Maße noch nie gekannt. Er meinte in dieſem Augenblicke ſich für den Mann, der von ihm gegangen, wie für die ihm anvertraute Stellung in jede Gefahr ſtürzen zu können und noch lange ſtand er, mit dem Lächeln glücklichſter Befriedigung vor ſich hin⸗ ſinnend, ehe er, langſam den Kopf hebend, ſich ſeinen Arbeiten zuwandte. Es war Mittag, als ſich die Tür nach dem Vorder⸗ zimmer öffnete und John geräuſchvoll eintrat.„Ich bin ſo ſehr mit anderen Dingen beſchäftigt geweſen, Will, und bin es noch, daß ich kein Wort von der ganzen Sache weiß,“ hörte ihn Reichardt ſagen;„wenn Vater mit dem Kaſſierer hat ſprechen wollen— hier iſt er!“ Der Daſitzende blickte auf und ſah in William Johnſons Geſicht, der, hinter dem jungen Froſt einge⸗ treten, ſoeben wie in unangenehmer Ueberraſchung den Kopf nach Reichardt wandte.„Mr. Froſt hat jeden⸗ falls von Ihrem wirklichen Kaſſierer geſprochen!“ ſagte der Letztere, das Geſicht kurz nach ſeinem Begleiter kehrend. „Das iſt er, Mr. Reichardt, Sir!“ erwiderte John mit einem Lächeln, das nicht ohne einen Anflug von Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. 0 Froſt nickte, während ſich der frühere eigentümliche No. 68 T———.T...........————————— Das Schickſal der Ryheimtanve. Der Amerikaner Frank H. Simonds ſchildert, wie er ſagt auf zuverläſſiger Grundlage das Schickſal der Länder am Rhein folgendermaßen: 5 Die elſäſſiſch⸗lothringiſche Frage wird nicht wieder eröffnet werden, die abgeſchmackte deutſche Forderung nach einer Volksabſtimmung in Elſaß⸗ Lothringen wird abgelehnt, kurz, Elſaß⸗Lothringen wird fortan als franzöſiſches Gebiet betrachtet, das 1871 Frankreich geraubt und von ihm im Augenblick der deutſchen Niederlage im November 1918 zurückgewonnen wurde. Ferner wird man Frankreich geſtatten, das verhältnismäßig kleine, aber wegen der reichen Kohlenſchätze wichtige Gebiet des Saartales ein⸗ zuverleiben, nachdem die Deutſchen die franzöſiſchen Kohlen⸗ bezirke des Nordens für wenigſtens 10 Jahre außer Betrieb geſetzt haben. Schließlich wird zwiſchen Belgien und Frank⸗ reich weſtlich des Rheins eine Rheiniſche Republik errichtet werden, die zwiſchen Deutſchland und den Ländern, die es 1914 mit Krieg überzog, als Pufferſtaat dienen ſoll. Die Frage der Rheiniſchen Republik ſoll folgendermaßen gelöſt werden: Zunächſt iſt keine Rede davon, daß Frankreich oder Belgien, abgeſehen vom Saargebiet und zwei oder drei franzöſiſch ſprechenden Städten an der belgiſchen Grenze unter denen Malmedy die größte iſt, irgendeinen Teil diefes Gebiets annektieren wollten. Das ſteht für jetzt und für die Zukunft feſt, es iſt nicht daran zu denken, daß dieſes Gebiet femals, ſei es von den Franzoſen oder von den Deutſchen. einverleibt werden wird. Es wird anerkannt, daß es deut iſt; es wird anerkannt, daß die Annexion durch Frankreich dort ein neues und gefährliches Elſaß⸗Lothringen ſchaffen und eine deutſch⸗patriotiſche Bewegung hervorrufen würde die ſich für dre Zukunft ebenſo als ein Friedenshindernis herausſtellen würde, wie es die Einverleibung Elſaß⸗Loth⸗ ringens nach 871 war. Dagegen glaubt man, daß die Be⸗ wohner dieſes Gebietes, wenn ſie erſt dem preußiſchen Efn⸗ fluß, der außer in der Pfalz das weſtliche Rheinufer hun⸗ dert Jahre beherrſcht hat, entzogen ſind, ſich bis zu einem gewiſſen Grade von dem üblen Einfluß des preußiſchen Ger ſtes unabhängig machen werden, zumal, da ihnen natürlich dieſer preußiſche Geiſt unſympathiſch iſt und ſie ſich einſt von den Ideen der franzöfiſchen Revolution hatten durchdringen kaſſen. Aber es wird anerkannt, daß es unmöglich und auch unbillig wäre, dieſer Bevölkerung das Recht der Selbſtbe⸗ ſtimmung zu nehmen. Als Ergebnis iſt man daher überein gekommen, daß die Rheiniſche Republik nur ſo lange be⸗ ſtehen ſoll, bis Deutſchland ſeinen finanziellen Verpflichtun gen gegen Frankreich und Belgien nachgekommen ſein und alle Verpflichtungen erfüllt haben wird, die ihm der neue Verſailler Vertrag auferlegt. Iſt das geſchehen, ſo werden die Beſetzungsheere, die bis dahin am Rhein Wacht halter werden. zurückaezogen und dann wird es der Bevölkerung der Rheiniſchen Republik überlaſſen werden, nach ihrem freien Willen zu entſcheiden, ob ſie zu Deutſchland zurück⸗ kehren oder als ein unabhängiger Staat weiter beſtehen will. Will man ſich auf einfache Weiſe klarmachen, was Frank⸗ reich und Belgien mit der Errichtung dieſer neuen Rheini⸗ ſchen Republik bezwecken, ſo nehme man eine Karte von Weſteuropa und ziehe eine Linie zwiſchen Belgien, Luxem⸗ burg, Elſaß⸗Lothringen zum Rhein. Daraus erhellt, daß, ſolange dieſer Staat beſteht, Frankreich udn Belgien zwiſchen ſich und dem deutſchen Einfall den breiten Gürtel eines Ge⸗ bietes von 4 bis 5 Millionen deutſcher Bevölkerung haben, einen neuen Staat, der, wie die Schweiz, ſich wirkſam zwi⸗ ſchen nationale Eiferſüchteleien ſtellt und die unmittelbare Fernſprechanſchluß Nr. 16. Gefahr eines Zuſammenſtoßes infolge von Grenzfällen fern⸗ hält. Sollte dieſer Staat, wenn für ihn die Stunde der Selbſtbeſtimmung geſchlagen hat, ſich dahin entſcheiden, daß er ſein ſelbſtändiaes Daſein fortſetzen will. ſo wird er die 2 war,„Nr. erwartet.“ Zwiſchen Johnſons Augenbrauen machte ſich jetz! ein eigentümliches Zucken bemerkbar, als wiſſe er nicht, welche Miene anzunehmen.„Dank Ihnen Sir,“ ver⸗ ſetzte er endlich, ſchien aber augenſcheinlich noch eine Frage auf den Lippen zu haben. Wie in einem raſchen Entſchluſſe indeſſen wandte er, den Kopf zurückwerfend, ſich plötzlich ab und öffnete die Tür zu Froſts Zimmer. Kaum war er verſchwunden, als ſich auch Johns Geſicht wieder in der vorderen Türöffnung zeigte.„So!“ rief dieſer halblaut, nach einem vorſichtigen Rundblick ein⸗ tretend,„mich auch um anderer Leute Dinge zu küm⸗ mern, wenn ich ſelbſt nicht weiß, wo mir der Kopf ſteht! Fürs erſte habe ich mit Ihnen zu reden, Reichardt, und zwar ſehr ernſthaft,“ ſetzte er die Stirn runzelnd hinzu,„es iſt längſt Mittag, und ſo werde ich Sie nach Ihrer Wohnung begleiten.“ „Doch nichts gefährliches?“ fragte Reichardt, ſich lä⸗ chelnd zum Gehen fertig machend. „Kommt auf die Umſtände an, Sir!“ war die Ant⸗ wort, mit der er Reichardt nach dem Ausgange voran⸗ ging. Die beiden verließen das Haus. (Fortſetzung folgt.) a Zähl der kleinen Nationen, denen der Vorrerdund rer e fand verbürgt, um eine vermehren; beſchließt er aber, zu Deutſchland zurückzukehren, ſo wird er zweifellos nach den Jahren der Trennung von preußiſchem Einfluß erheblich zur Stärkung des liberalen Elements in Deutſchland und Jo zur Abschwächung der Gefahr eines neuen Angriffs durch dentſchen Imperialismus und deutſchen Militarismus bei⸗ tragen. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird ſo die weſt⸗ liche Löſung ausfallen. So lange Deutſchland ſeine Ver⸗ pflichtungen nicht abgelöſt hat, wird es in die Beſetzung ſei⸗ ner rheiniſchen Gebiete einzuwilligen haben, ſo wie es nach 1871 die öſtlichen Departements Frankreichs ſo lange beſetzt hielt, bis dieſes die ihm von Bismarck auferlegte Entſchä⸗ digung bezahlt hatte. Während dieſer Zeit der Beſetzung werden die Länder am Rhein von Deutſchland getrennt, und es wird ihnen geſtattet, ihre eigene politiſche Organiſatton und ihr eigenes politiſches Leben zu haben, aber nicht als ein Teil Deutſchlands. Statt deſſen haben ſie ſich zu einem eige⸗ nen unabhängigen Staat zuſammenzuſchließen, in dem die Drönung durch die Heere der Verbündeten aufrechterhalten wird und in der gleichen Weiſe gegen die Gefahren der deut⸗ ſchen Revolution wie gegen die Möglichkeit einer Einver⸗ teibung durch Frankreich oder Belgien geſichert iſt. Mit einem Wort, dieſe Länder ſtehen für die beſtimmte Zeit der Beſetzung durch die Verbündeten, die ein Jahrzehnt dauern kaun, unter der gemeinſamen Aufſicht aller Nationen, die den Völkerbund unterſchrieben haben, und während dieſer gan⸗ zen Zeit wird Deutſchland am Rhein endigen. Frankreich aber wird ſich von den Wunden des Krieges erholen kön⸗ nen 5 wird keinen neuen deutſchen Angriff mehr zu fürch⸗ ken en, Reichsnationalverſammlung. j Tagesordnung der nächſten Sitzung. Berlin, 16. März. Auf der Tagesordnung der auf den 25, März einberufenen Sitzung der Nationalverſammlung ſteht u. a. die Anfrage des Abg. Haaſe über den Stand⸗ vechtsbefehl Noskes und das Verbot der„Freiheit“ und der „Noten Fahne“. Außerdem ſteht auf der Tages ordnung fol⸗ ö e Anfrage der Abgeordneten Gröber und von Payer:„Welche Maßnahmen gedenkt die Reichsregierung Zur Förderung der durch den Krieg folgenſchwer geſchädigten ——47 und kleineren Gewerbe⸗ und Handeltreibenden zu Drahtnachrichten. 5 Ruhe in Berlin. T. U. Berlin, 16. März. Reichs wehrminiſter Noske erlüßt eine Bekanntmachung, in der er be⸗ kunt gibt, daß die militäriſchen Maßnah⸗ men in Berlin zum Abſchluß gelangt ſind. Die Kämpfe hätten aufgehört, deshalb befehle er, daß jeder, der nach dem 9. März mit Waffen in der Hand gegen Regierungstruppen kämpfend angetroffen werde, erſchoſſen würde. Die Internataonaliſierung des Nordoſtſee⸗Kanals. TU. Berlin, 16. März. Nach Meldungen des „Politiken“ wird unter den Plänen, die für den Nord⸗ oſtzee⸗Kanal vorgeſchlagen würden, auch der Plan der Ueberwachung durch eine internationale Aktien⸗ geſellſchaft erwogen. Der Wert des Kanals ein⸗ schließlich der Uferſtreiſen ſoll von der allgemeinen Entſchädigung in Abzug gebracht werden. Es ſei nicht ausgeſchloſſen, daß Deutſchland ſpäter eine An⸗ zahl Aktien erhalten könne. a Die Zulunft der Donauſchiffahrt. TU. Köln, 16. März. Der Donauſchiffahrts⸗ geſellſchaft und ichen Schiffahrtsgeſell⸗ ſchaft iſt von der Entente der Befeyl zugegagnen, daß die Don auſchiffahrt von Preßburg bis Braila unter Kontrolle des tſchecho⸗ſlova⸗ kiſchen Staates geſtellt werde. Es darf kein Schiff auf der Donau verkehren, ohne die Erlaub⸗ nis der Tſchecho⸗Slovakei. Alle Paſſagierdampfer 8 eine größere Anzahl Monitore ſind abzuge⸗ en. Lichnowsky deutſcher Geſandter in Warſchau? Berlin, 15. März. In Hamburger Kreiſen ver⸗ lautet nach der„Voſſ. Ztg.“, daß nach Friedensſchluß Fürſt Lichnowsky zum Geſandten in Warſchau er⸗ nannt wird. (Lichnowsky war bis Kriegsausbruch deutſcher Botſchafter in London. Er wurde während des Krie⸗ ges aus dem Herrenhaus ausgeſchloſſen wegen ſeiner angeblich landesverräteriſchen Haltung. D. R.) Wilſon gegen die Pariſer Beſchlüſſe. Tu. Wien, 16. März. Ju einem Pariſer Funkſpruch wird feſtgeſtellt, daß Wil ſon ſich den während ſeiner Ab⸗ weſenheit getroffenen Vereinbarungen noch nicht angeſchloſſen habe. Die Beſprechungen Wilſons geſtern in Paris bewieſen, daß er jenes Programm, das jetzt abge⸗ ſchloſſen werden ſolle, in nächſter Zeit genan prüfen werde. Amerika gegen die Auslieferung Danzigs? W. T. B. Berlin, 16. März. Nach Blättermeldungen ſoll nur ein einziger Staat, wahrſcheinlich Amerika, ge⸗ gen die Zuteilung von Danzig an Polen Einſpruch erhoben haben. Bolſchewiſtiſche Uuruhen in Süd⸗Slavien. T. Uu. Lugano, 16. März Wie die„Stampa“ meldet, find in ganz Süd⸗Slavien bolſchewiſtiſche Un⸗ ruh en ausgebrochen. Bolſchewiſten für Berlin. Berlin, 16. März. Das Lettiſche Preſſebüro meldet: Die Bolſchewiſten ſenden von Rußland mehrere rote Regimenter nach Europa und nach außereuropäiſchen Ländern. Ein Re⸗ giment wurde bei Telechi in einen Kampf mit deutſchen Truppen verwickelt und faſt vollſtändig aufgerieben. Es hatte die Abſicht, ſich durch Oſtpreußen durchzuſchlagen und nach Berlin zu marſchieren. Ein neues Luftſchiffgas. W. TB. Paris 16. März. Wie der„Matin“ meldet, haben die Verſuche engliſcher und amerikaniſcher Techniker, die Exploſionsgefahr des Lenkluftſchiffes zu vermeiden, durch Anwendung von Heliumgas auſtatt des Waſſerſtoffgaſes zu einem vollen Erfolg geführt. Durch neu entdeckte Heliumquellen in Amerika iſt das bis⸗ 2 ſehr teure Heliumgas auf ein Zwanzigſtel ſeines Prei⸗ es zurückgegangen. Durch Anwendung dieſes nicht explo⸗ dierenden Gaſes können die Motore im Innern des Luft⸗ ſchiffes angebracht werden. Mit dieſen Luftſchiffen ſollte angeblich Berlin bombardiert werden, was durch Unterzeichnung des Waffenſtillſtandes verhindert wurde. SSrZ————— Ein neuer Bergarbeiterſtreig? 755 1 e 5 1 . ö f Durchſuchung des Amſterdam, 16. März. Dem„Telegraaf“ zufolge meldel die„Times“ aus Köln, daß es im geſamten weſtfäliſchen Induſtriegebiete ſtark gäre. Die Nachrichten aus Remſcheid ſeien ſo beunruhigend, daß man wohl mit Zuſtimmung aller Parteien mit Ausnahme der Unruheſtifter ſelbſt zur Aus⸗ dehnung des britiſchen Kopfes bis über das Solinger Ge⸗ Hiet hinaus übergehen werde. Wie die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt, wurden bei einer Ratinger Waldes bei Düſſeldorf drei Waffenlager der Spartakiſten, darunter ein feſtgemauerter Unterſtand, gefunden. Insgeſamt fand man im Innern 3 Maſchinengewehre, 120 Gewehre und über 200 000 Patro⸗ nen, von denen ein erheblicher Teil in Dum⸗Dum⸗Geſchoſſe umgewandelt war. W. T. B. Bochum, 16. Mürz. In einer vom alten Bergarbeiterverband einberufenen Konfe⸗ renz zur Beſprechung aller im Vordergrund ſtehen⸗ den Bergarbeiterfragen wurde einſtimmig be⸗ ſchloſſen, die Herabſetzung des 8ſtündigen Arbeitstages auf 7 Stunden zu fordern. Ab 1. Januar 1920 wird dann der 6ſtündige Ar⸗ beitstag verlangt. Im Falle der Ablehnung die⸗ ſer Fordecung ſoll in den Streik eingetreten wer⸗ den. An die Reichsregierung wurde ein Telegramm geſchickt, in dem ihre Zuſtimmung zu dieſer Regelung und die Anerkennung der Beſchluſräte nefarbert mira Aus Baden und den Nachbargebſeten —Poſtverkehr mit dem Kehler Gebiet. Vvn jetzt an iſt wieder ein beſchränkter Poſtverkehr zwiſchen dem unbeſetzten Deutſchland und dem Brückenkopfgebiet Kehl geſtattet. Brief⸗ poſtſendungen ſind in der Richtung aus dem unbeſetzten Deutſchland nach dem Brückenkopfgebiet von Kehl im glei⸗ chen Umfang und unter den gleichen Bedingungen wie nach Elſaß⸗Lothringen zugelaſſen. „ Entwürfe zu Wohnungseinrichtungen. Das Landes⸗ gewerbeamt in Karlsruhe fordert die badiſchen Handwerker und Fachleute zur Einſendung von Entwürfen zu einfachen Wohnungseinrichtungen zwecks Erwerbung auf. Schrift⸗ liche oder mündliche Auskunft erteilt das Landesgewerbe⸗ E Lebensmittel für Lungenkranke. Das Ernährungs⸗ miniſterium hat angeordnet, daß bei Lungenkranken die wöchentlichen Zuſätze zu den der verſorgungs berechtigten Bevölkerung zuſtehenden Fleiſchmengen ſtatt bisher bis zu 250 Gramm nunmehr bis zu 400 Gramm betragen dürfen. 4 Kehl, 16. März. Die Beſatzungsbehörde befahl, daß die Stadt Kehl täglich 1000 Liter Milch nach Straß⸗ burg zu liefern habe, Dadurch ſei die Milchverſorgung Kehls kritiſch geworden. N 1 Lörrach, 15. März. Die„Breisg. Ztg.“ berichtet, daß ſich unter der Arbeiter ſchaft der Nachbarorte eine Be⸗ wegung geltend macht. Man glaubt, vor einer allgemei⸗ nen Lohnbewegung unter der Arbeiterſchaft der Induſtrie des Wieſentales zu ſtehen. Die Landes verſammlung der Deutſchen Demohratiſchen Partei findet, wie ſchon gemeldet, am Sonntag den 30. März, vormittags ½ 10 Uhr, im großen Saale der ſtädtiſchen Feſthalle in Karlsruhe ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen folgende Punkte: 1. Konſtituierung der Landesverſammlung: Wahl des Vorſitzenden, der Stellvertreter und der Schriftführer. 2. Parteibericht. Berichterſtatter: Abg. Hummel, Vorſitzender des Vollzugsausſchuſſes. 3. Fraktionsbericht. Berichterſtatter: Abg. König, Vorſitzender der deutſch⸗demokratiſchen Fraktion der badiſchen Nationalverſammlung. 4. a) Beratung der Satzungen der Deutſchen Demokrati⸗ ſchen Partei in Baden. Berichterſtatter: General⸗ ſekretär Dees; b) Parteifinanzen. Berichterſtatter: Dr. N Kittel. 5. Wahl der Parteiinſtanzen. 6. Anträge und Wünſche. Zur Teilnahme an der ordentlichen Landesver⸗ ſammlung ſind alle eingeſchriebenen Mitglieder der Deutſchen Demokratiſchen Partei in Baden berechtigt. Der Zutritt iſt nur gegen beſondere Eintrittskarten geſtattet, die von den Vorſitzenden der Ortsvereine ausgegeben werden. Einzelmitglieder der Landes⸗ partei erhalten ihre Eintrittskarte auf Anfordern durch das Generalſekretariat, Karlsruhe, Stefanien⸗ ſtraße 23(Fernſprecher Nr. 5012 und 5013). Anträge, die auf der Landesverſammlung zur Beratung ge⸗ ſtellt werden ſollen, müſſen ſpäteſtens bis 25. März beim Generalſekretariat eingereicht werden, wohin auch alle Anfragen zu richten ſind. 5 Di.ieſer konſtituierende Parteitag muß zu einer machtvollen Kundgebung für den demokratiſchen Ge⸗ danken werden und zeigen, daß die Deutſche Demo⸗ kratiſche Partei im politiſchen Leben Badens ein Fak⸗ tor iſt, mit dem zu rechnen iſt. Um die Verfaſſung. f Raſtatt, 16. Mäcz. Im dicht beſetzten Lindenſaale ſprach vorgeſtern in der Verſammlung des Raſtatter Ortsvereins der deutſch⸗demokratiſchen Partei Staatsrat Dr. Glockner von Karlsruhe über den Entwurf der neuen badiſchen Verfaſſung und den Verlauf der Kommiſſions bera⸗ tung. Der Redner gab zunächſt eine kurze Vorge⸗ ſchichte des Entwurfs und betotte dabei insbeſondere die Notwendigkeit, daß jeder Wähler ſich mit dem Entwurf eingehend befchäftige, da er ja dem Lande in Bälde zur Volks tem ung vorgelegt werden ſolle. Er bedauerte die Eile, welche die Fer⸗ tigſtellung des Entwurfs erheiſchte. Es ſei aber dan großen Eifers und Fleißes jedes einzelnen Mitglie⸗ des der Verfaſſungskommiſſion trotzdem gelungen, ein Werk zu ſchaffen, das eine brauchbare Grundlage des künftigen Staatslebens abgebe. Der Entwurf habe viele Vorzüge gegenüber der alten Verfaſſung. Der Text ſei lesbarer, verſtändlicher geworden, vieles aus der alten Verfaſſung ſei beſeitigt worden, das Ganze ſei viel klarer, ſo daß die Verfaſſung ein Volksbuch werden und ſo viel mehr in das Bewußtſein des Vol⸗ kes eindringen könne. Das ſei ja auch nötig, denn jeder müſſe ſich in die Verfaſſung vertiefen vor der Abſtimmung. Es ſei deshalb von der Regierung auch beabſichtigt, den Verfaſſungsentwurf nach ſeiner An⸗ nahme durch die Nationalverſammlung in großer Maſſe im ganzen Lande zu ver e eee e Sodann ging der Redner auf die einzemen Pur graphen des Verfaſſungsentwurfes ein. Er wußte dabei ſeinen Bericht dadurch beſonders reizvoll u geſtalten, daß er zeigte, wie in der Kommiſſion die Gegenſätze der Anſchauungen und Temperamente auf⸗ einanderprallten und wie ſchließlich die Diagonal der politiſchen Kräfte ein Werk zeitigte, das einen Spiegel der im Lande vertretenen Meinung darſtellt Beſonders eingehend beſprach Staatsrat Glockner die 85 18 und 19 des Geſetzes, die von der Stellung von Staat und Kirche handelten und die beſonders ernſte Meinungsverſchiedenheiten aufkommen ließen, da es naturgemäß ſchwer geweſen ſei, zwiſchen Sozialdeme kratie und Zentrum einen Kompromiß herbeizufüh⸗ ren. Das ſei ſchließlich doch gelungen und das Zen trum als ſolches wird jetzt für die Verfaſſung ſtimmen, wenn auch kein Stimmzwang für die einzelnen Par- teimitglieder beſtehen werde. Weiterhin wurde der Plan der Einfügung der berufſtändiſchen Vertretun gen in die Staatsgewalt beſprochen. Nachdem dieſer Verſuch, dieſe Vertretungen in einer Erſten Kammer dem Staate nutzbringend zu verwenden, geſchei ſei, habe man die Möglichkeit erörtert, aus ihnen eim Art Geſetzesbeirat, Gutachtenkammer, zu bilden, welche gehört werden muß, ohne eine Stimme bel der Geſetzgebung zu haben. Leider iſt eine Einigung über dieſe Idee, welche wertvolle Kräfte nutzbar men würde, ohne ſie zu politiſieren, nicht erzielt wo den; doch iſt in dieſer Frage das letzte Wort wog noch nicht geſprochen. Des längeren verbreitete ſich der Referent noch über die Frage der Volks⸗Initis tive und des Referendums und gab ein klares Bild über die Beſtimmungen dieſer Neuerungen im Ver faſſungsentwurf. 1 Es war dem Redner leider nicht möglich, ſein intereſſanten Erklärungen zu Ende zu führen, da da Zeit zu weit vorgeſchritten war. Es iſt aber zu er warten, daß Herr Glockner ſeinerzeit einen zweiten Vortrag hier halten wird. Mit Nückſicht darauf wurde auch auf Vorſchlag von Herrn Rechtsanwall Roth die Diskuſſion über den Verfaſſungsentwul verſchoben.„ Deutſchland. Steigung des Markkurſes? E. Baſel, 16. März. Aus ſchweizeriſchen Bankkreiſen wird mitgeteilt, daß eine Erhöhung des Markkurſes unmtt 18 bevorflehe. Eine Anzahl Banken ſoll bereits v verſtändigt worden ſein. Die Entente werde einen Zwa kurs einführen, der um 30 Prozent höher ſein ſolle an der bisherige. Dieſe Maßnahnre ſtehe im inneren Zuſam menhang mit der Wiederaufnahme von Verhandlungen bie Lebensmittelverſorgung Deutſchlands. Sozialisierung der Landwirtſchaſt. Fchaft ſtark in Mitleidenſchaft ziehen werden, ist ein ec agetreibegeſeg in Vorbereitung. Belhe a Verteilungsmonopole vor. tre monopol erwartet das Reichsſchatzamt einen jährlichen Er trag von 800 Millionen Mark.(2). Die Koſten des Weltkrieges. Die Amerikaner beſitzen eine gewiſſe Geſchicklichtel und jedenfalls eine große Vorliebe für Statiſtiken was natürlich noch nicht beſagt, daß ihre Statiſtikel auch immer richtig und die Schlüſſe daraus zutreffend ſind. Von Intereſſe iſt aber eine Aufſtellung, die vol der Machanics and Metals Nationalbank in Nen vork über die Kriegskoſten veröffentlicht worden i Der genannten Bank zufolge wird das geſau Volksvermögen der Vereinigten Staat auf 1000 Milliarden Mark geſchätzt. Die Staatz ſchulden betrugen am 1. Auguſt 1914 4 Milliarden Mark und ſind bis 1. Januar 1919 auf 84 Milliarde angewachſen, ſie machen alſo jetzt 8,4 Prozent 9 Volksvermögens aus. Das Volksvermögen Gr 05 britanniens wird auf 360 Milliadren Mark 1 gegeben. Die Schulden ſind infolge des Krieges ö dem genannten Zeitraum von 14 auf 160 Milliarbe⸗ ö Mark oder 44,4 Prozent des Volksvermögens g 6 gen. Frankreichs Schuldenlast hat bei einen, Nationalvermögen von 260 Milliarden Mark ein Steigerung von 26 auf 120 Milliarden erfahren, wa einer Belaſtung des Nationalvermögens von 46, Prozent entſpricht. Rußland ſoll ein Volks ver mögen von 240 Milliarden Mark beſitzen. Sei Schulden haben ſich von 18,4 auf 108 Milliarden* mehrt(45 Prozent). Italiens Beſitz beträgt 11 Milliarden; die Schulden ſind von 11,2 auf 48 4 liarden(40 Prozent des Volksvermögens) angewa 1, ſen. Die durch den Krieg herbeigeführte Schulden vermehrung auf ſeiten der Verbündeten zuſammen wird demnach auf 446,4 Milliarden(von 73,6 auf 520 Milliarden) berechnet. 9e. Das Volksvermögen Deutſchlands ſetzt d. amerikaniſche Statiſtiker nur auf 340 Milliarden 1 die deutſchen Berechnungen vor dem Kriege ſchwa ten zwiſchen 360 und 375 Milliarden Mark. 1 deutſchen Reichsſchulden gibt die amerikaniſche Sta 1 ſtik vor dem Kriege mit 20,8 Milliarden an, am 7 Januar 1919 betrugen ſie 160 Milliarden(47 Per, zent des Volksvermögens). Oeſterreich⸗ la garns Volksvermögen betrug 160 Milliarden. 700 Schulden ſind von 14,8 auf 96 Milliarden Mark(h, Prozent des Volksvermögens) geſtiegen. Die 0 ſchuldung der beiden Mittelmächte erfuhr ſomit en Erhöhung von 35,6 auf 256 Milliarden Mark. tel Insgeſamt hat der Weltkrieg für die genann ſteben Mächte eine Vermehrung der Schulden weg 109,2 auf 776 Milliarden Mark gebracht, mit anden Worten: Die Bruttokriegskoſten der genannten Stag ten belaufen ſich nach der amerikanſichen Berechmm auf 666,8 Milliarden Mart. Es erübrigt ſich zu fach daß inzwiſchen, d. h. vom 1. Januar 1919 ab Schulbenverhältniſſe eine wesentliche Verſchiebun 5 8 e FF 2 5 ö 8 en 2 * 1 9 28 N * — — 8 * r — 2 N — N 2 a Euem Anſchluß hötten * N 0 e ge Sb nächſt der Führung eines Stammbaumes oder einer zwar zu Ungunſten der Mittelmächte, vor allem tſchlands erfahren haben. Ferner iſt zu erwäh⸗ daß der amerikaniſche Statiſtiker die Verſchul⸗ ing der deutſchen Bundesſtaaten für ſich nicht in echnung genommen hat. Andererſeits ſind in den chuldbeträgen der Verbandſtaaten auch die Anleihen eſer Mächte an andere kriegführenden Staaten ent⸗ halten, die allerdings zu einem guten Teil fragwürdig Jgeworden ſind wie die Vorſchüſſe an Rußland, Portu⸗ el Rumänien, Italien, Belgien. Anſchluß Vorarlbergs an die Schweiz? 0 die In Vorarlberg macht ſich eine Bewegung bemerkbar, i auf einen Anſchluß dieſes öſterreichiſchen Landes an dat Schweiz hinarbeitet. Ein privater Werbeausſchuß te, beſonders in den Dörfern, gegen 40000 Unterſchriften r aufgebracht, da man den Leuten vorgeredet hatte, bei ſie weniger Schulden, weniger anz sen. zu zahlen, bekämen Rohſtoffe und Lebensmittel iſt hätten— als Schweizer— vor allem mehr Geld. Nun 2 1 Jandesrat von Vorarlberg ſehr energiſch en die Bewegung aufgetreten. Nach einem Bericht ö Land.. ins Dr. Ender wurde folgender Be⸗ chluß ei⸗ 5 de„Der Vorarlberger Landesrat lehnt es ab, das Ergebnis die vom Werbeausſchuß für den Anſchluß Vorarlbergs au 85 Schweiz veranſtalteten Unterſchriftenſammlung der amides regierung in Bern zu übermitteln, weil er nur von A 5 durchgeführten Abſtimmungen Gebrauch machen 80 Ueber den Anſchluß Vorarlbergs wird der zu wählende ſcheidtas⸗ allenfalls nach einer Volksabſtimmung, ent⸗ rriden.— Daß die große Maſſe der Vorarlberger Bevölke⸗ alas nicht für einen Anſchluß an die Schweiz ist, wird duſtemein als ſicher angenommen. Vor allem ſind die In⸗ den diellen dagegen die ſich vor kurzem erſt einſtimmig für Jndulnſchluß au Deutſchland ausgeſprochen haben. Wie fert uſtrie aber ſchafft mehr als 40 000 Leuten Brot, ſie lie⸗ uur mehr als zwei Drittel der Landeseinnahmen. Nicht gen die Fabrikanten, ſondern auch die Arbeiter ſind ge⸗ 2 den Anſchluß an die Schweiz, weil ſie wiſſen, daß die krttarlberger Induſtrie, Stickerei ſowohl als Textilindu⸗ e Jugrunde gehen müßte, wenn auch für die erſte Zeit leicht Achaffung der Rohſtoffe und Lebensmittel— viel⸗ 2 leichter wäre.— 635 o ninſtweilen hat der Landesrat ein Prüfungs⸗ chen zee beſtellt, das die wirtſchaftlichen Folgen der mög⸗ ein n Anſchlüſſe für die Geſamtheit des Volkes und für die bielnen Berufsgruppen zu unterſuchen hat. Die Er⸗ einge haben in ſtaatlicher, kultureller und finanzwirt⸗ keltktlicher Richtung zu erfolgen. Entſprechend der Wichtig⸗ ſelbder Sache wird der Landeshauptmann auch weiterhin die Berichterſtattung beibehalten. Bunte Mappe. Spartakus⸗Größen. ö leb er„Vorwärts“ at ſich die Mühe gemacht, in das Vor⸗ ber leverſchiedener Perſönlichkeiten hineinzuleuchten, die in etzten Zeit im Spartakusbund eine Rolle ſpielten. Und fell ommen ganz eigenartige Ergebniſſe zutage. Der Dar⸗ Da des Blattes entnehmen wir das Folgende: dem das ſind die Radikalen!“ Dieſer Ruf wurde ſelbſt auf em arteitag der Unabhängigen laut, als der gewiß nicht ſlaßtate Blog feſtſtellen mußte, daß der Radikale Got⸗ kats 6, der frühere Präſident des Großberliner Soldaten⸗ dand ein Mann iſt, der vor 9 Jahren wegen ehrenrühriger Er battngen aus der Partei ausgeſchloſſen werden mußte. ſengatte den Genoſſen Rollwagen fälschlich wegen Meineids f basiert!— Gottſchling iſt keine Einzelerſcheinung. Da 50 er geſchaßte Leutnant Dorenbach, der als ehemaliger Lertrer der Volksmarinediviſion zu Liebknechts engſten die Rauten eim Januar⸗Putſch gehörte und ſchon damals ſolte lksm. einediviſion zu den Spartakiſten hinüberziehen Sberleutnant Walz, der in den Tagen der Revolution ein kigenemacher der Radikalen, wenige Tage ſpäter von ſeinen lion en Geſinnungsgenoſſen überführt wird, vor der Revolu⸗ leiſte em Oberkommando in den Marken Spitzeldienſte ge⸗ in 18 zu haben.— Iſt es ein Zufall, daß Spartakus gerade Irgaran Betrieben feſtſitzt, in denen es früher die wenigſten kerlimiſierten und die meiſten Gelben gab? Im Groß⸗ Diener Arbeiterrat macht ſich jetzt der Kommuniſt Karl Frie geltend. Tiedt war früher Gauleiter der Berliner Fledes beschädigten. Inzwischen hat man etwas näher in geſers Vergangenheit hineingeleuchtet und feſtgeſtellt, daß fi 1 0 Erzſpartakiſt ſich auch vor dem Kriege politiſch betä⸗ lümp at— als Wanderredner des Reichsverbandes zur Be⸗ fung der Sozialdemokratie“! Darf jedermann ein Wappen führen? außer wäre im Intereſſe der Förderung des Familienſinus wappert deutlich erwünſcht, wenn die Sitte der Familien⸗ eſanten ſich allgemein einbürgern wollte. Nichts iſt inter⸗ b zw er als die Geſchichte der Familie zurückzuverſolgen ichen ſpätere Geſchlechter feſtzuſtellen. Als äußeres der Zuſammengehörigkeit und Abſtammung bietet der abrtafel ein Familienwappen die beſte Grundlage. Lei⸗ den wer iſt durchaus nicht jedermann berechtigt, ein Wap⸗ bar. zn führen. Ein ſolches ſtellt ein Vorrecht des Adels wurde s darf nur geführt werden, wenn es„verliehen“ Wa, Nach§ 360 des Strafgeſetzbuches wird bestraft, wer Napp appen führt. Früher wurden oft auch an Bürgerliche Staaten verliehen, ſowohl in Oeſterreich als in den übrigen * des alten Deutſchen Reiches. Seit dem erſten Drit⸗ wit N. vorigen Jahrhunderts geſchieht dies jedoch nicht mehr, ausnahme vom Königreich Sachfen, das neuerdings den der Find wieder aufgenommen hat. Aber auch hier muß mer eihrung eines Wappens feitens eines Bürgerlichen im⸗ man 5 05 Verleihung vorgusgehen. Hoffentlich hört man lich dit ſolchen und ähnlichen Standes vorrechten bald gänz⸗ 17 4. Das Ernährungsabkommen. Deut die Verhandlungen über die Lebensmittelverſorgung in ſchlands, die nach dem Abbruch der Verhandlungen wiſſt daa am 6. März von den drei beauftragten Kom⸗ Finarm en für Lebensmittelverſorgung, Schiffahrt und Word zen am 13. März in Brüſſel wieder aufgenommen Ab chin waren, haben nach amtlicher Meldung noch ihren Ma luß gefunden, indem die von den„aſſoziierten“ vollmien vorgelegten Bedingungen von den deutſchen Be⸗ ächtigten angenommen wurden. egebder Wortlaut des Abkommens iſt noch nicht bekannt über 15 Das Wolffſche Tel. Bureau meldet halbamtlich ide eſſen Inhalt, daß zunächſt 200 000 Tonnen Ge⸗ deliefe und 70000 Tonnen Schweineſpeck und Schmalz rt werden ſollen. Außerdem wird Deutſchland das 10 g bewilligt, fortlaufend bis 1. September monat- ei Wo 000 Tonnen Getreide und 70 000 Tonnen Speck in diühren, woher es ſie beziehen will. Die Fiſcherei 0 een und der Bezug von Fiſchen von auswärts eg Die- eben werden. Nach Zeitunasmeldunaen ſoll die Lieferung am 15. April beginnen und die Bezugs⸗ erlaubnis würde, dem„Berl. Lokalanz.“ zufolge, nicht bis 1. September, ſondern bis 15. Dezember ausge⸗ dehnt ſein. Dies erſcheint aus dem Grunde nicht un⸗ wahrſcheinlich, weil der dringendſte Bedarf Deutſchlands bis zur nächſten Ernte nach Angabe der Reichsregierung 3,2 Millionen Tonnen beträgt, während die Bezugs- freigabe bis 1. September nur eine Geſamtmenge von 1,85 Millionen ergibt, wobei zu berückſichtigen iſt, daß unſere kommende Ernte vor allem wegen des Mangels an Arbeitskräften, Maſchinen, Futter, Düngemitteln, Koh⸗ len uſw. ziemlich mager ausfallen dürfte. Die vom Feinde geſtellten Bedingungen ſind außer⸗ ordentlich hart. In erſter Linie iſt unſere geſamte Han⸗ delsflotte auszuliefern, und zwar vor der Anlieferung von Lebensmitteln. Für dieſe letzteren müſſen zudem ſehr hohe Preiſe bezahlt werden. In Zahlung wer⸗ den in erſter Linie deutſche Ausfuhrwaren wie Kohle, Holz(es werden u. a. außer Bohlen und Brettern zwei Millionen eichene Schwellen gefordert), Kali und fremde Wertpapiere, deren ſofortige Beſchlagnahme verlangt wird, genommen. Bis zur völligen Bereinigung der Schuld⸗ ſumme hat Deutſchland 220 Millionen in Gold in Brüſſel zu hinterlegen. Die früheren deutſchen Schiffe können im weiteren zur Heimbeförderung der deutſchen Kriegsgefan⸗ genen benützt werden, doch binden ſich die Aſſoziierten be⸗ züglich der Freigabe der Gefangenen an keinen Zeitpunkt. Die Blockade als ſolche wird nicht aufgehoben. Die Verteilung der Lebensmittel in Deutſchland wird durch eine beſondere Kommiſſion überwacht, die, wie verlautet, u. a. verhindern ſoll, daß die Lebensmittel auch denen zugute kommen, die durch eigene Schuld arbeitslos ſind. Im ganzen genommen bedeutet der neue Vertrag, gegenüber den früheren Forderungen der Feinde, wonach Deutſchland nur eine einmalige Bewilligung von 270 000 Tonnen— und dieſe obendrein in ſtark verklauſierter Form— in Ausſicht geſtellt war, eine entſchiedene Beſſe⸗ rung. Wie wir aber ohne eigene Schiffe die freigegebene Einfuhr der Lebensmittel und der uns doch auch ſo nötigen Rohſtoffe für Induſtrie und Gewerbe bewerk⸗ ſtelligen ſollen, das bleibt eine offene Frage. Deutſch⸗ land wird auf lange Jahre hinaus in völliger Abhängig⸗ keit vom guten oder böſen Willen der grauſamen Feinde ſein, die ihm allein ſchon durch Schiffsfrachtſätze jede Bewegungsfreiheit vorſchreiben können. Neues vom Tage. Aus der preuß. Landesverſammlung. Berlin, 14. März. In der preußiſchen Landes⸗ verſammlung wurde durch Zuruf zum Präſidenten der Abgeordnete Leinert(Soz.), zum 1. Vizepräſibenten Dr. Porſch(Zentr.), zum 2. Dr. Frenzel(Demokr.) wählt. Bei der Beratung des Antrags Hoffmann (unabh. auf Aufhebung des Standrechts und des Belage⸗ rungszuſtands in Berlin rechnete Juſtizminiſter Heine mit den Unabhängigen ſcharf ab. Der Antrag wurde ab⸗ elehnt. l Mimiſer Heine erklärte: Den Mörder der Roſa Luxemburg haben wir ermittelt und es iſt ein Steck⸗ brief gegen ihn erlaſſen. Wir wiſſen jetzt auch, wie ihre Leiche beſeitigt wurde und der Schuldige iſt be⸗ reits gefaßt. Wegen der Tötung Liebknechts ſitzen vier Leute in Unterſuchungshaft. g Verlegung der Reichsverſicherungsanſtalt. Berlin, 16. März. Die„Tägl. Rundſchau“ hört, die Wegverlegung der Reichsverſicherungsanſtalt mit etwa 3000 Beamten von Berlin werde erwogen. Die Städte Hamburg, Kaſſel, München und Leipzig kommen in Be⸗ tracht. Zur Schuldfrage. Berlin, 15. März. Die„Tägl. Rundſchau“ ver⸗ öffentlicht Mitteilungen des Profeſſors Schiemann über die politiſchen Umtriebe, die in den Jahren 1909 bis 1914 gegen Deutſchland geſponnen wurden, die aber durch die Regierung Bethmann Hollwegs gefliſſentlich dem Kaiſer vorenthalten worden ſeien. a Berlin, 16. März. Wie eine ſoz. Korreſpondenz meldet, ſollen demnächſt umfangreiche Verabſchiedungen beſonders auch von höheren Beamten im Reichsdienſt vor⸗ genommen werden. In Preußen ſeien hoffnungsvolle Anfänge gemacht worden. Der Oberpräſident von Bran⸗ denburg, v. Löbell, iſt außer Dienſt geſtellt worden. Meiningen, 15. März. Der Landtag des Frei⸗ ſtaats Sachſen⸗Meiningen wird aus 14 Mehr⸗ heitsſozialiſten, 1 Unabhängigen, 5 Bauernbündlern, 1 Deutſchnationalen und 3 Deutſchdemokrate beſtehen. eee Vermiſchtes. Eiſenbahnunglüch. Bei Sandersdorf(Prov. Sachſen) ſtieß ein Perſonenzug mit einer Lokomotive zuſammen. 2 Bahn⸗ angeſtellte ſind tot, 10 Neiſende ſchwer und 7 leicht verletzt. Zeitfreiwillige. Das Reichsminiſterium hat an die Studie⸗ renden der e und der N Hochſchule in Charlottenburg die Aufforderung gerichtet, ſich in möglichſt großer Zahl auls Zeitfreiwillige zur Unterſtützung der Re⸗ ee e im Kampf gegen die drohende Anarchie zur erfügung zu Hochſc Die Anmeldungen darauf waren ſo zahl⸗ reich, daß die Hochſchulen vorübergehend geſchloſſen werden. Wilhelm II. auf Schloß N Der Amſterdamer Mitarbeiter der„Köln. an gibt in ſeinem Blatte folgende Schilderung: Gendarmen und Reichspoliziſten überwachen Schloß Amerongen, wo das frühere Kaiſerpaar noch immer weilt, Wer in das Schloß kommen wil, muß ſich zur Wohnung des Ver⸗ walters verfügen, wo ihm die Karte des Grafen Bentinck aus⸗ Sauter wird. Mit dieſem Talisman muß er 15 am erſten chloßtor bei den Gendarmen anmelden. Dieſelbe Formalität findet am inneren Tor 77 Und dann erſt kann man den Schloßhof, wo Wilhelm II. mit kleinem Gefolge einfach und Nate 48 lebt, betreten. Unter den Getreuen, die mit dem Kaiſer in die 3 gegangen ſind, befinden 15 A. K. der Oberhofmarſchall von Gontard, General Echsdorff, ein Flügel⸗ adjutant und ein Kammerdiener. Die 3 hat eine Hofdame bei ſich. Der Kaiſer und ſeine Frau ſind alt geworden und ben gebeugt unter dem Druck der ungeheuren dee uu die hre Lebensumſtände o radikal geändert, in die ſte ſich aber 28 haben. Der Kaiſer macht im Schloßgarten ſeine Spazier⸗ nge, jedoch außerhalb der Schloßmauer kommt er nicht mehr. aiſerin lebt gleichfalls ſehr zurückgezogen. ehenſo wie die 4 * Hoſhanung und die gra 5 5 Familte. Vor allem will man den Eindruck vermeiden, daß im Schloſſe auch nur einer für ſem Vergnügen lebt. Der Kaiſer ſägt dann und wann Holzblöcke. Er hat infolge des feuchten Klimas ein Ohrenleiden. Der Gewährs⸗ mann des„Nieuwe N, Courant“, der die Einzel- heiten dieſes Artikels veröffentlicht hat, erklärt, daß die Abſon⸗ derung des Kaiſerpaares faſt vollſtändig ſei. Derſelbe Gewöhrs⸗ mann war bei der Kaiſerin zum Frühſtück geladen. Die Kaiſerin ſei 155 liebenswürdig geweſen und habe die Behandlung der in Holland internierten Kolſer Kriegsgefangenen ſehr gelobt. Nur abends kommt der Kaiſer in die räfliche Familie, und auch dann geht alles auf die einfachſte Weiſe vor ſich. Alle Gerüchte über einen beabſichtigten Wechſel des Aufenthaltsortes des Kalſers ſeien unbegründet. Er lieſt regelmäßig die Zeitungen. Alle an ihn 1 Gefolge gerichteten Schriftſtücke ſtehen unter Zenſur. Die zwölf großen Daimler⸗Mercedes⸗ raftwagen, in denen der Kaiſer und ſein Gefolge ſeinerzeit über die Grenze gekommen ſind, ſind repariert und nach Deutſchland zurückbefördert worden, 2 5 8 vg eſaſſen 958 75 dem früheren deutſchen atsoberha gelaſſen hat. uch der kaiſerliche Zug iſt nach Deutſchland zu.„ ckgebracht worden. 8 e eee. Das ungariſche Heer Die ungariſche Regierung hat die bisher auf die a gemeine Wehrpflicht gegründete Armee en ein freiwillges Heer umgebildet, das ſich in erſter Reihe aus In⸗ duſtriearbeitern rekrutteren wird. Sie beſteht aus 0 Dipeſtonen zu 3 Brigaden. Die Brigadetruppe beſteht aus einem Infanterie⸗ regiment, eine Reiterdivlſion, einem Artillerieregiment, je emer Sappeur⸗, Telegraphiſten und Fliegerkomapgnmie. Einen beſon⸗ deren Tell de. freiwilligen Armee bildet die Donauwache. Die freiwillige Armee unterſteht dem Kriegsminiſter, ſie wird durch Werbung ergänzt. Die Offiziere erhalten einen e Monatsgehalt, die Mannſchaften außer der vorgeſchriebenen Ver⸗ pflegung und Wohnung in der Kaſerne ohne Rückſicht auf— 8 einen täglichen Sold von 15 Kronen, ferner für jedes Familien⸗ mitglied bis zu höchſtens vier Familienmitgliedern einen Fami⸗ lienzuſchlag von monatlich 50 Kronen, verheiratete Soldaten eine Quartiergebüh. von halbjährlich 300 Kronen, nach ſechsmonatigem tadelloſem Dienſt eine Prämie von 300 Kronen. Die Uniform bleibt einſtweilen die alte; Dienſtgrade werden nicht mehr min dem Stern bezeichnet. Zahlenſpiel. Wie bekannt, kann man den Friedensſchluß von 1870/71 mathematiſch berechnen. 1870 und 1871= 3741. Die e der beiden erſten und letzten Ziffern ergeben den Tag des Friedensſchluſſes, nämlich 3 und 7= 10, 4 und 1= 5, alſo 10 und 5, d. h. 10. 5. oder 10. Mat 1871. Die Rechnung auf unſere Zeit angewandt ergibt: 1914 und 1919 3833. Die Querſummen der beiden erſten und 1— Ziffern ergeben 11 und 6, alſo wird der Tag des Friedensſchlu der 17. Juni dieſes Jahres, vorhergeſagt. — Sommerzeit. Die Reichsregierung wird der deutſchen Nationalverſammlung die Entſcheidung über⸗ laſſen, ob die Sommerzeit heuer eingeführt werden ſoll. — Kündigung der Schwerbeſchädigten. Nach Verfügung des Reichsamts für Abrüſtung iſt die Kündi⸗ gungsfriſt für Schwerbeſchädigte vom 15. März bis zum 15. April verlängert worden. Vor dieſem Zeitpunkt darf nicht gekündigt werden. a. L Das Ende der Rundreiſehefte. Die zuſam⸗ menſtellbare Fahrſcheinhefte des Vereins deutſcher Eiſen⸗ bahnverwaltungen werden vom 1. April an bis auf weite res nicht mehr ausgegeben. Die Vorräte an Fahrſcheinen, die bei den Ausgabeſtellen lagern, werden aber vor⸗ läufig zurückgeliefert, ſondern ſorgfältig aufbewahrt. Fahr⸗ ſcheinhefte, die bis zum 31. März einſchließlich ausgegeben ſind, werden innerhalb ihrer Geltunasdauer— eaunt. Lokales. — Am Donnerstag, den 20. März, veranſtalten die beliebten Mannheimer Künſtler Lieſe Vogel Mack, Alfred Landory und Otto Vogel einen zweiten Iuſtigen Abend mit neuem reichhaltigen Programm. Die Künſtler, die vor einigen Wochen auch hier einen großen Erfolg erzielten, ſodaß allgemein der Wunſch wiederzukommen, geäußert wurde, verſprechen auch mit Ihrem neuen Abend den Me⸗ ſuchern einen auserleſenen Genuß. Karten ſind im Vor⸗ verkauf in der Buchbruckerei Zimmermann, der Buchhand⸗ lung Behringer und im Badiſchen Hof zu haben. — Fußball. Spannender Kampf zwiſchen den beiden Vereinen Fußballklub Germania Friedrichsfeld und Fußball⸗Geſellſchaft 1898 Seckenheim. Fußball⸗Geſellſchaft 1898 ſtegt mit 1:0. Dem Schiedsrichter Herrn Maier (Kickers Mannh.) ſtellten ſich die erſten Mannſchaften der beiden Vereine in dieſer Aufſtellung: Germaia Scheerle Burckhardt Hoog Benz Gropp Schmitt. Spannſenbach Sauer Hafenrichterr Bin Deuß Jung Erny Kuhn Arnold Friedel Bauer Fritz Friedel E. Hartmann Jung Fritz Hauck Bauer Joſ. Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898 Trotz des eingetretenen ſchwachen Regen hatte ſich eine große Zuſchauermenge eingefunden, um Zeuge eines ſcharfen Spieles zu ſein. Vom Anſtoß weg entwickelte ſich ein vollſtändig ausgeglichenes Spiel beider Vereine, trotzdem Germania den Wind im Rücken hatte. Immer raſcher wurde das Tempo, ſo daß man in ſchneller Ab⸗ wechslung bald Germania, bald F. G. S. 1898 in Front ſah; demgemäß trotz ſehr gutes Arbeiten der Hintermann⸗ ſchaften, wurden beide Torwächter in rege Tätigkeit ge⸗ ſetzt, hierbei ganz beſonders der F. G. S. 1898 Torwächter Bauer jeden zu ihm geſchoſſenen Ball durch feine Manier abweiſt. Wiederum drängte in den 30er Minuten Ger⸗ manias Sturm vor, beim Einbrechen in die Hafbeck verlief ſich der Ball aus der üblichen Reihe und wurde von Hauck durch einen ſcharfen Schuß in die Mitte geſchlagen. Die Läufer⸗Reihe der F. G. S. 1898 in gewöhnter Staffelung faßte den Ball und gelangte ſo dem Mittel- läufer Kuhn durch ein harmoniſches Zuſammenſpiel die Hintermannſchaft Germanias zu durchbrechen und als erſter Mit 1:0 den Ball in die Pforte Germanias zu jagen. für F. G. S. 1898 wurden die Seiten gewechſelt, nach der Pauſe erfolgte innerhalb Germanias Elf Umſtell ung. Bei Beginn des zweiten Anſtoßes freute ſich die F. G. G. 1898 auch mal den Wind in den Rücken zu bekommen, doch derſelbe legte ſich alsbald und trotzdem konnte man keiue Ueberlegenheit von Seiten einer Mannſchaft feſt⸗ ſtellen. Immerhin hätte Germania ſich für das eine Tor revanchieren können, wenn ſie es verſtanden hätten, die ihnen gebotenen Chancen auszunltzen. Derantwortlſch für die Nebaktion O Zimmermann Dece and 3 3 7% 7*———-—-——— ſes, — 2 PPP n 2 3 8 Amtliche Bekanntmachungen Tagesordnung zu der am 8 Donnerstag, den 20. März 1919, norm. 9 Uhr 5 i ſtattſindenden Fitzung des Bezirksamts Maunheim. 1. Nichtöffentliche Sitzung: 1. Vorbeſcheidung der Geſuche um Gewährung von Unterſtützungen an Familien der Kriegs⸗ teilnehmer. 2. Oeffentliche Sitzung: Verwaltungsſachen: 2. Feſtſetzung der Entſchädigung ſowie der Schätzer⸗ gebühren für eine wegen Tuberkuloſe polizeilich getötete Kuh des Georg Bläß in Ladenburg. 3. Geſuch des Dietrich Schmitz hier um Crlaub⸗ nis zum Beirieb einer Schankwirtſchaft ohne Branntweinſchank in dem Hauſe Augartenſtr. 75 hier. 4. Geſuch des Ludwig Lochnert hier um Grlaub⸗ nis zum Betrieb der Realgaſtwirtſchaft zum Darmſtädter Hof Lit. G. 3. 18. hier. 5. Geſuch des Georg Hofmann hier um Erlaub⸗ nis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank von dem Hauſe Lit. T. 21 dahier. Geſuch des Johann Kaſtl hier um Erlaubnis 125 Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirt⸗ chaftsrechts mit Branntweinſchank von dem Hauſe Oppauerſtraße 40 nach dem Hauſe Op⸗ pauerſtraße 9 in Mannheim⸗Waldhof. 7. Geſuch des Sebaſtian Honneberger 157 um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts von dem Hauſe Lit. U. 5. 13 nach dem Hauſe Lit. A 3. 10 mit Brannt⸗ weinſchank 8. Geſuch der Hilda Selmle hier um Erlaubnis ur Verlegung ihres perſönlichen Schankwirt⸗ ſchafigrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Windeckſtr. 32 nach dem Hauſe Klein⸗ feldſtraße 31 hier. 9. Geſuch des Wilhelm Siegele hier um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ſeines perſoͤnlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Lit. B. 5 8 nach dem Hauſe Lit. D 4. 6 mit Gaſtwirtſchafisbetrieb. „ Geſuch des Ludwig Stadler in Mannheim⸗ Neckarau um Erlaubnis zur Verlegung ſeines perſönl. Schankwirtſchaftsrechts ohne Brannt⸗ weinſchank von dem Hauſe Friedrichſtr. 40 a nach dem Hauſe Friedrichſtr. 47 mit Brannt⸗ weinſchank. Geſuch des Auguſt Stolzenberger hier um Er⸗ laubnis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schankwirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank 9 8 29 1 Lit. U. 5. 16 nach dem Hauſe it. Q. 4. 1. Geſuch des Sebaſtian ee hier um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ſeines perſönlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechts ohne Brauntweinſchank von dem Hauſe Lit. U. 3. 19 nach dem Hauſe riedrichsring 4 mit Branntweinſchank. eſuch des Friedrich Wegerle hier um Erlaub⸗ nis zur Verlegung ſeines perſonlichen Schank⸗ wirtſchaftsrechts ohne Branntweinſchank von dem Hauſe Lindenhofſtr. 102 nach dem Hauſe . 9. 5 f Den Wirtſchaftsbetrieb der Chriſtina Späth Ww. geb. Link im Hauſe Mittelſtr. 138. Geſuch des Andreas Stoll in Mannheim um Geſtattung der Wiederaufnahme des Gewerbe⸗ betriebs als Tanzlehrer. Die hierzu gehörigen Akten liegen während drei Tagen zur Eiuſicht der Herren Bezirksräte auf diesſeitiger Kanzlei auf. Mannheim, den 17. März 1919. Bad. Bezirksamt.— Abt. I. Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Lebensmittelamt. Fleischausgabe. Morgen Mittwoch, den 19. März 1919 erhalten Nr. 1 bis 828 bei Metzgermeiſter Engelhardt. 55 5 55 5 1487 17 bei Metzgermeiſter Feuerſtein. 1 115 ud 2 ei Metzgermeiſter Gro pp. Nr. 2092 bis 3000 955 bei Metzgermeiſter Gruber. Die Bewohner der Hochſtädt r ihre 6 7 12. 13. 14. 15. Mengen bei Metzgermeiſter Scherte s entfält auf den gültigen Wochenanteil für die ganze Karte 125 und für die halbe Karte 68 gr. Der Preis pro Pfund beträgt 2.— Mark. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 91 auf der Innenſeite des Fleiſchausweiſes gültig und muß entwertet werden. l Die Verkaufszeit bei den Metzgern iſt feſtgeſetzt: Mittwoch, nachmittags von 2—7 Uhr. Donnerstag, vormittags von 8—9 Uhr. Seckenheim, den 18. März 1919. Lebensmittelamt. Eler-Husgabe. Morgen mittwoch, den 9. ds. mts, nachmit⸗ tags von 3 bis 6 Uhr erhalten Eier in der Friedrichſchule Saal 3 alle Eierbezugsberechtigte gegen Vorlage des Lebensmittelumſchlags. Haushaltungen, die Hühner halten ſind vom Bezug ausgeſchloſſen. Es kommen zur Verteilung pro Kopf der Haushaltung 1 Ei in folgender Ver⸗ teilung: Nr. 1 bis 1000 von 3 bis 4 Uhr Fier, e „%%% Der Preis beträgt pro Stück 28 Pfg. das Geld iſt abgezählt bereit zu halten.: Bei dieſer Aus abe iſt Nr. 91 des Lebensmit⸗ telausweiſes gültig und muß entwertet werden. Die Bewohner der Hochſtätt und der Steinzeug erhalten ihre Mengen bei der Handlung Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 18. März 1919. Lebensmittelamt. Landwirte! Die Landwirtſchaftskammer verlangt 3.[eine Zuſammenſtellung der in hieſiger Ge⸗ meinde benötigten landwirtſchaſtlichen Arbeits⸗ kräfte und zwar ſolche für das ganze Jahr und ſolche für kürzere Zeit(Saatzeit⸗, Hey“, Getreide⸗, Tabak⸗, Kartoffel⸗ oder Rüben⸗ ernte). Landwirte gedenkt der Tauſenden Arbeits ⸗ loſen, gebt den Arbeitswilligen Gelegenheit zur Arbeit, ſteigert die Produktion der Lebensmittel, denn was Hunger und Arbeits⸗ loſigkeit hervorbringt haben uns die Vor⸗ gänge der letzten Tage in den größeren Städten leider gezeigt.. Landwirte ſtellt Euch nicht vorweg auf den Standpunkt, es ſeien nur in der Lcknd⸗ wirtſchaft erfahrene Arbeiter von Wert. Mancher Kriegsgefangene iſt in kurzer Zeit zum tüchtigen Landarbeiter geworden. Nur arbeitswillige Perſonen werden Euch zuge · wieſen werden. Meldet Eneren Hedarf an Arbeits⸗ kräften ſafort bei der Gemeindekaſſe TCuiſenkraße 3 hier unter Angabe der ausgeworfenen Löhne ſpäteſtens aber bis Montag Mittag 12 Uhr an. Die Angaben ſind durchaus unverbindlich. Es ſoll nur einwandfrei feſtgeſtellt werden, wie viele Arbeitskräfte auf dem Lande be⸗ nötigt werden und ob dieſelben zur Ver⸗ fügung geſtellt werden können. Ortafelle der N olz. Eadiſcher Kaunernbund Albert Treiber. Zentrumspartei Fechenheim. Mittwoch den 19. ds. Mis. abends ½98 Nyr ſindet im Schweſternhaus Uertrauensleute⸗-Sitzung ſtatt. Es werden hierzu eingeladen: 1. Die Vertrauensleute der Partei; 2. Die Vorſtandsmitglieder des Männerverein Zentrum; 3. Die Vorſtände des kath. Ar⸗ beiter⸗ und Jundmännervereins. Um vollzähliges und pünktliches Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorſtand. Turnverein Seckenheim G. U. gegr. 1898. Der Turnbetrieb der Knaben⸗ und Mäd⸗ chenabteilung wird am Mittwoch den 19. März 1919 wieder aufgenommen Wir bitten die Eltern der betreffenden Schüler und Schülerinnen regelmäßig und pünkilich in nachbenannte Uebungsſtunden zu ſchicken. Knabenabteilung von 4—6 Uhr Mittwochs Mädchenabteilung von 6—7 Uhr Doners⸗ tags Der Turnſaal wird erſt 10 Minuten vor Beginn des Turnens geöffnet. Vorheriges herumſtehen vor dem Turnſaal bitten wir zu unterlaſſen. Die Leitung. Sterinkerzen⸗Uertellung. Am 29. ds. Mis. erhalten bei der Handlung Joh. Ad. Heierling Sterinkerzen zum Preis von 32 Pfg. per Stück, diejenigen Haushaltungen, welche 2 und 3 Ltr. Petroleum beziehen 3 Kerzen und diejenigen die ½ und 1 Ltr. beziehen je 2 Kerzen. Der Petroleumausweis iſt beim Bezug mit vorzulegen. Seckenheim, den 18. März 1919. Lebens mittelamt. Peiroleum⸗Oerteilung. Für die Petroleum⸗Bezugsberechtigte zur Kenntnis, daß bei folgenden Händler Petroleum gegen Marken zu beziehen iſt. Jakob Würthwein, Neckarauerſtr. Valentin Wüſthwein Ww., Herdſtr. Jakob Weinle, Schloßſtr. FJoſ ph Ge opp, Ackerſtr. Auguſt Eng rt, Riedſtr. Seckende m, den 18. März 1919. Lebensmittelamt. „Badischer Hof- Donnerstag den 20. März, abends 7 Unr— Ende gegen 10 Uhr Zweiter Lustiger Theater⸗Abend. neues Programm. Liese Vogel-Mack Otto Vogel Alfred Landory vom Nationaltheater Mannheim. Musickdirecktor Bartosch. Lieder- Lustige Gesänge Tänze Vorverkauf: Buchdruckerei Zimmermann, Buchhandl. Behringer, Bad. Hof. Preise der Plätze: Nummerierter Platz 2 Mk. Nichtnummerierter Platz 1 Mk. Tüchtige Schreiner gesucht. Mm. Herzog u. Co. daga aldaddadddadadddanennaatatmeg tua Schlafzimmer- und Rüchen- Einrichtungen von der einfachsten bis zur feinsten Ausführung. II. 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