19. gahrg. — lution über di mi er die 1 1 ſich don i lahr 1 ſaeben batten, gingen in Trümmer. Ueberall beginnt der ezaufbau des Staates. neuen Hmtsblatt der Bürgermeisferä Abonnementspreis: Monatlich 1 Mk. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 8.25 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 35 mter Seckenheim, dwesbelm, IHeckurhdusen und Edingen. IHittwoch, den 26. IIlärz 1910 Die badiſche Verfaſſung. I. Der Aufbau des Staates. ſind noch keine fünf Monate verfloſſen, ſeit die Revo⸗ deutſchen Lande dahinfegte und rückſichtslos fortriß, was ihr im Wege ſtand. Die Fürſten fielen en Thronen und auch die Verfaſſungen, die lange zehnte das Fundament für die einzelnen Staaten ab⸗ Es u hat nun als erſtes deutſches Staatsweſen den liehen Machtverhältniſſen den tragfähigen Rechtsboden ver⸗ gefunden das Land n 8 Mam ür es hat vorerſt die Revolutionsperiode ihr Ende Die Herrſchaft des Geſetzes iſt wiederhergeſtellt. hat wieder eine Verfaſſung. Dieſe bedarf aller⸗ 8 der Beſtätigung durch das Volk, aber es iſt ſicher, te Voltsabſtimmung an ihr nichts mehr ändern wird. ann darum ruhig von der Wiederherſtellung des ver⸗ 98 noch laſangs mäßigen Zuſtandes ſprechen. bish de neue Berfaſſung unterſcheidet ſich in vielem von den da igen Geſetzesbeſtimmungen, die einſt Karl Friedrich, badif Uſter dez aufgeklärten Regenten, im Jahre 1818 dem 10 en Volke gegeben hatte und die dann im Laufe der fürſdabre ihres Beſtehens Volksvertretungen und Landes⸗ u in engem Verein zu dem ausbauten, was ſie zuletzt endem Muſter und Beiſpiel für ganz Deutſchland. Auch ge adiſe ö ber bras ſie iſt immerhin als ein Kompromiß der Anſichten dialde ganz D 5 ane demokratiſchen Gedanken, was noch je Geſetzes⸗ eue badiſche Verfaſſung, ſoviele Mängel ſie an ſich tra⸗ ei großen Parteien, Demokraten, Zentrum und So⸗ mokraten, zu betrachten, kann in weitem Maße für eutſchland als Richtſchnur dienen. Sie bietet das galten hat. Alle der Herrſchaft des Volkes in ſeiner Maße entgegenſtehenden Beſchränkungen und Hem⸗ ſind weggefallen. dungen lelb anden iſt eine demokratiſche Republik und bildet als Neichesdiser Bundesstaat einen Beſtandteil des Dentſchen 8 o lautet der erſte Paragraph der Verfaſſung, die 0 5 Dise dilche Volk kraft ſeiner Souveränität ſich geben wird. ſtim Satz iſt die ſtarke Grundlage, die alle anderen Be⸗ ge 8 Träg Baiert allein mm iſt fag“ rlichen der Verfaſſung trägt. Die demokratiſche Idee 972 und vollſtändig durchgeführt. Der Paragraph be⸗ Staiter: Baden bleibt Baden; es bleibt ein ſelbſtändi⸗ Zukut im Verband des Reiches. Baden wird alſo auch 8 Unft ſein eigenes Leben im eigenen Staate leben. r der Staatsgewalt iſt das babiſche Volk. Das Volk und kein Unterſchied beſteht mehr zwiſchen den Bo 5 feine genoffen. Seine Funktionen übt das Volk ſelber oder recht des atragten aus. ſeit das inft; Gel ern Ach Ne ne de beſonders wichtig, weil beim Landtag der Schwer⸗ 8 in 0 wie Di den lan am leinen Sie ſtiehlt ſich auf goldenen Sohlen durch die Sti Schritten woll n hängt dun ſind hte 1 n 9 2 me 5 Fett 8. frohen Welt. a Alle Vorrechte des Adels, alle Vor⸗ Beſitzes oder des Einkommens ſind verſchwunden. iſt auch das Uebergewicht des Alters und der Bildung. Jedermann, ob männlich oder weiblich, Jahre alt, im Beſitz der bürgerlichen Ehrenrechte t entmündigt iſt oder unter vorläufiger Vormund⸗ t, iſt, wenn er ſeit b Monaten im Lande wohnt oder berech lange das badiſche Staatsbürgerrecht beſitzt, wahl⸗ itt 16 zum Landtag. Das Stimmrecht iſt gleich, geheim, übt elbar und wird im Verhältniswahlverfahren aus⸗ u. Die ſtimmberechtigten Staatsbürger haben zudem attac, mittels des Volksvorſchlagsrechtes(der Volks⸗ f 8 über den Kopf des Landtags hinweg unmittelbar on au beſchließen, und ſie können, wenige Fälle aus⸗ 5 en, jedes vom Landtag angenommene Geſetz mittels olksabſtimmung(des Volksreferendums) verwerfen. tzigtauf fene des e Wahlberechtigte können jederzeit die Einbe⸗ berzei es Landtages verlangen. Ein Volksbeſchluß kann die Auflöſung des Landtags herbeiführen. erade das Recht der Landtagsauflöſung durch Volks⸗ 5 künftigen Stagtslebens liegt. Er iſt nicht nur der eſe 8 Sclgeber. ſondern auch die höchſte Verwaltungsſtelle. Der konfitttionellen Zeit von der Trennung der Ge⸗ walten gilt nichts mehr. Der Lanotag beauftragt und veauf⸗ ſichtigt die Miniſter und damit die ganze Staatsverwaltung, er greift im Wege der parlamentariſchen Unterſuchung un⸗ mittelbar in die Verwaltung ein, ſeine Mitglieder haben das Recht der freien Einſicht in dieſe, er verkehrt unmittel⸗ bar mit allen Staatsſtellen. Das Staatsminiſterium ſteht dem Landtag nicht mehr gegenüber, ſondern iſt nur noch ſein ausführeundes Organ, und irgend eine andere Stelle, die kraft eigenen Rechts dem Parlament entgegentreten könnte, iſt nicht vorhanden. Nur die Unabhängigkeit der Gerichte bleibt gewahrt. Der Landtag kann ſich mit allen Gegenſtän⸗ den befaſſen, die er ſelbſt zu ſeiner Beratung für geeignet hält. Der Landtag tritt aus eigener Macht zuſammen und vertagt ſich aus eigenem Beſchluß. Jeder Wahlberechtigte, der das 25. Lebensjahr vollendet hat, iſt in den Landtag wählbar. Eine erſte Kammer, in der neben den Vertretern der breiten Maſſe des Volkes Sachkenntnis und Erfahrung eine beſondere Vertretung finden könnten, iſt nicht vorhan⸗ den. Ein Staatspräſident, der auf Jahre feſt gewählt, aus der täglichen Bewegung des Parteilebens herausgeſtellt wäre, fehlt. Die einzige Hemmung gegen voreilige Be⸗ ſchlüſſe beſteht in der Vorſchrift einer zweimaligen Beratung und Abſtimmung lei Annahme von Geſetzen und Ablehnung von Regierungsvorlagen, und in dem Erfordernis einer erhöhten Stimmzahl für Verfaſſungsänderungen. So iſt die ganze Staatsgewalt letzten Endes in die Hände des Volkes gegeben. Eine ſchrankenloſe Macht iſt ihm an⸗ vertraut. Wir wollen hoffen, daß die Demokratie, die bei uns in Baden als geſetzliche Macht immer gegolten hat, nun⸗ mehr ſich auch als politiſche Herrſcherin bewähren wird. Badiſche Politm. Der Staatsvertrag mit dem Großherzoglichen Hauſe. . Karlsruhe, 25. März. Geſtern iſt nun der Geſetzentwurf über die Auseinanderſetzung mit dem Großherzogl. Hauſe im Druck erſchienen. Dem Geſetzentwurf liegt ein Vertrag zu⸗ grunde, in welchem ausgeſprochen wird, daß dem Großherzog das Schloß Baden, das ehemals Gräflich Sickingenſche Pa⸗ lais in 97 in Badenweiler das Herrſchaftshaus, fer⸗ ner die Grabkapelle im Faſanengarten zu Karlsruhe, ſowie die geſamte Einrichtung dieſer Anweſen als Privateigentum überwieſen werden. Ferner erhält der Vertrag die Beſtim⸗ mung, wonach dem Großherzog ein Kapital im Nennwert von 6 Millionen durch Eintrag im Schuldbuch oder durch Schuldverſchreibungen des badiſchen Staates zukommt.(Den Betrag dieſes Kapitals hat der Verfaſſungsausſchuß auf acht Millionen erhöht, nachdem die Abfindung des Priuzen Max in anderer Weiſe geregelt worden iſt.) In dem Vertrag wird dänn weiter dem Großherzogspaar für ſeine Lebens⸗ dauer der Waldbeſitz Kaltenbronn überwieſen. Weiterhin enthält der Vertrag einen Paragraphen, nach welchem Groß⸗ herzogin Luiſe von Baden ſtandesgemüße Wohnung erhält in einem der obenbezeichneten Schlöſſer. Ferner bezieht ſie aus der Staatskaſſe das bisherige Wittum von 150 000 M. weiter. Die Abfindung mit dem Prinzen Max hat im Ver⸗ faſſungsausſchuß eine Aenderung erfahren und ſoll deshalb hier nicht nochmals wiedergegeben werden. Wie wir gleich⸗ falls ſchon mitteilten enthält der Vertrag dann noch die Be⸗ ſtimmung, daß der Staat die Verpflichtungen gegen die Hof⸗ beamten übernimmt. 5 Dem Geſetzentwurf iſt eine längere Brgründung beigege⸗ ben, in welcher ſich u. e. auch eine Berrechnung des Domä⸗ nen vermögens, das jetzt dem Staate zufällt und für welches der Großherzog abgefunden wird, befindet, nach welcher die Domänen einen Geſamtwert von rund 90 Millionen haben. Weiter iſt nicht ohne Intereſſe, zu erfahren, daß auch das Weiterbeſtehen der Karlsruher Kunſthalle, deren koſtharſten Stücke Eigentum des Großherzogs ſind, dem Lande unver⸗ Fu dont goſſchayt jſt D N. I der Paeründung wird her⸗ Juſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. 5 Poſtſcheckkonto: Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. auf ſeine Volkszahl zu wählen ſind. —— vorgehoben, daß, wenn das Ergebnis der Auseinanderſetzung mit einer bei der jetzigen Finanzlage erträglichen Belaſtung für den badiſchen Staat erreicht worden iſt, dies vor allem dem verſtändnisyollen Eutgegenkommen des Großherzogs und ſeiner Familienangehörigen zu verdanken iſt, die ſich in ihren Anſprüchen erhebliche Beſchränkungen auferlegten und damit perſönliche Opfer gebracht haben, die dem badiſchen Staat und Volk zugute kommen. Die vorläufige Volksre⸗ gierung ſpricht daher dem früheren Landesherrn und ſeinen Angehörigen den Dank des Volkes aus. Aus dem Verfaſſungsausſchuß. 8 Karlsruhe, 25. März. Der Verfaſſungsausſchuß befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Sitzung nochmals mit dem Geſetzent⸗ wurf betreffend die Auseinanderſetzung mit dem Großher⸗ zoglichen Hauſe. Es wurde mitgeteilt, daß ſich Prinz Max mit der Herabſetzung der für ihn beſtimmten Entſchädi⸗ gungsſumme von drei Millionen Mark auf zwei Millionen Mark einverſtanden erklärt habe. Der Verfaſſungsausſchuß änderte den Geſetzentwurf dahin ab, daß der Großherzog ſtatt ſechs Millinnen Mark acht Millionen Mark Kapital er⸗ hält und ſich Prinz Max über die ihm zufallende Abfin⸗ dungsſumme mit dem Chef des Großherzoglichen Hausver⸗ mögens auseinanderſetzen ſoll. Die Aenderung des Verwaltungsgeſetzes. Karlsruhe, 24. März Die Kommiſſion für Juſtiz und Verwaltung nahm heute den Regierungsentwurf betr. Ab⸗ änderung des badiſchen Verwaltungsgeſetzes an. Die von ihr vorgenommenen Aenderungen ſind folgende: Die Zahl der Bezirksräte, die bisher 6—9 betrug, wird in Zukunft 6—15 betragen und zwar wird das Miniſterium ermächtigt, für die Wahl des Jahres 1919 ohne Vernehmung der Kreisverſammlung die Zahl der Mitglieder des Be⸗ zirksrates zu beſtimmen, die für jeden Bezirk mit Rückſicht 5 5 In gleicher Weiſe erfährt die Zahl der Kreisabgeordneten eine Erhöhung da⸗ durch, daß ſchon auf je 7000 Einwohner ein Abgeordneter entfällt, ſtatt 10 000 wie vorgeſehen, und die Mindeſtzahl für die Bezirke von 5 auf 7 erhöht wird. Für die Mitglieder des Kreisausſchuſſes, die aus der Zahl der Kreisabgeord⸗ neten gewählt werden, treten Erſatzmäuner in die Kreis⸗ verſammlung ein; die Kreisverſammlung beſteht alſo aus den Abgeordneten und dem Kreisausſchuß. Entſprechend der Beſtimmung bei der Reyiſion der Gemeinde⸗ und Städteordnung wird auch für die Bezirksrats⸗ und Kreis⸗ abgeordpeten wahlen das Ende der Aeintsdauer auf Novem⸗ ber bis Dezember 1922 feſtgeſetzt. Da die Wahlen der Stadt⸗ und Gemeindeverordneten ſowie der Bezirksräte und Kreis⸗ abgeordneten gleichzeitig vorgenommen werden ſollen, wurde beſtimmt, daß dieſe auf einem Stimmzettel vorge⸗ nommen werden müſſen. Hus Baden und den Dachbargebleten Frühlings⸗Anfang. 5 Noch weht es rauh und winterlich— in dieſen Märzen⸗ tagen,— noch ſträubt der alte Winter ſich— der Herrſchaft zu entſagen.— Noch ruft er ſeine Geiſter all— gerüſtet auf die Schanzen— und läßt im jähen Wechſelfall— die weißen Flocken tanzen!—— Noch immer heiſcht er ſeinen Zoll.— er iſt kein Segenſpender,— und dennoch werf' ich hoffnungs⸗ voll— den Blick auf den Kalender.— Der kündet an, was jedes Herz— befreit von allem Bangen,— am einund⸗ öwanzigſten des März— kommt leiſ' der Lenz gegangen. —— Der holde Lenz, der Wunder tut,— läßt milde Lüfte wehen,— er weckt, was noch verborgen ruht,— zu neuem Auferſtehen.— Und wo er Oberhand gewann,— wird er uns Segen ſpenden,— er ruft uns zu: Es geht bergan!— Nun wird ſich alles wenden!—— Noch manches Haupt, das früh ergraut,— beugt ſorgenbang ſich nieder,— doch wenn der Frühlinashimmel blaut.— kehrt ouch die Hornung „Maria ⸗Hilf.“ Von Berta Faillard⸗Wiesbaden⸗ 7 55 Mutterle, in der Bruſt da ſticht's mich halt *,“ klagt der kleine, abgezehrte Junge auf dem harten Lager in dem büſteren, öden Keller⸗ ie Die Mutter ſitzt am Bett des Kindes, das Geſicht 8 Hände vergraben, die harten, rauhen Hände, die den und zart ſtreicheln können. Der Knabe liegt still und geduldig in den gewürfelten Kiſſen. bene ne Uhr an der Wand, die jeden Tag aufgezogen ts f muß, tickt haſtig, als wollte ſie die Zeit vor⸗ reiben, die hier unten mit ſchweren, ſchleppen⸗ dahinſchleicht. Vom Hof draußen tönen die der ſpielenden Kinder aus dem Hinterhaus: wir wollen Soldat ſpielen“— nein, Fangen mich, du biſt's“,„ich will nicht“,—„guck eine Gans am Küchenfepſter, wir 8 Seil durchſchneiden, da wohnt die alte 150„ia, ja, ſchnell, eh ſie kommt“. Huſch, ie Kinder durch das Pförtchen der Mauer im mmen en 5 Irgendwo fängt ein Leierkaſten an zu 2 angſam und kläglich:„Sag mir das Wort„ i Hauſe klirrt ein Fenſter, ein ſcheltendeStim⸗ 59 ſich mit der weinerlichen des Inſtruments, bricht das Lied kurz ab; alles iſt ſtill. Die Sonne 1 ſo hoch geſtiegen, daß ſie auf der Stelle men iſt, von der aus ſie vom März ab ein⸗ Tag in die kleine Kellerwohnung hinabſchauen cheiben, tanzt mit den Stäubchen um die Wette in dem Waſſerglas, das auf dem Stuhl am ſtcht, ein Bild der Welt, aus der ſie kommt, der * Und jetzt gleitet ſie hinüber über die rote Decke und küßt die glänzenden Augen des kranken Kindes. Da huſcht ein leiſer Freudenſchimmer über die matten Züge und die fieberheißen Händchen taſten nach der Mutter, die noch immer zuſammengekauert und leiſe weinend am Bett lehnt. „Mutti,“ flüſtert das Kind mit verhaltener Freude in der kraftloſen Stimme,„Mutti die Sonne! gelt jetzt wird es bald Frühling? Darf ich dann hinaus in den Hof, wenn die Sonne ſo warm ſcheint? Ob die Bank da noch ſteht? und ob Beckers Peter immer noch drauf liegt und ſchnurrt?— Ich möchte einmal wieder in den Wald, Mutti, weißt du noch, einmal hab' ich Veilchen gepflückt, blühen ſie jetzt bald, und die Schlüſſelblumen auch? Warum weinſt du, Mutter?“ Die Frau am Bett ſchluchzt laut auf. Niemand hört ihre Not, die Wände hallen ihren Angſtſchrei wider, und aus den dunklen Ecken grinſt das Elend mitleidlos. Ihre Hände krampfen ſich zuſammen zum Gebet:„O heilige Jungfrau, hilf, hilf meinem Kind, mach' es ge⸗ ſund“, ſtöhnt ſie und hebt das bleiche, verhärmte Antlitz mit den hohlen Wangen zum Bild der Mutter Gottes. Eine wilde Verzweiflung ſtarrt aus ihren Augen. Was hatte doch der Arzt geſagt, dieſen Morgen?„Lange — kann es nicht mehr— dauern.“ Verſtändnislos hatte ſie ihn angeſtarrt, hieß das—? Er hatte ihr über das Haar geſtrichen, väterlich, gütig, dann war er gegangen, und ſeitdem ſaß ſie hier, halb von Sinnen, ohne einen klaren Gedanken. Plötzlich ſpringt ſie auf, ein Gedanke, ein Hoff⸗ nungsſtrahl durchzuckt ſie blitzſchnell.„Warte, mein Liebling, ich lauf' ſchnell'mal'rüber zum Pfarrer und frag ihn, ob ich einen Bittgang für dich tun ſoll nach Mariabrunn, vielleicht, daß dann die heilige Jungfrau ein Wunder an dir tut, wenn ich ihr einen Wachs⸗ ſtock opfere.“ N Sie hat ſchon ein Tuch um die Schultern geſchlun⸗ gen und eilt, nachdem ſie ſorgſam die Tür geſchloſſen hat, mit fliegenden Schritten die ausgetretenen, knar⸗ renden Stiegen hinauf über die Straße nach dem gegen⸗ überliegenden Pfarrhauſe. Im ſtillen Pfarrgarten blüh⸗ ten ſchon die erſten Veilchen und vor dem Muttergottes⸗ bild neben der Haustür ſteht ein Strauß der blauen Blüten. Einen Augenblick beugt das Weib hier in from⸗ mer Andacht die Knie und wirft einen flehenden, gläu⸗ bigen Blick auf das voll Erbarmen auf ſie gerichtete Antlitz der Heiligen. Daun haſtet ſie die Stufen empor und klingelt leiſe. Furchtſam, zitternd halt der Ton durch das ſtille Haus. Wie ihr das Herz klopft, wie die Angſt ihr faſt den Atem nimmt. Die kurze Minute bis die ſchlürfenden Schritte der alten Magd hinter der Türe näher kommen, wird ihr zur Ewigkeit. Jetzt geht die Türe auf, jetzt noch eine— ſie ſteht in des Pfarrers Stube. Ein feiner, kaum merklicher Duft von Weih⸗ rauch und Kerzen ſchlägt ihr entgegen und legt ſich leicht um ihre Sinne. Der Geiſtliche ſitzt vor ſeinem Schreibtiſch und arbeitet, er hat ihren Eintritt kaum beachtet. Sie tritt näher, faßt mit ungeſchickten, rauhen Händen den Saum ſeines dunklen Gewandes und küßt es voll ſcheuer Ehrfurcht. „Herr“, bittet ſie leiſe und dringlich,„hört mich, mein Kind iſt krank, es ſteht ſchlimm mit ihm, meint Ihr, daß ich einen Bittgaug tun ſoll nach Mariabrunn? Ach Gott, ich will ja alles tun, wenn nur mein Gott⸗ friedel geſund wird.“ Der Geiſtliche hat nur mit halbem Ohre zugehört, ſie kommen ſo oft, dieſe Weiber; doch jetzt neigt er ſich freundlich zu ihr.“ N 6 Schluß folat Meder.— Der Winter gab der Sorge Raum— und ſändie viel des Böſen,— wird endlich nus der Frühlingstraum— von allem Leid erlöſen?—— Wird uns ein neues Mor⸗ genrot— die beſſire Zeit verkünden?— Die große Not ums liebe Brot,— wird ſie uns endlich ſchwinden?— Wird nach der Zeit voll Sturm und Drang— die Menſchheit ſich ver⸗ ſöhnen— und holder Friedensglockenklang— durch alle Lande tönen?—— Wann kommt der lichte Freiheitstag,— die Menſchheit zu erlöſen,— auf daß ſich alles wenden mag — zum Guten, ſtatt zum Böſen.— Noch gibt's der Sorgen mancherlei,— die unſer Leid erneuen,— nun, Frühling, eile flugs herbei,— ſie alle zu zerſtreuen!—— Zu Ende geht des Winters Macht,— der Tag begann zu langen,— auf leiſen Sohlen über Nacht— kommt ſchon der Lenz ge⸗ angen.— Und iſt, was jeder heiß erſehnt,— der Frieden ben Begleiter,— dann iſt die Welt befreit, verſchönt,— un geht's bergan! Ernſt Heiter. — Baut Frühgemüſe! Nachdem mit dem Ausbleiben der Zufuhr von Frühgemüſe aus dem Auslande gerechnet werden muß, liegt ganz beſondere Veranlaſſung für jeden Beſitzer von Land vor, den Anbau von Frühgemüſe mit auf⸗ gunehmen. Beſonders zweckmäßig dürfte u. a. der Anbau von Spinat ſein, da dieſer infolge ſeiner ſchnellen Entwick⸗ lung auch noch als Vor⸗ oder auch als Zwiſchenfrucht gebaut werden kaun. Als Vorfrucht kann man Spinat z. B. Stan⸗ bens und Buſchbohnen vorausgehen laſſen, zls Zwiſchen⸗ rucht in dieſem Sinne auch bei Gelbrübenkultur verwen⸗ en, indem man den Samen der Gelbrüben, von dem man 100 Gramm für das Ar gebraucht, mit der dogpelten Menge Spinatſamen vermiſcht und mit dieſein auf 5 Zentimeter Rethenabſtand ausſäen(drillen) läßt. Die Verwendung von Spinat verbindet in dieſem Falle gleich eit'g die Aufgabe irgend einer anderen Markierpflanze mit dem Vorzug, daß ber genügend entwickelte Spinat bei entſprechender Entwick⸗ lung zum Genuß verwendet werden kaun. Veränderungen in der inneren Verwaltung. Der Staatsanzeiger veröffentlicht ſoeben die von uns ſchon kürz⸗ lich mitgeteilte Verſetzung des Amtsvorſtandes Oberamt⸗ manns Karl Arnſperger in Staufen nach Schwetzingen. 1 5 wurden ernannt: Oberamtmann Dr. Ernſt Klotz in reiburg zum Amtsvorſtand in Tauberbiſchofsheim, Ober⸗ amtmann Dr. Camill Hofheinz in Wolfach zum Amtsvor⸗ —— in Wolfach und Oberamtmann Karl Büchelin in aunheim zum Amtsvorſtand in Pfullendorf. 8 Wechſel in der Leitung der Zoll⸗ und Steuerdirekt⸗ u. tertum Geh. Nat Reinhard Schellenberg ernannt. Der neue Zoll⸗ und Steuerdirektor, Geh. Nat Reinhard Schellenberg, ſteht ſeit 3˙ Dahren im badiſchen Staatsdienſt, in den er als Finanzpraktikan! im Jahre 1884 eingetreten war. Er wurde dann 1888 als Steuerkommiſſär nach Kehl und hieraüf nach Freiburg verſetzt und zwei Jahre ſpäter in die Zoll⸗ und Steuerdtrektion berufen. Hier wurde er 1891 zum Finanzaſſeſſor, 1893 zun Finanzrat und 1904 zum Miniſterialrat und Kollegi z lmitglied des Finanzminiſte⸗ riums ernannt. I den folgenden Jahren war er auch Mitglied der Verwaltungskommiſſion der Militärwitwen⸗ krankenkaſſe und des Kompetensgerichtshofes. Im Jahre 1010 erfolgte ſein: Ernennung zum Miniſterialbirektor. „ Die Sonn agsruhe. Im neueſten Staatsanzeiger veröffentlicht das Miniſterium für Uebergangswirtſchaft und Wohnungsweſen eine Verordnung, durch welche die vollſtändige Sonntagsruhe im Handelsgewerbe grundſätzlich eingeführt vird. Nach der neuen Verordnung ſind die Be⸗ ſtimmungen über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe auch auf Geſchäftsbetriebe der Verſicherungsunternehmer⸗ einſchließlich der Vereine zur Verſicherung auf Gegenſeitig⸗ keit, der Verſicherungsagenten und der Sparkaſſen ausge⸗ dehnt. Alle ſtatutariſchen Beſtimmungen von Gemeinden oder kommunalen Verbänden über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe ſind aufgehoben. Die neue Verordnung 1 8. in 5 3 8 ſehr beſchränk⸗ lange zugelaſſenen Ausnahmebewilligungen ſind die Bezirksämter zuſtändig. 8 e Konſtanz, 24. März. Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt in dem bei ſeiner Verhaftung erſchoſſenen Einbre⸗ cher Biganowski ein ganz gefährlicher Raubmörder unſchädlich gemacht worden. Biganowski hat näm⸗ lich die Räuberbande geführt, welche auf dem Hofe Rimbach in der Nähe von Weinheim den dortigen Beſitzer überfallen, getötet und Bargeld, ſowie Le⸗ bensmittel geraubt hatte. gen verhaftet worden. Biganowski wurde wegen Diebſtahls, Einbruchsdiebſtahls, Raubs und Raub⸗ mordsverſuchs verfolgt. 5 * Vom Lande, 24. März.(Hohe Viehpreiſe.) Ein Hin⸗ aufſchnellen der Preiſe für Milchkühe iſt, ſo lange die Menſch⸗ heit Handel treibt, kaum einmal dagewefen. Für Kühe, die im Januar ſchwerlich über 1200 M. koſteten, wurden einen Monat ſpäter 2000 M. verlangt. Heute iſt die gleiche Sorte nicht unter 2500 M. oder gar 3000 M. zu haben. Und dieſe märchenhafte Preiſe des Juttermangels und der Futter⸗ teuerung!. Neichsminiſer Schier üher Deutschlands Finanzen. Reichsfinanzminiſter Schiffer erklärte einem Mitarbeiter der Wochenſchrift„Das demokratiſche Deutſchland“ in einer Unterredung u. a.:: Die Steuerpläne der Regierung in Bezug auf direkte Steuern entſprächen dem, was in dem Finanzprogramm vom Januar niedergelegt worden ſei. Zunächſt ſollen alſo die Kriegsgewinne eingezogen werden, und zwar in der Form: 1. einer außerordentlichen Kriegsabgabe für das Rechnungsjahr 1919, 2. einer außerordentlichen Kriegsabgabe vom Vermögenszuwachs. Im Anſchluß an die Vermögensabgabe ſoll ein Ausbau der Beſitzſteuer erfolgen. Ferner ſollen die hohen Einkommen vom Reich erfaßt werden, indem für dieſe eine Reichseinkommen⸗ ſteuer mit weitergeführter Progreſſion eingeführt wird. Eine Kapitalertragsſteuer ſoll die Erträgniſſe des Kapi⸗ tals(Zinsſcheine, Dividenden, Hypothekenzinſen uſw.), eine Betriebsertragsſtener die einen gewiſſen Mindeſt⸗ betrag überſteigenden Gewinne geſchäftlicher Unterneh⸗ mungen erfaſſen. Die Erbſchaftsſteuer ſoll unter Weiter⸗ führung der Progreſſion ſtark erhöht werden. Sie ſoll auf Abkömmlinge und Ehegatten ausgedehnt werden. Auf eine Frage, ob noch beſondere neue Steuerarten zu erwarten ſeien, erklärte der Miniſter: Auch zu den indirekten Steuern, die wir haben und behalten müſſen, wird man noch einige hinzutun müſſen. Da bietet ſich im erſter Linie der Tabak. Beim Grundſtücksumſatzſtem⸗ pel wird vielleicht eine Vereinhettlichung erfolgen. Not⸗ wendig iſt der Ausbau der Umſatzſteeur. Eine Reihe von Euxnsſtenern wird ſich anſchließen, etwa auf das Luxus⸗ Mobiliar, die Luxuswohnung, das Halten aroßer Diener 1 K i Die Mitglieder dieſer Räuberbande ſind bekanntlich ſchon in den letzten Ta⸗ — eine. Um alle dieſe Steuern aber auch wirkſam zu ma⸗ chen, muß das Abgabeweſen von Grund aus reformiert und die Steuerflucht verhindert werden. Auf eine beſon⸗ dere Anfrage erklärte der Miniſter, daß die Kriegs⸗ anleihen ſelbſtverſtündlich nicht angetaſtet werden. 4 Schließlich äußerte ſich der Reichsminiſter anläßlich der letzten Vorgänge über die wirtſchaftliche Zukunft des Reiches. Sie iſt ernſtlich bedroht. Wenn es noch lange ſo weiter geht, dann können wir den Schaden nicht mehr gut machen. Nur mit der Initiative der Unternehmer mit der Tüchtigkeir urſerer Beamten und der Geſchick⸗ lichkeit und Arbeitsfrendigkc't der Arbeiter können krir vorwärts korn hne dieſe geiſtigen Güter gibi en kein Wiederaufkon 5 V Tagesſchau. Der Schweizer Bundespräſident Ador hat an den deutſchen Reichspräſtdenten Ebert ein warmes Handſchreiben gerichtet. Damit hat die Schweiz als erſter Staat die neue deutſche Regierung anerkannt. Der Nationalverſammlung iſt ein Geſetzentwurf zugegangen zwecks Schaffung einer Reichsmarine, die aus beſtehenden freiwilligen Verbänden und durch Neuanwerbungen gebildet werden ſoll. Nach achttägigen Verhandlungen zwiſchen Zentrum, So⸗ kaldemokratie und Demokraten wurde geſtern die proviſo⸗ 81985 preußiſche Regierung von dieſen drei Parteien ge⸗ In engliſchen politiſchen Kreiſen rechnet man ernſtlich mit der Ablehnung der Friedensbedingungen durch Deutſchland, da die Bedingungen zu hart ſeien. Der Kaiſer von Oeſterreich iſt mit Familie und großem Gefolge in der Schweiz eingetroffen und hat in Schloß Wareck bei Gſtaad Wohnung bezogen. Gerüchtweiſe verlautet, daß Clemenceau ſeinen Abſchied eingereicht habe, weil er nicht damit zufrie⸗ den ſei, daß Frankreich bei England und Amerika auf Widerſtand ſtoße wegen Einverleibung des lin⸗ ken Rheinufers.(Beſtätigung fehlt.) a Italien wird nach dem„Secolo“ ſeine zehn jüngſten Jahrgänge unter den Waffen behalten ſolange die flawiſche Gefahr an der Adria fortdauert. „Am 27. März treffen die beiden erſten Dampfer mit ame⸗ eikaniſchen Lebensmitteln in Hamburg ein. (Weitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) Der Vormarſch des Bolſchewismus. Rumänien vor der Sowjetrevolution? Rotterdam, 24. März.„Daily Mail“ mel⸗ det aus Stockholm: Nach einem Bericht in der „Prapda“ gab der Regierungskommiſſar dem Peters⸗ burger Sowjet bekannt, daß nach den Berichten der ruſſiſchen Agenten in Bukareſt der Anſchluß Ru⸗ mäniens an die ruſſiſche Sowejetregie⸗ rung unmittelbar vor ſeiner Verwirklichung ſtehe. Numäuien von den Bolſchewiki bedroht. Rotterdam, 24. März.„Daily Mail“ aus Jaſſy: Ki⸗ ſchinew iſt von den Bolſchewikis genommen. Die rumänui⸗ ſchen Behörden verlaſſen Jaſſy. N Bolſchewiſtiſche Bewegung unter den Südſlaven. T. U. Wien, 24. März. Aus Marburg wird ge⸗ meldet: In vielen Orten Bosniens, Kroatiens und Sloveniens zeigen ſich bolſchewiſtiſche Bewegungen. Bewaffnete Bauernbanden durchziehen die Sädte und Dörfer und kämpfen gegen die ſerbiſchen Trup⸗ pen. Auch unter den ſerbiſchen Truppen zeigen ſich Zeichen von Bolſchewismus. 3000 Franzoſen zu den Bolſchewiki übergegangen. T. U. Stockholm, 24. März. Aus Helſingfors wird telegraphiert: Nach einer angeblich zuverläſſigen Petersburger Privatmeldung ſind 3000 Mann fran⸗ zöſiſcher Truppen zu den Bolſchewiki übergegangen. Einen Teil davon hat man in Moskau unter den bolſchewiſtiſchen Truppen beobachtet. Die bolſchewiſtiſche Gefahr in England. T. U. Rotterdam, 24. März. Im Leitartikel ſagt„Daily News“ u. a., England werde ſich am Samstag am Rande eines Abgrundes befinden, wenn nicht im letzten Augenblick Klugheit und guter Wille die Ueberhand erlangen. Dann werde ein Ausſtand beginnen, deſſen Ernſt und Umfang gar nicht abzuſchätzen und deſſen Folgen unabſehbar ſein werden. Die Bolſchewiſten in Sewaſtopol. Geuf, 24. März. Der„Temps“ meldet: Sewaſtopo am Schwarzen Meer im am 16. März den Bolſchewiſte in die Hände gefallen. Folgen des Vordringens der Bolſchewiſten. Baſel, 24. März. Die„Morning Poſt“ ſchreibt, daß der Gewinn der Ukraine den Bolſchewiki die Möglichkeit gebe, den Krieg gegen die Weſtmächte wirtſchaftlich unbeſchränkt fortzuſeben. ſiſche Beſatzungsarmee der Ukraine habe die Erwar⸗ tungen nicht erfüllt. Die augenblickliche Lage ſei die, daß der zu Ende gebrachte Weltkrieg in ſeiner ganzen Schärfe von neuem aufflammen könne, und daß die Alliierten durch ihr wochenlanges Verſchleppen der endgültigen Friedensverhandlungen ſich ſelbſt eine Lage geſchaffen haben, die derjenigen Deutſchlands nach Eintritt Amerikas in den Krieg verzweifelt ähn⸗ lich ſehe.„Daily News“ ſchreibt: Die Weisheit un⸗ ſerer Gewaltpolitiker hat eine Situation hervorgeru⸗ fen, die die ruſſiſche Gefahr zu einer neuen Kriegs⸗ gefahr heranreifen läßt. g Tſchitſcherin über die Lage Rußlands. Wien, 24. März.(Wiener Korr.⸗Büro.) Der ruſſiſche Miniſter des Auswärtigen Tſchitſcherin richtete an den Volkskommiſſär für Auswärtiges in Budapeſt aus Moskau einen Funkſpruch, in dem er ausführlich die gegenwärtige Lage der ruſſiſchen Sowjetrepublik und ihrer Truppen, ſo⸗ wie deren Erfolg namentlich im Süden und in der Ukraine ſchildert. Das jetztige Syſtem der Entente, heißt es, beſteht darin, nicht ihre eigenen Soldaten gegen uns zu ſchicken, ſondern andere ins Feuer zu treiben. Deutſchlaud, das ſich ihrem Willen fügt, hat unter Hindenburg eine neue Armee als linker Flügel gegen uns gebildet, während die polniſche das Zentrum, und die ukrainiſchen Petljuratruppen den rech⸗ ten Flügel dieſer Invaſionsarmee bilden. Während unſere 117 U n Die franzö⸗ Truppen im Dongebtet und im Gebiet von Uralsk⸗Oren burg ſiegreich vordringen, nähert ſich der deutſche linke l- gel Ponewitſch, die lettiſchen roten Truppen bedrohend. N polniſche Zentrum bewegt ſich aber gegen Wilna und Mi und hat Baranowitſchi genommen. Dieſe gleichzeitige Ofſen⸗ ſive iſt offenbar die Ausführung eines wohlvorbereiteten Planes, hinter dem die Entente ſteckt. Unſere Lage im We⸗ ſten iſt daher ſchwierig. Am ſchwierigſten iſt die unſerer lettiſchen und litauiſchen Verbündeten. Da nun die ukrs⸗ niſchen Sowjettruppen ſich Galizien nähern, wo es ſchon gärt, ſind wir unſerem ungariſchen Verbündeten nahe, der im Rücken unſerer Feinde ſteht. Gegen die kriegführenden Deutſchen und Polen werden neue Kräfte zuſammenge— Das Erſcheinen eines Verbündeten in Mitteleuropa i wertvoll. 5 Anmerkung des W. T. B.: Die hieſigen zuſtändigen Stel⸗ len bemerken dazu, daß es nicht deutſche, ſondern Truppen der lettiſchen und litaniſchen Regierungen ſind, vor denen die Bolſchewikis zurückweichen. i Der Bolſchewismus. T. u. Genf, 24. März. In Kreiſen der engliſchen Diplomatie und der engliſchen Militärs beginnen die Nachrichten über die bolſchewiſtiſche Bewegung große Aufmerkſamkeit zu erregen. Man beginnt a einzuſehen, daß die aus Deutſchland eintreffenden Nachrichten über die Vorbereitung einer großen Of. fenſive der Sowjettruppen gegen Deutſchland un Oeſtrereich nicht mehr übertrieben ſind, ſondern durch die Berichte über die von den Bolſchewiki entwickels fieberhafte Tätigkeit ihre Beſtätigung erfahren. An der Archangelsk⸗ und fibiriſchen Front ſtehen ſich die alliierten und Sowjettruppen gegenüber und bekämp fen ſich im Kleinkrieg. Dieſer Frontabſchnitt ſcheint zu einem Nebenkriegsſchauplatz zu werden, während die Bolſchewiki an der Nordweſtfront ſich zuſammen ziehen, um bei Beginn des Frühjahrs einen Angriff gegen Deutſchland zu unternehmen. Dieſer Armee ſtehen gegenwärtig nur wenige polniſche und deutſche Verbände gegenüber, die aber gänzlich unzulänglich D 8 Wirren in Ungarn. Verfügungen der Räte. 5 W. T. B. Budapest, 25. März. Der Rat beſchlotz, üämtlaß⸗ Negierungskommiſſare zu entheben und fordert die Arbe terräte auf, überall dreigliedrige Direktionen zu wählen, die die Geſchäfte der bisherigen Regierungskommiſſare zu ver ſehen haben. Der revolutionäre regierende Rat wies die Volkskommiſſare an, Vorſchläge über die Sozialiſierung der Häuſer und Betriebe binnen kürzeſter Zeit dem Rat zulegen. Sämtliche Zeitungen werden verpflichtet, amtlich Verordnungen des revolutionären regierenden Rats an 7 tender Stelle zu veröffentlichen. Der revolutionäre regie rende Rat wird aus Laienrichtern beſtehende Nevolutionz gerichte bilden. Der erſte Revolutionsgerichtshof mit den Sitz in Budapeſt wurde fofort errichtet. Der revolution regierende Rat hat den Wiener Geſandten Oskar Charmaß abbernfen und an deſſen Stelle Alexeiew Botgar zum von tkiſchen und Andor Fenys zum writſchaftlichen Bevollmiß tigten ernannt. 2 Eine neue ungariſche Armee. „ Budpapeſt, 24. März. Wie die Telegr.⸗Koup en fährt, ſoll in aller Stille eine Armee von 70 000 Mam gebildet worden ſein. Sie ſei gut ausgerüſtet um ſoll unter der Führung des Oberſten George, ein!“ Enkels des Revolutionärs von 1848, der aus ruſſr ſcher Kriegsgefangenſchaft zurückgekehrt iſt, und unte Major Dißy, der ebenfalls einer alten ungariſchen Famliie angehört u. ebenfalls aus ruſſiſcher Kri gefangenſchaft heimgekehrt iſt, ſtehen. Dieſe Armel bildet für die Entente den Gegenſtand lebhafter Be ſorgnis, weshalb ſie ſich auch zu den jüngſten Maß regeln entſchloſſen hat. Die Landbevölkerung, hier mehr als in irgend einem anderen Lande konſer vativ geſinnt iſt und die der ſozialiſtiſchen Regierum bisher ſtarkes Mißtrauen entgegenbrachte, iſt angel lich in das Lager der neuen Partei übergegangen Das ganze Land iſt alſo der Entente gegenüber du aus feindlich geſinnt. Indeſſen iſt vorläufig 5 abzuſehen, wohin die neue Lage führt. f Ententetruppen für Ungarn und Rumänien. Genf, 24. März. beſchloſſen die Erhöhung der Beſatzungsarmee in Un um 4 Diviſionen. Die Salonikiarmee erhält Befehle für. Beſetzung Rumäniens. 5 Fehlen Zürich, 24. März. Der„Corriere della Sera“ melder, Fin me werden ſeit Mitwoch 35 000 Ententetruppen gela die zur Beſetzung Ungarns beſtimmt ſind. Der Eindruck in Paris. 211 Haag, 24. März. Die Ereigniſſe in uns haben in Paris tiefen Eindruck gemacht und werb, als ernſte Mahnung angeſehen, daß man die Ver han lungen aufs äußerſte betreiben muß, da ſonſt 1. ruhen in der ganzen Welt zu befürchten ſeien. Eine neutrale Meinung. 3 Amſterdam, 25. März. Der„Nieuwe Notte, damſche Courant“ bemerkt zu dem Bruch Ungarn, mit den aſſoziierten Mächten ironiſch, daß es der Gr. tente endlich geglückt ſei, Ungarn dem Bolſchewisreig in die Arme zu treiben und der ruſſiſchen Republ einen Vorpuſten zur Revolutionierung Mitteleun“ Ein endgültiger Frieden. Lugano, 25. März. Italieniſche Blätter u chen Mitteilung von einer Erklärung des Oberſte, Houſe, daß der Friedensvertrag, der in drei Woche in Verſailles der deutſchen Abordnung vorgelegt weß den ſoll, kein Präliminarfrieden, ſondern der engl tige Friede ſein wird. 1 1 Zürich, 24. März. Der„Corriere della meldet aus Paris: Pichon erklärte im Kammer ſchuß für Auswärtiges auf eine Anfrage, er recht mit dem Abſchluß der Beſprechungen der Allien konferenz für Ende März. Das Eintreffen der e ſchen Delegation ſei für die erſte Aprilwoche zu warten. 4 Wilſon gegen die weitgehenden italieniſchen Forde. rungen. 1 Berlin, 25. März. Aus Meldungen der ken, n 4* 330 Der„Temps“ meldet: Die Ane 2 r F, eil chen Preſſe geht hervor, daß Präſident Wilſon im entſchiedener Gegner der weitgehenden italieni⸗ hin Forderungen iſt und ſeinen ganzen Einfluß da⸗ Im aufbietet. Italiens Anſprüche in die Schranken Frisriſen.„Echo de Paris“ meldet, daß der Oberſte iegsrat ſich dahin entſchieden habe, Bozen und 3 an Italien fallen zu laſſen. Dieſer Entſchluß * Hauptſache der Einwirkung Wilſons zuzu⸗ n. a Vor einem Geſamtausſtand in Mülhausen. * 24. März. Nach dem Basler„Vorwärts“ ſich der Konflikt zwiſchen dem Peülhauſer Ge⸗ 5 werſchafkskartel und den Arbeitgebern, beſonders in der Textilinduſtrie, ſo verſchärft, daß im Prinzip 75 alſtreik aller organiſierten Arbeiter auf Gemnerstag beſchloſſen wurde, falls die durch das Bewerkſchaftskartell angeſtrebte Vermittlung der andelskammer und des Bürgermeiſters ſeitens der abrikanten abgelehnt werden ſollte. Die Zahl der 25 den Generalſtreik tretenden Perſonen wird auf 8 000 geſchätzt. Die bürgerliche Preſſe beſchwört die Gebdrikanten eindringlich, in der Lohnfrage nachzu⸗ Leben, weil ein Generalſtreik leicht einen revolutio⸗ * Charakter annehmen könnte, und weil die letz⸗ * Ausſchreitungen in Mülhauſen gezeigt hätten, 10 das franzöſiſche Militär nicht mehr zuverläſſig Die Lebensmittelverſorgung Oeutſchlands. brit. B. Berlin, 24. März. Der Vorſitzende der 0 tiſchen Kommiſſion in Spaa teilte am 23. März i elde der Antwort mit, daß in Ausführung des Brüſ⸗ 8 Abkommens für rund 35 Millionen Dollar Nah⸗ m n aus amerikaniſchen Quellen und für of 20 Millionen Dollar aus britiſchen Quellen zur vetigen Lieferung bereit ſeien. Die deutſche Ne⸗ Br ng wird um Mitteilung gebeten, wann die im 8 ſſeler Abkommen als Zahlung hierfür vorgeſehe⸗ n 11 Millionen Lire in Gold in Brüſſel eintreffen Urüßſen Da die Ueberführung des Goldes nach 8 ſſel, wie der Entente bereits mitgeteilt wurde, Nit Mittwoch den 26. März erfolgen wird, ſo dürfte dem Beginn der obengenannten Lebensmittel in kezer Zeit zu rechnen ſein. Norwegiſche Lebensmittel für Deutſchland. Berlin, 24. März. Nach der Londoner Nachricht eines däniſchen Blattes hat die norwegiſche Lebens⸗ Lontommniſton, die am Freitag von Paris nach 0 zurückkehrte, im Oberſten Wirtſchaftsrate der fuhr ündeten in Paris die Erlaubnis für die Aus⸗ Nor von Heringen und von 7500 Tonnen Fett von wegen nach Deutſchland erwirkt. 8 Prahtnachrichten. W. T Um Schleswig⸗Holſtein. niſchen B. Kopenhagen, 24. März. Die Vertretung des dä⸗ heute Reichstages und der nordſchleswigſchen Dänen ſind kaubt aus Paris zurückgekehrt.„Verlingske Tidende“ ation zaittellen zu können, daß die Bildung einer Dele⸗ fieht, dieniſch geſinnter Rittel⸗ und Südſchleswiger benor⸗ ung 05 demnächſt nach Paris abreiſt und dort eine Abſtim⸗ ordern n bis zur Linie Schlei⸗Dannewierke Die Verhandlungen in Spaa. u Saag, 28. März. Die Berhandlungen über die Führung des Lebensmittelabkommens zwiſchen Deutſch⸗ und Amerika ſchreiten weiter fort. Am Samstag iſt 8 n beiden franzöſiſchen Vertretern nun die Lieferung größeren Menge Palmkernen aus den Kolonien be⸗ ſgloſen worden. Lu Weckerle verhaftet. Netter. Wien, 25. März. Der frühere Miniſterpräſident daft et Wurde im Auftrag der ungariſchen Regierung ver⸗ eine 0 ins Gefängnis eingeliefert. Auch ſonſt wurde ößere Anzahl Verhaftungen vorgenommen. i eee 1 eee eee eee eee eee Schreiben des Miniſterpräſibenten Geiß an den Reichs⸗ Karls a miniſter Noske. 5 nachſtehen dds, 24 Mai. Dem Neichswehrminiſter Roske in n 5 Schreiben des baediſchen Minißfterpräſidenten elung Hochwohlgeboren erwieſen durch die Zurverfügung⸗ 8 Truppen zur Wied herſtellung der Ordnung Nnr auf din dem badiſchen Lande einen großen Dienſt. Faltung iche Mitwirkung dieſer Truppen, deren tadelloſe 8 der Ein 1 Bauen. 5 4 die gegenwärtige Wohnungsnot hat folgende Ur⸗ aan: 1. Rückkehr des Feldheers, 2. Ueberfüllung der nungszen. Darniederliegen des Baugewerbes und Woh⸗ Maßsbaues während des Kriegs, 4. den gegenwärtigen angel an den früher üblichen Rohſtoffen zum Bauen. die er auch abgeſehen von dieſen Urſachen zwangen uns N f ei ohnverhältniſſe der breiten Maſſen vor dem Krieg d ner. Aenderung, beſonders im Sied⸗ il weſen und Kleinwohnungsbau durch ſparſame Bau⸗ deim weiteſten Sinne. n petten as ſparſame Bauen beginnt mit einem preis⸗ 7 rwerb des Geländes(unter Vermeidung unge⸗ duß ie. Preistreiberei). Daran ſchließt ſich eine zweck⸗ Garten re Aufteilung des Geländes in bebaute Fläche, M jede und Straßenland. Die Mietskaſerne hat ſich als Wer Hinſicht ungünſtig erwieſen. 5 in In erſter Linie werden Kleinwohnungs⸗Sied⸗ unten mit einheitlichen Hausgruppen und größeren worgärten bei ſchmalen Straßen vorgeſchlagen. In ulicher Beziehung kann im Straßenbau(Anlage 8⸗Schotter⸗Straße ohne Bürgerſteige) geſpart wer⸗ Waſſerverſorgung muß vorgeſehen werden. Eine ige Entwäſſerungsanlage wird häufig entbehrlich Beim Hausbau ſelbſt iſt gegenſeitige Benutzung von Seiten⸗ und Giebelwänden anzuſtreben. Weitere Ver⸗ billigung läßt ſich durch Einſchränkung des Kellers er⸗ zielen. Der Küchenraum wird groß angelegt werden(mit beſonderer kleiner Spülküche), die übrigen Räume kleiner. Das Bad wird in die Waſchküche verwieſen. Durch reich⸗ liche Verwendung von Wandſchränken läßt ſich an be⸗ weglichen Möbeln ſparen. Der gegenwärtige Mangel an Rohſtoffen wird bedingt durch: 1. den Kohlenmangel, 2. die von der Kohlenverſorgung abhängige Verkehrslage, 3. Arbeiter⸗ mangel bzw. Arbeitsunluſt, 4. die hohen Löhne. Es fehlt an Zement, Kalk, Gips, Ziegeln, Dach⸗ ziegeln, Dachpappe und Baueiſen. An Holz herrſcht im allgemeinen weniger Mangel. Ein Hausbau nach alter Weiſe koſtet den drei⸗ bis bie n Friedenspreis. Es handelt ſich darum: 1. Erſatzſtoffe, 2. andere Arbeitsweiſen(verbeſſerte frühere oder ganz neue) aus⸗ findig zu machen. Dabei ſoll gleichzeitig die Kriegs⸗ induſtrie möglichſt Beſchäftigung finden. Die Häuſer ſollen geſund, d. h. wärmedurchläſſig und trocken, dauerhaft, ſchalldicht, leicht, ſchnell und billig herzuſtellen ſein Die Eigenart des Landes, das überwiegende Vor⸗ kommen des einen oder anderen Rohſtoffs oder einer Induſtrie beeinflußt die Bauweiſe. Es ſind drei Grup⸗ pen von Sparbauten zu unterſcheiden: 1. Maſſivbauten, 2. Halbmaſſivbauten(Stein und Holz), 3. Holzhäuſer. Leitende Geſichtspunkte für die Herſtellung von Spar⸗ bauten ſind: 1. Herabminderung der Wandſtärken unter Wahrung des Wärmeſchutzes durch Doppelwände mit zwiſchen⸗ liegender Luftſchicht. Die äußere Wand muß feſt und tragfähig ſein, die innere Wand kann leichter und muß nagelbar ſein. 2. Herſtellung von Fertigerzeugniſſen(großgliedrigen, wandbildenden Elementen) in einer Fobril oder am Orte des Hausbaues, ſo daß ſie noch bequem von einem Manne bewegt und verſetzt werden können. 3. Verwendung von leichten oder Abfallſtoffen unbe⸗ ſchadet der Feſtigkeit. 5 a) Schwemmſteine, Bimsſteine, Kohlenaſche(ſofern ſie frei von Schwefelſäure iſt), Hobelſpäne, Torf, Hoch⸗ ofen⸗ und Generatorſchlake. b) Holz, beſonders in Form von Sperrholzplatten, Schindeln. a e) Dachpappe 4. Lehmbauten(Lehmhohlſteine, Lehmziegel und Lehm⸗ platzenbau). a Weitere Verbilligung des Wohnens der ärmeren Klaſſen laſſen ſich bei der Ausſtattung der Räume durch Herſtellung von Einheitsmöbeln, beſonders aus Sperrholz, erzielen. Dieſe können ſehr wohl etwas kleiner ſein als die zur Zeit fabrikmäßig hergeſtellten. Auf jeden Fall muß eine weitgehende Vereinheit⸗ lichung, wie ſie zum Teil ſchon in der Induſtrie be⸗ ſteht, auch im Bauweſen einſetzen. Vermiſchtes. Eine Univerſität für Köln. Die Kölner Stadtverordneten bewilligten 1030 000 Mk. für die Ausgeſtaltung der beſtehenden N zu einer Univerſität. Sie ſoll am 1. April eröffnet werden. Die Studenten von Jena haben bet der Nationalverſamm⸗ lung gegen die Ablöſung der Reichsfarben Schwarz⸗weiß⸗rot durch Schwarz⸗rot⸗gold Proteſt erhoben. Schleichhandel. In Villingen wurde ein Schleichhändler⸗ Fäßlewirt Bertoche von Schwenningen, mit jeinem Fuhrwerk e Die Durchſuchung ergab in Säcken wohlverpacht 5 Jentner Fleſſch und 1 Zentner Fett.— In Stetten a. k. M. auf dem badiſchen Truppenüßungsplatz Heuberg wurden einem Großhamſterer, der in Stuttgart wohnt, für 35 000 Mk Lebensmittel abgenommen worden, darunter mehrere geſchlachtete Schweine. Raubmord. Am Samstag morgen wurden in einer Juwe⸗ lierwerkſtatt in der Neuhauſer Straße in München der 52 Jahre alte Inhaber und ſein 286jähriger Gehilfe anſcheinend von zwei Soldaten ermordet. Im Laden fand man ein In⸗ fanterieſeitengewehr. Die Mörder ſind entkommen. In Euskirchen(Rheinpr.) drangen am 21. Mürz. bewaffnete Räuber, darunter mehrere in Uniform, in der Reichs⸗ banknebenſtelle ein, raubten rund 1½ Millionen Mk. und fuhren in einem Kraftwagen davon. 5 Schleicheier. Auf dem Bahnhof Wildpark in Berlin wurden acht Händlerinnen 1500 Landeier abgenommen, die in Berlin zu 1,50 Mk. das Stück äbgeſetzt werden ſollten. Die Spielwut. In der Stadtverordnetenverſammlung von Charlottenburg bei Berlin teilte der Polizeipräſident mit, in Charlottenburg beſtehen 18 Spielklubs, die aus Kartengeldern eine monatliche Einnahme von 1½ Millionen Mk. haben. 22 Millionen für eine drahtloſe Statton. Die Vereinigten Staaten haben die der amerik. Heeresverwaltung gehörige Station für drahtloſe Telegraphie in Bordeaux für 22 Millionen Franken an die franzöſiſche Regierung verkauft. Bei dieſer Gelegenheit erfuhr man, daß die amerikaniſche Marine in den europäiſchen Gewäſſern 54 Schiffsſtationen hatte, wovon die Mehrzahl für die Flugzeuge diente. Der vielbegehrte Wilſon. Wilſon will bekanntlich nach Ab auf ſe'ner Präſidentſchaft 1921 eine Geſchichte des Welt⸗ kriegs ſchreiben. Verſchiedene Univerſitäten der Vereinigten Staa⸗ ten ſuchten ihn für ſich zu gewinnen und die Hochſchule von Nordkarolina bot ihm einen Lehrſtuhl mit 80 000 Mk. Gehalt an. Der Freundeskreis Wiſſons glaubt aber, daß der Präſident kein derartiges Angebot annehmen, ſondern ſich zunächſt wenig⸗ ſtens ganz ſeinen ſchriftſtelleriſchen Arbeiten widmen wird, Rußlands Auslandsschulden. Nach einer Zuſammenſtellung der ruſſiſchen Handelskammer in Parks hat Rußland während des Kriegs an Vorſchüſſen erhalten: von England 11 360 Mil⸗ lionen Mk., von Frankreich 2792 Millionen. Davon zwei Drittel zur Bezahlung der Zinſen der früheren ruſſiſchen Anleihen. 8 101 die franzöſiſche Regierung der Bank von Frankreich eine Aus Rußland gewährt. Ander erfeits ſandte Rußland bereits im Herbſt 1914 200 Mlilionen Mk. Gold nach London, 800 Millionen Mk. Gold nach den Vereinigten Stealen. Von den Pereinigten Staaten erhielt Rußland Waren bzw. Vorſchüſſe in Höhe von 1365; Millionen Mk. Die ruſſiſchen Schulden an das Ausland vor dem Krieg ſind auf rund 18 Milliarden Mk. zu ſchätzen. Fremdenſteuer in Bay en. Die Erhebung eier Fremdenſtener iſt den Gemeinden vom Miniſterium des Innern anheimgegeben worden. Sie wurde in vielen Städten Bayerns bereits eingeführt. Es werden 10 Prozent des Iimmerpreiſes erhoben. Dagegen bleibt das Uebernachten in Geſellenhäuſern, Gewerkſchaftshäuſern und Mädchenheimen frei von der Steuer. 4 Stuttgart 24. März.(Württ. Geometerverein.) Am 5 letzten Samstag tagte im Bürgermuſeum die Hauptverſammlung 1 weitem nicht den friedensmä Einfuhrbedarfs. allgarantie von 400 Millionen Mk. Vorſchüſſen an e des Württ. Geometervereins. Den Rechenſchaftsderſcht äber der Tätigkeit des Vereins während des Krieges erſtattete der ſtellv. Vorſitzende Landtagsabg. Linkenheil⸗ Schramberg, der aus⸗ führte, daß faſt alle Wünſche und Eingaben des Württ. Geometer⸗ vereins von der alten Regierung ablehnend beſchieden worden ſeien. Rund 500 von 700 württ. Geometern und Kandidaten ſtanden im Heeresdienſt. 83 ſind gefallen. Mehr als die Klaſde wurden mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet, mit dem 1. Klaſſe über 40. Den Tätigkeitsbericht über die Zeft nach dem Krieg erſtattete Obergeometer Schmelz, den 1 Kataſter⸗ 1 Geilsdörfer⸗Stuttgart. Kataſtergeometer Rol⸗ ler⸗Stuttgart berichtete über die Schaffung eines Beirats und über weitere Berufsordnungen der Neuzeit. Kataſtergeometer Kranzbühler⸗Stuttgart berichtete über Stellenvermittlung und Arbeitsbeſchaffung, die Kataſtergeometer Linkenheil mit ergänzen⸗ dem Material, das er dem Arbeitsminiſterium empfehlend über⸗ mittelte, belegte. Ueber die Geſtaltung des Geometerberufs ſprach Kataſtergeometer Lutz⸗Marbach. Er führte aus, die heutigen Vermeſſungsvorſchriften ſeien rückſtändig; dte techniſche Auf⸗ ichtsbehörde, das Kataſterbureau habe bei der Beſetzung der reien Kataſtergeometerſtellen vollkommen verſagt. Lähmend auf das Vermeſſungsweſen wirke insbeſondere die Unterſtellung ſemer einzelnen Zweige unter nicht weniger als acht Miniſterien. Wegen der beabſichtigken weiteren verſuchsweiſen Verſtaatlichung emiger Kataſtergeometerſtellen ſoll an die Regierung das Erſuchen 1 5 werden, vor der Vornahme weiterer Verſuche einen Rechenſchafts⸗ bericht über die bei den im Jahre 1913 vorgenommenen Ver⸗ ſtaatlichungsverſuchen gemachten Erfahrungen zu erſtatten. Ueber die Gebührenfrage berſchtete Kataſtergeomeler Roller ⸗Stuttgart Geometer Külturtechniler Frick⸗Stuttgart über Reuorganfſa⸗ fion des Vereins, Beitragserhöhung und Satzungsänderung. den Vorſtand werden gewählt als 1. Vorſitzender Stadtgeometer Kercher⸗Stuttgart, als 2. 8 e Schanz⸗ Waiblingen, als Schriftleiter der Vereinsze fle Schſefl es; meter Lintzenheil⸗Schramberg, als Geſchäftsführer, Schri führer und Kafſter Kataſtergeometer Sütterling⸗Eßlingen. Den Verhanp lungen wohnten verſchiedene Vertreter der Regierung an. 3 Lokales. 5 — Wie ſetzen ſich die Freiwilligentruppe zuſammen? Es wird ziemlich allgemein behauptet, daß ſich die Freiwilligentruppen hauptſächlich aus An⸗ ehörigen der gebildeten Stände und des Mittelſtands zu⸗ W Das wird ſchlagend widerlegt durch eine willkürlich herausgegriffene Berufsſtatiſtik der 4. Kom⸗ 17 55 des Regiments Reinhardt in Berlin. Unter den 143 Mannſchaften befinden ſich 14 aktive Soldaten, 34 Arbeiter, 47 Handwerker, 4 Landwirte, 26 Kaufleute 4 1 3 Heilgehilfen, 7 Beamte, 2 Schüler und 1 Artiſt. a — Schlimme Ausſichten. Die württ. Landes⸗ bekleidungsſtelle teilt amtlich mit: In weiten Kreiſen der Bevölekrung iſt die Anſicht verbreitet, daß nachdem die Kriegführung eingeſtellt iſt, in kurzer Zeit eine weſentliche Verbeſſerung in der Verſorgung von Webſtoffen und Leder, insbeſondere mit Kleidern und Schuhzeug eintreten werde. Dieſer irrigen Auffaſſung kann nicht ernſtlich genug entgegengetreten werden. In den Militärlagern ſind die reichen Mengen an Militär⸗ tuchen, an Lederbeſtänden durch willkürliche Eingriffe er⸗ heblich vermindert worden. Einen großen Teil benötigt die Heeresverwaltung ſelbſt zur Ausſtattung der Krieger und zur Auſſtellung von Neuformationen, beſonders für das künftige Volksheer. Was noch für die Verſorgung der bürgerlichen Bevölkerung übrig bleibt, deckt bei igen Bedarf unſeres Vol⸗ kes. Daran, daß dieſer Mangel in den nächſten Jahren durch Einfuhr auch nur einigermaßen behoben werden könnte, iſt nicht zu denken; denn wir können für lange Zeit noch unſeren tatſächlichen Einfuhrbedarf nicht be⸗ zahlen. Die heimiſche Faſererzeugung aber betrug in den letzten Kriegsjahren insgeſamt nur 2 Prozent unſeres In der Lederverſorgung ſind die Aus⸗ ſichten gleich trüb. Die feindliche Beſetzung der links⸗ rheiniſchen Gebiete hat dem deutſchen Volk 40 Prozent ſeiner Schuh⸗ und Ledererzeugung genommen. Tazu kommen im Innern die Not an Kohlen, Elektrizität, Gas und die ſchwierigen Verkehrsverhältniſſe. Wir werden damit rechnen müſſen, daß auf lange Zeit hinaus höch⸗ ſtens etwa die Hälfte der Bevölkerung jährlich ein Paar neue Schuhe erhalten kann. Ein völliges Aufhören des Bezugsſcheinweſens kann nicht erfolgen, vielmehr der Abbau nur allmählich eintreten. Taraus ergibt ſich, daß wir uns in unſerem Bekleidungsweſen⸗ noch mehr als bisher an Erſatzfabrikaten gewöhnen müſſen. — Ziviliſten in Uniform. Während in Frie⸗ PA*——— denszeiten nur Militärperſonen, die in Ausübung ihres Dienſtes waren oder höchſtens noch Reſerveoffiziere bei beſonderen Anläſſen ſich in Uniform bewegten, iſt das jetzt ganz anders. Ofſiziere ſieht man gegenwärtig ſelten in Uniform, dagegen bedienen ſich ungezählte Mannſchaften, die längſt in keinem Militärverhältnis mehr ſtehen, der Uniform, da ihnen ja bei ihrem Scheiden aus dem Dienſt militäriſche Kleidungsſtücke mitgegeben wurden. Beſonders ſind Militärmäntel in der Mode. Da über das Ablegen der Mannſchaftsuniform nach der Dienſt⸗ entlaſſung bisher noch keine Vorſchriften erlaſſen wor⸗ den ſind, kann jeder tragen, was er will. Bedauerlicher⸗ weiſe wird aber jetzt mit der Uniform auch viel Unfug etrieben. Während ſie einſt als Ehrenkleid galt, wirt ſie nicht ſelten zu Schwindeleien mißbraucht und ſelbſt verbrecheriſchen Verſuchen muß ſie dienen, wenn Leute im Soldatengewand, angebliche Kontrolleure, als Diebe und Plünderer auftauchen. Viele Matroſenuniformen wurden auch verkauft. Die„M. N. N.“ meinen nun, daß die militäriſchen Behörden alle Urſache hätten, recht bald Vorſchriften über das Tragen von nUiformen zu er⸗ erlaſſen: zum mindeſten ſollte es nicht erlaubt ſein, daß Uniſormſtücke und Mütze von Entlaſſenen ganz un⸗ verändert in der Weiſe getragen werden, daß man noc die Zugehörigkeit der Betreffenden zum Militär anneh⸗ men kann. f 85 Schloßplünderung. Der frühere Großherzog in Sachſen⸗Weimar hatte die Erlaubnis gegeben, Möbel aus dem Schloſſe in Eiſenach an bedürftige Kriegsteilnehmern und Kriegsbeſchädigte zu mäßigen Preiſen abzu eben. Als der unabhängige Volksbeauftragte Hill die Spottpreiſen an unberechtigte Bevorzugte abgab, ſtürmte die erbitterte Menge das Schloß, verprügelte den Volks⸗ beauftragten und plünderte in den Räumen. Die aufge⸗ ſtellte Sicherheitswache war machtlos. 43 Perar wortlich für dic Nebahlor Wa. Fimmermann, Seckenh öbel zu Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. A. Verordnung über Woffenb⸗ſitz vom 13. Januar 1919. (Reichsgeſetzblatt Seite 31.) 8 1. Alle Schußwaffen, ſowie Munition aller Art zu Schußwaffen ſind ſofort abzultefern. Als Schußwaffen gelten: Gewehre, Ka⸗ 1 rabiner, Piſtolen, Maſchinenpiſtolen, Revolver, Geſchütze aller Art, Maſchinengewehre Ha d⸗ granaten, Minenwerfer und Flammenwerfer. 2. Die Landes zentralbehörden erlaſſen die erforderlichen Aus füheungsbeſtimmungen. Sie . beſtimmen, wo und bis wann ſpäteſtens die 5 Ablieferung zu geſchehen hat. Die Landeszentralbehörden ſetzen feſt, welche Ausnahmen von der Ablieferungspflicht gelten ſollen. 5 8 3. Wer nach Ablauf der Ablieferungspflicht in unbefugten Beſitze von Waffen oder Mu⸗ niton der in§ 1 bezeichneten Art betroffen wird, wird mit Gefängnis bis zu 5 Jahren und mit Geldſtrafe bis zu hunderttauſend Mark oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Sollten die Waffen oder die Munition zu Gewalttätigkeiten gegen Perſonen oder Sachen verwendet werden, ſo iſt die Strafe Zuchthaus bis zu 5 Jahren, bei mildernden Umſtänden Gefängnis nicht unter 3 Monaten. 45 Dieſe Verordnung teitt mit dem Tage der Verkündung in Kraft. Berlin, den 13. Januar 1919. Der Rat der Polks beauftragten: Ebert. Scheidemann. Der Staats ſekretärs des Reichs Zuftizamts: Dr. von Krauſe. B. Aufgrund des§ 2 der Verordnung über Waffenbeſitz vom 13. Januar 1919(Reichs⸗ geſetzblatt Seite 31) und des§ 26 des Ver⸗ waltungsgebührengeſetzes vom 4. Juni 1888 und 15. Juni 1894 in der Faſſung der Be⸗ kanntmachung vom 30. November 1895(Ge⸗ ſeßes und Verordnungsblatt Seite 399) werden für Baden folgende Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen: 8* Alle im 8 1 der Verordnung aufgeführ⸗ ten Schußwaffen, alſo Gewehre, Karabiner, Piſtolen, Maſchinenpiſtolen, Revolver, Geſchütze aller Art, Maſchinengewehre, Handgranaten, Gewehrgranaten, Minenwerfer und Flammen⸗ werfer, ſowie Munition aller Art zu Schuß ⸗ waffen ſind binnen einer Woche vach Be⸗ kanntgabe dieſer Verfügung, ſpäteſtens jedoch bis zum 18. März 1919 bei der Ortspolizei⸗ behörde des Wohnorts oder Aufenthaltsortes abzuliefern. Iſt die friſtgemäße Ablieferung der Schußwaffen uſw. aus beſonderen Gründen nicht ausführbar, ſo hat der Beſitzer innerhalb der Ablieferungspflicht ſchriftliche Anzeige an die 1 20 erſtatten. Die Ortspolizeibehörden haben über die abgelieferten Waffen eine Liſte zu führen, in welcher Name, Stand und Wohnort des Ab⸗ liefernden, ſowie eine kurze Bezeichnung der abgelieferten Gegenſtände unter fortlaufender Nummer einzutragen ſind. Die abgelieferten Waffen ſind mit Zetteln zu verſehen, auf den der Name des Ablie⸗ ferers vermerkt iſt. Dem Ablieferer iſt, wenn es ſich nicht um Heeresgut handelt, eine Em pfangsbeſcheinigung auszuſtellen. Der Ablieferung unterliegen nicht ſolch⸗ 5 Schußwaffen, welche ſich zur Benutzung als ſolche nicht mehr eignen, 3 B. Waffen von rein geſchichtlichem oder ethnographiſchem Werte, alte Stücke von Waffenſammlungen. 5 Die Ortspolizeibehörden haben die ab⸗ gelieferten Waffen an die Bezirksämter ab⸗ zugeben, die für deren ſichere Vewahrung Sorge zu tragen haben. 8 4 Von der Pflicht zur Ablieferung der noch gebrauchsfähigen Schußwaffen nebſt zug hö riger Munition ſind befreit: 1. diejenigen Perſonen, die zum Beſitz oder zur Füh ung der Waffen kraft ihres Amtes oder Dienſtes verpflichtet oder berechtigt ſind, hinſichtlch dieſer Waffen, 2. die Inhaber von Jahresjagdkarten bezüg⸗ lich der ibnen für ihre Betärigung als Jäger erforderlichen Jagdſchußwaffen, 8. die in 8 5 3 Perſonen. Der Befitz von Schußwaffen nebſt Mu⸗ nition kann autz rdem vom Bezirksamt ſolchen Perſonen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und durchaus zuverläſfig ſind, geſtattet werden. Ueber die erteilte Erlaubnis iſt dem An⸗ tragſteller eine Beſcheinigung auszuſtellen. Hierfür iſt eine Taxe ohne Sportel von 5 Mark zu entrichten. Die Erlaubnis iſt zurück⸗ zunehmen, falls Tatſachen bekannt werden, welche die Unzuverläſſigkeit des Inhabers der Erlaubnis dartun. 8 6. Die Bezirksämter ſind befugt, falls Ver⸗ dacht beſteht, daß eine Perſon der Ablieferung⸗ pflicht nicht nochgekommen iſt, eine Durch ſuchung ihrer Wohnräume vorzunehmen. 7 Wegen Rückgabe der abgelieferten Schuß waffen an den rechtmäßigen Beſitzer wird ſpätere Verfügung ergehen. C Bei dieſem Anlaß werden alle diejenigen, welche auch jetzt noch unbefugt im Beſitze von Heetesgerät und Heeresgut aller Art(Fahr⸗ zeuge, insbeſondere Kraftfahrzeuge und Pferde) fich befinden, letztmals bei Vermeidung ſchwerer Freiheitsſtrafen aufgefordert, dieſe Gegenſtände ſofort an die Ortspolizeibehörde abzuliefern. Wer der Aufforderung bis 18. März 1919 nachkommt, bleibt ſtraffrei. Derjenige, der geſtohlene, verlorene oder ſonſt abhanden gekommene Heeresgüter anzeigt oder nachweiſt, ſodaß ſte wieder in den Beſtitz des Reichs überführt werden können, erhält eine Belohnung bis zu 20 Prozent des Wertes der nachgewieſenen Güter. Die Höhe der Belohnung wird von der Reichsvermögens⸗ verwaltung in Karlsruhe endgültig unter Ausſchluß des Rechtsweges feſtgeſetzt. Karlsruhe, den 5. März 1919. Miniſterium des Innern. Der Miniſtesisl direkter: Pfiſterer. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 15. März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Lebensmiitelamt. Bufter-Musgabe. An dle Feitbezugs berechtigten. Morgen Donnerstag, den 27. ds. Mts., vorm. von 9 bis 12 Uhr erhalten in der Friedrich⸗ ſchule Saal 3 gegen Vorlage des Fleiſchaus weiſes Butter pro Kopf der Haushaltung ½ Pfund Nr. 2506 bis 3000 Nr. 2506 bis 2800 von 10 bis 11 Uhr Nr. 2801 bis 3000 von 11 bis 12 Uhr Bei dieſer Ausgabe iſt Nr. 30 des Fleiſchaus⸗ weiſes gültig. Die Bewohner der Hochſtätt, der Steinzeug uno des Eichwalds bei den Handlungen Fenske und Waſcheck. Seckenheim, den 26. März 1919. *. Fleiſch⸗Verkauf. Morgen Nounerstag, den 27 Mär: nachm 3 Uhr wird auf der Freibank Kubfleisch ausgehauen das Pfund zu 1.50 Mk. gültig ſind die Nr. 2500 bis 3000. Ortsviehversicherungsanstalt: Hörner. Schmitt. Aufforderung. Zur Abſtellung von bei Ausführung der Erwerbsloſen-Fürſorge ſich er⸗ gebenden Unzuträglichkeiten werden alle Arbeitgeber, die in letzter Zeit neue . bei einſtellen verpflichtet dies der ſorge, Luiſenſtraße 3, hier ſofort anzuzeigen. erſatzpflichtig., Seckenheim, den 28. März 1919. Ortsſte lle Volz Ratbolischer — St. Bernhard.— Redödner⸗ Probe für die Turn⸗ Sonntag. Das Programm wird hier feſt geſetzt. Der Vorſtand. Jülsbullalub„aden“ 1914 Seckenhei m. Spleler⸗Cersammlung. ſcheinen erſucht Der Spielausschuss. 333 Arbeitskräfte eingeſtellt haben oder]! Ortsſt lle für Erwerbsloſen⸗Für Bei unterlaſſener Anzeige iſt der] Arbeitgeber der Gemeinde für zuviel] bezahlte Erwerbsloſen⸗Unterſtützung“ der Erwerbsloſen⸗Unterſtützung: 1 Junguanuer-Prrein und Spielſpberſammlung am 5 Margen Donnerstag Abend 8 Mür Um vollzähliges und pünktliches G. Tußball-Geſellſchaft Feckeuheim 1898. Henie Abend 8 Uhr Corstands-Sitzung. Hierzu auch das Erſcheinen unſerer Mit glieder W B. und M. E erwünſcht wird Der Vo ſtand. Turnverein Seckend⸗ im E. U. gegr. 1898. Das Turnen der Schülerinnen findet bis auf weiteres feken Jonners tag von 6—7 Ahr nachmittags ſtatt. Die Leitung hat in liebenswürdiger Weiſe Fräulein Möll, Lehrerin an der hieſigen Volksſchule, übernommen. 5 Wir erſuchen die Eltern von Schülerinnen, dieſe in die Uebungsſtunden zu ſchicken. Der Tururat. Sammei⸗Anzetger aur für Mitglieder der Landw. Ein- n. Perkanfsgenofenſchalt. Maſchinenöl, Wagenfett, Schnürſchuh und Stiefel, Oelſtoffpapier 1.25 Mk. 1,25 em breit, Runkelrübenſamen Eckendorfer und Leute⸗ witzer, Mohnſgat, Möhrenſamen, Bürſten und Beſen iſt im Lager vorrätig. Diejenigen Mitglieder, welche Saatbohnen, können ſich beim Lage halter anmelden, welches Quantum ſie zur Ausſaat benötigen. Gleich⸗ zeitig ſind Sgatkarten vom Lebensmittelamt mitzubringen. Der Vorſtand. Einladung. Alle Beamten Seckenheims werden auf Freitag Abend ½8 Uhr zu einer Verſammlung im„Bad. Hof“(Nebenzimmer) eingeladen Tages Ordnung: Gründung einer Beaniten⸗Ortsgruppe. Wahlen(Vorſtand, Schriftführer, Rechner, Beiräte). Zahlreiches Erſcheinen notwendig. J. A.: W. Wehrle. Saaterbsen, und Saatwicken haben wollen, Schreiner gesucht. Herzog 8 Co. ost- Ansatz Zur Bereitung von 50, 75, 100 und 150 Liter. Obstmustersaiz Fr. Wagner's Nacht. Inh. W. Höllstin. Zäahn-NHialier Maria Lösche Seckenheim Jammſftraße 1. Faſt gänzlich ſchmerzloſes Zahnziehen, f ſpeziell fur Schwache und Nervöſe ſehr zu empfehlen Spezialität:„Gebiſſe ohne Gaumen⸗ platte“. Umarbeitung nichtpaſſruder Gebiſſe biunen 24 Stunden. Sprechſtunden: Sonntags und Mittwochs von 9—1 Uhr. Stadtische Spunbeasse Sehtoetæingen mit&omeindebucgsschaſt— mũndelsie her. Host scheekkonto Marlstube Vo. 29560. Telephon M.&i. Samtliehe Hinlagen toor- den dom Tage der Einzahlung an 2 40/ derzinst. Hassenstunden d 12 Ut nor- mittags, 2 6 Uhr nachmittags. 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