meisterämtfer Seckenheim, divesheim, Abonunementspreis: Monat Sonn⸗ und Feiertage. lich 1 Mk. 1 e uſtellung. Durch die Poſt bezogen pro OQuarta 920 Mk.— Erſcheint täglich mit Ausnahme der 8 2 Die badiſche Verfaſſung. 8 II. Staat, Schule und Kirche. Fecfznen breiten Rahmen in den Beratungen des badiſcher Jerhilungsentwurss nahm die Beſprechung der Fragen des eli ältniſſes von Siaat und Kirche und der Erteilung des u igiensunterrichts in der Schule ein. Lange wurde in Sabmmiſſion dieſe Frage hin u. her beſprochen, von allen eiten, insbeſondere von den rechtsſtehenden Parteien, An⸗ über Antrag zu dieſer Materie eingebracht, bis ſchließ⸗ dieſer heiß umſtrittenen Frage eine gemeinſame Ba ſis n war, mit der auch die Seo zaldemokraten ſich ein⸗ den erklären konnten. Das Ergebnis all dieſer Be⸗ iſt ingen, wie es in der Verfaſſung zum Ausdruck kommt golgendes: a i ten eder Landeseinwohnuer genießt das Recht der ungeſtör⸗ teßy ewiſſensfreiheit und in Anſehung der Art ſeiner Got⸗ len kfehrung des gleichen Schutzes. Alle ſtaatlich anerkaun⸗ der aichlichen und religitzſen Körverſchaſten werden einan⸗ f gleichgeſtellt. Damit iſt die Sonderſtellung der vier benen Kirchen, der katholiſchen, altkatholiſchen, evangeli⸗ 5 em And iſraelitiſchen Kirche, beſeitigt und alle religiöſen dee einſchaften als Körperſchaften des öffentlichen Rechtes 2 ſchaft. gleichberechtigt. Jeder dieſer religizſen Gemein⸗ fekte en iſt das Selbſtbeſteuerungsrecht zugebilligt. Eintags⸗ 6 u ſind dabei leicht beiſeite zu halten, da der Re ierung echt der Genehmigung einer Sekte zuſteht. Alle reli⸗ emeinſchaften löſen alle ihre Angelegenheiten völlig und ſelbſtändig, ſie beſetzen ihre Aemter allein. Daher 5 a alle Patronate des Staates, durch die er bisher gusto noch einen gewiſſen Einfluß auf die katholiſche Kirche N ſoruchge, gefallen. Beſeitigt iſt mit ihnen auch das Ein⸗ 5 rote srecht des Staates bei der Wahl des Erzbiſchofs. Die 72 ae ftantiſche Kirche hat gleichfalls eine Regelung der 1 iütpatronate erlangt, die bisher noch in großer Anzahl f eli laſteten und in kraſſem Wiberſpruch mit dem evan⸗ em en Grundſatz der Beſetzung der Pfarrſtellen durch Patreindewahl ſtanden. Fortan muß der Urſprung eines beſongentes aus der urſprünglichen Dotierung der Pfarrer 5 ö ers nachgewieſen werden, was nur bei den aller⸗ 1 fechtolten möglich iſt. Der Staat erkennt nach wie vor alle a der ditltigen Verpflichtungen, die auf ihm liegen, beſon⸗ errut lejenigen, die aus der Einziehung des Kirchengutes Alken in vollem Umfange an. Die Zuwendungen aus ichen Mitteln an Kirchen und kirchlichen Stiftungen en weiterhin beſtehen. Staate Schule unterſteht den Geſetzen und der Aufſicht des der ki Die Leitung des Religionsunterrichts iſt Sache lung kirchlichen und religiöſen Gemeinſchaften. Die Ertei⸗ Damſtiihtet ſich nach den Beſtimmungen des Schulgeſetzes. f ſeine hat der Religlonsunterricht zwar in der Verfaſſung anerk. kwähnung gefunden, iſt das Recht der Kirche auf ihn Jede aunt, ſeine Regelung aber dem 5 wider ewiſſenszwang iſt ausgeſchaltet. Kein Lehrer darf des eine erklärte religiöſe Ueberzeugung zur Erteilung Verri eligionsunterrichtes oder zur Vornahme kirchlicher zi tungen, kein Schüler gegen die Ueberzeugung der sbungsberechtigten zum Beſuch des Relligionsunter⸗ ungeder zu Teilnahme an kirchlichen Handlungen ge⸗ ſihörge werden. Die Erteilung von Unterricht durch An⸗ ie d ge kirchlicher Korporationen, alſo geiſtliche Perſonen, en allgemeinen Anforderungen entſprechen, iſt in Zu⸗ kchaus ſtatthaft. der Ichulmonopol des Staates iſt feſtgelegt. Der Be⸗ er Volksſchule iſt für alle Kinder obligatoriſch. Daͤ⸗ wird die Volksſchule, die bisher gerade in den großen n mit ihren Privatſchulen ſehr häufig nur Armen⸗ Neuer war, zur Schule für die Kinder aller Stände. Dieſe ö 8 n iſt ſehr zu begrüßen, ſie allein entſpricht den I rlickratiſchen Grundſätzen. Denn es iſt in Zukunft erfor⸗ mit. von früh an auch die Kinder der Wohlhabenden der breiten Volksſchichten in Berührung kom⸗ 1 3 n kunft dn n Geſetze überlaſſen. ö —— Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. lleckarhausen und Edingen. Dr——— Bei öfterer Aufnahme Rabatt. men, indem ſie auf der gleichen Schulbank ſitzen. Und nur als Schule für alle Kinder leiſtet die Volksſchule das höchſte, was man von der Schule überhaupt verlangen kann. Eine Ausnahme beſteht nur für die Schulen, die über die Volks⸗ ſchule hinausgehen. Kinder, die ſie beſuchen, ſind vom Volksſchulbeſuch befreit. Eine einſchnefdende Bedeutung haben dieſe Beſtimmungen für die Vorſchulen und Privat⸗ auſtalten, die als Erſatz für die Volksſchule dienen. Da nichtſtaatliche Volksſchuleu nicht mehr zugelaſſen ſind, hat ihre Aufhebung bis 1925 zu erfolgen, wenn anders dieſe Lehranſtalten, den Bedürſnuſſſen entſprechend, nicht in öf⸗ fentliche Gemeindeſchulen übergeführt werden. Dieſe Maß⸗ nahme trifft in erſter Linie die Kloſterſchulen in Konſtanz, Villingen, Baden⸗Lichtental und Offenburg. Weiteſte Frei⸗ 2— beſtehen jedoch für die 5 und Fortführung öherer Schulen, ſobald nur die Begründer und Lehrer den allgemeinen Anforderungen eutſprechen. Damit iſt aus⸗ drücklich der Paragraph des Schulgeſetzes aufgehoben, der 5 Korporationen den Betrieß ſolcher Schulen unter⸗ agte. Der Unterricht in der Volksſchule erfolgt unentgeltlich, eine Maßnahme, die ja au vielen Orten auch bisher ſchon durchgeführt war. Erweitert iſt die Beſtimmung über die Lernmittelbeſchaffung. Visßer hatten nur die Unbemittel⸗ ten freie Lernmittel. In Zukunft werden auch die Kinder Minderbemittelter dieſe Vergünſtigung genießen. In er⸗ weitertem Maße wie bisher iſt auch für die höheren Lehr⸗ anſtalten, Hochſchulen und Fachſchulen nach dem Grundſatz zFreie Bahn den Tüchtigen“ den Minderbemittelten und Tüchtigen die Unentgeltlichkeit des Unterrichts feſtgeſtellt. So iſt bei der Regelung des Verhältniſſes von Staat, Kirche und Schule der demokratiſche Grundſatz in weiteſtem Maße gewahrt. Dabei ſind die Bedürfniſſe der Kirche voll berückſichtigt worden. Die Stellung der Kirche im Staate iſt nicht angetaſtet worden. Der obligatoriſche Religions⸗ unterricht für die Volksſchule bleibt beſtehen, ſeine Leitung iſt Sache der Religionsgemeinſchaften. Im ganzen bleibt es alſo beim alten Zuſtande. Das gilt übrigens auch für die höheren Schulen, ebenſo wie das Geſetz für die 7 bildungsſchule nach wie vor Au. echt beſteht. Badiſche Nationalverſammlung. Karlsruhe, 26. März. Die badiſche Nationalverſammlung befaßte ſich in der geſtrigen Nachmittagsſitzung mit dem Geſetzentwurf über die Auseinanderſetzung bezüglich des Eigentums an dem Do⸗ mänenvermögen. Der Berichterſtatter Abg. Dr. Glockner (Dem.) gab einleitend eine Darſtellung über die Domänen⸗ frage und wies darauf hin, daß bei einem im letzten Jahr geſtellten Autrag auf Zuſchußleiſtung zur Großh. Zivilliſte, um die Teuerungszulagen für die Hofbeamten uſw. beſtrei⸗ ten zu können, von Abgeordneten des Zentrums und der Sozialdemokratie eine gütlich⸗ſchiedliche Auseinanderſetzung mit dem Großh. Hauſe über die Domänenfrage angeregt worden ſei. Dieſe Regelung ſei nun durch die Revolution unvermeidlich geworden. Der Ertrag der Domänen war in den letzten Jahren auf 5 Millionen Märk berechnet worden. Der Berichterſtatter begründete dann die ſchon mitgeteilte Erhöhung des Abfindungsbetrages für den Großherzog von ſechs auf acht Millionen, nachdem die Perſon des Prinzen Max aus dem Vertrag ausſcheidet. Prinz Max hat ſich we⸗ gen ſeiner Abfindung mit dem Großherzog auseinanderzu⸗ ſetzen. Der Berichterſtatter ſtellte den Antrag, dem Geſetz nach den vorgenommenen Aenderungen zuſtimmen zu wollen. In der Ausſprache erklärten die Abgg. Dr. Dietz(Soz.), Wittemann(Ztr.), König(Dem.) und Mayer⸗Karlsruhe(D. N.),— letzterer mit einigen Einſchränkungen— dem Geſetz zuſtimmen zu wollen. Finanzminiſter Dr. Wirth dankte dem Hauſe für die ſchöne Art und Weiſe wie dieſe Vorlage erledigt worden iſt. Damit habe auch dle badiſche Regierung ihr Verſpkechen ein⸗ Poſtſcheckko 115 ö 1 ernſprechanſchluß Nr. 16. Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. gelöſt, das ſie ſeinerzeit bei Revolutionsbeginn dem Groß⸗ herzog gegeben habe, daß ſie in loyalſter und würdigſter 9 7 dieſe finanzielle Auseinanderſetzung zu Ende führen wolle. Hierauf wurde der Geſetzentwurf einſtimmig angenom⸗ meu. Es folgte die 2. Leſung des Verfaſſungsgeſetzes, wobei ſich Abg. Röckel(Ztr.) nochmals über die Erteilung des Re⸗ ligionsunterrichts verbreſtete und dabei u. a., ausführte, daß die katholiſche Kirchenbehörde einer Reform des Religions⸗ unterrichts nicht abgeneigt ſei.— Nach weiteren Ausfüh⸗ rungen des Abg. Rauſch(Sozd.), der ſich gegen einige Aus⸗ führungen des Vorredners wandte, wurde die allg. Bera⸗ tung geſchloſſen. In der Einzelberatung wurden§8 19 und 67 gegen die Stimmen des Zentrums und der Deutſchnationalen mit Mehrheit angenommen Zu 8 52 wurde von dem Abg. Maier⸗ Heidelberg(Soz. ein Antrag eingebracht, wonach der erſte Satz des Paragrarhen lauten ſoll„Das Staatsmini⸗ ſterium beſteht aus der zueſtern, deren Zahl und Geſchäfts⸗ kreis durch Geſetz gereßelt ud.“ Der Antrag Maier wurde gegen die Stimmen de? Zen rums und der Deutſchnationalen au genommen. Auf Antrag des Bericfterſtatters Abg. Dr. Zehnter wurde daun noch in den z* folgende Beſtimmung eingefügt: „Dieſe Verfaſſung unterliegt der Volksabſtimmung.“— Das Haus war dam! Ayverſtanden. Hierauf wurde der zenze Geſetzentwurf mit allen abgege⸗ benen 90 Stimmen einde mmig angenommen.— Minfiſter⸗ präſident Geiß gab der Bedeutung dieſes Augenblicks Aus⸗ druck und ſprach die Heffnung aus, daß es möglich ſein werde, durch Zuſammenſſen aller Kräfte über die ſchwere Zeit hinwegzukommen. Möge die neue Verfaſſung zum Heile und Segen des badiſchen Landes ausſchlagen. Alle mögen einig zuſammenwerken, um dem badiſchen Volk wie⸗ der 5 Freiheit und Ordnung zu bringen.(Zuſtim⸗ mung. Präſident Kopf ſchloß ſich namens des Hauſes den Wün⸗ ſchen des Miniſterpräſidenten an. Nächſte Sitzung: Mittwoch nachmittag ½4 Uhr. Tages⸗ ordnung: Interpellationen über Fliegerſchäden. 8. Die volksabſt mmung am 6. April. Karlsruhe, 26. März. In der badiſchen Na⸗ tionalverſammlung iſt geſtern der Geſetzentwurf über die Vornahme der erſten Volksabſtimmung einge⸗ reicht worden. Die Volksregierung hat als Tag die⸗ ſer Abſtimmung den Sonntag, 6. April, feſtgeſetzt. Der Geſetzentwurf enthält ferner eine Beſtimmung, wonach die Nationalverſammlung als Landtag fort⸗ tagen ſoll. Der badiſche Verfaſſungsausſchuß wird ſich in ſeiner nächſten Sitzung mit dem Geſetzentwurf befaſſen. Im Prinzip hat er ſich ſowohl, wie die Nationalverſammlung ſelbſt, für die Volksabſtim ⸗ mung ausgeſprochen. ö Aus Baden und den Nachbargebieten — Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Letzthin wurden zwei junge Franzoſen einer bei Kriegsbeginn lan⸗ desverwieſenen Familie, die Sandweier bewohnt, von zwei unbekannt gebliebenen Deutſchen beleidigt und in roher Weiſe geſchlagen, nur weil dieſe Kinder mit franzöſiſchen Rückwanderern des Ukrainerlagers geſprochen hatten. Ein derartiges Verhalten von Männern in der Vollkraft ihrer Jahre, gegenüber Kindern, die ſich nicht verteidigen können, iſt an ſich ſchon ſo herabwürdigend, daß ſich eine weitere „Maria ⸗Hilf.“ Von Berta Faillard⸗Wiesbaden. 8(Schluß.) 7 mit“ Tut es in Gottes Namen und nehmt das Kind f er legt die weiße, ſchmale Hand auf ihren Scheitel, einen Segen, und ſie iſt entlaſſen. der Straße ſteht ſie einen Augenblick ſtill, das der Kinder, das Rollen der Wagen, alles tut 28 wie friedlich es in dem ſtillen Haus war und de 5 ie ſagte der Pfarrer?„Mit dem Kinde“, denkt i eſorgt,„es iſt ja Frühling, aber es iſt moch ſo 3 Nah. die Winde wehen kühl wie im Herbſt. Doch der I hinamer muß ja das Richtige wiſſen.“ Schnell kehrt ſie mu„in die dunkle Wohnung. Der Knabe ſchläft. itzſutti“ flüſtert er im Traum,„ich will bei dir bleiben, um ab dich ſo fieß.“ Leidenſchaftlich ſchlingt ſie die Arme die kleine Geſtalt. 9 3 tue Ja, du ſollſt bei mir bleiben, mein Gottfriedel“, fta chat ſie auf,„komm, wir gehen zur heiligen Jung⸗ und bitten ſie, daß ſie dich geſund macht.“ duaß it fliegenden Händen kleidet ſie den erwachten hanwen an und hüllt ihn in warme, ſchützende Lücher, den nimmt ſie aus einer Lade einen gelben Wachsſtock. und ſie auf dem Altar des Wallfahrtsortes opfern will bes macht ſich mit dem Kind auf den Weg. Die Augen 1 naben leuchten. gut Gehen wir in du bist.“ Vie hält die Finderhand feſt in der ihren draußen, er herbe Frühlinaswind die kranke Menſchenknoſpe erſchüttert ein heftiger Huſten den zarten Körper S. den Wald, Mutter“, fragte er,„wie Veiligen, ſie wirft ſich an den Stufen des Altares nie⸗ des Kindes. Die fleinen ſchwachen Füße wollen ihn kaum tragen. Verzweifelt ſtützt und führt ihn die Mutter, tragen kann ſie ihn nicht, er iſt zu groß. So geht es langſam durch die Gaſſen der Stadt und dann auf⸗ wärts den ſteinigen Fußpfad mit den Stationsbildern empor. An jedem einzelnen knieen ſie nieder, und die Perlen des Roſenkranzes gleiten durch die Finger. Am Himmel jagen die Frühlingswolken dahin, im nahen Wald rauſche n und knicken die Zweige; vom Berg herab kom⸗ men kleine Rinnſaſe gefloſſen; die Knoſpen ſchwellen, als wollen ſie zerſpringen, alles iſt lebendig, es geht wie ein Aufatmen durch die ganze Welt, ein ſüßes, leiſes Erwachen. Und bergauf ſtreht mühſam die troſt⸗ loſe Mutter mit dem kranken Kind. „Gottfriedel. wir müſſen weiter, wenn wir hinkommen ‚wirſt du nicht geſund.“ Längſt iſt die Freude in den Kinderaugen erloſchen: der Knabe wimmert leiſe, die blaſſen Lippen flüſtern: „Mutlerſe.“ Die kleine Bruß keucht, die Löckchen hän⸗ oen inwirrem, feuchtem Durcheinander um die bleiche Stirn. Aber die Mutterliebe kennt kein Erbarmen. In dem gequäſten, zermarterten Gehirn hat nur noch ein Gedanke Raum: die heilige Jungfrau hilft, wenn wir den Bittgang tun, ja, ſie hilft, der Pfarrer hat es geſagt;„erbarme dich, heilige Mutter Gottes, hilf, ja hilf!“ i 5 5 5 Das Weib betet, der Knabe ſtöhnk. Jetzt ſind ſie oben angelanat und kuieen vor dem Heiligtum in der Kavelſe. Sie entzündet die Herze, und ein läulicher Dunſt zieht am das Heiligenbild. Huldvoll lächeſt das Marienbild, ja wahrhaftig. es lächelt, ganz deutlich hat ſie es in der Dämmerung geſehen: entzückt hängt ihr Blick an den Lippen der nicht der und hebt ihren Fnaben empor. g 5 „Maria, hilf.“ Da— was iſt das? Ein, halb⸗ erſtickte» Schrei gellt durch das kleine, ſtille Gottes⸗ baus. Entſetzt nimmt die Mutter den Knaben in die Arme, ein Seufzer entfließt dem bleichen, zuckenden Mund, und ein Blulſtrom färbt den ſchneeigen Marmor ver Stufen in alühendes Rot. Der Frühlingswind hat Las flackernde Lebenslichtlein mitleidig ausgelöſcht. Wie gebannt ſtarrt das arme Weib auf ihren knaben. In den Ohren gellt es ihr:„Du haſt dein Kind getötet.“ Stöhnend bricht ſie zuſammen. Als nie nach einer Weile den Blick zu dem Marienbilde hebt, lächelt es noch immer. Da kommt es wie eine himmliſche Erkenntnis über ſie: nein, ſie iſt nicht ſchuld an dem Tode ihres Kindes, und ſie blickt in das triedliche, ſüße Geſicht des Knaben und betrachtet es bange.„Haſt du es ſo gemeint, heilige Jungfrau“, ruft ſie in glänbigem Staunen aus,„dann Dank, Dauk für deine Hülfe!“ N Und während das heiße Mutterherz ſich zuſammen krampft in brennendem Weh, dankt ſie für die Erlöſung ihres Kindes. Dann nimmt ſie den kleinen Leichnam in ihre ſchwachen Arme und ſchreitet müde hinab zur Stadt. a 5 Durch die Finger gleiten die Roſenkranzperlen, und während ihre Livven Gebete flüſtern, weilt ihr derz bei ihrem toten Liebling.„Siehſt du, Gottfriedel die Mutter Gottes hat geholfen.“ N Von fern her tönt ein Glöcklein, und aus den grauen Wollen bricht in ſtrahlender Schöne die Früh⸗ ingsſonne hervor. 3 . omarrung eruortgen durfte. Aue Weutſchen, ote auß ch halten, werden die Handlungsweiſe jener Leute ver⸗ urteilen.— Im übrigen liegt aber Veranlaſſung vor, auf die ſehr ernſten Ungelegenheiten hinzuweiſen, die ein ſol⸗ ches Vorkommnis, falls es ſich wiederholen ſollte, von Sei⸗ ten der franzöſiſchen Behörden heraufbeſchwören könnte. Die Entlaſſung des Jahrgangs 1899. Karlsruhe, 26. März. Im Bereiche des 14. Armeekorps werden die Angehörigen des Jahrgangs 1899 entlaſſen, ſo⸗ weit ſie nicht mobilen Formationen für den Oſten ange⸗ hören. Mit Bezug hierauf hat das Generalkommando für die nicht in der neutralen Zone befindlichen Truppenteile folgendes angeordnet: Die Entlaſſung erfolgt in drei Raten: 1. Rate(Land⸗ wirte und Mannſchaften mit Arbeitsnachweis) bis 1. April, 2. Rate(Reſte der erſten Rate und ſonſtige Mannſchaften) bis 5. April und 3. Rate(alle übrigen Leute) bis 10. April. Mannſchaften, die beſonderer Verhältniſſe wegen beurlaubt find(Landwirtſchaft, Studien uſw.) brauchen nicht zum Truppenteil zurückzukehren. Ihre Entlaſſung wird ſchrift⸗ lich geregelt. Solche Leute, die gerne freiwillig bei den Fahnen ver⸗ bleiben möchten und nach dem Urteil ihrer Führer durch⸗ aus zuverläſſig, dienſtwillig und ſittlich reif ſind, können als Freiwillige zunächſt bei allen Formationen zurückgehal⸗ ten werden. Sie können vorausſichtlich ſpäter in die Reichs⸗ wehr übernommen werden. Bei den Truppenteflen in der neutralen Zone verfügt alle Einzelheiten über die Entlaſ⸗ ſung der Abſchnittskommandeur V en Pforzheim, 26. März. Die Zahl der Typhus fälle hat ſich abermals erhöht und iſt auf 1759 geſtiegen. Aus allen Kreiſen der Bevölkerung kommt der Notruf nach Lebensmitteln; ohne ſie wird eine wirkſame Bekämpfung der Seuche nicht möglich ſein. n Heidelberg. 26 März. Der bekannte Nationalöko⸗ nom Profeſor Br. Max Weber hat den Ruf nach München als Nachfolger Dr. Brentanos angenommen. Schon vor Jahresfriſt hatte Profeſſor Dr. Max Weber einen Ruf an die Rechts⸗ und Stas swiſſenſchaftliche Fakultät der Univer⸗ ſität Wien erhalten und war ihm auch gefolgt. Er blieb aber nur ein halbes Jahr in Wien und kehrte dann wieder nach Heidelberg zurück. Seit 1897 wirkte er an der hieſigen Univerſität.(Profeſſor Weber iſt auch Mitglied der Deut⸗ ſchen Demokratiſchen Partei der Badiſchen Nationalver⸗ ſammlung.) N 5 3 Bon der Bergſtraße, 25. März. Die Mandelblüte iſt durch Schnee und Froſt vernichtet. Weniger Schaden wurde den Aprikoſenbäumen zugefügt, da dieſe zum größten Teile noch nicht zu blühen angefangen haben, während die Mandel⸗ bäume gerade in ihrer Vollblüte vom Froſt getroffen wur⸗ den. Die Obſtbäume ſind glücklicherweiſe noch ſehr in der Blüte zurück, ſo daß ihnen die Kälte nichts anhaben konnte Auch die Kirſchblüte iſt noch ſo wenig entwickelt, daß ſie ge⸗ gen die Kälte genügend wiederſtandsfähig iſt. Kehl, 25. März. Zur Frage des Kehler Hafens wird der„Kehler Ztg.“ geſchrieben: In Straßburger Blättern iſt verſchiedentlich die Anſicht geäußert worden, der Kehler . ſei ein Hindernis für die weitere Entwicklung des traßburger Hafens. Dieſe Annahme iſt irrig. Die Ent⸗ wicklung des Straßburger Hafens hängt in erſter Linie da⸗ von ab, ob, nachdem die Zollgrenze gegen Frankreich gefallen iſt, bei Bezügen aus dem Ausland der Landweg vom fran⸗ zöſiſchen Seehafen bis zum Beſeimmeoggrt fillioer iſt. wie der weit langere Waſſerweg uver Rotterdam und gthein mit Zwiſchenumladung in Rotterdam. Hierauf hat der Kehler Hafen keinen Einfluß, da bei ihm noch die Fracht Kehl— Straßburg hinzutreten würde. Das Hinterland des Kehler Hafens iſt Süddeutſchland. Für Straßburg wäre bei Geſchäften nach dieſem Bezirke die deutſche Zollgrenze ein Hindernis, ebenſo wie die franzöſiſche Zollgrenze für Kehl, und wenn Kehl, wie Straßburger Blätter wünſchen, fran⸗ zöſiſch würde, ſo würde das genannte Hindernis nicht nur Richt beſeitigt werden, ſondern der Kehler Hafen würde dann auch noch jede Bedeutung verlieren. Die Befürchtungen Straßburgs ſind grundlos, namentlich, da auch große In⸗ duſtrien ſich nicht an den Grenzſtädten niederzulaſſen pflegen. uk Villingen, 26. März. Das 5. badiſche Freiwilligen⸗ Bataillon wird hier in den nächſten Tagen zuſammengeſtellt. Es wird ſich aus 3 Infanterie⸗ und einer Maſchinengewehr⸗ Kompagnie, einem Minenwerferzug und einem Nachrichten⸗ mittelzug zufammenſetzen. n Lörrach, 26. März. In einer hier abgehaltenen Sitzung der Volksräte des Bezirks Lörrach wurde eine Eut⸗ ſchließung gefaßt, wonach alle Beſtrebungen unterſtützt wer⸗ den, die darauf hinzielen, die Arbeiterräte als dauernde 3 beizubehalten. Dies ſei notwendig zur Erhal⸗ tung der Errungenſchaften der Revolution, als auch zur Durchführung der die Arbeiterſchaft betreffenden ſozialen 1 5 Die Konferenz verlange deshalb die geſetzliche eſtlegung der Arbeiterräte. Jeſtetten, 26. März. Ueber Schmugglerbanden im Zollausſchlußgebiet Jeſtetten wird der„Bad. Preſſe“ ge⸗ ſchrieben: Bewaffnete Banden in Stärke von 100—200 Köp⸗ fen beherrſchen die Zollgrenze und haben den Schmuggel roßsütgig organiſiert. Faſt jede Nacht werden viele taufend ack Schweizerſtumpen(zu je 20 Päckchen) über die Zoll⸗ 3 geſchafft. Die Zollorgane ſind machtlos und müſſen eim Herannahen der Banden verſchwinden. Die Verluſte, die das Reich durch dieſe gewaltſamen Zollhinterziehungen allein in den letzten Wochen erlitt, dürften ſich auf nahezu eine Million Mark beziffern. Dieſe Summe iſt in die Taſche der Schmuggler— größtenteils jugendlichre Elemente— gefloſſen, die bei jedem Gang 4— 500 M. per Kopf verdienen. Die Bewegung greift erſchreckend um ſich. Da es der Re⸗ gierung anſcheinend nicht gelingt, dieſe nicht nur in finan⸗ zieller Hinſicht folgenſchweren Gewalttätigkeiten zu unter⸗ drücken, iſt das Vertrauen in ihre Macht hier ſtark erſchüttert. Tagesſchau. Im Verfaſſungsausſchuß in Weimar wird in nächſter Zeit ein Antrag der Reichsregierung geſtellt werden, der die Verankerung des Räteſyſtems in der Verfaſſung vorſieht. Die Durchführung dieſes An⸗ trags bedeutete die Schaffung einer Art dritten Kam⸗ mer. g Das erſte amerikaniſche Schiff mit Lebensmitteln, der Dampfer„Weſt⸗Carnifax“, iſt geſtern nachmittag in Hamburg eingetroffen. Es brachte 6000 Tonnen Mehl und 1500 Ton⸗ nen ſonſtige Lebensmittel. Die jetzt einzuführenden Lebensmittel werden in erſter Linie zur Aufrechterhaltung der bisherigen Le⸗ bensmittelration dienen. Eine Abgabe von Waren an den freien Handel wird nicht ſtattfinden. Es iſt aber mit einer Verbeſſerung des Brotes zu rechnen. Das erſte der an England auszuliefernden deutſchen Han⸗ delsſchiffe iſt in Leeds eingetroffen. Auf das Erſuchen der Alliierten hin wird voraus⸗ 5— Ende dieſer Woche eine 6gliederige deutſche inanzkommiſſion nach Verſailles reiſen. Man kann die Entſendung dieſer Kommiſſion als Beginn der Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und der En⸗ tente anſehen.. 9 5 4 Graf Georg Karolyi, einer der Hauptgegner des neuen Regimes in Ungarn, wurde verhaftet. 5 In Witten a. d. Nuhr kam es auläßlich einer Notiz der „Wittener Volkszeitung“, die gegen die Arbeiter gerichtet war, zu ſchweren Kämpfen, bei denen es 11 Tote und 35 Ver⸗ wundete gab. 5 In Barzelona iſt der Generalſtreik ausgebrochen. Ueber die Stadt wurde der Belagerungszuſtand ver⸗ hängt. Eine Ausdehnung des Belagerungszuſtan⸗ des über ganz Spanien iſt möglich. (Weitere Meldungen ſiehe unter Drahtnachrichten.) 577 Dieutſchland. Das neue preußiſche Kabinett. T. U. Berlin, 25. März. Die neue preußiſche Re⸗ gierung ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Miniſterpräſi⸗ dentſchaft: Hirſch; Inneres: Heine; Finanzen: Südekum; Landwirtſchaft: Braun; Kultus: Häniſch; Eiſenbahnen Oeſer(Dem.); Handel: Fiſchbeck(Dem.) Das Zentrum erhielt das Juſtizminiſterium und das Wohlfahrtsminiſterium. Die Namen der Abgeord⸗ neten der betreffenden Reſſorts werden erſt im Laufe des Nachmittags bekanntgegeben. Ferner ſoll jede Partei zwei Unterſtaatsſekretäre ſtellen. Der ſozialiſtiſche Parteivorſtand. Weimar, 25. März. Der ſozialiiſtſche Parteivor⸗ ſtand wählte an Stelle des ausſcheidenden bisherigen Vorſitzenden Ebert den Abgeordneten Hermann Müller neben Scheidemann zum Vorſitzenden der ſo⸗ zialdemokratiſchen Partei, außerdem iſt der Abge⸗ ordnete Wels in den Parteivorſtand eingetreten. Der Parteitag wird am 10. Juni abgehalten werden. Auf der Tagesordnung wird neben den üblichen Refera⸗ ten über die Organiſation auch ein Referat Scheide⸗ manns über die politiſche Lage ſtehen. Verzögerung des Verfaſſungswerks. Weimar, 25. März. Die erſte Leſung des Verfaſſungsentwurfs im Ausſchuß dürfte, wie ſich jetzt herausſtellt, früheſtens Ende Mai zu Ende gehen und die zweite Leſung über die Pfingſtpauſe hinaus dauern. Vor Ende Juni wird die Vollverſammlung ſich alſo nicht mit der Verfaſſung beſchäftigen, und da ſie doch auch eine längere Sommerpauſe machen wird, ſpricht man ſchon von der Möglichkeit, daß die Verabſchiedung des Verfaſſungswerkes ſich bis in den Herbſt hinein verzögern wird. Von Weimar geht die Nationalverſammlung zunächſt nicht mehr fort, da das Reichstagsgebäude infolge der langen militäri⸗ 5 3 einer mehrmonatigen Erneuerung edarf. 1 eee a Das Gehalt des Reichspräſidenten. Berlin, 25. März. In einem der Nationalverſammlung zugegangenen Nachtragsetat wird für den Reichspräſidenten Ebert monatlich ein Aufwandsgeld von 100 000 M. gefordert. Der Betrag iſt zahlbar vom Tage ſeiner Wahl an, ſo daß er im laufenden Etatsjahr vom 11. Februar bis zum 31. Mär 164 286 M. erhält. 2 5 5 Die Zuſammenſetzung der Freiwilligenkorps. Berlin, 25. März. Eine Stichprobe, die man dieſer Tage machte, um feſtzuſtellen, aus welchen Bevölkerungskreiſen ſich die Angehörigen der Freiwilligenkorps rekrutieren, hatte ein intereſſantes Ergebnis: bei einer beliebig zur Statiſtik herangezogenen Kompagnie des Regiments Reinhard wa⸗ ren von 144 Mann 14 Berufsſoldaten, 34 Arbeiter, 26 Kauf⸗ leute, 47 Handwerker, 4 Landwirte, 7 Beamte, 4 Techniker, 2 Heilgehilfen, 3 Kellner, 2 Schüler und 1 Artiſt. Ein ſchweres Brandunglück in Oberſchleſien. W. T. B. Gleiwitz, 25. März. Die„Oberſchleſ. Volks⸗ ſtimme“ meldet: Die hieſige katholiſche Miſſion für Mädchen⸗ ſchutz veranſtaltete geſtern nachmittag im Stadtgarten eine Kindervorſtellung, die ſtark beſucht war. Aus bisher un⸗ aufgeklärter Urſache entſtand beim erſten Akt auf der Bühne ein Feuer. Der Feuerruf löſte unbeſchreibliche Panik aus. Alles ſtürzte den Ausgängen zu. Dadurch ſtaute ſich die Menge. Auch ſtürzte die Treppe unter dem Druck ein. Eine große Zahl von Kindern— man ſpricht von 60 bis 70— wurde zerquetſcht und zerdrückt. Feuerwehr, Sanitäts⸗ mannſchaften, Aerzte und Prieſter waren zur Stelle und müßten ſich um die Verunglückten. Im Augenblſck läßt ſich die Größe des Unglücks noch nicht feſtſtellen.— Wie der „Oberſchleſ. Wandrer“ zu dem Brandunglück im Stadtgar⸗ ten meldet, beläuft ſich die Zahl der getöteten Kinder auf 70, die der verletzten auf 20. Zwiſchen Waſfenſtillſta Beſchleunigung des Friedensſchluſſes. W. T. B. Paris, 26. März. Die Großmächte haben beſchloſſen, das Aeußerſte zu tun, um den Vertrag inner⸗ halb einer Woche ſertig zu haben. Dieſer Eutſchluß wird dem wachſenden Ernſt der Lage zugeſchrieben. Frankreich gibt nach. Genf, 26. März. Aus der franzöſiſchen Preſſe geht hervor, daß ſich die franzöſiſche Regierung, wenn auch widerwillig, dem Einfluſſe Wilſons auf baldi, gen Friedensſchluß zu fügen beginnt. Der„Temps ſchreibt: Die Mitteilung des Oberſten Hpuſe, daß der Friedensvertrag bis zum 29. März bereits abge⸗ ſchloſſen iſt, klingt zwar ſehr optimiſtiſch. Wilſon könne aber in der Tat durchſetzen, was er will, und niemand von jenen Politikern, die die Verwirklichung des ſchleunigen Friedensſchluſſes zu verhindern wün⸗ ſchen, können Wilſon an der Durchführung ſeines Entſchluſſes hindern. Es ſei kaum anzunehmen, daß ein ſo ernſt zu nehmender Mann wie Oberſt Houſe Prophezeiungen in die Welt ſetze, wenn er nicht auf das Genaueſte von den Plänen des Präſidenten un⸗ terrichtet wäre. Engliſcher Proteſt gegen die polniſchen Anſprüche. Rotterdam, 26. März.„Daily News“ mel⸗ det: Die engliſche Arbeiterpartei erklärte ſich gegen die Zuteilung Danzigs und der rein deutſchen Ge⸗ biete an den neuen Polenſtaat. In der Sitzung der liberalen Unterhauspartei ſprach Asquith gegen die polniſchen Anſprüche auf Danzig und Weſtpreußen und kündete die Oppoſition der Liberalen gegen einen Friedensvertraa dieſer Art an. 8— Englaud und die Kriegsentſchädigung. W. T.B. London, 25. März. Die„Times“ betont, daß erſten Male die Friedensverhandlungen im Unterhaus offen begriffen wurden, nämlich durch den Widerſtand derfenihe⸗ Mitglieder der Koalition, die erklärten, daß ſich 400 A ordnete in der Frage der Kriegsentſchädigung gegen ihren Wählern gebunden haben. Oberſt Lowthers hat une ſeinen Kollegen in der Koalition eine Denkſchrift verbrei in der er zu beweiſen verſucht, daß Deutſchland die geſan 5 zahlen kann, wenn man feinen Beſtitz auß ahre verpfändet. Die„Times“ nennt das eine ſehr er! Bewegung. 5 Die Südflawen und Italien. Zürich, 26. März. Das Jugoſlawiſche f meldet, daß die Erregung unter den Südſla gegen Italien ſich beſtändig ſteigert. Ueberall mel den ſich Freiwillige zum Eintritt in ein Freikoſ um gegebenenfalls die Waffen gegen die Italien zu ergreifen. Der deutſch⸗ſchweizeriſche Handelsvertrag gekünbigt⸗ Bern, 25. März. Nach einer dem„Berner Bund“ zugt angenen Mitteilung ſind von den Regierungen Frankl Italiens und Spaniens die zwiſchen dieſen Staaten und Schweiz beſtehenden Handelsverträge gekündigt wor 10 Der Bundesrat kündigte daraufhin die mit Deuiſchle Oeſterreich⸗Ungarn und Serbien beſtehenden Verträge 7 falls für ein Jahr, um für die eventuellen neuen Abm gen mit dieſen Staaten freie Hand zu haben. Die Erwerbsloſen in England. 3 W. TB. Amſter dam, 25. März. Die„Times“ 2410 daß die Zahl der Erwerbsloſen in England über eine lion beträgt. Die Wirren in Ungarn. Eutentehilfe für die Bedrohten. W. T. B. Amſter dam, 25. März. Dem gen Handelsblad“ wird aus Paris berichtet, daß die Allie beſchloſſen zu haben ſcheinen, angeſichts der Lage in Ungan kinzugreiſen, um den von zwei Seiten bedrohten Rum! alle Hilfe angedeihen zu laſſen.. Die„Morning Poſt“ neh Rotterdam, 25. März. aus Paris: Gegenmaßnahmen der Alliierten zur Rücker rung der Ukraine ſind im Gange. Aus Brindiſi und 10 5 geßen ſtarke Truppentransporte nach Taloniki deſſa a Scheidemann über die Vorgänge in Ungarn. W. T. B. Weimar, 25. März. Auf der Joziaweg Vol * kratiſchen Parteikonferenz in Weimar ſagte heute niſterpräſident Scheidemann im Hinblick auf die l 1 gänge in Ungarn, die bolſchewiſtiſche Regierun 1 ö Ungarn ſei ein Ergebnis der imperialiſtiſchen P der Entente. Ein zermürbtes Deutſchland, dem 1 ⸗6ñ ſeine Stadt Danzig und das Saargebiet nehme rettungslos für den Bolſchewismus, den wir 90 in Deutſchland nicht zu fürchten brauchten, reif. 0 Bolſchewismus in Deutſchland aber bringe bolſchewiſtiſches Europa. Die Anſicht in Frankreich. W. T. B. Paris, 25. März.(Agence Havas.) Die vac Preſſe mißt ſelbſtverſtändlich den ungariſchen Ereigni groze Bedeutung bei. Sie weiſt einſtimmig dare daß die inneren Schwierigkeiten eine immer ſlärkere An der Bolſchewiſten vorausſehen laſſe. Alle Zeitungen d weiſen auf die Haltung der deutſchen Preſſe, die nach 1 „Matin“ den Bolſchewismus der ungariſchen Regierung einen guten Schachzug gegen die Entente bezeichnet. ih dem„Journal“ iſt Deutſchland allein imſtande, die we die Ziviliſation zu retten. Wenn man wolle, daß es ſich in ſer Weiſe betätigt, müſſe man den Preis nennen und würde nicht gering ſein. Er würde»denfalls nicht dere 90 ſein, den die Entente wünſche. Die Deutſchen würden Bedingungen prüfen oder ſich an die Spitze der bolſchemd ſchen Bewegung ſtellen. 16“ „Petit Journal“ ſchreibt, die Drohung, die Bedingeeſen abzulehnen und Deutſchland dem Spartakismus ausli 0 käme einem Selbſtmord gleich. Man dürfe alſo anne daß die deutſche Regierung ſich zweimal beſinnen werde Der Eindruck in England. 10 W. T. B. Rotterdam, 25. März. Dem„Nieuwe g damſchen Courant“ wird aus London gemeldet: Die 10 richt über die bolſchewiſtiſche Umwälzung in Ungarn hier Eindruck. Man iſt allgemein gegen die Hinausſchie über Mitteleuropa verliere. Ueber die Urſachen der wälzung und die dagegen anzuwendenden Mittel he wenig Einigkeit. N Die radikale„Daily News“ ſchreibt, daß ſie ſchon vor naten vor dieſer Gefahr gewarnt habe und daß man ſie g die rachſüchtige Torheit, einen geſchlagenen Feind Mo leiden zu laſſen, heraufbeſchworen habe. weil Die„Pall Mall Gazette“ ſagt.„Der Regierungswen der Verhandlungen in Paris, wodurch die Entente die 1 i. die Macht in die Hände des Proletariats, womit er ſtärkſte Karte auszuſpielen glaubt. Das iſt eine Wien holung der Taktiken, mit denen Ebert und Scheideman Friedensbedingungen aufzunehmen gedenken. Und 3 0% offiziellen Organe beeilen ſich, das Budapeſter Ereigniz eine Warunng für die Entente zu bezeichnen. Dieſes iſt unſeres Erachtens zu plump, um ſelbſt den ängstlich Politiker zu ſchrecken. Wenn die Ungaren beabſich gene Entente den Sieg ſtreitig zu machen, oder der Wiede ſtellung böhmiſchen und rumäniſchen Gebiets Wider entgegenzuſetzen, ſo iſt es ganz gleichgültig, unter Flagge ihr Jingotum das zeigt. Unſere Aufgabe iſt e ſeren Verbündeten alle nötige Hilfe zu leiſten und) gen, daß unſere Entſchloſſenheit durch theatraliſches treten nicht beirrt werden kann.“ 1 ein, Die Liverpoler„Post“ ſagt:„Das Ereignis gibt Veranſchaulichung deſſen, was wir von Deutſchland er ch 0 können, wenn unſere Bedingungen nicht nach dem Ge Scheidemanns und Rantzaus ſind. Wenn Karolyi tatſ ze gegen die Entente Pläne ſchmiedet, dann ſpielt er ein lorenes Spiel.“ 8 0 Der Prozeß gegen den Mörder Iaures. 4 W. T. B. Paris, 25 März.(Agence Havas.) Am e begann vor dem Schwurgericht der Prozeß gegen 11% den Mörder Jaures. Im Verhör erklärte Villain, mi bedacht gehandelt zu haben. Er ſei zu dem Morde ge 1 0 worden, weil er die Rolle Jaures für unheilvoll 5 Volk anſah. Schon im Regiment habe es ihm S en bereitet, ſeine Kameraden antipatriotiſche Lieder i hören. Seine Erbitterung ſtieg aufs höchſte angeſich zt Unterdrückung ber Elſaß⸗Lothringer und er habe zue! ſchloſſen, den Kaiſer zu töten. f Erbittert habe ihn auch bie Oppoſition von Jaure das Geſetz der dreijährigen Dienſtzeit. Damals 5. der Gedanke gekommen. Faures zu töten. Er habe be“ 3 3 . 1 ˙˙„T—— ß ̃ꝗ7 q˙att. ae Be ket, daß die Mobilmachung geſtört werde durch Sabotage. Am 21. Juli habe er bei den einrückenden Soldaten weniger Enthuſiasmus gefunden, als er erwartet habe. Immerhin abe er ſeinen Vorfatz noch zurückgehalten.. Am 31. Juli abends ſei er lange um das Kaffee umher⸗ geirrt, in dem ſich Jaures befand. Einer plötzlichen hefti⸗ gen Eingebung folgend, habe er dann den Vorhang gelüftet und einen Schuß abgegeben. Er habe unter einem un⸗ widerſtehlichen Draug gehandelt. Daran, daß Jaures Frau und Kinder habe, habe er nicht gedacht. a i Auf eine Frage des Präſidenten, ob er nicht daran ge⸗ dacht habe, daß dieſer Mord in der Arbeiterklaſſe ſchwere Un⸗ ruhen hervorruſen könne, und ob er nicht an die hervorra⸗ gende Rechtſchaffenheit des Gemordeten gedacht habe, ant⸗ wWortete Villain:„Ich bin tief religiös, aber der Gedanke an das Gewiſſen erwachte in dieſem Augenblick nicht in mir.“ Nach Abſchluß des Verhörs wurden die Irrenärzte ver⸗ Lommen, die Villain als ſtark erblich belaſtet anſehen und Faher auf eine verminderte Zurechnungsfähigkeit ſchließen. Billain habe in einem Augenblick patriotiſcher Ueberreizung ebandelt. Darauf wurden mehrere Redakteure der„Hu⸗ 3 auits“ vernommen, die den Hergang erzählten. Die Zi⸗ Dilpartei machte darauf aufmerkſam, daß Villain Zeit gehabt ue ſich ein Verteidigungsſyſtem zurechtzulegen. Um 5.30 hr nachmittags wurde die Sitzung aufgehoben. illain wird alſo als Opfer ſeines glühenden Patrio⸗ mus hingeſtellt werden. Und Cottin, der Attentäter auf Tlemenceau'— a Drahtnachrichten. Die Mitglieder der Finanzkommiſſion. f Weimar, 26. März. Als Mitglieder der deut⸗ ber Finanzkommiſſion, die in dieſen Tagen nach erſailles geht, wurden von der deutſchen Reichs⸗ zegierung beſtimmt: die Hamburger Bankiers Dr. Melcher und Max Warburg, Direktor Urby von der Diskontogeſenlſchaft in Berlin, Dr. Strauſt, Deutſche Vier Berlin, und dem Großzinduſtriellen Richard Mertens⸗Frankfurt a. Mm.. 3 Die Arbeiterbewegung in Mülhauſen.. a n. Bern, 26. März. Nach Schweizer Blät⸗ 5 50 iſt die Streikbewegung in Mülhauſen erloſchen, hne daß die Arbeiterforderungen durchgeführt wor⸗ den find. Die franzöſiſchen Behörden brachen mit der Drohung, die ſtreikenden Arbeiter zum Wieder⸗ een nach den zerſtörten Gebieten zu bringen, den Ausſtand. Der 10ſtündige Arbeitstag bleibt weiter bestehen, die Lohnforderungen wurden zurückgeogen. Der Belagerungszuſtand über Mülhauſen bleibt wei⸗ hin beſtehen. Die Gewerkſchaftsführer bleiben iterhin in Haft. 3 5 f ö a Einſchreiten der Entente in Ungarn. u. Lyon, 26. März. Der„Corriere della 3 meldet aus Paris: Nachdem feſtſteht, daß vie Eriſe in Ungarn durch die Beſchlüſſe der Pariſer Konferenz vom 21. März bezüglich der Grenzbeſtim⸗ 1 ngen zwiſchen Ungarn und Rumänien zurückzu⸗ N lehren iſt, hat die Entente beſchloſſen, mit allen Mit⸗ keln ihre Brſchlüſſe durchzuführen. Beträchtliche Truppenmaſſen follen in Ungarn zuſammengezogen erden. Außer der Orientarmee ſtehen die tſchecho⸗ fenen und ſüdſlawiſchen Truppen zur Ver⸗ Aufhebung der Blockade? 9 Zürich, 25. März. Der„Tagesanzeiger“ mel⸗ De daß die geſamte Blockade der Alliierten gegen Deutſchland auf ſtarken amerikaniſchen drug hin in kürzeſter Zeit falten ſon. In 115 Schweiz lägen für mehr als eine Mil⸗ liarde während des Krieges aufgeſtapelte Sen⸗ dungen Ausfuhrwaren nach Deutſchland. f Die Lebensmitteleinfuhr.. Tu. Hamburg, 26. März. Heute wird be⸗ keits das zweite Lebensmittelſchiff von Rotterdam Rer eintreffen. Für Donnerstag wird der dritte Dampfer erwartet. Die Verteilung bezw. Weiterlei⸗ fung der Lebensmittel ins Binnenland wird heute 2 85 beſchloſſen. Hauptſächlich ſollen die großen Stüdte mit Lebensmitteln verſorgt werden. ö Clemenceaus Rücktrittsabſichten. Tu. Genf, 26. März. Aus Madrid wird ge⸗ meldet: Es erhält ſich das Gerücht daß Clemenceau Aiiiktreten werde infolge ſeines zunehmenden 8 räfteverfalls, der auf ſein hohes Alter zurückzufüh⸗ zen ſei. In Wirklichkeit iſt der Rücktritt wohl auf die Wirkung der Umwälzungen in Ungarn und die Span⸗ nung zwiſchen Clemencean und Wilſon zurückzu⸗ führen. a Nachtragsetat 1918 und Notetat 88 Der deutſchen Nationalverſammlung iſt ein Nach⸗ ag zum Etat für 1918 zugegangen. Er verlangt die willigung von 218 455 Mk., davon fallen 164 286 den Reichspräſidenten, der monatlich 100 000 Mk. ehfwandsgelder erhält, die vom 11. Februar, dem Tage . Wahl, an berechnet werden. Für das Reichsarbeits⸗ miſterium ſind 43 650 Mk. ausgeworfen, wovon 32 000 auf den Reichsminiſter(30000 Mk. Gehalt und Mk. Aufwandsgelder) und den Unterſtaatsſekretär Mk. Gehalt) für das halbe Jahr entfallen. . Weiter iſt der Nationalverſammlung der Notetat zu⸗ Kgangen, der die Regierung ermächtigt, für die Monate April bis Juni alle Ausgaben zu leiſten, die zur Erhal⸗ ug geſetzlich beſtehender Einrichtungen und zur Durch⸗ fun geſetzlich beſchloſſener Maßnahmen erforderlich Res ferner die rechtlich begründeten Verpflichtungen des ches zu erfüllen und endlich Bauten, für die durch u Etat eines Vorjahres bereits Bewilligungen ſtatt⸗ efunden haben, fortzuſetzen. Außerdem werden die Mittel * beſondere Ausgaben verlangt und 250000 Mk. zur rbeſſerung der Einrichtungen des Auswärtigen Amts 0 das wirtſchaftliche Auslandsnachrichtenweſen, ferner 000 Mk. für Auslandsbeamte zum Ausgleich der rhebung der Beſoldung erwachſenen Kursverluſte, zur terhaltung des Reichsluftamts 50000 Mk., zur Er⸗ ung eines Textil⸗Forſchungsinſtituts 1½ Millionen b für das Reichspoſtminiſterium 1014526 Mk. für neue Beamtenſtellen und Bauten, zur Herſtellung großer unterirdiſcher Fernſprechanlagen(Fernkabellinien nach dem Weſten) 12 Millionen Mk., zu einem Erweiterungs⸗ bau für das Poſtſcheckamt in Karlsruhe 370 000 Mk., zur Umwandlung oberirdiſcher Fernſprechlinien in unterirdi⸗ ſche und für Einlegung von Fernſprechkabeln 8 Mil⸗ lionen Mk., zur Gewährung von Kriegsteuerungszulagen an Beamte und Lohnangeſtellte ſowie an Ruhegehalt⸗ empfänger und Hinterbliebene zunächſt 400 Millionen Mk. Zur Beſtreitung dieſer Ausgaben und der Ausgaben aus Anlaß des Krieges und der Demobilmachung, ſoweit die vorhandenen ſonſtigen Einnahmen nicht ausreichen, ſollen durch Ausſchreibung von Matrikularbeiträgen in bisheriger Höhe und durch Ausgabe von Schatz⸗ anweiſungen bis zu 3 Milliarden Mk. beſchafft werden. Die Behandlung der deutſchen Kriegs gefangenen. Der deutſche Vertreter in Spaa hat der interalliierten Unterkommiſſion für Kriegsgefangene eine Note über die traurige Lage unſerer Kriegsgefangenen überſandt, worin erneut darauf hingewieſen und um ſchleunige Abhilfe erſucht wird. Darnach ergeben Berichte ſchweizeriſcher Ver⸗ treter folgendes: Das neue Offizierslager im Departementsgefängnis in Carcaſſonne iſt völlig unfertig. Ein Kranken⸗ haus und Oefen fehlen und die in Ausſicht geſtellte Zahl iſt ſo gering, daß nur ein Teil der Räume geheizt werden kann. Zahnärztliche Pflege und Bäder fehlen. In dem alten Lager Carcaſſonne fehlt zahnärztliche Pflege. Winken iſt verboten. Die den Offizieren beim letzten Beſuch ſchwei⸗ zeriſcher Vertreter gemachten Verſprechungen ſind nicht gehalten worden. In Uzes fehlt Selbſtverwaltung der Kantine, fehlt die Möglichkeit, Brennholz zu kaufen und Spaziergänge zu machen. Die Beſchaffung von genügen⸗ dem Petroleum ſoll vom Wohlverhalten der Offiziere abhängig gemacht werden. In dem Mannſchaftslager von St. Martin de Rö herrſcht ſchwerer Waſſermangel. Es fehlt an Strümp⸗ fen. Die Decken ſind ſehr dünn und klein. In dem Lager zu Orleans ſind die Arbeitsräume dunkel und unheizbar. Brauſen und Abtritte reichen nicht aus. Der Krankenraum hat keine Betten. Die Durchgangsgefangenen liegen in einem großen unheizbaren Zelt auf loſem Stroh mit nur einer Decke. Es mangelt an Wäſche und zum Teil an Eßgeſchirren. In der Kaſerne Richpanſe(Rouen) ſchlafen die Kriegsgefangenen auf loſer Holzwolle. Als Eßnäpfe dienen noch immer verroſtete Gasmaskenbüchſen. Viele können nicht nach Hauſe ſchreiben, weil ſeit vier Monaten keine Poſtkarten zu erhalten ſind. Die deutſchen Kriegsgefangenen in Tournai (Frankreich) haben aus Deutſchland ſeit längerer Zeit weder Nachrichten noch Pakete erhalten. Vom Aufſichtsper⸗ ſonal, Franzoſen und Belgier, werden ſie mit Kolben⸗ ſchlägen und Fußtritten mißhandelt, meiſt wenn ſie vor Erſchöpfung zuſammenbrechen. Die deutſchen Kriegsgefangenen in der franzöſiſchen Kriegsgefangenenkompagnie 114 in Belfort haben bei einer ſchweren Grippe⸗Epidemie nur ganz unzureichende ärztliche Pflege erhalten, ſoweit ſie überhaupt im La⸗ zarett untergebracht wurden, wurden ihnen die Bettſtellen fortgenommen. 5 Berlin, 25. März. Der ſchweizeriſche Bundespräſi⸗ dent Ador hat das Schreiben des Reichspräſidenten Ebert, in dem dieſer ihm ſeine Wahl und ſeinen Amtsantritt angezeigt hatte, mit einem warm gehaltenen Handſchrei⸗ ben beantwortet. Damit hat die Schweiz als erſter aus⸗ wärtiger Staat die neue deutſche Reichsregierung förm⸗ lich anerkannt. Lokales. — Einſpruch der Brauer. Der württ. Brauer⸗ bund hat an den zurzeit in Weimar weilenden Finanz⸗ miniſter Lieſching ein Proteſttelegramm gegen die Ein⸗ beziehung Württembergs in die Reichsbierſteuergemein⸗ ſchaft abgeſandt. Der Verband rügt, daß er in dieſer Frage nicht gehört worden ſei. Das württ. Braugewerbe lehne ſich ebenſo entſchieden wie das badiſche und baye⸗ riſche gegen die Entrechtung auf. Nach dem Brauſteuerabkommen, das am 1. April in Kraft treten ſoll, ſoll Württemberg jährlich aus den Rein⸗ einnahmen der Vierſteuer und Uebergangsabgabe 3,45 Prozent, höchſtens aber 15 Millionen Mk. erhalten, wäh⸗ rend die bisherige eigene Steuer dem Reich zufällt. Das Reich wird die beſonderen Verhältniſſe Württembergs be⸗ rückſichtigen, daß nämlich Bier nur aus Malz, Hopfen, Hefe und Waſſer hergeſtellt werden darf und daß Würt⸗ temberg bisher aus ſeiner ſonderrechtlichen Bierbeſteue⸗ rung erheblich höhere Beträge gezogen hat, als es an Ausgleichszahlungen an das Reich zu entrichten hatte. Dieſe Mehreinnahmen ergaben ſich daraus, daß der Bier⸗ verbrauch in Württemberg mit 163,4 Liter auf den Kopf (1913) den der früheren Brauſteuergebiete mit 80,3 Liter bedeutend überſteigt. — Bedarf an Säcken. Die Reichsſackſtelle Berlin verfügt aus Aufkäufen in Rußland noch über eine große Anzahl gebrauchter und neuer Säcke, ſodaß die Beſchaffung des Bedarfs an Säcken für die Bedarfsſtellen und Ver⸗ braucher zurzeit auf Schwierigkeiten nicht ſtoßen kann, zumal die Säcke anfertigende Induſtrie mit Neuanferti⸗ gungen beſchäftigt und bon dem Demobilmachungsamt und der Kriegs⸗Rohſtoff⸗Abteilung auf Anfordern und nach Bedarf mit den erforderlichen Rohſtoffen verſorgt wird. Für Bedarfsſtellen und Verbraucher empfiehlt es ſich daher, ſich wegen des Ankaufs von Säcken unmittelbar an die Reichsſackſtelle zu wenden, falls ſie nicht vorziehen, mit Sackbeſtellungen unmittelbar mit der Juteinduſtrie in Verbindung zu treten. 5 d Erdrückt. Die 0 Miſſion für Mädchenſchutz in Gleiwitz(Schleſien) veranſtaltete am Montag nachmittag im Stadtgarten eine Kindervorſtellung, die ſtark beſucht war. Aus bisher unaufgeklärter Urſache entſtand beim erſten Akt auf der Bühne ein Feuer. Der Feuerruf löſte unbeſchreiblichen Schrecken aus. Alles ſtürzte den Ausgängen zu. Dadurch ſtaute ſich die Menge der Kinder, auch ſtürzte die Treppe unter dem Druck ein. Gine große Zahl von Kindern wurde zerauetſcht und zurückkehrenden Kriegsgefangenen wirtſchaftlich zerdrückt. Feuerwehr und Sanitätsmannſchaſten, Aerzte und Pri ſter waren zur Stelle und bemühten ſich um die Wie der„Oberſcheſiſche Wanderer“ zu dem Brandungück im Stadtgarten meldet, beläuft ſich die Zahl der getöteten Kinder auf 72, die der Verletzten auf 20. . 0 Der franzöſiſche Flieger Roget überftog die 800 Kilometer lange Strecke Marſeille—Paris in 3 Stunden 45 Minuten. i 1 erunglückten. — Berlin, 25. März. Die Baumwollſpinneret Erlangen er⸗ zielte im Geſchäftsjahr 1918 einen Ueberſchuß von 1 969 217 Mk. wovon 386519 Mk. für Abſchreibungen abgeſetzt werden. Der Aufſichtsrat beſchloß, der Generalverſammlung die Verkeflun von 15 Prozent(10 Prozent) auf das erhöhte Aktienkapita vorzuſchlagen. 8 3 — Keine nachträgliche Löhnung an Kriegs⸗ gefangene. Der Kyffhäuſer⸗Bund der deutſchen Landes⸗ kriegerverbüände hat in einer Eingabe an das Reichs⸗ ſchatzamt angeregt, daß den in Gefangenſchaft geweſenen Kriegsteilnehmern nach ihrer Rückkehr die während der Gefangenſchaft nicht gezahlte Löhnung nachgezahlt werde. Dieſe Eingabe iſt vom Reichsminiſter der deen as ſchlägig beſchieden worden mit der Begründung, 5— nich ſchlechter geſtellt ſeien, als ihre nicht gefangen gewes ſenen Kaweraden. Die Bewilligung der Löhnung an die Kriegsgefangenen würde daher eine wirtſchaftliche Beſſerſtellung bedeuten und bei allen anderen Heeresan gehörigen große Verbitterung hervorrufen.„eb — Warnung für junge Mädchen vor der Er⸗ greifung eines Zureauberufes. Ueberall eröffnet ſich auf dem Arbeitsmarkt dasſelbe troſtloſe Bild. Die wei⸗ lichen Arbeitsverhältniſſe haben gegen die Vorwoche keine weſentliche Veränderung aufzuweiſen. Am ungünſtigſten bleibt nach wie vor die Lage der kaufmänniſch Angeſtell⸗ ten: Zahlreiche Arbeitſuchende, denen durchweg offene Stellen nicht gegenüberſtehen. Mit Rückſicht auf dieſe traurige Lage, die wahrſcheinlich lange anhalten wird, dürfte es wohl angebracht ſein, daß die Oſtern zur Ent⸗ laſſung kommenden jungen Mädchen von der Schule aus vor der Ergreifung eines Bureauberufes gewarnt, und auf eine andere, vor allem auf die landwirtſchaftliche Tätigkeit hingewieſen werden. In der Landwirtſchaft ſind überall ſehr viel offene Stellen für weibliche Angeſtellte, während Arbeitsgeſuche hier kaum vorhanden ſind. 5 — Die Sonntagsruhe. Eine im Reichs⸗Geſetzblatt veröffentlichte, am 1. April 1919 in Kraft tretende Ver⸗ ordnung über Sonntagsruhe im Handelsgewerbe und in Apotheken vom 5. Februar 1919 führt grundſätzlich fün alle Handelsgewerblichen und einige bisher nicht unter den§S 105 b der Gewerbeordnung fallende Betriebe(Ver⸗ ſicherungsunternehmen, Sparkaſſen) di volle Sonntags⸗ ruhe ein. Dem unabweislichen Bedü unis nach Sonn⸗ tagsbeſchäftigung kann künftig nur im Ausnahmewege entſprochen werden. Der Polizeibehörde und der höheren Verwaltungsbehörde iſt die Befugnis eingeräumt, fürn mehrere Sonn- und Feſttage im Jahre, an denen be⸗ ſondere Verhältniſſe einen erweiterten Geſchäftsverkehr erforderlich machen, eine Beſchäftigung bis zu acht Stunden zuzulaſſen. Für handelsgewerbliche Arbeit bei dem Gü⸗ terverkehr kann eine zweiſtündige Beſchäftigung von der höheren Verwaltungsbehörde geſtattet werden. Im übri⸗ gen finden die Vorſchriften des 8 105 e und 105 e der Gewerbeordnung Anwendung. Die nach§ 105 e a. a. O. zugelaſſenen Ausnahmen zur Befriedigung täglicher oder an den Sonn⸗ und Feſttagen beſonders hervortretenden Bedürfniſſe der Bevölkerung ſind wie bisher dazu be⸗ ſtimmt, für gewiſſe Lebensmiktelgewerbe und einige andere Betriebe(Blumenhandel, Zeitungshandel uſw.) die not⸗ wendige Geſchäftszeit freizugeben. Eine weitere Beſtim⸗ mung der Verordnung gibt der höheren Verwaltungs⸗ behörde die Befugnis, eine Regelung des Verkehrs in Apotheken, die im Wege der Vereinbarung ſchon mehr⸗ fach durchgeführt iſt, erforderlichenfalls genügend vor⸗ zunehmen. 3 5 Eisnerplatz. In Augsburg hat der A.⸗ und S.⸗Rat den Königsplatz in Eisnerplatz umbenannt Verbrecheriſche Mutter. Bei Hoheſtadt auf der Bahnlinie Röttingen—Ochſenfurt fand man ein neugeborenes Kind neben dem Bahndamm tot liegen. Ein Frauenzimmer hatte das Kind während der Fahrt vom Eiſenbahnwagen abgeworfen. 4 — Schuhwerk für die Landiwirtſchaft. Die Reichsſtelle für e hat für die Frühjahrs⸗ Feldbeſtellung rund 225000 Poar neues und 350 000. Paar indtandgeſetztes Lederſchuhwerk den Kommunalver⸗ bänden zur Verſorgung der Landwirtſchaft zugeteilt. Neues Schuhwerk kann erſt wieder im Herbſt zur Verteilung gelangen. Dagegen können Kommunalverbände, deren Bedarf noch nicht gedeckt iſt, Anträge auf Zuteilung von inſtandgeſetztem Lederſchuhwerk unmittelbar an die Reichs⸗ ſtelle für Schuhverſorgung Berlin W. 8, Kronenſtr. 50⸗52 ſtellen. Bei den Anmeldungen iſt nicht nur der Bedarf der anſäſſigen landwirtſchaftlichen Bevölkerung, ſondern auch derjenige der neu einzuſtellenden Notſtandsarbeiter zu berückſichtigen. 2 1 eee — Vollbier. Das Finanzminiſterium hat beſtimmt, daß! bis auf weiteres Bier mit einem Stammwürzege⸗ halt von weniger als 3 v. H. als Einfachbier und Bier mit einem Skammwürzegehalt von mehr als 4,5 und weniger als 8 v. H. als Vollbier gilt. g — Gewichtsgrenze des Gepäcks. Die bad. Ge⸗ neraldireklion hat die Beſtimmung, daß das Gewicht eines Gepäckſtückes 50 Kg. nicht überſteigen dürfe, mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. 5 Neremworffich Fr die Nehe Zimmermann, Sen „Lahrer hinkenden Bots“ empfehlt Georg Zimmermann, Hiliastr. 58 Bekanntmachungen der Gemeinde Seckenheim. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß das Holzreißen im Gemeinde⸗ wald von heute ab verboten iſt. Seckenheim, den 27. März 1919. J. V. Hörter. Koch. Preiserhöhung für Tabak betr. Die äußerſt zahlreichen Klagen aus den Kreiſen der Pflanzer haben dem Badiſchen Ernährungsminiſterium und der Badiſchen Landwirtſchaftskammer Veranlaſſung gegeben eine Sitzung des Preisausſchuſſes der Deut. ſchen Tabakhandelsgeſellſchaft in Mannheim zu erbitten, auf der eine Erhöhung der Preiſe für die Tabake aus der Ernte 1918 vor⸗ genommen werden ſollte. Auf der am 11. März 1919 in Mannheim ſtattgefundenen Verſammlung wurde nach langem Verhandeln vom Preisausſchuß der Detag einer Preis, erhöhung ſtattgegeben und zwar dergeſtalt, wie es die alte Bundes ratsverordnung vom 24. Oktober 1918 vorgeſehen hat. Es wird demnach für Vorbruch, Sandblatt und Haupt⸗ tabak nachträglich ein Zuſchlag gewährt, der bis ſpäteſtens 1. Juni 1919 an die einzelnen Vereine bezw. Gemeinden ausgezahlt werden muß. Eine ſchnellere Auszahlung konnte von der Detag nicht gut verlangt werden, da dieſe große Umechaungen vornehmen muß, und dieſer Preiszuſchlag für ſämtliche Tabake Deutſchlands gilt. Den Zuſchlag bekommen ſowohl diejenigen Vereine, bezw. Gemeinden welche ihren Tabak ſchon längſt abgeliefert haben, als auch die, welche bis heute mit der Ablieferung zurückgehalten haben. Die Tabak⸗ bauvereine der Landwirtſchaftskammer haben ja alle in anerkennungswerter Weiſe reſtlos abgeliefert. Die Ethöhung der Preiſe mußte deswegen vorgenommen werden, weil das Er⸗ nährungsminiſterium und auch wir ſtändig mit Beſchwerden aus den Pflanzerkreiſen überhäuft wurden und leider auch von vielen 18 Pflanzern die Ablieferung von Lebensmitteln von der Erhöhung der Tabakpreiſe abhängig gemacht wurde. Wir glauben aber jetzt an⸗ nehmen zu dürfen, daß die Pflanzer und Vereinsmitglieder mit den jetzigen Preiſen zufrieden ſind und daß die ſäumigen Gemeinden ſhre Tabake jetzt endlich zur Ablieferung bringen. Es werden für Vorbruch, Sandblatt und Haupttabak nachbezahlt ein Zuſchlag von 20 Mk. bei einer Preisklaſſe von 120139 Mk. für den Ztr. ein Zuſchlag von 30 Mk. bei einer Preisklaſſe von 140—149 Mk. für den Ztr. ein Zuſchlag von 40 Mk. bei einer Preisklaſſe von 150 155 Mk. für den Ztr. Karlsruhe, den 15. März 1919. Badische Landwirtschaftsyammer Der geschäftstührende Direktor. Vorſtehendes bringen wir zur allgemeinen Kenntnis. e Seckenheim, den 21. März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Unter Bezugnahme auf die Verordnung des Rats der Volkbeauftragten vom 23. No⸗ vember 1918 über Taritoerttäge. Arbenter⸗ und Angestelltenausschüsse und Schlichtung von Arbeitsstreitigkeiten weiſen wir darauf hin, daß die auf Grund des Hilfsdienſtgeſetzes errichteten Schlichtungsausſch üſſe ihre Tätigkeit weiter ausüben. Dieſe Schlichtungsausſchüſſe beſtehen in: Bruchsal für die Amtsbezirke Wiesloch, Bruch⸗ ſal, Bretten, Eppingen. Donaueschingen für die Amtsbezirke Triberg, Villingen, Donaueſchingen, Neuſtadt. St. Blaſten, Bonndorf, Walde hut. Eberbach für die Amtsbezirke Tauberbiſchofs⸗ heim, Wertheim, Buchen, Adelsheim, Mos⸗ bach, Boxberg, Eberbach. Freiburg für die Amtsbezirke Freiburg, Em⸗ mendingen, Waldkirch, Breiſach, Staufen. Beidelverg für die Amtsbezirke Heidelberg, Sinsheim, Weinheim. Rarisrube für die Amtsbezirke Karlsruhe, Dur ⸗ lach, Ettlingen. Pforzheim für den Amtsbezirk Pforzheim. Manndeim für die Amtsbezirke Mannheim und Schwetzingen. Rastatt füc die Amtsbezirke Raſtatt, Baden, Bühl, Achern. Ronstanz für die Amtsbezirke Stockach, Engen, Meßkirch, Ueberlingen, Pfullendorf, Konſtanz. Onenburg fü die Amtsbezirke Oberkirch, Kehl, Offenburg, Lahr, Wolfach, Ettenheim. Lörrach für die Amtsbezirke Müllheim, Lörrach Schönau, Schopfheim, Säckingen. Als Landeszentralbehörde im Sinne des 8 15 Abſatz 3 der genannten Verordnung deruft das Miniſterirm für Uebergangswirt⸗ ſchaft und Wohnungsweſen, die ſtändigen Vertreter für Arbeitgeber und Arbeitnehmer und deren Stell vertreter, für die Berufung der nachſtändigen Vertreter der Arbeitgebe! und Arbeitnehmer ſind gemäߧ 15 Abſ 5 a. a. O. die von den Schlichtungsausſchüſſen gewählten Vorſtgenden zuſtändig. Sämtliche Beiftzer ſollen nach der ge⸗ ſetzlichen Vorſchrift ſoweit möglich, auf Grund von Vorſchlagsliſten berufen werden, welche von wittschaltlichen Vereinigungen von Nr beitgebein oder Arbeimehmern eingereicht werden können. Die nichtſtändigen Vertreter ſind dabei jeweils aus der bei der Streitigkeit in Betracht kommenden Beruſsgruppe zu entnehmen Es ergeht darnach an die genannten Vereinigungen die Aufforderung, Votschlags⸗ sten für ständige Dertreter an das unter⸗ zeichnete Ministerlum, für nichtständige Vertreter an die Versitzenden der Ausschüsse zu senden. Bet der Aufſtellung dieſer Vorſchlags⸗ liſten iſt darauf zu achten, daß auch Frauen vorgeſchlagen werden können, und daß die zur Zeit noch vorliegenden Liſten deshalb mangel⸗ haft find, weil ſie die Kriegsteilnehmer nicht berückſichtigen konaten. Karlsruhe, den 27. Februar 1919. Ministerium für Uebergangs wirtschaft und Wohnungswesen: gez. Martzloff. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 20 März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner Lebensmittelami. Heringe oder Konserven. Es erhalten morgen Freitag, den 28. ds. Mis. Haushaltungen von 1 Perſon 1 Bering, 2 und 3 Perſonen 2 Betinge, zum Preiſe von 45 Pfennig pro Stück bei der Handlung Ih. Erny Dammſtr. Haushaltungen don 4 und mehr Perſonen erhalten eine 2 Pfund Doſe Conſerven Spargel, Karotten oder Spinat. Der Preis beträgt für Spargel 2.80 Mk., Karotten 1.40 Mk, Spinat 2 Mk. Bei dieſer Ausgabe iſt die Nummer 88 der Innenſelte des Lebensmittelausweiſes gültig und muß entwertet werden. Seckenheim, den 27. März 1919. Tebensmittelamt. Cichorie- Ausgabe. Es erhalten morgen Freitag, den 28. ds. Mis. pro Kopf der Haushaltung 1 Paket für Haushaultungen bis 4 Perſonen 1 Pfund Kaffke⸗Ecſatz 5 und mehr Perſonen 2 Pfund Die Einteilung iſt folgende: bei der Handlung Math. Frey, Luiſenſtr. Nr. 1 bis 833 bei der Handlung Johann Friedel Hildaſtr. Nr. 834 bis 1499 bet der Handlung Greulich u. Herſchler Nr. 1500 bis 2130 bei der Handlung Joſeph Gropp, Ackerſtr. Nr. 2131 bis 3000 Bei dieſer Ausgabe iſt die Nr. 96 gültig und muß entwertet werden. Eichwalds erhalten ihre Mengen bei Fensk⸗ und Waſchek. Seckenheim, den 27. März 1919 Lebensmittelamt Wein verteilung. Es wurde uns ein Poſten Flaſchenwein zugewieſen, welcher in folgender Einteilung morgen Freitag, den 28. ds. Mts. an die Bevölkerung abgegeben wird. Es erhalten: 2 bis 6 Perſonen 1 Flaſche 7 und mehr Perſonen 2 Flaſchen Einzelſt hende Perſonen können bei dieſer Verteilung nicht berückſichtigt werden. und zwar bei folgenden Handlungen: bel der Handlung Ad. Heierling, Friedrichſtr. Nr. 1 bis 841 bei der Handlung Wilh. Höllſtin, Hauptſtr. Nr. 842 bis 1585 bei der Handlung Dav. Klöpfer, Luiſenſtr. Nr. 1586 bis 2153 bei der Handlung Konſum Verein Hildaſtr. Nr. 2154 bis 3000 Der Preis beträgt pro Flaſche 3 Mk Bei dieſer Ausgabe ift die Nr. 97 der Innenſeite des Lebensmittelausweiſes gültig und muß bei der Ausgabe entwertet werden. Die B wohner der Hochſtädt und Stein⸗ zeug erhalten ihre Mengen bei den Hand⸗ tungen Fenske und Waſchek dortſelbſt. Seckenheun, den 27. März 1919. Lebens mittelamt gaben bei den betreffenden Händlern, denen er zugeteilt iſt nicht erhält, hat dies innerhalb 2 Tagen auf dem Lebensmittelamt Zimmer Nr. 2 zu melden. Verſpätete Anmeldungen können nicht mehr berüchſichtigt werden. Wir erwarten dies von Seiten des kaufenden Publikums, ganz be ſonders, damit eine ſo⸗ fortige Kontrolle ermöglicht iſt. zum Preiſe von 1.66 Mk. pro Pfund, ſowie zum Pteiſe von 1 Mk. pro Pfund. An Haus⸗ haltungen, welche ſich weigern, Kaffee⸗Erſotz zu nehmen, wird auch kein Cichor ie abgegeben. Die Bewohner der Hachſtätt und des Wer ſ ine Waren bei den Warenaus Jeder Händler erhält ſoviel Waren zur Verteilung, damit dieſelben für die zugewieſene Perſonenzahl ausreicht. Der Verkauf der zur Verteilung ausge⸗ gebenen Waren erfolgt nur in der hierzu be⸗ ſtimmten Zelt und erwarten wir von Seiten des kaufenden Publikums, daß auch die Zei eingehalten wird und die Händler nicht zu vorzeitigen Abgabe beläſtigt werden. Von Seiten der Händler erwarten win eine gerechte Verteilung der Waren, ſowie für eine richtige und gute Entwertung der gültigen Nummer, die nicht entfernt werden kann Für entwertete gültige Nummern ſind keine Waren mehr zu verabfolgen Seckenheim, den 27. März 1919. Lebensmittelamt Aufforderung. Zur Abſtellung von bei Ausführung der Erwerbsloſen-Fürſorge ſich er⸗ gebenden Unzuträglichkeiten werden alle Arbeitgeber, die in letzter Zeit neue Arbeitskräfte eingeſtellt haben oder einſtellen verpflichtet dies bei der Ortsſt lle für Erwerbsloſen⸗Für⸗ ſorge, Luiſenſtraße 3, hier ſofort anzuzeigen. Bei unterlaſſener Anzeige iſt der Arbeitgeber der Gemeinde für zuviel bezahlte Erwerbsloſen-Unterſtützung erſatzpflichtig. Seckenheim, den 26. März 1919. Ortsſtelle der— olz „Furnperein Seckenheim 0. gegr. 1898. Das Turnen der Schülerinnen findet dis auf weiteres jeden Jannerstag von 6—7 Uhr nachmittags ſtatt. Die Leitung hat in liebenswürdiger Weiſe Fräulein Möll, Lehrerin an der hieſigen Volksſchule, übernommen. Wir erſuchen die Eltern von Schülerinnen, dieſe in die Uebungsſtunden zu ſchicken. Der Tururat. Turnerbund„Jahn Seckenheim. Uebungsplan! Jeden Montag von 6—½8 Uhr Sehülerturnen. Dienstags abends von 8—½10 Uhr Turnſtunde für Turner und Zöglinge. Ereitags von ¼8—9 Ahr Turn⸗ ſtunde für Turner und Zöglinge. Anſchließend Probe der Sängerriege. Samstags von 8 bis ½10 Ahe Männerturnen. Jeden Sonntag von 3 Uhr ab ſinden bei günſtiger Witterung Ppiele auf unſern, Sportplatze auf den Wörtelwieſen ſtatt Neuaufnahmen werden jederzeit von den Turnwarten entgegengenommen. Die Feitung. Jufbadauh„Baden“ 1914 Seckenhei. 5 Heute Nannerstag Abend 8 Uhr Spieler⸗Jersammlung. Um vollzähliges und pünktliches E⸗ ſcheinen erſucht Der Spielausschuss. Morgen Freitag Sprechstunde nur Vormittags von 10 bis 11 Uhr, Freitag und Samstag fallen die Sprech- stunden ausnahmsweise aus. Dr. Spitzmüller. 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