eee== FN 1. — S 8 ** N 1 * N E —.— 1 Humtsblaft der Büͤrgermeisterämter Seckenheim, Alvesheim, Heckurhausen und Edingen. —— 19. Jahrg. Sonn⸗ und Feiertage. Abonnementepreis: Monatlich 1 Mk. bet freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Ouartal 3.20 Mk.— Erſcheint t a g lich mit Ausnahme der„ „„ Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen a. Rh. Nr. 5799. Donnersfag, den 3. fpril 1010 Tagesſchau. Dem Reuterburo wurde vom Blockademiniſter mitgeteilt, es liege kein Grund vor, die Blockade ge⸗ 3 Deutſchland aufzuheben. Die Beſtimmungen 1 ürden lediglich abgeändert, um Lebensmittelſen⸗ ung durchführen zu können. ett ie Sächſiſche Volkskammer nahm gegen die d mmen ſämtlicher bürgerlichen Parteien einen Autrag 1 N iden ſozialdemokratiſchen Fraktionen au den 1 ai und den 9. November für geſetzliche Feier⸗ lerbertin erklären. Die Reichsregierung ſoll aufge⸗ in werden, dieſe beiden Tage als Neichs feiertage erklären. der In, Kaſſel traten ſämtliche Arbeiter der Textilindustrie in N Aus ſtand. grab Gt J. am Mittag“ zufolge melvet„Daily Tele⸗ f aph“, daß Amerika mit dem Austritt aus der Kon⸗ 3 drohte, wenn die Wilſonſchen Forderungen cht reſtlos angenommen würden. N 8 Amerika hat beſchloſſen, keinesfalls Truppen nach Ten aleuropa zu entſenden. Die anerikaniſchen adden in Rußland ſollen baldigſt zurückgezogen 7 5 In Berlin iſt eine Kommiſſion ſchwediſcher und norme⸗ Wah ernte zum Studium der Wirkungen der Hunger⸗ eingetroffen. Am ägli Togned von 1. April wurde die erſte Nummer der von jetzt an in Köln erſcheinenden engliſchen Zeitung„Tyhe Co⸗ Poſt“ ausgegeben. Die Redaktion der Zeitung wird Offizieren der zweiten engliſchen Armee ausgeführt. Weitere Meldungen ſiehe unter Drabtnachrichten.) ———— Das deutſche Elſaß⸗Lothringen. Wir entnehmen die folgenden lichtvollen Ausführungen über dieſe in Deutſchland ſo viel umſtrittene Frage dem Vortrage. den Herr v. Schulze ⸗Gaevernitz an dem von der Ortsgruppe Karlsruhe der Deutſchen Demo⸗ kratiſchen Partei anläßlich des 1. Parteitags in Karlsruhe veranſtalteten Begrüßungs⸗ abend hielt. Die Ausführungen v. Schulze⸗ Gaevernitz behandeln in ſo klarer und glän⸗ zender Weiſe die elſaß⸗lothringiſche Frage, daß wir ſie dem Kreiſe unſerer Leſer nicht vorent⸗ halten wollen. D. Schriftl. 5 J. 5 5 Nut Sczwarzſeher, die während des Krieges vor den all⸗ Gehören Plänen in Deutſchland warnten, fanden nur wenig Schickf, dafür aber umſo mehr Anfeindungen. Aber das Ba dal hat ihnen Recht gegeben. Der ganze ſchöne, große edachten ihn die Militariſten und Alldeutſchen aufzuführen wir 5. en, iſt in ſich ſelbſt zuſammengeſtürzt und heute ſtehen or der ſchwerſten Schickſalsſtunde des Deutſchen Rei⸗ im Mittelpunkt all der Fragen über die äußere Ge⸗ des deutſchen Vaterlandes ſteht die elſaß⸗lothrin⸗ das 1 rage, der Kampf Frankreichs gegen Deutſchland um Iſt utſche Elſaß⸗Lothringen. f ies denn notwendig, muß man ſich fragen, daß Frank⸗ Deutſchland in ſolch ſchlechtem Verhältnis zu einan⸗ Perrſcht en Faß Haß, Verkleinerungsſucht in ſo weitem Maße „Fragen. Iſt es nicht möglich, ſich zu verſtändigen? Dieſe dehnen stellen heißt ſie bejahen, wenigſtens in geiſtiger Be⸗ 8 Deuken wir an die Klaſſiker der Kultur. An Fried⸗ hat ſich Großen, was wärt er ohne Voltaire? Späterhin 1 dieſer franzöſiſche Einſchlag forigeſetzt. Bei Karl Idee zeigt ſich gewaltige franzüſiſche Beeinfluſſung. Die Kampfe d Klaſſenkampfes kam aus Frankreich. Aus dem e der adeligen Franken gegen die Gallier iſt der Klaſ⸗ wpielt. 1 herausgewachſen, der bei Marx eine große Rolle reich erh as Deutſchland in geiſtiger Beziehung von Frank⸗ ten Fr delt. hat es mit Zinſeszins zurückgezahlt. Die größ⸗ Victor auzoſen des 19. Jubrbunderte brwieſen das. Taine, ben. Nala, Romain Roland waren Verehrer der Deut für 150 oland hält die Niederlage der Franzoſen von 1871 Stammes banfang des Wiedererwachens des franzöſiſchen die zwe. Kewußtſeins.„Deutſchland und Frankreich ſind andere„Flügel Europas, bricht der eine, dann iſt auch der Auch mite“, ſagte Roland.. einander wirtſchaptlich ſind Frankreich unt Deutſchland auf⸗ reich nag angewieſen. Der reiche Nachbar aber wird Frank⸗ grund blicher fein als der arme oder gar der gänzlich zu⸗ wachsendem ictete. Deutſchland kaufte von Frankreich in dur vo en Umfange Waren. Vor dem Krieg wurde es dicht an Enaland barin überteuffen. Aber es ſtpelſte ſchon England. In Maſſenwaren, Wein in Fäſſern tand 5 ein weörkoch ſo guter Abnetbzmer. Deutſch⸗ 8 naldvs icmal mehr Waren aus Frankreich als Rußland. aufen bm überwiegend Waren, die nur ein reiches Land un: Luxuswaren, Frühgemüſe, Frühobſt, Wein, 95 Sedeiblichen Induſtrie und Lyoner Seide Auf ür D eite war auch Frankreich ein wichtiger Abneh⸗ ir uſchland. Es kaufte von uns mehr als wir von erkzengt zlieferten ihm in erſter Linie Maſchinen und in 55 5 ſeine Induſtrie. dein eitnder Franzoſe muß ſich auch beute noch ſagen, reichs de Deutſchland für den Wiederaufbau Frank⸗ eich Deuſſe ſo nötig iſt wie für es ſelbſt. Ruiniert Fränk⸗ Det es ſchland, ſo ruiniert es ſich ſelbſt. e nec nun wirklich das Jutereſſe Frankreichs, durch lands Oh g a feſt Zhumacht die britiſche Weltherrſchaft endgül⸗ des Kelegener Denn das tut Clemenceau. Noch während während 2 fühlten das die Franzoſen. Sie gaben auch sech. nicht es Krieges die Anknüpfungen mit Deutſchland gelt dcregha auf: Der Gedanke der britiſchen Weltberr⸗ ceich des alledem beſteht zwiſchen Deutſchland und Frank⸗ eine kieſe Kluft. Elſaß⸗Lothringen. die nicht au über⸗ 1 1 bructen iſt. Man muß die Sache vom franzöſiſchen Standpunkt aus anſehen. Es war ein Fehler, uns nicht hineinzuverſetzen in die Pſychologie fremder Völker. Wir müſſen von der Tatſache ausgehen, daß die franzöſiſchen Deputierten am 1. März 1871 in Bordeaux gegen die Abtrennung des Elſaß proteſtierten aufgrund des Satzes vom Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der Völker. Und als 1874 die erſten Elſäſſer in den Reichstag kamen, hat ihr Führer Teutſch in Berufung auf den Bruch des Völkerrechts erklärt, die Annexion ſei nichtig. Sie ſei erfolgt ohne Befragung und Willen des Volkes. Dieſer Gedanke blieb im Volk lebendig. Es gab nur eine Löſung in deutſchem Sinne dadurch, daß das elſaß⸗ lothringiſche Volk freiwillig erklärte, bei Deutſchland blei⸗ ben zu wollen. Dieſer Weg war vor dem Krieg auch mit Erfolg beſchritten worden durch Jean Jaures auf franzöſi⸗ ſcher und Ludwig Frank auf deutſcher Seite. Jaures ſagte, Frankreich hat ein Recht dazu, auf Elſaß⸗Lothringen zu ver⸗ zichten, um ſeiner Menſchheitsmiſſion nachzukommen. Wir müſſen Frankreich den Weg des Verzichts bereiten, Elſaß ſoll dazu gebracht werden, freiwillig bei Deutſchland bleiben zu wollen. Solange in Preußen die Junkerherrſchaft be⸗ ſtand, war keine Ausſicht auf Verwirklichung dieſer Idee. Es gab nur eine Autonomie innerhalb des Deutſchen Reiches. Aber dieſe Gedanken reiften der Verwirklichung entgegen durch die Verfaſſung, die Bethmaun⸗Hollweg 1911 dem Elſaß gab. Sie hat zwar noch nicht den vollen gleichberechtigten Zuſtand hergeſtellt. Der Kaiſer blieb der Landesherr. Aber in der Verfaſſung gab es immerhin eine zweite Kammer, die durch allgemeine Wahlen gewählt war. Und eine ſolche Kammer zieht den Schwerpunkt der Politik immerhin auf ſich. Damit war das elſaß⸗lothringiſche Volk erhoben zur politiſchen Macht. Das Ergebnis der erſten Wahlen war eine beſchämende Niederlage der franzöſiſchen Nationaliſten. Wohl gab es eine Oppoſition. Aber auch die Oppoſition er⸗ klärte immer, ſie wolle deutſch bleiben. In Frankreich er⸗ folgten zur gleichen Zeit die Pazifiſtenwahlen, die Jaures ſicher an die Spitze der Staatsverwaltung gebracht hätten, wenn nicht die ſozialdemokratiſche Partei in Frankreich in ihrem Programm die Beſtimmung gehabt hätte, daß ein Sozialiſt nur in einem rein ſozialiſtſſchen Miniſterium einen Sitz annehmen dürfe. Es kam der Fall Zabern. Er iſt als der Beginn des Ausbruchs des Weltkriegs zu betrachten. Die Verfaſſung hatte der Germaniſierung ein Ziel geſetzt, Ein germaniſcher Volksſtamm, der 95 Von Betriebsingenieur Jakob Lerch. 1. (Schluß.) Noch ſchlimmer aber als der Kohlenmangel iſt jener Mangel, der erſt recht beſtehen wird, wenn durch das kom⸗ mende Frühjahr die Kohlennot weitgehendſt behoben wird. Es iſt dieſe der Mangel an ausreichenden Arbeitsaufträ⸗ gen. Heute ſchon müßte ſich jedes Werk längſt darüber klar ſein, was in und in welchem Umfange es in den nächſten Monaten erzeugen ſoll, um die langwierigen Vorbereitun⸗ gen hierzu infolge einer vollſtändig aus dem Gleis gebrach⸗ ten Wirtſchaft mit allen Kräften betreiben zu können. Hier liegen die Verhältniſſe noch viel ſchlimmer, als ſie durch den Kohlenmangel bedingt ſind. Der Auslandsmarkt ver⸗ loren, die wertvollen Beziehungen für die Produktion des Inlandsbedarfes vollſtändig abgeriſſen und durch die poli⸗ tiſche Situation an einer raſchen Wiederanknüpfung überall gehindert, dazu die märchenhaften Löhne und Material⸗ unkoſten, die bedenklich verminderte Arbeitsluſt, dazu weit⸗ e,, dige der hohen Preiſe aller Produkſe und endlich die volle Ungewißheit der Friedensbedingungen. Statt erhöhter Vorbereitung für die Produktion und geſteigerter Unternehmer⸗ und Arbeitsluſt rapides Stagnieren und Abbruck aller Brücken. Hier kann nur eines wirklich helfen und kein Tag darf mehr verloren werden. Der Staat, der das geſamte Wirt⸗ ſchaftsleben gewaltſam für den Krieasbedarf abgebogen hat, muß heute die Geſamtwirtſchaft ebenſo wieder aufrichten, damit ſie in abſehbarer Zeit auf eigenen Füßen wieder ſtehen kann. Mit dem Schlagwort:„Wir müſſen eben von vorne wie⸗ der anfangen“ iſt wahrlich nicht geöͤient. So billig und ſo einfach iſt die Formel nicht, nach der ſich das deutſche Volk ſeine Zukunft geſtalten laſſen kann. Unſere Wirtſchaft iſt kein Akt, kein Buch, in dem man wieder auf die Anfangs⸗ kapitel ruhig zurückblättern kann, wenn es auf den ſpäte⸗ ren Seiten kompliziert und anſtrengend wurde. Nein. un⸗ ſere Deviſe muß lauten:„Produktive Arbeit ſofort für jedermann ſchaffen, die rationellſten Wege zu finden, die Koſten für die Lebenshaltung mit allen Mitteln ermäßigen jedweden Luxus in ſchärfſter Weiſe verunmöglichen! Die Aufgabe iſt erſchreckend, aber wir müſſen au ſie heran. Nur dadurch können wir die enormen papierenen Geldzeichen, die wir als Anſprüche beſitzen, wieder in wirk⸗ liche Güter, die wir benutzen können, zurückführen. Wenn für dieſe Güterproduktion in der erſten Zeit der Ueber⸗ gangswirtſchaft auch ein erhöhtes Aequivalent an Papier⸗ geld infolge geſteigerter Geſtehungskoſten verbraucht wird, ſo erhöht ſich dafür der innere Wert dieſer Geldzeichen, da wirkilche Gegenwerte entſtehen. a Jede Arbeitsſtätte muß verpflichtet werden, eheſtens die Arbeit aufzunehmen. Es iſt ihr weitgehendſt freizuſtellen, entſprechend der Eignung ihrer Einrichtung und nach Maß⸗ gabe des vorhandenen bezw. am leichteſten zu beſchaffenden Materials Friedensartikel in Erzeugung zu nehmen. N Wenn es in ſo unglaublich kurzer Zeit gelungen iſt, die Kriegsbedarferzeugung ſtaatlich zu organiſieren, ſo wird es nach all den Erfahrungen ebenſo möglich ſein, die Ueber⸗ ganaswirtſchaft unter ſtaatlicher Hilfe einzuleiten. Der Staat hat lediglich zu garantieren, jenen Teil des eventuellen Verluſtes zwiſchen Selbſtkoſten und Verkaufs⸗ erlös zu decken, der bei Nachprüfung trotz rationellſter Er⸗ zeugung dem Herſteller entſtanden iſt. Es iſt dies ein ver⸗ Inſerationspreis: Die einſpaltige Petitzeile 30 Pfg., Reklamen 1 Mk. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. No. 79 lorener Fabrikationszuſchuß, für den der Staat teilweiſe darin Deckung findet, daß er Gewinne anderer Erzeuger nach einem gewiſſen Schlüſſel teilt und durch raſchen Export die Valuta verbeſſert. Die wirtſchaftlichſte Erzeugung muß durch den Staat als oberſtes Geſetz aufgeſtellt werden, un⸗ rationell arbeitende Betriebe müſſen eben dann zugrunde gehen; dieſes Opfer muß gebracht werden. Wenn aber durch dieſen ſtaatlichen Schutz und dieſe Ausleſe jedem Er⸗ zeuger fürs Erſte nur die Pflicht auferlegt wird, die billigſte Erzeugung bei höchſter Qualität des Gegenſtandes mit allen Mitteln zu betreiben, ſo wird eine ungeahnte Tätigkeit ge⸗ ſunder Lebenskräfte wachgerufen, an denen das deutſche Volk, wie kaum ein zweites, reich iſt. Verbilligende Erzengungsmethoden müſſen Gemeingut werden. Patente. Gebrauchsmuſter und ſonſtige Fabrika⸗ tionsgeheimniſſe müſſen auf eine ungewiſſe Zeit allen zum Wohle Aller frei zugänglich gemacht werden, genau ſo, wie es in der Kriegswirtſchaft teilweiſe geſchehen iſt. Dies iſt eine geiſtige Vermögensabgabe. Weitgehende Zuſammen⸗ ſchlüſſe und Organiſation der gleichartigen Erzeuger müſſen eheſtens angeordnet werden. Der Staat regelt über dieſe Verbände die geſamte Erzeugung, er verhandelt und ver⸗ kehrt nicht mit den einzelnen Unternehmern. Löhne und Gehälter ſind ſofort in Reichstarif zu bringen eventl. mit örtlichen Ausgleichsſätzen. Auf dieſe Weiſe wird die Ge⸗ ſamtwirtſchaft leicht beweglich und beherrſchbar durch den kleinſtmöglichen ſtaatlichen Verwaltungsapparat. Dieſer Vorgang iſt die heute einzig mögliche, aber auch nötige So⸗ zialiſierung unſeres Wirtſchaftslebens. Parallel mit dieſem Bewertungsprozeß des Papiergeldes durch ſtaatliche Maßnahmen infolge intenſiver induſtrieller und gswerblicher Güterproduktion muß ein ſtaatlicher Ent⸗ werſnuggproßeß des unmittelbaren Konuſumartikels für die Lebenshaltung einſetzen. Auch hier wird der Staat ähnlich vorzugehen haben. Durch die anfänglich infolge der ſchlech⸗ ten Valuta zu teueren Preiſen eingeführten Lebensmittel, die der Staat jedoch billiger zu verkaufen hat, alſo einen verlorenen Verbrauchszuſchuß leiſtet, wird er die inländi⸗ ſchen Erzeuger zwingen, auf ihre wucheriſchen Ueberpreiſe zu verzichten, rationell zu wirtſchaften und raſcheſt die Preiſe zu ſenken, abgeſehen von den ſonſtigen Mitteln, die in glei⸗ cher Richtung wie bei Induſtrie und Gewerbe angewendet werden müſſen. Und wird der Luxus in Erzeugung und Verbrauch feſt gefaßt, jedermann verhindert, unproduktiv zu wirken und ſich nur auf das Notwendigſte zu beſchränken, ſo wird das Leben wohl für manchen viele Reize verloren haben, aber das deutſche Volk wird auf der eigenen Scholle bleiben können um ſich beſſere Tage zu erarbeiten. l Die Streikbewegung im Reiche. Der Bergarbeiter ⸗Streik. J Dortmund, 1. April. Im Ruhrrevier waren bisheute früh Dreiviertel der Zechen ſtillgelegt. Von der Induſtriearbeiterſchaft ſtehen etwa 50 Prozent im Streik. Der Generalſtreik iſt weit davon entfernt, ein vollſtändiger zu ſein. Dem Vernehmen nach ſind die bereitgeſtellten Regierungstruppen für das Ruhr⸗ revier eine Diviſion ſtark. f Bochum, 2. April. Der Generalſtreik im Ruhr⸗ revier nimmt nicht den von den Spartakiſten erwarte⸗ ten Charakter an. Im Eſſener Bezirk liegen nur 30 Prozent der Zechen und Fabriken ſtill. In Dort⸗ mund und Bochum ſind die erſten Regierungstruppen eingetroffen und haben zunächſt alle Lebensmittel⸗ depots beſetzt. Ernſter iſt die Lage dagegen im Wit⸗ tener und Oberhauſer Gebiet, wo die Spartakiſten vor den Zechen und Depots mit Maſchinengewehren aufgefahren ſind. f Drohender Generalſtreik in Berlin? Berlin, 2. April. In einer größeren Anzahl Ber⸗ liner Fabrikbetriebe haben geſtern die revolutionä⸗ ren Vertrauensleute zur Niederlegung der Arbeit für kommenden Montag aufgefordert. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß im Zuſammenhang mit dem Generalſtreik im Ruhrrevier ſich für Berlin eine neue Generalſtreikunternehmung der Spartakiſten vorbe⸗ reitet bezw. von neuem verſucht werden ſoll. Generalſtreik in Württemberg. Erklärung des Belagerungszuſtandes. W. T. B. Stuttgart, 1. April. Die Regierung hat heute früh folgendes durch Maueranſchlag bekannt gegeben: Wegen dringender Gefahr für die öffenz⸗ liche Sicherheit wird der Belagerungszuſtand für das Gebiet des Stadtbezirks Stuttgart, des Amts⸗Ober⸗ amts Stuttgart und der Oberämter Eßlingen, Cann⸗ ſtatt und Böblingen von der Staatsregierung erklärt. Im Einverſtändnis mit dem militäriſchen Befehls⸗ haber werden mit ſofortiger Wirkung folgende An⸗ ordnungen getroffen: 1. Alle Verſammlungen, alle Menſchenanſamm⸗ lungen auf Straßen und Plätzen, ſowie öffentliche Umzüge aller Art werden verboten. 2. Die Beſchrän⸗ kungen des Geſetzes betr. Verhaftungen, Beſchlag⸗ nahme und Durchſuchungen ſind aufgehoben. 3. Jede Verbreitung von Flugſchriften und Handzettels ebenſo der Vertrieb von Zeitungen auf Straßen und Plätzen iſt nur mit Genehmigung der Regierung ge⸗ ſtattet. 4. Die Polizeiſtunde wird auf abends 8 Uhr feſtgeſetzt. Alle öffentlichen Lokale, Wirtſchaften, Theater und Lichtſpielhallen ſind um 8 Uhr zu ſchliar Durſen vor morgens 9 Uhr nicht geöffnet werden. Der Straßenverkehr iſt von 9 Uhr abends verboten. 5. Die Organe der Regierung ſind ermäch⸗ tigt, jeden zu verhaften, der es unternimmt, die öf⸗ fentliche Ruhe und Ordnung zu ſtören, oder den Be⸗ ſtand des Staates oder der Regierung zu gefährden. 6. Für das Gebiet des Belagerungszuſtandsgeſetzes werden außerordentliche Kriegsgerichte eingeſetzt, die im beſchleunigten Verfahren alle Straftaten des Hoch⸗ und Landesverrates, Aufruhre, Mord und Raubes, der Plünderung, der Befreiung von Gefangenen, der tätlichen Widerſetzung, der Zerſtörung von Eiſenbahn und Telegraphen, des unbefugten Waffentragens oder Zuwiderhandlungen gegen die von der Regierung im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit erlaſſenen Ver⸗ bote abzuurteilen haben. Die Regierung fordert die Bevölkerung auf, ihren Anordnungen unbedingt Jolge zu leiſten. Dadurch wird es möglich ſein, den 8 in kürzeſter Friſt wieder aufzu⸗ — Baden und Württemberg. * Maunheim, 1. April. Zu den in Weimar gepflogenen Besprechungen ſchreibt der ſozialdemokratiſche Abg. Oskar Geck in der„Volksſtimme“:„In einer unverbindlichen Be⸗ sprechung von 18 badiſchen und württembergiſchen Mitglie⸗ dern der Deutſchen Nationalverſammlung, die am verfloſ⸗ ſenen Freitag zu Weimar ſtattfand, ſprachen ſich die zwölf ürttemberger(Vertreter aller Fraktionen) einmütig, die Badener mit Ausnahme des Vertreters der Deutſch⸗ Nationalen gleichfalls für die Vereinigung aus. Damit wäre der Werbearbeit für den Vereinigungsgedanken ein eit Boden gegeben. Jetzt gilt es, dieſen Gedanken den reiten Volksmaſſen in Stadt und Land vorzulegen und ihnen im einzelnen die Tatſachen, die für ihn ſprechen, des näheren auseinanderzuſetzen. Die ſozialdemokratiſche Par⸗ tei wird dabei, ſo hoffe ich, mit an erſter Stelle marſchieren und die politiſchen Anseinanderſetzungen in Baden dadurch wieder auf ein höheres Niveau helfen, als es in den letzten Wochen leider mannigfach zu beobachten geweſen iſt. Abg. Geck iſt der Meinung, daß die Notwendigkeit des Zuſam⸗ menſchluſſes von Baden und Württemberg zu einem Frei⸗ at geradezu auf der Hand liege. Die nahe Verwandt⸗ chaft der Volksſtämme der beiden Länder, ihre engen wirt⸗ schaftlichen Beziehungen, die Gemeinſamkeit ihrer politiſchen und kulturellen Intereſſen, die Oekonomie der Staatsver⸗ waltung und hundert andere Dinge ſprächen ohne weiteres r dieſe Vereinigungsidee. Es ſei nicht zu besweifeln, daß ie bedeutungsvolle Rede des württ. Abg. Dr. v. Hieber an den politiſch maßgebenden Stellen Badens bisher ohne jedes Scho geblieben ſei.“ Wie wir nach Erkundigung an maßgebender Stelle er⸗ fahren, ſind die Berliner Blättermeldungen, die über die angebliche bevorſtehende Gründung einer württembergiſch⸗ badiſchen Einheitsrepublik ſchon verſchiedene Einzelheiten nritzuteilen wußten, den Tatſachen weit voraus eilend. Die in Betracht kommenden badiſchen Regierungsſtellen haben über dieſe Angelegenheit irgend welche Beſchlüſſe noch nicht gefaßt. Selbſtverſtändlich wird aber der Gedanke eines Zu⸗ ſammenſchluſſes der genannten ſüddeutſchen Bundesſtgaten auch an den amtlichen badiſchen Stellen mit dem Ernſt er⸗ wogen werden, den das Projekt verdient. Lundczverſammlang der Deukſchen Dengkratiſhen Partei. —uUnſerem Bericht über die Tagung der Deutſchen De⸗ mokratiſchen Partei in Karlsruhe iſt noch nachzutragen, daß Stadtrat Wilhelm Frey⸗Karlsruhe zum 2. ſtellv. Vorſitzen⸗ den des Vollzugsausſchuſſes ernannt wurde.— Weiter hat der Engere Ausſchuß beſchloßſen, daß nach der Landesver⸗ ſammlung die einzelnen Wahlkreisorganiſationen draußen Lande einen Landesausſchuß wählen, der aus 100 Mit⸗ gliedern beſtehen ſoll und zwar ſo, daß jede Wahlkreisorga⸗ Rniſation auf eine Wahlkreiskonferenz diejenige Anzahl von Mitgliedern in den Ausſchuß ſendet, die nach dem Verhält⸗ nuts der bei den letzten Wahlen in jedem Wahlkreis aufge⸗ brachten Ziffern ſich wie folgt verteilen: 1. Wahlkreis 15 Vertreter, darunter 3 Frauen, 2. Wahlkreis 27 Vertreter, darunter 5 Frauen, 3. Wahlkreis 26 Vertreter, darunter 5 rauen, 4. Wahlkreis 32 Vertreter, darunter 6. Frauen. Der Geſchäftsführende Ausſchuß ſoll das Recht haben, bis zu 10 Mitgliedern in dieſen Landesausſchuß zu entſenden. Der Landesausſchuß ſoll einen Ausſchuß einſetzen zur Aus⸗ arbeitung eines Satzungsentwurfes. Der Entwurf ſoll den Vereinen zugehen und von dieſen durchberaten und ent⸗ e Anträge geſtellt werden. Der dann aufgeſtellte twurf ſoll der nächſten Landesverſammlung zur endgül⸗ tigen Beſchlußfaſſung vorgelegt werden. Der Berichterſtat⸗ ter gab der Hoffnung Ausdruck, daß auf dieſe Weiſe die Par⸗ tei zu einem Organiſationsſtatut kommen wird, das den demokratiſchen Grundſätzen der Partei entſpricht, und emp⸗ fiehlt namens des Engeren Ausſchuſſes die Annahme dieſes Antrages. Infolge der Fülle von Arbeit war es nicht mög⸗ lich, die Kaſſenverhältniſſe der Landeskaſſe einer Prüfung zu unterziehen. Als Kaſſenprüfer wurden ernannt Kauf⸗ mann Hollerbach und Kaufmann Neumann. —.— Aus Baden und den Nachbargebfeten — Verlängerung der Polizeiſtunde. Das neueſte bad. Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt enthält eine am 1. April 1919 in Kraft getretene Verordnung der badiſchen vorläufi⸗ gen Volksregierung, nach welcher für Städte mit mindeſtens 10 000 Einwohnern allgemein geſtattet wird, daß die Gaſt⸗ wirtſchaften, Kaffees, Theater, Lichtſpielhäuſer uſw. erſt um 11 Uhr abends zu ſchließen haben. Ferner können die Be⸗ zirksämter in Gemeinden mit weniger als 10 000 Einwoh⸗ nern, ſoweit ein Bedürfnis der Landwirtſchaft treibenden Bevölkerung beſteht, in der Zeit vom 15. Mai bis 15. Sep⸗ tember 1919 ebenfalls die Polizeiſtunde auf 11 Uhr abends legen. Unberührt von dieſen Vorſchriften bleiben beſondere brkspolizeiliche Vorſchriften, durch welche die Polizeiſtunde auf eine frühere Zeit als 11 Uhr feſtgeſetk wird. — Der Privatpoſtkartenverkehr zwiſchen Elſaß⸗Loth⸗ ringen und Deutſchland wurde, verſchiedenen Morgenblät⸗ tern zufolge, durch die franzöſiſche Verwaltung freigegeben. Wiederholung abgelehnter Rentenanträge. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß alle Rentenanſprüche von Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen aus dieſem Kriege, die bisher abgelehnt worden ſind noch einmal ge⸗ ſtellt werden können. Wenn dann im Wege des Einſpruchs die Inſtanzen der Militärverwaltungsbehörden nicht zu einer Bewilligung der Rente gelangt ſind, kann alsdann nunmehr auch für jene früher abgelehnten Fälle die Ent⸗ ſcheidung des Militärverſorgungsgerichts(und in letzter In⸗ ſtanz das Reichsmilitärverſorgungsgericht) angerufen wer⸗ den. Nur muß der Antrag bis zum 31. Dezember wieder⸗ holt worden ſein. Nach dieſem Zeitpunkt iſt jede Wieder⸗ bolung ausgeſchloſſen. — Die Erlaubnis zum Tragen von Schußwaffen darf nach einer neuerlichen Beſtimmnug der Regierung nur ſol⸗ chen Perſonen erteilt werden, welche dieſe mit Rückſicht auf ihren Beruf um ihrer perſönlichen Sicherheit bedürfen, alſo Aerzten, Apothekern, Inhabern von Bankgeſchäften, Juwe⸗ Verbältniſſen ſind zu dieſen Perſonen. denen das . 4. 8 lieren, Kaſſenbeamten und Kaſſendienern. Je nach den ört. — 1 Waffentragen erlaupt iſt, auch Richter, Staatsanwäkte, höhere Staats⸗ und Gemeindebamte, auch Mitglieder der Arbeiter⸗, Bauern⸗ und Volksärte zu rechnen, wenn dieſe im Intereſſe der öffentlichen Sicherheit tätig ſind. —x Wieder Nickelmünzen. Die Nickelmünzen zu 10 und 5 Pfennig wurden bekanntlich bisher eingezogen. Nachdem die Gründe dafür weggefallen ſind, hat das Finanzminiſte⸗ rium die Kaſſen angewieſen, dieſe Münzſorten nicht mehr zurückzubehalten. Die angeſammelten Beſtände werden dem Verkehr wieder zugeleitet. N —k Die Generalverſammlung der Süddeutſchen Disconto⸗ Geſellſchaft A.⸗G. findet am Donnerstag den 24. April 1919 — 11 Uhr in Mannheim im Sitzungsſaale der Bank zin Karlsruhe, 1. April. Der Bahnverkehr mit Stutt⸗ gart iſt ſeit geſtern völlig unterbrochen. Die Züge verkehren nur bis zu einer Zone, die 50 Kilometer rund um Stuttgart entfernt liegt. Eiſenbahnfahrkarten für Stuttgart oder für Orte, die innerhalb dieſer 50⸗Kilometer⸗Zone liegen, werden am hieſigen Bahnhof nicht ausgegeben. Wie lange dieſer Zuſtand dauern wird, iſt noch nicht abzuſehen. zen Freiſtett, 1. April. Schlimm erging es einer Frau, welche bei der Beſetzung Rheinbiſchofsheims von ihrer Woh⸗ nung dort entfernt in Karlsruhe weilte. Ihre Wohnung wurde beſetzt und die Franzoſen ließen ihrer Rache freien Lauf. Kurz vor ihrer Ablöſung durch Afrikaner zerſtörten ſte alles in der Wohnung. In der Küche ſchlugen ſie das Ge⸗ ſchirr kurz und klein, in den Zimmern die Möbel. Sogar Wäſche und Kleider wurde aus den Schränken geholt und zerriſſen. Doch iſt dies nur ein einzelner Fall, ſonſt hört man ſelten Klagen über die Einquartierung. Angeblich wurde nach Wegzug der Franzoſen in der zerſtörten Woh⸗ nung ein Brief gefunden aus Frankreich, in dem ſie aufge⸗ fordert wurden, Rache zu nehmen für ihre Heimat. ik Vom Ruheſtein, 1. April. Seit einiger Zeit wird an der badiſch⸗württembergiſchen Grenze wegen Schleichhandel mit Großvieh ein verſchärfter polizeilicher Wachtdienſt aus⸗ geübt. Einem nächtlichen Transport von Kühen iſt man hierdurch bereits auf die Spur gekommen. Der Transport entkam zwar, doch konnte dabei doch noch eine Verhaftung vorgenommen werden. Die dadurch aufgefundenen Spuren führten nach Seebach und Ottenhöfen hinüber. Einige Kuh⸗ händler dortſelbſt dürften vorausſichtlich ihre Beſtrafung zu gewärtigen haben. * Waldshut, 1. April. Die„Zürich. Volksztg.“ meldet: Im badiſchen Grenzgebiet um das Rafzerfeld herum haben ſich große Schmugglerbanden gebildet. Eine davon beſteht aus 70 Mitgliedern. Die Banden treiben wohlorganiſierten Schmuggel. In den letzten Nächten wurde von etwa 180 Mann eine gemeinſame Aktion durchgeführt, wobei die Schmuggler ſich mit modernen Gewehren, Handgranaten, Revolvern uſw. bewaffnet hatten. Gegen dieſe Banden ſind die Zollorgane völlig machtlos. i Die Beſtimmungen für den 8⸗Stundentag. Wie wir ſchon geſtern mitteilten, trat mit dem 1. April der Achtſtundentag für alle Angeſtellte in Kraft. Die Rege⸗ lung umfaßt diejenigen Angeſtellten, die 1. mit kaufmänni⸗ ſchen Dienſten beſchäftigt werden, insbeſondere Handlungs⸗ gehilfen, 2. mit techniſchen Dienſten beſchäftigt werden, mit Ausnahme derjenigen techniſchen Angeſtellten(Betriebsbe⸗ amte, Werkmeiſter, Techniker), die hinſichtlich der Regelung ihrer Arbeitszeit der Anordnung über die Regelung der Ar⸗ beitszeit gewerblicher Arbeiter vom 23. November 1918 Reichs⸗Geſetzbl. S. 1334) unterliegen, 3. mit Schreib⸗, Re⸗ en⸗ oder ähnlichen Arbeiten beſchäftigt werden(Büroange⸗ tellte) einſchließlich derjenſoen die für Büros niedere oder lediglich mechaniſche Dienſte leiſten, 4. ſich als Lehrlinge in einer geregelten Ausbildung zu einer der vorgenannten Be⸗ ſchäftigungen befinden.— Die Beſtimmungen finden keine Auwendung auf 1. Generalbevollmächtigte und die im Han⸗ delsregiſter oder Genoſſenſchaftsregiſter eingetragenen Ver⸗ treter eines Unternehmens, 2. auf ſonſtige Angeſtellte in leitender Stellung, die Vorgeſetzte von in der Regel minde⸗ ſtens 20 Angeſtellten oder 50 Arbeitnehmern ſind oder deren Jahresarbeitsverdienſt 7000 Mark überſteigt, 3. Angeſtellte, die in Betrieben der Land⸗ und Forſtwirtſchaft einſchließ⸗ lich ihrer Nebenbetriebe beſchäftigt ſind, 4. Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken. Siegt endlich die Vernunft? Baſel, 2. April. Reuter verbreitet einen Artikel, der die Einigkeit Großbritanniens und der Vereinig⸗ ten Staaten gegenüber den franzöſiſchen und italie⸗ niſchen reaktionären Kreiſen betont und die Auf⸗ nahme Deutſchlands in den Völkerbund fordert, wo⸗ für es an der Aktion gegen den Bolſchewismus teil⸗ zunehmen hätte. Als Gegenleiſtung müßte es für mindeſtens 12 Monate verproviantiert und Danzig behalten dürfen. Außerdem dürfe man nicht zuge⸗ ben, daß 700 000 Slawen wie Vieh von der öſter⸗ 8 unter italieniſche Herrſchaft gebracht wer⸗ en. Uebereinſtimmung Wilſons mit Lloyd George. Haag, 1. April. Aus Paris wird gemeldet: Wilſon und Lloyd George erſchienen am Samstag in voller Uebereinſtimmung auf der Konferenz. Sie ſind abſolut einig darin, daß es unmöglich iſt, Dan⸗ zig den Polen zuzuweiſen. Auch wollen ſie nicht zu⸗ geſtehen, daß Frankreich dauernd deutſches Gebiet er⸗ hält, außer Lothringen. Frankreich hat ſich, wenn es nicht einen Bruch herbeiführen will, mit der prin⸗ zipiellen Stellungnahme Wilſons und Lloyd Georges abzufinden. Dieſe beiden verlangen zwar für Polen auch einen Seehafen und ſchlagen deshalb vor, den Hafen von Danzig und das Weichſelgebiet für den Handelsverkehr der Polen freizugeben und unter in⸗ ternationale Kontrolle zu ſtellen. Was das Saartal anbelangt, ſo müſſe Frankreich ſich zufrieden geben, die Produktion der Saarkohlen zu erhalten. Wilſon gegen Deutſchlands Wirtſchaftsruin. Berlin, 1. April. dem„Berl. Lokalanz.“, in Paris am Sonntag auch mit dem Vorſitzenden der Finanzkommiſſion verhan⸗ delt und ſich entſchieden gegen ausſchweifende Scha⸗ denerſatzanſprüche ausgeſprochen haben. Wilſons Formel gehe dahin, daß Deutſchland jeden Dollar bezahlen ſoll, den es bezahlen könne, ohne ſich wirt⸗ ſchaftlich zu ruinieren. eme Der Kampf um Danzig. Das Schickſal Danzigs. W. T. B. Rotterdam. 2 April. Dem„Nieuv. Rott. datarſyſtem Anwendung findet. f Präſident Wilſon ſoll, nach Courant“ wird gemeldet, daß die Allterten nicht Abſicht haben, Danzig mit Gewalt polniſch zu mu chen und ſich auch in der Frage des Saargebietes ſich durch prinzielle Erwägungen leiten laſſen. Nach einer Pariſer Meldung iſt die Frage des Schickſal Danzigs noch ungelöſt. Wahrſcheinlich würde die Danziger Frage ſo gelöſt werden, daß Danzig und die Eiſenbahn, die ſie mit dem polniſchen Gebiet ve! bindet, internationaliſiert werden oder daß das Mal Amſterdam, 2. April. In der Danziger Frag hat der von England unterſtützte Standpunkt Amer, kas über die franzöſiſche Auffaſſung triumphiert. E. ſcheint, daß Wilſon in dieſer wie in anderen f bis zu verhüllten Drohungen mit einem Bruch gehe! mußte, um Frankreich zur Milderung ſeiner Ford rungen zu bringen. Nach Meldungen aus engliſche Quelle ſei es ferner nicht ausgeſchloſſen, daß Litane und Eſthrand mit Polen vereinigt würden, dam Libau Haupthafen für Polen werden könne. f ben werde die Internationaliſterung der Weichſel ſchiffahrt und die Schaffung eines Freihafens in Daß zig weiter erwogen. Ententevertreter in Danzig. Danzig, 1. April. In Danzig ſind Enten vertreter eingetroffen. Wie verlautet, haben ſie d Aufgabe, für die demnächſt eintreffenden Offizin“ der Entente Quartiere zu beſorgen. ö ö Fochs Inſtruktionen. 1 W. T. B. Berlin, 2. April. Ueber die Inn tionen Fochs betreffend Danzig teilt das„B. T.“ uh daß im Zufammenhang mit dem deutſchen Bo ſchlage die Entente es nicht als eine Verletzung de Waffenſtillſtandes anſehe, wenn Deutſchlaud eine andern Hafen für die Landung der polniſchen T pen vorſchlägt. 0 Vor den Friedensverhandlungen. Süddeutſchland und die Friedenskonferenz. Berlin, 31. März. Der Verband württembes giſcher Induſtrieller hat der„Voſſ. Ztg.“ zufolge ver langt, daß als weiterer Sachverſtändiger für die Fri⸗ densverhandlung der Abgeordnete der Nationalve, ſammlung Geh. Rat Dr. ing. Wieland berufen wi) da mit Ausnahme der chemiſchen Induſtrie aus gan Süddeutſchland überhaupt kein industrieller Vertrel“ berufen wäre. 3 0 Pläne für die franzöſiſche Weſtgrenze. T. U. Lugano, 2. April. In der Frage Rheingrenze und des Pufferſtaates iſt viel die R 5 von moraliſcher Neutraliſation des linken Rheinufer Es iſt darunter die militäriſche und politiſche Seht verwaltung zu verſtehen. Die Beſetzung des lin rheiniſchen Gebietes ſoll bis zur Bezahlung der 1 famten Kriegsſchuld durch Deutſchland vorgeſehe ſein. Dann ſoll der Bevölkerung die Mögliche voller Selbſtändigkeit gegeben werden oder auch 50 g Rückkehr zu Deutſchland. Man rechnet damit, daß 100 neue Staat ſich ähnlich wie Luxemburg ſich dann Frankreich alen werde.„ Drahtnachrichten. Die Unruhen in Stuttgart. 0 Tu. Stnttgart, 2. April. Geſtern vormfittag kane in der Stadt verſchiedentlich zu Zuſammenſtößen. In Moltkekaſerne entſtand zwiſchen Regierungstruppen 1 Spartakiſten ein Streit, in deſſen Verlauf es einige 1 gab. Bei der großen Infanteriekaſerne gab es bei der Pl derung eines Brotwagens Kämpfe, in deren Folge eine 45 zahl Soldaten und 5 Ziviliſten getötet wurden. Der 50 wehrſtreik iſt völlig durchgeführt. Stuttgart iſt von Außenwelt vollſtändig abgeſchloſſen. Uneinigkeit unter den Alliierten. 80 T. U. Amſterdam, 2. April. Nach einer riſer Meldung beſtätigt ſich das Gerücht, daß Wil 5 erklärt habe, er werde einen Sonderfrieden ich Deutſchland ſchließen, wenn die Dinge in Paris 1900 ö bald eine Aenderung erführen. Hier glaubt man, die Danziger Affäre dem Faß den Boden ausgeſch gen habe. Man vermutet, daß Clemenceau und neral Nudant auf eigene Fauſt das Ultimatun Deutſchland abgeſchickt haben. Drum habe ſich ere Foch ſo raſch zu perſönlichen Berhandlungen b 90 erklärt. Aus den Mitteilungen der amerikaniſ Preſſe iſt zu erſehen, daß der Gevanke eines Son!“ friedens viele Anhänger in Amerika hat. 3 Lenin an Wilſon. 1. Baſel, 1. April.„Echo de Paris“ meldet: Len richtete an Wilſon eine Note, in der die Anerkennin der bolſchewiſtiſchen Republif verlangt wird. — Eſſet Trockengemüſe. Die Verwendung e Trockengemüſe kann allen Haushaltungen jetzt, ſech 1 an Friſchgemüſe fehlt, empfohlen werden. an und net, daß ein Pfund Trockengemüſe etwa 10 10 0 Friſchgemüſe erſetzt. Jenes iſt unbegrenzt haltba“ daß keinerlei Verluſt entſteht. N 1 — Der neue Zuckerrübenpreis iſt um 250% pro Zentner höher feſtgeſetzt, als im Betrieb ale f 1913/14. Für Fabriten, die für das Betriebe 1913/14 Verträge nicht abgeſchloſſen haben, beträh r Mindeſtpreis der Rüben 4 Mk. der Zentner. 200 1918/19 betrug der Rübenpreis 3 Mk., 1917/18 fc Mk., 1916/17 1.50 Mk., 1915/16 1.25 tel und 1914/15 0.90 Mk. bis 1.05 Mk. pro 1 gen Entſprechend iſt auch der Rohzuckerpreis von 9.0 für 1914/18, bis 27.80 Mk. für 1918/19 1 für 1 gen geſtiegen. f i la Franzöſiſche Textilwaren in Deutſch angeboten. Auf dem Umweg über Straßburgel 6 andere elſäſſiſche Häuſer werden Baumwoll- 1d — e Nad ickſal ag und t ver Man, a a0 men t.„ 0 fiſcg dam Dan! ichſe ie d 1 Tru 1 0 9 K 1 J 150 gegen die Beſitzer der Bahnen zu erfüllen. Amerikank 8 lage Frage im dortigen dendaren aus Frankreich angeboten. Die Ware, wurf der droße Zwiſchengeninne ſind, wird dann nach dem un⸗ beſetzten Gebiet geſchmuggelt. Den Käufern rät die „Frankf. Zeitung“, ſie ſollen beachten, daß aller Vor⸗ ausſicht nach ſchon ſehr bald weſentlich billigere Waren über Holland aus England hereinkommen werden: denn 8s ſei allgemein bekannt, daß die dortigen Lager über⸗ füllt ſeien und wie die Baumwollinduſtrie Lancaſhire unter Abſatzmangel leiden. 18 — Der private Poſtkartenverkehr zwiſchen El⸗ ſaß-Lothringen und Deutſchland wurde A ed ſiſche Verwaltung freigegeben. i Vermiſchtes. 19255 Beraubung. Im Stationsgebäude des Bahnhofs Tortmunderfelde erſchienen am Sonntag früh zwei Leute, zmer in Matroſenuniform, der andere in Feldgrau. it vorgehaltenen Revolvern wurden die beiden anwe⸗ enden Vorſteher von den Eindringlingen in Schach ge⸗ helten und geknebelt. Darauf bemächtigten ſich die Rauber im Schrank befindlichen Geldes— etwa 500 000 Mk. das zur Gehaltszahlung an die Beamtenſchaft beſtimmt war. Sie ſind mit ihrer Beute unerkannt entkommen. da Unrentabilität der Eiſenbahnen. Es iſt kein Geheimnis, N der Bahnbetrieb dei uns trotz der ſtarken Fracht⸗ und Pieherkghens ſeit einiger Zeit keine e mehr ab⸗ 57 Aber ebenſo iſt es in Amerika, wo derzeit die Bahnen ert Millionen Dollars aufnehmen müſſen, um die Verpflich * denden Iunweem ang ſich befinden. Das Schatzamt hat fn eitungen ſchildern die Schwierigkeiten der Bahnen als die irtſchaftsleben. Und in Eng ⸗ r wo die Bahnen augenblicklich au ch noch im Staats⸗ leb e und nach einer ſoeben im Parlament fand tehenden Vorlage vermutlich in abſehbarer Jeit ver⸗ Gedtliche werden, liegen die Dinge nicht aer Wie Str Erie indes im Unterhaus mitgetellt, bedürfen die dortigen Bahnen Meet einen jährlichen Staatszuſchuß von etwa 2 Milltarden delt oder prozentuell ausgedrückt: 1 zeigen jährlich ein dor dit egen einen Gewinn von 4 Prozent kli dem Krieg. Dabei ſind auch in England die Perſonen⸗ ſe um 50 rozent erhöht worden.. negie hengliſche Muſik. Die. des 1 Car⸗ Ne. Inſtituts teilt mit, daß ſie die Wiederentdeckung und und Aebung der Werke der Muſiker aus der Zeit der Tudors fü der Königin Eliſabeth in Angriff genommen habe. Man dalle durch die Neuherausgabe dieſer alten Kompoſitionen auf das Muſik der Gegenwart günſtig einzuwirken. Ueberhaupt will das Carnegie⸗Inſtitut ſeine reichen Geldmittel dazu verwenden linde uf ee in England zu heben und die Eng⸗ muſtkaliſcher zu machen. 2 5 von 4 Prozent Airſchwaſſer? Es gibt heutzutage Sachen, f Die den Menſchen Freude machen; Was einſtmals alltäglich war, Heute teuer iſt und rar. Früher konnt man für 10 Pfennig, Schmettern kräftiglich und männig, Einen Schnaps, ſo rein und klar; Ach, wie war das wunderbar. Heute koſt er keine zwanzig, Nein, in Mannheim, wie in Danzig, Iſt er dafur nicht zu haben, Da muß man ſchon weiter traben. Nicht fur dreißig iſt er feil, Nicht für vierzig, Dunnerkeil! Und dabei noch Magenſchmerzen, Da vergeht das Lachen, Scherzea. Nicht für fünfzig, ſchwere Not, Nicht für ſechzig, Nicht ein Lot! Da— ich halte in den Pfoten Unſern lieben Necka boten, Leſe„Lebensmittelamt“ Kirſchwaſſer und Wein! Verdammt! Erſtens ſtaun ich, werfe Blicke, Zweitens ich noch einmal kike; Alſo doch! Na, Gott ſei Dank! einetwegen magenkrank! „Liebe Alte“ ſag ich,„morgen“ „Schwinden alle unſ're Sorgen“. „Schau mal her, was hier heut ſteht“, Nur ein Blick— und ſie verſteht. Fünfzig Mark geb ich geſchwinde, Oder ſſt das etwa Sünde? „Steh nur morgen zeitig auf“, Mahn' ich noch,„viel Glück zum Kauf!“ Und ich komm am nächſten Tage, Stöhnend heim und klage, klage; Magenſchmerzen habe ich leder mal ganz fürchterlich. Und ich kriech zum Küchenſchranke, Denn mir kam gleich der Gedanke, Heute ſteht ja, Gott ſei Dank, Sicher Kirſchwaſſer im Schrank.— Doch mit des Geſchickes Mächten Iſt kein ew'ger Bund zu flechten; Und das Unglück ſchreitet ſchnell. Leergebrannt iſt noch die Stell, Wo die Flaſchen ſtehen ſollten; wie Herz und Magen grollten. Das war wieder mal ein Streich!— Wars der erſte hler im Reſch? Hoch die Organiſation! Alles klappt vorzüglich ſchon. ens könnte man vorbringen, Jenes Lied von den Heringen. Kirſchwaſſer, das iſt halt Sprit, 1 ift ein Geiſt— man ſieht ihn nit; Nicht die Arbeiter und weiter 3 die geiſtigen Arbeiter, 80 ſah ihn, er iſt futch. ö ann kommt nun der nächſte Putſch? Ihr lieben Leute laßt Euch ſagen, 1 55 Glocke längſt hat 11 1 E— 55 obacht, macht es nicht zu toll, N as Töpfchen iſt bis oben voll. Frilo. ur Ver wegen, an v»enigen anſcheinend aleichgültigen Aeußerun⸗ Die Wahrſagerin. Von einem Kriegsteilnehmer. „Mein Mann,“ erwiderte ſie mit tonboſer Stimme, „iſt tot. Er ſtarb im vergangenen Frühjahr und ließ mich mit zwei Kindern troſtlos zurück. Am Tage nach ſeinem Tode war alles in unſerer Wohnung gerichtlich verſie⸗ gelt und wenige Stunden nachher erfuhr ich, daß ich— eine Bettlerin ſei. Alphons, deſſen unruhiges Weſen mir ſeit Monaten aufgefallen war, ohne daß mir die Ur⸗ ſache davon zum Bewußtſein gekommen wäre, hatte hoch und unglücklich geſpielt: erſt hatte er ſein Vermögen angegriffen, darauf, als dieſes verloren, das meinige. Mein guter Vater hatte ihn richtiger als ich beurteilt und im Heiratvertrage meine Zukunft ſichern wollen; aber auf meine dringenden Bitten hatte er Abſtand davon genommen, die Gütertrennung ausſprechen zu laſſen. Er mar, wie Sie ſich erinnern werden, wenige Wochen nach unſerer Hochzeit geſtorben; ſo ſtand ich nach dem Tode meines Mannes allein da!“ „Aber Ihre Verwandten,“ rief ich aus,„die Freunde Ihrer Familie—“ „Meine Verwandten!“ erwiderte ſie bitter,„unſere Freunde! Alle zogen ſich von mir zurück; kaum, daß man mich, wenn ich einen Beſuch machen wollte, annahm! Sie, der vertrauteſte Freund meines Mannes, hatten ein Jahr vorher ſchon Köln verlaſſen, und ich kannte Ihren Auf⸗ enthaltsort nicht. Aber ſelbſt wenn ich Sie während der im Auguſt begonnenen Kriegswirren hätte ausfindig ma⸗ chen können, ſo würde ich nach den Erfahrungen, die ich in Köln gemacht, mich wohl kaum an Sie gewandt haben: ich hatte das Vertrauen zu den Menſchen verloren. Wir ſind alle Egoiſten!“ „Aber wie kamen Sie nach Berlin?“ fragte ich, da mir der Mut fehlte, ihr zu widerſprechen. „Als alle Angelegenheiten meines Gatten geordnet, unſer Haus und die koſtbare Einrichtung desſelben ver⸗ kauft und mit dem Erlös die letzten Schulden bezahlt waren, verließ ich Köln, wo ich bei jedem Schritt auf der Straße neuen Demütigungen ausgeſetzt war, und be⸗ ab mich mit meinen Kindern hierher, da ich glaubte, hier in der Stille unbekannt leben und mir außerdem zu der unzureichenden kleinen Witwenpenſion, die ich beziehe, durch eigene Tätigkeit ſo vie. hinzu erwerben zu können, um meinen Kindern eine genügende Erziehung zu geben.“ „Da trafen ſie die Verhältniſſe bei Beginn des Krie⸗ ges freilich übel genug für Ihre Zwecke!“ ſchaltete ich ein. „Ich verſuchte zuerſt mein Glück mit Klavierunter⸗ richt,“ erzählte ſie weiter.„Galt ich doch für eine Mei⸗ ſterin auf dem Klavier! Aber obwohl ich mich in einem halben Dutzend Zeitungen anpries, ſo fand ich doch nur wenig Beſchäftigung: anfangs glaubte ich, ohne Un⸗ beſcheibenheit einen Taler für die Stunde fordern zu kön⸗ nen; nach wenigen Wochen begnügte ich mich mit eben dieſem Honorar für zwölf Stunden. Und doch mehrte ſich die Zahl der Schülerinnen nicht! Darauf ging ich in ein Tapiſſerie⸗ und Stickereigeſchäft— Sie erinnern ſich vielleicht noch meiner Fertigkeit in Arbeiten dieſer Art. »Man gab mir einen kaum angefangenen Teppich, den ich möglichſt ſchnell vollenden ſollte; ich arbeitete fünf Tage daran vom frühen Morgen bis zur Mitternacht, daß mir die Augen ſchmerzten, ſchließlich bekam ich anderthalb Taler als— Lohn!“ Nach kurzer Pauſe fuhr ſie fort:„Meine Geſund⸗ heit fing an zu leiden. Ach! übermäßige Anſtrengung, Gram und Not ſind ſelbſt ſchon drei böſe Krankheiten, wir hatten kaum den notdürftigſten Lebensunterhalt; da hörte ich eines Tages— es war in der Mitte des No⸗ vember—, daß eine Nachbarin vom„Wahrſagen“ lebe und ein reichliches Auskommen habe. Armut macht nach⸗ denkend, und ich überlegte, daß ich vielleicht auch Ta⸗ lent zu dieſem Geſchäft haben dürfte. Da entſchloß ich mich nach hartem Kampfe— um meiner Kinder willen, bei Gott! nicht um meinetwillen, Herr Aſſeſſor—, mein Glück zu verſuchen und kündigte in den Zeitungen an, eine erfahrene Frau in der und der Straße verſtehe die Zukunft vorherzuſagen. In wenigen Tagen hatte ich ſo viel verdient, um eine beſſere Wohnung mieten, Kleidung für mich und die Meinigen anſchaffen zu können; wie Sie ſehen,“ ſchloß ſie mit Bitterkeit,„die Torheit meiner Mitmenſchen macht mich wohlhabend, meine Kinder hun⸗ gern nicht mehr, und ich erfreue mich jetzt wenigſtens wie⸗ der des Scheines jenes Wohlſtandes, in dem ich einſt wirk⸗ lich lebte!“ Sie hielt inne und ſah mich mit einem fragenden Blick an, gleich als erwarte ſie von mir ein Urteil über ihre Handlungsweiſe, und ihr Auge ward trüber und trüber, da ich nachdenkend ſchwieg. s konnte ich ihr auch ſagen! Mit ſteigendem Intereſſe, mit tiefem Mitgefühl hatte ich ihren Worten gelauſcht; mein Herz ſprach für ſie, und doch durchzuckte mich eine widrige Empfindung, daß dieſe hochgebildete Frau auf die Tor⸗ heit der Menſchen ſpekuliere, um ihren Lebensunterhalt zu gewinnen. In dieſem Augenblick trat durch die Tür eines Nebenzimmers ein kleines vierjähriges Mädchen von auf⸗ fallender Schönheit und eilte ſchüchtern in den Schoß der Mutter, als es den Beſuch erblickte. Frau von Krey drückte einen Kuß auf die Stirn des Kindes, und indem ſie ihm die blonden Locken ſtreichelte, führte ſie es wie⸗ der hinaus. Dann ſagte ſie mit zitternder Stimme: „Nicht wahr, ich mußte für die Meinigen ſorgen?“ „Gewiß, gewiß!“ ſtotterte ich.„Aber doch, gnädige Frau, ſollte ich meinen, daß auch der beſte Zweck einen Betrug, geſchweige denn einen auf ſtets erneuten Be⸗ trug gegründeten Beruf nicht zu rechtfertigen vermag!“ Bei dem Worte„Betrug“ zuckte ihr Körper zuſam⸗ men.„Iſt das nicht ein hartes Wort?“ ſagte ſie, und mit lebhafterer Stimme fuhr ſie zu ihrer Verteidigung alſo fort:„Bin ich denn wirklich eine Betrügerin? Er⸗ innern Sie ſich nicht mehr, wie häufig Sie in Köln an mir das Talent bewunderten, mir bei Begegnung mit Fremden aus ihren Geſichtszügen, ihrer Art ſich zu be⸗ enpiablt eorg Zimmermann, Hillasstr. 8. gen derſelben ſchnell ein ſcharfbegrenztes Bild des in⸗ nern Menſchen zu entwerfen, und überraſchte es Sie nicht oft, wenn ich aus der äußeren Erſcheinung über die mir unbekannten Erlebniſſe derſelben Folgerungen zog? Iſt es doch nur die unbegrenzte Liebe zu meinem Al⸗ fons geweſen, die mich gegen die Schwächen desſekben blind machte; hundert Mal habe ich mir ſeit einem Jahre gefagt, daß ich bei ruhiger Beobachtung vom erſten Tage unſerer Ehe an ſeine unglückſelige Neigung zum S hätte entdecken müſſen! Was tue ich jetzt anders, als ich jenes Talent, mit dem ich einſt meine Gäſte un hielt, zu meinem Vorteil benutze?— Da kommt e ſiebzehnjähriges Mädchen in eleganter Toilette, furchtſ und ſcheu, um mich über ihre Zukunft zu befragen. weiß nach zwei Minuten, ohne daß ſie ſelbſt es mir f daß ſie die Tochter eines reichen Bankiers iſt. J Aengſtlichkeit ſagt mir, daß ſie obne Erlaubnis des Va⸗ ters kommt: daß ſie aber überhaupt kommt, verrät mie, daß ſie liebt, beimlich hinter dem Rücken der Ange ö liebt! Sie zieht den Handſchuh von der kleinen zitter Hand, um aus den Linien derſelben ſich wahrſagen 3 laſſen. Ich ſage ihr, ihr Herz ſei nicht mehr frei. i errötet. Ich füge hinzu, der Geliebte ſei ein trefflicher Mann. Sie hebt den geſenkten Blick und ein f des Glücks, der Verklärung fliegt über ihre Züge. lobe ſeinen edlen Charakter, der frei von jeder Selbſt⸗ ſucht ſei. Liebt denn ein ſiebzehnjähriges Mädchen fe⸗ mals, ohne den Gegenſtand ihrer Liebe in ihrer Phan taſie mit den idealſten Eigenſchaften des Herzens z ſchmücken?! Schon hat ſie Vertrauen zu mir gefaßt, und dreiſter geworden, behaupte ich, ihre Angehörigen wüßten nichts von ihrer Herzensneiaung und würden dieſelbe, wenn ſie ſie erführen, mißbilligen. Und das leiſe Zit⸗ tern ihrer Hand verrät mir, auch ohne daß ſie einen La zur Antwort gibt, daß meine Vermutungen mich ni täuſchen. Wenn ich ihr nun ſage, ſie müſſe zurückhalten und vorſichtig gegenüber dem Geliebten ſein, ſie Vertrauen zu demienigen Mitgliede ihrer Familie ha ben, das ſie am meiſten verehre, und demſelben Mitte lung machen, dann werde ſie zwar in der nächſten Zen viel Kummer haben, ihr Leben ſich aber ſchließlich glück lich geſtalten uſw.,— nun, wie betrüge ich denn da? oder verſündige ich mich etwa mit dieſem vernünftigen Rats an dem fungen Mädchen? Sie kommt zu mir, um Hoff nung zu kaufen, und ihr wird das von mir, was ſie wünſcht; ich verſpreche ihr nicht den Beſitz des Geliebten, ſondern ich prophezeie ihr nur im Allgemeinen reiches Lebensglück, falls ſie verſtändig handle und ſich von tö⸗ richten und üßereiſten Schritten fern halte. Und habe ich nicht ein Recht, ihr dies zu verſprechen? Ich ſehe wahs⸗ lich nicht ein, wie in dieſem meinem Tun etwas Unmo⸗ raliſches liege!“ 3 Sie ſchwieg, um an dem Ausdrucke meines Geſichts zu prüfen, welchen Eindruck ihre Verteidigungsrede auf mich gemacht. Doch ſchien ſie wenig befriedigt von ihrer Wahrnebmuna, denn noch ehe ich meinen Empfindungen Ausdruck gegeben, ſagte ſie:„Ich ſehe, daß ich Sie nicht überzenat habe.“ 2 „Gewiß nicht!“ antwortete ich.„Ich bewundere wahr⸗ lich den Verſtand, mit dem Sie verfahren, und glaube gern, daß Ihr Herz zu edel iſt, um durch Ihre Pro⸗ phezeiungen törichte Münſche und tadelnswerte Hoffnun⸗ gen bei denen zu nähren, die Ihren— Rat in Anſpruch nehmen: aber geſtehen Sie nicht ſelbſt ein, daß die Ark und Weiſe, wie ſie denſelben erteilen, darauf berechnet iſt, zu täuſchen, indem Sic nach Manier des Charlatans mit einer angeblichen geheimen Kunſt prunken, da Ihre Weis⸗ ſagung doch nichts als das Ergebnis des geſunden Men⸗ ſchenverſtandes iſt?“ 7 „Gibt es einen Kaufmann,“ fragte ſie dagegen, „gibt es einen Arzt, der frei iſt von— Charlatanerie? Ja, ich möchte faſt fragen, welcher Stand iſt das über⸗ haupt? Und andererſeits, wenn der Bauer den Uhrma⸗ cher oder den Telegraphiſten für einen Schwarzkünſtler hält, weil er ihr Tun nicht begreift und ihnen geheime Wunderkräfte zuſchreibt, ſind ſie deshalb Charlatans?“ Ich war mir augenblicklich nicht klar darüber, wie ich dieſe Spitzfindigkeiten, deren Wertloſigkeit ich doch zu empfinden glaubte, zu widerlegen vermöchte, während mir zugleich meine Teilnahme für die ſchwergeprüfte Frau, für die mein Herz vor Jahren ſeurig geſchlagen, verbot, ſie durch meine Bedenken zu beunruhigen und auf's Neue zu erregen, nachdem ſie vielleicht mühſam die Einwendungen des eigenen Lerzens zur Ruhe er bracht. Deshalb brach ich, zumal ihre Mitteilungen n den Tod ihres mir naheſtehenden Gatten mich tief er⸗ griffen hatten, die Unterredung, die für beide Teile pein⸗ lich zu werden begann, ab und kehrte, nachdem ich ihr verſprochen, ihrer Aufforderung, ſie bald zu befuchen, in den nächſten Tagen nachzukommen, nach Hauſe zu⸗ rück, um meiner Mutter das ſeltſame Abenteuer, das ich erlebt, mitzuteilen. Am folgenden Tage lag ich im Fieber; doch ſiegte mein guter Körper ſchnell über den leichten Rückfall in die Krankheit, und nach Verlauf einer Woche ging ich aufs Neue zu Frau v. Krey, um mein ihr gegebenes Ver⸗ ſprechen zu erfüllen. Die Zwiſchenzeit hatte mir Muße gewährt, über mein zukünftiges Verhalten ihr gegenüber nachzudenken. 2 Fortſetzung folgt. Mrantworiſſch Fr dee Nebalſſon Ua. Ammermann.— „Hausfreund“ und Latror hintenden Bote“ Ansichts-Karten Amtliche Bekanntmachungen Mit E mächtigung bad. Miniſteriums für Uebergangswiriſchaft und Wohnungsweſen wird für die hieſige Gemeinde folgendes an⸗ geordnet: 1. daß Wohnungen und Räume nur unter Namenangabe des Vermieters und genauer Bezeichnung von Straße und Hausnummer zu Wohnzwecken öffentlich ausgeſchrieben werden dürfen. 2. daß das öffentliche Verſprechen einer Be⸗ lohnung für den Nachweis! von Mietwoh nungen und Mieträume,; ſowie die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Preisange⸗ boten auf Mietwohnungen und Mieträume verboten iſt, und 3. daß die Vermietung, Ueberlaſſung und In⸗ gebrauchnahme von benutzten und unbenutz ten Wohnungen: und Räumen zu Wohn zwecken nur mit vorheriger Zuftimmung der Gemeindebehörde(Wohnungskommiſſton) zuläſſig iſt. Seckenheim, den 3. April 1919. Kürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Aufruf. Das hieſige Feuerwehrkorps hat während des Krieges ſchwer gelitten, die Reihen un⸗ ſerer braven Wehrleute wurden ſtark ge⸗ lichtet durch den furcht baren Krieg. Wir ge⸗ denken ehrend dieſer auf dem Felde der Ehre gefallenen Helden unſeres Heimatortes, die gleiche wie im Felde Ihr Leben einſetzten zum Schutze der Heimat bei verheerender Feuers⸗ gefahr. Wir erſuchen daher alle Männer, welche noch nicht im vorgeſchrittenen Alter ſtehen, ſich der Feuerwehr zur Verfügung zu ſtellen, damit das Korps wieder den Ver⸗ hältniſſen entſprechende Stärke erhält. Ganz beſonders fordern wir die Land⸗ wirte auf, der Wehr beizutreten, um Mit⸗ anteil zu nehmen an dem, was meiſtens Sie betrifft, bei eintretender Feuersgefahr mit zu ſchützen ihr eigenes Heim und Gut. Seckenheim, den 31. März 1919. Bürgermeiſteramt: J. V. Hörner. Die gekämpfung der Reblaus betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß die Verſendung von Blindhölzern und be⸗ würzelten Reben aus einem Weinbaubezirk in irgend eine Gemeinde eines anderen Weinbau⸗ gebiets unzuläſſig iſt. Dies gilt ſelbſtverſtändlich auch hinſichtlich eines etwaigen Bezugs von Blind- 99 und bewurzelten Reben aus nicht badiſchen ebieten oder für Verſendung ſolcher Blindhölzer und Reben nach denſelben. Koch. Die Republik Baden iſt in 6 Weinbaubezirke], eingeteilt. Die einzelnen Bezirke umfaſſen folgende Ge⸗ meinden: JI. Weinbaubezirk: 2 8 bd des Kreiſes osbach. II. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Mannheim, N Karlsruhe. 5 III. 1 ie Gemeinden der Kreiſe aden und Offenburg. IV. Weinbaubezirk: die Gemeinden der Kreiſe Freiburg und Lörrach. V. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Waldshut. VI. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes 5 Konſtanz. In gleicher Weiſe geben wir die nachſtehenden bei Anpflanzung von Reben zu beachtenden Be. ſtimmungen bekannt: 10 Wer Reben neu anlegen will, gleichviel ob das Grundſtück bereits mit Reben bepflanzt war oder nicht, hat dem Bürgermeiſteramt der betreffen⸗ den Gemarkung mindeſtens vier Wochen vor Aus⸗ 51 der Arbeit ſchriftlich odet durch proto⸗ kollariſche Erklärung hiervon Anmeldung zu erſtatten. Als Neuanlage von Reben gilt es auch, wenn Reben in Rebſchulen oder Ziergärten gepfl nzt und wenn vorhandene Rebſtöcke durch Nachpflanzung ergänzt werden, nicht aber die Ergänzung von Reben durch Virgraben. In der Anmeldung iſt anzug ben: die Lage und Größe des Grundſtücks, womög⸗ lich unter Bezeichnung der Nummer, der Ze tpunkt der beabſichtigten Anpflanzung, ob Wurzel eben oder Blindreben verwendet werden ſollen, und zwar; in welcher Zahl. in welchen Sorten, 5 5 woher das Pflanzenmaterial bezogen wird. Die Anpflanzung von Reblausfeſten Reben, d. h. der in Amerika heimiſchen Reben oder der Kreuzungsprodukte ſolcher Reben untereinnander und mit anderen Rebarten iſt verboten. Die anzupflanzenden Reben dürfen nur aus den Gemarkungen der Kreiſe Mannheim⸗Heidelberg und Karlsruhe bezogen werden. Der Marktverkehr mit Wurzel oder mit Blind⸗ reben, ebenſo der An⸗ und Verkauf von Schnitt⸗ und Wurzelreben im Umherziehen iſt verboten. Reben, die in Widerſpruch mit vorſtehenden 5 angepflanzt wurden, werden ver⸗ nichtet. Weiter verweiſen wir zur genauen Beachtung auf die Beſtimmungen des§ 8 der V. O. vom 18 Oktober 1905, obigen Betreffs. Mannheim, den 13. Februar 1919. Bad. Bezirksamt gez. Gräſer. en 9 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur all⸗ gemeinen Kenntnis. Seckenheim, den 25. Februar 1919. N J. V. Hörner. ſind ſtets zu haben bei Georg Zimmermann. Frauenverein Fechenheim. Wir laden unſere Mitglieder, Vorſtands⸗ 4 h bende 8 Uhr in den Rathaus ſaal zu einer General-OCersammlung freundlichſt ein. Tagesordnung: 3. Neuwahl des Geſammtvorſtands. Erſcheinen gebeten. J. A. Die 1 Präſidentin: A Stadtelberger. Jupbauag„aden“ 1914 eckenheim. Hente Donnerstag Abend 8 Uhr Spieler⸗OCersammlung. erfucht Der Spielaussschuss Einladung. findet von 7—9 Uhr ſtatt. Anſchließend an die Turnſtunde iſt Probe der Sängerriege. Zu zahlreichem Beſuche ladet ein Die Leitung. Samstag Abend von 745880 Uhr Männerturen. Ich bitte um zahlreiches und pünktliches Erſcheinen. Der Männerturnwart. Nach dem Männerturnen um 830 Uhr findet eine. Turnrats⸗Sitzung ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Erſcheinen jedes Turnratsmitgliedes erforderlich. Ich bitte um vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Der Vos ſtand. frauen und Herren Beiräte auf Freitag, den i 1 Tätigkeitsbericht; 2. Rechenſchaftsbericht; Die Mitglieder werden um zahlreiches 5 Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen 5 Curutrbund„Jahn“ Jeczenheim. Die Turnſtunde am Freitag Abend Turnverein Seckenbelm gegr. 1898. Am Samstag abend 9 Uhr im Lokal zum Zähringer Hof Verſammlung aller aktiven Mitglieder. Alſo Turnerinnen, Turner, Zöglinge und Sänger erſcheint vollzählig, da es ſich um Erledigung wichtiger Fragen handelt. Der Vorſtand. Katholischer Jungmünner-Perein — St. Bernhard.— U ee Heute Donnerstag Abend ½8 Uhr Turnen im Saal, wozu die 8. Kloſſe eingeladen iſt Am Freitag Abend 8 Uhe iſt im Schweſternhaus Redner probe. Die Vorſtandſchaft. Geschälfts⸗OUerlegung. Unterm heutigen Tage befindet ſich mein Wohnung und Berkoufsſtelle oßſtraße 28. ige meine üſe- und Slumen-Hümerolen in empfehlende Ecinnerung. Hochachtungsvoll Peter Schwarz Ecke Schloß ⸗ und Gartenſtraße. Was jeder vs a Staats bankeroll wiſſen muß. Hervorragendes Werk mit ausführlichen Be⸗ rechnungen und Darſtellungen. 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